Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile... 25 Pig. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Na⸗ Anabbzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Nedaktionsburcaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redüttoeoenngn Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 341 Nr. 4. Dienstag, 4. Januar 1910. (Abendblatt. Eiſenach. Die vom Sdandpunkte des Geſamtliberalismus ohne Frage höchſt bedauerliche Tatſache, daß die Freiſinnigen in Eiſenach ihre Gefolgſchaft dem nationalliberalen Bewerber Krug zu weigern gewillt ſind, wird in freiſinnigen und demo⸗ kratiſchen Blättern zu allerlei Angriffen gegen die National⸗ liberalen benutzt. Man wirft ihnen vor, aus den Vorgängen der letzten Monate nichts gelernt zu haben und ſtellt es ſo dar, als ob Herr Krug ein enragierter Bündler wäre und ſeine Kandidatur ein Kotau vor dem Bund der Landwirte. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ meint angeſichts dieſer Sach⸗ lage, es würde nützlich ſein, ſtatt ſich an gegenſeitigen Pole⸗ miken zu erhitzen, die Geneſis dieſer Kandidatur ſozuſagen aktenmäßig zu ſchildern. Das werde die beſte Rechtfertigung der Nationalliberalen ſein. Die aktenmäßige Schilderung der„Nat. Lib. Korreſp.“ lautet nun folgendermaßen: Die Nationalliberalen haben ſich, als die Affäre Schack ruchbar wurde, allſobald mit dem Freiſinn in Verbindung ge⸗ ſetzt und ſind durch all die Monate mit ihm in Fühlung und Verhandlung geblieben. Bis dann im weiteren Verlauf dieſer Verhandlungen die Freiſinnigen plötzlich mit Kompen⸗ ſationsforderungen kamen. Die freilich hielten die National⸗ liberalen nicht für berechtigt, zumal ja noch das alte Ver⸗ trags⸗Verhältnis aus dem Jahre 1907 beſtand, das für die Dauer dieſer Legislaturperjode den Anſpruch auf Weimar den Freiſinnigen zubilligte, den auf Eiſenach“ den National⸗ liberalen. Der Freiſinn kann ſich auch nicht dahinter ver⸗ ſchanzen, daß ihm von nationalliberaler Seite nicht annehm⸗ bare Kandidaten angeboten worden waren. Das Gegenteil iſt der Fall: zunächſt wars der Profeſſor van Calker aus Straßburg i..; ſpäter der Archivdirektor Winter in Maade⸗ burg— derſelbe, nach dem jetzt der Eiſenacher Freiſinn ver⸗ langt. Ehedem aber könteit andere Weiſen. Da ward fort und fort nach einem liberalen Landwirt gerufen und als die Nationalliberalen dieſem Ruf folgten und Herrn Krug für die Kandidatur gewannen, wars kein Geringerer als Herr Doktor Müller⸗Meiningen, der erfreut bekannte: ein beſſerer Bewerber hätte überhaupt nicht gefunden werden können. Und nun auf einmal ſoll derſelbe Krug ein Bündler ſtreugſter Obſervanz, eine Strohpuppe in den Händen Dr. Diederich Hahn und Roeſicke ſein! Iſt es den tapfer Schmälenden nicht bekannt, daß Herr Krug bei den Hauptwahlen von 1907 die Reichstags⸗ Kandidatur des Abg. Dr. Müller⸗Meiningen kat⸗ kräftig und mit Erfog unterſtützt hat? Wiſſen ſie auch nicht, daß Herr Krug erſt kürzlich wieder gegen einen bündleriſchen Bewerber in den Meiningiſchen Landtag gewählt worden iſt? Das alſo iſt der jederzeit zu belegende Hergang und aus ihm ergibt ſich, daß die Nationalliberalen korrekt und ſach⸗ gemäß verfahren ſind vom Anfang bis ans Ende. Daß man ihnen in keinem Belang Verſtöße gegen liberale Gemeinſam⸗ keiten nachſagen kann. Wenn aber in den Kreiſen des fort⸗ geſchrittenen Liberalismus noch etwelche Zweifel über die Perſon des Herrn Krug obwalten ſollten, ſo mögen ſie ſich aus dem„Fränkiſchen Kurier“ unterrichten, der von jenem ſchrieb: „Dem Kenner der beſonderen Verhältniſſe gerade dieſes Wahl⸗ kreiſes mit ſeiner ausgedehnten ländlichen Wählerſchaft muß die Aufſtellung der genannten Kandidatur beſonders günſtig erſcheinen. Krug entſtammt einer einfachen, geachteten Landwirtsfamilie des Eiſenacher Oberlandes; er iſt ein ſchlagfertiger Verſammlungs⸗ und Debattenredner, ein klarer Kopf, er weiß, was er will. Er iſt ſtän⸗ diger Teilnehmer an den von der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſell⸗ ſchaft veranſtalteten landwirtſchaftlichen Lehrgängen geweſen; als kandwirtſchaftlicher Wanderlehrer hat er dann in Wort und Schrift weiteren Kreiſen Anregung und Belehrung gegeben, und als poli⸗ tiſcher Redner iſt er ſeit länger als einem Vierteljahrhundert im Sinne liberaler Anſchauung tätig. Er gehört zu den wenigen bürgerlichen Abgeordneten, welche jüngſt gleich im erſten Wahlgang als Mitglied des Meininger Landtags getvählt worden ſind.“ **** Wo es gült, den Nationalliberalen etwas am Zeuge zu flicken und freiſinnige Wählerſchaften gegen ſie einzunehmen, ſteht das„Berl. Tagebl.“ früh auf. Auch den bedauer⸗ lichen Kandidatenzwiſt in Eiſenach ſucht es mit edlem Eifer zu vertiefen. Es gibt heute eine Darſtellung der Vorgänge, die es ſelbſt wohl gegen die Nationalliberalen auszuſchlachten ſucht, die aber keineswegs für die nationalliberale Partei un⸗ günſtig lautet, wenn man genauer zuſieht. Aus Eiſenach läßt es ſich ſchreiben: Die Nationalliberalen hatten in der Weihnachtswoche dem frei⸗ ſinnigen Parteivorſtand den Schultheißen und Landwirt Krug als ihren Kandidaten vorgeſchlagen. Dieſer erklärte bei ſeiner An⸗ weſenheit in Eiſenach, daß er dem Bund der⸗ Landwirte aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen angehöre, pobitiſch ſtehe er aber auf libe⸗ ralem Standpunkt. Der freiſinnige Ausſchuß gab ſchließlich nach ſchweren Bedenken vorbehaltlich der Zuſtimmung des freiſinnigen Vereins ſein Einverſtändnis mit der Nomi⸗ nierung Krugs zu erkennen. Die freiſinnige Wählerverſamm⸗ lung aber lehnte mit aller Entſchiedenheit die Kandidatur Krugs ab, da es aqusgeſchloſſen ſei, daß die freiſinnige Partei ein ein⸗ geſchriebenes Mitglied des Bundes der Landwirte urnterſtützen könne. Nunmehr wird demnächſt auch ein freiſinniger Kandidat auf dem Plan erſcheinen. „Nat. Lib. Korreſp.“ zuſammen, ſo ergibt ſich jedenfalls mit aller Schärfe die unumſtößliche Tatſache, daß es im frei⸗ ſinnigen Lager eine große Zahl führender undurteils⸗ fählger Perſönlichkeiten gab, die vom politiſch⸗liberalen Standpunkt aus nicht das mindeſte gegen die Kandidatur Krug einzuwenden hatten. Einen unbedingten Mißgriff kann man alſo die Kandidatur Krug beſtimmt nicht nennen, da ein Teil der Freiſinnigen ſich mit ihr einverſtanden erklärt hat, es iſt eine mehr als lächerliche Redensart, wenn das „Berl. Tagebl.“ in der von freiſinnigen Führern ſym⸗ pathiſch begrüßten Aufſtellung der Kandidatur Krug den Wunſch der nationalliberalen Parteileitung nach„heimlichen Techtelmechteleien mit der demagogiſchen Kampforganiſation der Rechten“ erblickt. Der Freiſinn in Eiſenach war gut demnach nicht vom„Berl. Tagebl.“— beraten, als er der Aufſtellung eines liberalen Landwirts zuſtimmte. Nunmehr aber hat er ſich vom„Berl. Tagebl.“ beraten laſſen und es könnte dann wohl ſo kommen, wie dieſes mehr fürwitzige als fürtreffliche Organ heute vorausahnt: Der Sozialdemokratie winkt in Eiſenach⸗Dermbach ein billiger Erfolg. Dank der Uneinigkeit der Liberalen hat der Kandidat der Schack⸗Partei gegründete Ausſicht, in die Stichwahl zu kommen, und wie dann der weitere Verlauf ſein wird, liegt auf der Hand. Möglich, daß es ſo kommt. Aber nicht durch die Schuld Nehmen wir dieſe Darſtellung mit der verwandten der der Nationalliberalen, auch nicht durch die Schuld jener be⸗ ſonnenen Freiſinnigen, von denen oben die Rede, woh durch die Schuld der Freiſinnigen im großzugigen S „Berl. Tagebl.“. Dieſe Genialiſchen haben ja ſchon ſozialdemokratiſchen Sieg und manche liberale Nied auf ihrem ſonderbar organiſierten politiſchen Gewiſſe Politische Gebersieht. „Mannheim, 4. Januar 191 Der Wirkl. Geh. Rat Dr. Ham m, der Intereſſe für die Anwaltſchaft ſowie für ein gutes V ha nis zwiſchen Richtern und Anwälten ſchon oft betätigt ha ſchreibt in der neueſten Nummer der„Deutſchen Jur Zeitung“ über die materielle Lage der Rechtsgr 0 zeigt, wie man dieſe nicht nach den„ganz wenigen g den Ausnahmen“ beurteilen darf, wie vielmehr a kleineren Amtsgerichten und an den Landgerichten wälte im Durchſchnitt höchſt beſcheidene Einkommen Die jetzt noch geltenden Sätze der Gehührenordnun, 1879 reichten nicht aus. Denn ſie wurden nicht di Vermehrung der Einnahmequellen ausgeglichen; ja e ſogar„aus den eingetretenen oder in Ausſicht ſte Aenderungen der Geſetzgebung im ganzen eine nicht un tende Minderung der Einnahmen der Anwälte herzulei Dem ſtehe nun auch das Anwachſen der Ausgaben zur Alle Beamten ſeien infolge der Verteuerung der bedürfniſſe in ihren Bezügen mit Recht aufgebeſſe die Rechtsanwälte aber nicht. Und doch ſeien dieſe Teuerung doppelt getroffen: einmal(wie die Beam folge der höheren Ausgaben für ſich und ihre Fan infolge der Steigerung der Koſten ihrer Bureau tern, Miete uſw. Eine Ueberfüllung des Standes, fach als Grund für die ſchlechte Lage der Anwäl werde, ſei aber in Wirklichkeit nach dem Durch vorhanden. Aus alledem zieht Dr. Hamm die na Schlüſſe: 5 Gemäß den vorſtehenden Ausführungen iſt das Ven Anwälte nach einer Beſſerung ihrer Einnahmen meines dupchaus gerechtfertigt und nicht nur unabweisbar, ſo höchſt dringend. Was den Vorſchlag des Roſtocker Antvalts betvifft, dieſe Beſſerung der Einnahmen durel ung bühren zu bewirken, ſo wird wan dabei vecht b 0 wenn man nicht ſoziale Schäden herbeiführen will. nicht wohl dem unbemittelten Teil des Volles zu einer eine gewaltige Teuerung aller Lebensbedürfnſſe eingetrete und zugleich die Steuern auf Genuß⸗ und Auvegungsr Voltes erhöht worden ſind, auuch noch die Zuziehun digers und den Kampf ums Recht verteuern Neben einer vorſichtigen, den kleinen Man höhung der Gebühren möchte ich befürſporten, daß de ſetzlichen Gebühren nebſt ihren Staatskaſſe bezahlt werden. Nach der Vorſtände der Anwaltskammern in ihrer Eingabe rat vom 17. Dezember 1886 aufgeſtellt haben, würd im Durchſchnitt einen Zuſchuß zu den Jahresei 600 M. betragen. Der Betrag wird aber naturgem wälte in ärmeren Gegenden, alſo für diejenige Einnahmen, ein weit höherer ſein. Dem Staat Feuilleton. Anſelm Feuerbach. Zum 30. Todestage: 4. Januar 1910. Anſelm Feuerbachs Kunſt hat ſich genau am Ende des erſten Menſchenalters nach ſeinem Tode die Höhe der begeiſterungsvollen Zuſtimmung unſeres Volkes gewonnen: erſt unſere Generation hat zu unterſcheiden gelernt zwiſchen der falſchen Kunſt, die mit brutalen Effekten ihr Publikum zu fangen ſucht, und der wahen Kunſt, deren Zuneigung erſt durch ein filles Werben gewonnen wird. Mußte ein ſolcher Fortſchritt in künſtleriſcher Selbſterzie⸗ hung, zu dem wir vor 30 Jahren kulturell nicht weniger fähig ge ⸗ weſen wären, erſt eintreten, nachdem die edelſten Künſtler verbit⸗ tert auf die Bahre geſunken? Verbittert über den Jubelruf, der die Mittelmäßigkeit feierte, verzweifelnd an dem Wert ihres ſelbſt⸗ ſtändigen Künſtlertums, unſicher fragend Ausſchau haltend in eine zögernd näherkommende glücklichere Zukunft. Die Tragik von Künſtlers Erdenwallen hat ſich kaum jemals in ſolcher Härte ge⸗ zeigt, wie am Schickſal von Anſelm Feuerbach, der ſchmerzerfüllt ausrief: Nicht im Leben, nein am Leben zu Grunde gehen, iſt ein hartes Wort“— und Troſt fand in dem ſchönen Gedanken: „Die Gerechtigkeit wohnt in der Geſchichte, nicht im einzelnen Menſchenleben.“ Kaum jemals in ſolcher Härte. Denn Anſelm Feuerbachs Natur muß te din Qualen des Schickſals mit doppelter Kraft finden, u. die Wunden, die ihm geſchlagen wurden, ſelbſtauäle⸗ ch griff er in ſie hinein, um ihre Heilung zu verhindern. Wenn ungen von ſeiner Hand betrachten, fin⸗ ite Koſtenaufſtellungen und Geldberech⸗ vor zahlen⸗ und ſkizzenbedeckten Löſch⸗ blättern den Meiſter vorſtellen, wie er auf dem kleinen Schreib⸗ tiſch im römiſchen Atelier, den Lucia noch heute als letztes An⸗ denken draußen vor der Stadt in ihrer Vigne bewahrt, die Pau⸗ ſen der Stimmungshörigkeit gedankenverloren, ſorgenvoll weg⸗ täuſchte. Die peſſimiſtiſche Veranlagung, der finſtere Mantel ſeines unruhig hin und her getriebenen Charakters, der nur ſehr ſelten einmal in luſtiger Geſellſchaft vertrauter Freunde abgewor⸗ fen wurde, wo dann ein helles Lied zum Klang der Guitarre aus dem ſonſt nachdenklich verzogenen Mund ſcholl, iſt in Verbindung mit den ſtändig drückenden äußeren Verhältniſſen Grund geweſen für Feuerbachs unſelige Wanderſchaft durch ein bei allem inner⸗ lichen Reichtum unbefriedigendes Leben. Er ſchleppte eine ſchwere Kette mit ſich, deren Feſſeln er nicht löſen konnte, die Abſtammung von einer Familie, deren Glieder ſämtlich durch große geiſtige Arbeit hervorragende und über den Tod hinausdauernde Werke geſchaffen haben. Enkel des berühmten Kriminaliſten Anſelm, Neffe des verehrten Philoſophen Ludwig, und zweier Brüder, die ſchon in jungen Jahren als Univerſitätsprofeſſoren ſtarben, Sohn eines Gelehrten, der ſich als Archacologe und Verfaſſer eines Buches über den batikaniſchen Apoll anerkannten Rufes erfreute, dieſes Uebermaß erblicher Bildungsbelaſtung war dem Letzten eines großen Stammes zu iragen zu viel, er erkannte den Fluch, der auf ihm lag, und als er die Feder ergriff, um ſein „Vermächtnis“ niederzuſchreiben, jene ſchwermütigen Aufzeich⸗ nungen, die Anſelm Feuerbachs edle Stiefmutter nach ſeinem T de herausgegeben hat, begann er mit den Worten:„Meine Geburt iſt als ein Unglück zu betrachten, weil mein Vater ein deutſcher Pro⸗ feſſor war, deſſen Sinn und Geiſt damals ein klaſſiſches Kunſt⸗ lich Wahres und Großes gerichtet, die denn auch nicht verfehlte, mein Leben zu einem hoffnungsloſen Kampfe gegen meine Zeit zu geſtalten.“ werk erfüllte(der vatikaniſche Apoll). So wurde mir die Claſſi⸗ eität mit der Muttermilch eingetränkt, eine Claſſicität auf menſch⸗ Feuerbach fehlte der Mut die Laſt abzuwerf daß das beſte Teil ſeiner künſtleriſchen Exiſten tion lag. Unleugbar ſteckte dabei in ihm ein e mantik, nach der innerlich⸗quälerjſchen Seite w äußerlich⸗iheatraliſchen. ch geerbt haben, die wir über der ſeiner Geburt ſtarb, die träumeriſche Lyri ſeiden gebundenen Büchlein ſammelie und f Reime flocht. Wenn er auf feurigem Rappen, dung, das pehende bunte Halstuch loſe geknü tung von Olivenhainen erſchien, den Hut e Haar geſtülpt, die leuchtenden Augen en keine Spur zu bemerken von der weiſen Lehre. Er hielt dori Ausſchau nach den Mädcher nen den Krug bringen, die Goethes Verſe un Bilde, wie es in der Schackſchen Galerie in München am Brunnen) beſchreiben: VV „Und zum Brunnen wie kühn wiegte Dein Haupt Oefters hab ich gedacht, es möchte der Krug Dir Aber er hielt ſich ſtet auf dem geringelten Tuch. Da erſchien mir der Hals, der herrliche Nacke Aber vor allem erſchien De iner Bewegunge Wenn Feuerbach heimkehrte von ſeinen Ausflüger pagna, und ebenſo, wenn er nachdenklich durch vatikaniſchen Sammlungen gewandelt und langſam, Eindrücke wägend und vergleichend, 1bef zgeſchritten war, ordneten ſich in ſe gen, nicht etwa theatraliſch gele des antiken Menſche ten Gewänder und die an die Schön wieder auf dem meiſterlichen 2. Seite. * General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 4. Januar. die Zivilprozeſſe in den Armenrechtsſachen das aufgelegt, was er in Strafprozeſſen dei der nouvendigen Verteidigung ſchon leiſtet. Einen Ausgleich für dieſe Mehrbelaſtung würde ihm 15 5 außer⸗ ordentliche Entlaſtung durch die geplante Ausdehnung der Privat⸗ klerge gewähren. Den Anwälten gereicht es— mit dieſen Worten ſchließt der Verfaſſer— zur Ehre, daß ſie die Führung der Armen⸗ ſachen um Gotteslohn(die alte Procedura pro Deo) bisher willig getragen und auf dem Roſtoker Anwaltstag wiederum auf den Antrag des Berichterſtatters Juſtizrats Dr. Stranz für die Beibehaltung dieſer Belaſtung geſtimmt haben. Der Staat aber, dem es obliegt, der Armenpartei die Erkämpfung ihres Rechts zu ermöglichen, erfüllt eine Ehrenſchuld den An⸗ wälten gegenüber, wenn er ſie in der Notlage, in der ſich der Anwaltsſtand befindet, von dieſem Opfer für die All⸗ gemeinheit befreit. Zur Reform der Wahlkreiseinteilung in Preußen. Auch auf freikonſervativer òiman die Reformbedürftigkeit der gegenwärtigen preußiſchen Wahlkreiseinteilung an. Nach den Erklärungen der freikonſervativen„Poſt“ lehnt die frei⸗ konſervative Fraktion dabei allerdings jede Aenderung der Wahlkreiseinteilung ab, bei der es auf die Beſeitigung der kleineren Wahlkreiſe und die Verringerung ihrer Vertretung abgeſehen werde. Dann aber wird in dem genannten Blatt weiter geſagt: Sie(die freikonſervative Fraktion) erkennt an, daß eine klei⸗ nere Zahl von Wahlkreiſen an Bevölf rung und wirtſchaftlicher Bedeutung über das Gros der Wahlkreiſe weit hinausgewachſen iſt, daß ihre Vertretung iam Aldeordnetenhauſe mit ihrer Bedeutung nicht mehr im richtigen Verhältnis ſteht; ſie iſt berett, hier zu einer Abhilfe die Hand zu bieten. Eine Verſtärkung der Vertretung ſolcher beſonders wichtigen Wahlkreiſe würde ſich zweckmäßig aber nur auf demſelben Wege erreichen laſſen, der ſchon bei der letzten Seite erkennt Novelle zum Wahlgeſetz beſchritten worden iſt, nämlich zu dem Zivecke der Vernehrung dor e der Abgeordneten... Ein ſolches Vorgehen empfiehlt ſich auch unter dem praktiſchen Geſichts⸗ punft, den angreifbarſten Punkt der jetzigen Wahlkreiseinteilung zu beſeiligen nud ſo deren Beſtand im ganzen für längere Dauer But ſichern.“ Der letzte Satz hat wohl den Zweck, den Deutſch⸗Konſer⸗ vativen eine Reform im engeren Rahmen annehmbar zu machen. Auch die nationalliberale Partei hat ſich, woran die„Magdeb. Ztg.“ erinnert, nicht auf den Stand⸗ Punkt geſtellt, daß in mechaniſcher Weiſe die Bevölkerungs⸗ zeahl zum alleinigen Maßſtab gemacht werden müſſe. Der Abg Dr. Krauſe, der dieſe Frage mehrfach behandelte, hat Pielmehr betont, daß der Staat nicht nur aus Leuten, ſondern ngus Land und Leuten beſtehe, daß es alſo berechtigt ſei, auch dem Gebietsumfange eine gewiſſe Bedeutung bei der Wahl⸗ kreiseinteflung einzuräumen. Natürlich hält aber auch die nationalliberale Partei es für notwendig, daß die einge⸗ kretenen ſtarken zahlenmäßigen und wirtſchaftlichen Ver⸗ ſchiebungen für eine Neuordnung verwertet werden. Für die Einführung des Kilometerheftes. Die Süddeutſche Verkehrskommiſſion des Verbandes reiſender Kaufleute hat ſich an die württembergiſche und die badiſche Eiſenbahnverwaltung mit dem Erſuchen gewandt, Kilometerhefte mit Schnellzugsberechtigung zum Preiſe von 2,8 Pfg. und 4 Pfg. in 3. bezw. 2. Klaſſe für das Kilometer en bezw. wiedereinzuführen. Die württembergiſche SGiſenbahnverwaltung wird außerdem um Wiedereinführung bvon Fahrſcheinheften zum Grundtarife gebeten. Die nach Karlsruhe gerichtete Eingabe verweiſt unter anderem darauf, daß das Kilometerheft eine vollstümliche Ein⸗ richtung iſt, mit der gleichzeitigen Eigenſchaft, die er⸗ wünſchten höheren Einnahmen zu beſchaffen. In Baden, wo der Unterſchied zwiſchen der 3. und 2. Perſonen⸗ klaſſe ſo beſonders ſtark hervortritt, müſſe das 2. Klaſſe⸗ Kilometerheft, wenn der Kilometer höchſtens 4 Pfg. koſtet, eine Steigerung in der Benützung dieſer Klaſſe, die heute an Perſonenzug ſo gut wie gar nicht mehr benützt wird, bringen. Der Preis von 2,8 Pfg. für die 3. Klaſſe in Schnell⸗ und Eilzügen würde auf die Benützung dieſer Züge ungemein günſtig wirken. Baden mit ſeinen Naturſchönheiten und be⸗ ſonders auch mit ſeinen Winterſportgelegenheiten, die zu pflegen im Volksintereſſe eine erſte Pflicht der Regierungen ſein ſollte, könnte nur gute Geſchäfte dabei machen, ganz ab⸗ geſehen davon, daß eine derartige Verbilligung und Verein⸗ fachung des Reiſens geſchäftlich befruchtend wirken müßte. Die nach Stuttgart gerichtete Eingabe ſührt aus, die 1907 eingeführte Tarifreform habe nicht nur nicht die Einheitlich⸗ keit im Tarifweſen der deutſchen Eiſenbahnen gebracht, ſon⸗ ãũ dddddd ã¶õãd dern noch eine größere Verworrenheit gezeigt und dabei nicht nur die Eiſenbahnbenützer, ſondern auch den Staat ſelbſt ganz empfindlich geſchädigt. Von der Erfüllung ſeiner Wünſche erwartet der Verband für die Eiſenbahnverwaltung neben einer bedeutenden Erleichterung des Schalterdienſtes eine große Steigerung in der Benützung der 3. und 2. Klaſſe, wodurch eine gute finanzielle Wirkung erzielt und für den inneren Verkehr eine dankenswerte Einrichtung geſchaffen wäre, die in keiner Weiſe den Durchgangsverkehr berühren würde. Deutsches Reich. — Das Talonſteuergeſetz. Eine Berliner Korreſpondenz ver⸗ breitet die Nachricht, daß die Reichsregierung von der Ein⸗ bringung eines Talonſteuergeſetzes abſehen würde, weil ein ſolches inzwiſchen durch die Bereitwilligkeit der Geſellſchaften zur Zahlung der Talonſteuer für vorzeitig ausgegebene Zins⸗ bogen überflüſſig geworden ſei. Die Nachricht iſt in dieſer Form unzutreffend. Zwar haben in der letzten Zeit wiederum einige größere Geſellſchaften, für die erhebliche Steuerbeträge in Frage kommen, ſich der Auffaſſung des Reichsſchatzamtes angeſchloſſen; immerhin fehlt noch eine Reihe kleinerer Geſell⸗ ſchaften. Mit Rückſicht auf eine notwendige vollkommene Geichmäßigkeit iſt daher die Frage der Einbringung eines Talonſteuergeſetzes noch keineswegs aus den Erwägungen der Reichsregierung ausgeſchieden. Aus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Ein intereſſantes Kapitel vom 1 in drei Bildern: Die ſozialdemokratiſche„Leipziger Volks⸗ zeitung“ ſchreibt in ihrem Neujahrsartikel wörtlich: Beim ie ch der kontinentalen Revolution in den Jahren 1848/49 konſtatierte Karl Marx, daß jede Revolution auf dem Kontinent ein Sturm im Glaſe Waſſer ſei, wenn ſie nicht auch nach England hinübergreife. Die jetzigen Vorgänge in England ſind dazu angetan, die Vorbedingungen dafür zu ſchaffen, daß eine künftige Revolution nicht mehr wie bisher am engliſchen Proletariat ſpurlos borübergehen wird. Was das bedeutet, lehrt ein Blick auf die Tatſache, daß in Rußland, der Türkei, Aegypten, Perſien, In⸗ dien ſich Revolutionen entweder ſchon vollzogen haben oder ſich an⸗ kündigen, ſo daß die angelſächſiſche Welt die einzige iſt, an der die Wellen der Revolution ſich zurzeit noch brechen. Das abgelaufene Jahr hat weſentlich dazu beigetragen, in dieſen Verhältmiſſen Wandel zu ſchaffen, und das iſt vielleicht die wertvollſte Tat, die es geleiſtet, weil es die ausſichtsreichſte 1255 Dazu bemerkt die freiſinnige„Voſſ. Ztg.“: „So lange dieſe Tonart innerhalb der ſozialdemokratiſchen Partei angeſchlagen wird, würde die Preisgabe der„Zweifronten⸗ theorie“ für die linksliberalen Parteien entweder ein politi⸗ ſches Verbrechen oder eine Dummheit ſein!“ Die„Mag deb. Zeg.“ aber: Der Großblock⸗Gedanke iſt ein Erzeugnis erbitterter Verſtim⸗ ſtimmung, die in der Politik, wo die kühle Beſonnenheit uns leiten ſoll, immer die übelſte Beraterin iſt. Man kanm dieſer Großblock⸗ idee, die auch nur ein„politiſches Verbrechen oder eine Dumuheit“ wäre, gar nicht raſch und kräftig genug den Garaus machen. Für eine„Emanzipation“ der Nationalliberalen, ſowohl von der Regierung, wie von den Konſervativen, ſpricht ſich die„Königsberger Allgem. Zig.“ aus. Dieſem nationalliberalen Blatt wird aus Berlin geſchrieben: Es gilt als Tradition, daß man mit den nationalliberalen Stimmen für jede Vorlage, die Ausſicht auf Annahme hat, einfach rechnen kann wie mit Schachfiguren, die man in der Hand hat. Die Natiomalliberalen haben aber die Erfahrung gemacht, daß ſie bei di ſer„Tradition“ unter den Schlitten kommen, und ſich daher von jeder Abhängigkeit, von jedem bindenden Dogma emanziwiert. Die Parteien und die Regierung werden alſo lernen müſſen, in jedem Falle zu fragen und abzuwarten, wie die nationalliberale Fraktion Stellung mimmt, und ihre Wäünſche in Rechnung zu ſtellen, wenn ſie auf ihre Mitarbeit Wert legen. Das wird aber auch fernerhin der Fan ſein, gleichgültig, ob jetzt oder ſpäter die Zuſtimmung der eee zu einer Mehrheitsbildung abſolut notwendig iſt oder nicht Der Parteitag der preußiſchen Zozialdemokratie. (Eigener Bericht.) sh. Berlin, 3. Januar. In der Nachmittagsſitzung wird eine Reſolution Quark [Frankfurt a..) angenommen, in welcher der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion des Abgeordnetenhauſes Dank und Anerkennung ausgeſprochen wird.— Zum nächſten Punkt der Tagesordnung behandelt der Abgeordnete Hirſch den Entwurf eines Kommunalprogramms für die Sozialdemokratie Preußens, der von einer beſonderen Kommiſſion vorgelegt wird. Es wird auch in dem heutigen Entwurfe geſordert: a) von der Geſetz⸗ Reihe von Anträgen, daß der Entwurf in ſeinen einzelnen Te gebung Bildung der Gemeindevertretung durch allgemeine gleiche, direkte und geheime Wahlen nach dem Syſtem der Ver⸗ hältniswahl; Gewährung des aktiven und paſſiven Wahlrechts an alle Perſonen über 20 Jahre ohne Unterſchied des Geſchlechts; Aufhebung aller Vorrechte des Beſitzes; Einkammerſyſtem; Ge⸗ währung von Diäten an die Gemeindevertreter; zweijährige Man⸗ datsdauer; Beſchränkung des ſtaatlichen Aufſichtsrechts auf das Recht der Beanſtandung ungeſetzlicher Verwaltungsakten der Ge⸗ meinden, Aufhebung der Befehlsgewalt der Staatsbehörden gegen⸗ über den Gemeinden. Uebertragung der Ortspolizei auf die Ge⸗ meinden zur Verwaltung in eigener Zuſtändigkeit. Deckung des Gemeindebedarfs durch Zuſchläge zur Einkommenſteuer. Verbot der Erhebung von indirekten Steuern durch die Gemeinden. Auf⸗ hebung des Steuerprivilegs der Beamten ete. Auf dem Gebiete des Bildungsweſens: Jachmänniſche Schulaufſicht, konfeſſionsloſe Einheitsſchule, Uebernahme ſämtlicher Schullaſten auf den Staat, Einführung des obligatoriſchen Fortbildungsſchulunterrichts. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik: Unterſtellung ſämtlicher Arbeiter und Unterangeſtellten unter die Gewerbeordnung und Ausdehnurg der Verſicherungsgeſetze auf die in Gemeindebetrieben tätigen Per⸗ ſonen. b) von den Gemeinden: Vornahme der Wahlen an einem geſetzlichen Ruhetage, Herabſetzung des Bürgerrechtsgeldes auf das Mindeſtmaß. Deckung der Ausgaben durch Zuſchläge zur Einkommenſteuer, durch Einführung einer Wertzuwachsſteuer, Modifikation der Gewerbeſteuer. Auf dem Gebiete des Bildungs⸗ weſens wird eine umfangreiche Erleichterung für den Beſuch der höheren Schulen verlangt, Speiſung ungenügend ernährter Schul⸗ kinder, Anſtellung von Schulärzten, Schaffung von Schulwärme⸗ ſtuben, Schulküchen und Kindergärten. Auf dem Gebiete der Wohnungsfrage: Erwerbung von Grundbeſitz durch Gemeinden, Förderung des Kleinhausbaues, Errichtung von kommunalen Wohnungsämter und Ledigenheime. Auf dem Gebiete der Ge⸗ ſundheilspflege: Schaffung von Geſundheitsämtern, einwandfreie Trinkwaſſerverſorgung, öffentliche Bäder, unentgeltlich zu be⸗ nutzende Krankenhäuſer und Trinkerheilſtätten etc., unentgeltliche Geburtshilfe, Heimſtätten für Errichtung von Säug⸗ lingsaſylen und Säuglingsfürſorgeſtellen. Auf dem Gebiete der Wirtſchaftspflege wird perlangt daß alle gewerblichen Betriebe der Gemeinde der Privatausbeutung entzogen werden. Gegen mäßige Ueberſchüſſe der Betriebe iſt nichts einzuwenden. Die Vergebung der Gemeindearbeiten ſoll nur an ſolche Unternehmer erfolgen, die ſich verpflichten, dieſe in eigenen Betrieben unter Ausſchluß jeglicher Heimarbeit anfertigen zu laſſen. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik wird verlangt: Errichtung von Arbeitsämtern, Be⸗ reitſtellung von Notſtandsarbeiten, Sſtündliche Arbeitszeit, eine wöchentliche Ruhepauſe von 36 Stunden, Gewährung eines Ruhe⸗ geldes bei Invalidität und einer Witwen⸗ und Waiſenverſorgung ohne Abzug der Verſicherungsrenten. Schließlich auf dem Gebiete der Armen⸗ und Waiſenpflege die Weltlichkeit dieſer Pflege, weit⸗ gehende Heranziehung ehrenamtlicher Elemente, beſonders der Frauen, Schaffung von Aſylen, Wärmehallen ohne polizeiliche Kontrolle, Einführung der freien Arztwahl und der General⸗ Vormundſchaft. Schließlich verlangt der Entwurf noch die Schaf⸗ fung von Zweckverbänden zur Durchführung gemeinnütziger Un⸗ ternehmungen. Zu dem Entwurfe der Kommiſſion liegen eine Reihe von Ab⸗ änderungsanträge vor. So verlangen die bekannten Antialkoho⸗ liker Auguſt Neumann und Simon Katzenſtein in einer ilen mehr der Antialkoholbewegung Rechnung trage. U. a. wird die Aufhebung der Animierkneipen befürwortet. Der Refrent, Abgeordneter Hirſch begründet ausführ⸗ lich die einzelnen Punkte des Entwurfs. Darüber, ob die wirtſchaftlichen Betriebe der Städte Ueberſchüſſe abzugeben haben, ſei bereits auf der letzten Gemeindevertreter⸗Konferenz beraten worden. Die Kommiſſion hat ſich auf den Standpunkt dieſer Konferenz geſtellt, daß mäßige Ueberſchüſſe dieſer Betriebe erlaubt ſind. Die Forderung: gar keine Ueberſchüſſe, laſſe ſich wohl vom grünen Tiſch aus dekretieren, aber ſchon der Begriff Selbſtkoſten ſei nur ſchwer zu definieren. Von einem Wohnungsgeſetz für Preußen würde für die Arbeiterklaſſe nichts zu erwarten ſein, zu⸗ mal ſich die Kommunen nicht einmal dazu verſtanden haben, das Hausbeſitzer⸗Privileg abzuſchaffen.(Sehr richtig.) Gegen den Entwurf iſt weiter der Vorwurf erhoben worden, daß er die Frage der ſtaatlichen Zuſchüſſe für kommunalpolitiſche Zwecke nicht an⸗ ſchneidet. Eine ſolche Forderung wäre allerdings in der Bremer Reſolution aufgeſtellt, aber gegen dieſe Reſolution ſei bereits von verſchiedenen Seiten Front gemacht worden, namentlich von den Sachſen. Vorgeworfen wird dem Entwurf ferner die geringe Berückſichtigung der Abſtinenzbewe gung. Deshalb ſeien ja auch eine Reihe von entſprechenden Anträgen eingebracht worden. Der Redner verwahrt ſich gegen den Vorwurf, als ob die Kommiſſionsmitglieder der Antialkoholbewegung gegenüber eine dike, in der ergreifenden Hoheit der Stuttgarter Iphigenie, der platoniſch gemäßigten Lebensheiterkeit des Gaſtmahles. Es iſt die aus tiefſtem innerlichem Verhältnis verklärte Vergeiſtigung der Natur, die durch die Gluten des perſönlichen Temperaments geläuterte, wunderſam im Rhythmus des antik⸗klaſſiſchen Schönen geſchaute Wirklichleit und Wahrheit, die uns im Werk Anſelm Feuerbachs entgegentritt. Mit der jähen Impulſivität ſeiner Natur ging Feuerbachs ganzes Streben darnach, durch die Großzügigkeit der Kompo⸗ ſition die Monumentalität des dargeſtellten Vorwurfes zu er⸗ reichen. Er hat wohl daran gedachte es läßt ſich das aus der An⸗ lage ſeiner Arbeiten ſchließen, Deutſchlands Monumentalmaler zu ſein, wie ihn der oftmals mit großem Unrecht mit Feuerbach ver⸗ glichene Puvis de Chavannes für Frankreich vorzuſtellen glaubte. Aber Feuerbach ging— mit Ausnahme ſeines Hauptwerkes, des Gaſtmaßles des Plato in der Karlsruher Faſſung, und ſelbſt dieſes leßt ſich in drei Teiſe zerlegen— bei allen ſeinen großen Hiſto⸗ rienbildern die Einheitlichkeit verloren. Dem Beſchauer, der an Einzelheiten ſich ſtaunend erhebt, wird zu ſeiner Verwunderung der Gedanke unabweisbar, als habe eine Gruppe als M ittelſtück gedient, es ſei ihr eine zweite gefolgt, ohne in rechte innere Be⸗ zichungen zur erſten zu treten, und ſo fort. Dafür ſind Feuerbachs „Amazonenſchlacht“ und die Wiener Deckengemälde, der„Sturz des Titanen“, untrügliche Beweiſe. Dazu geſellt ſich noch die fresco⸗ mäßige Anwendung der Farben und ihr Auftrag, endlich die Außeraochtlaſſung derjenigen Lichtgeſetze, die für die Lebendigkeit bder Darſtellung von entſcheidender Wichtigkeit ſind. Dagegen göält ſich die Qualität der Zeichnung ſtändig auf einer bewunde⸗ rungswürbigen Höhe. Wer ſich die Zeit nimmt, die Rhythmik ber ſchattenſoſen Linie, wie ſie Feuerbachs Stift 0 leicht hinzu⸗ 5 ſchreiben verſtand, zu verfolgen, wer an der Regelmäßigkeit ſeiner en, dieſer von dem terracottafarbenen Papier in weichem wiſlichem Umriß ſich abhebenden laubumkränzten Knaben⸗ und Mädchenköpfe, ſich zu läutern weiß, wird erſt nach langer Be⸗ trachtung an ein kritiſches Urteil ſich wagen. Feuerbachs Größe iſt ſeine Zeichnung, und in der Zeichnung die Benutzung der Linie nicht als Betonung, ſondern als abgrenzender Unterſchei⸗ dung. Auf ſeinen Hiſtorienbildern(wir können ihnen das faſt demütigende Wort nicht erſparen) wollte Feuerbach die Grenzen ſeines Talentes, das ihm geſtattete, Wunderwerke wie die Einzel⸗ figuren ſeiner Iphigenien und Medeen zu ſchaffen, allzu kühn überſchreiten. In den Iphigenien und Medeen ſchließen all die verſchiedenen Einheiten der Feuerbachſchen Kunſt, der antikiſch⸗idealiſtiſche Kern, der im Atelier Coutures übernommene franzöſiſche Ein⸗ fluß, Venedigs Farbenglanz und Roms ruhige Linien, ſie alle ihren ernſten, dichteriſch erſchauten, durch künſtleriſche Tat ins Leben gerufenen Bund. Was die dramatiſche Hoheit der beiden römiſchen Frauen ihm gab, die als ſeine ſtändigen Modelle durch ſeine Werke auf die Nachwelt zu kommen berufen waren, Mauna, Lucia, das erhob der Meiſter durch die reflektierenden Gedanken über die Stoffe, die er ſich zur Darſtellung wählte, in das erhabene Reich der ewigen Schönheit, in die klaſſiſche Welt. Feuerbach hat die ſeeliſchen Geheimniſſe der Iphigenie, der Medea— ſelten wohl werden Gegenſätze ſo ſchroff nebeneinandergeſtellt, wie in dieſen beiden Namen— mit tragiſcher Ergriffenheit zum Aus⸗ druck gebracht. Es iſt ein dämoniſcher, ein gewaltſam⸗ſchmerzli⸗ cher Eindruck, der ſich uns mitteilt. Und dieſer Eindruck verſtärkt ſich, wenn wir in den Geſtalten eben der Iphigenie, der Medea, die der einzige Gedanke des Alleinſeins, der frevelhaften, unver⸗ ſchuldeten Verlaſſenheit einigt, wenn wir in ihnen die Seele des Künſtlers wiederzufinden verſtehen, dem das Los gefallen war, einſam und verkannt, märtyrergleich allein der Erfüllung ſeiner künſtleriſchen Beſtimmung zu leben. Das künſtleriſche Gefühl eines Mannes, dem die Beſchäfti⸗ gung mit den Werken der bildenden Kunſt Herzensſache iſt, der ſeinen Augen und ihrer klaren Sehkraft folgt, hat einen Sieg er⸗ fochten, den miterlebt zu haben, eine große Freude für alle Die⸗ jenigen iſt, die ſich mit ihm eine Erziehung des Volkes in einem künſtleriſch⸗lebendigen, auf dem unmittelbar perſönlichen Verkehr mit dem ſchweigenden und doch ſo beredten Künſtlerwerk ruhenden Siune denken.„No tongue, but eyes— bi silent.(Kein Mund und Auge ſchweigt.]“ Das berühmte Wort Shaßeſpeares—Proſpero ſpricht es aus, bevor er ſeinen Zauberſtab walten läßt— man dürfte es dankbar über die Türe ſetzen, durch die wir in die alte Münchener Pinakothek eintreten, uns zu erbauen an den Wunder⸗ werken der Kunſt, zu denen ein weiſer Meiſter ebenfalls wie mi! dem Zauberſtabe führt. Dr. Uhde⸗Bernays. ———— Buntes Feuilleton. — Dr. Cooks Lücheln. Von dem beſcheidenen Lächeln Cvoks, durch das er ſich alle Herzen zu gewinnen wußte, wird aus Kopen⸗ hagen eine amüſante Geſchichte berichtet. Der Erſte, der an Cooks Nordpolentdeckung glaubte, war anſcheinend der däniſche Gouver⸗ neur von Nordgrönland, Kraul. Eines Morgens ſtürzten Eskimos in das Haus mit der Nachricht, daß ein weißer Mann aus dem Norden gekommen ſei. Der Gouverneur cilte Cook entgegen und liid ihn zum Frühſtück. Nach dem Eſſen erkundigte ſich Kraul nach Cooks Reiſen. Dr. Cook erwiderte kein Wort, aber er zog eine Polarfarte hervor, nahm einen Bleiſtift, zeichnete genau den angeb⸗ lich zurückgelegten Weg auf und überreichte, immer ſchweigend, ſeinem Wirt die Karte. Der Gouverneur ſah ſie an und rief dann voll Ueberraſchung:„Dann ſind Sie ja am Nordpol geweſen!“ Dr. Cook blieb ſchweigſam: er nickte nur zuſtimmend mit dem Kopfe und auf feinen Lippen erſchien jenes berühmte Lächeln, das eine ſelt⸗ ſame Miſchung von rührender Beſcheidenheit und ſtillem Selbſt⸗ bewußtſein war. Der Gouverneur gab nun die ſenſationelle Nach⸗ vicht an alle ſeine Beamten weiter. So fand Cook ſeine erſten die im Entwurf —5 ablehnende Haltung einnehmen. echte Abſtinenten geſeſſen, aber auch dieſe hätten die zu weit gehen⸗ den Forderungen verworfen. * Mannheim, 4. Januar. General⸗Nuzeiger.(Abendblatr) 3. Seite In der Kommiſſion hätten waſch⸗ Der Entwurf bedeute eine brauch⸗ bare Waffe zur Demokratiſierung und Sozialiſierung der Geſell⸗ ſchaft. In der Diskuſſion wendet ſich Eberle(Barmen) gegen vorgeſehene Aufhebung bezw. Modifikation der Gewerbeſteuer; wodurch die kleinen Gemeinden geſchädigt würden und gegen eine programmatiſche Feſtlegung des Kleinwohnungs⸗ baues. Schütz(Breslau) bekämpft eine Reichswertzu⸗ wachsſteuer. Damit bezwecke man nur, den großen Städten eine Einnahme zu entziehen. Die Folge werde ſein, daß die Jun⸗ ker dafür ſorgen werden, daß der ländliche Grundbeſitz von einer ſolchen Steuer nur wenig betroffen würde. Den Städten würde man eine nicht zu unterſchätzende Einnahmequelle entziehen, und das Reich würde von der neuen Einnahme doch nur Säbel und Kanonen anſchaffen. Nach 7 Uhr wurden die Verhandlungen auf morgen vertagt. Luiſe von Koburg über den Tod des Kronprinzen Rudolf. * Par is, 3. Jan. Aus derſelben Quelle, aus der dem „Matin“ neulich die Mitteilungen über das Eheleben der Prinzeſſin Luiſe zugegangen ſind, erhält dieſes Blatt folgende Enthüllungen über den Tod des Kronprinzen Rudolf in Meyerling. „Prinzeſſin Luiſe hat ihre Wahl getroffen. Sie iſt zu Mattatſchitſch zurückgekehrt. Viele Leute werden ungünſtig über ſie urteilen, weil ſie ihrer Liebe treu geblieben iſt und nicht ihrer Eitelkeit nachgab. Anderen wird ſie aber dadurch noch ſympathiſcher werden, daß ſie den Mann, der aus Liebe zu ihr ſo viel gelitten hat, nicht an der belgiſchen Grenze verließ. Prinzeſſin Luiſe verläßt Brüſſel, ohne ſich mit ihrer Schweſter Stefanie verſöhnt zu haben. Das iſt erſtaunlich. Wie iſt es möglich, daß die, die an der Seite des Kronprinzen Rudolf beinahe Kaiſerin von Oeſterreich geworden wäre, ſich nicht der Kindheitstage und der um ſechs Jahre älteren Schweſter erinnert, die bei der Liebloſigkeit der Eltern ihre wahre kleine Mama geweſen iſt? Wie erinnerte ſie ſich nicht der Nacht, wo ſie ſtundenlang zwiſchen den zwei geſchloſſenen Türen, die von den Gemächern des Königs in die der Königin führten, angſtvoll daſtand, während die ältere Schweſter Luiſe, ebenſo geängſtigt wie ſie, neben ihr blieb, ihre Hand hielt und ſie zu beruhigen ſuchte? Im Leben der beiden Schweſtern haben ſich noch ähnliche Augenblicke der Angſt und Finſternis wiederholt, wo ſie vor denſelben verſchloſſenen Türen ſchluchzten. Warum faſſen ſie einander nicht wie ehedem an der Hand? Warum? Wäre es quch nur in Erinnerung an das Drama von Mayer⸗ Jäng, das über ihr Leben entſchied und deſſen Grauen eine in die Arme des Leuknants Mattatſchitſch, die andere in die des Grafen Lonyay führte! Die Geſpenſter des Walpurgis⸗ auftritts der Nacht von Meyerling verfolgte die Prinzeſſin Luiſe bis in ihr Zimmer im Narrenhauſe. Die Zeit iſt gekommen, die Lügen zu zerſtreuen, die nicht länger fromme Lügen ſind. Und da die verwitwete und wiederverheiratete Schweſter heute der geſchiedenen und ohne Heim umherirrenden Schweſter die Händ verweigerk, will ſie erzählen, welch gemeinſames Elend zwei unglückliche Frauen verbinden müßte. Der Schleier ſei gelüftet, der einſt die tragiſchen Geheimniſſe ihres Herzens verhüllte. Ganz Europa erinnert ſich der Doppelgeſchichte, die man nach dem Todes des Kronprinzen in Umlauf ſetzte. Die eine erzählt, der Prinz ſei von einem Forſtwächter erſchoſſen worden, deſſen Frau er den Hof machte, und der Mörder habe nicht ewußt, wen er tötete; die andere zeigt zwei Liebende in der Haltung von Romeo und Julie auf dem Dotenbett, die vereint freiwillig in den Tod gegangen waren. Man ſagt nicht, ob das Mädchen ſich ſelbſt den Tod gegeben und der Mann ſich geweigert hatte, ſie zu überleben, oder ob er im Voraus der Laſt ſeiner Krone müde geweſen und ſie in Verzweiflung darüber war, daß dieſe Krone nie ihre Stirn würde umfangen können. Man ſagt auch, hier habe ein tragiſches Schickſal gewaltet:„Sie hätte entdeckt, daß ſie Bruder und Schweſter ſeien und die Verzweiflung über die ahnungslos begangene Blutſchande habe ſie nieder⸗ geſchmettert. Die Wahrheit iſt aber viel ſhakeſpeariſcher.“ Nun folgt eine neue Darſtellung des Todes des Kron⸗ prinzen, auf deren ausführliche Wiedergabe wir verzichten, da die ewig aufgeregte und vielredende Prinzeſſin Quiſe nicht als einwandfreie hiſtoriſche Quelle gelten kann — ebenſowenig wie das Pariſer Senſationsblatt, das die neue Lesart veröffentlicht. Die Mitteilungen des„Matin“ find zwar in der dritten Perſon gehalten, doch iſt es zweifel⸗ los, daß ſie dem Berichterſtatter von der Prinzeſſin ſelbſt in ie Feder diktiert wurden. Gläubigen, ohne es auch nur nötig zu haben, ein Wort auszu⸗ ſprechen —Der hübſche Kellner und die durſtige Millionärstochter. Die jährige, bildhübſche Tochter eines der bekannteſten amerikaniſchen Millionäre in Newyork iſt von einem Hotelangeſtellten entführt wonden. Der Millionär iſt ſeit Jahren Witwer und führte keinen eigenen Haushalt, ſondern hat ein vornehmes Appartement in einem Hotel in Philadelphia gemietet. Der Vater ging meiſt ſeinem eigenen Vergnügen nach und das von ihm ſtiefmütterlich behandelte Fräulein langweilte ſich. Und das Fräulein beſchloß, in die Fußſtapfen ihres ehremwperten Papas zu breten. Da fielen ihve Augen auf den ſchmucken Kellner John Coppen, der die e mit Eiswaſſer bediente. Das heiße Fräulein beſchied den Hellner zu ſich— oft, ſehr oft, ſie hatte ja immer Durſt. Und dann verſch beide eines Tages. Der ſchöne John iſt verheiratet. Seine Gheliebſte hat nun in ſeinen Taſchen den ganzen Liebesbrief⸗ wechſel entdeckt: den Briefwechſel eines Eiswaſſermannes mit einer ewig durſtigen Millionärstochter. — Weiße Mädchen in chineſiſchen Opiumhöhlen. Das Ver⸗ ſchwinden mehrerer weißer Mädchen in der Chicagoer Chineſen⸗ ſtadt erregte großes Aufſehen. Die Polizoi ſtellt in dem Chinefen⸗ umfangreiche Nachforſchungen nach mehreren weißen Mäd⸗ en an, von denen angenommen wird, daß ſie in chineſiſchen Opiumhöhlen feſtgehalten werden. Der Polizei iſt nämlich von einigen Mädchen, die ſich in Opiumhöhlen aufgehalten hatten, mit⸗ worden, daß eine ganze Anzahl weißer Mädchen von Chi⸗ en gefangen gehalten werden. Die Mädchen ſeien von Chineſen, enen ſie zufällig in Reſtaurants begegneten, nach der Chineſen⸗ ſtadt verſchleppt worden, wo ſie unter ſchweren Mißhandlungen zu —— 3 5 diesjährigen Weihnachtsgeſchäftes ſchlechtes war im Aus Stadt und Land. NMaunheim, 4. Januar 1910. Das Mannheimer Weihnachtsgeſchäft. Als Ergebnis einer Umfrage, die wir zwiſchen Weihnachten und Neujahr in der hieſigen Geſchäftswelt über das Reſultat des letzten Weihnachtsgeſchäftes veranſtalteten, liegen vor uns 51 Antworten, die einen intereſſanten Einblick in das Mannhei⸗ mer Geſchäftsleben an Weihnachten geſtatten. So vielgeſtaltig die in unſerer Stadt vertretenen Branchen ſind, ſo verſchieden ſind auch die Antworten ausgefallen. Die Mehrzahl der Ge⸗ ſchäftsleute iſt imallgemeinen mit dem Weihnachtsgeſchäft zufrie de n. Verſchiedene klagen über geringeren Abſatz, vor⸗ nehmlich die Inhaber der Zigarrendetailgeſchäfte, die immer noch empfindlich unter den Nachwirkungen der Tabakſteuer⸗Er⸗ höhung leiden. Klage wird auch geführt über das zu ſpäte Ein⸗ kaufen der Weihnachtsgeſchenke. Ein Geſchäftsmann ſchreibt in dieſer Beziehung ſogar, daß er am 24. Dezember mehr umſetzte, als ſonſt in einem ganzen Monat. Einen ungünſtigen Einfluß hat auch die Witterung auf die Kaufluſt des Publikums aus⸗ geübt. Beachtung verdient auch die Beſchwerde darüber, daß teure Luxusartikel immer noch verhältnismäßig wenig am Platze gekauft werden. Man geht immer noch lieber nach Frankfurt, obwohl hier dieſelbe Auswahl bei gleichen Preiſen vorhanden iſt. Es iſt übrigens charakteriſtiſch, daß aus verſchiedenen Bran⸗ chen die Mitteilung kommt, daß Waren in mittlerer Preislage bevorzugt wurden. Das läßt den Schluß zu, daß das Publikum in der Hauptſache immer noch nicht ſo kauf⸗ kräftig iſt, wie man annehmen ſollte. Der Minderbemittelte muß eben immer mehr auf die Preislage, als auf die Qualität ſehen, wenn er auskommen will. Laſſen wir nun die Antworten nach Branchen geordnet folgen: Bäckereien und Konditoreien. Ueber den Geſchäftsgang in der Bäckerei⸗ und Kondi⸗ toreibranche liegt uns einmal folgende Antwort eines Bäckermeiſters vor:„Der Geſchäftsgang war im großen und ganzen gut zu nennen. Es muß jedoch hervorgehoben wer⸗ den, daß durch das ſchlechte Wetter in den letzten Tagen vor Weihnachten der Geſchäftsgang ein ruhiger wurde und daß ins⸗ beſondere der heilige Abend weit hinter den Erwar⸗ tungen zurückblieb. Im Vergleich zum vorigen Jahr, wo das Geſpenſt der drohenden Metallarbeiterausſperrung das Geſchäft lähmte, war der diesjährige Weihnachtsgeſchäftsgang beſſer zu nennen. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich jedoch darauf hin⸗ weiſen, daß das Publikum, insbeſondere das beſſere Publikum, zum Schaden des Kleingewerbes und Mittelſtandes viel zu viel die Fabrikware in den Warenhäuſern einkauft, ohne dabei auf Qualität zu achten.“— Ein Konditor ſchreibt uns:„Was das Weihnachtsgeſchäft in der Konditoreibranche am hieſigen Platze betrifft, ſo leidet dasſelbe ſtark unter der Konkurrenz der Waren⸗ häuſer, ſo daß es ſich beinahe nicht mehr lohnt, in den betr. Geſchäften eine beſondere Weihnachtsausſtellung zu veranſtalten. Der Parole„billig und ſchlecht“ ſcheint beim Publikum trotz aller Abmahnungen immer noch gehuldigt zu werden und ſo waren die Erwartungen bei den Konditoren auch nicht allzu hoch geſchraubt. Auch die Hausfrauen aller Stände laſſen es ſich nicht nehmen, den Haupttteil ihres Weihnachtsgebäckes ſelbſt zu be⸗ reiten. Trotz alledem hat ſich der Verkauf immerhin noch zie m⸗ lich gut für diejenigen geſtaltet, die gewohnt ſind, beſchei⸗ dene Anſprüche zu machen. Es gibt eben doch Aufgaben, die nur der Fachmann zu löſen verſteht und ganz ausſchalten kann man dieſen nicht.“— Ein anderer Feinbäcker und Kon⸗ ditor antwortet uns, daß das Weihnachtsgeſchäft gegen voriges Jahr beſſer, überhaupt die Nachfrage eine regere und demzufolge der Umſatz ein größerer geweſen iſt. Beleuchtungsartikel. In dieſer Branche war nach einer Aeußerung eines hieſigen erſten Geſchäftes das Weihnachtsgeſchäft im großen und ganzen zufriedenſtellend, wenn auch nicht wie in früheren Jah⸗ ren teure Stücke in größerer Zahl verkauft wurden.— Ein an⸗ deres Geſchäft, das auch vornehmlich Küchenartikel führt, ſchreibt uns, daß das Weihnachtsgeſchäft beſſer als im letzten Jahr war. Intereſſant iſt auch hier wieder die Einſchänkung, daß ſich das Geſchäft in der Hauptſache aber nur auf mittlere Preis⸗ lagen erſtreckte. Teure Stücke wurden weniger gekauft. Ausſtattungen. Ein bedeutendes Ausſtattungs⸗ und Wäſche⸗Ge⸗ ſſchäft teilt uns mit, daß das Geſchäft im allgemeinen zu⸗ friedenſtellend war. Ein anderes großes derartiges Ge⸗ ſchäft, das auch Manufakturwaren führt, ſchreibt uns:„Das Weihnachtsgeſchäft hat ſich in befriedigender Weiſe abgewickelt, der Verkehr war recht lebhaft und die Umſätze zufrieden⸗ ſtellend.“ Auch ein hieſiges erſtes Möbelgeſchäft iſt mit dem Reſultat der Weihnachtsverkäufe zufrieden. 8 Buchbindereien und Galanteriewaren. Ein Buchbinder antwortet ebenfalls, daß er zufrieden Das Weihnachtsgeſchäft war eher etwas beſſer, als im vorigen Jahre. Auch bei den Galanteriewarengeſchäften war das Geſchäft im allgemeinen zufriedenſtellend Eine dahingehende Auskunft liegt uns von einem derartigen Geſchäft, das auch alle Bureaubedarfsartikel führt, vor. Buchhandlungen. Von den hieſigen Buchhandlungen, an die wir uns wandten, liegt nur eine Antwort vor. Darnach war der Abſatz an guten Büchern bedeutend beſſer als im Vorjahr. Geklagt wird über die Konkurrenz der Ramſchware, die von den Warenhäuſern vertrieben werde und keineswegs zur Hebung der Geſchmacks⸗ richtung des Publikums beitrage. Bureaneinrichtung. Auch aus dieſer Branche iſt nur eine Antwort eingegangen. Sie lautet„befriedigend, wenn auch die Konkurrenz der Warenhäuſer ſich für„Kleinmöbel“ ſehr bemerkbar machte“. Delikateſſen. Aus der Delikateſſenbranche wird uns von einer Firma folgendes mitgeteilt: In Fiſchen, Wild und Geflügel war das diesjährige Weihnachtsgeſchäft im großen ganzen befrie⸗ digend. Es wurden nur beſſere Qualitäten bei guten Preiſen gehandelt. Wildpreiſe infolge geringem Vorrat und Jagdergebnis ſehr hoch. Fiſchpreiſe normal, Geflügelpreiſe höher als vergangenes Jahr, Fahrräder. Auch zwei Fahrrad⸗ und Nähmaſchinenhandlungen geantwortet. Die eine Firma ſchreibt, daß ſie„vom Weihnachts⸗ geſchäft nicht viel erwartet habe, da Fahrräder als Geſchenk nur vereinzelt gekauft werden. Das Geſchäft hat ſich denn auch nor⸗ mal abgewickelt, ſo daß wir mit dem Ergebnis zufrieden ſind.“ Eine andere Firma autwortet, daß das Ergebnis des ein ſchlechtes, ſogasv ſehr Verhältuis zu den vergangenen Jahren. (Jortſetzung folgt). iſt. haben Bürgerausſchuß⸗Vorlagen. Neuregelung des Gaspreiſes. Nachdem früher der Gaspreis auf 18 Pf. für Leuchtgas. 14 Pfg. für Koch⸗ und Heizgas und 12 Pf. für Motorengas feſt⸗ geſetzt war, wurde der Preis mit Wirkung vom 1. April 1905 ab auf 18 Pf. für Leuchtgas und 12 Pf. für Koch⸗, Heiz⸗ und Motorengas normiert. Das Beſtreben, den Verbrauch des Gaſes durch Schaffung eines mäßigen Preiſes ſowie durch möglichſte Vereinfachung und damit Verbilligung der erforderlichen Haus. einrichtungen zu heben und die mit der Feſtſtellung und Erheb. Einführung eines ſog. Einheitspreiſes geführt. Seit An⸗ fang des Jahres 1906 befindet ſich die Frage der Schaffung eines Einheitspreiſes auch hier in Fluß und hat infolge der im Laufe der Zeit hierzu eingebrachten Anträge fortdauernd den Gegen⸗ ſtand eingehender Beratungen im Verwaltungsrat der Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke und im Stadtrate gebildet. Bei aller Würdigung der Vorteile, die der Einheitspreis für Kon⸗ ſumenten und Verwaltung mit ſich bringt, muß bei Beurteilung all dieſer Anträge doch ſtets darauf Rückſicht genommen werden, daß die Rentabilität der Werke nicht gefährdet werde. In der Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 17. März 1909 wurde nun vom Stadtverordnetenkollegium mit großer Mehrheit ein Antrag(Reſolution) angenommen, der für die Ab⸗ gabe des Gaſes folgende Gebühren angewandt wiſſen wollte: J. bei Abnehmern von Leucht⸗ und Koch⸗ bezw. Heizgas ei Durchſchnittspreis von 14 Pfennig pro Kubikmeter; 2. bei A nehmern von nur Kochgas mit Benützung einer Küchenflamme oder Heizgas den bisherigen Preis von 12 Pfennig pro Kubik⸗ meter. Die Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke erklärte zu dieſem Antrag mit Bericht vom 6. April 1909? „Dieſe Preisfeſtſetzung würde, ganz abgeſehen davon, daß nach Einführung eines Einheitspreiſes eine Kontrolle dieſer Anlagen nur ſchwer und nur mit großem Zeit⸗ und Koſtenaufwand durch⸗ geführt werden könnte, der Weiterverbreitung des Leucht⸗ gaſes in kleineren Haushaltungen mit 2 und 3 Zimmer⸗ wohnungen direkt hindernd im Wege ſtehen.“ In Würdigung der von der Direktion vorgebrachten Bedenken wurde bei der Beratung des vom Stadtverordnetenkollegium angenommenen Antrages eine Aenderung dahin angeregt, für Wohnungen mit einem Mietwerte bis zu M. 600 einen Einheitspreis von 12 Pf und für Wohnungen über dieſer Mietwertgrenze einen ſolchen von 14 Pfg. pro Kubikmeter feſtzuſetzen. Der Stadtrat mochte ſich in ſeiner Mehrheit für einen verſchiedenartigen Ei heitspreis nicht zu erwärmen, ſprach aber in der Sitzung vom 13. Mai 1909 einſtimmig ſeine prinzipielle Geneigtheit zur Ein⸗ führung eines Einheitspreiſes aus.—5 1 Die weiteren Beratungen konnten ſich nach dieſer Sachlage nur auf dem Boden eines allgemeinen Einheitspreiſes be wegen und es war lediglich noch die Frage zu prüfen, ob es zweckmäßiger ſei, der vom Bürgerausſchuß gegebenen Anregung folgend einen Einheitspreis von 14 Pfennig, oder, wie im Lar der Verhandlungen ebenfalls vorgeſchlagen, einen ſolchen von 1 Pfennig zu wählen. Im Verlauf der nun folgenden Verhand⸗ lungen tauchte ein neues Moment auf, deſſen Wichtigkei ernſteſter Prüfung zwang. Mit Bericht vom 26. Ju brachte die Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi das Profekt der Erweiterung des Gaswerks Luzenberg lage. In der Begründung der Notwendigkeft dieſer Er eikerit iſt dargelegt, daß durch die normale Steigerung des Gas brauchs die Leiſtungsfähigkeit der beiden Werke L hof Luzenberg im Winter 1910⸗11 vollauf beanſprucht ſein wer daß bei einer außerordentlichen Steigerung eine Deckung d Konſums nicht mehr möglich ſein würde. Es betrug nämli die größte tägliche Gasabgabe im Jahre 1905: 51 720 Kub meter, 1906: 55630 Kubikmeter, 1907: 57030 Kubikmeter, 1908: 58880 Kubikmeter. Das weitere Steigen des Gaskonſums, das für Kochgas am 1. September 1909 bereits 13,6 Prozent gege über dem Vorfjahr betug, läßt mit Sicherheit berechnen, daß für den Winter 1910⸗11 eine Höchſtabgabe von etwa 63 Kubikmeter pro Tag in Frage kommen wird. vermögen die beiden Gaswerke zu produzieren: Gaswerk Lin hof 33000 Kubikmeter, Gaswerk Luzenberg 33 000“ Kubikm zuſammen alſo 65000 Kubikmeter pro Tagg. Nach den in anderen Städten gemachten Erfahrungen muf nun aber für den Fall der Einführung eines ſehr nieder b meſſenen Einheitspreiſes mit einer jehr erheblichen Steig des Verbrauchs gerechnet werden und der Stadtrat beſe daher, die Entſcheidung über den Zeitpunkt der rung des Einheitspreiſes ſolange zurückzuſtellen, bis ob es möglich ſein werde, die Erweiterung des Gaswerks berg bis zur Höchſtverbrauchszeit des Winters 1910/11 z führung zu bringen. Gleichzeitig aber hielt es der Stadtra Rückſicht auf die kurze Zeit bis zur endgiltigen Ei allgemeinen Einheitspreiſes für billig, den Eigentüm einer Zeit in Ausführung begriffenen Neubauten die doppelten Gaesleitungen zu erſparen und er genehmigte in ſeiner Sitzung vom 12. Auguſt 1909 für dieſe Gebä probiſoriſchen Einheitspreis von 14 Pfg., der durch Be 22. Sepember 1909 auch auf alte Gebäude ausgedehr fern ſie bisher ohne Gasleitung waren und in 3 cher berſehen werden ſollten. Nachdem in der B ſitzung vom 9. November 1909 neuerdings und allſei auf raſcheſte Einführung des Einheitspreiſes laut ge glaubten Verwaltungsrat und Sdadtrat die en faſſung nicht mehr weiter hinausſchieben zu ſo ſchlag des Verwaltungsrats entſchied ſich der Sitzung vom 9. Dezember 1909 mit großer Mehrheit Einführung eines allgemeinen Einheits preiſes 14 Pf pro Kubikmeier ab 1. Januar 1810. Diie Feſtſetzung dieſes Preiſes bedeutet gegenüber anſchlag für das Jahr 1910 einen Einnahmeaus zirka M. 18 300, der ſich bei einen Einheitspreiſe auf zirka M. 1235000 erhöhen würde. Neben dem ſ finanziellen Geſichtspunkte ſprachen gegen die Ein Einheitspreiſes von 13 Pfg. vor allem betriebstechniſche ken. Wie ſchon hervorgehoben, wurde in anderen Städten Einführung des Einheitspreiſes eine zum Teil ſehr erhebl Zunahme des Konſums beobachtet lin Ludwigshafen z. 25 Prozent). Mit einer weſentlichen Steigerung des Konſums aber auch in Mannheim bei Einführung des 13 Pfg.⸗P gerechnet werden, zumal der Durchſchnittsverbrauch f iſt. Er beläuft ſich nur auf 73 Kubikmeter pro Kopf kerung, während er in Charlottenburg 179, Pfo Zweibrücken 125, Göttingen 122, Bremen 21, Berlin 12 desberg 118, Karlsruhe 110, Heidelberg 109. Stuttaart 104 berfeld 103, Barmen 101, Köln 101, Düſſeldorf Kubikmeer auf den Kopf der Bepölkerung Werke Lindenhof und Luzenberg könnten in ihr Umfang außer der normalen Zunahme eine erh beanſpruchung nicht mehr bewältigen, ſelbſt wenn 3 ung der Gebühren verbundenen Geſchäfte tunlichſt zu verringern, hat nun in den letzten Jahren in einer Reihe von Städten zrt 4. Seite. 1 General⸗Anzeiger. Abendblatt.) * Mannheim, 4. Januare ſollte, ſämtliche Oefen in Betrieb zu nehmen und ſie, was durch⸗ aus nicht als feſtſtehend angeſehen werden kann, während der 1 8 Höchſtverbrauchszeit ohne Reparatur in Betrieb zu halten. Die Erweiterung des Werkes Luzenberg wird, wie ſich ſchon jetzt vorausſehen läßt, bis zum November 1910 nicht möglich ſein. Das Projekt erfordert bei der in Frage ſtehenden hohen Bau⸗ ſumme nach allen Seiten hin eine äußerſt ſorgfältige Prüfung und wird dem Bürgerausſchuß erſt in einer der nächſten Sitzungen vorgelegt werden können. Die alsdann noch zur Verfügung ſtehende Zeit wird aber zur Ausführung nicht mehr ausreichen. Unter keinen Umſtänden alſo würden die beiden Werke imſtande ſein, den bei einem Einheitspreis von 13 Pfg. zu erwartenden und zum Ausgleich des großen Einnahmeausfalls unbedingt not⸗ wendigen ſehr hohen Mehrkonſum zu decken, während bei Ein⸗ führung des Einheitspreiſes von 14 Pfg. eine erhebliche Steige⸗ rung des Verbrauchs wohl nicht zu erwarten ſteht, und wie weiter unten dargelegt, auch nicht erforderlich iſt. Aber auch nach der finanziellen Seite erſchien es nicht angezeigt, jetzt ſchon einen Einheitspreis von 13 Pfg. einzuführen. Der Voranſchlag des Gaswerks hat durch die Neuausführungen der letzten Jahre eine ſteigende Belaſtung an Zins, Amortiſation und Abſchrei⸗ bungen erfahren ünd der Reingewinn hat ſich infolgedeſſen ſtetig serringert. Es drängt ſich deshalb von ſelbſt die Notwendigkeit auf, jede Verminderung der Einnahmen, wo dies irgend möglich iſt, zu vermeiden. Jedenfalls erſchien die Lage des Budgets für 1910 nach der bisherigen Zuſammenſtellung nicht dazu angetan, dem Gaswerk einen weiteren Einnahmeausfall von 125000 M.— 18300 M. 106 700., wie er bei Einführung des Preiſes von 13 Pfg. ent⸗ ſtehen würde, zuzumuten. Bei dem Einheitspreiſe von 14 Pfg. dagegen darf angenommen werden, daß ein Einnahmeausfall nicht entſtehen wird. Die Mindereinnahme iſt, wie oben ſchon erwähnt, auf zirka 18 300 M. berechnet. Die Direktion führt aber in ihrem Bericht vom 6. April 1909 noch folgendes aus:„Durch die Einführung eines Einheitspreiſes würden zirka 8500 Gas⸗ meſſer frei, deren Beſeitigung jedoch nicht ſofort erfolgen kann, da die ſehr bedeutenden Umänderungen wohl einen Zeitraum von zirka 3 Jahren in Anſpruch nehmen werden. ſſach Beſeitigung aller überflüſſigen Gasmeſſer und nach Wiederverwendung der⸗ ſelben infolge neuer Zugänge von Abonnenten würden im Be⸗ harrungszuſtande von den Anſchaffungskoſten für 8500 Gas⸗ meſſer mit M. 255 000 jährlich 10 Prozent Abſchreibungen mit M. 25 500, abzüglich der fortfallenden Miete für den Weniger⸗ bedarf an Gasmeſſern mit M. 20 400 M. 5100 dem jährlichen Budget zugute kommen. Außerdem ſind bis zu dem Beharrungs⸗ zuſtand, der in zirka 4 Jahren erreicht ſein dürfte, durch den Wegfall der Neuanſchaffung von Gasmeſſern jährlich an geſpar⸗ ten Bankzinſen zirka M. 1000 gutzuſchreiben. Des ferneren wird ſich der Aufwand für Ableſen und Wartung der Gasmeſſer, ſowie für das Schreiben der Gasrechnungen und dur h Verein⸗ ſachung des Betriebs etc. ermäßigen. Wenn auch dieſer Aufwand infolge des allmählichen Ausbauens der überſchießenden Gas⸗ meſſer und der mit der Einführung des Gaseinheitspreiſes ver⸗ bundenen Organiſationsarbeiten ſich nicht ſofort in vollem Um⸗ fange fühlbar machen wird, ſo wird doch für den Beharrungs⸗ zuſtand mit einem jährlichen Wenigeraufwand von zirka M. 5000 gerechnet werden können.“ Nach dieſen Darlegungen wäre unter Umſtänden ſchon für das Jahr 1910 mit einer kleinen Erſparnis zu rechnen und da eine Konſumzunahme von nur einem Kubikmeter pro Kopf der Bevölkerung einer Mehreinnahme von zirka 24 000 M. gleich⸗ kowumt, ſo iſt die Annahme, daß ein Ausfall nicht entſtehen werde, wohl gerechtfertigt. Einmittig herrſchte bei den Berat⸗ ungen im Verwaltungsrat und Stadtrat die Meinung vor, daß für die minder bemittelte Bepölkerung weitgehendſte Erleichter⸗ ungen hinſichtlich des Gasgebrauchs geſchaffen werden ſollten. Der Stadtrat hat deshalb gleichzeitig mit der Einführung des Einheitspreiſes von 14 Pfg. beſchloſſen, den Preis des Auto⸗ matengaſſes von 15 Pf. auf 12 Pf. pro Kubikmeler herab⸗ zu ſe zen. Der hierdurch für das Jahr 1910 entſtehende Ein⸗ nahmeausfall beläuft ſich auf 11 100., doch wird auch bezüg⸗ lich dieſes Betrages Deckung durch entſprechenden Mehrkonſum erhofft. Welcher Beliebtheit ſich die Einrichtung der Gasabgabe durch Automaten erfreut, erhellt daraus, daß die Zahl der Auto⸗ maleneinrichtungen in hieſiger Stadt von 108 im Jahre 1904 auf 1292 im Jahre 1908 geſtiegen iſt. Weit erheblicher noch iſt allerdings die Entwicklung dieſer Art der Gasabgabe in anderen Städten, wie z. B. in Wiesbaden, wo im Jahre 1906 640, im Jahre 1908 dagegen 3050 Automatenanlagen vorhanden waren. Da die Aufſtellung von Automaten in Wohnungen bis zu 600 Mark Mietwert erfolgt, darf bei der durch den ermäßigten Preis geſchaffenen weiteren Vergünſtigung eine anhaltende we⸗ ſentliche Steigerung in der Benützung dieſer Einrichtung erwar⸗ tet werden Der Stadtrat ſetzt den Bürgerausſchuß von dieſer mit dem 1. Januar 1910 in Kraft tretenden Neuregelung des Gaspreiſes in Kenntnis. Samstag, den 1. Januar feierte das Perſonal der Firma L. Fiſcher⸗Riegel im Hotel Kyff⸗ häufer ein wohlgelungenes Perſonalfeſt, zu dem der In⸗ haber der Firma, Herr Albert Wolff nebſt Frau Gemahlin, ebenfalls erſchienen war. Die Feier nahm bei gemeinſamem Sbuper, heiteren und ernſten Liedern und Deklamationen einen hübſchen Verlauf. Bedeutend gehoben wurde die Stimmung noch, als der Chef, der zur Ermöglichung des Feſtes tief in ſeine Taſchen greifen mußte, und es auch gern tat, die Gründung einer Ausſtattungskaſſe ankündete und mehrere Angeſtellten, die bereits 10 Jahre im Hauſe weilen, durch wertvolle Geſchenke mit Widmung ſowie Ueberreichung eines Sparkaſſenbuches ehrte. Erwähnt ſei noch die Verleſung einer ſatiriſchen Feſtzeitung, ſo⸗ wie Vorführung eines hübſchen Reigens. Den Schluß der Feier bildete ein hübſches Tänzchen. Erſt in früher Morgenſtunde trennte man ſich mit dem Bewußtſein, vergnügte Stunden ver⸗ lebt zu haben. Das Feſt legte beredtes Zeugnis ab für das Verhältnis, das zwiſchen dem Chef und dem Perſonal der Firma herrſcht. * Preis⸗ und Schaufriſieren. Die Namen der bei dem am 2. Januar abgehaltenen Preis⸗ und Schaufriſieren des Damen⸗ friſeur⸗, Perrückenmacher⸗ und Friſeurgehilfen⸗Vereins Mann⸗ heim mit Preiſen ausgezeichneten Fachſchüler ſind wie folgt rich⸗ lig zu leſen: In der 1. Kategorie: Ehrenpreis der Stadt Mann⸗ heim: A. Sprengart: 1. Preis(geſtiftet von der hieſigen Handwerkskammer]: W. Baiker; 2. Preis: E. Dörnbrack. In der 2. Kategorie: 1. Preis: L. Fickart; 2. Preis: R. Schlange; 3. Preis: J. Schaaf. Für Hagrarbeiten: Gol⸗ dene Medaille: W. Baiker; Silberne Medaille: O. Baum;: 1 Diplom: A. Sprengart. Für Schaufriſieren erhielten Diplome: G. Stiffel und A. Kotſchedoff. Preisrichter waren die Herren A. Bieger, Hoffriſeur, E. Schröder und Gg. Schreiner. „ Pfälzerwaldverein. Ehe das neue Wanderfahr beginnt, er⸗ heiſcht es die Pflicht, die tapferen Wäldlerinnen und Wäldler, die * Perſonalfeſt. Am haben, durch ein äußeres Zeichen der Anerkennung für ihre Be⸗ harrlichkeit zu ehren. Das goldene Vereinszeichen, das den Wackeren gebührt, wird ihnen am morgigen Mittivoch beim Fa⸗ milienabend im großen Saale des Geſellſchaftshauſes in Lud⸗ wigshafen verliehen. Um den Dekorierunesakt als Mittelpunkt dieſer Veranſtaltung gruppiert ſich ein reichhaltiges und abwechs⸗ lungsreiches Programm. Neben den Liedervorträgen der rühmlichft bekannten Frl. Nicklas und den Darbiekungen einiger wohl⸗ berufener Ludwigshafener und auswärtiger Soliſten wird die Ge⸗ ſangsabteilung der Ortsgruppe ihre Weiſen erſchallen laſſen. Die trefflichen Lichtbildervorführungen des Herrn Löwenberg im Verein mit Herrn Graf bringen Szenen aus der Pfälzer Heimat und dem Vereinsleben und verſprechen manche Ueberraſchungen. Und daß bei einem Familienabend der Wäldler auch die pfalziſche Diculektkunſt zu dem ihr gebührenden Recht kommt, verſteht ſich von ſelbſt. Herr Daniel Kühn, der von früheren Gelegenheiten her vielen aufs beſte beakunt geworden iſt, hat dieſen Part über⸗ nommen. — Mannhein an der Jahreswende. III. Die Förderung des Mannheimer Kunſtlebens bildet eine der wichtigſten Aufgaben der Mannheimer Stadtverwaltung. Manches iſt in dieſer Richtung im letzten Jahre geſchehen, ſo die Inſtand⸗ ſetzung der Kunſthalle und die Unterbringung der ſtädtiſchen Ge⸗ mäldeſammlung in ihr. Es war dies ein ſehr glücklicher Gedanke, ebenſo die Anſtellung des Herrn Dr. Wichert als Muſeums⸗ direktor, der durch die kunſtſinnige Neuordnung unſerer ſtädtiſchen Gemäldeſammlung den ihm vorausgehenden Ruf eines tüchtigen Sachverſtändigen gerechtfertigt hat. Erſt jetzt kommt die Reich⸗ tung. Allerdings iſt in der großen Kunſthalle noch ſehr viel leerer Platz vorhanden und dem Mannheimer Mäcenatentum eröffnet ſich in der Vervollſtändigung unſerer ſtädtiſchen Sammlungen ein reiches Feld der Betätigung. Leider iſt gerade auf dieſem Ge⸗ biete der opferfreudige Gemeinſinn der Mannheimer nur in ge⸗ ringem Umfange zum Ausdruck gekommen im Gegenſatz zu Frank⸗ furt, wo in den letzten Jahren wiederholt reiche Bürger große Summen zur Erwerbung boſtbarer Bilder für die öffentlichen Sammlungen ſtifteten. Vielleicht leitet die Unterbringung der ſtädtiſchen Gemäldeſammlung in der Kunſthalle auch in Mannheim eine Periode gemeinnütziger Bilderſchenkungen ein. Auf einem anderen Gebiete der Kunſt, dem Theater, hat Mannheim in der letzten Zeit 3 Stiftungen aufzuweiſen, die ein rühmliches Zeichen hochherzigen Bürgerſinns bilden: die Bererr⸗ ſtellung der Mittel für die Neuinſzenierung des„FJauſt“, des „Wallenſtein“ und des„Ring der Nibelungen“ durch die Familie Lanz. Das Mannheimer Hoftheater entbehrt der fürſtlichen finanziellen Fürſorge, die den meiſten Theatern, welche auf ungefähr dem gleichen Niveau wie unſer Muſentempel ſtehen, zu⸗ fließt. Unſer Theater bleibt auf ſich ſelbſt, auf die Zuſchüſſe der Stadt und die Unterſtützung der kunſtſinnigen Bürgerſchaft ange⸗ wieſen. Da iſt es doppelt erfreulich, daß vermögende, hochſinnige Bürgerfamilien durch reiche Zuwendungen unſer Theater in den Stand ſetzen, ſeine Aufgaben in möglichſt idealem Sinne durch⸗ zuführen. Die Neuinſzenierung des„Fauſt“ und des„Wallen⸗ ſbein“ waren glänzende Taten unſerer Intendanz; jedermann iſt überzeugt, daß ſich ihnen die Neuinſzenierung des Nibelungen⸗ rings würdig anſchließen wird; dafür bürgt die bisher ſo erfolg⸗ reiche Tätigkeit unſeres Intendanten, Herrn Dr. Hagemann. Schon heute freuen ſich alle kunſtbegeiſterten Mannheimer auf die Tage des kommenden Herbſtes, welche uns den Ring in der neuen Ausſtattung bringen werden. Vielleicht folgt auch bald die Oper„Lohengrin“, die einer Auffriſchung nach Bayreuther Muſter dringend bedarf. Noch einen Blick in frühere Zeiten. Gegenüber der weit⸗ herzigen Gebefreudigkeit der Familie Lanz für Zwecke der Kunſt mutet es ſeltſam an, wenn man ſich erinnert, daß noch vor Jah⸗ ren im hieſigen Bürgerausſchuß der damalige Intendant, Herr Dr. Baſſermann, in einer mehrſtündigen Redeſchlacht um lumpige 8000 M. die er zur Aufbeſſerung des Beſtandes der Dekorationen und Garderobe des Hoftheaters für unumgänglich notwendig hielt, kämpfen mußte, bis er ſie von einer kleinen Mehrheit be⸗ willigt erhielt. Damals und heute! Welches Erſtaunen würden in weiten Kreiſen die von den Führern jener Oppoſition gehalte⸗ nen Reden auslöſen, wenn man ſie heute nochmals abdrucken würde. Aber ſo boshaft ſind wir nicht. In den letzten Monaten des verfloſſenen Jahres gingen durch die Preſſe wiederholt Notizen über ein für Anfang Mai 1910 pro⸗ jektiertes Muſikfeſt: eine herrliche Idee, um die es ſchade wäre, wenn ſie nicht durchdringen würde. Wir haben in den letzten Jah⸗ ren mehrfach die Anregung gegeben, mit der Maiwoche ein ober⸗ rheiniſches Muſikfeſt zu verbinden, um dadurch den Fremden⸗ ſtrom zu verſtärken, der ſich ſchon jetzt alljährlich in dieſer Zeit nach Mannheim ergießt. Wir wüßten keine beſſere Ergänzung des Programms der Mannheimer Maiwoche, als die Angliede⸗ rung eines grosen, jährlich wiederkehrenden Muſikfeſtes, das unſerer Stadt neuen Ruhm bringen und auch den Anreiz zu dauernder Niederlaſſung erhöhen würde. Den Männern, welche das ebenſo ſchwierige wir ſchöne Werk in die Hand genommen haben, wünſchen wir beſten Erfolg. Sie erwerben ſich mit der Durchführung des Projeltes ein großes bleibendes Verdienſt um unſer Gemeinweſen und aus dieſem Grunde ſollte auch die Stadt⸗ verwaltung in dieſer Angelegenheit aufmunternd und anſpornend tätig ſein, arbeiten die bei der Muſikfeſtfrage führenden Perſön⸗ lichkeiten letzten Endes doch nur für die Stadt und deren Bürger⸗ ſchaſt. Erfreulich iſt es, daß die Periode des wirtſchaftlichen Nieder⸗ gangs, deſſen Tiefſtand wir wohl nunmehr hinter uns haben, in Mannheim verhältnismäßig geringe Opfer gefordert hat. Vom hieſigen Platz wurde die ſchwere Kriſezeit gut überſtanden, ein im verfloſſenen Jahre ſich an mindeſtens 9 Wanderungen beteiligt Beweis von der vorzüglichen Fundierung der hier anſäſſigen, ton⸗ angebenden Unternehmungen und der Solidität des Mannheimer Handels⸗, Induſtrie⸗ und Gewerbeſtandes. Unſere Stadt hat den Ruf, den ſie ſeit jeher als eine Stätte emſiger Arbeit und uner⸗ müdlicher Schaffensfreude genießt, wieder glänzend gerechtferkigt. Aus dieſer Tatſache darf man die Zuverſicht ſchöpfen, daß auch im neuen Jahre unſerer Stadt unter ſeiner tüchtigen und kraftpollen Verwaltung ein weiteres Emporblühen beſchieden ſein wird. I. **** Vom Verkehrsverein wird uns geſchrieben: Auf die diesbezügliche Notiz im geſtrigen Abendblatt erlauben wir uns, folgendes zu erwidern: Sowohl die Stadtver⸗ waltung als der Verkehrsverein haben im Jahre 1909 bedeutende Mittel verwendet, um in angeſehenen auswärtigen Zeitungen uſw. fortgeſetzt Propaganda für die In⸗ duſtrie⸗Anſiedelung zu machen. Wir erwähnen die Frankfurter Zeitung, die Münchener Neueſten Nachrichten, die Kölniſche Zei⸗ tung, das Berliner Tageblatt, die Kölniſche Volkszeitung, die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung, das Deutſche Reichs⸗Adreßbuch u. ſ. w. Die Inſerate brachten eine bildliche Darſtellung des ver⸗ käuflichen Induſtriegeländes und ſeine Lage zur Stadt und zu den beſtehenden Verkehrseinrichtungen; ſie waren mit entſprechendem Text ausgeſtattet, der auf die Vorzüge aufmerkſam machte, die unſer Platz induſtriellen Niederlaſſungen bietet. Es ſind ſeitens der Stadtverwaltung und des Verkehrsvereins Vorbereitungen getroffen, dieſe Spezialreklame nach Maßgabe der verfügbaren Mittel fortzuſetzen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Auf den Humoriſten⸗Abend, den der Hofſchauſpieler und Regiſ⸗ ſeur Herr Karl Neumann⸗Hoditz am Mittwoch, 5. Januar, abends 8 Uhr, im Kaſinoſgal veranſtaltet, verweiſen wir nochmals. Die Vortragsfolge weiſt Dichtungen auf von Ebner v. Eſchenbach, Detlev v. Liliencron, Presber, Heinrich Seidel, Johannes Trojan, von Schlicht u. a. Der zweite Vortrag von Frau Dr. Ekardt brachte die Charak⸗ teriſtik Anzengrubers. Nach einer orientierenden Würdigung ſeiner auf liberalen Grundſätzen aufgebauten ethiſchen Weltanſchauung, in der ein froher Weltgottglaube und die Gedanken eines ewigen Fort⸗ ſchreitens der Menſchheit beſonders lebendig ſind. Nach einer kurzen Ueberſicht ſeiner Lebensverhältniſſe ging die Rednerin zur Analyſe der Dramen über. Aus den Motiven und Gedanken„des Pfarrers von Kirchfeld“, des„Meineidbauers“ der„Kreuzelſchreiber“ er⸗ wuchs lebendig der Kämpfer für Gewiſſensfreiheit und Freiheit der Individualität. Das„vierte Gebot“ zeigte den Verfechter moderner pädagogiſcher Gedanken einer Elternpflicht den Kindern gegenüber und die Kunſt Anzengrubers, ein beſtimmtes Milieu vor Augen zu ſtellen. Der„Gewiſſenswurm“ gab Gelegenheit, den Dichter auf Moliere'ſchen Bahnen als vorzüglicher Charakterſchilderer zu fehen Gleich feine Charakteriſterungskunſt des Dich! und zu beleuchten. ters zeigt auch die Epik,„Der Schandfleck“,„letzte Dorfgänger“, der„Sternſteinhof“, in dem Anzengruber im Zola ſchew und Doſto⸗ jewski'ſchen Sinne als Vertreter einer neuen Kunſt erſcheimt, die ohne jede Tendenz nur ungeſchminktes Leben geben will.— Trotz⸗ dem Anzengruber zuletzt in ſeiner Epik alſo zukunftweiſend iſt, liegt das Hauptgewicht auf ſeiner Dramatik, auf der genialen Erneue⸗ rung der Volksbühne. An innerer Wahrhaftigkeit übertrifft ihn kein deutſcher Dichter ſeiner Zeit, als Künftler ſtehen nur Konvad Ferd. Meher und Fontane über ihm.— Der nächſte Vortrag findet Freitag, den 7. Januar, von—6 Uhr im Evang. Gemeindehaus Seckenheimerſtraße 113 ſtatt. Das Thema iſt Ernſt o. Wilden⸗ bruch. Zu dem Fortgang des Heldentenors Heinrich Spemaun vom Hoftheater in Darmſtadt wird aus Darmſtadt geſchrieben: Die Nachricht, daß wir Spemann vor Abſch der Saiſon verlieren ſollten, hat ſich beſtätigt, denn in einer Abfindungsſumme von 5000 Mark hat die Hoftheaterdirektion den Heldentenor freigegeben. Und dieſer hat ſeine Freiheit dazu benutzt, um dem Süden zuzueilen, aber nicht etwa, um ſeine Geſundheit zu kräftigen, ſondern unt dem läſtigen Termin zu entgehen, in dem nochmals ſern ſogenguntes Konkubinatsverbrechen verhandelt werden ſollte. Dieſer Termin war auf den 7. Januar anberaumt, und nun entzieht ſich der Heldentenor ſamt der Dame ſeines Herzens den peinlichen Er⸗ örterungen ſeiner intimen Beziehungen zu ihr durch die Flucht nach Aegypten. Bekanntlich waren Hofopernſänger Spemann und die Freifrau von Schilling⸗Cannſtatt laut Beſchluß des Amtsgerichtes zu einer Haftſtrafe von acht Tagen wegen Konkubinats verurteilt worden und beide hatten gegen dieſen Beſchluß Berufung eingelegt. .R. Dresdener Notizen. Da Kapellmeiſter Rudolf Del⸗ linger, deſſen Operette„Don Caeſar“ im nächſten Jahre das 25jährige Jubiläum feiert, anſcheinend nicht ſo bald in der Lagge ſein wird, ſeine Tätigkeit als Dirigent am Reſidenztheater wieder aufzunehmen, hat die Direktion des Reſidenztheaters Kapellmeiſter Friedrich Korolanyi, den Komponiſten der„Liebesſchule“, als Dirigenten verpflichtet. Die Berichte aus dem Sanatorium über Dellingers Befinden ſind recht ungünſtig.— Als Direktor der Königl. Gemäldegalerie zu Dresden nennt das Dres⸗ dener Amtsblatt Dr. Hans Poſſe, der bisher als Direktorialaſſi⸗ ſtent am Kaiſer Friedrich⸗Muſeum in Berlin tätig war. Geheimrat Karl Wörmann tritt am 1. April ds. Is. im den Ruheſtand. Der neue Direktor verdankt den Ruf neben der Empfehlung durch Bode ſeiner Bearbeitung des neuen Kataloges des Kaiſer Friedrich⸗ Muſeums, der Aufſehen erregte. Dr. Poſſe ſteht erſt im 32. Lehens⸗ jahre, iſt Kunſthiſtoriker. Er beſuchte die Kreuzſchule in Dresden. ſtudierte in Marburg hiſtoriſche Wiſſenſchaften, bildete ſich davauf in Wien in Malerei weiter und unternahm Studienreiſen. Seit 7 Jahren wirkt er am Kaiſer Friedrich⸗Muſeum und erfreut ſich der beſonderen Wertſchätzung Wilhelm Bodes. Die Kriſis des Berliner Hebbel⸗Theaters. Vor einigen Tagen wurde mitgeteilt, daß die Hoffnung beſtand, die Kriſis im Hebbel⸗Theater zu beſeitigen und die Bühne unter der Direkfion Robert wenigſtens während dieſer Saiſon zu halten. Dieſe Hoffnung hat nun aber Herr Dr. Robert ſelbſt hinfällig gemacht. Geſtern vormittag waren die Mitglieder des Theaters zu einer Verſammlung nach dem Hebbel⸗Theater berufen worden, in der Dr. Robert ihnen mitteilte, daß er mit dem heutigen Tage die Direktion des Hebbel⸗Theaters niederlege, und daß das Pachtrecht des Gebäudes gleichzeitig an Herrn Dr. Walther Reig übergehe, der bekanntlich früher Dramaturg des Hebbel⸗Theaters war und einer der Hauptgläubiger iſt. Die Anſprüche der An⸗ geſtellten ſollen zunächſt aus der bei der Polizei hinterlegten Kaution gedeckt werden. Die Mitglieder des Theaters traten darauf zu einer Konferenz zuſammen, um über die Wahl eines neuen Tirektors zu beraten. Es wurden Dr. Walther Rei ß, Hermann Niſſen und Friedrich Kayßler in Vorſchlag ge⸗ bracht. Nach langen Debatten wurde ein Ausſchuß gewählt, an deſſen Spitze Hermann Niſſen ſteht. Ferner wurde beſchloſſen, daß die Mitglieder des Theaters auf Teilung weiterſpielen. Paſſive Reſiſtenz in einer Hofoper. In der Budapeſter Hofoper iſt das Chorperſonal, weil die Genehmigung einer Lohn⸗ erhöhung verweigert wurde, in die paſſive Reſiſtenz eingetreten. Dem„Berliner Börſen⸗Cour.“ wird berichtet: Der Chor ver⸗ weigert einfach den Dienſt,— oder, was faſt noch ſchlimmer iſt. Mannheim, 4. Jannar. 5 General⸗Mugzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite er ſtreikt mitten während der Opernvorſtellungen. Schon wiederholt mußte man beobachten, daß der Chor an Stellen, wo ein Fortiſſimo verlangt wird, nichts als ein Säuſeln hören ließ, bald wurde zu früh, bald zu ſpät eingeſetzt. Bei der Tannhäuſer⸗ Aufführung am 30. Dezember ſangen im zweiten Aufzug von den 75 Sängern überhaupt nur etwa 15 mit, die anderen ſchwiegen, und nicht genug damit, machten ſie auffällige Geſten oder nickten einander zu. Der Kapellmeiſter war dieſen Vorgängen gegen⸗ über völlig machtlos. Eine neue Zeitung in franzöſiſcher Sprache erſcheint vom 1. Januar ab in Berlin unter dem Titel„Journal'Allemagne“. Ein Blatt, das ſich u. a. zur Aufgabe gemacht hat, ſich da zu be⸗ tätigen, wo ſich Deutſchland und Frankreich auf dem weiten Felde der Arbeit und der Kultur zuſammenfinden. Lebaudy als Dramatiker. Lebaudy, der Kaiſer der Sahara, verſucht es nun mit einem neuen Beruf. Aber auch in ihm bleibt er ſeiner Liebe zu der Wüſte Sahara treu. Aus Paris wird näm⸗ lich gemeldet, daß Lebaudy ein Stück geſchrieben habe, das den Titel „Das Herz der Sahara“ führt. Der Dichter will ſich für dies Stück eigens eine Pariſer Bühne mieten und das Stück ſoll ſchon bald in Szene gehen. Hoffentlich erleidet Lebaudy als Dichter nicht dasſelbe Fiasko wie als Kaiſer. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 3. Jan. Dem von hier nach Walds⸗ hut verſetzten Herrn Profeſſor Weiß veranſtalteten geſtern nach⸗ mittag im Koloſſeumsſaale die hieſigen und auswärtigen Turn⸗ vereine eine ſolenne Abſchiedsfeier. Herr Weiß war längere Jahre 1. Vorſitzender des Pfalzturngaues und hatte zu ſeiner Hebung unermüdlich beigetragen, ſo daß heute dieſer Gau 32 Verein mit über 3000 Turnern zählt. Eine Menge neuer Anregungen, die auf ein ſolides, fachgemäßes Turnen abzielten, ging von dem Gauvorſitzenden den einzelnen Vereinen zu. Die Gauvereine waren darum auch alle bei dieſem Abſchied ver⸗ treten und bezeugten ihre Dankbarkeit und Anhänglichkeit in Wort, Lied und Tat. Als Redner der Turnvereine ſprachen: Kaufmann Stratthaus⸗Schwetzingen, Turnratsmitglied Schork⸗ Schwetzingen, Architekt Joachim⸗Rohrbach und Georg Volz⸗ Seckenheim. Der Gau überreichte ein wertvolles Geſchenk, der Turnverein Schwetzingen ein Ehrendiplom unter Glas und Rahmen. Aber auch die Stadt Schwetzingen, ſowie viele Freunde des Scheidenden waren vertreten. Herr Bürgermeiſter Wipfin⸗ ger hob das erſprießliche Wirken in der Gemeinde und Schule hervor, Herr Realſchullehrer Maier ſeine Verdienſte und Eigen⸗ ſchaften als Kollege und Lehrer, Herr Fabrikant Karl Pitſch ſeine Bemühungen um die Pflege eines geſunden Sports. Frei⸗ übungen, Geräteübungen, Keulen⸗ und Flaggenſchwingen, Reigen und Stabübungen wechſelten mit Vorträgen der Stadtkapelle ab. Herr Profeſſor Weiß dankte in bewegten Worten allen Red⸗ nern für ihre Ausführungen und verſprach, der Stadt und dem Turnverein Schwetzingen, ſowie allen Gauvereinen ein gutes Andenken bewahren zu wollen. Nach dem Eintritt der Dunkel⸗ heit veranſtalteten alle anweſenden Turner einen großen Lam⸗ bionzug zur Wohnung ihres ſcheidenden Gauvorſtandes und fangen daſelbſt gemeinſchaftlich das bekannte Turnerlied:„Tur⸗ ner, auf zum Streite!“ * Meckesheim, 4. Jan. Ein tötlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich heute früh auf hieſiger Station. Der in Hei⸗ delberg ſtationierte Bremſer Hildenbrand, welcher den Güterzug 67/69 ab Heidelberg begleitete, geriet beim Manöverieren unter die Räder und wurde buchſtäblich entzweigeſchnitten. Der Verunglückte von Knielingen gebürtig, iſt 29 Jahre alt. Er hinterläßt ein Kind und eine Witwe in geſegneten Umſtänden. oc. Maxau, 3. wigsau in Maximiliansau Feuer aus, dem ſämtliche Oeko⸗ nomie⸗Gebäude zum Opfer fielen. — Von CJag zu Nag. — Trier, 4. Jan. Bei einem Streit iſt in Büren, Kreis Saarlouis, der beurlaubte Ulan Müller durch einen Meſſerſtich getötet worden.— Der aus Petingen kommende Frühperſonenzug iſt bei der Einfahrt in den Bahnhof des luxemburgiſchen Ortes Eſch in einem unrichtigen Geleiſe auf dem Güterzugpark aufge⸗ ſtoßen. Eine Frau und ein Maſchiniſt ſind verletzt worden. Fünf Wagen des Güterzuges ſind ſtark beſchädigt. — Dortmund, 4. Jan. Endlich iſt es gelungen, einen mit unerhörter Frechheit arbeitenden Manſardendieb feſtzunehmen, nachdem er auf das ihn ertappende Dienſtmädchen einen Mord⸗ verſuch verübt hatte. Der 16jährige Einbrecher iſt der Sohn eines Oberpoſtaſſiſtenten; er war mit Bulldogg⸗Revolper, Patro⸗ nen und einem 45 Zentimeter langen Stilett ausgerüſtet. Bei ſeiner Verhörung hat er 30 Einbrüche eingeſtanden. — Reiche Erbſchaft. w. Nordhauſen, 4. Jan. Rentier Hermann Arnold, der vor einigen Tagen hier ge⸗ ſtorben iſt, ſetzte die Stadt Nordhauſen zu ſeiner Univerſal⸗ erbin ein. Die Erbſchaft beträgt nach Abzug einiger Legate über ½ Mill. Mark. Hierzu kommen noch Ländereien und wertvolle naturwiſſenſchaftliche Sammlungen. Die Hälfte der Summe iſt für das ſtädtiſche Muſeum, die andere Hälfte für wohltätige Zwecke beſtimmt. Kaſſel, 4. Jan. Zu neun Monaten Gefängnis wurde ein Geiſterbeſchwörer, Hombopath und Spiritiſt verurteilt, der Krankheiten aller Art kuriert haben wollte. Beſonders vom Lande hatte er vielen Zuſpruch. Nicht weniger als 104 Zeugen waren zur Verhandlung geladen. München, 4. Jan. ſeer Grubengebiet, der ſich aus ſeiner Maſchine hinausbeugte, wurde durch ein von der Lokomotive beim Vorüberfahren an einem Holzblock zurückgebogenes Stück Blech der Kopf glatt abgeſchnitten. Ein anderer Motorführer in der gleichen Grube wurde durch Auspuffgaſe betäubt und bewußtlos aufgefunden. * Cuyphaven, 3. Jan. Bei dichtem Nebel rannte der Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie„Patricia“ gegen das Einem Motorfahrer in dem Tſchlier⸗ Jan. Geſtern nacht brach im Hofgut Lud⸗ Leuchtſchiff„Elbe V“ auf. Die„Patricia“ traf das Leuchtſchiff in der Mitte, ſo daß es binnen 5 Minuten ſank. Die ſieben Mann ſtarke Beſatzung rettete nur das nackte Leben; ſie wurde von der „Patricia“ aufgenommen. Die„Patricia“ war unterwegs von Hamburg nach Wilhelmshaven, wo ſie morgen 1000 Mann als Ablöſungstransport für Kiautſchou an Bord nehmen ſollte. Bern, 4. Jan. Beim Abbrennen eines Armenhauſes kamen zwei Greiſinnen in den Flammen um, eine erſtickte in dem RNaum die andere wurde beim Hinwegräumen des Schuppens als bverkohlte Leiche aufgefunden. Letzte Nachrichten und Telegramme. Der Staatsſekretär gegen die Stellungnahme der Biſchöfe zum Deutſchen Lehrerverein. Straßburg, 4. Jan. Die amtliche Straßburger Korreſpondenz veröffentlicht folgendes Schreiben des⸗ St ſchöfe von Straß⸗ taatsſekretärs an die Bi urg und Metz: Aus den öffenklichen Blättern entnehme ich, daß Eure Gwaden an die Ihrer Diözeſe angehörigen katholiſchen Lehrer eine Mittei⸗ lung und Aufforderung bezüglich ihrer Stellung zum Allgemeinen Deutſchen Lehrerberein gerichtet haben. Da die Nachricht bisher von keiner Seite widerrufen iſt, muß ich annehmen, daß ſie den Tat⸗ ſachen entſpricht. Die Mitteilung Eurer Gnaden an die Lehrer kommt der Er⸗ teilung von Verhaktungsmaßregeln gleich. Den darin liegenden Eingriff in den Bereich der ſtaatlichen Befug⸗ niſſe muß ich zurückweiſen. Ich bedauere denſelben um ſo mehr, als Euer Gnaden aus früherer Mitteilung meines Herrn Amtsvorgängers(Schreiben vom 14. Oktober 1907 Q. S. 7265) die Stellung der Schulberwaltung zur Sache bekannt iſt:„Es iſt für dieſe ſelbſtverſtändliche Pflicht, daß ſie das Recht des einzelnen Lehrers achtet, ſich außerhalb des Amtes frei, jedoch innerhalb der Schranken der Geſetze, insbeſondere des Beamtengeſetzes zu be⸗ wegen.“ Die gleiche Richtlinie muß von jeder anderen Behörde inne⸗ gehalten werden, Mitteilungen aber in Bezug auf das Verhalten würde, den Seelſorger zu verhindern, mit den Angehörigen der Gemeinde über religiöſe und kirchliche Angelegenheiten zu verhan⸗ deln, ſo wenig ich daran gedacht hätte, dem Oberhirten einer Diözeſe das Recht zu beſchränken, durch einen kirchlichen Akt ſich an die Geſamtheit ſeiner Diözeſanen zu wenden, ebenſo ſehr muß ich daran feſthalten, daß die mir nachgeordneten Veamten und Lehrer hinſichtlich ihres Verhaltens ledigrich von ihren Vorgeſetzten Weiſung erhalten. Sollte je der Fall eintveten, daß Eure Gnaden glauben in Be⸗ zug auf Angelegenheiten nichtkirchlicher Art Wünſche hinſichtlich der Schule oder der Lehrer geltend machen zu ſollen, ſo möchte ich Sie bitten, ſich darüber mit mir ins Benehmen ſetzen zu wollen. Ich bin jederzeit bereit, zur Förderung ſachlich berechtigter Inter⸗ eſſen mitzuwirken. Da die ganze Angelegenheit in die Oeffentlichkeit geſangt iſt, ſehe ich mich veranlaßt auch dieſes Schreiben demmächſt zu veröffent⸗ uchen. Ein Dementi der Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft. * Eſſen, 4. Jan. Die Gelſenkirchener Bergwerksgeſell⸗ ſchaft dementiert das Gerücht, wonach die zu der Deutſch Other Hochofenanlage gehörige und mit Vertrag erworbene Grube St. Michael binnen kurzem abgebaut ſein werde, da in dem zu dieſer Grube gehörigen Feld ſtündig noch 95 Millionen Erze eingehen. Auf die Nachricht, daß die Geſellſchaft beabſichtige, einen Teil der Aktien von Villerupt Leval Dieul zu erwerben, ſei von der Gel⸗ ſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft Verkaufsauftrag ergangen. Fer⸗ ner ſei lt.„Frkf. Ztg.“ unzutreffend, daß die Gelſenkirchener Ge⸗ ſellſchaft wegen eines Ankaufs der Hochöfen der Societet des Forges'nich⸗Metz u. Co. in Unterhandlung ſtehe. Der Geſell⸗ ſchaft ſeien Angebote in dieſer Richtſtung zwar zugegangen, aber es liege nicht in ihrer Abſicht, davon Gebrauch zu machne. Ein neuer Flugapparat. * Magdeburg, 4. Jan. Ein hieſiger Kaufmann Otto Owig⸗ keit hat einen neuen Flugapparat hergeſtellt, der bei 50 Pferdeſt. —8 Perſonen tragen ſoll. Die Flugverſuche ſollen der„Frf. Ztg.“ zufolge demnächſt beginnen. Die Hochzeit des Großherzogs von Sachſen⸗Weimar. W. Meiningen, 4. Jan. Heute vormittag um 9 Uhr fand die Ziviltrauung des Großherzogs Wilhelm Ernſt von Sachſen⸗ Weimar mit der Prinzeſſin Carola Feodora von Sachſen⸗ Meiningen durch den Weimariſchen Staatsminiſter Dr. Rothe in Gegenwart des Herzogs von Sachſen⸗Meiningen und des Prin⸗ zen Albert von Sachſen⸗Weimar ſtatt. Der Marmorſaal des herzoglichen Schloſſes war in eine Kapelle umgewandelt. Um 11 Uhr ſetzte ſich der Hochzeitszug in Bewegung. Nach dem Chor⸗ geſang und der Textvorleſung hielt Prälat Schmidthenner von Karlsruhe die Traurede unter dem Bibelwort Johannes 2, Vers 10: Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone des Lebens geben. Unter Kanonendonner erfolgte der Ringwechſel. Die Einſegnung fand ſodann unter abermaligem Chorgeſang ſtatt. Nach dem„Vater unſer“, dem Segen und Geſang ſchloß die Feier. Unter Vorantritt des Oberhofmarſchalls verließ das Paar und die fürſtlichen Gäſte den Marmorſaal und begaben ſich zum gelben Zimmer, wo die Gratulationscour abgehalten wurde. Darauf fand Feſttafel ſtatt. Die Chemiſche Reichsanſtalt. * Berlin, 4. Jan. Für den Bau der Chemiſchen Reichsanſtalt, die in Berlin errichtet werden ſoll, hat der für die Gründung tätige Verein„Chemiſche Reichsanſtalt“ in ſeiner ordentlichen Mitgliederverſammlung den Betrag von 900 000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Die Summe ſoll auch den Einrichtungen des Baues dienen. Als Vorausſetzung hat der Verein lt.„Frkf. Ztg.“ dabei die Bedingung geſtellt, daß vom preußiſchen Kultusminiſterium ein Ordinariat an die Univerſität Berlin für den Präſidenten der Anſtalt und ein Extraordinariat für einen Abteilungsvorſteher bewilligt werde. Abünderung der Rechtsanwaltsordnung. * Berlin, 4. Jan. Ein Geſetzentwurf zur Abänderung der Rechtsanwaltsordnung vom Jahre 1878 liegt gegemvärtig It.„FIrkf. Zig.“ dem Bundesrat zur Beratung vor. Vom Berliner Hofe. W. Berlin, 4. Jan. Der Kaiſer nahm beute borm Königl. Schloſſe die Vorträge der Chefs des Militär⸗ Marineabinetts entgegen. Das Mond⸗Vermächtnis für die Univerſität Heidelberg. W. Berlin, 4. Jan. Die Mond⸗Spende für Heidelberg beträgt wie zuerſt gemeldet 50 000 Pfund Sterling, nicht wie irrtümlich berichtet wurde, 20 000 Pfund. Die ungariſche Miniſterkriſe beendet. * Wien, 4. Jan. Dr. v. Lukacs wurde in 1½ſtün⸗ diger Audienz vom Kaiſer empfangen und zum ungariſchen Miniſterpräſidenten ernannt. Damit iſt die mit der zweiten Demiſſion Weckerle am 28. September ausge⸗ brochene Miniſterkriſe beendet. Lukacs reiſt nachmittags nach Budapeſt zurück und ſetzt ſich dort mit Perſönlichkeiten in Verbindung, die er zum Eintritt in das Kabinett bewegen will. Er kehrt dann nach einigen Tagen nach Wien zurück, um dem Kaiſer die fertige Miniſterliſte vorzulegen. Die Enthebung des Kabinetts Weckerle findet ebenfalls ſchon früher ſtatt. itlag im und des Die Lage in Spanien. *„ Madrid, 4. Jan. In Saragoſſa wurden geſtern aberd vor den Portalen mehrerer Kirchen, in denen gerade Gottesdienſt ſtattfand, zweifellos von Anarchiſten, Petarden abgebrannt und hierdurch unter den Gläubigen eine Panik hervorgerufen. Die Umhüllungen der Pekarden trugen die Inſchriften:„Gerechkig⸗ keit! Zur Erinnerung an die Hinrichtung Ferrers! und Guardias!“ Eine dunkle Geſchichte. *„ Madrid, 4. Jan. Andaluſiſch⸗ Blätter berichten, daß wäh⸗ rend einer königl. Fegpartze in der Prsoirth Granede 6 heram⸗ „Friedrichshofes“, geleiſete Café irrende Ausländer, die ſich für Schiffbrüchig e ausgeben, ver heftet worden ſeien, die ohne jede Legitimationspapiere waren Drei ſind Deutſche, zwei Franzoſen, einer ein Italfienet Man glaubt, es ſeien gefährliche Anarchiſten. Sie bleiben i wahrſam, bis ihre Perſönlichkeiten feſtgeſtellt und ihre Abſich die ſie in das Gebiet geführt haben, näher aufgeklärt ſind.(Ir Kämpfe zwiſchen türkiſchen Truppen und aufſtändiſchen Stämn W. Konſtantinopel, 4. Jan. In Jemen fand Kämpfe zwiſchen türkiſchen Truppen und mehreren Skäm ſtatt. Die Stämme wurden nach großen Verluſten zuru geworfen. Auch in Diranige im Vilajet Bagdad hab die türkiſchen Truppen die Nomadenſtämme zurückgeſchla welche die Bevölkerung angriffen. Ein deutſcher Profeſſor amerikaniſcher Ehrendoktor. W. Nephyork, 4. Jan. Die Univerſität Columbia er den Mathematiker Prof. Otto Runge⸗Göttingen, der z. Zt, Altsbauſchprofeſſor wirkt, zum Ehrendoktor. 8 Telegrammwechſel zwiſchen Kaiſer Wilhelm und Präſident To * Waſhington, 4. Jan. Präſident Taft erhielt von§ Wilhelm zum Jahreswechſel folgendes Telegramm: Ihnen und amerikaniſchen Volke meine beſten Wünſche für ein glückliches N jahr.— Präſident Taft erwiderte: In voller Würdigung und E⸗ widerung der mir übermittelten freundlichen Wünſche Eurer Maz ſtät wünſche ich Ihnen und dem deutſchen Volke für das kom Jahr Geſundheit und Wohlergehen. N Geſchäftliches. Eine Kochkunſtausſtellung in Mannheim gehört zu d teneren Erſcheinungen. Es iſt ſchon ziemlich lange her, hier dergleichen geſehen hat. Mit umſo größerer Befrie wird man daher die Veranſtaltung begrüßen, welche d der Köche von Mannheim⸗Ludwigshafen am 5. und 6. Ja in den vereinigten Sälen des Friedrichsparkes veranſtaltet. Nebe dem culinariſchen Teil der Ausſtellung, über den an ander Stelle berichtet wird, bildet die küchentechniſche Ausſlellung bekannten hieſigen Firma Gebrüder Schwabenla Hoflieferanten, welche auch Zweigniederlaſſungen lin, Köln, Zürich, Wien und Genua unterhält, eine ganz dere Sehenswürdigkeit, wie ſie in dieſem Umfang in M noch nicht geboten wurde. Blitzende Kupferbatterien, Alum und Reinnickelgeſchirre, Geräte und Maſchinen aller A Hotels, Reſtaurants, Anſtalts⸗ und Privatzwecke, k Privatkücheneinrichtungen, kurz ein ziemlich vollſtändige des Bereiches der modernen Küchentechnik wird hier dei ſchauer vor Augen geführt. Hoteliers, Reſtaurateure, Caf die Leiter von Anſtaltsküchen und last not least die g Hausfrauen werden dieſen Darbietungen gewiß volles In entgegenbringen. *Grand⸗Cafe Mannheim. In den letzten Stunden des a Jahres iſt noch ſchnell in der Heidelberger Straße(0 7, Grand⸗Cafsé eröffnet worden, das ſchon ſeit einigen durch ſeine Eleganz und Stilſchönheit die Blicke aller P auf ſich zog. Wer den Lokalitäten einen Beſuch abgeſ wird den Eindruck gewonnen haben, daß unſere Stadt um wirklich großſtädtiſches Cafe bereichert iſt. Der Pächter, K Heim, Inhaber des bekannten Cafes Perrimond⸗Rumpeln Nachf. in Baden⸗Baden, wird das Hauptgewicht auf vor Kaffeegebäck legen. Er iſt dazu um ſo eher in der Lage, dem Cafs eine erſtklaſſige Konditorei verbunden iſt. Di kationsräume befinden ſich in dem hinteren Teil des Geb Man gelangt hier zuerſt in die ſehr geräumige Kaffeekt daun in die Backſtube, wo alle zu einer modern einge Konditorei gehörigen maſchinellen Einrichtungen vorhande Die Einrichtung des Cafés war eine außerordentlich Erſt vor 6 Wochen hat Herr Architekt Striebel erhalten. Niemand hat geglaubt, daß in dieſer kurz Umbau und die Einrichtung vollzogen werden könnte, es trotzdem möglich geweſen iſt, ſo ſtellt dies in erſt Herrn Striebel das ſchmeichelhafteſte Zeugnis aus. E amerikaniſcher Geſchwindigkeit gearbeitet, ohne dabei;! ſche Dörfer hinzuzaubern. Das Hauptlokal macht einer gediegenen Eindruck. Alles ſtimmt harmoniſch zu Möblement und die Holzverkleidung, die Beleucht Ton der Wände und Decke. Was aber vor allem impon die einheitliche Durchführung des gewählzen Stils, durch ſeine Einfachheit wirkt. Neben dem Büfett Stufen zu dem Billardzimmer, in dem vier Billard ſind, die ſich ebenfalls der Architektur ſehr gut anpa wenn man ſich dann nach rechts wendet, betritt m elegantes wie gemütliches Damenzimmer. Möbel un kleidung wurden von der bekannten Möbelfabrik Darmſtadt, die Beleuchtungskörper von Oberd in Mainz, die Billards von Fürſtweger in Mainz in Kirſchbaumholz gehaltene Damenzimmer wir! Spielzimmer verwendet. Wir ſind der feſten Ueberzeugn das von Herrn Meiſel, dem früheren Geſchäfts auch auf die D Namen entſprechend frequentiert werden wird ien zügliche Lage beitragen dürfte. e Ba Es iſt mir ein Herzen Emuſion meine ganze Auer Eliniſton ſind meine Kinder das geworden, was Frieda waren ſehr zart, zu al da ſchweige deun gehen konute. Der Zuſt Sorge ge abt, und Sie köunen gewiß ineine Freu Uach der eriten Flaſche be nerken konnte wie der Abyp ſie aufigen, role Backen zu beko umen, und wie das beſſetes wurde. Jetzi läutt das Mädel von Tag zu Tag ganz genan, wain ſie Scotts E nlſton einnehmen müß, jedes nal nach den Eſen mit deln Loſſel in der Daud un was haben,“ Sie und ihr Brülder hen haben Scotts au ſehr gerne genommen.“(ge „Der Grund eines allzu zarten Knochenbe KLeinder und der damit verbundenen Schwie⸗ Erſernen des Gehens iit auf die Kalkarmut der zurückzufühtren. Die fehlenden minerg müſſen dem Körper alſo in Form eines mittels zugefütrt werden, was am beſten d Emulſion geſchieht. Dank ihrem Gedal Subſtanzen feſtigen ſich die Knochen raſch, und widerſtandsfähig, während der eigene bohe Nährwert den Anaz be, Unſtigt. das verkaul, und zwar nie oſe nach Gewicht ode nur iu verſtegelien Origtnaiflaſchen in Kart Schutz narke(Fiſcher mun dem Dorſch 1 1 Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 4. Januar. olkswirtschaft. Börſen⸗Wochenbericht. W. Lon don, 31. Dezember. Wenn auch während der letzten Tage für kurzfriſtige Darlehen Line Verteuerung eingetreten iſt und auch die Börſe bei der Ultimo⸗ Verſorgung ſich teilweiſe mit etwas teuerent Geld abzufinden hatte, die Situation des hieſigen Geldmarktes eine äußerſt Die Vorbereitungen für das Jahresende, die jetzt wohl 8 ſchloſſen zu betrachten ſind, haben eine nennenswerte Ver⸗ ſteifung nicht verurſacht und der Diskontmarkt zeigt einen Rück⸗ der auf die Erwartung einer Ermäßigung des Bankſatzes ald nach Neujahr hindeutet. Man darf jedoch nicht überſehen, r Londoner Geldmarkt während der letzten 3 Monate auf die evanziehung Pariſer Mittel angewieſen war, und daß die ſo auf⸗ dommenen Darlehen im Laufe der nächſten 3 Monate wieder klig werden. Außerdem zeigt Newyork wieder große Neigung, ſich Europa Geld zu verſchaffen und ferner dürfte mit wachſenden rziellen und induſtriellen Anſprüchen zu rechnen ſein. Unter Umſtänden iſt wohl eine ſehr weſentliche Geldverbilligung zu erwarten, wenn auch natürlich im erſten und namentlich zweiten Quartal des kommenden Jahres Geld weſentlich flüſſiger dürfte, als dies ſeit Oktober der Fall geweſen iſt. Außerordentlich ruhig liegt die internationale Politik, was auf e Börſe infolge der Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Ma⸗ kko und der Meldungen hinſichtlich der Beſtrebungen einer deutſch⸗ ngliſchen Verſtändigung einen guten Eindruck hatte. Was die ſche Politik anbelangt, ſo hat man ſich mit dem jetzigen Wahl⸗ f abgefunden. Anſcheinend glaubt ſelbſt die ſtark konſervatio ſauchte Börſe nicht ernſtlich an die Möglichkeit einer eklatanten jederlage der liberalen Partei, auf deren Schwächung man aller⸗ gs vechnet. Die Ausſicht aber, daß das liberale Kabinett die el in der Hand behalten dürfte, ſcheint nicht verhindert zu en, daß heimiſche Fonds und Bahnen eine Aufwärts⸗ ewegung erfahren konnten. Was heimiſche Bahnaktien anbelangt, geigt die heimiſche Spekulation geſteigerte Kaufluſt, angeregt günſtigen Einnahmeausweiſe und die Erwartung, daß ſchäftslage ſich im Laufe des nächſten Jahres weiter beſſern . Die Dividendenerklärungen nahen heran, was gleichfalls ſpekulative Betätigung ſtimulierend wirkt. auswärtige Staatsfonds hat ſich auf die gün⸗ mn Geldmarktverhältniſſe hin die Tendenz befeſtigt; namentlich te für argentiniſche Fonds, ſowie auch für Buenos Aires⸗ inz⸗Anleihe gute Nachfrage. Kolumbier, die unter der Furcht er Verſchiebung der Kouponzahlung gelitten hatten, zeigten d der letzten Tage eine kräftige Erholung, was wohl auf re Ausſichten für prompte Einlöſung des Januar⸗Koupons hin⸗ tEs iſt dies um ſo erfreulicher, als die Verzögerung der⸗ einen ſehr ſchlechten Eindruck auf alle Fonds derjenigen und zentralamerikaniſchen Staaten nachen müßte, deren Kre⸗ noch nicht feſt etabliert iſt. Auch Guayaquil⸗ und Quito⸗Bonds feſter, gleichfalls auf die Erwartung, daß die nächſte Koupon⸗ ig geſichert iſt. Wall Street zeigte am letzten Montag ein ſenſationelles ock Jeland Shares erfuhren im Laufe kurzer Zeit eine on nicht weniger als Sh. 30 und einen rapiden Rückgang ſt ebenſo großem Umfang. Dieſer Vorgang, der von dem ler Börſenausſchuß augenblicklich unterſucht wird, hat ohne zein ge Mißtrauen hinterlaſſen. Jedenfalls beweiſt aß der Markt ſpeziell in dieſem Papßer ſehr knapp mit Material orgt ſein muß. Dies beſtätigt die günſtige Anſicht für dieſes das von potenter Seite geſtützt wird. Nachdem die Furcht Corner in Rock Island Shares beſeitigt war, konnten ſich ſchliell erholen, beſonders dank der guten Stütze, welche kt zuteil wurde. Die Finanzgruppen ſind wegen der Finangoperation gewillt, den Markt weiterhin zu die Berufsſpekulation huldigt der feſten Ueberzeugung, das kommende Jahr zu erwartende glänzende wirt⸗ ntwicklung das große Publikum ſchließlich doch aus ſeiner beobachteten Zurückhaltung aufrütteln wird, indem ihm as jetzt zu hoch erſcheinende Preisniveau durch ſteigende Ein⸗ tund Ausſichten auf höhere Dividenden plauſibel gemacht u dürfte. Dann natürlich würden die augenblicklich ſeitens zall Street⸗Faiſeure durchgehaltenen Poſitjonen in ſchwächece übergehen. Leider aber iſt der Ausblick doch nicht ganz ſo daß mit unbedingter Sicherheit auf eine derartig kräftige ſbewegung ſeitens der großen Maſſen gerechnet werden könnte. Arbeiter fangen bereits an, ihre Anſprüche auf beſſere Löhne, urch höhere Priſe für viele ihrer Lebensbedürfniſſe, geltend ſen. Die Regierung kommt häufig mit Reformplänen. Der erſelben iſt ein beabſichtigter Verſuch, die Waren⸗ und Effek⸗ ſen zu vegulieren. Außerdem iſt die Anti⸗Truſt⸗Bewegung wegs als abgetan zu betrachten, hat doch Präſident Taft die über dieſe Frage, wie über die ſtrengere Anwendung des n⸗Geſetzes oder über deſſen Modifizierung in Bälde eine t an den Kongreß zu ſenden. Dies alles ſind Faktoren, die mahnen. Ganz ohne Wolken iſt der Horizont alſo bei einer kräftigen Aufwärtsbewegung bei Jahresanfang daher gut tun, nicht zu vergeſſen, daß die Bäume nicht wachſen. ſche Bahnen ſind vernachläſſigt, ſpeziell Grand n unter dem enttäuſchenden Novemberausweis, der Eſtl. 3000 über dem vorjährigen abſchließt, während man von mindeſtens Lſtl. 15 000 erwartet hatte. Dendenz herrſchte für argentiniſche Bahnen ige Ernteberichte. Von gut unterrichteter Seite werden ntral Income⸗Bonds als ſteigerungsfähig anempfohlen. feſte Haltung zeigen mexikaniſche Bahnwerte. ten der Mexican Railway ſind ſehr befriedigend und hin, daß auch in Mexiko die Situation ſich ähnlich vikaniſchen Union beſſert. Gewöhnlich gut unter⸗ e bezeichnen jetzt Interoceanic IInd Pref. Shares als rmarkt verzeichnet infolge der Einſchränkung ſeitens des größten Teils der amerikaniſchen Kupfer⸗ Haltung, die auch auf Kupferaktien von günſtigem ich feſter ſind ſüdafrikaniſche Minenwerte den der Rand Mines und Cenkral Mining Co. anderer⸗ Hoffnung, daß die augenblicklich gemachten Anſtreng⸗ Rekrutierung neuer Arbeitskräfte namentlich in der iger zu pouſieren, erfolgreich ſein werden. Die ing hat das beſtehende Decouvert namentlich in der Prämien⸗Erklärung zu Deckungskäufen gezwungen; auch neo⸗Verkäufer ſahen ſich zu Deckungen veranlaßt. In⸗ d die leitenden Werte, beſonders Goldfields und Rand r auch einige ſüdafrikaniſche Spezialitäten, wie Bantjes ntein., kräfbig erholt. Der Dezemberausweis dürfte ausfallen und dies mag den Markt weiter ſtimu⸗ auch die Detachierung der Dividenden. e ſeſte Haltung des weſtafrikaniſchen Marktes hat zur Steigerung verſchiedener ſüdafrikaniſcher Finauz⸗ Goldfields, Gold Truſt und Goerz Shares geführt. Wie ſind dieſe Geſellſchaften gemeinſam mit der Firma Beit u. Co. im Begriff, eine Finanzgeſellſchaft für das frikaniſche Minengebiet zu bilden. hr günſtige Tendenz zeigen Diamantaktien. beſonders und Jagersfontein, welche von gut unterrichteter Seite ich beträchtlichen Poſten gekauft wurden. Verſchiedene welche dieſe Steigerung erklären ſollen, wie die beabſich⸗ ng der De Beers Debentures und eine Fuſion der 5 gier De Beers und der Jagersfontein, ſind wohl mindeſtens als ver⸗ früht zu betrachten. Was De Beers⸗Aktien anbelangt, ſo iſt die Situation der Geſellſchaft ohne Zweifel eine ſehr befriedigende. Feſte Haltung zeigen Hudſon Bay Shares, die auf 100 ez Dividende geſtiegen ſind. *** Deutſcher Reichsbauk⸗Ausweis vom 31. Dezbr. 1909. (Mill. Mk.) gegen die Vorwoche. 915 189000— 68 522 000 681 056 000— 6 400 000 55 591 000.28 900 9916 000 21 362 000 1237 360 000 + 28 21 000 Aktiva: Metall⸗Beſtand 0 Darunter Gold Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine. Noten anderer Banken Wechſelbeland Lombardoarlehen. Effeltenbeſtand Sonſtige Attivan Paſſiva: Grundkapital.. Reſervefonds. Notenumlauf 292 000 000 205 355 000 331 686 000 123 584000 205⁵5 290 000 12 557 000 1 — — 5„180 000 000 unverändert 64814000 unverändert 1. 2071 5/2 000 + 451 771 000 Depoſiten 4345 673 624000 48 949 000 Sonſtige Paſſisa 57 182 000— 2271 000 Die deutſche Reichsbank befindet ſich mit Mk. 617 896 000 in der Notenſteuer gegen eine Notenſteuer von Mk. 88 713 C00 am 23 Dez und gegen eine Notenſteuer von Mt. 454796 000 am 31. Dezor. 1908. Bei den Abrechnungsſtellen wurden im Dez. Mk. 4 543 358 600 abgerechnet. *** Ankauf von Schecks durch die Reichsbank. Mit dem Beginn des neuen Jahres hat die Reichsbank auch den Ankauf von Schecks in ihr Geſchäftsprogramm aufgenommen. Die hierfür feſtgeſetzten Bedingungen ſchließen ſich an die Ge⸗ ſchäftsbedingungen über den Ankauf von Wechſeln an. Die Reichs⸗ bank wird beim Kauf von Schecks 5 Tage Zinſen auf Baſis des Bankdiskonts berechnen. Die Mindeſtvergütung be⸗ trägt bei Schecks bis hundert Mark 30 Pfg., bei Schecks über hun⸗ dert Mark 50 Pfg. Dieſe Bedingungen ſind, ſo ſchreibt das„Berl. Tagebl.“, verhältnismäßig hart und werden die Zentraliſierung des Zahlungsausgleichs durch die Reichsbank nicht in dem Maße fördern, wie es erwünſcht wäre. Denn die Banken und Bankiers werden vielfach beſſer wegkommen, wenn ſie nach wie vor die Schecks dem Zahlungspflichtigen direkt einſenden und ſich von dieſem den Gegenwert zum Reichsbankgirokonto überweiſen laſſen. Auf dieſe Weiſe wird der Inhaber des Schecks im allgemeinen am dritten Tage im Beſitz des Geldes ſein, er verdient alſo nur wei Tage Zinſen und das Porto. Bei einem Verkauf des Schecks an die Reichsbank kann er freilich ſofort über den Gegenwert ver⸗ fügen, das Geld alſo auch zum Tageszinsſatze wieder nutzbar machen. Trotzdem iſt die Bedingung„fünf Tage Zinſen zum Bankdiskont“ ungünſtiger, und wir möchten annehmen, daß das Reichsbankdirektorium in abſehbarer Zeit die Bedingungen betr. den Ankauf von Schecks ſelbſt revidieren wird. Pfüälziſche Hypothekenbank in Ludwigshafen. Dem Ankrag der Bankfirma Gebrüder Klopfer auf Zulaſſung von 40 Mill. Mark Aprozentigen, bis 1917 unkündbaren Pfandbriefen der Bank Serie 54—57 zum Handel und zur Notierung an der Augsburger Börſe wurde ſtattgegeben. Gaswerk Rulzheim(Pfalz).⸗G. in Bremen. Eine General⸗ verſammlung der umgeänderten Gaswerk Rulzheim(Pfalg).⸗G. in Bremen zum Francke⸗Konzern gehörig, ſoll die Er höhung des Grundkapitals um M. 150 000 auf M. 250 000 be⸗ ſchließen. Hutſtoffwerke.⸗G. vorm. C. F. Donner in Frankfurt a..⸗ Niederrad. Auf der Tagesordnung der außerordentlichen Haupt⸗ verſammlung ſteht als einziger Punkt die Beſchlußfaſſung über die Verwertung des Geſellſchaftsvermögens durch Veräußerung im ganzen und Beſtellung eines Liquidators. 5 Ueber das Vermögen des Schuhwarenhändlers Pöhlmaun in Fürth wurde der Konkurs eröffnet. Die Paſſiven werden auf M. 265 000, die Aktiven auf M. 100 000 geſchätzt. Trotz der Kon⸗ kurseröffnung wird noch ein Zwangsvergleich zu 50 Prozent angeſtrebt. A ** Telegraphiſche Handelsberichte. Neues vom Dividendenmarkt. * Neckarſulm, 4. Jan. Der Aufſichtsrat der Neckar⸗ ſulmer Jahrradwerke Neckarſulm beantragt die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent gegen 8 Prozent im Vorjahre. *Berlin, 4. Jan. Die Chemiſche Fabrik.⸗G. vormals Moritz Milch in Poſen verteilt eine Dividende von 12 Prozent gegen 15 Prozent. Konkurs. * Frankfurt, 4. Jan. Wie man der„Frkf. Zeitung“ ſchreibt, geriet die Bierbrauerei Karl Friedrich Viehbeck in Hof⸗ heim(Unterfranken) in Konkurs. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 4. Jan. Die Zulaſſung von M..25 Millionen Aktien der Schrammſchen Lack⸗ und Farbenfabrik vorm. Chriſtof Schramm u. Hörner zum Handel an der Frank⸗ furter Börſe wurde von der Bankfirma E. Ladenburg⸗Frankfurt und Merzbach⸗Offenbach beantragt. Dorſtener Papierfabrik.⸗G. m. Köln, 4. Jau.(Telegr.) Wie die„Köln. Ztg.“ mitteilt, hat der Aufſichtsrat der Dorſtener Papier⸗Fabrik.⸗G. beſchloſſen, den Betrieb nicht fortzuſetzen, wenn der Abſchluß ungünſtig ausfalle, der Abſchluß iſt aber noch nicht fertiggeſtellt. Vorſichtshalber ſei den Ar⸗ beitern gekündigt worden, falls der Betrieb eingeſtellt werden müßte. Wegfall der Kohlenausnahmetarifs. m. Köln, 4. Jan.(Telegr.) Der große Umfang des Kohlen⸗Verkehrs und die hervorragende Bedeutung, die er infolgedeſſen für das ganze Frachtenweſen beſitzt, hat bisher auch dadurch Anerkennung gefunden, daß die für dieſen Ver⸗ kehr in Frage kommenden Tarife beſonders mit den ſonſtigen Tarifen zuſammenfallen, die herausgegeben wurden. Das war für die Eiſenbahnverwaltung wie für den Kohlenbergbau und den Kohlenhandel außerordentlich wertvoll, denn dadurch wurde die Ermittlung der Frachten infolge größerer Ueber⸗ ſichtlichkeit der Tarife ganz erheblich erleichtert. Höchſt auf⸗ fallenderweiſe ſind nun mit Einführung des neuen Güter⸗ tarifes für den Bahnverkehr der preußiſch⸗heſſiſchen Staats⸗ bahnen am 1. Januar d. J. beſondere Ausgaben der Kohlen⸗ ausnahme⸗Tarife in Wegfall gekommen. Cs kommen dabei nach der„Köln. Ztg.“ in Betracht, die Tarife für den Verkehr vom Ruhr⸗, Inde⸗ und Wurmrevier, ſowie die linksrheiniſchen Kohlengebiete nach den Stationen der Staatsbahngruppe ½, 3 und 4. Dadurch wird einerſeits die Ermittlung der jeweils für die einzelnen Kohlenſendungen in Frage kannmenden * 2 6.„ neu Chem. Fab. Goldenbg. Frachten ganz außerordentlich erſchwert, anderſeits ein großer Arbeitsaufwand von den Beteiligten für die Fortführung des Tarifes bei eintretenden Aenderungen erfordert. Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Zementſyndikat und Baugewerbe. * Eſſen, 4. Jan. Der zwiſchen dem Zementſyndikat in Bochum und dem Arbeitgeberbund für das Baugewerbe in dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Induſtriegebiet bisher beſtandene Vertrag war am 31. Dezember abgelaufen. Es haben darauf Verhand⸗ lungen zwiſchen den beiden Vertragteilnehmenden ſtattgefunden, die nunmehr zu einem Ergebnis geführt haben. Es iſt laut„Frkf. Zeitung“ mit Beſtimmtheit zu erwarten, daß trotz des bedeutend herabgeſetzten Preiſes für Zement der Vertrag noch für das Jahr 1910 abgeſchloſſen wird. Einnahmen der Mazedoniſchen Eiſenbahn. * Wien, 4. Jan. Die Einnahme der mazedoniſchen Eiſen⸗ bahn betrugen vom 10. Dezember bis 16. Dezember v. Is. Fros. 59 912 oder mehr Fres. 5994, ſeit dem 1. Januar Frs. 3 005 999 oder mehr Fres. 98 182. Geſamteinnahme der Anatoliſchen Eiſenbahn. Konſtantinopel, 4. Jan. Die Geſamteinnahme der Anatoliſchen Eiſenbahn betrugen in der Zeit vom 10. bis 16. Dezember Fres. 158 084 oder mehr Fres. 9794, ſeit dem 1. Jan. Fres. 7 465 117 oder mehr Fres. 19 829 als in der entſprechen⸗ den Vorjahrszeit. Amortiſation der braſilianiſchen äußeren Anleihe. Rio de Janeiro, 4. Jan. Die Regierung beſchloß die Amortiſation der äußeren Anleihen in dieſem Jahre wieder auf⸗ zunehmen. Neues aus Amerika. * Newyork, 4. Jan. Die Queranty⸗Truſt⸗Co., welche im letzten Monat von dem Hauſe Morgan übernommen wurde, kaufte die Morton ſowie die Fiftht Avende Truſt⸗Co. Alle drei Kompagnien haben 100 Millionen Dollar Depoſiten. Bisher war bei ihr der Ein⸗ fluß des Straßenbahnmagnaten Ryan ausſchlaggebend, welcher ſich aus der Finanzwelt zurückzieht. *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 4 Januar.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute für Verſicherungs⸗Aktien ſehr feſt. Höher ſtellten ſich: Frankona 955., Badiſche Aſſekuranz 1550 ., 1600., Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien 710., Con⸗ tinentale Verſicherungs⸗Aktien 530 G. und Mannheimer Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien 600 B. Uebriges ohne bemerkenswerte Ver⸗ änderungen. Akiien. Sanken, Brief Geld Badiſche Bank— 3— —— Pfälz. Ban—— J91. 5 Pfälz. Hyv.⸗Bank— 192.—Mannh. Damypfſchl. Pf. Sp⸗ u. Cdd. Landau—.— 135.—— Lagerhaus Nhein. Kreditbank Frankona, Rück⸗ und Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 193,200 Ui verſ..⸗G. vm. Südd. Bank— 11475/ Bad. Rück⸗ u. Mitv. Südd. Diso.⸗Geſ. 117.— 1186.70Fr. Trp.⸗„ Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Geſ.— 1788 GChem. Jnduſtrie. Bad. Aſſecuran; 1600 1550 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 337.——.— Continental. Verſich.—.— 530.— —.——Nannh. Verſicherung 600.—— —+ 208.—[Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 710.— Württ. Tranp.⸗Lerſ.—.— 500.— 590 80 Induſtrie. 5 708,l.-G. f. Seilinduſtrie—.— 134 80 104.3“ Dingler'ſche ſchfbr. 112——.— Emaillirfbr. Kirrweil.———.— [Emaillw. Maikammer—.— 100.— Ettlinger Spinnerei—.— 99— 5 Fuchs Wgf. Hdlbz.. 189.40 Hüttenh. Spinneret!—.— 73. Hedd. Ku. u. Südd.Kb.—.— 124.— -KNarlsr. Maſchinenbau— 208.50 Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 260,— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 195.— udwigsh. Brauerei 225.— Manng. Gum. u. Asb.—.— 140. Mannh. Aktienbr.—.— 126—[Maſchinenf. Badenig—.— 195.— Pfalbr. Geiſel, Mohr——„[Oberry. Elsktrizitäüt—.— 17. Brauerei Sinner—.— Pf. Nähm u. Fahrradf.—. 132 10 Br. Schrödl, Heidlbg.—.— Portl.⸗Zement Odlbg.—— 14.— „Schwartz, Speyer 114.— Ry. Schuckert⸗Geſ. 125.— „ S. Weltz, Speyer— Südd. Draht⸗Induſt. 240.— 139.— „2. Storch., Speyer Berein Freib. Ziegelw. 120.— Br. Werger, Worms Spor. Worm!]. Br. v. Oertae WBürzmühle Neufladt—— Pf. Prezh.⸗u. Spifa r.—.— Zellſtoffabr. Waldhof—.— 288.— Zuckerfor. Waghäuſel—.— 150.— Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenbürſe. (Privaltelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 4. Jan. Fondsbörſe. Die ſchon geſtern bemerkbar geweſene Unſicherheit ſchlug heute bei Eröſnung des Verkehrs in eine fühlbare Ermattung um. Die einſeitigen Poſitionsverhältniſſe, welche durch anhaltende Hauſſe der letzten Zeit geſchaffen worden ſind, haben in der Hauptſache zu dem Kursabſchlag beigetragen. Den Anlaß hierzu gab der geſtrige ſchwächere Verlauf der Newyorker Börſe und die von dort eingetroffenen minder günſtigen Nachrichten. Am empfindlichſten waren die Rückgänge naturgemäß am Montanmarkte, wo die Hauſſeengagements am meiſten angehäuft worden ſind. Ste betrugen bei leitenden Werten bis 3 Prozent und bei den in der letzten Zeit beſonders begünſtigten Rombacher über 4 Prozent. Auch am Bankaktienmarkt ermäßigte ſich das Kursniveau, doch verzeichnen die Rückgänge nur bei Berliner Handelsgeſellſchaft und Diskonto Kommandit 1 Prozent. Von Transportwerten erlitten Amerikaner Brief Geld Transpvort u. Berſicher ung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 89. — 66. 950 —.— 955— Verein chem. Fabriken—.— Verein D. Oelfabriken—.— Weſt..⸗W. Stamm 5„ Vorzug Brauereien, Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 230.— Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms— Ganters Br. Freibg. 96.— Kleinlein Heidelberg 182.— omb. Meſſerſchmitt—.— —— 9 —.— 69 50 —— 71 80 77— 72.— 157.— —.— 3 —.——— auf Newyork fühlbare Einbußen. Die übrigen Werte lagen gleichfallss 5 ſchwächer. Auch Schiffahrts⸗ und Elektrizitätswerte hatten Einbußen von 1 Prozent zu verzeichnen. Eine Ausnahme von der allgemeinen Ermattung machten Kuxenwerte. ˖ leichte Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Von vereinzelten Beſſerungen abgeſehen, behielt auch im weiteren Verlaufe bei ſtillem Verkehr die matte Haltung die Oberhand. Tägliches Geld 5 Prozent. Im Verlaufe bekundete die Börſe gute Widerſtandskraft. IJIn der zweiten Börſenſtunde konnte eine allgemeine leichte Beſ⸗ ſerung Platz greifen. Rombacher Hüttenaktien gewannen 1 Prozent urück. 5 Die Beſſerung ging jedoch in der dritten Börſenſtunde wieder ver⸗ loren, da angeblich für Wiener Rechnung größere Pyſitionslöſungen, namentlich in Montanwerten, vorgenommen wurden. Kaliwerte gach anfänglicher Befeſtigung im Zuſammenhang mit Newyork abgeſchwächt. maſtat uneinheitlich. Am Schluß zeigte ſich Realiſations⸗ luſt. Berlin, 3. Jan.(Deviſennolierungen.) kurz Holland 168.60 168.8viſta New⸗Hort Belgien 80.77 80.87urz Wien „ London 20.41 20.41 lang Wien „ Parts 81.10—.— fkurz Pelersburg * * 418.25 418.50 34.72 84.00 lalien 80.60 80.70 lang 5 Sche 81.— 81.10[kurz Warſchau Berlin, 4. Jan.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 212.— 211.20 Vaurahütte Disc.⸗Kommandit 197.50 196.10 Phönix Staatsbahn 160.60 160.60 Harpener Lombarden 28.70 23.50 Tend.: matt. Bochumer 254.20 450.50 * 208.40 200,20 222.20 221.— 314.10 21% 1 Die 1902er Ruſſen⸗Renten hattn —.— Mannbeim, Januar. Weneral⸗Anze iger. Abend latt. 7. Seite. Herlin, 4. Jan.(Schtußkurſe.) Wechſel London 20.41 20.44 J Keichsbank 15180 148.— Wechſel Paris 81.22 31.35 Rhein. Freditbanl 137.50 187.— 4% Reichsanl. 102.50 102.50 Kuſſenbant 158 80 158 20 40ʃ0 5 903—.——.—Schaaffh. Bank⸗ 148 70 148 30 %0% Neichzanl. 94.25 94.30 Disc.⸗Commandit 117.— 117.50 3½ 0 ii zaatsbabn 160.90 160.40 30% Reichsanleide 35.30 85.30 Lombarden 2370 23.60 4% Gonſols 102.40 102.50] Baltimore u. Obis 119.60 118 30 30%„ 1909———.—Kanada Baeiße 188 50 182 10 85% 1 7 94.25 94.30] Hamburg Packet 135.90 135 40 3½ N„ 1909—.——.—[Nordd. Lloyd 103 90 103.90 8 85 5 85 25 85.30] Bochumer 252 90 251.20 4% Bad. v. 1901 101.20 10.— Deutſch⸗Luxembg. 220 40 218 80 4%„„ 1908/9 101.80 102— Dortannder 95.40 98 30 3%„ eonr. 3430—.— Gelſenkirchner 233.— 221 37 1902/07—— 8425 Harpeger 213 40 210 10 3½%% Bapern 93.75 94.— Vaurabütte 202.— 200 60 3½%%% Heſſen 93.20 93.70] Phönix 221.80 220 70 40% Heſſen.25 82.20] Weneregellnn 231— 230. 3% Sachſen 84.75 85.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 204 70 262.20 4½ Japaner 1905 96.50 9640] Anilin 434— 431. 3% Italiener—.—— Anilin Treptow 362— 356.— 4% Nuſſ. Aul. 1902 31.— 9125 Brown Boveszi 194 20 194.40 4% Bagdaddahn 87 50 87.40] Cdem. Albert 47120 466 Deſter. Kreditaktien 21170 21120 S. Steinzeugwerke 236— 227 50 Berl. Handels⸗Gel. 188.70 18250 Elderf. Farben 460.10 462— Darmſtädte Bant 138.10 187.70 Celluloſe Konheim 195— 194.70 Deutſch⸗Aſtat. Bant 254 70 15370 Küttgerswerken 184— 183 20 Diutſche Bank 250.40 249 60] Sonwaren Wiesloch 105.— 106 50 Disc.⸗Kom nandtt 197 20 196 50 Wi. Dra h. Lengend. 259.70 257— Dresdner Bank 168 70 162 90 Zellfoff Waldhof 286— 289— Privatdiskon! 3¾% W. Berlin, 3 Jan.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 211.50 21150 Staatsbaßn 160.75 160 50 Diskonto Komm. 197.20 196.—Lombarden 23 70 23.60 Pariſer Börfe. Paris, 4. Jan. Ankangskucſe⸗ 3% MRente 98.90 98.965 Debeers 505— 496 Spanier 97.40 97.70] Caſt and 138.— 137 Türk. Loofe 219 50 219 70J Goldfield 157. 154 Banque Oitomant 727.— 126.— Nandmines 289.— 236— Nio Dinto 2014 1992 Londoner Effektenbörſe. London, 4. Jan.(Teleor,.) Aufangskurſe den 4 etenbörfſe. 3% Conſols 83— 83˙] Moddersfontein 11 11½/ö 4 Reichsanleibe 84½ 84½% Premier 40U- 4 Argentinier 909% 91—Randmines 9%%/ 4 Italiener 102— 102—[Atchiſon comp. 127/ 126— 2 Japaner 90% 91½ Canadian 187˙ 186J. 3 Mexitaner 34½ 31Baltimore 121% 121) 4 Spanſer 94% 84˙% Chikags Milwautet 132½% 161 Ottomanbank 10— 19— Denvers com. 53% 52˙% Amalgamated 93ſ⅛ 92—Erie 35% 34% Anacoudas 110 10“[Grand TrunkIIIpref 53˙% 53½ Nio Tinte 1„„ ord. 22— 21%/ Central Mining 17— 17— Louisville 162— 161 Cbartered 31½ 31˙ Miſſouri Kanſas 51˙0% 502 De Beers 19½% 19˙% Outaxio 50% 50% Gaſtrand 5½% 5˙%½ Southern Pacifie 141— 1383) Geduld 2˙ 25½ Unidn eom 210% 2077/ Goldfields 6½ 6˙½%Steels eom. 94½% 981½/ Jagersfontein 8e 8n Tend. träge. Wiener Vörſe. Wien, 4. Jan. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 673.50 673.50 Oeſt. Kronenrente 95.95 95,95 Landerbank 508.50 509—„ Papierrente 99.— 99.05 Wiener Bankverein 548.50 548.—]„ Silberrenze 99.15 99 15 Staatsbahn 752.50 752.70 Ungar. Goldrente 113.75 118.80 Sombarden 127.— 127.—„ Kronenrente 92 35 92.45 Marlknoten 117.80 117.72 Atpine Monian 75.— 753.5 Wechſel Paris 95 60 95.61] Tend.; ruhig. Wien, 4 Jan. Nachm..59 Uhr. Kreditaktien 674.— 678 20 Buſchtehrad. B. 985.— 985 Oeſterreich⸗Uungarn 1785 1785 Oeſterr. Papierrente 99.— 80 05 Bau u. Betr..⸗S,——„Silderrente 99.15 99 15 Unionbank 589.— 595.— Goldrertte 117.45117 45 Ungat. Kredit 793.— 794.—Ungar, Goldrente 1186.75 1138.80 Wiener Bankperein 548.— 548.—„ Kroncurente 92.40 92.50 Länderbant 509.— 509.—Wch. Frankf. viſta 117.2 117.65 Türk. Loſe 227.— 227.—-„ London 240.60 240.57 Alpine 756.— 752.— Parls 95.61 95 57 Tabakaktien———„ Amſterd.„ 199.90 199.85 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.14 19.14 Holzverkohlung 31.50 21.600 Marknoten 117.72 117.65 Staatsbahn 758.20 751.50 Ultimo⸗Noten 117.52 117.60 Lomgarden 127.— 127.—] Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. „ Berlin, 4. Jau. Produktenbörſe. Unter der Einwirkung der feſten Berichte von den ausländiſchen Märkten und der ſtark erhöhten argentiniſchen Offerten war man hier für Weizen feſt geſtimmt. Das Geſchäft war jedoch nur vorübergehend lebhafter. Roggen wurde mit⸗ gezogen, namentlich beſtand für Juli wieder Kaufluſt. Hafer lag im Anſchluß an Brotgetreide bei ſtillem Verkehr feſt, Maisz behauptet, Mpend auf niedrigere Saatofferten und Realiſerungen weiter nach⸗ gebend. Berlin, 4. Jan.(Telegramm.)(Produftenbörſe.) Preiſe in Mark peo 100 kg frei Berlin netto Kaſſe, 3 4. 3. 4. Weizen per Maf 224.25 226 75 Mais pet Ma.—.——.— „Juli 225.50 227 75„ Juli.— 15 Sipt.——.———.——.— Roggen ver Ma 174.— 176.— Rübs! ver Jan.. „ Juli 176.—177 50„ Au 54 30 58.50 —.——.—„Okt.——— Hafer per Mai 164.—164.75 Spiritus 70er loco—.——.— „Juli—.— 166.75 Weizenmehl 29.75 30.— —.—— Roggenmebl 21.80 21.80 Frankfurter Effektenbörſe. Wrivattelegreumm det Sen al-Aszeiserz.) Frankfurt a.., 4. Jan. Fondsbörſe. Der Verkehr an der heutigen Börſe vollzog ſich weſentlich ruhiger als in den letzten Tagen. Die Geſamttendenz war ſchwach. Nicht ohne Einfluß blieb zunächſt der Reichsbankausweis. Obwohl man im allgemeinen eine weſeutliche VBerſchlechterung erwartet hatte, ſo zeigte die Reichsbank trotz der Er⸗ leichterung des Geldmarktes eine große Anſpannung am hieſigen Platze. Täglich Geld war gefragter. Einen weiteren verſtimmenden Eindruck hinterließ die flaue Haltung des Newyorker Marktes, ſowie das Anziehen der Geldrate bis auf 14 Progent am dortigen Platz. Zu⸗ nüchſt machte ſich allgemeine Realiſationsluſt auf dem Montanmarkt bemerkbar, au der beſonders die kleine Spekulation ſtark beteiligt war. Mit größeren Verluſten ſind Bochumer⸗, Harpener⸗ Gelſen⸗ kirchener⸗ und Laurahütte⸗Aktien zu erwähnen. Beſſer erhalten ſich die Aktien der Eſchweiler Bergbau⸗Aktiengeſellſchaft, welche aber ſchließlich ebenfalls ſtärker nachgaben. Deutſch⸗Luxemburger büßten 2 Prozent ein. Elektriſche Werte ſchwach. Ediſon⸗ und Siemens⸗ Halske⸗Aktien um je 2 Prozent niedriger. Von Kaſſainduſtrievapieren Ehemiſche ſchwach, Maſchinenfabriken dagegen ſeſt. Kunſtſeide 4 Pros. beſſer. In Banken war wenig Bewegung, doch machte ſich auch in dieſen die ſchwache Tendenz fühlbar. iskonto⸗Komandit⸗Anteile ſtärker gedrückt. Deſterreichiſche beſſer gehalten. Bahnen ruhig und behauptet, nur Baltimore⸗Ohio matter. Für Schiffahrtsaktien beſtand Abgabeluſt. Auf dem Markte ruſſiſche Werte bei feſter Tendenz. leichte Erhöhung ein, welche auf di Nachbörſe war der Verkehr beſond der Staatsanleihen erwähnen wir Im weiteren Verlauf trat eine e Kurſe befeſtigend wirkte. An der ers in Monfanwerten ſchwach. Es notierten: Kreditaktien 211,30, 20, Diskonto⸗Kommandit 196,40, 20, Dresdner 163,20, Sigatsbahn 160,30, Lombarden 23,70, Baltimore⸗Ohid 118,40, Nordd. Lloyd 103,50, 8s0, Bochumer 251, 250,80, Harpener 210,60, 40 und Phönix⸗Bergbau 221,/10, 20, 221. Telegramme der Continen kal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 3. 4 3 4. Amflerdam kur: 168.85 190 Check Paris 8125 81.25 Delgienn„ 0913 0866 Vaxis kur 81.233 81 20 Italien 80 653.07 Schweit. Plätze„ 81 083 81 135 Eheck London 20.445 20.415 ien 84.80 84 983 ondon„ 20.445.42 RNapoleonsd'or 16.20 16 20 2 lanec 2042— zriva“!dis onto 8% 835 Staatspaßiere. A. Deutſche. 8 4. 3 4 4% deutſch. Neichsanl. 102.50 102.40], Mh. Stadt⸗A. 1208 10110101 15 5„ 109——„ 1909———— 8 5 94 45 94 400% 1905 92,20 92 20 * 55 1909— 6. Ausländtiſche. 85 35 85.305 Arg. k. Gold⸗A. 1887.—.— 30% ör. konf. 5t.⸗Anl. 102.43 102.355% Chineſen 1893 102.80 102.70 3 do. do.1909——. i„„„ 1898 99.65 99,70 *— 75 94.45 94.25/½ Japaner 96.45 96 25 %½„„ 1909-—Mexitaner auß. 88/90 100 50 19 50 1 85½65 853 4 dadiſche St.⸗A. 901 101.— 100 89 4„1908/0 102. 10220 8% bad. St.⸗Oabg)fl— 93.90 „ Di. 94.10 93 80 3%„„10900 93.50 98.30 8*„„ 1904 93.50 93 30 3½„„ 1907—— 93 30 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 103.— 103. 1 1918 102 45 102.65 3½ do. u. Allg. Anl. 98 55 93.55 do.„.⸗Obl. 84.30 84.30 4. Pfälz..⸗B. Prior. 100.45 101. V„.50 95 50 4 Heſſen von 190 101.80 101 80 4 Heſſen 82.30 82 3 4 Sachſen 81.85 84 85 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 70 67 30 67˙45 101.30 101.30 104 50 104.60 98.75 98.85 98.65 99 65 63.50 63.30 3 Lexikaner innere Zulgaren 3¼ italien. Rente 44% Oeit. Silberrente 4½%„Papierrent. Oeſterr. Goldreute 2 Vortug. Serie I 3 5„ III 6490 65.80 4½ neur Nuſſen 1995 99.30 99 50 4 Ruſſen von 1880 81.25 91.45 4 ſpan. ausl. Renti“ 95— 95.— 4 Türlen von 1903 89.— 89 55 94 50 9e 5 Ung r. Goldrente 95.50»5 70 4„ Kronenrente 92.45 92.65 Veezinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche1860 17.20174.20 Fürkiſche 182. 181.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril 150.— 151ʃ. Slldd. Immobil.⸗Gel. 1.0 1050 Eichbaum Maunheim 100. 100.— Mh. Aktien⸗Brauerei 126— 126. Parkakt. Zweibrücken 88.— 87 Weltzz. Sonne, Speyer—.—. Cementwerk Heideldg. 140—(39.80 Cementfabr. Karlſtadt 131.70 131— Badiſche Unilinfabrik 457— 485 Ch. Fabrik Griesheim—.— 955 5 Farbwerke Höchſt 451.— 449.50 Ver. chem. Fabrit Mb. 328 60 329,60 Chem. Werke Albert 475.50 468.59 Südd, Drahtind. Mh. 140.— 140.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 217.— 220. Nec. Böſe, Berlin 18.90 11.80 Aunſtſeidenfabr. Frkf. 181.— 186, Vederwerk. St. Ingbert 64— 04.70 Spicharz Lederwerke 114 50111.— Ludwigsh. Walzmühle 166,—.8. ÜUdlerfahrradw, Kleyer 363—367 99 Maſchinenfbr. Hilpert 85 50 85.10 Maſchinenfb. Badeniga 195—19— Däͤͤrrkopp 383— 863 Waſchinenf. Gritznei 237 20 227.50 Maſch.⸗ Armatf. Klein 109 70 109.70 Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 132.20 182.10 Löhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 37.—.— Schnellpreſſenf. Frkth. 210. 212 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 265.— 263. Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127— 12 Vahmeyer 107.,10 107. Elektr.⸗Geſ. Schuckert 141.80 141.— Rheiniſche 125.— 124 80 Sismens& Halske 255.10 253.50 Vek.deutſcher Oelfabr. 149.7049 90 Schuhrabr. Herz, Frkf. 118 60 118.80 Seilinduſtrie Wolff 130. 134.90 'wollſp. Lampertsm. 60— 60.— Kahimgarn Kaiſersl. 201. 200.— Zellſtoffabr, Waldho 290. 288.— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 254.— 251— Buderns 115.50 15 50 Coneordia Bergb.⸗G.—.— 31 Deutſch. Zuxemburg 221—218.7. riedrichshülte Zergb. 145.— 144 5, Harpener Bergban 213 30 2ʃ0 70 Kaliw. Weſterregelm 219 5 231 Oberſchl.Eiſenindu ir. 113.60 112 80 Zhönix 222.60 221.10 Br. Königs⸗u. Saurah. 203 50 201.— Gewerkſch. Noßleben 105 00 107 00 ſonkir ner 223.60 220.90 Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 117.118.— Hamburger Päcket 136 40 185.7 Norddeutſcher Lloyd 104 20 103.40 Oen.⸗Ung. Staatsd 150 70 160.30 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahnn— do. Meridionalbahn 138 70 136 80 Baltimore und Obio 115.50 118.40 . e Oeſt. Südbahn Lomb. 2390 23 70 Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frt. Oyr.-fdr 99.80 99.80 4% F. K. B. Pfobr.0 100 30 100.3 „„„„„„ 4% Pf. UDypB. Pfdb, 985— 99 41ʃ%„„ VV Kal Pr. Bod.⸗Fr..40 91 40 4 Ctr.d. Bfd. vge 101,09 99 80 3**0 95 unt. 0“ 101 09 100 70 4 bu. v. Ol 5 5 16 101 10 100. 4% Pfdbr. v. Og 5 1215 12 100.20 100 2 8* Pfobr. v. 98 1 25. 5 4. 94 91.50 51.50 94% 05 96/6 91.10 91.10 4%„ Gom.⸗T el. v. U, unt. 10 100 20 100,20 3 ½ 1 FCom.⸗Obi, v. 87/1 92 80 92 80 5%„ Com.⸗Sbl. v. 95/06 92.30 92.30 4% Pr. Pfob. unt. 05 99.60 99.50 11 160.— 100. 4„ 14 100.— 100. Bank⸗ und Ber Badiſche Bant 133.— 183. Berg u. Metallb. 120.50 120 50 Berl. Handers⸗Gel. 183 90 182 90 116.—116.20 188.40 137 60 250.10 49 70 151.—154— 107.30 07,40 197 50 196 40 163 50.63.5 201— 201 5 Comerſ. u. Dist.⸗B. Darziſtädter Ban! Deatſche Bant Dutlſchoſiat. Ban⸗ D Affetten Ban Discoato⸗Gomm. Dresdener Baxnf ſtankf. Hop.⸗Zan 4% Preuß. Pfando⸗ Bank nk. 1919 1005 101.— 20% Pr. Pfdb. unk. 15 100 25 1185 1000 „*** 17 2 1Æ—. 75 7 14 94.50 „„„„ 1ſ% br. Ufdör.⸗Bk.⸗. Kleinb. b 01 1% Pr. Nfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Odl. unkündb. 12 9330 08 30 ½, Rh. O. B. 5fb.„3 00 70 99.80 10% 5 1997 99 70.80 40% 5 1912 19 90 100— 1917 1 0 10% 5 5 8 1919 101 101 10 F 115 91.80 92..— 1ſ Kgz....5.— 32.— % N. W. B. C. B. 1i % Bf. B. Pr.⸗Obl.———— VVVVC%»nß %½ tel... Faung. 8evi.,. 609. 599— ſicherungs⸗Aktien. Deneri.⸗Ung Ban Oeſt. Länderb uk Kredit⸗Anſtal. Pfälziſche Bank 127.50 127.50 128.— 128 10 211.30 211 30 101.—101. Irkf. Oyp.⸗CEr dits. 160.20 160.50 Natisnalbant Frankſurt A M. 4. I in. 131 25 180 Südd. Diskont Bfälz. Hyp.⸗Zank 192 192.— Zreuß. Hppotheknb. 123.40123— Seutſche eichsol. 15 10150 75 Khein. Kreditdank 133.50 36 50 Thein. Opp.⸗B. N. 193 20 198 50 Schaaff). Bantver. 149 25 48.75 Sidd. Bant Rhm. 1475115— Stener Bankver. 188 75 138.50 117.— 116.70 aunt Otomane 145.—145.— Treditaktlen 211.30 Ois uto⸗ Commandit 196 30. Darm la tet 37.25, Dresdnar Jau 162 K0 Hau de sgeſellſchaft 182.90, Deu ſche Baut 249.75 Staatsd in 168.50 Zombardan 23.70 Bochumer 250.50, Helſeulizchen 220.50, Lamaßünte 201.—, Unzarn 25 50 Tendem Nacbörſe. ſchwach. Ereditaktten 211 30, Sistente-Semmanbdu 196.70 Stastsbabn 168.8e, Sembarven.70 Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Rotterbam, 31. Dez.(Drahtbericht der Holland Amerita⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Noordam“, am 21. Dez, von New⸗Vork ab, ti deute dier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf, Mannheim, Bahnhofplatz, direkt am Haupt⸗Bahnhof. New⸗Nork, 30. De;(Drahtbericht der Hamdurg⸗Amerika⸗ Linte.) Der Poſt⸗Dampfer„Pennſyivania iſt am 30. 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