Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. 0 Bringerlohn 30 Pig. monatlich, B 0 diſ ch E 3 Maunheim“, —— Neueſte Nachrichten auſſchlag M..42 pro Quartal. Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer 8 Pfg. e ee 1440 3 22 2 2 K Druckerei⸗ 88 Anabtzängige Tageszeitung.———— Die Golonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus Nedaktiaaun 877 Auswärtige Inſerate 20, in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. ene, 4 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. „General⸗Auzeiges A Nr. 65. Die Nationalliberalen und die preußiſche Wahlreform. „Im„Tag“ übt der nationalliberale Politiker Dr. Hugo Böttger ſcharfe Kritik an der preußiſchen Wahlreform. Er erklärt, daß die nationalliberale Partei für dieſes Geſetz keine Vorliebe an den Tag legen, keine Verantwortung gegenüber den Wählern im Lande übernehmen werde: Worauf kam es an, wenn jetzt eine Reform verſucht werden ſollte? Es kam darauf an, eine Volksvertretung zu ermöglichen, die ein einigermaßen getreues Abbild den im preußiſchen Volke lebenden urd wirkenden wirtſchaftlichen, politiſchen und kulturellen Kräfte in parlamentariſcher Form darſtellen ſollte. Sind neue große Mächte entſtanden, wie der Induſtrfealismus, die Arbeiterbewegung, ein tieues ſtädtiſches Kulturleben, ſo hat man dieſen zum Deil noch unge⸗ bändigten und ungeſtümem Kräften ein Bett zu graben, ſo daß ſie nicht Schaden anrichten, ſondern erfriſchend und befruchtend wirken. Man darf ſie aber nicht mit künſtlichen Dämmen aufhalten, weil das die Gefahren nicht mindert, ſondern Verheerungen auf Flur und Feld des Staates in Ausſicht ſtellt. Aus jeder Geſichtsfalte der Vor⸗ Lage ſieht die Sorge heraus, daß die Arbeiterbewegung in Preußen einen legitimen Einfluß gewinnen und der jetzt vorherrſchende Ein⸗ fluß des Zentrums und der Konſervativen erſchüttert werden könnte. Und darum ſoll eine Scheinreform das Königswort einlöſen. Sagen nun ie Machthaber in Jandtage nein: die Konſervativen, weil ſie an dem alten Zuſtand nichts auszuſetzen haben, das Zentrum, weil es gegenwärtig den Konſervativen keine Kränkung zufügen und im übrigen ein radikales Wohlrecht doch nicht bekommen kann, dann iſt die Epiſode abgetan. Ein Miniſterpräſident geht im ſchlinunſten Fall über Bord. Sollten wegen der politiſchen Enttäuſchung noch einige Revolten ſich anſchließen, ſo ifſt Grund genug gegeben, den ſtarken Mann aus den Kuliſſen hervortreten zu laſſen und zu Scharf⸗ macherverſuchen überzugehen. So oder ſo macht die Rechte ein gutes herrſcht geweſen, die die gegenwärtige erdrückende Mehrhert des Abgeordnetenhauſes auf leftende Staatsmänner ohue ſelbſtändigen volitiſchen Willen ausüben meiß. Man will nicht den Agrariern auf die Jüße treten ader einen Zertrumspahlkreis erſchüttern. Darum bleiben die ländlichen Wahlkreiſe von den Segnungen der Reform ſo gut wie unberührt. Die Gutsbezirle bleiben als Wahlbezirke erhalten, und es iſt dort ſelhſt bei geheimer Wahl niemand anzu⸗ vaten, anders zu wählen als der Beſitzer des Gutsbezirkes, der da Brotgeber, Polizei und Wahlvorſtand in eiver Perſon iſt. In den ſonſtigen geſchloſſenen Ortſchaften der vorwiegend ländlichen Wahl⸗ kreiſe hat der Terrorismus ſo viel Gewalt bekommen, daß ſich ihm der durch das neue Geſetz etwas begünſtigte Akedemiker, Beamte und Indellektuelle uſw. kaum zu entziehen dermag. So ſtrömt der ganze Seger auf die Städte. Aber wenn die Begründung dort dem gewerb⸗ lichen Mittelſtande eine Beſſerung ſeiner politiſchen Situation in Ausſicht ſtellt, ſo muß man ſchon ziemlich ahnungslos ſein, um 4 dadan bei der Beibehaltung der öffentlichen Wahl zu glauben. Denn unter ihrem verhängnisvollen Einfluß riskiert der Hand⸗ werker und Kaufmann einen Teil ſeiner Kundſchaft, ſobald er von ſeinem ſtaatsbürgerlichen Recht unbeoeinflußt vom Druck der Maſſen —32 vom Terror beherzter Intereſſenverbände Gebrauch machen wir 5 f Eine gewiſſe Pfiffigleit liegt ja in dem Plane, einigen mittleren Schichten von Bildung und Beſitz in den Städten eine kleine Mög⸗ kichteit des Ausgleichs und des verſtärkten Einfluſſes auf das Wahl⸗ geſchäft zu ermöglichen. Sie dürfen ſich in die Höhe ſchuſtern. Auf die Lücken dieſes Bildungskataſters ſoll gar nicht einmal im gegen⸗ 1 wärtigen Augenblick ein entſcheidendes Gewicht gelegt werden. Aber ändem man die ganze große Maſſe der Arbeſier unter 1500 M. Gin⸗ kummen mit den pöllig Beſitzloſen und mit dem von keinem Vil⸗ Mittwoch, 9. Februar 1910. (Abendblatt.) 8 5 dungskriterium Ausgezeichneten in der dritten Klaſſe beläßt, er⸗ richtet man politiſche Scheidewände, die namentlich bei der Privi⸗ legierung des Grundbeſitzes durch die Beibehaltung der jetzigen Wahlkreiſe der preußiſchen Regierung den Vorwurf der ausgeſproche⸗ nen Klaſſenpolitik zuziehen müſſen. Da hat man ja in der dritren Klaſſe das Proletariat in Reinkultur zuſammen, die Mittelklaſſen ſind ſauber abgeſchloſſen. Ob die Wirkung, die man, wie es ſcheint, anſtrebt, die Kontingentierung der praoletariſchen Bewegung, tat⸗ ſächlich erreicht werden wird, ſteht übrigens noch dahin; denn wenn das Syſtem der Scheu vor einer ernſthaften Pekämpfung überagra⸗ riſcher und Herikaler Machtbeſtrebungen fortgeſetzt wird, dann wird die Sozialdemokratie trotz alledem in den Städten bis in die erſte Wählerklaſſe vordringen. Der moderne Staatsgedanke liefert ſich auf die Art ſelbſt ſeinen Gegnern aus: der agrariſchen, klerikalen und ſozialiſtiſchen Demagogie. Iſt alſo keine Gelegenheit, keine Kombination gegeben— was zu beurteilen zunächſt der Landtagsfraktion überlaſſen bleiben muß — die Neueinteilung der Wahlkreiſe und die geheime Wahl in das neue Geſetz hineinzubringen, ſo dürfte es wohl der Tradition der nationalliberalen Partei und ihren vor wenigen Jahven in Magde⸗ hurg gefaßten Beſchlüſſen entſprechen, ein Mitwirken zum Zuſtande⸗ kommen der Regierungsvorlage oder ähnlicher Verſchlimmbeſſerung des geltenden preußiſchen Wahlrechts abzuiehnen. Zu dem in dem letzten Abſatz vertretenen Standpunkt haben auch wir uns geſtern bekannt, als wir ausführten: „Die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Landtages ſollte nicht ablehnen, an der Beratung im Plenum und in den Kommiſſionen teilzunehmen, ſondern ſuchen, in tätiger Mitarbeit die liberalen Forderungen: geheime Stimmabgabe, Neueinteilung der Wahlkreiſe uſw. in die Vorlage hinein⸗ zubringen. Gelingt das nicht, dann allerdings erwartet die nationalliberale Partei Deutſchlands, daß die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Landtages ſich gänzlich von weiterer Mitarbeit zurückzieht, die Verantwortung für ein kümmer⸗ liches Geſetzgebungswerk, das Preußen weiter im Banne kon⸗ ſervativen Parteiregiments hält, der Regierung, den Kon⸗ ſervativen und dem Zentrum überläßt, ohne an Kompromiſſen ſich zu beteiligen, die nicht mit liberalen Anſchauungen ver⸗ einbar.“„ 1 25*X** In dem Artikel Dr. Böttgers wird auf die Magde⸗ burger Beſchlüſſe der nationalliberalen Partei Bezug ge⸗ nommen. Es iſt wohl nützlich im gegenwärtigen Augenblick, ſich dieſe Beſchlüſſe ins Gedächtnis zurückzurufen. Im April 1908 hatte die nationalliberale Partei auf ihvem preußiſchen Parteitage zu Magdeburg folgende Erklärung zur Wahl⸗ reform in ihrem Wahlaufruf für die Landtagswahlen auf⸗ genommen: 85 „Nachdrücklich fordern wir die ſchleunige Inangriffnahme der Reform des preußiſchen Landtagswahlrechtes. Von der Einführung des Reichstagswahlrechtes iſt abzuſehen. Die Reform hat den veränderten tatſächlichen Zuſtänden und dem Rechtsbewußtſein unſerer Zeit zu entſprechen. Deshalb ver⸗ langen wir eine Neueinteilung der Wahlkreiſe, die jedoch nicht einſeitig die Bevölkerungsziffer berückſichtigen darf, ſondern der geſchichtlichen, wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Bedeutung der ver⸗ ſchiedenen Landesteile und Bevölkerungs⸗ ſchichten Rechnung zu tragen hat. Wir verlangen bei der Bemeſſung des Wahlrechts des einzelnen Bürgers neben der Bewertung der Steuerleiſtung die Heranziehung wendungen wieder ſitzung vom 4. Jebr keiten für den Staat beſtimmen. dem Wähler zu ermöglichen, das ihm anvertraute Wahlrecht frei und uneingeſchränkt auszuüben, die indirekte durch die direkte, die öffentliche Stimmenabgabe durch die ge⸗ heime erſetzen.“ 8 Ein entſprechender Antrag wurde dann von den Natio⸗ nalliberalen eingebracht. Die Ablehnung der Forderung des geheimen Wahlrechts erfolgte damals nur mit einer Zu⸗ fallsmehrheit von 198 gegen 195 Stimmen, eine ſpäter er⸗ örterte Handwerkerpetition, die das geheime Wahlrecht für das Abgeordnetenhaus forderte, wurde durch Mehrheits⸗ beſchluß der Regierung zur Erwägung überwieſen. 2 *** Wahlrechtskundgebungen. e Dem Vernehmen nach beabſichtigen die Sozialdemo⸗ kraten am Donnerstag, dem Tage der Bergtung der Wahl⸗ rechtsreformvorlage im Abgeordnetenhauſe, zahlrechts⸗ kundgebungen großen Stils in Berlin zu veran⸗ ſtalten, und zwar ſind dieſe hauptſächlich vor dem Abgeord⸗ netenhauſe geplant. Die Polizei wird ihre Maßnahmen zuf Abwehr gewaltſamer Uebergriffe treffen, und die ganse Demonſtration wird ein paar Verhaftungen und eine Unten⸗ bindung des Verkehrs zur Folge haben, weiter nichts. Hoffen- lich weiter nichts! Beſſer wäre es jedenfalls, die Sozicl⸗ demokratie bediente ſich in dem bevorſtehenden Wahlrechts⸗ kampf andrer Kampfmittel als zuſammengerotteter und pfeifender Volksmaſſen.„„ —— Die Reform der Geſchäftsoronung des Neichstages. Die„Konſervative Korreſpondenz“ hat jüng eder aufgenommen, die er 9 uar der Abg. Graf Weſtarp Anträge auf Aendetung der Geſchäftsordnung, ſr die Zuläſſigkeit von Anträgen im Anſchluß an J und gegen die„kurzen Anfragen“ an die Reg Es wird da der Vorwurf erhoben, daß die Lin Zentrum ſchweigt natürlich des Sängers Höflichkeit Befugniſſe des Parlaments ungeheuer erweitere, durch trauensvoten in das Recht des Kaiſers, die Beamten nennen, eingreifen wolle uſw. Demgegenüber ſchei zu genügen, aus der Antwort des Abg. Dr. Ju nck au Rede des Grafen Weſtarp nach dem jetzt vorliegenden ſt graphiſchen Bericht— die Zeitungsberichte über jene Si waren recht kurz ausgefallen— die Hauptſtellen zu Der nationalliberale Abgeordnete ſagt u. aa:: „Die Herren gehen immer von dey Filtion gus, als Zweck der Anträge bei Interpellationen die Erteilung ei meimen Mißtrauensbotums. Dis allgemeine Verßrauensvotu fürchten die Herven ja offenbar weniger. Von allgem 105 Mißtrauensvotum lann gar kerne Red haben in der Kommiſſion ſelbſt Anträge geſtellt in der Ri daß Anträge nur in unmittelbarem Anſchluß an den Gegen der von der Interpellation verfolgt worden iſt, geſtellt we können. Das iſt ein großen Umterſchied gegenüber einem allgemei Mißtrauensvotum Uebrigens, meine Herren, iſt es denn ſo ſchli wenn der Reichstag einem Neichskanzler einmal ausſp er mit der oder jener Maßnahme nicht einverſtanden ſei Henilleton. Die Winterausſtellung der Münchener Sezeſſion. [Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) Die würdepolle Gepflogenheit, den 60. Geburtstag ihrer her⸗ vorragenden Künſtler durch eine Geſamtausſtellung ihrer Werke zu feiern, veranlaßte auf Ühde und Keller für dieſen Winter die Sezeſſion, ihren Vorſitzenden, Hugo von Habermann zu der Vereinigung ſeiner ſämtlichen Arbeiten, und da ergab es ſich, daß die Räume für dieſe Fülle des Schafſens nicht genügten, daß an 40 Stück auswandern mußten, um in der Kunſthandlung von Brakl ihr Unterkommen zu finden. Nur dieſe große Zahl ſeiner Bilder könnte bei Habermann Zeugnis ablegen für die Tatſache, daß der Künſtler die Schwelle des ſiebenten Jahrzehnts über⸗ ſchritten hat. Reifer, kräftiger, lebendiger als Koloriſt, einheit⸗ licher als ausgezeichneter Gliederer der makriſchen Kompoſitions⸗ begriffe, kann Habermann nicht werden, obwohl gerade ſeine allerletzten Stücke auf die ſtärkſte Betonung feines maleriſchen Willens deuten. Dieſe überlegene Behandlung der Valcurs, dieſe Sicherheit des Striches, dieſe warme, lebensſprühende na⸗ türliche Auffaſſung der Perſönlichkeit, ſtellen Habermann fraglos in die erſte Reihe der deutſchen Künſtler und vielleicht ſogar an woßnbeit des Vergleichens, vor allem mit Keller, der die Sphinr in der Frau ſieht, während Habermann das Weib feiert in ſeiner Wieiblichkeit, als heiterer Genoſſe eines Rubens, dieſe unerfreu⸗ Iiche Beſchäftigung ſei diesmal verbannt, damit wir uns um ſo Freudiger der Betrachtung widmen können. ˖ fangen als echter Münchener, bei dem Jahren die Kunſt in München beſtimmte. die Spitze der lebenden Maler in München. Die ſchnöde Ge⸗ durch ein ſtändiges Modell verführt, leichter Manier verfiel und bei Carl von Piloty. Er iſt Piloths einziger Schüler, der längere Zeit bei dem Meiſter aushielt und infolge ſeiner Ernſthaftigkeit nur Gutes von ihm annahm, wenngleich auch er der Atelier⸗ tradition den pflichtſchuldigen Tribut entrichtete. Schon damals ſteckte in dem Fünfundzwanzigjährigen das Gefühl der maleriſchen Selbſtändigkeit, das bei dem ſchwer zu bewerkſtelligenden Kom⸗ promiß mit der pilotyſchen Dekorationsmache nicht zu kurz kom⸗ men wollte. Das älteſte ausgeſtellte Bild gibt die lebensgroße Figur eines alten Spaniers, ſchwarz vor ſchwarz, mit jenem Asphaltton, der z. B. auf den Werken Munkacſys ſo unerfreulich ſpricht— die Faltengebung des Aermels am Ellbogen, der Arm ſelbſt, die Hand, die wenigen Lichter, das iſt meilenfern von der Accuratheit des Malermetiers, wie Piloth es anerkannte, es iſt Habermann, wenn man will, als Enkel des großen Holländers Franz Hals, deſſen glücklicher Lebensbejſahung Habermanns Temperament nahezuſtellen iſt, wenn wir ſeine Technik mit der Palette des Velasquez meſſen. Habermann iſt ſchon damals, als er wohl zum liebenswürdigen Amateur erhoben hätte werden können und als Vollblutariſtokrat Reißaus nahm in die Freiheit ſeiner eigenen Kunſtauffaſſung, eben als maleriſches Tempera⸗ ment, das ſich mit inſtinktiver Raſſigkeit vor aller decadenten Problematik, Perverſität oder Myſtik der Kellerſchen Kunſt fern hält, den maleriſchen Ausdrucksmöglichkeietn nachgeſtürmt. Und als er ſie entſprechend ſeiner Veranlagung gefunden hatte, was in jener„dunkeln“ Zeit ein Wagnis für ſich bedeutete, hat er immer fortgearbeitet, Einfachheit und Einheitlichkeit für ein be⸗ ſtimmtes individuelles, künſtleriſches Schauen zu exreichen. Er iſt trotz aller ſcheinbaren Neigungen, auf die Seite zu treten, an einem nebenſächlichen Punkte weiterzubilden, wie damals, als er in der zur Grimaſſe ſich vergröbernden allzu derben Nafürlichkeit wirken wollte, niemals ſich ſelbſt untreu geworden. Zweifel durften ihn niemals beeinträchtigen. Das iſt das große Ge⸗ heimnis des Sieges ſeiner Kunſt, das die unver Lehen kraft, die den Sechziger wie einen ſtolzen Jüngling an die Sp der Jugend treten heißt, die ihnen niemals müde ſehen wird, dem Wappenſchild Blüchers„Vorwärts“ führt. Wenn wir die lange Reihe der Habermannſchen gan zohne beſtimmte Grundſätze für das Aufzeigen der lung gehüngt ſind, gemuſtert haben, und wir ſuchen de⸗ ſamen Zug zu finden, der ihnen allen eigen iſt, von el ten Spanier angefangen, bis zu dem wundervoll fark lichen Bildnis einer Dame in ſtahlblau und hellrot, da gangenen Jahre entſtanden iſt, tritt uns jenes Str möglichſter Ausdrucksfähigkeit eines maleriſchen Tem mfit der ein wenig äußerlichen, aber von Haberman; lrennenden dekorativen Note entgegen. Es äußert aufdringlich etwa durch übertriebene koloriſtiſche Zuſammenf lung oder eine Vergewaltigung zeichneriſcher Bedingungen, was bei einem derart ausgeſprochenen Maler hätte möglich ſein kö nen. Habermann weiß genau, wo die Grenze ſich befindet und darum wirkt er maßvoll ruhig und künſtleriſch lebendig zugleich, Wen er auch malt, ob die alte Mutter, deren Wiederholungen d Geſchichte der Habermannſchen Kunſt im kleinen bedeuten, Damen der höchſten Geſellſchaft, in raffinierten Toilekten auf modiſchen Seſſeln, ob das ſchelmiſche Atelierkind, das zwiſchen roſa und hellgrünen Kiſſen ſchalkhaft verführeriſch herauslächell oder den blaſierten Geſchäftsmann, es iſt immer die maleriſche Zuſammenſtellung der farbigen Geſamterſcheinung mit ent⸗ ſprechend bunt zu bunt, matt zu matt geſtellten Komponentt beſtimmten Wirkung, Wie ein Ausruhen erſcheinen di denen Landſchaften, als bedeutſame foloriſtiſche Arbe ſind kleine Abſchnitte, vielleicht don 10 zu 2. Seite. . 8 4 Seneral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 9. Februar. * Konſeguenzen daraus folgen? Mir iſt es viek lieber— das iſt ja nehr eine Frage des Naturells und des Temperaments—, wenn ſolche Dinge offen ausgeſprochen woerden, als wenn hinter den Kuliſſen gegen einen Reichskanzler operiert wird. Meine Herren, ich muß mich überhaupt darüber wundern, daß man verſucht, unſere Reichsverfaſſung dahin auszulegen, daß es dem Reichstag verwehrt ſein ſolle, in einem entſcheiden⸗ den Moment ſeine Stim me zu erheben und daß die An⸗ ſichten, die hier und dort im Rei werden, zu einem einh hen Beſchluſſe 31 zefaßt werden. Darum handelt es ſich doch nur, und eine derar Zuſammenfaſſung kann niemals— das habe ich von vornherein betont— ſt aat s⸗ rechtliche Bedeutun; politiſche Bedeutung; de⸗ die Herren magen, nicht Bundesrat und der Reichst Reichs ſehr weiſe die Beauf hnzugefügt; denn was u ul tive, wenn wir die Regierungen licht interpell 1ein Geſetz ent⸗ gegen den Gedanken d wird? Es muß 7 70 5 alſo die Beauffi⸗ aber nur dadurch a füberhaupt dem Menſche alſo im Wege der Sprac meinen, und daß wir ſtellen, wohin die Ma für die Regierung n t Drüben wieder etwas anderes geſagt Graf Weſtarp hat weiter geſagt Reichskanzler zu wenden, verantwortlich ſei für zu: es handelt ſich aber hier: lciche Verantwortlichkei wir ja erſt ſchaffen— iti ſche, und es Hört eigentlich ein Uebermaß von bparlamentariſcher Beſcheidenheit Dagtt, hier auszuſprechen, es ſei dem Reichstage berwehrt, ſich an den einzigen Mann zu wenden, d genüber die ichsregie⸗ rung vertritt, an den Rei⸗ 3 Recht möchten wir dem deutſchen Parlament unbedingt gewahrt wiſſen. Wie aber durch einen Beſchluß, daß wir etwas, was der Reichs⸗ kangler getan hat, billigen oder mi igen, in das Ernen⸗ wungs⸗ und Entlaſſungsrecht des Kaiſers gegriffen werden ſoll, dafür fehlt es mir an jedem Verſtänd Ich glaube im Zweifel garnicht, daß ein Ausſpruch des Reichst der ſich gegen den Reichskanzler richtet, Veranlaſſung geben wird, den Reichskanzler zu entlaſſen— es könnte vielleicht ſogar die gegenteilige Wirkung eintreten. Wir haben an ſich das Recht, daß wir e Bef e Bef Utfere Meinung zu äußern; aber die Geſchäftsordnung hindert uns gerade im entſcheidenden Momente daran. Dieſe Feſſeln wollen wir abſtreifen. Um mehr handelt es ſich wirklich nicht.“ Mit vollem Recht fügt daher Dr. Junck die reſümierende allgemeine Bemerkung ſeinen Ausführungen an:„Kaum in einer anderen Frage kommen die Gegenſätze zwiſchen libe⸗ raler und konſervativer Anſchauung ſo ſcharf zum Ausdruck wie hier. Es handelt ſich darum: wollen wir vorwärts oder wollen wir da ſtehen bleiben, wo wir jetzt ſtehen?“ Politische(lebersicht. *Mannheim, 9 Februar 1910. Vom Hanſabund. IJIn der letzten Präſidialſitzung des Hanſa⸗Bundes iſt die Vornahme einer Enquete und die Heraus gabe einer ſtematiſchen Zuſammenſtellung der auf Gewerbe, Handel und Induſtrie ruhenden affentlich rechtlichen Laſten und Verpflich⸗ tungen, unter beſonderer Berückſichtigung der verſchiedenen Arten von Steuern beſchloſſen worden. Am 13. Februar vormittags 11 Uhr findet im großen Saal des Städtiſchen Saalbaues(Stadtgartenſaal) zu Eſſen die Gründung der Niederrheiniſch⸗We ſtfäliſchen Bezirksgruppe des Hanſa⸗Bundes, welche die Bezirke Dortmund, Bochum, Eſſen, Mülheim, Oberhauſen und Duisburg des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiets umfaßt, ſtakt. Der erſte Präſident des Hanſa⸗Bundes, Geheimrat Prof, Dr. Rießer, wird über Entwicklung und Ziele des Hamfa⸗Bundes ſprechen. Die Wochenſchau für Handel und Gewerbe, das Fachblatt für die Intereſſen der Detaill iſten aller Branchen, bringt zur Frage Honſabund und Detailliſtenſtand ſolgende Ausführungen der Leitung des Hanſabundes: Was unſere materielle Stellung zum Detailliſtenſtande betrifft, Jo ſtehen wir nach wie vor auf dem Standpunkt, daß Handwerk und Detailliſtenſtand ſich in einem ſchweren wirtſchaftlichen Kampfe kbefinden und Daß es zu den wichtigſten Aufgaben des Hanſabundes gehört, dieſe Kreiſe innerhalb der Kompetenz des SHanfabundes hierin zu ſtützen. Dies geſchieht einmal dadurch, daß in allen laufenden, Handel, Gewerbe und Induſtrie betreffenden Fragen, welche den Hanſabund beſchäftigen, die Mitarbeit an den Vorſchlägen des Hanſa⸗ Bundes ebenfalls in den Händen der Vertreter des Detail⸗ handels liegt. Des weiteren wird der Hanſabund ſtets be⸗ müht ſein, Intereſſengegenſätze zwiſchen den in Betracht kommenden Berufszweigen auszugleichen. Der Hanſabund iſt aber auch gern bereit, in allen den Detailhandel direkt be⸗ treffenden Fragen im Rahmen ſeiner Richtlinien Stellung zu nehmen und fördernd und helfend einzugreifen. Zu dieſem Punkte teilen wir Ihnen ergebenſt mit, daß wir bereits Ge⸗ legenheit hatten, für einige Wünſche des Verbandes der Putz⸗ Detailliſten von Rheinland und Weſtfalen erfolgreich ein⸗ treten zu können. Wir machen Sie mit den Einzelheiten auf Wunſch gern bekannt. Im übrigen teilen wir Ihnen mit, daß wir demnächſt Gelegenheit haben werden, uns über die beſonderen Wünſche des Dtailhandels zu informieren. Was nun die Teilnahme der Herren vom Detailhandel an der Verwaltung des Hanſabundes betrifft, ſo geſtatten wir uns darauf hinzuweiſen, daß im Geſamtausſchuß 55 Herren aus allen Kreiſen des Detailhandels fitzen, wie auch im Direktorium des Hanſa⸗Bundes die Herren Schmerſahl⸗Ham⸗ burg und Wahl⸗Bremen die Intereſſen des Detailhanbels vertreten. Der Fall Dammann. Die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ brachte kürzlich unter der Spißz⸗ marke„Eine verſäumte Pflicht unſerer Diploma⸗ ten“ eine Zuſchrift des Privatdozenten Dr. A. Wir th in Mün⸗ chen, worin behauptet wurde, daß die Familie des ſeinerzeit in Perſien ermordeten Studenten Immanuel Dammann durch eine Verſäum nis des Auswärtigen Amtes von der perſiſchen Regierung keine Entſch ädigung erhal⸗ ten habe. Demgegenüber ſtellt dann am letzten Samstag die „Nordd. Allgem. Zig.“ feſt, daß die perſiſche Regierung auf Betreiben des Geſandten in Teheran eine Entſchädigungs⸗ ſumme von 15000 Toman letwa 58 000.)] gewährt hat, deren letzter Teilbetrag bereits Ende September vorigen Jahres aus⸗ gezahlt worden iſt. Daran glaubte das offiziöſe Blatt dann eine Bemerkung über die„Leichtfertigkeit“ der Angriffe gegen das Auswärtige Amt knüpfen zu ſollen. Nun aber antwortet der alſo beſchuldigte Privatdozent Dr. Wirth in der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“:„In Sachen Sammann“ uin ich nicht ſo leichtfer⸗ tig“ vorgegangen, wie die„Norddeutſche“ behauptet. Die Quelle war Profeſſor Dammann, der Bruder des Ermordeten, ein durchaus Vertrauen erweckender Mann. Die„Norddeutſche“ ſagt, über 50 000 Mk. ſeien ausgezahlt worden; der Profeſſor ſagt, die Familie habe keinen Pfennig bekom⸗ meen.“ Danach wird die„Nordd. Allg. Ztg.“ aufklären müſſen wie ſie zu ihrer Behauptung kam und ob ſie dieſelbe aufrecht er⸗ halten kann. 8 Bom Antikapitalismus in der bürger⸗ lichen Geſellſchaft. Der Genoſſe Edmund Fiſcher, der ſchon wiederholt Proben von bon sens und anſehnlichem Bekennermut gegeben hat, macht im neueſten Heft der„Sozialiſtiſchen Monatshefte“ ein paar Anmerkungen, die immerhin wohl aufgehoben zu werden verdienen. Fiſcher erinnert daran, wie der verſtorbene Wilhelm Liebknecht, der in ſeinem langen Leben freilich mancherlei Tor⸗ heiten geprägt hat, 1892 auf dem Berliner ſozialdemokratiſchen Parteitag verkündet hätte: Sozialdemokratie und Staatsſozialis⸗ mus ſeien unverſöhnliche Gegenſätze“, und bemüht ſich nun am Gemeindeſozialismus, der ja eine Abart des Staatsſozialismus ſei, dieſe Theſe acd absurdum zu führen. Mit durchſchlagendem Erfolge, wie wir gleich bemerken wollen. Fiſcher verweiſt darauf, wie viele gemeindeſozialiſtiſche Einrichtungen, will ſagen kommu⸗ nale Betriebe von Kommunen mit bürgerlichen Mehrheiten durch⸗ geführt worden ſeien und folgert daraus, daß in der heutigen Ge⸗ ſellſchaft, im Staat und in den Gemeinden, keineswegs die bapita⸗ liſtiſchen Intereſſen ausſchließlich maßgebend ſeien. In dieſem Zuſammenhang ſchreibt er: eigentlichen Kapitaliſten bilden nur eine kleine Minder⸗ heit, die zwar eine große, aber beineswegs die geſamte Macht be⸗ ſitzt. Wo ein gleiches oder annähernd gleiches Wahlrecht beſteht, haben die Kapitaliſten in der Kommunalverwaltung nirgends einen ſtarken Einfluß. Aber auch die heutigen Klaſſen⸗ ſyſteme verſchaffen nur in wentgen Städten dem Kapital die Mehrheit im Gemeindeparlament. In der Regel haben die Hausbeſitzer das Heft in den Händen. Aber dieſe ſtädtiſchen Hausbeſitzer gehören nur zu einem Die „„ kleinen Teil zu den Kapitaliſten oder überhaupt 31 den Beſitzenden. Wie durch Unterſuchungen feſtgeſtellt wurde, ſind 80 Prozent der ſtädtiſchen Hausbeſitzer— in einigen Städten noch mehr— Leute, die das Vermietergewerbe betreiben. Ohne oder nur mit einer ganz geringen Anzahlung übernehmen ſie iuſer. Ihr Einkommen beſteht aus der Differenz der eingehenden eträge und der Zinſen, die ſie den Kapitaliſten zahlen müſſen. Sie ſpekulieren auf die Wertſteigerung des Grund und Bodens, wodurch ſie höhere Mieten erzielen und die Häuſer einmal mit Gewinn verkaufen können.“ Fiſcher führt dann den Baalsprieſtern des Marxismus noch zu Gemüte. daß der Staat keineswegs einfach als das Herrſchafts⸗ inſtrument der Kapitaliſtenklaſſe definiert werden könne; daß im Ein⸗ Und Gegenteil viel direkt antikapitaliſtiſche Maßnahmen dem greifen der ſtaatlichen Bureaukratie zu verdanken wären. reſumiert ſich ſchließlich alſo: e es ſo, daß auf der einen ſteht, deren zeug die ſtaatliche und kommunale t, auf der andern das Proletariat, das noch eine derheit iſt, mit der zunehmenden Proletariſterung aber immer wird, während die andere Seite dadurch abnimmt, ſo könn⸗ ch in der heutigen Geſellſchaft keime antikapitaliſtiſchen Ten⸗ denzen durchfetzen, und die Klaſſe der ſozialiſtiſchen Proletarier müßte erſt zur Mehrheit geworden ſein und die politiſche Macht, die Diktatur des Proletariats, erreicht haben, bevor die ſozialiſtiſche Entwicklung beginnen könnte. Aber dem iſt nicht ſo.“ Das alles iſt ſehr zutreffend beobachtet und ſehr hübſch und zwingend dargeſtellt. Im„Vorwärts“ aber wird wieder ein fürchterlicher Bannfluch fällig ſein. Aus Stadt und Land. * Naunheim, 9. Februar 1910. Faſchingsdienstag. Wenn alles närriſch iſt, dann darf ich mich nicht ausſchließen, dachte der Wettermacher und geſtaltete die Witterung ſo kurios wie nur möglich, echt aprilmäßig, ein wenig Regen und ein wenig Sonnenſchein, im allgemeinen nicht ſehr annehmbar, aber immer noch beſſer, als man erwarten durfte. Mit beſonderer Genugtuung dürfte es die närriſche Bevölkerung Mannheims und der näheren und weiteren Umgebung begrüßt haben, daß wenigſtens während des Karnevalszuges des„Feuerio“ der Himmel ein Einſehen hatte und nur zweimal kurze Spritzer⸗ chen herniederſandte, die von dem wagemutigen Elferrat gern in den Kauf genommen wurden. Leuchtete ihnen doch ſogar die Sonne, als ſich der Zug drüben überm Neckar in Bewegung ſetzte. In der Stadt herrſchte von der Mittagsſtunde an veges Leben. Es ſind trotz des Wochentags noch recht viel Fremde nach Mann⸗ heim gekommen. Das Hauptkontingent wird allerdings die nächſte Umgebung, hauptſächlich Ludwigshafen, geſtellt haben. Glücklicherweiſe war es auch nicht mehr ſo eiſig kalt, wie am Sonntag, ſodaß ſich die Tauſende, die bereits in der zweiten Nachmitagsſtunde mit der Spalierbildung begannen, bei dem geduldigen Ausharxen in den glitſchigen Straßen wenigſtens keinen Schnupfen geholt haben dürften, ſofern ſie ihn nicht ſchon hatten. Ein großer Andrang herrſchte auch zum Meßplatz, wo eine ſtatt⸗ liche Reihe von Buden mit karnevaliſtiſchen Gegenſtänden und Zuckerwaren und mehrere Karouſſels eine Meſſe en miniature vertauſchten. Unter Zuhilfenahme des Zugprogramms, das von geſchäftigen Händlern ſchon ſeit Samstag ausgeboten wurde, be⸗ ſichtigte Jung und Alt die in Reih und Glied aufgeſtellten ein⸗ zelnen Teile des Zuges und muſterte mit kritiſchem Blicke vor allem die Prunkwagen. Der Zug, ſo war wohl die allgemeine Meinung, konnte ſelbſt vor dem ſtreugſten Kritikus gut beſtehen. Er war zwar kleiner als in den letzten Jahren, ſtand aber quali⸗ tativ keineswegs hinter den früheren zurück. Es gibt zwar genug Nörgler, die ſicher manches auszuſetzen hatten. Leider kann der Elferrat nicht alle hinter die Kuliſſen ſchauen laſſen. Die Kritik würde dann gleich verſtummen Man muß vor allem in Betracht ziehen, daß der„Feuerio“ mit ſeinen Mitteln hauszuhalten hat. Der Faſching war außergewöhnlich kurz, die Spenden gingen in⸗ folgedeſſen nicht in dem wünſchenswerten Maße ein— ein Wink mit dem Zaunpfahl für diejenigen, die wohl die Ehreumitglieds⸗ mütze entgegengenommen, aber noch nicht geblecht haben— und was der ſtichhaltigen Gründe noch mehr ſind, die der Fernſtehende nicht kennt und deshalb auch nicht zu würdigen vermag. Welch eine Unſumme von Arbeit muß vor allen Dingen bewältigt wer⸗ den, ehe der Zug fix und fertig auf dem Meßplatz ſteht. Und dazu kommen noch die unvorhergeſehenen Schwierigkeiten, die ſich durch die Verſchiebung des Zuges vom Sonntag auf den Diens⸗ tag nicht geringer geſtalteten. Die Mehrkoſten im Betrage von Seite die mächtige Kapi⸗ We feſtzuſtellende Scheidegrenze zu erkennen: der Einfluß Pilotys, eine jugendliche Periode mit einem feinen Damenbildchen in Kellers Art und einigen Köpfen; die eine Ahnung Contureſcher Atelierkunſt mit der Erkenntnis der Manetſchen Technik verbin⸗ den, an ihrem Ende die ſchmerzlich⸗eindrucksvolle Pieta— dann die Zeit des Mannes, als deren Schöpfungen die Damenbildniſſe mit dem Papagei und der Gipsſtatuetie(außerordentliche Stücke der Habermannſchen Paſtellkunſt und ihrer Weichheit), die ro⸗ präſentatip⸗liebenswürdig aufgefaßte Gräfin mit weißer Feder⸗ boa und die Dame in blau⸗roſa an erſte Linie ſtehen, gewaltig auch die Bürde“, ein Werk des Jahres 1904, ein maleriſches Problem von vorzüglicher Raumwirkung. Doch ſind das nur Andeutungen. Es mag ſeltſam erſcheinen, daß hier der meiſt⸗ genannten formalen Gewohnheit der Habermannſchen Kunſt, an welcher das Publikum ſie ſich zu merken pflegte, der vorhin kurz geſtreiften Neigung zu grotesker Verkörperung nicht genau Er⸗ cähnung getan wurde. Wir beurteilen aber doch, um grob zu ſprechen, Lenbach nicht nach ſeinen Bismarckköpfen. Die zufällige Eigenſchaft des Modelles, die Labermann ſympathiſch war, weil er hier ſeine Abſichten am beſten zu demonſtrieren verſtand, hat ſich mit dem innern Zweck und Zuſammenhang ſeiner Kunſt is zu tun. Wir wiſſen das aus den letzten Bildern, welche die kpention des ewig lächelnden Mundes durchaus nicht mehr e ſondern ſtatt deſſen die nichtsſagende Gleichgiltigkeit des Geſichtes nur durch die dekorativen Mittel der Toilette hebt. ſe Vereinfachung ſtellt den Maler Habermann einſtens unter die Meiſter des Porträts, denn hier iſt er am nächſten gekommen den eigenen Wünſchen, hier erreichte das Maß ſeiner Begabung ihr böchſtes und vornehmſtes Können. Außer Habermann iſt in der Sezeſſion eine Geſamtausſtel⸗ lung des Bildhauers Hermann Hahn geboten, der vor einigen ſahren den gleichen lebendigen Eindruck ſeines Schaffens auf der Ausſtellung in Mannheim gewährte. Der verſtorbene Stuttgar⸗ ter Landſchafter Otto Reiniger ſoll mit Gewalt zum Feuerbach der deutſchen Landſchaft am Ende des vorigen Jahrhunderts er⸗ hoben werden. Dazu fehlt ihm gerade, was Habermann kenn⸗ zeichnet und was wir dort ſo energiſch hervorheben mußten: das maleriſche Temperament. 2 —— Buntes Feuilleton. — Das Lob der Häßlichkeit. Ein merkwürdiges Bekenntnis hat die bekamnte Pariſer Schauſpielerin Polaire auf Grund der Er⸗ kenntnis, daß„Schönheit vergeht, Häßlichkeit aber beſteht“, im „New Nork American Journal“ abgelegt. Sie erklärt nämlich kurz und bündig, daß ſie ihre Erfolge auf der Bühne einzig und allern ihrer phänomenalen Häßlichkeit zu danken hätte. Anfangs wäre ſte wohl bemüht geweſen, ihre körperlichen Fehler nach den von Ling Cavalieri gegebenen kosmetiſchen Anweiſungen zu verbeſſern, ſie ſei aber bald zur Einſicht gelangt, daß die Häßlichkeit eine Auszeichnung ſei wie die Schönheit, die man deshalb auch tunlichſt zur Geltung bringen müſſe.„Ich kam häßlich zur Welt“ läßt ſich dieſer weiße Rabe unter ihren Bühnenſchweſtern vernehmen,„und wenn ich mich bei meiner Geburt darüber nicht beklagte, ſo habe ich heute erſt recht keinen Anlaß dazu. Meine Häßlichkeit repräſentiert mein Vermögen. Oft richtet ein ſchönes Geſicht eine Frau zugrunde, ſelten ein häß⸗ liches. Meiner Häßlichleit einte ſich überdies ein ungewöhnlich ent⸗ wickelter Sinn für Humor. Die Häßlichkeit amüſierte mich und ich üderzeugte mich bald, daß ſie auch andere Leute amüſierte. So Ließ ich mirs denn mit Fleiß angelegen ſein, ſie zu pflegen wie die Schö⸗ nen ihre Reize pflegen. Der Spiegel ſagte mir, daß meine Häßlichkeit ihres Gleichen nicht hätte, aber gerade die Tatſache, daß ich nichts de⸗ ſaß, was man gemeinhin für unerläßlich hält, gab mir Mut. Die Hauptregel der theatvaliſchen Schulweisheit„nütze deine Schön⸗ heit, ſoviel du irgend kannſt“ kam ja für mich nicht in Betracht und ich mußte mich folgerichtig auf eine andere Methode einrichten. So beſchloß ich denn häßlich zu ſein, ganz und gar und hoffnungslos häßlich zu ſein, häßzlich von der Spitze der Haare an, die ich mir unverzüglich abſchnitt, bis zur Zehenſpitze, nur darauf bedacht, den Gegenpol den Cavalieri markant in die Erſcheinung treten zu laffen. Was ich an Körperformen hatte, verſteckte ich ängſtlich, ich gab men redlich Mühe, meine Beine noch krummer erſcheinen zu laſſen ars ſie ſind, und ſtellte meine Platlfſüße in abſatzloſen Schuhen gefliſ⸗ ſentlich zur Schau. Und der Erfolg blieb nicht aus 5 bin glück⸗ licher als die Mehrzahl meiner Schweſtern. Ich brauche keine Arigſt vor dem Alter zu haben, denn meine Häßlichkeit zann ſich mit den Jahren ja nur verſtärken. Einer häßlichem Frau bieten ſich eben Vor⸗ teile ganz ungewöhnlicher Art. Meine Kolleginnen vergöttern mich alle. Das erſpart mir die Sorge vor Intriguen ränkefüchtiger Riva⸗ linnen ſolange die anderen Frauen noch immer auf die Allmacht der Schönheit ſchwören.“ — Der allerneueſte Romau von d Annunzio. Noch hat ſich in Italien die lebhafte Erregung über den neuen Roman d Annunzios, der vor einigen Wochen erſchien, wicht gelegt, da kündigt beretts Gabriele, der unermüdliche Apoſtel ſeiner Dichtkunſt, einen neuen großen Roman an, der ſchon in den nächſten Tagen erſcheinen ſoll. und der den Titel„Madre folle“,„Mutterwahm“ führen würd. Ueder die ungewöhnliche Handlung dieſes neuen Werkes werden in der Tribung einige bezeichnende Angaben gemacht. Die Heldin des Romans, der auf der Inſel Elba und in Toskana ſpielt, iſt eine ſtolze edle Frau, eine Uvenkelin Michelangelos, in der aller Adel und alle Kraft italiſcher Raſſe lebendig ſind. Sie iſt Witwe und Mukter aweier Söhne, eines geſunden, krafwollen, charakterfeſten Ingenieurs und eines jüngeren Sohnes, der das Zegenſtück zu ſeinem Bruder bildet, denn er iſt krank, ſchwächlich an Leib und Seele Dieſer zwi⸗ ſchen himmelhochjauchzender Begeiſterung und trofiloſer Melancholie ſchwankende Jüngling ſoll die geiſtige Jugend unſerer Zeit mit all ihrer Kühnheit und all ihren Schwächen ſymboliſteven. Er erkrankt und auf dem Leidensbette übergibt er ſeine geliebte Braut dem ge⸗ funden Bruder. Aber das Schickfal läßt ihn geneſen und er verzehrt ſich nun in Schmerzen über das zu früh gebrachte und nicht meyr auslöſchbare Opfer. Im zweiten Teile des Romanes tritt die Mutter in den Vordergrund. Sie liebt den kraftvollen Sohn mit der ganzen Leidenſchaftlichkeit einer Mutter, die inſtinktiv dagegen ankämpft⸗ 13 ihr heißgeliebtes Kind zu verlieren. Die Eiferſucht und der Gvoll 4 Kaunheim, 8. Februar. Getserabsslagebden.(henb.hatt.) 3. Seite. über 1000 Mark hat man als unvermeidliches Fatum ſchweren Herzens in Kauf genommen. Dagegen aber hat es allgemein verſtimmt, daß der Kommandeur der Schwetzinger Dragoner die ö zum Berittenmachen der Kapellen nötigen Pferde nicht mehr her⸗ gegeben hat. Etwas freundnachbarlicher hätte der Herr Major ſein können. Den Pferden hätte wohl der Spaziergang nach — Mannheim nichts geſchadet und was den Dienſt anbelangt— der hat wohl geſtern nicht ſö preſſiert. Man hätte alſo den„Feuerio“ nicht ſo in letzter Stunde im Stich laſſen ſollen. Es iſt nur gut, daß ſich der Elferrat die gute Laune nicht ſo leicht trüben läßt. „Klein, aber fein!“ Dieſes kurze, aber inhaltsreiche Motto ſann man dem von Herrn Maler Paul mit viel künſtleriſchem Geſchmack ausgeführten Zuge widmen. Die verſchiedenen Prunk⸗ wagen nahmen ſich gar ſtattlich aus in ihrem wirkungsvollen Aufbau und in ihrer Farbenfreudigkeit, am prächtigſten ſelbſtre⸗ dend der Wagen des Prinzen Karneval Karl., der bildhübſch ausſah und ſich ſehr lebendig gab. Der Univerſitätswagen, der Mannheim als Sitz einer Handelshochſchule feierte, trug eine beſondere künſtleriſche Note. Eine Augenweide iſt ſtets die ſchmucke Prinzengarde, die von Jahr zu Jahr an Kopfzahl zu⸗ nimmt. Zu der Feuerio⸗Artillerie, die diesmal im Luftſchiff ein⸗ herſegelte, geſellte ſich zum erſten Male die kleine blaue Rats⸗ garde, die reizend ausſchaute und ſo ſehr gefiel, daß man ihre Vermehrung nur wünſchen kann. Witz und Satyre waren im Zuge auch diesmal wieder gut verteilt. Sehr originell war die röffnung des neugepflaſterten Marktplatzes, die bei Geſang und Tanz feſtlich begangen wurde. Daß dabei eine ſehr wichtige Per⸗ ſönlichkeit mit einem gewiſſen Häuschen nicht fehlte, iſt ſelbſtoer⸗ ſtändlich. Einen aäppetitlichen Einblick in das Mannheimer Mu⸗ ſtergefängnis gewährte ein Wagen, auf dem ſich eine Anzahl Sträflinge mit ihren Aufſehern an reich beſetzter Tafel gütlich taten. In Wirklichkeit ſind die unterſchiedlichen Braten ſelbſt⸗ verſtändlich ebenſo wenig vorhanden, wie der Spiegelſaal. Eine gelungene Anſpielung auf die neuen Steuern brachte der Wagen, auf dem eine rieſige Zigarre vor einer ebenſo rieſigen Zündholz⸗ ſchachtel baumelte. Sehr originell ſahen die hinterher wandelnden Streichholzſchachteln aus. Der bureaukratiſche Zopf in der Ver⸗ waltung von Preußen⸗Deutſchland wurde durch einen Schutz⸗ mannskopf mit einem mehrere Meter langen Zopf mit feiner Satyre beſpöttelt. An die Wolfsjagd im Neckarauer Wald er⸗ innerte ein ſchöngeſchmückter Jagdwagen, hinter dem die ſeltene Jagdbeute an der Stange getragen wurde. Beinahe hätten wir die Villa„Schöner Emil“ vergeſſen, die mit dem nunmehr zu ſeinen Vätern verſammelten Unikum recht ſpaßig und naturgetreu dargeſtellt war. Eine mächtige Halbkugel mit zwei tanzenden Eisbären auf der Spitze perſiflierte den Peary-Cook⸗Streit. Wie immer ſtellten die„Fußtruppen“ eine gute Verbindung zwiſchen den Wagen her. Am genaueſten kopiert war unſtreitig eine ſehr ſtarke Zigeunergruppe. Viel Spaß machten die rieſigen kkachierten Figuren, die, wie wir erfahren, der Elferrat um 1000 Mark aus Nizza bezogen hat. Ein Beauftragter iſt deswe⸗ 4 gen extra dorthin gereiſt. Man erſieht allein ſchon daraus, daß der„Feuerio“ ſich die erdenklichſte Mühe gab, den aus 53 Num⸗ mern beſtehenden Zug ſo abwechslungsreich wie nur möglich zu geſtalten. Die Prunkkoſtüme wurden von der Firma Ott u. Nerlich zu voller Zufriedenheit geliefert. Das Publikum, das zu vielen Tauſenden Spalier bil⸗ dele und die Fenſter und Balkone beſetzt hielt, war im Allge⸗ meinen nicht aktiver wie in früheren Jahren. Am lebhafteſten zing es noch auf den Planken und in den engen Straßen zu. Hier war der Kontakt ſofort hergeſtellt. Die Wagen, vornehmlich der des Prinzen und des Elferrats, waren auch bald vollſtändig von Luftſchlangen umſponnen. Der Elferrat iſt im Allgemeinen mit der Haltung des Publikums auch zufrieden. Zu ſo lebhafter Anteilnahme wie an der klaſſiſchen Stätte des Karnevals, in Köln, wird es ja nie kommen. Aber wenn das Publikum nur einigermaßen aus ſich herausgeht, iſt man ſchon zufrieden. Das unfreundliche Wetter beeinflußte ja auch nicht wenig das Stim⸗ mungsbarometer. Das Straßenleben, 4 das während des Zuges naturgemäß am ſtärkſten pulſierte, flaute in den Abendſtunden merklich ab. Das Maskentreiben ver⸗ liert von Jahr zu Jahr mehr. Wenig Witz und Humor, aber dafür viel Geſchmackloſes war auch diesmal wieder zu ſehen. Ein Glück, daß man noch nicht davon abgekommen iſt, die Klein⸗ ſten zu maskieren. Da ſah man ganz reizende Koſtüme. Die halbwüchſige Jugend bemüht ſich dafür umſo mehr, recht ge⸗ ſchmacklos zu wirken. Der Plankenbummel dauerte bis tief in die Nacht. Es war kaum durchzukommen. Auch hier machte die Jugend den Hauptradau. Sehr fidel ging es wieder in den ver⸗ ſchiedenen Reſtaurants zu. Wo die Wogen der Faſchingsfreude am böchſten gingen, iſt ſchwer zu ſagen. Geradezu bacchantiſche Luſt beſeelte die Korona, die im Reſtaurant Weinberg verſammelt woar. Wenn die koſtümierte Kapelle luſtige Weiſen aufſpielte, ſtellte ſich die holde Weiblichkeit auf den Stuhl und fing zu ſchun⸗ keln an. Der Luftſchlangen ſchwirrten ſo viele durch die Luft, daß man bald vollſtändig eingeſponnen war. Und am Boden ver⸗ ſank der Fuß tief in den raſchelnden Papiermaſſen. Wenn ein Stuhl frei wurde, ſtanden ſchon zehn Reflekkanten da. Der re⸗ ſerbierte Mannheimer war hier nicht wiederzuerkennen. Nicht minder luſtig ging es im Börſenreſtaurant zu. Hier hatte man ſich noch mehr mit den Luftſchlangen eingeſponnen. Die bunten Papierſtreifen hingen ſo dicht von der den Saal durchziehenden Dekoration herunter, daß man durch einen Vorhang zu ſchauen glaubte. Ueberall herrſchte großer Andrang, ſo auch zur Re⸗ doute im Apollotheater, zu der ſich die Damenwelt diesmal ſo zuhlreich einſtellte, daß es beim Tanz manche Rippenſtöße gab. Ueberall ſah man fröhliche, lachende Menſchen, die im Augenblicks⸗ genuſſe ſchwelgten und nicht daran dachten, daß ſchon der Aſcher⸗ mittwoch mit ſeinem Bußetun in Sack und Aſche und der obligaten Geldbeutelwäſche an das Tor pochte. Der zweite ſtädtiſche Maskenball. . Die L. Roſengarten⸗Redoute, der große Kehraus des Faſt⸗ nachtstrubels Wer es irgend kann und wer ſich einige Stunden der tollen Faſtnachtslaune überlaſſen will, machte mit. 4 gegen das Mädchen, das ihr den alleinigen Beſitz ihres Kindes ſtreitig zu machen droht, verwebt ſich in ihrer Seele mit der Angſt vor dem Verluſte, die die Mutter zu ſtets wachſender Selbſtaufopfe⸗ rung und Zärtlichkeit treibt. Die Umgebung ſteht dieſem Verzweif⸗ Hungskampf der Mutterliebe berſtändnislos gegenüber: es ent⸗ ſtehen Gerüchte, die dem Verheltnis der Mutter zum Sohne niedere ſinnliche Verirrungen unterſchieben. Der zweſle Sohn Lelliſt 1 es, der ſchließlich der Mutter den Verdacht der Umgebung enthüllt. Ihre ſtolze, hohe Seele vermag einen ſolchen Verdacht nicht zu faſſen, ſſie verliert den Verſtand. Mit im Wahnſinn rollenden Augen und aufgelöſt flatternden Haaren ſucht ſie den Tod im Meere, deſſen Ffürmiſch tobende Wellen ihren Leichnam fortführen Aus allen Fenſtern des Roſengartens ſtrahll feſtliches Licht. Vor dem Portal hat ſich eine Menge von Menſchen angeſammelt, die von dem Maskenputz etwas zu erſpähen ſuchen. Und immer⸗ fort ſtrömt es heran. Im Automobil, in Troſchbe und per pedes. In der Wandelhalle geht dann die Entpuppung vor ſich. Die bunten Falter entſchlüpfen der Hülle. Die Augen glänzen erwartungs⸗ froh aus den Larven. Sie funkeln nach harmloſer, toller Aus⸗ gelaſſenheit und nach verſchwiegenen Abenteuern. Es dehnen ſich die ſchlanken und kozetten Leiber unter dem knapp verhüllenden, glänzenden Tant. Faſching! Da klingen auch ſchon aus dem Nibe⸗ kungenſaal ſchmeichelnde Walzertakte und locken hinein zu luſtigem Reigen. In dem mit vielen Lämchen glänzend flluminierten Saale entwickelt ſich bald ein prächtiges, farbenfreudiges Bild, froh bewegt von einer närriſchen Menge. Zwar komumt die rechte Stimmung erſt nach und nach, aber ſte komme! Und die Feſtſäle, Nibelungenſaal und Muſenſaal, füllen ſich immer mehr und mehr, bis es ein einziges Gedränge und Gewühle iſt. Das Getöſe der Menſchenſtimmen ſchwirrt über das durchein⸗ anderwogende Chaos. Die Paare drehen ſich, walzen und flirten. Der Tanz erhitzt, der prickelnde Sekt kringt das Blut in Wallung, ein fröhlicher Sinnentaumel ergreift die Menſchen. Es wird ge⸗ lacht, geſcherzt und geküßt, und immer mehr ſteigert ſich gewagter Uebermut. Von einem Raum fließt es in den andern. Aus den verſchwiegenen Separses dringt eine weinſelige, ſchwütle Atmo⸗ ſphäre. Lippen drücken ſich auf enthlößte Schultern, Liebespaare halten ſich umſchlungen. Faſching! Nun zu dem Maskentreiben. Es iſt ſchwer, aus dem Knäuel alles herauszufinden. Manches mag uns entgangen ſein; wir wollen daher nur anführen, was uns beſonders auffiel. Da ſind vorerſt die Gruppen, die von hieſigen Künſtlern geſtellt wurden. Ein idylliſches Bild war die Gruppe, die die Eingemeindung Feudenheims zu Mannheim ſich zum Vorwurf genommen hatte. Ein Ochſengeſpann mit einem Pfuhlfaſſe. Sehr hübſch dargeſtellt. Dann eine neapolitaniſche Fiſchergruppe von maleriſcher Wirkung. Weiter die Gruppen Kleopatra und Antonius und Schiffbruch (Schiffbrüchige auf einem Floß im Weltmeer treibend, nach Ret⸗ tung ausſchauend). Ferner ſeien noch erwähnt die Gruppen Wahr⸗ ſager, Garibaldianer, Pilze(die geuen Steuern darſtellend) ete. Eine beſondere Gruppe beſchäftigte ſich mit dem Wechſel den Theaterleitung. Es war ein von einem abgetriebenen Gaul ge⸗ zogener Tespisbarren mit der Inſchrrft: die Reformbühne auf dem Wege nach Hamburg und begleitet von einer ſehr getreuen Kopie des jetzigen Intendanten. Die genaue Kopie des Dr. Alt ſchoßd nach. Unter den Einzelmasben ſah man manche wette und briginelle Idee. Das Amt des Preisrichterkollegiums, unter denen ſich Bürgermeiſter Ritter und Intendant Dr. Hagemann be⸗ fanden, war be! der großen Zahl der Bewerber nicht ſo leicht. Die Preisbverteilung geſchah in feierlicher Weiſe. Währenddeſſen zeigte ſich an der Decke der neue Komet in wunderbarem Glanze. Prämiiert wurden: 4) Gruppenpreiſe: 1. Preis Maunheim⸗Feudenheim, 2. Preis Schiffbruch, 3. Preis Garibaldianer, 4. Preis Wahrſager, 5. Preis Neapolitaniſche Fiſcher. b) Hevrenpreiſe: 1. Aetiopier, 2. Preis Gvenadiere(das bekannte Heineſche Gedicht verlörpernd), 3. Preis Auguſts Aſcher⸗ mittwochstraum(eine ganz originelle Idee), 4. Preis Broncefigur „Der verſchlafene Hausknecht“(nicht nur gut gemacht, ſondern auch gut dargeſtellt), 5. Preis Komet 19103a(den Intendanten⸗ wechfel verkörpernd), 6. Preis Mannheimer Aſchermittwoch mit Katern. e) Damenpreiſe: 1. Preis Empire⸗Rahmen, von zwei Damen dargeſtellt, 2. Preis Rautendelein, 3. Preis Die Blinde (nach dem Gemälde die Blinde im Mohnfeld), ſehr hübſch dar⸗ geſtellt, 4. Preis Luftſchiffahrt, 5. Preis Aeroplan, 6. Preis Struwclpeter(reizend dargeſtellt von einer veizenden Dame), 7. Preis Herzogin, 8. Preis Sizilianerin, VVLUͤàU Schon lange hat der Morgen gegraut, als die Letzten den Ort der Ausgelaſſenheit verlaſſen. Es iſt Aſchermitiwoch. Carne valel Die Zeit der Reue und der Stockfiſche boginnt. Bei vielen ſoll's ein Hering tun. Karneval im Vorort Feudenheim 5 Unſer„Karneval⸗Verein Heiterkeit“ hatte uns auf Faſtnacht⸗ Dienstag einen närriſchen Umzug verſprochen und hielt auch trotz des ſchlechten Wetters, getreulich Wort. Nachmittags ½8 Uhr wurde das närriſche Prinzenpaar am Feudenheimer Hauptbahnhof durch den Elferrat und eine Muſikkapelle empfan⸗ gen und zum Aufſtellungsplatz in die Neckarſtraße geleitet. Hier⸗ ſelbſt ſtellte ſich der Zug auf, der zehn Nummern aufwies und zum Teil recht beluſtigende Gruppen darſtellte. Als Hauptdar⸗ ſtellungspunkt hatte man ſich— wie das gar nicht anders zu er⸗ warten war— die Eingemeindung auserkoren. Der Zug beſtand aus 9 Wagen und machte in ſeinem friſchen Tannengrün, womit die meiſten Wagen ausgeſtattet waren, einen vorteilhaften Ein⸗ druck, der noch erhöht wurde durch die luſtige Geſellſchaft, die die Wagen bevölkerte. Beſonderes Lob iſt auszuſprechen den Wagen der Prinzeſſin und des Prinzen Karneval, aber ganz beſonders den Darſtellern, welche ihre Rolle in jeder Beziehung richtig er⸗ faßten. U. a. iſt die Gruppe erwähnenswert,„Früher und jetzt.“ Da ſitzen ein paar Kartenſpieler an einem Tiſch und klopfen luſtig drauf los, der Polizeidiener gibt guten Rat. Auf der andern Seite ſteht ein geſtrenger Staatsſchutzmann und ge⸗ bietet Halt— aber nicht wegen der Spielerei, ſondern wegen der vorkommenden Keilerei. Beſondere Heiterkeit erweckte der Wagen, welcher die Uebergabe des Gemeinde⸗Vermögens von über 7 Millionen an die Stadtgemeinde darſtellte. Die Mannemer erfaßten den Sack mit Geld und jubelten„gel mer hawe ſe“ und ließen ihn in den großen Stadtſäckel verſchwinden. Der nächſte Wagen ſtellte die Eingemeindungsgegner vor, die heftig dagegen opponieren, daß das viele Geld fortkommt. Die Wogen der Be⸗ geiſterung über das Dargebotene gingen an manchen Stellen recht hoch, noch höher aber der„Feudemer Dreck“, der den Zug⸗ teilnehmern bis über die Köpfe ſpritzte. Was ſonſt den Zug an⸗ belangte, ſo berührte er Lokalſachen, die für die weitere Oeffent⸗ lichkeit kein Intereſſe haben. Der Narrenverein„Heiterkeit“ hat in dieſem Jahre wieder viel dazu beigetragen, die Geſelligkeit zu heben. Nach Schluß des Umzuges fanden ſich die Zugsteilnehmer im„Schwanen“ zur gemütlichen Narrenſitzung und Abends zum Maskenball zuſammen. Auch hierbei iſt es noch recht fidel zu⸗ gegangen. 5 Der Karnevalszu/ der Stuttgarter Möbler, der kreuen Freunde der Feuerianer, fand geſtern nachmittag bei hellem Sonnenſchein ſtatt. Es herrſchte infolgedeſſen überall fröhliche Stimmung. Der Kontakt zwiſchen den Inſaſſen der Wagen und den Zuſchauern war bald hergeſtellt Das Bom⸗ bardement mit Konfetti und Koriandoli wurde teilweiſe ganz hitzig ausgefochten. Der Zug iſt gegen die früheren etwas zuſammen⸗ geſchrumpft und bot auch manche Gruppe, die nicht recht ein⸗ ſchlagen wollte, einige aber waren mit gutem Humor und tref⸗ fender Satyre komponiert. Die„eingemeindeten“ Völkerſchaften mußten wieder gehörig herhalten. Insbeſondere waren die Caunſtalter aufs Korn genommen. Die neuen Steuern boten ein ausgiebiges Vermöbelungsobjekt dar. Auch die Fuſion des„Neuen Tagblattes“ und der„Württ. Zeitung“ hat man ſich natürlich nicht entgehen laſſen. Während im letzten Jahre die beiden Zei⸗ tungen im Turnier auf einander losſprengten, ſaßen ſie heuer * Stempel der Ueberlegenheit an ſich tragen. Während die Ap 75 Antröchlig in einem warmen Neſt bei einander. Das neue Hof⸗ theater wurde als einſtürzender Pfahlbau dargeſtellt. Sonſt mußte die Kieler Werftaffaire herhalten und dann auch die Tei⸗ lung des Erbes König Leopolds, wobei die Gruppe der drei ſtrei⸗ tenden Töchter vorgeführt wurde. Cook, der Nordpolentdecker, mußte ſich gefallen laſſen, auf einer Ente reitend dargeſtellt zu werden und auch das Eoſinſchwein war nicht vergeſſen worden. Der Elferrat und Prinz Karneval, umgeben von der Prinzen⸗ garde, machten ganz gute Figur. Das Maskentreiben in den Straßen war lebhafter denn je. Der Spektakel, den die„Maſch⸗ kerer“ ſtellenweiſe machten, war geradezu beängſtigend, aber unſere Polizei zeigte viel Geduld und Langmut. Ohne eine ganze Zahl von Siſtierungen ging es aber doch nicht ab. Abends waren verſchiedene gut beſuchte Redouten, die der Möbler und des Klimperkaſten. * Badiſcher Landesfeuerwehrverein. In der leßten Landes⸗ ausſchußſitzung wurde beſchloſſen, daß bei Inſpektionen die Kritif in der Regel direkt nach der Uebung mündlich an die Chargierten des betreffenden Korps zu erteilen ſei. Sollte dies nicht möglich ſein, ſo hat eine ſolche ſchriftlich an das Kommando zu erfolgen. Für die brandgeſchädigten Kameraden in Donaueſchingen ſind ge⸗ mäß dem Beſchluſſe der Landesverſammlung in Konſtanz 1222.21 Mark eingegangen. Es erhielten die Feuerwehren Sunthauſen 350., Grünsfeld und Külsheim 117.95., Donaueſchingen M. 754.26. Alle Kreisverſammlungen und ſonſtige Mitteilungen ſollen ſtets in der„Badiſchen Feuerwehrzeitung“ bekanntgegeben werden; auch ſoll das Verbandsorgan mehr wie ſeither durch Be⸗ richte und Erfahrungen im Löſchweſen unterſtützt werden. Be⸗ treffs der Haftpflichtverſicherung ſoll mit einigen Geſellſchaften in Verbindung getreten werden. In den Landesverein wurde die Feuerwehr Mühlhofen, A. Ueberlingen, aufgenommen. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des ver⸗ ſtorbenen langjährigen Ausſchußmitgliedes Louis Kautt. * Ausſtellung von Löt⸗ und Schweißeinrichtungen in der Ge⸗ werbehalle. Wir hatten am Sonntag Gelegenheit zu konſtatieren, daß die Bedeutung dieſer Ausſtellung, die ſie für Handwerk und Gewerbe hat, nicht unterſchätzt wird, denn ſcharenweiſe drängten ſich die Intereſſenten in die Gewerbehalle. Was dort gezeigt wird, iſt auch der Beachtung wert. Neben den bekannteren Verfahren der Blei⸗ und Aluminiumlötung, der Thermitſchweißung, nimmt das neue Verfahren, die autogene Schweißung“, das Hauptintereſſe in Anſpruch. Es iſt bewundernswert, wie mit einer aus Azetylengas und Sauerſtoff beſtehenden Stichflamme ſtarke Eiſenplatten in kürzeſter Zeit zum Schmelzen gebracht werden, ſo daß zwei nebeneinandergelegte Teile ineinanderfließen, und ſo ein einziges Stück bilden. Intereſſante Muſter zeigen, wie dieſe Arbeiten nicht nur an Eiſen, ſondern auch an anderen Metallen, wie Meſſing, Kupfer, Aluminium, Bronzen, Grauguß etc. aus⸗ geführt werden können. Die Vielſeitigkeit des Verfahrens macht es möglich, daß man zerbrochene oder geſprungene oder überhaupt beſchädigte Metallgegenſtände nicht mehr fortzuwerfen braucht, denn bei jedem Gegenſtand iſt die Ausbeſſerung durch Ausflicken oder Ergänzen möglich. Wenn dieſe Bedeutung im Publikum erſt richtig erkannt iſt, dann muß dieſe junge Induſtrie eine un⸗ geahnte Höhe erreichen. Mit innerer Befriedigung konnten wir feſtſtellen, daß es wieder eine Mannheimer Firma iſt, welche die intereſſanteſte Ausſtellung bringt. Es handelt ſich um die Firma deren Därbietungen * ßzu ſein ſcheinen, weichen diejenigen der„Hera“ vollſt 1di 14 Tage hier bleibt, ſo empfehlen wir jedem Gewerbetreibe⸗ dringend die Beſichtigung. Vorführungen finden ſtatt Dienstag und Freitag abends von 8 bis halb 10 Uhr, von 11—1 Uhr. *Zur Berufswahl der Mädchen. Viel zu wenig bedenken d Eltern noch, daß es ebenſo wichtig iſt, wenn Mädchen einer Beru ergreifen, der ihrer Neigung und Fähigleit entſpkicht un gründlich erlernen, wie wenn Knaben dies tun. Die Verh liegen aber heute ſo, daß Mädchen ſo gut wie Knaben mitſſen, auf eigenen Füßen zu ſtehen. Der Mann Vereinsverband veranſtaltet daßer kommenden S um 3 Uhr im Evang. Gemeindehrus, Seckenhefmerſtraße, einen Vortrag für die Eltern aller aus den Volks⸗ und Bürgerſchule zur Entlaſſung kommenden Mädchen und für dieſe Mädchen ſelbſt Frau Sophie Bardorff aus Frankfurt, eine Dame, die ſelb im Erwerbsleben ſteht und daher aus Erfahrung ſpricht, wi dieſen Vortrag halten und es ſoll Gelegenheit gegeben werden, nach dem Vortrag über alles Wiſſenswerte auszuſprechen! R viele Mütter mögen dem Vortrag beiwohnen; ſie werden ſicherlich einen Gewinn für die Zukunft ihrer Töchter mit nach Hauſe * nehmen. 33 Theater, Knaſt und Wiſſenſchaft. An Björnſons Krankenbett. Der greiſe Dichter ringt immer noch mit dem Te bisherigen Meldungen von dem Ableben erwieſen ſich Ueber einen Beſuch an Björnſons Krankenbett ber riſer Korreſpondent des„Berliner Tageblatt“: Geſt tags ſtand an des ſterbenden Björnſons Bett ſein S der abends dahier aus Kiel eingetroffen war. Er ge in das Krankenzimmer, einen nicht beſonders hohe und freundlichen Raum, aus deſſen Fenſtern man Tuileriengarten ſieht. Zwiſchen den Fenſtern iſt ein Spiegel angebracht, gegenüber dem Spiegel ſteht ein mechani Bett, ein ziemlich komplizierter Apparat, der jede Aende der Lage des Kranken durch Hebel und Räder erleichtert. Björr ſon liegt auf den Polſtern, den Oberkörper lang zurückgeſtreckt, die Knie nach oben geſtellt. Sein Kopf ruht matt in den Kiſſen, macht aber keinen krankhaften Eindruck, das Antlitz iſt ger et, an der hohen Stirn ſchwellen die Adern, das Haar fällt in lan⸗ gen, weißen Strähnen nach rückwärts, die Augen ſind geſchloſſen, die rechte Hand zerknittert ein weißes Taſchentuch. Um den Kranken ſind die Tochter, Frau Langen⸗Björnſon, und eine däniſche Pf legerin beſchäftigt Der Kranke bewegk ſich: mit ei einem energiſchen Ruck zieht er die Füße höher, ſchlägt mit Hand auf die Decke, murmelt ein paar Worte. Eine zweite Pf gerin kommt aus dem Zimmer nebenan und Björnſon wird ſam in ſeinem Bette aufgeſetzt. Die Tochter und die Pflege halten ihn unter den Armen und helfen ihm, ſich in die richten. Nun lehnt er halb aufrecht in den Kiſſen. f ter tritt hinter ihn und ſtrählt ihn mit einem Kamm „Das hat der Vater gern“, ſagt ſie halblaut.„Sie flüſternd zu ſprechen, er weiß nichts von unſerer Aerzte geben keine Hoffnung mehr, aber 2 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Februar. 4. Seite. Menſchen keinen Sterbenden erkennen. Wenn die Augen ſich äffnen blicken ſie feſt, beinahe drohend, die Lippen ziehen ſich Die Hand mit dem Taſchentuche klopft auf ſich in die Höhe, der ganze Körper iſt unge⸗ energiſch zuſammen. und nieder. Er hebt f duldige Bewegung. Einem Mitarbeiter der„N. Fr. Pr.“ der Sohn Björnſons folgendermaßen: Arterienverkalkung, welche hier verſucht wi Reſultate ergeben. Die Aerzte ſind der Me des Leidens in einem Gehirntumor g jüngeren Patienten an einen ope könnte. Das bohe Alter mei den Verſuch einer Narkoſe. Da haft impoſant, ſeine männliche als in den Tagen ſeiner Geſu leuchten hell, der mächti ſteht, wenn man den als er vor zwei Es iſt fabe lhaft, einem ſterbenden 2 ver gen 5 1 2* Kirchenkonzert in der Johanniskirche. Am nachmittags 3½ Uhr, findet in der Jphann Sk rche(Ain Beſten des Mutterhauſes für Kinderſchweſtern hier ein Ki konzert ſtatt. Als Mitwirkende wurde n folgende Soliſten ge⸗ wonnen: Frau Pauline Herrſchel[Sopran], Frau Berta Scu⸗ bert⸗Reuther(Sopran), Herr§ fopernſänger Joachim Kro⸗ Müller, Johaunis mer, Herr Splorulonce Hiſt Karl Heinrich Leuz. Der der Leitung ſeines Auf das interef ante Programm werde n wir noch 82 Abounements⸗Konzerte des Bach⸗ ⸗Vereins zu Heidelberg. ar neunte Konzert: Centenar⸗Feier r Freéderie Chopin(geboren am 22. Februar 1810 in Zelazowa Wola bei Warſchau) am Montag, Klaviervortrag des Herrn magque Lambrino⸗Leipzig, wird bringen: Ballade, g⸗moll, Präludium, c⸗moll, Sonate, b⸗moll, So⸗ nate, h⸗moll, Berceuſe, Des⸗dur, Mazurka, As⸗dur, Etude, Es⸗dur, Nocturne, G⸗dur, Polonaiſe, As⸗dur. „Fauſt“, zweiter Teil, in Reinhardts Münchener Feſtſpielen. Für die diesjährigen Feſtſpiele im Münchener Künſtlertheater, die Max Reinhardt in den Monaten Auguſt und September veranſtaltet, iſt auch eine Aufführung des zweiten Teiles von Goethes„Fauſt“ ge⸗ plant, der neben dem erſten Teil unter Reinhardts Regie in Szene gehen wird. Von großen klaf en Werken ſollen ferner„Julius Cäſar“ und die„Oreſtie“ zur Aufführung gelangen. Nachtrag—5 lokalen Feil. Iſt die mierun von Gebeinen eine Pietät⸗ Um dieſe Frage ſe ei einem ſor Herr Organiſt irche ſteht unter der D 2 en Land⸗ 5, der am e 11 Jauhre Durlach einen hieſigen Kaufmann, der Exhumierung auf dem alten Friedhofe ngrabe beerdigt. Als nun im vorigen Mutter ſtarb, welche in der nun gelauften Familiengre abſtertte Auf dem neuen Friedhofe in Durlach beigeſetzt wurde, erwirkte der hieſige Sohn des Verſtworbenen im Auguſt vorigen Jahres die behördliche Geneh⸗ migung zu der Ausgrabung der Gebeine ſeines Vaters, um dieſe im Familiengrabe neben ſeiner verſtorbenen Gemahlin zu betten. Er kieß infolge deſſen auch den 300 M. koſtenden Grabſtein auf das Famfliengrab überführen. Die Kläger erblicken in dieſer Trans ferie⸗ Tung eine Pietätloſigkeit und eine Entweihung der Ruheſtätte eines Toten, ſie behaupten, der Vater habe gewünſcht, in einem Reihen⸗ beerbeg zuwerden und Fieſe Asberfügruns herbe⸗ nicht in ſei⸗ ſie int 5 der Auffa auch noch nach dem tenden Teilen ſtehe üöffentlich vechtlicher Ne meinde und wird nur Das Grab wäre im Win um eine Verlängerung au wäre. Seit 1900 werden ar ungen mehr vorgenommen nd Ginebnung des Friedhofes. D mür berhüten wollen, daß d die G er habe deshalb 7 Gvabſtein gemeinſc rung der Gebeine des ktigtes Intereſſe mehr teil in dieſer auch vom r wird ſpäter verkündet. Aus dem Großherzogtum. 1 8 Neckarbiſchofsheim, 8. Februar. Am D Jahr gt die völlige * Sellag e Hele mit ſeiner Handlung ine der Vernichtung anheimfallen, dab herſteller laſſen. Wohl ſei der entum, aber nach der Transferie⸗ tten die Miteigentümer kein berech⸗ wendung des Gr i hen Standpunkt Donnerstag nachmittag berkehrte auf der Strecke Meckesheim⸗Neckarelz der erſte Eilzug. Die Eiſenbahnverwaltung beabſichtigt in An⸗ betracht der guten Frequenz auf der Strecke im Sommerfahrplan mehrere Eilzüge einzuſchalten. e. Bietigheim a.., 8. Febr. Eine beneidenswerte Lehrer⸗ ſbelle beſitzt die benachbarte ca. 400 Einwohner zählende Gemeinde Untermberg. Der dortige einzige Lehrer muß im Nebenamte Schultheißendienſte verſe hen und hat dabei 90 Kinder zu Anterrichten. Ein Antrag auf Schaffung einer zweiten Lehrerſtelle wurde im Gemeinderat mit Mehrheit abgelehnt. e. Vom obern Albtal, 8. Febr. Auf eigentümliche Art berunglückte in der Säs hle Schmelze bei Höchenſchwand der Taglöhner Bockſtaller von Häufern. Ein abſpringendes Holz⸗ ſtünck ſtieß ihm mit ſolcher Gewalt in den Mund. daß das Holz durch den Kopf drang. Der Schwerver letzte wurde ir Haus St. Blaſien gebracht. Sein Zuſtand iſt ſehr * Schwapbach, 8. Februar. Durch B ausſchuſſes wurde für die hieſige Volksf Lehrmittelfreiheit eingeführt. Von Tag zu Cag. den Fluß geſtürzt. Beyenburg, 9. Ein 10iähriges Mädchen und ein 4jähriger Knabe fuhren in einen liſten der die Böſchung der Wupper hinabrutſchte und in den chgehenden Fluß ſtärzte. Die Mutter beobachtete vom Fenſter cus den Vorgang, ſtürzte ſich ins Waſſer und es gelang ihr den naben zu retten, während das Mädchen ertrank. — Ein doppelter Gattenmörder zum Tode berurteilt. Freiburg(Schweiz), 9. Februar. Nach fünftägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht zu Ro⸗ mont den Schlächter Inles Maillard zum Tode. Die Geſchwo⸗ renen erklärten ihn für ſchuldig, 1908 ſeine erſte Frau und 1909 ſeine zweite mit Arſenik vergiftet zu haben. Um den Verdacht von ſich zu lenken, hatte der Mörder das Verbrechen begangen, als die Frau ihr viertes Kind gebar. Eine junge Magd des lachthofes, die der Beihilfe zum Mord war, wurde — In Freigeſprochen. Letzte Nachrichten und Telegramme. W. Rom, 9. Febr. Bei der deutſchen Botſchaft fand geſtern zu Ehren des Miniſters des Aeußern ein Diner ſtatt, woran neben anderen hervorragenden Perſönlichkeiten und vielen Migli iedern des diplomatiſchen Korps auch das F Fürſten⸗ paar Bülow teilnahm. Außerdem war der Senatspräſident Tav derna und der Vizepräſident des Senats anweſend. Waſhington, 9. Die Direktoren ica Societe haben die Einladung Pearys mit ihnen eine gemeinſchaft ür internehmen. Di Schritte ſind un der Natio und des Artick⸗ i Expedition 2 82 Aufbrin⸗ lich ein⸗ erf forderlichen orden. Ein elfäſſiſches Hilfskomitee für die durch Hochwaſſer in e Geſchädigten nter dem Vorſitze des die e dbee Lan⸗ — S Der achache Mörder von Boguslaw verhaftet. W. Czernowitz, 9. Febr. Der achtfache Mörder von Bo⸗ guslaw, ein gewiſſer Klecke-Lawacke: And geborener Gernowitzer der jedoch für immer von hier ausgewieſen iſt, wurde heute in Stenislau(Galiz.) verhaftet. Der Mörder iſt 9 Wetterberichte. Oberhof(Thür.), g. Febr. Bei 30 Zentimeter Neuſchnee 4 Grad Kälte und Nordwind. Winterſportfeſt geſichert. Wetter⸗ ausſichten und Sportbahnen vorzüglich.(Mitgeteilt vom Winter⸗ ſportverein. Zur preußiſchen Wahlrechtsvorlage. — m. Köln, 9. Febr. Zur preußiſchen Wahlrechts⸗V lage meldet die„Köln. Ztg.“ in einem Berliner, offenbar iniekten Telegramm: Wir glauben nicht, daß die von der Vorlage geplante Art des Aufrückens, wenn der Entwurf überhaupt zum Geſetz werden ſollte, ſich in der Weiſe voll⸗ ziehen wird, wie der Entwurf es will. Nach dieſer Richtung handelt es ſich lediglich um Vorſchläge der Regierung, welche ſelbſtverſtändlich der Aenderung und Umgeſtaltung durch den Landtag unterworfen ſind. Wir glauben nicht, daß die Regie⸗ rung ſich überhaupt auf ſolche Einzelpunkte feſtzulegen be⸗ abſichtigt und daß nach dieſer Richtung hin die Ent⸗ ſcheidung des Landtages in unwiderruflicher Weiſe getroffen werden ſoll. Eine Feſtlegung der Regierung iſt nur erfolgt für das Dreiklaſſenwahlrecht und ebenſo iſt vorauszuſehen, daß die Regierung die öffentliche Wahl mit allem Nachdruck vertreten wird. Was die übrigen Punkte angehen, iſt voraus⸗ zuſehen, daß, wenn ſich überhaupt eine Mehrheit für Ver⸗ abſchiedung des Geſetzes findet, die Regierung über Aende⸗ rungen und Beſſerungen mit ſich reden laſſen wird. Genickſtarre. München, 9. Febr. In der 3. Komp. des 10. Inf.⸗Regts. zu Ingolſtadt iſt Genickſtare ausgebrochen. Von 3 ins Lazarett Soldaten ſind bereits 2 geſtorben. 3 liegen ſt. kf. Ztg. hoffnungslos darnieder. Hochwaſſer. *Stuttgart, 9. Febr. Aus dem Jagſtgebiet werden ſtarke Ueberſchwemmungen Das Tal von Ellwangen bis Weſternhauſen iſt ein See; die Verbindung von Trochtelfingen zum Bahnhofe iſt Bei Aalen wurde durch die Neben⸗ flüſſe das Tal weithin überſchwemmt. m. Köln, 9. Jebr. Dem geſamten Rheingebiet droht eine neue Hochwaſſerkataſtrophe. Der Kölner Pegel iſt wieder auf 5½ Meter angeſchwollen. Der amtliche Hochwaſſernachrichtendienſt wurde eingerichtet und Vorkehrungen gegen die Ueberſchwem⸗ mungsgefahr ſeitens der Behörden in allen tiefer gelegenen Ort⸗ ſchaften angeordnet. Beſonders große Verheerungen richtet die Wupper an, welche beim Unterlauf zahlreiche Betrieb zwangen, den Betrieb einzuſtellen. In der Nacht wurden weite Strecken überflutet und die Bewohner zahlreicher Hänſer zu eiliger Flucht getrieben. Vom Oberrhein wird weiteres ſtarkes Steigen gemeldet *Paris, 9. Febr. Das neuerliche Anwachſen der Seine dauert auch heute noch fort. Doch iſt nach den aus dem oberen Stromgebiet vorliegenden Nachrichten nicht zu befürchten, daß das Hochwaſſer zum zweiten Male eine gefährliche Ausdehn⸗ ung erreicht. Das Wetter iſt der Frkf. Zig. zufolge wieder hell und trocken geworden. Zum Ausſtand der engliſchen Bergarbeiter. * London, 9. Febr. In Northumberland wird heute r den Bergleuten über die Frage abgeſtimmt, ob mit vierzehn⸗ tägiger Kündigungoder auch ſofort der Ausſtand begonnen werden ſoll, um den Streit über die Frage des Achtſtundentages zu Ende zu bringen. Das Ergebnis wird wahrſcheinlich am Samstag be⸗ unter kannt. Für den Ausſtand iſt eine Zweidrittel⸗Majorität erfor⸗ derlich. Wenn die Entſcheidung gegen den Ausſtand ausfallen ſollte, dürfte alsbald auf allen Gruben, die jetzt feiern, der Aus⸗ ſtand beigelegt werden. Eine Nachricht von Dr. Cook. * London, 9. Febr.„Daily Tel.“ meldet aus Newyork: Dr. Cook befinde ſich auf den Bermudainſeln: er ſei von Newyork nach Havanna und einige Wochen ſpäter nach den Bermnudainſeln Lereiſt. Berliner Qrahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.)] Der beleidigte Ranbmörder. Berlin, 9. Aus Hamburg wird gemeldet: 0 eener Holſte, d der die Pfandverleiherin Meckli er⸗ Feb. 2 und b bte, macht kurz vor ſeiner Aburteilung Mordes, bei ihm natürlich ſämtliche Ehrenrechte wurden, viel von ſich reden und zwar tritt er am Februar in dem vor dem Schöffengericht in Altona zur Verhandlung kommenden Beleidigungsprozeß als Klaäger auf. Der Staatsanwalt hat ſogar die öffentliche Anklage gegen den Beleidiger erhoben. Der Handlungsgehilfe Holſte fühlte ſich durch die Worte eines Detektivbeamten, der ihn Lügner und Betrüger geſchimpft hatte, beleidigt. Holſte hatte bei einer Hamburger Firma Unterſchlagungen begangen und ſich verpflichtet, den Betrag durch reiche Verwandte erſetzen zu wollen. Die betrogene Firma ließ Holſte durch einen Detektiv bewachen. Holſte nahm dagegen die Hilfe der Polizei in ee durch die ihm der Grund der polizeilichen Be⸗ wachung mitgeteilt wurde. Hierauf ſtellte Holſte Antrag auf öffentliche Beleidigung. Tatſächlich hat der Staatsanwalt dem Antrag Folge gegeben. Es wird außerordentlich intereſſant ſein, was den Staatsanwalt veranlaßte, die, Ehre“ eines Raubmörders zu berteidigen. —— Nochmals Frau v. Schönebeck. Berlin, 9. Jebr. In der„Berl. Ztg. a..“ wird eine Darſtellung der Frau von Schönebeck über die Allenſteiner Tragödie und ihre Beziehungen 3 Hauptmann von Göben veröffentlicht. Hiernach erzählte Frau von Schönebeck unter anderem: Als ich heiratete, damals noch Hauptmann von Schönebeck, war mein Mann 36 Jahre alt und ich erſt 18 Jahre alt, ein junges, böllig unerfahrenes Ding, mit dem man machen konnte, was man wollte. Oh, es fällt mir nicht ein, mich über meinen toten Mann zu beklagen. Er war im Grunde ſeiner Seele ein gutmütiger Menſch, aber fühlte ſich nicht dazu berufen, die Gouvernante ſeiner um ſo viel füngeren Frau zu ſpielen und widmete ſich von dem erſten Tage an, da er von der Hochzeitsreiſe zurückgekehrt war, ſeiner Paſſion, der Jagd. Er vernachläſſigte ſeine Frau und ich fühlte mich unglücklich, Acht Monate nach unſerer Heirat unternahm ich den erſten Selbf ſtmordverſuch, der wie die zwei ſpäteren, miß glückte. N5 brauchte einen Menſchen, der mir Liebe entgegenbrachte, dem ich Vertrauen entgegenbringen u. mit dem ich mich ausſprechen konnte. Da ſich mein Mann nicht viel um mich kümmerte, taten es andere. Sechs Jahre ſtand ich zu einem Kameraden meines Mannes in ſehr Feutg lichen Beziehungen. Die Bekanntſchaft mit Göben. Im Januar 1907 lernte ich Hauptmann von Göben kennen. Es war auf einem Ball. Mein Mann bemühte ſich an jenem Abend auffallend um eine junge Dame und das ärgerte mich, ich wollte ihn eiferſüchtig machen, und als er mir dann Hauptmann von Göben vorſtellte, widmete ich mich ihm mehr, als ſonſt einem neuen Bekannten. Ich ahnte nicht, daß Hauptmann von Göben gleich Feuer gefangen hatte. Ich war eine leidenſchaftliche Reiterin und er bot mir ſein Pferd an. An einem der nächſten Tage ſchrieb ich ihm, daß ich ſein Anerbieten akzeptiere. Mein Mann lud im Februar 1907 ihn und einen Major v. N. von unſerem Regiment zum Abend⸗ eſſen ein. Mein Mann und Major v. N. gingen nach Tiſch ins Herrenzimmer nach dem Spieltiſch. Ich blieb mit Haupt⸗ mann von Göben im Eßzimmer und wir turnten an einem dort angebrachten Turngerät. Hauptmann v. Göben nahm eines der Gewehre von der Wand und machte damit Uebungen. Dann kam er mir ganz nahe, ergriff meine Hand, küßte ſie und dann küßte er mich auf den Mund. Ich war ganz konſterniert darüber. Nie hätte ich das Göben zugetraut. Dieſer ernſte, etwas verſchloſſene Muſch ſchien mir ſo ſehr über dieſen Dingen zu ſtehen, daß ich ſeine Handlungsweiſe nicht verſtand. v. Göben verabſchiedete ſich dann raſch und ich ſah ihn wochenlang nicht wieder, bis er ſich einmal zum Tee einfand, als mein Mann, was häufig vorkam, auswärts zur Jagd war. Das war dann immer häufiger der Fall. Stets wenn mein Mann ſich auf der Jagd befand, war Haupt⸗ mann von Göben einen Tiſchgaſt, wir plauderten ſtunden⸗ lang. Ich war Göbens erſte Liebe, niemals vorher war eine Frau ihm zugetan, er war eine unbändige, leidenſchaftliche Natur. Er wollte mich ganz haben. Ich habe in den Jahren unſerer Bekanntſchaft auf allen geſellſchaftlichen Verkehr ver⸗ zichten müſſen, jede Einladung mußte ich ablehnen. Er drang darauf, ich ſollte mich von meinem Mann ſcheiden laſſen und ihn dann heiraten. Ich lehnte immer wieder ab, trotzdem ich niemals ein Hehl daraus machte, daß ich mich unglücklich fühlte. Aber Göben konnte manchmal beſinnungslos vor Eiferſucht ſein. Einmal ſprach er davon, meinem Manne alles zu ſagen und ihn zum Zweikampf ohne Zeugen heraus⸗ zufordern, einer von beiden ſollte auf dem Platze bleiben. Ich nahm dieſe Aeußerungen nicht ernſt, wie man häufig Selbſtmorddrohungen nicht ernſt nimmt. Niemals hätte ſch geglaubt, daß Hauptmann von Göben ſich mit ſolchen Plänen gegen meinen Mann trug; niemals hätte ich darein gewilligt, jeine Frau zu werden. Das Drama am Weihnachtsabend Nun kam die Weihnachtszeit 1907 In den drei letzten Wochen vor Heiligabend hatte ich Göben kaum ge⸗ ſehen und auch nicht eine Minute lang allein geſprochen. Gerade in jener Zeit hatte ſich mein Verhältnis mit meinem Mann gebeſſert. Er hatte für 25 Jahre eine Jagd gepachtet und war ſo glücklich darüber und ich freute mich mit ihm. Göben hatte auf ſeinen Urlaub verzichtet, um bei uns die Weihnachtstage zuzubringen. Mein Mann wollte ihn aber nicht einladen. Göben kränkte ſich furchtbar darüber. Er hatte ſeit dieſer Zeit immer das Empfinden, in zweiter Reihe zu ſtehen und ſagte, er ertrüge das nicht. Am 24. Dezember kam ſer nachmittags zu uns und blieb bis 9 Uhr abends. Nach unſerer Beſcherung empfing ich ihn oben in meinem Zimmer, wo ich für ihn beſonders einen kleinen Weihnachtsbaum an⸗ zündete und einige Kleinigkeiten aufgebaut hatte. In ſeinem Benehmen und ſeinen Reden verriet er mir, daß er ſich mit Selbſtmordgedanken trage. Am 1. Feiertag waren wir wieder keine Minute allein. Nichts von Verabredung zwiſchen uns. Ganz kurz darauf ſpielte ſich dann das Drama ab. Ich habe ſpäter erfahren, daß Göben ſchon um 12 Uhr nachts einmal den Verſuch gemacht hatte, ins Schlafzimmer meines Gatten einzudringen, was ihm aber nicht gelungen war. Er kam dann um 9 Uhr morgens wieder und dann... Am nächſten Morgen erzählte man mir ſchonend, daß der Burſche meines Mannes ihn in ſeinem Schlafzimmer tot aufgefunden habe. Selbſtmord! Niemand im Hauſe hatte etwas gehört. Ich war krank vor Aufregung und Schrecken. Um mich etwas zu beruhigen, erzählte man mir, es ſei gar kein Selbſt⸗ mord, ſondern nur ein unglücklicher Zufall beim Laden eines Ge⸗ wehres geweſen. Ich verließ mit meinen Kindern das Haus fand bei einer Freundin, der Gattin eines Oberleutnants, Aufnahme. Da kam 3 Tage ſpäter der zweite Schlag, die Behaup⸗ tung, daß Hauptmann von Göben der Mörder ſei. Man fand die Maske. fand das Gold, das ich Göben einige Tage früher zu einem Spiel geliehen hatte, im Schlafzimmer. Das war ge⸗ nügend. Aber ein wohlüberlegter Mord? Nein, daran glaube ich auch heute noch nicht. Das war die impulſive Tat eines wahnſinnig Eiferſüchtigen. der ſich nicht mit der zweiten Rolle begnügen wollte, das in ſeiner Leidenſchaft die verloren hatte. Frau Schönebeck erzählte dann weiter, wie auch ſie ſchließlich in Verdacht der Beihilfe geriet. Mannheim, 8. Febrnur. General⸗Wugeiger.(Avendbeutt) 5. Seitr. 18 Uolkswirtschaft. 5 Gläubigerverſamlung des Modewaren en gros⸗Geſchäftes S. Wronker u. Ko. in Ludwigshafen. In der erſten Gläubigerverſammlung im Konkurs des Modewaren en gros⸗Geſchäfts S. Wronker u. Ko. in Lud⸗ wigshafen(Inhaber Felix Haſſelberg), ſtellte nach den Mitteilun⸗ gen des Gläubigerſchutzverbandes der Textilinduſtrie in Berlin der Konkursverwalter eine Quote von—8 Prozent in Aus⸗ ſicht und erklärte, daß die Unterbilanz von etwa 150000 M. aus dem Spätjahre einſtweilen nicht aufzuklären ſei. Die Firma hatte bekanntlich außergerichtlich 25 Prozent geboten. Die Konkurs⸗ eröffnung erfolgte aber, weil der Vergleich bei der großen Zahl der Gläubiger undurchführbar erſchien. **** Poſtſcheckverkehr in Baden. Der Poſtſcheckberkehr beſteht jetzt ein Jahr. Er befindet ſich noch in den Anfängen der Entwicklung, denn zunächſt hat ſich erſt ein verhältnismäßig kleiner Kreis von Geſchäfts⸗ leuten und Kaſſen angeſchloſſen, obwohl die Vorteile des Poſt⸗ ſcheckverkehrs außerordentlich groß ſind. Immerhin läßt ſich gegen das erſte ſchon ein Fortſchritt feſtſtellen. In den größeren Städten unſeres Landes betrug die Zahl der Konten⸗Inhaber: Karlsruhe 1909: 207(1910: 344), Freiburg i. Br. 92(147), Pforzheim 115(136), Heidelberg 46(85, Mann⸗ heim 47(69), Konſtanz 36(52). In den kleinen Städten haben ſich erſt ſehr wenig Perſonen dem Poſtſcheckverkehr angeſchloſſen. Wenn man ſich vergegenwärtigt, wie beſcheiden die Anfänge des Fernverkehrs waren und welchen gewaltigen Aufſchwung er ge⸗ nommen, dann wird man der Entwicklung des Poſtſcheckverkehrs eine gewaltige Ausdehnung vorausſagen können, zumal dann, wenn es gelingt, die ihm noch anhaftenden Mängel zu beſeitigen. Im Geldverkehr der Zukunft wird er ſicher noch eine ſehr große Rolle ſpielen. *** 6 Millionen⸗Aulehen der Stadt Pforzheim. 3 Die Stadtgemeinde Pforzheim beabſichtigt, von dem vom Bürgerausſchuß unterm 24. Jan. 1910 genehmigten 10 Millionen Anlehen zur Beſchaffung der Mittel behufs Fortführung ange⸗ fangener Unternehmungen wie Enzkorrektion, Kanaliſation, Straßenbauten, Beſtreitung der Kaufſchillinge für Liegenſchafts⸗ 3 erwerbungen, Erſtellung von Neubauten für die Oberrealſchule, Gewerbeſchule und Rathauserweiterung, Erweiterungsbauten für Gas⸗ und Elektrizitätswerk einſchließlich Erſtellung einer elek⸗ triſchen Straßenbahn uſw. ein Teilbetrag von 6 Mill. Mark aufzunehmen bei einem Zinsfuß von 4 Prozent und einer Tilgung von 1 Prozent nebſt erſparten Zinſen. Die Tilgung beginnt erſt nach 5 Jahren und dauert ſonach vom 1. November 1915 bis 1. November 1955. Dieſes Darlehen wird hiermit unter dem Beifügen öffentlich zur Submiſſion ausgeſchrieben, daß Offerten auf Uebernahme dieſer Anleihe bis Mittwoch, den 9. März, vormittags 10 Uhr, verſchloſſen und mit gehöriger Auf⸗ ſchrift verſehen, an den Stadtrat der Stadt Pforzheim einzu⸗ reichen ſind. Detaillierte Offertbedingungen, die näheren Be⸗ ſtimmungen über die Anleihe, Tilgungsplan und weitere Aus⸗ künfte über die Vermögensverhältniſſe, ſowie die Steuerkraft der Stadt Pforzheim, ſind bei dem Stadtrat zu erhalten. *** 1 Bremer Juteſpinnerei u. Weberei.G. zu Hemelingen b. Bremen. Der Abſchluß für 1909 ergab nach 97 429(i. V. 99 197) Mark Abſchreibungen einſchließlich 7801(7075) M. Vortrag einen Reingewinn von 203 886(197 620)., der wie folgt derwendet wird: Rücklage 20 000 M.(wie i..), Gewinn⸗ anteile 31 647(28 819)., Belohnungen 6000(wie i..), 10 Prozent(wie i..) Dividende 135000 M. und Vortrag 11 239(7801) M. Nach dem Geſchäftsbericht wurden 4 420319 M.(3 876 948 Kg.) Garn, 10 207 215 (8 979 603) M. Gewebe und 3 019 689(3089 877) Stück Säcke hergeſtellt. Das günſtige Ergebnis verdanke man zum Teil der vorſichtigen Bewertung des vorjähvigen Rohjute⸗ beſtandes, denn es zeigte ſich im Laufe des Jahdes, daß die Ernteſchätzung der indiſchen Regierung irrtümlich geweſen war. Die Preiſe für Rohjute gingen daher weiter zurück, und der Abſatz in Erzeugniſſen blieb wegen der andauernden Geſchäftsſtille ſchleppend. Die durch den Verband der deutſchen Jute⸗Induſtriellen angeordnete hohe Herſtellungsbeſchränkung bverbunden mit einer ſehr vorſichtigen Preispolitik, bewirkte daß die Spannung zwiſchen Rohſtoff⸗ und Erzeugnispreiſen einen, wenn auch beſcheidenen Nutzen abwarf. Leider blieben die Käufer mit der Abnahme der gekauften Mengen durchweg ſehr im Rückſtand, ſo daß am Schluß des Jahres ein größerer Beſtand an Erzeugniſſen auf Lager verblieb als im Vorjahre. Da die gemachten Verkäufe dieſen Beſtand aber erheblich über⸗ ſteigen, ſo ſei zu erwarten, daß er bei einer Belebung des Geſchäfts ſchnell geräumt ſein wird. Mit Rohjute ſei die Ge⸗ ſellſchaft gegen ihre Verkäufe zu Preiſen gedeckt, die zurzeit als billig bezeichnet werden können. Gegenüber 503 523 M. (5386 963.) Buchſchulden werden u. a. ausgewieſen an Waren 964 805 M. und an Betriebsmaterialien 87 425 Me. (im Vorjahr zuſammen 934 715.), an Ausſtänden 256 076 Mark(302 904.) ſowie an bar und Wertpapieren 17 088 Mark(20 183.). — Die Mitglieder der Uebernahmegruppe für die neuc Reichs⸗ und preußiſche Staatsanleihe ſind auf heute zu einer Sitzung in der Reichsbank eingeladen, in der vermutlich das endgültige Zeichnungsergebnis feſtgeſtellt werden wird. 85 Geſchw. Stevens, Spedition und Zollabfertigung, Emmerich am Rhein. Die Firma teilt uns mit, daß durch die Kleefſche Stobmbootreederif in Cleve, deren Vertreter ſie für Emmerich iſt, am 15. Februar eine neue Linie Emmerich⸗Cleve mit dem vollſtändig modern ausgerüſteten Güterdampfer„Stadt Emmerich“ eröffnet wird. Die Abfahrt von und nach Emmerich geſchieht dreimal wöchentlich ab der Landebrücke der Geſellſchaft. Inſolvenz. Im Konkurs des Kleiderhändlers Iſidor Jett in München werden die Paſſiven mit 330 000 M. angegeben. wozu noch 12000 M. Verwaltungs⸗ und Gerichtskoſten ſowie 2479 ſonſtige bevorrechtigte Forderungen kommen. Die Aktiven wer⸗ den vorläufig mit 89 241 M. angeſetzt. Es wird ein Zwangsver⸗ gleich von 25 Prozent angeboten, den die Gläubiger aber bisher ablehnten. Der Konkurs wird hauptſächlich auf„Schleuderver⸗ käufe und große Reklameausgaben zurückgeführt. Wegen verſchie⸗ Bahyeriſche Reviſions⸗ und Vermögensverwaltung.., München. Nach dem Bericht des Vorſtandes für 1909 iſt über ei eſunde Entwicklung des Unternehmens zu berichten. 0 d Organiſationstätigkeit war man voll be⸗ Vermögensverwaltung war zu dener Schiebungen ſoll ein gerichtliches Verfahren im Gange ſein. konſtatieren. Auf dem Gebiete der Teſtamentsvollſtreckungen dürfte ſich für die Zukunft ein weites Feld der Tätigkeit eröffnen. Es wurde ein Reingewinn von 32 478 M.(i. V. 28 130.) erzielt, aus dem die Verteilung einer Dividende von 12 75 des mit 25 Prozent einbezahlten Aktienkapitals(wie i..) vor⸗ geſchlagen wird. Der Abſchluß der Nürnberger Metall⸗ und Lackierwaren⸗ fabrik vormals Gebrüder Bing ergab bei einem Mehrabſatz von eiwa 1 Million nach 352 000 M.(i. V. 227 279.) Abſchreibungen einſchließlich 221759 M.(193 258.] Gewinnvortrag einen Rein⸗ gewinn von 1174 169(M. 1 045 996). Der Aufſichtsrat ſchlägt nach 60 000 M.(65000.] Rückſtellungen wieder 10 Prozent Dividende vor bei 223 012 M.(221759.) Gewinnvortrag. Die derzeitige Geſchäftslage wird als befriedigend bezeichnet. Die Akkumulatoren⸗ und Elektrizitätswerke, Aktiengeſellſchaft, vorm. A. Böſe u. Co. in Berlin verlängert die Friſt für die Zu⸗ zahlung von 400 Mark auf die zuſammengelegten Vorzugsaktien bis zum 28. Februar 1910. Die Verwaltung der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, Berlin teilt folgendes mit:„Verſchiedentlich wird unſere Preis⸗ ermäßigung einiger Sorten von Metallfadenlampen als eine Be⸗ nachteiligung des Zwiſchenhandels und der Elektrizitätswerke dargeſtellt. Wir ſind lediglich von der Abſicht geleitet, die Ver⸗ wendung der für die Beleuchtung durch Metallfadenlampen zweck⸗ mäßigſten Sorten zu fördern. Im Wettbewerb mit dem Gas⸗ glühlicht ſollte nicht mehr die 16kerzige Lampe, ſondern die Lampe von höherer Leuchtkraft als Normallampe angeſehen werden. Solche Metallfadenlampen ſind leichter und preiswerter herzu⸗ ſtellen als dünnfädige Hochſpannungslampen oder 16kerzige Lampen für 110 Volt. Dies rechtfertigt die Verſchiedenheit der Preiſe. Um unſere Kundſchaft in jeder Hinſicht zufriedenzuſtellen, berechnen wir die neuen Preiſe auch für diejenigen Lampen, die uns bor der Preisermäßigung in Auftrag gegeben waren.“ Die Oberſchleſiſchen Portland⸗Zement⸗ und Kalkwerke ſchlagen bei 115806 M. li. V. 114 915) Abſchreibungen 5 Prozent (9 Prozent] Dividende vor. Die Deutſch⸗Oeſterreichiſche Zuckerinduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin wird für das demnächſt zu Ende gehende zweite Ge⸗ ſchäftsjahr 10 Prozent li. V. 7 Prozent) Dividende vorſchlagen. Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbank⸗Answeis vom 7. Februar 1910. (Nill. Mk.) gegen die Aktiva: orwoche. Metall⸗Beſtand„1053 765 000— 5872 000 Darunter Goldd. 792 818 000— 3 875 000 Reichs⸗Kaffen⸗Scheine 64 959 000 + 897 000 Noten anderer Banken. 18 511 000 8 713 000 Wochſelbefland„ 773046 000— 66 341 000 Lomdardoarlehen 62 826 000— 286 708 000 Effeltenbeſtand„3525„„ 0 211 952 000— 18 316 000 Sonftige Aktivaa1383 298 000— 43 307 000 Paſſtva: lapta!!,. 180 000 000 unverändert Reſervefondds 64814000 unverändert Nötenumlauff 1519 557 000— 59 897 000 Dpeßßnßn 566 851000— 33 788 000 Sonflige Paſſia 37185000— 20619 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreje Noten⸗ reſerve von Mk. 90 5,½7009 gegen eine ſolche von Mk. 26 872 000 am 30 Januar und gegen eine ſteuerfreie Notenreſerve von Mk, 179309000 am 6. Von der Reichsbank. Berlin, 9. Febr. Das Reichsbank⸗Direktorium erwägt, ob der Zentral⸗Ausſchuß morgen einberufen werden ſolle behufs Diskont⸗Ermäßigung um ½ Praozent. Die neuen Anleihen des Reiches und Preußens. wW. Berlin, 9. Febr. In der heutigen Sitzung der Anleihe⸗ nung aufgelegten 340 Mill. 4proz. Reichsanleihe gezeichnet wurden insgeſamt 468,7 Mill. M. Davon auf Schuldbuch 92,9 Mill., auf Sperrzeichnungen 77 Mill. und auf freie Zeichnungen 298,8 Mill. Auf die 140 Mill. 4proz. Preuß. Konſols wurden insgeſamt 284,6 Mill. gezeichnet. Davon auf Schuldbuch 59,2 Mill., auf Sperrzeichnungen 45,6 Mill. und freie Zeichnungen 179,8 Mill. Mark. Beſchloſſen wurde, daß den Zeichnungsſtellen die Schuld⸗ buchzeichnungen und die Sperrzeichnungen voll und die Zeich⸗ nungen auf freie Stücke zu ungefähr 40 Prozent zugeteilt werden ſollen. Deuiſche Beck⸗Bogenlampen⸗Geſellſchaft Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 9. Febr. Laut Beſchluß der Geſellſchafter⸗ 0. 12 2*— Verſammlung der Deutſchen Beck⸗Bogenlampen⸗Geſellſchaft vom 15. Jauuar 1910 wurde das Stammkapital obiger Firma auf 1715 000 Mark erhöht. Konkurs. „.⸗Gladbach, 9. Jebr. Im Konkurs der Tuchgroßhand⸗ lung F. Kamphauſen Nachf wird bei M. 180 000 Paſſiven lt.„Frkf. 3bg.“ ein Zwangsvergleich von 20 Prozent vorgeſchlagen. Ein Truſt der Spritfabriken. 295 * Hamburg, 9. Febr. In Schweden iſt ein Truſt der Sprit⸗ fabriten im Entſtehen mit einem Kapital von 14 Millionen Kronen. Die Stillegung mehrerer Betriebe iſt damit in Ausſicht genommen. 5 Neues vom Dividendenmarkt. * Dresden, 9. Febr Der Aufſichtsrat der Meißener Oefen⸗ und Porzellanfabrik vorm. C. Teichert ſchlögt für 1910 wiederum eine Dividende von 10 Prozent vor. * Berlin, 9. Febr. Die Bilanzſitzung der Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft findet laut Frkf. Ztg. am 17. Februar ſtatt. m. Berlin, 9. Febr. Der Aufſichtsrat der Neuen Boden⸗ .⸗G. beſchloß der auf den 10. März einzuberufenden General⸗ verſammlung vorzuſchlagen, bei einem Reingewinn von 3 246 326 Mark gegen 2778 952 M. i. V. eine Dividende von 10 Prozent auf neue Rechnung vorzutragen. „Berlin, 9. Feör. Die Erſte Deutſche Feinſittegarnſpin⸗ nerei.⸗G. in Brandenburg ſchlägt lt.„Irkf. Zig.“ für das Jahe 19090 eine Diwidende von 6 Prozent gegen 5 Prozent i. V. vor. Gründung eines Zündhols⸗Syndikats. nachmittag die Vertreter von 81 Prozent der Zündholzproduktion den Kartellvertrag. Das Zündholzſyndikat gilt damit lt.„Frkf. Ztg.“ als perfekt. 75 Zahlungsſchwierigkeiten. *Berlin, b. Febr. Die Manufakturwarenfirma Pulu Michek⸗ ſohn in Bukareſt iſt nach der„Korr. Text. Ind.“ inſolvent. Die Paſ⸗ ſiven betragen 400 000 Mark. Die öſterreichiſche Regierung als Aktienkäuferin. *Wien, 9. Febr. Nach einer Meldung der„N. Fr. Pr.“ will die öſterreichiſche Regierung beabſichtigen, die Aktien der Süd⸗ Fehrung:: Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.—0 konſortien von 1910 wurde bekannt gegeben, daß auf die zur Zeich⸗ Schlußkurſe. Wechſel. Amſterdam lurz 108.67 168.67 Eheck Paris Helgien„ 80.939 809250 Paxris kur: alten 80.725 80.75 Schweitz. Plätze„ Check London 20.48 20.482] sien ondon„20.445 20,45 Navoleonsd'or (i. V. 8,5 Prozent) zu verteilen und 240 574 M. li. V. 241 823.) Badiſche Bauk Berg u. Metallb. * Berlin, 9. Febr. Wie berlautet, unterzeichneten geſtern deutſchen Donau⸗Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft in München zu er⸗ werben, um dadurch einen Druck auf die Oeſterreichiſche Dampf⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft bei den Verhandlungen um die zukünftige Subvention auszuüben. Hierzu erfährt die„Frkf. Zig.“, daß die im Beſitz der Firma Schenker u. Co, befindlichen Aktien der Mün⸗ chener Geſellſchaft an die Berliner Handelsgeſellſchaft, die ſchon bisher der Großaktionär war, gemeinſam mit der Niederöſterreichi⸗ ſchen Eskompte⸗Geſellſchaft verkauft werden. Der formelle Ver⸗ tragsabſchluß ſteht unmittelbar bevor. Ob dieſe Aktien ſpäterhin der öſterreichiſchen Regierung zur Verfügung geſtellt werden, iſt zwar noch nicht ſicher, aber falls ein diesbezüglicher Wunſch ſeitens der Regierung ausgeſprochen wird, doch als wahrſcheinlich anzu⸗ nehmen. 5 Weitere beabſichtigte Bankraten⸗Ermäßigung der Bank von England. London, 9. Febr. Im Hinblick auf die Geldflüſſigkeir, die durch die heute erfolgte Rückzahlung von 3 Millionen Pfund Sterling Schatzwechſel noch erhöht wird, wird morgen eine Bank⸗ ratenermäßigung auf 3 Prozent faſt allgemein erwartet. Erſchütterung des amerikaniſchen Koksmarktes. * Newhork, 9. Febr. Der Koksmarkt iſt erſchüttert. Der Preis für prompte Lieferung iſt 2 Dollav, während er im Oktoben noch 3 Dollar war. Die Produktion war um 20 Prozent ein⸗ geſchränkt. Eine weitere Einſchränkung iſt geplant. Von der Newyorker Börfe.„ * Rewhork, 9. Febr. Der Vorſtand der Börſe wird 7 Füir⸗ men wegen der Hocking⸗Angelegenheit disziplingriſch beſtrafen, ** Mannheimer Effektenbörſe. vom 9 Februar.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief in feſter, aber ſtiller Haltung. Höher ſtellten ſich die Aktien der Fraukfurter Trausport⸗, Unfall⸗ und Glas⸗ Verſicherungs⸗Geſellſchaft, Kurs: 1870., ferner Anilin⸗Aktien 437 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 172.25 G. Aktien. 50 Vanken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank„„ Trausport Geſwrbk. Sveyerso%—.——. Verſicherung. Pfälz. Bank—— 100 900B..⸗G. Röſch. Seetr. 89, Pfälz. Hyv.⸗Bank 192.50 191 50 Mannh. Dampfſchl.—.— 66.— Pf. Sp. U. Cdb. Landau—.— 135.—„, Lagerhaus—. 945 Rhefn. Kreditbank—.— 13675/Frankona, Rück⸗ und 5 Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 196.. Mitverſ..⸗G. um. Südd Bank— 115.—Bad. Rück⸗ u. Miiv.—.— 1050 Südd. Disc.⸗Geſ. 118.—Ir. Try.⸗ Unf. u. Gl.⸗ 6 firi Ver.sGeſ.—— 187 31. Jndufieie⸗ Bad. Aſſecuranz 1570 1560 Bad. Anll.⸗u. Sodafbr.—— 437.— Fontinental. Verſich.—.— 358.— 27** neu—.— TChem. Fab. Goldenbg.—.— 212.— Verein chem. Fabriken 333.— 330. Verein D. Oelfabriken—.— 152.50 Weſt..⸗W. Stamm—.— 223.— —— Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Tranp.⸗Verſ. Induſteie.„ .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— —— 612— —.— 728.— e e 500.— Vorzug—.— 102.300D. 0 5 „* ingler'ſche Aſchfſbr.—— 110.— Brauereien. Seleeſor Kirtwe—— 1 Bad. Brauere 69 50—. Emaillw. Maikammer—.— 103. Binger Aktienbierbr.—.——.— Ettlinger Spinneret—.— 99.— Durl. Hof vm. Hagen 230——.—.Fachs Wgf. Hdlbg. 188.50 287.— Eichbaum⸗Brauerei 109 50—.—Hüttenh. Spinneret—— 78. Elefbr. Rühl, Worms— 88— Hedd. Ku. u. Südd. Kb.—.— 12750 Ganters Br. Freibg. 96.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 208.50 Kleinlein Heidelderg Meſſerſchmitt—. udwigsh. Brauerei 220.— 182.———Nähmfbr. Haid u. Neu 360.——— ſtoſth. Call. u. Papierf. 2 „u. Asb. 1 Akflenbr.—— 135 Brauerei Sinner—.— 252 Br. Schrödl, Heidlibg.—.— 177 50 „ Schwartz, Speyer 114.— 113.Rg „ S. Wels, Speyer—.——.— Südd. Draht⸗Juduſt. „ z. Storch., Speuer 71.800Gerein Freib. Ziegelw. 120, Br. Werger, Worms CVF Wormſ. Br. v. Oertge—.— 72.— Sürzmühle Neuſtadt Pf. Preßh.⸗u. Spifabr.—.— 158.— Zellnoffabr. Waldhof 2 Juckerfbr. Wagdauſel— Zuckerraff. Raäund. Frankfurter Effektenbörſe Wrivattelegramm des Gen ral⸗An „Frankfurt a.., 9. Jebr.(Fondsbör in Newyork anhaltenden Flauhett war die hieſige Börſe wen rührt worden. Es trat bei Eröffnung Belebung auf den einz Märkten ein Im Hinblick auf die Geſtaltung des Geldmarktes in Erwartung, das morgen die Bank von England ihren ermäßigen wird, war die Spekulation auf dem Induſtriemarkte Von Montanaktien ſind Kohlenwerte feſt auf angebliche größere Be ſtellungen für franzöſiſche Rechnung und eines Strekkes der eng liſchen Kohlenarbeiter. Weſentliche Kursbeſſerungen erfuhren Gelſen kirchener, Harpener, Deutſch⸗Luxemburger und Phönix⸗Bergbau Elektriſche Werte waren gut behauptet. Chemiſche Aktien feſt, ſchinenfabriken gefragt. Bankaktien lebhaft, Dresdner Bank ziehend auf Gerüchte einer Dividendenverteilung von 8% pEt 7 pCt.), Deutſche Bank und Handelsgeſellſchaft ſeſt, Oeſterreich mittlere Banken gut behauptet. Bahnen ſtill, Baltimore O feſtigt. Der Jahresabſchluß der Hamburger Paketfahrt⸗Geſellſ hinterließ auf dem Gebiete der Schiffahrtsaktien einen guten druck. Norddeutſcher Lloyd wurde gute gehandelt. Fonds nur geringe Veränderungen erfahren, feſtere Tendenz zeigte! öſterreichiſche Goldrente. Heimiſche Anleihen behauptet. Der bankauswis hat nur geringen Eindruck hinterlaſſen. Die feſ denz hielt mit wenigen Ausnahmen an, das Geſchäft li im weiteren Verlaufe etwas nach. An der Nachbörſe ſe Bank ihre Steigerung fort. Es uptierten: Kredit 212,40, 195,90 a 196, Dresdner 165,70 a 166, Staatsbahn 161,20, Lom Baltimore⸗Ohio 113,70, Handelsgeſellſchaft 188,23. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Com Reichsbank⸗Diskont 4½ 70. 8 Brtpatdistonfo — * 1 1 lang Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 134.— 134.50J Oeiterz⸗Ung Baul 11,90 119 0 Oeſt. Länderb uk 182 80 183 10„ Kredit⸗Anſtall 117. 117. Plälziſche Bank 187.30 137.80 Bfälz. Hyp.⸗Bank 258.60 58 50] Breuß. Hypotheknb. 157— 157—] eutſche Reichsdk. 107.— 07, Rpein. Kreditbant 190,10 195.90 Rhein. Hyp.⸗B. M. 165— 165.70 Schaaffh. Bantver. 208 50 208 50 Südd. Bank Rhm. 1 164.— 164 20] biener Bankver. 13040 129.800 Süd 18k. Berl. Handers⸗Geh. Lomerſ. u. Dist.⸗G. Darmſtädter Ban! Dilſche Bank Deutſ haſtat. Ban. D ffekten, Ban Disconto⸗Comm. Dresdener Ban Jrankf. Hop.⸗Ban rki. Hyp.-Criditv. onalbank 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Waunhem, 8. Febrnar 3 do. 3. 0 3 92 er* . * * 4 3% do. 57— 4 Heſſen 4 Sachſen Weltzz. Sonne Cementwerk 8 Bahmeyer Aheiniſche Vuderns Gelſenkirchner 4%„ 4% 40¹ 8555 5% ach 0 o5, 8 * * 4 Heſſen von 1903 4 Mh., Stadt⸗A. 1907 100.50 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit Supd. Immobil.⸗Geſ. 99.50 99.50 Eichbaum Manuheim 108.90 105.50 Mh. Aktien⸗Brauerei 135.—135.— Parkakt. Zweibrücken 88— 83.— Speyer 90.80 90.8 eidelbg. 143.-141 Eementfabr. Karlſtadt 130.50 130.50 Badiſche Aullinfabrik 482 50437 50 Ch. Fabrik Griesheim 270.269.70 Farbwerke Höchſt er. chem. Fabrik Mh. 330.—— Chem. Werke Albert 462.50 462.— Südd. Drahtind. Weh. 136.— 135. Akkumul.⸗Fab. Hagen Aer. Boſe, Berlin Glektr.⸗Geſ. Allgem. 259.80 257.80 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.—127 50 Bochumter Bergbau Coneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg Friedrichshütte Bergb. 139 50 136.50 — 1909 Staatspapiere. A. Deutſche. + 8. 4% beutſch. Reichsan!. 102.35 102.30 4 1 94.10 94 30 85.20 85.20 br. kenſ. Ank. 102.25 102.25 do.1909—- 94.10 94.20 85,20 85.20 Abadiſche St.⸗A. 1901 101.10 101.10 „1908/09 102.— 102.— 34% bad.St.⸗Olabg)fl 96.60—— I. 1900 1904 93.35—.— 3„ 1907————.— Abayr..⸗B.⸗A..1915 102 20 102.10 1918 102.30 102.05 u. Allg. Anl. 93.45.45 do...-Obl. 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.18 101.15 94.80 94 20 84. 83.90 99.60 98 60 101.80 101.80 81.90 81 85 85.— 85 10 169.— 172.— 2 U 447.— 448.25 27.80 26 50 107.40107.20 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 136.90 135.20 124 40 124.40 Hiemens& Halske 237.75 236.50 15 Bergwerksaktien. 246.50 245— 114 70 114.— 312.—— 217 75 216.70 7. 8 Mh. Stadt⸗A.1908 101— 99„ 1905 92 20 92, 6. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 5% Chineſen 1898 ——5— 102.75 192.80 1„„ 1898 100.05 100— 4% Japaner 98 10 98 20 Mexikaner äuß. 88/90 101 30 10180 3 Mexikaner innere 68 80 68.80 Zulgaren 101.30 101.25 3¾ italien. Rente 104 70 105.— 14½% Oeſt. Silberrente 99.10 99. 4ů16„Papferrent... Oeſterr. Goldrente 99.90 100 20 Portug. Seris 1 64.40 64.60 3 8 4 neue Ruſſen 1905 100.— 4 Rußſen von 1880 91.70 4 ſpan. ausl. Rente—— 95.70 4 Türken von 1903 88.50 88.40 Aaif 94.40 94.40 4 ing r. Goldrente 95.90 95 85 4„ Kronenrente 92.75 92.80 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche860 175.20 175.20 Türkiſche 179..178.20 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 103.50f1 96.50 Lederwerk. St. Jugbert 73 80 73.80 Spicharz Lederwerke 118.70 118.70 Ludwigsh. Walzmithle 156.90 156.80 Adlerfahrradw. Kleyer 376.50 380— Maſchinenfbr. Gilpert 84— 84. Maſchtnenfb. Badania 195—195 50 Dürrkopp 371— 370.— Maſchinenf. Gritzuer 225 75 226.80 Raſch.⸗,Armatf.Klein 111.— 111.— Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr&K To.—.— 36.— Schnellpreſſenf. Frkth. 217.20 218— Ver.deutſcher Oelfabr. 152.— 152.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.— 121.50 Seilinduſtrie Wolff 139. 139.— 'wollſp. Lampertsm. 6175 61. Kammgarn Kaiſersl. 199.80 200. Zellſtoffabr. Waldhof 283.50 253,50 136,— 185.— Harpener Bergbau 208 80 208 60 Kaliw. Weſterregeln 223.— 223.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 110 50 108 50 Bhönix 221.90 220.25 Br.Königs⸗ u. gaurah. 196 50 190.— 218.90 218.50 121.— 121. 135.10 136.20 O 99.90 99.9 ſdb. 100.10 100.10 93.— 93.— 91.40 99.80 91.40 70 80 99 80 99 80 99.90 92.30 92.80 99.80 99.80 12 100.— 100.— Gewerkſch. Roßleben 100 00 100 00 Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transportauſtalten. Züdd. Giſenb.⸗G. Hamburger Packet NVorddeutſcher Llovd 102 40 103.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 161 30 161.20 Deſt. Südbahn Lomb. 23,10 23.30 Pfaudbriefe. 4% Frt. Hyn.⸗Pfdt⸗ 99.90 100 90 4070 f K. B. Pfobr.0s 10⁰ 20 100 50 —5 40% pf. Hypb. p 31½0 12 0 a* 31½% Nr. Bod.⸗Fr. 4 Etr. Bd. Pfd. voo „ 990 Pfdbs 79055 v. v. O uni. 10 100.— 100.— „ Pfdbr, v. 8 9 12 100.—. Adbv..86 5 6. 94 91.20 91.20 96708 91.10 91.10 „ Gom.⸗Obl. v. I,unk. 10 100.20 100,20 „ Com.⸗Obl. v. 87/91 92.30 92 80 „GCom.⸗Obl. ., 96706 Pr. Pfdb. unk. 09 Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahn— do. Meridtonalbahn 136 40 186.40 Baltimore und Obio 114.60 118.70 Prioritäts⸗Obligationen. 4% Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 64% Pr. Pfob. unt. 185 4%„ 1 1105* 2 „ %½% Pr.fdbr.⸗Bk., 8 Kleinb. b. ol!.. 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 101.— 101.— 100 20 100.20 100 60 100 60 94.10 94.10 92.— 92.— Jyp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ H. B. Pfb. o09 8 5 10 5 11807 99.80 699.80 „„ 8i2 100.— 100.— 19%„ 1917 100 20 100 20 4%„„„ 1919 101.30 101 30 1½„ verſchted. 92.— 92— 1914.——.— 1 Rh..⸗B..O 91.90 92.— 1%. B....10———— 44% Pf. B. Pr.⸗Obl.—. 10% Pf. B. Pr.⸗O. 4½ Ftal. ſttl.g. G. B. — —.— 73.40 78 40 14 100.20 100 26 Dpankfurt a,., 8. Febr. Kreditaktten 212.40, Commandit 196.—. Darmſtädter 138.20, Dresdaer Zant 165 70 Han delsgeſellſchaft 188.50, Deulſche Bank 2538.40, Staatsbabn 161.20 Benbarden 23.15, Bochumer 245.—, Gelſenktschen 217.75, Lamabülte 190.70, Ungarn 95.80. Tendenz: feſt. Aachbörſe. Naunb. Verſ.⸗G.⸗A. 612.— 613 Digconto⸗ Preditaktten 212.50, Disconto⸗Commandu 19.90 * Staatsbahn 161.20, Lombarden 23.30 ** Berliner Effektenbörſe. heimiſchen Banken und die Nachwirkung der Jahresabſchlüſſe der Hamburger Paketfahrtgeſellſchaft bei, die Börſen⸗ kreiſe in ihrer zuverſichtlichen Beurteilung zu beſtärken. Von Mon⸗ uwerten gewannen Rombacher, Gelſenkirchner und Harpener m mehr als 1 Prozent, Dortmunder und Hohenlohe ſtellten ſich im Jerlaufe um 1 pet. höher als geſtern, dagegen ſchwächten ſich Laura⸗ ite nach aufänglicher Feſtigkeit wieder ab und gingen etwas, ebenſo (Fondsbörſe). über Wrivattelegramm des General- Anzeigers) Berliu, 9. Febr. ber Wirkung des amerikaniſchen Aktiengeſetzes die Anſichten noch weit auseinaudergehen u. die geſtrige Newyorker Börſe in ſchwacher Haltung ſchloß, machte hier die Erholung weitere Fortſchritte. utigendem Einfluß auf die Spekulation waren die Londoner Idungen üher die für morgen in Ausſicht ſtehende Herabſetzung des Londoner Privatdiskonts und ferner die befriedigende Tatſache über die deutſche Roheiſenpreiserzeugung im Monat Januuar. ſonders trugen noch Gerüchte Trotzdem hinſichtlich Von Be⸗ Jahresabſchlüſſe der ſehr vorteilhaften günſtige Bochumer, unter den geſtrigen Schluß zurück. Schiffahrts⸗ aktien ſchlugen der Führung der Paketfahrt nach. Den Banken⸗ aktien brachte die Spekulation mehr Intereſſe entgegen, beſonders waren Dresdner Bank begehrt und über 1 pCt. höher auf Tividen⸗ denſchätzungen von 81 pEt. Von Bahnen lagen amerikaniſche Werte feſter. Auf Prinz Heinrich Bahn⸗Aktien wirkte die Beſſerung des Montanmarktes günſtig ein. Der Fondsmarkt lag bei geringfügigen Kursveränderungen feſt. Von öſterreichiſchen Werten hoben ſich Lombarden etwas, während die übrigen im Ein⸗ klang mit Wien träge lagen. Das Geſchäft erlahmte allgemein im Verlaufe. Tägliches Geld—2½% pet. In dritter Bhrſenſtunde blieben bei ruhigem Verkehr die erreichten Beſſerungen behauptet. Aktiengeſellſchaften für Verkehrsweſen lagen zeitweiſe im freien Verkehr bei ſteigenden Kurſen lebhaft. Oberſchleſiſcher Eiſenbahn⸗ bdarf auf Meinungskäufe weiter anziehend. Induſtrie werte des Kaſſamarktes vorwiegend höher. Die Börſe ſchloß feſt, infolge der guten Haltung Londons für amerikaniſche Werte. Kanada ſtiegen beträchtlich auf Gerüchte von der anſehnlichen Erhöhung der Divi⸗ dende und Bonds. Berlin, 8. Febr.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 212.10—.—]Laurahütte 196.60 190 60 Disec.⸗Kommandit 196.— 195.90 Phönix 221 70 220.10 Staatsbahn—— 161.20 Harpener 209.30 207 60 Lombarden 23.20 23 20 Tend.: feſt. Bochu mer 246.70 245.20 Berlin, 8 Febr.(Schlußkurfe.) Wechſel London 20.475 20.475 Reichsbank 150— 149.70 Wechſel Paris 81.30 81.32Rbein. Kraditbank 137— 136.70 4% Reichsanl. 102 40 102.40] Ruſſenbank 159 70 159 40 4%„ 1909—.——.—Schaaffb. Banko J47.50 147 70 3 o Reich anl. 94.25 94.25 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.— 3%„ 1909—.——.— ktaatsbahn 161.80 161.— 30% Reichsanlethe 35.40 85.4) Lombarden 23.10 23.40 4% Conſols 102.40 102.40 Baltimore u. Ohio 114.40 113.70 30%„ 1909—.——.—Canada Paeiſte 180 40 179 80 3% 94.25 94.25 Hamburg Packet 134.90 136 10 37 0%„ 100%% diidd od 102 20 102 70 807 7 85 40 85.40 Bochumer 246 40 245.80 4% Bad. v. 191—.— 101.— Deutſch⸗Cuxembg. 217.70 216 90 4%„„1908/09 101.90 102— Dortmunder 91.70 91 30 3%„ eonv.———.—Gelſenkirchner 218.60 218 40 3%„ 1909/7—.——.—Harpener 208 70 208 70 3½% Bayern 93 60 93.60 Laurahütte 194.90 190 70 8% ſ Heſſen 93 10 93.10 Phönix 221 40 220 70 26% Heſſen 81.80 81.90] Weſteregeln 224 50 223.— 30ſ% Sachſen 84.80 84.10 Allg. Elektr.⸗Geſ. 259.20 258.20 %½ Ictpaner 1905 98.10 98.20 Anilin 436 50 435.70 80% Italiener—.——.—[Anilin Treptow 349 70 348.50 4% Rufſ. Anl. 1902 91.— 90 90] Brown Boveri 199.70 198.70 4% Bagdadvahn 87.30 87.30 Chem, Albert 461— 460.— Oeſter. Kreditaktien 212 80 212 20 D. Steinzeugwerke 2490 20 240 20 Berl. Handels⸗Geſ. 183 20 183.10 Elberf. Farben 467.— 470— Darmſtädter Bank 137.80 137.50 Celluloſe Koſtheim 202— 202.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 157 40 157.70 Rüttgerswerken 170— 190.50 Deutſche Bank 258.20 257.90] Jouwaren Wiesloch 107.50 108.— Dise.⸗Kom nandit 196.20 196 10 Wf. Draht. Langend. 253.— 252.— Dresdner Bank 165.— 165.70] Zellſtoff Waldhof 283 70 288.80 Privatdiskont 2¾ e% W. Berlin, 8. Febr.(Telegr.) Nachbbrſe. Kredit⸗Aktien 212 10 212,.20J Staatsbahn 161.70 161.— Diskonto Komm. 196— 196,10 Lombarden 23.— 23 20 Londoner Effektenbörſe. London, 8. Febr.(Telear.) Anfangskurſe der Effettenbörſe. 2% Conſols 82— 82½ Moddersfontein 12˙ 12½% 3 Reichsauleihe 84% 84½% Premier S15 4 Argentinier 91/ 91½)]Kandmines 9% 9½ 4 Italiener 102/ 102¾ Atchiſon comp. 117¼ 1185% 4 Japaner 93/ 94—Canadian 184% 184 3 Mepikaner 35˙% 35˙¼ Baltimore 113¼ 112½ 4 Spanier 94¾ 94¼ Chikago Milwauket 151½ 149— Ottomanbank 18½ 18ʃ½ Denvers eom. 41/½ 37˙½/ Amalgamated 80— 73½Erie 28½ 27/ Angeondas 10¼ 97%/ Grand TrunkIII pref. 50˙% 501/ Rio Tinte 77 20% 20˙%½ Central Mining 165/ 16ʃ½ↄLouisville 1487 147— Chartered 2½ 32ʃ% Miſſouri Kanſas 41% 40%½% De Beers 19— 189%/ Ontario 45˙% 45— Gaſtrand 5½ 51½ Southern Pacifte 128% 1241½ Geduld 2% 2½ Union com. 189½% 184½ Goldſields 6——Steels eom. 82 ½ 77½ Jagersfontein 91% 9½%] Tend. unregelm. Wiener Börſe. Wien, 8. Febr. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 675.50 670,200 Oeſt. Kronenrente 95.90 95.95 Länderbank 505.— 503.50„ Papierrente 99.— 99.10 Wiener Bankverein 549.70 549.50[„ Stlberrente 99.— 99.10 Staatsbahn 757.— 755.70 Ungar. Goldrente 114.15 114.15 Lombarden 124.70 126.-.„ Kronenrente 92.35 92.35 Marknoten 117.58 117.55 Aipine Montan 742.— 789.50 Wechſel Paris Wien, 8. Febr. 95.58 95.58] Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 674 50 674.20 Buſchtehrad. B. 961— 960.— Oeſterreich⸗Ungarn 1782 1764 Oeſterr. Papierrente 99.— 99.10 Bau u. Betr..⸗G,—.—„ Silberrente 99— 99.10 Unionbank 604.— 605.—„ Goldrente 117.70 117.85 Ungar. Kredit 817.— 814.—[Ungar. Goldrente 114.20 114.10 Wiener Bankverein 549.— 55).ĩT!]„ Kronenrente 95.40 92.40 Länderbank 505.— 504.— Wch. Frankf. viſta 117.58 117.57 Türtk. Loſe 232.— 238.—]„ London„ 240.62 240.67 Alpine 743.— 740.— Paris„ 95.58 95.60 Tabakaktien———, Amſterd.„ 199.85 199.35 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.11 19.11 Holzverkohlung 28.55 23 95/ Marknoten 117.58 117.57 Staatsbahn 756.— 153.—Ultimo⸗Noten 117.56 117.58 Lombarden 126.50 126 20]0 Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 8. Febr.(Telegramm.)(Produftenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. +5 8. 7. 8. Weizen per Mai 223.25 224.-Mais per Mai „ Juli 223.50 22475 „ Sept. 210.75 210.50 85 17———— Roggen per Mai 17150 172—]Rübsl per Febr.—.— „ Juli 174.75 17558 Mat 54.40 54.60 „Septl, 5 52.40 52.50 Hafer per Mat 163.164.25 Spiritus Joer loes—.—J „Juli 165.— 166.25 Weizenmehl 30.50 30.40 —.——.[Roggenmedl 21.90 21 80 *Berlin, 9. Febr.(Produktenbörſel. Trotz des feſten Amerikas war das Geſchäft für Brotgetreide heute eher ſchwächer da die argentiniſchen Offerten unverändert und ruſſiſche nachgtiebiger lauteten. Das Geſchäft nahm einen ſehr ſchleppenden Gang, da die Auregung vom Imlanude fehlte. Roggen, Hafer, Mais, und Rüböl lagen geſchäftslos. Wetter: ſchön. *** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 7. Februar 1910. Die Stimmung auf dem Weltmarkte hat ſich in letzter Be⸗ richtswoche ruhiger geſtaltet; hervorgerufen durch niedrigere Notierungen Amerikas und Rußlands, in der Hauptſache aber infolge billiger Offerten von Argentinien und ſtärkere Ver⸗ ſchiffungen, die aber immer noch viel kleiner als in den Parallel⸗ wochen der Vorfahre ſind. Inländiſche Weizen und Kernen, welche immer noch weſent⸗ lich billiger als fremde Ware, bleiben geſucht und werden von unſeren Mühlen zu unveränderten Preiſen gerne aufgenommen. Die heutige Börſe war gut beſucht, infolge ſchleppenden Ge⸗ ſchäftsganges nahmen unſere Mühlen aber auch eine abwartende Haltung ein und erſtrecken ſich die Umſätze nur auf Deckung des notwendigſten Bedarfs. Weizen württemb. M. 23.25—23.75, fränkiſcher M. 28.50—24.—, bayriſcher M 24.25—24.75, niederbayriſcher nominell M.—.—, Rumänier M.—.———.—, Ulka M. 25.25—25.50, Saxonska Mark 25.25—25.50, Azima M. 25.25—25.50, Walla⸗Walla M.—.. Laplata, neu M. 25.——25.25, Amerikaner M.—.——.— Red⸗ winter M.—.———.—, Californier M.—.—..„Auſtralier F8F8 Kernen M. 23.25— 23.75. Dinkel M. 16.——16.50. Roggen württemb. M. 17.——17.50, Roggen bayriſcher M. 17.25 bis 17.75, Roggen ruſſiſcher M.—.—.—..—. 5 Gerſte württemberg. M. 16.——16.75, Gerſte Pfälzer nominell M. 18.——19.—, Gerſte bayrſſche M. 17.——18.50, Gerſte Tauber M. 17.——17.50, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M 21.—23.50, Gerſte Moldau M.—.———.—, Gerſte Anatolier M.—.———.—, Gerſte kaliforn. prima M.——, Futtergerſte, ruſſ. M. 14.75—15.25. Hafer württ. M. 15.25—16.50, Mais Laplata M. 17.50—17.75, Mais Mixed M.—.———.—, Mais Pellow M.—.———.—, Mais ruſſiſch Me.—.———.—, Mais Donau M. 17.50—17.75, Kohlreps nominell M.—.——..— Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 35.——36.— Mehl Nr. 1 M. 34.——35.—, Mehl 2 M. 38.——84.—, Mehl Nr. 3 M. 32.——33.—, Mehl Nr. 4 M. 30.——31.—. Kleie M. 10.50 bis Mk. 11.—(ohne Sack). **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſee Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 8. Februar 1910. Proviſtonsfrei! 0 Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten behalt käufer unter Vorbehalt:„ 2q„„üü————————————————————————————— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 310 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 230— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 56 5 Vorzugs⸗Aktien 101 98 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim alte Aktien 141 189 15 15 5 5 junge Akten 138 136 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 2240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 853fr Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 0 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 2123fr— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken— 323 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 122— Filterfabrik Enzinger, Worms— 183 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 70— errenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 98zfr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München 1233fr— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen 137— Neckarſulmer Fahrradwerke 143— Pacifie Phosphate Shares zunge— 6 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt—— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 104 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 134 Rheinmühlenwerke, Mannheim 5 140⁰— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 90zfr Stahlwerk Mannheim 110 Süddeutſche Mannheim— 100 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—.. 135 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Eiurichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe 40zfr— Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 160 für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl: Frauz Kircher. für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joes. Druck und Verlap der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Müller. asseler Hafer-Kakao wird bei Blutarmut und HBleichsucht als Kräftigungsmittel tausendfach ärztlich empfohlen Nur echt in blauen Kartons füür 1 Mk., niemals lose. Uerlangen die + CC 5422 belm Elnkauf von Bouillon-Würfeln stets ausdrücklich + MAa ponnon-Würtel u 5. Für ½— Liter je nach Geschmack. Der Mame MAGGI bürgt für vorzüglichste Qualltät! e 6 * Mannheim, den 9. Februar 1910. Feneral⸗Anzeiger.(Ahendblott!) Wenn ſie von hartnäckigem Bekanntmachung. Hautjucken Wir bringen hiermit zur Kenntnis des Publikums, befd Si daß ein Verzeichnis über die e durch im Monat Jauuar 1910 im den übermächtigen Reiz gepei⸗ Bereiche der elektriſchen nigt, Arme u. Beine mit den Nägeln bearbeiten müſſen und Straßenbahn gefundenen el ndGegenſtäude im Hausflur keinen Schlaf finden, verſchafft Ihnen 5998 des Straßenbahndepots⸗Ge⸗ bäudes, Nuitsſtraße 2712 Dr. Koch's Kühlſalbe während 6 Wochen zur Ein⸗ ſofort Erleichterung. Topf à 3 Mark. ſichtnahme ausgehängt iſt. Maunheim, 31. Jan. 1919. Maunheim Löwen⸗Apotheke E 2, 16 Städt. Straßenbahnamt: Löwit. 33200 Einladung Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ fahrt auf 33211¹ Dieustag, den 22. Februar 1910, nachmittags 3 Uhr in den großen Rathausſaal, Lit. F 1, 5 dahier anberaumt. Die Tagesordnung enthält folgende Gegenſtände: Erwerbung und Verpachtung von Liegenſchaften. Ankauf des Hauſes UU3 Nr. 81. Erhöhung von Schlacht⸗ und Viehhofgebühren. Erhebung eines Gemeindezuſchlags zur Hundstaxe. Erhebung einer Luſtbarkeitsſteuer. Subventionierung der Hochſchule für Muſik, hier deren Unterbringung im ſtädtiſchen Gebäude Unterbringung des ſtädt. Materialamts. Anſchaffung eines automobilen Krankentransportwagens Allgemeine Grundſätze über die Herſtellung und Unter⸗ haltung der öffentlichen Gehwege u. Kanalzuleitungen. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer 1, 6 u. 7 der Tagesordnung ſind am Tage der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne zur Einſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 7. Februar 1910. Der Stadtrat: Martin. Einladung Zur Wahl in den Stadtrat. Jnfolge Ablebens des Stadtrats Emil Magenau, der am 19. Januar 1909 anſtelle des verſtorbenen Stadtrats Alfred Duttenhöfer für deſſen Reſtdienſtdauer d. i. bis Herbſt 1914 als Mitglied des Stadtratskollegiums gewählt wurde, hat gemäߧ 18 der Städteordnung für die gleiche Reſtdienſtdauer eine Ergänzungswahl in den Stadtrat durch den Bürgerausſchuß ſtattzufinden. 33212 Zur Vornahme dieſer Wahl haben wir Tagfahrt in das Rathaus F 1, 5 dahier, 2. Stock, Zimmer Nr. 16 auf: Dienstag, den 22. Februar 1909, nachmittags von 294 bis 3½ Uhr anberaumt und laden bierzu die Mitglieder des Bürger⸗ ausſchuſſes ein. Der Einladung iſt ein Wahlzettel beigegeben. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Muterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und düürfen mit keinem Keunzeichen verſehen ſein: ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktapblatt, ſo⸗ mit s des normalen Aktenbogens von 38 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen desjengen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ kich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen.(8 22 der Wahl⸗Ordnung). Der Vorgeſchlagene iſt ſo zu bezeichnen, daß die Perſon des Gewählten unzweifelhaft zu erkennen iſt.(§ 23 der Wahl⸗Ordnung). iſt jeder Stadtbürger, deſſen Bürgerrecht nicht An Es können aber:: 1. diejenigen Beamten und die Mitglieder derjenigen Behörden, durch welche die Aufſicht des Staats über die Stadt ausgeübt wird, 2. die beſoldeten Gemeindebeamten, 3. Geiſtliche und Volksſchullehrer, 4. die beſoldeten Richter, die Beamten der Staats⸗ anwaltſchaft und die Polizeibeamten die auf ſie ge⸗ fallene Wahl nur annehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen. Vater und Sohn, Schwiegervater und Schwiegerſohn, Brüder und Schwäger, ſowie diejenigen, welche als offene sder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der nämlichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind, können nicht zugleich Mitglieder des Stadtrats ſein. Entſteht die Schwägerſchaft oder Geſchäftsverbindung im Laufe der Wahlperiode, ſo ſcheidet im erſten Falle das⸗ genge Mitalted, durch welches das Hindernis herbeigeführt worden iſt, im anderen Falle das den Jahren nach ältere Mitglied aus.(§ 12 der Städte⸗Ordnung). ö Das Bürgerrecht ruht: 1. bei den Entmündigten, ſtandeten; 2. infolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte während der Dauer dieſes Verluſtes; 8. nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer desſelben und ſo lange die Gläubiger nicht befrie⸗ digt ſind; 4. infolge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes.(§S 7 d der Städte⸗Ordnung). Zur Gültigkeit der Wahl der Stadträte iſt erforderlich, daß mehr als die Hälfte der Bürgerausſchußmitglieder ab⸗ geſtimmt hat. Andernfalls iſt alsbald eine neue Wahltag⸗ fahrt anzuberaumen(§ 16 der Wahlordnung). Als zum Stadtratsmitglied gewählt gilt nach§ 15 der Städte⸗Ordnung derjenige, welcher die meiſten Stimmen erhalten hat; bei Stimmengleichheit entſcheidet das Los. ( 17 der Wahl⸗Ordnung). Mannheim, den 5. Februar 1910. Der Stadtrat: Martin. 12— 2 Sg ee —, 9. 90 A4 Klemann. Mundtoten und Verbei⸗ Klemaun. Bekanntmachung. Die Be ſwilligung freier Schulmittel für Volksſchüler betr. Nr. 2885. Nach Beſchluß des Stadtrates ſollen wie ſeit⸗ her auch im kommenden Schuljahr an bedürftige Volks⸗ ſchüler auf Erſuchen ihrer Eltern freie Unterrichtsmittel verabfolgt werden. Die Geſuche ſind an die Klaſſenlehrer der in Frage kommenden Schüler zu richten. Für jedes Schulkind iſt ein beſonderes Geſuch einzu⸗ reichen. Für die Geſuche ſind ausnahmslos die vorge⸗ ſchriebenen Impreſſen, die in der Zeit vom—15. Februar unentgeltlich von jedem Klaſſenlehrer erhältlich ſind, zu verwenden. Die Einreichung der Geſuche hat unter genauer Beachtung des Impreſſenvordrucks in der Zeit vom 15.—25. Februar bei dem Klaſſenlehrer des betreffenden Schülers zu erfolgen. 5 33197 Mannheim, den 31. Januar 1910. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. L21 Bettfedern-Reinigung C21 J. Hauschild Exſte iſche, größte und leiſtungsfähigſte Zamtt mit Bace K. elettriſchen Kraftbetrieb. Auttrüge werden koſtenlos abgeholt und zurückgebracht. Bekanntmachung. Unterſtützung aus dem von Buſch'ſchen Ar⸗ menfond hier pro 1919 betreffend. Geſuche um Unterſtützung aus dem obigen Fond ſind längſtens bis zum 21. Fe⸗ bruar 1910 im Kaufhaus 111 Stock, Zimmer 113, einzu⸗ reichen. Später einkommende Be⸗ werbungen müſſen unberück⸗ ſichtigt bleiben. Wir bemerken daß nur katholiſche hieſige Arme unterſtützt und nur ſolche Geſuche einer näheren Prüfung unterzogen wer⸗ den können, welche gehörig begründet ſind und eine ge⸗ naue Darſtellung der per ſönlichen und ſonſtigen Ver hältniſſe der Bittſteller ent halten. 33195 Mannheim, 28. Jan. 1910. Siftungsrat des von Buſch'ſchen Armen⸗ fonds.: von Hollander. Schnitzler. Bekauntmachung. Die Verlegung des Frei⸗ bades im Induſtrie⸗ hafen in Mannheim betreffend. Nr. 5167PI. Die Stadt⸗ gemeinde Mannheim beab⸗ ſichtigt, das Freibad im In⸗ duſtriehafen ſtatt nach dem Bonadieskai nach der im neu vorgelegten Plane rot bezeichneten Stelle des Na⸗ chenhafens zu verlegen. hierbei, Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Be⸗ zirksamte oder dem Stadt⸗ rat Mannheim, binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Be⸗ kanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widri⸗ genfalls alle uicht auf pri⸗ vatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläue liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts — Zimmer Nr. 43— und des Bürgermeiſteramts hier zur Einſicht offen. 93214 Mannheim, J. Febr. 1910. Großh. Bezirksamt Abt. II: gez.: Hofheinz. Nr. 58771J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öf⸗ fentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Beſchrei⸗ bungen und Pläne während der nächſten 14 Tage in der Stadtregiſtratur Kauf⸗ haus, III. Stock, Turmbau — zur Einſicht offen liegen. Mannheim, 7. Febr. 1910. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Händel. Brkanntmachung. Holzverſteigerung im Waldpark Neckarau be⸗ treffend. Am Donnerstag, den 16. Februar ds. Is., vormittags 5210 Uhr beginnend, verſtei⸗ gern wir an Ort nud Stelle die beim Stümmeln der Weiden im Waldpark Neckar⸗ au gewonnenen Wellen und Sterholz, ſowie das bei den Säuberungsarbeiten gewon⸗ nene Holz öffentlich an den Meiſtbietenden. Zuſammenkunft an der Gießenſchleuſe beim Tier⸗ aſyl. 33209 Mannheim, 4. Febr. 1910. Städt. Tiefbauamt. Stauffert. Sidweſdeniſch⸗Schweiztriſh. Giterperlehr. Der vom 15. Dezember 1909 gültige Frachtſatz der Abteilung IIIl des Aus⸗ nahmetarifs Nr. 22(Ton⸗ erdehydrat uſw.] des Tarif⸗ hefts 2 ab Maunheim, Lud⸗ wigshafen und Ludwigs⸗ hafen ⸗Guiliniwerk nach Martigny wird mit ſofor⸗ tiger Wirkung von 263 auf 229 Ceutimes für 100 kg er⸗ mäßigt. 5576 Karlsruhe, 7. Febr. 1910. Großh. Generaldirektion der bad. Staatseiſeubahnen. Nellſch⸗Serbiſc⸗ Bülgariſch⸗ Akiſcher Güterperkehr. Auf 1. Februar 1910 iſt das Warenverzeichnis der Serien A und B des Aus⸗ nahmetarifs Nr. 23 im Heft 2 erweitert worden. Nähere Auskunft geben die Ver⸗ bandsſtationen. 5577 Karlsruhe, 5. Febr. 1910. Großh. Geueraldirektion der bad. Staatseiſenbahnen. Holz⸗Verſteigerung Aus Diſtrikt II der kir⸗ chenärgriſchen Waldungen, Gemarkung Maunheim⸗Kä⸗ fertal werden am 6195 Montag, den 14. Febr. d.., vormittags 210 Uhr im Rathaus Sanbhoſen gegen Zahlung vör der Ab⸗ fuhr öffentlich verſteigert: 259 Ster Scheit⸗ Nollen⸗ und Prügelholz, 596 Stück Wellen. Auskunft erteilt Wald⸗ hüter Hertel in Saudhofen. Maunheim, 8. Febr. 1910. Evaugeliſche Krlektur. Brikets angenehmstes and billigstes Brenn- materlal für Zimmer und Küche Bei mindestens 15 Ztr. Mk..10 per Zentner frel Keller Ruhrfeftschrot Seaschene und. gesiebte Ruhrnusskohlen Beste Smgläische Anthraeitkohlen Eiformbrikets Gas- und Zechenkoks für Füllöfen u. Centralheizungen 2u bill. Tagespreisen. 4. * 1 — Garantiert richtiges Gewicht. Lieferung frei Kelſer. Heinrich Glock, G. n. b. I. .2 Teley! Nur erste Qualität. Prompte Bedienung. Hafenstrasse =Papiere in Rollen und Formaten. Muster zu Diensten. Louis Marsteller 0 2, 10 Kunststrasse. Telefon 1010. 6510% nne Störung des Berufs der Lebenswelss In Wenlgen Tagen prompter Erſolg bei Harnröhrenerkrankungen Auforitäten empfoßlen. Patentſchutz. Beſtaudteik: zinkd oltboorybenſdal.— In den Apotheken zu M..— Fabritk pharm. Präparate G. m. b. H, 436 Fraukfurt 85 WN. Elbeſtraße 105 Telephon 286138. wrkauen. I 9 2 2 Geſchäftsverkauf. 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