Dieſe Fröhlichkeit, dieſe Seligk (Badiſche Vollsszeitung.) Abenmnemenk: 70 Meennie monatlich. Bringerlodn zc Pig monatlich, Durc d Men dez ticl Voſt⸗ auſſchiag M..4 9rd Quartal Einzel⸗Mummers e Pig. Jalerste: Die Volonel⸗geil-⸗„80 Pig. Auswartige Inſerate„ 8 Dte Reklame⸗Zeils„ 60 E 6, 2. der Stadt Rannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwelf Mal. Geleſenſir und berbreiletär Zeltung in Maunhein und Amgebung. Schluß der Junſeraten⸗Annahme füür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblati Nachmittags 8 Uhr. Berliner Redalltions⸗Buregau: Berlin W 50. Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 599. Weihnachten der Sozialdemokratie. Aus der Weihnachts⸗Nummer des„Vorwärks“ bringen wir zur Kennzeichnung der Genoſſen zwei Auszüge. In dem Leit⸗ artikel„des Erlöſers Geburt“ ſchreibt das Blatt des Herrn Stadthagen und der Roſa Luxemburg, wie folgt: Die Erlöſung, die Selbſterlöfung des ruſſiſchen Volkes, Uriſer aller Selbſterlöſung hat begonnen. Das rote Banner, unſerer Erlöſung Zeichen, flattert aus dem Kampfgetvühl immer wieder ſiegveich in den Lüften auf und Millionen und Abermillionen Enterbter, Er⸗ löſungsharrender ſcharen ſich um die Sturmfahne auf dem ganzen Erdenrund. Klopfenden Herzens, des Glaubens und der Hoffnung voll, ſenden wir heut heiße Blicke nach dem Oſten und begleiten jede Bewegung der ſtolzen Standarte mit Jubel. Die erſten Wälle der alten Geſellſchaft fangen an, zuſammenzuſtürzen, die rote Fahne führt ſiegreich den erſten Sturmlauf aus. Und ſo feiern wir heute unſer Weihnachtsfeſt, durch einen Abgrund getrennt von der heuchleriſchen bürgerlichen Ehriſtenwelt mit ihren heuchleriſchen Feiern, Gebeten und Glocken. Sc preiſt man den deutſchen Arbeitern die Revolution, ver⸗ ſucht den revolutionären Gedanken immer tiefer in die ver⸗ blendeten Köpfe zu ſenken und treibt über Straßenexzeſſe zu Hutigen Zuſammenſtößen, die ſich anſcheinend in Deutſchland zu Kraftproben des ſozialdemokratiſchen Proletariats gegen die hürgerliche Geſellſchaft geſtalten ſollen. Der zweite Arkikel iſt ſehr lehrreich für Philantropen und für alle diejenigen, denen es die größle Freude iſt, Freude in die Hütte der Armen zu Magen. Er iſt überſchrieben„Unterm Weihnachtsbaum“. Er ethält folgenden Erguß: Im Kerzenglang des Weihnachtsbaumes ſol auch Friede ge⸗ t werden zwiſchen den beiden Klaſſen, in die die Geſellſchaft ſich ſcheidet. Friede wenigſtens für einen einzigen Tag, So will es und wünſcht es ſich die beſitzende Klaſſe. liche, gnadenbringende Weihnachtszeit!“ dr. de hauſe hinüber zum Hinterhauſe.„Stille Nacht, ge klingt's aus der Belekage hinauf zur Dachkammer. Wollt Ihr Unfrieden und Groll? Glückloſer Du, hinter deſſen Fenſter es dunkel bleibt, laß Dich von uns beglücken! Freudloſer Du, in deſſen Zimmer keine freundliche Kerze aufflammt, laß uns Dir eine Freude bereiten! Friedloſer, der Du unter keinem Weihnachtsbaum Dich mit den Deinen verſammeln kannſt, laß uns Dir den Weih⸗ Rachtsfrieden bringen! ö igen, die der Gegenſatz der Klaſſen ge⸗ deitigt, e Spende, die ein Armer den Seinen zu Weih⸗ Rachten auf den 2 legen kann, iſt mehr wert als der gaitze Kram, für deſſen Beſckaffung das„warme Herz“ der Reichen die Vettel⸗ pfenmige hergegeben hat.„Seht, wie gut wir ſind!“ Das iſt das Gtikett, das ſie ihren Gaben anheften, das predigen laut und nach⸗ drücklich die Herren und Damen vom Komitee, wenn ſie unterm Wefhnachtsbaum die Armen um ſich verſammeln. Und doch tut die beſitzende Klaſſe hiermit nichts anderes als jener Mann, der die Gans ſtahl und das Gekröſe als Almoſen gab. un möcht ſchwichtigen möchte ſie die„Begehrlichkeit“ it und Heiligkeit ſtören durch Guren zu ſetzen. 7 des geltenden Zolltarifgeſ eee Telegramm-⸗Apreſſe! „Journal Maunheimn, Telepbon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1840 Druckerel⸗Burtcan An⸗ nahme v. Druckarbetten 641 Redaktion„ 8 Expedition 4 E 6. 2. 87 2¹³ Mittwoch 27. Dezember 1905. er Maſſen, Ruhe und Behagen genießen zu können. Einlullen möchte ſie die um ihre Befreiung kämpfende Arbeiterklaſſe, um ſelber weiter herrſchen zu können. Solcher„Weihnachtsfriede“ wird der beſitzenden Klaſſe trotz aller Wünſche niemals beſchert werden. Unterm Weihnachtsbaum wird die Arbeiterklaſſe deſſen eingedenk bleiben, daß ihre Befreiung nur durch Kampf errungen werden kann. Unterm Weihnachtsbaum wird ſie ſich geloben, nicht zu ruhen, bis ihr der Sieg geworden iſt. So vergiftet dieſe vaterlandsloſe, volksverderbende Geſell⸗ ſchaft unſer geſamtes nationales Leben und treibt haßerfüllt Kataſtrophen zu. Die Zollsehandlung nach dem 1. März 19086. Für die Zollbehandlung von Getreide un d Müllereier zeugniſſen nach dem Inkrafttreten des Zolltarifgeſetzes am 1. März 1906 ſind nach folgendem dem Reichstage ſoeben zugeangenen Geſetzentwurfe erleichternde Uebergangsbeſtimmungen bvorgeſehen: § 1. Der Wertbeſtimmung von Einfuhrſcheinen, weſche gemäß § 11 Ziffer 1, 5 und 6 des Zolltarifgeſetzes vom 25. Degember 1902 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 303) bei der in der Zeit vom l. März 1906 bis einſchließlich 28. Februar 1907 ſtattfindenden Ausfuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Hafer, Buchweizen und Speiſebohnen zu erteilen ſind, werden die auf die Einfuhr derartiger Waren vor dem 1. März 1906 vertragsmäßig zur Anwendung komenenden Zollſätze zu Grunde gelegt. § 2. Soweit bei der Ausfuhr wä Zeitrau⸗ durch Vorlegung von Beſcheinigungen der Zollbehörden nachgel wird, daß Waren der vorbezeichneten Art nach dem 28. Februar 1906 unter Entrichtung des Eingangszolls nach den vom 1. März 1906 ab geltenden Zollſätzen in den freien Verkehr des Zollgebiets eingeführt worden ſind, werden der Wertbeſtimmung ennd des im 8 1 beſtimmtten 8 der Einfuhrſcheine bis zur Höhe des Zollwertes der in den Be⸗ ſcheinigungen nachgewieſenen Mengen die vom 1. März 1906 ab geltenden berkragsmäßigen Zollſätze zu Grunde gelegt. § 3. Die Vorſchriften der§8 1 und 2 finden bei der Ausfuhr von Müllereierzeugniſſen, welche aus den im§1 bezeichneten Frucht⸗ arten im freien Verkehre des Zollgebiets hergeſtellt worden ſind, nach Maßgabe der Vorſchriften im§ 11 Ziffer 3 des Zolltarifgeſetzes bom 25. Dezember 1902 entſprechende Anwendung. § 4. Die näheren Anordnungen, insbeſondere in bezug auf die Form der im§ 2 vorgeſehenen Beſcheinigungen, tuüfft der Bundesrat. Dieſer iſt auch ermächtigt, die Vorſchriften dieſes Geſetzes zu einem früheren als dem im§ 1 beſtimmten Zeitpunkt außer Kraft Begründung. Nach§ 11 des Zolltarifgeſetzes vom 25. Dezember 1902 werden bei der Ausfuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Gerſte, Hafer, Buch⸗ weigen, Hülſenfrüchten, Raps und Rübſen aus dem freien Ver⸗ kehre des Zollgebiets Einfuhrſcheine erteilt, die den Inhaber be⸗ vechtigen, innerhalb einer bom Bundesrat auf längſtens 6 Monate zu bemeſſenden Friſt eine dem Zollwerte der Einfuhrſcheine ent⸗ ſprechende Menge einer der vorgenannten Waren ohne Zollentrich⸗ tung einzuführen oder den Einfuhrſchein nach Maßgabe der vom Bundesrate zu erlaſſenden Vorſchrif olbegleichungsmittel für andere Waren zu verwend giſt dem durch Geſotz vom 14. April 1894(9.) abgeänderten achgebildet, hat deſſen Vor⸗ ſchriften aber inſofern erweitert, als ſie Ginfuhrſcheine auch für um ſelber in Buchweizen zuläßt und die Bevechtigung zur zollfreien Einfuh nicht mehr auf die Fruchtart beſchränkt, auf welche der Sche lautet, ſie vielmehr auf alle genannten Fruchtarten erſtreckt. De Wertbeſtimmung der Einfuhrſcheine iſt nach§ 15 der 4 gemeinen Ausführungsbeſtimmungen zu§ 7 Ziffer 1 und 8 de geltenden Zolltavifgeſetzes(Zentralblatt für das Deutſche Reich 1900 S. 178) ſtets der vertragsmäßige Zollſatz zu Grunde Grundſatz, der auch für die Anwendung des 25. Dezember 1902 beibehalten werden muß. Di ſollen dem inländiſchen Getreide uſw. eine ſeiner Beſchaffenheit en ſprechende beſſere Verwertung auf dem Weltmarkt ermöglichen un dazu führen, daß der Betrag des Schutzzolles in dem Preiſe für inländiſche Erzeugnis tunlichſt voll zum Ausdruck ko•mmt. Schädigung der Reichskaſſe iſt dabei ausgeſchloſſen, ſolange Anbau des Inlandes zur Deckung des Bedarßfs nicht ausr einer Ausfuhr der genannten Fruchtarten daher ſtets Einfuhr einer entſprechenden Menge gleichartiger ländiſcher Ware gegenüberſtehen muß und ſolange zur Zeit Ein⸗ und Ausfuhr die betreffende Ware denſelben Zollſätzen berlieg!! Die zweite Vorausſetzung wird in der erſten Zeit nach Inkrafttreten des Zolltarifs vom 25. Dezember 1902 nicht vo liegen, da am 1. März 1908 die hier in Frage kommenden ſätze für oggen(von 3,50 M. auf 5.), Weizen und (von 3,50 M. auf 5,50.), Malzgerſte(bon 2 M. auf 4 M Hafer(von 2,80 auf 5.), Buchweigen(von 2 M. auf 5.) Speiſebohnen(von 1,50 M. auf 2.) erhöht weden, während de Zollſatz für andere als Malzgerſte von 2 M. auf 1 mäßigt wird. Unverändert bleihen nur die Sätze für Hülſenfrüchte(Erbſen, Linſen, Futter⸗[Pferde⸗ uſw.] Boß Lupinen, Wicken) ſowie für Raps und Rübſen. Die Zollſätze Müllerei⸗ und Mälzereierzeugniſſe ſowie für Raps⸗ und Riſt Menge Getreide, werden. Dier angeführte Wechſel in den Zollſätzen kann mit Hilfe Einfuhrſcheinverkehrs zum Nachteile der Reichskaſſe ausgebeut⸗ werden. Einmal können von denjenigen Waren, die nach dem 1906 einem höheren Zolle unterliegen, vor dieſem Termi ßere, gar nicht für den Inlandsverbrauch immte Mengen betreffenden Fruchtarten zu dem niedrigeren Zollſatz eing und nach dem 1. März 1906 unter Inanſpruchnahme ein fuhrſcheins zu dem höheren Zollſatze wieder zur Ausfuhr werden. Anderſeits würde auf einen Einfuhrſchein, der Ausfuhr von Gerſte vor dem 1. Märg 1906 zu dem Satz 2 M. ausgeſtellt iſt, nach dem 1. März 1906 eine de unterſchiede von 2 M. und 1,30 M. entſprechende größere M Gerſte(andere als Malzgerſte) zolfrei wieder eingefüh können. Wenn es geboten erſcheint, ſolche Verſuche, Schädigung der Reichskaſſe auch die wirtſchaftlichen durch eine übertriebene Wareneinfuhr ungünſtig beeinfluff ten, ſoweit als möglich durch Uebergangsbeſtimmungen z dern, ſo wird man ſich dabei auf die Waren beſchrä deren Zölle nach dem 1. März 1906 erhöht werden. Von einer mäßigen Einfuhr von Futtergerſte vor dem 1. März 1906 lw die Erwägung abhalten, daß ſie nach dem 1. März zu d Hon 180 M. verzollt twerden kann und daß der bei der W Hülſenfrüchte oder Raps und Rübſen über fuühr fuhr und demnächſtiger Einfuhr entſprechender nach dem 1. März zu erhoffende Gewinn von 70 P pelzentner, wenn nicht vollſtändig, ſo doch zum groß infolge der Zollherabſetzung 2 0 er Weg zum Roman vyn Georges Ohnet. Deutſch von Ludwig Wechsler. (Nachdruck verboten.) 250)(Fortſetzung.) „Hoffentlich gehen Sie doch nicht ſoweit, mir zu raten, Eva Brillant nicht mehr zu ſehen, unter dem Vonwande, daß ſie mir nur Empfindungen einflößen kann, die mit dem Idealismus ſehr wenig zu ſchaffen haben?“ fragte Derſtal lachendd 5 Mein lieber Freund, die zwiſchen Ihnen beiden beſtehenden Beziehungen ſind viel mehr die zweier Künſtler als die zweier Liebender. In allen Fällen ſpreche ich auch für Eva, denn ich hatte elegenheit, ihre Denkweiſe kennen zu lernen. Müßte ſie zwiſchen r Zukunft und der eignen Liebe wählen, ſie würde keinen Augenblick zögern. Und das läßt ſie würdig erſcheinen, die Ge⸗ ſrein eine großen Schöpfers gleich Ihnen zu ſein! Sie intereſſiert im gleichen Maße für das Werk, wie für deſſen Urheber, und nfaßt beide ſo gründlich mit ihrer Bewunderung, daß ſie eines vom anderen nicht zu trennen vermöchte. Ich habe ihre Verzweif⸗ g mitangeſehen, als ſie gleich mir glauben mußte, daß Sie die Ihr Talent geſetzten Hoffnungen enttäuſchen würden. Getviß, ſie wird darunter leiden, wenn Sie fern von ihr weilen; allein ſie vergoß auch Tpänen, weil ſie vergebens auf das berſprochene wartete. Eva Brillant wird niemals ein Hindernis für Ihre Laufbahn bedeuten; im Gegenteil, ſie wird ſie fördern, ſoweit es ihren Kräften ſteht. Ihnen iſt das höchſt ſeltene Glück zuteil zu Beginn Ihrer künſtleriſchen Tätigkeit der Frau die Ihrem Geift und Herzen gleicherweiſe Be⸗ Dieſen Traum hegen alle hervor⸗ dergängliches Merkm keit eingezogen. Das em Leben ſchönen Titianbildnis Woerken die gleiche Gerechtigkeit widerfahren.“ Der Sorecher machte eine Par heftete den ixoniſchen Blick ſeiner Augen auf Derſtal und fügte hinzu:„Aber auch ſonft wäre die Kombination keine unvorteilhaſte für Sie, vie Sie wiſſen dürften. Gegenwärtig ſteht Eva Brillant als Sängerin ohnegleichen in der ganzen Welt da!“ Und da er ſah, daß der Muſiker bei dieſer auf das Zweck⸗ mäßige abzielenden Schlußfolgerung eine etwas verdutzte Miene machte, beeilte er ſich zu ſagen:„Da ſehe ich gerade, daß es bald Mittag iſt, und ich kann Sie doch nicht mit leerem Magen aus meiner Klauſe ziehen laſſen. Sie werden daher mit mir tafeln. Das kann gleichzeitig als ſtimmungsvoller Beginn der Einſiedler⸗ exiſtenz gelten, die Sie fortan zu führen gedenken. Da Sie jetzt nach Venedig gehen, ſo werden Sie mir ſchreiben, was aus dein der Kapuzinerkirche geworden iſt. An dem Stil des Bauwerkes brauchen Sie nicht Anſtoß zu nehmen; er iſt — um kurz zu ſein— abſcheulich. Die Jeſuiten haben die Kirche erbaut, und die waren ebenſo treffliche Erzieher der Menſchheit, wie unzulängliche Architelten. Begeben Sie ſich in die Kapelle der Heiligen Jungfrau und bringen Sie der Altarwand daſelbſt Ihre Verehrung dar. Sie ſtammt von der Hand Allegris her und dient einem Diamanten von reinſtem Waſſer, der Geburt Chriſti des Als ich dieſes Meiſterwerk zum göttlichen Vecelli, als Rahmen. letzten Male ſah, hatte ſich das Regenwaſſer aus der ſchadhaften Dachrinne darüber ergoſſen und bedrohte es mit völliger Vernich⸗ kung.. Es iſt ein Jammer! Venedig geht ſeinem Untergange entgegen... Wenn eines Tages ein heftiger Sturm losbricht, * 112 „Maria⸗Pia! ſprechen“ „„Ich komme!“ 18 Gleich darauf eilte ein leichter Schritt über Treßpe und auf der Schtvelle des von den Fluten des Kar ſpülten Hauſes erſchien ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen dax migger und aus dem gebräunten Geſicht funkelte de roßen Augen, die von den flatternden Locken des ungek Hacres beinahe verdeckt waren. Nun warf ſie das Haar mi raſchen Bewegung des Kopfes zurück und fragte den bor den großen, ſchlanken und halbnackten Jungen, deſſen mehlb Arme beredt für ſeinen Veruf zeugten: „Wo iſt der Fremde?“ „In der Gondel unten.“ 85 Unter dem ſchwargen Gondeldache ſaß der junge Ha⸗ don. Er war ganz hell gekleidet, hatte eine rote Halsb bunden, einen Hut mit übermäßig breitem Rande auf und wartete auf Beſcheid.„%%% „Sie wünſchen mit meinem Vater zu ſprechen, fragte Maria⸗Pia ſingenden Tones. „Ja,“ gab der Amerikaner zur Antwort.„Man ſa daß ein junger Franzoſe, Herr Olivier Derſtal, bei dem meiſter Salaveria wohne.“ „Das iſt richtig, Ercellenza; aber Signor Derſt⸗ wärtig nicht zu Haufe.“ „So übergeben Sie ihm dieſe Karte, wenn ktommt, und er reichte der kleinen Italieneri lackierte Karte, auf die er unter ſeinen Name ſchrieben hatte:„Hotel Danieli. Wird ſich freu⸗ Abends immer zu tr ünktlich beſorgt 2. Selte. General⸗Anzeiger. unnheim, 27. Dezember. preiſes ſowie durch die entſtehenden Lager⸗ und Verſendungskoſten aufgezehrt werden würde. Außerdem kann von den Fruchtarten, die nach dem 1. März 1906 höheren Zollſätzen unterliegen, außer Be⸗ tracht bleiben die Malzgerſte, da nach dem Handelsvertrage mit ſeſterreich⸗Ungarn für Gerſte ſtets nur der niedrigſte Satz, d. h. 4,30 M. für den Doppelzentner, bei der Berechnung der Einfuhr⸗ ſche ine zu Grunde gelegt werden darf. Danach iſt der Erlaß von Hebergangsbeſtimmungen nur erforderlich für Einfuhrſcheine, welch⸗ nach dem 1. März 1906 bei der Ausfuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Hafer, Buchweizen und Speiſebohnen zu erteilen ſind. Als Maßnahmen zur Verhinderung der angegebenen Aus⸗ nutzung der Einfuhrſcheine zum Schaden der Reichskaſſe können in Frage kommen Beſchränkungen der Verwertbarkeit der Einfuhr⸗ ſcheine und Beſchränkungen der Wertbeſtimmung. Die Beſchränkung der Verwertbarkeit könnte dahin gehen, daß die Einfuhrſcheine, wie bisher, nur zur zollfreien Einfuhr einer ihrem Zollwert entſprechen⸗ den Menge der nämlichen Fruchtart berechtigen oder daß ſie als Zollbegleichungsmittel für andere Waren überhaupt nicht oder nur in beſchränktem Umfange verwendet werden dürfen. Gegen die Be⸗ ſchränkung der Verwertbarkeit ſpricht, daß ſie nicht in allen Fällen eine erfolgreiche Ausbeutung des Zollunterſchieds ausſchließen, aber unter Umſtänden eine ſtarke Herabminderung des Wertes der Einfuhrſcheine, Erſchwerung der Ausfuhr und ſomit Schä⸗ digung der Landwirtſchaft und des Handels hervorrufen könnte. Es iſt deshalb die Beſchränkung der Wertbeſtimmung, welche einer Benachteiligung der Reichskaſſe ſicherer und unter tunlichſt geringer Beläſtigung der betroffenen Kpeiſe vorbeugt, gewählt, und im Paragraph 1 des Geſetzentwurfs vorgeſchlagen worden, daß in der Zeit vom 1. März 1906 bis einſchließlich 28. Februar 1907 Ein⸗ fuhrſcheine bei der Ausfuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Hafer, Buchweizen und Speiſebohnen nur nach den bor dem 1. März 1906 bertragsmäßig anzuwendenden Zollſätzen auszuſtellen find. Als Friſt für die Dauer der Uebergangsbeſtimmung waren von den beteiligten Kreiſen 3, 5 oder 6 Monate als ausreichend be⸗ zeſchnet worden, da nach dem Ablaufe dieſer Friſt größere zur Aüsfuhr auf Einfuhrſchein behufs Erlangung des Zollunterſchieds geeignete Mengen der bezeichneten Fruchtarten im Inlande nicht mehr vorhanden ſein würden. Da ſich aber nicht überſehen läßt, wie groß die Voreinfuhren ſein und ob nicht doch noch für längere Zeit überſchüſſige Mengen ausländiſchen Getreides im Inlande zur Ausfuhr zur Verfügung ſtehen werden, eine Verlängerung der Friſt aber neue geſetzliche Maßnahmen erfordern würde, iſt die Dauer eines Jahres, die unter allen Umſtänden ausreichend er⸗ ſcheint, gewählt worden. Für den Fall, daß ſchon vorher eine Ge⸗ fahr für die Reichskaſſe nicht mehr vorliegt und die Maßregel dazu fühven ſollte, die Wettbewerbsfähigkeit des aus Deutſchland kom⸗ menden Getreides auf den ausländiſchen Märkten, insbeſondere nach der nächſten Ernte, zu beeinträchtigen, iſt im Paragr. 4 des Geſetzentwurfs für den Bundesrat die Ermächtigung vorgeſehen, die Vorſchrift ſchon zu einem früheren als dem im Geſetze beſtimmten Zeitpunkt außer Kraft zu ſetzen. Die im Paragr. 1 des Entwurfs vorgeſehene Beſtimmung muß gleichmäßig auf ausländiſches und inländiſches Getreide an⸗ gewendet werden, da eine Ausnahme zu Gunſten des inländiſchen Getreides eine, wenn überhaupt, nur mit den größten Erſchwerungen für Handel und Verkehr durchführbare Feſthaltung der Identität für alles in Frage kommende Getreide zur Vorausſetzung hätte. Außerdem würde bei einer Beſchränkung der Maßregel auf aus⸗ ländiſches Getreide eine Schädigung der Reichskaſſe nicht vermie⸗ den und der Zweck des Geſetzes nicht erreicht werden. Denn die Ausbeutung des Zollunterſchieds würde dann in der Weiſe ſtattfin⸗ den, daß alles verfügbare inländiſche Getreide gegen Einfuhrſchein zit dem höheren Zollſatz ausgeführt würde und an ſeine Stelle das vor dem 1. März 1906 zum niedrigeren Zollſatz über den Bedarf des Inlandes eingeführte ausländiſche Getreide träte. Schließlich könnte die Gewährung von Einfuhrſcheinen zu den höheren Zoll⸗ ſätzen für inländiſches Getreide die höchſt ungünſtige wirtſchaft⸗ liche Folge haben, daß durch den verſtärkten Abfluß des inländiſchen Getreides nach dem Auslande die auf die Verarbeitung dieſes Ge⸗ treibes angewieſenen mittleren u. kleinen Binnenmühlen unter dem eintretenden Mangel an Rohſtoff oder deſſen Verteuerung leiden u. zugleich die großen Ausfuhrmühlen ihr Erzeugnis aus ausländi⸗ ſchem Getreide noch mehr als bisher auf den Inlandsmarkt werfen würden. Eine Ausnahme bon der Beſchränkung war, wie im 8 2 des Geſetzentwurfes geſchehen, billigerweiſe dann vorzuſehen, wenn der Ausführende nachweiſen kann, daß bereits nach dem 1. März 1906 eine entſprechende Menge der fraglichen Fruchtarten zu den höheren Sätzen verzollt worden iſt. In dieſem Falle kann die Ausſtellung des Einfuhrſcheines zum vollen Zollwert unbeſchadet der Intereſſen der Reichskaſſe und der Landtvirtſchaft erfolgen. Die Gewährung Hieſer Möglichkeit iſt um ſo erwünſchter, als eine unnötige Verhin⸗ derung des Wiederabfluſſes überſchüſſigen Getreides nach dem Aus⸗ land eine Ueberlaſtung des Inlandsmarktes, damit aber einen ſtar⸗ ken Preisdruck und eine Schädigung der heimiſchen Erzeugung her⸗ beiführen könnte. Aus dieſem Grunde iſt auch davon abgeſehen worden, den Nachweis der vorhergehenden Einfuhr einer ent⸗ ſprechenden Fruchtmenge und die Verwendbarkeit der Einfuhrſcheine dadurch zu erſchweren, daß der Einfuhrſchein nur dem urſprüng⸗ lichen Verzoller oder nur für die urſprünglich verzollte Fruchtart er⸗ teilt wird. Die näheren Anordnungen über die Form des Nach⸗ weiſes einer Verzollung nach dem 1. März 1906, insbeſondere die Frage, ob er durch Vorlegung der Zollquittungen oder durch beſon⸗ dere Beſcheinigungen der Zollbehörde(Gutſcheine) zu erbringen iſt, werden zweckmäßig den durch den Bundesrat zu erlaſſenden Aus⸗ führungsbeſtimmungen vorbehalten. Die im§ 2 des Geſetzentwurfes vorgeſchlagene Ausdehnung der Veſchränkung auf die Ausfuhr von Müllereierzeugniſſen recht⸗ fertigt ſich durch die Erwägung, daß keine Veranlaſſung vorliegt, die Inhaber von Mühlen bei der Ausfuhr ihrer Erzeugniſſe günſti⸗ ger zu ſtellen, als diejenigen Perſonen, die Getreide ausführen. Politische lebersſeht. Maunheim, 27. Dezember 1905. Vom badiſchen Landwirtſchaftsrat. Auf der Tagesordnung des badiſch. Sandwirtſchafts⸗ rats, der Mitte Januar in Karlsruhe zuſammentritt, ſteht diesmal eine Reihe wichtiger, allgemein intereſſanter Fragen. Von großer Bedeutung wird die Stellungnahme der landwirt⸗ ſchaftlichen Berufsvertretung zur Frage der Fleiſchnot ſein, die in letzter Zeit ſoviel Staub aufgewirbelt und neuerdings die Beamtenſchaft zu Maſſenpetitionen an den Landtag um Clewährung von Teuerungszulagen veranlaßt hat. Da der badiſche Landwirtſchaftsrat noch nie einen extrem⸗agrariſchen Standpunkt eingenommen, ſondern von jeher Verſtändnis auch für die ſozialen Nöte unſerer Zeit gezeigt hat, ſo kann an⸗ genommen werden, daß er auch in der Frage der Fleiſchnot eine zwiſchen den Intereſſen der Landwirtſchaft und den In⸗ tereſſen der Fabrikarbeiter vermittelnde Stellung einnehmen wird. In zweiter Linie wird ſich der Landwirtſchaftsrat mit der Frage der Errichtung einer Landwirtſchaftskam⸗ mer im Großherzogtum zu beſchäftigen haben. Ueber die Notwendigkeit der Einführung einer ſolchen braucht kaum mehr disputiert zu werden, nachdem die neue Verfafſung ſelbſt von einer Landwirtſchaftskammer ſpricht und dieſer bereits eine Vertretung in der Erſten Kammer zugeſichert hat. Es handelt ſich bei den Beratungen des Landwirtſchaftsrats im nächſten Monat nur noch um die Stellungnahme zur Art des Wahlrechts zur Kammer, um die Frage der Zulaſſung des Beſteuerungsrechts und um die Erledigung ſonſtiger Streitpunkte mehr kechniſcher Natur. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß der Landwirt⸗ ſchaftsrat über die für das nächſte Jahr geplante badiſche Lan d⸗ wirtſchafts⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung ge⸗ hört werden ſoll, die anläßlich des 80. Geburtstags des Groß⸗ herzogs in Karlsruhe wahrſcheinlich Ende Auguſt oder Anfang September, ſtattfindet und ein Bild der blühenden Entwicklung der Landwirtſchaft während der Regierungszeit des jetzigen Landesherrn gewähren ſoll. Die Stadt Karlsruhe hat zu der geplanten Ausſtellung in dankenswerter Weiſe einen beträcht⸗ lichen Zuſchuß zur Beſtreitung der Koſten zugeſagt. Neben der Landwirtſchaftsausſtellung iſt noch die Veranſtaltung einer Kunſtgewerbeausſtellung in Ausſicht genommen. Der Bruch zwiſchen Frankreich und dem Vatikan. Die Pariſer katholiſchen Blätter veröffentlichen Auszüge aus einem in kurzem erſcheinenden Weißbuche des Vati⸗ kans, das nachzuweiſen ſucht, daß die Schuld an dem Bruche zwiſchen dem Vatikan und der franzöſiſchen Republik die ver⸗ ſchiedenen Miniſterien ſeit Waldeck⸗Rouſſeau treffe. Unter anderem wird ein Brief des Papſtes Pius X. an Präſident Loubet vom 23. Dezember 1903 mitgeteilt, in welchem erklärt wird, es habe den Anſchein, daß die kirchenfeindlichen Maß⸗ nahmen der franzöſtſchen Regierung nicht bloß die Trennung der Kirche vom Staate, ſondern die Entchriſtlichung Frankreichs bezwecke. In entſchiedener Weiſe wird ſodann der Vorwurf zurückgewieſen, daß der Heilige Stuhl die franzöſtſche Republik bekämpft habe. Er habe im Gegenteil vieles zu gunſten der Republik getan, Schließlich wird erklärt, daß Frankreich, wie übtigens auch die anderen Mächte, aufgrund internationaler Verträge wohl das Recht des Protektorates im Orient habe, aber die Möglichkeit, Miſſionen anderer Nationalitäten, katholiſche Anſtalten und eingeborene Chriſten zu beſchützen, könne ihm tat⸗ ſächlich nur durch den Willen des Heiligen Stuhles geboten merden.— Es heißt, daß die fünf Kardinäle Frankreichs Donnerstag in Paris eine Beratung über die durch das Trennungsgeſetz geſchaffene Lage abhalten werden. Auch die geplante Vollverſammlung des franzöſiſchen Episkopats in betreff desſelben Gegenſtandes ſoll demnächſt nach Paris einberufen werden. Veutsches Reich. — Der Kaiſer nahm Sonntag Nachmittag um 3 Uhr an der Beſcheerung bei der Leibkompagnie des 1. Garderegimente zu Fuß teil. Eine Stunde ſpäter war bei dem Kaiſerpaar für die Herren und Damen der Umgebungen Diner, dem ſich Weihnachtsbeſcherrung im Muſchelfgal aufchloß. Montag** ſuchten der Kaiſer und die Kaiſerin ben Gottesdienſt in der Garniſonkirche in Potsdam, worauf zu Mittag Familientafel ſtattfand. — Engliſch⸗deutſche Weihnachtswünſche, Der im Kieler Hafen liegende engliſche Kreuzer Sapphire ſignali⸗ ſierte Montag früh:„Wünſche mit Flotte in Verbindung zu treten“. Und ſodann:„Der Kapitän, die Offiziere und Mann⸗ ſchaften wünſchen den deutſchen Kapitänen, Offizieren und Mannſchaften Seiner Kaiſerlichen Majeſtäl ein glückliches Weihnachtsfeſt!“ — Der ehemalige Unterſtaatsſekretär des Reichsſchatzamtz Wilhelm v. Fiſcher iſt Dienstag früh geſtorben. DAm 1. Januar 1906 begeht die„Tägliche Rundſchau“ das Feſt ihres 251ährigen Beſtehens. — Für die zweite Hälfte des Januar wird vom mittel⸗ europäiſchen Motorwagen⸗Verein ein außer⸗ ordentlicher deutſcher Automobiltag vorbereitet, der „unter Hinzuziehung der maßgebenden Behörden, der Reichstags⸗ abgeordneten und weiterer Intereſſentenkreiſ⸗„ zu dem Entwurfe einer Reichsautomobilſteuer und den in Vorbereitung be⸗ findlichen Entwürfen eines Haftpflichtgeſetzes für Automobilbeſitzer und einer Reichsverkehrsordnung für Motorfahrzeuge Stellung nehmen, ſowie über geeignete Maßnahmen beraten ſoll gegenüher der in der Oeffentlichkeit, ſpeziell in den Parlamenten, immer mehr zutage tretenden Voreingenommenheit gegen den Automohil⸗ verkehr.“ — Die„blutige Roſa“ vor dem Staatsanwalt Wegen Aufreizung zu Gewalttätigkeiten iſt die„Genoſſin“ Roſa Luxemburg bor dem Amtsgericht Berlin II verantwortlich ver⸗ nommen worden. Die Staatsanwaltſchaft zu Weimar glaubt in der Rede, welche die blutdürſtige Dame auf dem Jenenſer Parteitag zur Frage des Maſſenſtreiks gehalten hat, eine ſtraf⸗ bare Aufforderung verſchiedener Klaſſen zu Gewalttätigkeiten gegen einander zu finden. NAusland. Frankreich. Vor dem Schwurgerichtshof in Paris begann Dienstag der Prozeß wegen der im Oktober in Paris an⸗ geſchlagenen antimilikariſtiſchen Plakate. An⸗ geklagt ſind 28 Perſonen. Da eine große Anzahl von Zeugen zu bernehmen iſt, werden die Sitzungen mehrere Tage in An⸗ ſpruch nehmen.— Dem ruſſiſchen Botſchafter Nelidow wurde aus Anlaß der 50jährigen Jubelfeier ſeiner diplomatiſchen Lauf⸗ bahn vom Präſtdenten der Republik das Großkreuz der Ehren⸗ legion verliehen und vom Miniſterpräſidenten Rouvier perſönlich überreicht. *Italien. Wie die Agenzia Stefani meldet, iſt das neue Kabinett gebildet und folgendermaßen zuſammengeſetzt: Fortis; Präſidium und Inneres; Graf Malbezzi: Ackerbau; Senator Marquis de San Giuliano: Aeußeres; Finocchiaro⸗Aprile: Juſtiz; Senator Vacchelli: Finanzen; Carcano: Schatz; General Mainon d Intignano: Krieg; Admiral Mirabello Marine; Deputierter de Marinis: Unterricht; Deputierter Tedesco: Oeffentliche Arbeiten; Deputierter Marſengo⸗Baſtia: Poſt und Telegraphen. In Barcelona wurde Sonntag abend ein Spanien. auarchiſtiſches Attentat auf den Karding Ca ſana s berübt. Als der Kardinal abends 8 Uhr die Kathedrale berließ, verſuchte ihn ein Mann zu erdolchen. Ein Domherr lenkte den Stoß ab, indem er den Angreifer ins Geſicht ſchlug. Der Mann wurde von der Polizei verhaftet; er trug einen Revolber und ein Fläſchchen mit Gift bei ſich; letzteres leerte er nach Ausführung des Verbrechens und tötete ſich im Augenblick ſeiner Verhaftung. Der Attentäter iſt ein Weber namens Joſé Salas Comas. Er iſt das Haupt des anarchiſtiſchen Vereins in Vich. Man glaubt all⸗ gemein, daß der Anſchlag das Ergebnis von falſchen Beſchuldigungen 1% gegen den Kardinal bon einigen Zeitungen erhoben worden ind. Bulgarien. Die bulgariſchen Handelsberträge mik Deutſchland, Rußland und Großbritannien wurden der Sobranje vorgelegt. Marokko. Der Sultan lehnt es ab, mit Madrib an Stelle von Algecivas als Konferengort ſich einwerſtanden zu erklären, Montenegro. Die Skuptſching wurde Sonntag unter lebhaften Dankeskundgebungen für den Fürſten geſchloſſen. Japan. Der Panzerkreuzer„Tſukuba“ wunde Montag glücklich von Stapel gelaſſen. Dem Stapellauf wohnten der Kron⸗ brinz und ein zahlreiches Publikum bei, das der Freude über die Vollendung des erſten Panzerkreuzers, der in Japan ohne die Hilfe des Auslandes gebaut wurde, Aus⸗ druck gab. Zeit ſicherlich mit einer Zigarette im Munde auf der großen Piazza.“ „Ich danke,“ lehnte der Amerikaner ab; übergeben Sie ihm bloß meine Karte. Das wird genügen.“ Und zu ſeinem Gondel⸗ führer gewendet, fügte er hinzu:„Wir kehren ins Hotel zurück, Tommaſo.“ Unter dem kräftigen Druck der von kundiger Hand geführten Ruder beſchrieb die Gondel einen Kreis und verſchwand an der nächſten Kanalbiegung. Seit zwei Monaten wohnbe Derſtal bei dem Bäcker Salaveria und führte während dieſer Zeit das denkbar regelmäßigſte und ruhigſte Leben. Er hatte, ſo wie er es Gva verſprochen, die einfachen Gewohnheiten, die ihm zu Beginn ſeiner Daufbahn eigen geweſen, wieder aufſgenommen. Hatte Salavertas Sohn ſeine nächtliche Tätigkeit als Bäckergehilfe beendet, ſo begab er ſich in ſeine Dachſtube, um der Ruhe zu pflegen, und da pochte ex regelmäßig an die Tür Derſtals, um ihn zu wecken. Der junge Mann verließ ſein Lager und begab ſich ungeſäumt an die Arbeit, bis ihm Maria⸗Pia das aus Milchkaffee mit goldbraunem friſchem Gebäck beſtehende erſte Frühſtück aufs Zimmer brachte. Nachdem er dieſes verzehrt, wurde weiter gearbeitet. Grſt gegen elf Uhr machte er Toilette und ſtieg hinab, um das Gabelfrühſtück im Vereine mit der Familie Salaveria einzunehmen, falls er ſich nicht in das auf dem Markusplatze unter den Prokuratien gelegene kleine Kaffeehaus begab. Ein Klavier hatte er in ſeinem Zimmer nicht, ein Umſtand, über den die kleine Maria⸗Pia nicht wenig erſtaunt war. (Jortſetzung folgt.) Briefe aus Rußland. IV. Revolutionäre Witzblätter. 5 Moskau, 16. Dez. Im„Swovodnyi Smzech“(Freien Lachen), einem der zahlreichen iluſtrierten Witzblätter, die nach dem— inzwiſchen ſtark be⸗ ittenen— Manifeſt vom 30. Oktober bier und in Petersburg wie Pilge aus dem Boden geſchofſfen ſind, findet ſich folgende knollige Anekdote: „Trete ich da jüngſt zu einem Zeitungsverkäufer und ſehe in ſeiner Hand ein über und über mit roten Flecken bedrucktes Blatt. „Haſt wohl Naſenbluten?“ kann ich mich nicht enthalten—„wiſch' Dir doch die Naſe; beſchmierſt ja alle Blätter mit Blut“.—„Herr, das iſt kein Blut, das iſt ſo gedruckt:„Neues politiſch⸗ ſatiriſches Journal.“ Tatſächlich, wo man hier geht und ſteht ſieht man etwas Rotes vor ſich. Kein Wunder, daß neulich ein Herr in koſtbarem Pelz einem Zeitungsjungen den ganzen Packen aus der Hand riß und mit den Worten:„Wirſt Du noch länger dieſen Schund verkaufen?!“ in den Straßendreck ſchleuderte. Man wunderte ſich nur, daß der Herr einen Pelz trug— ſtatt einer Ochſenhaut— und als die Menge eine drohende Haltung annahm, in die Taſche griff und bezahlte! Nun iſt nicht zu leugnen: auf die Mehrzahl des Publikums übt das Rot der Witzblätter eine ähnliche ſtemulierende Wirkung aus— das heißt: man greift in die Taſche und bezahlt. Lieſt aber auch, was man gekauft. Bei weitem das angeſehenſte, künſtleriſch am höchſten ſtehende Blatt iſt der„Pulemet(Maſchinengewehr) Schebniews“. Der Redakteur ſitzt bereits im Gefängnis. Die erſte Nummer brachte das Zarenmanifeſt vom 30. Oktober, darüber den Abklatſch einer blutigen Hand:„Gegengezeichnet von General Trepow.“ Die Numnter wurde ſofort konfisziert und iſt jetzt für 10 Rubel(ſtatt für 10 Kopeken) auf einigen Polizeiwachen erhältlich.— Echt ruſſiſch! Die ſoeben erſchienene Nr. 2 bringi als Titelbild die maſſige Geſtalt eines ruſſiſchen Arbeiters in Kittel und Mütze; im Hinter⸗ grunde eine große Stadt, rauchende Schlote. Unterſchrift:„Seine Mafeſtät das Arbeiterproletariat von ganz Rußland.“ Den Glanzpunkt des„Pulemet“ bildet ein farbiges„Jüngſtes Gericht“ in„Simpliziſſimus“⸗Manier. Im Himmel eine ganze Hierarchie von Gerechten, jeder in entſprechender Charge; Pobje⸗ donoszew als ſwjaſchtſchennomutſchennik(heil. Märtyrer), Durnowo als Ugodnik, weiter Mannuſchin, Bulygin, Plehwe, Sſpiagin, Stöſſel, Trepotv, Kuropatkin— letztere als archiſtratigi, etwa: Führer der himmliſchen Heerſcharen, Im Parterre Witte in kurzen Hemde bor dem Teufel⸗Oberrichter, In deſſen Wagſchale liegt auf der einen Seite eine Schnapsflaſche(Branntweinmonopol), auf der andern eine Papierrolle(die Konſtitution). Aus den hölliſchen Feuergluten ſchießt eine rieſige Schlange hervor: die reaktionären Blätter. Das Souterrain der Hölle wimmelt von Deputierten, Arbeitern. Studenten,„Intelligenten“. Im tiefſten Höllenpfuhl aber ſchmoren in allen möglichen Stellungen: Zeitungsleute, Semſtwomänner, Juden, Polen und der„Verband der Verbände“. In den Karikaturen der anderen Witzblätter— vor mir liegen die„Strjelhi“(Pfeile),„Shalo“(Stachel),„Ljudojedi“(Menſchen⸗ freſſer),„Krokodilhi“(Krokodile),„Sritel“(Beobachter),„Budilnil (Wecker),„Burelom“(Sturm)— alles recht monſtröſe Titel!— in dieſen Karikaturen kehrt am häufigſten Wikte wieder. Er fungiert da bald als ſäugende Amme, die das Kronskind tränkt, bald als Koch, der die Töpfe der Revolution überkochen läßt, oder als Bofar auf elendem Klepper, den einwärts gebogenen Zeigefinger nachdenklich gegen die Stubsnaſe geſtemmt, rechts ein Meilenſtein mit rätſel⸗ hafter Inſchrift, links das Miniſterkabinett— im bekannten kleinen Häuschen. Text der Bilder: Witte am Scheidewege. An die Perſon des Kaiſers wagt man ſich aus naheliegenden Gründen noch nicht recht heran. Ich finde ihn nur einmal in der geſtern erſchienenen und morgen wahrſcheinlich konfiszierten erſten Nummer des„Burekom“(Sturm). Er ſitzt auf dem Thronſeſſel, den„Regierungsboten“ vor dem Geſicht. Durch die hohen Spiegel⸗ ſcheiben ſieht man draußen den Straßenkampf toben— der Kaſſer merkt nichts. Ratten und Mäuſe ſpielen auf dem Teppich gu ſeinen Füßen und haben bereits den Thronſeſſel erklettert: ſie werden die morſche Herrlichkeit bald zernagt haben. Der Kaiſer lieſt unbekümmert im„Regierungsboten“. Eine beliebte Zielſcheibe des Witzes iſt der Miniſter des In⸗ 5 Nern, Duür Die Obſtruktion ſoll mich ſchrecken!“ ruft er einem Bedienten mit Bilterwaſſer zu.—„Ich bin ja ſelbſt die ſchlimmſte Obſtruktion(Verſtopfung) für ganz Rußland!“— Dur⸗ dßSSSVꝓVVWVVWWGCGVCC 7SSSTSSCSSFFFTFFCPCC Mannheim, 27. Dezember. Geueral⸗Anzeiger. 38. Seitke. arariſcer Sereknhgen ſir den Ainefiapan Gerevng bind nach Tientfin algereitt. Die Oeffnung der mand⸗ churſſchen Städte für den Welthandel wird gleichzeitig mit der bölligen Räumung der W durch Rußland uns Japan erfolgen. Vereinigte Staaten. Wie aus Newyork gemeldet werd, findet die Hochzeit von Miß Alice Rooſevelt mit dem Kongreß⸗ wilelied Nicholas Longworth aus Eineinnati am 29. November 1906 im Weißen Hauße patt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 27. Dezember. „Verleihung. Dem Sanitätsunteroffizier Gckert der 12. Kompagnie des 2. Bad. Grenad.⸗Regts. Kaſſer Wilhelm Nr. 110 wurde von unſerm Großherzog die ſilberne Rettungs⸗ medaille am Bande verliehen. Eckert hat am 4. Auguſt d. J. einen 12jährigen Reformſchüler mit eigener Lebensgefahr aus der Strömung des Rheins gerettet. * Weihnachten, das Feſt der Familie, iſt nun auch verrauſcht. Wie es in unſerer unvollkommenen Welt nicht anders ſein kann, wird es manchen Wunſch unbefriedigt gelaſſen haben, aber ſoviel iſt wahl ſicher, daß es allen denjenigen, treubeſorgte Eltern⸗ und Gattenliebe die Kerzen am Tannenbaum angezündet hat, wieder köſtliche Stunden im trauten Familienkreiſe gebracht hat. Der„deutſche Michel“ iſt zwar wegen des etwas ſentimentalen Tons, der durch ſeine Feſte klingt, ſchon genug vom Ausland be⸗ ſpöttelt worden. Wenn aber vom deutſchen Chriſtfeſt geſprochen wird, dann verſtummt der ſpöttiſche Mund. Wer könnte ſich dem be⸗ ſtrickenden 11 verſchließen, der dem Weihnachtsfeſt der Deut⸗ ſchen eigen iſt. Der letzte Sonntag vor dem Feſte, der diesmal mit dem 24. Dezember zuſammenfiel, hat an alle Geſchäftsangeſtellten noch einmal ee is⸗ Anforderungen geſtellt. Zwar bürgert ſich immer mehr der Brauch ein, die Geſchenke, die man ſeinen Lieben unter den Chriſtbaum legen will, nicht gerade an den letzten Tagen vor dem Feſt einzukaufen. Aber man vergißt doch ſchließlich dies und jenes und ſo bringen eben die letzten Stunden vor Torſchluß nafurgemäß noch einen gewaltigen Andrang. Auch am Sonntag Abend herrſchte in der Stadt noch außerordentlich reges Leben. Im Allgemeinen aber ſoll der ſogen.„goldene“ Sonntag diesmal nicht ſo gut wie der„ſilberne“ geweſen ſein. Die Landkundſchaft, auf die unſere Geſchäftsleute ſehr angewieſen ſind, kauft nicht gern am letzten Tage ein und wenn es, wie diesmal, auch ein Sonntag iſt. Nun, hoffentlich haben alle Geſchäftsleute beim Ziehen der Weihnachtsbilang freudige Gefühle beſeelt. Aber ſo groß ſelbſt noch in den Abendſtunden der Trubel in den Hauptverkehrsſtraßen un⸗ ſerer Stadt war, ſo ſchnell veränderte ſich das Bild, als um 7 Uhr die Kirchenglocken ihren ehernen Mund erſchallen ließen und vom Turme der Konkordienkirche aus feierliche Poſaunenklänge der Welt die uralte und doch ſo junge Weihnachtsbotſchaft verkündeten. Grüne Weihnachten, weiße Oſtern! Hoffentlich bewahrheitet ſich das alte Sprichwort nicht. Zwar fehlte wieder der Schnee, der dazu ge⸗ hört, um dem deutſchen Chriſtfeſt auch in der Natur ſeinen Stempel aufzudrücken, aber tröſten wir uns damit, daß das gefürchtete Sudelwvetter nicht eingetreten iſt. Ließ ſich ſchon der erſte Feiertag gut an, ſo war der zweite ideal ſchön. Der Himmel zeigte kein Wölkchen, unſere Wärmeſpenderin gab ſoviel her, als es bei der gegenwärtigen Jahreszeit möglich iſt, und die Luft war ſo rein, daß ein Wandern in Gottes freier Natur ſich zu einem hohen Genuß geſtaltete, Der Verkehr auf den Bahnhöfen war denn auch enorm, dweniger allerdings durch die Ausflügler, als durch diejenigen ver⸗ 8 anlaßt, die den herrlichen Tag benutzten, lieben N und Freunden in der Nähe den üblichen Feſtbeſuch abzuſtatten. Belebt kwurde das feſttägliche Bild durch die vielen Uniformen. Mancher 5 war zu ſehen, deſſen Urlaub bereits ſein Ende erreicht hatte Auch bei uns verliehen die zahlreichen Urlauber in ihren berſchie⸗ denartigen und verſchiedenfarbigen Uniformen dem Straßenbild ein feſtfrohes Gepräge. Wie ſtolz ſchritt manche Evastochter an der Seite eines ſolchen ſchneidigen Marsjüngers einher. An Vergnüg⸗ ungen war Twährend der Feiertage kein Mangel. Das Geld rollt an ſolchen Tagen gewöhnlich leichter, wer will es auch dem Mann⸗ heimer, der in den vorhergehenden Wochen ſo intenſiv wie ſonſt in keinem Monat im Jahr gearbeitet hat, verdenken, wenn er während der Feſttage verſucht, dem Leben die beſte Seite abzu⸗ gewinnen. Hoftheater und Neues Theater waren an beiden Tagen ſehr gut beſucht, ebenſo die Varietes und die verſchiedenen Weih⸗ nachtskonzerte, garnicht zu reden von den vielen Vereinsveranſtal⸗ ktungen. Unſere Elektriſche, die übrigens auch„drei goldene Sonn⸗ tage“ hatte, machte Furore mit den neuen Anhängewagen, die ſehr beguem und zweckmäßig ſind und ſchon lange gehegten Wünſchen Rechnung tragen. Sehr vermißt wurde in manchen Wagen die Win⸗ terausſtattung. Wo bleiben denn die Fenſtermäntel? Soll man darauf bis zum Frühjahr warten? * Eine eigenartige Veranſtaltung hat der Verein für Maſſen⸗ bverbreitung guter Volksliteratur(E..) ins Werk geſetzt: die„All⸗ emeine Deutſche Bücher⸗ und Bilder⸗Lotterie 1905/06“, deren Ertrag ausſchließlich dem gemeinnützigen Zweck des Vereins, der Bekämpfung der Schundkolportage durch Maſſenverbreitung guter Kolportageliteratur, dienen ſoll. Das Los koſtet eine Mark, 500 000 Loſe werden ausgegeben, und der Wert der Gewinne, guserleſener Bücher, Bildwerke und Kunſtblätter, beträgt 512 359 Mark. Das iſt in der Tat eine Leiſtung, wie ſie noch von keiner Lotterie geboten worden iſt, und die, wie der Verein uns mitteilt, nur durch das bereitwillige Entgegenkommen der beteiligten Ver⸗ leger in Bezug auf außerordentlich hohe Rabattgeährung ermöglicht wurde. Die Loſe ſind durch alle Buchhandlungen, ſowie gegen Einſendung des Betrages vom Verein für Maſſenverbreitunzg guter Volksliteratur(E..) Charlottenburg, Berliner Straße 66, zu be⸗ ieben. 8 und der nun ſchwerbeladen wieder ſeiner Garniſon zuſtrebte. * Zwangsverſteigerungen. Bei der Verſteigerung der Hofraite mit Gebäu des Fuhrunternehmers Wilhelm Schnecke n⸗ burger, Lortzingſtraße 41 hier, blieb Kaufmann Roſe hier⸗ elbſt mit dem Gebot von M. 2650 Meiſtbietender. Außerdem ſind Hypotheken zu übernehmen in Höhe von M. 34 800.— Das Acker⸗ land in der 10. Sandgewann, Eigentum des Agenten Adam Bof⸗ ſert, wurde der Erbengemeinſchaft des verſtorbenen Privatmanns Bartholomäus Bender in Feudenheim um M. 40 200 zu⸗ geſchlagen. e Gebrauchte Schlittſchuhe. Nach dem arbeitsreichen Schul⸗ ſemeſter iſt für unſere ſchwächliche Stadtjugend eine Geſundung und Kräfti gung der geſchwächten Körper dringend vonnöten. Wie könnte aber eine Kräftigung des jugendlichen Organismus zur Winterszeit beſſer und nachhaltiger erreicht werden als durch ausgiebige Aus⸗ übung des Eislaufes? Aus Mangel an Schlittſchuhen muß aber leider der größte Teil der bedürftigen Stadtkinder der lockenden Eisfläche fernbleiben; und wie manche Paar Schlittſchuhe bleibt unbenützt im ſtillen Kämmerlein. Unſerer Schuljugend könnte durch Zuwendung gebrauchter Schlittſchuhe eine wahrhaft ſchöne Weih⸗ nachtsfreude bereitet werden. Das Volksſchulvektorat iſt gerne bereit, gebrauchte Schlittſchuhe für die Schuljugend entgegen zu nehmen bezw. durch die Schuldiener abholen zu laſſen. Diesbezüg⸗ liche Mitteilungen wollen an das Volksſchulrektorat in U0 2 gerichlet werden. * Berichtigung. In dem Bericht über die Samstag⸗Vormittags⸗ ſizung des Sartoriusprozeſſes, der im Samstag⸗Abend⸗ klott enthalten war, hat der Druckfehlerteufel aus einem Zungen⸗ ſachverſtändigen einen Zeugenſachverſtändigen gemacht. Uaſere Leſer werden den Fehler inzwiſchen wohl ſelbſt berichtigt haben. wW. Neuſtadt a. 9. 26. Dez. Eine Bürgerverſamm⸗ Lung in Mäf bach nahm einſtimmig eine Reſolutjon an, velche Prote ſt exheb' gegen die Aeußerung des Weingutsbeſitzers Sart eivs in ſeinem Prozeß als ſei in Mußbach die Verwendung von Vach⸗ waſſer zu Weinzwecken allgemein üblich. Theater, Runſt und inenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Don Carlos. „Mit einem heitern, einem naſſen Aug'“ ſieht heute jedwede Menſchheit im lieben Mannem auf die letztvergangenen Tage zurück; heiter in der Erinnerung an ſüßes Nichtstun nach ſtrenger Arbeit, traurig im Hinblick auf die nun wieder einſetzende, verfl Werktätigkeit. Heiter und traurig zugleich gedenkt auch unſer Hof⸗ theaterperſonal der beiden Weihnachtsfeiertage, doch unfroh deshalb, weil man von deren Muſe wenig geſpürt, und frohen Muts, weil man, nachdem ſie vorbei, doch wenigſtens nachmittags wieder mehr oder minder„ſeine Ruhe“ hat. Ja, an darſtellender Kunſt hats an den Feſttagen nicht gefehlt; brachten ſie doch neben allem Uebrigen zwei von den hier ſo beliebten Fünfſtunden⸗Vorſtellungen, über deren Annehmlichkeiten man gut tut, mit niemandem zu ſtreiten. Don Carlos beherrſchte den erſten Abend und hatte trotz der beiden vorjährigen Cyklen zahlreiche Schillerfreunde angeſockt, unter denen erfreulich viel Jugend— der hl. Chriſt hatbe wohl die Billets be⸗ — zu bemerden war. Die Aufführung bewegte ſich in den im Apkil beſprochenen wehnen, nur war es ſchade, daß der jetzige Regiſſeur, Herr Walter, die Szene im Carthäuſerkloſter dem Rotſtift wieder zum Opfer brachte. Verſchleppen ermöglicht. Von den einzelnen Rollenträgern zeichneten ſich die W Köhler und Ludwig aus, Erſterer hat ſich in die Nalur des Infanten mit heißem Bemühen hineingearbeitet und ſpielt ihn nun gemütstief und wahr; daß ſich der Künſtler bei aller Leidenſchaft⸗ lichkeit in der Sprache zu mäßigen wußte, iſt angenehm, fe ſtſtellen zu können. Ein ihm geſpendeter Lorbeerkranz erſchien ſomit ehrlich berdient. Herrn Ludwigs Poſa hielt ſeinem Partner die Waage und erreichte am Schluß des dritten Aktes, als er dem Herrſcher in innerer Ueberzeugung ſeine ſchwärmeriſchen Anſichten über Weltbe⸗ glückung darlegte, den Höhepunkt. An Stelle des jüngſt erkrankten Herrn Eckelmann, der noch der Schonung bedarf, ſpielte Herr Lehrmann vom Hoftheater in Darmſtadt den König. Der Gaſt, der den Mannheimern aus der letzten Hamlet⸗Aufführung' bereits bekannt iſt, bemühte ſich, das Menſchliche im Weſen Philipps plaſtiſch hervorzuheben und deſſen Gefühl der Einſamkeit auf dem Thron, ſeine Sehnſucht nach einem mitfühlenden Herzen dem Beſchauer nahezurücken. Das Königliche, die Majeſtät, die dadurch nicht be⸗ einträchtigt werden darf, trat allerdings in 15 Lehrmanns Dar⸗ ſtellung zurück; ſchuld daran ſchien in Linie der— ich möchte ſccggen— anachroniſti ſche Konverſationston, in der Gaſt mehr⸗ fach die Verſe Schillers, die nun doch einmal Ve kleidete. Im Uebrigen lag in Herrn Beionung vieles, das von eingehendem Studium und Verſtändnis des ſchwierigen Charakters und der Gemütsbewegungen König Philipps zeugte. Der Königin des Fräulein Wittels und der Eboli des Fräulein Bajor, deren hervorragende, ſeindiede Leiſtungen bekannt ſind, geſellte ſich noch Herrn Godecks märkiger Alba. Den Groß⸗ inquiſitor des Herrn Neumann⸗Hoditz hätte ich mir vielleicht noch etwas fanatiſcher in Sprache und Gebärden gedacht, zebenſo wie der Pater Domingo des Herrn Tiet ſch nach meinem Geſchmack ein bischen mehr von der Verſchlagenheit des königlichen Veicht⸗ vaters hätte zutage treten laſſen müſſen. Das Publikum ſchien am Montag ſehr kritiſch gelaunt, da ſich außer reichlichem Beifall auch wiederholtes Ziſchen hören ließ. Da in der Aufführung ſelbſt keinerlei Anlaß zu irgend welcher Miß⸗ fallensäußerung gegeben wurde, iſt dies Zeichen unverſtändlich, es ſei errern novos Vorgänger Bulygin läuft als leibhaftiges Schwein auf einem Bauernhof herum. Finanzminiſter Schipow im Bettlerge⸗ bwande bettelt einen reichen Börſenjuden an:„Der Finanzminiſter ohne Finanzen.“ Der Bauernberuhiger Generaladjutant Sſacha⸗ toſp, der in Sſaratow erſchoſſen wurde, reitet auf der Brüſtung 28 und ſchlägt mit der Peitſche einen Bauern, daß dieſer umfällt. Im zweiten Bilde erhält er ſelbſt einen Schlag, er tot liegen bleibt. Datum dieſes Blattes 17./30. November. Streiks, Militärrevolten, Unſicherheit auf den Straßen und Wohnungen— alles wird im Wort und Bilde ſatiriſch behandelt Nur ein paar Beiſpiele: Matroſen finden im Eſſen eine tote Ratte. Der Offigter meint ſchnöde:„Nun, was iſt denn dabeis Verzehrt ſie in Geſundheit, iſt ja noch ganz friſch!“ Eeine dicke Köchin ſingt auf der Straße aus vollem Halſe die ſeillaiſe. Ein Offizier kommandiert einen Soldaten heran. Aber die Köchin droht nur mit dem Finger— und der Soldat jagt den Offizier in die Flucht, kehrt dann zurück— und in den Armen ſiegen ſich beide. 8 Waffenlaben:„Geben Sie mir, bitte, einen Revol⸗ „Für wie viele Perſonen?“ beſitzer und Politik. Herr:„Portier, Sie vermieten“' ee„An„Intelli⸗ n de Hhaben eine Woh ung; icht?“ lang ſo wenig betätigen konnte. ſchwer zu konſtatieren. Reaktion) und Rot(die Revolution) ſtreiten mit einander. Stärkeren der Gi ſſe nbahn:„Nun, bekommen wir bald eine Ver⸗ faſſung?“—„Nee.“—„Oder gar die Revolution?“—„Nee.“— „Aber was denn?“—„Ein neues Manifeſt“ Die Wirkung der meiſten Satiren beruht natürlich auf der Illuſtration, und man muß es den Zeichnern laſſen, daß ſie ihr Handwerk ausgezeichnet verſtehen. Die treffende Auswahl des Su⸗ jets, Originalität, Keckheit und S Sicerbeit der Zeichnung ſind herborragend. Man iſt überraſcht von dieſem Talent, das ſich bis⸗ Gewiß läßt die Reproduktion 35 zu wünſchen übrig, aber daran ſind techniſche Mängel ſchuld, die den Zeichnern nicht zur Laſt fallen. Was durch dieſe unzähligen Witzblätter mit ihrem oft vernichtenden Spott an revolutionären Gedanken ins Volk ge⸗ tragen wird, iſt, wie Gorki ſagen würde, natürlich„trund Aber ich glaube, daß der freie Geiſt, der durch dieſe Blätter weht, das Feuer der Empörung weit ſchneller zur Lohe anfacht, als alle aufrüheriſchen Reden. Gorpki arbeitet übrigens auch an dieſen eee mit. In der erſten Nummer des„Shalo“(Stachel) findel ſich eine kleine, „Das Graue., Schwarz(die Da⸗ etwas transzendente Arbeit von ihm: demt 1 11 0 let ar hen ſchimmterk deite das Grau, ſtels bereit, eben. Im Bilde: Ein grimmiger nen Bären(die Macht) gu Voden. 5 5 Abegals e Fülle, ſogar ein Minjalhr, Tagenaun f Eine raſchere Bewerkſtelligung der Verwandlungen hätte die Offenlaſſung der Kloſterſzene ſicherlich doch ohne weiteres e bleiben müſſen, ſich deſſen Dialog, der denn, daß eine derart draſtiſche Abkürzung des Aeifalls eins Werß kürzung der Verwandlungspaufen zum Zweck haben **** Meiſterſtuger. Eine glänzende ee von Wagners„Meiſterſinger“ fand am zweiten Weihnachtsfeiert ge im hieſigen Hoftheater ſtatt. Herr C arlen repräſentierke 0 Walther Stolzing ſtimmlich Uſtd darſtelleriſch in vorzüglicher Weiſe. Sein ſchönes es Organ klang friſch und kräftig und wurde bis zum Schl uſſe durch keine Unreinheit getrübt. Der begabte Sänger, den m ſich die Sympathien des n Mannheim der J likums in den letzten Wochen wieder i m Maße zugewandt haben, wurde wiederholt durch ſtürmif chen V Zeifall au ichnet. Auch die übrigen Rolen, welche die alte Be ſetzung hakten, wurden ausn ahmslos hervor⸗ ragend gut durchgeführt und das Orcheſter ſpielte unker Herrn Hofkapellmeiſter Kählers Leitung muſterhaft. Dagegen wirk⸗ ten einige dekorative Mängel ſtörend und beeinträchtigten det guten Geſamteindruck der Aufführung. Blum enſpenden gab es für die verſchiedenen Künſtler und e in Hülle und ehlte nicht. Leider war die Aufführung, die bei aufgehoben em Abonnement dart fand, nicht ſo ſtark beſucht, als wie ſie es verdient häfte. M. ** Neues Theater im Rofeng Die Fledermaus. Johann Strauß' reizende Operette, brachte mit ihren prickeln⸗ den Weiſen am erſten Feiertag dem Neuen Thegter ein ausverkauf⸗ tes Haus, ein Ereignis, das nicht allzu oft eintritt und deshalb ge⸗ bührend erwähnt zu werden berdient, Die Aufführung des muſika⸗ liſchen Verwechslungsſpiels, das in dieſem Winter ſchon ein paar⸗ mal an unſeren Augen und Ohren vorbeigezogen iſt, zeigte einen friſchen Zug, wenn auch hie und da ein noch lebendigeres Tempo denkbar und nicht unerwünſcht geweſen wäre. Herr Gauls leitele ſeine Muſiker mit ſicherer Hand und wahrte den Kontakt awiue Bühne und Orcheſter ſorgſam. In zivei Hauptrollen hatten wir Gäſte zu begrüßen, Fräulei Gertrude Careni vom Stadttheater in Mainz, die den Manr heimern von früheren, verſchiedentlichen Gaſtrollen henr in ane Erinnerung ſteht, ſang die Roſalinde und Herr Walbmar „enke vom Wiesbadener Itl. Hoftheater den Giſeufteis. 175 Vorzütge Fräulein Careni's iſt nichts neues zu ſagen, genug, Di. Dame war gut bei Stimme und entledigte ſich ihrer dankba Aufgabe geſanglich und ſchauſpieleriſch gleich befriedigend und mos; die Schelmerei Roſalindes ſtand ihr trefflich und daß ſie reich Beifall erntete, war nur begreiflich. Herr Henke fühlte ſich al ſcheinend in den ungewohnten Verhältniſſen unſerer Roſengarter bühne und vielleicht durch ſonſtige etwas beengt, ſo daß er nicht ſo aus ſich herausging, wie es ſich für den Eiſenſtein eigent ch geſchickt hätte; eine Doſis von Fräulein Careni's Lebendigkeit und Uebermut wäre ihm gut zuſtatten gekommen. Stimmlich verfügt Herr Henke über anſprechende Mitt 25 die er auszunützen und hil zur Geltung zu bringen verſtand. Während der kurzen Spanne die ich des Don Carlos wegen nur im Muſenſaal verſpeilte, fügte ſich ſein Organ, das der Geſchmeidigleit nicht entbehrt, wohllal tend ein. Die ſonſtige Beſetzung war die gleiche, bewährte wie früher; b8 ihr ragten die Adele Fräulein Heinrich's ſowie der Alfred Herrn Traun hervor, auch die Herren Kromer, Voiſi endlich Herx Hecht, deſſen nichtsnutziger Froſch Stürme der terleit enefeſf ſelte, trafen den Ton der Operette vorzüglich. **.* arten. Zum erſten Male: Ihr zweiter Mann. (Second Ménage.) Abermals hat uns unſere Roſengartenbühne ein neues zöſiſches Luſtſpiel beſcheert. Es hat die Herren Syſvane und Frohe au Verfaſſern und wurde bon Max Schinau in Deutſche übewſecht, Das Stück iſt, ohne irgend welchen größeren Wert zu beſitzen, gan amüſant und verfehlte geſtern, am zweiten Feiertag, nicht, das Publikum, das wiederum die Räume des Müſeeee in dich Scharen füllte, köſtlich zu unterhalten. Adrienne Marchal geb. Lamerton hat ſich von ihrem Getden Robert Marchal, einem mit Glücksgütern wenig ges iige auf Betreiben ihres Vaters ſcheiden laſſen, al hinter gekommey war, daß Marchal eine frühere Geliebte ſtützte; ſie meinte das Verhältnuis zwiſchen beiden b noch fort, während dies in Wirklichkeit nicht mehr beſtand. A hak ſpäter, wie ſie hörte, Marchal, ihr geſchiedener Gatte ſei anderwei ig berheiratet, auf Wunſch des alten Lamerton eine habenden, gutmütigen, ziemlich vernagelten Fabrikbeſitzer Bringuet zum Ghemann genommen, ohne daß der ſich freilj durfte, Marchals Nachfolger als„Gatte“ geworden zu ſein; di Frau langweilt ſich an ſeiner Seite ſträflich. Da kehrt March der in Amerika 3 Millionen, weniger tut's nicht, erworben zurück und zwar als freier Mann, das Glerücht von ſeiner W. hatte Adriennes Vater aufgebracht. Der„Aum an kauft Bringuet die Fabrik ab, verkehrt in deſſen Haus und und ſeiner eigenen ſrüheren Frau Abdvienne, wiederzugewinnen. Er findet Gegenliebe, der alte Lautaton den der„Millionär“ wirkt, unterſtützt beide, ſie finden ſie und Bringuet— tröſtet ſich mit der Tochter eines Freundes. Das iſt alles; man ſieht, viel iſt's nicht, auch enhh Unwaßhrſcheinlickkeiten gerade genug. Aber al das Wenige hübſches Mäntelchen geſteckt und erfüllt ſo ſeinen Zweck Abend auf angenehme Weiſe hinwegzuhelfen, recht gut. Ha Ja, mit der Handlung iſt's gleichfalls nicht weft her und des zweiten Aktes könnte man zufrieden nach Hauſe der dritte föllt bedeutend ab und enthält außzer M. neuerlicher Brautwerbung um Florentine Labigeols, Tochter, ſo gut wie nichts. Woran alles hängt, das nicht unamüſante und ſtellenwejſe geradezu Eſprit jedenfalls im Franzöſtſchen noch mebhr zur kommt, als in der ſonſt gar nicht unebenen Ueberſetzung Herr Schaper hatte als Regiſſeur der V brillante Einſtudierung geſorgt, die ihre ſchönſte Lögerks Robert Mauh Zeiligte. Mit dan⸗ Camor, 5 5810 hae e aus deren Erſcheinung durch Tofletten 1 EChik in Bewegung, Spiel und Sprache und befand ſich in der liegenden Partie vecßt wehl. Herrn N Guſtave Vringuet zeugle von ſcharfer Beobechtung und erkennen⸗ tendanz mit ſeinem En zslein S Stienen ſpiel daß unſere d Nehlgriff gemocht 17 8 friſch und gufgeräumt, völlig entſprechend; es war Wieiknachtggeſchent für urs, 95 5 8 5 755 aun 5 4 Sette Weneral⸗Anzeiger, Weihnachts⸗Feſt⸗ſkonzert. Am erſten Weihnachtsfeiertage veranſtaltete die hieſige Stadt⸗ gemeinde das ſeit einigen Jahren übliche Weihnachtsfeſtkonzert, das diesmal Dank der Mitwirkung des Herrn Hoſkapellmeiſters Kähler, des verſtärkten Hoftheaterorcheſters, des Muſikvereins unter gütiger Mitwirkung von Mitgliedern des Lehrergeſangvereins, ängerbundes Mannh im, ſowie her⸗ der Liedertafel und des vorragender Soliſten einen beſonders würdigen Verlauf nahm, Mit Sinfonig, Rezitatiy des Gvangeliſten und Choral aus dem„Weihnachtsoratorſum“ J. S. Bach's wurde der Abend eröffnet. Bach's Weihnachtsgratorſum iſt eigentlich ein Eyklus von ſechs Kantaten, deren erſte Hälfte fi die Weihnachtsfeier imm engern Sinn, die zweite für die 1 Feſttage beſtimpit war. Der Text iſt mit wörtlicher; von lyriſchen Glementen überwuchert. Das vorgeſtern zur Aufführung gebrachte Bruc iſt dem zweiten Teil eptnommen. Das Orcheſter intoniert einleitend eine liebliche Hirtenmuftk, worauf der Solotensor das Rezitaliv„Und es waren Hirten in derſelben Gegend“ anſtimmt nachfalgende ſch kraſtvolle Choral 95 „Brech au, o fchönes 1io cht“ emeindegeſang gedachl, Nach inem weiteren Solorezitaliv tder Chor die Weiſe„Vom Himmel hoch“ gn, die Orcheſterbegleitung bringt dazu die Weiſe der Die ganze Szene atmet Bachiſchen Geiſt und Bach'ſche tefe und feſſelte das Intereſſe des Hörers bis zum letzten Tone. Der Chor fang ſeine Partie rein und in guter dyngmiſcher Aus⸗ grheitun rlen erfreute in den Rezitgtienen durch eine ausdruck igtion, Im Schlußchoral hat der Sopran eine außerordentlich ge Lage. Gleichwohl wurde auch hier die Gefahr der Detonation glückeich überwunden. Ein ſtemmungs⸗ volles Adagio ſowie der an Reigen aus„Idomeneo“ jener erſten Meiſteroper Mozarts, die heute ſo gut wie verſchollen iſt, erfreuten in ihrer Einfachheit und melodiſchen Schönbeit. In der Durcharbeitung des Reigens intereſſiert beſonders das ſtreuge Feſt⸗ halten des Mot vs. Das Streichorcheſter bewältigte ſeine Rufgabe ſehr beifallswürdig. zügtiche Sängerin lernten wir in Frau René⸗Urban aus Brüſſel keunen. Ihr gut gusgebildeter opran iſt tragfähig. Noch mehr ſchätz en wir in der Wiedergabe der virtuos behandelten Leonorengrie ihre gusdruck⸗ und geſchmackvolle Art zu ſingen. Den Schluß des erſten Programmteils bildete jener natürlich geſteigerte Gelur Chor aus Händel's Zudas Makkabäus:„Seht er kommt mit Preis gekrönt“, deſſen ſchlicht erhabene Weiſe jſedem Kindermund vertraut iſt. Der mit der Wiedergabe betraute Knaben⸗ Chor ſang ſeinen Einleitungspart im neulichen Muſikvereins⸗Konzert ſicherer und namentlich in ſchönerer Vokgliſgtion als vorgeſtern. Sehr zart und lieblich wurde der Eintritt der Jungfrauen wiedergegeben und mächtig klangen die majeſtätſſch daberbrauſenden Akkorde des geſamten Schlußchors. Den zweiten Teil des Programms leitete jenes farbenprächtige, feſſelnd⸗inſtrumentierte Paſtorale aus dem Oratorſum„Chriſtus“, in welchem Liszt hekanntlich als Erneuerer der kirchlichen Muſik hervorlritt. Dieſes Oratorium verzichtet auf die Darſlellung einer Handlung und hat nicht die Perſon des Heilands, ſondern die Chriſtus⸗Idee zum Gegenſtand. Die Idee wird in einer Reihe von Bildern enſwickelt. nd eines der Bilder, in welchem Liszt einen ganzen Klangreichtum und ſeine ganze Berebſamkeit entfaltet, iſt eben das Paſtorale, aus dem uns die naiven Weiſen der römiſchen Pfifferart entgegentönen. Nach einer kurzen Einleitung in G⸗dur, in welcher die Schalmeiklänge ſehr glücklich imitiert ſind, erklingt in Terzengängen der Klarinette die freudig heiteren Weiſen der Hirten, denen ein anmutiges Seitenthema der Oboe antwortet. Unter den frohen Klängen eines einfachen Gefanges dor Holzbläſer, der Harfe und Piolinen ziehen die Hirten ihres Wegeß. Von außerordentlich lebendiger Wirkung iſt die gabwechſelnd im/ und/ Takt gehaltene volksmäßige Rhythmus mit ſeinen bewegten Achteltriolen in den tieſeren Stimmen. Nach mannigfaltigen Figuratjonen erfolgt eine geniale Ueberleitung in das Andaute keligioſo in F⸗dur, das unter den zu frohem zubel ſich ſteigernden Klängen der erſten Weiſe eine immer breitere Ausgeftaltung erfährt und nach mehrfachen Modulg⸗ tionen wie ein in der Ferhe verhallender Geſang ausklingt. Die reizenden Soloepiſoden, namentlich die der Violine, kamen ſchönſtens zur Geſtung. Herr Hofoperpſänger Carlen, der nunmehr unſerer Bühne wiedergewonnene Sänger, ſang hierauf die Gralserzäh⸗ lung aus„Lohengrin“ mit einem ſolchen Erfolg, daß er diefſelbe wiederholen mußte. So ſehr wir Herrn Carlen dieſen Erfolg von Herzen gönnen, müſſen wir doch konſtatieren, daß das Erzwingen von Zugaben nachgerade eine bedenkliche Erſcheinung in unſerem Konzertleben wird, von der unſer Publikum im Intereſſe der aus⸗ übenden Künſtler ſowohl als in Henſicht auf die glatte Abwickelung der Programme wieder, abkommen ſollte. Ein anſprechendes Weihnachspaſtorale far Orgel mit Hornquartett des begab⸗ ten Italieners E. Boſſi, welcher in demſelben aufs neue feinen Formenreichtum bekundet, gab Herrn Hänlein Gelegenheit zur Entfgltung ſeiner Kunſt an der Orgel. Den Beſchluß bildete Hugo Woles„Chriſtngch!“, Hymnus für gemiſchten Chor, Orcheſter und Solfl. Dgs Werk, deſſen Kompoſition Hugo Wolf, angeregt durch das Weihnachtsoratorlum Bachs, am heiligen Abend(24 De⸗ zember) 1886 begann, erlebte ſeine Urgufführung am 9. April 1891 in unſ'rer Stodt. In einem Briefe an Herrn Landgerichtsrat Grohe hier, der ſeinem weſentlichen Inhalte nach ſeiner Zeit im Genoralanzeiger(April 1891) veröffontlicht wurde, verbreitet ſich der Komponiſt eingehend über die Anlage und Abſicht ſemer Tonrich⸗ tung, welche das nach muſtkgliſcher Vertonung förmlich verlangende Platenſche Gedicht als Unterlage hat. Die Wechſelgeſänge der Engelsverkündigung, des Chors der Hirten und des Chors der Seraphim ſind von H. Wolf außerordentlich glücklich in Muſik gekleidet. Die reiz⸗volle Orcheſtereinleituug wird von zwei Themen getragen, die auch im Verlaufe eine weſenfliche Bedeutung erlangen. Einem anſprechenden Gefange der Flöſe und Oboe gantworiet das Horn in eindringlichen, ergreifen zen Tönen. Als erſtes Thema verwendet der Komponiſt aufs glück⸗ lichſte eine ſteiermärkiſche Volksweiſe, die Wolf, wie ſein Biograpn erzählt, als Kind in Weihnachtsfeſtſpielen ſeibſt mitgefungen. So weiß der Tenorchor ſeinen Hymnus bei allen kontrapunktiſcher Kunſt und ſeinſinnigſter Inſtrumentierung den volksmäßigen Charakter zu wahren. Das teils lyriſch, teils dramgtiſch gehaltene Werk iſt bon einer warmen Empſindung durchdrungen und verdient öfters zu Gehör gebracht zu werden. Da ein Teil unſeres Hofthegterorcheſters bei der Aufführung der Fledermaus“ beſchäftigt war, ſo mußte derſelbe dureh andere Muſiker erſetzt werden. Dies hatte einige Un⸗ ebenheiten zur Folge, namentlich in den Bläfern Im übrigen ver⸗ dient die von Herrn Kähler vorbereitete Wiedergabe uneinge⸗ ſchränktes Lob. Chor und Soliſten ſtanden auf der Höde ihrer Auf⸗ gabe. So verlief das diesfährige Weihnachts⸗Feſtkonzert, das, ſo⸗ wohl, was die künſtleriſche Qualität des Gebolenen als deſſen Durch⸗ führung betrifft, das Nireau der Vorjahre weſentlich überſchritt, auf das ſchönſte. Der Beſuch war ein derart enormer, daß die vorgeſehenen Programme bei weitim nicht ausreichten, ck. *** Berliner Thegteraufführungen.(Privattelegramm unferes Ber⸗ liner Bureaus.) Im Luſtſpielhauſe wurde der neue Kadelburg„Der Weg zur Hölle“ von einem anſpruchsloſen Publikum recht freund⸗ lich aufgenommen.„Die beiden Stilpekomödien“ von Bierbaum haiten im Kleinen Theater gleichfalls einen freundlichen Erfolg. In Ferdinand Bonns Berliner Theater wurde„Edle Fluth“ von Thilo von Trotha und Herrn Bonn als geheimem Mitverfaſſer auf⸗ geführt. Ferdinand Bonn ſpielte in dem Stück den Napoleon und gußerdem die Farce eines jüdjſchen Pferdehändlers, das war das bemerkenswerteſte daran. Le zle Rachrchten und Telegramme. Uls., Berlin, 27. Dez.(Privaktelegr. unſeres Berliner ureaus.) Der blutige Abſchluß eines Eiferſuchts⸗ amas ſetzte am heiligen Abend die Bewohner eines Hauſes der Nettelbeaſtraße zu Charlottenburg in Schrecken. In einem der Gvangelien verfaßt, wird aber Stimmenmehrheit, den Ausſtand zu beenden. Mannhetm, 27. Dezember. dortigen Penſionate tötete der 30jährige ehemalige Leutnant Alfred Hergger ſeine Frau aus Eiferſucht durch 6 Schüſſe und ſchoß ſich eine ſiebente Kugel ſelbſt ins Herz. Das neue ruſſiſche Wahlgeſetz. (Privattelegramm unſeres Berliner Bu Hs. Berlin, 27. Dez. Gaſtern iſt endlich in Petersburg das lang erwatrtete Wahlgeſetz deröffentlicht worden. Dem„.⸗A“ wird darüber gemeldet: Nach dem neuen Wahlgeſetz kann jeder wählen der eine eigene Wohnung beſitzt, dlrekte Staatsſteuern, ſtädtiſch« oder Landſchaft Unfer Wählern Lveaus.) den werden ſich alſo auch die kleinen Händler und Handwerker befinden, einen Gewerbeſchein löſen. Mithin bedeutet das neue Wahlgeſetz eine weite demokratiſche Baſis, indem auch Arbelter wie alle jene Perſonen Stimmrecht haben, die Gehälter vom Staate, der Landſchaft und den Glefperbeinſtitutionen beziehen, alſo auch das ſogenannte intelligente Publikum iſt mit in dle zukünftige Wählerſchaft eingeſchloſſen. Alle Fabrikarbeiter worden das Wahl⸗ vecht haben, ſobald ſie in Inſtituten arbeiten, die mindeſtens 80 Arbeiter beſchäftigen. Die Wahlart zur Bauernwahl bleibt dieſelbe wie in dem Entwurf Bulygin. Jeder landbeſitzende Bauer wird ebenfalls das Wahlrecht gusüben können. die nur Die offene Tür in China. * London, 27. Dez. Einer Depeſche des„Dailh Tele⸗ graph“ aus Schanghai zufolge wurden durch den neuen japa⸗ niſch⸗chineſtſchen Vertrag folgende Städte dem Welthandel ge⸗ öffnet: Föngwangtſcheng, Liaujang, Hſinmintung, Tuantſanghe, Chantu, Baku, Schantung, Kirin, Eharbin, Huntſchn. Sansvin, Zigikar, Chailar, Higun und Mandſchurig.(Vgl. Ausland.) Die Lage in Rußlans. Die Ausländer in Gefahr. Königsberg, 25. Dez. In Memel und Pillau ſind Vorbereikungen getroffen, durch die für die Flüchtlinge aus den ruſſiſchen Oſtſeehäfen die erſte Aufnahme und ärztliche Für⸗ ſorge und die wejtere Unterbringung gewährleiſtet werden. Auch die hieſige Bürgerſchaft zeigt ſich opferwillig und gaſtfreundlich für die Aufnahme von Flüchtlingen.— Die letzten von Augen⸗ zeugen aus Riga hierher überbrachten Nachrichten lauten weniger ungünſtig. Unmittelbare Gefahr für die dortigen Deutſchen ſcheint zur Zeit nicht zu beſtehen, Ueber Eydtkuhnen wird mit Verufung auf dort durchgereiſte Geſchäftsleute aus Riga gemeldet, daß die Lage in der Stadt ſelbſt gegenwärtig nicht ſehr bedrohlich ſei. Es herrſche Ruhe, die Straßen zeigten ihr gewöhn⸗ liches Ausſehen. Die Leute gingen ihren Geſchäften nach. Dagegen dauerten in den Vorſtädten und der Umgebung Rigas die Unruhen und Mordtaten fort. Man glaube vielfach, daß das Erſcheinen fremder Kriegsſchiffe den Ausländern eher ſchaden als nützen würde, da einerſeits dadurch die Infurgenten gegen die Fremden gereizt werden könnten, und andererſeits es fraglich ſei, wie die Schiffe in der Düngmündung bis zur Stadt Riga und den bedrohten Punkten der Umgebung vorzudringen vermöchten. Ausländiſche Schiffe in den Oſtſeshüfen. *Memel, 26. Dez. Wie das„Memeler Dampfboot“ meldet, traf am Sonntag der Dampfer„Kehrwieder“ die„Bata⸗ via“ auf der Rigger Außenrhede. Die„Batavig“ fehrte dann auf erhaltenen Befehl leer nach Hamburg zurück. Die„Kehrwieder“ lief auf der Rückfahrt Libau an und traf heute mittag um 1 Uhr 80 Min. mit etwa 80 Flüchtlingen von dort hier ein. Sie er⸗ wartet hier Befehl, nach Hamburg zurückzukehren. *Reval, 26. Dez. Der Dampfer„Prinz Heinrich“ iſt am 25. Dezember nachmittags um 4 lr mit 39 Paſſagieren von hier nach Königsberg abgegangen. Paris, 26. Dez. Aus Breſt wird gemeldet, daß auf dem Pangerſchiff„Admiral Auhbe“ der Befehl erteilt wurde, ſich für die Abfahrt nach dem Baltiſchen Meere bereitzuhalten, um er⸗ forderlichen Falles franzöſiſche Staatsangehhrige aus Rußland heimzubefördern. Der Kreuzer„Caſſini“ iſt in Bereitſchaft geſetzt worden, um nach den nordiſchen Gewäſſern abzugehen. Barrikadenkümyfe in Moskau. Moskau, 24. Dez. Seit heute früh ſeuerte die Artillerie gegen die Barrikaden. Feuerwehrleute ſetzten die Barrikaden in Brand. Zuſammenſtöße, die zuerſt auf der Twerskaja, dann in anderen Straßen ſtattfanden, wurden beſonders heftig auf dem Tiverskoh Boulevard und den umljegenden Straßen. Die Auf⸗ ſtändiſchen verwundeten 20 Gendarmen. Nach neueven Zählungen gab es geſtern 500 Verwundete, heute noch mehr. Heute abend kam es auch in den Vorſtädten zu Zuſammenſtößen. Auf der Srentenka wurde eine Bombe geworfen. Die Bahnhöſe ſind von Truppen be⸗ ſetzt. Der Verband der Verbände beſchloß, den allgemeinen Aus⸗ ſtand aufrechtguerhalten, ſich aber nicht an dem Aufſtand mit Waffen zu beteiligen. An allen Punkten, wo geſtern die Barrikaden zerſtört waren, errichteten die Aufſtändiſchen neue. Die Breſtſtraße bis zum Bahn⸗ hof iſt voll von Barrikaden. Auf dem Straſtnoſplatze ſind wieder Geſchütze aufgefahren. Am Patriarchenteich, auf der Bronnajaſtraße, beim Kareiny Rjad, der Petrowka und der Thwerskaja wechſeln die Aufſtändiſchen mit den Truppen Schüſſe. In dem ausgeraubten Waffenmagazin von Thorbeck explodierte heute nacht eine Höllen⸗ maſchine, wodurch das angrenzende Hotel Metropol in Brand ge⸗ ſbeckt wurde. Der Brand wurde bald gelöſcht. Moskau, 25. Deg. An allen Punkten, wo geſtern die ſozia⸗ liſtiſchen Revolutionäre in der Stadt gekämpft haben, ſind die Truppen mit Leichtigkeit Sieger geblieben. Der Kampf am Sams⸗ tag Nachmittag auf der äußeren Twerskaja und beim Breſter Bahn⸗ hof, bei dem Artillerie und Maſchinengewehre in Tätigkeit waren, dauerte zwei Stunden; die Verluſte der Revolutlanäre ſollen ſehr groß ſein. Die Nacht zum Sonntag verlief ruhig. Am Sonntag Vormittag war wieder Artillerie am Breſter Bahnhof in Tätigkeit. Das energiſche Vorgehen der Reglerung macht ſtarken und bei der Mehrzahl der Bevölkerung günſtigen Eindruck, Auch nach den bis heute vorliegenden Meldungen ſind die deut⸗ ſchen Reichsangehörigen unverſehrt, Beendigung des Poſtſtreiks. * Warſchau, 25. Dez. Eine heute abgehaltene Ver⸗ ſammlung der hieſigen Telegraphen⸗Angeſtellten beſchloß mit Der Dienſt iſt wieder aufgenommen. *Lodz, 25. Dez. Die Poſt⸗ und Telegraphenbeamten 8 hier heute die Arbeit wieder aufgenommen In der Stadt iſt es ruhig. 5 2. . 4. now noch noch dort daue ging den zu ſt Im noch iſt d Stet wahr iſt ſo gut wie beendet. Am Nachmittag nahmen alle Setzer die Arubeit wieder auf. die Arbeit wieder aufgenommen. burg, Ingenieur Schoulmann, während einer Sitzung ver hafte worden. Es wurden Pläne, Schriftſtücke und Höllenmaſchinen beſchlagnahmt. deutſchen Regierung zur Abholung von Flüchtlingen gecharterſen Stockung des Eiſenbahnperkehrs. en Wirball⸗ Strecke Narve güter; Riga—Oreler⸗Bahn über Dwinsk für alle Güler; Moskau— Kursk⸗ und Niſchnynowgorod⸗Bahn Rher Mes⸗ kau für den Perfonen⸗ und Gepäck⸗Verkehr; Moskau—Kaſaner Bahn für jeden Verkehr. Die Poſſad der Moskau⸗-Niſchng⸗ goroder Bahn für ruſſiſch⸗franzöſiſche Geſellſchaft iſt frei, die Moskau— Windau.—Rybinsker Bahn über Reſchitzg immer für jeden Verkehr geſperrt. Wirballen meldei, daß allgemein geſtreikt wird, die ruſſiſchen Züge 12 und 44 zeinlich abgeſagt werden. Mie lange die Unterbrechung rn ppird, iſt nicht bekannt. Die Lage in Petersburg. Petersburg, 26. Dez. Der Ausſtand in Petersburg gsberg j. Pr., 25. Dez.(Amiliche Meldung) en ſind geſperrt: der Baltiſchen a Bahn für Frachl⸗ Stgtion 7 5 910 Wawlowo 0 10 e Die Züge auf der Strecke nach Warſchgu en geſtern ohne militäriſche Begleſtung ab. In Arbeitervierteln kamen geſtorn mehrere Verſuche vor, die Ruhz ören. Ginige Straßenhahnlinien mußten den Verkehr einſtellen, allgemeinen iſt die Skimmung der Ausſtändigen ſehr gedriſcht, A** * Petersburg, 26. Dez. 15 000 Arbefter haben heule Im Ausſtande befinden ſſich 48 000 Arbeiter, * Petersburg, 26. Dez. In der vergangenen Nacht er ganze Generalſtab der bewaffneten Kohorte Peters⸗ insgeſamt 49 Mann nebſt dem fführer des Stabes * Danzig, 7. Dez. Nach einer Meldung des von ber tiner Dampfers„Wolga“ iſt der Hafen von Riga ſicher, Der kuſſiſche Minenkreuzer„Awrek“ befindet ſich im dorkigen Hafen. Waſſerſtandsnachrichten im Dezember. Pegelſtationen Datuin vom Rhein: 21, 32. 23. 25. 28. 27.[Vemerkungen onſtanz„„ 8 Kaldeßut... 183 1,75 Hüningen„.61.58.56.41 1,38 Abps. 6 uhr euien en 174 1,78 N. 6 Uhr Piinterbug⸗ 33,54 9,46 Abds. 6 Uhr Marau 36,58 8,81 8,47 8,35 3,81 2 Uhr Germersheim is5 ZeF, 19 Uhx Manuheim297 2,88 2,82.67 2,60 Norg, 7 Uhr itzfziß;„½5 e. 1 Uhr Bingerr iie 5 10 Uhr 1559 1,55 2 Uhr Nablenz;; 10 05 10 Uhr n el 1,7K 2 Uhr Ruhrort 11,88 46 6 Uhr vom Neckar Rannheimm 3,02 2,94 9,86 73 2 66 B. 7 Uhi Heilbrounn 0,70 0,69 0,68.61 V. 7 Uhr —————— für Lokgles, Provinziales u. Gerichtsgeitung: für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel Greupner. Fritz Kayſer, Richard Schönfeldel Verantwortlich für Politik: Richard für Kunſt, Feutllston und Permiſchtes: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck und Berlag der Dr. H. Hagsſſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Diroktor Eruſt Müfzer, 62 7 08290 100 Sasasssesdageenseneesgeseee Fahr B. Müller, osse Wallstadtsty, 42— el, 3015, Kunst- und Möbel-Sehrelnerel, Kation von hoehteinen Höbeln zu fafsonablen Prosseh, Jeder Styl, jees Genre.— Kostenvgranschlag gratis. FF 03882 Sehr paradeplatz F. Göhring Taradenl Juwelen, Gold- und Silberwaren. Silberne Pafelgeräte üU. Besteche Goldene Herren- und Damen-Uhren, Ketten. Schwer persilberte Hanshaltungsbesteeke ete, billige Preise. 9602 Ge ründet 1833 Hof-Möbelfabrik 15 Mannheim, 6 8. 3. — Werlestütten für!“ 77 Dinn Wohnungs-Einrichtungen. Grosses Lager eingericht. Musterzimmes jn einfachster wie veichster Durchführung“ RasRrehftagikren er Af ag, J. Peter, — 22—9 2.—— rrrrrr rrrenr eee * 7 1 —2 — — 8 N— Mannheim, 27. Dezember. 5. Seite. Eknthebung von Neujahrs⸗Gratulationen. Für das Jahr 1906 werden wiederum Karten zur Euthebung von Neujahrsgratulat onen gegen Ent⸗ zichtung von wenigſtens Zwei Mark ausgegeben. Die Namen der Perſonen, welche Karten gelh haben, werden in den hieſigen Zeitungen veröffentlicht und zwar in der am 30, Dezember erſcheinenden Haupt⸗ liſte alle diejenigen, welche bis einſchließlich 27. Dezember =n abends Karten gelöſt haben.— In einer nach Neujahr erſcheinenden Nachtragsliſte werden d ejenigen bekannt leen welche nach dem 27. Dezember ſich entheben en. Karten werden vom 13. Dezember ab ausgegeben: im Bureau der Armenkommiſſion N I, 4 III., Zimmer Nr. 102(Kaufbhaus, Eing. IV, Breiteſtr.), im Rathaus hier, Zimmer Nr. 12, parterre(Eingang Breiteſtraße), in den Zeitungsexpeditionen, in den Muſikalſfenhandlungen, ſowie in den Buchhandlungen und Zigarrenläden dahier, welche durch Aushängen dieſer Anzeige in den Schau⸗ fenſtern kenntlich gemacht ſind. Ferner in Käferthal; im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 6, in Waldhof; bei Herrn Hauptlehrer Emil Hauck, Langeſtraße! Garterre), ſowie beim Portier der Spiegel⸗ fabrik, in Reckarau: im Rathaus daſelbſt, Zimmer Nr. 3. Schluß der Hauptliſte, die vor Neujahr als beſondere Zeitungsbeilage er⸗ ſcheint, mit dem 27. Dezember abends. Wir bitten von der Einrichtung der Enthebungskarten, deren Erlös dem Geſchenkefond der Armenkommiſſion zu⸗ fließt, recht zahlreich Gebrauch zu machen. Die gütigen Schenkgeber werden dadurch die Armen⸗ kommiſſion in die Lage verſetzen, den zahlreichen an ſie gelangenden Bittgeſuchen zu entſprechen und ſie können ſich des warmen Dankes derjenigen verftchert halten, deren Not zu lindern die Spenden beſtimmt ſind. Maumheim, im Dezember 1905. 115 Armenkommiſſion: v. Hollander. Köbele. Enthebung von Neujahrs ⸗Gratulationen. Wir erlauben uns verehrl. Einwohnerſ aft von Rheinau er⸗ enſt mitzuteilen, daß ſich hier unter Mitwirkung der Herren ſtlichen beider Konfeſuonen ein Ko nitee gebildet bat, das be⸗ zweckt Neujahrsenthebungskarten gegen Zahlung von Mindeſtens It..— pro Karte abzugeben. Der Erlös aus dieſer Verannaltung wird zu wohltätigen kn verwendet und zwar ſoll die eine Halſte den beiden einkinderſchulen, die andere Hälfte den Krankenſchweſtern beider Konfeſſionen zufallen. Wir bitten die verehrl. Einwohnerſchart uns in unſerem Be⸗ eben unterſtützen zu wollen und bemerten noch, daß Diejenigen iie Neujahrsenthebungskartien gelöß haben ju der Rheinguer ung und in dem Maunheimer General⸗Anzeiger veroffen⸗ cht werden. Sch uß der Hauptliſte, die vor Neujahr veröffentlicht wird Iſ ber 27 Dezember. In einer nach Nenjahr erſcheinenden Nach⸗ tragsliſte werden Diejeuigen bekaunt gegeben, welche nach dem 37. Dezember ſich entheben laſſen. Karien werden- von dem unterzeichneten Komitee jederzeit e⸗ msgegeben. Nheinau, den 21. Dezember 1505. Das Komitee: Pfarrer Frei. Parrer Vath. W. Wöllner, Stabhalter K. Söllner, Kaufmann. Ph. Ries, Ratſchreiber 81808 L4 OCafè Restaurant Pergola Vis--vis dem Rosengarten schönstes, rauehfreies Lokal in Mannheim. Telephon 3569. Inh. Rarl Bünk. Telephen 3569. Beit neurer Zeit gelangen hier die besten Biere zum Ausschank Augustinerbhräu München— Pilsner Urquell. Kulmbacher, Erste Astlen-Exporthlerbrauerel. Fast alkoholfreies Grätzer Bier. 61657 Werkannt guts Kiiene. Diner im Abonnement. Ferkauf von Kpafſendem Feuerwerk. Die Verkäufer desſelben teilen mit, daß die Vorſchriſten für Känfer und Verränfer jeßzt ſtrenger gebandhabt werden und erſuchen daher das kaufende Publikum, ſich durch Uuterſchrift zu verpflichten, beim Abhrenneu keinen Unfug zu treiben und beſonders die Straße zu meiden. 5 Hierauf bezügliche Druckſachen für die Verkäufer ſind bei den Firmen Louis Lochert, 0 1, 9, Fr. Bauer, U 1, 13, C. Wörter, Traitteurſtraße 16, Gebr. Koch, F 5, 10 und K. Pfund, P 4, 13, erhältlich. Wicht knallendes Feuerwerk(Bengaliſch und Licht⸗ eſfekte Salonſeuerwerk u. ſ..) iſt geſtattet, 61339 N 51 Todes-Anzeige. breunden und Bekannten machen wir hiermit die schmerzliche Mitteilung, dass am Sonntag den 24. Dezember, abends 11 Uhr, unsere liebe Gattin, Uutter, Grosswutter und Sehwester 8 Frau Helene Zucker nach kurzem, schweren Leiden im Alter von 63 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, ein bessbres Jenselts abberuten wurde. Um stille Peilnahme bitten Die trauernden Hinterbliehenen: Karl Zucker sen, nabst Kindern Karl Zucker jr. und Frau 5 Aug. Scheureru Frau geb. Zucker. Mannheim, Offenburg, 27, Dezember 1905., 85 Die Beerdigung fludet Mittwoch, 27. Dezbr. Aachmittags 3 Uhr von der neuen Leiehenhalle aus stact. 61331 Das feierliche Seelenamt fludet am Freitag, den 9. Dezember, vormittags ½8 Uhr in der Herz. Jesu-Kirehe statt. Heffentliche Verſigerung. Am Dienstag, 2. Jan. 1906, vormittags 10 Uhr, werde ich an Ort und Stelle, Zuſammenkunſt am Eingang zum Großh. Hauptzollamt dahier, Pankring 8 Ballen Mexiko 7 Ballen Sumatra für Rechnung deſſen, den es angeht, gegen Barzahlung öffenttich verſteigern. Klee, Gerichtsvollzieher. 5 f Jwangsverſleigerung. Mittwoch, 27. Dez. 1905, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim G 4,5 gegen bare Zaylung im Voll: ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Möbel perſchiedener Art und Sonſtiges. Mannheim, 26. Dez. 1905. Fränzle, 31729 Gerſchisvollzieher. Iwangs⸗JVerſteigerung. Mittwoch, 27. Dezbr. 1905, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 3173 Möbel jeder Art. Mannheim, 27 Dez. 1905. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Jeuerwehr⸗Singchor Maunheim. eute Mittwoch, s abd. ½9 Uhe! Singprobe im Lokale Hohenſtauſen, 7 3, 3. 85 Um vollzäh⸗ liges Erſcheinen bittet 90 00/162 Der Vorſtand. Uebermorgen Ziehung der Baden Badener botterie Lose à 1 Mark noch zu haben bei 31730 Moritz Herzberger E 2, 17. Mannheim, 25. Dez. 1905. Geueral⸗Anzeiger Mittwoch, den 27 Hezember, naehmittags 4 Uhr ganz kleine Preise Ein Traum in der Cbristnach: Weihnachtsmärchen r Variété-Vorstellung Im Wiener Café Apollo und American Büfett: Konzerte der Magnaten-Kapelle Makai. SwAUY KADHSeN. Alioe Blum David Friedenhain VeSrilobtbe. Mannheim London 31340 Färberei Printz. is⸗ Proſipte Bedienung.— Tadelloſe Ausführung.— Mäßige Preiſe. Großh. Hos⸗. Mattonaltheater in Maunnheim. Mittwoch, den 27. Dezember 1005. Vorſtellung im Abonnement O. 24 Klein Gochen U. die Weihnachtsfte. Märchen mit Geſaug und Tauz in 4 Bildern von Eliſabeih Trenkler-Steber. Muſik von Albin Treukler. In Szene geſetzt von Regiſſeur Hugo Walter. Dirigent: Richard Bärtich. Kaſſeneröſfnung ½7 Uhr. Anf. 7 Uhr. Ende geg. 9¼ Uhr, Nach dem zweiten Bilde ſindet eine größere Pauſe ſtatt. ĩ ͤmmmr 5 Im Grofh. Boftheater. Freitag, 29. Dez. 1905. 24. Vorſtellg. im Abounem.. Die Zournaliſten. Original⸗Luſtſpiel in 4 Akten von Guſtav Freytag, Anfang 7 Uhr. Kolosseumtheater Mannheim. Mittwoch, den 27. Dezember, 8¼ Uhr: 61800 Aktien⸗Geſellſchaft zur Eintracht in Licnidation, Mannheim. Unſere diesjährige Generalperſammlung findet am 28. Dezbr., nachm. 6 Uhr im Bernhardushof ſatt. Tages⸗Ordnung: Rechnungsahlage. Veiicht dzr Reriſoren. Aufloſung der Gegellſchaft. Wir laden unſere Aktionäre hierzu ergebenit ein. Zugleih eiſuchen wir, etwaige orderungen an uns umgehend eltend zu machen. 3418 Der Vorrstamd. ols Siquidater. 9.U 5 Zwougs⸗Vekſteigerung. Mittwoch, 27. Dezember 1905 Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 gegen are Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öſſenilich ver⸗ ſteigern: 4 Pferde u. Gegenſtände verſchiedener Art. 31737 Weiler, Gerichtsvollzieher, L 4. 12. Kunſtſtickerin empfiehlt ſich im Bunt, u. Weiß⸗ ſticen. Holzſir, 7, 3 Tr. Vorder.⸗ haus. 24 und Tante ſchlafen iſt. Todes-Anzeige. Verwandten und Bekanmen die ſchmerzliche Mitteilung, 61841 Anna Brecht geh. Kampf im Alter von 53 Jahren nach kurzer Krantheit ſauft en⸗ Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ernſt Brecht und Minder. „Die Beerdigung findet den 28. Dezember d. Is., nach⸗ Hmittags 4 Uhr, vom Friedhof aus ſlatt. Mannheim, 26. Dezember 1905. 5 naß 8 innigſtgeltebte Gattin, unſere Mutter, Großmutter Naus statt. 8 (Statt jeder besonderen Anzeige.) Todes-Anzeie Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche 85 Nachricht, dass unser innigstgeliebter Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel ur Herrmann Reiss 55 im 57. Lebensjahre heute vormittag sanft entschlafen ist Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim, Luisenring 13, den 25. Dezember 1905. 5 8 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. Dezember, nach- 2 mittags 3½¼ Uhr, von der Leichenhalle des israel. Friedhofes 5 Von Gondolenzbesuchen und Blumenspenden bitten höfl. 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Künst- lerisch nicht zufriedenstellende Beschäftigung und diverse andere Verhältnisse liesen ihm dieses Hngagement unleidig werden und es gelang ihm dank geiner schauspielerischen Ver⸗ stellungskunst, einen Grund zur Lösung dieses fünfjährigen Kontraktes zu finden. Er inte- ressierte sich nunmehr für das Angebot eines Berliner Variéte- Theateragenten, der ihn gelegent- lich eines Dresdener Konzertes gehört uud gesehen hatte, und acceptierte ein Versuchsgast⸗ spiel am Variété, innerlich natürlich noch immer von dem Gedanken beseelt, nur so lange bei dem Variete zu bleiben, bis sich seine wirtschaftliche Situation gebessert hätte. Der Glückliche!— Er ahnte nicht, dass das Variété sein dauernder Wirkungskreis werden sollte, der findige Agent wusste, in welcher Stadt er den neuen Stern aufgehen lassen musste.— Es wWar Leipzig. Keine Täuschung— Mörbitz reilssierte. Seine nüchstfolgenden Gastsplele waren Köln, Düsseldorf, Essen, Nürnberg ete., dann Berlin, diesmal aber im Apollo-Theater. Welch andere Wirkung an dieser Stätte! Blitz chnell Wurde er populär. Die Berliner gesamte Presse war voll des Lobes. Diverse Berliner Theateranträge schlug er jetzt aus. Nun reihte sich Gastspiel an Gastspiel an den ersten Varieté-Bühnen der deutschen und österreichischen Hauptstädte, überall mit gleich grossen Ertolgen. Zwischendurch erhielt er wieder einen Antrag vom Geheimen Hofrat Staegemann an das Leipziger Stadttheater, den er jedoch ebenfalls ablehnte. Wohl hüngt der Künstler noch mit allen Fasern seines Herzens an seiner alten Liebe, dem Komsdienspiele, aber das Bewusstsein seiner grossen Position am deutschen Varists und das überaus angenehme Gefühl klingender Erfolge, die ihm einen sonnigen Lebensabend verheissen, halten ihn, wenuigstens Voxäutig, davon zurück, seine Tätigkeit auf den Brettern wieder auszuüben, obwohl man ihm am Theater die denkbar höchsten Gagen Nibaa hat's ihm gezeigt— niemand hat er gebraucht. Was er igt, ist ex aus sich Presden. bietet, so sind doch diese kein Vergleieh zum jetaigen Binkommen auf freier Künstlerfahrt: Freie Künstlerfahrt, freies Künstlertum, daran liegls. Freiheit, das ist das wahre befruch⸗ tende Lebensel ment des Künstlers und Bernhard Mörbitz ist ein Küustler. Er ist eine seltene und durechaus eigenartige Erscheinung aut dem Brettl und wändelt seine eigenen Plade, niet in der von vielen kleinen Geistern bevorzugten Weise auf den Geschmack der Menge spekulierend. Er steigt nicht in die Arena des Politischen in seinen Vorträgen und Drofaujert nicht den Aufbliek zu politiseh bedeutsamen Männern. Er verschmäht den Applaus des Pöbels. Reine individuelle Kunst strahlt aus ihm. Mit bunter, bewunderungswürdiger Vielseitigkeit bringt er blitzartig-virtuos, satyrisch-gemeis- selt und charakterisiert fein exfanden sich auf den Leib gepasst, seine behaglichen, Humor ausströmenden Typen aus der Gegellschaft, Man ist Überzeugt von der Naturwahrheit seiner Figuren. Ton und Geberde stehen in reiner Verwandschaft zu einander. Zieht er aber derbere Register seiner Komik auf, dann schwirrt es gar mächtig an das Zwerchfell seiner Zuhörer, Seine drastische Komik wirkt fascinierend.— Bei edler und ernsterer Resitation jeddgeh stehen ihm grosse modulationsschöne organische Mittel und gefühlstiefe Herzenstöne Zzur Verfügung, unterstüzt durch scharf skizzierende Mimik. Nichts eingeübtes alles an ihm 180 genial und urecht Seine Kunst ist schwer. Ohne allem scenischen Aufbau und aller dekoxativer Ausstattung wirkt er nur durch sich selbst. Auch der schriftstellerischen Thätigkeit hat der Künstler sich erspriesslich ge⸗ Widmet. Er ist Verfasser Zuklreicher, reizender Gedichte, Scherzlieder, Vortragsscenen und Possen, die überall, wo sie zur Ausführung gelangten, dank ihres goldigen Humors und ihrer Empfindungstiefe starken Beifall fanden. Aber nicht nur aus den Kreisen des grossen Publikums rekrutieren sich die Be- wWunderer seiner Kunst diverse deutsche und österreichische Monarchen haben es nicht ver⸗ schmäht, in eigens dafür anberaumten Soiréen ihm ihre vollste Befriedigung über seine dar- gebotenen Leistungen kundzugeben. Dem deutschen Theater ging ein grosser Charakterspieler verloren, das deutsche Varieté hat daran Gewinn. Mörbite ist nicht nur daselbst ein brillanter Kassenmagnet für die Direktoren, sondern auch ein ganz hervorragender Mitarbeiter an der weiteren Ver⸗ edelung der Kunstdarbietungen am Varietétheater. Er ist ein Rezitator, Mimiker, Sänger, OChaxakteristiker und Urkomiker in einer Person, wie er Wohl in seiner genislen Eigenart noch nicht existierte und nicht sobald wieder kommen wird. 61261