(Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 20 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30 Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. ſe Neueſte Anabhärgige Tageszeikung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) lachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adrefſe: „General⸗Anzeiges Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Nedann Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 341 377 2¹⁸ Nr. 2. Montag, 3. Januar 1910. Eine neue nationalliberale Zeitſchrift. Wer die Vorgänge in der nationalliberalen Partei genauer verfolgt, wird eine erfreuliche Regſamkeit und friſche Beweg⸗ lichkeit feſtſtellen, Zeichen nicht verdorrten Lebens und ſtarken Vertrauens, daß die Partei nicht im Abſterben begriffen, ſondern noch eine Zukunft hat. Die Führer und erſten Redner der Partei halten in Oſt und Weſt, in Nord und Süd große Verſammlungen ab, in denen für die nationalliberale Auf⸗ faſſung der politiſchen Lage geworben wird, im Oſten der preußiſchen Monarchie wird eine umfaſſende Werbe⸗ und Organiſationstätigkeit entfaltet; die einzelnen Wahlkreiſe Nachfrage, wie jede Rummer der„Nat. Lib. Korreſp.“ zeigt. Die Sekretariate entwickeln eine rege Werbe⸗ und publiziſtiſche Tätigkeit; um nur eines anzuführen, das Generalſekre⸗ tariat der badiſchen nationalliberalen Par⸗ tei liefert unter fleißiger und geſchickter Leitung in ſeiner Korreſpondenz einen ſehr reichhaltigen und wertvollen poli⸗ Kiſchen Stoff, der namentlich die kleineren Parteiblätter, ihre politiſche Lesbärkeit und Erziehungskraft außerordentlich fördern dürfte. Endlich wächſt als nicht umbedeutendſtes Zeichen geſunder, vorwärtsdrängender Kraft, tüchtigen Strebens, die in den Dienſt der Partei ſich ſtellende Pub⸗ [iziſtik extenſiv wie intenſiv in außerordentlichſtem Maße. Wir haben hier ſchon mehrfach darauf hingewieſen, daß die vom Zentralbureau der Partei herausgegebenen National⸗ liberalen Blätkter eine weſentliche Bereicherung ihres Jnhalts erfahren haben, ſich zu einer großen Revue des modernen politiſchen und Kulturlebens ausgeſtalten wollen. Die Jungliberalen Blätter werden, bisher Monats⸗ ſchrift, vom(. Januar ds. Is, ab als Wochenſchrift erſcheinen und durch dieſe häufigere Erſcheinungsweiſe ganz außer⸗ ordentlich zur Belebung und Kräftigung der nationalliberalen Jugendbewegung beitragen. Das iſt in Kürze ein Bild vom inneren Leben der Partei, ein erfreuliches Bild des Strebens und der Regſamkeit. Und der erſte Arbeitstag des neuen Jahres fügt für uns dieſem Bilde einen neuen friſchen Zug zu. Aus Hamburg geht uns heute die erſte Nummer einer neuen nationalliberalen Halbmonatsſchrift zu. Sie führt den Titel„Der Elb⸗ wart“ und wird herausgegeben vom Reichstagswahl⸗Verein 1884, dem nationalliberalen Verein für das hamburgiſche Staatsgebiet. Verantwortlich für Verlag und Redaktion zeichnet Geueralſekretär Paul Zimmermann, der ehe⸗ malige Generalſekretär des Reichsverbandes der national⸗ liberalen Jugendz ein Name von gutem Klang in der Partei. Unſern Leſer dürfte er bekannt ſein durch ſeine kleine Schrift über das Zentrum, auf die hier mehrfach Bezug genommen worden iſt. Zimmermann hat der neuen nationalliberalen Zeitſchrift das Geleitwort geſchrieben. Herausgegeben von einer poli⸗ kiſchen Organiſation verfolgt die Halbmonatsſchrift den Zweck, das Zuſammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder der Organi⸗ fation zu erhöhen, ſie ſoll ein Organ werden zur Verſtändigung der Mitglieder untereinander über die politiſchen Dinge. Das erſte, was der„Elbwart“ will, iſt Stellung zu nehmen zu allem weſentlichen, politiſchen Geſchehen. Er ſoll ſein„ein Hamburgiſches Blatt, ein Organ, das auf dem Boden des Programms der nationalliberalen Partei nach deſſen Grund⸗ ſätzen den Gang der politiſchen Entwicklung im Reiche be⸗ gleitet. und gleichzeitig in kritiſcher Beleuchtung wieder⸗ ſpiegelt, was das Hamburgiſche Staatsweſen bewegt und an⸗ geht.“ Ferner ſoll er geſtützt auf den großen Kreis der Mit⸗ glieder des Reichstagswahl⸗Vereins 1884 eine nor dweſt⸗ deutſche Zeitſchrift werden, die in allen Gauen des Reichs um Verſtändnis für die politiſche, wirtſchaftliche und geiſtige Eigenart Nordweſtdeutſchland wirbt. Ganz gewiß eine wichtige Aufgabe, die dritte und höchſte Miſſion aber, die der„Elbwart“ ſich ſtellt, iſt, auf die Bedeutung einer blühenden Volkswirtſchaft auch für die politiſche und geiſtige Kultur eines Volkes hinzuweiſen. Die Zeitſchrift will dafür eintreten, daß die Fundamente von Deutſchlands Einheit und Macht, ſeine wirtſchaftliche Kraft und Stärke, nicht vergeſſen werden. Zimmermann hat Recht, wenn er ſchreibt: In Wirklichkeit ſteht der Idealismus derjenigen, die am Orga⸗ nismus unſerer Volkswirtſchaft ſchaffen, ſie zu allesumſpannender Weltwirtſchaft zu dehnen ſich bemühen, nicht minder hoch als der, der ſich in nationalem Schwung widerſpiegelt. Wie ſtünde es um unſer nationales Anſehen, wenn der Wagemut kühner Pfadfinder nicht die impoſanten wirtſchaftlichem Kräfte entbunden hätte, von denen man vor einem Jahrhundert nicht ahnte, daß ſie im deutſchen Volke ſchlummerten? Gewiß haben die deutſchen Waffenerfolge in Frankreich Achtung vor dem erſtehenden Reich geboben, aber ohne die ſchnell ſich entfaltende wirtſchaftliche Herrſchgewalt des deutſchen Volkes wäre es uns wohl ſchwer genug gefallen, das erworbene An⸗ ſehen zu behaupten. In dieſer Wertſchätzung der fundamentalen nationalen Bedeutung von Induſtrie und Handel, des Unternehmer⸗ tums ſtimmen wir und ſtimmt die geſamte Partei mit den Hamburger Nationalliberalen durchaus überein. Es iſt recht gut, daß gerade in dieſem Augenblick ein ſo warmes und überzeugtes Wort für die Führer des Wirtſchaftslebens, als wuchtige programmatiſche Erklärung, aus einer neuen nationalliberalen Zeitſchrift uns entgegentönt. Man ſieht, daß die nationalliberale Partei die volkswirtſchaftliche und nationale Bedeutung des deutſchen Unternehmertums doch wohl ſehr klar und ſcharf erkennt; eine Partei, die ſo zu den führenden Kräften der Volkswirtſchaft ſich ſtellt, wird nie eine für Induſtrie und Handel, ihre Organiſation und Pro⸗ duktipität ruinöſe oder auch nur hemmende Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik treiben. Dieſe auch dem Unternehmertum voll gerecht werdende Politik aber läßt ſich durchführen, auch ohne daß die nationalliberale Partei ſich von den Konſerva⸗ tiven weiter ins Schlepptau nehmen läßt. Das iſt in kurzen Zügen das Programm der neuen Zeit⸗ ſchrüft, ein klares und weitblickendes Programm, das durch ſeine Knappheit und ſeinen Mangel an überſchwänglicher Redſeligkeit angenehm auffällt. Es iſt das Programm der nationalliberalen Partei, ſeine beſondere wohltuende Note erhält es durch die ausgezeichnete Würdigung der in der Volkswiürtſchaft führenden und pfadfindenden Kräfte, durch dieſe wird es ſich die Beachtung der induſtriellen und Handels⸗ kreiſe wohl verdienen, der nationalliberalen Partei dadurch aber den Dienſt erweiſen, daß ihre Politik wach der Löſung des Verhältniſſes zur Rechten in dieſen Kreiſen gerechter ge⸗ würdigt wird, vor unſauberen Verdächtigungen ſicherer iſt. (Abendblatt.) Wie das Programm nun im einzelnen durchgeführt wer⸗ den wird, bleibt abzuwarten; uns ſcheint, daß der Name Zimmermann dafür bürgt, daß der„Elbwart“ eine beachtens⸗ werte, ernſthafte, lehrreiche und fruchtbringende, die Partet auch über Hamburg hinaus fördernde Zeitſchrift werden wird, In welchem Geiſte die neue Zeitſchrift ſich an der poli⸗ tiſchen Arbeit der Gegenwart beteiligen wird, zeigt ein Auf⸗ ſatz der erſten Nummer von Prof. A. Voller In ihm werden ganz klar die Grenzlinien gegen die Rechte und gegen die außerſte Linke gezogen, der liberal⸗konſervative Block war eine Epiſode unſerer Reichspolitik, die ſich nicht ſo bald wieder⸗ holen wird: Wir ſtehen am Beginn eines langen zermürbenden Vertei⸗ digungskampfes der liberalen Parteien gegen Zentrum und agra⸗ riſche Konſervative auf der einen, gegen die internationale Soziagl⸗ demokratie auf der anderen Seite. Wir kennen ſolchen Kampf; wir haben ihn viele Jahre— vor der Blockepiſode— zu führen gehabt; wir werden ihn auch in Zukunft führen. Es iſt ſchwer, ohne Aus⸗ ſicht auf entſcheidenden Sieg in den Hampf ziehen zu müſſen. Aber der Mutige weicht nicht zurück vor der dräuenden Uebermacht. Viel Feind, viel Ehr'! Warm tritt Voller für die Reform des„unvernünftigen, heute abſolut ungerechten preußiſchen Wahlrechts“ ein, warm begrüßt er die Verſchmelzung der drei linksliberalen Parteien als erfreuliche Wirkung der konſervativ⸗klerikalen Ver⸗ gewaltigung, um für gute Nachbarſchaft zwiſchen National⸗ liberalen und Freiſinnigen zu plädieren: Das berüchtigte„von Baſſermann bis Bebel“ iſt für alle Zeiten eine politiſche Unmöglichkeit— aber vielleicht naht unter dem Druck der neuen gefahrvollen Situation die Zeit, wo Linksliberale und Nationallibepale ſich auf einer mittleren Linie finden, um gemein⸗ ſam den Kampf gegen Reaktion, Ultramontanismus und Sozial⸗ demokratie zu führen. Wit ſehen, die neue Zeitſchrift iſt von dem Geiſte be⸗ ſeelt, der heute die ganze Partei erfüllt. Wir wünſchen ihr eine gedeihliche und kraftvolle Vorwärtsentwicklung zum Nutzen der nationalliberalen Partei und zur Mithilfe und Mitwirkung an der Geſundung unſerer innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe. G. Politische Aebersſcht. *Maunnheim, 3. Januar 19 10. Die Konſervativen und die Wahlrechtsreform. Einem ſtändiſchen Wahlrecht redet der konſer⸗ vative Schriftſteller Dietrich v. Oertzen im Reichsb.“ das Wort. Er denkt ſich die Sache ſo, daß jeder ſtändiſchen Gruppe eine beſtimmte Mandatenzahl zugeſprochen wird. Alle ſollen mitreden, alle mitſtimmen, alle mitentſcheiden! Aber keiner ſoll einſeitig herrſchen und andere terroriſteren.“ Wir ſind nicht geneigt, über die Frage des ſtändiſchen Wahlrechts, das eben auch einen nach Ständen gegliederten Staat voraus⸗ ſetzt, zu disputieren. Meint doch ſogar die Redaktion des „Reichsboten“, daß es fraglich ſein würde, ob die Berufs⸗ organiſationen ſchon ſo konſolidiert ſeien, daß der Landtag mit ſeinen Wahlen darauf aufgebaut werden könne Aber wenn auch Herr von Oertzen ſich in ſeiner Vorliebe für den mittelalterlichen Ständeſtaat zu einer vorurteilsloſen Be⸗ trachtung des modernen Staates der eben keine Stände, . ͤͤv.c Feuilleton. Tas Programm eines Theaterdirektors. Aus einem Geſpräche mit Freiherrn v. Berger veröffent⸗ licht die„N. Fr. Pr.“ das Programm des neuen Burgtheater⸗ direktors, deſſen große Richtlinien nicht nur für den Wiener Platz Intereſſe verdienen. Freiherr v. Berger erklärt: Ich bin ein Feind von Programmen, beſonders von ſolchen, die nur die Bedeutung einer ſchnell verhallenden ſtimmungsvollen Duverture beim Antritt eines Amtes haben. Ein reelles Ar⸗ beitsprogramm aber, das genau aufzählt, welche Stücke der neue Direktor aufzuführen, welche Künſtler er zu gewinnen beabſicheigt, iſt unmöglich. So bleibt nichts übrig, als im großen und ganzen auf die Aufgaben hinzuweiſen, deren Löſung der neue Direktor als ſeine Obliegenheit erachtet. Von dieſen iſt die wichti die Ausgeſtaltung des Reper⸗ koires. Das Streben jedes Direktors, der die Leitung des Burg⸗ theaters jetzt übernimmt, muß ſein, das Repertoire des Burg⸗ theaters jenem Reichtum, jener Mannigfaltigkeit und jenem gei⸗ ſtigen Wert, worauf die gebildeten und bildungsdurſtigſten Be⸗ Völkerungsſchichten Wiens ein Recht haben, tunlichſt anzunähern, Dies hat das alte Burgtheater in ſeinen beſten Zeiten dem älteren Geſchlecht des Burgtheaterpublikums vollwichtig geleiſtet. Mehr als allem Studium, mehr als der Univerſität verdanke ich und viele andere dem alten Burgtheater. Das ideale Ziel eines modernen Burgtheaterdirektors muß ſein, dies für die ſeither unter dem Einfluß neuer geiſtiger Strö⸗ mungen herangewachſenen Generationen zu leiſten. Das Reper⸗ zoire muß daßer zum Grundſtock diejenigen Werke der älteren dramatiſchen Literatur haben, deren geiſtiger, dramatiſcher und dichteriſcher Wert ſich als ein dauernder ſchon bewährt hat. Was man„Klaſſiker“ zu nennen pflegt, denen aber manche Dichter, denen dieſes Prädikat offiziell noch nicht einſtimmig verliehen iſt, zuzuzählen ſein dürften. Wie Hebbel, Grillparzer, Otto Ludwig, Kleiſt, ja, mit gewiſſen Einſchränkungen, auch Halm und Bauern⸗ feld u. a. An dieſen Grundſtock ſchließen ſich die Werke neuerer Zeit, durch deren mächtige Einwirkung die große Umwandlung des Zeitgeiſtes auch auf dem Gebiet der dramatiſchen Literatur ſich vornehmlich vollzogen hat. Ich nenne nur Ibſen und Hauptmann, doch denke ich auch an andere. Insbeſondere hat das Wiener Publikum und haben die dichteriſchen Talente Oeſterreichs einen Anſpruch darauf, daß ihre Werke auf der erſten Bühne Wiens erſcheinen. Das dritte, für die Entſtehung allgemeinen lebendigen In⸗ tereſſes an der künſtleriſchen Tätigkeit des Burgtheaters unerläß⸗ liche Element im Repertoire ſind die Novitäten. Ueber dieſe zu ſprechen, wäre müßig, da die Macht des Direktors nicht ſo weit reicht, um eine Produktion hervorzurufen, von der das Burgthea⸗ ler Nutzen und Frommen hat, künſtleriſch und materiell. Nament⸗ lich um das„feine Luſtſpiel“, den Stolz des alten, Burgtheaters und die Sehnſucht des neuen, iſt es heute übel beſtellt. Hier gilt es, möglichſt das Burgtheatergemäße, wo es ſich zeigt, nicht zu überſehen. Ein Glück iſt, daß die Burgtheaterzenſur ſo freiſinnig geübt wird, daß es dem Burgtheater nur ausnahmsweiſe verwehrt wird, ein Werk darum dem Publikum vorzuenthalten, weil das geiſtige Antlitz des Zeitalters allzu kühn aus ihm blickt. Doch darf man nicht vergeſſen, daß das Burgtheater ſeinem Weſen nach nur dem geiſtig Geklärten und formell Reifen Zutritt gewährt. Es iſt keine Experimentierbühne. Der Begriff der Burgtheaterfähigkeit muß, ohne artiſtiſche Prüderie, rein erhalten werden. Die zweite Aufgabe iſt der Aufbau eines Schauſpieler⸗ enſembles, welches das ſkizzierte Repertoire, das vom ſchwer Klaf⸗ ſiſchen bis zum Modernſten reicht, künſtleriſch zu geſtalten und zu tragen vermag. Ob dies von den ausgezeichneten Künſtlern und begabten Kräften des gegenwärtigen Burgtheaters ohne Uebertrei⸗ 15 bung behauptet werden kann, will ich nicht beſpvechen Da heißtes: die Lücken erkennen und für vollwertige Ausfül⸗ lung ſorgen. Die dritte wichtige Aufgabe It, in Bezug auf Darſtellungs⸗ und Inſzenierungsſtil, worin als Folge der mächtigen künſtle⸗ riſchen Bewegungen und Kämpfe der Jahrzehnte eine ge⸗ wiſſe Unſicherheit und Verwirrung zurückgeblieben iſt, wieder zur Klarheit und Beſtimmtheit zu gelangen; vor allem gilt es, das Recht des Dichters und des Schauſpielevs gegenüber den dehr maleriſchen Elementen der ſzeniſchen Kunſt Holl zu wahren. Daß ich ein An⸗ hänger der künſtleriſch' Kultur des geſprochenen Wortes bin, weiß man aus meiner Pögris und aus meinen Auffätzen. Viertens muß es das Ikreben des Direktors ſein, das Theater in möglichſt lebendiger Fühlung mit möglichſt breiten Volksſchich, ten zu erhalten. Als Volksbildungsanſtalt iſtt das Burgtheatern gegründet und dieſen Charakter muß es behalten, wenn es nicht verdorren ſoll. Ich will nicht prüfen, ob heute der Kreis, dem der regelmäßige Beſuch des Burghealers erſchwinglich iſt, nicht zun eng gezogen iſt, denn damtt chürde ein Gebiet berührt, welches außerhalb der unmittelbaren Amksſphäre des Burgthegterdirek tors liegt. 8 5 1 5 Dies mein„Programm“. Daß es von heute auf morgen nicht verwirklicht werden kann, liegt in ſeiner Natur⸗ —.— 2 4 Seite. —G General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) fondern nur freie und gleichberechtigte Staatsbürger kennt, nicht aufſchwingen kann, ſo hat er doch immerhin ein Ideal. Und deshalb findet er für die Stellung der Kon⸗ ſervativen zur Wahlrechtsreform kräftige Worte der Kritik. Er weiſt darauf hin, daß ſich die Konſervativen über die Wahl⸗ reform noch keine Anſicht gebildet haben, und fährt dann fort: „Die Fvage, ob auf konſervativer Seite ſchon ein Ideal des Wahlrechts beſteht, muß leider verneint werden. Man hat gelegentlich eine Reſolution gefaßt, daß alles beim Alten bleiben ſolle. Aber ſolche Proklamation des Stillſtands iſt keine Staatskunſt. Ein Wahlrecht, das ſo viele Mängel zeigt, wie das preußiſche, bleibt ein Moment der Be⸗ unruhigung im öffentlichen Leben, bis man die Löſung des Problems gefunden. Dieſe Löſung gilt es alſo ſuchen und finden, damit nicht Verbitterung und Aufruhr folgen, oder wenigſtens eine jener„Zu⸗ſpät⸗Perioden“ eintritt, wie wir ſie eben wieder in Rußland erlebt haben, das heißt ein Zuſtand, aus dem daun weder durch Vorwärts⸗ noch durch Rück⸗ wärtsſchreiten herauszukommen iſt. Im politiſchen Leben muß man nicht nur das Rechte, ſondern man muß es auch zur vechten Zeit kun. Man muß die Reformen von oben machen, ſo lange man die Macht hat, damit ſie nicht ſpäter von unben erzwungen werden.“ Man kann dem„Berl. Tagebl.“ im allgemeinen wohl Recht geben, wenn es zu dieſen Ausführungen bemerkt: Mit dieſer Kennzeichnung der Konſervativen in der Wahl⸗ kechtsfvage trifft Herr v. Oertzen den Nagel auf den Kopf. Die preußtſchen Junker haben wirklich keine„Ideale“ mehr, weder in der Frage des Wahlrechts, noch in irgendeiner anderen politiſchen Angelegenheit. Sie proklamieren einfach den Stillſtand, wobei ſie ſich ja auch materiell ſehr gut ſtehen. Daß es dabei einmal, gengu wie in Rußland, zu einem Augenblick kommen muß, wo es heißt: Zu ſpätl!“, daran iſt nicht zu zweifeln. Es mag in der geſchichtlichen Entwickelung des Junkertums begründet liegen, daß es als Klaſſe über den Stillſtand als Staatsprinzip nicht hin⸗ wegkommt. Nur iſt es nicht recht verſtändlich, daß auch die preußiſche Regierung dieſe Parole akzeptieren zu wollen ſcheint. Sie ſollte ſich von Herrn v. Oertzen ſagen laſſen, daß man Reformen machen muß, ſo lange es Zeit iſt, damit ſie nicht ſpäter von unten erzwungen werden. Moderniſt wider Willen. Profeſſor Martin Spahn in Straßburg iſt nun endgiltig auf die ſchwarze Liſte der unkirchlichen Gelehrten geſetzt. Er hatte die Ehrlichkeit bezw. Unvorſichtigkeit, in einet Bücherbeſprechung zu ſchreiben: „Jene Uebermacht des Objektivpen erreichte im Katholizismus ihre höchſte Sbeigerung, die vermutlich mehr die Schwäche aller Kulturäußerungen der katholiſchen Völler verſchuldet, als die zwei⸗ malige„Kampfſtimmung“ der beiden letzten Menſchenalter. Unter ihrem Drucke wurde den individuellen Kräften nicht mehr die ihnen unentbehrliche Bewegungsfreiheit zugeſtanden. Erſt das Jahr 1870 machte uns endlich nach der ſtaatlichen Seite hin Luft; durch die Reichsgründung wurden wir auf einen breiten, freien und mit der gangen Nation gemeinſamen Boden geſtellt, auf dem wir uns recken und entfalten können. Was wunder, daß die Wirkung darum au⸗h ulr das Gebiet des kirchlichen Lebens übergriff. Behutſam und liebevoll wurden auch jene Hemmungen gelockert, die von dort aus der unbefangenen ſeeliſchen und geiſtigen Regſamkeit der deutſchen Katholiken in ſchwerer Zeit angelegt worden waren.“ Die deutſchen Zentrumsblätter haben ſich alle der Reihe Nach beeilt, ihr deutliches Mißfallen über die eigenbrödleriſchen Anſchauungen Spahns zu äußern, denen kein deutſcher Katho⸗ lik Beifall zolle. Herr Spahn habe ſich von Anfang an da⸗ durch ausgezeichnet, daß er über kirchliche und kirchenpolitiſche Verhältniſſe einſeitig urteile.— Wie willkommen war doch einft Spahns Tendenzſchrift„Das Zentrum“. Alſo nicht um Feſtſtellung der Wahrheit iſts den Leuten zu tun, ſondern nur darum, ob ein Gelehrter Waſſer auf ihre Mühle leitet. Dann protzt man mit ſeinem Namen. Andernfalls aber ſchüttelt man ihn ab als Outfſider. Der Proteſt der Zentrumspreſſe gegen Spahn hat ührigens das übliche Echo in Rom ſchon gefunden. Schon hrachte die vatikaniſch⸗offiziöſe„Correſpondence de Rome“ einen ſcharfen Angriff auf Profeſſor Spahn, der ſchon vor einigen Jahren von der„Voce della Verita“„erkannt und enklaryt“ worden ſei. Die damalige„Entlarvung“ Spahns habe ſich heute als völlig richtig erwieſen, und die Katholiken ſeien nunmehr vor einem ſo gefährlichen Gegner gewarnt. — Rom wird gegen Prof. Spahn ſchwer einen erfolgreichen Vorſtoß führen können. Der Index verfängt gegenüber einem Laien nicht, und den kaiſerlichen Profeſſor kann leider kein Biſchof abſetzen. BVagneriſche und Pfälziſche Politik. Dr. Hammerſchmidt über die bayeriſche Steuerreform. FR. Neuſtadt, 2. Jan. Die nat.⸗lib. Partei des Kantons Neuſtadt hatte auf heute mittag in dem kleinen Saal des Saalbau eine Verſammlung einberufen, um ein Referat des Abgeordneten rr —— eeee Mannheim, 3. Januar. Hammerſchmidt über die baperiſche Steuer⸗Reform ent⸗ gegenzunehmen. Die Verſammlung wurde von Dr. Oehlert geleitet und war von etwa 250 Perſonen beſucht. Einleitend führte Dr. Hammerſchmidt aus, daß der Zweck der Steuer⸗Reform nicht allein darüber beſtanden habe, dem Lande die nötigen Mehr⸗Ein⸗ nahmen zu ſchaffen, ſondern es galt auch die Härten und Ungerech⸗ tigkeiten des alten Steuergeſetzes zu beſeitigen und ein neues Steuer⸗Syſtem zu ſchaffen. Die Steuer⸗Reform bringe eine Mehreinnahme von 15 Millionen. Was nun die Leiſtungen der einzelnen Berufsklaſſen gegenüber dem alten Steuer⸗Syſtem be⸗ tpeffe, ſo habe der Grundbeſitz 1,18 Millionen weniger, der Haus⸗ beſitz.02 Millionen mehr, das Gewerbe 3,69 Millionen mehr, das Kapital 2,2 Millionen mehr, das Berufseinkommen 4,8 Mil⸗ lionen mehr zu bezahlen. Das Berufseinkommen werde um des⸗ willen am meiſten geſteigert, weil es bisher gegenüber den andern Ständen zu wenig gezahlt hat. Würde die Reform nicht ange⸗ nommen, ſo würde ein Steuer⸗Zuſchlag von allgemein 25 Prozent und die Berufseinkommen im Beſonderen von 30 Prozent zu er⸗ warten ſein. Es würden ſich alſo auch dann die Berufseinkom⸗ men keinesfalls beſſer ſtellen. Das liberale Programm fordere bekanntlich 1) die allgemeine progreſſive Einkommenſteuer, 2) die ergänzende Vermögensſteuer, 3) die Ueberweiſung der Ertrags⸗ ſteuern an die Gemeinden. Die erſte Forderung ſei in der Reform erfüllt, die zweite konnte nicht erfüllt werden, weil jede Unterlage für eine Schätzung der Vermögen fehlt und deshalb mußten auch die Ertragsſteuern noch dem Staate verbleiben. Dieſe wurden aber nur auf 7 Jahre bewilligt und der Regierung aufgetragen, daß ſie ſofort mit den Vorarbeiten für eine Vermögensſteuer be⸗ ginne, damit dieſe bis längſtens in 7 Jahren geſchaffen wird. Der Redner erläuterte in 2ſtündigem Vortrag alle Details der Steuer⸗ Reform und kam zum Schluſſe, daß die Vorzüge ganz entſchieden die Nachteile überwiegen, weshalb er für das Geſetz geſtimmt habe. Kaufmann Simon bemängelte die ſtarke Heranziehung der Hausbeſitzer und Direktor David findet es nicht für richtig, daß man das Gewerbe ſo ſtark belaſte, während man die Land⸗ wirtſchaft entlaſtet habe. Weinhändler Buſb beſprach das geringe Entgegenkommen, das die Stadt Neuſtadt beim bayer. Staat ge⸗ funden habe bezüglich ſeines Schulweſens. Die Stadt habe dem Staat einen Bauplatz für eine Weinbauſchule geſchenkt, ſtatt deſſen habe der Staat einen Keller angekauft und zu einer großen Scheuer umgebaut. Zu einem Beſchluß kam die Verſammlung nicht, vielmehr ſoll in einer zweiten Verſammlung das Geſetz erſt nochmals beſprochen werden. Neunter Zioniſtenkongroß. * Hamburg, 29. Dezbr. In der Fortſetzung der Paläſtina⸗Debatte ſpricht Dr. Abrahamſohn⸗Sarbogard für die in dem„Misrachi“⸗ Verbande vereinigten jüdiſch⸗orthodoxen Zioniſten. Er ſtellt feſt, daß dieſe durchaus willens ſind, ihre Forderungen im Rahmen der Geſamtorganiſation zum Ausdruck zu bringen. Fräulein Goldin⸗ Jeruſalem ſpricht ſehr temperamentvoll für die jüdiſchen Arbeiter in Paläſtina, rügt ein mangelndes Entgegenkommen der leitenden jüdiſchen Kreiſe den Arbeitern gegenüber und ſtellt eine Reihe diesbezüglicher Forderungen auf. Cohen⸗Jaffa verlangt, daß die Mitglieder der Leitung in Paläſtina wohnen müſſen. Aronowitſch rügt die Art der Verwendung des Jüdiſchen Nationalfonds in Paläſtina. Dieſer ſei in er, Linie für die Arbeiter beſtimmt, indeſſen trage die Verwaltung dieſem Umſtande nicht Rechnung. Er verlangt ſtärkere Berückſichtigung der jüdiſchen Arbeiterinte⸗ reſſen, Bau von Arbeiterwohnungen und Schaffung einer beſon⸗ deren Zentralinſtanz in Paläſtina. Dr. Bodenheimer⸗Köln, der Vorſitzende des Jüdiſchen Nationalfonds verteidigt dieſen gegen die erhobenen Vorwürfe. Er widerlegt eine Reihe der gemachten Vorwürfe und betont die Arbeiterfveundlichkeit der Leitung. Dr. Kohan⸗Bernſtein, Jaffa, verlangt gleichfalls eine Zentralinſtanz in Paläſtina. Er kritiſtert die Art der Verwaltung der zioniſtiſchen Inſtitutionen in Paläſtina und rügt den angeblichen Intereſſen⸗ mangel der Leitung gegenüber den pläſtinenſiſchen Forderungen. Der Präſident des Aktionskomitees, David Wolffſohn, wendet ſich gegen dieſe Vorwürfe, die durchaus unberechtigt ſeien. Er habe ſich bereits die größte Mühe gegeben, um die verlangte Zentral⸗ inſtanz in Paläſtina zu ſchaffen, alle Bemühungen ſeien aber am Widerſtande in Paläſtina ſelbſt geſcheitert. Die zioniſtiſchen Palä⸗ ſtinabank arbeite vorzüglich, und auch der Vorwurf, daß ſie nicht zioniſtiſch arbeite, ſei unbegründet. Wenn die Bank gut arbeiter, arbeitet ſie zioniſtiſch. Kamen bisher faſt ausſchließlich Paläſtinenſer zum Wotr und befaßte ſich die Debatte daher auch ausſchließlich mit Paläſtina⸗ angelegenheiten, ſo gab der nächſte Redner Julius Simon⸗ Mannheim in längeren Ausführungen eine eingehende Kritik der Leitung der zioniſtiſchen Banken. Die Paläſtinabank arbeite ſehr gut und mit ihren Fortſchritten könne man ſehr zufrieden ſein. Auch die Bank in Konſtgntinopel entwickle ſich offenbar aus⸗ gezeichnet. Dies ſei leider bei dem Mutterinſtitut, der Jüdiſchen Kolonialbanken London, nicht der Fall. Der Umſtand, daß man müſſe ihre Mittel flüſſig halten, um ſie für eventuell eintretende politiſche Ereigniſſe in Reſerve zu haben, habe eine geſchäftsmäßige Entwicklung der Bank verhindert. Auch die Abſicht, die Kapitalien der Bank mündelſicher anzulegen, ſei natürlich mit einer geſunden geſchäftsmäßigen Entwicklung unvereinbar. Dann ſei aber die ganze Bank nicht nötig. Um dieſen Zweck zu erreichen, genüge ja der Ankauf von Staatspapieren. Im Uebrigen müſſe man mit dieſem Prinzip brechen, wie man überhaupt mit den politiſchen Begriffen der früheren Zeit im Zionismus gebrochen habe. Die Bank müſſe der zioniſtiſchen Arbeit in Paläſtina dienſtbar gemacht werden. Darum ſtellt er den Antrag, die europäiſchen Geſchäfte der Jüdiſchen Kolonialbank zu liquidieren und die frei werdenden Mittel nach Paläſtina zu überführen. Gegen dieſe Kritik und Vorſchläge wendet ſich der Präſident der Kolonialbank, der einige Vorwürfe des Vorredners zurückweiſt und darlegt, daß in Palä⸗ ſtina jetzt für größere Mittel gar keine Verwendung ſei. Im weiteren Verlauf der Debatte kommen noch Pasmanik, Trietſch und andere zum Wort, die ſich wiederum in einer Kritik der Paläſtinaarbeit der Organiſation ergehen. Zu Beginn der Sitzung hatte Präſident Wolffſohn aus Anlaß eines von der Leitung der Allgemeinen Jüdiſchen Koloniſations⸗Organiſation in Berlin gegen gewiſſe Vorwürfe erhobenen Proteſtes an Hand von Dodu⸗ menten deren antizioniſtiſches Vorgehen nachgewieſen und für ſeine Behauptung der Verleumdung durch dieſe Organiſation doku⸗ mentariſche Beweiſe erbracht. Sozialdemokratiſcher Parteitag für Preußen. sh. Berlin, 3. Jan. Im Berliner Gewerkſchaftshauſe am Engel⸗Ufer beginnen heute vormittag 9 Uhr die Verhandlungen des diesjährigen Sozialdemokratiſchen Parteitages für Preußen, denen man diesmal mit ganz beſonderem Intereſſe entgegenſieht, da auf dem Parteitage die Frage der Wahlrechtsreform für den preußiſchen Landtag eine abſchließende Erörterung finden ſoll. Die Sozialdemokratie erwartet bekanntlich, daß dieſer Parteitag der letzte unter dem alten Wahlrecht iſt und daß der am 11. ds. Mts. in Berlin zuſammentretende Preußiſche Landtag die Frage der Wahlrechtsreform in Fluß bringen wird, zumal eine ſolche in der letzten Thronrede angekündigt worden iſt. Zu dem Partei⸗ tage ſind über 300 Delegierte eingetroffen. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion, ſoweit die Abgeordneten preußiſche Wahl⸗ kreiſe vertreten, der Parteivorſtand und die Kontrollkommiſſion ſind vollzählig erſchienen. Auch die ſozialdemokratiſchen Frauen⸗ organiſationen haben mehrere Delegierte entſandt. Auf der Tages⸗ ordnung ſteht zunächſt die Erſtattung des Geſchäftsberichts durch Eugen Ernſt. Der Bericht erwähnt eingehend die Wahlrechts⸗ kämpfe der letzten Zeit und konſtatiert, daß im Jahre 1908 zum erſten Male wieder ſeit dem Jahre 1848 für eine politiſche Idee Bürgerblut gefloſſen ſei. Die Parteiorganiſation für Preußen gliedert ſich nach dem Bericht gegenwärtig in 22 Bezirksverbände, die 322 397 Mitglieder umfaſſen, davon 36 617 weibliche. Von 100 ſozialdemokratiſchen Reichstagswählern ſind die meiſten, nämlich 32,5 Prozent in Schleswig⸗Holſtein organiſiert, die wenigſten, 6,1 Prozent in Oberſchleſien. Ende Juni 1909 hatte die Partei in 94 Städten 455 Gemeindevertreter, in 510 Landgemeinden 1179 Vertreter durchgebracht. Die Zahlen dürften inzwiſchen noch ge⸗ wachſen ſein. Der Kaſſenbericht der preußiſchen Organiſation ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 26 223 Mark ab.— Für den Bericht der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion iſt der Ab⸗ geordnete Hugo Heimann als Berichterſtatter auserſehen. Der Bericht geht die Verhandlungen des preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſes nach Anträgen und Edatsabſchnitten durch und konſtatiert, daß die Wahlen der letzten Monate, gleichveil in welchen Landes⸗ teilen, unter welchen Wahlgeſetzen und zu welchen Körperſchaften ſie ſtattgefunden haben, ein rieſiges Anſchwellen der fozialdemo⸗ kratiſchen Stimmen gebracht haben. Im Anſchluß an dieſen Be⸗ richt werden in beſonderen Referaten erörtern Heinrich Ströbel die„Wahlrechtsfrage in Preußen“ und Dr. Liebknecht die „Verwaltung Preußens“, Ein beſonderer Punkt der Tagesord⸗ nung iſt der Frage der Schaffung eines Kommunalpro⸗ gram ms für Preußen gewidmet. Eine eigene Kommiſſion hat hierzu einen umfangreichen Entwurf ausgearbeitet, der eine weit⸗ gehende Sozialiſterung des geſamten kommunalen Lebens fordert. Wie immer liegen dem Parteitage auch diesmal eine ganze Reihe von Sonderwünſchen in Anträgen vor. Verlangt wird in dieſen u. a. eine Beſprechung des Verhältniſſes der Sozialdemokratie zu den polniſchen Parteiorganiſationen. Andere Anträge beziehen ſich auf eine ſtärkere Hervorkehrung des Wahlrechtskampfes Das Volk ſoll aufgerufen werden, ſich zur Erringung des Wahlrechts eb. durch Arbeitseinſtellung zu rüſten. Der Wahlverein des 6. — HhHhuntes Feuilleton. Die Schulden einer Prinzeſſin. Auf Grund der Klagen, die bei Wiener Gerichten eingelaufen ſind, berechnet das „Neue Wiener Tagblatt“ die Schulden der Prinzeſſin Luiſe mit ca. 15 Millionen Kronen. In Wien allein ſchuldet die ewig geldbedürftige Prinzeſſin den Modeateliers 875 000 Kronen; ihrer eigenen Begleiterin, Frau Stöger, die ihre Erſparniſſe in gutem Glauben herlieh, 400 000 Kronen. Das find neuere Schulden, denn die alten in der Höhe von 3 724 000 Kronen wurdem bis auf 1 208 000 Kronen durch Ausgleiche uſw. getilgt. Berlin und die anderen Großſtädte hat die Prinzeſſin nicht weniger fürſorglich bedacht. In überfichtlicher Zuſammenſtellung ergibt ſich hier folgendes Bild: Die Hotelſchulden: Hotel Weſtminſter in Pavis 260 000 Franks, Aſtoriahotel in Paris 80 000 Franks, Hotel Briſtol in Berlin 30 000 Mark, Hotel Kaiſerhof und andere Hotels in Berlin 40000., Hotel Riviera Palace und Monte Carlo 60 000 Franks. Warenſchulden: Juwelier Lacloche in Paris 300 000 Franks, Hartoe in Paris 186 000 Franks, Deriot, Juwelier in Paris, 103 000 Franks, Severin, Bonzeaux in Paris, 10 000 Franks, Paquin, Modeatelier in Paris, 6000 Franks, Romond u. Co. in Paris 16 447 Franks, Houff in Paris 14 189 Franks, Brüder Oppenheimer in Paris 5717 Franks, Donzet, Modeatelier in Paris, 350 000 Franks, Koch in Frankfurt a. M. 38 000 Mark, Wechſel⸗ ſchulden an ein Berliner Konſortium von Geldleuten 1 500 000 Mark. Schulden aus Gutskäufen: Es iſt bekannt, daß gegen die Prinzeſſin in den letzten Jahren wiederholt der Vorwurf erhoben wurde, ſie habe Güter gekauft, die ſie nie geſehen und auf deren Boden ſie niemals den Fuß geſetzt, und zwar ſei das ausſchließlich zu dem Zwecke geſchehen, um die Liegenſchaften, deren Kaufpreis die Prinzeſſin in Wechſeln erſtattete, wieder belaſten zu können. Die größte Transaktion in dieſer Richtung bezog ſich auf das in Südungarn gelegene Gut des Grafen Pali Szapary. Hierfür verpflichtete ſich die Prinzeſſin mittels Vertrages zur Bezahlung von 3 500 000 Kronen. Graf Szapary machte in dem Verkaufsvertrag die Einſchränkung, daß die Prinzeſſin das Gut erſt nach Erlag von 3½ Millionen Kronen übernehmen könne. In infor⸗ mierten Kreiſen nimmt man an, daß vom Grafen jetzt, da die Käuferin jedenfalls zu Geld gelangt, der Erlag der Kauf⸗ ſumme in Anſpruch genommen werden wird. Die zweite Transaktion betrifft das Gut Tattendorf bei Wiener⸗Neu⸗ ſtadt, welches die Prinzeſſin von einem Advokaten um den Preis von 400 000 Kronen erſtand. Die Prinzeſſin zahlte den Kaufpreis in Wechſeln, die der Verkäufer des Gutes wohl verwertete; die Prinzeſſin ſelbſt erhielt jedoch kein Darlehen auf das Gut. Der Preis für den Ankauf der Villa Stoegmann in Aachen, die die Prinzeſſin im Vorfahre er⸗ warb, als ſie die Abſicht hatte, ſich dort niederzulaſſen, betrug 1 250 000 Mark. Auch dieſe Summe wurde in Wechſeln beglichen. Die Villa, die fürſtlich eingerichtet und mit einem großen Grundbeſitz verbunden iſt, wurde vor einiger Zeit von der Bergwerksgeſellſchaft Phönix, die ſie belehnt hatte, um den Preis von 250 000 Mark erſtanden. Die Prinzeſſin aber ſchuldet den ganzen genannten Betrag dafür. Das Gut Ammerſee in Oberbayern in der Nähe von Oberammergau wurde von der Prinzeſſin vor zwei Jahren um den Preis von 1 100 000 M. erſtanden. Aus der allerjüngſten Zeit rührt ein Gutskauf in Ungarn her, für den die Prinzeſſin mit der Summe von J500 000 M. belaſtet iſt. — Das Ende des„Märchens vom Mars“. Aus London wird berichtet: Die phantaſtiſchen Schilderungen von den lebenden Be⸗ wolntern des Mars und ibren gewaltigen Kanalbauten ſind zu Ende: In der letzten Sitzung der engliſchen Aſtronomiſchen Geſell⸗ ſchaft hat der Leiter des Greenwich⸗Obſervatoriums E. W. Maunder erklärt, daß auf dem Mars Kanäle nicht exiſtieren und daß alle Geſchichten von den Marsbewohnern nich's anderes ſind als phamta⸗ ſtiſche Einbildungen. Es wurden die neuen Marsphotogvaphien vor⸗ gelegt, die der bekannte amerilaniſche Aſtronom Prof. Hale jetzt von ſeinem Obſervatorium auf dem Mount Wilſon in Kalifornien mit Hilfe ſeines großen 60zölligen Teleſkopen gewinnen konnte.„Die Kanäle treten auf dieſen Photographien nicht auf“, ſo bemerkte der engliſche Gelehrte trocken;„die Erklärung dafür iſt, daß das Tele⸗ ſkop zu ſtark war, um ſie wiederzugeben. Die neuen Photographien bedeuten einen gewaltigen Fortſchritt gegen alle bisher möglichen Marsaufnahmen, aber von den Kanölen iſt nichts geblieben. Sie erklären ſich als optiſche Täuſchungen, die dadurch entſtehen, daß durch die Konſtellation dunkler Flächen auf der Marsoberfläche das Auge Kanäle wahrzunehmen glaubt. Einen wirklichen Grund zu der Annahme, daß dieſe Erſcheinungen an der Marsoberfläche ein Werk künſtlicher Arbeiten ſeien, hat es nie gegeben. Nur das Sen⸗ ſationelle des Gedanßens konnte es möglich machen, daß die phanta⸗ ſtiſche Annahme ſo viel diskutiert wurde. Es iſt gut für die Wiſſen⸗ ſchaft, daß dieſe Idee nun endgültig beſeitigt iſt.“ In derſelben Sitzung äußerte ſich A. C. D. Cremmelin über den Halley'ſchen Ko⸗ meten.„Wenngleich der Komit eine außerordentliche Schnelligkeit zeigt, ſo iſt er doch von ſo geringer Dichtigkeit, daß wir auch dann nicht den geringſten Schaden nehmen würden, wenn wir den Kopf des Kometen in der Mitte durchkreuzten. Vorausſichtlich wird die Erdbahn den Lauf des Kometen durchſchneiden. Seit dem Jahre 240 v. Chr. wiſſen wir von dem rieſigen Schweife dieſes Kometen, der Millionen von Meilen lang iſt. Aber die Dichtigkeit dieſes Schtgeifes muß ſehr gering ſein, denn als im Jahre 1861 die Erde den Schweif durchkreuzte, erfuhr man erſt nachher von dieſer Tat⸗ ſache.“ — Ein Borſchlag zur Güte. Eine amüſante Geſchichte aus der Zeit, da er noch ein junger Arzt war, erzählt der berühmte franzö⸗ ſtſche Mediziner Dr. Chapellier, der vor kurzem mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet worden iſt. Dr. Chapellier war befangen, wie jeder junge, unerfahrene Argt; in der großen Klinik, in der 8 Mannheim, 3. Janmar. er.(Abendhlatt) Berliner Wahlkreiſes verlangt in dieſem Sinne als letztes Mittel zzur Erringung eines freien Wahlrechts den politiſchen Maſſen⸗ ſtreik. Aehnliche Anträge liegen vor aus Magdeburg und Frank⸗ furt a. M. Schließlich beziehen ſich weitere Anträge auf die innere Organiſation der preußiſchen Landespartei und auf allgemeine Fragen. Der ſozialdemokratiſche Verein für Magdeburg will den Genoſſen den Beſchluß des Leipziger Parteitages über den Schnapsboykott wieder in Erinnerung gebracht wiſſen. Der Zentralverein für Teltow⸗Beesckow beantragt, Doppelmandate zu den geſetzgebenden Körperſchaften nach Möglichkeit zu ver⸗ meiden. ANus Stadt und Land. *Maunheim, 3. Januar 1910. * Vom Hofe. Am Neujahrstag beſuchten das Großherzogspaar und Großherzogin⸗Witwe Luiſe vormittags den Gottesdienſt in der Schloßkirche. Nach dem Gottesdienſt nahm das Großherzogs i Glückwünſche zum Jah des Hofſtaates der Mitglieder des aatsminiſteriums, denen des Finanzminiſteriums Geh. Rat Göller anſchloß, ſo denten des Evangel. Oberkirchenrats und des Evangel. Prälaten entgegen. Hierauf wurden die Genannten von der Großherzogin⸗ Witwe Luiſe empfangen. Prinz Max verabſchiedete ſich vom Großherzog und reiſte geſtern nach Deſſau zu ſeiner Schweſter Marie, Herzogin von Anhalt, um ſich von da in Vertretung des Großherzogs zu der am 5. Januar ſtattfindenden Beiſetzungsfeier für den verſtorbenen Großfürſten Michael nach St. Petersburg zu begeben. In 8 Tagen wird Prinz Max wieder nach Karlsruhe zu⸗ rückkehven. * Uebertragen wurde dem Ingenieur Georg Morlock in Karlsruhe unter Verleihung der Amtsbezeichnung Eiſenbahninge⸗ sſtelle eines techniſchen Beamten bei der 9 nieur die etatmäßige An Maſchineninſpektion Karl *Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Ludwig Hepp in Pforzheim wach Wilferdingen, Betriebsaſſiſtent Adolf Schäffauer in Singen nach Konſtanz und Betriebsaſſiſtent Friedrich Grieb in Kork nach Weizen. Quaxantäne für Schlachtvieh. Von ſeiten des Kreisamtes Bingen wurde angeordnet, daß Schlachtvieh, das von den Märkten in Mannheim, Mainz und Frankfurt a. M. kommt, bei der Einführung in den Kreis Bingen Quarantänemaßregeln unterzogen werden muß. Dieſe Vorſchriften ſind zur Vermeidung der Einſchleppung von Maul⸗ und Klauenſeuche erlaſſen worden. * Im Kampf gegen die Schundliteratur hatte die Berliner Schuldeputation beim Provinzialſchulkollegium die Ermächtigung für Rektoren und Lehrer beantragt, die Schulkinder vor dem Ein⸗ kauf ihrer Schulbedarfsartikel bei ſolchen Händlern zu warnen, von denen Rektoren und Lehrer mit Sicherheit wiſſen, daß ſie Schundliteratur vertreiben. Das Frovinzialſchulkollegium hat ſich jetzt mit dieſer Maßregel einverſtanden erklärt. *Die erſte Bürgeransſchußſitzung im neuen Jahre findet am Dienstag, den 18. d.., ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen 12 Punkte, u. a. der Verkauf von Villenbauplätzen in der öſtlichen Stadterweiterung, die Herſtellung von Straßen auf dem Gelände der Zuckerraffinerie, die Erbauung einer Stpaßenbahnlinie durch den Waldhof, die Ausdehnung der Ortsſtatuten auf den Sdadtkeil Feudenheim, die Erlaſſung eines Ortsſtatuts für den Stadtteil Feudenheim gemäß Paragr. 142..O.(Prüfung der Bedürfnis⸗ frage bei Erbeilung von Wirtſchaftskonzeſſionen, Neuregelung des Gaspreiſes und Fe prt⸗ und Dunggrub * Preis⸗ Damen⸗Friſeur und Perückenmacher⸗Gehilfen⸗ verein Mannheim im Kaſino ſein alljährlich übliches Preis⸗ und Schaufriſieren ab. Mit dem Friſieren war eine Ausſtellung von Büſten verbunden, die von den Prinzipalen arrangiert war, und ſo das gute Einvernehmen zwiſchen Prinzipal und Gehilfe dokumentierte. Die Stadtver⸗ waltung, die Handwerkskammer, drei hieſige Engrosfirmen, ſowie der Verein Mannheimer Perückenmacher und Friſeure hatben wertvolle Preiſe geſtiftet. Der Beſuch der Veranſtaltung war wiederum ein ſehr guter, insbeſondere auch von ſeiten der Prinzipale mit ihren Angehörigen. Nach einigen Muſikpiecen einer Abteilung der hieſigen Grenadierkapelle ſowie einigen Tenorſoli des Herrn Willi Hoffmann begrüßte der erſte Vorſitzende des Vereins Herr Luithle alle Erſchienenen in herzlichen Worten, in denen er ſeiner Freude über den zahlreichen Beſuch Ausdruck gab. Redner ſprach den Stiftern von Preiſen ſeinen Dank aus und bemerkte dann, daß das während der letzten Jahre zuſtande gekommene gute Einvernehmen zwiſchen Prinzipalen und Gehilfen ſehr günſtig auf die Entwicklung des Vereins gewirkt habe. Die Gehilfen hätten einſehen gelernt, daß gerade in dieſen Gewerben oder Berufsarten, die nicht mit der Großinduſtrie zuſammenhängen, ein Zuſammenſchluß von Prinzipalen und Gehilfen zur Notwendigkeit ge⸗ worden iſt. Dieſer Zuſammenſchluß birgt Vorleile, ſowie die Hoffnung in ſich, daß der goldene Boden des Handwerks nicht hiſtoriſch wird, ſondern der Zukunft erhalten werden kann. Red⸗ ner gab der Zuverſicht Ausdruk, daß das gule Einvernehmen zwiſchen Prinzipalen und Gehilfen zu beiderſeitigem Nutzen er⸗ halten bleibe und daß alle Anweſenden den beſten Eindruck von der Veranſlaltung mit nach Hauſe nehmen. Hierauf begann das Preis« und Schaufriſieren der Fachſchüler unter Leitung des Herrn Fachlehrer Wenkel. Das Friſieren zeigte, daß Lehrer wie Schüler mit gleicher Hingabe ſich ihrer Aufgabe widmeten und daß gegen die Vorjahre wiederum ſehr anerken⸗ nenswerte Fortſchritte erzielt wurden. Gar bald waren unter Zuhilfenahme von Brenneiſen, Schere und Kamm die modernſten Haarfriſuren fertig und die Preisrichter konnten ihres in dieſem Falle gewiß nicht leichten Amtes walten. Die Preisvertei⸗ ung hatte folgendes Ergebnis: 1. Kategorie: 1. Preis: Ehren⸗ preis der Stadt Mannheim: Albert Springer, 2. Preis: —— er arbeitete, hatte er eines Tages einen Patienten zu operieren, der offenbar ein Mann von ſeltenem Humoc war und zudem gegen Schmerzen eine außerordentliche Abhärtung an den Tag legte. Dem Kranken wurde an der Seite ein langer Schnitt beigebracht, den der junge Dr. Chapellier nach vollzogener Operation vernähen ſollte. Die berühmte Autorität, die die Operatjon überwachte, war mit der Arbeit Chapelliers nicht einverſtanden und der junge Arzt mußte die Arbeit wiederholen. Die Kritik des großen Profeſſors, die An⸗ weſenheit ſeines Chefs ſteigerten die Befangenheit jungen Mediziners und als er nun die Wunde erdnungsgemäß vernäht hatte, fiel ihm zu ſeinem Entſetzen ein, daß er eine kleine Schere im Körper des Kranken vergeſſen hatte. Vor ſeinem Chef dies Mißgeſchick einzugeſtehen, wagte er nicht, aber ſobald die Autorität das Operationszimmer verlaſſen hatte, öffnete er zum dritten Mal ie Wunde, hatte in einer Sekunde die Schere entfernt und begann gum dritten Mal die Vernähung. Der Patient war wähvend all dieſer Vorgänge bei vollem Vewußtſein geweſen und hatte alles eobachet. Während Dr. Chapellier eifrig demit beſchäftigt war, die ernähung nun endgültig zu Ende zu führen, wandte ſich der Leid⸗ agende Dritte zu dem Arzte und meinte mit niederſchmetternder reundlichkeit:„Sagen Sie doch, Herr Doktor, warum nähen Sie r denn nun die Wunde wieder zuſammen? Glauben Sie nicht, s ſowohl für Sie wir für mich beſſer wäre, wenn Sie gleich gum Aufknöpfen annähen würden Ehrenpreis der Handwerkskammer Mannheim: Ernſt Bai⸗ ger, 3. Preis: Ernſt Dörbecker, 2. Kategorie: 1. Preis: Ludwig Fickert, 2. Preis Rich. Schlampe, 3. Preis Rich. Schaaf; Haararbeiten: 1. Preis Ernſt Baiger, 2. Preis Baum, 3. Preis Albert Springer. Herr Luithle über⸗ reichte namens der Schüler Herrn Fachlehrer Wenkel eine gol⸗ dene Uhr. Die Tombola, die mit ihren reizenden Toilettegegen⸗ ſtänden allzu verlockend ausſah, verleitete viele, ihr Glück bei Fortuna zu verſuchen. Gegen Mitternacht begann der Ball, der die Anweſenden jedenfalls noch ſehr lange zuſammengehalten haben dürfte. Die Ausſtellung der Büſten, unter denen ſich ſolche bis zum Werte von 250 M. befanden, hat allgemeinen Anklang gefunden. Beſondere Aufmerkſamkeit erregten eine hiſtoriſche und eine ſogenannte Zukunftsfriſur. Folgende hieſige Firmen hatten ſich an der Ausſtellung beteiligt: Keſſel u. Maier, Valentin Fath, J. Sattel(3 Büſten), G. Schreiner(Zukunftsfriſur), H. Schel⸗ lenberg, Max Kolb, Chriſt. Richte, J. Roes, J. Bieger, Hof⸗ friſeur, J. Kirſch, J. Reiſchmann, G. Harp, Joſeph Vogt, K. Pfeiffer. Von Gehilfe Eberhard war eine Kollektion Haar⸗Ar⸗ beiten außer Konkurrenz ausgeſtellt. * Das Apollotheater, dem die verfloſſenen Weihnachts⸗ und Neujahrsfeiertage zu einem ganz außergewöhnlichen finanziellen Erfolg verhalfen, darf auch mit dem künſtleriſchen Ergebnis der Neujahrspremiere zufrieden ſein. Das Programm ſetzt ſich durch⸗ weg aus Attraktionen zuſammen, die ein anderes Varieté auf die ganze Saiſon verteilen würde. Les Courageur, eine equilibriſtiſche Neuheit, eröffnet den Reigen. Der eine Künſtler führt u. a. ſchwierige Tricks an einem Geſtell aus, das ſein Part⸗ ner angeſchnallt in der Brücke balanciert. Was doch in dem Be⸗ ſtreben, originell zu ſein, nicht alles erſonnen wird! Das Bo⸗ ruſſia⸗Sextett folgt, ſechs ſchneidige junge Dumen, di⸗ ebenſo nett zu ſingen und zu tanzen, wie verführeriſch mit' den Augen und mit den Beinen zu kokettieren wiſſen. Zum Schluß werden militäriſche Exerzitien in etwas gar zu konven⸗ tioneller Weiſe ausgeführt. Payen nennt ſich eine Illuſtons⸗ nummer à la Puppenfee. Nur daß die Puppe— es iſt hier ein Pierrot— an den römiſchen Ringen turnt. Die wenigſten Varietsbeſucher merken, welche ungeheure Muskelanſtrengung zu den Tricks bei der Automatenhaftigkeit der Ausführung erfor⸗ derlich iſt. Erſt wenn der übrigens ganz zierlich ausſehende Künſtler ſeine Muskeln ſpielen läßt, leuchtet es dem Laien ein, daß das Kopieren einer automatiſchen Puppe nicht ſo einfach iſt. Alice Réjane darf unſtreitig zu den erſten Tanzgrößen ge⸗ zählt werden. Die Art, wie die Künſtlerin ihre ſüdländiſchen Tänze ausführt, iſt wirklich faszinierend. Anmut, Temperament und ſchöner Wuchs ſind Haußtvorzüge der Tänzerin, die ſtets rauſchenden Beifall einheimſt. Ueber die ihr auf dem Fuße folgende Vortragskünſtlerin Maria Charlier iſt ebenfalls nur lobenswertes zu ſagen. Dies Repertoir iſt ebenſo ausgezeich⸗ net, wie der Vortrag. Dazu kommt eine diſtinguierte Erſcheinung, die in einem beſſeren dekorativen Rahmen noch weit vorteil⸗ hafter wirken würde. Etwas ſehr originelles bringt nach der Pauſe die Familie Joſeph Adelmann:„Alt⸗Nürnberg“, eine Muſikalſzene mit Kinderinſtrumenten aus der Krinolinen⸗ zeit. Ueberaus drollig iſt die mitwirkende Kleine, die ausſieht, als wenn ſie direkt der Puppenſchachtel entnommen wäre. Die Szene, zu der auch eine prächtige Dekoration mit Alt⸗Nürnberg als Proſpekt gehört, findet ebenſo großen Anklang, wie das nach⸗ folgende kylophontrio. len des gramms iſt Willy Prager, einer der wenigen, die ſelbſt vor einem Otto Reutter ſich nicht zu verſtecken brauchen. Ein beſſeres Da iſt jede nicht irren, die führenden Kreiſe des Altertumsvereins Schon das ſcharf ſatiriſche Antritts⸗Kpuplet Repertoir hat der Künſtler zoch nicht beſeſſen. ſt Nummer ein Schlager, Herr Prager. Viel Witz und Geiſt ſteckt in den Sachen. „Mein Vaterland macht mich nervös!“ übt eine zündende Wir⸗ kung aus, die ſich von Nummer zu Nummer ſteigert, ſo daß der Fünſtler ſich zu immer neuen Zugaben bequemen muß. Auch bei Prager ſieht man, wieviel es auf den Vortrag ankommt. Etwas Reuttergenre, aber doch nicht ſo, daß man von einer Kopie ſprechen könnte. Die Balaguer⸗Troupe, vorzüg⸗ liche akrobatiſche Jongleure, und Droeſes Ve lograph mit intereſſanten Neuerſcheinungen beſchließen den Reigen von Dar⸗ bietungen, wie ſie gediegener und abwechslungsreicher nicht mehr geboten werden können. Herr Kapellmeiſter Fritz Prager in⸗ tereſſierte vornehmlich mit dem ſelbſtkomponierten charakteriſti⸗ ſchen Mabel⸗May⸗Yong⸗Walzer. * Stenographiſches Wettſchreiben. Mit dem nächſtjähhrigen Stensgraphentag des Deutſchen Stenograpßenbundes„Gabelsber⸗ ger“ in Stuttgart wird auf vielſeftige Anregung zum erſten Male ein Wettſchreiben verbunden ſein. Der Bundesvorſitzende Profeſſor Pfaff(Darmſtadt) erläßt daher an alle Gabelsbergerianer einen Aufruf, ſich an dieſem allgemeinen, am 24. Juli 1910 ſtatt⸗ findenden Wettſchreiben zu beteiligen. * Der geſtohlene„Fürſt von Marokko“. Von einem Wagen der hieſigen Firma Reichert Söhne wurde am Donnerstag Abend ein Koffer geſtohlon, der von dem Komponiſten Heinr. Mannfred, der anläf der Premiere ſeiner Operette„Der Fürſt von Marokko“ in Mannheim weille, zur Befödderung aufgegeben war. Der Koffer enthielt einige Kleidungsſtücke, Briefſchaften und die Originalpartitur der Operette, wodurch der Komponiſt natürlich in große Verlegenheit gerjet Das Notenmaterial hat einen Wert von elpa 1200 M. Von der Firma Reichert Söhne iſt für die Herbei⸗ ſchaffung des Koffers eine Belohnung von 100 M. ausgeſetzt wor⸗ den; bis jetzt iſt der für den Dieb jedenfalls werkloſe Gegenſtand jedoch noch nicht wieder herb * Geſtorben iſt in Karlsruhe im hohen Alter von 82 Jahren am Neujahrs Seminaroberlehrer Martin Schweickert. Bis vor wenigen Jahren war der rüſtige Greis Mitglied der Karlsruher Schulkom Er wär am Seminar 1 50 Jahre als Lehrer der Naturwiſſenſchaften wirkſam. 8 Vergnügungs⸗ und Vortrags⸗Kalender für Montag, den 3. Januar. Hoftheater: 8 Uhr: Abonn. C: Der ideale Gatte. Neues Operetttentheater: s Uhr, zu Einheitspreiſen: Die geſchiedene Frau. 5 Apollotheater: 8 Uhr: Varictévorſtellung. Kaiſerpauorama, Kaufhaus, Bogen 57: Tief unter der Erde.— Im Kohleubergwerk der Zeche Rheinpreußen. Börſen⸗Café: Konzert des Schwediſchen orcheſters. Termins: Konzert des ital. Schrammelquartetts„Lombardo v. Mailand“ und der Soubrette Frl. Werner. Wilder Mann: Konzert des Damenorcheſters„Nordſtern“. Speyerer Brauhaus, J1: Konzert. der Damenkapelle Sturm aus Wien. National⸗Damen⸗ ——ñ4ẽä——— Mannheim an der Jahresmende. I Andere Einverleibungsfragen dürften vorerſt nicht aktuell werden, abgeſehen bon Rheinau, das zu Mannheim ſtrebt und mit dieſer Stadt wirtſchaftlich ſchon jetzt eng verbunden iſt. Weitergehende Pläne, wie ſie in manchen phantaſievollen Köpfen ſpuken, werden in den erſten Jahren wohl kaum irgend welche Ausſicht auf Verwirklichung haben. Auffallend iſt die Stockung in dem früher ſo ſtarken Zuzug der Induſtrie nach Mannheim. Unſeres Wiſſens hat im leh⸗ Die alles überragende Säule des Pro⸗ ten Jahre keine nennenswerte neue Firma ſich hier angeſiedelt. Dieſe Erſcheinung iſt, wie in der letzten Bürgerausſchußſitzung mit Recht ausgeführt wurde, zwar in erſter Linie in der un⸗ günſtigen wirtſchaftlichen Konjunktur begründet, aber es müſſen doch wohl noch andere Urſachen mitwirken. Sollte vielleicht die Propaganda etwas erlahmt ſein? So bringen z. B. fortgeſetzt zahlreiche angeſehene Zeitungen Abbildungen von Hafenanlagen bedeutender rheiniſcher Städte und die Einladung zum Erwerb von für induſtrielle Zwecke geeigneten Grundſtücken. Die Stadt Mannheim ſcheint eine derartige Reklame zu verſchmähen, wenigſtens finden wir in keiner Zeitung irgend welche Ver⸗ öffentlichungen, ſei es im Inſeraten⸗, ſei es im redaktionellen Teile, in denen auf unſeren Platz und die großen Vorzüge, die er induſtriellen Niederlaſſungen bietet, aufmerkſam gemacht wird Vielleicht trägt dieſe Bemerkung dazu bei, daß auch die Induſtrie⸗ ſtadt Mannheim ihr Licht nicht unter den Scheffel ſtellt, ſonft könnte ſie leicht gegenüber den nach dieſer Richtung hin ſeh rührigen anderen rheiniſchen Induſtrieſtädten in Rückſtan kommen. Unſer energiſch und umſichtig geleiteter Verkehrsverei hat allerdings in ſeiner Propaganda zur Hebung des Fremden verkehrs auch jeweils bei jeder dazu geeigneten Gelegenheit de Charakter unſerer Stadt als Induſtrieplatz erſten Ranges bührend hervorgehoben und ſich dadurch auch um die wirtſcha liche Entwicklung unſeres Gemeinweſens Verdienſte erwor Aber ſeine Aufgabe beſteht doch in erſter Linie in der H des Verkehrs nach Mannheim und der möglichſt günſtigen aller damit zuſammenhängenden Angelegenheiten, während Frage des Zuzugs neuer induſtrieller Firmen nach Mannhei ü außerhalb ſeines eigentlichen Wirkungskreiſes liegt. o ein dankbares Feld für unſer neues literariſches Buxean, ſie ſicher in ganz vorzüglicher Weiſe löſen würde. Verſchiedene ſtädtiſche Bauten wurden im verfloſſenen Jahr teils in Angriff genommen, teils ihre Erſtellung in die geleitet. Beſondere Erwägung verdient der Kaufhausumbau, je weiter er der Vollendung entgegengeht, ſich mehr und mehr al ein äußerſt gelungenes und unſerer Stadt zur Zierde gereichen des Bauwerk präſentiert. Verſtummt ſind diejenigen, welche ſeinerzeitige Erwerbung des Kaufhauſes vom Fiskus als Fehler bezeichneten und verſchwindend gering iſt die Zahl d geworden, die noch heute der Auffaſſung ſind, daß nicht ein bau, ſondern ein Neubau des Kaufhauſes das Richtige geweſe wäre. Die Geſchichte des Kaufhausumbaues bildet ein klaſſiſch Beiſpiel dafür, wie ſich mit der Zeit auch die Meinungen ändern, Vor Jahren hätte nur wenig gefehlt und der prächtige, aus beſten Vergangenheit Mannheims in die Gegenwart herüber ragende Kaufhausban wäre vom Erdboden verſchwunden und der Ehronik unſerer Stadt hätte ein Alt des ſchlimmſten V lismus verbucht werden müſſen. Noch heute gebührt Mänfern, welche in letzter Stunde guf den hohen künſtleri Wert des Kaufhauſes aufmerkſam machten und eindringlich vo ſeiner Niederlegung warnten,— es waren dies, wenn wi herzlichſte“ Dank von Mannheims Bürgerſchaft. Ung wäre es auch, angeſichts des hervorragend gelungenen U werkes und der ſowohl' im Akußern wie im Innern leriſchen Durchführung desſelben Herrn Stadtbaurat der das Ganze leitete, die Anerkennung zu verſagen, daß e ein Meiſterwerk geſchaffen hal. Was die beſchloſſenen, aber noch nicht in Ang if nommenen Bauten anbelangt, ſo iſt zuerſt das Hallenſch zu nennen, deſſen Errichtung auf dem Gelände zwif Feudenheimer und dem Weinheimer Bahnhof jenſeits des Necko in der Sitzung des Bürgerausſchuß vom 20. April 1909 wurde. Dieſe Vorlage des Stadtrats iſt zwar damals überwältigender Mehrheit vom Bürgerausſchuß worden und nur wenige Stadtverordnete ſtimmten da es iſt nicht zu verkennen, daß die Bedenken, welche ſ gegen den gewählten Platz vorherrſchten, auch heute und ſich ſogar verſtärkt haben. Eine Freude an dem vo nen Platz für das zu errichtende Hallenſchwimmbad kan kommen. Uebrigens hat man ſeit jener Bürgerausſchußſi von der Sache nichts mehr gehört. Neuerdings g. rücht, daß der Stadtrat auch keine richtige Befriedig die von ihm vorgeſchlagene Wahl des Platzes em ernſtlich die Abſicht beſtehe, ein anderes, geeigneteres für das Hallenſchwimmbad vorzuſehen. Inwieweit dieſes Gerücht begründet iſt, ver verwaltung in tiefſtes Schweigen hüllt. Aheater, Kunſt und Wiſſ Von der Univerſität Heidelberg. naun 1. Abpril 1910 an der ordentliche Profeſſor Königsberg D. Johannes Bauer zum ordentliche praktiſche Theologie und zum Direktor des praktiſ 0 Seminars und der außerordentliche Profeſſor an der U! Straßburg D. Georg Beer zum ordentlichen Profeſſor teſtamentliche Exegeſe an der Univerſität Heidelbe Wie Heinrich Laube das Wiener Hofburgtheate erinnert ein feſſelnder Aufſatz, den das Januarheft von V Laubes Werk war 4. Seile. Geueral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 38. Januar. Die Mutter des Kaiſors, Erzherzogin Sophie, erklärte dem ſcheiden⸗ den Direktor in ber Abſchiedsgudienz, auch ſie könnte ſich noch immer nicht denken, daß Laube nicht mehr Burgtheaterdirektor ſein ſollte. Der Monarch ſelbſt ſtimmte ihm ausdrücklich darin zu, daß ein Direltor allerdings das Komando in den Händen halten müſſe, und meinte nur lächelnd:„Nun, Sie haben ſcharf kommandiert.“ Das waren ja auch in dieſen allerletzten Jahren die Klagen der Schau⸗ ſpieler geweſen, der alten eben natürlich voran, auch ſolcher, die den Direktivnsantritt Leaubes mit Jubel begrüßt, ja einiges dazu getan hatten, ihm die Wege zu bahnen. Von dem Auftreten der Hof⸗Opernſäuger Herren Kromer und Fenten in Karlsruhe ſchreibt die„Bad. Preſſe“: Die Opernauffüh⸗ rungen der drei letzten Tage kamen mit mancherlei Hinderniſſen zu⸗ ſtaude Die Borſtellung des Roſſiniſſchen„Barbier von Sevilla“ am Silveſterabend war durch die plötzliche Abſage der Herren Keller und van Gorkom beträchtlich gefährdet. In letzter Stunde wurde dem Hof⸗ theater von der Mannheimer Bühne der erwünſchte Erſatz; durch ein Mißgeſchick, das Herrn Kromer betroſſen, wäre die Vorſtellung jedoch Um ein Haar noch unmöglich geworden. Daß Glück begünſtigte immer⸗ hin noch des Künſtlers Gaſtſpielſahrt nach der Neſidenz, ſodaß er ſchließlich, wenn auch mit beträchtlicher Verſpätung im fauchenden Auto an den Pforten unſeres Muſentempels aulaugte. Eine geraume Weile nach der angeſetzten Zeit konnte das Orcheſter dann mit der Ouverture beginnen. Als tüchtiger Künſtler iſt Herr Kromer hier üüngſt geſchätzt; er führte ſich prächtig ein mit dem ſamos, in den Details ſehr genau ausgearbeiteten Auftrittslied des Figaro, und war auch weiterhin ſo trefflich präpariert, daß nirgends das Tüpfel⸗ chen auf dem i fehlte. Mit ihm hatte die Nachbarbühne ſeinen be⸗ Heidenswerten Baß, Herrn Fenten, geſandt, deſſen Baſilio ſich geſang⸗ lich untadelig, in der Darſtellung gewandt und ſicher gab. Die wunder⸗ barx ausgeglichene, ſatte Stimme, in der Höhe gleich rund, ausgiebig wie in den tiefen Lagen wurde durch einen vornehmen Vortrag noch beſonders gehoben. 95 5 Burgtheaterdirektor Alfred Freiherr v. Berger. Der Direk⸗ tionswechſel an der Wiener Hofbühne iſt eine vollzogene Tat⸗ ſache. Die Ernennung des Freiherrn von Berger wird in dieſen Tagen amtlich bekannt gegeben werden. Die„N. Fr. Pr.“ be⸗ grüßt Herrn von Berger mit folgenden Worten: Baron Berger taus dem Burgthegter herausgewachſen. Er war Sekretär eines der beſten Direkwren, die das Buürgtheater je gehabt hat, des für das Gedeihen unſerer Hofbühne allzu früh verſtorbenen Auguſt Förſter, deſſen Todestag ſich vor wenigen Tagen zum 20. Mal gejährt hat. Unter den Augen dieſes vortrefflichen Theater⸗ mannes hat Alfred von Berger die erſten Schritte ſeiner Büh⸗ nenlaufbahn getan und ſich mit dem techniſchen Rüſtzeug eines Dramaturgen und Theaterleiters wohl vertraut gemacht. Baron Berger iſt aber nicht beim Handwerk ſtehen, in der Routine ſtecken geblieben. Er iſt eine literariſche Perſönlichkeit, die bei allem natürlichen Beſtreben des Theaterleiters, ſich den prakti⸗ ſchen Bedürfniſſen des Tages anzupaſſen, in die Leitung des Burgtheaters wieder künſtleriſchen Enthuſiasmus, tatkräftigen Evaſt und ſeinen ganzen feinen literariſchen Geſchmack einführen Wwird. Ein Oeſterreicher, ein Wiener tritt an die Spitze des Burgtheaters. Nicht in dem banalen Sinne der Heimatkunſt elwa, ſondern ein Mann, der hervorgegangen iſt aus dem verfei⸗ Herten Geſchmack der Wiener Geſellſchaft, der ſeine literariſche Bildung und Schulung Grillparzer und Hebbel dankt. Dazu kommt, daß Freiherr von Berger in den zehn Jahren ſeiner glanzvollen Leitung des Hamburger Deutſchen Schauſpielhauſes Mit der geſamten deutſchen Kunſt auf das innigſte verwachſen iſt, ſo daß ſich der literariſchen Bildung dieſes Mannes eine ſel⸗ teue Perſonen⸗ und Sachkenntnis zugeſellt. Alfred von Bergers Lehr⸗ und Wanderjahre ſind vorüber Daß jetzt die Meiſterjahre folgen mögen, wünſcht und hofft das ganze kunſtſinnige Wien, das in ihm eine Perſönlichkeit erblickt, die der alten Tradirion der Burgtheaterdirektoren gerecht werden wird, die darin be⸗ ſtanden hat, ihr eigenes enthuſiaſtiſches Intereſſe für das von ihnen geleitete Kunſtinſtitut, dem Publikum mitzuteilen, Zu dieſen Hoffnungen berechtigt die ganze Perſönlichkeit Alfred von Bergers, ſein geläuterter Geſchmack, ſein unermüdlicher Fleiß, ſeine Tatkraft und auch ſein kritiſches Wiſſen. Viörnſons Geneſnug. Aus Paris wird berichtet: Björnſtjerne Biörnſon hat die Kriſe überwunden; der Achtundſtebzigjährige hat er⸗ folgreich dem Tode getrotzt und iſt jetzt auf dem Wege zu völliger Ge⸗ neſung. Die Aerzte dringen noch auf Schonung und Ruhe, und Be⸗ ſuther morden einſtweilen nicht empfangen. Aber in ſeinem Zimmer in der Rue de Ripli läßt ſich der greiſe Dichter täglich die Zeitungen porleſen, ſein Intereſſe für die Zeitereicniſſe iſt ſo friſch und lebendig imie je, und jetzt hat er auch perſönlich den Brief des Königs von Nor⸗ wegen beantwortet, der ihm in einem Handſchreiben baldige Ge⸗ neſfung gewünſcht hatte. Kleine Kunſtnachrichten. Ein junger Mannheimer, Hans Schork, der ſeine Studien bei Konzertmeiſter Schuſter begann und am Leipziger Konſer⸗ valbrium vollendete, wurde nach erfolgreichem Probeſpiel als erſter Geiger für das Leipziger Gewandhausorcheſter verpflichtet. Anſere einheimiſche Pianiſtin Frau Hedwig Marx⸗Kirſch konzertiert am 17. Jauuar im Saal Bechſtein in Berlin Am Hoftheater in Rudolſtadt hatte Leo Blechs komiſche Sper„Verſiegelt“ unter der feinfühligen Leitung des Kapell⸗ meiſter Schottländer bei der unlängſt erfolgten Erſtaufführung einen ſtarken Erfolg. Uraufführung. Die Generaldirektion der Dresdner Hofoper hat die Oper des Münchner Komponiſten Karl von Faskel Der Gefangene der Zarin“ zur Urauffüh⸗ krung angenommen. ——— Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 2. Jan. Der Verein der badiſchen Gerſchtsſchreibereibeamten(mittleren Juſtizbeamten) hal in ſeiner geſtrigen außerordentlichen Generalverſammlung, die in Heidelberg ſtattſand, den Anſchluß an den Reichs⸗ berband dieſer Beamtenſchaft beſchloſſen. Weinheim, 3. Jan. Bei der heutigen Erneue⸗ üngswahl zum Gemeinderat wurden neugewählt: berlehrer Philipp Jakob Merkel mit 50 Stimmen, Inge⸗ eur Wilh. Platz mit 64 Stimmen, Konditor Philipp Franz⸗ ann mit 53 Stimmen, Landwirt Ad. Hördt! mit 62 Stim⸗ men und Landwirt Jakob Schröder III mit Wiedergewählt Privatmann Peter Köhler mit 65 Stimmen.— Allgemein überraſchte die Nichtwiederwahl des ſeitherigen Ge⸗ neinderats Phil. Kinzel, der ſich anerkennenswerte Verdienſte in gemeinnützige Einrichtungen, insbeſondere um die Förderung Feuerlöſchweſens erworben hat. Karlsruhe, 3. Jan. Ein verheirateter 37 Jahre alter Daglöhner aus Hatzenbühl mißhandelte geſtern nachmittag in ſeiner Wohnung in der Rheinſtraße eine 22 Jahre alte Fabrilarbeiterin wegen angeblicher Verleumdung ſchwer. Er warf ſie auf den Boden, ſchlug ihr den Kopf mehrmals zu Boden und trat ihr auf den Un⸗ terleib, daß die Mißhandelte ſo ſchwere innere Verletzungen erxlitt, daß ſie ſofort ins Krankenhaus verbracht und dort operiert werden mußte. Der rohe Patron wurde verhaftet. * Mosbach, 3. Jan. Beim Neufjahrsſchießen wurde heute hier ein Knabe berlezt und in Neckarbiſchofsheim ein Mann totgeſchoſſen. Wertheim, 2. Jan. Main und Tauber ſind hier ſeit geſtern derart geſtiegen, daß die Ufer des erſteren an mehreren Stellen überflutet ſind und der ſehr bedeutende Trajekt⸗ bperkehr mit einer Drahtſeilfähre eingeſtellt werden mußte. * Freiburg, 2. Jan. Der Antrag auf Einführung des 54 Stimmen. und Genußmittelbranche wurde in der Bezirksratsſitzung mit Rückſicht auf die beſonderen Verhältniſſe abgelehnt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Moxlautern, 3. Jan. Das Neujahrsſchießen hat hier ein Opfer geſordert. Der 16jährige Franz Immetsberger wollte am Neujahrstag mittags mit einem ſogenannten„Kordelpufſer“ einen Schuß abfeuern. Dabei ſprang der Bolzen zurück und ſchlug dem dabei ſtehenden 4jährigen Söhnchen Valentin des Franz Mick an die Stirn, ſodaß der Tod ſofort eintrat. portliche Rundſchau. Im Sechstagrennen wurden Erſter Rütt⸗Clark mit 3758 HKilometer 150 Meter mit einer halben Länge. Als zweites Paar folgten Stol⸗Walthour, dann Verthet⸗Brocco, Stabe⸗Pasple und Stellbrink⸗Contenent. Das Rennen war am dritten Tage reich an Ereigniſſen. Gegen 6½ Uhr abends trat plötzlich der Franzoſe Brocco an. Von ſeinen völlig überraſchten Konkurrenten lonnte ſich zunächſt keiner zur Verfolgung entſchließen. Berthet konnte für ſeinen Partner einſpringend den Vorſprung raſch vergrößern und wirklich gelang es den beiden Franzoſen, ſich eine volle Runde Vor⸗ ſprung zu ſichern. Sie waren aber durch die ungeheure Anſtrengung ſo ermattet, daß ſie Rütt, Stol und Root nichts mehr enigegen⸗ ſetzen konnten, als dieſe ausgezeichneten Sechslagefahver ſich daran machten, die verlorene Runde wieder zurückzugewinnen. Bei der koloſſalen Jagd reduzierte ſich die bisher auf 7 Mannſchaften be⸗ ſtehende Spitzengruppe auf 5 Mannſchaften. Nur Stabe⸗Pawke, das beſte reindeutſche Team, zeigte ſich dem Tempo der Favoriten ge⸗ wachſen, während Stellbrink⸗Contenet 1 und Scheuermann⸗Wegener 3 Runden einbüßten. Ellegaard gab wegen croßer Armſchmerzen das Rennen definitiv auf. Abends um 11 Uhr, eine Stunde nach Beginn des vierten Tages, iraten Arend und Poulain zu einem Match über 10 Runden(1500 Mtr.) an. Den erſten Lauf gewann Arend, beinn zweiten Lauf ließ er ſich von Poulain überrumpeln, dagegen gewann der deutſche Weltmeiſter den Entſcheidungslauf wieder mit einer Länge unter dem Jubel des nach Tauſenden zählenden Publikums. In der 74. Runde, kurz nach 12 Uhr, trat plötzlich Clark an und entführte die Spitzengruppe in raſendem Tempo, bis er von Rütt abgelöſt wurde. Stol ſprang für Walthour ein, Fogler für Root und in minutenlanger Jagd, wobei ſich die Favoriten mehrmals ab⸗ löſen löſen, wurde das übrige Feld um weitere Runden in Rückſtand gebracht. Ein Verfolgungsrennen Teile⸗Kudela wurde wieder von Teile gewonnen. —— Bon Tag zu Tag. — 3 Mann ertrunken. w. Seth, 3. Jan. Von dem Schoner„Heinrich“ aus Geeſtemünde ertranken infolge Ken⸗ tern des Bobtes 2 Matroſen mit ihrem Kapitän, als ſie nach dem Schiff zurückkehren wollten. Sie hatten ſich an Land begeben, um an ihren Reeder ein Telegramm aufzugeben. — Familiendrama. Berlin, 3. Jan. Am Neu⸗ jahrsabend wollte ein dem Trunk ergebener Mann tätlich gegen ſeine Frau werden. Der älteſte Sohn griff hierauf zum Revolver und ſchoß ſeinem Vater eine Kugel in den Kopf, dann jagte er ſich ſelbſt eine Kugel in die rechte Schläfe. Der Sohn wurde ſchwer perwundet, der Vater leichter verletzt.— Bei einer Geburtstags⸗ feier am Neujahrsabend verſuchte ein 54jähriger Mann, der be⸗ reits in der Irrenanſtalt war, ſeine Frau zu erſchießen, verletzte ſie leicht durch zwei Schüſſe und tötete ſich ſelbſt durch einen drit⸗ ten Schuß. W. 6 Kinder ertrunken. Brieſen i. Oſtpr., 3. Jan. Im hieſigen Schloßſee ertrank am Neujahrstag eim 16jähriger Knabe.— Geſtern nachmittag gerieten vier Kinder des Steinmetzmeiſters Schramm und ein Sohn eines Drechflermeiſters beim Schlittſchuhlaufen im Schloßſee an eine ofſene Stelle und brachen ein. Alle fünf Kinder ſindertrunken. Großer Juwelendiebſtahl. Brüſſel, 3. Jan. Dem Prinzen Ernſt de Ligne wurden von einem 20jährigen Kammerdiener Juwelen im Werte von 35000 Mark geſtohlen. Letzte nachrichten und Telegramme. *Sſchelbronn, 2. Jan. Geſtern vormittag erſchoß durch AUnvorſichtiges Handhaben mit einem Gewehr der 17 Jahre alte Schneidergeſelle Karl Fletterer von hier den am vergangenen Herbſt vom Pionier⸗Bataillon in Kehl enklaſſenen Schreinergeſellen Phil. Maßholder, Sohn des Landwirts Adam Maßholder hier. Der Schuß ging in die Lunge und führte den ſofortigen Tod herbei. „ Bern, 8. Jan. Ständerat Dr. Deucher, Staatsamwalt des Kantons Thurgau und Sohn des Bundesvats und früheren Bun⸗ despräſidenten Deucher iſt lt.„Frkf. Ztg. geſtern Abend im Alter von 48 Jahren hier geſtorben. Wiedereinführung des Ankunftsſtempel. * Stuttgart, 3. Jan. Der„Staatsanzeiger“ meldet: Laut Verfügung der General⸗Direktion der Poſten und Tele⸗ graphen vom 28. Dezember ſind vom 1. Januar 1910 ab die Einſchreibe⸗ und Eilbriefe wieder mit dem Ankunftsſtempel zu bedrucken. Jubiläum. „ Sluttgart, 3. Jan. Der verantwortliche Redakteur der„Süddeutſchen Apotheker⸗Zeitung“, Hofrat Kober, feierte am 1. Januar ſein 25jähriges Jubiläum als verantworklicher Re⸗ dakteur, wozu ihm vom pharmaceutiſchen Landesverein Glück⸗ wünſche dargebracht wurden. Die„Südd. Apotheker⸗Zeitung“ blickt im Laufe dieſes Jahres auf ihr 50jähriges Beſtehen zurück. Erkrankung des bayeriſchen Prinzregenten. München, 3. Jan. Ueber das Befinden des Prinz⸗ Regenten, der ſich in den letzten Tagen eine Erkältung zuge⸗ zogen hatte, wurde heute folgender Krankheitsbericht ausgegeben: Der Prinzregent leidet infolge Erkältung an verſtärktem Bron⸗ chial⸗Katarrh ohne weitere Komplikationen. Bei genügender Schonung ſteht Beſſerung in kürzeſter Zeit zu erwarten. Die Italienreiſe des Kölner Männer⸗Geſangvereins. m. Köln, 3. Jan.(Telegr.) Die Reiſe des Kölner Männer⸗Geſangvereins nach Italien Oſtern 1910 beginnt am 24. März und wird 19 Tage dauern. Es werden 8 Konzerte in den größeren italieniſchen Orten gegeben. Die in Betracht kommenden deutſchen und italieniſchen Behörden haben ihre Mitwirkung bereitwilligſt zugeſagt. Bergmanuslos. m. Köln, 3. Jan.(Telegr.) Hier verunglückten auf der Grube„Eiſenzechen⸗Zug“ zwei Bergleute durch einen zu früh losgegangenen Sprengſchuß, als ſie mit der Bohr⸗ maſchine daraufſtießen. Ein Bergmann wurde getötet, der andere tödlich verletzt. Aus dem Ruhrrevier. * Bochu m, 3. Jan. Der Zentral⸗Arbeitsnachweis des Zechen⸗ Verbandes hat heute ſeine Tätigkeit aufgenommen. Die Bochumer Nachweisſtelle wurde[t.„Frkf. Ztg.“ gleich in den Vormittags⸗ Achtuhr⸗Ladenſchluſſes für die Geſchöfte der Nahrungs⸗ ſtunden von Arbeitſuchenden lebhaft in Anſpruch genommen, Verlobung im Hauſe Hohenzollern. * Berlin, 3. Jan. Der dritte Sohn des verſtorbenen Prinzen Leopold von Preußen, Prinz Friedrich Wil⸗ helm, verlobte ſich mit der älteſten Tochter des Herzogs Victor von Ratibor, Prinzeſſin Agathe von Ratibor und Corwy. Verleihung des Schwarzen Adlerordens. * Berlin, 3. Jan. Dem General der Infanterie v. Bülow, kommandierender General des dritten Armeekorps, wurde der Schwarze Adlerorden verliehen. Das neue Militärluftſchiff„M.“. W. Berlin, 3. Jan. Das Mflitärluftſchiff„M. 3“ wurde heute vormittag 11½ Uhr durch die hier anweſenden Generäle beſichtigt. Major Groß übernahm die Führung. Sodann unternahm„M. 3“ mehrere Aufſtiege, an denen ſich die verſchiedenen Anweſenden beteiligten. Der achtfache Mord von Boguslaw. * Poſen, 3. Jan. Wie der Unterſuchungsrichter am Amts⸗ gericht Pleſchen mitteilt, iſt der in Rogowo verhaftbete ruſſiſche Ar⸗ beiter Walorzyniak, der ſich dann im der Gefängniszelle erhängte. mit dem geſuchten achtfachen Raubmörder von Boguslaw nicht identiſch. Die ungariſche Miniſterkriſe. * Bu dapeſt, 3. Jan. Der deſignierte Miniſterpräſi⸗ dent Lukas wird morgen in Wien dem Kaiſer über die Erfolg⸗ loſigkeit ſeiner Bemühungen im Intereſſe einer Entwirrung berichten. Die Beratungen Lucas mit den Parteiführern haben ergeben, daß die Parteien unter keinen Umſtänden bereit ſind, mit Lucas gemeinſam die Entwirrung zu ermög⸗ lichen und dieſem ein Budget zu bewilligen. Damit ſcheint, It.„Frkf. Ztg.“, die Miſſion Lucas beendet und nun dürfte Graf Khuen den Auftrag zu Verhandlungen mit den Parteien erhalten. Erdbeben. * Laibach, 2 Jan. Geſtern mittag 12.14 Uhr 30 Sek. begann auf der hieſigen Warte die Aufzeichnung eines Fern⸗ bebens; das Maximum von 5 Millimetern wurde um.10 Uhr 38 Sek, das Ende gegen halb 3 Uhr angezeigt. Die Herddiſtanz beträgt etwa 9000 Kilometer. * Newyor k, 2. Jan. In Weſtindien hat ein ſchweres Erd⸗ beben ſtattgefunden; der Mont Pelee, ſowie der Souffriere ſind in Tätigkeit. Aus Yucatan werden ſchlimme Verwüſtungen ge⸗ meldet. Luftſchiffſtation in Italien. * Mailand, 3. Jan. Die italieniſche Militärverwaltung er⸗ richtet auf dem Schießplatz der Bosco Mantico bei Verona eine Luft⸗ ſchiff⸗Station, die ſchon im nächſten Jahre fertig ſein ſoll.(Frkf..) Zum Beſuch der franzöſiſchen Flotte in Antivari. m. Mailand, 3. Jan. Nach dem„Corierre dela Serra“ iſt der Beſuch des franzöſiſchen Geſchwaders in Antivari nach einer vorausgegangenen Verſtändigung zwiſchen Italien, Frankreich und Rußland beſchloſſen worden. Er habe den Zweck, der Abänderung des Berliner Vertrages ſo⸗ zuſagen die Weihe zu geben. Der repolutionäre Terrorismus in Spauien. Madrid, 3. Jan. Soeben wird amtlich mitgeteilt: In Sarragoſſa iſt laut„Frkf. Zeitung“ geſtern abend.20 Uhr eine Petarde vor der Kirche del Pilex geplatzt, einige Augen⸗ blicke ſpäter eine andere vor der Kathedrale. Es entſtand eine Panik. Es wurde eniger Sachſchaden angerichtet. Um 9 Uhr wurde in der Nähe der Kathedrale eine dritte Bombe aufge⸗ funden. Der Terrorismus ſcheint von Barcelona nach Sarda⸗ goſſa verlegt zu werden. Bergarbeiterſtreik in England. * LJondon, 3. Jan. In Northumberland logten infolge Streitigkeiten mit den Bergwerksbeſitzern wegen des Acht⸗ ſtundentages zehntauſend Bergarbeiter die Arbeit nieder. In Durham werden zehntauſend Bergarbeiter heute die Arbeit einſtellen. Von der Millionenſchenkung an die Univerſität Heidelberg. »London, 3. Jan. Die von Ludwig Mond der Univer⸗ ſität Heidelberg teſtamentariſch zugewieſene Schenkung ſoll zur Beihilfe bei wiſſenſchaftlichen Neuentdeckungen zur Unter⸗ ſtützung von Perſonen, die ſich wiſſenſchaftlichen Forſchunegn ge⸗ widmet haben und zur Gründung neuer und Ergänzung bereits beſtehender Laboratorien und Obſervatorien dienen, doch ſoll der Univerſität auch über dieſe Beſtimmung hinaus das Recht zu⸗ ſtehen, das Geld denjenigen Zwecken zuzuführen, die ſie für wiſſenſchaftlich die beſten hält. * London, 3. Jan. Der kürzlich verſtorbene Ehemiker Ludwig Mond von der Brunner⸗Mond⸗Company beſtimmte u. a. in ſeinem Teſtament, außer der Univerſität Heidelberg zum Zwecke naturwiſſenſchaftlicher Forſchung vermachten 20000 Pfd. Sterling, daß der Akademie der bildenden Künſte in München 20 000 Pfund Sterling und der Stadt Caſſel ebenfalls 20000 Pfd. Sterling aus ſeinen Nachlaß zugewieſen werden ſollen. Ferner vermachte der Verſtorbene der Nationalgallerie 56 Gemälde.— Der am 11. Dezember v. Is. in London verſtorbene Dr. Ludwig Mond, Generaldirketor der Firma Brunner, Mond u. Cie. in Winnigton, Ehrendoktor der Univerſität Heidelberg, wurde im Jahre 1839 in Kaſſel geboren. 1862 kam er nach England, wo er ſein Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus den Rückſtänden der Sodafabrikation einführte. Die obengenannte Firma iſt das größte Alkaliwerk der Welt. Mond, der ſich auch als Erfinder des Mondganſes einen Namen machte, hat zahlreiche wiſſenſchaft⸗ liche Arbeiten veröffentlicht und war Mit'tlied vieler gelehrten Geſellſchaften. Die Heidelberger naturwiſſenſchaftlich⸗mathema⸗ tiſche Fakultät hat ihm in Anerknnung ſeiner wiſſenſchaftlichen Verdienſte am 16. Mai 1896 den Titel eines Ehrendoktors ver⸗ liehen. 5 Trauerfeierlichkeiten in Petersburg. Petersburg, 3. Jan. Heute morgen traf die Leiche des Großfürſten Michael Nikolajewitſch auf dem Bahn⸗ hofe ein, vom Kaiſerpaar, dem Prinzen Heinrich von Preußen, dem Prinzen Wilhelm von Schweden und den Mit⸗ gliedern der kaiſerlichen Familie empfangen. Der Kaiſer und die Großfürſten ſtellten den Sarg auf eine mit ſechs Pferden beſpannte Lafette, worauf ſich der Trauerzug durch die trauergeſchmückten Straßen nach der Peters⸗Paulkirche in Bewegung ſetzte. Der Kaiſer und die anderen Fürſtlich⸗ keiten folgten dem Sarge zu Fuß, während die Kaiſerin, die Großherzogin⸗Witwe und die Großfürſtinnen in einer Equipage fuhren. In der Peter⸗Paulkirche, wo die Leiche aufgebahrt wird, fand eine Totenmeſſe ſtatt, der auch das diplomatiſche Korps beiwohnte. Die Beiſetzung erfolgt am 5. Januar, 7 NKaunheim, 3. Januar. Gdeueral- Mnteinen Abenbinst. 727 Dolkswirtschaft. Geſchäftsbedingungen der Produkten⸗ börſe zu Mannheim für den Zeithandel in Getreide. Schon ſeit längerer Zeit herrſcht das Beſtreben, an der häeſigen Börſe den Zeithandel für Getreide einzuführen. Im„Reichsanzeiger“ wird nun nachſtehende Bekanntmachung vom 27. Dezember 1909 betr. die Ge⸗ ſchäftsbedingungen der Produktenbörſe zu Mannheim für den Zeithandel in Getreide veröffentlicht, wonach die Einführung des Terminhandels an der hieſigen Produktenbörſe nur noch eine Frage von kurzer Dauer iſt. Die amtliche Veröffentlichung hat folgenden für den Kauf oder von Weizen, Roggen, Hafer oder Mais Mengen von 50 Tonnen oder einem Vielfachen davon— die Tonne zu 1000 Kg.— mit der Maßgabe zu genehmigen, daß es den Vertragsſchließenden geſtattet iſt, Vereinbarungen über die in dieſen Bedingungen nicht geregelten Punkte zu treffen: J. Zu liefern iſt: 1. bei Weizen: geſunder, trockener und für Müllereizwecke gut verwendbarer Weizen mit einem Normalgewichte von 755 g für das Liter, feſtzuſtellen auf der Mannheimer Börſenwage. Von der Lieferung ausgeſchloſſen ſind: Rauh⸗ weizen, indiſche Weizen, Kubanka und andere ausländiſche Hart⸗(Grieß⸗) Weizen, ferner künſtliche Miſchungen von weißem und rotem(gelbem) Weizen, ebenſo Miſchungen von weichem Weizen(Landweizen, Red⸗Winter, Redwalla, Scmence frangaise uſw.) mit hartem Weizen(ruſſiſchem, rumäniſchem, Kanſas⸗Springweizen und ſonſtigem Laplata⸗ weizen außer Semence frangaise); 2. bei Roggen: guter, geſunder, trockener Roggen, frei von Darrgeruch, mit einem Normalgewicht von 712 g für das Liter, feſtzuſtellen auf der Mannheimer Börſenwage; 3. bei Hafer: guter, geſunder, trockener Hafer, frei von Darrgeruch, mit einem Normalgewicht von 450 g für das Liter, feſtzuſtellen auf der Mannheimer Börſenwage; 4. bei Mais: guter, geſunder Mais. II. Die Lieferung hat innerhalb des von den Parteien pereinbarten Monats nach Wahl des Verkäufers zu erfolgen. III. Erfüllungsort iſt Mannheim. Die zu liefernde Ware iſt anzudienen: a) loſe oder geſackt in Lagerhäuſern, welche am Rhein⸗ ſtrom oder an den Hafenkanälen von Mannheim und Ludwigshafen a. Rh. ſich befinden;: p) loſe in Schiffen, welche innerhalb der Hafengebiete von Mannheim und Ludwigshafen a. Rh. liegen und zu⸗ gänglich ſind. IV. Es darf nur eine Ware geliefert werden, die vor der Erklärung der Lieferungsbereitſchaft(Andienung), früheſtens aber an dem der Andienung vorhergehenden Werktage, von drei von der Handelskannner in Mannheim für die in Frage kommenden Waren ernannten und beeidigten Sachver⸗ ſtändigen unterſucht und als lieferbar befunden wor⸗ den iſt. 55 Bei der Unterſuchung Mehr⸗ oder Minderwerts gewicht zu berückſichtigen. Ergibt ſich auf Grund dieſer Unterſuchung ein Mehr⸗ oder Minderwert bis zu 2 Mark für die Tonne, ſo iſt der Käuſer zur Abnahme unter Vergütung des Mehrwerts oder Abzug des Minderwerts verpflichtet. Ein Minderwert über 2 Mark für die Tonne iſt nicht zu vergüten. Bei einem Minderwerte von mehr als 2 Mark für die Tonne iſt die Ware nicht lieferbar. V. Die Andienung hat in Poſten von je 50 Tonnen ſchriftlich unter Beifügung einer Beſcheinigung über die Liefer⸗ barkeit zu erfolgen und muß dem Känfer dieſe Lieferzeit an einem Werktag bis 11½% Uhr mittags zugeſtellt ſein. Endet dieſe Lieferzeit an einem Sonn⸗ oder Feiertage, ſo muß die An⸗ dienung ſpäteſtens an dem vorhergehenden Werktag erſolgen. Die Andienung kann an Dritte weitergegeben werden. Die Weiter⸗ gabe muß unverzüglich erfolgen. Die Umlaufzeit der Andienung endet am Andienungstage Nachmittags 12 Uhr. Der Verkäufer iſt verpflichtet, jeden einzelnen Poſten von einer Stelle zu liefern. Die Ware iſt innerhalb von ſechs Tagen, einſchließlich des Tages der Andienung, Zug um Zug gegen Zahlung abzunehmen. Endet die Friſt an einem Sonn⸗ oder Feiertage, ſo muß die Abnahme ſpäteſtens am vorhergehen⸗ en Werktag erfolgen. Das Andienungsſchreiben und die Beſcheinigung der Sach⸗ verſtändigen müſſen enthalten: bei Lieferung vom Schiffe: 1. das Datum, 2. den Namen des Schiffes und des Schiffers ſowie die Räume, in denen die Ware ſich befindet, 3. den Standort des Schiffes: bei Lieferung vom Speicher: 1. das Datum, 2. die genaue Bezeichnung des Poſtens nach Lagerraum und Menge. Der Empfänger hat die Koſten der Uebergabe und Ab⸗ nahme der Ware zu kragen, inſoweit ſie die angemeſſenen Sätze nicht überſchreiten. Etwaige Mehrkoſten fallen dern Verkäufer zur Laſt. Ueber die Angemeſſenheit entſcheidet in Streitfällen der Vorſtand der Mannheimer Produktenbörſe. Der Verkäufer hat das Recht, 5 mehr oder weniger zu liefern. Ergibt ſich bei einem Poſten ein Fehlgewicht von mehr als 50%, ſo kann die Abnahme abgelehnt werden. Die ehnung muß jedoch innerhalb der vertragsmäßigen Abnahme⸗ t erklärt werden. Ein Mehr⸗ oder Mindergewicht wird zum Preiſe des Abnahmetages, falls jedoch die Abnahme nach Ab⸗ zuf der vertragsmäßigen Friſt von 6 Tagen erfolgt, zum Preiſe des letzten Tages der Abnahmefriſt berechnet. VI. Im Falle des Verzugs darf der nicht ſäumige Teil Annahme der Leiſtung nicht ablehnen, ohne dem ſäumigen eile eine angemeſſene Friſt zur Bewirkung der Leiſtung zu ſtimmn. VII. Stellt der eine Teil ſeine Zahlungen ein, ſo hat der e Teil, unabhängig von der bedungenen Lieferzeit, unver⸗ der Ware und Feſtſetzung eines ſind Beſchafſenheit und Natural⸗ ch, ſpäteſtens aber einen Tag, nachdem er hiervon Kenntnis lt oder Kenntnis haben mußte, ohne vorherige Androhung die Zwangsregulierung vorzunehmen. Die Zwangs⸗ regulierung erfolgt nach ſeiner Wahl im ganzen oder in Teilen, entweder durch Kauf oder Verkauf oder durch Verrechnung. Der Kauf oder Verkauf hat an der Börſe zu Mannheim für die be⸗ dungene Lieferzeit durch einen Kursmakler zu erfolgen. Die Verrechnung erfolgt auf Grund des am Tage der Zwangs⸗ vegulierung für die bedungene Lieferzeit an der Börſe zu Mann⸗ heim amtlich feſtgeſtellten Preiſes oder, wenn mehrere Preiſe feſtgeſtellt ſind, des Mittelpreiſes. Der bei der Zwangsregulierung ſich ergebende Preisunterſchied iſt ſofort ſällig. An Zinſen ſind vom Tage der Zwangsregulierung bis zum erſten Tage der ver⸗ tragsmäßigen Lieferzeit 5% zu vergüten. Auch im Falle der Verrechnung ſind die üblichen Maklergebühren und die ſonſtigen Unkoſten zu vergüten, welche bei Kauf oder Verkauf entſtanden ſein würden. VIII. Als Feiertage gelten die ſtaatlich anerkannten allgeeminen Feiertage, die beiden jüdiſchen Neujahrstage und der Verſöhnungstag, in bezug auf die Abnahmefriſt jedoch nur die ſtaatlich anerkannten allgemeinen Feiertage. Berlin, den 27. Dezember 1909. Der Reichskanzler. J Richter Kritiſche Lage der Verhandlungen des Kaliſyndikats mit Amerika Zwiſchen dem Kaliſyndikat und den vereinigten amerikaniſchen Truſts haben ſich, ungeachtet des in der prinzipiellen Frage der Beſtellung der Truſts zu Syndikats⸗ agenten erzielten Einvernehmens, das hier beſtätigt wird, am 31. Dezember die Newyorker Verhandlungen kritiſch geſtaltet. Die Amerikaner wehrten ſich gegen die ſeit langem für 1910 projek⸗ tierte Aufbeſſerung der Syndikatspreiſe, da aber bezüglich der Proviſionshöhe, der Propagandakoſten und anderer Nebenpunkte bereits ein Kompromiß erzielt war, wurden die Verhandlungen nochmals aufgenommen und geſtern und heute fortgeſetzt. Geſtern abend ſchon beriet der erweiterte Aufſichtsrat des Syndikats und kabelte an Kempner und Büielmann ſeine äußerſten Zu⸗ geſtändniſſe. Man hofft morgen abend klarer zu ſehen. ———— n. Mannheimer Produktenbörſe. Der Verkehr an der heutigen Die Umſätze ließen aber im allgemeinen zu wünſchen übrig, da der Konſum in anbetracht der hohen Preiſe nur die notwendigſten Deckungen vornimmt. Die Notierungen im gieſigen offiziellen Kurs⸗ blatt wurden für Weizen um 25 Pfg. per 100 Kg. erhöht, ebenſo erfuhr Gerſte eine Wertbeſſerung um 25 Pfg. bahnfrei Mannheim. Gebr. Buxbaum, Würzburg. Die Strafkammer hat die von den Gebrüdern Buxbaum eingelegte Beſchwerde gegen ihre Ver⸗ haftung abgewieſen. Die Sanierungsverhandlungen in Sachen der Buxrbaum⸗Geſellſchaft haben bisher zu keinem Reſultat geführt, weil 8 Aktionäre aus Würzburg ihren Einſpruch gegen die Generalverſammlungsbeſchlüſſe noch nicht zurückgenommen haben. Die Deutſche Vank, Berlin überſendet zurzeit an ihre Kund⸗ ſchaft eine Reihe von Tabellen, die eine Zuſammen ſtel⸗ lung des Notenumlaufs und Metallbeſtandes der Reichsbank nach den vorletzten und letzten Ausweiſen eines jeden Monats während der letzten zehn Jahre, die„Bewe⸗ gung des Privatdiskonts an der Berliner Börſe“ für die Jahre 1907, 1908 und 1909 und ferner die„Preisbewegung während der Jahre 1907. 1908 und 1909“ in Baumwolle, Blei, Gummi, Jute, Hdaffee, Kupfer, Mais. Petroleum, Roggen, Salpeter, Schmalz, Silber, Weizen, Wolle, Zink, Zinn, Zucker betreffen. Im Ver⸗ gleich zu den früheren Jahren iſt neben der Notierung pon Bäumwolle an der Bremer Börſe auch diejenige der Liverpodler Börſe berückſichtigt worden. Die Kurven der Tabellen über die Preisbewegung der Waren ſind für den., 10., 18., 20., 25. und Ultimo eines jeden Monats gezogen, außerdem ſind am Kopfe jeder Tabelle der höchſte, niedrigſte und letzte Kurs eines jeden Monats beſonders verzeichnet. Rudolf Moſſe, Berlin. Die Firma teilt uns mit, daß Herr Emil Moſſe nach 40jähriger Tätigkeit in ihrem Hauſe ſich mit Rückſicht auf ſeine Geſundheit entſchloſſen hat, mit dem heutigen Tage aus der Firma Rudof Moſſe auszuſcheiden, der er ſeit 25 Jahren als Mitinhaber angehört hat. Herr Rudolf Moſſe wird das Geſchäft unter der bisherigen Firma Rudolf Moſſe als alleiniger Inhaber fortführen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. * Berlin, 3. Jan. Wie wir erfahren erreichte am 3. De⸗ zember 1909 die Copartners hip Ladenburg Thalmann and Com⸗ pany in Newyork, an der die Bankhäuſer S. Bleichröder⸗Berlin und E. Ladenburg⸗Frankfurt(Main) kommanditariſch beteiligt waren, ihr vertragsmäßiges Ende. Ernſt Thalmann, Benjamin S. Euinneß, Waller T. Roſen und Eduard E. Thalmann führen die Firma als offene Handelsgeſellſchaft unter Uebernahme der Aktiven und Paſſiven unverändert fort. Zahlungsſchwierigkeiten. *„ Wormz, 3. Jan. Die Weingroßhandlung Ortge u. Schäfer in Worms iſt laut„Frkf. Zeitung“ in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten und hat ihre Gläubiger zwecks Herbei⸗ führung eines Arrangements zuſammenberufen. * Budapeſt, 3. Jan. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet die Zahlungseinſtellung der Modewaren⸗ und Seidenſtoff⸗Firma Heinrich Spitz mit etwa 1 160 000 Kronen Verbindlichkeiten, denen rund 500 000 Kronen gegenüberſtehen. Ausſchußſitzung des Zentralverbandes der Ziegeloibeſitzer Deutſchlands. m. Köln, 3. Jan. In einer in Hannover abgehaltenen Aus⸗ ſchußſitzung des Zentralverbandes der Ziegeleibeſitzer Deutſchlands wurde[t.„Köln. Ztg.“ berichtet, daß die Entwickelung des Verban⸗ des Fortſchritte machte. In allen Probinzen, wo Verbände der Zie⸗ geleibeſitzer nicht beſtehen, ſind ſolche ins Leben gerufen worden. Die Abſatzverhältniſſe in der Ziegeleiinduſtrie haben ſich nur an der unteren Elbe gebeſſert. In allen anderen Bezirken iſt Verſchlechte⸗ rung eingetreten. Es ſoll den Veſitzern in dieſen Vezirken angeraten werden, vorläufig eine Lohnaufbeſſerung nicht eintreten zu laſſen. Der Sitz des Verbandes iſt von Dortmund nach Köln verlegt worden. Von der Reichsbank. * Berlin, 3. Jan. Die Reichsbank iſt mit 617 Millionen Mark in der Notenſteuer, mit 700 Millionen Mark weniger als Ende 1907. Ende 1908 war die Reichsbank mit 455 Millionen in der Notenſteuer.“ Am 31. Dezember 1909 haben laut„Frkf. Zeitung“ bedeutende Zahlungen für Lombarden und für das Reich ſtattgefunden. Millionen⸗Auftrag. * Berlin, 3. Jan. Die zum Dynamittruſt⸗Konzern ge⸗ hörige Sprengſtoff⸗Aktiengeſellſchaft Carponit empfing von der Firma Schneider⸗Crouſot, wie die„Frkf. Zeitung“ mitteilt, einen laufenden Millionenauftrag in Granatenfüllung, wozu der Ge⸗ Noggenmebl Pf. Prezh.⸗u. Sptfa r. erſten Börſentages pflogenheit gemäß die in Frage kommenden deutſchen Behörden ihr Einverſtändnis gegeben haben. 1 Neues vom Dividendenmarkt. erdingen, 3. Jan. Entgegen der Börſenſchätzung tei die Verwaltung der Chemiſchen Fabrik vorm. Weiler ter Me laut„Frkf. Zeitung“ mit, daß das Geſchäftsjahr 1909 auch ſeinem ferneren Verlauf zufriedenſtellend geweſen iſt, und d mit einer Dividende von 10 Prozent gerechnet werden kann.(Im Jahre 1908 7 Prozentj. Perſonalien. * Wien, 3. Jan. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet: De Direktor der Kreditanſtalt Blum gab ſeine Demiſſion und wird Vize⸗Präſident des Verwaltungsrats. An ſeine Stelle wurde der bisherige Präſident der niederöſterreichiſchen Finanzlandes⸗ direktion, Dr. Alexander Spitzmüller, ernannt. *** Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 3. Januar. Die Notierungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 bahnfrei hier. Hafer, bad. neuer 16 25 Jafer, nordd. Hafer ruſſiſcher „ La Plata Matsamer. Mixed „Donau „La Plata Kohlreps, d. neuer 2 rumäniſcher Kleeſamen deutſch. am. Winter 75„ Manitoba„Luzerne ital. 1 Walla Waila„ Provene. Kauſas II 5„Eſparſekte „ Auſtralier 1908er nordfranzöſ. „ La Plata Leinöl mit Faß Kernen neu Rüböl in Faß Roggen, pfälzer nen 17.———— Backrüböl „ ruſſiſcher Fein⸗Sprit 13. verſt. 1000 „ norddeutſcher„„oerſtt; „ amerik.—.——.— Roh⸗Kart''ſprit verſt. 8088 Gerſte, hieſ. 16 25—17.25 7„ unverſt. 80/% „ Pfälzer 16.25—17 75 Alkohol hochgr.,„ Gerſte, ungariſche„„ 85 Ruſſ. Futtergerſte Weizen pfälz. neu Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Ulka Theodoſia Taganrog Saxonska 1133 —.——.— 17.—17.50 1 34.— 33.— 31.50 Nr 19 22 75 Tendenz: Weizen höher. Roggen unverändert. V feſter. Fuftergerſte unveränder!. Hiſer unverändert Mannheim, 30. Dez. Leinſaat 32.— Mk. Mannheimer Effektenbörſe. vom 3. Januar.(Offizieller Berich An der heutigen Börſe ergaben ſich durch die * Weizenmehl 30.50 1. Januar c, dat. Div. Koupons nachſtehende Kursve rungen. 5 VVg Von Bank⸗Aktien: Badiſche Vank 133 Bank 101., Pfälz. Hypothekenbank 192., Pfälz. u. Creditbank Landau 135.., Rhein. Er ditbank 136 Rhein. Hypothekenbank 198.20., Südd. Bank 11 Südd. Disconto⸗Geſellſchaft 117 BVon Brauereien: Brauerei Sinner Gr 239 G.— Erinuilie ie 1 „Won T 1 a u 8 p o 1ü1 18d V er ſ icherr ungs jahr) Bab. Akt.⸗Geſ. für Rheinſchiffahrt und Seetransp Maunheimer Dampfſchleppſchiffahrt 93,50 B. Mannheimer 59,50.,„Frankona“, Rück⸗ und Mitverſ.⸗Aktien 940 G. Transport⸗, Unf.⸗ und Glasverſ. 1675., Badiſche Aſſe Sberrheiniſche Verſicherung 700., Württ. Transport⸗ 500 G. Von In duſtrie⸗Aktien: Ettlinger Spinnerei 99 dernheimer Kupſerwerk und Süddeutſche Kabelwerke 12 heimer Spinnerei 73., Koſtheimer Cellulöid⸗ und Ba. Geld, Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrit; 140 Waldhof 288., Maſchinenfabrik Badenig 105 G. Vonchemiſchen Induſtrie⸗Aktien Sodafabrit 437., Chem. Fabrik Goldenberg 208 Fabriken 328,60 G, Weſteregeln Stamm⸗Aktien 229, Veränderungen: Brauerei Schwartz, Speyer 112²., 1 Schuckert⸗Aktien 125 G. und Südd. Drahtinduſtrie⸗A Altien. Brief Geld —— 133— —.— 101.— G..⸗G. N) c. — 192.— Mannh. Dampfſch —.— 135.—. —.— 1365 —.— 193 20 —— 11475ʃ— —— 117.-N,. l Fanlen. Badiſche Bank Gewrbk. Sveyer5ßo%K Pfälz. Bank Pfälz. Hyv.⸗Bant Pf. Sp⸗ Uu. Cbb. Landau Rhein. Kreditbank Nhein. Hyv.⸗Bank Sſüdd Bank Südd Disc.⸗Geſ. Chem. Juduſtrie, Bad. Anil.⸗u. Sedafbr. *——„ neu Chem. Fab Goldenbg. Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm 5„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauere Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 230.— Fick Eichbaum⸗Brauerei—— 100— Elefbr. Rühl, Worms—— 85— Ganters Br. Freibg. 95.——.— Kleinlein Heidelberg 182.——.— omb. Meſſerſchmit—.— 30.— Ludwigsb. Brauerel 225.— 224 Manuh. Aktienblr.—— 126— Pfalibr. Geiſel, Moht———. Oberro. Elektrizita Brauerei Stuner 239 Pf. Nähm u. Fahrradf. Br. Schrödl, Heldibg.—.— 178.%/ Poril.-Zement Holbg „Schwartz, Speyer 114.— R9. Schuckert⸗Geſ. „ S. Weltz, Opeye!i—.— Südd. Dragt⸗Induft. 14 „.Storch., Spewer—.— 71 800Berein Freib. Ziegelw. 120, Br. Werger, Worms—.— 77.„ Worm]. Br. v. Oert!“—.— 72 zürzmützle Neunadt 157 Zedb teffabr. Waldof e Wagzauſel uckerraff. Manng. Er akfurter Effentenbörſe Brivattelegramm des A *Fraukfurt a.., 3. Jan, Fondsbt des neuen Jahres chara gemeinen als feſt. Auf faſt allen Gebieten —.— 1 80 —— 22⁰.7 —.— 102.3 69 50 Emai Maſchinent. 8 —.— 6. Seite. Geneval⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 3. Jauitar. der Großhanken Stimmung., Die ſehr reſerviert gehaltenen Berichte in Geſchäft. Necht kreund⸗ gaben allerdings zunächſt Anlaß zu ruhige liſt geſtaltete ſich die Haltung auf dem ſiriemarkt. Was Kaſſa⸗ bapiere betrifft, ſo iſt bei dieſen der Kuponsabſchlag bezw videndenkupon zu berückſichtigen. Chemiſche Werte u 9 T 2 t piere ruhiger. Als ſeſt und bel und Eſchweiler Bergwerksaktien anzuführen. Phönix f Haltung bewahrten Trausportworte. Baltimore⸗Shio feſt im Anſchluß der Londouer Börſe. Lombarden behauptet. Banken lagen ruhig,, aber ziemlich gut behauptet. Deutſche Bank wurde reger gehandelt. Schiffahrtsaktien anziehend. Der hieſige Privatdiskont ermäßigte ſich um 5 Sechzehntel auf 396 Prozent. Ange 8 der bevorſtehenden Zinszahlungen, für die Vorſorge getroffen iſt, erwartet man für den Monat Jauuar die gewohnte Flüſſigkeit, die wohl, wie man heute ſchon bemerkt, den feſtverztnslichen Papieren zugute kommt. Renten konnten die beſſere Stimmung erhalten und zeilweiſe infolge des Kuponstermins Nutzen ziehen. Im weiteren Verlauf ſtellte ſich Ge⸗ ſchäftsſtille ein, die zur Abſchwächung führte. An der Nachbörſe ruhig Phönix⸗Bergbahn auf Realiſierungen ſchwächer. Baltimore lebhaft und feſt. Die übrigen Werte lagen ruhtger. Lombarden und Stoats⸗ feſter. notierten: Kreditaktien 211,80, 211,70, Diskontokom! dit⸗ Anteile 197,50, 20, Dresdner 163,50, 70, Staatsbahn 160,70, L 5 0 22,90, Baltimore⸗Ohio 119,50, 90, Hamburger Paketfahrt 40, 136 Phönix⸗Bergbau 222,50, 221 5 221,80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 81. 8. kurz 168.52 68.85 „ 80 825.919 80 60 80 683 20.435 20.44 20.42 44 Napoleonsd''or — 2042[Frivadis onto Staatspapiere. K. Deutſche. 81, 35 A beulſch. Neſchsanl. 192.45 102.50 3 wächer. Gute Antſtordam Belgien Italien Sheck London ondon * lang Check Paris Baris kur Schweitz. Plätze„ zien 5 Mh. Stadt⸗A. 1 308 190 80 1 4 1909—.— „ 1995—.— 3. Ausländiſche. 5„ 19099 3 3 —8 5„1909 4 55 85.20 85 35%5 Arg. i. Gold⸗A. 1887—. 8 pr. fonf..⸗Anl. 102.40 102.45% Chineſen 1898 102.50 102.80 do. 1909 h„„ l89os 39.70 99.65 94.25 94.45/1½% Japaner 96˙20 96.45 1999———[Mexitaner äuß. 88/90 100 55 100,50 5 5 85,%20 85,/35/3 Rexikaner inne-e 67.25 67.30 Abadſſche St.⸗A. 901 101.10 101.—Zulgaren 101.— 101.30 ö— 5„ 1908/09 10.95 102. 3¼ italten. Rente—. 104 50 33 bad. St.⸗Olabg)fl 90 50 1% Oeſt. Silberrente 98.95 98.75 8 A. 94.05 1½„ Pavpierren.——— 1900 98.30 93.500 Oeſterr. Goldrente 99.75 99.65 1904 93 30 93.50% Vortug. Serie 1 63 80 63.50 1907 93.30— 65.30 64.90 .⸗B.A. b. 1915 102.60 108. 99 30 99.30 „ 1918 102.50 102.45 91.40 91.25 u. Allg. Anl..60 93.55— 95.— 84.20 84.8 89.— 94.50 95.50 92.45 94 25 94 8 94. bLe 3 4½ kteue Ruſſen 195 4Ruſſen von 1880 1 ſpan. ausl. Rente 4 Türken von 1903 nun 98 40 1 Ung r. Goldrente 4 Heſſen von 190 101.80 101.84]%„ Kronenrente 4 Heſſen 82 20 82.300Verzinsliche Loſe. 8 8 93.50 N 01 S 81 4 Gachſen 84 65.858 Oeſterreichiſche! 860 174.20174.20 Mh. Stadt⸗A. 1907 00,5 100 70l Lürkiſche 182.80 182. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 15.— 150.Kunſtſeidenfabr. FIrkf. 185..181.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 101.50 1.60ſgederwerk. St. Ingbert ö3 70 64.—. Bergwerksaktien. 254— 254.— Harpener Bergbau 15.7015.50 Kaliw. Weſterregeln 293 Oberſchi. Eiſenindu u. 112.80 116.60 9 221.40 221 Shönix 224.— 222.60 Artedrichshü e Bergb. 142.— 14—Br.Königs⸗u. Laur ch. 201.— 202 50 Gelſenkir hner 222.50 223.60 Grwerkſch. Roßleben 102 00 105 00 Frankſurt a. NM., 3 Iin. Kreditattien 211.80 de nte⸗ Com nanditr 197.50, Darmäster 38—, Drerdner Bau. 163 k0 Hau da sgeſellſchaft 183.50, Deu ſche:enk 250 59, Stgatsb zbn 160.70 Vembe 28.90 Bochumer 254.—, Zelſenlizchen 224.„ Lauradülle Ungarn 940 Tenden; feſt. Adachbörſe. Kreditattien 2.50 Sigatsbahn 160.70, Lombarden.90 Berliner Effektenbörſe. Brivattelegramm des General⸗ Anzeigers.) Berlin, 3. Jan, Jondsbörſe. Die Börſe zeigte zu Beginn der erſten Börſenverſamlun gim neuen Jahr, auf die gunſtigen Aus⸗ landsbörſen am Freitag noch ein ziemllch feſtes Ausſehen. Es war aber wohl nich: zu, verkennen, daß ſowohl die Spekulatiou wie das Privatpublikum größere Realiſationen vornahmen, wodurch vornehm⸗ lich nach Feſtietzung der erſten Kurſe die Börſe einen ſchwächeren An⸗ ſtrich erhielt Vorübergehend hinterließ zwar die Meldung von einem Bergarbeiterſtreit in England einen günſtigen Eindruck auf die Kurs⸗ geſtaltung am Montanmarkt doch behtelt im allgemeinen die Realiſa⸗ ttonsneigung die Oberhand. Die anfänglichen Kursbeſſerungen bei oberſchleſiſchen Hüttenaktien und Laurahütte ſtanden erheblicher Ab⸗ ſchwächungen in Dortmunder C und Phönix gegenüber, Rombacher ſetzten ihre Aufwärtsbewegung mit einer 2proz. Leſſerung ſort. Einiges Intereſſe zeigte ſich noch für Banken bei unbedeutenden Kurs⸗ verſchiebungen. Höher ſetzten Amerikaner auf Newyork ein, auch Warſchau⸗Wiener, ſowie Elektriſche Hochbahn erfuhren Beſſerung. Feſte Haltung zeigten Schiffahrtsaktien. Am Rentenmarkt war bei behauptetem Kursſtand das Geſchäft ſtill. Elektrizitätsaktien erfuhren anfangs eine leichte Beſſerung, ſpäter war das Geſchäft bei anziehen⸗ den Kurſen lebhaft. Der Satz für tägliches Geld ermäßigte ſich von 6 auf 5 Pfig. In Kaliwerten war das Geſchäft lebhaft bei anzieehnden Kurſen auf die Hoffnung einer Verſtändigung mit den Ouitſiders im Kali⸗ ſyndikat. Sonſt blieben die Kurſe mit Ausnahme von Montanwerten, in denen die Realiſationen fortgeſetzt wurden, ungefähr behauptet. Berlin, 3. Jan.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 22.— 212.— baurahütte Disc.⸗Kommandit 198.20 197.50 Phönix Staatsbahn 161.40 160.60 Harpener Lombarden 24.20 23.70 Tend,: feſt. Bochumer 254.40 254.20 Berlin, 3. Jan.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.43 20.46Reichsbank Wechſel Paris 81.12 81.22[ Rhein. Kraditbanl 4% Reichsanl. 102.50 102.50 Rußſeabant 40% 5 1909—.——.—Schaaffh. Bankvy. 3 0% Reich anl. 94.20 94.25 Disc.⸗Commandit 37½%00%„ 1909—.——.—] dbaatsbahn 3% Reichsanlethe 85 2 85.30] Lomdarden 4% Vonſols 103,40 102.40 Baltimore u. Ohio 1909—.— Cauada Paeiſic 94.20 94.25 Hamburg Packet ——.—Nordd. Lloyd 36 Bochumer 40% Bad. v. 1901 100.80 101.20] Deutſch⸗Zuxembg. 4%„„ 1908/09 101.90 101.80] Dortmunder 37%„ eonv. 94.30 Gelſenkirchner 3½%„ 1909/07 Harpener 3%% Bayern Laurahütte 3%%e Heſſen Pbönix 30% Heſſen Waoſteregeln 3 6½% Sachſen Allg. Elektr.⸗Geſ. Sochumer Bergbau Zuderus Coneordia Bergd.⸗G Deutſch. Luxemt 211.60 213 30 227 75 219.75 Discznto⸗Commandit 19.50 201 90 203.40 224.30 22220 211 60 214.10 —.— 151 80 139.— 187.50 157 80 158 30 148 10 148.70 119.— 117.— 161.20 160.90 24.20 23 70 118.40 119.60 183.30 183.50 135 10 135.90 103 20 103.90 253.70 252 90 222 40 220.40 96 20 95.40 222 40 223.— 213 90 213.40 201.60 202.— 222 10 221.80 228.50 231.— 202.90 264.70 93 20 93.60 93.20 82.10 84.70 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 3. Jan. Produktenbörſe. Der Getreidemarkt zeigte am erſten Geſchäftstag im neuen Jahr ſehr ſtilles Ausſehen. Weizen war auf Amerika etwas ſchwächer, Roggen lag dagegen höher angeregt durch Käufe. Hafer lttt unter Realiſationen, Mais tendierte gleichs⸗ falls ſchwächer, Rüböl behauptete den letzten Stand. Später zog Weizen an auf höhere Liverpooler Kurſe. Wetter: ſchön. Getreidebeſtände am 31. Dezember: Weizen 4398 Tonnen(gegen den Vormonat ein Plus von 2801 Tonnen), Roggen 7083(plus 3877), Hafer 11249(plus 5319), Gerſte 10 652(plus 1692) und Mais 15 836 (plus 2906). Berlin, 3. Jan.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin natte Kaſſe. Weizen per Mai Mais per Mai „ Juli Juli „ Sipt. 223 5 Müböl per Jan. „ eat „Olk Spiritus 70er loco Weizenmehl Roggenmehl Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 3. Jan. Getreidemarkt.(Telegramm.) *5. 8. per 50 Kg per 50 kg 14 00 1398—— willig —— willig 163 174 173 50 176.— Roggen per Mal Julk per Mai „Juli Hafer Weizen per April ſtetig 1** 5— ſtetig Roggen per April—— 5„ „— ruhig Hafer per April t — kuhig 1360—— träge cuhig ruhig Mafs ver Mai Kohlraps Augu 1350—— träge Wetter: Regendrohend. Liverpooler Vörſe. Siverpool, 3. Jan.(Anfaugskkurſe.) 31. 8. 800/% ſtetig 8/1¾ unregm. 7110⁰% 711½ — träge 55% nom. 5/½70 Waeizen per März 55„ Mai Mais per Jan. per Jan. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 3. Januar 1910. Proviſionsfrei! Ver⸗ gäufer käufer „ Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Nichbaum Maunheim 100.— 100. Mh. Aktien⸗Brauerei 126.—126— Parkakt. Zweibrücken 85 80 88. Spicharz Lederwerke 115.—114 50 Ludwigsh. Walzerühle 165. 166.— Adlerfahrradw. Kleyer 365— 368.— 4½ Japaner 1905 80% Italiener 4% Ruſſ. Anl. 1902 90 80 96.20 104.40 Anilin Anilin FTreptow Brown Boveri 453.70 370.— 193.50 434.— 352— 194.20 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien Vorzugs⸗Aktien Maſchinenfbr. Hilpert 85.9) 85 50 Maſchisenfb. Badania 201 20 195— Dürrkopp 356.— 363— Maſchinenſ. Gritzner 235.25 287.20 Maſch.⸗Armatf. Klein 109,70 109 70 Pf. Nihm.⸗u. Fabrradf Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabrit vorm. Därr& Co.—.— 37.— Schnellpreſſenf. Frkth. 210.— 210. Ver.deutſcher Oelfabr. 150 149.70 Schuhiabr. Herz, Frkf. 118.50 118.60 Seilinduſlrie Wolff 127.— 130, 'wollſp. Lampertsau. 60— 60— ſtammgarn Kaiſersl. 208.75 201. Zellſtoffabr. Waldhof 303.— 290,— Weltzz. Sonne, Speyer—- Cementwerk Heidelog. 140.—140.— Camentfabr. Karlſtadt 137.—131.70 Badiſche Tnilinfabrik 452 50457.— Ch. fabrik Griesbeim 26.——.— Faärbwerke Höchnm 473.90 451.— Ber chem. Fabrit Möb. 344,20 828.60 Chem. Verke Albert 493.40 475.50 Südv. Drahtind. M9. 140.— 140.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 228 25 217. Acc. Boſe, Berlin 15.40.90 Klektr. Heſ. Allgem. 264.50265.— Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 1275%127— Lahmeyer 107.50 107.10 Flektr⸗Geſ. Schuckert 139.60141.80 Rheiniſche 128 50 125.— Siemens& Halske 252.75 255.10 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 117. 117. un aan.86 4 Hal. Piſehedahn 78 40 Norddeuiſcher Aond 109.90 10420 do. Meridionalbahn 137. 13870 S 7 0 Beſ Sidbahn Lond 24.10 28.90 Balmore und Oeis 118.40 110 50 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4 Frt. OHyp. dk 99.80 89.804% Preuß. Pfandb.⸗ 4 V. Pfdbr.0⸗ 100.30 100 30 Bank nk. 1919 40%„1510 95 80 89 80/% Pr. Pfdb. unt. 15 4% Pf. Byp. fdb. 100,10 100.10 4% 41½%% 93.— 93.— 5ſe Pr. Bod.⸗Er. 91.— 91.40f,„„„12 4% Gtr. Bd. Gfd.vße 90 70 101.006½% Pr.Pfdbr.⸗Bl. „ Kleinb. boo!!!nkn ½% Pr. Bfdbr.⸗Bk.⸗ Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Rh. G. B. Pfb. 03 1 1997 132.10 182.10 ———.— 101.— 101 108.— 100 25 100 10 100.10 64.— 94.50 92 30 92 25 99 70 101 09 4 45 93 30 99.70 93 30 99.70 „.70 99.70 99.70 49 90 99.80 100.— 191.— 101 10 3 100 20 100.204%„ Loſ 18ů9 10% * 112 %,„ ½% Ry..⸗B.& 92 80 92 30 4% N. W. B. C..10 570 99.20 99.60 5 10 ſ⸗ 550 14½0 B. Pr.⸗O. 4% Pr. Pfdb. unk. 00 8 4„1 90.90 10.— %½0 It Al. ttl. g.&. B. iheee innners. Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bant 1385.50 133.— Oeſtert.⸗Ung Ban! Berg u. Metallb. 120— 120.50 Oeſt. Sänderb uk Berl. audels⸗Geſ. 183 50 1883 90„ Kredit⸗Auſtal. Comer] u. Dist.⸗G. 115.80 116.—] Pfälziſche Bank Dar uſtädter Ban! 137 50 138.40 Pfälz. Hyp.⸗Bant Destſche Bank 259 30,250.10 Breuß. Hypotheknb. Deutſch zſtn. Ban 151.—151..— Seutſche Reichsdk. D Fffetten,Ban 07 80 107.30/ Roein. Kreditbant Discoate⸗Lomm. 197 90 197.500 Noein. Hyo.⸗B. M. Dresdener Bant 163.99.163 50] Schaaffs. Bantver. Frankf. Hop.⸗Ban 205. 201-[Südd. Zauk Uhm. 162 80 160,20] Siener Bankver. 91.— 91.50 91.10 91.1 * * * * * 4 92.30 92.30 127.50 127.50 127 10 128. 212.20 211.30 101.30 101.— —.— 192. 124 50 123.40 152 80 150.10 139 40 136.50 197.— 193 20 149.— 149 25 115 50114 75 118.80 117.— 145.— 145.— onalbank 180 80 181 25 Südd. Diskont ank Oulomane 138.80 188 75 495.— 234.— 485 50 Chem. Albert D. Steinzengwerke Elberf. Farben Celluloſe Koſheim 202.— Rüttgerswerken 188.— Tonwaren Wiesloch 105.70 Wf. Draht. Lanugend. 260.— 259.70 Zellſtoff Waldhof 301 50 286.— Privatdiskont 3¾% Pariſer Börſe. Paris, 3. Jan. Anfangskurſe. 98.57 93.90] Debeers Spanier 97.30 97.40] Eaſt and Türk. Looſe 220— 219 50 Goldſteld Banque Ottomane 725.— 727.—] Randmines Rio Finto 1989 2014 Londoner Effektenbörſe. London, 8. Jan(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Conſols 8216., Moddersfontein 115% 11 4 Reichsanleihe Prsmier*5 4 Argentinier Randmines 97. . 2 471 20 286— 460.10 195— 184.— 105.— 4% Bagdaddahn 87.25 Oeſter. Kreditaktten 212 50 211 70 Berl. Handels⸗Geſ. 183.70 188.70 Darmſtaͤdter Bank 138. 138.10 Deutſch⸗Aſtat. Bank 15120 254 70 Deutſche Bank 250.50 250.40 Dise.⸗Kommandit 197 20 197.20 Dresdner Bank 1863.70 163.70 497—505.— 188.— 138.— 155.— 157.— 234.— 289.— 3% Rente Italtener Atchiſon domp. 126) Japaner Canadian 3 Mexikaner Baltimore 4 Spanier Chikago Milwaule Ottomandank Denvers com. Amalgamated Erie Anacondas Grand TrunklII pref. Rio Tinto Central Mining Louisville Chartered Miſſouri Kanſas De Beers Ontario Gaſtrand Jouthern Pacific Geduld Union eom. Goldflelds Steels eom. Jagersfontein Tend. beh. Wiener Börſe. Vorm. 10 Ubr. 674.50678.50 Oeſt. Kronenrente 50750508.50]„ Papierrente 547.—548.50„ Siliberrente 754.— 52.5 Ungar. Goldrente 128.50127.—„ Kronenrente 117.86 117.80 Uipine Montan 95.67 95.6% Tend. feſt. Nachm..50 Uhr. 675.50 674.—] Buſchtehrad. B. 1777 1785 Oeſterr. Papierrente ————j6„ Silerrente 590.— 589.—„ Goldrente 794.— 793.—Ungar. Goldrente Wiener Bankverein 545.— 548.—-„ Nronenrente Länderbant 508.— 509.— Gch. Frankf. viſta Türt. Loſe„ London„ Alpine„ Barlß Tabalaktien 1„ Aniſterd.„ Nordweſtbahn Napoleon Holzverkohlung Marknoten Staatsbahn Ultimo⸗Noten Lomgarden Tend.: feſt. Wien 3. Jan. Kreditaktien Länderbank Wiener Bankverein Staatsbahn Lombarden Marinoten Wechſel Paris Wien, 3. Jan. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G, Unionbank Ungar. Kredit S* 80 8 es e. ½ 113.80 118.75 92.55 92.40 117.86 117.42 240.76 240.60 95.65 95.61 199,.90 199.90 19.15 19.14 117.86 117.72 117.78 117.62 21.50 21 50 758.— 758.20 128.20 127.— Benz& Co., Rhein. Gasmot., * 5* Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Vannheim Frankenthaler Keſſelſchmiede Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G, München Lindes Eismaſchinen Neckar ſulmer Fahrradwerke Pacific Phosphate Shares junge Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſt dt Nheinau Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Rheinmühlenwerke, Mannheim 5 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine Unionwerle,.⸗G.,Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, NMannheim Waggonfabrik Naſtatt Waldhof, Bahngeſellſchaft 7 Immobiliengeſellſchaft Zuckerfabrik Frankenthal Mannheim alte Aktien 6 junge Aktien Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m, b. H Direktor: Ernſt Müller. Kohlen Koks und Holz Franz Kühner& Co. nh. O. Friokinger& Franz Kühner) — Telephon: Mo. 408. Bureau: G 4, 9a. * Mannhei n, den 3. Januar 1910. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 7. Seite. Ge gen viele Hautleiden, wie juckende Dermatof ſen, Schuppen⸗ Flegte Pſoriaſis], Seborrhoeg des Kopſes undGeſichts, Haut jucken, einfache, eitrige idl che Aene(Geſichtspickel Furunku⸗ loſe, Ichthyoſis, Prurigo der Kinder, chron Ekzeme(juckende Knötchen) uſw. verordnet 315 Dr. med.., Spezialarzt f Hautl, mit beſt. Erfolg Zucker's 8 Patent⸗Medizinal⸗Seife, à Stck. 50 Pfg.(15%fg) u.50 Mk. (35% ig, ſtürkſte Form), im Ver⸗ ein mit Zudlooh⸗Creme 75 Pf. 2 M. Bei Pelikanapotheke, Ludwig& Schütthelm, Friedr. Becker, Th. v. Eichſtedt, Otto Heß, Heinr. Merckle, M. Oettinger Nachf., G. Spriugmann, Gg. Schmidt, Badeniadrog.,[En⸗ gros: Leo Treuſchl. 2298 Bekaunntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 31245 vom 16. September 1909, Lit. B5 Nr. 31238 vom 1. Dezember 1909, welche angebl ich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. 33107 Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihreAnſprüche unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt Lit. C 5, 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraſtloser⸗ klärung oben genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. Mannheim, 31. Dezbr. 1909. Städt Leihamt. Hekanutmachung Die Inhaber der Pfand⸗ ſcheine über die jetzt verfal⸗ leuen Pfänder vom Monat Dezember 1908 über Gold⸗ pfänder(rote Scheine) Lit. 4 No. 80421 bis mit No. 83543 über Kleider⸗ und Weißzeugpfänder Scheine) Lit. B No. 70478 bis mit No. 76279 und(grüne Scheine) Lit. C No. 106071 bis mit No. 111521 ferner vom Monat Juni 1909 über Sparkaſſen⸗ bücher(blaue Scheine) Lit. D No. 122 bis mit No. 127 weiden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Januar 1910 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung ge⸗ bracht werden. 33108 Mannheim, 31. Dezember 09. Städtiſches Leihamt. Bekauntmachung. Aus der Stiftung des am 3. Februar 1885 dahier ver⸗ ſtorbenen Privatmannes Au⸗ guſt Fabris ſollen auf den Todestag des Stifters all⸗ jährlich die Zinſenerträgniſſe zur gleichheitlichen Vertei⸗ lung an vier Familien ge⸗ langen und zwar: a) zur einen Hälfte an is⸗ raelitiſche Familien, b) zur andern Hülfte an nicht israelitiſche Familien. Anſpruch au die Stiftung haben ſolche Familien, welche ohne ihr Verſchulden in Un⸗ glück, Not und Verarmung geraten ſind, damit ſie ihren nötigen Hausſtand wieder einrichten können. Ueberdies muß das Familienhaupt hier geboren oder 10 Jahre hier anſäſſig ſein. 33079 Etwaige Anverwandte des Stifters, auch wenn ſie nicht hier heimatsberechtigt ſind, haben bis zu einem Viertel den Vorzugsanſpruch auf die Zinſenerträgniſſe. Bewerbungen um Stif⸗ tungspreiſe unter Anſchluß der Begründungsbelege ſind ſpäteſtens bis zum 5. Januar 1910 bei dem unterzeichneten Verwaltungsrate einzu⸗ reichen. Mannheim, 17. Dez. 1909. Der Verwaltungsrat der Auguſt Fabrisſtiftung: v. Hollander. Gögele. Zwangsberſteigerung. Dienstag, den 4. Jau. 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 24, 5 hier, gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Pferde, 1 Landauerwagen und verſchiedene Möbel. Mannheim, 3. Jan. 1910. Maier, Gerichtsvollzieher. irtscharten. Schöne Eckwirtſchaft in guter Lage bis März zu vermiet. Off. unt. Nr. 13415 an die Exped. ds. Bl. (weiße ſtheinische Creditbank in Mannbheim. Aktienkapital 35000000 Mark. Reserven M. J6,500,000.— Hauptsitz Lit. B 4 No. 2. Depositenkassen: Lindenhof, Gontardplatz No. 8, Neckarvorstadt, Mittelstrasse No. 43. Zweiganstalten: Baden-Baden, Bruchsal, Freiburgl.., Furtwangen, Heldelberg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Konstanz, Lahr i.., Lörrach, Pforzheim, Pirmasens, Rastatt, Rh., Strassburg I.., Triberg, VIillingen, Zell l.., Zweibrücken. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Creditgewährung; Eröllnung von provisionstreien Scheckrechnungen; Annahme von Spargeldern mit und ohne Kündigung; Einzug von Wechseln auf das In- und Ausland, Aus- stellung von Wechseln, Schecks, Aeereditiven, Kreditbriefen; An- und Verkauf von Wertpapieren; Einlösung von Zins- und Dividendenscheinen; Umwechselung von aus- ländischen Geldsorten; Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren sowie Aufbewahrung von anderen Wertgegenständen]“ und Dokumenten; Vermietung von eisernen Schrankfächern(Safes) zur Aufbewahrung von Wertpapieren und an! leren Wert- gegenständen unter Selbstverschluss der Mieter. Die Verwahrung erfolgt in den nach den neuesten Erfahrungen Konstrulerten Gewölben der Bank unter deren gesetzlicher Haftharkelt. 84195 Liederkranz E. V. Samstag, den 8. Januar Abendunterhallung im Muſenſaal des Roſengarten zu Gunſten der Penſionskaſſe der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehöriger. Mitwirkende: Die Damen Jaue Freund, Lilly Haf⸗ green⸗Waag, Roſe Kleinert, Julie Neuhaus, Elſe Tuſchkau Betty Ullerich, ſowie die Herren: Hans Bahling, Hans Co⸗ pony, Eugen Gebrath. Emil Hecht, Erwin Huth, Joachim Kromer, Alfred Landory, Georg Nieratzty, Karl Marx, Fritz Vogelſtrom, Hugo Voiſin, Karl Zöller vom Großh. Hof⸗ und Nauonallheater. 4653 Anſchließend hieran Tanz im Nibelungensaal. Anfang präcis ½9 Uhr. Der Vorſtand. verkehrsreichſten Straßen 6064 Ein in einer der Maunheims gelegenes Geschäftshaus mit hellem, großem 3⸗ſtöckigem Magazin ſoll teil ungshalber dem Verkauf ausgeſetzt werden. Günſtige Zalungsbedingungen. 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Die Feuerbestattung findet Mittwoch, uach- 4645 Stellen finden i Alte gute eingeführte Geſellſchaft sucht für einen tüchtigen lich. Fachleute Herren, welch ewillt führung neuer ausführlichen — 97 au die Expedition ds. Generalagenken Bedeutendes Inkaſſo iſt vorhanden. werden vorerſt berückſichtigt, unde⸗ und befäh verſicherungs⸗Geſchäft am Platze Mannheim durch Zu⸗ Verſicherungen ſtändig zu ft fferten nebſt Aufgabe von Refer Aen einreichen unter K. N. Nr Blattes. * Lebens⸗Verſicherungs⸗ den Platz Manuhe im Kaution erforder⸗ wollen das Lebens⸗ 81 ſind, ihre und 1845 ern, Reſultatsnach eilen ee e Allen Denen, welche es mir durch gütige Zuwendung von Weihnachtsgaben für die Ar⸗ men meines Bezirks ermög⸗ licht haben, ſo manche Not zu lindern und viele Herzen zu erfkenten; ſage ich aufrichtigen Dank. 4647 crauringe D. R. F.— ohne Lötfuge, laufen Sie nach Gewicht am billigſten bei . Fesenmeyer, F 1, 3, Breiteſtraße. 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