(Badiſche Volkszeitung.) Stadt Mannheim und Amgebung. (Maunheimer Volksblatt.) Abonnement: Telegramm⸗Adreſſe: 70 Pfeunig monatlich. 2 55 E„General⸗Anzeiger Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, 2 0 Maunheim“. N durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗— auſſchlag M..42 pro Quartal. 4 5 2 Telefon⸗Nummern: 1 Einzel⸗Nummer 5 Pfg. 5 Direktion u. Buchhaltung 144 — 2 25 1 Il. Druckerei⸗Bureau(An⸗ 4 In ſerate: Ahabaeie Cageszeitung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Golonel⸗Zeile. 25 Pig. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 377 Auswärtige Juſerate 30 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Berlags⸗ 5 Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Nr. 56. Bebruar 1910.(Abendblatt.) eeeee eamwngſhal, Induſtrie, Gewerbe und Handel. über das 1 5 Die Mitteilungen des Hanſabundes i 9975 1 e Erwerbs 7 ſtellen Hmſicht äußerſt iſt, 9 ſie 915 vechneriſch ge⸗ nauen Grundlagen gibt für die Anſprüche von Handel, Ge⸗ werbe und Induſtrie auf Förderung und gerechte Behandlung durch die Organe des Staates, Geſetzgebung und Verwaltung. Es wird in dem Artikel ausgeführt: Die Berufszählung vom Jahre nachgewieſen, daß das deutſche Reich in erſter ſtäat und nur in zweiter Linie Agrarſtaat iſt. angehörigen verteilen ſich auf Landwirtſchaft Gewerbe, 1895 18 501 307 1907 17681 176 In Verhältnisziffern ſtellt ſich die! geſamten deutſchen Volkes ſo dar: Landwirtſchaft Gewerbe, 1895 35,74% 50,65% 1907 28,65% 56,160% Junerhalb der wirtſchaftlich werbend auftretenden Be⸗ völkerungskreiſe— ausſchließlich der Familienangehörigen Utd der Dienſtboten— entfallen auf Gewerbe, Handel und Induſtrie zwoi Drittel(66,22 Prozent), auf die Landwirt⸗ ſchaft nicht gauz ein Drittel. Wenn demgegenüber kürzlich im„Tag“ verſucht wurde, die Bedeutung dieſer Zahlen in Frage zu ſtellen und auf eine angebliche Statiſtik der von den einzelnen Erwerbsgruppen eſchaffenen produktiven Werte zu verweiſen, welche zahlen⸗ niäßig zu dem Ergebnis gelangt, daß Landwirtſchaft und die ütbrigen Erwerbszweige ungefähr gleiche Werte ſchaffen, ſo muß dazu bemerkt werden, daß eine ſolche rechneriſche Auf⸗ machung keinen wiſſenſchaftlichen Wert hat. Irgend welche Ziffern, auf welchen man eine ſolche Statiſtik der von den einzelnen Erwerbsgruppen produtzierten Werte erxtra auf⸗ bauen könnte, eriſtieren nichk. Alle derartigen Zahlen können nur auf ungefähren Schät zungen beruhen, ſind mehr oder meniger willkürlich gefunden, und daher beweisunkräftig. Mit einer Argumemtierung, die die Produktion an Butter und Käſe der der geſamten ſchweren Induſtrie gleichkommen ſoll, iſt alles zu beweiſen. Wären 15 die angegebenen Ziffern 1907 hat zahlenmäßig Linie Induſtrie⸗ Die Berufs⸗ Handel und Induſtrie 26 220 087 34 664 776 Berufsgliederung des Handel und Induſtrie richtig, ſo müſſen die ſteuerlichen Leiſtungen der landwirt⸗ ſchaftlichen Berufe im Gegenſatz zu den übrigen gewerblichen um ſo mehr auffallen. Wie auch bei der Gründung des Hauſabundes hervor⸗ gehoben wurde, wird der weitaus größte Teil der Einkommen⸗ ſteuer in Preußen von der ſtädtiſchen Bevölkerung aufgebracht. Von der Geſamtbevölkerung auf dem platten Lande ſind einſchließlich 8 Ser Angehörigen nur 40 v. H. ſteuer⸗ pflichtig, in den Städten aber über 60 v. H. Der preußiſche Staat 590 im Jahre 1907 von der ſtädt iſchen Bevölker ung 169 Mi[lionen Mark Einkom⸗ men⸗Steuer, von der ländlichen dagsgen nur 54 M i ILin o we n. Seit 1892 hat ſich der Ertrag der Einkommen⸗ ſteuer in den Städten reichlich verdoppelt, während er aut ſib dem Lande nur von 30,5 auf 54. Millionen ſtieg. Dazu kommen die Aktien⸗Geſellſchaften uſw., von denen der preußi⸗ ſche Staat im Jahre 1907 24,3 Millionen Mark bezog. Das von der preußiſchen Ergänz ungsſteuer erfaßte Vermögen be⸗ trug im 1905 auf dem Lande nur 20 Milliarden, in den Städten dagegen über 55 Milliarden. Das Steuerſoll aus der preußiſchen Gewerbeſteuer, von welcher die Land⸗ wirtſchaft überhaupt befreit iſt, betrug im Jahre 1908 gegen 43 Millionen Mark. An direkten Steuern zieht jedenfalls der preußiſche Staat von der vorwiegend in Gewerbe, Handel und Induſtrie ſätigen Bevölkerung mehr als das dreifache, als von den in der Landwirtſchaft beſchäftigten Perſonen. Dieſe Nachweiſungen ſollen die Bedeutung der San ſchaft als ſolcher für die wirtſchafl⸗ liche undſtagatliche Entwicklung nicht ſchm. lern, ſie zeigen aber vor allem, daß es im eigenen In⸗ tereſſe des Staates liegt, Handel, Gewerbe und Induſtrie jede nur mögliche Förderung an⸗ gedeihen zu laſſen, Die Abſtimmung über den Ordnungsruf. Die angeblich große und hie und da auch ſchon Wirk⸗ lichkeit gewordene Bereitwilligkeit der ſüddeuſchen Sozial⸗ demokratie poſitive parlamentariſche Arbeit zu leiſten, hindert ihre Preſſe nicht, jede paſſende und unpaſſende Gelegenheit beim Schopf zu er greifen, neben der Rechten und dem Zeu⸗ trum auch die Nattonalliberalen in der 5, und gehäſſigſten Weiſe anzugreifen; ſis hat in dieſen Dingen ehen einen durchaus unſentimentalen, unhöflichen und robuſten — aber nützlichen— Parteiegoismus, den mancher National⸗ liberale der eigenen, nach der äußerſten Linken hin oft zu liebenswürdigen Preſſe wünſchen möchte. Neuerlich wird der Fall Ledebour oder⸗ beſſer der Hereinfall Ledebour von der geſamten ſozialdemokratiſchen Preſſe in der unan⸗ ſtändigſten Weiſe gegen die Nationalliberalen ausgeſchlachtet. Sie haben— ſo verſichert in gutgemimter Entrüſtung die „Münch. Poſt“—„hſich ſelber und den Reichskag beſchmutzt, indem ſie wider beſſeres Wiſſen und Gewiſſen zuſammen mit der Rotte Oldenburg gegen Ledebour für Hohenlohe ſtinumten. Man werde ſich fragen, ob die freche Aeußerung des Janu⸗ ſchauer gegen den Reichstag wirklich um ſo viel ſchlimmer ſei, als die Wheonne e Verhöhnung parlamentariſcher Rechtsgrund. ſätze, die ſich Nationalliberale und Zentrum drei Tage ſpäter leiſteten. Die letzten vier oder fünf Maudatsgewinne, die die Sozialdemokratie übrigens nicht der eigenen Kraft, ſondern ganz ausſchließlich der ſchamloſen Politik des Zentrums und der Konſervativen verdankt, haben die äußerſte Linke bis in ihre bayeriſchen Verzweigungen hinein anſcheinend größ zen⸗ wahnſinnig gemacht, ſie fühlt ſich wieder einmal ſo Herrin der Situation, daß ſie glaubt, die Glacéhandſchuhe ausziehen zu können. Der Zweck dieſer Verleumdungen und Schmähungen iſt natürlich, im nationalliberalen Lager einen Fiſchzug zu tun, die Wähler gegen dieſe Partei des parlamentariſche Rechts bruches aufzußetzen; die„Münch. Poſt“ gibt den rein agitatoriſch en Zweck der dreiſten Verleumdung der National⸗ denn auch unverblümt zu: werden dieſen Herrſec Die Maſſen des Volkes ſften bewe daß die ungerechte Politik, die ſie treiben, auch ſehr ſchle⸗ Politik iſt. Denn durch einen Vorgang wie den vom Dienstag ka n. die Erregung der Maſſen über die junkerliche Herausforderung nuf nioch größer werden. Leider iſt ia unter den Nachwirkungen der Reichsfinanz refſorm die Stimmung unter den Wählern ſo gereizt und erbittert, daß ein großer Teil von ihnen nur gar zu leich jeder ſozialdemokratiſchen Aufreizung Gehör ſchenkt und de Verdrehungen der ſozialdemokratiſchen Preſſe blindlings glaubt. Esiſt daher zu begrüßen, daß die„Nationa läberale Korreſpondenz! heute nochmals klarlegl, wie unanfechtbar die Haltung der Nütſonalliberchen, wie wenig ſie darau 9 die Würde des Parlaments, die parlamet tariſchen Rechtsgrundſätze zu kränken und zu verletzen. Schor geſtern hat eine offizielle K undgebung der Partei in der wandfreieſten Weiſe dargetan, wie fern es den Natfona liberalen liegt,„mit der Rotte Oldenburg gegen Ledeho für Hohenlohe“ zu gehen. Dieſe unwahren Behauptu werden heute in der„Nat. Lib. Korreſp. nochmals in de knappſten und unanfechtbarſten Weiſe widerlegt; nur die unbe lehrbare Böswilligkeit des Geners kann nach dieſen Auf klärungen noch von einer„Beſchmutzung“ des Reichstanes durch die Nationalliberalen, von Parteilichkeik gegen die Sozialdemokratie, für Hohenlohe ſprechen. Durchaus zutreffend legt die„Nat. Lib. Korreſp.“ den Fall Ledebour folgenderweiſe dar: Von einigen Blättern— ſozialdemokratiſchen und links⸗ freiſinnigen— werden die Nationalliberalen hart angefahren weil ſie am Dienstag bei der Abltincmneug über die Zuläſſig⸗ keit des Herrn Ledebour erteilten Ordnungsrufes die Auf⸗ faſſung des zweiten Vigepr räſtdenten Erbprinzen von Hohen⸗ lohe⸗Langenburg geſtützt hätten. Im„Berliner blatt“, das freilich kaumt noch Anſpruch erheben 0 tiſch wirklich ernſt genommen zu werden, leſen wit allerlei anderen Aungezogenen Altsfällen ſogar die geſchm volle Die Nationalliberalen häkten auf die Art einen neuen Block— den von Baſſermann zu Olde b1 — gegründet. Das iſt natürlich heiterer Unſin Wahrheit iſt: Daß, wenn man nicht die Vorgänge du einanderwarf und die beiden Affären Oldenburg und zuſammenmengte, nach allen Geſetzen der Logik daneben auch nach Recht und Billigkeit) der Fall kaum ar enlſchſeden werden konnte, als die Nationalliberalen das tan haben. Daß Herr Ledebour gelärmt und die Verhandlungen geſtört hatte, war nach Dar 1 des Erbprinzen nicht gut za beſtr e ſoeinen Ordnungsruf ver w hatte. Nur darüber aber hatte der Reichstag zu befin denn nur gegen die Zuläfſigkeit dieſes nungsrufes richtete ſich der ſozialdemokratiſ Proteſt. Die Frage, obnicht auch Herrvon Old burg ob ſeiner— wir wiederholen: unerhörkter Provokation die ſtrengſte Form der prä dialen Rüge verdient hätte, ſtand leider nich! zur Entſch didung. In dieſem Falle da mögen die übellaunigen Kritiker uns glauben— h. die ee ee e e Gders botlert. . Tagebl.“ kaum abgehalten 0 rich Feuilleton. Berliner Brief. III. Berliner Redaktion.) Berlin, 31. Januar. Königsplatz gab es am Samstag nicht nur im Reichstage Skandal. Auch bei Kroll(Neues Kgl— Operntheater), endete die Aufführung des dreiaktigen Faſtnachtsſchwank:„Der Ame⸗ rikafahrer“ mit einem ganz neueſten Krach. Man weiß eigentlich nicht, warum die„Akademiſche Bühne“ dieſem Leichnam noch einmal Leben einzublaſen ſuchte; oder war der Dichter der „Jugend“ von ſeinem Jugendwerke ſo entzückt, daß er es nach 15jähriger Ruhepauſe nun gleich 5 Berlin und in München — ablehnen ließ? Man hat hier dem beklagenswerten Dichter nichts erſpart, nach jedem Aktſchluß (Von unſerer „ das übliche Premierenkon⸗ zert: Klatſchen und Ziſchen, und zum Schluß dann die grauſame Ulkſtimmung der anweſenden Studenten! Erſt zwingen ſie den widerſtrebenden Halbe vor die Rampen und als er ſich dem Publikum zeigt, da eutſteht ein ganz wildes Geheule. Selbſt auf, Hausſchlüſſeln wird gepfiffen und das Berliner Publikum zeigt ſich von einer Seite, über die Halbes alberner Faſtnachtsſchwank noch turmhoch erhaben iſt, Von Jaſtnachtsſtimmung iſt ſchon garnichts in dieſem„Amerikafahrer“, wenn man ſie nicht gerade mit der Luſt am Gemeinen identifizieren will, und an Schwän⸗ len haben wir doch immerhin weit beſſere Sachen ſchon über die Bretter gehen ſehen. Auch die Handlung iſt ſo bedeutungslos wie nur möglich. Ein läppiſcher Nachtwächter will durchaus einmal über— wird von ſeiner Frau nach Dork will n edoch ohne die gehende Frau durchaus nicht ge efallen, er kehrt zurück und findet daheim ſein Eheweib gleich in den Armen von zwei Liebhabern. An Roheiten und Zoien iſt das Stück gewiß nicht arm, und Jul⸗ chen, die Frau des Nachtwächters, iſt auch für einen vecht ſtarken Tabak: aber im letzten Ende graut es Julchen wie dem Dichter ſelbſt. Sie möchten Beide ſo von Herzen gemein und unanſtändig ſein, finden es aber immer wieder zu genant und ſo bleibt ſchließlich ein lüſterner Dichter und ein lüchternes Weibchen übrig. Sie ſuchen ſich mit Knittelverſen in Haus Sachſens Manier über ihre Situation hinſpegzuhelfen, womit ſie ihre Lage freilich erſt vecht verſchlimmern. Wenn Hans Sachſens Verſe klingen, dann darf noch immer die Rückſicht güf ſein Ge⸗ verbe als biederer Schuſter gelten, woher aber dieſe Rückficht bei Halbe nehmen? Mag er die nun pöllig totgeſchlagene Leiche des Amexikafahrers ruhig verweſen laſſen und etwas Beſſeres bringen, ſofern er dazu überhaupt imſtande iſt! Da war das, was wir am im Neuen Theater vorge⸗ ſetzt bel kamen, doch entſchieden beſſer. Obwohl es nicht von einem Halbe war oder einem der übrigen Litergten, die gunz unverdien⸗ lerweiſe zu einem Namen gekommen ſind, ſondern von einem bisher noch unentdeckten Talent und noch obendrein von einer Frau. Gar von einer Adeligen!„Der Philoſoph vo Sansſouci“ nennt ſich dieſes neueſte Alte Fritzenſtück, und Gräfin Helene zu Leiningen iſt die Verfaſſerin, die ſich hinter dem Pſeudonym F. H om verbirgt. Das Stück verrät eine recht artige Bewanderung in den Schlichen der Bühnentechnik, und daß es nicht anſpruchsvoll als Drama auf dem Theaterzettel figuriert, ſondern nur als ein„Zeitbild“ iſt gewiſſermaßen die Bitte an dus liebe Publifum, mit Wohlwollen dem Stücke näher zu treten. Mehr als ein Zeitbild iſt dieſes Fritzenſtück auch nicht, die ver⸗ ſchiedenen Szenen ſind loſe und doch recht geſchickt aneinander⸗ gereiht, irgendwelche dramatiſche Steigerung fehlt dem Ganzen, 16 gemütliche e gibt ſich alle Mohe⸗ boriſch z ſein, ſoweit ſich e e Selb äußerung überhaupt bei einer Frau verträgt Daß ſo neben 8 Krieg 1 8 lebenden 2 Bi ilde geſtellt und p0 bie Barbara fehlt nicht. Der alte Fritz erſcheint hier meh Schloßpapa ünd er bemüht ſich eifrig, alle riſch gewordenen Ausſprüche dem p. t. Publikum in Erinne zit bringen. Wir brauüchen ſie nicht aufzuzählen, da hierüber de Büchmann Auskunft gibt. Verſchiedene Intrigen und Liebes epiſoden ſind in das„Zeitbild“ hineinverwoben, und ſo fehlt nich was ein wenig anſpruchsvoller Theaterbeſucher braucht. Ant beſten gelungen iſt der 125 während der vierte ſtark abfällt, »weil er gar ſo überflüſſig i iſt. Im ganzen ward dem„Philof von Sansſouci“ eine recht ſpeundliche Aufnahme zuteil. „Cleopatra“ auf der Bühne iſt uns bisher nicht zu G ſicht bekommen; wir wiſſen auch nicht, ob ſie ſchon irgendeinme dramaliſiert worden iſt. Lebend war die ägyptiſche Königin ſchieden intereſſanter denn als zweitauſendjährige Mumie. Däne Einar Ehriſtianſen hat nun eine ziemlich kannte Liebesgeſchichte dieſer Dame ausgegraben, eine Li ſchichte, die ſie übrigens ihren ſpäteren Liebhabern In und Mark 1 hat. Wie ſich liche“ Tuchter deren ſein, 28 ein 2. Seite. 8 2 5 General-N zelger. Abendblatt⸗ unter einem anderen Vorwand über die Nationalliberalen herzufallen. Jedem es bei jedem Anlaſſe die Hände ſchützend üüber die Sozialdemokraten breitet, glaubt dieſes ſcherzhafte Blatt bekanntlich der Sache des Liberalismus zu dienen. ——2⏑— Politische Uebersicht. Maunheim, 3 Februar 1910 Die Verwicklung auf dem Valkan. Das Deutſche Reich gehört, wie bekannt, nicht zu hen Schutzmächten Kretas und hält ſich daher von der Be⸗ ndlung derjenigen Fragen, die lediglich mit der Ordnung er Dinge auf der genannten Inſel zuſammenhängen, zurück. Durch ernſte Verwicklungen im Oſten Europas würde aber natürlich auch die deutſche Politik in Mitleidenſchaft gezogen werden. Um das zu verhindern, hatte das Deutſche Reich ſchon vor einigen Monaten in Athen gleich anderen Mächten einen Einfluß im Sinne des Friedens geltend gemacht, da⸗ l als die Türkei eine ſtrikte Erklärung der griechiſchen egierung über ihre Abſicht fordere. Man darf wohl an⸗ ſehmen, daß, wenn die Dinge ſich jetzt wieder zuſpitzen, Deutſch⸗ and ſeine friedenfördernde Tätigkeit ſo wenig wie früher erleugnen wird. Ob man den Augenblick zu einer Ein⸗ ürkung für geeignet hält, wiſſen wir nicht. Jedenfalls ſieht nan in Berliner diplomatiſchen Kreiſen, in Uebereinſtimmung tit der franzöſiſchen Regierung, die Lage als ern ſt an; ber man hält es noch nicht für ausgeſchloſſen, daß es den Schutzmächten gelingt, die Kreter von der Be ſchickung griechiſchen Nationalverſammlung ab⸗ uhalten. Es ſteht ihnen ja dazu das Mittel offen, wieder Truppen zu landen, deren Zurückziehung heute wohl in den eſten Kreiſen der europäiſchen Diplomatie als Fehler an⸗ eſehen wird. *** Der bulgariſche Geſandte in Berlin, General Nikiphoroff ßerte ſich einem Mitarbeiter der„Magdeb. Ztg.“ gegen⸗ ber zu den Gerüchten über die Rüſtungen auf dem Balkan „Ganz entſchieden iſt der durch die Blätter gehenden Nachricht entgegen zu kreten, daß die bulgariſche Heeres⸗ altung auf Grund der gemeldeten türkiſchen Rüſtungen 000—25 000 Mann Reſerviſten im Februar einzuziehen ſichtigte. Es handelt ſich lediglich um die Einſtellung Rekruten, die beſtimmungsgemäß in Bulgarien wie üblich Januar bezüglich Anfang Februar zur Ableiſtung ihrer ſtzeit einberufen werden. Das jährliche Kontingent iſt 25 000 Mann ſtark. Im übrigen ſind die Meldungen r Trübung des Verhältniſſes zwiſchen Bulgarien und zürkei unrichtig. Die Beziehungen zwiſchen beiden u ſind, wie ich erklären kann, lohal und korrekt, und es u Grund vor, dies zu bezweifeln. Ueber den letzten renzzwiſchenfall, der ſich füdlich von Philippopel abſpielte und als eine Schießerei zwiſchen den Grenztruppen darſtellt, zen Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen. hoffen, daß der Zwiſchenfall beigelegt wird. Eine Bedeutung wird ihm jedenfalls nicht beigemeſſen. dies ja nicht der erſte und unglücklicherweiſe wird es Ausſichtlich auch nicht der letzte Zwiſchenfall ſein, da die uſten Wünſche, die einer endgültigen Regulierung der benze gelten, bisher noch nicht zu einer Erledigung geführt en. In den letzten 5 bis 10 Jahren haben gemiſchte Kom⸗ onen bereits 5 bis 6 mal den Verſuch gemacht, die Grenze idgültig feſtzuſetzen. Nach kurzer Beſichtigung der in Be⸗ icht kommenden Grenzſtrecke wurde dann meiſt die Tätig⸗ eit wieder eingeſtellt, um Inſtruktionen der Regierungen varten. Dabei blieb es dann. Sollte die Türkei rüſten, ſo würde dies meines achtens gegenwärtig nur Griechenland gelten kön⸗ da die Beziehungen zwiſchen Bulgarien und der Pforte, bereits erwähnt, durchaus loyale ſind.“ Wir glauben, daß dieſe Mitteilungen ernſt gemeint ſind Beachtung verdienen. Dafür, daß Griechenland Frieden nicht bricht, werden hoffentlich die Großmächte r 4 5 Zentrum und Vismarck⸗National⸗ Denkmal. o erfreulich an ſich die Beteiligung einzelner Zentrums⸗ hrer an der Errichtung des Bismarck⸗Denkmals bei Bingen Jetzt ſtellt die„Tremonia“, das Dortmunder Zentrumsblatt, die ganze Angelegenheit ſchon unter dem Geſichtswinkel des „Farteinutzens“ dar. Sie wirft die Frage auf, was geſchehen würde, wenn ſich das Zentrum abſeits hielte, und ſchreibt: Was ſwürde dadurch erreicht? Wir würden uns ohne Grund neue Schwierigkeiten ſchaffen, wir würden nicht verhin⸗ dern, daß dann die geplante Ehrung als„nationale Demonſtration gen Zentrum und aldemokratie“ aus altet würde. Und in einigen Jahren würde man in allen Leſebüche vn der Volks⸗ ſchulen en bekommen: Die deutſche Nation errichtete ihrem Einiger Bismarck ein Nationaldenkmal, alle taten „Ultramontanen und Sozialdemokraten“ ſtanden abſeits. Danach hätten alſo doch taktiſche Erwägungen bei der Beteiligung des Zentrums mitgeſprochen, und mit den „nationalen Anwandlungen“ des Zentrums wäre es wieder mal nichts. Höchſt eigentümlich berührt daneben, wie die nur die 1 „Tremonia“, deren Auslaſſungen die„Köln. Vol 0 kritiklos abdruckt, die Bedeutung des Denkmals im ſpeziell konfeſſionellen Sinne umdeutet.„Es wird auch ſein der Denkſtein an ſchwere Zeiten für das katho⸗ liſche Volk, das es immerdar gemahnt an die Notwendig⸗ keit der Einigkeit in dem neuen Kampf, der jetzt wieder entbrannt iſt.“ Das ſoll doch wohl heißen: Das ka he Volk ſoll über Niederwald⸗ und Bismarkdenkmal nicht geſſen, daß es noch größeres gibt, nämlich das Zeutrum. Ueber ultramontane Schlauheit geht doch nichts. Die Zollverhandlungen mit Amerika. Päſident Taft hat die Mindeſtzollſätze des amerikaniſchen Tarifs bis jetzt folgenden Staaten zugeſtanden: England, Holland, Belgien, Rußland, Schweiz, Italien, Spanien, Portu⸗ gal, Dänemark, Norwegen, Schweden, Türkei, Aegypten und Perſien. Von europäiſchen Staaten fehlen alſo noch auf der Liſte: Deutſchland, Frankreich, Oeſterreich⸗Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Griechenland. Im Fiskal⸗ jahr 1908⸗09 hat die Einfuhr der Vereinigten Staaten aus Europa 654,3 Mill. Doll. und die Ausfuhr der Vereinigten Staaten nach Europa 1288,6 Millionen Doll, betragen; das ſind 50 Prozent der Geſamteinfuhr und 70 Prozent der Ge⸗ ſamtausfuhr der Vereinigten Staaten. Hiervon entfallen: A) auf diejenigen europäiſchen Länder, denen die amerikani⸗ ſchen Mindeſtzollſätze bereits zugeſtanden ſind, in der Einfuhr 383,9 und in der Ausfuhr 896,3 Millionen Doll., b) auf diejenigen europäiſchen Länder, denen die amerikaniſchen Mindeſtzollſätze noch nicht zugeſtanden ſind, in der Einfuhr 270,4 und in der Ausfuhr 387,3 Millionen Doll. Hiernach hat bereits der weitaus größte Teil Europas, nach ſeinem Anteil am amerikaniſchen Handel gemeſſen, die Zuſicherung erhalten, weiterhin nach dem amerikaniſchen Mindeſttarif be⸗ handelt zu werden. Von den Ländern, denen dieſe Zuſicherung noch nicht zuteil geworden iſt, ſind eigentlich nur Deutſchland und Frankreich in größerem Maße an dem Handel der Ver⸗ einigten Staaten beteiligt 1908⸗09 betrug die Einfuhr der Vereinigten Staaten aus Deutſchland 143,5, aus Frank⸗ reich 108,4 Millionen Doll. und die Ausfuhr der Vereinigten Staaten nach Deutſchland 235,3, nach Frankreich 108,8 Mill. Doll. Beide Länder zuſammen waren an der Einfuhr nach den Vereinigten Staaten mit 19 Prozent beteiligt und haben 21 Prozent der Ausfuhr der Verejnigten Staaten aufgenom⸗ men. Die Zoll⸗Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Amerika werden ſich vorausſichtlich noch ſolange hinausziehen, bis der neue franzöſiſche Zolltarif Geſetz geworden iſt. Ob die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Amerika bald zu einem Einvernehmen führen werden, läßt ſich jetzt noch nicht abſehen. Jedenfalls wird Deutſchland, wenn ihm bis zu dem Zeitpunkt des Erlöſchens des bisherigen Handelsabkommens keine Zuſicherung hinſichtlich der amerikaniſchen Mindeſt⸗ tarifs geworden iſt, dem Beiſpiel Frankreich folgen und einſt⸗ weilen ſeinen Generaltarif auf amerikaniſche Waren in An⸗ wendung bringen. Die deutſchen Handelskreiſe werden alſo mit der Möglichkeit rechnen müſſen, daß am 7. Februar die Sätze des Generaltarifs Amerika gegenüber in Wirkſamkeit treten. Nach dem Paragr. 9 des Vereinszollgeſetzes iſt der Zoll ſtets nach denjenigen Tarifſätzen zu entrichten, die an dem Tage gültig ſind, an dem die Waren zur Verzollung, zur Abfertigung auf Begleitſchein II oder zur Anſchreibung auf Privatkreditlager angemeldet und zur Abfertigung geſtellt werden. Hiernach unterliegen alsdann auch die bereits früher in deutſchen Zollniederlagen und Privatranſitlägern mit amt⸗ lichem Mitverſchluß eingelagerten Waren amerikaniſchen Ur⸗ ſprungs den höheren Zollſätzen, wenn ſie nicht bis zum 7. Februar zur Abfertigung in den freien Verkehr angemeldet und geſtellt werden. ver⸗ Mannheim, 3. Februar. Deutsches Reich. — Mittelſtand und Hanſabund. Nachdem der Hanſabund die Frage der Abhilfe der mittelſtändiſchen Kreditnot in Bearbeitung genommen hat, wurde in der letzten Präſidialſitzung die Veran⸗ ſchreibens über praktiſch Hebung des Mittel⸗ ſtandes beſchloſſen. Die Einzelheiten werden demnächſt beſon⸗ ders veröffentlicht werden. — Der Kampf um den Arbeitsnachweis. Die bayeriſche Zen⸗ trumsfraktion und die Sozialdemokratie hatten im bayeriſchen Landtage Anträge zugunſten der Snachwei Auf Anregung der zur 1 rbeitgeber hat dauptſtelle? durchführbare M entliche bände nunmehr in ein abe an das ſterium auf die große Bedeutung der von den Arbeitgebern ein⸗ 1 7 gerichteten Arbeitsnachweiſe hingewieſen und die Bitte an das Miniſterium gerichtet, von geſetzgeberichen Maßnahmen im Sinne der Anträge abzuſehen. — Ketzeriſche Auſichten über politiſche Maſſenſtreiks, ſowie überhaupt über die ſozialdemokratiſche Wahlvechts⸗ agitation äußerte der frühere ſozialdemokratiſche Abg. Thiele in Halle vor den dortigen Genoſſen. Er ſagte u..: ie Faktoren, die uns entgegenſtehen, werden auch durch den politiſchen Maſſenſtreik nicht bezwungen. Dieſe Waffe iſt eine zweiſchneidige. Wir können einen Teil der zu uns Haltenden mit ihr von uns abſchrecken. Die bisherigen Mittel ſind nicht abgebraucht. Auch durch ein noch ſo ſcharfes Mittel, wie der Maſſenſtreik, werden wir das gleiche Wahlrecht nicht be⸗ kommen. Derjenige, der einem Phantom nachjagt, iſt ſchon ein Verräter an der Arbeiterklaſſe genannt worden. Nun, wenn tat⸗ ſächlich das gleiche Wahlrecht errungen werden ſollte, dann er⸗ leben wir den Staatsſtreich, der alles wieder raubt. Wer jagt alſo einem Phantom nach? Die, welche die Idee des ſchritt⸗ weiſen Vorrückens vertreten, gewiß nicht. Worin liegt die Bebeutung des Parlamentarismus? Doch nur in der durch ihn erfolgenden Aufrüttelung der Maſſen. Einen weiteren Wert hat und hatte der Parlamentarismus nicht. Wer iſt denn von uns überzeugt, daß das Wahlrecht das Zeichen iſt, in dem wir wirklich ſiegen. Es iſt eine Utopie, zu glauben: Erſt das Wahl⸗ recht, dann Verbeſſerungen für die Arbeiterklaſſe. Mit dem Par⸗ lamentarismus iſt nichts vollbracht. Wenn der Maſſenſtreik be⸗ ſprochen werden ſoll, dann dürfen das nicht die Angeſtellten der Arbeiterbewegung, die wirtſchaftlich Sicher⸗ geſtellten tun, ſondern nur die Arbeiter. Selbſt mit einem gelungenen Maſſenſtreik kann eine wirkliche Beſſerung nicht er⸗ zielt werden, denn dann kommt das Herrenhaus. Wer etwas an⸗ deres glaubt, iſt ein Phantaſt“ „„„ Aus Stadt und Land. *Mannheim, 3. Februar 1910. Damen⸗Fremdenſitzung des„Leuerio“. 5 Binche, hol ſe aus dem Schränk! 5 Mein Kadoffelkorb mit Henkl Unn mein Scherrm, es regent ſchdark, Ich muß nunner uff de Mark, Dann die rieſig, gangz enorme Hiet in de modernſchte Forme, Die ſunſcht decke unſer Hoor, Sinn for den Zweck aach ganz kloor. Sei willkumme uns, ſeheeni Faſſon, Wie e Keenigin ſchmickt uns dei Kron, Dann als ſchitzendes Dach for dein Kobb Uff deine Bobb, drohnt'r Tobb, Unnerm Strohdach in blumigem Flor Guckt dir ſchelmiſch meim Schatz drunner vor, Unn die Aagäpp'l blinzle ſich merb Aus de ſieße Bienekerbl! Durch dieſen und noch mehrere andere witzige Verſe wurde in der geſtrigen großen Damen⸗Fremdenſitzung unſever erſten Kar⸗ nevalgeſellſchaft die Hutmode 1909 verulkt. Witz und Satire ſind übrigens geſtern in überaus reichem Maße zu ihrem Rechte ge⸗ kommen. Doch davon ſpäter. Zunächſt einiges über die Idee, die der Sitzung zugrunde gelegt war und über die Dekoration. Aus den Vorankündigungen war zu entnehmen, daß der Feuerio ſeine Getreuen diesmal zu einer Exkurſion nach dem Nordpol einlud, ein ſehr zeitgemäßer Gedanke in den Tagen des Cookſpukes. Wie die Idee, die wieder von dem unübertrefflichen Vergnügungskom⸗ miſſär, Herrn Hofſchauſpieler Kökert, ausgetüftelt war, ſo die Ausführung. Vor allem die Dekoration. In jeder Beziehung eine Meiſterleiſtung des Herrn Dekorationsmalers Lübenau. Man könnte meinen, der Virtuoſe des Pinſels habe an Ort und Stelle Studien gemacht, ſo naturgetreu, ſo wuchtig präſentierten ſich die mächtigen Eisbevge, die ſich auf dem Podium im Vordergrunde zu iden Sei auftürmten und in der Mitte den Blick freilſeßen ——2 rmaki den Dolch in die Hand drückt, um die ſchöne beſeitigen, aber nach den uns überlieferten Beſchrei⸗ on Cleopatra wäre ja Harmaki ein Narr geweſen, wenn hne weiteres gemeuchelt hätte. Er verliebt ſich alſo pflicht⸗ igſt in die Königin, aber dieſe führt den Pharagonenſproß der Naſe herum, bis er ſeinem Leben ein Ende macht. opatra aber lebt weiter, denn ſie muß ſich, wie geſagt, ihren bhabern aus dem Römerlande erhalten. Zu dem Allen hat üguſt Enna eine nicht üble Muſik geſchrieben, nicht gerade priginell, aber doch äußerſt modern und mit Wagner durch⸗ verwandt. Die Lyrik dieſer Muſik iſt der beſſere und ur⸗ chere Teil. Jedenfalls zeigt die ganze Oper ein recht tendes muſikaliſches Talent. Vor 17 Jahren würde man mehr ſeſchrieben haben, aber damals hat die Berliner Generalin⸗ ur das Werk in irgendeinem Schrank verſchloſſen, bis erſt irzer Zeit Enna das Werk zurückzog. Nun hat ſich ſeiner die angenommen, und ſie braucht den Verſuch nicht zu Wir ſind in der Muſik nicht ſo reich an Opernkompo⸗ wir ein annehmbares Opernwerk einfach ignorieren Wenn einmal wieder ſtarke Talente erſtehen, wird auch ſein; heute ſoll man ihm das Recht der Lebenden ſeber den Typus der Münchnerin, ſchreibt Fritz von Februarheft von Belhagen u. Klaſings Monatsheften: Typus der Münchnerin wird ein Fremder in der Iſarſtadt ich ſuchen. Hier hat nicht, wie vielleicht in Wien, die mmiſchung den Typus einer neuen Raſſe geſchaffen, bier 88 Peſtehen auch im Neußerlichen ungezählte Typen nebeneinander. Die Brünetten ſind in der Mehrzahl. Schwarze nicht ſelten. So⸗ gar Frauen mit tiefblauſchwarzem Haar kommen merkwürdiger⸗ weiſe in allen Schichten vor, und man muß den Urſprung dieſer Beſonderheit vielleicht weit hinten in der Geſchichte ſuchen. Viel⸗ leicht bei den Türken, die Kurfürſt Max Emanuel, der Sieger von Belgrad, in reicher Zahl mit nach München brachte. Oder vielleicht noch weiter zurück! rings um München iſt uralter Kul⸗ turboden, auf Schritt und Tritt ſtolpert man über römiſche Wälle und keltiſche Gräber. In nächſter Nähe Münchens ſollen ſich noch gewiſſe Enklaven mit faſt unvermiſchten altrömiſchen Ab⸗ kömmlingen bis in unſere Zeit erhalten haben. Und im 17. und 18. Jahrhundert kamen durch die prunkliebenden Kurfürſten italieniſche Künſtler und Gewerbetreibende in ſolcher Maſſe nach München, daß welſche Namen bei altmünchener Familien nicht ſelten ſind. So kann man ſich jenen„dunklen Einſchlag“ leicht erklären. Eine große Zahl der Münchnerinnen ſieht romaniſch aus. Lichtblonde Frauen ſieht man— abgeſehen natürlich von denen, die ihr Blond aus Paris beziehen— nicht oft. Am meiſten in jenen Schichten der Kunſtwelt und Bohsme, die jetzt einen ſo ungeheuren Zuzug aus dem Norden hat. Häufiger iſt ein Aſch⸗ blond, das mit den Jahren immer dunkler wird. In der Figur neigt die Münchnerin gerne zum Runden.„Mollet“ nennt man das im einheimiſchen Idiom. Ein ganz klein wenig mag das ja⸗ mit dem Nationalgetränk zuſammenhängen, ein wenig mit ſüd⸗ lichem Phlegma— ich rede nur von äußerlichem Phlegma der Bewegung. Denn was das innere Temperament betrifft, ſo er⸗ freut ſich die Münchnerin im allgemeinen einer recht warm⸗ blütigen Lebendigkeit. Als der große Franzoſe Courbet— ich glaube im Jahre 1869— München beſucht hatte, wo er mit ſeinem Freunde Wilhelm Leibl ſchweigend und vergnügt beträchtlich viele Maß im Hofbräuhauſe zu ſeeren pflegte, da brachte er als eine ſeiner merkwürdigſten Entdeckungen die Nachricht nach Hauſe, in München hätten„les femmes de vraies tetons“. In Paris gewſen ſein.— Dieſes Dokuüment iſt zu kurios, als daß man es aus Prüderie unterſchlagen dürfte. Typiſche Münchnerinnenaugen kenne ich nicht. Grau und Braun mag vorherrſchen. Nicht ganz ſelten habe ich bei dunklem Haar lichtbraune oder hellgraue Augen geſehen— ein Phänomen, das unheimlich berückend ausſehen kann. Hände und Füße ſind angenehm mittelgroß. Der kräftige, gerade Händedruck der Münchnerin kann vielleicht als ein Charakteriſti⸗ kum gelten, ebenſo ihr energiſcher und ſicherer Schritt. Zierlich⸗ leit iſt nicht immer vorhanden, aber Zierlichkeit iſt wahrhaftig nicht der höchſte Reiz einer Frau. Tizians Venus in der Trihung zu Florenz iſt auch nicht zierlich. Beſinne ich mich recht, ſo beſteht der Hauptreiz der Münchnerin, will ſagen des in München am meiſten verbreiteten und geſchätzten Frauentypus gerade in einer gewiſſen Herbheit und Feſtigkeit des Weſens—, die ſehr wohl mit liebenswürdiger Wärme und Schmiegſamkeit vereinigt ſein kenn! Und im letzten Grunde ſind es dieſe Eigenſchaften der Frau, die München zu einer ſolchen Beliebtheit im Reiche gevracht haben. Man ſchwärmt— oft über Gebühr— für München und liebt unſere gar nicht ſo unbedingt und in allem liebenswürdige Stadt, die, ehrlich ſei es geſtanden, nicht immer gleiches mit glei⸗ chem vergilt. Man liebt ebenſo die Münchnerin, ihre offene und gutmütige Herzlichkeit, ihren leichten und fröhlichen Sinn und die freie Unbefangenheit, mit der ſie ſich gibt— in jedem Sinnel Da liegt der Zauber der Stadt und der Frau: Die freie Unbe⸗ fangenheit! Keine andere deutſche Stadt und deutſche Frau hat ihn. Jener Zauber leiht dem Münchner Leben ſeine Wärme und ſeine Farbe, ſeine Süßigkeit und ſeine Gefahr. Die Münchnerin weiß zu lachen und zu verſtehen.— Sie hat den Humor, der aus Sinnenfreudigkeit und Güte gemiſcht iſt. Und aus Geſundheit. Alles Dumpfe, Verdrehte und Fremdartige, all das Lichtſcheue und Schwüle, das im Frauenleben der Großſtädte gedeiht, gibt es ganz natürlich auch hier. Aber gewiß iſt, daß gerade dies, wie übrigens ſo manche andere ſchöne und nichtſchöne Beſonderheit des Münchner Lebens, Import iſt. Jenes Leben iſt im Grunde müſſen demgemäß damals„echte Büſten“ eine große Seltenheit geſund— auch in ſeinen Fehlern. Aber es wird beeinflußt durch Maunheim, 3. Februar. cuf eine weite Waſſer⸗ und Eisflache, die wieder durch bigarre Eis⸗ Seneralselugeiger-(Abendblat. 3. Seite. giganten abgeſchloſſen wurde. Die Phantaſie des Malers und Kar⸗ nevaliſten hatte in dieſer Eiswelt verſchiedene Häupter der Eisrieſen zu grotesken Fratzen verwandelt, die in mancherlei Stimmung auf das bunte Spiel zu ihren Füßen herabſahen. Auf der rechten Seite thronte auf einem mächtigen quadratiſchen Eisblock die Bütte in Form einer Rieſenkonſervenbüchſe. Ob das Corpus delicti von Cook oder Peary ſtammte, konnte nicht ermittelt werden. Zur Linkenm gewahrte man Kökerts Heim in Geſtalt eines wohldurch⸗ wärmten braunen Zeltes, aus dem ein Ofenrohr ſeinen Arm weit in die Höhe ſtreckte. Belebt wurde die reizende Szenerie durch zwei auf ſchroffer Bergeskante thronende Pinguine, die im Verein mit den perſonifizierten Bergesgipfeln gar luſtig mit den Augen glühten. Einen prachtvollen Abſchluß erhielt das Ganze durch die Mitternachtsſonne, die durch Kökerts Machtwort ſpäter glanzvoll am Horizont aufſtieg. Der Wochentag brachie es wohl mit ſich, daß das Publikum ſich giemlich ſpät einfand. Als wir kurz nach halb 8 Uhr den Saal be⸗ traten, waren die numerierten Tiſche noch erſchreckend leer. Als aber eine Stunde ſpäter Alex in Aktion trat, da war in dem Rieſen⸗ raum bis hinauf zur Galerie kein leeres Plätzchen mehr zu ent⸗ decken. Ein herrlicher Anblick, dieſe dreitauſendköpfige Narrenſchar mit dem Kopfſchmuck in hundert Arten und Farben, die Feuerio⸗ mütze leuchtend voran. Kökert, der Unverwüſtliche, erſchien dies⸗ mal, der Situation entſprechend, in voller Winterſportsausrüſtung, in weißem Sweater und weißer Mütze mit den Skiern auf dem Rücken, um das Herannghen des auf der Nordpolentdeckungs⸗ reiſe begriffenen Feuerioelferrats zu wiſieren. Elf dicht ver⸗ mummte Geſtalten entſteigen dem Motorſchlitten, der bald darauf an ſeinem Beſtimmungsort eintraf. Nur amlümfang der wandelnden Pelzbündel erkennt man den gewichtigen Elferrat, für den mit „einem Schlage eine Eisbank zum Thronſitz umgewandelt wird. Ppäſident Weinreich ſprach herzliche Begrüßungsworte. Er G lumſtrittenen Pol miedergelaſſen habe, werde hoffentlich der größte Gisblock durch die karnepaliſtiſchen Darbietungen zum Schmelzen gebracht werden. Erfreulicherweiſe ſei trotz der Verlegung der Sitzung vom Sonntag auf den Mittwoch der Beſuch außerordent ſtark. Daß der Staat ein lebhaftes Intereſſe an der Entdeckung des Nordpols habe, be⸗ weiſe, daß die Spitzen der Behörden, Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker, Geh. Regierungsrat Dr. Clemm und Polizeidirektor Dr. Korn, ihr Erſcheinen zugeſagt hätten. Es ſei ſchade, daß micht auch der Polizeihauptmann erſcheinen könne, denn ſonſt hätte er den Nordpolſchutzmann, der die Bütt bewache, kritiſch unter die Lupe nehmen können. Die ſtädtiſche Behörde ſcheine noch etwas ſchwach vertreten zu ſein. Aber das könne manm ihr nicht verübeln, denn ſie habe unendlich viel zu tun So müſſe ſie zum elften Male die Hundeſteuervorlage beraten. Auch ſcheine ihr das Gewiſſen zu ſchlagen, weil ſie mit der Saalmiete„aufgebeſſert“ Dasz t“ habe. jubelnd aufgenommene Hoch galt dem Karneval in Mannheim. Num trat man die Tagesordnung ein. Das erſte Lied ſtieg, ein begeiſterter Hymnus auf den Faſching, von Narr Brenner in ſchöns Verſe gebracht. Dann kletterte eine bekannte und beliebte Type,„Zacherlin“(Naun Fahſol), in die Bütte. Auch er war der Temperatux entſprechend tief vermummt. In der Eile batte er alle möglichen und unmöglichen Sachem erfviſcht, ſo einen Korſett⸗ ſchoner und eine Boa ſeiner Frau. Zacherlins Speech, eine wahre „Aheinſchnobeſammlung“, ſtrotzte von Witz und Humor. Eine zün⸗ dende Pointe jagte die andere. Man hätte ſich zum Eis feinen beſſeren auswählen können. Der Errungenſchaftsorden am Band war des halb auch wohlverdient. Der männlichen Type folgte die weibliche, eine waſchechte„Mannemerin“, die mit ihrer donnern⸗ den Philippika gegen die„Herren der Schöbfung“ eine Wir⸗ kung erzielte. Die ganze Schönheit der Männer, ſo meinte ſie Ur der ſuchte ihr Schnurrbart. Vor der Frau, nach der Hochzeit e gſt davor t beſonde rergie wandte ſich die ſehr reſolute Dame gegen die„Neingeſchneiten“. Wenn es nach ihr ginge, müßte Jede, die nach Mannheim heivatet, 100 Mark Einfuhrzoll pro Kilo be⸗ zahlen. Der Damenorden warv der Lohn für die vortreffliche Erſt⸗ lHingsleiſtung der temperamentvollen Karnevaliſtin, Frau Wäſcherei⸗ beſitzer Gebhardt. Nach dem Geſange des Nedes Nr. 2, das 2 das Grübchen in veizender Weiſe verherrlichte(Elferrats⸗ nitglied buler), bekam man ein brillantes Zwie⸗ geſpräch zu hören. Kein anderer als der Lorenz(„Vize Bieber) erſchien in der Bütt. Und ihm gegenüber pflanzte ſich fein Ehegeſpons, die Stadtbas(Narr Weinreich jr.) auf. Der Lorenz gab bekannt, daß er von ſämtlichen hieſigen Zeitungen narh dem Nordpol geſchickt worden ſei, um die Enten zu ſchießen, dis man für die Sauxegurkenzeit brauche. Die Stadtbas kam vom Münchener„Frauenbewegungskonkurs“. Köſtlich war das Zwi geſpräch. Die Narrenverſammlung kam nicht aus dem Lach So beklagte ſich der Lorenz, daß er ſich nicht einmal te Kaffee kochen können, weil die Stadtbas auf die Münchener Reiſe alle guten Strümpfe mitgenommen hätte. ſich über das magere Hoftheatevrepertoir. Sie ſolle ſich nur be⸗ ruhigen, meinte der Lorenz, wenn die leue Primadonna komme, werde das Repertoir fetter.(Schallende Heitexkeit.) 60 Bewerber um den Intendantenpoſten, bemerkte der Lorenz weiter, hätten ſich ſchon gemeldet. Aber man hrauche keinen auswärtigen. Mam wehme den Alex, der bringe die 40 Mille von der Familie Lanz auch durch. Den Hoftheaterkapellmeiſter Bodansky hat die Stadtbas befonders in ihr Herz geſchloſſen. Er wäre zum Freſſen. Da müſſe ſie ſich, exwiderte der Lorenz, aber vorſehen, daß ihr kein Knochen im Halſe ſtecken bleibe So ging es weiter. Gine Lachſalve löſte die andere ab. Narr Bieber erhält den Lorenz⸗, Narr Weinreich den Verdienſtorden für die brillante Leiſtung. deren Woher und Wohin rätſelhaft bleibt, von Männern und Weibern, die hierher kommen, weil man in dem internationalen Gewühl der Münchner Boheme leicht untertauchen und leicht auch wieder obenauf ſchwimmen kann, von anderen— und das ſind die Gefährlichſten für unſer einheimiſches Weſen!— die in Scharen herbei kommen, weil ſie die kecke Freiheit, die hier blüht, zügellos zu genießen gedenken. — Die„Intelligenz“ des Schafes. Eine Ehrenxettung für das vielverleumdete Schaf, das der Sprachgebrauch zu einem Sinnbild der Dummheit erniedrigt hat, veröffentlicht ein be⸗ kannter auſtraliſcher Naturforſcher im Wide World Magazine. Er berichtet von einem Falle, der die Anhänglichkeit und Klug⸗ heit eines Schafes illuſtriert, Ein fünfjähriges Mädchen er⸗ krankte plötzlich. Das Schaf, das ſtets ein unzertrennlicher Spielgefährte des kleinen Mädchens geweſen war, begann die ganze Umgebung um das Haus blökend nach ſeiner Freundin abzuſuchen. Schließlich drang das Tier bis in das Schlafzimmer des Kinders, kam ans Bett und gab alle Zeichen der Freude. Von dieſem Tage an kam das treue Tier täglich an die Zimmer⸗ tür und harrte blökend ſo lange, bis man es herein ließ. Das Schickſal wollte, daß das kleine Mädchen ſtarb. Das Schaf ſchien zu fühlen, daß etwas außerordentliches vorging. Als der Sarg auf den Leichenwagen gehoben wurde, folgte das Tier dem Zuge inmitten der Schar der Leidtragenden; am Tore des Kirchhofes wollte man es verſcheuchen: das Schaf blieb ſtandhaft und folgte dem Sarg bis zum Grabe. Während der Sarg in die Gruft ge⸗ ſenkt wurde, ſtand das Tier am Rand der Grube und blökte leiſe und llagend.„Die ſchmerzerfüllte Mutter des Kindes verſicherte mie ſpöter, daß niemand der Leidtragenden bitterer und ſchmerz⸗ Acher um ihr Töchterchen getrauert habe, als ihr vierbeiniger Spiehgefährte, das treue Schaf“. Gaunre ghobandelte Genre behandelte, Die Stadtbas beklagte Kökert läßt nun die Mitternachtsſonne erſcheinen, damit die Elferräte die Pelze ausziehen können. Daun ſingt Hofoßpernſänger Vahling, von Muſikdirektor Bartoſch virtuos begleitet, ſtimm⸗ gewaltig und fein empfunden zwei Lieder, die durch zwei in Ge⸗ meinſchaft mit ſeiner Gemahlin ſtimmungsvoll vorgetragene Duette abgelöſt werden. Beſonderen Eindruck machte das wundervolle Lied „Das Kornfeld“ mit ſeinem Stimmungszauber. Das Kleeblatt er⸗ hält den Künſtlerorden. Den Höhepunkt des Abends bildete wieder die Proklamierung des Prinzen Karneval Karls JI.(Sohn des Wirts Stahl), der nach der feierlichen Begrüßung durch den Präſidenten die Thronrede berlas, in der vor allem die Abſchaffung aller Steuern angekündigt wird. Dieſe Kundmachung weckte ebenſo ſtürmiſchen Jubel, als die Erlaubnis, Luftſchlöſſer und Luftſchiffe nach Belieben bauen zu dürfen. In ein Hoch auf den„Feuerio“ klang die An⸗ ſppache des bildhübſch ausſehenden Prinzen aus, der nach der Ver⸗ leihung des Hausordens neben dem Präſidenten Platz nahm. Nun tauchte ein von zwei Eisbären bedrängtes weibliches Weſen hinter einer Eisklippe auf. Der flehentlich zur Rettung herbeigerufene Alex konnte die beiden Ungetüme glücklich zur Strecke bringen und als er nun näher zuſah, entdeckte er, daß er keine geringere als die „Lene“(Frl. Blankenfeld) gerettet hatte. Seine verwun⸗ derte Frage, wie ſie zum Nordpol komme, beantwortete die in ein wundervolles weißes Pelzkoſtüm gehüllte Dame mit folgendem reizenden Poem: Wie ich herauf zum Nordpol kam? Sehr einfach— eine Modedam' Zeigt ſich doch gern der ganzen Welt, Damit ſie überall gefällt. Von jedem Land, ſelbſt vom entferntſten, Iſt's im Polareis am modernſten. Hier will ich Eskimos und Bären Von Mannheims großer Kunſt was lehren Und Pfälzer Geiſt und Pfälzer Sitten Hier pflanzen zwiſchen Renntieeſchlitten. Und bleibt das Publikum hier kalt, Glaub' Alex mir, ich hab' Geßwalt, Das allerkältſte Ungeheuer Zu bringen raſch in Glut und Feuer! Ich führe ein als treuer Bote Am Nordpol hier die alte Mode: Das Weib, das bleibt doch früh und ſpät Der Pol, um den ſich alles dreht! Das Intermezzo, das der beliebten Künſtlerin einen elfjährigen Verrtag und dem Präſidenten einen Schmatz eintrug, fand ſtürmi⸗ ſchen Beifall. Narr Weinreich jr. ſang zwei pointenreiche Lokal⸗ kouplets, worauf der Präſident die Begrüßung der inzwiſchen noch in der Mittelloge erſchienenen Ehrengäſte, des Protektors Ober⸗ bürgermeiſter Mavtin und des Geh. Kommerzienrats Reiß und Frl. Schweſter, vornahm. nevalgeſellſchaft„Möbelwagen“ Stuttgart, die wieder durch den Elferrat vertreten war, wurde nach der Begrüßung vor den hohen Rat zur Entgegennahme der Ordensauszeichnungen zitiert. In der Dankesrede gab der Stuttgarter Gaſt bekannt, daß ſeine Geſellſchaft Weinreich und Bieber zu Ehrenmitgliedern ernannt habe. Nach Uebevreichung der echt närriſchen Ehrendiplome trank Präſident Weinreich auf die Freundſchaft zwiſchen Mannheim und Stutt⸗ gart einen kräftigen Schluck. Kökert und der Prinz wurden durch Orden ausgezeichnet. Dann wirbelten acht Schneeflocken(Damen vom Ballettkorps des Hoftheaters) auf das Podium und führten graziös und anmutig einen Tanz auf. Dann gings— es war ſchon halb 11 Uhr— in die Pauſe. Died Nr. 3, das die Fvauenbewee eitete den zweite ung in echt Bieberſchem il ein. In der Bütt kauchte ein Rek(Zolke Kark von Heidelberg) auf, der deraus drollig viel Internas aus ſeinem enleben erzählte. 1* 7 Wir haben ſchon lange keinen ſo ausgezeichneten Rekrutenvortrag mehr gehört. Die witzigen Pointen folgten Schlag auf Schlag. Zwei Dachauer Bauern(Gebr. Buck), die bei der Equipierung ſelbſt den Petroleumofen micht vergeſſen hatten, erzielten vornehni⸗ valiſt weiß dieſe Type in einer ganz unübertrefflichen Weiſe dax⸗ zuſtellen. Auch den derben Humor, der dem Mannheimer Hafen⸗ arbeiter eigen iſt, weiß er virtudos zu treffen. Diesmal war Franks Vortrag beſonders wirkſam. Es wax das Beſte, was wir ſeit Jahren gehört haben. Am drolligſten war die Schilderung ſeiner Begegnung mit den Landtagsabgeordneten, die von der Beſichtigung des Landes⸗ gefängniſſes kamen. Einer habe ihn gefragt, ob er auch Landtags⸗ abgeordneter ſet. Das gerade nicht, aber ich war auch ſchou im Landesgefängnis, war die Antwort. Ein Abgeordneter hätte ein jämmerliches Geſicht geſchnitten. Als er ſich nach der Urſache er⸗ kundigt habe, ſei erwidert worden, er habe eine Tafel Blockſchokolade i kolade hätte er verdaut, aber der Block liege ihm Abgelöſt wurde die gelungene Type durch eine nicht minder bortreffliche, eine Feudenheimer Milchhändlerin (Hofſchauſpielerin Delank), die eine ergötzliche Parallele zwiſchen eiuſt und jetzt zog. Wer Frau Delanks Vortragskunſt kennt, wird nicht erſt zu wiſſen brauchen, daß der Vortrag eine Kabinettsleiſtung war. Wir behalten uns vor, die gediegene Axbeit(Verfaſſer J Strauß) im Wortflaut zu veröffentlichen. Die Dame erhielt den Einverleibungsorden. Dann wirhelten ſechs Schneemänner (Damen vom Hofthegterballett) in graziöſem Pas auf dem Podium herum. Sie wurden abgelöſt durch zwei Eisbäxen, die unter Lei⸗ tung eines reizenden hens die poſſierlichſten Beweg⸗ ungen ausführten, die in dem überaus grotesk anmutenden Catewalk ihre Krönung fanden. Dann beſchloß Lied Nr. 4(Verfaſſer Narr Diem), das die Damenhutmode in ſo witziger Weiſe verſpottet, den Reigen des überveichen Programms. Es war bereits Mitter⸗ tacht vorüber, als Präſident Wgeinreich mit Dankesworten und einem Hoch auf die karnevalfreudige Bürgerſchaft Mannheims die Sitzung ſchloß und mit ſeinem Stabe durch das Spalier der durch Narx Schenk kommandierten Prinzengarde abzog. Die Ver⸗ anſtaltung war in jeder Beziehung bervorragend, ſowohl was den Beſuch und die Haltung des Publikums, als auch die Darbietunge anbelangt. Der Elferrat und der ausgezeichnete Maitre de plaiſier Kökert berdienen die wärmſte Anerkennung! Hut ab! gegeſſen. Die Sch noch ſchwer im Magen. ——— Tostrennung? Eingemeindung? Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht die„Rheinauer Ztg.“ einen beachtenswerten Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Unter allen Wipfeln iſt Ruh!— Es ob die Lostrennung, ſowie der neuerdings danke der Einverleibung wiederum einmal ſang⸗ und klanglos zu Grabe getragen worden ſei. Vor reichlich 10 Jahren hatte man ſich mit ähnlichen Gedanken getragen und in der Zwiſchenzeit wurde viel über dieſe Fragen geſchrieben und noch mehr davon geſprochen, aber anſcheinend leider— vergeblich! Wie ein roter Faden zieht ſich die Einverleibungsfrage durch die verſchiedenen Phaſen unſeres jahrelangen örtlichen Werdegangs hindurch, dieſen zeitweiſe mehr oder weniger ungünſtig beinflußend. Nach⸗ dem im Jahre 1899 durch die Eingemeindung von Neckarau dem Traum einer das ganze Rheinauer Intereſſengebiet umfaſſenden Sondergemeinde Rheinau, der erſt im vergangenen Jahre in einem im„Manuheimer Generalanzeiger“ erſchienenen gehar⸗ niſchten und wohbegründeten Entrüſtungsartikel der auf Neckarguer Gemarkung liegenden Angrenzer der Induſtrieſtraße ſeine Auferſtehung feierte, ein Ende gemacht war, erwartete man auf 1. Januar 1900 mit Beſtimmtheit die Eingemeindung des will uns ſcheinen, als wieder ventilierte Ge⸗ Rheinauer und Seckenheimer Ortsteils in die Stadtgemeinde Mannhein Eſne Einigung kam jedoch nicht zuftande, weil die Der Präſident Aldinger der Kar⸗ lich mit ihren Schnadahüpfeln einen Bombenerfolg. Gleich erfolg⸗ reich war auch Raur Frank als Sackträger. Der bekannte Karne⸗] Dabei wäre, was wohl zu beachten iſt, noch nicht einma beiderſeitigen Forderungen und Bedingungen ſich nicht in den Grenzen des Möglichen und Erreichbaren bewegten. Wäre man damals weitblickender geweſen, ſo wären dem Ortsteil Rheinan ſpätere große Schäden erſpart geblieben Weil man nun den aufſtrebenden Ortsteil Rheinau als Ganzes auf die Dauer nicht ignorieren konnte, ſo biß man auf Drängen der Rheinauvertreter in den ſauren Apfel und gab im Jahre 1900 zur Einrichtung desſelben als Nebenort von Secken⸗ heim ſeine Zuſtimmung. Dies war ein bedeutender Wendepunkt in der Entwicklung des Ortsteils Rheinau und gegenüber dem früheren Zuſtande ein hoch anzuſchlagender Fortſchritt. Mit dem Vollzug dieſer Maßnahme hatte der Nebenort Anſpruch auf eine beſtimmte Zahl von Gemeinderäten und Bürgerausſchußmitglie⸗ dern, ferner für die Wahrnehmung ſeiner Sonderintereſſen auf einen eigenen Verwaltungskörper, der mit Unterſtützung der Aus⸗ ſchußmitglieder einen gewichtigen Einfluß auf die Angelegenheiten des gemeinſchaftlichen Gemeindehaushalts zu erlangen beſtrebt ſein mußte. Bis zum Jahre 1907 hatte dann die Eingemein⸗ dungsfrage geruht, d. h. es wurden zwiſchen den in Betracht kom⸗ menden Gemeinden offiziell keine Verhandlungen gepflogen. Da⸗ gegen gärte es um dieſe Zeit in Seckenheim, wo die verärgerte 3. Wählerklaſſe in der Eingemeindung nach Mannheim das er⸗ ſtrebenswerteſte Ziel erblickte und eine dahingehende Eingabe an das Miniſterium des Innern richtete. Auch in den Kreiſen der 1. und 2. Wählerklaſſe Seckenheims hatte der Eingemeindungs⸗ gedanken Wurzel gefaßt, jedoch haben ſämtliche Sturmläufe ebenfalls zu einem greifbaren Reſultat nicht geführt. Inzwiſchen hatte die Rheinau den Hauptort Seckenheim an Steuerkraft längſt bedeutend überflügelt und die auf dieſe Tatſache gegründeten berechtigten Forderungen der Rheinauer Gemeinde⸗ bertreter führten zu fortwährenden heftigen Kämpfen, die a auf Rheinauer Seite eine möglichſt baldige Aenderung der be⸗ ſtehenden Gemeindeverhältniſſe als wünſchenswert erſcheinen ßen. Aus allen Anzeichen, die ſich den Rheinauer Vextrete boten, glaubten dieſe ſchließen zu können, daß die Seckenheimer Bepölkerung die Abſchiebung der Rheinau je eher je lieber ein⸗ mütig und ſehnlichſt herbeiwünſche, ſo daß die von der Regierung unterſtützte Lostrennung des Ortsteils Rheinau von Seckenheim als eine beide Teile befriedigende Löſung erſcheinen mußte. Er wollte man auf Seckenheimer Seite die Lostrennung, jetzt will man ſie anſcheinend nicht mehr; auch die Frage der Eingemein⸗ dung der Geſamtgemeinde wird, ſo weit uns belannt, nicht mehr ernſtlich in den Bereich der Erwägungen gezogen. 5 Seit Jahren fließen die aus der Rheinau erwirtſchafteten Ueberſchüſſe in die Gemeindekaſſe, wo ſie den Blicken der Rheinau auf Nimmerwiederſeh'n entſchwinden, und wenn dann die Frage der Verteilung des Gemeindevermögens zur Erörterung ſbeht, dann beruft ſich die Seckenheimer Stiefmutter auf§ 64 der Ge meindeordnung, wonach das Gemeindevermögen den Bürgern gehört und event. im Verhältnis zur Bürgerzahl, die in Rhein 18 und in Seckenheim 900 beträgt, ehrlich geteilt werden ſoll Es iſt ohne weiteres klar, daß der Ortsteil Rheinau nach erfolg⸗ ter Lostrennung und Selbſtändigmachung, welche letztere wir als eine vorübergehende betrachtet hätten, ſich unter allen Umſtän⸗ den als lebensfähig erwieſen hätte und nicht nur die größeren bevorſtehenden Gemeindeaufgaben, wie Kanaliſation, Schulhaus⸗ und Rathausbauten ete. zu beſtreiten in der Lage geweſen wäre, ſondern auch die Erfüllung zeitgemäßer, einer Induſtriebevölke⸗ rung rechnungtragender Wünſche, wie Lehrmittelfreiheit, ſung armer Schulkinder, Schularztfrage ſowie Errichtung ei⸗ Freibades im Rhein u. a. m. hätte fraglos garantieren kö Mannheimer Umlagefuß erxeicht worden. 5 Und nun zur Frage der Eingemeindung des Orts Rheinau. Wenn, wie bei uns, die weitergehenden und umfaſſen deren Intereſſen einer Großſtadt ſich infolge der Nachbarſchaft immer wieder fühlbar machen, ſo wäre es doch ein großer Fe über dem Horchen nach dieſen Intereſſen die eigenen zu bern läſſigen. Wir verkennen keineswegs, daß eine Einverleibung große Vorteile bringen kann, wenn wir als gleichberech Glied uns der Großſtadt anfügen und an deren großen mitarbeiten, aber auch jeder Anhänger des Einverleibungsgedar kens ſollte ſich ſagen, daß nur ein kräftiges, im Innern wo! ordnetes Gemeinweſen im Stande iſt, ſich bei event. Verhandlun gen mit der Großſtadt den gebührenden Platz zu ſichern. Sorg wir dafür, daß wir uns ſelbſt vorwärts bringen und ſchieben wichtige Aufgaben nicht mehr auf die lange Bank. Arbeiten wir unentwegt an der Vervollkommnung unſerer örtlichen Einrich tungen ohne Rückſicht auf Mannheim und wenn es wieder n. tut, auch ohne Rückſicht auf Seckenheim, wobei jedoch anerkannt werden ſoll, daß ſich in letzter Zeit ein größeres Verſtändnis für die Rbeinauer Bedürfniſſe in Seckenheim bemerkbar gemacht als dies früher der Fall war. Vergeſſen wir auch ferner nicht, daß im Falle einer meindung die Intereeſſu einer Minorität innerhalb eines groß, ſtädtiſchen Gemeinweſens nur dann ſichere Ausſicht auf wi lichung haben können, wenn vorher Garantien für ihre Beach⸗ geſchaffen ſind. Wir meinen, und dies iſt der Grun unſerer Zeilen, daß es jetzt an der Zeit iſt, w meindeverwaltung aus dem ſchädlichen Zuſta gewüßheit auf die eine oder andere Art he wir nicht immer wieder mit dem Hinweis auf balt bende“, bald„bevorſtehende“ Einverleibung oder Lost an der Exfüllung wichtiger Gemeindeaufgaben gehindert w und vor lauter Hierhin⸗ und Dorthinhorchen das Gehör für pitalſten Intereſſen unſeres Ortsteils verlieren. Erweiſt ſich Eingemeindung als vorteilhaft für uns, dann greife ma zu zögern zu, führen aber die Verhandlungen, die mit in offener, ehrlicher Weiſe anzubahnen wären, zu einem neg Ergebnis, ſo möge man uns aber auch für das nächſte Dezenni mit dem Eingemeindungsſpuk verſchonen und der Regierun ſich in unparteiiſcher und anerkennenswerter Weiſe in der Fra der Lostrennung und Eingemeindung bemüht hat, den Beſch geben, daß es für die nächſten 10 Jahre für die Entwicklung Geſamtgemeinde kaum förderlich ſein dürfte, die Eingemeindun⸗ frage auch nur noch einmal anzuſchneiden. * Wöchnerinnenaſyl Luiſenheim. Dem ſoeben erſchiene 3. Jahresbericht des unter dem Protektorate der Großhe Luiſe ſtehenden Wöchnerinnegaſyls entnehmen wi gendes: Im abgelaufenen Berichtsjahre erfuhr das Wöchnerinnen eſhl eine weſentliche Erweiterung. Das Dachgeſchoß ausgebaut und eine teilweiſe Umgeſtaltung und Vergröße Innenräume, beſonders der Operations⸗ und Entbind genommen durch welche die Leiſtungsfähigseit der Anſtalf wurde. Eine Waſchküche mit modernem Betrieb wird 8 1910 zur Ausführung gelangen. Infolge der Vermehr 4. Seite. 8 Mannheim 3. Februar. Perſonalräume war es möglich, die Zahl der A ſtark zu erhöhen, ſo daß künftighin die große Nachſ für die Prwak⸗ pflege wird voll befriedigt werden können. Gleichzeitig wurde die Ausbildungszeit der Schweſtern um 6 Monate auf ein volles Jahr erhöht. Das veraltete Vereinsſtatut wurde neu bearbeitet. Hierbei wurde die humane Grundidee des Schöpfers des Wöchnerinnen⸗ ls: den bedürftigen Frauen aus Stadr und Kreis Mannheim entkgeltliche Aufnahme mit völlig freier Ve rpflegung ud ärztlicher Vehaudlung bis zur Entlaſſung zu n, in mer Weiſe angetaſtet. Der Vericht l hebt dies ausdrücklich hervor, anſcheinend weitberbreiteten irrigen Anſchaungen autoritatio utgegenzutreten. Neu iſt nur die Einführung von Aufnahme⸗ einen, durch welche verhütet werden ſoll, daß Unberufene zum Schaden wirklich bedürftiger Frauen von der Wohltat unentgelt⸗ *Aufnahme Gebrauch machen können. Für Minderbemittelte, doch Zahlungsfähige, iſt eine Pauſchalſumme von 10—15 M. Rückſicht auf die 1 des är⸗ für nötig befundenen enthaltes in der 0 geſe Die Aufnahmeſcheine wer⸗ die Oberin täglich nach mittags von—4 Uhr aus Sgeſtellt. 8. März wurde das von einer Freundin des Aſyls geſtiftete n Heren Prof. Kowarczyk ausgeführte Reliefbildnis des verſtor⸗ n Gründers des Wöchnerinnenaſyls Medizinalrats Dr. Mer⸗ enthüllt. Die Inanſpruchnahme des W̃ rinnenaſyls ichtsjahre wieder eine ſehr rege. 1160 Fr auen wurden wovon 1009 auf der geburtshülflichen Abteilung. rka 80 Prozent von den letzteren ſtammten aus Mannheim, die n aus der unmittelbaren und ferneren Umgebung. 333 auen wurden völlig unentgeltlich, 207 weitere zunm ſchale von 10 bis 15 M. verpflegt, 357 Frauen wurden in 0 IIla(2 M. für die Mutter, 50 570 für das Kind), 112 uen in J. und II. Klaſſe aufgenommen. Die Abteilung für en des 8 wies 151 Patientiunen auf. Die insgeſamt 1160 361 Tagen verpflegt, borenem leiſtete die alſo pro Tag ohne Auße yr 10 265. s in Verbindung diber ltung auf hten Zuſchüſſen er⸗ 15 Jahren vegelnäßig wiederkeh⸗ Zuletzt ſehr bede De 5 zu vermeiden. Auch die private ätigkeit hat ſich im Berichtsjahre der Auf ſtalt in erfreulicher ugewandt. Es wurden zwei neue Freibetten geſtiftet und ich ſehr namhafte Geldgeſchenke überwieſen, wofür der Vor⸗ allen Gebern ſeinen herzlichen Dank gusſpricht. Der Geſamt⸗ umfaßbe in Einnahme u. abe 170 263.26 M. Die Summe welchen Umfang und welche Bedeufung das Mannheimer innenaſyl in den 23 Jahren ſeines Veſtehens gewonnen hak. Achtung! Maunheimer Sänger! Der in weiten Kreiſen kannte Gefangverein„Concordia“ Schwanhe i m⸗ inkfurt begeht Pf ingſten 1910 ſein fü 176 818 ngsfeſt und verbindet damit einen Geſangswe tt⸗ Zur Verteilung gelangen: 1. Stadtklaſſe(60 Sänger arüber) M. 600, M. 300 und 2 Kunſtgegenſtände; 2. Stadt⸗ 5 Sänger und darüber) M. 400, M. 200 uſw.; 3. Stadt⸗ weniger als 34 Sänger) M. 200, M. 100 uſw.; dklaſſe(50 Sänger und darüber) M. 400, M. 200 uſw.; klaſſe(30 Sänger und darüber) M. 200, M. 100 uſw.; laſſe(mit weniger als 30 Sänger) M. 100, M. 50 uſw. ſe werden je nach der Beteiligung noch vermehrt. Neben n Ehrenpreiſen kommen der Kaiſerpreis, ſowie zwei iſe zum Austrag. Aus Gründen, die allen ehrlich en Süngern bekannt ſind, werden Vereine aus dem ezirk Köln nicht zugelaſſen. ſich zuſammen aus den Herren: ildirektor, Mannheim; Ludwig Baumann, Kom⸗ iſt, Karlsruhe; Auguſt Glück, Kgl. Muſikdirektor, Frankfurt lin; H. Spangenberg, Kgl. Muſikdirektor, Wiesbaden; Joſ. „Muſikdirektor, Bonn und O. Naumann, Chorleiter der tafel“, Mainz. on ſämtlichen Schwanheimer Geſangvereinen, die ihre igen Erfahrungen in den Dienſt der Sache ſtellen, am jedoch nicht teilnehmen dürfen. Der Anmeldetermin 20. ds. Mts. verlängert worden, da täglich noch Anfragen Das Protektorat übernahm Regierungspräſident von Jeder teilnehmende Verein erhält Freiquartier. Die undſchaft Schwanheims iſt weit bekannt und hat kaum igstage dure An 5 g Her m. Bie⸗ Mainzer Karneval. Der Mainzer Karnevalverein ver⸗ cht im Inſeratenteil vorliegender Nummer ſein Feſt⸗ Darnach findet am Sonntag, den 6. Jebruar der der Prinzen⸗ und Ranzengarde ſtatt, dem ein großes 5 in der Narrhalla(Stadthalle) folgt. Am en 7. Februar erfolgt der bekannte Große Faſtnachts⸗ en ſich abends ein großer Maskenball auſchließt. Am ſtag, den 8. Februar iſt Korſofahrt und Maskendall Kommunalpolitiſches. unle Finanzuöte in Elſaß⸗ Lothringen. Die elſaß⸗ die ſind augenblicklich in der größten Verlegen⸗ Budget bilanzieren ſollen. progreſſives Ver⸗ Einkommenſtenergeſetz, das die Wohlhabenden ent⸗ belaſtet, fehlt. Die prozentuale Erhöhung der her wenig ergiebig, und das macht ſich um mit dem 1. Aprit zufolee Reichs⸗ ſanden allerwärts beſt de Oktroi auf andere Lebensmittel aufhören muß. Das be⸗ tadt Straßburg z. B. einen Ausfall von nahez Man iſt nun auf allerlei Deckungsmöglich⸗ hat den Oktrüi auf Bier, auf Wein uſw. er⸗ g hat durch C Geſttze dafür geſorgt. daß die Kom⸗ Hundeſteuer entſprechend erhöhen können, eine Waren⸗ einführen dürfen. 8 iſt ein Wirtſchaftsſtempel bei gri ndung und Bebergang beſtehender Wirtſchaften in andere e bis zu 1000 M. zuläſſig. Helfen werden natürlich alle dieſe chts. Im weſentlichen wird das feblende Geld durch un⸗ Steige eruug: der direkten Steuern 58 115 mäüſſen. Die Stadtverwaltungen ſind aber t chon ſo nervös geworden, daß ſie auf die lächer ſekte verfallen, die faſt ſchildamäßig anmuten. So haben h und Saargemi iünd eine Maskenſteuer ein⸗ Danach ſollen alle Leute, die ſich das Geſicht dure rbe oder Bart zunkenntlich“ gemacht haben, 50 Pfg. hlen. Die Schutzleute können außerhalb der Faſchings⸗ Stenkarten berabfolgen. außerdem ſind ſie auf der u holen. In Kraft werden dieſe ſonderbaren Be⸗ nicht treten, da ſie der geſetzmäßigen Grundlage die Regierung ſie nicht genehmigen wird. b. dentſcher Städteſtatiſtiker und die Arbeits⸗ üf der 22. Tagung des Verbandes deutſcher kfurt a.., 11.—14. Seplember 19 Verhandlungsbericht jetzt vorliegt, wurde u. a. 15 der dürbetelokenzftene erörtert. Von einer nlrl ſtaltung von ſolchen Zählungen igen Rednern fand Das Preise ichter⸗ Der Wettſtreit wird aufs beſte vorbe⸗ Aebelgee doch N h Arbeitsnachweiſe, Armenregiſter, Feihämer und Krankenkaſſen dabei nach Möglichkeit zu befragen. Weibliche Arbeitsloſe ſind ohne Hauszählung wohl niemals ſicher zu ermitteln. Um die Zählungen einheitlich und miteinander vergleichbar n machen(was auch den Wünſchen des Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amtes entſpricht), wurde die regelmäßige Verbin⸗ dung von Arbeit sloſenzählungen mit den allgemeinen Volks⸗ zählungen wenigſtens für die Großſtädte gefordert; in das all⸗ gemeine Volkszählungsformular müßte dazu eine Frage nach der Adreſſe des gegenwärtigen Arbeitgebers aufgenommen werden. Für die beſonderen Zähl ungen der einzelnen Städte iſt die Be⸗ nutzung eines einheitlichen Formulars mit beſtimmten Mindeſt⸗ aͤngaben notwendig. Ein Ausſchuß wurde mit der Aufſtellung eines ſolchen Formulars beauftragt. Der Wert der Zählungen würde natürlich auch erheblich größer werden, wenn ſie ſämtlich am gleichen Tage und nach demſelben Syſtem vorgenommen würden, es fehlt aber eine Stelle, die in dieſer Hinſicht die Ge⸗ meinden zu einheitlichem Vorgehen veranlaſſen könnte. Stimmen aus dem Publikum. Wer heute die Nebenbahn Mannheim nutzen muß, hat ſtändig Anlaß zu Klagen. e iſt es eine Unſitte, wenn ſchon w ährend der Einfahrt des Zuges, wie z. B. in Lugenberg, die daſelbſt zur Fahrt bereitſtehenden Perſonen aufſpringen. Muß denn auch hier zuerſt ein „ſchauerliches, ſchreckliches Unglück“ vorausgegangen ſein, bis 13 geſchaffen wird? Dann iſt der vorderſte Wagen K laſſe auf der Fahrt nach Mannheim— Ankunft 12 Uhr 15 Min und 6 Uhr 14 Min. nachmittags— oft derart über⸗ füllt, daß ein großer Teil der Fahrgäſte ſich während der Fahrt entweder auf dem Gange des Wagens oder auch auf der Plattform aufhält. Es iſt doch ſicherlich nicht ſonderlich angenehm, zur jetzigen Jahreszeit bei geöffneten Türen, zu⸗ dem auch noch für längere Zeit, ſich aufhalten zu müſſen. Wo bleibt da der Schaffner, dem doch das Recht und die Pflicht obliegt, die überzähligen Paſſagiere in andere Ab⸗ teilungen zu weiſen?. Würden mehrere Wagen dritter Klaſſe Guf der Fahrt Sandhofen—Mannheim dür ekt miteinander verbunden werden, ſo könnten ſich die Paſſagiere auf die einzelnen Wagen beſſer verteilen und ein Gedränge in den einzelnen Abteilungen wäre ſo gut wie ausgeſchloſſen. Nur durch eine Vermehrung des Wagenmaterials kann hier Abhilfe ge⸗ ſchaffen werden. Die alten und zu ſchwachen Maſchinen müßten eben durch leiſtungsfähigere erſetzt werden. Die ſoll eben nicht mehr Fahrkarten ausgeben, s Fahrgäſte regelrecht befördert werden können. Jeden⸗ 5 8 darf aber den Mitreiſenden nicht zugemutet werden, wie die Heringe zuſammengedrängt in der oft drückenden und höchſt ungeſunden Stickluft längere Zeit verweilen 3ü¹ müſſen. Sollte keine Beſſerung der Verhältniſſe eintreten, ſo werden wir nicht verfehlen, immer und immer wieder auf dieſe unerquicklichen und ſchon längſt beſtehenden Miß⸗ ſtände aufmerkſam zu machen. Viel ſtändigen Fahrgäſte. Pfalz, e und Umgebung. r. Neuſtadt a.., 1. Febr. Die Beerdigung des —Sandhofen be⸗ geſtern früh in gräßlicher Verſtümmelung auf den Schienen beim Haßlocher Hbätzlich 8 Bahnhof aufgefungenen Ludwig Weißmann aus Neuſtadt ſollte heute nachmittag ſtattfinden, wurde aber vom Staatsanwalt auf Antrag eines Verwandten inhibfert, weil die Vermukung auf⸗ getauch ht iſt, daß Weißmann nicht verunglückt ſei, ſondern ein Ver⸗ brechen vorliegen könne. Ueber die näheren Um e, we dieſer Annahme als Grundlage dienen, zirkulteren eine Menge un⸗ kontrollierbarer Gerüchte. So ſollen z. B. Gegenf tände nicht mehr bei der Leiche gefunden worden ſein, die der Verlebte vorher bei⸗ ſich hatte. Die Unterſuchung und Sez zierung der Leiche, ſowie die Einvernahme der an dem kritiſchen Abend mit in Be⸗ rithrung 8al ien Perſonen iſt in vollem Gange.— Nach einer ausführlicheren gilderung des Unglüs falles hatte We mann am Sonn lag nachmittag mit anderen Herren vom Pfegergoldbe ein einen Spaziergang in den Haßlocher Wald unternommen. Er trenute ſich aber von ſeinen Begleitern und kam am Abend in das Gaſthaus von Adam Hauck, wo ihm ein Gichhörnchen entſprang, das er im Walde gefangen hatte. Nachdem das Tier wieder mit Hilfe einiger Herren, die ſelbſt Biſſe erhielten, in ſeinen Käfig ge⸗ bracht war, hatte Weißmann die Abſicht, mit dem Zuge.45 nach Neuſtadt zu fahren. Da er ihn aber verſpätete, kehrte er noch⸗ mals in einer Wirtſchaft ein. Statt nun die Richtung nach dem Bahnhofe einzuſchlagen, kam er rechts vom Wege ab auf den Ver⸗ ladeplatz der Südd. Kiſtenfabrik, jedenfalls irregeführt durch die helle Beleuchtung des Semaphors am alten Meckenheimer Weg, wo er den Bahnhof vermutete. Er lief, auf dem Gleiſe, als ihn die Lokomotive des Pfälzerwaldzuges,.35 in Neuſtadt ab, von hinten erfaßte und ſchrecklich verſtümmelte. Mit Ausnahme des rechten 5 e e vom Körper getrennt. Der Kopf lichk b Neben dem bedauerns⸗ 15511 jun Manne lag 5 das to * Rodalben, 1. Febr. Sonmtag nachmittag vergnügte ſich an der alten Pirmaſenſer Straße der Kaufmann Rudolf Gerlin in Geſellſchaft ſeiner Braut Fräulein Cronauer mit Rodeln. Dabei verlor Gerlin die Herrſchaft über den Schlitten und dieſer fuhr mit voller Wucht an einen Abweisſtein. Mit klaffenden Wunden am Kopfe wurde Fräulein Cronauer ſchwer verle zi und be⸗ wußtlos vom Platze getragen. Gerlin kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Beirkenau, 2. Febr. Am 16. d. M. feiern die Eheleute 40 Fries und deſſen 18 Maria geb. Sturm das Feſt der goldenen Hochzeit Der Bräutigam iſt 84 und die Braut 70 Jahre alt. Beide Ehele erfreuen ſich noch der beſten körperlichen und geiſtigen Friſche und Geſundheit. Sportliche Nendſchau. Luftichiffahrt. 5 Landau, 2. FJebr. Ein hieſiger Aviatiker, Schloſſer⸗ meiſter E chter, machte heute mit einem elbſterbauten Aöro⸗ plan ſeinen erſten Flugverſuch. In der Gondel, die 6 Perſonen faſſen kann, ſaß Echter nebſt einem Gehilfen. Der Aöͤroplan ſtieg nach einem Anlauf von 40 Meter 1 Meter hoch und 1 15 10 Meter weit. Durch die unruhige Haltung des Gehilfen ſtieß der Apparat auf den Boden und erlitt uner rhebliche Beſchädigungen. Die Verſuche werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt. Winterſport. Schierke i. Harz, 1. Febr. Bei dem Bobſleigh⸗ Rennen am Sonntag gewann„Blitz“ den Fürſtenpreis; den zweiten Preis errang„Schmeo⸗Jeo“, den Prinz Heinrich 86. Reuß f. L. lenkte; den dritten„Wotan“. e Fehruar. Vor dem Schöffengericht Bahe ſich heute der 88 150 ſteller“ und„Naturapoß ſtel⸗ Karl Waßmann wegen Betrugs in ſieben Fällen zu verantworten. Marf gebracht haben. oll verſchiedene Geſchäftsleute und Vermieter um etwa 160! Der Angeklagte erſcheint vor Gericht in ſeinem bekannten Anzuge: lange ſchwarze Kutte, die mit einem roten Gürtel zuſammengehalten wird, langes, bis auf die Schul⸗ tern herabhängendes Haar und bloßen Füßen, die in Sandalent ſtecken. Zu Beginn der Verhandlung gibt er in langen Ausfüh⸗ rungen ein Bild ſeines Lebensganges Er iſt im Jahre 1885 in Karlsruhe als Sohn eines Hofmuſikers geboren. Als ſein Vater ſtarb, muß er Oberrealſchule verlaſſen und kommt in ein Anwaltsbureau. Allmählich entdeckt er aber in ſich de „Künſtler“. Gedichte hat er ſchon als Schüler gemacht, ſeine Vorträge ſeien anfänglich von der Preſſe günſtig beurteilt worden und erſt als die Studenten ſie hätte auch die Preſſe Stel⸗ lung gegen ihn genommen. Als einmal ein Künſtlerkonzert veranſtalten wollte und die Mittel ihm hierzu fehlten, verkaufte er ein gemietetes Klavier, was ihm wegen Betrugs und Unter⸗ ſchlagung eine Woche Gefängnis eintrug. Später habe er den Inſtrumentenhändler voll entſchädigt. Durch ſein Eingreifen mit einer Schrift in die Affäre Hau habe er piel Unannehmlich⸗ keit erlebt und es hm mitunter recht ſchlecht ergangen. Da er auch öfters Hunger leiden mußte, ſei er auf den Gedanken ge⸗ kommen, ſich als Hungerkünſtler zu produzieren. Er habe dann auch in Karlsruhe eine Hungerkur von 18 Tagen und in Straßburg eine ſolche von 45 Tagen durchgemacht, deren finan⸗ zieller Erfolg allerdings nicht ſehr günſtig geweſen ſei. Er ſet auch in Frankfurt immer beſtrebt geweſen, ſich ehrlich durch⸗ zuſchlagen. Der Titel e oſe ſei ihm vom Publikum bei⸗ gelegt! weil er für die Regenerationsbeſtrebungen ein⸗ trete. Vegetarier und Abſtinent ſei er bei ſeiner Herkunft nach Frankfurt noch nicht geweſen, auch habe er ſeine Tracht ſich erſt i f ſelegt. Er habe hier in den Wirtſchaften ind auch Vorträge gehalten. Letztere ſtörten, ſeien aber nicht i! 1 ſo daß nach Abz ug der Koſten für Miete und Inſerate für ihn i übrig geblieben ſei. Jerner habe er ſeinen der, der Karikaturenzeichner ſei, aber nicht genug zum Lebenzunterhalt iene, zu Areſngen gehabt. Von den zur Anklage geſtellten N engsfällen müſſen mehrere ausſcheiden, weil er in dieſen n keine falſchen Vorſpiegelungen gemacht hat. Ungünſtig für den Angeklagten waren dagegen die Ausſagen eines Ehepaares, das früher in der Elbeſtraße eine Weinſtube inne hatte. Eines ſchönen Tages ſei der Angeklagte gekommen und habe über das ſchlechte Eſſen in ſeiner Penſion geklagt. Er habe dann zuſammen mit ſeinem Bruder in der Weinſtube ge⸗ geſſen. Zuerſt habe er täglich bezahlt, ſei aber dann allmählich im Rückſtande geblieben, den Wirtsleuten habe er vorgeredet, er ſei in Caſtaus Panoptikum mit einer hohen Gage als Hunger künſtler engagiert. Wenn er die Kur nicht durchhalte, ſo bekomme er doch für den Tag 30 Mark. Als der Zeitpunkt der Ein⸗ mauerung gekommen war, hat er in der Weinwirtſchaft noch zwei Flaſchen Sekt zum Beſten gegeben. Natürlich war an dem En⸗ gagement kein wahres Wort. Für Eſſen und Sekt ſchuldete er den Wirtsleuten 43.50 Mark. Das Urteil lautet wegen Betrugs in einem Falle auf zwei Wochen Gefängnis, die durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt ſind: außerdem wegen Uebertretung der Gewerbeordnung zu vier Tagen Haft. * Dresden, 25. Jgu. Der Vorſttzende des Steno⸗ graphenverbandes Stolze⸗Schrey Redakteur Bäckler⸗Berlin, hatte in der von ihm redigierten Fachzeitſchrift behauptet, das vom königlich⸗ſächſiſchen Stenographenlandesamt heraus⸗ gegebene der Gabelsberger⸗Schule ſei oberflächlich bearbeitet. Der Silfzarbeiter im Stenographiſchen Landes⸗ amt, Dr. Bode, hatte den Redakteur deshalb wegen Be⸗ leidigung verklagt. wurde vom! Schöffengericht 8¹¹. nächſt verurteilt, vom Landgericht, nachdem er einen umfang⸗ reichen Beweis angetreten hatte, jedoch heute koſtenlos frei⸗ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Franz Lehar hat jetzt eine ernſte Oper geſchrieben, einen Einakter, betitelt„Soldatenliebe“. Dieſe Fruchtbarkeit wird bald unheimlich. Leoncavallo beabſichtigt, wie italieniſche Blätter melden, ſeine neue Oper„Maia“, die kürzlich in Rom abgelehnt wurde, einer gänzlichen Meubearbeitung zu unterziehen, in welcher Geſtalt ſie dann zuerſt an der Berliner Kgl. Oper aufgeführt werden ſoll. — Dagegen hat vier Tage im Teatro Nazionale in Rom 916 dreiaktige Operette„Malbruck“, Text nach Boc⸗ caccio von Neſſi Erfolg errungen. Das Werk ſtellt eine Parodie auf die alte italieniſche lyriſche Oper Paiſiellos, Roſſinis uſw. und eine leiſe Satire auf zeitgenöſſiſche Hochopern u. moderne Ope⸗ retten dar. So ruft z. B. Malbruck in einer ſchlimmen Situation aus:„Che Strauß!“, ſtatt„Che ſtrazio!“(Welche Marter), wobei das Orcheſter die Muſik von Richard Strauß parodiert. „Auf 5 Felde der Ehre“, ein Tongemälde des Braun⸗ ſchweiger Hofkapellmeiſters Max Clarus, hat ſeine Erſtauffh⸗ rung in Kaſſel erlebt. Urauffüßrung. Im Leipziger Gewandhauſe hat die Urauffüß⸗ rung der 2. gefunden. 14 Porträts von Friedrich Preller, eine koſtbare Rarität, veröffentlicht 95„Neue Muſikzeitung“ in ihrem Heft 9 des 31. Jahrgangs. Die Bl leiſtiftzeichnungen des großen Odyſſeemalers gelangten ſeinerzeit in das Großh. Muſeum in Weimar, wo ſie nach Auflöſung des„Neu Weimar⸗Vereins“ aufbewahrt wurden. Liſzt, Hebbel, der junge Bülow, Bronſart, Cornelius, Alexander Ritter ſeien unter den porträtierten Mitgliedern des iee Vereins genannt. Bierbaums Begräbnis. Wie aus Dresden gemeldet wird, waren die letzten Wochen Otto Julius Bierbaums recht ſchwere. Die Aerzte verſchwiegen dem Kranken in wohlwollender Abſicht ſeinen hoffnungsloſen Zuſtand. Indeſſen in der letzten Zeit Waſſerſucht hinzu und verſchlimmerte die Lage des Kranken weſentlich. Seine 15 waren„Mehr Atem!“ Der Tod felbſt war ſchmerzlos. Die in Italien weilende Gattin des Dich⸗ ters traf erſt nach feitenn Tode ein; ſie war untröſtlich über ſeinen Verluſt. Die Ueberführung der Leiche Bierbaums nach Chemnitz zur Feuerbeſtattung findet am Freitag Abend ſtatt, die Beiſetzung 55 Samstag mittag. Bierbaum ſoll ein größeres un⸗ vollendetes Bühnenwerk hinterlaſſen haben. Strauß'„Elektra“ in Newyork. Ueber die Erſtaufführung der„Elektra“ an der Manhattanopera in Newyork erhielt Dr. Richard Strauß von Direktor Hammerſtein folgendes Tekegramm: „Elektra triumphaler Erfolg. Frenetiſcher Applaus. Wilder Enthuſtasmus“. „Die Perle der Antillen“. Arno Holtz' und Oskar Jerſchkes neueſtes Luſtſpiel„Die Perle der Antillen“ gelangte Sonntag abend im Neuen Theater in Halle a. S. in Anweſenheit der Autoren zur Uraufführung. Es fand ungeteilten Beifall. Die Autoren konnten ſich ſchon nach dem zweiten Alt auf der Bühne zeigen. Am Schluß mußte ſich der Vorhang immer und immer Symphonie in c⸗moll(Mskr.) von Hugo Kaun ſtatt⸗ — 5. 2 2— ee ee —— Mannheim, 3. Februar. 5 eteueraleNeiger. Abendlatt. 5. Seite. ketzte Nachrichten und Celegramm * Stuttgart, 3. Februar. Wie der„Staatsanzeiger“ meldet, hat der König von Württemberg dem Staatsſekretär des Reichskolonialamtes Dernburg das Großkreuz des Friedrichs⸗ ordens verliehen. * Berlin, 3. Jebruar. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus Lon⸗ don: In Innerwick ſtarb geſtern Richard Hunter, der ſich in ganz England als Doppelgänger König Eduards einer gewiſſen Beliebtheit erfreute. Elſaß⸗lothringiſcher Landesausſchuß. * Straßburg, 3. Februar. In der heutigen Vormit⸗ tagsſitzung des Landesausſchuſſes ſagte Präſident Winterer, daß die Biſchöfe in ihrem Ermahnungsſchreiben an die Lehrer, nicht dem deutſchen Lehrerverein beizutreten, einen Eingriff in die Rechte des Staates nicht getan hätten und man möge es bei den Erklärungen bewenden laſſen. Darauf gab Unterſtaatsſekretär Dr. Petri die ſtaatsrechtlich fundierte Erklärung ab, daß die biſchöflichen Befugniſſe ſich nur auf das rein geiſtliche Gebiet be⸗ ſchränken. Der Anſchluß der Lehrer an den Lehrer⸗Verein ſei eine rein weltliche Angelegenheit, wenn ſie auch eine religiöſe Seite habe. Eine öffentliche Erklärung der Biſchöfe ſei nur in rein geiſtlichen Angelegenheiten zuläſſig, ſie hätten ſich nicht an ihre Diözeſanen gewendet, die zufällig Lehrer ſeien, ſondern ausdrücklich an die Lehrer. Der Unterſtaatsſekretär ſchloß in einem für die Biſchöfe verſöhnlichen Tone. indem er der Hoffnung auf ein gedeihliches Zuſammenarbeiten Ausdruck gab. Der Lan⸗ desausſchußabgeordnete Georg Wolf richtete an die Regierung die Anfrage, was ſie zur Verhinderung der Kirchhofsſtreitfälle in Lothringen tun wolle. Er gab der Meinung Ausdruck, daß ein Hirtenbrief des Biſchofs von Metz, der den geſetzlichen Zuſtand perteidige und damit die Agitation unterbinde, Wunder wirken würde. Schrecklicher Tod allein gelaſſener Kinder. „ Wiesbaden, 3. Febr. Ein 3 fähriger Knabe, der von der Mutter allein in der Wohnung gelaſſen worden war, wurde vollſtändig verkohlt aufgefunden. als der Vorſitzende die Stellung im fernen Oſten feſtigt. Madeburg, 3. Febr. Ein in der Wohnung allein gelaſ⸗ ſenes 2jähriges Mädchen, deſſen Kleider Feuer fingen, verbrannte. Die Bekämpfung des Deutſchen Bauernbundes. m. Köln, 3. Februar.(Priv.⸗Tel.) In den letzten Tagen peranſtaltete der deutſche Bauernbund in verſchiedenen Dörfern Agitationsverſammlungen, in denen es infolge des Verhaltens des Faktors Bonnet und ſeiner Gefolgſchaft zu kumultariſchen Sße⸗ nen kam. In Rodenbach entſtand ein derartiger Tumult, daß der Vorſitzende den Faktor Bonnet aufforderte, das Lokal zu ver⸗ laſſen. Auf der Straße ſpann ſich der Streit fort, ſodaß die Po⸗ lizei einſchreiten mußte. Auch in Oberdrein ſprengte der Faktor, die Koalition Konſervative⸗Zentrum⸗Polen geißelte die Verſammlung. Es kam ſo weit, daß man die Lichter auslöſchen wollte, worauf der Vorſitzende, um tumultariſchen Szenen vorzubeugen, die Verſammlung ſchloß. Kein Zollkrieg zwiſchen Dentſchland und den Ver, Staaten. * Berlin, 3. Febr. Die Verhandlungen mi tden Vereinig⸗ Amerika ſind ſo weit gediehen, daß dem Reichs⸗ ein vom Bundesrat genehmigter Geſetzentwurf deutſch⸗amerikaniſchen Handels⸗ ten Staaten von tage noch heute betreffend die Regelung der beziehungen zugehen wird. kahme des Geſetzentwurſes darf mit Beſtimmtheit darauf ge⸗ rechnet werden, daß nach dem 7. Februar der deutſche Norm a l⸗ tarif auf die amerikaniſchen Erzeugniſſe nicht zur Anwendung kommen wird. Sturm in einer konſervativen Verſammlung. Berlin, 3. Fehr. Zu ſtürmiſchen Auseinanderſetzungen kam es geſtern abend in Moabit in einer Vorſammlung welche die neue kunſervative Vereinigung zu Propagandazwecken ein⸗ berufen hatte. Mitglieder der konſervativen Partei waren zahlreich erſchienen, um womöglich die Verſammlung zu ſprenugen. Als ein Redner Koch die Rede des Abg. Oldenburg kritiſierte, und hervorhob, daß wer ſich mit einer ſolchen Rede, ſolchen Witzchen auf den Standpunkt eines ernſthaften Politikers ſtellte, das Recht verwirkt habe, ſich ein Deutſcher zu nennen, erhob ſich großer Tu⸗ mult, der ſich noch ſteigerte bei den Redewendungen Kochs,„wir dürfen uns nicht identifizieren mit einem Manne, der ſolche Worte gebraucht“ und„wir bemühen uns, die alten Leute wieder zur kon⸗ ſervativen Fahne zurückzuholen“, ſowie„die konſervative Partei⸗ leitung treibt Vogelſtraußpolitik“, Es kam zu langen, erregten Aus⸗ einanderſetzungen, die dazu führten, daß einige des Saales ver⸗ wieſen wurden. Von mehreren Mitgliedern der alten Partei wurde die Vereinigung gewarnt, in Moabit Unzufriedenheit zu ſäen. (Frkf. Ztg.) Das Hochwaſſer in Paris. Berlin, 3. Febr. Die„B. Z. a..“ meldet aus Paris: Der amerikaniſche Botſchafter überreichte geſtern dem Miniſter des Aeußern als erſtes Ergebnis der amerikaniſchen Sammlungen zu⸗ gunſten der Ueberſchwemmten einen Scheck auf 600 000 Fres. Die vom Lord⸗Mayor von London eingeleitete Sammlung ergab bis geſtern Abend 900 000 Franes. Die öſterreichiſch⸗ruſſiſche Annäherung. m. Petersburg, 3. Februar⸗(Priv.⸗Tel.) Zu den Er⸗ örterungen über die öſterreichiſch⸗ruſſiſchen Annäherung äußert der„Golos Prardi“: Sie könne jedenfalls nur dem freien Ent⸗ ſchluſſe entſpringen, nicht aber infolge auswärtiger Einflüſſe. An ſich ſei ſie erwünſcht, da Rußland für die innere Entwicklung un⸗ geſtörten Frieden braucht und die Sicherheit der Lage im Weſten Es müſſe jedoch die Rück⸗ wirkung eines direkten Frontmachens auf das Volksbewußtſein berückſichtigt werden, umſomehr, als in dem gleichen Falle die plötzliche Freundſchaft Englands nach der von Rußland im japa⸗ niſchen Kriege erlittenen Niederlage, zu nichts Gutem geführt habe. Die Bergwerkskataſtrophe in Las Eſveranzas. SLaredo, 3. Febr. Nach den letzten Nachrichten ſind bei der Exploſton der Petroleumgrube in Las Eſperanzas(Mexilo) 68 Ar⸗ beiter, meiſt Mexikauer und Japaner, umgekommen. Die Exploſion wird darauf zurückgeführt daß ein Bergmann trotz des beſtehenden Verbotes in der Grube eine Zigarette rauchte. Unter der Vorausſetzung der An⸗ Die Laſten des RNeichskanzlers. * Berlin, 2. Febr. Der Berliner Mitarbeiter der „Münch. N. Nachr.“ meldet: In einer am vorigen Sonntag in Mülheim a. Rh. abgehaltenen Verſammlung hat der Reichs⸗ tagsabgeordnete Baſſermann die Anſicht ausgeſprochen, unter dem neuen Reichskanzler ſei der Schwerpunkt der aus⸗ wärtigen Politik hinübergegangen an das Auswärtige Amt, was in der letzten Zeit gewiſſe Beſorgniſſe erweckte, als ob die ſichere Politik Bülows einer Politik ſchwächlichen Nach⸗ gebens weichen ſollte; die Autorität des Auswärtigen Amtes ſei erſchüttert. In der Tat hat es neuerdings eine ganze Reihe un⸗ erquicklicher„Fälle“ gegeben. Vom Handelsvertrag mit Portugal angefangen bis zum Fall Zintgraff, die die Autori⸗ tät des Auswärtigen Amtes gerade nicht geſtärkt haben. Man würde aber fehlgehen, wenn man annähme, daß der gegenwärtige Reichskanzler den Schwerpunkt der auswärtigen Politik nach dem Staatsſekretariat des Aeußern hinüber⸗ gleiten laſſen wollte. Seine Abſicht iſt, wie er von Anfang an erklärt hat, der verantwortliche Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen zu ſein, wie er ſeine wichtigſte Aufgabe in der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten erblickt. Darum auch hat er ſelbſt und nicht der Staatsſekretär im Reichstag Anfang Dezember vorigen Jahres bei der Etatsdebatte die Erklärung zur auswärtigen Politik gegeben, und ſobald im Reichstag wiederum die auswärtige Politik zur Sprache kommt, will er abermals das Wort ergreifen. In unterrichteten Kreiſen wird betont, daß der Reichs⸗ kanzler nicht nur die maßgebende Entſcheidung in aus⸗ wärtigen Angelegenheiten ſelbſt treffe, ſondern daß er auch die Verhandlungen ſelbſt leite, zum Beiſpiel jetzt bei den Entſchließungen über den deutſch⸗amerikaniſchen Handels⸗ vertrag. Die Anſicht des Reichskanzlers geht dahin, daß er ſich nicht auf die innere Politik im Reich und in Preußen be⸗ ſchränken und die auswärtigen Angelegenheiten dem je⸗ weiligen Staatsſekretär überlaſſen dürfe. Gerade die Führung der auswärtigen Angelegenheilen, ſo dürfte ſeine Auffaſſung ſein, ſei mehr maßgebend für Anſehen und Stellung des Reiches als irgend ein anderes Reſſort. Hier handle es ſich um die wahren Lebensfragen von Staat und Nation. Ein Reichskanzler, der hier die Zügel aus der Hand gibt, würde ſich ſeiner erſten Pflicht und damit auch ſeiner beſten Kraft bexauben— weit mehr noch, als wenn er die Leitung der Geſchäfte in Preußen einem Stellvertreter überließe, in den er nicht rückhaltloſes und unbedingtes Ver⸗ trauen ſetzt. Soweit unſer Berliner Mitarbeiter. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 3. Febr. Die bpreußiſche Wahlrechtsvor⸗ lage wird dem preußiſchen Abgeordnetenhaus am Samstag zu⸗ gehen. Berlin, 3. Febr. Aus Peters buvg wird gemeldet: Sechs ehemalige ſozialiſtiſche Deputierte der zweiten Duma wurden zu ſchwerer Zwangsarbejt nach Sibirien transportiert. Alle waren in Ketten gelegt. Zur Mandatsniederlegung des Landtagsabgeordneten Heymaun. Berlin, 3. Febr. Zu der Mandatsniederlegung des ſozial⸗ demokratiſchen Abg. Heymann verlautet, daß der wahre Grund des Mandatsverzichtes in Differenzen zwiſchen dieſem und ſeinen Fraktionskollegen zu ſuchen ſei. Das Mandat Hehmanns gehörbe zu jenen Mandaten, die urſprünglich vom Ab⸗ geordnetenhaus wegen des ſozialdemokratiſchen Terrorismus kaf⸗ ſiert worden waren. Bei der am 30. Nobember vorigen Jahres ſtatt⸗ gefundenen Wiederholung der Wahl wurde er mit 413 gegen 277 Stimmen gewählt. Heymann gehörte zu den gebildetſten Mitglie⸗ dern der Partei, der ſich durch Begründung einer Volksbibliothek in Berlin, die er auf eigene Köſten beſtritt, beſonders verdient gemacht hat. Beſſerung im Befinden des Reichstags⸗Präſidenten. JBerlin, 3. Febr. Im Befinden des Reichstagspräſidenten iſt heute eine leichte Beſſevung zu konſtatieren, auch die Lungen⸗ entzündung iſt zurückgegangen. Schweres Schiffsunglück auf der Elbe. JBerlin, 3. Febr. Ein ſchweres Schiffsunglück ereignete ſich geſtern Abend auf der Unterelbe. In der Nähe von Glückſtadt ſtieß der ſchwediſche Dampfer„Annie“ mit dem Damofer„Suſanne“ zuſammen. Der Dampfer„Annie“ ſank. Sechs Mann der Beſatzung ſind ertrunken. Der Zuſammenſtoß ereignete ſich infolge Nebels. Die„Annie“ war um 2 Uhr von Hamburg nach Schweden abge⸗ 3 Vollſchiff„Suſanne“ fuhr auf der Rückfahrt von der Amerikas elbeaufwärts. Der vorm Bug der„Suſanne“ hängende Anker wurde weggeriſſen und in die Seite des ſchwe⸗ diſchen Dampfers gedrückt, wobei die Backbordſeite unterhalb des Waſſers aufgeriſſen wurde. Das Waſſer drang durch den geſchaffenen großen Riß ſo ſchnell in den Dampfer, daß dieſer innerhalb weniger Sekunden ſank. Sechs Mann der Beſatzung wurden in die Tiefe geriſſen. Es war dies der Steuermaun, ein Heizer, ein Maſchiniſt und 3 Matroſen. Die weitere Beſatzung konnie gerettet werden. Der auf der Kommandobrücke ſtehende Kapitän und ein Lotſe wur⸗ den bereits bis über die Knie im Waſſer tehend mit knapper Not von der Beſatzung der„Sufanne“ gerettet. Der Anker des Voll⸗ ſchiffes war in dem geſunkenen Dampfer ſlecken geblieben und riß das Vollſchiff mit ſich. Man trennte ſofort die Ankerkette und das Vollſchiff geriet auf Grund und blieb im Fahrwaſſer ſitzen. Die Vefatzung der„Suſanne“ konute vollſtändig gerettet werden. —— ö Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 29. Sitzung. 5 W. Karlsruhe, 3. Febr. Der Präſident eröffnet um 3½ Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Staatsminiſter v. Duſch und mehrere Regierungskommiſſare Auf der Tageordnung ſteht der mündliche Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über a) die autrüückgeſbellte Pofition 3 des Verzeichniſſes der Adminiſtrativ⸗ kredite für 1908/09, Neubau des Landesgefäng⸗ niſſes in Mannheim; Berichterſtatter Abg. Rebmann (natl.); b) das Budgek Großh. Miniſteriums des Innern, der Juſtiz, des Kultus und des Unterrichts für 1910%1, Ausgabetitel 10 Unterrichtsweſen 1 Vorſchule; Berichterſtatter Abg. König(natl.). Sekretär Pfeiffle verlieſt die neuen Eingänge, mehrere Petitionen und eine Erklärung. Die Eingänge werden den entſprechenden Kommiſſionen überwieſen. Vom Präſidenten wird ein Schreiben des Miniſters des Innern des Inhaltes bekannt gegeben, daß er die Interpellation der Abgg. Rebmann und Gen. die Härten in der Ge⸗ meindebeſteuerung durch die Nachgewährung des Schul⸗ denabzuges und zu hoher Schätzung betreffend, als durch den Geſetzentwurf ſamt Begründung wegen Abänderung der Ge⸗ meindeſteuerordnung erledigt anſehe, aber gleichwohl auch wunſchbereit ſei, die Interpellation anläßlich der Beratung der angeführten Geſetz⸗Novelle beſonders zu beantworten. 85 Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Rebmann(gæatl.) erſtattet den Bericht der Budgel⸗ kommiſſion über die zurückgeſtellte Poſition 3 des Verzeichniſſes der Adminiſtrativ⸗Kredite für 1908—09 und des Neubaues des Landesgefängniſſes in Mannheim. Er bezieht ſich auf die kürzlich ſtattgefundene Beſichtigung ſeitens der Abge⸗ ordneten, wo ihnen ein eingehender Einblick gewährt worden iſt. Es ſei feſtgeſtellt, daß ein Ueberſchreiten der Beträge nicht ſtatt⸗ geſunden habe, es wären ſogar noch 7000 Mark weniger ausgege⸗ ben worden. Der Bau, das ſei zu Ehren des Erbauers geſag iſt mit großer Liebe und Sachkenntnis ausgeführt worden. Viel⸗ leicht ſei des Guten etwas zu viel geſchehen. Der Kontraſt des neuen und alten Gefängniſſes ſei ſehr groß. Es bedrücke den Be ſucher, daß im alten Gefängnis noch Menſchen hauſen müßten. Dieſes ſei durchaus ungenügend und müſſe ſo bald als möglich geräumt werden. Im neuen Gefängnis ſei alles vorhanden, was für das ſpätere Fortkommen der Gefangenen und ihre ſittliche Hebung dienlich ſein könnte. Er ſpreche nochmals den Dank aus für die Führung bei dem Beſuch des neuen Landes⸗Gefäng niſſes. Noch einige Wünſche ſeien in der Kommiſſion lar geworden, ſo die Anſchaffung eines Wagens, womit die Kinder der Beamten inanbetracht des weiten Weges zur Schule befördert werden könnten. Abg. Kopf(3Ztr.) kann auf Grund des Eindrucks, den er beim Beſuch gewonnen hat, ſagen, daß der Bau ſchön iſt, aber doch iſt er der Meinung, daß zuviel geſchehen ſei, da hätte man Geld ſparen können. Er hätte nicht primitiv errichtet werden ſollen, aber doch etwas gefängnismäßiger. Auch ſei die Wohnung des Direktors viel zu koſtſpielig, er könne nicht einſehen, daß für den Direktor, der doch ein junger Beamter ſei, ein eigenes Haus erbaut werden mußte. Da ſeien bedeutende Mehrkoſten zweifellos entſtanden. Wohnung des Direktors ſei zu vornehm ausgeſtattet worden. Manches hätte einfacher hergerichtet werden können. Manche Ein⸗ richtungen hätte er bislang, ſo wie ſie⸗ hier hergerichtet wor⸗ den ſeien, noch nicht in einem Spital angetroffen. Auch in maſchineller Beziehung ſei zu viel geſchehen. Die Tiſchler werkſtätte ſei ſo ſchen, wie er ſie noch nicht bei einem Hand⸗ werker angetroffen habe. Der Charakter des Gefängniſſes ſei zu wenig gewahrt Der Parkettboden der Zellen, der Linoleumbelag der Gät ſei zu vornehm. Ebenſo wäre es nicht nötig geweſen, daß Waſch⸗ und Küchenräume ſich durch 2 Etagen erſtrecken. zweifellos hätten einige Hunderttauſende geſpart werden könn Ein Kollege von ihm, ein Amtsrichter habe geſagt, die Zelle viel beſſer als ſein Dienſtraum(Heiterkeit). Der Kont zwiſchen dem alten und neuen Gefängnis ſei zwar groß, abe ſchlimm ſei es nicht, daß das alte Gebäude irgendwie vern Die den. läſſigt worden ſei. Deutſcher Reichstag. Stimmungsb ld. JBerlin, 3. In der heutigen Sitzung, die wieder eine äußerſt ſchwa Beſetzung aufweiſt, wurde die zwe ite Beratung Kolonſaletats fortgeſetzt. Bei Eröffnung der Sitzun gab der Vize⸗Präſident Spahn bekannt, daß dem Re tag ein Geſetzentwurf über Regelung der deutſch-amerikaniſchen Handelsbeziehungen zugegangen iſt. Wie wir hierzu erfahren, iſt zr Deutſchland und Amerika eine„öllige ſtändigung über die Zollangel egenheiten beſonders der Frage der Fleiſcheinfuhr erzielt worden. Die barung beruht auf weſentlichen Zugeſtändniſſ Staaten einander gemacht haben. Unter der daß der Geſetzentwurf Annahme findet, wi 7. Februar der deutſche Generaltarif auf ame zeugniſſe keine Anwendung mehr finden. Weiterhin iſt vom Amtsgericht Aſchaffen ſuchen eingegangen, die Genehmigung zur Stra gegen die Abgevrdneten Liborius Gerſtenberger zu Namens der Geſchäftsordnungskommiſſion widerf konſervative Abgeordnete Dr. Gieſe, da aber der berger namens ſeines Freundes Gerſtenberger un gung erſucht, wird dieſe vom Reichstag erteilt. in die Ausſprache über den Kolonialetat einget Die Abſtimmung über die Schiffa abgaben im Vundesrat. Berlin, 3. Febr..30 Uhr nachmittags.(Bon unß Berliner Bureau.) Ueber die preußiſche Vorlage bezüglich Schiffahrtsabgaben hat eine Vora bſtimmung im rat ſtattgefunden, bei der ſich keine zur Ablehnung ei Aenderung der Reichsverfaſſung nötige Stimmenza ergeben hat. Nach Artikel 76 beträgt dieſe Zahl 14 Stimme Es waren aber im Bundesrat 46 gegen 12 Stimmen. Ke Staat hat ſich der Abſtimmung enthalten. Es wird mitgeteilt, daß die Verhandlungen fort ſetzt und den Staaten der Minderheit weſent Zugeſtändniſſe gemacht werden ſollen. Dadurch n der Abſchluß der Beratungen um eine weitere Reihe on Wocher hinausgerückt. Jes General-einzeiger.(Abendblat) Manuheim, 3. Februar Eine Bibliothek herrlicher Romane in ele⸗ ganten Einbanddecken kann man ſich auf billigſte Weiſe verſchaffen, wenn man bei der Poſt für nur 25 Pfg. monatlich auf den„Buch⸗Roman“ Chemnitz abonniert ſſiehe Inſerat inheutiger Mittagnummer). Colkswirtschaft. Südweſtdeutſches Komitee für die Internationale Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗Ausſtellung Turin 1911. Der Verband Südweſtdeutſcher Induſtrieller hatte, wie bereits gemeldet, im Einvernehmen mit der Stän⸗ digen Ausſtellungskommiſſion für die deutſche Induſtrie beſchloſſen, ein eigenes Komitee für die Turiner Ausſtellung für die Induſtrie ſeines Tätigkeitsgebietes ins Leben du rufen. Dieſes Komitee iſt nunmehr aus Mitgliedern des Ver⸗ bandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller und dem Verbande naheſtehenden Kreiſen gebildet worden. Es führt den Namen: „Südweſtdeutſches Komitee für die Internatio⸗ fale Induſtrie. und Gewerbe⸗Ausſtellung Turin 1911“ und iſt eine Abteilung des für die Turiner Aus⸗ ſtellung gebildeten Deutſchen Komitees. Dem Südweſtdeutſchen Komitee gehören folgende Herren an: Kommerzienrat Fritz Art⸗ mann⸗Mannheim⸗Ludwigshafen, Direktor Baumgaxtner ſen.⸗ Emmendingen(Baden), Generaldirektor§. O. Beck⸗Mann⸗ bheim,Rheinau, Königlich italieniſcher Generalkonſul Born⸗ hauſen⸗Mannheim, Direktor Benno Dan giger⸗Mannheim, Fabrikant Alexander Gütermann⸗Gutach[(Breisgau)], Fabrikdirek⸗ tor Otto Hoffmann⸗Mannheim⸗Friedrichsfeld, Fabrikant Eug. Jacobi⸗Straßburg(Elſaß), Direktor Gaſton Korn⸗Straßburg (Elſaß), Jabrikant Dr. Karl Lanz⸗Mannheim, Syndikus Dr. NP Mieck⸗Mannheim, Fabrikant Hermann Mohr⸗Mannheim, abrikant H. Stoeß⸗Ziegelhauſen⸗Heidelberg, Kommerzienrat Trumpler⸗Worms a. Rh.(Heſſen). Das Recht der Kvoptation weiterer Vertreter, namentlich aus denjenigen Branchen, welche ſich beſonders ſtark an ber Beſchickung der Turiner Ausſtellung beteiligen, bleibt dem Komitee vorbehalten. Zum Vorſitzenden des Komitees wurde Herr Fabrikdirektor Otto Hoffmann, erſter Vorſitzender des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller, M unheim⸗Friedrichsfeld, zum Schriftführer Syndikus Dr. P. Mieck⸗Mannhbeim gewählt. * aus ** Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt. Man ſchreibt uns aus Düſſeldorf: Es zeigt ſich, daß die Stabilität des Marktes an⸗ ſcheinend unpermindert anhalten wird und die Feſtigkeit hat zur daß die Spezifikationen in erheblicher Zunahme begriffen „ Erfreulicherweiſe nimmt auch aus dieſem Grunde die Arbeit nerh und mehr zu und die meiſten Werke können mit den Auf⸗ trägen wohl zufrieden ſein. Es wird ſogar berichtet, daß verſchie⸗ dene Werke ausverkauft ſind, da die Verbraucher angeſichts der wahrſcheinlich beporſtehenden Preiserhöhungen ſchärfer vor⸗ geben und ſich ſoweit wie zuträglich eindecten. Die für die mei⸗ ſten Produkte eingetretenen Preiserhöhungen werden ſich aller⸗ s erſt von dem nächſten Vierteljahr an oder ſpäter bemerkbar hen, da momentan noch die alten Abſchlüſſe zur Exledigung kommen. Da hierunter noch eine ganze Anzahl ſind, die aus dem Halbjahr 1909 datieren, ſo iſt es erklärlich, daß der Handel rſchiedentlich noch zu Preisunterbietungen ſchreiten kann. So⸗ die Abſchlüſſe des neuen Jahres in Kraft treten, wird eſes von ſelbſt aufhören und dieſer Fall wird um ſo eher ein⸗ (keten, je energiſcher die Werke auf die Einlöſung der alten Ver⸗ ichtungen beſtehen. Daß die Verbraucher gut daran tun, ſich etzt nach Möglichkeit einzudecken, geht u. a. daraus hervor, daß ür Bleche neue Erhöhungen der Preiſe in Ausſicht geſtellt erden und für Bandeiſen ſolche inzwiſchen wieder einge⸗ en ſind. Die Bandeiſenvereinigung erhöhte in ihrer Sitzung 28. Januax die Preiſe für Zukäufe zur Abnahme bis 1. Juli ahres auf 5., Verkäufe für das 3. Vierteliahr ſind noch freigegeben. Der Bandeiſenpreis beträgl nach dieſer Er⸗ 137.50 M. Die Bandeiſenpreiſe ſind ſomit ſchon gegen ſten Stand um 17.50 M. geſtiegen. Als ein weiteres günſtiges Zeichen für die Geſtaltung des marktes iſt der Abſchluß zu betrachten, den die Geſellſchaft en Bau von Eiſenbahnen in der Türkei mit dem Stahl⸗ herband auf Lieferung von Schienen und eiſernen Schwellen die in Ausſicht geſtellten Bahnen au' 48 Km. abgeſchloſſen ein Auftrag, der die Summe von rund 15 Mill. M. umfaßt. 5 dieſer gegenwärtigen vorteilhaften Situation fehlt es nicht an Stimmen, welche vor einem allzu großen Optimismus war⸗ nen. Einesteils wird auf den für Deutſchland nicht günſtigen Ausfall der engliſchen Wablen hingewieſen, obgleich die Gegner iſſten die Mehrheit, wenn auch nur mit 40 Stimmen behalten. Anderſeits wird nicht mit Unrecht darauf aufmerkſam gemacht, daß die gegenwärtigen Preisſetzungen in der Mehrzahl nicht von Syndikaten, ſondern lediglich von Konventionen bder ſonſtigen pſen Vereinigungen ausgehen und daher die innere Feſtigkeit hierfür mangelt. * u. Maunheimer Pröduktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen irkt iſt weiter ruhig, bei kleinen Umſätzen. Verſtimmend wir⸗ uptſächlich die niedrigen Preiſe vom Auslande. Die No⸗ ingen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben eine Aenderung ſt erfahren. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, terdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Kg. per Januar⸗Jebruar M. 179179,50, do. ungar. agt Kg. per Januar⸗Februar M. 179 bis 179.50, do, Santa Je 78 Kg. per Jannar⸗Februar M.—.—, Red⸗ per September M.—.—, Hartwinter 2 per September Ulka 9 Pud 30.35 ſchwimmend M. 177 bis 17750, Ulfa M. 178.50 bis 179, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimmend M. 189, Rumän 2 Prozent blaufrei 78⸗79 Kg. prompt M. 50 bis 188, Rumänier 78,79 Kg. 3 Prozent blaufrei prompt 186 bis 186.50, F5 Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10.18 ſchwimmend M. 131.50 bis der Tarifreform trotz der ungeheuren Anſtrengungen der Union⸗ Gerſte ruſſ. 58,89 per Jebruar⸗Mai M. 111.50 bis 112, d0. 59.60 Kg. per Februar⸗März 112.50 bis 113, Donau 58.59 Hg. per ſchwimmend M. 111.50 bis 112, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 112.50 bis 113, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M.— Hafer ruſſiſcher prompt 46⸗47 Kg. per Januar⸗Februar M. 112 bis 112.50, do. 4748 Kg. prompt M. 112.50 bis 113, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 112.50 bis 113.50, do. prompte Abladung M. 113 bis 113.50, Laplata 46 Kg. per Fehr.⸗ März M. 112.50 bis 113, 47 Kg. per Februar⸗März M. 112.50 bis M. 113. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 129.— bis M. 129.50, do. per April⸗Mai M. 121, do. per Mal⸗Juni 120, Donau ſchwimmend M.—.—, Odeſſa M.—.—, Novoroſſifk M. —.— Minxed per Januar⸗Februar M. 124. Vom mittelbadiſchen Tabakmarkt. In der Gemeinde Ur⸗ loffen kamen rund 1500 Ztr. Tabak zum Verkauf, wofür 55 000 Mark vereinnahmt wurden. Im Konkurſe der Maſchinenſabrik Eduard Gehlius in Rehau (Bayern) kam ein 3 wa ugsvergleich mit 35 Prozent zu⸗ ſtande. Es iſt beabſichtigt, das Unternehmen in eine G. m. b. H. umzuwandeln. Württembergiſche Bankanſtalt vorm. Pflaum n. Ko., Stuti⸗ gart. Wie mitgeteilt wird, hat ſich das Bankgeſchäft J. M. Hausmeiſter in Stuttgart infolge der ungünſtigen Ge⸗ ſundheitsverhältniſſe ſeiner beiden Teilhaber, der Herren Emil und Max Hausmeiſter, veranlaßt geſehen, ſeine geſchäftliche Tä⸗ tigkeit aufzugeben und mit der Württemb. Bankanſtalt vorm. Pflaum u. Ko., eine Vereinbarung wegen Uebernahme ſeiner Kunden getroffen. Konkurs. Die Glasfabritfirma Gebrüder Kleinert in Halbau iſt in Konkurs geraten. Der Halbjahresabſchluß der Eiſeninduſtrie zu Menden und Schwerte weiſt abermals trotz beſſexer Beſchäftigung einen Be⸗ triebsverluſt auf. Die Verwaltung beabſichtigt zwecks ratio⸗ nelleren Arbeitens verſchiedene Neubauten vorzunehmen, wor⸗ über demnächſt eine außerordentliche Genexalverſammlung be⸗ ſchließen ſoll. Ob von den Aktionären neue Mittel verlangt wer⸗ den, geht aus der Erklärung der Verwaltung nicht hervor. ** Telegraphiſche Handelsberichte. Elſäſſiſch⸗Badiſche Wollfabrik.⸗G. Kehl a. Rh. Kehl, 3. Febr. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäfts⸗ jahr 1909 einen Reingewinn von 209 678 M.(152 265.), wozu M. 46 216(39 889.) Vortrag treten. Auf das bisherige Grundkapital von 1,20 Millionen werden laut„Irkf. Zeitung“ wieder 8 Prozent Dividende wie im Vorjahre verteilt. Inzwiſchen wurde bekanntlich die Ausgabe neuer Aktien be⸗ ſchloſſen, die ab 1. Januar 1910 an der Dividende teilnehmen. Von der Frankfuxrter Börſe. Frankfurt a.., 3. Febr. Die Oeſterreich⸗ungariſchen Bankaktien werden vom 4. ds. Mts. an mit Zinsberechtigung von 1. Januar 1910 ab notiert. Fuſion mit dem Eſchweiler Bergwerksverein. Köln, 3. Febr. Wie die„Frkf. Zeitung“ meldet, findet übermorgen dahier die Aufſichtsratsſitzung des Eſchweiler Berg⸗ werksvereins und der Eſchweiler Kölner Eiſenwalzwerke zwecks Beſchlußfaſſung über das Fuſionsprojekt ſtatt. Das Kapital des Eſchweiler Bergwerksvereins dürfte alsdann von 32 auf 38 bis 39 Millionen erhöht und das Umtanſchverhältnis etwa den Tageskurſen angepaßt werden. Neues vom Dividendenmarkt. * München, 3. Februax. Die Dipidende der Mechaniſchen Seilexwaxenfabrik Jueßen beträgt lt.„Irkf. Ztg.“ 15 Prozent und 16 Prozent für die Stamm⸗ bezw. Prioritätsektien(wie im Vorjahre). * Weimar, 3. Februar. Der Aufſichtsrat der Norddent⸗ ſchen Grundkreditbank in Weimax ſchlägt lit.„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 6 Prozent wie im Vorfahre por. Konkurs. *Halle a.., 3. Febr. Ueber die Braunkohlenaktiengeſell⸗ ſchaft Luiſengrube in Fichtenhainichen wurde Konkurs er⸗ öffnet. Die Geſellſchaft hat laut„Frkf. Zeitung“ ein Kapital von nur 51900 M. und befand ſich in Liquidation. Abſchluß eiuner neuen rumänſſchen Auleihe im Betrage von 128 Millionen Frauecs. Berlin, 3. Jebr. Derx rumäniſche Finanzminiſter hat mit einem unter Führung der Diskonto⸗Geſellſchaft ſtehenden Kon⸗ ſurtiums dem in Berlin das Bankhaus S, Bleichröder, in Paris das Comptoir Nationale de Escompte de Paxis, die Bank de Paris ei des Pays⸗Bas, die Speisté Generals poux favoricer le developpe⸗ ment du Commerce et del'JInduſtrie en France, in Rumänien die Banque Nationale Rumänien und die Bangue Generale Rumäuten augehört, die Uebernahme einer Anleihe abgeſchloſſen im Betrage von 128 Millionen Franes, welche im Lauſe dieſes Monats in Deutſch⸗ land, Frankreich, Holland und Belgien zur Subſkxipflon gebracht merden ſoll. Die Anleihe wird sprozentig ſein und inerhalb pon 40 Jahren zur Tilgung gelaugen. Für die Dauer pon 10 Jahren bleibt eine Verringerung oder Geſamtkündigung ausgeſchloſſen. Der Exlös der Anleihe iſt lediglich zu produktiven Zwecken, nämlich Eiſenbahn⸗ bauten und Beſchaffung von rollenden Materialien, ſowie fürx Hafen⸗ anlagen und ſonſtigen öffentlichen Bauten beſtimmt. Norddeuiſche Zuckerraſſinerie Hamburg⸗Frellſtedt. * Hambur g, 3. Febr. Bei der Norddcutſchen Zuckerraffinerie Hamburg⸗Frellſtedt ergab ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahre ein Berluſt von 671514, wodurch ſich, laut„Frkf. Ztg.“, der Verluſt⸗ vortrag auf 933 406& erhöht. Im Bericht wird mitgeteilt, daß die Ausſichten für das Zuſtandekommen des Raffineriekartells ungünſtig ſeien. 21 Neue Syndikatbildung. Mailand, 3. Febr. Das Syndikat der Spinnex amerika⸗ niſcher aBumwolle unter Beteiligung von 3 Millivnen Spindeln wurde, laut„Frkf. Ztg.“, endgiltig gebildet und dadurch die Betriebs⸗ reduktionen auf die geſamte Induſtrie ausgedehnt. Eutdeckung neuer Diamantfelder. Brüſſel, 3. Febr. Seit eniger Zeit geht das Gerücht von der Entdeckung neuer Diamautfelder im Kataugebiet. Jetzt verlautet, laut„FIrkf. Otg.“, daß die Gründung einer Geſellſchaft zur Ausbeute der Felder bevorſteht, Mexikan National Packing Compauy. * Rewyork, 3. Febr. Zu der Einſetzung eines gerichtlichen Vexwalters für die Mexikan National Packing Company wird eiter gemeldet, daß die Bonds, Aktien und Schuldverſchreibungen der Ge⸗ ſellſchaft größtenteils in eugliſchem Beſitze ſind. Dem Vernehmen nach iſt die Einſetzung eines Verwalters durch die zeitweilge Zeſt⸗ legung eines aroßen Teiles der Mittel der Geſellſchaft durch die neuliche Zahlungseinſtellung der United States Banking Company 132, do. 9 Pud 15.20 ſchwer M. 192.50 bis 133, norddeutſcher uggen 79.74 Kg. prompie Abladung M. 180 bis 132. beſſer gehandelt, (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) München⸗Gladbach, 3. Febr. Die Kammgarn⸗ ſpinnerei.⸗Gladbach verteilt 10 Prozent Dividende(i. V.%. Berlin, 3. Febr. Die Chemiſche Fabrik vorm. Wehler ter Mer in Uerdingen(Niederrhein) verteilt 12 Prozent Didi⸗ dendel i. V. 10 Prozent). A** Mannheimer Effektenbörſe. vom 3 Februar.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe perlief in feſter Haltung. Es notierten: Pfälz. Bank Aktien 100.80 bez., Weſteregeln 223., Brauerei Sinner, Grünwinkel 252., Pfälz. Preßhefen und Spritfabrik 158., Frankona, Rück⸗ und Mitverſicherungsaktien 1050 G. Oberrheiniſchen Verſicherungsaktien 727., Koſtheimer 202 B, und Süddeutſche Drahtinduſtrie Aktien 135., 137.50 B. Aktien. N Geld Brief Geld Sanken, Brie Badiſche Bank„„ Trausport Gewrbk. Speyers0% p.—=ſu. Verſicherung. f Pfälz. Bauf 100.800B..⸗G. Rhſch. Seetr. 89.—. Pfälz. Hyv.⸗Bank Mannh. Dampfſchl.—.— 66.— —.— 191.50 Pf. Sp⸗ u. Gbd. Sandau—.— 135.—:„ Lagerhaus—. 94 50 Rhein. Frevitdank„ 2 und Rhein. Hyp.⸗Bank—. 196.Nitverſ..⸗G. vm. Siidd. Nank—— 115.— Bad Rück⸗ u. Mitvy.-. 1030 Südd. Disc.⸗Geſ. 55 1., Gl.⸗ 1 21J.Gef.—.— 82⁵ Ebem. Induſtrie. Bad. Aſſecuranz 1570 1560 Bad. Antl.⸗u. Sodafbr 435.——,— Continental. Verſich.—.— 355.— 5 Se een T.—„Nannh. Verſicherung— 612— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 212 Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 727.— Verein chem. Fabriken—. Verein D. Oelfabriken Weſt..⸗W. Stamm 8„ Vorzug 333.50 152.50 223.— —.— 10.30 Württ. Tranp.⸗Verf. Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 140—- 8 Dingler'ſche Uſchfbr.—.— 110.— Brauereien. Emaillirfbr. Kirrweil. Bad. Brauere! 69 50 Emaillw. Maikammer Binger Akttenbierbr.———.—Ettlinger Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen 230— 5. Fuichs Wgf. Hdlbg. Eichbaum⸗Brauerei 109.50—.—Hüttenh. Spinneret Elefbr. Rühl, Worms—.. 88— Hedd. Ku. u. Südd Kb.. 127.80 Ganters Br. Freibg. 96.——,— FKarlsr. Maſchinenban 208.50 Kleinlein Heidelberg 182.——.—ähmfbr. Haid u. Neu 260.——— Homb. Meſſerſchmiit—.— 30.—Koſth. Cell. u. Papierf. 202——.— Ludwigsb. Brauerei 222.——.— Mannz. Gum. u. A8b 141.——— Mannh. Aktienbr.— 135—Maſchinen, Badenig—.— 195.— Pfalibr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberrg. Glektrizität—. 19.— Brauerei Sinner—.— 252— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—. 136.— Br. Schrödl, Heidlbg. 179.— 177.— Portl.⸗Zentent Odlbg. 145:—;m. „Schwartz, Speyer 114.— 113. No. Schuckert⸗Geſ. 124 50 S. Weltz, Speyer en. 500.— —— — —.— 103.— — 99— —. 188.50 148. —.—Südd. Draht⸗Jusuſt. 137.50 135.— 4 z. Storch. Spever 71.800Berein Freib. Ztegelw. 120.—. Br. Werger, Worms—.— 77.— S——.— 5 r.— SBürzmühle Neuſtadt—.— Zelluoffabr. Waldzef 284. 1 Waghäuſeli 165— A1 Wormſ. Br. v. Oerrge—.— Pf. Preßh. 1. Sptfabr. 72.— —.— 158,— — Uckerraff. Mansz. 1** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 3. Februar. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. 23.75.—.—Hafer, bad. neuer Weizen, pfälz. neu 16.50—17.25 „ Rheingauer—.—— Hafer, nordd.——.— „ norddeutſcher 23.50.—23.75 Hafer, ruſſtſcher 17.75—18.5 „ kuſſ. Azima 25.——25.25]„ La Platg 17.25——.— „ Ulka 24.75 Mais, amer. Mixed „ Theodoſia 25.50—2„ Douau 16.75—.— „ Taganrog 24.75—25.—„ La Plata 16.75—17.— „ Saxonska 24.75—25.— Kohlreps, d. neuer 28.—— „ rumäniſcher 25.25.——.— Kleeſamen, deutſch.—— „ am. Winten-.——. F111C0 3 „ Manjitoba!—.——.„ Luzerne ital. 1690—165 „ Walla Walla 24.75„ Proyenc. 165—180 „ Kanſas II—.—.—„Eſparſette 35.—— „ Auſtralier.——loser nordfranzöſ. 120—125 „ La Plata 24.50——.—Leinöl mit Fatz 70.—.— Kernen, neu 23.50——.—Rüböl in Fas 64.——— Roggen, pfälzer neu 17.25——.—Backrüböl 55 „ kuſſiſcher 2——— Fein⸗Sprit Ja., verſt. 100% 178.30 „ norddeutſcher 17.25——.—,„„ 54.30 „ amerik.—.——.— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80/88 175.30 Gerſte, hieſ. 16.50—17.500„„ unvperſt. 80/88 53.30 3 „Pfälzer 17.——18.— Alkohol hochgr., 924 53,30 Gerſte, ungaxiſche———. 7 8890 32.30 Ruſſ. Futtergerſte 13.75—.— Weznumehl e e ee e 54.50 36.55. Roggenmehl Nr. 0) 26.25 1) 23 25. Tendenſ: Getreide ziemlich unveründert. Mannheim, 3. Februar. Leinſagt 32.— Mk. *** Frankfurter Effektenvörſe. (Wrivattelegromm des Gen val⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 3. Febr. Jondsbörſe. Die Auffaſſung, welche die Börſe der allgemeinen Lage entgegenbrachte, wax weniger ausſichtsreich. Im Anſchluß an die Newnorker Börſe machte ſich ſtärkere Realiſationsluſt bemerkbar, welche ſich beſonders auf dem Montanmarkte bemerkbar machte. Die Lage der rheiniſchen und ober⸗ ſchleſiſchen Eiſeninduſtrie drückte auf die Werte. Die Kurſe ſanken bis 3 Prozent und darüber, Gelſenkirchener war dagegen etwas auf Dividendenſchätzungen. Bankaklien ſchwächer. Von Bahnen ſind Baltimoxe Ohio höher, Lombarden ſtärker ange⸗ boten, Schiffahrtaßtien ruhiger. Kaſſainduſtriewerte ſchwach, beſon⸗ des chemiſche Aktien, Gummfwarenfabrik Peter 13 Prozent niedriger. Elektriſche Werte ſchwächer, Ediſon, Siemens⸗Halske und Schuckert reger. Für Kaliwerte beſtand Intexeſſe, Heimiſche Anleihen erfuhren keine gerignen Veränderungen, Die Kürſe konnten ſich behaupten, Ruſſen angeregt, ſie exreichten den Stand von 00 bezahlt Geld. weiteren Verlauſe der Börſe hielt die gedrückte Stimm guf dem Gepiete des Moutanmarktes au. Phönkx,. Bergbau und Deutſch⸗u⸗ zemburger reger, Banken behauptet. Die Nachbörſe brachte aur weniger Beſſerung und ſchloß bei ſchwacher Tendenz. Es notierten: Kredit 211,90, 211, Diskonto 194,50, 60, Dresdner 162, Staatsbahn 161½0, Lombard 22,40, Baltimore Ohio 114,80, Handelsgeſellſchaft 182, Phönix Bergbau 218,50, 217,75, 217,90. 5 Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 4½ 7, in Mexiks[Eiiy notchendig geworden. Die Geſellſchaft ſetzt ihren Schlußkurſe. Wechſel. 355 Amſterdam kurz 108.65 168.25 Check Paris 81 30 81.275 Belgien„ 80.99 80 90[Paxts kur 81.288 81 266 Italien„ 80.725 30.675 Schweitz. Plätze„ 81C(5 81 033 Check London 20.767 20.465 Vien 84.983 84 983 ondon„ 20,437 20.432/ Napoleonsd'or 16.24 16 27 5 lang—.——.— Privatdistonts 3% 3½ Mannheim, 3. Februar. e Anzoiger.(Abendblatr) Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 5 2 8. 2 8. 4e% deulſch. Reichs anl. 102.35 102.25½1 Mh. Stadt⸗A.1008 101.——.— 4„„ 1909—.——.— „„ 94.20 9420% 1905 9180—.— %% eech 4 2„ 35.25 85.205 Arg. f. Gold⸗A.1887 101.—101— 3% pr. konſ. St⸗Anl. 102.30 102.305% Chineſen 1896 1 3 do. do. 1909——. t½„„ 1898 100.—1010 8%„ 94.15 94.100% Javpaner 98 25 98.10 8%„„ 1909——[Merikaner äuß. 88/90 101 05101— 68 90 69.— 101.50 101.30 5 85.25 85.10 Abadiſche St.⸗A.!901 101.10 101.10 „„„1908/09 101.95 102.— 356 bad. St.⸗Olabg)fl—— 5 M. 94 30 94 30 5 3%„„ 1900—.—.—Oeſterr. Goldrente 1904 93.55 98 75/2 Portug. Serie L 85 1907 93.60 93 903 III Abayr..⸗B.⸗A..1915 102— 102.—4½ neue Ruſſen 195 exikaner innere Bulgaren 43¾ italfen. Rente 1iſâ.e Oeſt. Silberrente 4405 Papierrent. 99.05 98 95 99.80 99 85 64.30 64 20 —.— 65 75 99.90 100— 4„„„ 1918 102. 102.2004 Ruſſen von 1880 91.60 91.60 3½ do. u. Allg.Anl. 98.50 98.504 ſpan. ausl. Rente——— 3 do...Obl. 84.05 84.—44 Türten von 1908 88 75 88 10 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.95 101.—-f(„ unif. 94.50 94 50 9 93.60 98 70/ Ung r. Goldrente 95 80 5 75 4 Heſſen von 1903 102.— 101.90/4 Kronenrente 92.65 92.75 4 Heſſen 81.0 82—[Berzinsliche Loſe. 4 Sachſen 85.— 85— 3 Oeſterreichiſcher860 175.30 175.40 4 Mh. Stadt⸗A. 1907.—. Fürkiſche 178.60 176.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 164.— 165.—Kunſtſeidenfabr. Frkf. 199,25 198 50 Suldd. Immobil.⸗Geſ. 99 50 99 500Lederwerk. St. Inabert 72.— 72 50 Eichbaum Mannheim 109.50 109.50 Svicharz Lederwerke 118— 120— Mö. Aktien⸗Brauerei 15.— 135—Ludwigsh. Walzurühle 156,90 156.90 Parkakt. Zweibrücken 83— 83.— Aplerfahrradw. Klever 376 30 Weltzm. Son ꝛe, Speyer 91—. 91.. Naſchinempr. Havert 8475 84.50 Cementwerk Heidelbg. 143 50 143 50 Maſchinenfb. Badenia 194—195— Cementfabr. Karlſtadt 13195181.34 Dürrkopp 876 40 368 Badiſche Anflintabrik 43 25432 Waſchtnenf. Gritzuet 225 60 226.— Ch. Fabrik Griesheim 2630 265.3 Raßt Armatf. Klein 110.——. Farbwerke Höcht 448.—444.½7. Pf..⸗u. Fayrradf er. chem. Fabrik Mh. 330.50330.50 Gebr. Kayſer 134.50 184.50 Chem. Werle Albert 464.— 464— Röhrenkeſſelſabrik Südd. Draßtind. Pig. 139.— 188:] vorm. Dürr& Co.—.—. Atkumul⸗Fab. Hagen—Schnellpreſſenſ. Frkth. 218.—213 5% Aec. Boſe, Berlin 28.60 27 20 Ver.deutſcher Oelfabr. 52050.— Flektr.⸗Geſ. Allgem. 260.—558— Schudabr. Herz, Frkſ. 121.— 121. Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127 50 127 75 Seilindu trie Wolff 139. 159.— Lahmeyer 107.50 107.50'wollfp. Sampertsm. 61— 61.— Flektr⸗Geſ. Schuckert 133.50 135.—Fammgarn Kauſersl. 199. 199.— Nheiniſche 124 30 124.50 Zellſtoffabr. Waldho) 288.25 233.— Stemens& Halske 239 50 236.500 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 247.10 244[Harpenter Bergbau 208 80 207˙80 Buderus 115.— 114 10Kalim. Weſterregeln..75 228— Concordia Bergb.⸗G. Oberſchl. Eiſeninduſtr. 111.— 108 85 Deutſch. Luxemburg 217 10 215.—] hönix 221. 218— Friedrichshütte Bergb. 141— 140— Vr.Königs⸗u. Laurah. 197 75 19450 Gelſenkir ener 216.80 215.501 Sewerkſch. Roßleben 10 000 100— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn——.— Ital. Mittelmeerbahn——.— do. Meridionalbahn 136 50 136.40 Baltimore und Ohio 115.70 11480 Südd. Eiſennb.⸗G. 12050121.— Hamburger Packet 134.20 34. Norddeutſcher Lioyd 102 40 102 10 Den.⸗Ung. Staatsb. 161 50161 10 0 DOeſt. Südbahn Lomb. 22.70 22 40 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. H5p.-Pfdt, 99.90 90 804e% Preuß Plandd⸗ 4%..B. Pidbrc 100 50 100 80 Bank unk. 1519 040 101.— ZCVVVVVVFV 7% Pr, Bfbb. umt. 15 100 20 100.20 40% Wf.HpS. Pfdb. 104 10 100.10e%„„„ 17 100 80 100 50 51%%% EECCbCCCCo 92.30 94 80 37½% Pr. Nop.⸗Fe. 91.40 9n 40%„„ 0 25 92.25 4% Etr. Bd. Pfd.voo 79 80 99 80, iſs Pr Ufdbr⸗Bk⸗ 4%„ 353 Kleinb. b!kl!l 9 unt. 00 99 80 99 80,(i½ Pr.Rfdbr⸗Bk⸗ 40⁰ dbr..0; Hyp.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ ee Oöl..0 60 70 9850 4%„ Pfdbrv.08 10% Rh. H. B. Pfb. 9 5 85 12 100.— 100. 10% 5 55 15 1907 99.80.80 5½%„ Pfdbr. v. 88„„ 90 90 89 8. 94 91.10 91.10%„„„ 1917 100 20 100 20 82ſ Pfd. 96½06 91.10 91.10%„„„ 1910 101 30 101 30 4%„ Gom.⸗Obl, i„ verſchied. 91.80 180 v. I,unt. 10 100.20 100,20 ½„„„ 1914 9480 9180 3%„ Com.⸗Obl.% Rh..⸗B. G. O 91.90 91.90 v. 87/1 92 80 92 80% N. W..C..1io———— 52ʃ5 Com.⸗Obl. eſ, Pf. B..Obl.. v. 96/06 92.30 92.300% 4% Pr. Pfbb. unt. 00 99 75 99 7 ½ t.ttl.a. S. 8S8. — 4%„„1100. 100. — 4%„„„ 100.20 100.J ba ano. Ger.,.⸗A. 613.— 612— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 134.— 184.— 127.55128 127.— 127— 211.50 210.90 100 90 00.80 190 50190 60 125.30 28 30 149 60149 95 136 80 6 75 195. 195.— 147 80 47.40 114 9011495 189.76139.40 117.70117.60 Oeſtert.⸗Ung Bauk 120.— 120 Oeſt. Länderd uk 182 40 182 40(„ Kredit⸗Anſtalt 116. 113.— Pfälziſche Bank 188.10 137 400 Pfätt. Hyb.⸗Bant 256.50 255 600 Breuß. Hypotbeknb. 156.30 156—] Oeutſche Reichsdk. 107.60 07-ERgein. Kreditbank 195 50 194 80 Rhein. Hyp.⸗B. M. 164— 62.30 Schaaffh. Bankver. 207. 208.—] Südd. Bank Nhm. 163.30 163.40] Piener Bankver⸗ 180,40 129.70 Südd. Diskont zant Outemane 142.80143— Frankfurt a,., 3 Febr. Kreditaktten 310.80 is uto⸗ Commandit 194.80, Darmäbter 37.20 Dezdner Zan 162 50 Hau delsgeſellſchaft 182.40, Deuſch. Bank 25625 Stag b ihn 161.10 Lombardan 22.50 Bochumer 244.60, Jeiſeallechen 215.70 Lamabüne 197.50, Ungarn 35 80. Tendenz: matt. NMachbörſe. Kteditaktten 210 90, Disconto⸗Sommandit 19.80 Staatsbahn 161.10, Lombarden.40 *** Berliner Effektenbörſe. Wrivattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 3. Febr. Fondsbörſe. Die Börſe reagierte heute in ſtärkerem Maße auf die geſtrige Newyorker Ermattung und es kam infolge der Zurückhaltung der Spekulation, wegen der unſicheren politiſchen Lage auf der Balkan⸗Halbinſel, auf der ganzen Linie zu ſcharfen Rückgängen. In den hieſigen Kreiſen mehren ſich angeſichts der Zahlungseinſtellungen in der Union die Zweifel, ob der Rei⸗ nigungsprozeß an der Newyorker Börſe doch nicht ungünſtig auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe zurückwirken würde, Der wiederum un⸗ befriedigend lautende Jron⸗Age⸗Bericht erhöhte die allgemeine Miß⸗ ſtimmung. Am erheblichſten waren die Rückgänge in Montan⸗ und Elektrizitätswerten, auf welchen Gebietennoch immer ausgedehnte Haufſſeverpflichtungen beſtehen ſollen. Die leitenden Werte erfuhren Badiſche Bauk Berg u. Metallb. Berl. Handers⸗Geſ. Comerſ. u. Oist.⸗B. Darmſtädier Bant Deatſche Bank Dattſchaſtat. Bank DEffekten Bank Discoats⸗Comm. Dresdener Bank Franktf, Hop.⸗Banf Irkf. Hyp.⸗Er ditv. Nationalbant enne Frr Drasdner Bank 162.60.161.60 prozentweiſe Rückgänge. Beſonders hart mitgenommen waren Hohen⸗ lohe und Rombacher Aktien. Von Elektrisitätswerten verzeichneten Siemens und Halske mit über 2 Prozent; den erheblichſten Rückgang. Banken ſtellten ſich bis 1 Prozent niedriger. Stärker wurden die Aktien der letzthin begünſtigten ruſſiſchen Banken realiſiert. Von Bahnen verloren amerikaniſche Werte im Anſchluß an Newyork am erheblichſten. Auch die übrigen Transportwerte, gaben durchweg nach, am ſtärkſten Prinz Heinrich⸗Bahn und Warſchau⸗Wiener. Gut be⸗ hauptete Haltung zeigten von Renten allein Zprozentige Reichs⸗ anleihen, wogegen 1903er Ruſſen und Türkenloſe gleichfalls ermattet waren. Die Verkäufe hielten auch im weiteren Verlaufe an und führten zu neuen Rücklgängen. Doch machte ſich ſpäter eine be⸗ ruhigende Stimmung geltend, welche auf die Nachrichten von einer Regelung der deutſch⸗amerikaniſchen Handelsbezziehungen zurück⸗ zuführen war. Tägliches Geld 3½ Prozeut. In der dritten Börſenſtunde neigten die Umſätze zeitweiſe zur Erholung, doch überwogen Realiſationen. Die Kurſe gaben daher weiter nach. Kaſſainduſtriewerte auf fortgeſetzte Verkäufe matt. Auer, Menden u. Schwerte⸗Aktien waren ſtark rückgängig, einen haltigen Eindruck machte dies aber nicht. Gegen Schluß drückten erneute Realiſationen und Abgaben. Berlin, 3. Febr.(Deviſennotierungen.) kurz Holland 168.65 168.6 viſta New⸗York 420.25 420.25 „ Belgien 80.87 80.8 urz Wien 84.97 84.97 „ London 20.44 20,435½lang Wien—.——— „ Paris 81.25—. kurz Petersburg———— „ et 80 70 80.70 lang 0—.——.— „ Schweiz 8110 80.05[Eenz Warſchau—.——.— Berlin, 3. Febr.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 211.10 211.50 Laurahütte 197.70.198 10 Disc.⸗Kommandit Poönix 221 50 219.50 Stagtsbahn Harpener 208.70 206 50 Lombarden Bochu ler Tend.: matt, chlüßturfe.) Berlin, 3. Febr. Wechſel London 20.465 20.465 Reichsbank 150 20 150.— Wechſel Paris 81.27 31.27[Rhein. Kreditbank 137— 137.— 42% Reichsanl. 102 40 162.40 Rußſabant 159 30 158 20 40% 5 1909—.——.— Schaaffb. Bankv. 147.80 147— 350% Reich anl. 94.25 94.25 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.50 117.70 8 900„ 1909— daatsbahn 163.20-— 36% Reichs anleige 85.40 85 4Lombarden—.— 22.40 4% Conſols 102.40 102 40 Baltimore u. Ohio 115.80 114.60 8 6% 75 9———.—Cauada Paeiſte 180 40 179 20 8* eſ% 94.25 94.25 Hamdurg Packet 134.10 134.— 3 7½%„1908 daordd Lloyd 102 20 101 70 80% 5 85 40 85.40 Bochumer 246— 243 90 40% Bad. v. 1901—— 100.80] Deutſch⸗Luxembg. 21720 214.60 4%„„1908/9 101.90 102.— Dortsander 91.90 89 40 3½%„ eonv. 94 10 94.30 Gelſenkirchner 217.— 215.20 3½%„ 1903/7 94— 93.80 Harpener 207 90 205 40 8 ½%% Bayern 93 60 93.6] Vauraßbütte 196.90 94 40 3%%0 Heſſen 93 10 93.10] Phöntx 221.20 218 20 80% Heſſen 82.80 82.—] Waeneregeln 222.80 220— 85½% Sachſen 85.— 85.—Allg. Elektr.⸗HGeſ. 259.— 257.10 43 Japaner 1905 98.30 98 20 Anilin 433— 432.— öeſ Italiener—.———Aniltn Treptow 349 70 343— 4% Nuff. Anl. 1902 90.90 9070] Brown Boveri 190.— 199.— 4% Bagdadbahn 87 30 87 40 Cyem. Albert 461— 461.— Oeſter. Krednaktien 211— 210 60 H. Steinzeugwerke 240 20 240 20 Berl. Handels⸗Geſ. 182 40 181.50 Elberf. Farden 462.— 462— Darmſtaͤdtel Bank 137.50 137.—Celluloſe Kocheim 200 40 197.— Deutſch⸗Aftat. Bant 156 10 157.—] Küitgerswerken 186 80 185 60 Dautſche Bant 256 30 255 50 Fouwaren Wiesloch 107.50 107 50 Disc.Kom nandit 195 40 194 40 Wf. Dra).Langend. 250.20 247— Zellnoſt Walddof 284 20 283.20 55 Privatdiskont% W. Berlin, 3. Febr. Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 211 210 60 J Staatsbahn Distonto Komm, 195,60 194 40 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 3. Febr. Anfangskurſe. 8 (Telegr.) 3181 22.60 220 482— 477.— 3 d% Rente 98.60 98.82 Debeers Spnier 96.30 96.70] Eaſt and 141— 141.— Türte Looſe—.———Goldſteld 151— 152 Banque Ottomane 714— 713.— Randmines 235.— 236.— Rio Tinto 1256 1922 Londoner Effektenbörſe. London, 3. Febr.(Telegr.) Aufangsturſe der Effektenbörſe. 2/ Conſols 82½ 82½ Moddersfontein 12 3 Reichsanlsihe 84.%½ 84% Premier 8 4 Argentinier 91½ 91/ Randmines 9½ 97%8 4 Italiener 102% 102½ JAtchtſon comp. 119½ 118% 4 Japaner 93%/ 93½Canadian 185¼ 1842½ 3 Mexikaner 35˙% 355/ Baltimore 116— 114 4 Spanier 94% 94¾ Chikago Milwaukee 152— 151— Oktoman auk 187% 18½ Denvers com. 43% 42²/ Amalgamated 84— 81˙.] Erte 30— 29˙% Angeondas 10½%½ 10 Grand TrunkIII pref. 51— 51— Rio Tinto F„ ord. 21— 21— Central Mining 16% 16% Lonuisville 149 ½% 148½ Cyartered 31½% 313/ Meiſſouri Kanſas 435% 42˙6 De Beers 18½ 18˙½Ontarto 46% 45½% Gaſtrand 5% 5½% outhern Paceific 131˙ 129˙%/ Geduld 2% 2½ Union tom. 191½% 189˙%½ Goldfields 6— 6— Stesls eom. 84% 83— Jagersfontein 9 5 ⁰ 9— Tend. träge. Wiener Börſe. Wien, 3. Febr. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 671.70 670.50 Oeſt. Kronenrente 96.10 96.05 Länderbank 505.20 502.50„ Papiecrente 98.90 88.90 Wiener Bankverein 550.— 548 70 Silberrente 98.90 98.90 Staatsbahn 755,50 755.— Ungar. Goldrente 114.30 114.10 Lombarden 125.20 124.—„ Ktrynenrente 92 50 62.45 117.55 117.55 Arpine Monjan 737.— 736.— 95.52 95.-] Tend.;: willig. Nachm..50 Uhr. Marinoten Wechſel Paris Wien, 3. Febr, Kreditaktien 670.70 70. 500 Buſſhtehrad. B. 965.— 965— Oeſterreich⸗Ungarn 1780 170 Oeſterr. Papierrente 88.90.90 Bau u. Betr..⸗G.„ Silderrente 98.96 98 90 Unionbank 600.— 598.[„ Goldreſtte 117.40 17.40 Unger. Kredit 807.— 811.—Ungar. Goldrente 114.20 114.10 Wiener Bankverein 55— 58.— Kronenrente 95.50 95 45 Länderbank 501.— 502.—Sch. Frankf. viſta 117.55 17.56 Türk. Loſe 220.— 227.—„ London„ 2240 50 24052 Alpine 77., Faris 95.51 95.55 Tabakaktien—„ Amimerd.„ 199.45 199.46 Nordweſtbabn—.—— woleon 19.11 19.11 Holzverkohlung 2385 23.70 Rarknoten 117.55 117. 6 Stauts dahn 755 70 753.20 Ultimo⸗Noten 117.58 117.56 Lombarden 125.— 128.—] Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 3. Febr. Produktenbörſe. Die matten Auslands⸗ börſen, ermäßigte argentiniſche Offerten ſowie Klagen über ichlech⸗ teren Mehlabſatz riefen am Weizenmarkt einen Preisrückgang von ca. 1 Mark hervor. Eine Belebung des Geſchäfts war aber heute nicht zu bemerken. Roggen gab ebeufalls nach, da die Exportnach⸗ frage nachgelaſſen hatte und das Inland weitere Ware anbietet. Hafer ſchloß ſich der Abſchwächung an, Mais lag ſtill, Rüböl auf Ausland ſchwächer. Wetter; naß. Berlin, 3. Febr.(Telegramm.)(BProbduttenbörſe, Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2. 8¹ 3. Weizen per Mati 226.50 225 25 Mais per Mat—.— „Jult 227.75 225 75„ Juli— „ Sept. 213.— 212.50 75—— Roggen per Mai 174.— 178 75 Rübbl per Febr.—.— „ Juli 177.59177 25 WMat 54.9 „ Scpt. 170.—.„ Ott— Hafer per Mai 166.——.Spiritus 70er loco—.— „Juli 168.——.—[Weizenmehl 30.50 ———. Roggenmehl 2210 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 3. Febr. Getreidemarkt.(Telegramum.) . 8. per 50 leg per 50 kg Weizen per April 14 14—— flau 1420— feſt „F„ CC%%%%CCCC 189893 „„ 1198—— feſt Rocgen per April 9 63 972—— 5„Otlt⸗ 8 90—— flau 896—— ruhig Hafer per April 749— „——— ruhig——— ruhig Mais per Mai 661—-—— 662—— „„ Jult 617 ñ 678—-— Kohlraps Augu! 13 90—— feſt 1860—— feſt Pietter Rezen. Liverpooler Börſe. Liverpogl, 3. Febr.(Aufangskurſe.) 3 8. Weizen per März 8/9/, vuhig Sſae% will „Mat 8,1½5 7n Mais ver März— ruhig— per Mäcz—— *** Marx& Soldschmidt, Mannheim Tele ſromm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 163 3. Februar 1910. 5 Be Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: e .G. ſur Muhlenverrieb, Neu adt a... 10⁰ Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen J. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 20 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 3 75 5 Vorzugs⸗Aktien 10¹ Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim alte Aktien 141 5 1 5 junge Aktlen 188 Bruchſaler Braueret⸗Geſellſchaft 66 Bürgerbrau, Ludwigshafen 240— Ebemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— Daimler otoren⸗Geſellſ bart, Umertürkheim— Deutſche Südſeephosphataktien 212zfr Erſte Oeſterreich. Glanz offakt. 326 Fahr Gebr.⸗Geſ., Pirmaſens 122 Filterfabrik Enzinger, Worms 5 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Nannheim 70 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg Herzogpark, Terrain⸗A ⸗G. München 1283f1 Kühnle, Kopp u. Kaaſch,.⸗G. Frankenthal Lindes Eismaſchinen 13 Neckaraulmer Fahrracwerke 14 Pacifie Phosphate Shares junge Pfälziſche Mühlenwerte, Schiffesſt adt Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Rheinmühle werke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. Stohlwerk Mannheim„ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhetn Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsrue 5 Ver. Diamantminen Lüderitzbucht Vita Lebeusverſicherungs⸗Weſellſchaft, Mannheinm— Waggonfabrik Raſtatt 55 Waldhof, Bahngeſellſchaft Immobiliengeſellſchaft Zuckerfabrit Frankenthal — Geſchäftliches. Die vielfachen Vorteile einer altbaren, ſtet brauchsfertigen Fleiſchbrühe leuchten unſeren Hausfrauen wohl o weiteres ein. Da iſt es nun am Platze, auf den Boui der Firma Macgi, die durch ihre Würze und Suppen ſei FJahren das Vertrauen aller Kreiſe beſitzt, empfehlend hi Maggis Bouillon⸗Würfel zu 5 Pfg. ermöglicht, nu gießen mit kochendem Waſſer, die ſofortige Herſtellung katen Fleiſchbrühe. Es iſt aber von großer Wichtigkeit auf die Kennzeichen der Echtheit, den Namen„Mea Schutzmarke„Kreuzſtern“ zu achten. Denn auch hiet alte, wahre Work:„Für den Magen iſt das Beſte gerade gut Verantwortli „ feuchte Wohnungen, Keller ete, werden unter Garantie staubtrocken durch Ceresit D. R. P. Wunner'sche Bitumenwerke, G. m. b. Ii. Unna i. W. generalvertr.: Jos. Krebs, Mannheim, Frledrichsfelderstr.38. 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 3. Februar 1910. 2 12** 5—* hilft Sparen! Jede schwache Souiſlon oder Supps, ebenso Saucen, Gemüse 0 225 und Salate erhalten augenblicklich kräſtigen Wohlgeschmack duroh Zusatz einiger Tropfen Macdl-Wurze. eeeee, 7 3 7 85 Achtung vor Nachahmungen!— Probeflaschohen J0 Pfg. 2 N 1 N ü 8 5— 8 VVVVVVTVVVTVTVTTVTTTTTTTT 7 5 75* 55F5FF— Rosen arten Slpendien aus der rit Hirſchhorn⸗Schenkung Zwangs⸗Berſteigerung. Lydia Wei II elm 5 Nr. 2808 J. Frau Stadtrat und Kommerzienrat Fritz] Freitag, 4. Februar 1910, V 85 Hirſchhorn Wwe., Betty geb, Tuchmann in Mannheim hat nachmittags 2 Uhr Adolf Müller —— Mibelungensaal—.— am 20. März bezw. 15. April 1908, beſeelt von dem Wunſche, werde ich im Pfandlokal das Andenken ihr am 3. Februar 1908 verſtorbenen[O 4, 5 hier gegen Barzah⸗ Verlobte* Sonntag, b. Februar 1910, abends 8 Uhr 11 Min. Gatten in der Stadt, für welche er viele Jahre gewirkt hat, kung im Vollſtreckungswege Strassburg i. Els. Mannheim 6 4 5 5 dauernd zu erhalten, der Stadtgemeinde Mannheim eine öffentlich verſteigern: Schenkung im Betrage von 10000 Mar! mit der Beſtim⸗ Möbel aller Art und Ver⸗ im Februar 1910. 25428 mung zugewendet, daß das Kapital dieſer Schenkung ge⸗ ſchiedenes. 14872 treunt vom Grundſtoc svermögen der Stadt verwallet und Sommer,„„5 5 8— ihre Erträgniſſe im Stune des Herrn Stadtrats Hirſch⸗ Gerichtsvollzieher. 75 ausgeführt vom gleichnamigen Verein unter Mitwirkung horn zur Fürderung einer umfaſſenden Bildung der Kauf⸗(—— für I epstklassiger Künstler und der ganzen Leib-Grenadier- leute durch höheren Fachunterricht verwendet werden ſoll. Jwüngs⸗Lerſteigerung USe Hel 9 Urs amell. e 720 Nach de S rat im Benehmen mit der Scherlk⸗ 197 J. 2 8 Kapelle(Karlsruhe) UU[ Freitag, 4. Februar 1910, Beglun im Jannar. 8085 Musikdirektor Adolf Boettge. ſollen alljährlich am 27. März— dem Geburtstage des nachmittags 2 Uhr NMemsger-Otto, K 7, 28 I Verrn Stadtrates Hirſchhorn— an einen oder mehrere be⸗] werde. ich im Pfaudlokal Vortrags- Ordnung: dürftige und würdige, in Maunheim wohnende Studie 9 45, 5 hier ſtreck Barzah⸗ 11. rende der Mannheimer Handel chſchule Stipendien pver⸗lung inm Vollſtreckungswege 7 8 1 5 5„Tills Aur-sprache liehen werden. Es ſolleu tunlichſt dabei in erſter Linie öffentlich verſteigern: Mietgesuche. DrKams 55 8 Streichen Hrötknnngsmarsch. ſolche Studterende berückſichtigt werdeu, die in Maunheim Möbel aller Art, 1 Pia⸗— 2.„Die schöne Galathe im Berliner Panoptikum“.„„geboren oder ſeit längerer Zeit auſäſſig ſind. Eventuell nino, 1 Büfett, Spiegel⸗ II In (FPressgesetzliche Studien nach alter Schelmenweise).] kann auch der zur Verfügung ſtehende Betrag zum Zwecke ſohränke, Delgemälde, 1 Stallung Allgemeiner Cantus, Lied No. 1: Glüeckliche Faschings- von Studienreiſen und zwar während des Studiums oder Nähmaſchine, Nähtiſche, 1 ſuch Fr 3 4 Pferde, Fut⸗ Tahletten Flacen zeit(Jakob Strauss). ſals Abſchluß desſelben an ſolche Studierende der Mann⸗ Fartie Damenkkeider⸗ und lerban ah————— 50. 100 Labl. 3.„Streike der Frelwilli euerwehr 8 heimer Handelshochſchule verteilt werden. deuſtoffe, Damenkön deraum,.4—— 15 eee 989 0 5 1 Geſuche um Verleihung der Stipendien wollen bis fektivn und Ausputzartikel, ee e a. l. März. Yl. Ferverragend, N 1 9 5 05 11 0 kren ion 4e imer— Holspritzen- ſpäteſtens 1. März d. Is. ber dem Skudiendirektor der Han⸗ 1 Warenſchrauk, Kleidungs⸗ u. Nr. 14868 a. d. Exp. d. Bl. zuskänden beiderlei estc 8 80 aug Schleue orel Krak—-Hliler). 5 delshochſchule(K 4, 1) eingereicht werden. ſtücke, 1 Kaſſenſchrank, 15 5 85 NMannhelm: Löwen-Apotheke. 4.„Ronacher Schrammeln im Wiener Prater“ Der Bewerbung iſt ein ortsbehördliches Vermögens⸗ Dampfmaſchine, Schreib⸗ Werkstätte E 2, 16. Telef. 610. (unter persönl. Leitung v. Herrn Karle Mandelhuber). zeugnis, ein Leumundszeugnis des Studiendirektors und maſchine mit Kaſten. 14879 i e ee—— Agemeiner Cantus. Lied No. 2: Die Mannemer Woch,] das letzte Semeſterzeugnis über Beſuch und Erfolg der Manuheim, 3. Febr. 1910. 55 1 Wertf Naß 1 (Hermann Waldeck Vorleſungen an der Haudelshochſchule beizufügen, 33199 NRNuyſter, J raum z. v. Näh. 55190 5. zinfonie-Konzert des Vielh: 125 Mannheim, den 3. Februar 1910.— Gerichtsvollzieher.—„ 9 Konzer des Vielharmouischen Orchesters Kuratorinm 19 1 Handelshochſchule: 9 M 2 1 Werkſtätte zu vn. Mustergrle anen wetets payreutwilige Meister und Martin Zwangs⸗Verſteigerung. 10 Nab 2. St. 24035 Musterdirigent Felix Lilienstengel). 8 8 R 1 Freitag, 4. Februar 1910 Fodok Sheimersfr. 30a 8 7 7 8„— Bekanntmachung. ene N en 0 Fe elrergnt. „ 55 8 6. Aut jin die Wolken zur stürmisc Die Bewilligung freier Schulmittel werde ich in Neckarau im Helle Wer ſtatt, Magazin od.— nach Koln e ee ee für Volksſchüler betr. IPfandlokal, Luiſenſtraße 14, Lagerraum mit Keller ſofort NN e 555 8 Nr. 2885. Nach Beſchluß des Stadtrates ſollen wie ſeit⸗[gegen Barzahlung im Voll⸗ zu vermieten 14849 5 nach zeitgenössischen Originalen). 79 enden Schulfahr edürftige Volks⸗ ſtrech Swege Fffenffe naen brüm. Methode. Auszelchaungen. 15 8 15 8 1 her auch im kommenden Schuljahr an bedürftige Volks⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ 7 ir 150 Jelle—— 12„Müuchner. Leben während des Oktoberkestes— ſchüler auf Exſuchen ihrer Eltern freie Unterrichtsmittelſteigern: 14867 5815 105 8 MNontag, 5 Haebr. 8,„Fünt lustige Musikanten aus dem gemütlichen Sachsen- verabfolgt werden. Die Geſuche ſind an die Klaſſenlehrer Jaß Waſſerfarbe, 1 Werkſtatt, zern; sffnen wis neae Nurſe. u land“.(Die Herren Rettigschwanz(Oboe), Dudel-] der iu Frage kommenden Schüler zu richtenn, Waſchmaſchine, 1 Hand⸗(Toreinf.) ſof. bill. zu 28418 Herren und Damen meier(Klarinette), Grunzenheimer(Waldhorn), Babbel- Für jedes Schultind iſt ein beſonderes Geſuch einzu⸗] wagen u. f w. 55 kurzer Zelt eine ſchöne Witz(Fagott), Hintenlang(Posaune). reichen. 15 die Geſuche ſind ausnahmslos 85 vorge⸗ Neckarau, 3. Februar 1910. Für Zigarrenfabrik oder 1725 in 85 Selt eine ſchönc rer Anne f ſchriebenen Impreſſen, die in der Zeit vom—15., Februar Groß, ſonſtige Zwecke ſehr geeign. 8 45. Allgemeiner Cantus, ee And unentgeltlich von jedem Klaſſenlehrer erhältlich ſind, zu Gerichtsvollzieher. Räumlichkeiten in Viern⸗ e 722 55 eiblem.(Jako trauss. verwenden. Die Einreichung der Geſuche hat unter genauer— beim unter günſtigen Be⸗ „Kurptälzisches Jägerlatein aus vergangenen Zelten„JBeachtung des Impreſſenvordrucks in der Zeit vom 15. Masken 7 dingungen billig zu verm. en. 18.) oder Ausbildung in der 8 54 (So bey der Saujagd vor vornehmen Herrschaft seind Februar bei dem Klaſſeulehrer des belreffenden Schtt Off., u. 14863 an die Exped. be, fee,.* aufgeblasen worden, und ist eine rechte Abeonter-] zu erfolgen. Eleg. Marokkaueriu, Zigen⸗ 2 iuiu m, lelung lustiger Waidmänner.) Mannhei m, den J1. Jauuar 1910. nerin u. Holländerin zu ver⸗ Wohnungen—— 10.„Der Säpgerkrieg auf der Wartburg“. Das Volksſchulrektorat: leiten, 22824 eeeeee 8 2 2 2 5. S 9 1* 5 uI Masce 5*—40.— Algemeiner Cautusmit anschliessenderpreisverteilung JJC TT„Hbeinauſtr.„5 igartenſtr. 13, ſchöne Leges. Ard.eurr., Brofg. gre „Tilis Aus-—sprache“. eee 55228—— 52 Fiene 15 m. Hut Aubarte 5 Sinunenwe Einzel⸗Unterr. Aufnanme täglich. 99 75 113 bbill. vf..2 Tr. 28425 voder 5⸗5 aebri Ganud Lextliche Erläutefungen im Hauptprogramm. 2; April[ NGebruden Gander di wiennn a eee aee ee Has Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. 8 45 bar. 13 J, erleib. o. a derm für. 38, 3. St. 6 C 1, 8, am Paradenl. 3167 0 ö verk. P 2, 4,5, 2 Tr. 14866 Seckenheimerſtr. 38, 3. St. 222 Kasseneröffnung: abends 7 Uhr 11 Minuten. 7˙ 14819 e 50 Pfg., Dutzendkarten] 4 kauf Landteilstrasse 42 Revrlerir 2. ein möbl. 5 Mark. Kartenverkauf in den durch Plakate keuntlich 2 AnK 0 g 9 5 55 5 5 3 Zwei ſchöne helle 4⸗Zimmer⸗ 31 r ſof. zu verm. Zemgehten Voxyerkauſsstellen, im Verkehrsbureau(Kauf- S 6, 83 Mannheim ſel. 298 1 kl. gutg. Spe; od i im 2. M. 3. Stock Aiee ee 24080 7 555 5 e 58 0 8 g. Spez.⸗ Bikt.⸗ 7FFFFFCCC——— 5 15 20 0 e Fortier Mannheim Karlsruhe Heidelberg Tandau] Geſch. 3. f. gef. Off. n. Nr. e nhänserstr. 7 öin im Oengar en und an der Abendkasse; in zudwigshafen Tel. 298 Tel. 26 Tel. 180 Tel. 8 2542½ m. Pr. a. d. 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