Abonnement: 70 Mfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. cuamhee Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Buregu(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redakttoan Expedition und Verlags⸗ buchhandlungg 841 877 218 Berlin, 7. Jan. Unmittelbar nach Zuſammentritt des Reichstages wird dieſem ein Geſetz über die Schaffung eines Kolonialgerichtshofes vorgelegt werden, der in dritter und letz⸗ ter Inſtanz in allen kolonialen Streitſachen Recht zu ſprechen berufen iſt. Ebenſo ſteht die Vorlage eines Geſetzes über die Regelung der Rechtsverhältniſſe der Kolonialbeamten bevor. 4 Schrecklicher Tod. * Hottous, 7. Jan. Einen ſchrecklichen Tod fand der 51 Jahre alte Eiſenbahnſchaffner K. Otto von hier, der einen Güter⸗ zug auf der Fahrt von Berlin hierber begleiten mußte. Auf dem Bahnhof Lübbenau wollte Otto in den abfahrenden Zug ein⸗ ſteigen, ſtolperte aber dabei über den Draht einer Signalleitung und fiel ſo unglücklich, daß er in eine Lücke zwiſchen zwei rollende Wagen auf die Schienen geriet. Sofort gingen mehrere Wagen über ihn hinweg und teilten ſeinen Körper in zwei Stücke. Der Tod war auf der Stelle eingetreten. Maßregel gegen den Waffenſchmuggel. OLondon, 8. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau). England hat eine Truppenabteilung bei Lila⸗Rotas an Grenze zwiſchen Perſien und der Provinz Beludſchiſtan zu⸗ ſammengezogen, um dem dort graſſierenden Waſfentznaee ein Ende zu machen. Schwerer Unfall bei einer Wählerverſammlung. OLondon, 8. Jan.(Von unſerem Londoner Bureauh. Bei einer Wählerverſammlung der iriſchen Nationaliſten im Oſten Londons ereignete ſich geſtern abend ein ſchwerer Unfall. Es entſtand ein heftiges Gedränge und dabei brach ein eiſernes Geländer, das einen 10 Fuß tiefer gelegenen Hof umgab. Mehrere Dutzend Perſonen ſtürzten hinunter, eine war auf der Stelle tot, 9 andere mußten in ſchwer verletztem Zuſtande in ein Krankenhaus geſchafft werden. Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen. OLondon, 8. Jan. „Daily Chroniele“ veröffentlicht eine Zuſchrift des bekannten Hiſtorikers Dr. Rob. Roſe, des Verfaſſers des Buches„Ein Jahrhundert nationaler Geſchichte und die Entwicklung der euro⸗ päiſchen Nationen von 1870 bis 1900“ über die Frage der eng⸗ liſch⸗deutſchen Beziehungen. Nachdem der Autor den Blatchfort⸗ ſchen Artikeln die unverdiente Ehre einer eingehenden Kritik er⸗ wies und gezeigt hat, daß dieſelben gerade die wichtigſten Tat⸗ ſachen der politiſchen Geſchichte außer Acht laſſen, wie z. B. die Bedeutung der ruſſiſch⸗ franzöſiſchen Allianz, die allein Deutſch⸗ land einen Sieg über England unmöglich machen würde, kommt der Verfaſſer zu dem Schluß, daß Deutſchland bei einem An⸗ griffskrieg gegen England auf die Unterſtützung Italiens nicht rechnen könne und porausſichtlich auch Oeſterreich nicht mittun würde. Deutſchland würde alſo ganz allein England, Rußland und Frankreich gegenüberſtehen. Dieſe Erwägung genüge allein, um den ganzen Unſinn der Blatchfortſchen Behauptungen zu zeigen. Dr. Roſe fragt dann weiter, warum denn Kaiſer Wil⸗ helm, wenn er wirklich ſolche Pläne hegte, dieſe nicht zur Zeit des Burenkrieges habe verwirklichen wollen, wo doch die Ver⸗ hältniſſe für England weit ungünſtiger lagen, als jetzt. Nunmehr habe ſich aber die weltpolitiſche Lage entſchieden zum Vorkeil Englands gebeſſert. Südafrika bedeute für England keine Ge⸗ fahr mehr und die Ententen mit Rußland und Frankreich hätten die internationale Stellung Englands gleichfalls gebeſſert. Wenn irgend eine Macht Anlaß zur Sorge habe, ſo ſei dies Deutſch⸗ land und nicht England. Man möge alſo Deutſchland eher tröſten, als ihm drohen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen machte Dr. Roſe mit Bezug auf die Landesverteidigung den Vorſchlag, die Küſten Englands beſſer zu befeſtigen. Er ſei insbeſondere durch das Studium der letzten Kriege zu der Ueberzeugung gekommen, daß es gewagt ſei, ſich allein auf ſeine Flotte zu verlaſſen. Man müſſe eine zweite Verteidigungslinie hinter ſich haben und darum ſei es beſſer, daß das für den weiteren Ausbau der Flotte be⸗ ſtimmte Geld dazu zu verwenden, ſtarke Befeſtigungen an den Küſten Englands anzulegen. Dieſe werden auch nicht immer wie die Flotte als eine ſtete gegen Drohung lgefaßt 8 augen (Von unſerem Londoner Bureau).f Klerikalismus ſind. * Düſſeldorf, 7. Jan. In Düſſeldorf⸗Eller geriet der Fabrikarbeiter Franz Tromberenz mit ſeinem 17jährigen Sohn durch Familienzwiſtigkeiten in einen Wortwechſel. Der Sohn holte einen Revolver und ſchoß auf den Vater, der durch fünf Revolperſchüſſe ſchwer verletzt wurde. Der Täter iſt verhaftet. — Nach einer anderen Meldung hat der Sohn geſchoſſen, als der Fabrikarbeiter im Begriffe ſtand, ſeine Ehefrau, ſeinen Schwieger⸗ vater und den jenen zu Hilfe eilenden Sohn zu miß⸗ handeln.(Köln. Ztg.) Das Zentrum und die politiſche Lage in Baden. Ein Heidelberger Parteifreund ſchreibt uns: Wie ſich in Zenkrumsköpfen die politiſche Lage in Vaden malt, zeigt ein Artikel des„Pfälzer Boten“. Seine Ausführungen leiden nicht gerade an Klarheit, aber gerade dadurch ſind ſie lehrreich, das Zentrumsblatt ſchreibt: Bei der nun einmal gegebenen Lage findet ſich in der Zweiten badiſchen Kammer die Möglichkeit einer doppelten Maforität. Der Großblock verfügt über 44 Mandate von 73; Zentrum, Konſervative und Nationalliberale zuſammen können eine andere Majorität von 46 Stimmen bilden. So wäre es beiſpielsweiſe mög⸗ lich, daß die Bierſteuer von der Rechten und den Nationalliberalen gemacht würde, während die Erhöhung der Vermögens⸗ und der Einkommenſteuer vom Großblock zu leiſten wäre, falls nicht das Zentrum berlangt, daß das geſamte Steuerbouquet durch ein Mantelgeſetz oder ſonſtwie als einheitliches Ganzes zur Verabſchie⸗ dung gelange. Die Regierung jedenfalls Hat eine einigermaßen günſtige Situgtion, da ſie in der Lage ſein wird, bei einiger Geſchicklichkeit nach zwei Seiten hin bis zu einem gewiſſen Grade operieren zu können. Wie die Sache beim Schul⸗ geſetz ſich ausnehmen würde, falls man den Großblock machen ließe, kann ſich Jeder denken. Immerhin wird man bernünftiger⸗ weiſe unter den gegebenen Verhältniſſen es der Regierung nicht 11 können, wenn ſie die Situation ſo gut als möglich aus⸗ n Man hat noch davon geſprochen, daß der Landtag tun⸗ 8 bald aufzulösſen und daß zu Neuwahlen zu ſchreiten Dazu wird es wohl vorerſt nicht kommen. Die Auflöſung iſt an ſich nicht wünſchen aber, well die Aufregungen der Neuwahl ver⸗ mieden werden ſollen. Im gegebenen Fall dürfte kaum etwas Beſ⸗ ſeres nachfolgen; die Aktion würde ein Schlag ins Waſ ſer ſein. Damit ſoll aber nicht geſagt ſein, die Situation könne ſich nicht derartig zuſpitzen, daß die Auflöſung nötig werde. 5 Gegenteil, es liegt durchaus im Vereiche der Möglichkeit, daß die Zuſtände unerträglich werden, dann muß das konſtitutionelle Mittel ergriffen 1 das bei geſchickter Handhabung auch halten wi Offener kann das Zentrum ja garnicht bekennen, wie wenig erbaut es von der Lage iſt, als dadurch, daß es die Möglichkeit einer Auflöſung 91 Kammer an den Haaren herbeizieht. Es möchte kein Mittel unverſucht laſſen, die Lage zu verwirren und zu unterwühlen. Mit den Kamarilla⸗ Artikeln, mit den angeblichen Friktionen zwiſchen verſchie⸗ denen politiſchen Richtungen am Hofe haben der„Pfälzer Bote“ und ſeine Hintermänner nicht viel Erfolg erzielt. Nun wird auf andere Weiſe Beunruhigung zu ſchaffen geſucht. Es wird mit einer Auflöſung der Kammer geſpielt in einem Augenblick, wo wirklich kein Menſch ſagen kann, ob ſie ſich ernotwendigen oder auch nur in 5 Bereich der Möglichtei treten werde; die kritiſchen Vorlagen ſind noch kaum in ihren Grundzügen bekannt und noch viel weniger bekannt iſt natür⸗ lich die Haltung der Parteien zu ihnen und die parlamen⸗ tariſche Konſtellation in Hinſicht auf die in Frage kommenden Vorlagen. Wenn man alſo nicht künſtlich Unruhe und Nervoſität erzeugen oder die Regierung gefliſſentlich gegen die Kammerlinke einnehmen, ihr letztere als wahrſcheinlich auf die Dauer doch arbeitsunfähig denunzieren will, ſo iſt wirklich nicht einzuſehen, aus welchem Grunde ſich ernſthafte Politiker im gegenwärtigen Augenblick mit einer etwaigen Auflöſung der Kammer beſchäftigen ſollten. Es handelt ſich um Treibereien und Wühlereien des Zentrums, die die Parteien der Linken kalt laſſen und die beachtenswert nur als Beitrag zur intriganten Politik des An den Parteien der Linken wird es ſein, die Hoffnungen des Zentrums auf eine Zuſpitzung der Situation, die zur Auflöſung der Kammer führen könnte, zuſchanden zu machen und dem Lande zu beweiſen, daß ſte den Willen, die Einſicht und das Augenmaß haben, die Vor⸗ lagen über kritiſche Situationen hinwegzubringen. Das Zen⸗ trum wird ja alles daran ſetzen, die Linke auseinander⸗ zumanövrieren: letztere mag durch den Auflöſungsartikel des und erhalten, was es durch ihre Zertrümmerung od Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 Nr. 11. Samstag, 8. Janunar 1910. eeeee 15 8 er—— Der Brand in Athen gelöſcht.„Pfälzer Boten“ vor dieſer Taktik Ne fetkig ite eteene elen* Athen, 7. Jan. Der Brand im Kgl. Schloſſe war in den[So 1 vermutlich das Hertrean beiſ ib. fi 85 + 20 Seiten. der Gemeindewahlreform zunächſt ſeine platoniſche Liebe f die weitergehenden Forderungen der Sozialdemokratie — Trümmer des Mittelbaues von der Feuerwehr nachdrücklich bekunden, dadurch die Linke zu verunei unter Waſſer geſetzt worden waren. Die Korreſpondenz des und gegebenenfalls eiſte parlamentariſche Kriſe he E egramme. Königs iſt nur teilweiſe gerettet. Perſonen ſind nicht zu Schaden zuführe en ſuchen. Nach getaner Arbeit wird es ſich dar gekommen. auf eine gemäßigtere Reform zurückziehen, die für die Re ie⸗ Kolonialgerichtshof.*** rung und die nationalliberale Partei annehmbar iſt — das Geſchäft machen, nach ſeiner„Wfedereinſchaltung einer eigentlich politiſchen Vorlage in zum mimdeſten m ausſchlaggebender Poſition. Dieſe ſehr wahrſcheinliche Takt ſollte nicht nur die liberalen Parteien, ſollte vor allem die Sozialdemokratie ins Auge faſſen; letztere ſoll ihre eigene Taktik doch vor allem auf dieſe Zentrumsmani einrichten, wenn anders es ihr Ernſt iſt mit der Erhalt der parlamentariſchen Situation, die durch die letzten Wal geſchaffen wurde. Jede Ueberſpannung des Bogens dieſer Seite iſt Waſſer auf die Mühlen des Zentrum Kommt es wieder an die Oberfläche, dann wiſſen wir 3 was zu erwarten ſteht. Gerade eben leſe ich im„B Beobachter“ ein unumwundenes klerikales Bekenntn zur Gegnerſchaft gegen die Simultanſchul und die Vorgänge in den Reichslanden ſind j außerordentlich lebendiger Anſchauungsunterricht über eſt und Wirken des Klerikalismus. Wie alſo das Zentru ganz ohne Zrgee ſämkliche ne b in dies Vötlae duf eine möglh ſte Erhaltang er Geee Situagtion anſehen, die immerhin ihr ſo günſtig iſt, d „Karlsruher Zeitung“ ſich zu einem„gemäßigt Bekenntnis“ aufſchwang. Das muß der obere Geſichts ſein. Ddas Zentrum iſt ſtets ungemein weitherzi tolerant gegen ſein Programm geweſen, 01 4s haltung oder Eroberung der Macht ging. allem die äußerſte Linke, ſollte eue genug de daß wenn ſie eine ihr günſtige, aber ſcharf bedrohte erhalten will, es nicht immer heißen kann: Alles oder 1 ch⸗ ſondern nur: mehr oder weniger. Aus den Auslaſſungen des„Pfälzer Boten“ er das Zentrum vor allem auch auf die parlame Schickſale des Unterrichtsgeſetzes Hoffnung ſetzt. gegen Regierung, das iſt die Rechnung; wo dann das trum zu finden ſein würde, iſt klar. Die ganze Linke auch hier weitblickend genug ſein— ſo iſt zu hoffen takbiſchen Erforderniſſen der Situation Rechnung z Man verteidigt hartnäckig einen Programmpunkt verdirbt ſich die Situation. Das iſt auch hier die Intranſigente vielleicht ſchwer, für Realpolitiker ſche 15 zu entſcheidende Frage. 5 Meines Frochben alſo iſt es Aufgabe der 1 er Zuſpitzung der Lage, einer parlamentariſchen Kr eine umſichtige und weitblickende Taktik tunlichſt zu begeg Natürlich kann aber dieſe Zuſpitzung totzdem erfolgen ſelbſtverſtändlich haben Entgegenkommen und taktiſche ſichtnahmen auf die Geſamtlage ihre feſten und beſti Grenzen. Dann könnte aber die Linke einer Auflöſu Kammer wohl ohne Bangen entgegenſehen.„Pfäl Bote“ ſelbſt iſt ja ſehr geteilter Meinung über die Wirkun einer ſolcher Aktion. Er nennt ſie zunächſt einen chlat n Waſſer, um dann doch ganz zum Schluß ſchüchterne 95 nungen auf ein etwaiges Gelingen zu ſetzen, we Regierung der Rechten hilft! Ob ſie L zu der vom Zentrum gewünſchten Aktion neb ſtützung der Rechten haben würde, wiſſen wir weiß ja überhaupt nicht recht, wie der Wind r. Aber wenn wir die Stimmung und die politiſchen verhältniſſe in unſerem Lande richtig beurteiler 0 eine ſolche Aktion eie auch unter ſchä rungsdruck ein Schlag ins Waſſer ſein. ſollte die Regierung, die ſicher nicht entfernt mit d danken an Auflöſung ſpielt, veranlaſſen, eine Tak folgen, bei der ſie mit der Linken gut auskommt. kommt ſchwerlich eine andere Zuſammenſetzung des Land aber ob der genau wieder ſo zuſammengeſetzte La arbeitswilliger und arbeitsfähiger ſein würde als der jetzig das wiſſen die Götter, meine Parteifreunde werden mir bezweifeln. Das badiſche Volk weiß, was es ſich durch die E al der augenblicklichen parl⸗mentariſchen Konſtellation rung aufs Spiel ſetzen und verlieren kann. Statt noch Worte nur noch eine Erinnerung aus meinem politif Zettelkaſten. Es war der„Bad. Veobachter“, wenn ch irre, der zu der Forderung des Breslauer Kath nach der konfeſſionellen Schule ſchrieb: „Wenn dem Hent an vadiſche Volk 2. Seite. —— 2 General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) — Mannheim, 8. Januar. führung der konfeſſionellen Schule gegeben wäre, dann würde das Zentrum Verrat an ſeinen Wählern üben, wenn es von ſeiner Macht keinen Gebrauch machte.“ politische(lebersichi. Mannheim, 8. Januar 1910 Das Auswärtige Amt und die Tägliche Rundſchau. Die Tägliche Rundſchau bringt in ihrer Morgenausgabe bom 6. Januar unter der Ueberſchrift Tanger und Laraſch eine Reihe von Angaben, denen gegenüber die Norddeutſche Allgemeine Zeitung folgendes feſtſtellt: Das Danktelegramm der Tangerer Firma Renſchhauſen vom 29. Dezember bezieht ſich nicht auf die Begleichung der Renſchhauſenſchen Forderung für den Sammelkanal, die am 6. September erfolgte. Renſch⸗ hauſen verkaufte dieſe ſeine Forderung nicht an eine franzö⸗ ſiſche Bank, ſondern dieſe ſchoß dem Machſen den zur Aus⸗ zahlung erforderlichen Betrag vor. Der Machſen beſtellte ihr dafür das bis dahin Renſchhauſen eingeräumte Pfandrecht an gewiſſen Ländereien als Sicherheit. Das Pfandrecht er⸗ liſcht nach Bezahlung des Vorſchuſſes. Daß keine deutſche Bank das Geſchäft machte, lag daran, daß die Bemühungen ſcheiterten, weil die Beteiligten von der Deutſchen Regierung unmögliche Garantien verlangten. Bei dem Bau des Sammelkanals handelte es ſich nicht um eine uns in der Algecirasakte zugeſtandene Arbeit; ſeine Ausführung konnte nur mit Zuſtimmung der Signatarmächte an Renſchhauſen vergeben werden. Dieſes Ziel wurde ſeinerzeit nach lang⸗ wierigen Verhandlungen erreicht. Der Hafenbau in Laraſch wurde auf der Algeciraskonferenz unſerer Induſtrie vor⸗ behalten. Aber über die Beſchaffung des Geldes für das Unternehmen ein Abkommen mit dem Machſen zu treffen, Hblieb unſeren Intereſſenten vorbehalten. Angeſichts der marokkaniſchen Finanzlage konnte der Bau erſt begonnen werden, nachdem der erforderliche Betrag dank dem franzö⸗ ſiſchen Entgegenkommen in die bevorſtehende Anleihe ein⸗ geſtellt worden war. Die Koſten des Hafenbaues werden, was ſich erſt nach der Algeciraskonferenz herausſtellte, etwa ſechs Millionen Franken betragen. Dem ſtehen nur drei Millionen als Baupreis für die den Franzoſen reſervierten Arbeiten in Caſablanca und Saffi gegenüber. Zum Aus⸗ gleich hierfür und in Anbetracht der Einſtellung des Laraſcher Baupreiſes in die Anleihe haben unſere Intereſſenten der franzöſiſchen Beteiligung an dem Laraſcher Unternehmen zu⸗ geſtimmt. Nach einer neueren Abrede wird indeſſen den Fräanzoſen ein anderes Aequivalent geboten werden. Auf der Algectraskonferenz ſind lediglich die damals zwiſchen dem Machſen und den verſchiedenen Intereſſentengruppen ver⸗ tragsmäßig feſtgelegten Unternehmungen uns bezw. den Franzoſen vorbehalten worden. Alle weiteren Arbeiten unter⸗ liegen den Adjudikationsbeſtimmungen der Algecirasakte. Zwiſchen der marokkaniſchen Regierung und den deutſchen AIntereſſenten iſt jedoch, wie die„Nordd. Allg. Ztg. ausdrück⸗ lich feſtſtellt, bislang niemals ein anderer Vertrag abge⸗ ſchloſſen worden, als der über den inzwiſchen ausgeführten Der Staatsſekretär und die Landesbiſchöfe in den Reichslanden. Von rechtskundiger Seite wird der„Straßb. Poſt“ ge⸗ ſchrieben: Den„im Lichte der Sterbekerze“ die Volksſchul⸗ lehrer vor dem„Allgemeinen Deutſchen Lehrerverein“ warnenden Artikel des von Prälaten, Sominardirektor a. D. Nigetiet herausgegebenen„Schulfreundes“ haben der Biſchof von Straßburg unmittelbar, der von Metz durch die Pfarrer, den katholiſchen Lehrern amtlich zu⸗ gehen laſſen, als„Träger kirchlicher Hirten⸗ und Lehr⸗ gewalt“ auch gegenüber„den einer ſtaatlichen Behörde unterſtellten Beamten“. Der ſeitens der Diözeſanbehörde hierdurch angeeignete Artikel verſucht, durch Bedrohung mit dem Verluſt kirchlicher Gnadenmittel die Gewiſſen zu beengen und eine zur Förderung des Staatswohles unentbehrliche Klaſſe öffentlicher Beamten in der freien Aus⸗ übung ihrer ſtaatsbürgerlichen Rechte, namentlich was das Vereinsweſen anlangt, in einer außer⸗ gewöhnlichen Weiſe zu beeinfluſſen, wie ſie ſtets vom franzöſiſchen Staatsrat als ein öffentliches Aergernis ausartende Ueberſchreitung kirchlicher Amtsbefugniſſe, willkürliche Beunruhigung der Ge⸗ Artikel)— unter Vernichtung der betreffenden Preßerzeug⸗ niſſe— als rechtlich unwirkſam verurteilt wurde. Als ebenſo geſetzwidriger Eingriff in die ſtaatsbürgerliche Freiheit wurde es erklärt, wenn Geiſtliche als„Gewiſſens⸗ oder Ehriſtenpflicht“ die Wahl gewiſſer Bewerber ſchriftlich oder mündlich, unmittelbar oder durch Dritte, empfohlen oder vor anderen Bewerbern warnten. Ebenſo⸗ wenig als an höheren Schulen(Zirkular 38 des Oberſchulrats vom 4. Dezember 1902) haben an den Volksſchulen die Lehrer unmittelbar von den kirchlichen Organen auch nur rechtsunverbindliche Ratſchläge oder Verwarnungen anzu⸗ nehmen; ſelbſt über den Religionsunterricht haben ſie nur dem Schulinſpektor und den ſtaatlichen Ober⸗ behörden Berichte zu erſtatten. Den kirchlichen Organen bleibt überlaſſen, ihre Wahrnehmungen, Beſchwerden und Anträge den ſtaatlichen Aufſichtsbehörden mitzuteilen (Ausführungsbeſtimmung des Staatsſekretärs vom 2. März 1908 zum Unterrichtsgeſetze vom 24. Febraur 1908); ein dienſtlicher unmittelbarer Verkehr zwiſchen den Lehrern und den kirchlichen Oberbehörden widerſpricht„den im Lande an⸗ genommenen Satzungen“. Zufolge§ 7 des Verwaltungs⸗ geſetzes vom 30. Dezember 1871 entſcheidet nach Vernehmung des Juſtizausſchuſſes endgültig der Bun desrat, ob die Landesbiſchöfe kraft der ihnen verfaſſungsmäßig gewährten „Freiheit“(org. Art. 7) zur bezüglichen Mitteilung an den Lehrer befugt geweſen ſind oder hierdurch ſich„eines Eingriffs in den Bereich der ſtaatlichen Befugniſſe“ ſchuldig gemacht haben. Der bisherigen Rechtſprechung gemäß würden ſich die kirchlichen Oberen zuvor an den Kaiſer zu wenden haben. Dieſe Rechtsfrage wird alſo in der Preſſe ebenſowenig wie in den Parlamenten ausgetragen werden können, viel⸗ mehr nur im geordneten Rechtszuge. Der Import nach Schweden. Es iſt wiederholt darauf hingewieſen worden, daß gemäß der ſchwediſchen Verordnung vom 9. November 1888 nach Schweden eingeführte Waren mit Bezeichnungen irgendwelcher Art, welche den Waren den Anſchein geben, als ob ſie in Schweden hergeſtellt worden wären, eine deutliche, leicht in die Augen fallende Bezeichnung der ausländiſchen Herkunft der Ware tragen müſſen, und daß Waren ohne ſolche Herkunftsbezeichnung von den ſchwediſchen Zollbehörden bei der Einfuhr beſchlagnahmt werden. Die ausländiſche Her⸗ kunft kann am zweckmäßigſten durch die Aufſchrift„Import“ (abgekürzt„Imp.) erfolgen. In letzter Zeit ſind wiederum Fälle vorgekommen, in denen wegen Nichtbeobachtung obiger Vorſchrift die Beſchlag nahm e, von Waren erfolgt und nach unbenutztem Ablauf der viertägigen Reklamations⸗ friſt gegen die Abſender das gerichtliche Verfahren eingeleitet worden iſt. Dazu wird in der„Nordd Allg. Ztg.“ bemerkt: Iſt einmal das gerichtliche Verfahren eingeleitet, ſo iſt nach internationalen Grundſätzen jede Einwirkung auf den Gang desſelben auf diplomatiſchem Wege ausgeſchloſſen. Es kann daher den Intereſſenten nur dringend empfohlen werden, in allen Fällen, in denen eine Beſchlagnahme durch die ſchwedi⸗ ſchen Zollbehörden erfolgt, ſelbſt oder durch den Empfänger der beſchlagnahmten Ware ſofort bei der Beſchlagnahme oder ſpä⸗ teſtens innerhalb vier Tagen, bei der zuſtändigen Zollverwal⸗ tung die Entſcheidung der Generalzolldirektion zu beantragen. Dieſe hat dann darüber zu entſcheiden, ob die Beſchlagnahme als zu Recht erfolgt, aufrechtzuerhalten oder, da ohne rechtli⸗ chen Grund erfolgt, aufzuheben iſt. Wird innerhalb der ange⸗ gebenen Friſt kein Einſpruch erhoben, ſo greift in allen Fällen ohne weiteres das gerichtliche Verfahren Platz auf deſſen Gang nicht nur, wie bereits oben bemerkt, eine diplomatiſche Einwir⸗ kung, ſondern auch jede Einwirkung der ſchwediſchen General⸗ zolldirektion ausgeſchloſſen iſt. Es werden daher alle Expor⸗ teure gut daran tun, Waren, welche irgendwie den Anſchein er⸗ wecken konnten, als ſeien ſie in Schweden hergeſtellt(insbeſon⸗ dere Waren mit Aufſchriften in ſchwediſcher Sprache oder mit Angabe der ſchwediſchen Empfänerfirma uſw.] ſtets mit der für den Abſatz in Schweden weiter nicht hinderlichen Be⸗ zeichnung„Import“ oder„Imp.“ zu verſehen. Es empfiehlt ſich ferner, vorſorglich den Empfänger bei jeder Sendung anzu⸗ weiſen, im Falle einer Beſchlagnahme ſofort und jedenfalls innerhalb der viertägigen Friſt die Entſcheidung der ſchwedi⸗ ſchen Generalzolldirektion bei der zuſtändigen Zollverwaltung zu beantragen. Deutsches Reſch. — Die Interpellationen über die Mecklenburgiſche Verfaſſungsfrage und die Kattowißer Beamten⸗ maßregelungen, die auf der Tagesordnung des Reichstages am kommenden Dienstag e eden, wie ei 7 25 n wifſen und Verletzung der Geſetze“(Artikel 6 der organiſchen Eheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Pariſer Theater. R. K. Paris, den 6. Januar. Le Danseur Inconnu.(Der unbekannte Tänzer.) Luſtſpiel in 3 Akten von Triſtan Bernard. Dieſes neueſte dramatiſche Werk von Triſtan Bernard über⸗ ragt alle bisherigen Schöpfungen des ſehr begabten Poeten, und berſpricht für das Théatre de'Athenée eine Goldgrube zu wer⸗ den. Es iſt weniger die Originalität der Handlung, als die köſt⸗ liche Art, in welcher ſie ſich abſpielt; es iſt das ſympathiſche Mi⸗ ljen: die Domäne der Jugend, die dem Stücke den unbezwinglichen Eharme gibt. Wir haben es hier mit einem Bühnenwerk zu tun, das philoſophiſch durchdacht, pſychologiſch begründet und mit unge⸗ mein viel Humor ausgeſtattet iſt. Doch die Philoſophie drängt ſich nicht vor und der Humor iſt nicht burlesk. Selbſt in ſeinen heiterſten Partien bleibt das Stück immer natürlich. Es iſt mit einem Worte eine Komödie, die den Zuſchauer in die behagliche Stimmung verſetzt und bis zum Schluſſe darin feſthält, die den Geſchmack befriedigt und erfriſcht und eine Empfindung geiſtigen Schwelgens erzeugt. Unnbtig iſt, hinzuzufügen, daß der Erfolg der Erſtaufführung ein durchſchlagender war. Der erſte Akt führt uns in die Empfangsſalons eines gro⸗ ßen Pariſer Hotels. Der junge Bouchamp feiert ſeine Hochzeit mit der jungen Trombelle und die Eltern des Brautpaar's gaben aus dieſem Anlaß ihren näheren und entfernteren Bekannten ein Ballfeſt. Nach und nah erſcheinen die Eingeladenen, was den Bouchamp und den Trombelle Gelegenheit zu ſanft⸗ironiſchen Vergleichen und Bemerkungen gibt. Abſeits von der Menge hält ſich ein junger Mann, der bisher dem Büffet und den Zigarren die ſchmeichelhafteſte Aufmerkſamkeit erwieſen. Niemand kennt ihn, und das hat ſeinen guten Grund: er iſt ein Eindringling, der auf gut Glück hier eingetreten, nachdem er die Fenſter er⸗ leuchtet ſah. Daß er ſich gerade im Geſellſchaftsanzug befand, kam ihm zu ſtatten. Eigentlich hatte er ein geſchäftliches Rendez⸗vous in einem Reſtaurant. Doch die Perſon, die ihm ein Diner ange⸗ boten hatte, kam nicht; ſo ſchlenderte er denn ziellos und mit knurrendem Magen umher. Plötzlich befand er ſich, ohne recht zu wiſſen, wie es kam, im Saal. Und nun übten der Lichter⸗ glanz, die Wärme, der Champagner ihre Wirkung auf ihn aus. Er empfindet ein Gefühl des Wohlbehagens, der unternehmenden Fröhlichkeit. Mit einemmale ſieht er ſich in dem Salon mit einem jungen Mädchen allein. Er ſpricht ſie an, ohne ſich zu nennen, und er fragt auch nicht nach ihrem Namen Er iſt der Unbekannte und er will es bleiben. In dieſem ſpießbürgerlichen Milieu bietet er ſeiner zufälligen Geſellſchafterin den Reiz der zwangloſen, ungebundenen Maskenballkonverſation. Beide Men⸗ ſchenkinder ſind jung und luſtig. Der unbekannte Tänzer ſpricht gut und gewählt; ſie weiß zuzuhören und im rechten Augenblick zu lachen. Sie gefallen einander, das iſt klar und ſie verbergen umſoweniger ihre Sympathie, als der Moment des Abſchjeds ohne Wiederſehen, immer näher heranrückt. Dieſe Gewißheit macht ſie kühn. Sie genießen den Reiz dieſes vorübergehenden Aben⸗ teuers und werden bald ſo intim, wie eine jahrelange, legitime Bekauutſchaft dies nie zuwege gebracht hätte. Noch einer iſt im Saale, der ſie beide kennt, das iſt der Ge⸗ ſchäftsagent Barthazard. Dieſer weiß, daß das junge Mädchen Berthe Gouthier heißt und das einzige Kind vermoögender Leute iſt. Er weiß auch, daß der Tänzer ſich Henri Clavel nennt, bare 150 Fres. monatlich als Zeichner verdient und ein kleines Garni im Quartier des Ternes bewohnt. Barthazard weiß, daß Henri ſich aus wirklicher Miſere zu einer Art ſorgloſer Gene emporge⸗ ſchwungen hat. Aber das tut nichts. Wenn Barthazard ſich der parlamentariſche Sache annimmt, wird Henri Berthes Gatte. Er braucht nur dem Korreſpondenz berichtet, vom Reichskanzler perſönlich be⸗ antwortet werden. In der Kattowitzer Angelegenheit wird auch Stagtsſekretär Krätke das Wort ergreifen. 5 Badiſche Politik. *Karlsruhe, 7. Jan. Durch ſchöffengerichtliches Urteil wurde heute die gegen den Kolporteur Nitſchky vom Bezirksamte ausgeſprochene Geldſtrafe von 50 Mark wegen Preßvergehens beſtätigt. Es handelt ſich um die Plakataffäre in der Weſtſtadt. * Wöſchbach(Amt Durlach), 7. Jan. Hier wurde eine Ortsgruppe des badiſchen Bauernvereins gegründet. * Durlach, 7. Jan. Am Samstag wird eine General⸗ verſammlung des hieſigen nationalliberalen Vereins über einen Antrag auf Verſchmelzung mit dem jungliberalen Verein zu einem liberalen Volksverein beſchließen. Nationalliberale Werbearbeit. OSchwetzingen, 7. Jan. Auf Veranlaſſung des hie⸗ ſigen jungliberalen Vereins wird Herr Generalſekretär Thor⸗ becke⸗Karlsruhe am kommenden Montag abend im„Erbprinzen“ über das Thema:„Die Jungliberalen und die politiſchen Par⸗ teien“ ſprechen. Der nationalliberale Verein hat ſeine Mitglieder ebenfalls zum Beſuche dieſes Vortrags eingeladen. Honſells Erkrankung und die Finanzdebatte. * Karlsruhe, 7. Jan. In dem Befinden des Finanzmi⸗ niſters Honſell zeigt ſich bis jetzt keine Beſſerung. Die Schmer⸗ zen am Arm ſind nach einer Meldung der„Frkf. Ztg.“ ſo groß, daß das Erſcheinen des Miniſters zur Finanzdebatte als ausge⸗ ſchloſſen gilt. —— Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Das Ende des bayeriſchen Blocks. s. München, 7. Jan.(Von unſ. Korreſp.) Der Austritt der Nationalliberalen aus dem Block iſt nach der letzten Kund⸗ gebung eine unvermeidliche Sache; denn die Konzeſſionen der Linksparteien an die Nationalliberalen werden dieſen nicht ge⸗ nügen können. Scheitert ein letzter Verſuch der nochmaligen Zu⸗ ſammenhaltung des Blocks, ſo iſt damit nicht geſagt, daß die liberalen Parteien ſich weniger freundlich gegenüberſtehen wer⸗ den, als es bisher der Fall war. Nach dieſer Richtung hat dieſer Tage der nationalliberale Verein Nürnberg gegenüber den Freiſinnigen eine Erklärung abgegeben, in der es heißt, der nationalliberale Verein Nüraberg erklärt, auch ein Ausſcheiden der Nationalliberalen Partei aus dem bayeriſchen Block werde keinerlei Aenderungen in den bewährten freundſchaftlichen Beziehungen zur Freiſinnigen Partei herbeiführen. Mürttembergiſche Politik. * Stuttgart, 7. Jan. In einer der letzten Nummern der Württ. Bundesblätter des evang. Bundes wurde im Anſchluß an einen Bericht über eine Delegiertenverſammlung des Bundes vom 27. Oktober zur Abwehr„römiſcher Anmaßung“ die Mah⸗ nung an die Leſer gerichtet, daß kein Evangeliſcher in ein katholiſches Krankenhaus gehen ſoll, namentlich nicht in das Marinehoſpital in Stuttgart. Die Mahnung hat eini⸗ germaßen Auſſehen erregt. Jetzt hat der geſchäftsführende Aus⸗ ſchuß des evang. Bundes dem Verwaltungsrat des Marienhoſpi⸗ tals ſein„aufrichtiges Bedauern“ über dieſe den Inhalt der dies⸗ bezüglichen Beſprechung nicht richtig wiedergebenden Wendung“ ausgeſprochen mit dem Bemerken, daß auf jener Verſammlung in dieſer nur beiläufig geſtreiften Sache keinerlei Antrag geſtellt noch Beſchluß gefaßt worden ſei. Aus Stadt und Land. Maunheim, 8. Januar 1910. Hiſtoriſcher Tageskalender für Mannheim. 8. Januar: 1632 Einnahme der Stadt durch Herzog Bernhard von Weimar(0jähr, Krieg). Aus der Stadtratsſitzung vom 6. Januar. Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt der Ober⸗ bürgermeiſter die heute erſtmals erſchienenen Feuden⸗ heimer Stadträte. Der Oberbürgermeiſter beilt mit, daß ihm am 31. v. M. 8 hat, daß er in Frankreich große deutſche Fabriken vertritt und durchſchnittlich 80 000 Fres. pro Jahr verdient Papa Gouthier, der nie genug Erkundigungen einziehen kann, wenn es ſich um eine Ka⸗ pitalsanlage handelt, glaubt, wenn es nur die Heirat ſeiner Toch⸗ ter gilt, Barthazard aufs Wort und wird ſelbſt dem jungen Mann entgegenkommen. Wenn dann die Wahrheit an den Tag kommt, iſt Berthe längſt Henris Frau und Barthazard im Beſitz der Kom miſſion, die er ſich, natürlich, von der Mitgift ausbedungen. Alles trifft Punkt für Punkt zu, wie Barthazard es voraus⸗ geſehen. Henri, der dem Papa Gouthier vorgeſtellt wird, erhält von dieſem ſofort eine Einladung zum Diner für einen der näch⸗ ſten Abende. Doch Henri akzeptiert nur widerwillig. Berthe wieder zu ſehen, ſich ihr zu nähern, ſie zu beſitzen, war ihm ein ſchöner Traum. Er iſt faſt enttäuſcht, daß dieſer Traum in die Bahnen der Wirklichkeit einlenkt. Das Abenteuer gefiel ihm beſſer, ſolange er von dem Geheimnis begleitet war. Darin bietet er das Sinnbild der Jugend, welche ſtets der Phantaſie freien Spielraum laſſen will, die ihre Wünſche nicht auf deren Reali⸗ ſierbarkeit hin prüft, die, ſelbſt wenn es zu ihrem Beſten iſt, da⸗ runter leidet, daß der Traum nicht mehr Traum bleibt, ſondern Leben annimmt. In demſelben Maße, als Barthazard die Sache vorwärts treibt, empfindet Henri ſeine Liebe weniger ſüß. Aber dieſe Liebe exiſtiert immerhin und ſie iſt ſtark genug, um das kühne Anerbieten Barthazards nicht zurückzuweiſen. Im zweiten Akt präſentieren ſich Henri und Berthe ſchon nahezu als Verlobte. Er iſt ja immer verliebter und ſie immer mehr von ihrem Tänzer eingenommen Dennoch fühlt er ſich nicht ganz glücklich. Es iſt mehr eine gewiſſe Verlegenheit, als Reue, die ſich ſeiner bemächtigt. Er iſt eine offene Natur, die gewöhnt iſt, in ihre Empfindungen Ruhe und Ordnung zu bringen. Ob⸗ gleich niemand von den Machinationen Barthazards auch nur die geringſte Ahnung hat, leidet Henri doch ſehr darunter. Was ihn ö * Maunhenn, 8. Januar. General⸗Augeiger.(Mittagblatt) —— Cerl Lanz und Geh. Kommerzienrat Röchling der den Bertra von 40 090 M. zur 4 Verfügung ſtelle, um dem Hoftheater im nächſten Theaterjahre eine Neuinſzenierung von R. Wagners Ring el des Nibelungen zu ermöglichen. Der Stadtrat gibt ite ſeiner lebhaften Freude über dieſe großartige Zuwendung 91 Ausdruck und beſchließt, den hochſinnigen Spendern für ihren t. glänzenden Freigebigkeitsakt zur Förderung der heimiſchen ne Kunſtpflege den herzlichſten Dank auszuſprechen. 5 Die Bürgerausſchußvorlage übe r die Aus dehnung 5 der Ortsſtatuten auf den Stadtteil Feuden⸗ 12 Hheim wird genehmigt. 1 Weiter wird beſchloſſen, aus Anlaß der Einverleibung auch den die u Ae0 beſ e Kindern in Feuden⸗ * heim am Montag, 10. d.., dem Tage der Wiedereröffnung ie- dieſer Schulen Bretzeln zu Forabreichen *0 Wegen Einführung der Elektrizität im Stadtteil 40 2 5 18 5——. 2 2 2 n Feudenheim wird in nächſter Zeit eine Umfrage über r· das vorhandene Bedürfnis veranſtaltet werden. er Zaur Verbeſſerung der Beleuchtung des Linden⸗ 1 5 ofpla hes und der Tunnelſtraße zwiſchen Bahnunter⸗ ihrung und Rennershofſtraße werden 3 weitere Laternen aufge⸗ — ſtellt 115 i⸗ 8 55 Die Vergrößerung des Lagerplatzes der Firma Manz 5 u. Gamber in der Gewann Hulhorſt durch Einbeziehung bisher 2 landwirtſchaftlich genutzten ſtädt. Pachtgeländes wird genehmigt. ie der Meſſe 8 des Neckars wurden ſchon wieberholt begen Regeln ng der V erka ufszelten vor⸗ ſtellig. Stadtrat hat die neuerdings gegen die vorzeitige Schließung der Verkaufsbuden vorgebrachten Beſchwerden als erechtigt anerkannt und deshalb Großh. Bezir eksamt den Vor⸗ ag unterbreitet, für die Meſſe, ſoweit ſie auf dem Meßylatz tt ts des Neckars ſtattfindet, keinen Unte zwiſchen Ver⸗ d⸗ 1 f„und Schaubuden zu machen, ſondern den Schluß allge⸗ . mein auf abends 10 Uhr feſtzuſetzen. e. 5 8 8 5 Der Stadtrat beſchließt auf Antrag der Schulkommiſſion vom 5 mächſten Schuljahr ab an der hieſigen Völksſchule— ausſchl. r· Bürgerſchule und Fortbildungsſchule— die geordnete n⸗ at in der Weiſe einzufügen, daß die Unterſuchung und n 8 8 5 Behandlung der Schulkinder dem hieſigen Zahnärzte⸗Ver. 1 3 155 unter deſſen Mitgliedern den freie de 4 Wahl zuſteht, übertragen wird. Die Mittel zur Deckung des 1 borausſichtlich entſtehenden Aufwands für 94 5 in Höhe von 19958 Mk. werden in den Voranſchlag der Volksſchule pro 1910 eingeſtellt. Ferner genehmigt der Stadtrat auf Antrag der Schulkom⸗ n miſſion, daß im Volksſch ulvoranſchlag pro 1910 die Mittel zur 5 Auſtellung von 2 Sch ulf ſchweſtern vom nächſten Schuljahr 8 1 an, vorgeſehen werden. 1 dem der Schulkommiſſion zugegangenen Prüfungs⸗ n eid derv Großh Kre hulbiſitatu Ir hier wur⸗ en im Jahre 4909 ſtichprobeweiſe in verſchiedenen Schukhäuſern 5 zuſarmnen 25 Klaſſen der hie ſigen Volks⸗ und Bür erſchule einer 01 118 5 In; f 19955 allen en 110 3 5 ing; 5 eine Zen⸗ 3 ſur, die für ſie 0ſt t ant deutlichſten N Lehrer ü der Sonderklaſſen wird beſond rs lobend Das ſtädt. Hochbauamt wird Derſtrat gt, Schulhauſes Wohlgelegen 2. Teil einen* zerſuch 52 Trinkſpringbr unnen zu machen. Hanſa Bund. In der morgigen Verfa im cibelungenſaal ſind ſelbſtverſtändlich auch Damen willkommen. Die Inhaber von Karten für reſervierte Plätze werden gebeten, die letzteren bis ſpäteſtens 10 Minuten vor Beginn der Ve eindmelmen da präzis 3½ Uhr alle noch unbeſetzten Plätze zur Venützr be 19 1 85 Die vorderſte Skuhlreihe der Em loge ſind zunächſt für 155 D komitees beſtimmt. &„ Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiert am Montag, den 10. Januar Friedrich Rihm mit ſeiner Ehefrau geh, Hetze in Feudenheim. Der Jubilar bekleidete lange Jahre bis zur Einverleibung das Amt eines Gemeinderats. unng f kal⸗ tg lieder des 55 *Neue Beilage des Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten. Der vorliegenden Nummer unſeres „General⸗Anzeigers“ iſt zum erſtenmal eine Sſeitige„Beilage für Land und Hauswirtſchaft“ beigelegt. Dieſe Bei⸗ lage, die in Zukunft monatlich Zmal und zwar jeweils am 2. und ieeeee nl damit zu einer noch umfangreicheren Verw Gaſes zu Koch⸗ 4. Samstag erſcheint, will das Iutereſſe und das Verſtändnis für die Landwirtſchaft, für Garten⸗, Obſt⸗ und Weinbau, ſowie für Imkerei durch fachmänniſch geſchriebene wecken und pflegen. Eine gediegene Erzählung„Das Enderle von Ketſch“ aus der Feder Herbert von Roſer nſt 15 dürfte gleich⸗ falls den Beifall der Leſer finden. Wir hoffer 5 die„Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft“ als Ba des Leſeſtoffes unſeres„Generalanzeigers“ allgemeinen Anklang findet. * Süddeutſche Buchdrucker⸗Sängertag. Wie wir erfahren, hat eine vor kurzem in Heidelberg ſtatigefundene Konfere nd bon Vertretern der ſüddeutſchen Buchdruckergeſangbereine beſchloſſen, in Zukunft alle zwei Jahre einen Buchdruckherſängertag zu beranſtalten, um zu zeigen, daß auch die Jünger der ſchwarzen Kunſt auf dem Gebiete des M s etwas zu leiſten im⸗ 5 Männergeſangs ſtand ſind. Mit den Vorarbeiten für den 1. Sängertag wurde die„Typographia“ Mannheim betraut. Der Erſte Süddeutſche Buchdrucker⸗Sängertag findet an Pfingſten 1910 im Nibelunge ſaal des Roſengartens ſtatt. Das Nähere werden wir unſeren verehrten Leſern noch ſpäter kannt geben * Zur Einf führung des Gaseinheitspreiſes wird uns ge⸗ ſchrieben 5 Nach langjähri gen Bem ühungen i iſt es nun endlich ge⸗ lungen, einen einheitlichen Gaspreis durchzuſetzen. Vom 1. Jan. d. J. ab koſtet das Gas, gleichviel ob es zur oder zu Koch⸗ und Heizzwecken verwendet wird, pro Kubikmeter. Damit iſt für den Konſumenten der Bezug 115 für unſer ſtädt. Gaswerk die Verrechnung weſentlich vereinfacht, ſo daß man hier einer Neuerung gegenüherſteht, die beiden Teilen Vorteil bringt und endlich einen der Vernunft entſprechenden Zuſtand ſchafft. Der ganze große umſtändliche Apparat doppelter Gasleitungen und doppelter Gasmeſſer diente ja nur einem Verrechnungszwecke und war von dieſem Geſichtspunkte aus betrachtet wiel zu koſtſpielig und darum gerade zu konſumhemmend. Mau braucht darum auch kein Prophet zu ſein, um eine weſentliche Konſumſteigerung vor⸗ herzuſagen, nachdem die Anlagekoſten jetzt eine bedeutende Er⸗ mäßigung erfahren haben. Nicht nur werden mehr neue Anlagen erſtellt, es werden auch die vorhandenen erweit ert und beſſer aus⸗ genützt werden. Diejenigen z. B, die bisher Gas nur in der iche brauchten, weil ihnen die Koſten einer geſonde rten Leucht⸗ gasleitung und eines beſonderen Meſſers(M. 10—15 und noch mehr) zu hoch waren, alle dieſe ſind jetzt in der Lage, ohne wei⸗ lere Koſten auch in ihren Wohnzimmern Gas 5 brenne en und ſich ſo ein in jeder Beziehung angenehmeres und auch billigeres Licht zu verſchaffen. Ein anderer Fall! Die Leitungen, die ge⸗ wöhnlich vom Abort aus durch die Gänge geleitet ſind und nur für Leuchtzwecke beſtimmt waren, können jetzt ohne weiteres auch für Heizswecke Verwendung finden. Die kleine Erhöhung des Koch⸗ und Heizgaspreiſes findet einen Ausgleich in der Er⸗ ſparnis des Setzens einer zweiten Gasuhr. Ein dritter Fall! Man 9150 11 bisher im Badezimmer mit der umſtändlichen und unſauberen Kohlenheizung begnügt, oder man hat überhaupt kein eigentli ſches Badezimmer. Von jetzt ab kann man von jeder Stelle der Gasleitung aus Gas abne und es auf —— 5 75 5 1 Wege, und daß es noch paſſieren nach der St ſeinerVer⸗ Aek oder nach jede m ande⸗ Sy⸗ f eine 1 obernde Maf 1 5 die gar nicht hoch 5 genug bewertet! werden insbeſondere wenn man ſein Augen⸗ merk auf eine allerdings noch nicht ſo nahe Folgezeit richtet, in der ein erhöhter Konſum zu einer weiteren Verbilligung und endungsmöglichkeit des Leucht⸗ und Heizzwecken führen wird. Der Kinderchor der Trinitaliskirche wird Sonnkag, den 9. Jaunar, im Hauptgottesdienſt den Mine von Georg Stachl⸗Mannheim ſingen. Der Chor iſt für dreiſtimmigen Frai lenchor, Orgel⸗, Vitr Sapranſel komponiert. Geſtorben iſt im A der 44 Jahre alte ber⸗ Feltaele Wagenſch er d, wohnhaft Eichels⸗ 1 Rangierbahnhofe von einem inlich ha t der Mann bei dem 50, der kürzlich im neus en zaugefa ren wurde. Wahrf e„ erlitten 22 nügungen. Sonntag fir 11 in dem 1 wi jeder zwei uſte und bedey P* zwar nachmi 8 Uhr wird das geſamt lung Qele reiſe * ⸗Konze Währ. war Börſencafe derart beſucht, daß viele mehr finden chel lten Soſt, Vortrag des Sorg gfolt zuſammenge Veifall Bein könnten. Die mit beſonderer kagsprogramme fanden den größten das herrlichen„Abe Maria“ von Gounod, bei welchem Madame Politz mit ihrem hochkünſtleriſchen Spiel beſonders brillierte, lauſchten alle Anweſenden mit größtem Intereſſe. Als das Spiel in wunderbaren Orgelakkorden ausklang, lohnte reichſter Beifall die wackere Künſtlerſchaar, die es verſteht, mit ganzen le ſich in die Intentionen der Meiſter der Tonkunſt zu v tiefen. 8785 *Im Uniontheater, P 6, 20, gelangt ab heute ein glänzende Elite⸗Progran um zur Vorführung, das ſicher allgemeinen Beifall finden wird. Das Programm enthält M keiſterwerke kinematogra⸗ See phiſcher Kunſt und weiſen wir bezüglich der einzelnen Schla⸗ auf das Inſerat vorliegender Nummer hin. Beſonders herdo gehoben zu werden verdienen: Die neueſte Lehar'ſche Ope „Der Graf von Luxemburg“ der größte Erfo Witwe;„Eine Epiſode aus dem Nepoleoniſchen Kriege in S nien“„Die Kinder des deutſchen Kronpri bhi ſtoriſche Szene). zen beim Spiel“(glänzende Aufnahme);„Ein Beſuch im A rium“(ein Meiſterwerk der Kinematographie) und noch mehr. Wir können einen Beſuch beſtens empfehlen. . Beuee 1 macht nitt 11— ma hawe“, mit dieſem Motto führt ſich dieſes Jahr die Feu⸗ Dan ein. 7 e Jeit ſie es zu bbrelf 1 5 daz zu 58 115 Ehr 8 Mit en n hmen 9 0 chäften wurde am 8. 5 zug DU . we folgen, bpnemt der 909 zur Freude von Jung und Alt z — Die Karnevalſaiſon d. h. die karnevaliſtiſchen S gen im 9 0 ſind eröffnet, der Beſuch der erft überaus gut. Schön dekorierte Lokalitäten, die viel umſtrittene der⸗ Eing zemeindungsbretzel als„Bütt“, aufmerkſc aus gezeichs teter Dingeldeinſcher Win terbock, klappte, deshalb muß es, zumal wenn's unter Wein und Bi ebers 8 Kommando geht, gemütlich werden. tes, wie der Vorſitzende u. a. bemerkte, warten wir die im neuen Jahre ab und treten dann auf die Bühne, im Zeichen des„Blitz“. Der„Eisbrecher“ ließ uns Stich und um einen anderen zu bekommen, einem Blitzjungen und da, bewä Feuden Bedi 1 5 „ hrt e ſich ar Pfg. als Eisbrecher, Oito Zimmermann. Dies ki den„Dienmanns ruf 7200“ aus ſelder ſeitherigen 991 ſchrecken, ein Engel desſelben erſchien, hochrot vor Ent ſtach den„Blitzbu Herr Carl Nol l. „Erſte Sitzung im neie Johr“ von Hermann Diem folgte und die darauf ee Vor ſtellung des Elf ſeinen vielen Gebrechen(von Herrn Theodor Schule charakteriſierte die Armen. Ein Wiener Schuſterjunge, vo 9 Fritz Welleun veuther at dlecben, der He rr 1 delherg(Zolke 9 aal. aus: Br abo, (Igkob Fahſold, der Zacher rlin) beſthloſſen „Akt. Horr iedrich einneich ir., der beliebte„Feuem Tupletiſt“, m Ruf zu den Herlin für Freitag 10 rhalten hat, hatte Wenz mit ſeinem geb 1 1 welcher inzwiſchen an an Herr Hch. We umm.⸗Amt ſcho⸗ ſizung, ſamt ſei und me „M öblern“ ne guten Tag, desglei ichen Gert vom Hemsbof. Herr Alex. war, verſicherte, nachdem 55 begrüßt hatte, ex ſei ſeinem Ber⸗ Ruachgekömmen, daß alles für die 2 des Nibelungenfaales in die Woge gel legenklich der Herrenfremdeinf 121 intag Hpar, abends 15 im Bernhardusbofſaal, auf das Au e Wotan, Herrn Hofopernſänge rechnen könne. Unguſg tkam 110 1 0 roter Borſch vun ſſing“, Herr R oſex, velche 1 en Stand verteidigte, um ſodann 180 dt 1 Fteen en 1 Platz + gart E Rud. 6 ke 6717 1 1b 6 15 5 n die nbe 305 entledigten ſi in der von ihnen gewohnter Als„Dichter de mögen noch die 1 Breuner, Die m, Glasſt ähnt ſein, denen, wie der Kapelle Anton, die ſchnei zung„5 Sonntag, Weiſe. abends.11 in der Herren⸗Fr emdenſihn 1 9 hardushof. Eintr ittspre 15 1 Mk. Muſik: Kai 25 Kaßpelle, Die Damen⸗Fr e e fit Sonntags, ſondern Mittwoch, 2. Februar, abends.11 lungenſaal ſtatt. am mei quält, iſt der Gedanke, ob Berthe ihn denn auch lieben würde, wenn 185 wüßte, daß er arm iſt. Er befragt zuerſt Louiſe, Be 19535 Freundin, dann Berthe ſelbſt. Aber beide finden die Frage zu komiſch, um ſie ernſthaft zu beantworten. Er will auch nicht, daß Berthe ihm verzeihe und im Grunde ihres Herzens ſein B V. erhalten dadle. So in die Enge getrieben, fühlt er ſich ſehr unglücklich und zieht es, trotz der Einwendungen Barthazaros vor, im letzten Augenblick an Papa Gouthier zu ſchreiben und ihm die Wahrheit zu geſtehen, was er mündlich zu tun, ſich nie getraut hätte. 2 Barthazard, den Henri in ſeinen Mitteilungen möglichſt ge⸗ ſchont hat, benützt nun die Gelegenheit, Berthe gegen entſpre⸗ chende Kommiſſion, mit einem andern Willfährigen zu verhei⸗ raten. Dieſer Andere iſt der reiche Bankier Herbert. Berthe ver⸗ zweifelt und zugleich aufgebracht, läßt er über ihre Hand willen⸗ los verfügen. Henri iſt ſchon zufrieden, in einem Möbelgeſchäft eine kleine Anſtellung als Verkäufer zu finden. In dieſem Geſchäftslokal ſpielt ſich der dritte, virtuos aufgebaute, dritte Akt ab. Henri bewegt ſich melancholiſch zwiſchen den gepolſterten Möbeln. Da tritt eine Frau ein, die für ihre jugendliche Tochter, welche ſie an einen reichen, bejahrten Herrn verheiraten will, die Möbel⸗ ausſteuer beſorgen will. Henri ſucht ihr in einem Rededelirium klar zu machen, daß Jugend ſich zu Jugend geſellen ſoll und daß nur eine Heirat aus Liebe, das Glück in die Ehe bringt. Der Unausweichlichen Szene zwiſchen Berthe und Henri, geht ein reiz⸗ volles Geſpräch zwiſchen Henri und Louiſe voraus und dieſe Szene wird überdies durch eine Reihe glücklich erfundener Epiſoden, wirkſam unterbrochen. Da iſt ein unwillkommener Käufer, der faſt gewaltſam zur Tür herausſpediert wird, da iſt eine lelepho⸗ iſche Beſtellung, die Berthe zwiſchen Vorwürfen und Tränen mmten alſo nur der Liſt des 55 988 ſelbſt liebt, nicht nur zu ent⸗ ſchuldigen, es trachtet a das Vorgehen zu verſtehen. Triſtan Bernards Stück wird überall willkommene Aufnahme finden. Die einen werden es um ſeinen Schwung, die andern um ſeine Wahrheitstreue lieben; die einen werden von der Heiterkeit die andern don dem zarten, poeſievollen Reiz des Werkes einge⸗ nommen ſein,„Le Dauseur lpconnu“ bedeutet keinen Eintags⸗ erfolg, das wird ein par excellence. Geſpielt wurde vorzüglich Die Hauptdarſteller: Mlle. Mory (Berthe), Mlle. Goldſtein Gouiſe) Mr. Brule(Henri), Mr. Cazalis(Barthazard), Mr. Krauß Gouthier), Mr. Sefaur Her⸗ bert) haben gut teil an dem großen Erfolg des Stückes. Doch auch die Nebenrollen waren durchweg gut beſetzt. **.* Großh. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim.(Spiel⸗ plan vom 9. bis 16. Janugr 1910): Sonntag, 9. Jan. vormittags 11½% Uhr: 4. Matinee: 8 7 Uhr:(A) Lüger * ſchlag einging. Henris erliebten, das weiß ein Johann Strauß; abends 7 (hohe Preiſe):„Die Fledermaus“(.: Intendant. Dez Bodanzty) Eiſenſtein: Bogelſtrom, Froſch: Kolmar.— Montag., 10. Jan., abends 8 Uhr,(B) lkleine Preif):„Jugend(Anuche en;: Laßwitz 9* — Dienstag, 11, abends 8 Uhr„(.⸗V.):„Ein idealer Gatte.“ Mittwoch, 12. Jan., abends 8 Abr, 00(bohe Preiſe):„Madante Butterflh““— Donnerstag, 18., abends 7% Uhr,(A) ltleine Preiſe). Neu einſtudiert:„Die verſunkene Glocke“(.; Reiter) — Freitag, 14. Jan., abends 7 Uhr, „Hänſel und Gretel“(.: Gebrath. abends%½ Uhr,(A) kkleine — Sonntag, 16. Jan,, Wallenſteins Rautendelein: Hamdorf. [(B)(kleine Preiſe): .: Coates].— Samstag, 15. Jan., Preiſe]:„Der Fürſt von Maroklo“ abends 5 Uhr(G)(hohe Preiſe]!?„Wallenſtein“ Lager— Die Piccolomini— Wall enſteins Tod. Im Neuen Theater. Sonntag, 9. Jan,, abends 7½ Uhr: NI zu erklären ſucht uſw. Schließlich löſt ſich alles in Wohlgefallen auf von Henri 5 für ſie Ver⸗ „Hohe Politik“.— Dienstag, 11. Jan., abends 8 Uhr: Fünfte PPPPP! ſicherung, daß er ſte ſchon lie 4e che er auf Be hazards Vor⸗ und if onntag, 16. chen des Eremiten“. Verſicherungsbeamten⸗ Januar ſee 1 Aakademie. Vere in, 8 O. aus Verdis„Tre Opernſänger Moſer und Konzerkſanger 9 9 Altertumsfunde in Weinheim. In der Peterskirch die ab ebrochen werden ſoll, wurden von Herrn. ſchicht mittelalterliche Wandgemälde entdeckt, 150 der Tünche wurden die Umriſſe eines 5. IOES(Saurtus Johannes), mit einer Jahreszahl ſichtbar. Letztere kann noch“ geleſen werden, doch handelt es ſich um die Zei vielfachen, im Laufe der Zeit vorgenommene Kalkkruſte gebildet, die ſehr vorſichtig abgelb Geheimrat W Jagner in Karlsruhe iſt ſofort von richtet worden. Ferner wurden von Herrn Ziege beim Graben von Ziegelerde verſchiedene Topfſcherber 16 ſüprungs gefunden. Ein vor einiger Zeit gefundener Nap ſtein wurde als eine römiſche Becherſchale erkannt. „ von e 3enare aus von Gr e 11 ſ Eillinger noch eine Re ihe deren hoher künſtleriſcher Wer land häufiger durch gute Au rung gebracht würden. Der Dich hter hat ſte ſelhſt r lichkeit übergeben. Verzagt und verbittert durch die Aufnahme, die ſeine e„Des Meere Liebe Wellen“ gefunden, verſchloß e er ſeine ſpate en Sengen des wünberenen? 5 rasmentes„Gſiher“— in ſeinem ulte, Toledo“, Ein pendergſt im Hauſe Hab burg Der„Bruderzwiſt im Hauſe Habsburg“! ſchi ſtänd 9 Oeſterreichs kurz vor dem bbeſonders intereſſant dürch die ungen t iſtik des finſteren, vergrämten Kai 5 Rudolf iewem wunderbar poefievollen Werke, i General⸗Auzeiger.(Mittagblatt) — Mannheim, 8. Jannar. Vergnügungs⸗ und Vortrags Ralender für Samstag, den 8. Januar. Hoftheater: 6 Uhr: Aufgehob. Nbonn., ermäß. Preiſe: Jungfrau von Orleans. Reues Operettentheater: 8 uhr: Ein Herbſtmanöver. 3 2 pollotheat er: 8 Uhr: Varistévorſtellung. Liederk ranz E..: 8%½ Uhr: Abendunterhaltung im Muſenſaal des Roſengartens zu Gunſten der Genoſſenſchaft deutſcher Büh⸗ nenangehöriger. Hieran anſchließend Tanz im Nibelungenſaal. N aſi n o⸗G eſellſchaft: Kabaret⸗Abend mit nochfolgendem Tanz. ITreiwillige Feuerwehr: 8 Uhr: Ball im Friedrichspark. Si ugverein E..: 8 Uhr: Maslenball im Bernhardushof. Grünes Has, U 1, 1: Große Vogel⸗Ausſtellung des Vereins für Vogelzucht und Schutz. Kaiſerpauo ra ma, Kaufhaus, Bogen 57: Geöffnet morgens von 10—12 und mittags von—10 Uhr: Ein intereſſante Mittelmeer⸗ reiſe von Trieſt nach Jeruſalem ins heilige Land. Börſen⸗Café: Konzert des Schwediſchen Natlonal⸗Damen⸗ orcheſters. Termins: Konzert des ital. Schrammelquartetts Mailand“ und der Soubrette Frl. Werner. Wilder Mann: Konzert des Damenorcheſters„Nordſtern“. Sandkutſche, D 5: Bockbierfeſt mit Konzert. Wetterberichte. Bom Wetter. Die anormale Witterung, die in den letzten Tagen herrſchte, iſt wieder normaleren Verhältniſſen gewichen. Geſtern zeigte das Thermometer noch 7,5 Grad an. In der ver⸗ gangenen Nacht iſt die Temperatur auf 1,8 Grad geſunken. Die „Raſenflächen des Paradeplatzes waren heute morgen mit Reif bedeckt. 1 Ruheſtein, 7. Jau. Stellenweiſe Schnee, Temperatur 1 Grad Kälte, Fußtouren gut ausführbar. Wetter ſchön klar. 8sDer Skizug fällt mit Rückſicht auf die ungünſtigen Schnee⸗ perhältniſſe im nördlichen Schwarzwald heute nachmittag aus. Die „Lombardo v. KAus dem Großherzogtum. Seckenheim, 7. Jan. In Seckenheim geht es vorwärts, Fenn auch langſam, manchmal ſogar ſehr langſam. Das neueſte Ereignis iſt der aufgrund eines Gemeinderats⸗ und Bürgeraus⸗ ſchußbeſchluſſes neu eingeführte Wochenmarkt, der heute zum erſtenmale abgehalten wurde. Der Marktplatz befindet ſich auf den Planken, alſo ziemlich mitten im Orte. Der erſte Markt war ſowohl von Käufern als auch von Verkäufern ziemlich ſtark Beſucht und es wurden faſt ſämtliche Waren ziemlich raſch aufge⸗ kauft. Es hat alſo den Anſchein, daß die neue Einrichtung lebens⸗ und entwicklungsfähig iſt. Der Markt findet zweimal wöchentlich, am Dienstag und Freitag, vormittags, ſtatt. Schwetzingen, 6. Jan. Im Amtsgefängnis hieb geſtern ein belannter hieſiger Rowdie, der augenblicklich eine Strafe abbüßt, dem Gefangenwärter den Waſſerkrug auf den Kopf, ſodaß der Krug in Scherben ging und der Wärter erheb⸗ liche Verletzungen erlitt. Hohenſachſen, 7. Jan. Der Einbrecher, der kürzlich heim Ochſenwirt Eichler einen Beſuch abſtattete und Beute machte, iſt in der Perſon des Arbeiters Juſtus Schnellenbach aus Ziegelhauſen ermittelt und verhaftet worden. Heidelberg, 7. Jan. Seinen Verletzungen erlegen iſt der 18 Jahre alte Schloſſerlehrling, der am 3. Januar von ſeiner Mutter zwangsweiſe aus Pforzheim in die Lehre nach Wiesloch zu⸗ Fpückverbracht werden ſollte und dabei zwiſchen Roth⸗Malſch und Wies⸗ loch aus dem Zuge ſprang. 5 Bruchſal, 7. Jan. Die dem„Schw. Merk.“ entnom⸗ mene Nachricht von einem Fluchtkverſuch Htu's beſtätigt ſich nach den durch den„Pforz. Anz.“ eingezogenen Erkundi⸗ zungen nicht. Zwar ſind 2 Gefangene ausgebrochen, unter nen beſand ſich jedoch Hau nicht. Die beiden Ausbrecher waren in der Korbmacherei beſchäftigt und haben ſi chvon dort um 10 Futenſtricken und Drahtleitern in den Hof des Zuchthauſes hin⸗ abgelaſſen und waren in einen Schuppen geflüchtet. Die Wache bemerkte bei ihrem Rundgang, daß in dem Schuppen eine Latle gusgebrochen war und entdeckte beim Nachſehen die beiden Flücht⸗ unge und nahm ſie feſt. Der eine iſt zu 6 Jahren, der andere zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt; daher das Gerücht, es ſei Hau geweſen. Hau iſt außerdem nicht in der Korbmacherei, ſondern in der Schreinerei tätig. Stockach, 6. Jan. In Konſtanz verſtarb dieſer Dage Herr Kaufmann Eduard Paur von hier auf tragiſche Weiſe. Der Verſtorbene war bei Bekannten zum Chriſtbaum geladen und ols am Baum ein Feuerwerk explodierte, erlitt er durch den Schreck darüber einen Herzſchlag. Herr Paur war ſchon lange Jahre herzleidend. Sulzbach, 7. Jan. Mittwoch vormittag verunglückte der berheiratete Spenglermeiſter Jakob Knapp dadurch, daß er von em Neubau herabſtürzte und ſich den Apmzerſchmetterte. er innere Verletzungen davongetragen hat, wird die Unter⸗ ſuchung im Akademiſchen Krankenhauſe in Heidelberg ergeben, wohin der Verletzte noch an demſelben Tage verbracht wurde. ——' dung Prags zu Grunde liegt, hat der Dichter viele der Probleme unnd Gedanben, die ihn und die Zeit bewegten, zur Darſtellung ge⸗ bacht. Welch regen Anteil er an Fragen der Zeit nahm, beweiſt ich ſein berühmtes Gedicht„An Radetzky“, das vielfach zu falſcher Eurtetlung des Dichters in Bezug auf ſeine politiſchen Anſchau⸗ f. Anleß gab.— Grillparzers Eigenart, ſeine tiefe, gemüt⸗ Innerlichkeit, ſeine ſchlichte Größe iſt in den vier Vorträgen, die ſeine Werke in ſo trefflicher Interpretation wieder an unſerem geiſtigen Auge vorüberführten, uns von neuem zum Bewußtſein gebracht worden. In den 6 folgenden Vorleſungen ſoll zunächſt Gofifried Keller, dann Neuerſchienenes von Gerhard Hauptmann, Bernard Shaw und Guſtav Frenſſen, guletzt Sonſt Hardts preisgekröntes und vielumſtrittenes Dpcuſg„Tantris der Narr“ und im Anſhluß daran die Triſtan⸗ ge überhaupt zur Behandlung gelangen. Der nächſte Vortrag ndet Montag, den 10. Januar, nachmittags 344 Uhr bis 345 Uhr ſtagtt, Tullaſtraße 10, eine Treppe hoch vechts. Baron Berger hat dem Vorſtand des Hamburger Schauſpiel⸗ ſes lelegraphiert, er willige in die Löſung ſeines Vertrages mit Wirkung vom 31. Dezember 1909 ein. Ueber den Halleyſchen Kometen äußerte ſich in der letzten ung der engliſchen Aſtronomiſchen Geſellſchaft A. C. D. Hromelin:„Wenngleich der Komet eine außerordentliche Schnel⸗ igkeit zeigt, ſo iſt er doch von ſo geringer Dichtigkeit, daß wir ch dann nicht den geringſten Schaden nehmen würden, wenn wir den Kopf des Kometen in der Mitte durchkreuzten. Voraus⸗ ſichtlich wird die Erdbahn den Lauf des Kometen durchſchneiden. Seit dem Jahr 240 v. Ehr, wiſſen wir von dem rieſigen Schweife geſes Kometen, der Millionen von Meilen lang iſt. Aber die Dichtigkeit dieſes Schweifes muß ſehr gering ſein, denn als im Jahre 1861 die Erde den Schweif durchkreuzte, erfuhr man erſt nachher von dieſer Tatſache.“ Muſſets geheimnisvolle Geliebte. Aus Paris berichtet das „B. T. Nach der Annahme des„Figaro“ iſt die unbekannte Geliebte, an die Alfred de Muſſet die Briefe ſchrieb, von denen erzählt wurde, die ſchöne Aimse d' Alton geweſen, die Couſine ines Jugendfreundes Edmond de Liquieres und die ſpätere Gattin ſeines Bruders Paul. Aimse'Alton war durch ihre Liebenswürdigkeit ebenſo bekannt wie durch ihre amüſante Fri⸗ Uhr abends, nachdem die letzte Reviſion ſtattgefunden, an Korb⸗ Pfalz, Heſſen und Umgebung. des F. Ludwigshafen, 7. Jan. Heute wurde die erſte Sitzung neugewählten Stadtrate sabgehalten. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache gedachte der Herr Oberbürgermeiſter der zurückgelegten Ar⸗ beitsperiode unter dem alten Stadtrate. Für den neugewählten Stadt⸗ gelte es eine Reihe wichtiger Aufgaben zu löſen: die Kana⸗ liſationen von Mundenheim und Frieſenheim, die Erweiterung des Straßenbahnnetzes, die Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe und das in letzter Zeit gufgetauchte und brennend gewordene Projekt großen Sa albaues. Der vom alten Stadtrat genehmigte VBoranſchlag zeige, daß die Mittel knapp ſind, aber es dürfe keine Sparſamkeit am falſchen Platze geübt werden. Wichtige Aufgaben, die im Intereſſe der Geſamtheit liegen, müſſen auch in Zeiten der Geld⸗ kuappheit gelöſt werden. Bei einem verſtänduisvollen Zuſammen⸗ arbeiten und Achtung der Ueberzeugung jedes Mitgliedes werde auch die neue Periode eine günſtige Fortentwicklung der Stadt ſein ganz beſonders dann, wenn die Verwaltung hierbei die Förderung and Unterſtützung der Stgatsregierung finde. Der Herr Oberbürger⸗ meiſter machte dann Mitteilung von der Beſtätigung der beiden Ad⸗ junkten Bin der 1. und Rixius., die bereits vom Bezirksamt au ihren früheren Dienſteid zurückerinnert wurden und nahm dann die Verpflichtung der neugewählten Mitglieder nach der üblichen Eidesformel vor. Hierauf erfolgte die Bildung der verſchiedenen Kommiſſionen bezw. Ausſchüſſe, im ganzen 24. Auf Antrag Herz⸗ berg, wurde eine Kommiſſion für ſoziale An gelegen⸗ heiten gebildet. Eine Reihe von Straßen⸗ und Bauſachen wurden ohne erhebliche Debatte erledigt. Die Unternehmer von Tief⸗ und Straßenbauarbeiten haben nun wie die Handwerker ebenfalls einen Tarif für Uebernahme ſtädtiſcher Arbeiten eingereicht, der mit einer Aenderugn angenommen wurde. Sargfabrikant Eich, der ſich durch die Lieferung der Särge durch die Stadt aufgrund der neuen Fried⸗ hofsordnung geſchädigt glaubt, hatte eine Beſchwerdeſchrift an die Re⸗ gierung eingereicht, die Regierung hat jedoch ſeine Beſchwerde abge⸗ wieſen, da die Preiſe der Stadt durchaus angemeſſene ſeien. Eine An⸗ regung der Str. Huber, am neuen Straßenbahndepot weitere Zwei⸗ und Dreizimmerwohnungen zu erſtellen, wurde dem Ausſchuß zur Prüfung überwieſen. Gegen die Wohnſitznahme des neuen Linien⸗ lommandanten in Mannheim ſtatt in Ludwigshafen hatte ſich die Stadt beſchwerdeführend an das bayeriſche Kriegsminiſterium ge⸗ wandt. Darauf iſt vom Kriegsminiſterium folgende Antwort einge⸗ gangen:„Die Genehmigung zur Wohnſitznahme des Lintenkomman⸗ danten in Mannheim ſei geſtattet worden im Hinblick auf die Geſund⸗ heitsverhältniſſe ſeiner Frau, vor allem aber aus dienſtlichen Erwä⸗ gungen, da der Linienkommandant noch aktiver Offizier ſei und mit der in Mannheim garniſonjerenden Truppe zu ſeiner Fortbildung in taktiſcher Beziehung in Fühlung bleiben müſſe, ferner die dortigen Einrichtungen einer Reitbahn und der Reitwege benutzen könnte, end⸗ lich auch das Reiten über die Rheinbrücke bei dem herrſchenden Ver⸗ kehr ſehr gefährlich ſei.(Die Verkehrsgefährlichkeit der Rheinbrücke iſt ein ſehr intereſſantes Zugeſtändnis, leider ſtammt es aber nicht von dem Verkehrsminiſter. D..) Adjunkt Binder bedauert, daß durch eine ſolche offizielle Stellungnahme von hoher Stelle Ludwigs⸗ hafen ganz mit Unrecht in den Ruf einer geſundheitsſchädlichen Stadt komme. Str. Hersberg begründete hierauf die Dringlichkeit ſol⸗ genden des ſozialdemokratiſchen Antrages:„Die Stadt⸗ verwaltung von Luowigshafen a. Rh. möge an die beiden Kammern des bayeriſchen Landtages eine Petition einreichen, in welcher auf die großen Schädigungen der Gemeinden durch den Arbeitsnachweis der Unternehmer, ſpeziell des Induſtriellenverbandes, aufmerkſam ge⸗ macht wird. In dieſer Petition ſoll verlangt werden, daß die k. Staatsregierung landesgeſetzlich oder durch ihre Vertreter im Bun⸗ desrat dahin wirken möge, daß von Reichswegen geſetzliche Beſtim⸗ mungen erlaſſen werden, die nur noch Arbeitsnachweiſe auf paritä⸗ liſcher Grundlage geſtatten. Die Stadtverwaltung möge beim pfälzi⸗ ſchen Städtetag beantragen, daß auf deſſen nächſter Tagung die Frage des Ausbaues der ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſe mit bezug auf die indu⸗ ſtriellen Nachweiſe auf die Tagesordnung geſetzt wird.“ Stadrat Lichtenberger beſtritt die Zuſtändigkeit des Stadtrats, würde jedoch dieſe anerkannt, dann bitte er den Antrag als nicht dringlich zu behandeln. Die Stadt ſei durch den Arbeitsnachweis nicht ge⸗ ſchädigt, habe alſo auch keine Urſache, gegen den Antrag Stellung zu nehmen. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten wurde der An⸗ trag der ſozjalen Kommiſſion überwieſen. Bon Jag zu Nag. des Schlittſchuhſports. Beuthen, „Schlbeſ. Ztg.“ aus Beuthen meldet, ſind geſtern — Opfer 7. Jan. Wie die nachmittag auf dem Ziegelteiche hinter Fiedlers Glücksgrube beim Schlittſchuhlaufen vier Perſonen eingebrochen. Von den Perſonen ſind drei Knaben im Alter von 16 und 12 Jahren und ein 15jäh⸗ riges Mädchen ertrunken. 7 7 Gnn Letzte Nachrichten und Telegramme. * Friedrichshafen, 8 Jan. Im Alter von 75 Jahren iſt geſtern Freifrau Angelika v. Mittacht, die Witwe des im Mai verſtorbenen früheren Miniſterpräſidenten, in ihrer hieſi⸗ gen Villa geſtorben. Seit dem Tode ihres Mannes war die Ver⸗ ſtorbene leidend; in den letzten Monaten ſuchte ſie noch im Ma⸗ rienhoſpital in Stuttgart Hilfe. Vor 8 Tagen kehrte ſie hierher zurück und vor einigen Tagen erlitt ſie einen Gehirnſchlag, dem ſie, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, jetzt erlegen iſt. * Berlin, 8. Jan. In der Mitterwalderſtraße verſuchte geſtern ein an Verfolgungswahnſinn leidender penſio⸗ nierter Lokomotipführer ſeine Frau zu erſchießen. Als der Schuß ſein Ziel verfehlte, richtete der Attentäter die Waffe gegen die eigene Schläſe und erſchoß ſich ſelbſt. * Berlin, 8. Jan. Ein in den Verdacht der Unterſchlagung eines Geldbriefes geratener Tiſchlermeiſter legte ein Geſtändnis ——— volität. Zu gleicher Zeit mit den Muſſetbriefen wurde in der Nationalbibliothek noch ein anderes Vermächtnis geöffnet: Das Manufkript der„Memoiren über die Sitien meiner Zeit“ von Maxime du Camps, das nach dem Willen des Verfaſſers nie⸗ mals gedruckt werden ſoll. Lucrez und Darwin. Der hervorragende engliſche Geologe Profeſſor Judd erzählte in einem Ende November gehaltenen Vortrag über Geologie und Entwicklung ein hübſches Erlebnis das an eine Begegnung mit dem berühmten Kritiker Matthew Arnold anknüpft. Dieſer ſagte einmal halb ſcherzhaft zu ihm: „Ich verſtehe gar nicht, was ihr gelehrten Leute ſo viel Gerede über Darwin macht, das hat doch ſchon alles im alten Lucretius geſtanden.“ Profeſſor Judd antwortete darauf:„Ja, Lucretius hat das erraten, was Darwin bewieſen hat.“ Darauf Arnold mit verſtelltem Ernſt:„O, aber das zeigt nur, ein wieviel grö⸗ ßerer Mann Lucretius war, wenn er unmittelbar eine Wahr⸗ heit ahnen konnte, während Darwin ein Leben voll Arbeit damit verbrachte, um ihrer habhaft zu werden.“ Prof. Judd erwähnte im Anſchluß daran, daß keine Wiſſenſchaft den Laien ſo viel zu danken habe, wie die Geologie. Es ſei noch in Erinnerung gebracht, daß die angezogenen Lehren von Lucretius in deſſen großem Gedicht über die Natur der Dinge enthalten ſind. Übri⸗ gens endete dieſer römiſche Klaſſiker ſchon im Alter von 1 Jah⸗ ren durch Selbſtmord. Kleine Kunſtnotizen. „Der Graf von Luxemburg“, die Leharſche Operette, wurde von über achtzig Bühnen, darunter Stuttgart, München, Leipzig uſw. zur Aufführung erworben. Ueber ½ Million Mark Tantiemen⸗Garantie ſind bisher bezahlt worden. 8 * Joan Man's Oper„Akts“ gelangt Ende Februar am Kölner Stadttheater unter Leitung von Kapellmeiſter Lohſe zur Aufführung. + Die Indianeroper„Poia“, Muſik von Arthur Nevin, Text von Rudolf Hartley wird im Februar im Berliner Operuhauſe in Szene gehen. 5 Wie Elberfelder Konzerigeſellſchaft brachte im Dezember das große Chorwerk von Frederik Delius, Text nach Niezſche's„Alſo ſprach Zarathuſtra“, zur erſten reichsdeutſchen Aufführung. 5 * Im vierten Abonnementskonzerte im Gürpenich in Köln gelangte das Oratorium„Die Sündflut“ des Berliner Tonſetzers Friedrich E. Koch zur erfolgreichen Uraufführung. ab. In dem Briefe befanden ſich vier Tauſendmark 0 5 0 ſcheine, denen der Tiſchlermeiſter einen in Berlin gewechſelt aben 115 Mit dem übrigen Gelde reiſte er zu ſeinem Vat e preußen eine kleine Landwirtſchaft Aeer G deppgee bas Geld unter dem Vorgeben, es ſei Erſpartes und kehrte d 55 wieder nach Berlin zurück. Wi en, 8. Jan. Gegen 30 000 Exemplare von dr u ckf chriften im Werte von 152 000 Kronen läßlich einer von der Staatsanwaltſchaft anhängig Unterſuchung beſchlagnahmt und auf 5 gerichtsgebäude geſchafft. * Budapeſt, 8. Jan. In Fünfkirchen w 1 Handgemenge zwiſchen Soldaten 90 955 Vace eae 5 geben. Zwei Soldaten ſind ſchwer und 22 leicht verletzt * Warſchau, 8. Jan. Zwiſchen den Stationen Pludg und Schmu h⸗ wurden an⸗ 8 gemachten Wagen ins Land⸗ Jablona wurden ein Bahnwärter ſeine Frau i ͤ˖ 80 Bahnwärter, ſeir und drei kle Kinder ermordet. Die Täter flüchteten. Zwei der Mit⸗ täterſchaft Verdächtige konnten verhaftet werden. Graf Zeppelin völlig geneſen. W. Stuttgart, 8. Jan. Graf Zeppelin iſt heute in guter Rekonvaleszenz aus dem Katharinenhoſpital entlaſſen worden. Vom Zuge überfahren. 5 Marburg, 7. Jan. Auf der Strecke Marburg⸗Nieder⸗ weimar iſt der Jäger Schneider von der 4. Kompagnie des hieſigen Jägerbataillons nachts von einem Zuge überfahren wor⸗ den. Man vermutet, daß es ſich um einen Selbſtmord handelt. Zur Ermordung der Forſchungsreiſenden Burckhardt und Benzoni. Köln, 7. Jan. Nach einem Berliner Telegramm der „Köln. Zeitung“ meldete der Wali in Hodeida über die Ermor⸗ dung der beiden Reiſenden Burckhardt und Benzoni, daß ſie beim Paſſieren einer Schlucht von Eingeborenen, die hinter Kaffee⸗ bäumen verſteckt lagen, erſchoſſen worden ſind. Burckhardt wurde von vier, Benzoni von drei Schüſſen getroffen; beide waren ſo⸗ fort tot. Schweres Bootsunglück. * Liſſabon, 7. Jau. Bei Eſpinhein in der Nähe von Oporto kenterte hente ein Fiſcherboot, in dem ſich 36 Perſonen befanden. Nenn von ihnen ertranken. Der engliſche Wahlkampf. W. London, 8. Jan. Generalſtaatsanwalt Robſon tadelte in einer Rede, die er in South⸗Shields hielt, Charles Balfours Angriff gegen Deutſchland. Das Anwachſen der deutſchen Flotte ſollte keine Panik und keine hyſteriſche Un⸗ ruhe hervorrufen, ſondern für die engliſche Regierung, deren erſte Pflicht es ſei, für den Krieg bereit zu ſein und deren zweite die iſt, unaufhörlich nach Frieden zu ſtreben, ein Gegen⸗ ſtand lebhafter Erwägungen bilden. Die gegenwärtige Re⸗ gierung erfülle in beiden Punkten ihre Pflicht. Deutſchland ſei Englands größter und beſter Verbündeter. gertimer Pruiptboricht. [Son unſerem Berliner Burean) [Berlin, 8. Jan. Aus Paris wird gemeldet: Der Korre⸗ ſpondent der„Liberts“ in Lauſanne tiſcht den Leſern des Blattes die Neuigkeit auf, daß die Schweiz einen offitziellen Empfang des Präſidenten Fallisres, der einen Beſuch in Genf abſtattet, vermei⸗ den möchte, um keinen Präzedenzfall für einen etwaigen Manöver⸗ befuch des deutſchen Kaiſers zu ſchaffen, den einige Schweizer Poli⸗ tiker gern ſehen würden. Aus dieſem Grunde ſei man auf den Ausſweg gekommen, dem franzöſiſchen Präſidenten, wenn er in Evian oder Thono eintrifft, zum Beſuch der Schweiz einen Dampfer zur Verfügung zu ſtellen, der ihn in das Schloß Chillon bringt, wo ein Frühſtück ſtattfindet, an dem die Mitglieder des Bundesrats beilnehmen. Der Nachfolger Bergers. Berlin, 8. Jan. Als Nachfolger des Barons Berger in der Direktion des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg wird ferner Ferd. Gregovh, jetzt Mitglied des Wiener Burgtheaters, genannt. Neuaufführung. Berkin, 8. Jan. Im Berliner Neuen Theater wurde geſtern das Stück eines neuen Dramatibers, Otto Anthes, auf⸗ geführt mit dem Titel„Don Juan als Abenteurer“. In der dreiaktigen Don Juan⸗Ballade von Anthes geht der erfolgreiche Frauenräuber nicht an ſeiner Blaſſiertheit, ſondern an einem un⸗ befriedigten Verlangen zugrunde. Er verzweifelt aus Qual jetzt nicht über die Unfähigkeit, zu genießen, ſondern über die Erkennt⸗ nis, ſie genoſſen zu haben. Das Stück, welches einen echt tragiſchen Zug enthält und ein großes dramatiſches Talent zeigt, fand lebhafte Aufnahme im Publikum. Trotz ſchlechter Beſetzung des Stüch s machte es einen guten Eindruck, daß der Dichter mehrfach gerufen werden konnte. Die Notizbücher Cooks in Kopenhagen. IBerlin, 8. Jan. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Die vielgenannten Notizbücher über Cooks Nordpolreiſe, die unmmittelbare Aufzeichnungen enthalten ſollen, ſind heute beim Sekretär Cooks eingetroffen und ſofort der Univerſitäts⸗ kommiſſion zur Prüfung übergeben worden. Den Ort, woher die Bücher kamen, konnte der Privatſekretär nicht angeben, doch erzählt man, daß ſie aus Spanien kamen. Jedenfalls hat ſich ſchon bei oberflächlicher Betrachtung ergeben, daß Cook beſtimmte Daten erſt ſpäter nachgetragen und gewiſſe Auf⸗ zeichnungen ebenſo nachträglich ergänzt hat. Zur preußiſchen Wahlreform. Berlin, 8. Jan. In einem kürzlich erſchienenen Ar⸗ tikel der freikonſervativen„Poſt“ wurde das Fehlen der geheimen Abſtimmung in der zu erwartenden preußiſchen Wahlreformvor⸗ lage für berhängnisvoll erklärt. Darüber war die„Deutſche Ta⸗ geszeitung“ ſehr aufgebracht und meinte, genaanter Artikel ſei vielleicht aus Verſehen ſtatt in die„Nationalzeitung“ in den an⸗ deren Teil dieſer journaliſtiſchen Doppelfirma, in die„Poſt“ ge⸗ lang. Das freikonſervative Organ, ſo fügt die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ hinzu, gehe in ſeinem Artikel jetzt erheblich weiter nach links, als der nationalliberale Abg. Schmieding und ſeine Be⸗ gründung erſcheine teilweiſe dem freiſinnigen Arſenal entnom⸗ men. Darauf macht nun die„Freiſ. Ztg.“— wie die„Deutſche Tagesztg.“ ſchreibt:„in dankenswerter Weiſe“— darauf auf⸗ merkſam, daß der freikonſervative Abg. Frhr. v. Zedlitz jüngſt unter ſeinem Namen in der„Gegenwart“ einen Aufſatz ver⸗ öffentlichte, in dem er für die geheime Wahl eingetreten ſei. Das agrariſche Organ will es dahingeſtellt ſein laſſen, ob Herr p. Zedlitz tatſächlich der Verfaſſer des Poſtartikels iſt und bemerkt drohend:„Sollte das der Fall ſein, ſo würde Herr v. Zedlitz ſehr deutlich merken, daß er in dieſer Frage nicht die Mehrheit ſeiner Parteigenoſſen hinter ſich hat. eegr- Mannheim, 8. Januar. 5 (Mittagblatt) Volkswirtschaft. Anfechtung der Generalverſammlungsbeſchlüſſe der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft. Vor der Kammer für Handelsſ ſachen in Darmſtadt fand geſtern der 3. Termin in der Klage des Geh. Kommerzienrat Viktar L Lennel und Emil Reinhardt in Mannheim gegen die Süddeutſche Eiſenbah ngeſellſcha af t, Sitz zu Darm⸗ ſtabt, ſtatt. Bekanntlich wurde in der Hauptve ſammlung der Süd⸗ deutſchen Giſenbahngeſellſchaft vom 18. * kember von der Min⸗ derheit der Aktionäre gegen die Beſchlüſſe der durch die Eſſener „Ver⸗ Gruppe vertretene Mehrheit Prote ſt zu Protokoll treter der Minorität ſind 1 0 hardt, vertreten durch Rechtsanwalt ſtadt. Die Minorität de Beſchluſſes notwendige 54* Stimmen für den ſtritkiſchen Be ültig ſein follte. uß werden werden bezüglich aller 14 685 5 wenn er rech verd Aktien, welche für die ſtrittiſchen 185 geſtimmt haben, die ſchon erwähnten und in der Klage a aufgeſtellten Behauptungen auf⸗ recht erhalten. Es habe ſich eine Geſellſc ft gebildet, die aus einer Anzahl Perſonen, darunter die Stadtgemeinde Eſſen, Landkrers ktrizität tswerk in Eſſen und Hugo Eſſen, Rheiniſch ⸗ tfäliſches E Sommer 1909 von Sti eſteht. Dieſe habe im der Bank r Handel und Induſtrie und den Vechſteinſchen Erben F in Berlin eine Angahl 2 Aktien der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft, im ganzen 144,1 19 Stück im Nominalwert von 14,419,000 Mark gekauft. Die Geſellſchaft habe in ihrem Intereſſe die ihr jetzt gehörigen Aktien, behufs Aufhebung 3, in der 1 Generalverſammlung vom 18. September 1909 an ein; teien formell übertragen. Sie habe mit den betr. Parteien aus⸗ drücklich veveinbart, daß die Uebertragung nur eine formelle ſei und daß in Wirklichkeit die⸗ Aktien Eigentum der E Gene nſchaft nach wie vor bleiben. Die Aktien ſeien ohne Entg lt auf Verlangen wieder zurück zu übertragen. Außerdem ſei aus lalch vereinbart worden, daß das Stimmrecht dieſer Aktien zugunſten der von dem Concern be 0t tragten Statutenändemeng und für die Wahl der bon ihm als ratsmitglied vorgeſ ſchlagenen ausg werde Auch die durch die Rechtsanwälte Dr. Gehrke und Dr. Salbo⸗ mon vertretene andere Minorität habe 8 Aktienbeſtand auch nur formell an einzelne abgegeben. Dieſe Perſonen hätten auch für die Vorſchläge der erſtgenannten Gemeinſchaft ſtimmen müſſen. Dafür habe ſich 5 Geſ ellſchaft verpflichtet, Herrn Rechts⸗ 3 anwalt Dr. Gehrke⸗Frantfurt in den Auſſichtsrat, zu wäb len. Die der Süddeutſchen Eiſenbahng zeſellſchaft in ſſen gehörigen Bah⸗ nen ſeien ſehr rentabel, während dem die in Heſſen und Baden wenig oder garnichts einbringen. Der Ueberſchuß habe in den Fahren 5 08/09 2 567 727 M. betragen. Davon entfielen auf die Eſſener Bahnen allein 168 762 M. Aus den Bilangen der letzten Jahre ſei zu erſehen, daß die Einnahmen der Eſſener Bahnen ſtändig ſteigen würden, währenddem dies bei den anderen nicht der Fall ſei. Vor dem Aktienkauf hat Eſſen mit der Süddeutſchen, zwecks Ankauf der Eſſener Bah nen in Zeſtanden 1999 18 Millionen e geboken. Die Süddeutſche e verlangte 22 Millionen. Für Sſſen ſeien außer der Rentabilität hauptſächlich Koch die der Süddeutſchen zuſtehenden Konzeſſionen in Betracht gekom⸗ men. Der Süddeutſchen ſteht in Stadt⸗ und Landkreis Eſſen allein 4 die Berechtigung zur Erbauung von Straßenbahnen und dergl. N zu. Ein ebenſo Elektrizitätsweik in Eſſen, an welchem die Stadt Eſſen und der Reeder Hugo Stinnes ebenfalls mit mehreren Millionen beteiligt ſind. Das Werk verſorge anderreitige Bahnen mit Strom und habe auch Inkereſſe daran, den Strom an die Bahnen der Sild⸗ deutſchen zu liefern. Das n habe ſich nur deshalb gebildet, um ihre Vorteile zuſetzen und die Statuten der Südd. Eiſenbahngeſellſchaft zu umg⸗ Die Art und Weiſe, wie das geſcheben verſtoße gegen das Geſ etz und gegen die guten Sitten. Die Schlußver handlung wurde darauf auf den 2 1. Januar feſtgeſetzt. **** Ueber die Geſchäftslage der deutſchen Maſchinen Induſtrie berichtet man der„Frkf. Zig.“ wie folgt:„Während die Mehrzahl der Zweige des Eiſenmarktes aus der ſich anbahnenden Jeſtigung des Markles neben zunehmender Beſchäftigung auch die Preiſe der⸗ art ſteigern konnte, daß ſie wenigſtens wieder einen zumteil ſchon anſehnlichen Ueberſchuß über die Herſtellungskoſten zulaſſen, iſt es ſpeziell im Maſchinenbau mit den Preiſen noch recht ſchlecht beſtellt. Im Gegenteil hat ſich für die Maſchinenfabriken die Lage um deswegen noch ungünſtiger geſtaltet, als eine ganze Reihe für den Maſchinenbau erforderlicher Rohmaterialien erheb⸗ lich höher notieren und Neigung zu weiterer Preis ene zeigen. Können hier Verbände ohne weiteres die höheren Preiſe diktieren, ſo fehlt, von einigen Spezialitäten abgeſehen, bei der großen Ver⸗ zweigtheit des Maſchinenbaues und der dadurch hervorgerufenen ſcharfen Konkurrenz jede Möglichkeit, die Mehrkoſten zwbenigſtens zu einem Teil auf die fertige M ne abwälzen zu können. Unt er dieſen mißlichen Verhältniſſen der andauernd ſteigenden Rohſtoff⸗ preiſe gegenüber gänzlich unzureichenden Fabrikationserlöſen hat eübt 2 die Maſchineninduſtrie bereits in der verfloſſenen Hochkonjunktur leiden müſſen, der im Werden begriffene neuerlich Aufſchtung ſcheint ihr die gleiche Miſere zu bringen. An Aufkrägen ſelbſt fehlt es nicht, die Beſtellungen gehen namenklich in Baumaſchinen, Maſchinen für den Bergbau, Großgasmaſchinen und ſolchen für die Dextilinduſtrie vecht gut ein, aber, wie geſagt, die Pre iſe ſind ſchlecht. Hinzutraten als weiteve Uebel das Syſtem der ſogen. Gegenſeit 1g keitsgeſchäfte und eine ganz unglaubliche Kreditwirtſchaft. Gibt es doch Maſchinenfabrilen, die um des bloßen Auftrages halbe r Zahlungsfriſten bis zu 2 Jahren hinan gewähren. Auch die Frage des Eigentumsvorbehaltes an Hand der derzeitigen Rechtsſprechung belaſtet die Maſchineninduſtrie em⸗ pfindlich. Seit Jahren iſt verſucht worden, hiergegen vorzugehen, ſei es im Wege des aemeneee oder der Aenderung der Geſetzgebung— der olg war beſcheiden und die mißlichen Um⸗ ſtände wirben heute ſchärfer denn je af die Lage des Maſchinen⸗ baues ein. Wenn einzelne 3 75 deſſenungeachtet gute Dividenden herauswirtſchaften können, ſo handelt es ſich hier meiſt um Spe⸗ zialfabrilate oder es e andere beſondere Umſ ſtände ein, zu denen beiſpielsweiſe gute Beziehungen den Groß 5 8u rech⸗ nen ſind. Die letzteren bedeuten auch im Exportgeſchäft in der Maſchineninduſt rie eine recht bemerkenswerte Unkerf itzung, Im großen und ganzen liegt das A udsgeſchaft indeſſen wenig be⸗ friedigend und es iſt bezeichnend für die ganze Situation, daß frem⸗ der Maſchinenbau ſogar nach Deutſchland eingedrungen iſt. Klagen kommen aus dem Gebiete der Eiſenkonſtruktion. Die Zahl der in Auftrag kommenden Objekte hat ſich hier etwas geſteigert, doch ſind die Preiſe bis aufs Aeußerſte gedrückt. Der Wag gon⸗ bau klagt über unzureichende Arbeitsmengen; die Zuweiſun ngen durch die Staatsverwalkungen haben, ſoweit die norddeutſche Ver⸗ einigung in Frage kommt, weitere Abnehmer erfahren, bei den privanen Abnehmern iſt vermehrter Bedarf noch nicht zu erlennen, wird überall auf die Preiſe gedrückt“ Dir Firma S. Wronker u. Co. Mannheim, erſucht uns mit⸗ zuteilen, daß ſie mit der in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Firma S. Wronker u. Co., Modewaren⸗Engrosgeſchäft in Lud⸗ wigshafen, in keiner Weiſe indung ſtehe. großes Intereſſe habe aber auch das Rhein. ⸗Weſtföl. Berdingung der neuen Eiſenbahnbrücke bei Ruhrort. Aus Ruhrort wird gemeldet: In der geſtern vollzogenen Ver ding⸗ für die neue Eiſenbahndrücke dei Ruhrort kamen die Pfeiler zur Vergebung. Mindeſtfordernd war die Firma Weirich u. Reicken in Kiel mit M. 800 000., zweite war die Firma Grün u. Bilfinger.⸗G. in Mannheim mit M. 1 200 000. .⸗G. für Boden⸗ und Kommunalkredit 1 Elfaß⸗Lothringen, Straßburg i. Elſ. Ende Dezember 1909 waren in Umlauf Mk. 168.46 Mill. Hypothekenobligationen und M. 10.46 Mill Kom⸗ munalobligationen gegen M. 155.82 Mill. bezw. M. 19 Mill. 1910 ·1 das Re egiſter einget agenen ch nach Ab 909 bei Schluß des Vorjahres. Die in te bzug aller R 115 9 Hypothekenfo rderungen bezifferten ſie— lungen und ſonſtigen Minderungen Ende 1909 auf M. 169.01 Mill.(Ende 1908 M. 160.92 Mill.), die Gemeindedarlehen 1 0 M. 11.01 Mill.(M. 11.16 Mill.). Von den Hypotheken ſind at 83.464(M. 87,722) als vorläufig nicht in Anſatz gebrach Verhandlungen des Kaliſyndikats. ce⸗ iſt noch Die amerikaniſchen In⸗ bezug auf die Newyorker Kali⸗Verhandlun zu melden, daß in der Tat Herr Bradley vom Nordtruſt enſgegen ſeiner dge Age, cheidung ruſt und die Interna⸗ ive Syndikatspropoſition ſich geſtern erklären Der früheren Zuf auf geſtern abend vertagt hat. 8 8— tional Corporation 1 5 die definit ein. Der Aufſichts ikats telegraphierte demgegen⸗ über nach Newyork, baß onzeſſionen unmöglich ſeien, und daß in der morgen indenden Geſellſchafter⸗Verſamm⸗ lung eine end ige Entſcheid dur ig der Corporation vorgelegt wer⸗ den müſſe. Von aatlicher, an der Kali⸗Induſtrie inke⸗ reſſierter Seite ſoll angeblich vorgeſchlagen werden, im Falle einer weiteren Verbanblungs Per chleppung Reichstags⸗ eröffnung ein Notgeſetz einzurbingen, welches die Kontrolle der Kaliausfuhr dem Kaliſyndikat überläßt, bis das noch in Be⸗ ratung befindliche Reichskaligeſetz verabſchiedet iſt. **** Telegraphiſche Vörſenberichte. Effekten. New⸗Nork, 7. Januar Kurs vom 6. 205 Kurs vom 6. Geld auf 24 Std. Texas pref. Durchſchnittsrat. 6 5 5 ½iſſouri Pacifie 71 71— do. letzte Darleh. 4— 5 ½ Malionaldtailtoao Wechſel London ſof Mexiko pref. 62 61 7 60 Tage 483.65 488.90[do. 2 nd. pfd.——— Cable Transfer. 487.40 487 20[New Pork Zentral 123 /½ 124/ Wechſel Paris 516 ½% 516 Rework Ontario Wechſel Berlin 95 52 95 ½% and. Weſtern 49— 49— Silber Bullion 52 ½% 52 Norfelku. Weſt. c. 98% 98 0%.⸗St. Bonds 115— 115— Northern Pacific 142/ 143 Alchiſon New. 4% 98— 100 ½ Color.“ South. pref. 81l— 82— North. Pac.2% Bd. 73 ½ 3—[bennſylvania 35 /% 135/ b. 4% Prior. Lien. 102— 102 ½/Reading comm. 167/ 167— St. Louis u. San(do. I ſt. pref. 95— 31 7½ Francisco tef. 4% 84% 84 Rocke Islandcomp 47/ 46½% Alchiſ. Topeka u. Amer. Loc. C. 60— 60— Santa ße comm. 121 ½ 122„St, Louts u. San do. do. pref. 103— 103 ,½ Francisco 2 p. 53% is Baltimore⸗Ohio c. 117 118/ Southern Pacific 136 ½ 137 Canada Paclfie. 181— 181]South. Railwayc. 52/ 32 Chbeſapeate⸗Ohio 90. 91 ½ do. pref. ee e ChicagoeMilw. 154% 155 UnionPacific com. 201 ¼ 201% do. Northweſt. c. 178/ 177½ do, pref. 102/ 102 Chicago Tern.pfſd.———Wabasb. pref. 57 56 Denver u. Rio⸗ Amalgamated 88— 88 ½¼ Grande comm. 50— 50 ½ Amexricas Sugar. do. do. 83— 83— American Tin. Erie comm. 88% 38 Can pref. 80% 80 do. 1 fl. pref. 51— 51 Anaconda Copper 52 52 Great Northern 141] 142[General Electrie 160/ 160— Illinois Zentral 146— 145 Tenn.Coal u. Ironn——— Louisviue Nachv. 127/ 157% U. St. Steel Corpfc. 87%/ 87% Miſſouri Kancas do. do. pfd. 123˙5 124% Texas comm. 49 ½ 49% 55 *** N. Produkte. New⸗Nork, 7. Januar. Kurs vom 6. 75 Kurs vom 6. 5 Baummw.ael. Hafen 11:000 14.000 Schm. Roh. u. Br.) 13.40 1340 „atl. Golſb. 2ʃ.000 15.005 Schmalz Wilcoy 13.50 13.50 „ im Innern.000 14.000 Talg prima City 6 30 6 „ Exv. u. Gr. B..000 16.00 Zucker Muskov. de.52.52 S. n. Kont. 40.000 14008 Kaffee Rio No.7lel. 8 ½ 85,. Baumwolle loko 15.80 15.66] do. Januar.80.80 ds. Jan. 15.18 15,45] do. Februar.90.80 do. Febr. 15.15 15.56] do. März.—.90 do. Marz 15.34 15.68] do. April.05.95 do. April———— do. Mat.10.— do. Ma 15.61 15.3] do. Juni.15.05 do. Juni 15.58 15 88 do. Jul..20 718 do. Jult 15.62 15.93] o. Auguſt.20.10 de. Auguſt 15.15 15.48] do. Seßpt⸗ 72 do. Sepebr. 14.— 1417] do Okt. 8 3 5.10 Baumw. j. New⸗ do. Nobbr. 7˙15.10 Orl. lolo 15% 13 do. Dezb. is 710 do. per Icn. 15.53 15.88 Weiz red. Sint.ll. 129— 129— de. per Mal 15.85 16.21] do. März—— Petrol. raf. Caſes 10.45 10.45 80. Mat 121 ½. 121—5 bo, ſtaud wßite. do. Julf HAI New Pork.05.05 Mais Dezbr.—— Petrol.ſtans whtt. do. Mai 78 Philadelphia.05.0[Mehl Sp. Wleleare.50.50 Per ⸗Gre. Balane.4;.43Get: eivefrachtna d in irgend einer Ver⸗ Terpen. New⸗Notk 60 ½% 61 5 Owvervool 1 5 1 55 do. Savanah. 57— 58 do. London 18 1 Schmalz⸗W.ſteam 13.10 13.15 do. Aatwerp. 1 1 5 do. Rotterdam 3 7½ 3 7 Chicago, 7. Januar. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 6. 2 Kurs vom 6. 7. Welzen März 115%, 114% Leinſaat zuli———— „„ e 114½ 113 ½ Schman Jau. 12.60 12.70 5 Jult 10 7251. 103 2 15 März———.— Mais März 1„ Mai „ Mal 68% 68 Pork Jan. 22902 2182 „. 68% 68„ März— Rogge lolo 81— 81 Mai 22 10 22.— n RMNirben Jan. 11.62 11.60 Wai 81— 8 7 Mat 11.62 11.57 Hafer März 47„ 48 ili 1162 11.57 Mat 4— Speck Leinſaa Norb⸗W.———.— 11.82 12.— Live poo] 7. Januar Schlug. Weizen koter Winter feſt 6. 7. Differenz er e 87 U5 + er Mak„. 8,/3¾ Mai⸗ feſt ̃ Bunter Amerika ve Jan. 5/½570 5/%6% + La Plata pei 7 5½J—— *Köln, 7. Januar. Okibr. 56.—., 55.50 G. * 3** Eiſen und Metalle. London, 7. Januar(Schtuß.) Kuofer, ſtetig, p. Kaſſo 61. 3 Mon. 62..3. 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Unter dem Donner der Ge⸗ ſchütze, was bei uns Salut heißt, paſſierten wir die Feſtung und lagen wenige Stunden ſpäter mitten in St. Peiersburg— unge⸗ fähr 100 Meter von der großen Newabrücke, Hier ſind wir acht Tage ge Es hat mir das alles einen rieſigen Eindruck gemacht— f hon die Anden ure Brpeite der Straßen in St. Petersburg wirkte auf mich eigentümlich. Ich hatte ja nur die heimatlichen kleinen Gaſſen, Kiel und Danzig, geſehen. Die Ruſſen gefallen mir aber nicht, ſie ſehen entweder berſchlafen aus oder ſo fanatiſch, daß man zu keinem rechten Ur⸗ teil kommt Nach dieſen acht ſehr intereſſanten Tagen ging es weſtwärts He He durch den Sund— vorbei an Kopenhagen mit ſeinen ſtarken Be⸗ feſtigungen— durchs Kattegat und Skagerak— nach Chriſtian⸗ ſund Hier haben wir— wenn ich„wir“ ſage, ſo meine ich immer die Seeladetten und mich.(Ich bin unter ihnen der einzige Ein⸗ jährige, merkwürdigerweiſe. Wohl aus dieſem Grunde teile ich alles mit ihnen.] Alſo— hier haben wir mit unſerem Kadetten⸗ offizier eine Partie in die Berge gemacht Mein Gott war das ſchön! Darum follte es auch nicht ſo bleiben, denn als ewir den Hafen wieder verließen, begrüßte uns in der Nordſee vor Ehriſtianſund ein dicker Nebel. Nebel iſt ſchon an Land nicht mein Fall— aber auf der See iſt er das einzige, was fürchterlich iſt. Was der Navigationsoffi⸗ tier und der Kommandant vorhatten, verſtanden wir nicht. Wir merkten nur, durch die verſtärkte Wachſamkeit, und weil beide Offiztere Tag und Nacht nicht von der Kommandobrücke kamen, daß irgend etwas faul ſein müſſe. Nach unſerer Meinung kreuz⸗ ten wir faſt vier Tage gänzlich planlos herum. Erſt ſpäter haben Wir begriffen, daß es mit großer Schwierigkeit gelang, in dieſem Nebel die Anſteuerung des engliſchen Kanals zu meiſtern. Höchſt erſtaunt waren wir, als plötzlich die weißen Felſen von Dover an Stbeuerbord aus dem Nebel tauchten. Nach Verlhaſſen des Kanals ſtrahlte prachtpolles, ſonniges Atlantikwetter über uns. Der Wind kam aus Weſten— für uns der beſte Wind, den wir gerade brauchten, um unſerem näch⸗ ſten Ziele, dem Hafen von Bilbao, anzuſteuern. Aber war das eine See! Gott im Himmel, ich habe nicht geglaubt, daß es ſolche hohe Wellen gibt. Wie gewaltige, blaue Waf ſſerberge rollten ſie heran, als wollten ſie über das Schiff binweglegen. Doch das fand immer den richtigen Moment, ſich auf den Rücken der Angreifer zu ſchwingen und dann graziös ins Tal hinabzugleiten. Die un⸗ gewohnten Stampf⸗ und Schlingerbewegungen des Schiff es hatten aber doch ſchreckliche Wirkungen Die meiſten rurden furchtbar ſeekrank Ich hielt mich noch am längſten Der Kommandant lachte und meinte, ich müſſe einen ſehr geſunden Magen haben, denn gänzlich abfaven tat ich überhaupt nicht Wir liefen dann in den Hafen von Bilbao ein. Hier ſind wär zehn Tage geweſen. Am meiſten intereſſierte mich eine Fahrt in die großen Eiſenminen, die Krupp und den engliſchen Dampf⸗ firmen die Eiſenerze liefern. Zu Ghren der Anpweſenheit des deutſchen Schiffes war ein Stiergefecht in Szene geſetzt worden. Wir bekamen in der ſchönen Stadt überhaupt einen feſten, un⸗ auslöſchlichen Eindruck des ſüdlichen Lebens, das uns allen mäch⸗ tig imponierte. Ich hatte am Abende ſogar mein erſtes Liebesabentewer mit einer ſchönen Spanierin, der ich ausnehmend gut zu gefallen ſchien. Es war ſehr luſtig, und ich denke gern daran“. Das war wieder eine Stelle, die Frau Amalie entſetzte. Sie hatte geglaube, die Seekadetten wären auf dieſen Reiſen ſo behütet wie in einer ſtrengen Erziehungsanſtalt. Konnte denn da nie⸗ mand auſpaſſen, daß eine ſolche Zügelloſigleit nicht vorkam? Was mußte Trudchen empfinden, wenn ſie dieſe Stelle las— und nun erſt Frau Waller! Frau Amalie ſchämte ſich förmlich— und der loſe Junge be⸗ kemnte ganz unverfroren, er denke gern daran. Einer begeiſterten, nun folgenden Schilderung von Madeira ſchenbie ſie kaum Beachtung. Sie konſtstierte nur be friedigt, daß 5 pon keinen neuen Liebesabenteuern die Rede war. Man mußte ja ordentlich froh werden, wenn der Junge wieder an Bord war, wo zeine Gelegenheit zu ſolchen Dummheiten blieb. Und ſie las weiter: „Von Madeira ſteuerten wir nach Süden, um den Nordoſt⸗ Paſſat zu ſinden, mit dem man dann nach Weſten fahren Ach, der herrliche Paſſat! Alle unſere Erwartungen hat er weit übertroffen. 25 Dage haben wir ihn genoſſen, ich werde ihn nie ————— vergeſſen. Dieſer immer gleiche, kräf ige Wind, dieſe lachende Sonne, dieſe ruhige See.— Man muß ihn erlebt haben, um es zu begreifen So klar habe ich die Sonne noch nie geſehen, wie ſie morgens aus dem Ozean ſteigt. Ebenſo klar geht auch unter. Und dieſe Wärme, die alles belebt, die Menſchen— ja ich möchte ſagen, ſogar das Schiff!— Es ſoll nur keiner glauben daß ſo ein Schiff ein gefühlloſes Ding iſt. Wer lange darauf lebt, zann das gar nicht denken. Und dieſes Tiergewammel um einen herum— zum Beiſpiel die fliegenden Fiſche, die Delphine mit ihren ſchillernden Farben. Hier ſah ich zum erſtenmal den Pottfiſch ſeinen Waſſerſtrahl emporſtoßen. Er glänzte in den klaren Luft wie Feuer. Auch ſogenannte Tümmler zogen in Scharen gegen den Wind, und die me Haifiſche unheimlich und he eimtückiſch durch das klare Waſſer. In dieſen 25 Tagen haben wir faſt ganz an Deck gelebt, ſogar der Unterricht wurde uns oft dort gehalten. Der militäriſche und der ſeemänniſche Dienſt wurden fleißig betrieben. G zieren 15 1 ugmaſt wurde ſo oft als möglich geübt. Es iſt ei wunderliches Gefühl, ſo 25 Tage bein Land zu ſehen— Land ſichten — 9..So ein bißchen wie Columbus kamen wir uns aber doch vor, als das erſte Fitzchen Land im erſchien. Nun kommt der ſchönſte Platz der Erde— der Hafen von Rio de Janeiro!— Das getwaltige Becken 8 viele Inſeln, wnigeben 128 hohen Bergen dem Cocorado⸗ und Orgelgebirge. Wir haben einen Ausflug in einen wirklichen Urwald gemacht und ſahen Affen und Papageien auf ihrem Heimatboden. Mit der Zahnradbahn fuhren wir dann nach Petropolis, einer hoch in den Bergen gelegenen ſchönen Villenſtadt. Hier wohnen alle wohl⸗ habenden Europäer, um menigſtens zeitweſſe dem gefährlichen Klima, das das gelbe Fieber erzeugt, zu entfliehen. Mir iſt es ein bedeutſamer zum erſtenmal auf ame⸗ rikaniſchem Boden zu ſtehen. Ich konnte mich an meinen eng⸗ liſchen Akachtnnintſſen freuen, mit d 15 men man ſe auch hiex gut Spaniſch will ich lernen Der Komman⸗ es würde mir leicht Es iſt Sprachen in⸗ ich alles mit Luſt und Liebe tun kann. Ich bin aut im Dienſt — und ich will es auch.“ Bortſetzung folgt.) —— Samstag, den 3. Januar 1910. Bei aufgehobenem Abonnement. (Zu ermäßigten Preiſen.) Die ungfrau von Orleans Ro mantiſche Trac godie in 5 Akten nebſt Vorſpiel von Schiller. Regie: Carl Hagemann. Perſonen: Karl der Siebente, König von Frankreich Königin 1If abeau, ſeine Mutter 2 8 5 Sorel, ſeine Geliebte 5. Philipp von Burgund 1 5 Viktor Walberg Tont Wiittels Leue Blankenfeld Haus Godeck Graf Dunois, Baſtard von Orleaus Heinrich Götz La Hire, Karl Neumaun⸗Hoditz Du Ch gatel, königliche Offiziere 5 Erzbiſchof von Rheims 5 Chatillon, ein burgundiſcher Ritter 5 Naoul, ein loihringiſcher Ritter 5 Talbot, den der Eugländer 5 Nae J engliſche Anführer.. Ein Page des Königs 5. Guſtav Tautſchold Hugo Voſſin arl Lobertz Karl Schreiner Wilhelm Kolmar Georg Nöhler Georg Maudanz Elſe Wlesheu Ratsherk von Orleauns.„ Carl Zöller Engliſcher Herold 5„Georg Nieratzky Thibant'Arc, ein Landi mann 5 Paul Tieiſch Margot, U Ira Drexler Louiſon, ſeine Töchter 1 8„Elma Schnuhr Johanng 1 Flienne Heinrich Füllkrug Claude Marie 1 ihre Freſer. 5 Wilhelm Daider Rainond Karl Fiſel er Bertrand 5 8 4 5 Enil Hecht Köhſer SGuſtap Kallenberger Köhlerweib 1 Kohlerſunge 5 8 8 Ein Ritter 5 5 5 5 Ein Edelmann. 1 5 5 Soldat auf der Mauer 0 „ Johanna Eliſe De Lank „Eliſe Gerlach Hugo Schödl Aulon Scheepers Fritz Freisler 4 Ging Liebenthal vom Stadt⸗ theater in Bron berg als Gaſt. Die Erſcheinung eines ſchwarzen Rlitters. Soldalen und Volk, königliche Kronbeaſſte, Biſchöſe, Marſchälle, Mönche, Magiſtrals⸗ perſonen, Hoſteule und andere ſtumme Perſ onen im Geſolge des ſerönungszuges.— Techniſch⸗delorattbe Ei mrichtung: Emil Werner. Aufang 6 Uhr Ende 9 Uhr RNach dem 1. und 3. Akt größere Bauſen. Ermäßigte Eintritts⸗Preiſe. Neues Operetten-TIheater. Telephon 2017. Direktion: H. Amalfl. Heute 8 Uhr Ein Herbstmanöver. Morgen Sonntag 3½ Uhr machmittags Die Vörsterchristel. Morgen Sonntag 8 Uhr abends 4758 BANAD N- WMAdel Kaſſeneröff. 5½½ Uhr. Apollo-Theater zd, Heute Samstag: Das phänomenale NMeujahrs-Programm: Die weltberühmte Auelmamn amile A, die Amnderem Attraktäiomemn. Sonntag, den 9. Januar 1910;: aosse Vorstelungen 2] nachm 4 Uhr kleine, abends 8 Uhr gewöhnl. Preise. in UE] Vorstellungen das glelche Komnlette Programm. Liiin der geniale Humorist Aliee Réjane Jransf. Tänzerin Willy Prager Maria Charlier in ihrem Repertoir und die anderen Attraktionen. Die Pageskasse ist im Theater-Bureau von 10 Uhr ab vormittags geöffnet. Passspartouts heute Sonntag ungültig Tanz- Unterricht. Den geehrten Herrſchaften die ergeb. Nachricht, daß ich Mitte Januar meine 4662 Tanz- KNurse beginne. Wegen Zuſammenſtellung erſuche ich, mich mit Ihrem Vertrauen baldigſt beehren zu wollen. Privatſtunden zu jeder Tageszeit. Anna Arno Hofltheatermitglied a.., Rheinhäuſerſtraße 6, 3 Trpp. Oesichtshaare, Warzen, Leberllecken Jystemn nach br. Classen entfernt 5385 Vollständig mittols Elektrolyse unter Garantie des Niewiederkommens.„Elektr, Gesichts-Mussage. Schmerzios! Keine Narben! Frau Louise Maier H1,(Sreitestrasse) II 1. m Hause des Herrn e Arnold. früher Ql, 85 Telephom. S808s5. der moderne Boheme JSar Stöhf und das übrige Januar-Programm. e *+ 2 m Cabaret Intim parterre, Anfang 11% Uhr die neuen Cabaret-Typen Borrussa Sexteft! Jim lewowiez. Muſik: Kaiſergrenadierkapelle Es ladet närriſchſt ein: 8. Seite. General⸗Alnzelger. Mittagblatt.] Mannheim, den 8. Januar 1910 AEA2 FF(Grosse Karneval-Gesell. Ur. Hof-=I. Hati 10 Mal-Theater e„Feuerio“ sohaft(E..) annheim. Bier-Cabaret s Unr 9. Jauuar 1910, abends 8 11 im Bernhardushof⸗Saal, K I, 5; II unter Obermuſikmeiſter M. Vollmers perſönlicher Leitung, Bile orn. Fass. Eintritt 1 Mk., abends an der Kaſſe.50 Mk. Inhaber von Paſſepartout— freien Eintritt. Närriſche K Von 7 Uhr 33 Min. ab: RARNMEVALISTISCHES KONZERT. opfbedeckung am Saaleingang erhältlich. 4721¹ Der ller Rat. Allabesdlich 12½ Uhr 2 Ussen Ar un Illy Prager Sie hören in seinem„Chat noir“ Repertoir. Marga Schwarz, Astora, Gorda-Gerda Confereneier Carl Stöhr. Morgen 8 üntas Am Flügel Fritz Prager Bier-Labapef 5, r Düglieh Konzer! Ital. Schrammel-Quartett „Lombardo v. Mailand“ Terminus N, 12 3884 Dir. Bivolli Umberto Im U 4, 13„Bör SPD0C 2 650 Börsengebäude Täglicl f Konzer des Schwedischen National-⸗ Damen-Orchesters, Dir. R. Politz in prächtigen National-Costümen. 8786 Entree frel, 2 9 Jeutsch. Monistenbundes. Vortrag des Herrn Dr. Johannes Seidel über: am Montag, den 10. Januar 1910 pünktlich abends 8½ Saale Mannheim(Nähe Bahnhof). Miheiler⸗ ſofdöungs⸗Verein Montag, den 10. ds. Mts., Mitgliederverſammlung Lokal bekaunt gegeben. pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen. 4737 Ortsgrunpe Mannheim⸗ Lulwigshafen des 4751 Monismus und Protestantismus Uhr im Hotel„Union“ in des Gäste sind willkommen. Die Vorstandschaft. T 2, 16. abends ½9 Uhr im Lokal Die Tagesordnung wird im Hierzu laden wir unſere Mit⸗ lieder höfl. ein und bitten um Der Vorstand. Wilder Täglich KONZERT Mann es Damenorchesters Nordstern 4458 2 N. Ab heute: 4767 Vollständig neues Elite-Propramm. im Max⸗Joſef⸗ 14757 Kinder haben keinen Zutritt. Karnepal⸗Geſell ſchaft Aeckarvorſtadt E. J. Sountag, 9. Januar abends 8 Uhr 11 II. Sitzung nit Damen „Neckarſchloß“ Ecke u. Käferlalerſtr. Höflichſt ladet ein Der Elferrat. Die neueste Lehar'sche Operette Derbrafn Tutemburg Der grösste Erfolg seit der 5 „IL U. S WI SESH WITWWMW Einschmeichelnde Musik! Erstklassige Darstellung Brillante Photographie! 1. Marschterzett:„Liebe, 0 Wie zuckersüss“. „Mädel klein, Mädel fein.“ 3. 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Die Frage beantwortet ſich l aus den Fahrplänen für den Heidelberger Vorortverkehr II 40/41) des grünen Amtl. bad. Kursbuches. Dort iſt der Strecke Heidelberg—Meckesheim„Waldhilsbach“ durch ein II als Halteſtelle bezeichnet, wie„Peterskirche“,„Jägerhaus“,„ melbacher Hof“ und„Reilsheim“. In der Richtung nach Mockes⸗ heim halten in Waldhilsbach 5, in der Richtung nach Heidelberg ebenfalls 5 Züge. M. 100. Zur Entfernung von Geſichtshaaren gibt es ver⸗ ſchiedene Pulver, die in allen Drogerien zu haben ſind. Die Ge⸗ brauchsanweiſung der Pulver erhalten Sie heim Kaufe. Treue Abönnentin M. H. Wenden Sie ſich an die Direktion der Hochſchule für Muſik. Sie können ſich in der dem Inſtitut an⸗ gegliederten Schauſpielſchule ſicherlich zu einer Meiſterin der Rhe⸗ torik ausbilden. Abonnent M. in Viernheim. Sie müſſen ſich entweder direkt ader durch einen Patentanwalt an das Kaiſerliche Patentamt in Berlin wenden. Die geſetzliche Prüfungsgebühr beträgt M. 10. Gleich bei der Anmeldung ſind M. 30 an das Palentamt zu ent⸗ richten. Von dieſen werden jedock M. 20(für Schutzgebühr) zurück⸗ bezahlt, wenn die Eintragung verſagt wird. Abonnent A. K. in Bruchſal. Ihr Los hat nichts gewonnen.— Gegen ein Todesurteil kann zunächſt Reviſion beim Reichsgericht eingelegt werden, dann gehen die Akten an das Juſtizminiſterum. Das iſt auch der Fall, wenn kein Gnadengeſuch eingereicht worden iſt. Das Juſtizminiſterium wird die Frage prüfen, ob das Urteil Vollſtreckbar iſt. Das Juſtizminiſterium hält auch dem Großherzog Vortrag über den Fall. Eventuell können vom Verteidiger des Delinquenten, als auch von dieſem ſelbſt Gnadengeſuche an den Großherzog eingereicht werden. Ueber die Entſcheidung dürften etwa 3 Wochen vergehen. Abounent A. W. Zivilingenieur kann ſich jeder Ingenieur nennen, der ſelbſtändig iſt, ſein Geſchäft auf eigene Rechnung be⸗ treibt oder als Vertreter eines großen Werkes fungiert. Wer das Recht hat, ſich Ingenieur zu nennen, dem ſteht auch das Recht zu, ſich Zivilingenieur zu nennen. Diplomingenieur darf ſich nur der⸗ jenige Ingenieur nennen, der an einer techniſchen Hochſchule ſeine Abſchlußprüfung beſteht. Abonnentin Nr. 666. Ein Inſerat in unſerem Generalanzeiger iſt ſicherlich von beſtem Erfolg begleitet. A. Z. 49. Nach Ihrem Vertrage zönnen Sie rechtswirkſam noch am 3. Werktage dieſes Monats zu Ende März kündigen. Der an⸗ angeführte Paffus im Vertrage ändert nichts daran. Berlin. Wenn Sie den Kaufpreis für die beſtellten Sachen entrichtet haben, haben Sie Ihre vertraglichen Verpflich füllt, ſodaß Sie einer Klage mit Ruhe entgegenf Abuunent E. J. Sie vergaßen leider die Holzart der Zuzugeben. Wenn es ſich um Eichenmöbel handelt, ſind dieſelben und mit einer weichen Bürſte aufzubürſten: 1 Deil weißes Wachs wird geſchmolzen, wenn es flüſſig iſt vom Feuer genommen und mit 5 Teilen gutem Terpentinöl unter ſtetem Umrühren vermiſcht. Bei anderen Holzarten iſt folgende Wachspolitur zu empfehlen: 100 Teile Copallack, 400 Teile weißes Wachs werden geſchmolzen und dann mit 750 Teilen Terpentinöl vermiſcht. Behandlung der Möbel wie oben. Abonnent M. J. VIII, Das Verhalten Ihres Mieters Ihnen gegenüber iſt zwar nicht gerade ſehr entgegenkommend, aber mit mler. Als Werke zur Orientierung in der kunde nennen wir Ihnen H. Dannenberg, Grundzüge der kunde. 4 M. A. u. G. Münz⸗ Münz⸗ Ortleb, Vademecum für Münzſammler. 4 M. . Rh. oder Dr. Eugen Merzk Köder⸗Le Er-Lelpzig. Wißbegierige Dame in Ladenburg. 1. Der Halleyſche Komet iſt ſchon jetzt mit mittelgroßen Teleſkopen zu ſehen. Dem bloßen Auge wird er im März erkennbar ſein. 2. 1771 1 Von den Planeten waren in etzten Zeit ſichtbar: Venus, Abendſtern, Mars, Jupiter und 3. Den Namen des afrikaniſchen Ti haben wir mit eres h be 4. Kinderpflegerinnen ſind in Mann⸗ bärtigen Plätzen nennen wir Ihnen Daheim ). Gehalt nach Uebereinkunft. Ausbildung in der von den Rote Kreuz⸗Schweſtern in Heidelberg geleiteter nanſtalt. Ferner nennen wir Ihnen das Säuglingsheim resden, Kinderheim E. V. Frankfurt a.., Säuglingsheim Krankenpflege, ig, weitere Auskunft. Im hieſigen Wöchnerinnenaſhl nur Wochenbett⸗ und Krankenpflegerinnen ausgebildet. Abonnent G. K. Geſetzliche Beſtimmungen über die Arbeitszeit von Lehrlingen in kaufmänniſchen Betrieben exiſtieren nicht. Dis Beſchäftigung dauert in der Regel von—12 Uhr vormittags und von—7 Uhr nachmittags. Dem Lehrling muß jedoch freie Zeit zum Beſuch der Handelsfortbildungsſchule gelaſſen werden. 397 90 92 5K Buntes Feuiſſeton — Cvoks Eiderdaunendecken. Der famoſe Dr. Cook hat nich! nur den Nordpolſchwindel und das Mac⸗Kinley⸗ ſondern, wie ſich allmählich herausſtellt, auch aud⸗ Kerbholz. Schon im Jahre 1894 debütierte E däniſchen Kolonie Holſtenborg auf Grönland rüger! Hierüber be⸗ richtet nach dem B..“ jetzt der ehemalige däniſche Kolonfalber⸗ walter Juſtizrat Müller folgende Einzelheiten: Im Jahre 1894 war Cook Mitglied einer Grönland⸗Expedition, mit dem Schiffe„Miranda“ nach den däniſchen Kolonien kam. In der Ko⸗ lonie Holſtenborg war Cook der Gaſt des Kolonialverwalters Juſtig⸗ rat Müller in deſſen Heim und bezauberte dort alle durch ſeine Lie⸗ benswürdigkeit. Dr. Cook war über ein paar koſtbare Eiderdaunen⸗ decken des Herrn Juſtizrats ſo entzückt, daß er ihn bat, ihm dieſe ging, obtwohl er das Anſinnen ehr guf dem in der die geſetzt; Cook mußte ſich aber dahin offenbaven, daß er nicht genügend Bargeld habe, und übe chte dem Juſtigrat einen Scheck auf eine amerikaniſche Bank in Höhe von 500 Dollars. Der gutmüttige Juſtigzrat ließ ſich auf dieſen Zahlungsmodus ein. Der Scheck wurde bald nach der Abreiſe Cools nach Kopenhagen geſandt; im nächſten Jahr erhielt aber der Juſtizrat die Nachricht, daß der Schee nicht honoriert werden könne; es hatte ſich nämlich herausgeſtellt, daß Cook bei dem betreffenden amerikaniſchen Bankhauſe, auf das der Scheck lautete, überhaupt kein Guthaben hatte!l Der betrogene Kolonfalverwalter ſchrieb an Cook, der ihn jedoch mit Ausreden hinhielt. Schließlich erhielt der Juſtizrat auf eine Anfrage beim däniſchen Konſul in Newyork, dem jetzigen däniſchen Handelsmini⸗ Italien. Das Anzeigenweſen in Italien trägt einen ganz an⸗ deren Charakter wie bei uns. Als geleſenſte Zeitungen nennen wir Ihnen: Tribuna, Il Meſſagero, Popolo Romand, LOſſervatore Romano, alle in Rom. Wir würden Ihnen aber viel eher raten, die Hilfe des Internation. Vereins der Freundinnen junger Mädchen in Anſpruch zu nehmen. Wenden Sie ſich an deſſen Geſchäftsſtelle in München, Rottmannſtr. 14. Abonnent H. H. Nach eingehendem Studium der Materie, mit der ſich ſchon Profeſſor Rigoux, die Herren Nanot und Hauchecorne, Andonard und Dienert beſonders beſchäftigt haben, können wir Ihnen folgenden Rat erteilen: ig genügt ſchon die unter völligem Ausſchluß der Luft vorzunehmende Umfüllung des Apfelweins in ein gut ausgeſchwefeltes Faß, den Uebelſtand zu beheben. Sicherer aber iſt der Zuſatz von Weinſtein⸗ ſäure. Um die erforderliche Quantität zu beſtimmen, nimmt man ein Liter des Apfelweins, fügt zuerſt ein Dezigramm Weinſtein⸗ ſäure hinzu und läßt ihn 24—48 Stunden an der Luft ſtehen. Wird er nicht mehr ſchwarz, ſo iſt die Doſis genügend und man berechnet ef Menge Weinſteinſä fü ganze zein aber ſchwargz, ſo besinnt man den A h aufs neue mit 1,5 Dezigramm, dann 2 Dezigramm, 2,5 Ellche 8332 1e mit folgender Miſchung, nach gründlicher Reinigung, einsureiben ſter Weimann, die wenig erfreuliche Antwort, daß Cook in Amerifa als Betrüger bekannt, und daß von ihm nichts zu erlangen ſei. Erſt nach wiederholten Drohungen mit Auzeigeerſtattung ließ ſich Cook herbei, für die Decken nach ſechs Jahren ein Drittel des ver⸗ einbarten Preiſes zu zahlen. Juſtizrat Müller unterrichtete, als Cook im September 1909 von ſeiner„Nordpolfahrt“ in Kopen hagen erwartet wurde, einen der Regierung naheſtehenden Herrn von ſeinen Erfahrungen mit dem„Forſcher“; die warnenden Worte des Juſtizrats Müller ertranken aber damals im Feſt⸗ taumel und hinderten nicht di: Auszeichnungen des„Nordpol⸗ entdeckers“ mit der goldenen Medaille der däniſchen geog raphi⸗ ſchen Geſellſchaft und dem Doktorgrad der Univerſttkät Kopenhagen Der alte Juſtizrat, der dam als„Schlbarzſeher“ verlacht wurde, kann fetzt als Hellſeher gelten. — Der kleine Kwilecki. Eine Zuſchrift an das polniſche Blattt „Poſtemp“ behauptet, daß der Sohn der Meyer katſächlich ſetrerzeit aus Krakau geholt wurde, um eventuell untergeſchoben zu werdem, wenn die Gräfin keinem Sohne das Leben ſchenken ſollte. Da es aber ein Sohn wurde, ſo ſei das Kind Meher gegen geringe Ver⸗ gütung an andere Leute zur Erziehung gegeben porden, die das Verſprechen geben mußten, über ſeine Herlunft ſtrengſtes Still⸗ ſchweigen zu beachten. Der Einſender verſichert ehrenwörtlich, daß Dezigramm uſtv. Im Allgemeinen rechnet mam 25—50 Gramm Weinſteinfäure per Hektoliter 9 er nur auftlärend wirken wolle und ſonſt zein Inteveſſe an der Sache habe⸗ 10. eite Detarnlenl. (Mittagblatt.) GMutes Gasthaus Aeltere Köchin ſucht Stelle 1 f in kl. Haushalt. Zu erfr. bei U, rknunken Stan Silk Or Merzelſt Wegen dauernder Krankheit 23024 meiner Frau verkauf: oder Unabh. tücht., ſaubere Frau tauſche mein ſchönes Gaſthaus]ſucht Burean zu reinigen. Geucral⸗Anzeiger. F Zahn-Atelier Arno Peetz Dentist Mannheim, 8 Januar. am Bahuhof, die 115.2 135. Wohnung v. Herrn Architekt Sammt, 4 Zimmer, Badezimmer, Speiſekammer und reichlichem Zubehör auf 1. April zu vermieten. an vermieten 1 1 Tr., 5 Zimmer u. 95 Küche per 1. 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Er hatte verſprochen, zum Dee zu kommen 059 Sehen Sie, Mr. Luſtig, und ſo kann er das ganze und Herrn Luſtie f gen ſeine F de 131 ie 0 5 und H Luſtig zu helfen gegen ſeine Frau wegen der 10 1755 Milton Wne beinah laut gelacht; aber er hielt ſichAlphabet, nicht wahr, Sara?“ Fortſchaffung Jacks in das Inſtitut des Herrn Felſenpekers. 21 ee e d„Ei, freilich, gelt Lieber, Du kannſts“ Als Herr Luſtig den Doktor ſah, ließ er Jack fallen, welchek 15 5 5 ae ee„Nein,“ erwiderte Jack. brüllend auf dem Boden lag; Sara lag auch noch da, wo ſie 15 ſteher perſönlich ſehr gut bebannt; wie wäre es, wenn Sie„Doch, doch; wie iſt der Buchſtabe Be“ Du weißt 8 hingefallen war, Frau Luſtig hatte ſich ebenfalls zu Boden Jack ein paar Jahre dahinbrächten, bis er wenigſtens die Elementarfächer durchgemacht hat? So wäre er außer der Gefahr, welche ihm von ſeiner Mutter Nachgäebigkeit erwächſt doch?“ „Ja,“ ſagte Jack. „Da ſehen Sie, Mr. Luſtig, was der Junge kann und geworfen und die Teekanne lag auch daneben— während Herr Luſtig faſt nicht mehr ſtehen konnte vor Schmerzen auf ſeinen berbrühten Beinen und auch am liebſten ſich auf ein 5 i 915 eev CCͥ 886 e zeige mal dem Papa den Boden gelegt hätte. Kaum iſt wohl ein Doktor mehr ——5 ein.“ it ge. en, als hier Dr. Milton. Er wußte kongen viekeigt rage hiben- Jacte der giſchrercele(e; dch nag nicht⸗ erwiberle Höpschen, ich nil nac nebt büt anteſt der fict us anfengel, ag den er 5 18. Ahiloſoph,„ich will mirs überlegen, wahr iſt es ja leider, Zucker,“ damit war er auch ſchon auf den Tiſch geklettert heben ſollte. Aber als Gentlemam wandte er ſich zuerſt Frau eh. daß Jack ſchon ſehr von ſeiner Mutter verzogen iſt und keinem Und ſtreckte ſich nach der Zuckerdoſe. Luſtig 3u und legte ſie auf das Sofa. Dann ſtand Sara 1 VVVVVVVV„Simmel! Sara, zieh ihn zurück— er wird die Tee⸗ auf, hob Jack im die Höhe und ſchleppie ihm hinaus aus dem s, flitut nicht die Rute gebraucht, ſo wäve ich nicht ganz abge⸗ kanne umwerfen,“ kreiſchte Frau Luſtig. Zimmer während er um ſich ſchlug und brüllte und ſie da ſchicken, für die Elementar.] Sapgs erfaßte Jack bei den Beinen und wollte ihm zurück und dort in die Arme biß. Der Diener, welcher den Doktor ee e 1 5 ziehen, aber er drehte ſich um und ſtieß ſie mit dem Fuß ins angemeldet hatte, hob pflichtſchuldigſt die Teekanne auf und 010 Am nächſten Tage, es war nachmittags und die Familie] Geſicht, als ſie ihn gerade packen wollte. Dabei rutſchte perſchwand dann mit derſelben und Herr Luſtig ſchleppte ſich Luſtig ſaß beim Tee, kündigte der Papa an, er beabſichtige er auf dem glatten Mahagonitiſch aus und ſtieß gegen die ſtöhnend und ſchnaufend nach dem andern Sofa. Nun wußte 85 1 8 93 5 afr— 2* 22 1. 1 Inſtit⸗ Herrn Felſenpeters z* 5 Toeemas daß Ker 0 1 er N. 5 N 8 5 . Ja öre Teemaſchine, ſodaß 5 Kanne e nd ſich der der Doktor immer noch nicht, wem er zuerſt helfen ſollte. 1„Zur Schule, Herr Luſtig, wo denken Sie hin, Jack iſt ſiedende Inhalt derſelben über Herrn Luſtigs Beine ergoß. Frau Luſtig lag in hyſteriſchen Krämpfen und wenn exn noch viel zu klein, der liebe, arme Junge,“ rief Frau Luſtig Wütend ſppang er auf und ſtampfte und ſchimpfte von Schmerz ihr nahte, ſchlug ſie wild um ſich und heulte zum Erbarmen. ck. ee 8 5 15785 5 5 Eſchikteert aus-. und Zorn. Mittlerweile hatten Frau Luſtig und SaraDa zog der Doktor kurz entſchloſſen die Klingel, worauf alle uſß,„Aber meine Liebe, Sie müſſen bedenken, daß es mit Hänschen heruntergezogen und hielten ihn feſt, während ſie Dienſtboten herbeigeſtürzt kamen und dieſe mußten die Dame 1 meum Jahren hohe Zeit iſt, daß er leſen lernt.“ jammerten und klagten. Um Herrn Luſtig kümmerten ſie ſich ins obere Stockwerk gen. Nun wandte Dr. Milton 8„Oh, er kann es ſchon beinahe: das kann ich ihn doch nicht und dieſen ärgerte das ſo, daß er wieder einmal ver⸗ ſeine Aufmerkſamkeit dem noch übrig gebliebenen Patientem 90 ſelbſt lehren. Nicht wahr, Sara, er kann es?“ gaß, daß er ein Philoſoph war. Er riß Jack aus ihren zu Pieſer kurden Worden den ganzen Her⸗ 118„Sicherlich, gnädige Frau; er hat erſt geſtern ſeine Armen, dachte gar nicht mehr an die Gleichheit und Freih,it Sache und ſtöhnte, n der Arzt die 5 Buchſtaben hergeſagt.“ 5 8 aller Menſchen und vermöbelte ihn aus allen Kräften. Sara Strümtpfe usg0g; dieſer verordnete Funſchlage von Eſſig 15 7„Komm her, Hänschen, zeige mir, welches der Buchſtabe wollte Hans zu Hilfe eilen, bekam jedoch eins an den Kopf, Waſſer und verſprach ſpäter eine Salbe zu ſchicken 85 A itl“ daß ſie tauſend Sterne vor den Augen ſah, ſchwankte und ortſebung folgt.) ler„Ich will Zucker haben,“ erwiderte Jack und ſtreckte ſeinen purzelte zu Boden. Mama Luſtig bekam Gichter und Jack Arm über den Tiſch nach der Zuckerdoſe. heulte, daß mam es einen Kilometer weit hörte. Wie lauge 42„„„„„ — 14. Seit⸗ gHeneral⸗Anzeiger. Meittagblatt.) Mannheim, 8. Januar 1910 E nterrieht Jung. Auslänbder möchte bei anſt. Frl., welches das Deutſche gut ſpricht,“ Stunden nehmen. Antw. hauptpoſtlag. Anter 2245 J. A 23179 Energiſcher Nachhilfelehrer für Obertertianer der Re⸗ formſchule(Latein) per ſoſort geſucht. Off, mit Preisang. Aut. Nr. 23102 an„Die Exped Heirat, Heirat. Witwe, 33 Jahre alt, ohne Kinder evang., mit Vermög., wünſcht ſich mit beſſ. Herrn in ſich. Stellg., der eine ge⸗ mütl. Häuslichkeit liebt, zu verheirat. Nur ernſtgemeinte ausführl. Off. u. Nr. 23206 A. d. Exp. d. B. Auon. zweckl. Nermischtes. Welche Bayſirma würde Neubau erſtell., wenn Plätze in der Eichendorff⸗ ſtraße teilweiſe in Verrech⸗ Rung kämen? Offert. unt. Z. F. 23122 an die Exped. Damen⸗ u. Kinderkleider, Bluſen und Maskenkleider werden billigſt angefertigt. 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Den wahven Grund der zahlreichen Eheſcheidungen will jetzt der der Grabham School in Chicago, zählung von 1 Mark ausgegeben. zulässig, wenn gleichzeitig mit der Kon Sie Profeſſor Watt, entdeckt haben. Nach ihm iſt daran nur die— Zentralheizung ſchuld.„Meine Damen,“ erklärte Herr Profeſſor Watt kürzlich im Chicagoer„Methodiſt Womens Club“,„die heiße Luft irritiert. Sie verbreitet Krankheit, Tod und vielerlei Unclick. Sie macht die Männer eiferſüchtig und die Frauen leicht erregbar. Wenn Sie Ihren Lieben unerfreuliche Dinge ſagen, wenn Sie plötzlich anfangen, bitterlich zu weinen, ſo k verfen Sie ſich nur nicht Ihren ſchlechten Cherrakter vorl Geben Sie der heißen Luft die Schuld!“ In dieſem Ton fuhr Profeſſor Watt fort, um ſchließlich beſchwörend auszurufen:„Die heiße Luft iſt ein Bazilkenherd, in dem die Bakterien der menſchlichen Unberechen⸗ barbeit, die Mikroben der heſcheidung die Bazillen des Skandals üppig gedeihen. Meine Damen, die amerikaniſche Familie ſ ſie geht zugrunde an der Trockenheit! Retten Sie ſie doch! Kehren Sie zur normalen Heigung zurlick des Pro Wettt ſoll, wie verſichert wird, den Erſel Ghemänner und Ehefrauen in den Vereinigben plötzlich eine auffallende Vorliebe für die ſo bösartige Zentralhe eizung bekunden. — Ein franzöſiſcher Offtzier im Heere des Mikado. Nach zwei⸗ Hauptmann 0 Fähriger Abweſenheit in Japan iſt der Dupal wieder in ſeinem Heimatland eingetroffen; im Auftrag der franzöſiſchen Regierung und mit Genehmigung des Mikado hat er awei Jahre lang im fapaniſchen Heere Offiziers dienſte verrichtet, um die innere Organiſation und das Weſen jener Armee zu ſtu⸗ dieren, die auf den Schlachtfeldern der Mandſchurei blutige Lor⸗ beeren und die überraſchte Bewr Europas errungem hat. Hauptmann Dudval, der ein Fuhr lang in Kioto und ein Jahr in Nagvha in Garniſon ſtand, hat dem Chefredakteur des„Matin“, Stephane Lauzanne, ſeine Eindr icke und Erfahrungen in feſſelnd er Weiſe„Vor allem iſt es eine Eigenſchaft, die im japa⸗ niſchen Offigzier alle anderen übertönt: das Pflichtgefühl. Der Offizier iſt mehr als militäriſcher Lehrer; er erfüllt ſeinen Beruf mit einer Art leidenſchaftlicher Hingabe, die für Be⸗ griffe an Fanatismus grenzt: er iſt ein kriegeriſcher Ihn erflüllt der Glaube, eine Aufgabe zu erfüllen zu haben. Wenn der umgeſchlachte, unwiſſende Bauer in die Kaſerne kommt, 0 Aumgibt er ihn mit einer Fürſorge, wie ein Erzieher ſie für ein kleines Kind aufßringt. GEhe er das Handwerk der Waffen lehrt, macht er den Zögling mit der Ziviliſation vertraut; er zeigt ihm, wie man eine Tlerklinke öffnet, wie man ſich in ein Bett legt, wie n ſich an einen Tiſch ſetzt. Später, auf dem Exerzierplatz, zeigt der japaniſche Offigier für alle Verſehen und Ungeſchickl lichkeiten der Rekruten eine Geduld und eine Liebenswürdigkeit, die kaum noch glaublich ſind. Er beſtraft nicht den Mann, der ſich irrt, er iſt ſtets Machſicht ig für das, was man ein körperliches Verſehen nenmen könnte: aber er iſt unerbittlich gegen das, Ser einen Fehler der Geſinnung nennt. Er iſt unerbittlich gegen den geringften Verſuoß wider die Lebensregeln des inneren Dienſtes. Und was er vom Soldaten verlangt, das erfüllt er ſelbſt in noch 17 5 rlem Maße. Jeder japa⸗ niſche Offizier betritt morgens um 8 Uhr die Kaſerne und er ver⸗ Läßt fie erſt nachmithags um 4 Uhr— wenmn der D dienſt ihn nicht früher verlangt und ſpäter entläßt. Den ganzen Tag über ſteht er im unmittelbaren Kontakt mit den Soldaten, teilt ihr Leben, ihre Zimmer und jede Arbeit. Im Manöber wird man keinen Oberſt finden, der auch nur auf Augenblicke das Biwak ver rläßt; nachts, wenn alle ſchlafen, ſitzt er noch beim Windlichte und ſchreibt ſeinen Bericht. In Nagoya war Hauptmann Duval einer In fantderie⸗ Brigade zugeteilt, die im mandſchuriſchen Kriege ſich beſ ſonders aus⸗ Wdeichnet und furrchtbare Verſuſte eplitten Hatte. ene eun n, Rosengarten Mannheim Samstag, den 15. Januar 1910 abends ½9 Uhr Urodser adlsche 2 0l Ball0eleN Max Vollmer Leitung: Ludw. Becker. Promenade-Ronze von—9 Uhr abends in der Wandeihalle. Masken-Prämiierung S deldpreise Gruppen) im Gesamtbetrag von 1500 Mark. Eintrittskarten 5 Mk., Einlasskarte 10 Ptg., Eintritt nur in Maskenkostüm(auch Domino) oder im Ball- Anzug(Herren Frack) mit Maskenabzeichen gestattet. Rosenlauben 50 Mark, reservierte Tische im Nibelungen- sanl 10 Mark und 20 Mark. reservierte Tische sind schriftlich mittels Bestellkarte an Vorverkauf in den durch Plakate Rauchen nur im Tagesrestauraut u. Bierkeller gestattet. 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Schlupp 5., Ungenannt 2., Ungenannt 1., Cu. E. 40 M, Ungenannt(Damen v. Tel.) 20 M. E. M. für den uubemittelten Kranken zur Anſchaffung Transport Mark 704.69 Es gingen weiter ein: Von der Montags Würfel⸗Geſ. Spielabend Reſt. Spielgewinn.50., Ihfn. 1 M, Zuſammen Mk. 781.19 2 Verküpferne DZu 2 Ss eN Sammlung für die bedürftige Familie. L 1., C. D. a. Heidel erg 5 M. tremarke auch die 33120 hatte 53 Offiziere verloren, nur ein einziger war in der Schlacht unvenpundet geblieben. In einer inzigen Nacht verlor Das e ne Regiment 700 Mann. Dem fran ſchen Kameraden gab en fapagtiſ cher Offizier eine packende Schilderung des mo dernen Kriege„Auf dem modernen Schlachtfeld gibt es ein furcht⸗ bares Gefühl, das Gefühl völliger Einſamkeit. Der Tod überfällt einen, ohne daß man ihn ſieht. Ein Mal im ganzen Kriege Haben wir die Kanonen des Gegners geſehen: das war in der erſten Schlacht. Vom da ab töteten wir, ohne zu bviſſen, ob und wen wir trafen, und wir fielen, ohne zu wiſſen, von wo die Kugel kam. Wehe dem, der ſich in der Schlacht auf einer anſcheinend leeren Ebene ſehen läßt: auf der Stelle rafft ihn ein Feuerregen hin⸗ zweg. Alles, war man heute im Kriege ſehen kann, iſt des Todes. Aber man kämpft mit dem Unſichtbaren, man kämpft mit Schatten. So furchtbar iſt die Weneneemeine in dieſem Zweikampf, daß mam ſich nie daran gewöhnt; in der letzten Schlacht iſt man weniger kriegsgewohnt als in der erſten.“ Auf die Frage, welchen militäri⸗ ſchen Eigenſchaften inn erſter Linie der kri Erfolg Japans zuzuſchreiben ſei, antworteten die japaniſchen Offiziere:„Unſerer Geduld, der Ausdauer. Der Mann, der heute im Kriege 16 Stun⸗ den aushalten kann, ſteht über dem, der nur 14 erträgt. Und wir können hange ausdauern. Unſere Soldaten wiſſen ganze Tage in einem Schützengraben zugubringen, in glühenderHitze, bei verzehren⸗ dem Durſt. Sie können eine Woche lang im feindlichen Feuer liegen und am Tage nur um 60 Meter ſich rorwärts arbeiten. Mam hat viel von dem japaniſchen Zorn geſpvochen und von unſeren wilden Attacken. Gewiß, wir haben ſſaſt alle unſere Schlacht mit dem Bajonett zu Ende gebracht, aber geponnen haben wir ſie durch die Geduld, mit der wir ausharrten bis zur Stunde des letzten Angriffs. Sich beim Angriff töten zu laſſen, iſt nichts. Im Schützengraben ausharern zu können, das iſt alles Dieſe Aus⸗ dauer, dieſe Langſamkeit im Angriffe iſt unverletzl iche Regel der japanif ſchen Kriegskunſt geworden. Die letzte Phaſe der großen daniſchen Manbver währt meiſt 5 bis 6 Tage; aber meiſt ver⸗ ſtreichen drei Tage, bis die Gegner endgültig Fühlung nehmen. „Es geht nichts über die Vorſicht, ſo usrteilt Hauptmann Dusval, mit der ein japaniſcher Oberſt ſein Regiment auf dem Marſche führt. Sobald er dem Gegner näßher kommt, iſt ſeine größte Für⸗ ſorge die Anlage von Deckungen und Befeſtigungen. Die Schützen⸗ gräben, die bei den Manövern ausgehobem werden, die Befeſtig⸗ ungen, die man errichtet, entſprechen genau was der Ernſt⸗ fall fordern könnte.“ — Die„Mode“ im Reich der Mitte. Grotesk⸗amüſante Bilder von der Kleidung der Ehineſen der feine Kenner Chinas Louis de Cantilly im„Gil Blas Eine eigentliche Mode kennen die bezopften Himmelsſöhne nicht. Denmt mährend das Charakteri⸗ ſtikum der Mode gerade in dem ſteten Wechſel liegt, in den ewigen Wandlungen und Neuheiten, herrſcht im der chineſiſchen Tracht eine ewig: Gleichförmigkeit, eine nie geänderte ſtrenge Sitte. Selbſt jetzt, wo die Reformideen an allen Ecken und Enden des rieſigen Landes ſich vegen, würden der extravcganteſte junge Mandarin und die loketteſte Tai⸗Tai oder Lebedame nicht wagen, die Ge⸗ wänder abzulegen, die ſchon die Zeitgenoſſen des Konfutſe trugen. Auch die Tracht der Reichſten unterſcheidet ſich von der der Armen nur durch die Koſtbarkeit der Stoffe. Ebenſowenig hat die Wit⸗ terung einen Einfſuß auf den Schnitt und die Form der Koſtüme, demn die Scihme der Mitte begnügen ſich damit, ein paar Kleider mehr übereinander zu ziehen, wenn es kälter wird, und ſo hat der Beginn der warmen Falreszeit nur denn Einfluß auf ihre Erſchei⸗ nung, daß ſie unter den Sonnenſtraßlen ſichtlich zuſammen⸗ ſchrunwfen und plötzlich ſchlank und ſchmal erſcheinen, während ihnen vorher die Fülle der Gewänder einen gehörigen Embonpoint verlieh. Wollſtoffe oder Pelze ſind ſtreng verpönt; wohl aber haben ſie bei ſehr ſtrengem Winter ein merkwürdiges Syſtem einer unter den Kleidern tragbaren Heizung. Es iſt das die„Ho Long Tzeu“, eine Art Kohlenpfanne, beſtehend aus einem Bambuskörb⸗ chen“, in dem ſich ein mit Kohle gefülltes Becken befindet. Die Nationaltracht des Chinſen iſt ein Lanes Gewand mit noch längeren Aermeln, Heſſen Stoff aus Seide oder Baurmvolle beſteht, im Sommer wie im Winter. Dieſes Gewamd hat keine Taſchen und auch ſonſt der Unbequemlichkeiten ſo entſetzlich viele, daß der pöer ſich fragt, wie es die Zopftrüger im dieſer Zwangs ſacle Transport 204.80 Mk. Es gingen ein: Spielgewinn.50., Ungenannt 1., Zuſammen 214.30 M. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets bereit, Die Expedition. ocder Niederlage A pfeilferbn 8 MANNMETNMER-NMFETALIWAREN-FABRIE und GALVANISIERUNES-ANSTAH. 644 haupt aushalten. Aber die Söhne des Himmels fühlen ſich glütck⸗ ſie auch durchaus nicht unbequem. Vielmehr erregt unſere Klei⸗ dung ihr höchſtes Mißfallen und ruft eine Vevachtung jenes häß⸗ lichen Geizes hervor, mit dem wir bei unſerer Toiſetbe möglichſt an Stoff ſparen und ganz knappe, enge Sachen tragen.„Wie ſchüttelnd ein weſtlichen Einflüſſen ſonſt ſehr zugänglicher Mam⸗ ſtück der europäiſchen Eleganz präſentiert, und er bleibt, auch wenn der andeve in den begeiſtertſten Ausdrücken den Chic ſeined Toi⸗ hette rühmt, bei der verächtlichen Anſchauung:„Die Eurapcber ſind wie unſere Kulis: ſie arbeiten Tag und Nacht, um ihre Nahrung zu gewinnen und ſie tragen enge Jacken wie die Kurlis!“ puunkt der Eleganz iſt und bleibt für den Chineſen die Länge der Aermel, die weit über die Hände herabfallen. Dieſe Tracht zwingt ſie zwar, unzählige Male am Tage die Aume emporzuheben und ſie konvulſiviſch zu bewegen, um die Hände frei zu bekommen, eine Bewegung, die man beſtändig bei ihnen beobachten klann, aber trotz⸗ dem mag ſich auch der ärmſte Arbeiter, der etwas auf ſich hält, dieſer Zierde nicht benauben laſſen. Das Gewand des Chineſen Pak auch keine Taſchen! Für den Europäer wäre das unertrüglich, aber der Sohm des Himmels macht aus der Not eine Tugend und benutzt alles als Taſche; ſeine Schuhe, den Gürtel, in dem ſich die verſchiedenſten Gegenſtände nachbarlich miteinander vertragen müſſen, die Aufſch der zur Nahrung dieenden Nelskugel und dem Kleingeld geſellen muß. Wertvolle Briefe ſoll man allerdings dem Chimeſen nmiht anvertrauen, demm da er keinen beſtimmten Aufbbewahrungsgkt dafür hat, ſteckt er ſie irgend wohin, wo ſie häurfig niemals mehr zum Vo in kommen. Unter dem langen Gewand tragen die Kinder der Mitte eine Art Pluderhoſe, die je nuch der Wohlhaben⸗ heit des Beſitzers aus Seide odev Baumwolle iſt und an den Knöcheln durch Schnürbänder zuſammengehalten wird. Die Chine⸗ ſen rühmen dieſer Hoſe eine beſonders gümſtige Wirkung auf die Geſundheit nach, während durch unſere über den Schuhen offenen Beinkleider Wind, Kälte und Staub eindringen können. Das Ge⸗ wand der Frauen unterſcheidet ſich nur wenig vom dem der Männer, aber es muß nach der Anweiſung des Geſetzgebers, der dadurch die überlegene Stellung des ſtarken Geſchlechts andeuten wollte, kürger ſein und reicht nur bis zu den Knien. durch die Buntheit und Pracht des verwendeten Stoffes enlaubt. Doch entſchädigt ſich die Chineſin für die mangelnde Eleganz ihres Koſtüms durch die ausgiebige und ihrem Geſicht, ihren Haaren und ihrem Teint zuteil werden läßt. Schminke! Das iſt das Hauptzufluchtsmittel, durch das die chine⸗ weiſt. wandt, und Haare und Teint bilden dann nur eine einzige Farhen⸗ maſſe, über der ſich der groteske Aufhau des Kopfputzes erhebt, Wendet man ſich zuletzt noch der Unterkleidung der Chineſen zu, ſo vührt man da an ein ſehr dunkles Kapitel. Unterwäſche iſt ein faſt wöllig unbekannter Luxus; nur die höchſten Mandarin n und Flürſtlichkeiten beſitzen zwei oder drei Hemden, die ſie aber auch nur alle drei Monate wechſeln. Im Winter wäſcht man ſich in China nicht; kaum iſt der erſte Froſt eingetveten, ſo zieht ſich der Chineſe nicht mehr aus, ſondern wickelt ſich alle Gewänder, die er beſitzt um den Leib, und da in den Lalten Prrvinzen des Oſtems der Winter oft mehr aus ſechs Monate dauert, ſo baun man ſich von der Unterwäſche eine Vorſtellung machen, die auch der reichſte Mam darin vom borallenen Knopf an ſich tuägt. zennen die Chineſen mwicht. Als bei der Einnahme bon Peking das Inventar des kaiſerlichen Winterpalaſtes aufgeſtellt wurde, fand man auch nicht ein paar Vettlaken in den Schlafgemächern. Wie der letzte ſeiner Untertanen legt ſich auch der Beherrſcher dez des oberen Gewandes, des einzigen, das bei dem Ehineſen gut er⸗ herbten, ohne Flecken und anſehnlich zu ſein we lich in dieſer aus uralten Zeiten überkommenen Dracht und finden könmen Sie nur einen Smoking tragen?“ fragt dann etzwa kopf⸗ darin einen jungen eleganten Konſul, der ſich in dem Kleidungs⸗ Der Höhe⸗ ge der Rieſenärmel, wo ſich die Opiumpfeife mit Dieſe ſackartige Bekleidung iſt ſo plump und ungseſchickt, daß ſie höchſtens eine Verſchönerung ſorgfältige Toilette, die ſie ſiſche Tochter Ebas ihren Reizen nachhilft und ihre Elegang be, Von ranzigem Oel und Fett bis zu den koſtbarſten Eſſen. zen, dem grellgefärbteſten Puder werden alle Schönh⸗ itsmittel ver⸗ Auch Bettwäſche himmliſchen Reiches ganz angekleidet nieder und entledigt ſich nur — N le Damen-Konfektion ständerweis zu staunend billigen Preisen! 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