Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) Tegeen⸗ e 70 Pfennig monatlich. 50 9„General⸗Anzeigen 15 4 Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, ö 8 Mannheim“ 11 1 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗* 5 1 aufſchlag M..42 pro Quartal. Telefon⸗Rummern: Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ Direktion u. Buchhaltung 1449 23— 2 5 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſerate: Zlnab hängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zelle. 26 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioen 3877. Auswärtige Inſerate 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. ce 15 855 Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3e 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 3 5 Nr. 42. 26. Januar 1910. cubendblalt) b 91 5 iſſt über ſe e protegierte Beſchwerden zur ſchen von 1908 zwar ſtärker war als Dernburg triumphans. Tagesordnung ibermehet Man kann das Organ des] Jahrzehnten, aber nicht einmal die Stärke der Wahlbe! (Von unſexrer Berliner Redaktion.) Herrn Oertel ruhig der Vereinſamung überlaſſen und wir gung von 1862 erreicht hat und deshalb die Sozialdemokra 1 8 leee wünſchen, daß aus dieſer journaliſtiſchen Leiſtung auch ſonſt ſich nicht mit einem Erfolg zufrieden geben darf, den 1905 8• ABerlin, 25. Jan ein Rückſchluß auf die Fähigkeiten der Macher des agrariſchen] auch die bürgerliche Oppoſition erzielt hat. Während ſodann 2 Hans im Glück iſt gegenwärtig der Leiter unſeres] Zentralorgans und ſeiner Preßtrabanten gezogen würde.] die Sozialdemokratie in Preußen bei den Reichstagswahlen 1t Kolonialamtes, Bernhard Dernburg. Seine Politik, erſt recht[ Die Lüderitzbuchter Beſchwerde warf dem Kolonialſtaats⸗] von 1907 1816 590 Stimmen erzielte, fielen ihr bei den in mißtrauiſch von einzelnen Parteien betrachtet, oft auch be⸗ ſekretär Täuſchung des Reichstages, Begünſtigung der Landtagswahlen von 1908 nüur 598 522 zu. Dazu ſchre 8 ſehdet, hat Erfolge gehabt, materielle Erfolge, die ja in Kolonialgeſellſchaft und andere niedliche Dinge vor in einer[Arons: er unſerer heutigen Zeit am meiſten geachtet und geſchätzt wer⸗ durchaus ungehörigen Sprache. Wäre ſolche Erregung ſchon 1 72 gewaltige ee hätte ſich ede en der Nher 2 den, und nun ſieht man, wie fämtliche Parteien, ſelbſt die][bei der Richtigkeit aller genannten Vorwürfe aus Gründen Sahente g e Ger 115 10 191 deri 20 prertt 1 Sozialdemokratie, die Politik Dernburgs billigen und überpolitiſchen Taktes und diplomatiſcher Klugheit nicht eben zu Reichst aueetoeen haben bei den Hendtagswahlen im S 1 verſtehen, ſo iſt nur der ſchärfſte Proteſt gegen ſolche An⸗ würfe gerechtfertigt, wenn ſie ſo hinfällig ſind, wie ſie 5 in der Tat erwieſen haben. Das Kolonialamt hat in jeder Richtung die Intereſſen des Reiches gewahrt, hat aber auch die Rechte Dritter reſpektiert, ſelbſt dort, wo dieſe Rechte das Intereſſe des Reiches durchkreuzten. Mehr kann und darf nicht verlangt werden. Die Sperre war, nachdem ein⸗ mal die Meldung von den Diamantenfunden nach Berlin gekommen war, durchaus gerechtfertigt, und man muß die Schmelligkeit bewundern, mit welcher der ſonſt ſo ſchwerfällige Regierungsapparat gearbeitet hat. Iſt doch zwei Tage nach dem Bekanntwerden der Diamantenfunde bereits aus Berbin die Verfügung nach Südweſtafrika ergangen, den vom Fiskus alle Angriffe, die gegen ſie aus afrikaniſchen Siedlerkreiſen gerichtet werden, zur Tagesordnung übergehen. Kommiſſion und Plenum der Volksvertretung ſind mit einer in Deutſch⸗ land ganz nunerhörten Einmütigkeit hinter Dernburg ge⸗ treten, der Bundesrat iſt in voller Kongruenz der Gedanken und Anſichten über die Politik des Staatsſekretärs und auch der Glanz der Gnadenſonne flutet von allerhöchſter Stelle über Dernburg hernieder. Wichtiger aber iſt doch, daß Deutſchlands Parlament Dernburgs Politik einmütig für richtig hält und dies auch vor der hweiteſten Oeffentlichkeit heute zum Ausdruck gebracht hat. e Wanchen Parteimann unbewußt iſt dieſe An⸗ erkennung doch auch ein nachträgliches Lob zugleich für jenen Reichskanzler, der den Bankdirektor Dernburg an die Spitze des Koloniaglamts berief und damit eine außerordentlich große Weitfichtigkeit aber auch ein ſicheves Urteil über die Fähig⸗ keiten dieſes Mannes bewies. Es braucht ja heute garnicht eiSr Fiag! freie Felder dem Fiskus zu ſichern. Dadurch wurden dem Reiche noch dreißig weitere Diamantenfelder geſichert, zugleich aber wurde auch von der Regierung erreicht, daß die noch kreiſen„einigermaßen von einer Demonſtration“ der Sozial vorbehaltenen Teil der Ländergebiete zu ſperren und noch weiſen, falle.“ 5 mehr daran erinnert zu werden, daß Dernburg kurz nach verfügbaren Anteile der Kolonialgeſellſchaft für deutſche 8 ſeinem Amtsantritt jene„Eiterbeule“ aufſtach, die am Ver⸗ Kapitaliſten geſichert blieben. Fremdes, in dieſem Falle eng⸗ 5 waltungskörper unſeres Kolomialamts wucherte. Dieſer liſches Kapital wurde damit lahmgelegt, in unſerer Kolonie chirurgiſche Eingriff war recht erfolgreich, das Kolonialamt noch weiterhin ſich zu inveſtieren. Kann energiſcher der 5 von der Hintertreppenpolitik des Zentrums frei gemacht und Vorteil des deutſchen Reiches und das Intereſſe deutſchen 5 damit einer Kolonialpolitik freie Bahn geſchaffen, die ſich] Kapitals geſichert werden? Und darum war es ein erfreu⸗ heute ſelbſt des uneingeſchränkteſten Beifalls des Herrn Erz⸗ licher Abſchluß, den heute der hartnäckige Krieg um die 8 berger erfreut. Eine beſonders glückliche Hand bewies Dern⸗[Diamanten im Reichstage gefunden hat. Ein Finale, wie burg in ſeiner Diamantenpolitik, mit der er dem Reiche zahl⸗ wir es auch anderen Reichsreſſorts nur recht oft wünſchen loſe Millionen ſicherte und mit einem Schlage unſere ſüd⸗ können. Freilich muß dann ein änderer Geiſt weſtafrikaniſche Kolonie ertragreich machte. Wir hätten ſie durch die bureaukratiſchen A mtsſtuben ja vor noch nicht allzulanger Zeit am liebſten dem erſten wehen, der Geiſt des freien deutſchen ö beſten Käufer hingeſchenkt. Und heute? Nun die Antwort[ Staatsbürgers, der hier einen großen und iſt für jeden klar, der die heutigen Reichstagsdebatten über⸗ 5 rlichen 8 efert hat. 4 9 75 und die allzeit grundſatzfeſte Sel wa⸗ nur ſchwach, gegen unſere Weltpolitik zu intriguieren. Sie heißt die Politik Dernburgs richtig, ſie Politische Tlebersiehl. geht gleichfalls über die Angriffe der„Afrikaner“ hinweg 5 ſtellt doch damit unſerer 155 555 Mannheim, 26. Januar 1910 vauensvotum aus, wenn ſie gleich zehnmal beteuert, daß N 5 e een nicht ſein ſoll. Als ob wir uns Gegen Maſſendemonſtrationen und Maſſenſtreiks. ſo ängſtlich an die Begriffe klammerten! Als eine gewaltige Demonſtration für die Wahlreform Nur eine Inſtanz gibt es heute noch im deutſchen]in Preußen haben die Genoſſen die Beteiligung der Sozial⸗ Reiche, die Dernburg gern ein Bein ſtellen möchte. Die agrariſche„Deutſche zum Verteidiger einer Beſchwerde aus Keetmanshop auf⸗ warf, nachdem ſie vorher die niederträchtige Lüderitzbuchter Beſchwerde unterſtützt hatte. Man könnte faſt meinen, daß dieſe Protektion den„Afrikanern“ nur geſchadet hat, daß es Tageszeitung“, die erſt heute früh ſich den Perteien durch dieſe— geradezu leichter gemacht! demokratie an den preußiſchen Landtagswahlen im Jahre 1908 betrachtet wiſſen wollen. Dr. Leo Arons prüft nun in den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ auf Grund der jüngſt veröffentlichten Wahlf ſtatiſtik des preußiſchen ſtatiſti⸗ ſchen Landesamts, wie die„gewaltige Demonſtration“ der Sozialdemokratie batſächlich ausgeſehen hat. Er weiſt zu⸗ nächſt darauf hin, daß die Wahlbeteiligung bei den preußi⸗ Wiſſen geſchehen. In dieſem beſonderen Falle iſt. e de We Wehennfuhe nicht gemacht werden. garn verhandeln, jedoch nur im Einvernehmen mit dem De 1908 mehr als die Hälfte der ſozialdemokratiſchen Reichstagswäh auf die Beine gebracht.“ Im ganzen könne nur in 16 von 286 Reichstagswe 1 demokratie bei den Landtagswahlen geſprochen wer Dr. Arons kommt deshalb zu dem Schluß: „In der überwältigenden Zahl der Begirke haben die Maf 0 erſagt. Verſagen ſie aber ſchon gegenüber den Opfern, die die Veteiligung an der öffentlichen Stimmabgabe für die Sctiedben kraten im Gefolge haben lonnten, ſo darf man um ſo weniger daß ſie die Opfer auf ſ⸗ ich nehmen wollen, die Straßen⸗ demonſtrationen in Preußen bermutlich, 5 Maſſen⸗ ſtreik ſicher mit ſich bringen.“ Haltloſe Verdächtigung. Die Antiſemiten führen den Wahlkampf in Eiſenach mit allen Mitteln, meiſt aber mit unſchönen. Zu dieſen ge⸗ hött die folgende Stelle in einem untifemitiſchen Wahl Inſerat: „Jetzl droht gerade den 115 8150 900 mitileren Lande eine ſchwere Gefahr bei dem Abſchluß des Handelspertrages mit den Staaten. Wie 1 werden die Naklonalliberalen auch hierbei Schon die allgemeine Verdächtigung der Landwi freundlichkeit der Nationalliberalen kann nur wider Haltloſigkeit der Inſinuation um ſo offenkundiger, kauntlich ſchon por einiger 5 die nationallibera und Aa n In 191 t a 15 i vantrag eingchracht haben: Der Reichstag wolle beſchließen: eee den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, bei 5 Gr. Handelsproviſoriums mit den Vereinigten Staaten dafür S. tragen, daß ſeitens der Reichsregierung ben Vereinigte von Nordamerika weitere Zugeſtändniſſe bezüglich der F Die Herren Anitiſemiten werden ſich alſo. 9 0 einer ander n Erfindung umſehen müſſen. Die ruſſiſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen dk. In Pariſer und Berliner Blättern ſind in den le Tagen allerlei Meldungen über eine Annäherung 1 die beiden mitteleuropäiſchen Kaiſermächte aufgetaucht. einen ſei zwiſchen Rußland und dem Deutſchen Reiche Abkommen hinſichtlich des Balkans abgeſchloſſen worden, der anderen wolle Rußland über ein ſolches mit Oeſterreich⸗ Feuilleton. Kometen und Kometenfurcht. Es iſt ein Kometenjahr, das Jahr 1910; zu dem Halleyſ chen Kometen, den man ſeit langer Zeit erwartet, hat ſich ein neuer geſellt, und auch die Kometenfurcht iſt nicht ausgeblieben, die von trüben Zeiten und Weltuntergang raunte. Obwohl die Wiſſen⸗ ſchaft feſtgeſtellt hat, daß ein Komet überhaupt etwas Harmloſes iſt, nichts anderes als eine ungeheuere Anſammlung von kleinen Meteormaſſen und Sternſchnuppenkörperchen, deren rieſiger Schweif aus Gasmaſſen feinſter Art beſteht, ſo iſt doch die jahr⸗ tauſende alte Angſt vor der unheilbringenden Wirkung des ge⸗ ſchweiften Geſellen unausrottbar. Von dieſer Kometenfurcht und ihren Wandlungen in der Geſchichte erzählt Bruno H. Bürgel in ſeiner anſchaulich und ſpannend geſchriebenen Himmelskunde, die er im Verlag von Ullſtein vor kurzem hat erſcheinen laſſen. Be⸗ reits im Jahre 371 b. Chr. brachte man die Ueberſchwemmung der beiden Städte Helice und Bura mit dem Erſcheinen eines Ko⸗ meten in Verbindung. Im Mittelalter gab man dem düſter und unheimlich leuchtenden Schweifſtern an allem Unglück und Elend die Schuld. Seine giftigen Dünſte ſollten das Waſſer in den Brunnen und das Gras auf den Feldern verderben, riefen die bewirkte der Komet; man nannte ſie Kometenkinder, und der Pfarrer verweigerte ihnen nicht ſelten die heilige Taufe. Ko⸗ meten⸗Flugblätfer wurden gedruckt, in denen mit ernſten Wor⸗ ten auf die drohende„Zuchtrute Gottes“ am Himmel hingewieſen nd ein ruhiges, Gott wohlgefälliges Leben anempfohlen wurde, mit der Herr das furchtbare Uebel noch abwende. Kometen⸗ Medaillen wurden ect 5 denen Inſchriften zu leſen waren, Peſt und Seuchen hervor. Schrecklich anzuſchauende Mißgeburten wie z.:„Der Stern droht böſe Sachen Ferale Gott, er wirds wohl machen!“ Oder:„Gott gib, daß dieſer Kometſtern— Uns Beſſerung unſeres Lebens lern.“ Alle Chroniken vom frü⸗ hen Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein ſind voll von entſetzlichen Unglücksfällen und greulichen Schäden, die der Komet bewirkte. Konnte man ſonſt nichts Schlimmes ausfindig machen, was gerade unter dem ſchreclichen Himmelszeichen hätte paſſieren können, ſo gab es doch wenigſtens, wie ein Chroniſt von Anno 1668 berichtet,„ein großes Sterben unter den Katzen in Weſt⸗ geburt verantwortlich gemacht, für ein Kalb mit zwei Köpfen oder ſonſt ein Monſtrum, wie es aus Spanien berichtet wird, „von 30 ſchue lang und vier hoch, deſſen geſtalt wie ein halber Menſch, Crocodil und Satyr mit Hörner geweſen, mit einem Comet und vier Buchſtäben“. Um dieſem offenſichtlich am Ster⸗ nenzelt ausgedrückten Zorn Gottes zu entgehen, tat man allerlei. Papſt Clemens VII. erklärte z. B. einen 1532 erſchienenen Ko⸗ meten für einen Spuk des Teufels und ſchleuderte ſeinen Bann⸗ fluch gegen ihn. Allenthalben wurden Bußpredigten abgehalten und beſondere Gottesdienſte gegen den Kometen angeordnet. All dies jedoch waren nur vage abergläubiſche Vorſtellungen, die aus der aſtrologiſchen Anſchauung der Zeit genährt wurden, nach der Sternenlauf und Menſchenſchickſal in engſter Beziehung ſtanden. In neuerer Zeit wurden es aber dann ſchwere wiſſenſchaft. liche Befürchtungen, die große Aufregung hervorriefen. glaubte man, daß die Kometen, die in willfürli chen Bahnen den Weltraum durchzögen, ganz leicht mit der Erde zuſammenſtoßen könnten. Auch als man erkannt hatte, daß die Schweifſterne in feſten Bahnen um die Sonne wandern, hörte doch die Sorge nicht auf. Es gibt nämlich Kometen, deren Bahnen ſo gelegen ſind, daß ſie die Erdbahn an einem Punkt berühren. Zu dieſen falenland“ oder der Komet wurde zum mindeſten für eine Miß⸗ ren 1859 5 1866 wo er hätte erſcheinen müſſen, 5 e Pundt ihrer Bahn niedergin 9 die man daran lann, die Entfern; gehört der Komet Biela, wie er nach ſeinem Entdecker genannt wird, Als ſeine Wiederkehr im. Jahre 1881 bevorſtand, b man, daß er ſich der Erdbahn bis auf rund zwei Erddurc eine die 10 weit überſtre ſtirne aber deshalb noch lange nicht zu gleicher Zeit nächſten Punkt zu wandern brauchten. In der auch der Komet bereits am 29. Oktober 1882 b erſt am 30. obenbet an. An dem Kometen B 950 die allmähliche Auflöſung und Vernichtung eines ſolc ſterns beobachtet. Als er 1845 wieder in da trat, ſpalkete er ſich in zwei Teile, mit allen Fernrohren der Welt vergebens. Im 0 87² wurde ſeine Exiſtenz wieder bemerkbar und zwar in ei denlangen gewaltigen Sternſchnuppenfall, der am 27. Novem gerade an dem Tage, an dem die Erde den der Kometenb, alſo in einem reichen ee 15 dieſes Schickf gegnet der Erde im Jahre überhaupt ein paar Mal, in jen⸗ ſterſchnuppenreichen Nächten vom.—12. Auguſt und bis 18. November. Durfte man ſo über die eines Zuſammenſtoßes mit einem Kometen ſein, ſo zog dafür ein Schweif, wie ja auch diesm der, eine Fülle von Aengſten und Sorgen nach ſich. Die tenſchweife haben eine ganz gewaltige Ausdehnung: ſenkomets von 1843 betrug 250 Millionen Kilomet 2. Seite. +. Geueral⸗Auzeiger. Abendblart.) Reiche.— Zwei Umſtände verleihen dieſen Nachrichten eine ge⸗ wiſſe Glaubwürdigkeit: erſtens die ſtete Bereitwilligkeit der Wie⸗ ner Regierung ſich mit Rußland über die Balkanangelegenheiten im Sinne der Aufrechterhaltung des status quo zu verſtändigen und zweitens die täglich drohender werdende Haltung in Oſtaſien. Nirgends iſt man mehr im Zweifel darüber, daß Japan ununter⸗ brochen an der Erweiterung ſeiner Machtſphäre auf dem aſiati⸗ ſchen Feſtlande arbeitet und entſchloſſen iſt, Rußland neuerdings mit Krieg zu überziehen, wenn man in Petersburg ſich den japa⸗ niſchen Expanſionsbeſtrebungen widerſetzen ſollte. Die Eile, mit der der Ausbau der Korea mit der großen mandſchuriſchen Bahn verbindenden Linie AntungMukden von Japan verfügt wird, iſt der beſte Beweis dafür, daß die japaniſche Regierung nichts unterläßt, um ſich für den Fall des Ausbruchs eines neuen Krie⸗ ges mit Rußland bereits von vorneherein das militäriſche Ueber⸗ gewicht zu verſchaffen. Rußland hat alſo alle Urſache, ſich mit Rückſicht auf die Be⸗ drohung ſeiner Lebensintereſſen im fernen Oſten den Rücken in Europa zu decken und ſich vor allem vor Ueberraſchungen auf der Balkanhalbinſel zu ſichern, was für Herrn Iswolski allerdings inſoferne mät einigen Schwierigkeiten verbunden ſein mag, als gerade er es war, der durch ſein Kokettieren mit der Idee eines Balkanbunds unter ruſſiſcher Führung ſowohl in Serbien als auch in Mazedonien den an dieſen Stellen immer vorhandenen Gelüſten nach territorialen Veränderungen neue Nahrung gege⸗ ben hat. Dieſe Politik hatte eine deutliche Spitze gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn, wobei es unerörtert bleiben ſoll, ob gelegentlich der Zuſammenkunft des Zaren mit dem Könige von Italien in Racconigi beſtimmte Abmachungen getroffen worden ſind, die die Wahrnehmung der beiderſeitigen Balkanintereſſen ohne Rückſicht auf die legitime Stellung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monar⸗ chie bezwecken.— Herr Iswolski wird alſo alle derartigen Enga⸗ gements zunächſt erſt abwickeln müſſen, wenn er zu einer generel⸗ len Verſtändigung mit Oeſterreich⸗Ungarn in der Balkanfrage kommen will, desgleichen müßte er aber auch den öſterreichiſch⸗ ungariſchen Standpunkt akzeptieren, den Graf Aehrenthal wieder⸗ holt dahin präziſiert hat, daß Oeſterreich⸗Ungarn keinerlei terri⸗ torialen Erwerbungen auf der Balkanhalbinſel anſtrebt, ebenſo entſchieden aber auch die Aufrechterhaltung des status quo auf der Balkanhalbinſel fordert und allen Kombinationen wider⸗ ſtrebt, die geeignet wären, die öſterreichiſch⸗ungariſche Monarchie in der Wahrnehmung ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen im Süd⸗ oſten zu hemmen. Rußland würde aber dieſen Standpunkt um ſo eher akzeptieren müſſen, als er nicht nur den zwiſchen Wien und Rom beſtehenden Abmachungen entſpricht, ſondern auch in Berlin rückhaltlos geteilt wird. Ob Herr Iswolski ernſtlich ein neues Balkanabkommen mit Oeſterreich⸗Ungarn anſtrebt, muß abgewartet werden. Vorläufig iſt keine konkrete Tatſache bekannt, die mit Sicherheit auf eine ſolche Abſicht ſchließen laſſen würde und darum entſprechen auch die eingangs erwähnten Mel⸗ dungen nicht den Tatſachen, obgleich ſie insgeſamt aus ruſſiſcher Quelle ſelbſt zu ſtammen ſcheinen. Deutsches Reich. — Der Vorſtand des Deutſchen Arbeitgeberbundes für das Bangewerbe hielt am Montag, den 24. ds. Mts. in Berlin eine vorbereitende Sitzung ab, in der die geſamten Forderungen des neuen Tarifvertragsmuſters nochmals eingehend be⸗ ſprochen und die Berichte der vollzählig anweſenden Vor⸗ ſtands⸗Mitglieder aus den von ihnen vertretenen Verbänden entgegengenommen wurden. Die Berichte ergaben eine voll⸗ ſtändige Einſtimmigkeit über die Notwendigkeit, das bereits feeſtgeſtellte Vertragsmuſter zur Geltung zu bringen und der Generalverſammlung in Straßburg zur An⸗ nahme zu empfehlen. Wenn die Generalverſamm⸗ lung am 24. Februar den Vorſchlägen ihres Vorſtandes bei⸗ geſtimmkt haben wird, ſollen erneut Verhandlungen mit den Arbeiterorganiſationen ſtattfinden. Es wurde die Hoffnung alisgeſprochen, daß dieſe Organiſationen die Notwendigkeit der neuen Faſſung des Vertragsmuſters einſehen und an⸗ erkennen werden, da die Arbeitgeber nicht in der Lage ſeien, Uunter anderen Bedingungen weiter zu arbeiten, ſondern ge⸗ zwungen ſein würden, im Falle des Nichtzuſtandekommens des Vertrags ihre Geſchäfte zu ſchließen. — Die„Leipziger Volkszeitung“ hatte ſich vor kurzem in ſehr wenig geſchmackvoller Weiſe darüber luſtig gemacht, daß der Buch⸗ ——————————BBBB——— tenſchweif wird von einer ganz unvorſtellbar feinen, ganz dünnen Materie gebildet, durch die auch die allerkleinſten Sternchen hindurchleuchten. Man ſchrieb dieſer Gasmaſſe die ſchlimmſten Wirkungen zu. So ließ ein Arzt um die Mitte des 19. Jahr⸗ Hhunderts in England alle Brunnen zudecken, damit die giftigen Kometengaſe nicht das Waſſer verderben könnten. Doch hat man feſtgeſtellt, daß die Erde ſchon öfters mit Kometenſchweifen zu⸗ ſammengetroffen iſt; z. B. im Jahre 1861 mit dem Schweif des Juni⸗Kometen. Aber nichts anderes wurde beobachtet, als ein feines dunſtartiges Leuchten des Himmels und ein Aufblitzen von Sternſchnuppen. Unſere Mutter Erde war übrigens ſeit dem Jahre 1882, wo ſich der letzte große Komet zeigte, von einem wirklich glänzenden und dem Auge auffälligen Schweifſtern ge⸗ mieden worden. rr Buntes Feuflleton. Edie Eiſenbahn als Mörderin. Die furchtbare Eiſen⸗ sahmkataſtrophe, bei der jetzt in Kanada ein Zug von ner Brücke in einen Fluß hinabſtürzte, wobei die n durch die Eisdecke ins Waſſer glitten und ſo die unglück⸗ Reiſenden einem ſchrecklichen Tode auslieferten, lenkt die kkſamkeit auf die große Zahl der Unglücksfälle, die gerade die Hohnen in Amerika alljährlich zu verzeichnen haben. Die Inter⸗ Commereial Commiſſion veröffentlicht eine neue Statiſtik, die den Ueberblick gewährt über die erſchreckende Zahl der Menſchen⸗ opfer, die die Bahnen der Vereinigten Staaten in der letzten Zeit efordert haben. In den verfloſſenen 10 Jahren ſind in der Union nicht weniger als 47416 Menſchen durch die Eiſenbahn getötet worden; 60 000 trugen mehr oder minder ſchwere Verletzungen da⸗ bon. Dieſe grauenvollen Zahlen werden zum Teil dadurck erklärt, daß die amerikaniſchen Bahnwege ungleich denen Europas nicht durch Schlagbäume abgeſchloſſen ſind; ſelbſt in den Dörfern und Städten gibt es keine Barriere. Das Schlimmſte iſt, daß die Zahl der Opfer nicht abnimmt, ſondern von Jahr zu Jahr ſteigt: 1808 wurden 4036 Menſchen getötet, 1903 5000, 1907 aber 5612, ſodaß in Amerika täglich 15 Menſchen unter den Rädern der Lokomotive Mannheim, 26. Januar⸗ druckereibeſitzer B. Meyer in Leipzig ſeinem Perſonal zum Weih⸗ nachtsfeſte den doppelten Lohn hatte auszahlen laſſen. Der „Korreſpondent für Deutſchlands Buchdrucker und Schrift⸗ gießer“ geißelt nun in ſeiner letzten Nummer die Art der„Leipz. Volksztg.“,„Arbeiterintereſſen zu vertreten“. Er ſpricht von „blindem, verbohrtem Haß gegen alles, was Unter⸗ nehmer heißt“, und ſchreibt dann:„Es iſt dieſe Begriffs⸗ berwirrung des Leipziger Arbeiterblattes eine ſo augen⸗ fällige, daß ſie ſelbſt alten Parteigenoſſen über die Hut⸗ ſchnur geht, von einer offenen Stellungnahme gegen dieſe neueſte Glanzleiſtung der„Leipz. Volksztg.“ wollen einige betreffenden, wie ſie uns ausdrücklich mitgeteilt haben, nur des⸗ halb Abſtand nehmen, weil ſie fürchten, von ihrem eigenen Partei⸗ blatt in der ſattſam bekannten Weiſe du rch die Goſſe ge⸗ ſchleift zu werden. Und ſo etwas nennt ſich das„Organ für das arbeitende Volk!“ — Entſendung einer amerikaniſchen Zollkommiſſion nach Deutſchland. Wie berlautet, beabſichtigt die amerikaniſche Re⸗ gierung, eine beſondere Kommiſſion zur Beſprechung der Zoll⸗ tariffrage nach Berlin zu entſenden. Dieſe Abſicht ſoll der deut⸗ ſchen Regierung bereits am Samstag mitgeteilt worden ſein. Man nimmt an, daß es ihre Aufgabe iſt, den Präſidenten in beſtimmter Weiſe darüber zu informieren, ob eine ungebührliche Differenzierung Amerikas in Deutſchland tatſächlich beſteht oder nicht. Der Waſhingtoner Korreſpondent des„New Pork Herald“ meldet, daß die Regierung ſich entſchloſſen habe, von ihren bis⸗ herigen Forderungen in der Fleiſchfrage abzugehen. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 26. Januar 1919. Tiberaler Bierabend. Die Hochflut geſellſchaftlicher Veranſtaltungen iſt wohl vor⸗ nehmlich Schuld daran, daß der Liberale Bierabend, den der Jungliberale Verein geſtern im Ballhaus verauſtaltete, nicht den erwarteten Beſuch aufwies. Dafür aber war die Stimmung, die die verhältnismäßig nur kleine Korong beſeelte, umſo fröhlicher und ungezwungener. Herr Prof. Drös, der Vorſitzende des Jung⸗ liberalen Vereins, eröffnete den Abend mit einer herzlichen Be⸗ grüßungsanſprache, in welcher er mit großer Genugtuung darauf hinwies, daß die Jungliberalen noch nie ſich in ſo voller Harmonie mit der Geſamtpartei befunden hätten, als es in dieſen Zeitläuflen der Fall ſei.(Lebhafte Zuſtimmung.] Das treffe nicht nur auf unſeren Landtag, ſondern auch auf unſer Verhältnis zu der Reichs⸗ tagsfraktion zu. Es ſei den Jungliberalen eine liebe Pflicht, auch bei dieſer Gelegenheit dem verehrten Parteichef, Herrn Baſſer⸗ mann, den wärmſten Dank aller Geſinnungsfreunde auszuſprechen für die ſchöne liberale Haltung, mit der die Reichstagsfraktion während der letzten Kämpfe durchgehalten habe,(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Es ſei ihm auch eine große Freude, konſtatieren zu können, daß die Arbeiten im badiſchen Landtag entgegen den un⸗ günſtigen Prophezeiungen, die hie und da laut geserden ſind, einen erfreulichen Fortſchritt nehmen und ſo glatt ſich abwickeln, wie es ſeit Jahren nicht der Fall geweſen iſt. Redner begrüßt Herrn Land⸗ tagsabgeordneten Dr. Koch mit dem herzlichen Wunſche, daß ſeine Nerven den Anſtrengungen gewachſen ſein möchten, die der Dienſt der Fraktion an ihn ſtelle. Er hätte den Wunſch, daß die liberale Fraktion noch mehr ſolcher Köche beſäße, die würden den Brei nicht verderben.(Sehr gutl) Man wolle auch hier geloben, eifrig zu ar⸗ beiten für die liberale Sache und man rechne dabeti auch auf die Mitwirkung der Damenwelt.(Lebhafter Beifall.] Herr Prof. Dr. Beinert ſprach alsdann in gedankeureichen Ausführungen über Jugenderziehung zur Politik. Der Vortragende beſchäftigte ſich einleitend mit dem polittſchen Indifferentismus der e Kreiſe und ihren Urſachen. Man müſſe gegen große Schichten unſerer bürgerlichen Kreiſe den Vorwurf erheben, daß ſie ein ſehr ausgebildetes Spezialiſtentum beſitzen, dabei aber es nicht fertig gebracht haben, ſich über das Ganze zu erheben. Die Folge davon iſt, daß im öffentlichen Leben dieſenigen Leute, die die eigentlichen Gründer der deutſchen Kultur ſind, uicht den politiſchen Einfluß haben, der ihnen zukommt, daß der maßgebende Einfluß vielmehr auf die beiden großen extremen Parteien Über⸗ gegangen iſt. Es fehlt den bürgerlichen Schichten im Großen und Ganzen der wirkliche Wille zur politiſchen Machtentfaltung. Das Volk braucht als Volksganzes eine altruiſtiſche Bildung. Das Gegenteil iſt ſene Scheu, die ſich birgt hinter verſönlichen Berufs⸗ und Standesintereſſen, die behauptet, ſie könne ſich politiſch aus gewiſſen Gründen nicht betätigen, das iſt ſene Selbſtſucht, die ſchon Fichte 1806 als Urſache des Zuſammeubruchs des deutſchen Vaterlandes angeſehen hat. Unſere Zeit muß ſich hüten, einem „inueren Jena“ entgegenzugehen. Derartige Kataſtrophen laſſen ſich uur vermeiden durch eine richtige Volks⸗ und Jugend⸗ erziehung. Heranbildung der Jugend zur ſtaatsbürgerlichen Pflichterfüllung iſt das Ziel. Welche Wege ſtehen uns hierzu zu Gebote: Der Oeffentlichkeit kann die Erziehung zur Politik nicht anvertraut werden. Auch die Familie iſt nicht die richtige Juſtanz. Vorausſetzung wäre, daß der Vater ſchon ſtaatsbürgerliche Tugenden hat. Im Allgemeinen trifft das aber nicht zu. Es bleibt deshalb nur die ſtaatsbürgerliche Erziehung durch die Schule. Redner zerſtreut die Bedenken, daß die Lehrer nicht objektiv genug unterrichten könnten. Man könne es ruhig dem pädagogiſchen Ge⸗ ſchick unſerer Lehrer überlaſſen, hierin den richtigen Weg zu finden, Den Lehrern müſſe es natürlich unbenommen bleiben, den ſtaats⸗ bürgerlichen Unterricht abzulehnen. Im Großen und Ganzen ſeien die Lehrer der Volks⸗ und Mittelſchulen befähigt, politiſchen Unter⸗ Man müſſe aber verlangen, daß im Seminar richt zu erteilen. 5 In Ge⸗ bereits die ſtaatsbürgerliche Erziehung berückſichtigt werde. — ſchichte und Geographie muß weiter gegangen werden, als es bisher geſchah. Der Geſchichtsunterricht darf nicht abſchließen bei 1870, ſon⸗ dern muß bis in die Gegenwart führen und die ſozialen Fragen der Gegenwart erörtern. Die Geographie muß gipfeln in allen wirt⸗ ſchaftlichen Fragen unſerer Heimat. Das ganze Erziehungsideal muß in dem Sinne aufgefaßt werden, daß die Menſchen nicht allein zu den allgemeinen humanen Tugenden erzogen werden, ſondern auch zu den ſtaatsbürgerlichen Tugenden. Wenn die Lehrer unter dieſen Ge⸗ ſichtsvunkten herangebildet werden, dann wird es ganz prächtig gehen. Zu die Prüfungsordnung ſollte die Beſtimmung aufgenommen werden, daß für Geſchichte und Geographie unerläßlich iſt, daß der Kandidat ſtaatswiſſenſchaftliche Kenntniſſe aufweiſt. Der Schüler ſoll zur allgemeinen Pflichterfüllung erzogen werden, aus der als Kon⸗ ſequenz die ſtaatsbürgerliche Pflichterfüllung herausſtrömt. Wir brauchen in der Volksſchule einen ein⸗ bis zweiſtündigen Unterricht in moderner Heimatkunde. Das Hauptgewicht aber ſei auf den ſtaats⸗ bürgerlichen Unterricht in der Fortbildungsſchule zu legen. Die nationalliberale Fraktion würde ſich ein großes Verdienſt er⸗ werben, wenn ſte energiſch für die Ausgeſtaltung der Fortbildungs⸗ ſchule eintreten würde. Die Mannheimer Schule beſitze bereits in der Bürgerkunde eine muſterbafte Ausgeſtaltung des Unterrichts. Der ſtaatsbürgerliche Unterricht hätte ſich auf Reichs⸗ und Landes⸗ verfaſſung und ⸗Verwaltung, auf öffentliche Rechtspflege, auf das geſamte öffentliche Leben in Wiſſenſchaft, Kunſt und Religion, das Wirtſchaftsleben, Finanzweſen, Gewerbeordnung uſw. zu erſtrecken. Wenn ſo die Schule obſektiv über die politiſchen Dinge und die Auf⸗ gaben des Staates vrientiert, dann wird es bald mit der Demagogie und Volksverhetzung vorbei ſein. Nach der Schulzeit beginnt die Tätigkeit der politiſchen Vereine, der Organiſationen, der Preſſe und der Agitatoren. Da iſt es nun die Aufgabe aller liberal Geſinnten, die Jugend nur ſolchen Vereinen zuzuführen, in deuen ſie eine Lebensanſchauung erwerben, die ſie be⸗ fähigt, ihre ſtaatsbürgerliche Pflichten zu erfüllen. Wir können da⸗ her nicht mit gleichgiltigen Augen ſehen, wie ſozialdemokratiſche Turn⸗, Geſang⸗ oder Radfahrervereine gegründet werden. Aber nicht nur dieſen Vereinen, ſondern auch denjenigen für Volkswohl⸗ ſahrt, Volkshygiene uſw. müſſen wir unſere Fürſorge zuwenden. Redner hat die Ueberzeugung, daß die deutſche Kultur weſentlich auf liberalen Grundſätzen beruht. Das wird aber anders werden, wenn Sozialdemokratie und Zentrum ihre Volksbildungsvereine verbrei⸗ teten. Fordern wir für die Jugend eine Erziehung im Sinne der Gegenwartskultur für die ſtaatsbürgerlichen Aufgaben. Räumen wir endlich auf mit aller politiſchen Rückſtändigkeit. Laſſen wir nicht unſere Reformprobleme roſten, ſondern kommen wir endlich zur freieren, wackeren Tat. Nehmen wir Teil an allen Vereinsorgani⸗ ſationen und arbeiten wir an der Vertiefung unſerer liberalen Welt⸗ anſchauung.(Lebhafter Beifall.) Herr Landtagsabgeordneter Dr. Koch bemerkte launig, er wolle ſich in ſetinen Ausführungen der Kürze befleißigen, die die Landtags⸗ verhandlungen bisher ausgezeichnet hätte. Wir haben, ſo bemerkte er, bei den Laudtagswahlen wohl ſchlecht abgeſchnitten, allein trotz⸗ dem iſt doch ein ganz beſonderer Unterſchied gegen die früheren Wahlen zu konſtatteren. Das kommt daher, daß es gelungen iſt, in einem Bezirk einen altbewährten Führer des Zeutrums durch einen Jungliberalen zu werfen, daß es uns gelungen iſt, die ſtark gefährde⸗ ten Bezirke im Oberlande zu halten und in einer ganzen Reihe von Bezirken ſo nahe an die Stichwahlen heranzukommen, daß wir bei den nächſten Wahlen hoffen dürfen, noch beſſere Erfolge zu erzielen. Die ſymptomatiſche Stimmung zelgt ſich auch in der Tätigkeit nach den Wahlen. Heute lieſt man landauf, landab von Verſammlungen. Es iſt erfreulicherweiſe eine ganze andere Fühlung zwiſchen der Fraktion und den Parteiangehörigen wie nach den früheren Wahlen. Wenn wir die Arbeit der Fraktion im Landtage betrachten, ſo dürfen wir wohl auch ſagen, daß ſie im Einklang mit dem Volksempfinden geſtanden hat. Das gewährt die beſten Ausſichten auf das weitere Gedeihen unſeres Volkes. Eine derartige Uebereinſtimmung zwiſchen den Anſichten der Reichstagsfraktion und der Partei im Lande draußen war ſchon lange nicht mehr vorhanden. Aber nur dann, wenn unſere Augehörigen im Lande in entſprechender Weiſe arbet⸗ ten, wird ein dauernder Erfolg erzielt. Dieſer Ruf muß immer wieder mit unverminderter Energie erſchallen. Man muß große Opfer bringen an Zeit und Geld, weun man politiſche Erfolge uer⸗ zielen will, Deshalb möchte er bitten, den feſten Willen zu haben, in dieſem Sinne weiter zu arbeiten zum Wohle der Partei und des Vaterlandes. Das Hoch auf die Natl. Partei und ihre Zukunft fand jubeluden Widerhall, Herr.⸗A. Dr. Bachert toaſtete in humorvoller Weiſe auf die Damen. Er meinte u.., daß den Damen ſetzt die Mitgliedſchaft im Jungliberalen Verein elngeräumt worden ſei, damit ſie ihre Männer in die Verſammlungen begleiten könnten. Verſtändnis⸗ innige Hetterkeit rief die Bemerkung hervor, der Jugend ſollte ſchon vom.—6. Jahre die jungliberalen Föeen eingepflanzt werden. Den letzten Toaſt brachte Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger in der ihm eigenen begeiſternden Weiſe auf die deutſche Jugend aus. Wir ſtehen heute, ſo führte er aus, gekräftigter da, wie jemals. An dieſer er⸗ freulichen Tatſache hat vor Allem kräftigen Anteil die Jugend in unſerer Partei, diejenigen, die anfangs für Spielverderber gehalten wurden, als ſie ſich an die Arbeit heraumachten. Ich möchte konſta⸗ tieren, daß wir dey iunlgen Zuſammenhalt im Reichstag und Land⸗ namentlich der Arbeltl der Jungen verdanken, Das muß ausge⸗ ſprochen werden, damit die Notwendigkeit erkannt wird, daß wir auf der mittleren Linie weitermarſchieren. Jede Partei verdankt ihr Emporkommen der kräftigen Agitation der jüngeren Elemente. Wir ſehen, daß in den beiden extremen Parteien durch alle möglichen juugen Organiſationen gewirkt wird. Unſere Partei muß dieſelbe Politik treiben. Die Jungliberalen haben die Aufgabe, die Herr Prof. Beinert vorgezeichnet hat: Die juuge Mannſchaft zu politiſchem Denken und zur Opferwilligkeit zu erziehen. Reduer dankt den Jungliberalen für ihr bisheriges Wirken und fordert ſie auf, weiter⸗ hin in dieſem Geiſte zu arbeiten. Auch dieſe Anſprache wurde durch ſtarken Beifall ausgezeichnet. Zur Unterhaltung trug in erſter Linie der Sängerbund bei, der unter Herrn Stegmannus künſtleriſcher Leitung mehrere Lieder recht ſtimmungsvoll und klangſchön vortrug. Ein Baritoniſt des Sängerbundes, Herr Albert Eberle, ſang mit prächtigem Ausdruck und ſchöner Tongebung mehrere Lieder und Herr Hrch. Apfel weckte ſchallende Heiterkeit mit einigen, ſelbſtverfaßten Dialektdichtungen. Zwiſchen hinein wurden friſch und flott allge⸗ meine Lieder geſungen. So war es beinahe Mitternacht, als die erſte Tanzweiſe ertönte. ein ſchreckliches Ende fanden. Allein das Bahnmetz der Penſylvania⸗ Railroad, das die am dichteſten bevölkerte Gegend der Union um⸗ faßt, forderbe 1899 465 Opfer, 1904 781, 1907 aber gar 915. Während der letzten 10 Jahre ſind nur durch die Pennſylvania⸗ Eiſenbahn 7240 Perſonen auf den Schienen getötet worden, weil ſie trotz der aufgehängten Warnungstafein auf dem Bahnkörper ſich aufgehalten hatten. Im Jahre 1908 wurden allein auf dem Bahnnetz der Penſylvaniabahn 11000 Perſonen gerichtlich verfolgt, weil ſie ſich durch die Warnungstafeln nicht hatten abhalten laſſen, den jedem Paſſanten zugänglichen Schienenſtrang zu belreten. RS. Ein Skandal. Aus Rom wird geſchrieben: Ein Mitarbeiter der„Nuova Antologia“ hat ſich der Mühe unterzogen, alle Dekrete. durch die vom 24. Januax bis 18. April v. Is. über die Verwendung der von der Volksvertretung bewilligten Hilfegelder für Kalabrien und Sizilien verfügt worden iſt, einer Durchſicht zu unterziehen. Es waren 30 Millionen Lire, die„für die dringenden Bedürfniſſe und Vorkehrungen im Erdbebengebiet und für Ausbeſſerung und Neuerrichtung öffentlicher Gebäude“ ausgeworfen wurden. Eine leicht anzuſtellende Berechnung ergibt nun, daß zu unmittelbarer Verteilung unter die notleidende Bevölkerung nur 3 Millionen Lire gekommen ſind. Will man auch noch die 5 Millionen hinzurechnen, auf die der Wert der ſchon zuvor aus Militär⸗ und Marinemaga⸗ zinen den Notleidenden verabfolgten Lebensmittel, Kleidungsſtücke, Verbandzeug, Holz uſw. ſich beliefen, ſo iſt immer nur ein Viertel der ausgeworfenen Summe oder wenig mehr denjenigen zugute gekommen, für die ſie allein beſtimmt war. Drei Viertel hat der Staat ſich angeeignet, d. b. mit der Linken zurück⸗ genommen, was er mit der Rechten gegeben. 5 Millionen Lire ſind verwendet worden, um die erwähnten Heeres⸗ und Flotten⸗Maga⸗ zinvorräte wieder zu ergänzen, 3 Millionen, um Baracken für die Trupven zu errichten, 2½ Millionen für Poligeiswecke, faſt 1 Mill. für Wiedereinrichtung ſtaatlicher Dienſtzweige und— fünfzehn Millionen für Reparaturen an öffentlichen Eebäuden oder Wieder⸗ aufbau von ſolchen! Diejenigen alſo dürften nicht ſo ganz Unrecht haben, die ſchon vor langer Zeit behaupteten, Italien habe die Wohltätigkeit gegenüber ſeinen ſo ſchwer heimgeſuchten Volks⸗ genoſſen mehr als billig dem Auslande überlaſſen. An Dankbarkeit, namentlich für Frankreich und Rußland, bat es, wie billig aner⸗ kannt werden muß, nicht gefehlt; man erinnert ſich noch an die Hymmen, die auf dieſe beiden befreundeten Nationen angeſtimmt wurden. Daß Deutſchland(mit U Art) ungleich mehr getan hat, als oſen und Ruſſen zuſam⸗ men, iſt erſt jetzt durch den Schluß⸗Re ftsbericht des deutſchen Zentralkomitees den Italienern zu Gemüte geführt worden. Einige der großen Blätter erkennen dies auch mit aller Offenheit und Danfbarkeit an wird jetzt eine amtliche Statiſtik der bei dem Erdb 28. Dezember 1908 Umgekommenen be⸗ kernnt, aus der gt, daß die anfänglichen Zahlenangaben waren. Bis zum Auguſt vorigen Jahres ſind öfen Meſſinas 27 523 Umgekommene beſtattet worden. Die Zahl der noch unter den Trümmern der Stadt Rußen⸗ den hat man auf 32 477 berechnet; von den Geretteten ſtarben 325. Die Zahl der Opfer in Meſſines und der Um⸗ gegend beläuft ſich demnach auf 60 325. In Kababrien iſt der Kreis Reggio am härteſten betroffen worden; hier haben 15 168 Menſchen das Leben verloren. Dazu kommen im Kreiſe Palmi 1778 und im Kreiſe Gerace 12. Insgeſamt alſo iſt die Zahl der Erdbebenopfer in Kalabrien 16958, was mit den⸗ jenigen von Meſſina zuſammen 77 283 ergibt. Anfänglich war die doppelte Zahl genannt worden. — Die Rechtfertigung des Tenors. Mit der ganzen Leiden⸗ ſchaftlichkeit einer gekränkten Unſchuld hat der Heldentenor des San⸗Georgi⸗Theaters von Catania die Flucht in die Oeffentlichkeit ergriffen: denn die Lokalpreſſe hatte den füditalieniſchen Meiſter der Töne beſchuldigt, in der Aufführung von Adrienne Lecouoreur zu wenig Leidenſchaft, zu wenig Liebe, kurz, zu wenig Temperament entwickelt zu haben. Aber dieſer Vorwurf war unberechtigt, denn die Primadonna hatte dem anſcheinend gerade an Temperament ſehr reichen Tenor verboten, ſie während der Oper auch nur einmal zu umarmen. Als nun die kritiſchen Kunſtrichter von Catanja ihren Helden des hohen Cverdammten, ertrug der Tenor es nicht länger: er ſchrieb einen ergreifenden Brief an die Zeitung in dem er die ſtille Tragödie entſchleterte.„Gewiß. Ihr Vorwurf iſt berechtigt, ich konnte nicht all das geben, was ich hätte geben müſſen, aber Frau X. hatte mir ſtreng verboten, ſie zu umarmen. Es kränkt mich tief, daß Sie mir eine Kälte der Seele zuſchrerben, die ich nicht beſitze; ich bin unſchuldig, wenn man mir die Möglichkeit raubt, mein Tem⸗ berament zu entfalben rneeeeen Mannheim, 26. Januar. General⸗ Nuzsiger.(Abendblatt) 8 3. Seite. Kaiſers Geburtstag. Kaiſers⸗Geburtstagsfeier des Großh. Realgymnaſiums. Die offizielle Kaiſersgeburtstagsfeier der Mittelſchulen hatte dieſes Jahr das Gr. Realgymnaſtum in Händen. Das Schüler⸗ ſtreichorcheſter eröffnete die in der Aula der Schule veran⸗ ſtaltete Feier mit der wohlgelungenen Ouvertüre des„Kalifen von Baadad“. Hierauf gelangte der gemiſchte Chor mit Klavier⸗ begleitung„Für Kaiſer und Reich“ von Hirſch friſch und exakt unter Herrn Geſanglehrers Stockerts Leitung zum Vortrag. Die Feſtrede, die Herr Prof. Hugo Droes hielt, befaßte ſich mit der nationalen Entwicklung Deutſchlands und ſeinen großen Dich⸗ tern und Denkern. Redner ging von den Zeiten Deutſchlands tiefſter Erniedrigung, dem g0jährigen Kriege aus, leitete dann auf das Zeitalter Friedrichs d. Gr. über, um ſchließlich zu der Periode der Freiheitskriege zu gelangen. Er ſchilderte das heiße Ringen der deutſchen Nation um ſeine Freiheit und Einheit, die Zeit der tiefſten Schmach durch Napoleons Eroberungzüge und feierte die damaligen Geiſtesgrößen der deutſchen Nation, wie Klopſtock, Leſſing, Fichte, die Sänger der Befreiungskriege Heinr. b. Kleiſt, Ernſt Moritz Arndt, Theodor Körner, Max v. Schen⸗ kendorff, Rückert u. a. Die gehaltvollen Ausführungen des Red⸗ ners klangen in ein Hoch auf unſer Reichsoberhaupt aus, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Es folgten dann Vor⸗ träge der Schüler Albert Futterer(UIIb), Hans Ben der [UIIa) und F. W. John v. Freyend(UIIIL). Der Kinder⸗ chor mit Klavierbegleitung„Schifferabend“ von Abt und der Männerchor a Capella„Ausblick“ v. Walther waren vorzügliche Leiſtungen. Nach weiteren Gedichtvorträgen der Schüler Walter de Millas(IVa) und Arthur Rupp(UIIb) ſpielte das Orcheſter die Romanze von Sivori, bei der Schüler Adolf Kimmig(OIb) gut. Ein gemiſchter Chor mit Klavierbeglei⸗ der Piece kann man ruhig als Meiſterſtück dieſes trefflich geſchul⸗ ten Schülerorcheſters bezeichnen. Wie die vorhergegangenen Ge⸗ dichtvorträge gefielen auch die der Schülerin Marg. Schröck (Ulb) ſowie der Schüler Alois Noll(OIIIb) und Adolf Rimmig(OIb) gut. Ein gemiſchter Chor mit Klavierbeglei⸗ tung betitelt„Wanderſehnſucht“ von Weinzierl beſchloß den Rei⸗ gen der Darbietungen. Die Chöre dirigierte Herr Muſiklehrer Stockert, mährend die Leitung des Orcheſters dem Schüler Heinrich Janz(Oa) oblag. Beide Dirigenten verdienen für den ſchönen Verlauf der Feier alle Anerkennung. D. Das neue Heim der Küdd. Diskonto⸗ Geſellſchaft. Wie bereits bekannt gegeben wurde, hat die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft.⸗G. vor einigen Tagen ihr neues Geſchäftshaus in D 3, 15/16 bezogen. Als wir dieſe Mitteilung machten, hoben wir ſchon hervor, daß mit dieſem Bankgebäude unſere Stadt um eine Sehenswürdigkeit reicher iſt. Wer ſich die in hellem Altleininger Sandſtein im Stil Louis XVI. ausgeführ⸗ ten Faſſaden betratchtet, wird unſer Urteil nicht für übertrieben halten, ſondern im Gegenteil bei dem Beſchauen dieſer edlen, einfachen, ruhigen Linien einen ganz beſonderen äſthetiſchen Genuß empfinden, der nicht unweſentlich durch die prachtvollen Reliefmedaillons in den Fenſterbrüſtungen geſteigert wird, die von Herrn Profeſſor A. Varneſi⸗Frankfurt a. M. modelliert wurden und auf die Zweckbeſtimmung des Baues hinweiſen. Heute hatten wir Gelegenheit, einen Blick in das Innere des Gebäudes zu werfen. Die Direktion war ſo liebenswürdig, den Vertretern der Preſſe vor den Behörden, die auf morgen geladen ſind, den beſichtigen. Die Herren Direktoren Lin deck und Dr. Heſſe hatten die Freundlichkeit, die Führung bei dem Rundgange zu übernehmen, bei dem wir uns überzeugen konnten, daß bei der Inneneinrichtung des Gebäudes vom Souterrain bis unters Dach größte Zweckmäßigkeit und ſolide Einfachheit die leitenden Grundfätze waren. Man ſieht auf den erſten Blick, daß überall nur das allerbeſte Material verwendet wurde, daß nichts ver⸗ ſäumt wurde, um den Geſchäſtsbekrieb zu dem modernſten, muſter⸗ gültigſten zu geſtalten. Schon das Veſtibül, das das Publikum durch den Hauptein⸗ gang in D 3. 15 betritt, macht in ſeiner ſtilvollen Vornehmheit einen imponierenden Eindruck, der noch weit intenſiver empfun⸗ den wird, wenn man das Treppenhaus zu dem gegenüberliegenden Schalterraum durchſchreitet. Das Erdgeſchoß enthält, wie gleich zuſammenfaſſend erwähnt ſei, vorwiegend die für den Verkehr mit dem Publikum beſtimmten Räume und zwei Gewölbe für den Tagesverkehr, das 1. Obergeſchoß die Direktionszimmer, Sprechzimmer, Sekretariat, Korreſpondenz, Regiſtratur und Ex⸗ pedition, das 2. Obergeſchoß den Sitzungsſaal mit Nebenräumen, die Buchhaltung und die Hausmeiſterwohnung. In das Sockel⸗ geſchoß ſind die Stahlkammer, Effekten⸗ und Couponsgewölbe eingebaut. Der große Schalterraum frappiert neben der Lichtfülle, die ſich in ihn durch das Oberlicht ergießt, durch die raum im Viereck umſäumen. Als ſehr vorteilhaft wird es emp⸗ funden werden, daß die Schalter mit durchſichtigen Scheiben ver⸗ ſehen ſind. Man bekommt den Eindruck, daß ſich in dieſem Raum t der ſtärkſte Andrang mit Leichtigkeit bewältigen läßt. Als eine beſondere Annehmlichkeit wird es begrüßt werden, daß nehmlich für Damen beſtimmt iſt. Die drei Schalter, die ſich in dem Raume befinden, in dem auf einer mächtigen runden Tafel Zeitungen und Druchſachen ausgelegt ſind, dienen ſpeziell der Abwicklung des Effekten⸗ und Depoſitenverkehrs, ſowie der Er⸗ ledigung von Kreditbriefen. Zwei Sprechzimmerchen ſind der Wechſelſtube beigegeben. Links vom Haupteingang befinden ſich zwei Zimmer für den Auffſichtsrat. Am ſehenswerteſten ſind die im Sockelgeſchoß liegenden Näume für die Aufbewahrung der Werte. Für die offenen Effek⸗ ten iſt ein großes Hauptgewölbe mit Arbeitsräumen vorgeſehen, welches durch eine beſondere Treppe direkt mit den darüber lie⸗ genden Bureaus in Verbindung gebracht iſt. Völlig unabhängig hiervon iſt die Stahl kammer mit Schrankfächern unter eige⸗ nem Mitverſchluß des Mieters(Safes) angeordnet, zu der man von der Eingangshalle aus bequem Zutritt hat, ohne die Trep⸗ penhalle berühren zu müſſen. Schwere, mit allen Erfahrungen der Neuzeit gegen Einbruch, Feuer u. Schmelzung geſicherte Pan⸗ zertüren verſchließen die Zugänge zu den Gewölben Stahl⸗ panzerung der Umfaſſungen, Kontrollgänge und elektriſche Alarm⸗ einrichtungen gewährleiſten die größte Sicherheit. Nach menſch⸗ lichem Ermeſſen kann Menſchenhand und Feuersgewalt den Wer⸗ ten, die in dieſen Kammern und Gewölben liegen, bei dieſer raffiniert ausgeklügelten Verwahrungsart nicht das geringſte an⸗ haben. Beim Durchſchreiten des Ganges, der die Stahlkammer umgibt, ſtößt man auch auf die Maſchinerie zu der Rohrpoſt⸗ anlage, die in den Geſchäftsräumen eingerichtet iſt und von den⸗ enigen, die ihre außerordentliche Zeiterſparnis erſt einmal er⸗ robt haben, nicht mehr gemißt werden möchte. Angenehm be⸗ rühren auch di bſee die durch eine ſinnreiche vebtreter daran deil. Vortritt zu laſſen. Am Freitag darf die Kundſchaft die Räume überaus zweckmäßig angeordneten 16 Schalter, die den Innen⸗ ſich rechts vom Eingang eine Wechſelſtube befindet, die vor⸗ babe man ſich ein Bild ihres Wirkens machen können. Vorrichtung mit Leichtigkeit reguliert werden können und ſich in keiner Weiſe von denen in den oberen Stockwerken unter⸗ ſcheiden. Der Bequemlichkeit des die Stahlkammer benutzenden Publikums dienen ein Vorraum mit 5 größeren und kleineren Kojen. Hinter dem Gewölbe für die offenen Depots befinden ſich Garderobe, Toiletten und Waſchräume für die Angeſtellten der Bank mit beſonderem Zugang von der Kunſtſtraße aus. Da gerade die Mittagspauſe eintrat, konnten wir auch dieſe Räume im Betrieb beſichtigen. Im Sockelgeſchoß iſt endlich auch die Heizungs⸗ und Entſtäubungsanlage untergebracht. Beim Betreten der oberen Stockwerke überraſcht ebenfalls die außerordentliche Helle und Bequemlichkeit. Es muß eine Luſt ſein, in dieſen Räumlichkeiten zu arbeiten. Da der Spruch 5 iſt Geld!“ ſpeziell für den Bankbetrieb gilt, ſind ſelbſt⸗ redend auch die modernſten Vervielfältigungsapparate vertreten. So zeigte man uns in der Regiſtratur eine mil erſtaunlicher Schnelligkeit und Präziſion arbeitende Vervielfältigungsmaſchine mit elektriſchem Antrieb. Der oberſte Stöck enthält in dem 13 m langen, 7% m breiten und 5 im hohen Sitzungsſaal den Haupt⸗ repräſentationsraum. An ſeiner Fertigſtellung wird gegenwärtig noch gearbeitet. Wundervoll iſt die gewölbte kaſſettierte Stuck⸗ decke. Ein Prunkſtück der Innendekoration iſt auch das im erſten Obergeſchoß befindliche Sälchen für Kommiſſionsſitzungen, zu dem die prachtvollen geſchnitzten Barocktüren des alten Heims, die Goldleiſten und Oelgemälde wieder verwendet wurden. In dieſem Raum, in dem auch die wunderbare Stuckdecke die Kopie eines Zimmers des Weil u. Benjaminſchen Hauſes iſt, hängt ein lebensgroßes Oelgemälde des Herrn Bankiers Seligmann Ladenburg, des Großvaters des Herrn Dr. Richard Laden⸗ burg. Ein gegenwärtig in Ausführung begriffenes Oelgemälde des Herrn Geh. Kommerzienrats Karl Ladenburg wird die andere Seite des Sälchens ſchmücken. Auch die Direktionszimmer ſind mit vornehmer Eleganz ausgeſtattet. Jede Ueberladung iſt mit diſtinguiertem Geſchmack vermieden. Alle Räume ſind mit Warmwaſſerheizung verſehen und werden elektriſch beleuchtet. Ein Aufzug am Treppenhaus vermittelt außer drei Treppen den Verkehr von Stockwerk zu Stockwerk. Der geſamte Bau wurde von der Firma Philipp Holzmann u. Cie., G. m. b. H Frankfurt a..⸗Mannheim unter hauptſächlicher Heranziehung hieſiger Firmen ausgeführt. Das Projekt ſtammt von dem Direk⸗ tor dieſer Firma, den durch viele Bankbauten bekannten Herrn Baurat Hermann Ritter, der damit eine glänzende Probe ſeines Könnens abgelegt hat. Mit der Bearbeitung des Projekts einſchließlich der architektoniſchen Details ſowie der Bauleitung war Herr Architekt E. Rückgauer von der Firma Holzmann betraut, der bei dem Rundgang mit berechtigtem Stolz ſich an der Erläuterung beteiligen durfte. Niemand wird von dem Prachtbau ſcheiden, ohne den Eindruck mit fortzunehmen, daß unſere Stadt um 1 0 Geſchäftshaus reicher iſt, das innen und außen vorbildlich wirkt. Der Beſuch der Landesboten in Mannheim. Anknüpfend an die Budgetdebatte in der 2. badiſchen Kammer hatte die Großh. Regierung die Herren Landtagsabgeordneten ein⸗ geladen, ſich durch perſönliche Inaugenſcheinnahme und eingehende Beſichtigung der Landesgefängniſſe ſich ein eigenes Vild von dem hier in Baden geübten Strafvollgug zu machen. Dieſer Einladung folgend, haben ſich die Herren Landesboten heute mach hier, nach Mannheim begeben, um zuerſt das neue und dann das albe Landes⸗ gefängnis zu beſichtigen. Es nahmen wohl an 150 Herren, Land⸗ tagsabgeordnete, Herben aus dem Juſtiaminiſterium und die Preſſe⸗ Im neuen Landesgefüngnis. Um 11 Ühr trafen die Teilnehmer ein, ſtaltsvorſtand. Herr Miniſterialdirektor Huüb tere Herren von ind Beamlen übernahmen die Führung, die Einrichtungen bis ins einzelne erklärend. Wir können heute bon einer detaillierten Be⸗ ſchreibung des Landesgefängniſſes abſehen, da wir dieſes bereits anläßlich der Eröffnung der Anſtalt getan haben. Man kann wohl ſagen, daß die mit allen modernen und modernſten Einrichtungen verſehene Anſtalt in ihrer peinvollen Sauberkeit, ihren luft⸗ und lichtvollen Räumen für Gefangene einen Aufenthalt bietet, wie es nur den allerſtrengſten humanen Anſchauungen entſpricht. Und wenn nicht der Zwang der Enk⸗ äußerung der eigenen Willensbeſtimmung und der Freiheit nicht damit verbunden wäre, ſo könnte man es berſtehen, wenn es Men⸗ ſchen gibt, die ſich nach einer ſolchen„Verſorgung“ wieder zurück⸗ ſehnen und ihr Sinnen und Trachten danach richten. Und wenn man abſieht von der Einzelhaft und den ſonſtigen„Unannehm⸗ lichbeften“, die mit der Verbüßung einer Strafe verbunden ſind, ſo könnte man eher glauben, in einem Sanatorium zu ſein, als in einem Gefängniſſe. Doch wohnt hinter den dicken Mauern, mag das humane Streben unſerer Zeit alles auch noch ſo„freundlich und einladend“ geſtaltet haben, ein gutes Teil Tragik. Man deukt an die Menſchen und ihre Schickſale, die hier zu ſein gezwungen ſind. War es eigene Schuld oder waren es Verhältniſſe, die ſie hierher brach⸗ ten und viele andere Fragen tauchen auf. Man gerät ins Grü⸗ beln über die ſoziale Frage, über das Untwürdige im Menſchen, über die Notwendigkeit einer Einſperrung und noch über vieles andere. Hinter den dickem Mauern fühlt man ſo recht die Schwere und Kompliziertheit der Beziehungen der Menſchen untereinander. Die Beſichtigung des neuen Landesgefängniſſes begann um 11 Uhr und dauerte bis 2 Uhr. Zur: Schluß lud die Verwaltung die Beſucher zu einer eingehenden Probe der Gefangenenkoſt ein. In den Küchenräumen ſtanden gedeckte Tafeln bereit und mit gutem Appetit, die Beſichtigung hatte großen Hunger gemacht, wurde Suppe und dann Rüben und Kartoffeln verzehrt. Als Koſt⸗Zulage gab es delikate Brötchen und Wein. nur die Beſucher, nicht die Gefangenen. Herr Oberſchulrat Rebmann ſpvach im Namen des Kolle⸗ giums Herrn Miniſterialdirektor Hübſch und den weiteren Herren der Regierung, der Verwaltung und den Beamten der Anſtalt den wärmſten Dank aus für die liebenswürdige Führung und Lin⸗ gehende Erklärung. Neben dem Eindruck, den eine ſolche Anſtalt auf das Gemüt des Beſuchers hervorrufe, ſei doch der Eindruck ein freundlicher geweſen, dadurch, da in humaner Weiſe ſo viel für die Gefangenen getan würde. Er habe den Eindruck gewonnea, daß hier ein günſtiger Einfluß auf die ſittliche und moraliſche Füh⸗ rung der Gefangenen ausgeübt werde. Daß hieran vor allem die Beumten mitwirkten, davon ſei er überzeugt. Durch den Beſuch Er könne hier nur die Anerkennung aller ausſprechen. Dieſes wurde von de⸗ übrigen Herren mit einem Bravo beſtätigt. Große Anerkennung ſei Herrn Oberbaurat Warth auszuſprechen, der dieſen Bau ſo bis ins einzelne durchdacht habe. 5 25 Extrawagen der elektriſchen Straßenbahn führten damn die Beſucher in die Stadt zurück. Es wurde das alte Landesgefängnis beſichtigt. War der Eindruck im neuen Landesgefängnis der denkbar gün⸗ ſtigſte, ſo wurde im alten kein guter gewonnen. Dunkel, dumpf und muffig. Die Sauberkeit in dem alten Gebäude iſt nicht ſo zu erhalten, daß ſie den hygieniſchen Anſprüchen der Neuzeit ge⸗ ſch und einige wei⸗ nügt. Ein alter Kerker, der hoffentlich bald ſeine Tage gezählt hat. Einige begrüßt von dem An⸗ der Regierung wie der Anſtaltsvorſtand und die Dieſe letzteve erhielten aber Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Fraktion konnten hier eine kundige Erläuterung geben. Es waven Erinnerungen an Tage, die ſie hier unfreiwillig verbracht hatten. 5 In der Kunſthalle. Durch Herrn Stadtrat Vogel war den Abgeordneten eine Einladung der Stadt Mannheim überbracht worden zur Beſich⸗ tigung der Kunſthalle, des Roſengartens und des Theaters. In der Kunſthalle begrüßte Herr Oberbürgermeiſter Mar⸗ tin die Herren. Er hoffe, daß es ihnen in Mannheim recht gut gefallen möge. Die Stadt ſei nicht ſo ſchlecht, wie ſie gemacht werde. Nach des Lebensſchattenſeiten, die ſich in dem Gefäng⸗ nisinnern gezeigt hätten, böte ſich hier in der Kunſthalle, im Roſengarten, und heute abend im Muſentempel des Lebenslicht⸗ ſeite, die Kunſt. Sodann übernahm Herr Wichert, der Direktor der Kunſthalle, die Führung durch die Räume und Erklärung der Bilder. 5 Dann fand eine Beſichtigung des Roſengartens, deſſen Räume feſtlich erleuchtet waren, ſtatt. In den Reſtaurations⸗ räumen bot die Stadt den Beſuchern einen Imbiß. Das größte Intereſſe der Beſucher erregte im neuen Landesgefängnis die Anlage der Telephonzentrale durch die Privattelephongeſellſchaft. Von der Zentrale aus wird die ganze Anſtalt beherrſcht. J. W. «Uebertragen wurde dem Reviſor Karl Baſemann bei der Generaldirektion der Statseiſenbahnen die Stelle eines Rechnungsbeamten bei der Oberrechnungskammer und dem Stadt⸗ pfarrer Johann Martin Schad in Breiten die etatmäßige Amtsſtelle eines katholiſchen Hausgeiſtlichen beim Landes⸗ gefängnis und der Weiberſtrafanſtalt Bruchſal. * Landesherrlich angeſtellt wurden bei der Staatseiſenbahnver waltung Eiſenbahningenieur Chriſtos Vlachos und die Revif Wilhelm Meyer, Otto Friton, Georg Meythaler, Ludwig Dieh! Friedrich Eiſenlohr, Adolf Hermann und Julius Ruf bei Generaldirektion, die Stationskontrolleure Friedrich Stephan in Waldshut, Georg Wambsganß in Krauchenwies, Julius Mer in Königshofen, Konrad Dietſche in Albbruck, Bertold Suhm Maxau, Theodor Schumacher in Murg und Ludwig Haſel⸗ wander in Frieſenheim, die Betriebsſekretäre Rudolf Fiſche Eberbach, Adolf Thoma in Waldshut, Gabriel Kleiber in O burg, Adolf Beez in Freiburg, Adolf Horn in Heidelberg, Frdr Wagner in Mannheim, Ludwig Bühr in Freiburg, Jo Werner in Heidelberg, Georg Ritter in Schwetzingen, 0 Ballweg in Singen und Ernſt Boos in Schiltach, Telegra ſekretär Emil Graß in Neckarelz, die Werkmeiſter Friedrich Lan⸗ in Heidelberg und Eduard Thilo in Karlsruhe, ſowie kontrolleur Karl Rücklin in Mannheim.„•FäF * Zur Erweiterung der Ludwigshafener Hafenanlagen. Wi uns ein Telegramm aus München meldet, genehmigte di bayeriſche Abgeordnetenkammer einſtimmig für die Erweiterung des Hafens und der Umſchlagsanlagen in Jud wigshafen a. Rh. als erſte Rate 4100 000 M. in der Urteilsveröffentlichung ein Druckfehler unterlaufen. Das Geſamturteil gegen Ott lautet nicht auf 3 Jahre 6 Monate, ſon⸗ dern guf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, abzüglich 5 Monat der Unterſuchungshaft. 5 * Parade. Verſchiedene Anfragen veranlaſſen uns, davauf hin⸗ zuweiſen, daß die morgige Parade der Garniſon nicht auf dem Meßplatz, ſondern auf dem Schloßplazz ſtattfindet. Eiſenbahnunfall. Amtlich wird gemeldet: Am 24. 10 Uhr abends, fuhr in Ueberlingen Perſonenzug 683 in falſcher Weichenſtellung auf den Schluß des Güterzugs 8055 durch 5 Wagen des letzteren entgleiſten und ſämtliche Glei Bahnhof geſperrt wurden. Die Reiſenden des Perſone die unberletzt blieben, wurden in einem Sonderzug mit 1, diger Verſpätung weiterbefördert. Verletzungen des Perſonals ebenfalls nicht vorgekommen. Bis zur Ankunft der Frühzüge ein Gleis freigemacht, ſo daß weitere Störungen nicht mehr urſacht wurden; gegen 11 Uhr vormittags waren alle wieder frei. 85 Vereinsnachrichten. * Die Vogelausſtellung, die vom 8. bis 10. Janu Verein für Vogelzucht und Schutz im„grünen H veranſtaltete, hatte einen überaus guten Beſuch zu ver ſo daß der Verein auf ſeine Rechnung gekommen ſein wohl auch wieder dieſes Jahr, wie uns verſichert wir Betrag für Vogelſchutz bezw. Naturſchutz aufwenden wir ſei noch erwähnt, daß bei der Gratislotterie die Gewinne den Eintrittskarten verzeichneten Los⸗Nr. 161 und 41 Kanarienhähnchen, noch nicht abgeholt ſind.— Ferner hält Verein am Donnerstag, den 27. Januar, abends 8 Uhr, Lokal„Hohenſtaufen“, 3, eine Mitgliederverſan lung mit Vortrag und Mitgliederlotterie ab, zu welcher, Lotterie wegen, gegen Vorzeigen der Mitgliederkarten, nur di Mitglieder Zutritt haben. 3 1 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft .R. Das Grab der Schröder⸗Debrient. lůͥAm 26. kehrt der Todestag der berühmten Sängerin zum 5 wieder). Auf dem weiten Trinitatisfriedhoſe mitten in auf dem Wilhelmine Schröder⸗Deprient ſchon bei Leb gern weilte, fand die Künſtlerin ihre letzte Ruheſtätte. Am Februar wurde ſie nach Dresden überführt. Ihr letzter W war, in ihrem lieben Dresden, wo ſie unter Carl Ma Weber ihre erſten Triumphe feierte, begraben zu wer einfacher Grabhügel, der von Granitplatten und eine von Efeu umrankten Eiſengitter umſäumt wird. ſchlichten Granitblock ſteht in wenigen Worten ein ſchichte des muſikaliſchen Dramas: „Wilhelmine von Bock, Schröder⸗Devrient, 5 geb. 6. Dez. 1804, geſt. 26. Jan. 1860.“ So oft ich das Grab beſuchte, immer fand ich es mit B geſchmückt, aber auch einſache Kränze von Laub und Imor llen das beſcheidene Dankopfer der Armut, finden ſich.„Blum bringt mir, Blumen pflanzt auf mein Grab, zu Häupten Bäume, zwei Linden. Dazwiſchen ſtellt eine Bank u: kommt zuweilen, ſetzt Euch ans Grab und ſprecht von mir ſchrieb Wilhelmine noch kurz vor ihrem Tode an eine Dr dener Familie. Bäume auf Gräber pflanzen, verbot damals Friedhofsordnung; Freunde wollten ihr ein paar Lorbeerbäum in Kübeln aufs Grab ſlellen, Herr v. Bock fand es zu anſpruchs voll für die große Künſtlerin. Heute wächſt aus ihrem G ein ſtattlicher Baum, ihr Wunſch wurde erfüllt. Vielleicht trug die Winde oder die Vöglein ein Samenkorn zur letzten Ru ſtätte, vielleicht pflanzte ihn auch Freundeshand. Keine iſts. Eine Eiche, das Zeichen des Sieges und Ru deutſche Lorbeer.„„„ „Tantris der Narr“, Ernſt Hardts Schillerpreisdre im Leſſing⸗Theater ſchon das zweite Jubiläum fe fünfzigſten Aufführung. Sie wurde auf Wunſch der ſeinen Gäſten, dem Kronprinzen und der 4. Seite. Gensral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Februar. Rumänien, den Beſuch der Tragödie ermöglichen vollte, um zwei Tage zurückverlegt. Ein feſtlich geſtimmtes, bis auf den letzten Platz beſetztes Haus hörte die ſchönen, farbigen Strophen und die bannenden Vorgänge der Liebesmär von Triſtan und Iſolde wieder mit wachſendem Intereſſe. Der anweſende Dichter konnte nach dem drilten Akt und zum Schluß mehrere Male dankend vor den Vorhang treten. ——— Letzte Nachrichten und Telegramme. Eine Rede des Prinzen Ludwig von Bayern über die Schiffahrtsabgaben. * München, 25. Jan. Auf der Hauptverſammlung der Seltion München des Bayeriſchen Vereins zur Hebung der Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt in Bayern, die heute abend im Hotel Leinfel⸗ der ſtattfand, wurde die Frage der Erhebung von Schiffahrts⸗ abgaben beſprochen. Dabei hielt Prinz Ludwig folgende Rede: Stellen wir uns auf den rein praktiſchen Standpunkt. Wir wollen doch endlich einmal an den Rhein angeſchloſſen werden. Was die Frage ſelbſt anbetrifft, ſo iſt von der Erſchwerung des Verkehrs auf den Waſſerſtraßen geſprochen worden. Man baut die Waſſerſtraßen doch nicht und ſpeziell Preußen zu dem Zweck, um den Verkehr zu unterbinden, ſondern ihn zu fördern. Hin⸗ ſichtlich der Details läßt ſich ſehr viel reden. Es iſt dringend zu brünſchen, daß ſo vorgegangen wird, daß die diſſentieren⸗ den Staaten ſich nicht mit Recht beſchwert füh⸗ len. Da kann man helfen. Ich möchte auf eines aufmerkſam machen. Wir ſind in Bayern in einer verſchiedenen Lage. Das rechtsrheiniſche Bayern iſt in hohem Grade intereſſiert, daß die Mainkanaliſation zuſtande kommt, das linksrheiniſche Bahern ſteht auf einem ganz anderen Studpunkte und von ſeinem Geſichtspunkte aus mit Recht. Es ſagt, wir haben die Waſſerſtraße ſchon und wollen möglichſt ohne jede Abgabe den Verkehr mit der See behalten. Denſelben Standpunkt nimmt Baden wegen Mannheim und Karls⸗ ruhe und auch Sachſen und Heſſen ein. Ich möchte darauf aufmerkſam machen, daß wir nicht gegen dieſe Staaten arbeiten ſollen. Wir wünſchen, daß auch dieſe Staaten einen Vorteil haben. Da laſſen ſich verſchiedene Sachen machen, abgeſehen von der Tarifierung. Wir wollen ja doch nicht, daß wir in Bayern in Aſchaffenburg enden, die Württemberger nicht in Heilbronn. So muß weiter gearbeitet werden. Und wenn nun der Rhein bis in den Bodenſee ſchiffbar gemacht wird, ſo hat gerade der ſüdliche Teil von Baden einen ſehr großen Vorteil von der Rheinſchiffahrt, den er jetzt nicht hat. Und wenn in Sachſen— wwweas nicht ausgeſchloſſen iſt— die Saale und die Elſter ausgebaut wwerden, ſo iſt Leipzig angeſchloſſen, und das iſt gewiß von großer Bedeutung Aehnlich ſteht es in Heſſen, wenn die Lahn kanaliſiert dwärd. Es ſollen durch die Intereſſengemeinſchaften alle die großen Stromgebiete ſamt ihren Nebenflüſſen in das große Schiffahrtsnetz allmählich aufgenommen werden. Wir machen den erſten Schritt; es iſt dringend zu wünſchen, daß auf dieſen erſten Schritt die anderen folgen. Ich gebe gerne zu, daß die Flößerei in gewiſſer Hinſicht erſchwert wird. Aber in einzelnen Stromgebieten, wie in dem der Weichſel, gehen die Flöße nicht nur ſtromabwärts, ſondern auch ſtromaufwärts, dank dem langſamen Flußlauf und den ver⸗ ſchiedenen Kanälen. Auf kanaliſierten Flüſſen können die Flöße ſehr tief gehaut werden und können infolge deſſen viel größere Maſſen Holz auf einmal transportiert werden. Der Holztrans⸗ bort wird dadurch nicht teurer, ſondern eher billiger. Wenn die Flöße tiefer gebaut werden, können ſie durch die Schleuſen gehen, ühnlich wie die Schiffe. Es iſt davon geſprochen worden, daß Ab⸗ gaben, die einmal eingeführt wurden, nicht mehr abgeſchafft wer⸗ den. Was haben wir nun bei den Waſſerſtraßen geſehen? Jahr⸗ Hhunderte lang hat es Waſſerzölle und zwar ſehr hohe gegeben, die formell erhoben worden ſind, um die Schiffahrt zu fördern, in Wirklichkeit aber, um rein fiskaliſche Einnahmen zu machen. Wir mußten ſelbſt erleben, daß dieſe geſallen ſind. Es braucht nur einmal eine andere volkswirtſchaftliche Strömung zu kom⸗ men. Es können einmal günſtige Finanzverhältniſſe eintreten, dann werden die Zölle fallen.(Sehr richtig!) Wir ſind Gott ſei Dank endlich einmal am Abſchluß und ſtehen vor dem Beginn der Mainkanaliſation. Da werfen wir doch nicht im letzten Augen⸗ bliß dem großen Werke Prügel in den Weg! Trachten wir, es möglichſt ſchnell auszuführen und ſo, daß nicht eine Un⸗ einigkeit zwiſchen den deutſchen Staaten entſteht, ſondern auf eine Art, daß dieſen Staaten, wenn ſie auch momen⸗ tan glauben, daß ſie geſchädigt werden, in Zukunft doch Vorteile daraus erwachſen.(Lebhafter Beifall.) Die Frage der Schiffahrtsabgaben. * Dresden, 26. Jan. Staatsminiſter Vitzthum v. Eckſtädt wird ſich am 2. Februar nach Verlin begeben, um perſönlich im Bundesrat den Antrag Sachſens auf Ablehnung der Vorlage zetr. Einführung der Schiffahrtsabgaben zu vertreten. Zur Beſchlagnahme ruſſiſcher Staatsgelder. m. Pelersburg, 26. Jan.(Priv.⸗Tel.) Der aus Berlin zurückgekehrte Vertreter der ruſſiſchen Regierung für die An⸗ gelegenheit der beſchlagnahmten Staatsgelder erſtattete dem Miniſterrat Bericht über das Ergebnis ſeiner Unterhandlungen, worauf er ſich mit weiteren Vollmachten nach Berlin begeben wird. Die„Nowoje Wremja“ teilt mit, dem ruſſiſchen Staats⸗ vertreter ſei in Berlin von einem Vertreter der Hellfeldtgruppe, einem ehemaligen Mitglied des Reichstags, die Summe von 400 000 M. zur ſofortigen Auszahlung zum Beſten ruſſiſcher Witwven und Waiſen angeboten worden, falls ein glücklicher Ver⸗ gleich zuſtande komme. Hochwaſſer und Unwetter. m. Kölln, 26. Jan.(Priv.⸗Telegr.) Infolge des ſtarken Schmeefalles im Rheingebiet iſt der Waſſerſtand des Rheins zum Stehen gekommen. Er beträgt heute noch 6 Meter und Überſchwemmt weite Niederungen. In einzelnen Seitentälern des Oberrheins ſind durch die anhaltende Ueberſchwemmung Krankheiten ausgebrochen. Die Nahe zeigt neues ſtarkes Steigen. Zahlreiche Per⸗ ſonen ſind im Nahegebiet von der Influenza befallen. Berlin, 26. Jan. Die„B..“ meldet aus London: Wegen der ſchweren Stürme iſt der Schiffsverkehr auf dem Kanal unterbrochen. Ueber 200 Paſſagiere warten in Dover curf die Ueberfahrt, darunter der Herzog von Weſtminſter und der Ersbiſchof von Canchridge. Auf hoher See, 70 Km. von Flumborougt, wurde ein Dampfer geſichtet, der Notſignale ab⸗ gab. Im Norden Englands ſind gewaltige Schneemaſſen niedergegangen und zahlreiche Züge ſtecken geblieben. * Genf, 26. Jan. Die Schweiz bat weiter unter Ueber⸗ ſchwemmungen zu leiden. Der Eiſenbahnverkehr iſt geſtört. In⸗ ßolge des hohen Waſſerſtandes funktionieren auch die Schleuſen⸗ anlegen nicht mehr. Man befürchtet eine Kataſtrophe. 1— *Paris, 26. Jan.(2 Uhr morgens.) Aus der Provinz laufen weitere Hiobspoſten ein. In Macon mußte die Bevölkerung vor dem Hochwaſſer die Häuſer räumen. Die Umgegend von La Breſſe iſt von jedem Verkehr abgeſchnitten. In Verdun find 11 Häuſer eingeſtürzt. In Meaux ſind mehrere Straßen und die Huſarenkaſerne überflutet, auch die Nachbarorte ſind unter Waſſer. In Lille herrſchen heftige Stürme. Im Arondiſſement Hazebrouck ſind die Kanäle und Flüſſe über die Ufer getreten. Im Norden des Pas de Calais iſt jeder Verkehr unterbrochen. In Souvigny ſur Orge nimmt das Hochwaſſer in beunruhigendem Maße zu. Das Elend iſt groß, aller Handel und Wandel ſtockt. In Epernay iſt die Lage ſehr ernſt. In Conflans ſind 14 Häuſer eingeſtürzt. In St. Juſt durchbrach der Kanal von Troyes die Dämme. Nähere Nachrichten fehlen noch. Mehrere Familien von Gutspächtern wurden von den Fluten über⸗ raſcht. In Charenton hält das Steigen der Marne an. 4000 Perſonen müſſen noch die Wohnungen räumen. Aus Bordeaux wird das Anwachſen der Flüſſe Gers, Charente, Adour und der Dordogne gemeldet. Mehrere Dächer wurden vom Sturm abgehoben. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 26. Jan. In Potsdam erhält ſich das Gerücht, daß die Ernennung des Regierungspräſidenten v. d. Schulenburg zum Oberpräſidenten unmittelbar bevorſtehe, ebenſo die Ernennung des Oberpräſidialrates von Winterfeld zum Regierungspräſidenten in Potsdam an Stelle des Herrn von der Schulenburg. Das badiſche Großherzogspaar in Berlin. IBerlin, 20. Jan. Um halb 12 Uhr traf das Groß⸗ herzogspaar von Baden hier ein und begab ſich zum Schloß. Ein Empfang auf dem Bahnhof fand nicht ſtatt. Die An⸗ weſenheit des Großherzogspaares erfolgt anläßlich des morgigen Geburtstages des Kaiſers. Albert Langen kein Steuer⸗Defraudant. ] Berlin, 26. Jan. Die„Leipz. Neueſten Nachr.“ hatten kürzlich von einer Münchener Zollhinterziebung geſprochen, wobei das Landgericht München zwei Geſchäftsführer des verſtorbenen „Simpliziſſimus“⸗Verlegers Alh. Langen zu der hohen Geldſtvafe von 92 040 M. verurteilt hätte. Die beiden Geſchäftsführer ſollten in ihrer Selbſtverteidigung ihren verſtorbenen Prinzipal als An⸗ ſtifter zu den fortgeſetzten raffinierten Staatsbetrügereien be⸗ zeichnet haben. Dieſe Angaben ſollen durch die Tatſache erhärtet worden ſein, daß gegen den verſtorbenen Albert Langen ſelbſt ein Verfahren deshalb eingeleitet geiweſen ſei, deſſen Aufregungen das überraſchend ſchnelle Ende des herzleidenden Mannes beſchleunigt hätten. Ludwig Thoma ſchickt nun der„Tägl. Rundſch.“, die zu dem Ausgang des Prozeſſes in einem polemiſchen Artikel unter der Spitzmarke„Simpliziſſimus⸗Leute als Phariſäer des Radikalismus“ Stellung genommen hatte, einen längeren Artikel, wornach der In⸗ genieur., der beſchuldigt wurde, einige„Züſt“⸗Automobile un⸗ verzollt über die Grenze gebracht zu aben, im Herbſt 1908 von Albert Langen entlaſſen worden ſei, mit dem„Simpliziſſimus“ aber in leinerlei Verbindung geſtanden habe. Seine Anſchuldigung, daß Langen der Amſtifter geweſen ſei habe ſich als Lige heraus⸗ geſtellt, da Langen nachweislich den Zollbetvag an B. bezahlt hat. Daß Langen mit der Sache nichts zu tun hatte, ſei ſelbſt vom Staatsanwalt und vom Vorſitzenden in der Urteilsbegründung als erwieſen angeführt worden. Gegen Langen ſei niemals ein Ver⸗ fachren eingeleitet geweſen. Gbenſo falſch ſei es auch, daß die Auf⸗ regungen dieſes angeblichen Prozeſſes den Tod Albert Langens be⸗ ſchleunigt hätten. Der deutſch⸗portugieſiſche Handelsvertrag in der Kommiſſion abgelehnt. ſe Berlin, 26. Jan. Die Kommiſſion portugieſiſchen Handelsvertrag lehnte dieſen mit 15 gegen 13 Stimmen ab. Die zuſtimmende Minderheit beſteht aus den Kon⸗ ſervativen, einem Freikonſervativen, den Freiſinnigen und dem Zentrumsabgeordneten Herold. Gegen den Antrag ſtimmten die Nationalliberalen, faſt ſämtliche Zentrumsabgeorduete und der Pole und ein Teil der Reichspartei. Der nationalliberale Abg. Fuhrmann gab die Erklärung ab, daß das einſtimmige Votum der Mitglieder der Kommiſſion nicht die einzelnen Mitglieder der Fraktion in ihrer Stellungnahme präjudiziere. Deutſcher Neichstag. Stimmungsbild. Berlin, 26. Jan. Im Reichstage wurde heute die Ausſprache über den Südweſtafrikaniſchen Nachtragsetat fortge⸗ ſetzt. Das Haus iſt ſchwach beſucht, dagegen zeigen ſich die Tribünen ſtärker beſetzt. In der Hofloge iſt der Kron⸗ prinz erſchienen. Als erſter Redner erhält das Wort der freikonſervative Abg. Dr. Arendt, der die beſondere Bedeutung der Ver⸗ handlungen über den Nachtragsetat hervorhebt,, da ſie das Ende unſerer Kolonialkämpfe kdarſtellen. Er hebt beſonders hervor, daß auch die Sozialdemokraten jetzt ganz anders auftraten als früher und nennt Ledebours geſtrige Rede ein Rückzugsgefecht. Sie ſei voll unfreiwilligen Humors und reſigniert geweſen. Der Redner hofft, das es gelingen werde, mit Hilfe der Gewinne aus den Diamanten das Bahnnetz in der Kolonie weiter ausbauen zu können, er warnt aber vor übertriebenen Hoffnungen und führt aus die Kolonjen müßten zunächſt wirtſchaftlich auf einen ſoliden Boden geſtellt werden. Redner kommt ſchließlich auf die Mißſtimmung in der Kolonie zu ſprechen und verurteilt die Telegramme und Beſchwerden aufs ſchärfſte. Die Rechtsgrundlage der Beſitztitel der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika beſpricht der Abg. Storz von der linksliberalen Fraktionsgemeinſchaft, er er⸗ kennt die Zweckmäßigkeit der Dernburgſchen Maßnahmen an, und ſchiebt die Schuld an den Lüderitzbuchter Beſchwerden, die er ebenfalls verurteilt, dem Diamantenkoller zu. Mit Genugtuung begrüßt Redner die Erfolge des kauf⸗ männiſchen Geiſtes, der in der Kolnialverwaltung unter Dernburg zur Verwendung kommt. Nochmals nimmt Staatsſekretär Dernburg dos Wort, der im erſten Teil ſeiner Rede eingehend die Bahnpolitik des Kolonialamtes rechtfertigt. Er weiſt vor allem auf die wirtſchaftliche Bedeutung hin, die dem Ausbau des Bahnnetzes zukommt. In einem Gebiet, das 11½mal ſo groß wie Deutſchland iſt, gibt es nur einige hundert Kilometer Bahn⸗ netz. Das weitaus ausſichtsreichſte Gebiet im Norden iſt bisher ganz ohne Bahnen. Die Kolonialregierung wird jetzt für den deutſch⸗ 2 vor allem das ganze mittlere Gebiet des Schutzgebietes er⸗ ſchließen. Bezüglich der Finanzierung der Bahn iſt der Staatsſekretär guter Hoffnung, mit den bewilligten Mitteln auszukommen und auch noch wie bei der Otavibahn Ueber⸗ ſchüſſe zu erzielen. Dieſe erfreulichen Reſultate führt der Staatsſekretär zum Teil auf die Mithilfe der Landeskommiſ⸗ ſion zurück, die durch ihre Anregungen und Arbeiten dem Kolonialamt wertvolle Dienſte geleiſtet hat. Im zweiten Teil ſeiner Rede ſpricht ſich der Staatsſekretär nochmals über die Aufregung unter den Anſiedlern in Südweſtafrika aus. Er gibt ſich der Hoffnung hin, daß die Beruhigung möglichſt bald eintreten würde und erklärt, daß er infolge der Bemängelung des Nachtrags⸗Vertrages mit der Deutſchen Kolonalgeſellſchaft in der Budgetkommiſſion in der gegen⸗ wärtigen Form nicht abſchließen werde. Sodann berichtigt er den Irrtum der Anſiedler, als ob der Gouverneur bei Entſcheidungen in kolonialen Fragen den Ausſchlag zu geben hätte. Entſcheidung und Exekutive müſſe von ihm, dem Staatsſekretär ſelbſt erfolgen. Der Kolonialſekretär ſpricht aber an die Anſiedler die beruhigende Verſicherung aus, daß mit der Ausdehnung des Bahnbaues auch die Verwaltung des Landes eine intenſivere werden würde und damit die Kolonie auch adminiſtrativ einen Aufſchwung nehmen werde. Gegen den Abg. Ledebour polemiſiert der Abg. Latt⸗ mann(Wirtſch. Vgg.), dem er den Vorwurf macht, daß er bei dieſer Frage in der ewigen Verneinung verharre, obwohl die Erweiterung des Bahnnetzes genauſo im Intereſſe der Induſtrie, wie des Arbeiters liege. Er gibt ſeiner Freude Ausdruck, daß man nun in den Kolonien den Staats⸗ bahnen vor den Geſellſchaftsbahnen den Vorzug gegeben habe und die Otavibahn verſtaatlicht hat. Der Redner, der früher die Konzeſſionsverträge in Wort und Schrift be⸗ kämpft hat, ſteht nunmehr auf dem Standpunkt der Regie⸗ rung und hofft, daß im Schutzgebiet bald wieder Ruhe ein⸗ kehren werde. Nachdem die Abg. Erzberger und Arn im(ntl.) kurze Ausführungen gemacht haben, wird der Nachtragsetat in der Faſſung der Kommiſſion genehmigt, ebenſo der zuge⸗ hörige 2. Nachtragsetat. Die Lüderitzbuchtdepeſche iſt ſomit erledigt. Es folgen Rechnungsüberſichten über Kolonjalausgaben. Die Abgg. Görke(natl.) und Erzberger(3Ztr.] be⸗ mängeln die hohen Ausgaben für Federn, Leim, Papier und Gummi durch die Kolonialverwaltung. Die Verleſung der ein⸗ zelnen Poſten rief große Heiterkeit im ganzen Hauſe hervor. Auch der Kronprinz zeigte ſich durch die Aufſtellungen beluſtigt. Nachdem der Reichsſchatzſekretär Wermuth mit gutem Humor, der gleichfalls in der Hofloge Beifall findet, erwidert hat, wird dieſer Gegenſtand der Tagesordnung verlaſſen. Das Haus tritt nunmehr in die Beratung des Militäretats ein. Am Bundesratstiſch hat der Kriegsminiſter von Heeringen Platz genomen. Die Plätze der Abgeordneten füllen ſich während der Beratung allmählich. Auch auf den Tribünen wird das In⸗ tereſſe für die Beratungen lebhafter. Als 1. Redner zum Militär⸗ etat ſpricht der frühere bayeriſche Generalmajor Heußer bom Zentrum, der ſo ziemlich dieſelben Ausführungen macht, wie bei jeder Beratung des Militärelats. Er ſpricht über die hohen Mili⸗ tärlaſten und empfiehlt mit Rückſicht darauf, daß ſie gerade in der Friedenszeit auſerlegt werden, lieber ein Ende mit Schrecken zu machen, als dieſe dauernden Schrecken ohne Ende aufrecht zu erhalten. Vor allem fordert er Vermeidung aller Ausgaben, die mit der Kriegstüchtigkeit der Armee in keiner Weiſe etwas zu tun haben. Auf der anderen Seite verlangt er, daß, nachdem im vorigen Jahre die Erhöhung der Offiziersgehälter durchge⸗ führt worden iſt, nunmehr auch die Erhöhung der Soldatenlöh⸗ nung. Lebhaft kritiſiert der Redner die hohen Mietsentſchädigun⸗ gen für einzelne Generale und verſchiedene hohe Protektions⸗ ſtellen, wie die Kommandanturen in ofſenen Städten. Er wirft die Frage auf, ob wir nicht zuviel Offiziere haben und meint, daß bei der Kavallerie im Verhältnis zu der Truppenſtärke viel zu viel Generale ſeien. Er weiſt auf Frankreich hin, das jüngſt die Zahl der Leutnants um 700 herabgeſetzt hat und empfiehlt Nach⸗ ahmung dieſes Beiſpiels. Um die Ausgaben für das Heer herabzumindern, tritt der Redner für eine Herabſetzung der Dienſtzeit ein und verlangt, daß mit der Beſeitigung des dritten Dienſtjahres für die Kavallerie der Anfang gemacht werde. Er wünſcht ernſthaftere Wehrmachung des deutſchen Volkes und nicht die Soldatenſpielerei wie ſie jetzt betrieben werde. Im übrigen ver⸗ ſagte er der Heeresverwaltung die Anerkennung nicht, daß in der letzten Zeit bemerkenswerte Vereinfachung in der Armee Platz gegriffen habe. Leider beſtehe aber immer noch das Exerzierreg⸗ lement mit ſeinem gefährlichen Exerzier⸗ und Parademarſch. Abga. Häusler kommt im weiteren Verlauf ſeiner Rede auf Mißſtände in der Heeresverwaltung zu ſprechen, die ſich bei der Kieler Werft gezeigt bätten. Gegen die Militärverwaltung erhebt er den Vorwurf, daß ſie für einen Krieg nicht gerüſtet ſei, da die Intendanturen, Bekleidungsämter, Magazine und Laza⸗ rette von unglaublicher Schwerfälligkeit ſeien. Die Mobil⸗ machung müſſe auf andere Grundlagen geſtellt werden. Zum Schluß kommt der Redner auf das Duell in Halberſtadt zu ſpre⸗ chen, wobei Mannſchaften abgeſperrt haben und kritiſiert dieſes Vorkommnis in den lebhafteſten Ausdrücken des Bedauerns über dieſen Vorfall und ſchließt mit der nach dieſer Rede etwas merk⸗ würdigen Verſicherung, daß das Zentrum für den Kriegsminiſter alles Vertrauen habe und ſtets alle Forderungen bewilligen werde, die zur Aufvechterhaltung der Schlagfertigkeit des Heeres notwendig ſei. Als zweiter Redner betritt der heſſiſche Parteiführer der nationalliberalen Parbei, Abg. Oſan, das Rednerpult. Er ver⸗ langt eine größere Sparſamkeit in allen Sparten der Heeresver⸗ waltung und tadelt, daß die Verſprechungen Bülows am 15. Febr. 1907 noch immer nicht eingehalten worden ſeien und daß den Wünſchen des Reichstages bezüglich der Sparſamkeit im Heere nicht entſprochen worden ſei. Weiter verlangt der Redner, daß die Gehaltsberhältniſſe im Heere klarer geregelt werden und wendet ſich ſodann gegen die Bevorzugung des Adels bei einer ganzen Reihe von Regimentern, die noch immer völlig exkluſiv ſeien, ins⸗ beſondere bei der Kavallerie. Um 5 Uhr ſpricht der Abg. Oſan noch fort. **** JVerlin, 26. Jan. Die Budgetkommiſſion des Reichstages erledigte heute das Extra⸗Ordinarium des Etats für Südweſtafrika. Im Ordingrium wurden gemäß den Vorſchlägen der Subkommiſſion eine Verkleinerung des Verwaltungsapparates beſchloſſen durch Streichung von einem Zahlmeiſter und 8 Unterzahlmeiſtern. Im weiterem Ver⸗ lauf ihrer Sitzung verhandelte die Budgetkommiſſion ver⸗ traulich über die Verträge des Fiskus mit der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. 5 Maunheim, 26. Januar. beweral⸗NMuseiser. Abend⸗att. N 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. *Edingen, 25. Jan. Ein ſchwerer Exzeß hat ſich hier in der Nacht vom Samstag auf Sonntag zugetragen. Etwa—10 Burſchen, anfangs der 20er Jahre, hatten im„Hirſch“ dem Dop⸗ pelbock fleißig zugeſprochen und einigten ſich bei dieſer Gelegen⸗ heit dahin, die Polizeidiener zu verhauen. Als nun der Polizei⸗ diener Riſche und Hilfspolizeidiener Jung kamen und Feierabend boten, eilten die Burſchen aus der Wirtſchaft und ihnen nach. Im Nu war eine wüſte Keilerei im Gange. Jung erlitt Meſſerſtiche an der Hand und einen im Rücken, der zum Glück nicht tief ging. Die Polizeidiener zogen inzwiſchen blank und der eine gab drei Revolverſchüſſe ab. Ein Beteiligter erhielt einen blin⸗ den Schuß ins Auge. Die Burſchens hatten dem einen Polizei⸗ diener den Säbel entriſſen und zerrten ſich wild am Boden hin und her. Uniform⸗ und Kleiderfetzen bedeckten den Kampfplatz. Drei Beteiligte, zwei von hier und einer von Friedrichsfeld, wur⸗ den eruiert und durch die Gendarmexrie bereits ins Amtsgefäng⸗ nis Schwetzingen eingeliefert. * Furtwangen, 24. Jan. Im 53. Lebensjahr verſchied hier Herr Fabrikant Hektor Siedle infolge eines Gehirnſchlags. Mit Herrn Siedle iſt einer der verdienſtvollſten Männer des Schwarzwaldes aus dem Leben geſchieden. So hat er ſich als langjähriger Führer und Reorganiſator der Feuerwehr unvergäng⸗ liche Verdienſte erworben. Als Mitglied des Aufſichtsrates der Schnitzereiſchule, als Bezirksrat, Mitglied der Schwarz⸗ wälder Handelskammer uſw. hat er ſeine beſten Kräfte eingeſetzt zur Förderung des Volkswohlſtandes auf allen Gebieten. Ganz beſondere Verdienſte aber hat ſich Herr Siedle erworben auf politiſchem Gebiete. Als Mitglied der nationalliberalen Partei ſtand er jahrzehntelang in den vorderſten Reihen. Im Jahre 1905 hat der Verſtorbene die Mühen eines Landtagswahlkampfes als Kandidat des 17. Wahlkreiſes auf ſich genommen. Früher als zweiter Vorſitzender, neuerdings als erſter, hat er den hie⸗ ſigen liberalen Verein geführt. Das Andenken Siedles wird nicht nur im hieſigen Bezirke, ſondern auch in den Reihen der nationalliberalen Männer des ganzen Landes ein unvergäng⸗ liches ſein. Pfalz, Beſſen und Umgebung. * Frankenthal, 24. Januar. Ein raffinierter Streich wurde vorige Woche in der hieſigen Heil⸗ und Pfege⸗ anſtalt verübt. Als eines Morgens zwei Wärter ihren Kaffee verſuchten, bemerkten ſie einen verdächtigen Geſchmack, welcher auch vom Oberarzt beſtätigt wurde, worauf man den Kaffee zur Unterſuchung an die Verſuchsſtation nach Speyer ſandte, wo denn auch ein Sublimat⸗Zuſatz konſtatiert wurde. Die näheren gerichtlichen Unterſuchungen ergaben, daß ein aus Hoch⸗ ſpeyer gebürtiger und von Klingenmünſter nach hier übergeſie⸗ delter Wärter verdächtig erſcheint, ſeine beiden Vordermänner durch Sublimatvergiftung beſeitigen zu wollen, um raſcher vor⸗ rücken zu können. Der Verdächtige wurde bereits verhaftet. * Haiſerslautern, 24. Jan. Nach einer Münchener Drahtnachricht wurde den rechtskundigen Bürgermeiſtern Dr. Hans Küfner(Kaiferslautern) und Otto Strobel(Pirma⸗ ſens) der Titel Oberbürgermeiſter verliehen. Aus dem Mannheimer Faſchingsleben. *Feuerio. Letzte karneval. Habereckſitzung, mit aus⸗ gezeichnetem Winterbock, direkt vom Lagerfaß, Mittwoch, den 26. Januar, abends.11 Uhr. In der Sitzung werden unter der im karnevaliſtiſchen Feuer erprobten Führung zweier Mannheimer (Hch. Weinreich und Joſ. Bieber) unentwegt Pfälzer Sprüche ge⸗ klopft und Spottliedchen in unſerer leicht faßlichen Mutterſprache zu Gehör gebracht. Unſere Sitzungen ſind immer einzig in ihrer Art. Es ſind deshalb auch Künſtler von Ruf hauptſächlich in unſeren großen Sitzungen im Nibelungenſaal des Roſengartens keine Seltenheit. Herr Großh. Hofſchauſpieler Alex Kökert, unſer überall beliebter Fremdenſitzungsvergnügungskommiſſär, hat da die Führung und was er ergreift, führt er zum Erfolg. Mittwoch, den 2. Februar, abends.11 Uhr am Nordpool im Nibelungenſaal des Roſengartens.— Sonntag, den 30. Jannar, gibt der Feuerio eine Gaſtrolle bei ſeinen„Möblern“ in Stutt⸗ gart.—„Geld allee macht nitt glicklich— ma muß es' ga hawe!“ (Aus der Feueriokanzlei). Colkswirtschaft. Börſen⸗Wochenbericht. W. London, 21. Jan. Die Börſe beſchäftigte ſich während der letzten Woche hauptſächlich mtkt dem Wahlkampf. Der Optimismus der City bezüglich der Aus⸗ ſichten der konſervativen Partei wurde durch die Reſultate der erſten Wahltage weſentlich herabgeſtimmt. Es iſt jedoch bis jetzt uoch ſchwer, ſich ein Urteil über das ſchließliche Reſultat zu bilden. Die Börſe, die an einen konſervativen Sieg geglaubt hatte, botrachtet nunmehr zwar eine Majorttät für die liberale Partei als wahrſchein⸗ lich. Ob dieſelbe groß genug ſein wird, um dem neuen Parlament ein langes Leben zu verleihen, wird jedoch vielfach bezweifelt. Wünſchenswert wäre es jedenfalls, daß die an das Ruder ge⸗ langende Partei geuügende Stärke erlangt, ſodaß die ſchon ſeit mehreren Monaten herrſchende innerpolitiſche Unſicherheit aus der Welt geſchafft wird und die Geſchäftswelt ſich ohne weitere Störung ganß ihren eigenen Intereſſen hingeben kann. Sehr günſtig erſcheint die Geldmarktslage. Auswärtige Wechſelkäufe deuten därauf hin, daß das während der letzten Mongte vom Kontinent hier hergeſchickte gelbe Metall vorerſt noch nicht zu⸗ rückzugeben ſein dürfte. Infolgedeſſen war die Bank von England geſtern in der Lage, ihren offiziellen Satz auf 3½ pEt. zu reduzieren. Für den Augenblick ſcheint ſich der goldgeränderte Markt wenig von der günſtigen Geldmarktslage beeinfluſſen zu laſſen. Seine Schwankungen hingen vielmehr faſt ausſchließlich von den Ausſichten bezüglich des Wahlkampfes und des ſchließlichen Reſultats desſelben ab. Konſols, die zunächſt ſehr feſt verkehrten, verloren da⸗ her ſpäter nicht nur wieder ihre ganze Avance, ſondern erhielten noch einen weiteren Rückſchlag, der jedoch wieder gut gemacht werden konnte. Die neue indiſche 3½proz. Anleihe erfreute ſich keines Subſkriptionserfölges, indem die Garanten 50 pEt. derſelben zu übernehmen hatten. Vas die außerdem im Laufe der Woche erfolgte kmadiſche Emiſſion(Strl. 4000 000) anbelangt, ſo handelt es ſich faſt ausſchließlich um eine Konverſion einer alten Schuld. Sie blieb daher auf den Markt ohne nennenswerten Einfluß. Unter fremden Staatsanleihen finden Ruſſen weiter⸗ hin ganz beſondere Beachtung. Das Heimatland nimmt andauernd Ware aus dem Markt. Peruaner haben ihren höchſten Kurs nicht zu behaupten vermocht. Die übrigen Werte dieſes Marktes verzeichnen feſte Haltung. Die neue öproz. Anleihe der Provinz Buenos Ayres fand ſeitens des Publikums ſehr aute Aufnahme, ſodaß den Zeichnern nur etwa 20 pEt. zugeteilt werden. Auf dem engliſchen Bahnenmarkt trug die Unſicherheit bezüglich der Wahlen zur Einſchränkung der Umſätze bei. Die Erhöhung der Great Caſtern Dividende um ½ pt.(4 pCt. gegen 3) und die Metropolitan Railway um ½ pet. wirkten befeſtigend. Südafrikaniſche gefühl hinſichtlich der Ausſichten der konſervativen Partei, zeigen je⸗ doch ſchließlich gute Haltung. fontein Shaxes und Modderfontein B. Wie verlautet, hat die Ver⸗ waltung der New Modderfontein Company beſchloſſen, 50 000 neue Aktien zu emittieren und den alten Aktionären zu Strl. 11 anzu⸗ dukttonskraft auf 85 000 Tonnen pro Monat ermöglicht werden. Auch die Mobderfontein Deep Co. beabſichtigt eine Kapitalserhöhung. Der Goldminenwerte ſchwankten gleichfalls je nach dem Markt⸗ Gauz beſonders feſt liegen Modder⸗ bieten. Die Emiſſion iſt bereits garantiert. Mit dem Erlös der Neu⸗ m eu⸗] Aſſecurranz⸗Aktien 1560., 1570., Mannheimer ausgabe ſoll die Erhöhung der Pochſtempelzahl auf 300 und der Pro⸗ Markt beſchäftigt ſich weiter mit dem Fuſionsprojekt am Oſtrande, in das die Einderella Deep Mine aufgenommen werden ſoll. Sier⸗ über iſt jedoch nichts definitives bekannt geworden. Wir bemerken andauernd aute Käufe in Einderella Deep Shares. Auch New Steyn Eſtates Shares waren geſucht auf günſtige Mitteilungen bezüglich der Liquidität der Geſellſchaft. Ueber die Aufſchließungen in der Van Ryn Deep Mine liegen ſehr befriedigende Berichte vor, ſodaß die 7 während der letzten Woche eine Steigerung auf 1½ erfahren haben. Unter rhrodeſiſchen Werten waren Globe und Phönix weiter feſt. Auch Chartered Shares waren höher, wenn ſie auch ihren höchſten Kurs nicht behaupten konnten. Unter Weſtafrikani⸗ ſchen Minenwerten waren Gold Coaſt Amalgamated beliebt. Große Beachtung fanden Diamantaktien und beſonders Jagersfon⸗ tein Shares, welche von Paris ſtark gekauft wurden. Anſcheinend hat ein erſtes hieſiges Minenhaus einen größeren Poſten Jagersfon⸗ tein Shares von einem ſüdafrikaniſchen Finanzier, der Kapital für andere Zwecke gebraucht hat, übernommen und die Aktien an eine franzöſiſche Gruppe weitergegeben. Dieſe ſcheint nun den Markt für Jagersfontein durch gute Stützung weiter zu befeſtigen, um ein günſtiges Kursniveau zur Realiſation des übernommenen Poſtens zu ſchaffen. Die Berichte vom Diamantenmarkt ſind ſehr günſtig. Man iſt daher berechtigt, gute Jahresreſultate für ſämtliche Diamant⸗ geſellſchaften zu erwarten. Auf die bevorſtehende Einführung in Paris ſind Mexiko Minesof El Cro auf Strl. 8 geſtiegen. Wenig befriedigend war die Haltung in Wall Street. Die Baumwollbaiſſe wirkte ungünſtig auf die anderen Spekulationsmärkte. Das Realiſationsbedürfnis war ein beträchtliches. Am Mittwoch wurde der Rückgang durch den Zuſammenbruch eines Pools in Columbus Hocking Coal und Jron Shares und durch die Zahlungs⸗Einſtellungen zweier Brokerfirmen verſchärft. Dieſer Zwiſchenfall iſt als eine Folge der Börſenmanipu⸗ lation zu betrachten, durch welche dieſe Aktien im Laufe des letzten Jahres von 20 auf 92½ hinaufgeſetzt worden wär, um jetzt in einer Börſe von 87 auf 25 zurückzufallen. Derartige Vorkommniſſe müſſen natürlich dazu führen, daß die Banken in Newyork bezüglich ihrer Börſenanleihen vorſichtiger vorgehen werden, was andererſeits wieder zu Poſitlonslöſungen führt. Ein weiterer Grund des Rück⸗ ganges war die Nachricht, daß die Interborvugh Metropolitan Co. nicht die Erlaubnis erhalten hätte, ihr Syſtem auszubauen. Weiter⸗ hin wirkten Gerüchte, daß die Hill Gruppe ihre Dividenden redu⸗ zieren dürfte deprimierend. Sie ſind jedoch wohl kaum begründet, viel näher liegt wohl die Erklärung, daß für Rechnung der Erben des vor kurzem verſtorbenen Millionärs Kennedey der ſtark an Hill Werten intereſſiert war, Realiſationen vorgenommen wurden. Jeden⸗ falls war die hier vorgenommene Emiſſion von Strl. 2000 000 Great Northern 4 pEt. Bonds zu 98 hier ſehr erfolgreich. Die Bonds ſtiegen auf 1½ pCt. Aufgeld und die Zeichnungsliſte wurde inner⸗ halb zwei Stunden geſchloſſen. Bezüglich Steel Truſt Shares ver⸗ lautet, daß die Reſultate für das letzte Quartal zwar ſehr günſtig ſeten, aber eine Erhöhung der Dividende auf 5 pCt. evtl. erſt für die nächſten Quartale in Frage kommen könnte. Angeſichts aller ungünſtigen Faktoren, iſt der Rückgang des ameri⸗ kaniſchen Bahnenmarktes nicht erſtaunlich. Offenbar verhalten ſich die großen Finanzgruppen was die Stützung des Marktes anbelangt, augenblicklich ſehr reſerviert. Als Grund dafür wird ein Gerücht angeführt, wonach angenblicklich Verhandlungen bezüglich der Ueber⸗ nahme der Aktienintereſſen der Witwe Harrismans ſchweben, und die Gruppe, welche den Ankauf dieſer Beſtände beabſichtigt natürlich Intereſſe daran hat, daß die Kurſe ſich vorerſt nicht beſſern. Sollte dieſes Gerücht eine tatſächliche Grundlage haben, ſo wäre allerdings nach dem Abſchluſſe der jedenfalls bedeutenden Transaktion eine Beſſerung zu erwarten, umſomehr als jetzt viele ſchwache Poſitionen ausgeſchieden ſind. Kanadiſche Bahnen lagen ſchwächer im Einklang mit Wall Street, auch Kupferaktien ſind niedriger, wenn auch die Situation des Kupfermarktes durch die Reduktion in der amerikaniſchen Produktion ſich weſentlich günſtiger darſtellt. Außer⸗ ordentlich ſeſt liegen Mexican National Iſt und Jind Pref. Letztere ſind beſonders ſtark geſtiegen. * 5* Telegraphiſche Handelsberichte. * Berlin, 26. Jan. Die Herrenkonfektionsfirma Gottſchalk Söhne in Berlin ſucht lt.„Konf.“ mit M. 500 000 Verbindlich⸗ keiten und eben ſo viel nominellen Aktien ein Moratorium nach. Weſtdentſche Bodenkrebitanſtalt Köln. m. Kö In, 26. Jan. Bei der Weſtdeutſchen Bodenkreditanſtalt in Köln waren nach dem Nachweis vom 31. Dezember 09 an dieſem Tage 104 268000 Mk. Hypothekenpfandbriefe im Umlaufe, während von dem Hypothekenregiſter 111436 102 Mk. Hypotheken eingetragen waren. 5 38 Neues vom Dividendenmarkt. * Dresden, 26 Jan. Der Aufſichtsrat der ſächſiſch⸗böh⸗ miſchen Portlandzementfabrik.⸗G. ſchlägt eine Dividende von 8 Prozent gegen 6 Prozent im Vorjahre vor. Solinger Bank in Konkurs. * Solingen, 26. Jan. Die heutige Gläubigerverſamm⸗ lung der Solinger Bank in Konkurs ermächtigbe den Konkursver⸗ twalter zum Abſchluß eines außergerichtlichen Vergleiches mit den bellagten Aufſichtsratsmitgliedern, wonach dieſe lt.„Frkf. Ztg.“ einen Betrag von 1 Million der Konkursmaſſe zur Verfügung ſtellen. wW. Berlin, 26. Jan. Im Konkurs der Solinger Bank wurde heute in einer gerichklichen Gläubigerverſammlung der Ver⸗ gleich gutgeheißen, nach welchem die Depoſitengläubiger 60 und die Aktionäre 5 Prozent ihrer Fordevungen erhalten. Die Auf⸗ ſichtsratsmitglieder ſind ſowohl von den Gläubigern wie von den Aktionären ſchadenerſatzpflichtig gemacht worden und haben ſich zur Zahlung einer Abfindungsſumme von 1 Million Mark bereit exklärt unter der Vorausſetzung, daß die Klage aufgegeben wird. Dem Vergleich wurde zugeſtimmt. Augsburger Elektriſche Straßenbahn.⸗G. * Nürnberg, 26. Jan. Die letzte Generalverſammlung der Augsburger elektriſchen Straßenbahn.⸗G. in Liquidation beſchloß die ſofortige Auszahlung des Liquidationserlöſes von 1 166.50 Mk. für die Aktie. Neues aus Amerika. * Newyork, 26. Jan. Bei der Mexikaniſchen Unitet Staates Bank⸗Comp. ergab die Clearing ein Defizit von 200 000 Dollar. Die Bank von Montreal verweigert lt.„Frkf. Ztg.“ wei⸗ tere Beiträge. Der Präſident der Unitet Staates Bank iſt un⸗ auffindbar. * Newyork, 26. Jan. Die Ucahlkupfer⸗Comp. und die Boſton⸗Rewade Kufer⸗Comp. haben lt.„Irkf. Zig.“ mit einem Aktienkapital von über 100 Millionen Mk. fuſtoniert. * Newpyork, 26. Jan. Co in Columbus⸗Ohio und die ihr angeſchloſſenen Geſellſchaften wurde lt.„Frkf. Ztg.“ ein richterlicher Verwalter eingeſetzt. In dem Einſetzungsantrage wurde die Vermutung auf Zahlungs⸗ unfähigkeit nicht ausgeſprochen. Es handelt ſich vielmehr darum, das Eigentum der Geſellſchaft wegen Beſchlagnahme zu ſchützen. * 5„ Mannheimer Effektenbörſe. bbm 20 Januar.( ffizieller Bericht.) In Aktien der Brauerei Eichbaum gelangte ein Abſchluß zu 110 Prozent zur Notierung Sonſtige Veränderungen: Badiſche Verſiche⸗ rungs⸗Aktien 612., Waggonfabrik, Fuchs, Heidelberg 185 G. und Zellſtoffabrik Waldhof 286 B. Für den Hocking Coal and Jron⸗ Akties.—4 Wanken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 133— Dpausport Gewrbk. Sveyerßo/.———it. Berſicherung. Pfalz Bank 101.—B..⸗G. Noſch. Seetr Pfälz. Hyp.⸗Bank— 191 50 Mannh. Dampſſchl. Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 135.—„ Lagerbaus— Rhein. Kreditbank—.— 186 75/Frankona, Rück⸗ und 89.-—— —.— 66.— 9450 Rhein. Hyv.⸗Bank. 194. Litverſ..⸗G. vm. 89055 171—— 115. Bad Rück⸗ u. Mitv.—.— 1040 Südd Disc.⸗Geſ.— 118.—Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Gey.—— Cbem. Juduflrie. Bad. Aſſecuranz 1570 1560 Bad. Anil.⸗u. Sodafbi 435.——.— Contmental. Verſich.—.— 555.— .— erMannh. Verſicherung— 612 Oderrh. Verſich.⸗Geſ. 735.— 710.— — 333.50 Hürtt. Tranp.⸗Verſ.—.— 500.— Induſtrie. „.⸗G. f. Seilinduſtrie 140.—- Verein chem. abriken— Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm „ ˙· Chem. Fab Goldenbg.—.— 212 *„ Vorzug—.— 102.3, Dingler'ſche Keſchfbr. 112——.— Brauereien. Lmalllirfbr. Kirrweil.———. Bad. Brauere 69 50—. Em illw. Maikammer—.— 103 Binger Aktienbierbr.———.—Eitlinger Spinnere!—.— 99 Durl. Hof vm. Hagen 230.——.— Fichs Wgf. Odlbg.—.— 185. Eichbaum⸗Brauerei—— 110—hHüttenh. Spinnere!—.— 73. Elefbr. Rühl, Worms Hedd. Ku. u. Südd. Kb. Ganters Br. Freibg. 96.——.— Narlsr. Maſchinendau Kleinlein Heidelberg 182.——.Nähmfbr. Haid u. Ney 260.—— Homb. Meſſerſchmit 30.— Koſth. Coll. u. Papterf. 193—— Ludwigsb. Brauerei 223.——[Mannbd. Gum. u. Asb.—.— 1 Pannh. Aktienbr.— 135 Naſchinenn. Badenie Pfalibr. Geiſel, Mohr—.——[Oberr⸗. Elektrizität—.— 19. Braueret Sinner—.— 246 Pf. Rägm.u. Fahrrabsf.—. 136. Br. Schrödl, Heidiba.—.— 177 Sortl.⸗Zement odlbg. 145—:;ͤñ:„ „ Schwartz, Speyer 114.— 113.[). Schuckert⸗Geſ. 24 50— „ S. Weltz, peyeri—.——.—[Hübd. Oraht⸗Induſt. 140.— 138.— „ J. Storch., Speyer 71 ö00Gerein Freib. Ziegelw. 120.— Br. Werger, Worms 77.„Sr———— Worm]. Br. v. Oertge—.— 72—][ Sürzmüähle Neunadt Pf. Preßh.u. Sptfabr.—.— 157. Zeil offabr. Waldgo 286—— Zuckerfor. Waggauſern—.— 165 ——— Zuckerraff. Manng. Frankfurter Effektenbörſe. Grivattelegramm des Gen al- An eiger Frankfurt, 26. Jau.(Fondsbörſe.) Bei Erbf des Verkehrs zeigte die Börſe große Zurückhaltung. Die Unzu, läſſigkeit des Newyorker Marktes teilte ganz die überraſchende Em ſion der heimiſchen Anleihen und veranlaßte ein ſtilles Geſcha ſehr ruhigen Umſätzen. Der Bericht des amerikaniſchen Stahl über das letzte Quartal bringt günſtige Betriebsgewinne und h ließ auf dem Montanmarkte einen guten Eindruck, ohne jedo irgendwie nennenswerte Veränderungen zu bringen. Die konnten ſich gut behaupten. Phönix und Eſchweiler feſt. Von K induſtriewerten waren chemiſche ruhiger, regere Nachfrage beſtand chemiſche Griesheim und Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Maſchinen⸗ fabriken behauptet. An dem Kaſſamarkt ſind Kursbeſſerungen he vorzuheben. Gummiwarenfabrik Peter Blus 434, Maſchinenfabri Moelius plus 4, Frankfurter Gas⸗Geſellſchaft plus 2 pCEt. Das Ge⸗ ſchäft in Banken war zwar weniger belebt, doch war die Tendenz a⸗ dieſem Gebiete feſt, weil man einen Vorteil in der neuen Anlelhe erblicken will, Deutſche Bank wurden nach anfänglichem Kursverluſt um 1 pCt. geſteigert und lebhaft umgeſetzt. Transportwerte ruhig un dbehauptet. Schiffahrtsaktien befeſtigt, Amerikaner ſchwächer. Fonds blieb der Verkehr ſehr ruhig. In 3 und 3ſeproz heimif Anleihen machte ſich Angebot bemerkbar, welche aber ſchlanke Auf⸗ nahme fanden. Im weiteren Verlauf wurde die Tendenz feſter, a günſtige Minen⸗ und Amerikaner⸗Kurſe der Londoner Börſe. D Privatdiskont zog um 6 pet an. Die Nachbörſe war ruhig bei haupteter Tendenz. Es notierten: Kredit 211.40, Diskont 196.4 Dresdner 163.75, Staatsbahnen 161.70, Lombard 23.40, Baltimo Ohio 115.80. Reichsbank⸗Diskont 4½ 7, Schlußkurſe. Wechſel. VVVVßl Amſterdam kuri 10½70 48[Check Paris —— —.— ——— *0 Belgien„ 5093 0 90 axis kur Ital en 80 5 80 70[chweiß. Pläte„ Check London 20.475 20.47 ien ondon„20.44 20,437 Navoleonsd'or 5 lang—.—— rios isonto Staatspapiere. A. Deutſche. 25,. 26 4% beulſch. Relchsonl. 102.25 102.20“ Mh. Stadt⸗A. 1908 „„ 19094„ 1999—. 3 5% 94 25 9405%½% 1995—. . Nusländlſ be. 85 8005 Arg. i. Gold⸗A. 1887— 103. %ͤö;ͤ; 4 7 5 85.20 3% r. onſ.„Anl. 102.20 102 20/% Chineſen 159t 3 do. do.19099—%%„„ 1898 05 *„ 5 94.25 94.[%% Javaner 97 3 %½„„ 19909———.[Nexitaner dut. 88/90 00 85 20 85 25 1 5 Perikaner innete). 4 adiſche St.⸗A. 901 10105 100.75 Zulgaren 101 50 4„1908/09 102 209 10195,3¼ ttalien. Rente 8% bad. St.⸗O((adg)yfl———.%½ Oeſt. Silberrent⸗ M. L4 10 4 204½%„ Pabplrrem, 3%„„ 1900 9370—. Deſerr. Goldrente 5„ 1904 9 40 93,40] Vortug. Seri⸗ I „„ // 4bayr..⸗B.⸗A.5. 1915 102 30 102 34½ neue Rußen 9 6 „ 1918 102.40 1 2 0% Rußen von 1889 8% do. u Allg. Anl.„.5 98.6,%4 pan. ausl. Neut⸗ do.„.⸗Obl. 83.70 83 75⁰1 Türken von 1903 4 Pfälz..⸗B. Priot. 101 10 100,0%„ unif. B 93 65 92.60% Ung r. Goldrente 4 Hehen von 190 162 1 101%%„ Kronenrentie 4 Haſſen 82 20 82.05][Beczinsliche Loſe. 4 Sachſen 85 0 85 108 Oeſterreichiſchess 4 Meb. Stadt⸗A. 1—— tärtiſch⸗ Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen, 4% Frt. OHuv.-Ufdt⸗ 90 8. 99.800%% FPreuß, Pandd.⸗ 4a0 ff.K. B. Pfdbr.o, 10 30 100 0 Bank unk, 1919 10 4%„„ 1910 95 80 99 9 ſe Fr. Bfdb. unt. 15 100.10 4% Pf.Hype. Pfdb. 90. 55„„„ 100 3¼e 833 5 5 8½%% Ur. Nod.K. 9 40.40/ 4% (Utr, Bd. Bfd. voe 100.— 100—, 1 8 04 4* Kleinb. b 04 tut. C. 100— 100, Pr. Nfdbr.-3lk.⸗. f Pfdbr..) SZyp.⸗Ufd.⸗Kom⸗ unt 10 oe 80 70 80 Obl. aan 18 22 0 4%„ Pfpbr. b. 0 J,Rd. O. B. 519.„ 90589 unt. 1 100. 100. 8%„ fdbr..86,, e 89 4, 04 31.30 21 300„ 1917 6% Pfd. 90% 91 30 13 f%„„„ 10101 4%„Som.-= dl.„ verf Died. v. I, ant 10 10, 40 100%% ½, 35 3%„ Com.⸗Obl. Mu..⸗B..O v. 87/1 92 30 92 80/ R. W. B. G.. 19 6%„Com.Wbl. ½% Bi. G. Pr.⸗Odl. v. 96/06.30 92.3f ½% Bf. B. Br.⸗O. 4% Pr. Pfdbeant. 00 99 70 99 7%½ ti 4l.. S.. 4*„* 1* 5 49 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrun 165,70 6450 Südd. Immobil.⸗Gel. 10.20 100.2 Eichbaum Mangheim111.— 110.— Mh. Aktien⸗Branerei 135— 15. Parkakt. Zweibrücken 87.40 874 Weltzz.Sonn⸗, Speyer——— Cementwerk Heideldg. 144— 43.50 Cementfabr. Karlſtadt 13] 70 131 90 Badiſche Tnuilinfabrik439 25 483 75 Ch. Fabrik Griesgeim 266.80 271 25 Farb verke Höch! 449.— 44.50 Ver. chem. Fabrit N 334 331.— Chem. Werte Albert 463 75 465 knaſtſeidenſabr. Frkf. 190. 192.— Leder werk. St. Inzbert 67 68 picharz Leder werke 115.5016 50 Ludwigs9. Walzmihle 1569 156.90 Adlerfahrrad w. Kleyer 374 50 377 50 Raſchinenfbr. Helpert 84.50 83 50 Naſchinenfb. Badenia 198— 195 50 Dürrkopp 382—38— Naſchinenf. Gritzne 225 30 225 25 Raſſh.⸗Armatf. Klein 111.0 111.90 Gf, Rähm. ⸗un. Fahrrad Gebr. KNayſer Köhrenkeſſelfabrik 135.70 135.70 Südd. Drahtind. 49. 129 139. vorm. Daͤrr& Co. 38——.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 216.— 216.— Schnellpreſſenf. Frkth. 216— 213.— Aer Boſe, Berlin 27 50 270Ver.deutſcher Zelfabr. 52. 52.25 Elektr.⸗Geſ. Algem. 969 260.75/ Schuh abr. Herz, Frkf. 119.40 119 40 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 125 10 123 50 Seilinduarie Wolff 138.50 139.— Vahmeyer 107.60 107.100 8˙wollſp. Lampertsmn. 59— 60., Glektr⸗Geſ. Schuckert 136.80 186 80Kamagarn Kaiſersl. 2.60..60 Rheiniſche 124. 124. Zellſtoffabr. Waldho 26.— 28.90 Sismens& Halske 241.50 240.50 Bergwerksaktten. Bochumer Bergbau Buderus 249 70 449.50 1142113.60 211.20211 50 217—217.— Harpener Bergbau Kaliw. Weſterregeln Coneordia Bergb.⸗G. 30 301.—Oberſchl.Eiſeuindu l. 110 50110.10 Deutſch. Luremburg 218.50 219 700 Shönix 223.— 223.80 Friedrichszütte Bergb. 140 75 141.— Ur.Königs⸗u. Laurah. 199.20 199,50 Gelſenkit ener 217.6) 217.80 Gewerkſch. Roßleben 91 00 9100 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 119 90 120. Hamburger Packet 133.— 33 50 Norbdeutſcher Lloyd 101.60 101 60 Oeik.⸗Ung. Staatsb 161 10 161 70 Oeft. Südbahn Lomb. 238.50 23 40 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Gotthardbahn— Ital. Mittelm erbahn— do. Meridtonalbahn 136 80 136 80 Baltimore und Ohio 116 90 115,80 ——— Badiſche Bank 184.— 13.— Oeſtart⸗Ung Bank 127.60 127.60 Terg u. Metallb. 120 120.— Oeſt. Länderb uk 128 10 127.90 Berl. Handele⸗Geſ. 183 25 83 10„ Kredit⸗Anſtalt 211 50 211.40 Comerſ u. Oist⸗G. 117.— 117.—[Piälziſche Bank 100.90 100.90 Dar aſtäster Bant“ 138—187.75] Bfälz. Hyp.⸗Bank 102.— 191 Denlſche Bank 257— 257.( Breuß. Hypotheknb. 123— 122 70 Dutiſchaſial. Bank DEffelten⸗Ban! Disconto⸗Lomm. Dresdener Bant Frankf. Hop.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Er ditv. Nationalbank 154 10 16475 107 50 07.70 196 60 196 40 163.90 163 60 Seutſche Relchsbk. Nhein. Kreditbank Nöein. Hyp.⸗B. M. Schaaffg. Bant ver. 205.— 205 25 Sädd. Bank luhm. 163.163, Liener Bankver. 180. 129.80] Südd. Diskont 118.— 117.80 Jank Ouomane 143.— 143.— Frankſurt a,., 26. Jan. Kreditaktten 211.30 Dis xto⸗ ommandit 198 20, Darm ſacter 37.80, Dresdner Zan 163.90 Han deſsgeſellſchaft 188.—, Deu ſch· Bank 756.—, Stagtsbabu 161.40 g mbarden 23.40, Bochumer 249.50 Helſenlischen 217.50, Lauradülle 199.50 Unzarn 8590 Tendoaz: ſchwach. Wachbörſe. Kreditaktten 21.40, Disconte⸗Gommandit 19.40 Staatsbahn 101.70, Lombarden.40 ** Berliner Effektenbörſe. Wrivattelegramm des General- Anzeigers) Berlin, 26. Jan.(Fondsbör ſe.) Die hteſige Börſe zeigte ſich gegenüber der neuen geſtrigen Verflauung Newyorks nicht wider⸗ ſtandsfähig, da die durchweg recht gut lautenden Nachrichten aus der Heimiſchen Eiſeninduſtrie eine Stütze boten. Man wies in dieſer Hinſicht auf die Preiserhöhungen des Stahlwerksverbands für Halb⸗ zeug und auf die in Ausſicht ſtehenden Preisbeſſerungen für Walz⸗ draht und für Grobblech hin. Immerhin aber hielt ſich die Unter⸗ nehmungsluſt ſehr zurück und das bei Beginn angebotene Material fand meiſt nur zu etwas ermäßigten Kurſe nAufnahme, Die Rück⸗ gäuge aber hielten ſich durchweg unter 1 pCt. Im ſpäteren Verlaufe kam eine feſte Grundſtimmung noch entſchiedener zum Durchbruch. Recht gute Stimmung herrſchte für Schagaffhauſen'ſchen Bankverein in Erwartung eines günſtigen Jahresabſchluſſes. Auf dem Mon! tanmarkt waren Rheinſtahl begehrt und etwas höher. Von Bahnen lagen naturgemäß amerikaniſche Werte gedrückt. Fonds ſehr ruhig, Japaner zogen im Anſchluß an London etwas an, Ruſſen neigten auf matteres Paris zur Schwäche. Das Geſchäft trug einen ſehr ruhigen Charakter, namentlich nachdem die bei Beginn vorliegenden Käufe zerledigt waren. Um die Zuverſicht der hieſigen Spekulantenkreiſe, Hezjüglich der Entwicklung der Verhältniſſe in der Eiſeninduſtrie zu ſtärken, krug auch der ſehr befriedigende Quartalsausweis am ameri⸗ Laniſchen Stahltruſt bet. Ultimo⸗Geld war zu 394 pEt. reichlich an⸗ geboten. Tägl. Geld bis zu 2½ pCt. Um die Mitte der zweiten Börſenſtunde wurde das Geſchäft auf dem Monkanmarkt und auf dem Bankenmarkt bei anziehenden Kurſen, lebhafter, Bevorzugt waren Deutſche Bankaktien, die über den geſtrigen Schlußkurs hinaus⸗ ſtiegen. Recht feſt lagen auch ruſſ. Bankaktien. Die Beſſerung der Stimmung dehnte ſich auch auf die übrigen Gebiete aus. Eine Ab⸗ ſchwächung erſuhren jedoch Lombarden. In der dritten Börſenſtunde Hielt die feſtere Stimmung, bei teilweiſe lebhaften Umſätzen in ein⸗ zelnen Montanwerten an. Induſtriewerte des Kaſſamarktes lagen vorwiegend feſt. Berlin, 26, Jan.(Anfangs⸗Kurſe.) 149 50 149 50 136 50 136.90 19.50 195. 148.— 148 50 11470 14.70 139.50 139,20 Kreditaktien 211.50 211.30 Jaurahütte 299 20 199.50 Dige.⸗Kommandit 196.50 196 40 Phönix 223.10 223 70 Staatsbahn 161.20 161 20 Harpener 212 20 211.— Lombarden 23.30 23.00 Tend.: feſt⸗ Bochu mer 249.50 250.10 Berlin, 26. Jan.(Schlnzkurſe.) Wechſel London 20.47 20.47 Reichsbank 149.70 149 70 Wechſel Paris 81.22 81.20[Rhbein. Kraditbank 137.— 137— 4% Reichsanl. 102.50 102.40 Ruſſeabant 158 50 158 70 40% 1902———.— Schaaffb. Bankv, 147 30 148.70 5580% Neich aul. 94 20 94.20 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 1175 39ʃ%„ 1909—.——.—] taatsbahn 161.20 161.20 8%% Reichsanleihe 855) 85.50 Lombarden 5 23.60 23.30 4% FGonſols 102.40 102.40 Valtimore u. Ohio 115 90 115.90 86%„ 1909—.———] Canada Pacgiſte 180— 180 10 35%%. 5 94.20 94.20 Hamburg Packet 33 20 138.50 3e,„ 1909—.——.— Nordd. Lloyd 10120 101 70 30% 85.,40 85 40 Bochumer 249 90 249 70 %% Bad. v. 1901 101.— 101.,20 Deutſch⸗Luxembg. 219 90 219 60 4%„ 1908/09 10— 102.— Dortmunder 93 60 91.50 8%„ eonv. 94.30—.—] Gelſenkirchner 21850 218.40 8„ 1999/%07———— 21150 211 40 3895 Bayern 98.60 93 60 Vaurahütte 199 70 199.70 3 0 Heſſen 93.40 93,25 Poörix 223 60 224.— 89ſ% Heſſen 82.30 82.— Weſterezeln 2780 917 30.% Sachſen 85,25 85,10 Allg. Elektr.⸗Geſ. 260.— 260 10 4% Japaner 1905 97.40 97.70 Anilin 434 50 433 50 8% Italienet———.Antlin Treptow 352 90 358 20 4% Nuff. inl. 190 91 20 90.90] Brown Bovert 200.70 200 30 4% Bagdadbaon 87 50 87 40 Chem. Albert 465 10 465 10 Oeſlet K editaktien 211 50 211.30 D. Steinzeugwerte 239 50 239— Berl. Handeis⸗Heſ. 1840 183 4 Ilderf. Farden 460 50 464 20 Darmſtädte Banl 137.90 137.70 Selluloſe Ko theim 195— 19 Deutſh⸗Aſtat. Ban 153 50 151—] kitgerswerken 183 90 187 Deulſche Ban! 258 70 25770] Fonwaran Wiesloch 1 7 50 107.50 Dise.⸗Kom nandit 106 60 19e 0] Wi. Ora.Langend. 25— 256 Dresdner Bank 164.— 104,— Zellſtoff Wa dhof 28/— 284 20 Privatdiskont 3% W. Berlin, 26. Jan.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 21160 21120 Staatsbahn 161.20 161.20 Mannheim,“. Januar. Wiener Börſe. Wien, 26. Jan. Vorm. 10 Ubr. Lomvarden Marknoten Wechſel Paris Wien, 26. Jan. 126.50 125.24„ Kronenrente 117.55 117.5f] Aipine Monan 9553 65.52] Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. Londoner Effektenbörſe. London, 26. Jan.(Telegr,) Anfangsturſe der Eſſekteubörſe. Verliner Produktenbörſe. *Berlin, 26. Jan.[Produktenbörſe.) Bei ſtillem Ge⸗ ſchäft war die Stimmung am Weizenmarkt bei Beginn auf Amerika feſt, ſchwächte ſich aber ſpäter ab als die Kaufluſt nachließ und für weſtdeutſche Rechnung Realiſierungen erfolgten. Roggen ſchloß ſich anfangs der Bewegung in Wetizen an, ermattete aber ſpäter gleich⸗ falls, in der Erwartung großer Zufuhren und infolge von Verkäufen für Rechnung der Provinz. Hafer und Mais behauptet. Rübbl bei mangelnder Unternehmungsluſt ſtill. Die Preiſe neigten bei weiter ermäßigten Saatofferten nach unten. Wetter: ſchön. Berlin, 20. Jan.(Telegramm.)(Produftenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 25. 26. 25. 26. Weizen per Nai 226.50 226.75 Mais per Mat—J „ Jull 237 05 227.75„ IIl1! „Sipt. 213.25214.— 5 eee Roggen per Ma! 176 75 176 25 Räbsl per Jan. 56.50 56.50 „ Jult 180.—179.25 55 54.70 54.60 5—.—.—„ D Hafer per Mai 165.75 165 50 Spiritus 7oer loes—.—— „Juli 167.75 167.75 Weizenmehl 30.50 30.50 —.—.—IRoggenmehl 22.30 23.30 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 26. Jan. Getreide markt.(Telegrammm.) 25. 26. pet 50 kg per 50 kg Weizen per April 1427—— willig 1424—— ſtetig „„ Mai 1397- 1400— „„ Oh, 1198—— willig 1293—— ſtetig Roggen per April 987—— 987—— 0 8 97—— ruhig 896—— ktuhig Hafer per April 763—— 763—— 5 F———— rkuhig——— ruhig Mais per Maf 6783—— Rohlraps Augu 13 70—— feſt 13770—— ſtetig Liverpooler Börſe. Liverpool, 26. Jan.(Anfanzskurſe.) 25. 26. Weizen per März 8˙ ſtetig 8/355 feſt 5„Mat 870 8 870¹ 5 Mars ver Jan.— träge— ttäge per Jan.—— ***. Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 24. Januar 1910. Die Stimmung auf dem Weltmarkte war in abgelaufener Berichtswoche nicht einheitlich. In der erſten Hälfte herrſchte eine recht flaue Tendenz, da Amerika täglich niedrigere Notierungen ſandte, welche aber ſchließ⸗ lich auf Vorgänge an der Effekten⸗ und Baumwollbörſe zurück⸗ geführt wurden und weiterhin weil Auſtralien große Weigen⸗ Verſchiffungen nach Europa meldete.— In den letzten Tagen hat ſich aber die Marktlage wieder weſentlich befeſtigt, da die wiederum kleinen Abladungen von Argentinien beunruhigten und die un⸗ günſtigen Ernteberichte dieſes Landes doch immer mehr Be⸗ ſtätigung finden.— Rußland iſt bei feſten Preiſen mit Offerten zurückhaltend. Die Zufuhren in württembergiſchen Weizen und Kernen ſind immer noch reichlich und werden von unſeren Mühlen gerne aufgenommen; dagegen ſind die Offerten in bayeriſchen Weizen nicht mehr ſo dringend und die Preiſe weſentlich höher. Land⸗ gerſte findet auch wieder eher Beachtung. Die heutige Börſe war gut beſucht, doch erſtreckten ſich die Umſätze bei ſchleppendem Verkehr nur auf Deckung des not⸗ wendigſten Bedarfs. Der diesjährige Frühjahrsſaatfruchtmarkt findet am Montag, den 7. Februar ds. Is. von 10 Uhr vormittags ab im Lokal der Landesproduktenbörſe(Stadtgarten) in Stuft⸗ gart ſtatt. Muſter ſind ſpäteſtens bis Samstag, den 5. Februar, vormittags an das Sekretariat der Börſe einzuſenden. Wir notieren ver 100 8se frachtfrei Stuttgart ſe dach Qualitst u. Lteferzeit: Weizen württembers W 23——23 75, fränkiſcher 23.25 23.75, bayeriſcher m. 23.75—24—, Rumänter in bis Ulta M 25 50—25.75, Saxonsta 1. 25 25— 28.75, Roſtoff Azima M. 25 25—25 75, Walla⸗Walla M. 00.00 00.00, vq Plata M. 25.——25. 5, Redwinter M.—.———.—, Falifornier M. 00.00-00,00. Vernen: neu ml. 23.——23 75, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 16.——16.50. Roggen: wärttemb. nom, M. 17 25 17.75, nordd. Wt. 00.00—00.00 ruffiſcher M. 00.00—00.00. Diskonte Komm. 196.60 196.50 Lombarden 28 60 23,80 Gerſte: württmbergiſche M. 16.00—16.75, Bfälzer(nom.) M. 18. bis 19.—, bayeriſche M. 17.75—18.75, Tauber M. 17.——17.75 %/ Conſols 82¾ 82¾ J Moddersfontein 12% 12ʃ½ 3 Reichsanleihe 84% 84½ Premier 9— 9— 4 Argentinier 91%½ 91½% Randmines 9½ 9½ 4 Itaſtener 102½ 102/ Atchiſon comp. 119% 119½ 4 Japaner 91/% 93—Canadian 185— 184½ 3 Mexikaner 35% 357%½ Baltimore 119½ 118½ 4 Spanier 94¼ 95—Chikago Milwaukee 150— 150— 8 5 8 32 Denvers com. 5 3 Amalgamated 4¼ 82½%J Erie 5 29 Anacondas 10/ 10%%½ Grand TrunkIII pref. 52/ 51 Nio Tinto 77½ 77— 25 ord. 20% 20˙%/ Central Mining 16% 16% Louisville 153½ 153— Chartered 32 ½ 32ʃ½[Miſſouri Kanſas 45— 48½ De Beers 19˙% 19% Ontario 46„ 45 ½% Eaſtrand 55/%“ 55%½] Zouthern Pacifte 132%8 131/ö. Geduld 2½ 2½ Union eom, 195— 191% Goldfields 6%s 6˙½ Steels eom. 87/ 86/ Jagersfontein 9. 7 Tend. ſtill. 92 35 92.85 749.20 748.— Kreditaktien 672.70678.— Buſ hiehrad. B. 962.— 957.— De kerreich⸗Ungarn 1782 173 Oeſterr. Papierrente 99.05 0 05 Bau u. Betr..G. Sil derrente 99.05 99.05 Unionbank 594.— 591.—„ Goldreitte 117.30 17.30 Ungar. Kredit 792.— 792.— Ungar. Goldrente 116.95 113ʃ95 Wiener Bankverein 547.— 547.—„ Fronenrente 92.35 92.30 Länderbank 504.— 505.— Wch. Frankf. viſta 117.53 117.57 Türt. Loſe 232.— 212.—]„ London„ 240.57 240 65 Alpine 748.— 750.„ Paris 95.52 95.52 Tabakaktien—, Amſterd.„ 19940 199.45 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.11 19.11 Holzverkohlung 2390 23.900 Martnoten 117.53117.57 Staatsbahn 754.50 756.50/ Ultimo⸗Noten 117.52 117.55 Lombarden 126.— 125 20] Tend.: beh. ungariſche M. 21.00—23 50, kaltforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.0000.00. württembg. M. 15.25—16.50, ruſſiſcher M. 00.00 00.09. Mais Heixed M. 00.00—00.00, La P f 5—175 9 Fedllaktien 672.70 672.—Oeſt. Kronntente 96.10 96.10. 00005 901 5 17 59, E Mht, 305.50 504 50 0 85 0 f N 8 5 4 1.„ Rohltreps—.——.—. e Bapierrenie 89. 5 99˙05 breiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. O M. 35.——86.—, Nr. 1 Wiener Bankverein 547.20 547 2„ Silberrente 99.05 99.05 M. 34.—85.—, Nr, 2 M. 38.— 84 Nr. 3 A. 32 Staatsbahn 756 20 754.7 Ungar. Goldrente 113.95 J13.95 7 2 5„39,—»84.—, Mk. 3 M. 32. 83.— Nr. 4 M. 30.—31.— Suppengries M. 00.00.00.,00, Sack Rleie 10.50 M. bis 11.—(ohne Sack). 5* 1* Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Autwerpen, 22. Jan. Draytbericht der Red⸗Star⸗vine Ant⸗ werpen, Der Dampfer„Krponland“, am 12. Jan. von New⸗Mork ab, iſt heute hier angekommen. Sonthampton, 23. Jan.(Drahtbericht der Amerikan Line Southampton) Doer Schnelldampfer„Adrialſc“ am 12. Jan. von New⸗Vork ab, iſt heute gter maekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf, Mannheim, Bahnhofplatz, direkt am Haupt⸗Bahnhof. ** New⸗Pork, 24. Jan.„Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Eineinnati“ tſt am 24. Januar abends .30 Uhr wahlbehalten hier angetommen. Mitgeteilt von der General-⸗Agentur der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie, Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. ** r Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 24. Januar: D. Prinz Heinrich abgefahren von Neapel; König Albert abgefahren von Neapel; D. Roon abgefahren von Bremerhaven; D. Königin Luiſe abgefahren von Antwerpen; D. Coburg angekommen in Antwerpen; D. Bremen angekommen in Colombo; D. Caſſel angekommen in Baltimore; D. Bülow angelemmen in Colombo; D. Wittekind paſſiert St. Vincent; D. Neckar paſſiert Lizard. Jonuar 25. D. Prinz Ludwig angekommen Amſterdam, D. Lützow angekommen Aden, D. Schleswig angekommen Alexan⸗ drien, D. Prinz Heinrich angekommen Marſeille, D. Barbaroſſa angekommen Genua, D. Königin Luiſe abgefahren Southampton D. Goeben abgefahren Neupel, D. Heſſen abgefahren Melbourne 8 König Albert abgefahren Gibraltar, D. Gießen paſſtert St. incent. D —. Mitgeteilt vom Generalpertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telphon 180. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Ny. 56 und 1637 26. Januar 1910. Proviſionsfrei! Wir ſind als Selbſtrontrahenten 155 Käufer unter Vorbehalt: 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Zudwigshafen M. 310.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 940— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 86 7 Vorzugs⸗Aktien 101 98 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim alte 5 8 14¹ 189 1 1 junge Aktien 138 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 0 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 2⁴⁰0—52 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubru— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 182— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 122— Filterfabrik Enzinger, Worms 191 Flink, Eiſen⸗ und Broncegteßerei, Mannheim 70—5 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 97ifr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München 1283zfr— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen 188 136 Neckar ſulmer Fahrradwerke 143— Pacifie Phosphate Shares junge 6¼—— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt—— 5 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— ſſoa zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 1836— Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff⸗As⸗G. vorm. Fendel, Mannbeim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien 5 90zfr Stahlwert Mannheim— 109 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim erb. Geb— Süddeutſche Kahel, Mannheim, Genußſcheine— M. 135 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe 40zfr— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 450 Waggonfabrit Raſtatt 90— Waldhof, Bayngeſellſchaft 10¹— Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 305⁵ Geſchüftliches. »Schuhhaus Otto Baum kündigt an, daß wegen Vorbereitung für die Billigkeitstage das Geſchäft Freitag bis abends 6 Uhr ge⸗ ſchloſſen bleibt. 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Freunden und Bekannten machen wir hierdurch die schmerz- 1e Mitteilung, dass unser teurer Vater, Schwiegervater, Gross- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Simon Hockenheimer nach langem Leiden heute nacht im 67. Lebensjahre sanft ver- schieden ist. Die tieftrauernde Familie. Hockenheim, den 26. Januar 1910. 5238 Die Beerdigung findet statt am Freitag, den 28. Januar, vormittags 11 Uhr. HStelen tinden ff Tüchtiger füng⸗ erorateur und Verkänfer ſtrebſam, fleitzig u. pünktlich, gewandter Laaſchreiber, der zugkräftig Kleiderſto e, Aus⸗ ſteuerart kel und Wäſche de⸗ korieren kann, bald geſucht. Offerten unt. Nr. 14469 an die Exped ds Bl. zeeeeeeeeseseee, 2 MopEs. 2 Angeh. 1. Arbeiterin? für feinſten Genꝛe geſucht 4 Off. mit Bild, Zeugn. u. 3 Gehalisanfpr. an 25027 Martha Adam 85 Heidelberg, Anlage 24. 4 eeeegeeeeοοοοο οοοο 55 8 2 Sklenolppiſtinnen durchaus priett mit längerer Bureaupraxis per 1. März ge⸗ Statt jeder besoenderen Anzeige. 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Febr. ev. 15. Febr. Off. u. J. B. 23926 a. d. Exped. Eliſabelſti.—Planken Breite⸗ ftraße—Kunne r. Abzugeven gegen Belohnung 4562 GEliſabethſtr. 9, III. St. Mannheimer Viehhofbank. Aus Viehhändlerkreiſen wird uns geſchrieben: Mit Bezug auf den in den hieſigen Dageszeitungen erſchienenen Artikel vom 22. Januar, welcher ſich mit der Viehhofbankfvage beſchäftigte, iſt es von allgemeinem Intereſſe, aus der Verſammlung des Mann⸗ heimer Viehhäöndler⸗Bereins E. B. vom 16. Januar 1910 folgen⸗ des feſtzuſtellen: Es wurde von Herrn Metzgermeiſter Seemann aus Hei⸗ delberg vorgebracht, daß die Großherzogliche Badiſche Regierung ſeinerzeit die Abſicht hatte, den Zwiſchenhandel für Fettvieh aus⸗ zuſchalten. Herr Innungsmeiſter Koch aus Heidelberg hat da⸗ mals direlte Einkäufe von Fettpieh und Schweinen bei den Land⸗ würten gemacht, damit aber ſehr ſchlechte Reſultate erzielt und die Innung in Heidelberg hat bei dieſen Verſuchen einen großen Schaden erlitten. Auch Herr Seemann, Heidelberg, teilte mit, daß bei direktem Einkauf bei den Landwirten das Pfund Rind⸗ fleiſch! Mark, Schweinefleiſch auf.20 Mark zu ſtehen kam. Der Verkauf findet nämlich in den meiſten Fällen bei den Landwirten auf lebend Gewicht ſtatt und weil die Abwägung in mamchen Fällen unreell gehandhabt wird, wird den Käufern dadurch ein großer Schaden zugefügt. Herr Obermeiſter Koch. Heidelberg hat ſeinerzeit ſelbſt zugegeben, daß er in einem ſolchen Falle bei einem Stück Vieh ein Mindergewicht von 120 Pfund gehabt habe. Herr David Keller, Sindelsheim, hat in der Verſammlung auch den Beweis erbracht, daß die Viehhändler nicht auf Roſen gebettet ſind und daß diejenigen Händler, die nicht zu Hauſe gut fundiert ſind, durch den Fettpiehhandel auf keinen grünen Zweig kammen Fnnen. Die Handelsbeute haben meiſtens neben dem Biehhandel keinen anderen Erwerbszweig. Der Marlt wird durch Schäferhund Seckenheimerſtr. 62. 9 70 ofkaufen Derviertach, 1 Nauchliſch, lung als Kontoriſt oder dn 0 5 5 Paueelbrett,1Hanzarochelt Derſelbe wäre auch nicht Naceen Ser u. gelb 1 Bürcherſcrank Jehr billta abgeneigt, ſich an einem 0 ver 25009 zu verkaufen. 25007 rentablen Unternehmen zu nerſtraße 39, 4. St. Hap⸗ heim 6 7. 22J.,boeh.] betetligen. Prima, raſſenreiner, deutſcher eeeeeeeeeee Off. erbet. u. M. N. 1800 poſtlag. Mosbach(Baden). Unabhängige Frau geht waſchen u. putzen. 2501¹ O 5, 12, part. —— Einen ſcharfen Hofhund billign zu ve kauſen. 25020 D 6,—8, varterie lints. alb. preisw. abzugebeu. die große Zufuhr in den meiſten Fällen überfüllt und daher kom⸗ anen dann die großen Verluſte. Es weiß auch heutzutage jeder Landwirt durch die Marktberichte was das Vieh auf Lebend⸗ und Schlachtgewicht koſtet. Was den Artikel vom 22. d. Mts. anbelangt, ſo wäre es jedenfalls zu begrüßen, wenn die Handelsleute ihr Geld in Bar bekommen; der Artikelſchreiber ſchweigt jedoch vollſtändig von dem eintretenden Bankabzuge. Aus Nächſtenliebe gegenüber den Handelsleuten werden die Herven Großmetzger und Kapitaliſten eine Bank brwhl kaum gründen krollen. Die Mannheimer Vieh⸗ 91 kimmungen lauten, daß der Kaufpreis bar ohne jeden Abzug zu bezahlen iſt; es iſt alſo ein Entgegenkommen der Handelsleute, wenn ſie bis jetzt den Herren Metzgermeiſtern einen Kredit ge⸗ währt haben, von welchen ſogar erſte hieſige Geſchäfte in vollem Maße Gebrauch gewacht haben. Es ſind auch nicht die Groß⸗ händler allein, welche ſich gegen die Bank gewendet haben, ſon⸗ dern es wurde der Beſchluß einſtimmig von ſämtlichen anweſen⸗ den Viehhändlern gefaßt, gegen die Viehhofbank entſchieden Stel⸗ lung zu nehmen. Nicht nur die großen kapitalkräftigen Vieh⸗ händler geizähven den kleinen Metzgern Kredit, auch die kleinen Viehhändler kreditieren gerne den ſoliden kleinen Metzgern, ohne daß dieſe dadurch übervorteilt werden. Auch die kleinen Metzger verſtehen den Einkauf ebenſogut wie die großen. Daß die kapitalkräftigen Metzger ihre kleineren Kollegen unterſtützen wollen, wäre ſehr zu begrüßen; es dürfte dies aber mit einer Aeußerung eines bedeutenden, der Viehhofbank nahe⸗ ſtehenden Metzgers nicht in Einklang zu bringen ſein, der ſich die Worte entſchlüpfen ließ:„Die guten Metzger haben wir, die ſchlechten könnt Ihr behalten!“ Durch die ins Treffen geführte Viehverwertungsgenoſſenſchaft laffen ſich die Händler nicht in Schrecken verſetzen. Hat doch ein Heidelberger Herr ſelbſt aus⸗ drücklich erklärt, daß die Metzger beim direkten Einkauf bei den Landwirten nicht beſtehen könnten, weil, abgeſehen von andern Umſtänden, die Landwirte ſich nicht, wie die Bank in ihren Ge⸗ ſchäftsbedingungen in Ausſicht genommen hat, Prozente am Kauf⸗ preis für die Barzohlung abziehen laſſen. Dazu verſäumen die Metzger beim Einkauf von Vieh zuvzel Zeit und können unmög⸗ lich beim Wiegen eines jeden Stück Viehes zugeten ſein, was bei den Handelsleuten in den meiſten Fällen geſchieht. Weiter wird bei Lebendgewicht oft unreell gefüttert— es perſteht ſich von ſelbſt Es denn es delberg, Kapital liche Ha dröhnt 1 nachdem geglaubt Tag übe daß dies nicht überall zutrifft— und daher kommen bei den Han⸗ er Lok delsleuten die großen Verluſte. Den Metzgern iſt es auch nicht Der ge möglich das VBieh zuſammen zu bringen, daß jeder einzelne nach ſeinem Bedarf die Answahl treffen kann. Jedenfalls haben die Großlapitaliſten im Metzgergewerbe die Abficht, bei der Viehhof⸗ bank ebenſo zu Werk zu gehen, wie bei der Fettſchanelze, bei welcher viele kleine Metzger heute noch keinen Anteil haben, während im Manſchine VFFFFCFCCbCTCC ͤAATTTTTTTTPTPTCTPTTbTe vorigen Jahre etwa 8000 Mark an Tantiemen verteilt wurde⸗ Stadtrat gegen die Bank offen und entſchieden Stellung wähme Viehmarkt durch ein Bohkott der Viehhändler ſchwer geſchädig werden würde. Auch haben jetzt ſchon bei der Verſammlung vom 16. Januar ds. Is. verſchiedene Metzger an Herrn Münch Hei⸗ frage geſtellt, ob die Bamfaktionäre das von ihnen eingezahlte beveit wären, von der Bank zurückzutreten, indem bei der Grün⸗ dung der Bank den betreffenden Herren mitgeteilt worden, ſämt⸗ den, was indeſſen durchaus untzutreffend iſt. Vilkingem, 25. Jan. Hui, wie das nauſcht und pfeift und ind faucht! Wie die Schnoeflocken um die Lichter banzen und dem Wanderer in weniger als 5 Minnten ein Ausfehen ver⸗ leihen, als ſei er der lebendig gewordene Schneemann! Wer leben. Den 36,8 Millimetern hohen Niederſchligen des 18. Jan folgte alsbald Schneefall und Kälte. Beides ſteigerte ſich u nun wußten wwir wenigſtens, daß es nicht nür lalendermäßig Winte iſt! Nach dem letzten Sonmtag, der mit ſeiner Sonnenprauht Schlittenpartien und Winterſport auch den eingefbeiſchten Steben hocker lockte, trat aber geſtern früh ziemlicher Schnsefall, Legh von ſchwewem Nor do ſt, ein, der mit Interballen den Nordoſt zu einem veritablen Stum mit gut 50 kilometriger che⸗ ſchwindigzeit und dabei fällt ununterbrochen Schnee in ſoſch dichten Mengen, daß die Höhe der Schmeedeche durchſchniktlich 6070 Zentimeter in mittleren Lagen beträgt. Unter dieſen Uinſtemden ſind natürlich Vepkehrsſtör ungem unagusbleiblich. Alle Be⸗ mühungen, die Gleiſe der Schwarz freizuhalten, ſcheinen von der Winds braven Eifenbdahner können einem wirklich leid aber das Weiterglas gegen Regen. Sollte das Wirklichkeit werden, dann hätten wir und das Unterland eine Kataſtrophs gu erwapten, die geradezu ſchrecklich werden müßte U Die Maſchine fiel um und kam auf das Gleiſe zu liegen. Der Weiche ging, fiel ebenfalls um und bam auf die Straße zu lsgen Der erſte Perſoneumagen wure ebenpalls beſchüdigt. Der Material ſchaden iſt giemlich bedeutend. Theoſophiſche Geſellſchaft. Sweigverein Mannheim. Am Freitag, 23. Januar, abends 8 7 Uhr id der Loge Karl zur Eintracht, L 8, 9 5286 Deffentlieher Vortrag des Herin Dr. Rudelf Steiner aus Berlin über⸗ Das Geheimnis des Todes als Schiussel zum Rätsel des Lebens, Eintritt 50 Pfg. Reſervierter Platz.— Mk. Nach dem Vorſtag findet Fragenbeantwortung ſſatt⸗ Die Bureaus u. 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Rhein Telephon 286. 14550 wäre im Intereſſe der Stadt dringend geboten, daß der kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Mannbeimer den Vertreter des Herrn Obermeiſters Koch, die An⸗ wieder zurückbekommen könnten, da viele derſelhen gerne ndelsleute ſeien mit der Gründung der Bank einverſtan⸗ Aus dem Großherzogtum. der Winter bis nach Mitte Januar kaum berwerihrarr hatte, es würde ſo bleiben, der ſollte ſeime Wuan * andauerte. In den Abendſtunden berwandelte ſich der bahn auch nur nolditrfg veitelt zu werden. Dis tun. Nun neigt ſich * chergzheim(A. K albahn Kehl⸗ 1 „24. Jan. Ueber einen Umfe pwind der„Bad. Pr. bericht Sgu Kehl entgleiſte, wahrſchei kt an der Weiche, wenige Meter vor der Hanſeſte folgende Parkwagen, tweſcher ſchon nicht mehr über 5 1 Nr. 3563 J. Die Rechts⸗ 95 durch aufgefordert, die von Hauptfriedhof im 3. Teil an 2 loh offeriere ab Donnerstag, 27. Januar bis 6. Februar 8 2 nachfolger der am 10. De⸗ 1 zember 1889 in Neckarau 9 1 verſtorbenen Notar Frauz 05 Kohler Witwe werden hier⸗ 0 90 dieſer im Jahre 1889 er⸗ 8 schwarz und farbig. 0 worbene, auf dem hieſigen der rechtsſeitigen Umfaſ⸗ 8 ſungsmauer gelegene Fami⸗ Solange Vorrat reicht liengrabſtätte ordnungs⸗ entſprochen wird, die Grab⸗ ** dann über ſie anderweit ver⸗ den n 8 Orosse Posten Reine Seide„per Meter.9 mäßig zu unterhalten. N 5 f Wir bemerken, daß, falls Orosse Posten Reine Seicle„„ per Meter.4 ſtätte nebſt Zubehör nach Ablauf von 3 Jahren an 8 Mannheim, 21. Jan. 1910. für Slusen-, Kleider- und Jackenfutt Friedhofkommiſſion: 5 dieſer Aufforderung nicht Srosse Posten Reine Seide..„per Meter 1. Uuns zurückfällt und wir als⸗ Dr. Finter. 1l 0 0 o 0 o 2 5 Dies Preise simd. reim metto Sasse. Lieſerung v. Beleuchtungs⸗ N 8 f 9 0 0 materialien, Putz⸗ und 90 9 LOS P 2, 1(Planken). Schmiermittel. HAAABEEEEBBEHDBdeES *2 e Die Gr. Rheinbau⸗Inſp ktion Mannheim vergibt die Liefe⸗ Am J. 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