Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez, mel. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 50„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Ur. Anabhängige Tageszeilung. Täglich 2 Ausgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: aeee;, Telenna⸗Nassesetgs Direktionu. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbetten 341 Redaktioan 87 kenenden deaans Nr. 68. Freitag, 11. Jebruar 1910. —— eergee Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Celegramme. Eine Proteſtverſammlung gegen die Wahlrechtsvorlage m. Eſſen, 11. Febr. Im ſtädtiſchen Saalbau fand geſtern abend eine von der hieſigen demokratiſchen Vereinigung einbe⸗ rufene Volksverſammlung ſtatt, worin Proteſt erhoben werden ſollte gegen die Wahlrechtsvorlage. Die über 2000 Perſonen zäh⸗ lende Verſammlung beſtand zum weitaus überwiegenden Teile aus Angehörigen der ſozialdemokratiſchen Partei, der ja ſelbſt der ſtädtiſche Saalbau zur Verſammlung nicht zur Verfügung ſteht. Indes ſah man auch zahlreiche Beſucher aus bürger⸗ lichen Kreiſen, die auch nicht zu der demokratiſchen Vereinigung gehören. Unter den Rednern, die ſämtlich ſcharfe Kritik an dem Regierungsentwurf übten, befand ſich auch der ſozialdemokratiſche Reichstagskandidat Gewehr, der darauf hinwies, daß einige im Ruhrrevier mit ſozialdemokratiſcher Hilfe gewählte Zentrums⸗ abgeordnete ihrem Verſprechen, mit allen Kräften für die Ein⸗ führung der allgemeinen, gleichen und geheimen Wahl für Preu⸗ ßen einzutreten, nicht gehalten haben. Die Verſammlung nahm eine Entſchließung an, in welcher die Parteien des Abgeordneten⸗ hauſes aufgefordert werden, die Vorlage der Regierung abzuleh⸗ nen und die Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen gefordert wird. Als zum Schluſſe der Verſammlung von einem ſozialdemokratiſchen Redner, dem Arbeiterſekretär Limbertz dar⸗ auf hingewieſen wurde, daß die Verſammlung gewiſſermaßen unter einem Belagerungszuſtand ſtehe, da nicht nur vor und neben dem Saalbau, ſondern auch nach der Stadt zu die königl. Polizei in Maſſen aufgeboten ſei, da erhob ſich ein Sturm der Entrüſt⸗ ung. Der Redner forderte unter ſcharſen Angriffen auf das Ver⸗ halten der Polizei ſeine Parteigenoſſen auf, unter allen Umſtän⸗ den die Ruhe zu bewahren, was denn auch geſchah. Die Frage der Schiffahrtsabgaben im niederöſterreichiſchen Landtag. Wien, 10. Febr. Im niederöſterreichiſchen Landtage be⸗ antwortete der Statthalter die geſtern eingebrachte Interpella⸗ tion über die Einführung von Schiffahrtsabgaben auf den deut⸗ ſchen Strömen. Die Antwort verweiſt auf die durch die inter⸗ nationalen Verträge verbriefte Abgabenfreiheit der für die öſter⸗ veichliche Induſtrie wichtigen Elbe. Die öſterreichiſche Regierung verkenne nicht, daß durch den Beſchluß des deutſchen Bundesrats wirtſchaftliche und verkehrspolitiſche Lebensintereſſen Oeſterreichs gefährdet würden. Sie gebe ſich aber dennoch dem feſten Ver⸗ trauen hin, daß dieſe Intereſſen in den beſtehenden Verträgen ausreichenden Schutz finden würden. Die Regierung werde ſich gegenüber den Vorſchlägen zur Abänderung des ſtatus quo grund⸗ ſätzlich ablehnend verhalten. Wien und Petersburg. * Wien, 10. Febr. Zur Frage der Wiederherſtellung ver⸗ trauensvoller Beziehungen zwiſchen Wien und Petersburg ſchreibt die„Politiſche Correſpondenz“: Bei dem vertraulichen Charakter der zu dieſem Zwecke eingeleiteten Beſprechungen, die einen nor⸗ malen Verlauf nehmen und ſich befriedigend zu entwickeln ſchei⸗ nen, können Nachrichten, die bereits in dem gegenwärtigen Zeit⸗ punkte über Einzelheiten dieſer Aktion verbreitet werden, keinen Anſpruch auf Authentizität erheben. Es kann um, ſo mehr emp⸗ fohlen werden, den Ergebniſſen der ſchwebenden“ diplomatiſchen Verhandlungen geduldig entgegenzuſehen, als zu erwarten iſt, daß die Oeffentlichkeit in dem Augenblicke, wo dieſer Meinungsaus⸗ tauſch zum Abſchluß gekommen ſein wird, durch völlig beglaubigte Mitteilungen ausreichende Aufklärung erhalten wird. Zuſammenkuuft zwiſchen dem Zaren und dem König von England. OLondon, 11. Febr.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent des„Daily Chronicle“ in Helſingfors er⸗ klärt Grund zu der Annahme zu haben, daß in dieſem Jahre eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Zaren und dem König von Eng⸗ land ſtattfinden werde. Die allgemeinen Arrangements ſeien noch nicht getroffen, doch werde die Begegnung wahrſcheinlich in dem finniſchen Meere ſtatlfinden. Die Lage auf dem Balkan. OLondon, 11. Febr.(Von unſerem Londoner Bureau) „Daily Telegr.“ beſpricht heute die Lage auf dem Balkan und t aus, daß wenn auch die Berichte aus Athen neuerdings Lage auf dem Balkan als ungefährlich bezeichnen, doch eine gewiſſe Gefahr darin beſtehe, daß die Türkei entſchloſſen ſei, zur Klärung der Situation von den Mächten ſofort eine be⸗ ſtimmte Zuſage über den internationalen Status der Inſel zu verlangen. Dieſer Status der Inſel müſſe feſtgeſetzt werden, wie ihn die Mächte vor 12 Jahren ſtipuliert haben. Der Petersburger Korreſpondent desſelben Blattes meldet, daß die Pforte bereit ſei, der Inſel die Autonomie zu geben ohne Rückſicht auf die Reli⸗ gion, ſie verlangt aber, daß Kreta vorher dem rechtmäßigen Sou⸗ verän zurückgegeben werde. Die Schwierigkeiten des Kabinetts Asguith. OLondon, 11. Febr.(Von unſerem Londoner Bureau.) Zu einem endgiltigen Ergebnis ſcheint man in dem geſtrigen Miniſterrat nicht gekommen zu ſein, da eine Fortſetzung desſelben für heute morgen anberaumt wurde. Es heißt, daß der Miniſter⸗ präſident vorläufig nicht nach Brighton zum König reiſen werde, was gleichfalls bedeutet, daß kein Reſultat erzielt wurde. Selbſt⸗ verſtändlich iſt es aber ganz gut möglich, daß ſich Miſter Asquith noch heute morgen zu einer Audienz beim König begeben wird, wenn es in dem heutigen Miniſterrat zu einer Einigung kommt. Ob es richtig iſt, daß wie die konſervativen Blätter behaupten, es zu einer völligen Spaltung im Kabinett Asquith gekommen iſt, ſei dahingeſtellt. Daß im Miniſterium Uneinigkeit herrſcht, glaubt man übrigens aus folgenden Beobachtungen erkennen zu können: Nach dem geftrigen Miniſterrat begaben ſich die als gemäßigt be⸗ kannten Mitglieder der Regierung zu Sir Edward Grey in das auswärtige Amt, um ſich mit ihm zu beſprechen, während die als Heißſporne bekannten Miniſter, natürlich auch Winſton Churchill zu Grey in deſſen Wohnung fuhren. Miſter Redmont, der Führer der iriſchen Nationaliſten hielt geſtern in Dublin eine Rede, die heute von einem Teil der Preſſe mit Recht als ein Ultimatum an die Regierung bezeichnet wird. Er ſagte, daß die Vetobill zuerſt angenommen werden müſſe und daß die iriſche Partei ſich auf keinen Fall darauf einlaſſen werden, zuerſt das Budget zu er⸗ ledigen. Die Regierung müſſe andernfalls mit der ſchärfſten Oppoſition ſeitens der Iren rechnen. Bemerkenswert iſt es, daß auch einzelne konſervative Blätter auf demſelben Standpunkt ſtehen. Andere konſervative Blätter betonen dagegen immer wie⸗ der, daß erſt das Budget erledigt werden müſſe, da die Finanzen des Landes ſonſt in ein vollſtändiges Chaos geraten. — Herr von Bethmann⸗Hollweg und die Demokratie. Aus dem ausführlichen und anſchaulichen Bericht unſeres geſtrigen Abendblattes wiſſen die Leſer, daß geſtern im preußiſchen Abgeordnetenhauſe nicht nur Herr von Bethmann⸗ Hollweg eine große Rede gehalten, voll der Gedanken, die wider den Strom der Demokratie ſchwimmen, ſondern daß noch vor ihm ſeine eptremſten Weltanſchauungs⸗Antipoden, die Sozialdemokraten, eine der leider bei dieſen Kul⸗ turträgern noch immer üblichen Dummejungenſtreiche be⸗ gangen haben— juſt als wollten ſie dem preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten einen ſchlagenden Beweis liefern für ſeinen ver⸗ ächtlichen Aphorismus, daß die Demokratiſierung des Parla⸗ mentarismus beigetragen hat, die politiſchen Sitten zu ver⸗ rohen. Wir können dieſe bedauerliche Entgleiſung der preußiſchen Sozialdemokratie nicht gut übergehen, die auch von den ſüddeutſchen„Genoſſen“ ſicher aufs ſchärfſte mißbilligt wird(oder nicht?), aber es genügt wohl, ſie mit einem kurzen Wort zu ſtreifen und zu verzeichnen als einen Verſtoß gegen die guten Sitten, auf die unſere deutſchen Parlamenten trotz Herrn von Bethmann⸗Hollweg ſehr halten, und weiter als eine hahnebüchene politiſche Dumm⸗ heit, mit der in der realen politiſchen Welt garnichts im Sinne der Demokratie erreicht wird, weit eher im Sinne der Reaktionäre und der Gegner der Demokratie. Ein Freikon⸗ ſervativer rief während des Radaus den Sozialdemokraten zu: Und den Leuten ſoll man das allgemeine gleiche Wahl⸗ recht geben? In der Tat, der zweckloſe Skandal der Genoſſen wird nur den Scharfmachern und den Gegnern jeglicher Er⸗ weiterung der Volksrechte Waſſer auf die Mühle liefern, Herr v. Bethmann⸗Hollweg hat aber dieſen Emanationen der eytremen Demokratie nur ein geringſchätziges Lächeln gezeigt, der Verächter der Demokratie wird ſie nicht mehr lieben gelernt haben u. wird ſich nun wohl erſt recht mühen, ſeine Feindſelig⸗ keit gegen die Demokratie dem preußiſchen Beamtentum ein⸗ zuimpfen. Auch eine Politik, aber eine ſchlechte! Und nun zu Herrn von Bethmann⸗Hollweg ſelbſt und ſeiner Rede wider den aufrüheriſchen Geiſt der Zeit. Denn das iſt doch wohl die Quinteſſenz ſeiner Worte, die der ſtaatswiſſenſchaftlichen Theorie vielleicht noch einige Zeit Stoff zu nachdenklichen Betrachtungen geben von dem Strom der politiſchen Praxis und der demokratiſchen und ſozialen Forderungen der Gegenwart aber bald ver⸗ kommenden 6„„ üb eeeee ſein werden, wie 91 öch ſtwahrſchein rlich Sprecher ſelbſt; viele ſolche Reden wird der kanzler und 2 iniſterpräſident dem Volke und ſeinen tretern ſchwerlich bieten können, es müßte denn ſein, ſie er⸗ lebten plötzlich das große Geſetz der Wandlung und ſchmi ſich unter den e rleuchteten Abſolutismus des Philo auf Bismarcks Platze. Seine Verteidigung der preußiſchen Wahlrechtsbo kann man ja kurz abtun. Es iſt hier ſchon geſtern geſe worden, daß die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchon genau da zu ihrer Rechtfertigung behauptet hat, und was ſie kü iſt bon der Preſſe aller Parteien faſt ſo gründlich ze worden, daß es auch Herrn von Bethmanns Dialekt! gelungen iſt, ſie wieder zu einem organiſchen, brauch! Ganzen zuſammenzuflicken und den Parteien angenehm machen. Dieſe letzteren hat er ja, mit Ausnahme der Soz demokratie, nacheinander umworben und umſchmeichelt, er hat nicht viel Gegenliebe gefunden, obſchon er als Dip kam und als angeblich geſchickter Unterhändler, der Partei vorrechnete, daß ſie bei dem Geſchäft eigentlich mir zu verlieren und zu gewinnen nur die Sozialdemokratie hätt Er wird heute aus der Preſſe der verſchiedenen Parteie ſehen, daß ſeine Rede zugunſten der Wahlrechtsvorlage die Rechte noch die Linke befriedigt hat, und dieſe Stimm der Preſſe ſind doch eine reale Macht, auch wenn Herr von Bethmann⸗Hollweg ſie ebenſo gering ſchätzt wie das Parſe ment. Er wird weiter zwiſchen zwei Stühlen ſitzen, weder der Mann der Rechten, noch der Mann der Linken, ein Eir ſamer, aber kein Führer. Man hat den Eindruck, was etwa aus der Wahlrechtsvorlage wird, das wird unter den Par⸗ teien ausgehandelt werden, das Ergebnis der im Parle ment ſich meſſenden Kräfte ſein. 95 Der Rede Schwergewicht liegt 0ferl Er umfaſſenden Vorſtoß des Miniſterpräf die Demokratie, nicht als Parteibegriff gefaß als eine große ſoziale und geiſtige Bewegung un die verurteilt werden mag, aber vorhanden ſtreitet Herr von Bethmann⸗Hollweg, ehrlich un muß man ihm zugeſtehen, und als ein Mann von preußiſchen Staatsgefühl, daß man an Bismarckſe anſchauung gemahnt wird, wenn Herr v. Bethmann⸗Ho ͤln ausruft, wir wollen unſere preußiſche Eigenart n kümmern laſſen. Und verkümmert wird ſie Eindringen der Demokratie in Preußen und dieſe! dringt ein durch eine liberale Reform des preußiſche rechts. Preußens Eigenart aber iſt der Grundpft Reichsgründung und der Grundpfeiler des heutigen Reiches. Das iſt ein geſchloſſenes Syſtem, das Achtun; dient, auch wenn wir ſogleich ſagen müſſen, ſeine Ze dahin. Die Eigenart Preußens, die Herr von Beth Hollweg meint, und die ganz ohne Frage noch Generation politiſche und geſchichtliche Großtaten hat, ſie hat für die heutige Zeit ihre Bedeutung Die Welt iſt jünger geworden, umgewandelt durch die d kratie, deren Seele das Parlament iſt und deren Geiſt Preſſe, und wenn Preußen die Fenſter ſchließt vor dief demokratiſchen Geiſte und ſein Miniſterpräſident Parlame und Preſſe mit einer ebenſo unklugen wie ungerechten achtung behandelt, dann wird Preußen in ſeiner vergar Eigenart erſtarren und nicht die Rolle im heutigen D land ſpielen können, die Herr von Bethmann⸗Ho zuſchreiben will.„Herr von Bethmann iſt kein geto Reaktionäre im Sinne der oſtelbiſchen Junker, die ihre Klaſſenvorteile bedacht ſind, er iſt Reaktionär eines veralteten preußiſchen ie dee der Größe Preußens und Deutſchlands wird nur lebendig bleiben und in Deutſchland können, wenn es ſich mit allen lebendigen Kre verbindet, das war früher ſein Ruhm, ſeine Grund ſeiner Macht geweſen, heute aber ſind die l nicht wie Bethmann⸗Hollweg als einen wüſten un ſchwommenen Maſſendrang zum Gleichmachen und Nivel aller Kräfte, ſondern als die heute einzig mögliche p Form, allem berechtigten ſozialen und kulturellen Freis drange der Individuen und der Klaſſen den Weg ins Fre zu verſchaffen. Herr von Bethmann⸗ Hollweg verſteht das Weſen de Demokratie nicht, ſeine geſtrige Rede zeigt daß er in Staat anſchauungen, in ſozialen Vorſtellungen lebt, von denen nie den Weg zu ihr finden wird. Daher kann er auch der Führer des Preußen, der im heutigen Pr lebendigen und nach oben drängenden Kräfte ſein. miniſte rpröſidenklicher Bannſtrahl wird das Parlam chaffen, und die Preſſe wird ebenſo weiter blühen und Sinne der Demokratie wirken, auch wenn ein p Miniſterpräſident ſie noch ſo ſehr verachtet. geht weiter, über Herrn von Bethmann⸗ das, was er als Preußens Eigenar efern wi 2ene, —5 Generat⸗Auzeiger.(Mitiagblatt) Mannheim, 11. Februar. Die Stunde gehört der Demokratie und ein kluger, weit⸗ blickender Staatsmann wird ſich an die Spitze der von ihr gebotenen Kräfte ſtellen, ſie vorwärtstreiben oder hemmen oder in andere Richtung bringen, je nachdem derNutzen des Staatsganzen es erfordert, ſo wie Bismarck es machte, wenn er die berühmten„Imponderabilien“ in ſeine Rechnung zog oder auf den„hallenden Schritt Gottes durch die Welt⸗ geſchichte“ lauſchte. Herr von Bethmann ſtemmt ſich, mit Mut und Ueber⸗ zeugungstreue gewiß, aber ohne ſtaatsmänniſchen Geiſt den unwägbaren und doch ſo realen Kräften der Demokratie enkgegen, ſtatt ſie in das richtige Bett mit Entſchlußkraft und Weitblick zu lenken. Aber das Rad rollt weiter und über ihm hin. Er kann die Reform des preußiſchen Wahlrechts hemmen und damit noch eine Weile Preußens Eigenart vor der Demokratie bewahren. Ins Leben überführen kann er ſein Staatsideal nicht mehr. Er mag noch Jahre als Reichskanzler und Miniſterpräſident weiter walten, der Staatsmann hat ſich geſtern ſeine eigene Grabrede ge⸗ halten und in der Geſchichte Preußens wird er nicht als Rad, ſondern als Hemmſchuh am Rade weiterleben. G. Vom badiſchen Landtag. J. W. Karlsruhe, 10. Jebr. Nach der viertägigen Ruhepauſe wurden heute die Etats⸗ heratungen mit friſchem Eifer wieder aufgenommen. Zur Beratung ſtanden die Einnahmen und Ausgaben des Titels: Höhere Schulen. Herr Abg. König, an dem die national⸗ Hberale Fraktion eine große Arbeitskraft gewonnen hat, er⸗ ſtrttete den Bericht der Budgetkommiſſion. Er wies vor allem darauf hin, daß keine Opfer geſcheut werden dürften, einen tüchtigen Lehrerſtand heranzubilden und machte in beredten Worten auf die große Zahl der nicht etatsmäßig beſetzten Lehrerſtellen gegenüber der etatsmäßigen aufmerk⸗ ſam. Dieſer Uebelſtand müſſe ſchleunigſt beſeitigt werden. Futereſſant waren ſeine Ausführungen über die humaniſtiſche Bildung, die er im Gegenſatz zu manchem der folgenden Debatteredner bevorzugt wiſſen möchte. Weiter trat er ent⸗ ſchieden für die Uebernahme aller Schulen in ſtaatliche Ver⸗ waltung ein. Die Schulen müßten als Staatsaufgabe be⸗ ktrachtet werden und nicht als Sache der Gemeinden. Doch Eine baldige Erfüllung dieſes Zieles wird wohl kaum in Aus⸗ ſicht ſtehen, wenn man die ungünſtige Finanzlage des Landes Hetrachtet. Warme Worte fand Herr König in der Frage des Mädchenſchulweſens. Das Gebiet der Frau ſei ſo uni⸗ Verſell, daß die Mädchenſchulbildung weitgehend gefördert werden müſſe. Auf ſeine diesbezügliche Anfrage teilt der Herr Stagatsminiſter mit, daß bei dem gleichzeitigen Unter⸗ kicht von Knaben und Mädchen gute Erfolge erzielt worden ſinnd Lebhaft trat der Berichterſtatter für die Durchführung des Prinzips der konfeſſionell gemiſchten Volksſchule und der Lehrerſeminare ein. Es iſt erfreulich, daß die national⸗ lüberale Fraktion für dieſe Frage diesmal geſchloſſen und Zuſtimmung zur Simultanſchule grundſätzlich gegeben. In Volksſchule iſt dieſes Prinzip auch im allgemeinen durch⸗ rk worden, nicht aber in den Lehrerſeminaren. Die Fraktionen des Großblocks brachten darauf in der heutigen Sitzung einen Antrag ein, worin die Regierung erſucht wurde, die Simultaniſierung der Lehrerſeminare praktiſch zur Durch⸗ führung zu bringen. Dieſer Antrag wurde von dem Abg. Frank begründet. Er wies darauf hin, daß der jetzige Zu⸗ ſtand eine Halbheik darſtelle und abgeändert werden müſſe. Der Staatsminiſter behielt ſich im allgemeinen eine Stellung⸗ nahme zu dem Antrag vor, verſuchte aber doch ſchon, die Sache ſo hinzuſtellen, als ob auch bezüglich der Seminare keine kon⸗ ſeſſionelle Trennung ſtattfinde. Er wies darauf hin, daß 3 B. in der Anſtalt zu Meersburg auch„ein“ evangeliſcher Lehrer vorhanden iſt. Im Uebrigen war er der Meinung, daß mit dem Antrage nur bezweckt ſei, die Lehrer von der Religionsunterrichterteilung zu befreien. Dem könne die Regierung nicht ſtattgeben. Dieſe Abſicht des Antrages be⸗ ſhritt der Abg. Hummel ganz entſchieden. Die Fragen, ob humaniſtiſche, ob Realſchulbildung, ob gemeinſchaftlicher Unterricht von Knaben und Mädchen er⸗ teilt werden ſoll oder nicht, rieſen eine lebhafte Ausſprache hervor. Abg. Dr. Frank brachte dann noch den Fall Rödel zur Sprache, was den Herrn Staatsminiſter zu einer energiſchen Verteidigung der Stellung des Oberſchulrates veranlaßte. SGroße Heiterkeit weckten zum Schluß noch die Wünſche ütig eintreten wird. Die Regierung hatte bislang ihre des Lonſervativen Abg. Banſchbach, der mit ſeltener Beſcheiden⸗ heit die Errichtung der verſchiedenſten Schulanſtalten in Mosbach von der Regierung verlangte. Daß er nicht noch die Errichtung einer Univerſität dort verlangte, überraſchte allgemein. Sicher iſt anzuerkennen, daß Herr Banſchbach die Lokalintereſſen Mosbachs als Hauptaufgabe ſeiner parla⸗ mentariſchen Wirkſamkeit auffaßte. Die Debatte wurde um 7 Uhr abends abgebrochen und Freitag nachmittag 3½ Uhr vertagt. ——U—„%„—— 25 Badiſcher Landtag. W. Karlsruhe, 10. Februar. 2. Kammer.— 32. Sitzung. Präſident eröffnet kurz nach.15 Uhr die Sitzung. Regierungstiſch ſind anweſend: Staarsminiſter Frhr. v. Duſch und mehrere Regierungskommiſſäre. f der Tagesordnung ſteht: Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über das Budget Gr. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts für 1910 und 1911. Ausgabe Titel X, Einnahme Titel III 8 1 Unterricht, 11 Höhere Schulen. Bericht⸗ erſtatter: Abg. König. Sekretär Abg. Odenwald gibt dem Hauſe die neuen Ein⸗ gänge bekannt: Petitionen: 1. des Badiſchen Vereins für Frauen⸗ ſtimmrecht, das Gemeindewahlrecht betr., 2. des Höribahnkomitees wegen Erſtellung einer Staatsbahn von Radolfzell durch die Höri mit Anſchluß an die Schweizeriſchen Bundesbahnen, 3. der Be⸗ amten der Koſtenreviſion bei der Gr. Zoll⸗ und Steuerdirektion um Einreihung in die ihrer Dienſtaufgabe entſprechende Gehalts⸗ klaſſe, 4. der techniſchen Aſſiſtenten und Hochbauaſſiſtenten der Eiſenbahnverwaltung um Ausgleich der beim Vollzug des Be⸗ amtengeſetzes unterlaufenen Härten, 5. der Vereinigung der Hoch⸗ und Tiefbautechniker der Gr. bad. Staatseiſenbahnen um weitere etatsmäßige Amtsſtellen und Verbeſſerung der Einkommensver⸗ hältniſſe, 6. des Kanzleiaſſiſtenten Georg Singler bei der Großh. Forſt⸗ und Domänendirektion um Einreihung unter J 3b des Ge⸗ haltstarifs, 7. des Schutzmanns a. D. J. Böttger in Freiburg um Verwendung als Amtsdiener, 8. Nachtrag zur Petition des Lud⸗ wig Pabſt in Wiesloch um Entſchädigung; 9. Schreiben Sr. Exzellenz des Herrn Miniſters des Gr. Hauſes und der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten des Inhalts, daß er bereit ſei, die In⸗ pellation der Abgg. Maier und Genoſſen in betreff der Löhne in der Waggonfabrik Fuchs in Kirchheim zu beanſworten; 10. Schreiben Gr. Miniſteriums des Gr. Hauſes und der auswär⸗ auf Des tigen Angelegenheiten mit der Nachweiſung über den Fortgang des Eiſenbahnbaues in den Jahren 1908 und 1909 und den hier⸗ für aus Mitteln der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe beſtrittenen Aufwand. Die Petitionen werden den entſprechenden Kommiſſionen überwieſen. 9. dient zur Kenntnisnahme, 10. geht an die Bud⸗ getkommiſſion. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. König(nuatl.) erſtattet den Bericht der Budgetkommiſſion. Dieſe beantragt, für das Budgetjahr 1910 und 1911 zu genehmigen: In Ausgabe: A. ordentlicher Etat, jeweils pro 1910 und 1911, alſo für je ein Jahr). Oberſchulrat 234 200., b) Kreisſchulviſitaturen Mk. 164400, e) Gymnaſien 1 056 300., ch) Lehrerbildungsanſtalten 734 400., e) Blinden⸗ und Taubſtummenanſtalt 202 700., 1 Realanſtalten 1 146 100., g) höhere Mädchenſchulen 182 700 Mark, h] Frauenarbeits⸗ und Haushaltungsſchulen 38 500., i) für beſondere Unterrichtszwecke 25 500., zuſammen 3 734500 Mark. B. außerordentlicher Etat, für beide Jahre zuſammen: 549 160 M. In Einnahmen: ordentlicher Etat, jeweils pro 1910 und 1911, alſo je für ein Jahr 10 150 M. 0 f a Es iſt in jedem Landtag beantragt und ein Miniſterium für Unterricht die Regierung ablehnend verhalten. Nach meiner Anſicht mit Re wir haben gerade Miniſterien ge⸗ nug. Ueber einen weiteren Antrag auf Grrichtung einer beſon⸗ deren Abteilung läßt ſich reden. Jetzt hat die Regierung einen Schulmamn an die Spitze berufen. Redner geht daun auf die ein. Jedes Syſtem erfordert tüchtige Lehrer. Darum igen Lehrerſtand zu Es müſſe angeſtrebt werden, daß die etatsmäßigen Lehrer⸗ ſtellen vermehrt werden und die Zahl der Aushilfsſteflen möglichſt verringert wird. augenblickliche Stand iſt ungünſtig, er neigt ſich den Aushilfsſtellen zu. Das Streben der Zeit geht nach Realſchulen. Die humaniſtiſche Ausbildung wird als unpraktiſch empfunden. Das iſt nicht ganz richtig. Ein praktiſcher Menſch wird auch auf dem Gymnaſium prabtiſch werden. Redner tritt für eine humaniſtiſche Bildung ein. Die Geiſtesbildung dürfe keine Dreſſur ſein. Die humaniſtiſche Bildung möchte Redner nicht miſſen. Eine Schule dürfe aber auch nicht nur der Erziehung des Geiſtes dienen, ſondern es müßten auch tüchtige Staatsbürger herangebildet wer⸗ den. Redner ſpricht der Regierung ſeine Anerkennung aus und hofft, daß ſie die bisherige Bahn im Schulweſen weiter wandeln werde. eben n hat Der 1. träge aufgehoben worden ſind. Es ſei nur eine Frage der Zeit, daß die Städte auch nicht mehr die Schulräume zu ſtellen brauchten. Die Regierung müſſe die Gymnaſien ganz nehmen. Die Schulen haben ſich zu A nicht nur den Städten dienen, ſondern auc Achten betr l gfrage 3 ſonders da dieſe zun in auf die Schulen ein. entgege müßfe die Regierung 57 Er erſuche die Reg fahrungen ſie praktiſch Knaben und Mädchen fahrung mit der Einrichtung v ſchulen gemacht worden ſi 0 kanten an höhe ten Gründen. Hierf gutes Beiſpiel hrer sip der konfeſſionell gemiſchte der Lehrerſeminare ſei wedter rch zuführen und mehr und mehr zu förderm. Das habe die Budgetkommiſſion r zu den Lehrerſeminaren. gut genug. Nur durch gen wer Prin⸗ er beſte beſchloſſen 5 8 Abg. Blümmel(Itr.): Die Bedeutung der Schule verlange, mehr und mehr vor⸗ wärts zu ſtreben. Es iſt Pflicht der Führer, das prüfen, ohne den Fortgang zu hemmen. Er ſpricht — Tempo zu der Unter⸗ richtsperwaltung das Anerkenntnis aus, daß ſie beſtrebt iſt, die Schulen zu entwickeln. Aber er müſſe eine kleine Einſchränkung ichen. Die Zahl der etatsmäßigen gegenüber den nichtebats⸗ mäßigen ſtände wie:4. Das ſei ungünſtig. Mit dem Gehalts⸗ tarif ſeien die akademiſch gebildeten Lehrer zufrieden. Dem nach höherer Bildung der Mädchen ſei entſprochen nan nicht ſo weit gehen, die Zulaſſung der Mädchen an den Knabenſchulen ohne weiteres zu geſtatten. Es iſt alles getan worden, was billigerweiſe zu ver ngen iſt. Die Frage der prinzipiellen Zulaſſung der Mädchen ſei zu verneinen. Redner habe an der Schule, der er vorſteht, gefunden, daß, was die Leiſtung der Mädchen anbelaugt, nichts einzuwenden ſei, aber anderſeits beſtänden Bed Die Nachteile überwiegen die Bedenken. Vorteile. Einen veredelnden Einfluß der Mädchen auf die Knaben habe er in den unteren Klaſſen nicht gefunden. Die Klaſſendisziplin iſt häufig gerade durch die Mädchen geſtört worden. Ungünſtig ſei auch die Schärfe der Ripalität zwiſchen den Geſchlechtern. Der badiſche Philologenverein habe ſich gegen 8 die gemeinſchaftliche Erziehung ausgeſprochen. ſich dann gegen die Erhöhung des Schulgeldes. Der Zugang zu den Mittelſchulen ſei ſehr k, doch werde ſich auch dieſe Frage nach den öffentlichen Bedürfniſſen richten. Vor allem müſſen die Aufnahmebeſtimmungen und die Prüfungen ſtreng gehandhabt Redner wendet — nicht Schlüſſe auf die Vorbildung in den Schulen ſelbſt ziehen. Dem lateiniſchen und griechiſchen Unterricht müßte die gebührende Stelle gewahrt bleiben. Den Spielnachmittagen ſtehe er nicht unſympathiſch gegenüber, doch ſolle man auch hier Maß halten. Der naturkundliche Unterricht ſollte mehr im Freien abgehalten werden, das ſei wertvoll beſonders für die Jugend der größeren Städbe. Bei der Beſetzung der Direkborenſtellen müſſe die Re⸗ gierung darauf achten, daß der Altersunterſchied gegenüber den Lehrern nicht allzu groß iſt. Redner ſchlägt dann für die Lehramtspraktikanten den Titel Lehramtsaſſeſſor vor. Prüſident Rohrhurſt macht dann Mitteilung von einem eingegangenen Antrage, unter⸗ zeichnet von allen Mitgliedern des Großblocks, dahingehend, die Regierung zu erſuchen, die von ihr grundſätzlich anerkannte Simultaniſierung bei allen Leh⸗ rerſeminaren praktiſch zur Durchführung zu bringen. Abg. Dr Frank werde den Antrag begründen⸗ Abg. Dr. Frauk(Soz.) führt aus, daß es nicht der Zufall ſei, daß die Realſchulen beſon⸗ ders in den Städten gefördert würden. Es liege ein Bedürfnis vor. Leute mit humaniſtiſcher Bildung dächten oft mit Zähne⸗ knirſchen an die Schulzeit zurück. Redner plädiert dann für die Realanſtalten. Die humaniſtiſche Bildung habe oft arg die kör⸗ perliche Ausbildung vernachläſſigt, gewiß nicht im Sinne der Griechen. Hinſichtlich der Spielplätze hoffe er, daß die Verhand⸗ lungen der Regierung mit den Städten zum Abſchluß gelangten. keine guten Erfolge bei der gemeinſamen Erziehung erzielt worden ſind. Das Leben trenne auch nicht. In moraliſcher Beziehung müſſe in einem gewiſſen Alter gewiß eine ſtrenge Schulaufſicht Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. EChreuvolle Auszeichnung. Der weithin rüßmlichſt bekannten Pianiſtin Frau Hedwig Marxy⸗Kirſch in Mannheim wurde bornt Herzog Karl Eduard von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha die Medaille fürr Kunſt und Wiſſenſchaft berliehen. Konzert Stern⸗Stoye. Am Donnerstag den 3. März, abends Uhr verauſtalten Fräulein Annie Stern und Herr Paul Stuye im Kaſino⸗Saal einen Lieder⸗ und Klavier⸗Abend. Neues Operettentheater. Heute Freitag wird bei bedeutend er⸗ mäßigten Preiſen die reizende Operette„Die geſchiedene Frau“ von Deo Fall zur Darſtellung gebracht. Das Intereſſe am neuen Operet⸗ ten⸗Theater nimmt ſeit dort wieder geordnete Verhältniſſe Platz ge⸗ griffen haben ganz bedeutend zu und waren die letzten Vorſtellungen faſt ausverkauft. Morgen Samstag wird der„Zigeunerbaron“ von Johann Strauß zum erſten Male bei billigen Preiſen aufgeführt. Spuntag nachmittag findet eine Volksvorſtellung ſtatt und zwar wird Millöckers melodienreiche Operette„Der Vizeadmiral“ zur Dar⸗ ſkellung gebracht. Die Preiſe bei dieſer Vorſtellung ſind für Logen Anb Orcheſterfaut. 1 ½, alle übrigen Plätze im Parkett 50 4, auf der Galerie 40 Die Proben für die große Operettennovitäl„Der Graf von Luxenburg“ von Lehar ſind in vollem Gange. N. Heidelberg, 9. Febr. In einer ſehr gut beſuchten Ver⸗ Hung der Landeskirchlichen Vereinigung des landes“ ſprach he ute abend Herr Univerſitätsproſeſſor Tüntmacher über das Thema„Peter Roſegger“, ein religtö⸗ chter unſerer Tage“. Mit außerordentlicher Lebendigkeit und aulichkeit ließ der Rebner das Bild des Dichters, ſeine äußeren Usſchickſaſe und ſeine innere Entwicklung die Hörer erleben. geigte, daß ſich in Roſegger, dem katholiſchen Oichter, der ein jerer des evangeliſchen Bundes wurde, die echte Religioſi⸗ erkörpert, vor welcher die Schranken der Konfeſſionen fallen.— auernbub, der vom Dorfſchneider zum Dichter wurde, iſt ein entant der modernen deutſchen Dichtung, die in der Heimat⸗ ſt reſtlos aufgeht und durch einen poetiſchen Realismus charak⸗ teriſtert wird. Roſegger's Poeſie wurzelt, wie die Anzengruber's und C. F. Meyer's ganz in der Heimat, ſpiegelt die Heimat wieder. Der pyetiſche Darſteller des Volkscharakters, der mit wunderbarer Geſtaltungskraft Menſchen von Fleiſch und Blut hinſtellt, hat aus em Leben der Heimat geſchöpft. Geſunder Realismus paart ſi i dem höchſten Idealismus; was Roſeggers Werken ihren 90 bleibenden Wert verleiht, das iſt nicht nur die packende realiſtiſche Schilderung der gewaltigen Alpenwelt, nicht nux die Treue und Schärfe der Charakteriſierxung, ſondern die durch und durch geſunde Weltanſchauung, die in tiefer Religioſität, in unerſchütterlichem Ewigkeitsglauben ihren letzten Grund hat.— Der Redner entwickelte Roſeggers Auffaſſung von Welt und Menſchen, unter Heranziehung zahlreicher Textproben, namentlich aus dreien ſeiner Werke:„Schrif⸗ ten des Waldſchulmeiſters“,„Jakob der Letzte“ und„Das ewige Licht“. Bühne kontra Preſſe. Aus Mainz, 9. Februar, meldet der „Frankf. Gen.⸗Auz.“: Als geeiguete Aſchermittwochsfeier ſpielt ſich heute vor dem Forum des Mainzer Landgerichts ein intereſſauter Preßprozeß ab. Das Präludium der Sache iſt kurz ſolgendes: Das Mitglied des Mainzer Stadttheaters, der Baritoniſt Pacyna, meldete ſich des Oefteren indisponiert. Einmal, als er wieder abſagen ließ, da ſeine Stimme zu ſehr belegt ſei, bat ihn der Direktor dringend, trotz ſeiner Unpäßlichkeit die Rolle zu übernehmen. Au jenem Abend war nämlich Frau Sigrid Arnoldſen als Gaſt anweſend, ſie ſollte die Gounodſche Margarete und Herr Paecyng den Mephiſto ſingen. Der letztere tat dies denn auch mit Widerſtreben, ſang natürlich dem⸗ entſprechend und mußte mitten in der Vorſtellung durch einen anderen abgelöſt werden. Darüber geriet der Opernreferent des „Mainzer Tagblatts“, Herr Würzburger, in einige Erregung. Er ließ ſeinem Unmut iu ſeiner Kritik die Zügel ſchießen; er ſchrieb u. ., Herr Paeyna ſei eigentlich immer indisponiert und er begreife nicht, wie man einen derartigen Herrn noch ſingen laſſen könne uſw. Herr Pacyna behauptet nun, er habe ein äußerſt günſtiges Eu⸗ gagement an das Dresdner Stadttheater in ſicherer Ansſicht gehabt; durch Ueberſendung der betreffenden Beſprechung an die maßgebende Stelle in Dresden ſei der Vertrag zunichte geworden und er ver⸗ langt nun von Herrn Würzbruger einen Schadenerſatz von 30 000 Mark. Eine Beleidimungsklage will Herr Pacyna erſt nach Er⸗ ledigung dieſes Zivilprozeſſes anſtrengen. Den Kläger vertritt Juſtiz⸗ rat Dr. Löb, der Beklagte wird durch Juſtizrat Dr. Görz vertreten. Die Verhandlung fand nicht ſtatt, da Opernſänger Pacyng einen größeren Schriftſatz eingereicht hat, zu deſſen Beautwortung die An⸗ gelegenheit auf Ende März vertagt wurde. Ibſeus Verhältnis zur bildenden Kunſt. John Paulſen ver⸗ öffentlicht in der däniſchen Zeitung„Politiken“ perſönliche Erinne⸗ rungen über die Beziehungen Ibſens zur bildenden Kunſt, die mancherlei neue, für die Charakteriſtik des Dichters nicht unweſent⸗ liche Beiträge bringen. Bekanntlich hat Ibſen ſich in ſeiner Jugend ſelbſt als Maler verſucht aber die Maleret nach ſeinem eigenen Geſtändnis in dem Augenblick beiſeite gelegt, als ſich der Plan der„Kronprätendenten“ in ihm bildete. Er hat den Verſuch praktiſcher Kunſtausübung auch nie wieder aufgenommen. Aber wie ſtand er nun ſpäter, in ſeiner Reifezeit, zur bildenden Kunſt? Paulſen erzählt, daß Ibſen ſu München und in Rom, wo er mit ihm zuſammen war, niemals die Galerien beſucht hat. Nicht die Alte Pinakothek, nicht den Vatikan, nicht die Galerie Borgheſe. Sein Tagesſpaziergang in Rom be⸗ ſchränkte ſich auf die Korſo⸗Tour und den Beſuch in ſeinem Stamm⸗ café, wo er die Zeitungen las. Dennoch wär es irrig, hieraus zu folgern, daß das Intereſſe für die bildende Kunſt u. ihre Schöpfungen in Ibſen erloſchen geweſen wäre, ſondern der Sachverhalt war, wie Paulſeu ausführt, der, daß der Dichter mit ihnen gleichſam abge⸗ ſchloſſen, daß er ſeine Stellung dazu genommen hatte. In früheren Jahren hatte er den Vatikau z. B. ſehr eifrig be⸗ ucht. Dort ſprach ihn der individuelle Realismus der römiſchen Portraitbüſten ſofort an, während er für die hohe Idealität der griechiſchen Werke nur nach und nach Verſtändnis gewonnen hat. Vor der Büſte des Julianus Apoſtata im Kapilol konnte er lange in Be⸗ trachtungen tief verſunken ſtehen, während ſich in ſeinem Geiſte der Entwurf von„Kaiſer und Galiläer“ bildete, Von den großen Geiſtern der Renaiſſance ſtand ihm Michekangelo am nächſten, mit deſſen ein⸗ ſamer Grüblernatur er ſich verwandt fühlte, während Raffael ihm gleichſam noch aus der Zeit„vor dem Sündenfall“ herzuſtammen ſchien. Bemerkeuswert iſt, daß Ibſen für den damgls noch recht unterſchätzten großen Barock⸗Bildhauer Bernini eine beſondere Be⸗ wunderung empfand. Zu den Kunſtwerken, die den tiefſten Eindruck auf ihn gemacht haben, zählt die ſchöne Geſtalt der tragiſchen Muſe im Vatikau, der Demoſthenes im Lateran und der praxiteliſche Faun im Vatikan. Seine Lieblingsſtätte in Rom, wohin er ſich flüchtete, um in Einſamkeit zu träumen, waren die melancholiſch⸗großartigen Caracalla⸗Thermen. In der Architektur ließ ihn bezeichnenderweiſe ſowohl die Autike als auch die Renaiſſance ganz kalt, während die gotiſche Baukunſt mächtigen Eindruck auf ihn machte. Er war ein großer Bewunderer des Marmordomes von Mailand, und er hat von ihm einmal geſagt:„Der Maun, der ſich des Planes zu einem ſolchen Werke unterfangen kounte, dem hätte es auch beifallen können, in ſeinen Mußeſtunden einen Mond zu machen und ihn in den Weltenraum hinauszuſchleudern.“ Ein neues Werk von Velasquez, eine Farbenſtudie zu ſeinem berühmten Bildnis des Papſt Innocenz., iſt bei einer Ausſtellung der Privatſammlung der Mrs. John L. Gardner in Feuway Court vor kurzem zum erſten Mal der Oeffeutlichkeit zugänglich gemacht worden. Die Zuſchreibung der Portätſtudie an Velasguez wird von Joſef Breck im Cicerone bejaht, da„kein Kopiſt einer ſolchen Natur⸗ nähe und Kraft der Auffaſſung fähig geweſen wäre, wie dieſe Studie werden. Von geringen Leiſtungen im Staatsexamen dürfe man Dem Abg. Blümmel müſſe er widerſprechen, wenn er ſage, daß Maunheim, ral⸗Anzeiger.(Mittagblatt) 75 0 gehandhabt werde. Hier im Anſchluß ſtelle er dann an die Regierung, ob ſie gewillt iſt, über zwei Fälle, die die Oeffenklichkeit ſehr beunruhigt hatten, Auskunft zu geben. Redner tritt dann ferner ⸗für die Abſchaffung des Einjährigen⸗Privilegs ein. Eine diesbezügliche Reform des Mittelſchulweſens ſei er⸗ forderlich. Bedauerlich ſei, wenn in einzelnen Staaten, wie jetzt in Preußen bei der Wahlrechtsvorlage,an dieſes Pripileg noch weitere geknüpft werden ſollten. Durch Stipendien des Staates müſſe geſorgt werden, daß begabte Volksſchüler die höheren Schu⸗ len beſuchen können. Aus dem Bauernſtande und aus dem Volke wüchſen viele Talente auf. Redner begründet dann den Antrag auf die Simultaniſierung der Lehrerſeminare. Der beſtehende Zuſtand ſei eine Halbheit. Er könne nicht verſtehen, wenn die Regierung in der Volksſchule die Simultanſchule anerkenne, aber in den Seminarien konfeſſionell getrennte Anſtalten habe. Die Durchführung der Simultaniſierung der Seminarien ſei erfor⸗ derlich. Ein eigenes Unterrichtsminiſterium müßten ſeine Frak⸗ Kionsgenoſſen noch weiter fordern im Intereſſe der Verantwort⸗ lichkeit. Eine Ausgeſtaltung des Oberſchulrats in ein Miniſte⸗ rium ſei notwendig. Redner bringt dann die Maßregelung des Lehrers Rödel in Mannheim zur Sprache. In dieſem Falle habe der Oberſchulrat nicht richtig verfahren. Redner geht kurz auf die Geſchichte des Falles ein. Der Mann ſei gemaßregelt worden, weil er nicht auch die Lichtſeiten des badiſchen Schulweſens in der in Frage ſtehenden Rede hervorgehoben habe. Er ſei der Mei⸗ nung, daß die Maßregelung unter dem Vorwande aus politiſchen Gründen erfolgt iſt. Die Meinungsfreiheit der Lehrer dürfe nicht gefährdet werden, das liege im Intereſſe des Staates. Wenn die Regierung nur ihre eigene Meinung hören wolle, ſo ſeien alle Lehrerverſammlungen überflüſſig. Er verlange eine Sicher⸗ ſtellung des Lehrerſtandes gegen Maßregelungen in ſolchen Fällen Abg. Kölblin(natl.) erklärt im Namen ſeiner Freunde, daß ſie dieſem Titel des Gtats zuſtimmen werden Dem Berichterſtatter ſpricht er Dank aus für die Ausführungen betr. der humaniſtiſchen Bildung. Die Schule ſei aus dem Formalismus herausgekommen. Dem allge⸗ meinen Bildungsdrang ſollen keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Die Realſchule ſei früher nicht ſo recht anerkannt worden, aber ſie habe ſich ihre Stellung erkämpft. Da, wo eine Hochſchulbildung nicht folgen ſolle, ſei die Realbildung am Platze. Der Staat müſſe ſich an den höheren Schulen der Städte betei⸗ ligen. Rein ſtädtiſche Schulen wünſchen wir nicht. Redner ſpricht dann der Regierung im Namen ſeiner Freunde den Wunſch aus, die Beiträge der Städte zu den Schulen aufzuheben. Der vom Abg. Blümmel vorgeſchlagene Titel eines Lehramts⸗ aſſeſſors ſei ja nicht mit hohen Koſten verbunden, es ſei deshalb nichts dagegen einzuwenden. Das normale Verhältnis der etats⸗ mäßigen Stellen ſei noch nicht hergeſtellt, das müſſe baldigſt ge⸗ ſchehen. Redner führt die Zahlen des Verhältniſſes an den Schulen in Mannheim, Donaueſchingen ete. an. Es liege im Intereſſe der Schule, daß hier ſchleunigſt Wandel geſchaffen wird. Redner bezeichnet dann als Uebelſtand das ungleiche An⸗ ſtellungsverhälinis der Philologen. Hier ſcheine die bekannte badiſche Sparpolitik zu wirken, was man nicht gutheißen könne. Eine Erhöhung des Schulgeldes dürfe nicht eintreten Auch das Schulgeld an den höheren Mädchenſchulen ſei zu hoch. An der Frauenbewegung dürfe man nicht achtlos vorübergehen. Der Ausbildung der Mädchen dürfe nicht eine extra Steuer auferlegt werden durch höheres Schulgeld. Unſer höheres Schulweſen ſei vorbildlich, und müſſe vorbildlich bleiben. Redner äußert dann noch mehrere Wünſche. So eine rinnenſeminare. Den Mädchenſchulen ſolle man gleichfalls die Berechtigung zuerkennen, das Einjährigen⸗Zeugnis auszuſtellen. Es ſei nun einmal als ein Zeugnis beſonders ſittlicher Reife etc. angeſehen. Die Berechtigung ſolle mit der Abſolvierung der -Klaſſen erfolgen. Die Coätation laſſe ſich nicht durchführen, ſie ſolle keine Regel werden. Er habe keine ſittlichen Bedenken, ſondern er ſei der Anſicht, daß die Veranlagung der Geſchlechter verſchieden iſt. Redner bezieht ſich hier auf eine kürzlich er⸗ ſchienene Schrift, aus der hervorgeht, daß aus hygieniſchen Gründen die Coätation abzulehnen ſei. Durch Spiel und Sport müſſen die Mädchen geſtärkt werden. Eine Reform des Mädchen⸗ turnens ſei erforderlich. Gleich wie der Abg. Frank wünſchen auch ſeine Freunde eine Erklärung der Regierung über die zwei Vorlommniſſe. Auf den Fall Rödel würden ſeine Freunde noch bei der Poſition Volksſchule zurückkommen. Staatsminiſter Frhr. v. Duſch bezieht ſich hinſichtlich der Frage eines Unterrichtsminiſteriums auf die früheren Erklärungen der Regierung. Auch jetzt könne die Regierung nicht zuſtimmen. Ein Bedürfnis liege nicht vor. Bei den Finanzen des Landes könnte kein weiteres Miniſterium er⸗ richtet werden. Hinſichtlich der humaniſtiſchen Bildung ſtimme er den Ausführungen des Herrn Berichterſtatters zu. Hinſichtlich der etatsmäßigen Anſtellung ſolle darauf geachtet werden, daß die Be⸗ förderungsverhältniſſe der Lehramtspraktikanten nicht zu un⸗ günſtig werden. Uebrigens würden ſich die Juriſten freuen, wenn ſie ein derartiges Avancement hätten. In der Frage der Coätation ſeien die Meinungen auch in der heutigen Diskuſſion geteilt. Auch was hier vorgetragen worden iſt, enthält keinen Grund für die Unterrichtsverwaltung, von ihrem jetzigen Verhalten abzugehen. Zugelaſſen werden dürfen Mädchen, er bekont„dürfen“, weil ein Zwang für die Schulen nicht beſteht. Die Erfahrungen, die *———KKKKK——''t,, tTZ——... beſitzt.“ Das Gemälde iſt etwa 2 zu 3 Fuß groß; ſeine Farbe iſt in warmen roten und braunen Tönen gehalten, mit feinen Abſchattie⸗ rungen in der Wiedergabe des Karnates. Es iſt in ſeinem Koloris⸗ mus außerordentlich ſchön und dem vollendeten Bilde in der objek⸗ tiven Beobachtung der Natur vielleicht überlegen; in einzelnen Par⸗ tien iſt eine bedeutende Durcharbeitung des Geſichtes wahrzunehmen, die ſich von der freieren Weiſe des vollendeten Porträts unterſcheidet. Auch die Pinſelführung iſt weniger flüſſig und deutet auf jenes Suchen nach der endgültigen Form, wie ſie für eine vorbereitende Studie charakteriſtiſch iſt. Das Bild bei Mrs. Gardner iſt ein Meiſterwerk in ſeiner Art und bereichert das Oeuvre des großen ſpaniſchen Meiſters um ein wichtiges Stück, da Vorſtudien zu ſeinen Gemälden bisher nicht bekannt waren. „Salome“ in London. Aus London wird berichtet: Richard Strauß'„Salome“, deren Aufführung in der britiſchen Hauptſtadt bekanntlich durch die Zenſur verhindert wurde, wird nun doch vor dem Londoner Publikum in Szene gehen. Aus einer Beſprechung führender Londoner Muſikliebhaber und Theaterintereſſenten, die im Hanſe des Lord Howard de Walden unter dem Vorſitz von Frederie Whelen ſtattfand, iſt die Gründung eines Londoner Opernver⸗ eins hervorgegangen, der es ſi Originalopern, bedeutende Werke fremder Kopmponiſten und vor allem Opern aufzuführen, die die Zenſur verboten hat. Das Komitee, das die genauen Arbeitspläne ſofort aufſtellen wird, iſt bereits ge⸗ 5 10 der Grkndnag äußerte ſich der Präſident des Bereins zu einem Interviewer:„Wir hoffen noch in dieſem Frühiahr durch bildet. den Opernverein e zu veranſtalten. Es iſt bereits be⸗ ſchloſſen, daß die erſte Oper, die 5 Rachern Sroe ein wird, deren Auffüßrungsrecht Thomas Becham uns b. weitere Förderung der Lehre⸗ ch zum Ziele geſetzt hat, engliſche wir aufführen, die„Salome“ von 1des m gemeinſchaftlichen Unterricht von Knaben und Mädchen Fenrecht worden ſind, ſeien gut und die Behörden hätten keinen Grund, abzugehen von dem bisherigen Verhalten. In der Schul⸗ geldfrage ſei den Gemeinden Freiheit gegeben. Richtig iſt, daß das Schulgeld der höheren Mädchenſchulen höher iſt. Das ſei auf Wunſch der Städte geſchehen. Für Gymnaſien ſei ein Maximum von 108 M. nicht zu viel. Mit den Staatsbeiträgen zu den Schulen ſtänden wir in Baden an der Spitze unter den übrigen Staaten. Die Realſchulen ſeien durchaus Sache der Städte. Baden ſtände auf keinen Fall in den Leiſtungen für die Schulen hinter anderen Staaten zurück. Von dem Titel Lehramtsaſſeſſor habe man geſagt, er koſte nichts, das ſei ſicher ſchön, aber man ſolle doch erſt ab⸗ warten, bis eine Klärung in dieſer Frage bei den Beteiligten ſelbſt eingetreten iſt. Er müſſe Verwahrung dagegen einlegen, wenn es den Anſchein habe, als ſtehe die Regierung dem unfreund⸗ lich gegenüber. Es liege kein böſer Wille vor. Wenn ein geeig⸗ neter Titel genannt werde, ſo ſei die Regierung gern bereit, dieſem Wunſche nachzukommen. Der Miniſter weiſt noch darauf hin, daß die jungen Philologen hier in Baden viel ſchneller zu dem Titel Profeſſor gelangten, als in Preußen, wo dies erſt nach 15 Jahren der Fall iſt. Er äußert ſich dann zu den angezogenen beiden Vorkommniſſen, die ſittliche Verfehlungen betreffen. Eine Aufklärung könne er nicht geben; er könne nur wiederholen, was er in der Kommiſſion darüber vorgetragen habe. Dazu, daß ein⸗ zelne Freunde mit der Sprache nicht herausgerückt ſind, könnte die Schulverwaltung nichts ſugen. Hinſichtlich des Antrages über die Simultaniſierung der Lehrerſeminare behält ſich die Regierung die Stellung vor. legenheit nicht. Es ſei nicht der Fall, daß die Seminarien kon⸗ feſſionell geſtaltet ſind. Es ſeien keine geiſtlichen Vorſtände der Anſtalten vorhanden. Die Geſtaltung erfahre lediglich eine prak⸗ tiſche Behandlung. So ſei in dem Seminar in Mersburg z. B. ein evangeliſcher Lehrer vorhanden. Mit dem Antrag ging es nur auf die Religionsunterrichtserteilung der Lehrer aus. Einer Aenderung in dieſer Frage könne die Regierung nicht zuſtimmen. Der Miniſter verteidigt dann die Maßregelung des Lehrers Rödel. Er bedauert lebhaft, daß die nationalliberale Partei noch mit ihrer Anſicht zurückgehalten habe. Er bedauere, wenn das etwa die An⸗ ſicht des Herrn Obkircher ſei.(Zwiſchenruf des Abg. Süßkind: Der iſt ja draußen). Der iſt zwar draußen, aber vedet doch noch. (Heiterkeit.) Den Oberſchulrat müſſe er gegen den Vorwurf ver⸗ wahren, nicht recht getan zu haben. Es handle ſich nicht um die freie Meinungsäußerung der Lehrer, es handle ſich um einen Mann, der in einer Verſammlung unſer Schulweſen in äußerſt abfälliger Weiſe hingeſtellt hatte. Dagegen müßte die Regierung ſich verwahren. R. habe eine Fülle von Bosheiten zuſammen⸗ getragen. Der Miniſter verlieſt einzelne Teile der Rödelſchen Rede. Schon allein die Bemerkung des., daß der Miniſter ſich anſchicke, die badiſchen Lehrer an die Wand zu drücken, hätte Ge⸗ legenheit zum Einſchreiten gegeben. Er habe aber den Straf⸗ antrag nicht geſtellt, fühle ſich auch nicht beleidigt. Die Regierung verwahre ſich dagegen, die freie Meinungsäußeruag der Lehrer ein⸗ ſchränken zu wollen, habe aber allen Grund, ſich derartiges nicht -gefallen zu laſſen. Das Verfahren gegen Rödel ſei durchaus korrekt und notwendig geweſen. Abg. Hummel(dem.) iſt der Meinung, daß die Regierung im Falle Rödel mit etwas zu großer Nervoſität Jorgegaugen iſt. Die Aufrechterhaltung des ſei nicht möglich. Es würde ſich am Unterrichtsweſen ſelbſt rächen. Ein eigenes Mmiſterium wäre notwendig. Die Hebung des Ober⸗ ſchulrats betrachte er nur als einen Schritt auf dieſem Wege. waltung den Beamten mehr Rückhalt verleihen. Die Leiter der Schulen würden mehr als Verwaltungsbeamten betrachtet. Sie würden mit Schreibarbeiten beſchäftigt, die ihrer Vorbildung nicht entſprechen. Den Rektoren müſſe eine Schreibkraft beigegeben werden. Wer in einer Mittelſchule aufgewachſen iſt, der muß empfinden, daß das Verhältnis zwiſchen dem Elternhauſe und Schule nicht das richtige iſt. Die Oeffentlichkeit müſſe mehr ein⸗ geführt werden. Der Beirat müſſe unter größerer Beteiligung der Eltern⸗ und Lehrerſchaft weiter ausgebaut werden. Eine Aus⸗ bildung der Mittelſchullehrer an techniſchen Hochſchulen ſei not⸗ wendig. Die Frage der Titelverleihung eines Lehramtsaſſeſſors ſei eine nebenſächliche. Etwas anderes ſei aber die Herſtellung eines ſtabilen Verhältniſſes zwiſchen etatsmäßigen und nicht⸗ etatsmäßigen Lehrern. Weiter ſei Gelegenheit zur Weiterbildung der Lehrer erforderlich. Es müßten Lehrer in Geographie unter⸗ richten, die in ihrem Studium keine Geograpßie eingeſchloſſen hatten. Die Geographie⸗Lehrer müßten Deutſchland und Baden bereiſen, dazu ſollte den Lehrern freie Fahrt auf der Bahn ge⸗ währt werden. In der Frage der Coätion würde ſich die ſpätere Zeit wundern über die jetzige Diskuſſion. Die Erfahrungen mit dem gemeinſamen Unterricht ſeien durchaus gute. Redner äußert ſich dann in längeren Ausführungen über die humaniſtiſche Bil⸗ dung. Die Ausführungen des Miniſters über die Simultaniſierung der Lehrerſeminare ſeien nicht befriedigend. Bei dem Antrag ſei nicht daran gedacht worden, an der Religionsunterichtserteilung der Lehrer zu rütteln. Zur Abſchaffung der Einjährigenberechtigung könne man noch nicht ſchreiten. Das würde der Schule nur ſchaden. Abg. Banſchbach(konſ.) wendet ſich gegen die Mittelſchulen. Dieſe verurſachten große Laſten. In Mosbach müßten hierfür alle Ueberſchüſſe der Spar⸗ kaſſe verwandt werden, ſo daß alle anderen Fragen, wie die Er⸗ richtung eines Soolbades zurückſtehen müßten. Redner verlangt die Umwandlung der Mosbacher Realſchule in eine Vollanſtalt. Ferner erſucht er die Regierung, in Mosbach ein Lehrerſeminar und eine Tierarznei⸗Hochſchule zu errichten(Heiterkeit.) Er ſpricht Trennung der Lehrerſeminare beibehält. Die Sitzung wird hierauf um 7 Uhr abgebrochen und vom Präſidenten auf morgen Freitag nachmittag um 3½ Uhr vertagt. Die Tagesordnung wird fortgeſetzt. BvBadiſche Politih. ..K. Karlsruhe, 10. Febr. Wie ſchon bekannt, tritt der [Zentralvorſtand der nationalliberalen Partei am Sonntag den 13. Märg zu einer Sitzung in Berbin zu⸗ ſammen. Es iſt von der Leitung der nationalliberalen Partei Badens der Antrag geſtellt worden, in jener Sitzung auch die Frage Eine grundſätzliche Frage ſei die ganze Ange⸗ In den Verhandlungen mit den Städten müſſe die Unterrichtsver⸗ der Regierung ſeine Anerkennung aus, daß ſie die konfeſſionelle . 5 Tagung der Jungliberalen. B..K. Karlsruhe, 10. Febr. Wie ſchon bekannt, hält der Landesberband der Jungliberalen Vereine Badens, der ja ein Glied der Organiſation der badiſchen nationalliberalen Partei iſt, am Samstag den 19. und Sonntag den 20. Februar 1910 ſeinen §. ordentlichen Vertretertag in Bruchſal ab. Die Tagesordnung iſt wie folgt endgiltig feſtgeſetzt: Saunstag, den 19. Februar: Nachmittag 3 Uhr: Vorſtandsſitzung im Hotel Poſt(weißes Zimmer): 5 Verbamdes. Nachmittags 5 Uhr: Geſchloſſene Vertreterverſammlung im Reſtaurant Krämer: 1. Geſchäftsbericht und politiſche Anſprache des Vorſitzenden. Diskuſſion. 2. Bericht der jungliberalen Land⸗ tagsabgeordneten über die Tätigteit des Landtags. 3. Bericht des und der Rechnungsprüfer. 4. Anträge des Vorſtandes 5. Wahlen. Abends 8½ Uhr: Bankett im Hotel Poſt(obere Säle). Sonntag, den 20. Februar: Vormittags 9½% Uhr: Oeffentliche Verſammlung im Reſtam rant Krämer. 1. Haben wir noch ein gleiches Wahlrecht zunt Reichstag? Referent: Syndikus Dr. Blauſtein⸗Mannheim, 2. Verhältniswahlen. Referent: Kammerſtenograph Ernſt Frey⸗ Karlsruhe. 3. Diskuſſion. Nachmittags 2 Uhr: Gemeinſchaftliches Eſſen im Hotel Keller (Preis für das trockene Gedeck M..—.) Es iſt dringend notwendig, daß ein jeder jungliberale Verein mehrere Verbreter entſendet und daß auch diejenigen Junglibe⸗ ralen, die nicht in jungliberalen Vereinen organiſtert ſind, de⸗ Vertretertag beſuchen. Dringend erwünſcht iſt auch, daß die v giellen Vereinsvertreter ſchon Samstag machmittag ſo rechtzettig in Bruchſal eintreffen, daß ſie an der geſchloſſenen Vertreterpe⸗ ſammlung teilnehmen können. Bei der Wichtigkeit der Tagesord nung darf kein Verein unvertreten ſein. 5 Aus Stadt und Land. »Mannhetm, 11. Februar 1910. Der Milchkrieg in Sicht! Die Vereinigung der Mannheimer Milch händler hatte auf geſtern nachmittag eine Verſammlun das Reſtaurant„Karl Theodor“ einberufen zur Stellungnahm gegen den drohenden Milchpreisaufſchlag der Milchproduzent Der geräumige obere Saal erwies ſich bei Beginn der Verf lung dicht beſetzt. Der Vorſitzende verwies in einleitenden auf den Zweck der Verſammlung und brachte dann ein Schr des Gewerkſchaftskartells zur Kenntnis, in dem dieſes erklärt e. Milchhändler in ihrem Kampfe gegen den ſeitens der Produzenten geplanten Aufſchlag energiſch zu unterſtützen. Er begrüßte dieſen Entſchluß des Kartells, denn die Sympathie von 15—20 000 ⸗ beitern bilde in dem Kampfe die wirkſamſte Waffe. Wenn dit Produzenten behaupten, die Futterpreiſe ſeien geſtiegen, ſo müſſe konſtatiert werden, daß die Preiſe ſeit dem Jahre 1900 unveränder geblieben ſind. Heute handle es ſich um drei Fragen: Ob die Milchhändler geſonnen ſind, den Aufſchlag zu bewilligen und wenn, ob ſie denſelben ſelber tragen oder auf das Publikum ab⸗ wälzen ſollten. Bezüglich der erſteren Frage könne es nur eine verneinende Antwort geben. Gewerkſchaftsſekretär Nagel, der der Verſammlung anwohnte, verwies darauf, daß die Arbeiter r Mannheim ſchon einen ſehr beträchtlichen Teil der Bebölkerung darſtellen und daß es mit ihrer Mithilfe wohl gelingen wer de Beſprechung über die Leitung und Organiſation des jetzigen Zuſtandes der Organiſation der Unterrichtsberwaltung] Aufſchlag abzuwehren. Im ſchlimmſten Jalle wieriger Kampf entſtehen und das Gewerkſcha Milchhändler dadurch unterſtützen, daß die Arbeiter ſi in dem Milchkonſum einſchränken und Erſatz zu Zweifellos würden ſich die Sympathien für die bloß auf die Arbeiter beſchränken, die geſamte Einwoh ein Intereſſe an dem Kampfe. Aber auch die Mithilfe dürfe man nicht entbehren. Vorſitzender Tun in keiner Stadt Deutſchlands würden ſeitens Preiſe bezahlt, wie in Mannheim ſeit Jahren ſchon. daß die ſüddeutſchen Städte einmal dagegen ener machen. Man ſollte ſich nicht vom Publikum imnrer halten laſſen, die ſchuld an den hohen Milchpreiſe ſei auch die Stadtverwaltung den Milchhändlern nicht hol bis 200 Kilometer weit müſſe die Milch hergeholt u. von der Stadtverwaltung eine Unterſtützung zu erhalten, ſich als Konkurrent in die Reihen der Milchhändler drängen. Darauf deute wohl auch, daß ſeit einigen T Milchplätze von Leuten beſucht werden, die ſich bemüher zugsquellen und die Regelung des Verſandes auszufor Anſchließend an die Ausführungen des Vorſitzende ein Diskuſſionsredner, die Stadt ſolle doch nur den Milchhand verſuchen, ſie würde wahrſcheinlich dabei noch mehr Geld 31 Genoſſenſchaft, Roth, führt aus, am verderblichſten ſ Milchhändlerſtand, daß einzelne Milchhändler 17 und 1 Produzenten zahlen. Wenn die Milchhändler unter ſi ſeien, dann ſei die Stadtyerwaltung der lachende Dritt eine wunderbare Kleinarbeit zur Verwirklichung ihre Ein bertrauenerweckender Herr kundſchafte bei der B alles für den Milchhandel Wiſſenswerte aus. Ohne verwaltung bedacht hat, daß ſie damit gegen die Ve ſtößt, er unbeanſtandet die gewünſchte Dutzenden gingen gewiſſe Herren mit der roten Landw.) auf dem Lande herum, um die Landwirte händler aufzuhetzen. Zum Aufſchlag liege gar Der Redner leiſtete ſich dann einen ebenſo un motivierten Angriff auf die Preſſe, die er einer Haltung gegenüber dem Milchhändlerſtande zeiht. nennt er die„Volksſtimm. Redakteur Remmele von der„Volksſtimme“ ergriff ſofort das Wort, um energiſchen Proteſt gegen die des Redners zu erheben, indem er bemerkte, es wäre tiger, ſich die Sympathie der Preſſe in dem Kampfe zu ſichern, als neuen Konfliktsſtoff aufzuwerfen. Sei etwas geſchrieben wo⸗ dann habe es ſich nicht gegen den ehrlichen Milchhandel gericht und von den Schöffengerichtsberichten würden nur die Panfe getroffen. Wie könne die Preſſe für die Intereſſen der Mi händler eintreten, wenn ſie überhaupt keine Einladungen Verſammlungen erhalte? Wenn ſie nichts wiſſe, k8 ſchreiben. Vorſitzender Trabold wies die Angri rück und gab ſelber zu, daß auch bei der Taß Verbands der Milchhändler keine Einladung an General⸗Auzeiger(Mittagblatt⸗ erklärt, ob die Milch 20 oder 30 Pfg. koſte, ſei ihnen gleich. Ein Redner wandte ſich gegen die Rabattgewährung an den Beamten⸗ bverein und den Konſumverein. Die billigere Lieferung der Produ⸗ zenten an dieſe müſſe natürlich auf der anderen Seite wieder zu einer Erhöhung führen. 8 Die Verſammlung nahm hierauf einſtimmig folgende Re⸗ Tolution an: Die heutige im Lokal Karl Theodor zahlreich beſuchte Verſammlung der Milchhändler Mannheims und Umgebung, der auch der Gewerkſchaftsſekretär Nagel und Vertreter der Preſſe beiwohnten, verurteilt entſchieden die von den Produ⸗ zenten beabſichtigte Milchpreiserhöhung und gelobt durch eiſernen Zuſammenſchluß dieſe Erhöhung abzuweiſen, Die von der Verſammlung gewählte Kommiſſion wird er⸗ mächtigt, mit dem Gewerkſchaftskartell und allen in Betracht kommenden Faktoren in Unterhandlung zu treten zur Abwehr des nach jeder Richtung ungerechtfertigten Preisaufſchlages. Ferner wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß unſere Stadtverwaltung den Beſtrebungen auf Verteuerung der Milch mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln ebenfalls entgegentreten wird. Eeine Kommiſſion, beſtehend aus dem Vorſtand und fünf nicht zum Milchhändlerverein gehörenden Händlern wurde mit der Leitung der Boyfottbewegung betraut. *** * Eine allgemeine Verſammlung der Milchhändler und Händ⸗ leriunen von Ludwigshafen und Umgegend fand vorgeſtern nach⸗ mittag ſtatt. Das Reſultat der eingehenden Ausſprache war die einmütige Annahme der folgenden Reſolution:„Die Milch⸗ händler von Ludwigshafen und Umgebung ſtellen ſich nach wie vor auf den Standpunkt, daß es bei den heutigen Verhältniſſen unter keinen Umſtänden möglich iſt, für die Milch die von den Produ⸗ zenten geforderte Preiserhöhung dem Publikum aufzuoktroyieren und den Produzenten den Aufſchlag von 2 Pfg. zu bewilligen, da die Milchpreiſe, die die Milchhändler von Ludwigshafen bezahlen, gürgzeit die höchſten ſind, die in Deutſchland bezahlt werden. Die Milch ſoll zum alten Preis von 22 Pfg. weiter verkauft werden.“ Es wurde noch beſchloſſen, die Milchhändler in Mannheim zu bverſtändigen, damit man von dort nicht dem Ludwigshafener Milch⸗ handel Schwierigkeiten in den Weg legt und wiederholt der Wunſch geäußert, der Appell um Nachſicht bei einem allenfallſigen Milch⸗ ieg möge vom Publikum gewürdigt werden. Auch die Lamd⸗ händler, die ihre Ware per Wagen zur Stadt führen, ſollen zur Mitwirkung gewonnen werden. Zum Milchpreisaufſchlag. In Oggersheim beſchloſſen die Milchproduzenten mit großer Einmütigkeit, vom 15. Februar ab en Milchpreis für den Zwiſchenhandel von 15 auf 17 Pfg. zu Hochwaſſer. Obwohl vom Oberlauf fallender Waſſerſtand gemeldet wird, id Rhein und Neckar hier immer noch geſtiegen, der Rhein 28 auf 6,60 der Neckar von 6,46 auf 6,59 Meter. Da der Oberlauf ſtark fällt und der Rhein bei Maxau zum lehen gekommen iſt, dürften Rhein und Neckar auch hier ihrem Stand erreicht haben. Von ſchwaſſermeldungen vor: 55 au, 10. Febr. Das Waſſer des Rheins zeigte heute ig 4 Uhr am Pegel 6,85 Meter gegen 6,68 Meter heute bormittag 8 Uhr. Seit 12 Uhr mittags iſt nahegu Stillſtand der Pegelhöhe eingetreten. Bingen, 10. Febr. Infolge des lohen Waſſerſtandes der ander ſtehen hier viele Keller unter Waſſer. Ganz beſonders neile Schulhaus umter dem eindringenden Grundwaſſer zu leiden. Vor einigen Tagen drang es in den Feuerraum der Zentralheizung, ſo daß die Lehrſäle ohne Heizung waren. Stockach, 10. Febr. Gerade zur rechten Zeit hat die Tem⸗ peralur wieder etwas angezogen, denn ſchon wavpen die Bäche ge⸗ Ut bis zum Rande und nur wenig fehlte, danm wären ſie über die Ufer getreten. Zwei Drittel des Schnees ſind in wemigen Tagen verſchwunden. Köln, 10. Febr. Der Rhein iſt ſeit geſtern mittag noch einen Meter geſtiegen, ſteigt aber jetzt nur noch langſam. Der el zeigbe um 12% Uhr 6,48 Meter. Die Hafengaſſe iſt teill⸗ überſchwemmt⸗ 5 Düſſeldorf, 10. Febr. Der Rhein iſt innerhalb der letzten 24 Stunden moch um 1,15 Meter geſtiegen und überflutet as Vorgelände innerhalb der Dämme. Der Düſſeldorfer Pegel ur noch 75 em weniger als beim den Damam um. üſſel, 10. Febr. großen See. üert feet. Dagegen nlichen Niveau ſtand, heute etwas gefallen. — Die Sparbüchſen mit der Aufſchrift„Das glückliche Kind dem en“ ergaben einen geringeren Getrag als in vergangenen hren. Die Summe reichte nicht vollſtändig aus, einem armen e Volksküchen⸗Abonnement zu erſtehen. Ob die ſchlechten chuld daran ſind oder ob der Eifer der Kinder, ihre Pfen⸗ Aermſten zu opfern, nachgelaſſen? Es wäre erfreulich, te Sammlung ein beſſeres Reſultat ersielte. dieſer geben. Altertumsverein. Der nächſte Vereins⸗ Montag, den 14. Februar, abends ½9 Uhr, Germania, O 1, 10/11(hinterer Saal, Ein⸗ ſtattfi Herr Profeſſor Dr. Hermann ar einen Vortrag halten gen Gegend im aubswärts liegen noch folgende] Fhein ſollte Grenze ſein vom Bodenſee bis an die Nordſee, die geſchützt blieben, mußte jenſeits derſelben eine Zone gebildet wer⸗ des Oberlandes würden von einer Es Sparbüchſen in der Expedition ds. Bl. un⸗ tragen die Einnahmen 25 294 M. und die Ausgaben 55 450., ſonach ſind durch Umlagen zu decken 30 156 M. 9talien betragen: ———— 5 5—— und Freunde des Vereins mit ihren Damen ſind zu zahn eut Beſuche freundlichſt eingeladen. Auch Nichtmitglieder haben freien Zutritt. * Die Vorträge Dr. Küntzels über Napoleon I. üben eine ſteigende Anziehungskraft aus. Nötigte gleich der erſte Vortrag den Verein für Volksbildung zur Ueberſiedelung vom Rathausſaal in den doppelt ſo großen Bernhardushof, ſo war auch dieſer bis in die letzte Ecke beſetzt. Diesmal vervollſtändigte der Redner das ſchon im erſten Vortrag entworfene Bild der Zuſtände, welche ſchließlich Napoleon emportrugen. Nationalverſammlung ſtellte gewiſſermaßen den 3. Stand, die Bourgeoſie, dar und verſuchte von ſich aus anſtelle des abſoluten Königs die Regierung zu führen. Ihre politiſche Unerfahren⸗ heit ließ ſie zu praktiſchen Ergebniſſen nicht kommen; dagegen erregten die vorgemalten Utopien Hoffnungen, die bald die Herr⸗ ſchaftsgelüſte der großen Maſſe reizten. Die bürgerliche Zu⸗ ſammenſetzung der Nationalverſammlung ſuchte die Geſetze ſo zu geſtalten, daß beſonders ihre Wünſche erfüllt wurden und reizten ſo die Wut der übrigen. Zum Mißtrauen gegen den König kam alſo noch der Haß gegen die Bourgeoſie, wie ſie in der erſten Nationalverſammlung vertreten war. Dabei wurde das Bedürf⸗ nis nach Einheitlichkeit der Regierung immer ſtärker und führte ſchließlich zur Bildung des Wohlfahrtsausſchuſſes mit erſt 13, dann 10 Köpfen, dann des Direktoriums mit 5, endlich zur Er⸗ nennung von 3 Könſuln, von denen Napoleon der eigentliche Machthaber war, bis er ſich formell zum Alleinherrſcher auf⸗ warf. Wurden ſo im Verlauf der franzöſiſchen Revolution die Gegenſätze der Parteien im Innern größer, ſo kam durch die Hetzarbeit der geflohenen Adligen ein bewaffnetes Einſchreiten der europäiſchen Staaten gegen Frankreich zuſtande. Da zeigte hich, die Macht der Idee. Angeſichts der Gefahr von außen traten alle Gegenſätze für eine zeitlang zurück, das ganze Volk ſtand auf zum Schutz der errungenen Freiheit, während die Heere der Angreifer keine ſolche Begeiſterung erfüllte. Dazu kam noch, daß die Verbündeten wohl einen Augenblick zuſammen⸗ hielten, bald aber das alte Mißtrauen aufkommen ließen. Daß man ſür eine Idee einen Krieg führe, war bis jetzt noch nicht da⸗ geweſen; Kriege wurden äußerer Vorteile wegen geführt. Auch Preußen marſchierte an den Rhein, um ſich dann in Polen den Lohn zu holen. Das gönnte ihm Oeſterreich nicht, und ſo hatte der Angriff von vornherein nicht die nötige Stoßkraſt. Inzwiſchen warfen die franzöſiſchen Soldaten die ob ſolcher Taten faſt ver⸗ blüfften Heere zurück und retteten ſo die Republik. Die Sehn⸗ ſucht nach glorreichem Frieden wurde gleichzeitig mächtiger, und Die ſo erklärt ſich das gewaltige Steigen der militäriſchen Macht. Man wollte die bürgerlichen Errungenſchaften genießen und ließ deshalb jeden gewähren, der den ſtolzen Frieden zu bringen im⸗ ſtande war. Nur ſo konnte der blutdürſtige Robespierre an die Spitze der Regierung kommen, der in 48 Tagen 1366 Menſchen aufs Schaffot ſchickte. Aber ſeine Herrſchaft währte nur ſo lange, bis die äußere Gefahr vorüber war. Echt franzöſiſch war die Parole für den Kampf: Krieg den Paläſten, Friede den Hütten! Verbrüderung der ganzen Menſchheit, aber ſo, daß das ziviliſierteſte Frankreich an der Spitze der ganzen Welt ſteht. Wollte ein Volk die franzöſiſchen Formen und Geſetze nicht an⸗ nehmen, ſo war es noch nicht reif und mußte unter franzöſiſcher Kontrolle bleiben. Man brachte alſo auf der einen Seite Be⸗ freiung und auf der anderen Bedrückung. Die Theorie von natürlichen Grenzen wurde 1792 zum Dogma erhoben. Der Pyrenäen desgleichen. Damit dieſe Grenzen aber auch wirklich den, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Frankreich ſtand, ſo Holland, Spanien und Italien und ſpäter die Rheinbunds⸗ ſtaaten. Man ſieht die alte Suprematie(Vorherrſchaft) Frank⸗ reichs unter Judwig XIV. in anderer Form wieder erſtrebt. Der Prozeß gegen den König ſchied das Volk in zwei Lager: die zur Milde geneigten Girondiſten und die radikalen, unbarm⸗ herzigen Jakobiner. Für den Märtyrer erhoben ſich die katho⸗ liſchen Bauern der Vendee und die königstreuen Girondiſten. Gleichzeitig drangen die übrigen europäiſchen Staaten auf dieſe königsmörderiſchen Republikaner ein. Hätte Ludwig XVIII. ſein Leben eingeſetzt und wäre an die Spitze der Venden getreten, ſo wäre mit Hilfe der europäiſchen Heere die Revolution wahr⸗ ſcheinlich niedergeſchlagen worden. Das tat er nun nicht. Da⸗ gegen lenkte gerade bei der Eroberung von Toulon Napoleon die Aufmerkſamkeit der ganzen Nation auf ſich. Nach dieſen grundlegenden Ausführungen werden die folgenden Vorträge— der nächſte am Mittwoch, den 16. Februar— die Entwick⸗ lung Napoleons zeigen. Sierpreiserhöhung. Aus Brauerkreiſen wird geſchrieben: Die jetzt durch faſt alle Zeitungen gehende Notig, die Brauereien Erhöhung der Bierpreiſe ab⸗ ſehen, iſt eine pure Grfindung, die vermutlich auf böswillige Machi⸗ nation gegen den Bpauer⸗ und Wirteſtand zurückzuführen öſt. Wie allgemein bekannt, können weder Brauer noch Wirt die neue gewaltige Steuererhöhung tragen, weshalb ſie unter allen Um⸗ ſtänden auf den Konſum abgewälgt werden muß. Hierüber ſind ſich alle badiſchen Brauer einig. Nur wegen der Höhe und des Zeitpunktes des Aufſchlags ſchwehen zur— Zeit noch Einigungsverhandlungen umter dem badiſchen Bwauereien.“ *Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Sodawaſſer⸗ fabrikanten Karl Schmitt wurde das Konkursverfahren er⸗ öffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Richard de Jong. Konkursforderungen ſind bis zum 25. Febr. anzumelden. Prüfung der angemeldeten Forderungen am 8. März. „ Konkursverfahren. Ueber das Verwögen des Kaufmanns Theodor Götz in Engen wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsagent Heinrich Schmid in Engen. Prü⸗ fungstermin für die bis 17. März anzumeldenden Forde rungen: Dienstag, 8. März, Amtsgericht Engen. * Aus Ludwigshafen. Die Hundeſperre heutigen Tage für aufgehoben erklärt worden. * Mumaßliches Wetter am 12. und 18. Februar. Für Sams⸗ tag und Sonntag iſt wiederum mehrfach bewölktes und weniger kaltes Wetter in Ausſicht zu nehmen. Nergnügungs⸗ und Vortrags⸗Kalender für Freitag, den 11. Februar. Hoftheater: 8 Uhr, Abonn..:„Die verſunkene Glocke“. s Operettentheater: 8 Uhr: Die geſchiedene Frau“. Apollotheater: 8 Uhr: Variétévorſtellung. Börfencafé: Konzert des Damenorcheſters Pöſchel. Wilder Maun: Konzert des Damenorcheſters„Familie Kreuzig“. Terminus: Konzert der„Schweiger Nachtigallen“. Storchen: Konzert des italieniſchen Geſang⸗ und Tanzenſembles Addio Napoli. iſt mit dem Rommunalpolitiſches. Gemeindevoranſchlag pro 1910 vom Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigt. Die Umlage beträgt wie im Vorjahr 40 Pfg. Es be⸗ Die Steuerkapi⸗ Liegenſchaftswerte 4 469 850., Betriebsver⸗ dann in ſich zuſammenfielen. möge 1 260 180., Kapitaldermögen 1 620 200., Ein⸗ kom ichläne 285 725 M. Maunheim, 11. Februar. Adeksheim, 10. Febr. In der geſtrigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde der Voranſchlag für 1910, der uns eine beträchtliche Erhöhung der Umlagen bringt, von 42 autf 48 Pfg. pro Hundert genehmigt. Die ſäumigen Ausſchußmit⸗ glieder, welche die vorangegangene, ergebnislos verlaufene Sitzung ſchwänzben, legten nach Erledigung der Tagesordnung gegen die auf 3 M. Strafe lautende Vrfügung des Bürgermeiſteramts, dem ein Beſchluß des Gemeinderats zu Grunde liegt, Berufung ein. * Die Kölner Stadtverordneten traten in die allgemeine Be⸗ ſprechung des Haushaltsplans der Stadt Köln für das Rech⸗ nungsjahr 1910 ein. Infolge weiſer Sparſamkeit in allen Reſ⸗ ſorts bei Aufſtellung der einzelnen Etats glaubt man ohne Steuererhöhung auskommen zu können. Die Erhöhung des Stadtkaſſenetats um 707000 M. wird durch den Zuwachs an Steuern ausgeglichen. Der Stand der Stadtkaſſe war Ende des v. Mts. ſehr ungünſtig. Mehreinnahmen und Minderaus⸗ gaben gegenüber dem Haushaltsplans in Höhe von 699 730 M. ſtanden Mehrausgaben und Wenigereinahmen im Betrage von 660 918 M. gegenüber, ſo daß der Ueberſchuß auf 38 812 M. ſich belief. Bei den Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerken iſt aber mit einem Ausfall zu rechnen wegen geringeren Leucht⸗ und Heiz⸗ gasverbrauchs, des geringeren Stromverbrauchs der Straßen⸗ bahnen uſw. An Steuern wurden 509 050 M. mehr vereinnahmt. * In der Stadtverordnetenverſammlung zu Hanau wurde bei Beratung des Etats der ſtädtiſchen ka ufmänniſchen Fortbildungsſchule auf den bemerkenswerten Umſtand hin⸗ getwieſen, daß die Schülerzahl dieſer Schule auffällig zurück⸗ geht, woran die zunehmende Verwendung weiblicher Hilfskräfte im Handelsgewerbe ſchuld ſei. Das ſpiegele ſich auch in dem ſtän⸗ Anwachſen der Mädchenabteilung dieſer Schule wider, die eine chſtfrequenz von 106 Schülerinen erreicht habe * Erhebung örtlicher Luſtbarbeitsabgaben. Der Magiſtrat der Stadt München gab dem neuen Entwurf, der auch die Billetts für die löni 1 Theater mit Ausnahme der beiden letzten Plätze mit legt und den Wünſchen der Veranſtalter von Luſtbar⸗ ichſt Rechnung trägt, mit allen gegen die Stinmmen der Sozialdemokraten ſeine Zuſtimmung. In Kreuznach ſchließt der ſtädtiſche Etat mit einem Fehl⸗ betrag von 73 000 M. ab. Es ſollen der Waſſerpreis von W auf 35 Pf. pro Kubikmeter, ferner die Schlacht⸗ und Müllabfuhr⸗ gebühren erhöht werden. * Die Einrichtung von Hilfsklaſſen für ſchwachbegabte Kinder wurde in Münſter i. W. für die Volksſchulen beſchloſſen. * Gine Reform des Straßeubahntarifs ſoll in Düſſeldorf ſtatt⸗ finden. Wie die ſtädtiſchen induſtriellen Werke, ſo wurde bisher auch die Straßenbahn in erheblichem Maße zur Verminderung der allgemeinen Bedürfniſſe herangezogen; große Jahresüber⸗ ſchüſſe konnten der Stadtkaſſe zugeführt werden, während ander⸗ ſeits die Fahrpreiſe recht hohe waren und eine geſunde Verkehrs⸗ politik dadurch unterbunden wurde. Die neue Reform ſoll von dem Grundſatze ausgehen, daß billige Straßenbahnfahrpreiſe zur Durchführung einer nützlichen Bau⸗ und Wohnungspolitik not⸗ wendig ſind, und die Reform wird deshalb beſonders auch den eingemeindeten Vororten mit ihren weiten Flächen unbebauten Landes Vorteil bringen. Aus dem Großherzogtum. (eseckenheim, 10. Febr. Am Freitag, den 11. Februar, mocchtttittags 5 Uhr findet dahier im Rathaus ſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtart. Die Tagesordnung iſt folgende: 1. Allgemeine Grundſätze für den Beizug der Angrenzer zu den Koſten der Straßenanlagen in Seckenheim und Rheinau. 2. Ge⸗ meindebſchluß über den Rückerſatz der Koſten für die Anlage unter⸗ ärdiſcher Abzugskanäle in Seckenheim und Rheinau. 8. Gemeinde⸗ beſchluß über den Rückerſatz der Koſten für Herſtellung und Unter⸗ Haltung der öffentlichen Gehwege, der Rinnen und Kamäle in Seckenheim und Rheinau. 4. Anbau an der Friedrichsſchule zu Seckenheim. 5. Erſtellung eines Rathauſes, einiger Schulſale und eines Spritzenhauſes in Rheinau. Bei den Punkten 1, 2 und 3 handelt es ſich darum, die betreffenden Beſtimmungen mit dem arn 1. Januar in Kraft getretenen neuen Ortsſtraßengeſetz in Ein⸗ Hang zu bringen. Zu Punkt 4 wird folgendes bemerkt: Die vor einigen Jahren erbaute Friedvichsſchule war ſchon bei ihrem Bezuge zu klein, ſo daß ein altes Schulhaus wieder in Benützung genommen werden mußte. Da auch hier keine Räume mehr zur Verfügung ſtehen, die Schülerzahl aber beſtänmdig ſteigt, ſo ſollen an die Friedrichsſchule 9 Lehrſäle mit einem Koſtenaufwande von 105 000 M. angebaut werden. Desgleichen ſollen auch in Rheinau neue Schulſäle erſtellt werden und entſpoechend dem vom Großh. Bezirksamt umterſtellten Anſinnen des Ortsteils Rheimau ein größeres Verwaltungsgebäude mit Sprißenhaus mit einem Ge⸗ ſambauftvande von 250 000 M. Veide Summen ſollen durch eine aufzunehmende Anleihe gedeckt werden, welche mit jährlich 1½ Prozent zu tilgen iſt. *Ladenburg, 10. Febr. Dienstag nachmittag wurde auf 5 der ſehr belebten Hauptſtraße ein Kind des Arbeiters Handſchuh von einem Gefährt vom Schwabenheimer Hof überfahren. Die Räder des Fuhrwerks gingen dem Kind über die Bruſt, wodurch es ziemlich ſchwer verletzt wurde. Heddesheim, 10. Februar. Wie man erfährt, wurde dem prakt. Arzt Dr. Bopp dahier die Stelle des Großh. Bezirksarztes in Boxberg übertragen. 8 T. Müllhe im, 10. Febr. heimgeſucht, wie die Bewohmer des Dorfes noch kein ſolches erlebt haben. Vier große Höfe, darunter derjenige des Bürgermeiſters Heitz wurden ein Raub der Flammen. Vom Hauſe des Bürger⸗ meiſters an bis zum Gaſthaus„zum Hirſchen“ wurden alle Gebäu⸗ lichke ten vom Feuer zerſtört. Schauerlich war das Sturmlauten mit anzuhören, wie die Glocken die Gefahr den nächſten Nachbar⸗ orten ankündigten. Leider fehlbe in hieſtigem Orte ein Telephon, um von den Nachbargemeinden vechtzeitig Hilfe zu erbitten. Auf dem Brandplatze erſchienen die Feuerwehren von Schliengen, Aug⸗ gen Bamlach, Rheimveiler, Müllheim und auch aus dem benach⸗ banten Elſaß. Ihrem gemeinſaunen Zuſammenwirken iſt es ge⸗ lungen, die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Wie das Feuer entſtanden iſt, darüber weiß mam noch nichts Beſtimuttes, doch bermutet man, daß Bramdſtiftung vorliegt. Bis gegen Mittag braunten die Ueberreſte der Gebäulichbeiten, denren Mauern T. Kehl, 9. Februar. In einem Bache zwiſchen Neumühl und Kork, fand der Straßenwart Diebhold von Kork die in Tuch eingewickelte Leiche eines etwa 34 Jahre alten Mädchens. Den eifrigen Bemühungen der Gendarmerie in Kehl iſt es ge⸗ lungen, die Mörderin noch in der gleichen Nacht zu ermitteln und zu verhaften. Die unnatürliche Mutter iſt die 22 Jahre alte Fabrikarbeiterin Veronika Capika aus Grai(Ruſſiſch⸗ Polen), die zuletzt einer Familie in Biſchweiler untergehracht, aber ſie konnte das Koſtgeld nicht immer aufbringen und ſo entſchloß ſie ſich, das läſtige Kind wegzuholen und ins Waſſer zu werfen. Sie hat die Tat ſofort eingeſtanden. Der Geliebte der Mörderin und Vater des getöteten Kindes abſolviert zur Zeit in Rußland ſeiner Militördienſt. 3 5 Unſer zwei Stunden von hier an der Bahnlinie nach Baſel gelegenen Nachbarort Bellingen wurde in der vergangenen Nacht von einem Schadenfeuer in einer Lumpenſortieranſtalt in Kork be⸗ ſchäftiat war. Seit der Geburt des Kindes hatte ſie dasſelbe bei „ Neckabbiſchofsheim, 9. Febr. Geſtern wurde der e N unerwünſcht iſt. E aunhe., ral⸗AHnzeiger.(Eitagblatt) 5. Seite. 55* Nachtrag zum lokalen Feil. *Ein Ehedrama ereignete ſich vergangene Nacht in B 6, 23. Heute morgen wurde der 51 Jahre alte Agent M. Maien⸗ thal mit ſeiner 43 Jahre alten Ehefrau im Bett ent⸗ ſeelt aufgefunden. Das Ehepaar hatte ſich mit Lyſol und Gas vergiftet. Das Motiv der Tat iſt noch nicht völlig aufgeklärt. Man nimmt an, daß zurückgekommene wirtſchaft⸗ liche Verhältniſſe die Urſache find. Gerichtszeitung. Mannheim, 9. Febr Strafkammer II. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Sorg. Auf einem Bauplatz in der Neckarvorſtadt erbrach der Tag⸗ löhner Heinrich Weick aus Ketſch die Bauhütte und ſtahl daraus Werkzeug, das er um ein billiges Geld weiterverkaufte. Der Vorbeſtrafte erhielt 5 Monate Gefängnis. Auf die Frage, wie er dazu kam, ſagte er, er ſei außer Arbeit geweſen. Es iſt aber ſeſtgeſtellt, daß er ſeine Arbeit aufgab, um bei den Notſtands⸗ arbeiten der Stadt beſchäftigt zu werden, da er annahm, daß bin⸗ nen kurzem doch Froſt eintreten und er dann ſeine derzeitige Ar⸗ deitsſtelle einbüßen werde. Der Häuſerabwäſcher Joſef Wigand betätigte ſich, obwohl es ihm vom Bezirksamt ausdrücklich unterſagt iſt, als Vertreter der Firma H. Franke in Hamburg, welche ſich mit Darlehens⸗ vermittelung befaßt. Er erhielt deshalb ſchöffengerichtlich eine Geldſtrafe von 30 Mark, gegen welche er Berufung einlegte, die er damit begründet, daß die Firma H. Franke ihm geſchrieben habe, das Bezirksamt könne ihm nicht verbieten, für ſie zu ar⸗ Letzte Nachtichten und Telegramme. *Inunsbruck, 10. Febr. Das bekannte große Heilbad Ve⸗ triolo im Suganertal iſt gänzlich abgebrannt. Die Kirche wurde gerettet. Der Schaden beträgt ½ Million. Außerordentlicher Parteitag der badiſchen Sozialdemokratie. oc. Karlsruhe, 10. Febr. Da von einem Teil der Kreis⸗ organiſation die Beſchlüſſe der letzten ſozialdemokratiſchen Lan⸗ deskonferenz in Offenburg beanſtandet wurden, hat nunmehr der Landesvorſtand einen außerordentlichen Parteitag der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei auf den 6 März nach Offenburg einberufen. Beraten ſoll u. a. werden: Abhalten des nächſten badiſchen Par⸗ teitags; das neue deutſche Parteiſtatut und ſeine Handhabung; Delegiertenſteuer; Maifeierfonds; internationgler Kongreß in Kopenhagen und Konferenz der Gemeindevertreter. Eine aufgewärmte Eute. m. Kölhn, 11. Febr. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Berlin unter eſtrigem Datum: Bei den geſtrigen Verhandlungen der hollän⸗ diſchen J. Kammer hat der frühere Geſandte van Heekeren die Be⸗ hauptung aufgeſtellt, der Souverän eines Nachbarſtaates habe vor einigen Jahren wiſſen laſſen, daß er gezwungen wäre, nieder⸗ ländiſches Gebiet zu beſetzen, wenn die Niederlande ihre Ver⸗ toidigungsmittel gegen England nicht in Stand ſetzten. Der Auf⸗ forderung des Miniſters, van Heekeren möge ſich etwas deutlicher über den Ausdruck„Souverän eines Nachbarſtaates“ und„wiſſen laſſen“ äußern, iſt der Herr nicht nachgekommen. Es liegt aber auf der Hand, daß er den deutſchen Kaiſer und einen angeblich von dieſem an die Königin Wilhelmine gerichteten Brief gemeint hat. Weshalb dieſe alte Geſchichte jetzt ausgegraben wurde, iſt nicht recht erſichtlich. Schon vor einiger Zeit wurde die Erzählung von dieſem angeblichen Brief in die Oeffentlichkeit gebracht und zugleich als völlig un⸗ begründet widerlegt. Durch die Wiederaufwärmung und Vorbringung in der holländiſchen Kammer wird ſie nicht wahrer. * Haag, 11. Febr. In der geſtrigen Sitzung wurde die Debatte über den augeblich vom deutſchen Kaiſer an die Königin gerichteten Brief fortgeſetzt, der die Drohung enthalten haben ſoll, der deutſche Kafſer müßte niederländiſches Gebiet beſetzen, wenn nicht die Nieder⸗ lande ihre Verteidigungsmittel gegen England in Staud ſetzen würden. Der Miniſter des Aeußern erklärte kategoriſch unter Be⸗ rufung auf ſeine miniſterielle Verautwortlichkeit, die Königin habe niemaks einen ſolchen Brief, noch ein Telegramm, noch eine Note, noch irgend ein anderes Schriftſtück betreffend die Verteidigungs⸗ mittel gegen England erhalten, ſie habe niemals eine Unterredung mit dem Deutſchen Kaiſer über dieſes Thema gehabt und niemals ſei Jemand im Auftrage des Deutſchen Kaiſers au die Königin herangetreten, um hierüber zu ſprechen. Der Miniſter ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Ausdrucke hoher Sympathie für den deutſchen Kafſer, deſſen aufrichtige Freundſchaft ſich ſo oft und ſo deutlich gezeigt habe. Der Deputierte Vanloe Benſell fragte in Abweſenheit des Deputierten van Heeckeren, warum man denn, wenn im Jahre 1904 die Gefahr einer fremden Einmiſchung nicht beſtanden habe, heimliche Maßuahmen ergriffen habe gegen einen plötzlichen Angriff. Die Re⸗ gierung hätte beſſer getan, davon abzuſehen, ihre uneingeſchränkte Sympathie für Deutſchland auszudrücken, da zwei Mächte bier in Betracht kommen.— Darauf wurde die Debatte geſchloſſen. Eine Novelle zum Urheberrechtsgeſetz. * Berlin, 10. Febr. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Der Entwurf eines Geſetzes zur Ausführung der revidierten Berner Uebereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunſt iſt dem Bundesrate zugegangen und wird, wie es der Staatsſekretär des Reichsjuſtizamts bei der Be⸗ ratung des Juſtizetats in Ausſicht geſtellt hat, in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Der Entwurf bringt die Aende⸗ rungen und Ergänzungen unſeres innern Rechts, die er⸗ forderlich ſind, um die neue internationale Uebereinkunft, die auf der Berliner Konferenz im Herbſte 1908 von den Delegierten der Verbandsſtaaten unterzeichnet und im vorigen Jahre von dem Bundesrat und Reichstage genehmigt worden iſt, in Kraft treten zu laſſen. Von den Materien, die dabei in Betracht kommen, iſt nanientlich die Neuregelung des Schutzes der Werke der Tonkunſt gegen Wiedergabe durchmechaniſche Inſtrumente für die Intereſſen⸗ ten⸗Kreiſe von Bedeutung. Im Zuſammenhange damit ſteht die Einführung eines urheberrechtlichen Schutzes der Vor⸗ richtungen(Walzen, Platten uſw.) für mechaniſche Muſik⸗ und ähnliche Inſtrumente gegen unbefugte Nachbildung. Eine Verlängerung der dreißigjährigen Friſt für den Schutz des Urheberrechts wird in dem Entwurfe wicht vorgeſchlagen. Die revidierte Berner Uebereinkunft bringt zwar auch in dieſer Beziehung eine Aenderung des bisherigen internatio⸗ nalen Rechts, indem ſie die Dauer des Schutzes grundſätzlich auf fünfzig Jahre feſtſetzt. Sie lä zt aber den einzelnen Ver⸗ tragsſtaaten die Möglichkeit, hierin von dem Unionsxecht ab⸗ zußweichen. Soweit dies geſchieht, wird freilich das Ziel der Einheitlichkeit des in der Union anzuwendenden Rechtes in einem wichtigen Pun ch. e daß 5 vom internationglen Standpunkt aus In Deutſchland hat ſich jedoch mit Rückſicht auf die ſozialen Wirkungen einer Verlängerung der Schutz⸗ friſt die öffentliche Meinung überwiegend gegen eine ſolche Maßnahme erklärt, und auch in den an einer Verlängerung und Verleger iſt der Gedanke einer entſprechenden Aenderung kte nicht erreicht, und es läßt ſich nicht keinem Zweifel. des Urheberrechtsgeſetzes zum Teil auf lebhaften Widerſpruch gſtoßen. Im Reichstage haben ſich ſchon bei den Verhand⸗ lungen über die revidierte Uebereinkunft im Jahre 1909 die meiſten Redner in demſelben Sinne ausgeſprochen. Die Reichsverwaltung hat es unter dieſen Umſtänden für an⸗ gezeigt erachtet, noch vor der abſchließenden Feſtſtellung des jetzigen Entwurfs eine beſondere Beſchlußfaſſung des Bundes⸗ rats über die Frage herbeizuführen. Auf dieſer Beſchluß⸗ faſſung beruht es, daß der Entwurf davon abſieht, eine Aenderung der geltenden Schutzfriſt vorzuſchlagen. Ausſtand im engliſchen Kohlenbergbau. Cardiff, 10. FJebr. Die Verhandlungen des Einigungs⸗ ausſchuſſes für den Kohlenbergbau von Süd Wales ſind auf 14 Tage vertagt worden. Die Lage iſt ernſt. Ein Teil der hieſigen Schiffe iſt von Ausländern gechartert worden, ein anderer hat die Fracht nach den öſtlichen oder ſonſtigen entfernieren Häfen übernommen. Die Zurückweiſung des Miniſterpräſi⸗ denten durch die öffentliche Meinung. J Berlin, 11. Februar. Das Intereſſe der geſtrigen Abendblätter und auch der Morgenausgaben der Berliner Zeitungen wird ganz durch die Debatte im preußiſchen Abgeordnetenhauſe über die Wahlreform in Anſpruch genommen. Es iſt dabei ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Rede des Miniſterpräſidenten v. Bethmann⸗Hollweg in den Vordergrund tritt. Aber er findet nach ſeinen geſtrigen orato⸗ riſchen Leiſtungen eine noch ſchlechtere Preſſe, als er ſie nach Ver⸗ öffentlichung der Wahlreform gefunden hat. Angenehmes ſagen ihm geſtern nur die„Tägl. Rundſchau“ u. die agrariſche„Deutſche Tages⸗Ztg.“. Dieſes Blatt, das eine ſtrenge Hausordnung gegen die parlamentariſchen Sitten der Sozialdemokratie verlangt, ſchreibt über die äußeren Eindrücke der Bethmann⸗Hollwegſchen Rede: Herrn v. Bethmann⸗Hollweg heute zu hören, war ein hoher Genuß. Eine ſo fein polierte Rede, eine Rede, die derart in pſychologiſchen und geſellſchaftsphiloſophiſchen Tiefen zu graben unternahm, hat man ſelten in einem deutſchen Parlament gehört. Eine augenblickliche Kritik iſt kaum imſtande, eine ſo inhalts⸗ und gedankenreiche Rede irgendwie erſchöpfend zu behandeln. Nie⸗ mals hat ein Staatsmann einen beſſeren Beweis dafür geliefert, daß er kein Mann politiſcher Phraſen und Schlagworte iſt. Das agrariſche Organ meint aber trotz allem Lob, daß der Rede Bethmann⸗Hollwegs in entſcheidenden Punkten die zwingende praktiſche politiſche Durchſchlagskraft fehlte. Als„entſcheidenden Punkt“ fieht das Blatt die Frage an, ob überhaupt eine Wahl⸗ reform nötig war. Einen ganz anderen Eindruck von der äußeren Wirkung der Rede Bethmann⸗Hollwegs hat die„Voſſ. Ztg.“ gehabt, die hierüber ſchreibt: Der Miniſterpräſident ſprach ſo eintönig, ſeine Ausdrücke waren ſo profeſſional... Was er ausführte, waren nur Allgemeinheiten, daß man ein gelindes Staunen nicht zu⸗ rückhalten konnte. In der Tat, anders als ſonſt in den Men⸗ ſchenköpfen malt ſich in dieſem Kopf die Welt. Vielleicht hat einſt der romantiſche General v. Radowitz ähnliche Staatsträume ge⸗ habt. Vielleicht muß man bis Anzillon zurückgehen, um ein Muſter zn finden oder auch man wird im Herrn v. Bethmann⸗Hollweg den allerneueſten Hegelianer erblicken, der in den preußiſchen Einrichtungen den Satz erläutert:„Alles was iſt, iſt vernünftig“. Zum Schluß ſchreibt das Blatt: Es bleibt bei der öffentlichen Abſtimmung, ſchon damit nicht etwa ſelbſt der Bundesrat demo⸗ kratiſiert wird. Wenn auch Preußen in ſeiner„Eigenart“ hinter den deutſchen Bundesſtaaten zurückſteht und hinter den meiſten Kulturſtaaten und jetzt ſelbſt gegen Perſien, das die geheime Wahl eingeführt hat, es marſchiert doch an die Spitze der Ziviliſation, Deutſchland voran, in der Welt voran, Hurrahl Das iſt das ungefähre Bild dieſer Rede, die manchmal einer Predigt, dann einer Plauderei und am Schluß einem Triumphgeſang glich. Das Berliner Tageblatt“ faßt ſein Urteil über die Rede des Miniſterpräſidenten in folgende: Ausführungen: Die große Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten war ſeit Wochen angekündigt worden. Man hatte diesmal wenigſtens eine retho⸗ riſche, intereſſante Leiſtung erwartet. Es war aber nur eine zuſammengeſtoppelte Anſprache, die jeder Dispoſition, ebenſo wie jeder eindringenden Behandlung der inbetracht kommenden Fra⸗ gen entbehrte. In einigen Wendungen ſprach der preußiſche Miniſterpräſident von dem freien und vorurteilsloſen Geiſt, mit dem ſich Preußen erfüllen müſſe. Von ſolchem Geiſt war leider in ſeiner Rede keine Spur zu finden. Aber dieſer Geiſt lebt in der Tat und wird über Herrn v. Bethmann⸗Hollweg und über ſeine Wahlvorlage ſchließlich triumphieren. Ein ſehr bedingtes Lob ſpendet die„Germania“, das Organ des Zentrums, welches ſcheinbar glaubt, auch hier eine zwieſpältige Haltung zur Schau tragen zu müſſen. Das Blatt ſchreibt unter anderem: Der neue Reichskanzler und Miniſter⸗ präſident v. Bethmann⸗Hollweg iſt unleugbar ein ſehr gewandter Redner In der Art und Weiſe, eine große Vorlage mit einer von gtoßen Geſichtspunkten getragenen Rede einzuleiten, hat er ſich ſeinen Vorgänger, den Fürſten Bülow zum Muſter genom⸗ men, wenn ihm auch das Geſchick des letzteren zu geiſtreichen Plaudereien aus Zitaten nicht zu eigen iſt. Im Großen und Ganzen kann man von dieſer Rede ſagen, daß ſie äußerlich nicht ungeſchickt war, aber daß ſie viel redete und wenig ſagte. Von den Morgenblättern iſt es zunächſt die freikonſervative „Poſt“., die mit Anerkennung von der Politik Bethmann⸗Hollwegs redet und zwar folgendermaßen: Der Eindruck ſeiner gedanken⸗ reichen Rede wurde noch verſtärkt durch die Ueberzeugung, mit der der Miniſterpräſident mit ſeiner ganzen Perſon, ſeinem gan⸗ zen Wollen und Können aus ehrlicher Ueberzeugung hinter ſeinen Ausführungen ſteht. Die Richtlinien, welche die Rede der Politik der Staatsregierung vorzeichnete, gingen offenſichtlich der Rech⸗ ten etwas zu weit nach links, der Linken nicht weit genng. Man hört die Behauptung, daß der Miniſterpräſident Gefahr laufe, ſich⸗ zwiſchen zwei Stühle zu ſetzen, in Wirklichkeit wird man ſich ſagen müſſen, daß die Rede von dem richtigen Gedanken getragen iſt, daß eine Regierung, die über den Parteien ſtehen will und muß, eine mittlere Linie zwiſchen den Konſervativen und Liberalen decke die Selbſtkoſten nicht. einzuhalten hat. Daß der Miniſterpräſident vor den Schwierig⸗ keiten dieſer Aufgabe nicht zurückſchreckt, iſt ein gutes Zeichen. Daß er eine Löſung mit dem ernſteſten Willen erſtrebt unterliegt Dagegen enthält ſich das Organ der Konſervativen, die 18 reuz⸗Zeitung“ auch heute Morgen noch jeder Stellung⸗ ihnee, Es iſt nur die TTägliche Rundſchau“, welche für die der Schutzfriſt unmittelbar intereſſierten Kreiſen der Urbeber Bethmann⸗Hollwegſche Rede Lobeshymnen hat. Sie ſpricht von einer„groß angelegten und trefflichen Nede“. Stellung nehmen. klaſſe in Erwägung zu ziehen. Der Satz von 2 Pfg. in der 3 Perſonenzüge weiſt die Regierung zurück. Dagegen rückt die„DDeutſche TFagesztag.“ heute morgen ganz entſchieden von Bethmann⸗Hollweg ab, für den ſie ſich noch geſtern abend in einem langen Aufſatz begeiſtert hat. Sie ſchreibt; Je ſchärfer man die groß angelegte Einführungsrede des Minfe ſterpräſidenten analiſiert, um ſo deutlicher ſpringt der Wider⸗ ſpruch in die Augen, der zwiſchen den poſitiven Ausführung des Herrn b. Bethmann⸗Hollweg und zwiſchen ſeinem Bekennt⸗ nis zur Notwendigkeit einer Wahlrechtsänderung ſteht. D Kanzler weiſt jeden Einfluß der ſozialdemokratiſchen Agitation jede Sucht der Regierung nach Popularität weit von ſich— m kommt doch.... dem Reformverlangen nach. Aus tumultuariſchen Szenen, welche die Sozialdemokraten hervo riefen, ſchlägt das Bündler⸗Organ in folgenden Punkten Kapi Vor allen Zweifeln und Sorgen ſteht aber dabei eine: als Zuſchauer geſtern die ſozialdemokratiſchen rüpelhaften Szene eine Dummheit naunte, meinte ein hinter ihm ſtehender Sozial demokrat: Wenn wir ſtatt 5 Mann 50 dort ſitzen haben, dann iſt es keine Dummheit mehr. Der Genoſſe hat ohne Zweifel recht. vergaß nur, die für alle wirklich ſtaatserhaltende Faktoren n tige Nutzanwendung, mit aller Kraft dafür zu ſorgen, daß n mals 50 Genoſſen den preußiſchen Landtag zieren. Auch die antiſemitiſche„Staatsbürgerzeitung“ auf die geſtrigen Tumultſzenen zurück und meint, daß durch ſi für Bethmann⸗Hollweg eine ſtehende Mauer geſchaffen worde iſt, über die die Begründung ſeiner Wahlrechtsvorlage rage könnte. Im übrigen urteilt das Blatt nicht gerade beſond lobend über die Rede des Miniſterpräſidenten. Es meint, ein hervorragender der geſtrige Tag nicht geweſen ſei. Vor allen aber iſt die„Staatsbürgerzeitung“ auf das ſchlecht zu ch was Herr von Bethmann⸗Hollweg über das Parlament geß hat. Sie hält dieſe Sätze inſofern für bedauerlich, als ſie von der Parteipreſſe der Linken agitatoriſch ausgeſchlachtet werden, a eine Mißachtung der parlamentariſchen Tätigkeit gedeutet w Eine Enttäuſchung nennt die„Nationalzeitun Rede Bethmann⸗Hollwegs, indem ſie u. a. folgendes ſogt: ders bei den Nationalliberalen hat der Miniſterpräfiden enttäuſcht, ſo viel man ihm auch zugeben mag. In ſeinem kenntnis zum konſervativen Dogma vom Staate iſt Herr Bethmann⸗Hollweg weiter gegangen, als es ſich mit ſeine getragenen Lehren von der Unparteiigkeit der Regierung v Und wenn er ſeine Ausführungen auch in ein ſtaatsphiloſop Gewand gekleidet hat, ſo tritt die innere Natur doch ſtärke vor, als es ihm ſelbſt zum Bewußtſein gekommen ſein mag. In ähnlicher Weiſe wiederholt auch die„Voſſ. Zeit ihr geſtriges Urteil, indem ſie ſchreibt: Soweit ſich Zeitgeno erinnern, werden ſie keine Rede eines preußiſchen Miniſter⸗Pe ſidenten finden, die den beſtehenden Zuſtand in ähnlichem Maß faſt vorbehaltslos verherrlicht hätte, wie die geſtrige Rede d Herrn von Bethmann⸗Hollweg. Was gibt es eigentlich in P ßen zu beſſern? Der leitende Staatsmann hat nur roſige un goldene Farben auf ſeiner Palette. Er malt ſeine Bilder ft glänzend und ſonnenhell, daß dem Zuſchauer die Augen u gehen können. So ungefähr hatte auch der vorbildliche Gegn des Fortſchrittes vor wie nach auf den Gegner eingeredet, daß preußiſche Verwaltung über jeden Zweifel erhaben, muſterhaf und unnachgiebig ſei. Die Selbſtzufriedenheit und Selbſtgefällig keit iſt nur zu oft einem Staatsmann verhängnisvoll geworden Das Gebahren der Sozialdemokratie findet F morgen im„Vorwärts“, der ſei 18 „Pfui“ überſchreibt. Damit hat er frei ſeine Leiſtungen ſelbſt geſchrieben:„E ſchreibt er,„iſt es wahrlich, die der preußiſche Min bertreten und in elender Weiſe hat er ſich ſeines für die Junker erledigt. Als der Schwatz zu Ende der Landrat a.., der als Wortführer der e Vorgeſetzte der preußiſchen Regierung iſt, mit 9 von Bethmann⸗Hollweg ſagen, daß ſeine Idegle Junker ſeien. Einen willigeren Handlanger haben di Junker noch nicht beſeſſen; freilich ſchon viel geſchie die aufreizende Wirkung, die von dem Schandgeſeh o noch außerordentlich verſtärkt durch die hinterhaf der ſein Verteidiger heute wieder zu Werke g ſelbe Geiſt, der an der propozierenden Unaufricht gründung des Wahlgeſetzes ſo ſtarke Erbitterung daß das nicht philoſophiſches Treiben, ſondern Schi aller Vernunft treiben heißt. Von der philoſophiſchen Zyniker iſt Herr von Bethmann⸗Hollweg eben nur de geblieben. Die Philoſophie iſt längſt bei allen Ten Arbeiterklaſſe verabſcheut die Stagnation, die Reakti Vertreter Herr von Bethmann⸗Hollweg iſt; ſie weiß eine Vertiefung dieſer Ueberzeugung aufs neue, daß f von Bethmann⸗Hollweg den ſchlimmſten Feind jeder Weiterentwicklung erblicken muß und ſie wird nicht ehe bis das Syſtem überwunden iſt, das einen Bethmonn⸗ als Miniſterpräſident möglich machte.“ Vom badiſchen Tandtag. Karlsruhe, 10. Febr. Die Kommiſſion für Eiſe und Straßen verhandelte heute über den Zentrum die II. Kammer ihr Bedauern ausſprechen ſoll, daß di bei Erledigung von Petitionen, insbeſondere bauung neuer Eiſenbahnen, welche ihr empfehler ve Anſpruch genommen ſei und daß die Bearbeitn ohne Vermehrung des techniſchen Perſonals unm miſſion will in einer ſpäteren Sitzung zur Antm Lk. Karlsruhe, 10. Febr. Die heute die Beratungen über den Giſenbal gab die Regierung Auskunft über die Die⸗ den Bahnhofwirtſchaften beſchäftigten Pecſor Vahnhofreſtaurateure verpflichtet, die bundes! genau einzuhalten. Dem ſoz.⸗dem. Antrag auf 1. Wagenklaſſe und Wiedereinführung des Kilomet die Regierung ablehnend gegenüber. Dagegen wäre nicht abgeneigt, eine Erhöhung des Tarifs in der unteren Wa⸗ 4 Einſtweilen will die Regierung eine abwartende Stellung in dieſer Frage einnehmen. Den wurf des Wortbruches bezüglich der Einführung der beſ Die Züge k Fahr und Zug für eine Halteſtelle 4 M. mehr als züge. Zum Schluß der heutigen ng der Stadt Pforzheim wegen eines Staatszuſchuſſes von für den dortigen Gewerbeſchulanbau verhandelt. Die Regierung will den Bauplatz zur Verfügt aber einen finanziellen Zuſchuß ab. Die Kommiſſio Petition in dem Siune empfehlend zu überweiſen, daß nochmals mit der Stadt Pforzheim in 6. Seite Seueral⸗Anzeiger.(Mittagblart.) Maunheim, 11. Februar Volkswirtschaft 0 Muſterausſtellung kaufmänniſcher Druckſachen und Packungen. Auf Anregung der Handelskammer Leipzig, die gleich mer Reihe anderer Kammern unter Mitwirkung des Deutſchen Verbandes für Kaufmänniſche Unterrichtsweſen zu Braunſchweig und des Deutſchen Werkbundes zu München im Herbſt vorigen Jahres eine außerordentlich intereſſante und von der Kaufmann⸗ ſchaft Leipzigs ſtark beſuchte Reihe von Vorträgen zur Geſchmacks⸗ bildung des deutſchen Kaufmanns veranſtaltet hatte, findet in der eit vom 6. bis 28. Mär z d. J. im Deutſchen Buchge⸗ werbehaus zu Leipzig eine Muſter⸗Ausſtellung kaufmänniſcher Druckſachen und Packungen ſtatt. Beranſtalter der Ausſtellung ſind das Deutſche Muſeum für Kunſt in Handel und Gewerbe zu Hagen i. W. und der Deutſche Buchgewerbe⸗Verein zu Leipzig. Für die Zeit der Ausſtellung iſt die Rückſicht, auf die am 7. März beginnende Oſter⸗Vor⸗ meſſe maßgebend geweſen. Wenn ſich begreiflicherweiſe im Innern der Stadt geeignete Räume für die Ausſtellung während der Zeit der Meſſe nicht finden ließen, ſo iſt doch zu hoffen und jedenfalls dringend zu wünſchen, daß die Herren Meßbeſucher i6 Ausſtellung in Augenſchein nehmen. Sie werden zweifellos diel Anregung und Belehrung für eine künſtleriſche Ausſtattung übrer Druckſachen und Packungen erhalten. Briefköpfe, Briefum⸗ ſchläge. Poſtkarten, Paketadreſſen, Zeitungsannoncen, Proſpekte, Firmenſianetten, Etiketten, Packungen uſw. werden ihnen in mu⸗ ſterhaft künſtleriſcher Ausführung unter Gegenüberſtellung von Beiſpielen und Gegenbeiſpielen vorgeführt werden. Der Ein⸗ tritt in die Ausſtellung iſt frei. 5 S **** Effekten. New⸗Pork, 10. Februar. Kurs vom 9. 10. Kurs vom 9. 10. Texas pref. 72— 72— 2˙ 2 ¼ Miſſouri Pacific 68/ 68 ½ 3— 2˙ Nationalgkailroao of Mexiko pref. n ee 483.95 484.—do. 2nd. pfd.—— 486 30 486.25 New Pork Zentral 118 ½ 118 9½ 517— 518[Newgork Ontario 94/ 94— and Weſtern 44% 34% ilber Bullion 51 /½ 51 ½¼ Norfolk u. Weſt. ce. 98 ½ 101— %.⸗St. Bonds 114¼ 114½ Northern Pacific 135 ½ 136 ¼ lichiſon New. 4% 99 ½ 100 Color. South. pref. 79— 80½ Nortg. Pac. 2% Bd. 72 ½% 73 ½ Vennſylvania 131— 131% 4% Prior, Lien. 100%½ 100 ½ ſeteading comm. 160— 160 ½ t. Louis u. San do. 1 ſt. pref. 30 90— 800 ref. 4% 84% 84—RockJslandçomp 45— 46/ Amer. Loc. C. 47„ 48— 113 ½% 114—St. Louis u. San 1031— 103 ½ Francisco 2 p. 48— 47 ½ 110 ½% 111—Southern Paciftic 123 123% 180 ½% 179]South. Railway c. 27% 27¾ de peef⸗ 62%, 62J. 147% 143 ½ UnionPacific com. 182. 182— c. 155— 154 ½ do. pref. 97 ½ 938 7 f————[Gabasb. pref. 48 44/. Amalgamated 74 174 37 ½% 38 Americas Sugar. 121— 120 7½ 78— 18—American Tin. 27% 2 Can pref. 78½% 74¼ 44 ½ 43 ½ Anaconda Copper 49½ 49 135 ˙ 136—General Electrie 149— 150— 140%½% 140 ½ Tenn.Coalu. Iron——— 145 ½% 147 ½% U. St. Steel Corp.c. 78 ½ 78 do. do. pfdb. 118 ½ 118⸗% 40 165 41¹ 72 Produkte. Shieago, 10. Februar. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 9. 10. Kurs vom 9. 10. Weizen Febr. 111%½ 113—Leinſaat Juli—— Mat 110% 111%/ Schmalz März 12.25—— 100% 102ʃ%½„ Mai 1220 12.27 62 ½ 63„ Jalt—— 1222 65% 66 5/, Pork März—— 65 775 66 8* Mat 22.42 22.62 81— 81— Juli 2 ———[Rippen Mai 11 79— 80„ Juli 11.82 11.87 46 ½ 46 4J„ Söpt———.— 43/ 43 /Speck nſaat—.—B—— 12.12 Nord⸗W. 12.25 Den New⸗Pork, 10. Februar. Kurs vom 9. 10. Kurs vom 9. Baumw.atl. Hafen.000.000 Schm. Roh. u. Br.) 12.95 13.05 „ atl. Golfh..000.000 Schmalz(Wilcoyg 12.95 13.05 „ im Innern.000.000 Talg prima City 6 7¼⁴ 8 „Exwp. u. Gr. B..000 12.000 Zucker Muskov. de.60.60 „Exv. n. Kont..000 18.000 KaffeeRio No. 7lek. 8 38 Baumwolle loko 15.20 15.25 do. Februar.80.90 do. Febr. 14.97 14.86] do. März.95.90 do. März 14.94 14.85 do. April 695 do. April—.——— do. Mai.05.— do. Mai 15.04 14.99] do. Juni.10.05 do. Juni 14.91 14 82J do. Jul⸗ 715.10 do. Juli 14.90 14.80] do. Auguſt.15 71 do. Auguſt 14.40 14.29] do. Sept..10.05 do. Septbr. 13.43 18 38 do. Okt. 7185 do. Oktbr. 12.97 12.90] do. Novbr..10.05 Baumw. i. New⸗ do. Dezb..10.0⁵ Orl. loko 15— 15½] do. Januar 710 705 do. per März 15.15 15.05] Weiz. red. Wint.lk. 129— 130— do. per Mai 15.36 15.24] do. März—— Petrol. raf. Caſes 10.45 10.45 do. Mai 118— 119 Do, ſtand. white. do. Juli 108% 110— New Nork.05.05 Mais März——— Petrol-ftand. whtt. do. Mai 75— 75 Philadelphia.05.05 MehlSp..elsaare.45.45 Peri.⸗Erd. Balanc.43.43 Getreidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 63½½ 63 1 Liverpool 1 5½ 1 1 do. Savanah. 60— 60— do. London 1 118 1 1 Schmalz⸗W. ſteam 12.70 12.75] do. Antwerp. 1 do. Rotterdam 3— Ziverpool, 10. Februar,(Schluß.) Weizen roter Winter feſt 9. 10. Differenz per März 81% 80115 + per Mai 7¼11); 7711 J5 E 7. Mais ruhig Bunter Amerila per März 5,6½ 5/5¼— La Plata per März——— *** Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa in Mark, per Tonne, Eif. Rotterde m. 10.½2. 11.½2 Weizen rumän. nach Muſter ſchwimmend—— 5„ 179/80 kg per ſchwimmend— 15„ 1—— „ Ulka 9 Pud 30/35 prompt 176 177 7„ 10 Pud prompt 178 179 „ Azima 10 Pud prompt 186 187 4„ 10„ 5/1 prompt 188 189 „ La Plata Bahia Blanka 78 kg Jan.⸗Febr. 177 178 „„„ Ungarſaat 78 Jan.⸗Febr. 177 178 „„„ Roſaria Santa F 75 kgJan.⸗Feb.—— „„„ Entre Rios 78 k1 chwimmend 8 „ Redwinter II per September—— „ Kauſas IU per Seprbr.—— Roggen ruſſtſcher 9 Pud 10/15 prompt 132 182 10 nordd. 71/72 kg per prompt 130-132130—132 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. Febr.⸗Juli 112 112 3 eo„ 112½ 112 La Plata 39/50 ſchwimmend 5—— Hafer ruſſiſcher 46/47„Jan.⸗Febr. 112 112 „0 11³ 11¹ „ La Plata f. d. g. 46 kg. April⸗Mat 112 112 3* +„*.* 113 113 Mais„„ gelb r. t. ſchwimmend 128 128 55„ T. t. April⸗Mai 120 120% „ Amerikauer mixed. per Jan.⸗Feb.—— „ Donau ſchwimmend—— *** Eiſen und Metalle. gondon, 10, Februar.(Schluß.) Kupfer, ſtetig, p. Kaſſa 59.10.0 3 Mon. 60..6, Zinn ſtetig per Kaſſa 148.10.0, 3 Mon. 150..6, Blei ruhig, ſpauiſch 18.10., engliſch 18.16.3, Zink träge, Gewöhnl. Marzen 28..0, ſvezial Marten 24.00.0. Glasgow, 10. Februar. Noheiſen, feſt, Middlesborough war⸗ rants, per Kaſſa 51/7½ per Monat 51/10 ½. Amſter d am, 10. Februar. Baneg⸗Zinn, Tendenz: feſt oko 89 ½ Auction 89½,. New⸗Pork, 10. Februar. Heute Vor Kars Kupfer Superior Jugots vorrätig 3 1133513—1320 Fun Smnass 3260/32703255/3265 Roh⸗Eiſen am Northern Joundry Noap. Toune 1 28.— 28.— Stahl⸗Schienen Waggon frei öftl. Irbr. Viehmartt in Maunheim vom 10. Februar.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktion). Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 375 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälb er 95—09 Mark, b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 90—00 Mark, e) geringe Saugkälber 80—00 Mark, ͥ) ältere gering genährte (Freſſer) 00—00 Mark. 36 Schafe a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 70—00 Mark, b) ältere Maſthammel 65—00 Mark, e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 60—00 Mark. 1074 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 74—00 Mark, b) fleiſchige 73—00 Mark. c) gering entwickelte 72—00 Mark, d) Sauen und Eber 64—66 Mark. Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Luxus⸗ pferde: 0000-0000 M. 86 Arbeitspferde: 300—1200., 182 Pferde zum Schlachten: 40—250., 00 Zucht⸗ und Nutz⸗ 4 vieh: 000—000., 00 Stück Maſtvieh: 00—00., 19 Milch⸗ kühe: 200—450., 370 Ferkel: 12.00—18.00., 16 Zie gen: 12—25., 0 Zicklein:—0., O0 Lämmer 00—00 M. Zu⸗ ſammen 1890 Stück. Außerdem wurden bon Holland 161 Stück geſchlachtete Schweine einoefülrt. Handel mit Kälber, Milchküßhe und Ferkel mittelmäßig, mit Schweine angſam. Daſſerſtandsnachrichten im Monaf Februar. Pegelſtationen Datu m vom Rhein: 6. 2. 8.. 19. 11.] Bemerkungen Konſtauz Waldsgzunt 4,00 8,0 Hüningen?) ,95 2,38 4,20 4,25 3,30 2,96 Abds. 6 Uhr Hehl 2 J2.57 2,60 3,45 4 40.79 3,95 N. 6 Uhr Sauterbneg 5,89 6,38 Abds. 6 Uhr Magan) 4,43 4,42 5,10 6,02 6,83 6,98 2 Uhr 4 Germersheim 5,50 6,20.-P. 12 Uhr Maunheim 388 3,84 4,18.63.28 6,60] Morg. 7 Uhr Main;, J/,58 1,52 1,59 9,38 298.-P. 12 Uhr Bingens.08 3 70 10 Uhr HRaus.„2,61 2,63 3,04 3,85 4,62 2 Uhr Hoblenz 4,91.80 10 Uhr 5,17 6,33 2 Uhr Ruhrort 3,39 5,64 6 Uhr vom Neckar: MNaunnheim 3,95 3,92 4,34 5,98 6,46 6,59 B. 7 Uhr Heilbronn I,10 1,78.99 3,18 2,35 2,051 V. 7 Uhr *) Windſtill. Heiter,— 4 C.) Stillſtend ſeit 4 Uhr vorm. ———.———x——————— Wittesungsbesbachtung der meteorslsgiſchen Ssstien MNaunheim. — 2 2* 3 2 8 2 8 3 8 8 8 2 5—— de Ben een, S83 88 3 2388 ungen 2 22 ooo 10. Febr. Norg. 7763,6 1,8 N2 10.„ Mittg. 2763,2 8,4 N2 10,„ Asdds, 9763,1—0, SSeœes 11. Febr. Morg. 7761,4 0,8 SSceE8 Höchſte Vemperatur den 10 Febr..0« vom 10./11. Febr.—.5 * Viefſte Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton! Julins Witte⸗ 5 für Lokales. Provinztelles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und deu übrigen redakt. Teil: Frauß Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. G Direktor: Eruſt Müller. —— SS—————— Kochen Sie heut einen Milch⸗ als warme Winter⸗Süßſpeiſe. Sie ergibt eine ſehr willkommene Abwechflung in den Nachſpeiſen, beſonders wenn der Flammeri in der Schüſſel wieder angewärmt, mit geſchmorten Aepfeln, Birnen, Feigen oder Backobſt ꝛc. ſerviert wird. Leſen Sie die Rezepte auf den Mondamin⸗Pal 460, 30 u. 15 Pfg. 88 Narneval desslschaff elle Mannhelm. fälzer Humor gegen karneval. Block. der Umschreibung unseres Motto 1910: Id allee macht nit glicklich— maln) muss rgewe kenne davon“, gestatten wir uns en für gelällige Unterstützung zur Ver- ustaltung unseres in ununterbrochener Folge 2. Feuerlokarnevalzuges herzlichen Dank zu präzis Liederhalle Heute Abend %½9 Uhr im Lokal „Eichbaum“ Geſamtprobe, anſchließend.⸗B. mit Sch. 5 8 5 Maunheimer Altertumsperein. Montag, den 14. Febrnar, abeuds ½9 Uhr findet im Hotel⸗Reſtaurant Germanſa (C 1, 10/11) unſer V. Ver⸗ einsabend ſtatt mit Vortrag des Herrn Prof. Dr. Herm. Gropengießer von hier über „Die Altertumsfunde der hieſigen Gegend im Jahr Heute Freitag, 12. Prob aus beſonderem Anl Wir bitten um vollzähliges 5618] Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. 5625] Unſere Mitglieder und Erſcheinen. 5624 Der Vorſtand Freunde ſind zu zahlreichem Der dor 88]Beſuche freundlichſt einge⸗ Der Vorſtand. laden. Mannheimer Singverein Cale Carl Thegde Tagim ünstler-Ronzerte des herühmten erstklass. Wiener Salan-rchesters Direktor: Wendelo Krulisch. ds. Mts. 4 aß. eeee zen u. mit Beiträgen säumige titl. Ehren- mitglieder um bald. Einsendung solcher höfl. zu tten. Mannheim-Habereck en wohl— niemand w. cbl 9, Februar 1910. Der Elferrat. in der 6 eeeeeeeeee Ee Habe mit dem heutigen unter 25763 E eeee Tüncher- u. Malergesckäft, F 7, 21. 3 22 auerbriefe bel ichnellstet Austütrun; ſlelert billigmn„„ chmittags ½4 Uhr, ſiat —5 Vetein ammelt ſich Mannheim, den 11. Februar Um zahlreiches Erſcheinen erſ 910. 12 Verein Mädchenkort Eiuladung zur 10. General⸗ verſammlung am Mittwoch, Schule J 2. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Kaſſenabrechnung, .Beir Der Vorſtand. Verkauf. Wegzugshalb. hochrentabl. für ſchmale d. 28. Geſchäftshaus zu verk. od. Aulae r Friedrichs⸗ leineres Objek 5 ula der Frie 5918 775 b 1 Herausgabe einig. Tauſ. M. Schlitten zu vertauſchen. Offert. unt. 15137 an die Exped. ds. Bl. Alte Silbermünzen zu verkaufen. Offert. unt. 25744 an die Exped. ds. Bl. Oekonoem atswahl. billig zu verkaufen. Die Vorſitzende. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten hierdureh die scehmerzliehe Mitteilung, unser lieber Gatte, Vater, Bruder, Schwager, Oukel und Schwiegersohn Joseph —6 Dounerstag früh 6 Uhr nach läugerem schwerem Leiden in ein besseres Jenselts abgerufen wurde. MANNMETM(S 2, 75 den 10. Februar 1910. Die Beer r von der Leichenhalle aus statt. Zu verkaufen 1 leicht., grauer Ueberzieher Fig., Zither, letzt. evtl. geg. Man⸗ dpline zu vertauſchen. Max Joſefſtr. 8, 1. St. rechts Waschmangel I 3, I, III. Stock. Die frauernden Hinterbliebenen. digung findet Samstag, den 2. Februar a. o, nachmittags Heute Freitag, II. Febraar 1910 roder Elite- u. Opern-Abend Programm: 1. Jubel-Ouxertuxe von C. M. von Weber. 2. Mignon-Opern-Fantasie von Thomas. 3, Peer-Gynt-suite von Grieg. 4. Sextett à. d. Oper„Die verkaufte Braut“ Fon Smetana. 5. Tell-Oaverture(Glanzuummer) von Rossinj. 6. Toska-Opern⸗ Fantasie Originab-Ausgabe) von Puceini. 7. Ar a. d.-Saite (Violin-Solo mit Orchesterbegleitung, vorgetr. von Kapollmeister Krulisch) von Bach. 8. Wotans Abschied und Feuerzauber aus „Walküre“ von Wagner. 9. Rapsodie Hongroise II von Liszt. 10.„Lohengrin“, gr. Opern-PFantasie(Original-Ausgabe) von R. Wagner. 11. al Ballgeflüster, Valse Infermezzo von Meyer- Helmut, b) Blumengeflüster, Obarakterstück von Blon. 12. Bajazzo-Opern-Fantasle von Leoncavallo. 5 5628 Samstfa Wunsch-Abend. 1 gebr. 25752 15156 52 2 dass— N 2 255 ee— 2 eimer Singverein. Ik..) Todes-Anzeige. Hierdurah bringen wWir unseren verehrl. Mitgliedern zur KRenntnis, dass unser langjähriges, treues Mitglied herr Joseph Hauschid nach längerem Leiden sankt entsehlafen ist. 1 Die Beerdigung ündet am Samstag, den 12. Februar, nachmittags ½ Ubr, von der Leichenhalle aus statt. Um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, bitten wir um zahlreiche Beteiligung. 5628 MANNHEIM, den 1I. Februar 1910. 5 55 Der Vorstand. anch 8 11 5621 4 6. Seite. le enera (Mittaablatt“) Wannber, HI1 Hur behmann II1 Aenderungen u. Modernisierungen bitte ioh jetzt vornehmen zu lassen, da ich sie jin der Saisop, ab Anfang März, nicht üÜbernehmen kann. 51117 Ub. Hoi-U. Mational-Theater Nannheim. Freitag, den 11. Febr. 1910. 30. Vorstellung in: Abonnement C. Wegen Erkrankung des Herrn Hans Godeck ſtatt Totentanz II.: Die versunkene blocke Deutſches Märchendrama in 5 Alten von Gerhart Hauptmann Regie: Emil Reiter. PBerſonen: Heinrich, ein Glockengießer 8 8 Magda, ſein Weid 0. 5 Kinder beider. 8 1 5„ Die Nachbarin 8. Georg Köhler Velty Ulleiich Hildegard Bräutigam Helene Heinrich Eliſe De Lank Karl Schreiner Der Schulmeiſter 8 75 Karl Neu ann⸗Hoditz Der Barbier 3 Gu av Kallenberger Die alte W Wittichen Toni Wittels Nautendelein. ein elbiſches W̃᷑ Veſen Der Nickelmann, ein Ele emargeiſt Ein Waldſchralt, fauniſcher Waldgeiſt Traute Carlſen Alexauder Kökert Hritz Freisler Hedw g Hirſch Jenny Hotier l a Schnuhr Ida Baro Zwerge. Holz wäunchen und Holzwerberchen. Der Märchengrund iſt das Rieſ ſeugebirge und ein Dorf au ſeinen Fuße. Uhr. Elfen 5 85 f. 5 Kaſtenerdft. Ahr. Ende 10% Uhr. Eine größzere Pauſe nach dem 2. Akt. Anf. ½ N Klein e Preiſe. Am Großh. Boftheater. Samstag, den 12. Febr. 1910. Bei aufgeh. Abonnement Zu kleinen Preiſen.) Der fidele Bauter. Anfang 7½ Uhr. NeuesOperetten Theater Telephon 2017. Direktion: Heute Freitag 8 Uhr Diegeschiedene Frau S Ubhr: K. 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Welch ein Kontraſt gegen früher! Sie Ich hatte viel Durſt nach Liebe, hätte ſagen können, ſwie das Mitleid mit ihr ihn an der Kehle dden ia noch immer ſeltſam weiß, aber das Zriſche, Und niemand ſchenkte mir ein. ſchnüre. Aber gerade das durfte nicht ſein... Die vorletzte Warme, war daraus gewichen. Und ſie bedeuteten damals einen Strophe in dem ganz merkwürdig auf ühren gegenſeitigen Fall in die Augen ſallenden, anziehenden Anblick an dem ſtillen Mäd⸗ Wohl ſah ich im Glaſe blinken paſſenden Gedicht—„Ich wollte nicht Mitleid für Liebe“— 5 Wie ſichtbar kann doch eine Seele in den Händen Des Lebens goldigen Wein, mochte ſie wohl ſelbſt in Wahrheit empfinden. Wenigſtens kam altern. Fritz mußte plötzlich daran denken! Sind welke Hände Sah alle die anderen tr mken— es ihm ſo vor, als mühe ſie ſich, möglichſt gelaſſen, ſaſt gleich⸗ bei jungen Menſchen nicht immer ein Zeichen, daß in ihrer kör⸗ Mich aber lud keiner ein. gültig, zu ſprechen perlichen Hülle eine Seele wohnt, die nicht die Kraft ſand, ſich Sie fuhr fort:„Es hat für mich gar keinen Zweck, meinen zu vertiefen— nur ein Herz, das zum Verbluten beſtimmt war? 15 enmal hat es geſchienen, Geiſt zu vertiefen. Das klingt wahrſcheinlich unglaublich, aber Er erzählte ihr allerlei, von ſeiner Krankheit, von der un⸗ Als käm urplötzlich das Glück— wahr iſt es doch! Ja, wenn ich fort könnte, wenn ich etwas ler⸗ hergeßlichen Zeit im Krankenhauſe und ſeiner nun ſicher fort⸗ Es bot mir einer den Becher, nen dürfte, würde alles, was jetzt langſam 150 mir einſchläft, auf 1 1 Den b itef f ̃ 0 7185 7 5 0 . 5 Den vollen, mit freudigem Blick. gerüttelt werden. Es tut mir aber niemand eine Wohltab an, Als ſie, unruhiger werden nach Marie fragte, gab er 8 wenn er mich ſchüttelt und zum Nachdenken bringt. Für mich kürzere Antworten; dabei blätterte er in dem Buche⸗ Und zaubriſch ſpielten die Farben iſt's beſſer, ich ſchlummere ſo Was ſollte 5 ſit ſe Sah veſter d“ Nuaß 3 Hefch 8 9 05„Bleibt ſte forſchte Trudchen, und ihre feinen Wohl auf 6 dem Intereſſenkreiſe, in dem ich mich zu bewegen habe, mit tiefen, Weenftüges, bewegten ſich raſtlos. N 5 1185 75 en 5 ſchöngeiſtigen Büchern anſangen? Den Nutzen, den andere davon eeen haben. daß ſie ihr innerſtes Weſen fortbilden und entwickeln Wie ſonderbar! können, habe ich nicht Wenn ich zu lange und zu bief 9 5 5„ ifkonnen, habe ich nicht. 0 eF mich „Nein, es iſt gut ſo.“„5„ Doch wie ich mich beugte. en, in ſie hineinlebte, würde ich das, was mir verſagt iſt, nur noch Aber ſte wollte doch durchaus eine Tätigkeit haben! Ich Da brach das Glas in Stück⸗ mehr vermiſſen. 1*+ wäre glücklich wenn ich eine ſolche hätte.— Ich verſtehe das nicht. Und durſtig blieben die Lippen, Siehſt Du, deshalb leſe ich ſo allerhand ſpannendes Zeug „Das läßt ſich auch ſo ſchnell nicht erklären“, meinte er Und ferne blieb das Glück. Es bertreibt mir wenigſtens zeitweiſe die Dede aus der Welt. „„0 b. ſtens 5— Welt. 3 1d 005 lieſt Du da eigentlich? Darf ich ich ſo trüb Es iſt ganz nett, ſich um fremde Schickſale, wenn es auch nur mal den Titel ſehen?“ Das iſt's, warum ich ſo trübe, Büchermenſchen ſind, ſo ein bißchen aufzuregen und heiß dabei 0 1 48 Wꝭ̃—5 5 Natürlich! Es iſt ein altes Buch und wird Dir nicht ge⸗ Warum ich ſo trotzig mag ſein— zu werden Liebe 0 2 50 wollte nicht Mitl leid ſü ür Liebe Ich ſelbſt erlebe ja ſo etwas nicht, und da ſchaffe ich mir Ex las laut:„Mamſell Unnütz von W. Heimburg“ Nun bin ich ewig allein!“— auf harmloſe und billige Weiſe ſo meine Art von Erholungs⸗ das paßt allerdings herzlich cht Er klappte das Buch langſam zu und legle es neben ſich i 1 15 15 udchen Mamſell Unnütz, das paßt allerdings herzlich ſchle 0t r klappte das Buch langſam z gle es ſich in] ſtunden FBFF Alles, was er brbin Fatte. 85 8 8 7 7 85 uf Dich. das hohe Dünengras.... Alles, was er noch vorhin hatte ſagen Er hatte den Hut in das Dünengras geworſen und fuhr ſich Sie antworſzete nicht; ſie ſah ihm nur mit Unruhe zu, als] wollen, blieb ihm plötzlich im Halſe ſtecken. 15 155 3 dichte blonde Haar Was mit der Hand durch das dichte, blonde Haar. Was ſollte er ant⸗ er beim gedankenloſen Uumſchlagen der Seiten endlich auf ein„Wer gibt Dir ſolche Bücher?“ fragte er, ohne ſie anzuſehen. bten? Ihr aß ſi daß ſie i äuslich orten? Ihr ſagen, daß ſie Unrecht tue, daß ſie ihre häusliche dich wort 0 daß ſie Unrecht tue, d 5 Gedicht ſtieß.„Niemand! Ich hole mir das, was ich leſe, aus der Leih⸗ Enge mit überreizten Nerven betrachte? Daß ſie mit friſchenr Sie langte plötzlich nach dem Buche und wollte es ihm ent⸗ bibliothek Die Auswahl hier in dem kleinen Orte iſt ja be⸗ hnt an 5 18 15 8 ihm enk⸗ ch 5 ad„le iſt ja be⸗ Mut an das Leben weiter gehen könne, wenn ſie nur den guten das möchte ich leſen“ ſagt ſchränkt. Neue Bücher hat der Laden faſt gar nicht. Willen dazu hälte— und daß ſie es ſich ſelber ſchuldig ſei, „Nein das möchte ich leſen“' ſagte er lachend und wandte[ Er riß einige Strandhalme heraus und zerſpielte ſie zwiſchen ſelbſtändiger zu handeln und denten zu lernen? ſich zur Seite U den(Fortſetzung folat.) 3 Deutſcher Reichstag. 32. Sitzung. Donnerstag, den 10. Februar. Am Bundesratstiſche: Kriegsminiſter v. Heeringen. Vizepräſident Dr. Spahn eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Eingegangen iſt das Stellenvermittlungsgeſetz. Der Militäretat. Die züweite Leſung des Militäretats wird fortgeſetzt beim Kapitel: Höhere Truppenbefehlshaber. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Vp.): Es wäre intereſſant, zu erfahren, wieviel auf einen kom⸗ man dierenden General beim Wohnungsgeld auf das Feuerungsmaterial entfällt. Die Behauptung, daß die komman⸗ dierenden Generäle die einzigen ſeien, die nicht aufgebeſſert wur⸗ den, mutet eigentümlich an. Infolge der Debatten der letzten Wochen habe ich eine Reihe von Zuſendungen über unglaubliche Zuſtände in einzelnen Regimentern erhalten, die Namen der Ein⸗ ſender darf ich natürlich nicht nennen. Trotz der gegenteiligen Behauptungen des Kriegsminiſters läßt ſich auch unzweifelhaft nachweiſen, daß eine Bevorzugung des Adels in den höheren Stellen ſtattfindet. Bei den Leutnants iſt das Verhältnis zwiſchen Bürgerlichen und Adligen:1, bei den Oberſtleutnants dreht es ſich bereits zum Gegenteil um. Herr b. Einem war mit dieſer Entwicklung der Dinge nicht einver⸗ ſtanden und hat Abhilfe erhofft. Der jetzige Kriegsminiſter aber ſucht dieſe Verhältniſſe lediglich zu beſchönigen und zu entſchuldi⸗ gen. Mir iſt mitgeteilt worden, daß ein Hauptmann, der vor drei Jähren wegen Mißhaudlungen ſtrafweiſe nach Breslau ver⸗ ſetzt wurde, jetzt unter Vordatierung ſeines Patents um etwa 4 Jahre zum Major und Adjutanten des General⸗ kommandos befördert wurde. Ich bitte den Miniſter um Auf⸗ klärung über dieſen Fall. Wenn er ſich beſtätigt, ſo müßte man dakin eine direkte Verhöhnung des Parlaments und aller uns gegebenen Zuſagen und eine beiſpielloſe Gering⸗ ſchätzung des geſamten Volksempfindens erblicken.(Beifall links, Unruhe rechts.) Abg. Zubeil(Soz.) führt Beſchwerde über Gefährdung benachbarter Grundſtücke bei dem Schießplatz Sperenberg. Kriegsminiſter v. Heeringen: Ich muß doch das beſtreiten, daß aftwe Offtziere ſich ſcheuen, hervorzutreten. Haben Sie berechtigte Klagen, ſo können Sie ſicher ſein, daß ſie ſachgemäß geprüft werden. Entgegen dem Abg. Müller⸗Meiningen bleibe ich überzeugt, daß gerade die kommandierenden Generäle die verhältnismäßig ſchlechteſt be⸗ ſoldeten Offiziere ſind. Auf die hohe Gehaltsſumme kommt es nicht an, denn gerade an die kommandierenden Generäle ſind die Anſprüche ſehr hohe. Auf die Statiſtik des Herrn Abgeordneten über den Adel in der Armee gehe ich nicht näher ein. Im praktiſchen Leben fühlt die Armee jedenfalls keinen Unterſchied zwiſchen Adligen und Nichtadligen. In dieſer Beziehung beſteht auch kein Gegenſatz zwiſchen meinem Amts vor⸗ gänger und mir. Ich kann nur beſtätigen, daß ich genau ſo wie mein Amtsvorgäuger es nicht billigen kann, wenn ſich ſoge⸗ nannte adlige Regimenter formieren. Geſchieht dies doch, ſo jedenfalls nur aus Traditionsgründen. In der Sache ſind Herr v. Einem und ich ganz einig. Was den Fall des Haupt⸗ manns b. Grolmann anlangt, ſo iſt derſelbe ja ſeinerzeit wegen der Mißhandlungen ſtrafverſetzt worden. Nachdem er ſich aber eine Reihe von Jahren trefflich geführt hat in ſeiner Dienſtſtellung, ſoll man ihn dann noch weiter beſtrafen?(Sehr richtig! rechts.) Mein Amtsvorgänger hat das verneint, und ich tue das auch. Die Verhältniſſe in Sperenberg, die Herr Zubeil erwähnte, ſind mir nicht bekannt Ich werde aber Unterſuchungen anſtellen. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Vp.): Was würde der Herr Kriegsminifter mit den Offizieren tun, die ſich bei uns b⸗ſchweren, wenn ich ihm die Namen nennen würde? Sie wärer die längſte Zeit in der artiven Armee geweſen. Sie haben keinen Begriff, Herr Kriegsminiſter, wie außerordentlich in den bürgerlichen Offizierkreiſen dieſe Zurückſetzung empfunden wird. Sie würden ſtaunen über den Ton, in dem die Herren ſich an uns wenden Das kann mit derartigen allgemeinen Rede⸗ wendungen nicht abgemacht werden. Aber es ſcheint, daß man bei der allerhöchſten Stelle einfach ruuf Granit beißt. Auf den Fall des Hauptmanns v. Grolmann iſt eine Antwort vorher nicht erfolgt.(Unruhe rechts.) Iſt es wahr, daß er ein Verwandter des kommandierenden Generals iſt?(Unruhe rechts.) Wir wünſchen, daß auch andere Leute, die etwas pexiert haben, eben ſo utilde behandelt werden. Abg. Gans Edler zu Putlitz(Konſ.): Die Gehälter der kommandierenden Generäle ſind eher zu gering als zu reichlich. Kein Offizier kann Brigadekommandeur oder kommandierender General werden, wenn er nicht Privat⸗ vermögen hat. Die Herren haben hohe geſellſchaftliche Verpflichtungen, weil ſie Verkehr pflegen müſſen. Suchen Sie mit der Laterne eine Inſtitution, woſo wenig Nepotis⸗ mus vorhanden iſt, wie in der Armee.(eiterkeit.) Auch in der preußiſchen Verwaltung iſt er nicht zu finden. Dort ſitzen mehr liberale als konſervative Beamte.(Lachen links.) Abg. Erzberger(Zentr.): Die Generäle erfreuen ſich beſonderer Vorteile. Sie beziehen eine hohe Penſion und ſollen nun auch in Preußen ein erhöhtes Wahlrecht erhalten.(Heiterkeit.) Eine Neuregelung der Rations⸗ gebühr iſt durchaus erforderlich. Recht ſonderbar iſt die auffällige Beförderung des Hauptmanns von Grolmann, der 4½ Spalten in der Rangliſte überſprungen hat, und deſſen Patent außerdem noch vordatiert wurde.(Hört, hört!) Gegenüber ſolchen Vor⸗ kommniſſen kann man kaum glauben, daß es der Verwaltung ernſt mit der Bekämpfung der Soldatenmißhandlungen iſt.(Beifall.) Preußiſcher Kriegsminiſter v. Heeringen: Ic verurteile es nicht, wenn aktive Offiziere ſich an einen Abgeordneten wenden. Ich lehne es aber im Namen der Armee ab, daß ſie das mit der gleichzeitigen Bitte tun: Um Gottes willen nennen Eie meinen Namen nicht! Das iſt eine merkwürdige Auf⸗ faſſung. Wer Tatſachen weiter verbreitet, der hat auch die Pflicht, dafür einzutreten. Ich glaube nicht, daß die Generäle Herrn Gathein das Recht geben werden, ihre geſellſchaftlichen Verpflich⸗ tungen vorzuſchreiben. Da kommen doch gang andere Geſichts⸗ punkte in Frage. Der Luxus überſchreitet kreiſen, die geſellſchaftlichen Verkehr haben müſſen, nicht das not⸗ wendige Maß. Akußerungen in Offtzierskreiſen über die Bevor⸗ ugung gegenüber bürgerlichen Kameraden wird viel zu viel Be⸗ Fehtung beigelegt. Es wäre gegen die ercd der Ar mee, die doch unter allen Umſtänden beſteht und erhalten werden muß. Sie bringen durch dieſe Statiſtik Gegenſätze in die kommt auf Militärkabinelt zurück. Bis 1883 unterſtand das Militär⸗ ſelbſt in Offigiers⸗ Kameradſchaft in preußiſche Armee, die in ihr nicht exiſtieren und früher nicht da⸗ geweſen ſind. Dagegen proteſtiere ich. Abg. Gothein(Fr. Vg.): Ehe der Kriegsminiſter mit nicht höflichen Redewendungen gegen Mitglieder des Hauſes vorgeht, ſoll er ſich erſt überzeugen, was ich gefagt habe. Ich habe den kommandierenden Generälen keine Dixektiben für ihre geſellſchaftlichen Verpflichtungen gegeben. Das können ſie machen wie ſie wollen, nur ſoll nicht verlangt werden, daß wir die Gehälter erhöhen. Wollen Sie den Gegenſatz beſeitigen, ſo gibt es nur ein Mittel: die Abſchaffung des Adels. (Sehr richtig! links, Lachen rechts.) Aber die Herren werden ſich ſchwer hülen, denn ſie kennen die Vorteile. In den Patenten der Leutnants ſoll noch jetzt von der„Wahrung der Präroga⸗ tive des Standes“ die Rede ſein. Wie ſteht das im Ein⸗ klang mit der Verfaſſung? Kriegsminiſter v. Heeringen: Nur eine ganz kurze Erwiderung. Erſtens: Die Militärver⸗ waltung hat überhaupt keine Erhöhung der Gehälter der komman⸗ dierenden Generäle verlangt. Die Stellung von Pferdegeldern iſt aus einem ganz anderen Geſichtspunkte verlangt worden; zweitens: wenn in den Patenten ſteht, ſie ſollen die Prärogative ihres Standes wahren— zu meiner Schande muß ich geſtehen: ich weiß nicht, ob es drin deht—(Heiterkeitl). Aber wenn es iſt: Was ſind denn dieſe Prärogative? Seine Pflicht und Schul⸗ igkeit bis zum äußerſten zu tun; das bedeutet nun und nimmer Ueberhebung gegenüber anberen Ständen. Abg. Dr. Müller⸗Meinigen(Fr. Vp.): Die Prärogative der Offiziere werdeg durch die neue Wahl⸗ rechtsvorlage in Praußen noch ſehr intereſſant erweitert. (Heiterkeit) Der zehnjährige Leutnantsdienſt wird ja dem zehn⸗ jährigen Dienſt hier im Parlament gleichgeſtellt.(Heiterkeit.) Der Kriegsminiſte, ſagt: wir tragen Gegenſätze in die Arxmee(Baheriſcher Militärbevollmächtigter von Gebſattel: Sehr richtig!). Sehr unrichtig. Sie ſcheinen keine Zeitungen zu leſen (Große Heiterkeit.), ſonſt würden Sie wiſſen, daß nicht bloß wir hier dieſe Kritit an den Zuſtänden unſerer Armee üben, ſondern auch eine Reihe glänzender Namen früherer Offigiere.(Zuruf rechts: Gädkel) Beim Kapitel„Gouverneure, und Platz⸗ majore führt 5 Kommandanten Abg. Mommſen(Fr. Vg.) Beſchwerde über die Rayonbeſchränkung in Danzig. Die Ent⸗ feſtigung der Stadt wäre ein gutes Stück Oſtmarkenpolitik, Oberſt Wandel: Die Frage hat den Reichstag ſchon wiederholt beſchäftigt. Schon in den Jahren 1907 und 1908 iſt von der Militärverwaltung erklärt worden, daß Danzig keineswegs als Feſtung aufgegeben iſt, und auch als Feſtung eine erhebliche Bedeutung nach wie vor hat. Daher iſt es vicht möglich, die Rayons zu beſeitigen. Wie ſie zu geſtalten ſind, das ſchreibt das Rayongeſetz vor. Bezüglich der Grabdenkmäler iſt nichts beſonderes beſtimmt, nur allgemein über maſſive Anlagen. Wic ſind gerade Danzig in weitgehendem Maße entgegengekommen. Nachläſſe, die die Leiſtungsfähigkeit berühren, können nicht erfolgen. Bei der Abgabe von Gelände ſind liches Eigentum nicht. 5 Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Vp) die Frage: Kriegsminiſterium und kabinett dem Kriegsminiſterium, und dieſe ſtaatsrechtliche Situation muß wieder verlangt werden. Nach der grunolegenden Beſtimmung über das Militärkabinett hat es auch die gerichtlichen Angelegenheiten uſw. zu beurteilen. Darin liegt ein berfaſſungswidriges Moment. Es iſt geſagt worden, daß die Offiziere den Eid nur dem allerhöchſten Kriegsherrn leiſten. Das iſt richtig, beweiſt aber nichts. Denn der allerhöchfte Kriegsherr hat ſelbſt den Eid auf die Verfaſſung geleiſtet, und deshalb kann kein Widerſpruch zwiſchen ſeinem Eid und dem der Offiziere beſtehen. Wenn darüber doch noch Zweifel herrſchen würden, müßte das Parlament einen Antrag einbringen, daß das Heer auch auf die Verfaſ⸗ ſungeinen Gid leiſten muß. Die Ausführungen des Kriegs⸗ miniſters über die weitere Ausdehnung der Militärgewalt führen zu der Konſequenz, daß es keinen Verfaſſungseid, leine Achtung vor den bürgerlichen Geſetzen für den Offizier gibt. Alles iſt nur Ausfluß der oberſten Kommandogewalt. Das iſt eine Negation unſerer ganzen Verfaſſung. Auf dieſe Art und Weiſe erweitert man lediglich den verhängnisvollen Konflikt zwiſchen Krone und Volk. Davor bewahre uns der Himmel!(Lebhafte Zuſtimmung links.) Kriegsminiſter v. Heeringen: Ich kann auch heute nur wiederbolen, was mein Amtsvor⸗ gänger und was auch ich bereits erklärt haben: Wollen Sie, daß der Kriegsminiſter hier auch für die Handlungen des Chefs des Militärkabinetts verantwortlich gemacht werden ſoll, dann müſſen Sie die Verfaſſung ändern. 15 Abg. Nehbel(Konſ.) fordert eine Erhöhung des Pferdeetats bei der Feldartillerie. Auch Leutnants und Oberleutnants ſollten beritten gemacht werden. Sie ſollten ebenſo geſtellt werden wie die Kavalleriſten. An eine Reorganiſation der Feldartillerie wird gedacht werden müſſen. Der Redner fordert eine Teilung der Armeekorps im Oſten. Eine Bevorzugung der adligen Offiziere findet nicht ſtatt. Zwiſchen bürgerlichen und adligen Offizieren herrſcht die beſte Kameradſchaft.(Beifall rechts.) Abg. Gothein(Fr. Vg.): Der Redner führt Beſchwerde über die Zurückſetzung der jüdiſchen Einjährigen im Heere. Der frühere Kriegsminiſter v. Einem habe ſeinerzeit eine Verfügung erlaſſen, wonach lediglich die Tüchtigkeit bei der Beförderung maßgebend ſein ſolle. Er fügte damals ſeinen Worten hinzu, daß man ſie ihm wohl übel nehmen werde. Das klang wie ein Stoßſeufzer. Vielleicht hängt die Sache mit ſeiner Verabſchiedung zuſammen. (Lachen rechts.) Preußiſcher Kriegsminiſter v. Heeringen: Die allgemeinen Beſtimmungen über die Behandlung von Mitbürgern jüdiſcher Konfeſſion ſind dieſelben geblieben wie früher. Auf ihre Ausführung wird ſtreng geachtet. Herr Gothein hätte mir, wie Dr. Müller, ſein Materfal vorlegen ſollen, dann würde es gründlich unterſucht werden. An einzelnen Stellen mag eine durchaus nicht gerechtfertigte Abneigung gegen jüdiſche Ein⸗ jährige vorhanden ſein. Aber das iſt nicht alles. Zum Offiszier gehören nicht nur Können, Wiſſen und Charakter, wir müſſen auch verlangen, daß die ganze Perſönlichkeit, die vor die Front tritt, achtunggebietend iſt.(Sehr richtig! rechts.) Der Mann muß Autorität haben. Es liegt mir fern, etpa grund⸗ ſätzlich behaupten zu wollen, daß das bei den jüdiſchen Mitbürgern wir durchaus lohal vorgegangen. Verſchenken können wir ſtaat⸗ nicht der Fall wäre. Wir dürfen aber nicht in Abrede ſtellen, daß bei unſeren niederen Volksſchichten hier und dort eine andere Auffaſſung beſteht. Dieſer müſſen wir Rechnung tragen. Darum müſſen wir die ganze Frage vorſichtig behandeln. Trotz aller Leiſtungen, die ich vollkommen anerkenne, müſſen wir uns auch bei den jüdiſchen Einjährigen fragen, ob ihre Perſönlichkeit ge⸗ eignet iſt, die Autorität unter allen Umſtänden vor der Front zu ſichern. Die vielen Anzapfungen, die in bezug auf die Parte lichkeit unſerer niederen Vorgeſetzten gemacht werden, haben ſcho dazu geführt, daß bei den Truppen Führungsliſten über die Wochenleiſtungen der Einfährigen angelegt ſind. Sie geben manchmal ganz andere Urteile, als die junge Herren für ſich in Anſpruch nehmen. Die Wahl zum Re⸗ ſerveoffizier liegt durchaus im freien Ermeſſen der Offizierkorps. Der Kaiſer lehnt es ganz ab, und ich ſtimme ihm durchaus bei, in dieſe freie Beſtimmung einzugreifen. Gerad die Linke ſollte doch mit dieſem geradezu demokratiſchen Grundzug im Heere einverſtanden ſein. Dieſe freie Wah hat eine weitgehende Bedeutung, die Sie vielleicht nicht gar ſchätzen. Ich kann in voller Uebereinſtimmung mit meinem gänger erklären, daß, wenn ein jüdiſcher Vizefeldwebel oder Wacht⸗ meiſter von einem Offizierkorps vorgeſchlagen würde, der Kaiſer ihn auch ohne weiteres befördern würde. Das iſt kein Stoß⸗ ſeufzer!(Heiterkeit.) Auch die Anſpiekung auf den Grund des Scheidens meines Vorgängers war berfehlt. Wenn man ſechs Jahre Kriegsminiſter geweſen iſt, hat man wohl die Berechtigung, von dieſem Poſten abzutreten.(Heiterkeit.), Abg. Gothein(Fr. Vg.): Die heutige Antwort des Kriegsminiſters vedauere ich leb haft; ſie iſt ein weſentlicher Rückſchritt gegen die ſeines Vor gängers.(Sehr richtig! links.) Er hat es fertig gebracht, Ent ſchuldigungsgründe und Gründe dafür vorzubringen, daß Juden nicht abancieren. Wird etwa durch die Taufe die achtung gebietende Erſcheinung herbeigeführt? Damit al laſſen wir uns nicht abſpeiſen. Der Kriegsminiſter hat den antiſemitiſchen Tendenzen Vorſchub geleiſtet.(Unruhe rechts, Sehr wahr! Baks.) Kriegsminiſter v. Heeringen: 3 Ich will mich nur ganz kurz verwahren, als ob meine Wort in irgend einer Weiſe in antiſemitiſchem Sinne aufgefaßt werden könnten. Das hat mir ganz fern gelegen. Herr Gothein wird ſich aus meinem Stenogramm davon überzeugen. Zweitens ver⸗ end etwas anderes geſagt zu 85115 Stell wahre ich mich dagegen, ir d 0 als mein Amtsvorgänger.(Der Kriegsminiſter verlieſt die aus der Rede des Kriegsminiſters v. Einem.) Abg. Dr. Mugdan(Fr. Vp.)?: 185 5 Seit 1880 iſt kein einziger jüdiſcher Einzähriger Offizier ge⸗ worden. Wollen Sie wirklich behaupten, daß in dieſen 28 Jahren nicht ein einziger befähigt geweſen ſein ſollte, Vorgeſetzter zu ſein? Die Herren dort drüben, die Korpsſtudenten waren, haben in dieſer Zeit eine ganze Anzahl füdiſcher Korpsbrüder gehabt. Es iſt einfach nicht wahr, daß es eine Eigenſchaft der Juden ſei nicht Vorgeſetzter ſein zu können. Der Kaiſer hat den G Verfaſſun 90 geleiſtet; in dem Augenblick, w anders behandeln wollen als die anderen, machen des Kaiſers unwahr Dann wundern Sie ſich abe t von anderer Seite die Verfaſſung auch nicht geachtet wird. Die Ausſprache ſchließt damit. Die Bildung eines Veterinäroffizierkor Budgetkommiſſion nach ſehr eingehender Beratung Mehrheit genehmigt. 7 bg. Dr. Ofaun(Natl.) Al. erklärt die Zuſtimmung ſeiner Freunde. . Abg. v. Liebert(Rp.)y; Ich hatte in der Kommiſſion anfangs Bedenke dann im„Berliner Tageblatt“ Herr Gädke ſich auch dage klärte, war ich dafür, denn mit Herrn Gädke möchte ich na einer Meinung ſein. Ließe ſich ſtatt„Veterinär“ nicht ein deutſche Wort ſetzen? etwa Militärpferdearzt? Veterin herkommen vom lateiniſchen vehere, bedeutet alſo nur Juht Abg. Sommer(Fr. Bp.): Auch der größte Teil meiner Freunde iſt für die neue richtung. Die Korpsſtabsveterinäre ſollte man de⸗ Generaloberärzten gleichſtellen und den Regimentsvetering Rang der Stabsofftziere geben. Die Vorlage wird genehmigt. 5 Abg. Zubeil(Soz.) 5 hält eine lange Rede über die Militärkapellen und ihre Ko kurrenz gegen die Zipilmuſiker. Die Offizierkorps ſollen ſich Kapellen ſelber halten und bezahlen. 5 Abg. Dr. Gvercke(Natl.): Die Offizierkorps halten die Kapellen nicht zu ihrem gnügen; viele Offiziere ſeufzen unter der ihnen dadur ſtehenden Ausgabenlaſt. Die Verfügung der Militärver Itun wird von den Zibilmuſikern im allgemeinen als ausreichend an⸗ erkannt, aber ſie wird leider nicht vollſtändig innegehalten Redner bittet auch, dafür zu ſorgen, daß die Militärbüchſ dem Handwerker nicht Konkurrenz machen. Abg. Göring(Zentr.) ſtimt zu. Wir Handwerker klagen darüher, daß ein P großgezogen wird. Den Militärbüchſenmachern ſollte wen berboten werden, fremde Hilfe zur Erledigung von Zivilauf heranzuziehen. Mit den Militärſchmieden und den ſattlern iſt es dieſelbe Geſchichte. Abg. Kopſch(Fr. Pp.) ſpricht in ähnliche 1. die Muſiker, Abg. Sommer(Fr. Pp.) über die Büchſenm Oberſt Wandel teilt die Inſtruktionen mit. Nach weiterer Auseinanderſetzung hierüber erhebt Abg W (Natl.) Beſchwerde darüber, daß das Propiantamt 5 einen Teil ſeines Bedarfs an Heu durch Zwiſchenhä Holland beziehe und einheimiſche Angebote zurückgewieſ Abg. Dr. Goercke(Natl.) äußert Beſchwerden ber die Preispolitik der Proviantämter.„ Oberſt v. Zaſtrow: Grundſätzlich decken wir unſeren Heubedarf zunächſt im In lande. Meiſt macht das Dreiviertel der Geſamtmenge aus. Im vorigen Sommer mußte das Proviantamt in Hannover nach Holland gehen, weil es im Inlande nicht genügend Materi erhielt. Abg. Wehl(Natl.)? 28— Angebote von Heu wurden mit der Erklärung abgeleh daß die Militärverwaltung ihren Bedarf voll gedeckt habe. D ausländiſches Heu wächſt auch die Seuchengefahr. Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Ir Der Präſident ſtellt Abenſitzungen in Ausſicht. Schluß 5% Uhr. den ſeien. 10. Seite. Fermischtes. In der fahrener CT= über⸗ nimmt Vermögens⸗Verwal⸗ Baukbranche Kaufmann tungen von Privaten und 00 Meldungen Unt. S. Unt. O. 14893 an die Exped. 8 Mobel. dilüger Verkauf unt. Garantie für gute Oualität. Günstigste Bezugsquelle für Byrautleute! I Teilzaklung gestattet!! Sbez.: kompl. Schlafzimmer komplette Küchen. la, pol. Chiffonnier. 48.— „„ Vertikow 48.— Spiegelschrank 25.— Iad. 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Nachdem ich in einem meiner letzten Artikel auf die Apachen innerhalb der franzöſiſchen Armee hinwies und den, dieſem Uebel⸗ ſtande ein Ende bereitenden Geſetzentwurf des Kriegsminiſters General Brun beſprach, halte ich es für eine Sache einfachſter Gerechtigkeit, heute dem Auslande gegenüber den geſunden Stamm der franzöſiſchen Armee, mit all den glänzenden Eigen⸗ ſchaften, wie ſie ſich in den letzten, furchtbaren Tagen äußerten, ins rechte Licht zu ſetzen. Zu den univerſellen Soldatentugenden: Mut, Begeiſterung, Tapferkeit, Unerſchrockenheit, Ausdauer und Widerſtandsfähig⸗ keit und allem voran: ſchrankenloſer Disziplin, ohne welche der Militarismus aufhört Militarismus zu ſein, geſellen ſich noch die überaus glücklichen nationalen Veranlagungen: unverwüſtlich gute Laune, Höflichkeiten und Galanterien. Ob ſie nun vor den abgeſperrten Brücken und Straßen dem andrängenden Publikum den Zutritt verweigerten, oder zängs der Mitte einer Notbrücke ſpalierbildend, um den Menſchenſtrom zu regulieren, das Still⸗ ſtehen des einzelnen verboten— immer lag in Ton und Geberde dieſer jungen Soldaten etwas, das wie eine erklärende Ent⸗ ſchuldigung der gebotenen Strenge erſchien. Was die im Volke ſo beliebten petits picus pious(Infanteriſten) gleiſtet, was das Geniekorps unter ſtändiger Lebensgefahr zur Sicherheit der Be⸗ völkerung aufgebaut, was die Pioniere an Rettungsarbeiten vollführt— das waren heroiſche, das waren wahrhaft patriotiſche Taten. Wo blieb der gefürchtete Einfluß des gepredigten Anti⸗ militarismus, den die Reaktion in patriotiſcher Aufwallung immer wieder ins Treffen führt? Weggeweht, oder beſſer geſagt, weggeſchwemmt waren alle dieſe Theorien und ein Grundſatz be⸗ lebte die richtig befehligten Truppen: der, den Bedrängten zu Hilfe zu kommen. Und wenn ich von der Opferwilligkeit der franzöſiſchen Sol⸗ daten ſpreche, dann möchte ich auch der überaus anſtrengenden, unermüdlichen Tätigkeit der Pariſer Polizei gedenken. Auch da kann ich konſtatieren, daß dieſe zur Ruhe und Sicherheit der Bevölkerung geſchaffene Organiſation, welche anderwärts ſo leicht die Form„öffentlicher Gewalt“ annimmt, hierzulande den humanen Charakter zu wahren ſucht. Und die, um ihr tägliches Brot gebrachte Arbeiterſchaft— wie verhielt ſie ſich in dieſen ſchweren Schickſalstagen? Wo blieb die ſoziale Revolution, wo die fordernde, drohende Arbeiter⸗ bewegung? Sie metamorphoſierte ſich zu freiwilliger Hilfeleiſtung ohne Entgelt! Vergeſſen wir auch nicht der rettenden Heldentaten einzelner, die anonym bleiben wollen. Konſtatieren wir ferner die freudige Entſagungsfähigkeit einer Klaſfe, die ſonſt im Luxus zu ſchwelgen gewohnt, jetzt nur ihrer Geberpflicht eingedenk iſt. Heil den Mitgliedern des Roten Kreuzes, Heil den edlen Frauen, deren vorzüglich organiſierte Wohlfahrtsanſtalten jetzt ſo vielen Notleidenden und Kranken zugute kommen! Alle Klaſſen der Nation, ohne Ausnahme, haben ſich vortrefflich gehalten. Die Regierung aber, welche ſo zielbewußt zu handeln verſtand, wird auch gegen die zu befürchteten Folgen der Ueberſchwemmung die richtigen Maßnahmen zu treffen wiſſen; das Vertrauen der Nation wird ſie auch weiterhin begleiten. Hut ab denn, vor einer Nation, welche unter den ſchwerſten Schickſalsſchlägen, ſolche Zeichen höchſter Ziviliſation zu geben imſtande iſt. Jetzt wo das Schlimmſte vorüber iſt, beginnt man, ſich um⸗ zuſehen und nach den Urſachen des großen Unglücks zu forſchen. Nicht nach den Urſachen der Ueberſchwemmung, denn dieſe waren ja ſchon zu Beginn des Hochwaſſers meteorologiſch feſt⸗ geſtellt, ſondern nach den Urſachen, welche eine ſolche enorme, eine ſolche noch nie dageweſene Ausdehnung der Waſſerfläche zur Folge hatte. Liegt die Frage nahe, ſo iſt deren Beantwortung gleich zur Hand. Das Waſſer ſtieß auf kein Hindernis! Ja, wird man fragen, wie iſt dies in unſeren Tagen, wo das Ingenieur⸗ weſen floriert, wie nie zuvor, denn möglich? Fehlten Dämme, war die Kanaliſation defekt? Nichts von alledem! Die zu beiden Seiten der Seine aufge⸗ bauten Quaimauern hätten im Notfalle raſch erhöht werden kön⸗ nen; die nach Osnieres führenden Abfuhrkanäle ſind überhaupt, und ganz beſonders in den zentralen Vierteln, vortrefflich ausge⸗ baut. Doch dieſe beiden rudimentären Verteidigungsmittel gegen die Ueberſchwemmungsgefahr haben zwei arge Feinde. Das ſind einerſeits die am linksſeitigen Ufer von der Compagnie'Orleans in die Quaimauer an tiefer Stelle nur um weniges das Normal⸗ niveau der Seine überragenden eingehauenen großen Oeffnungen, um den von der Gare'Orſay nach der Gare'Auſterlitz führenden Tunnel das Licht zuzuführen und die unfern davon liegende Eiſen⸗ bahn der Invalides, die gleichfalls dem Waſſerzutritt jede Mög⸗ lichkeit läßt. Den Kanälen aber ſetzte die im Bau begriffene, noch unterhalb des Metropolitain führende elektriſche Nord⸗Süd-Linie ſo arg zu. Ohne dieſen Tunnel, deſſen tiefe Grabung ſchon ſo biele Terrainerſchütterungen zur Folge hatte und uns gewiß noch manche unliebſame Erfahrung vorbehält, hätte die ſolide Kon⸗ ſtruktion der Abfuhrkanäle dem Hochwaſſer ſtandgehalten. Doch die Umſturzarbeiten der Nord⸗Süd⸗Linie öffneten dem andrin⸗ genden Waſſer Tür und Tor. Die Behandlung dieſer techniſchen Frage, wie das heutige Verdammungsurleil der Ingenieure, ge⸗ hören in den Bereich der Fachleute. Der Fehler jedoch, den die Compagnie'Orleans beging(und der ihr von kompetenter Stelle bewilligt wurdel), in den Damm, an ſo niedriger Stelle Breſchen zu ſchlagen, iſt ſo in die Augen ſpringend, daß man dieſe Tatſache kaum begreifen kann. Mein Weg führte mich, bis zu Eintritt des Hochwaſſers, jeden Abend und immer um dieſelbe Zeit über den Pont Rayal an das links⸗ ſeitige Ufer. Immer paſſierte ich die Brücke in dem Augenblicke, in welchem der Zug durch den Tunnel fuhr. Die von den beleuch⸗ teten Boote belebte Seine und der mit der Seine parallel laufende Eiſenbahnzug erregten immer meine Bewunderung, aber ſtets dachte ich an die naheliegende Gefahr der Ueber⸗ ſchwemmung der Eiſenbahnlinie; doch ſagte ſch mir gleichzeitig, daß ſicherlich eine Eiſenkon⸗ ſtruktion im Notfalle die Oeffnungen zu ſchlie⸗ ßen betimmt iſt. Ich hatte mich in dieſer Annahme geirrt. Bunles Feuilleton. — Schmähbriefe an einen Schauſpieler. Eine Schmähbrief⸗ ſchreiberin, die ſeit Jahren dem Schauſpieber Joſef Giampietro vom Berliner Metropoltheater ſein Leben! zu vergällen ſuchte, iſt jetzt nach larigen Bemühungen der Kriminalpoligei ermittelt worden. Sie entpuppte ſich als die Gattin eines Kaufmannes aus dem Weſten Berlins, eine gebildete Dame, die in den beſten Kveiſen der Geſellſchaft verkehrt und Mutter mehrerer Kinder iſt. Die Frau bewunderte den Künſtler, den ſie in allen ſeinen Rollen oft ſah, feit Jahren und entbrannte zu ihm in heißer Liebe. Weil dieſe aber unerwidert blieb, entwickelte ſich ihre Liebe in kranbhafter Rich⸗ tung. Die Frau überſchüttete aus dem Verſteck der Anonymität herauis den unerreichbaren Geliebten mit Paketen, Briefen und offenen Poſtharten der allerärgſten Art. Der Inhalt der Palete ſpobtet jeder Beſchreibung. Die Briefe und ſogar die offenen Poſt⸗ karten bewegen ſich in Ausdrücken, die man ſonſt nur unter dem Abſchaum einer großſtädtiſchen Bevölkerung zu hören bekommt⸗ Aber nicht nur der Künſtler allein wudde aufs Ziel genommen, auch ſeine Familie und ſeinen ganzen Bekanntenkreis zog die Brief⸗ ſchreiberin in ihre Schmähungen hinein. Als dieſes Treiben gar kein Ende nehmen wollte, wandte ſich der Künſtler endlich an die Staatsantvaltſchaft. Auf deren Veranlaſſung ſtellte nun die Krimi⸗ nalpolizei Beobachtungen an, die ſich zunächſt auf den ganzen Be⸗ kanntenkreis des Geſchmähten erſtreckten; denn daß die Brief⸗ ſchreiberin dieſem Kreiſe angehören mußte, ging aus ihrem Schreiben mit Gewißheit hervor. Es wurden darin Dinge berührt die nur der Bekanntenkreis wiſſen konnte. Die Grenzen zogen ſich immer enger und enger, bis endlich der Verdacht auf der Kauf⸗ mannsfrau haften blieb. Dieſe hatte aber auch, wie der Inhalt ihrer Briefe zeigte, gemerkt, daß eine Unterſuchung im Gange ar. Sie wurde deshalb vorſichtiger und bediente ſich zur Aufgabe ihrer Schreiben einer Mittelsperſon. Die Nachforſchungen wurden dadurch erheblich erſchwert, führten aber geſtern doch zum Ziel. Die beobachtenden Kriminalbeamten ſahen, daß eine Modiſtin, die man als mutmaßliche Miltelsperſon im Auge hatte, wieder ein Schriftſtück auf die Poſt gab. Als nun genau nach Ablauf der Zeit, die ein Schriftſtück von jenem Poſtamt bis nach der Wohngag des Künſtlers läuft, dieſer wieder einen Schmähbrief gerade von jenem Amt erhielt, waren die Beamten ihrer Sache ſicher und nahmen die Frau, die ſich ohnehin durch ihr unſtetes Umhergehen verdächtig gemacht hatte, in einem Cafe feſt. Die Beſchuldigte leugnete zunächſt alles, legte aber unter dem Eindruck des Belaſtungsmaterials, das man ihr vorhielt, endlich ein Geſtändnis ab. Sie erklärte ſelbſt, daß ihre unbändige Liebe für den Künſtler ſie auf dieſen Weg ge⸗ trieben habe. — Ein zäher Junggeſelle. Keine Macht der Welt, ſo ſche int es, iſt im Stande, einen echten Junggeſellen ins Ehejoch zu treiben. Weder die Reize eheluſtiger Frauen, noch die Ausſicht auf Geld und Beſitz haben einen amerikaniſchen Sonderling aus Ohio zur Ehe bekehren können. Sein zähes Junggeſellentum hat ihn mit der Zeit zum berühmten Manne gemacht. Fritz Hardicup lebt als Al⸗ terspenſionär im Aſyl der Peer Latv Guardians in Grundy Counth in Ohio; ſein Haar iſt nun weiß, aber noch immer bemühen ſich zahlloſe Damen um feine Liebe. Er verdankt dieſen Vorzug der Fürſorge eines einzigen Freundes, der auf dem Sterbebette für Fritz Hardicups Wohl ſorgen wollte und ein Legat von 12000 Mark ausſetzte, das der Frau zufallen ſollte, der es gelänge, Fritz Hardicud zum Altar zu führen und zu einem geregelten Familien⸗ leben zu verhelfen. Mancher hätte geheiratet, um das Geld ſofort zu bekommen. Aber Fritz Hardicup iſt ein Philoſoph und er hatte keine Eile Er war zwar ohne Geld, aber er konnte durch ſeine Arbeit leben, er war frei, er hatte Ruhe, er fühlte ſich glücklich Und ſo wartet er ſeit dreißig Jahren auf ſeine Sinnesänderung. Das damals ausgeſetzte Vermögen iſt durch die Zinſen inzwiſchen auf nahezu 42 000 M. angewachſen, und je älter Hardicup wird, gegeben waren Im Nebenamte war er auch als Agent tätig, er bedeutet er für heiratskuſtige Damen. Die in dem der greiſe Philoſoph nun ſeine gern verheiratet, ſchon um des Geldes ſo ſieht man an der Tür des Aſyls ein Plakat, das jedem Vorübergehenden erzählt:„Eine Mitgift von 42 000 M. erhält die Frau, die Fritz Hardicub heiratet. 0 Gs fehlt auch nicht an Bewerberinnen, aber der alle Junggeſelle iſt ſtand⸗ haft.„Was wollen Sie,“ ſo erzählte er einem Interviewer,„was ſoll ich mit den 42 000 M. anfangen? Ohne Frau brauche ich ſie nicht. Doch wenn ich mir eine Frau nehme, ſo. wird ſie mir Senft⸗ pflaſter auf den Rüchen kleben, ſie wird mich zwingen zu baden und tauſend andere Sachen zu tun, die ich nicht nötig Habe. Nein, und abermals nein!“ Und ſo erwartet Hardicud im Aſyl geruhſam ſein ſeliges Junggeſellenende und pfeift auf die 42 000 M. eine umſo beſſere Partie Verwaltung des Aſyles, Tage verbringt, hätte ihn willen, das ſonſt verfällt. Und Gerichtszeitung. Mannheim, 8. Febr. Strafkamme r Il. Vorß: Landgerichtsdirektor Walz; Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Dr. Mickel. Der Gipſer Leopold Ofenloch, der am September v. Is. im Hofe einer Frau Haag, Seckenheimerſtraße 104, fünf Paar Socken ſtahl, erhält als Rückfälliger eine Gefängnisſtrafe von Auf der Anklagebank fitzen ein kleines, ſchmächtiges chen von 17 Jahren, der Kellner Ernſt Merkel und ſeir i 4 Jahre älterer Bruder, der Schneider Paul Merkel. Im Dezember vorigen Jahres kamen beide von Nürnberg zugereiſt; da ſie obne Arbeit waren, verſuchten ſie ihren Lebensunterhalt durch Stehlen zu beſtreiten. Sie miſchten ſich unter das kau luſtige Publikum in den Warenhäuſern, und ließen in einem ge eigneten Moment allerlei Dinge unter ihren Mantel verſcht zin⸗ den Bei Schmoller, Kander und Wronker ſtahlen ſie auf dieſ Weiſe Strümpfe, Taſchentücher, Hemde, Sweater, ein Pelzkollter, eine Puppe etc. im Werte von 60 Ml Die geſtohlenen Sachen wurden dann verkauft. Lange konnten ſie dieſes Geſchäft aber nicht betreiben, nach wenigen Tagen wurden ſie ertappt und ber⸗ haftet. Bei Paul Merkel fand man noch zwei Uhrketten, fünf Armbänder und neun Zuckerſcheren im Werte von 70 Mark, die er zur Bezahlung einer Schuld empfangen haben will. Ernſt Merkel gibt die Diebſtähle unumwunden zu, fein Bruder will nur dabei geweſen ſein. Die beiden ſchon mehrfach wegen Diebſtahls vorbeſtraften Angeklagten erhalten eine Gefängnisſtrafe von Dio und 6 Monaten. 5 Der Monteur Julius Tilaner von Friedrichstal ver⸗ ſchenkte im Dezember 1908 zwei Bücher, die ihm in Verwahrung 20. vertrieb für die Firma Simon in Berlin den„Rotſchild“ Um Proviſion zu erhalten, fälſchte er mehrere Beſtellzettel, die ev. haltenen Bücher verkaufte er Er wird zu einer Gefängnis⸗ trafe von ſechs Wochen verurteilt. W des ominöſen§ 219 nehmen wieder einmal acht Per⸗ ſonen auf der Anklagebank Platz, die vom letzten Schwurgericht 5 zu einem Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilte Hebamme Katharine Jomann und ſechs ihrer Klientinnen, außerdem ein Mann, der ihr eine davon zugebracht haben ſoll. Die unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit geführte Verhandlung endet erſt 3 Uhr nachmittags. Die Hebamme wird zu einer Zuſatſtr von zwei Monaten verurteilt, die Mitangeklagten erhalten nter Zubilligung mildernder Umſtände Strafen von 45 Tagen bis zehn Monaten. Der angeklagte Mann wurde freigeſprochen. Al Verteidiger wirkten bei der Verhandlung mit die Rechtsanwäl Dr. Köbler, Dr. Katz, Tilleſſen und Rödiger. Püchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Vaterländiſche Geſchichte der Neuſten Zeit von Prof. Dr. Ed. Rothert— gr. 89 304 Seiten Text. Preis: broſch..50., in Leinen geb. 4 M. Vexlag von Auguſt Bagel in Düſſeldorf⸗ Dieſes ſoeben erſchienene Werk von dem Verfaſſer der von der Kritik o überaus glänzend aufgenommenen„Karten und Skizzen“ wird ſich infolge ſeiner humorvollen Schreibweiſe ſehr ſchnell die Sym⸗ pathien ſeiner Leſer erwerben. Es enthält alle für die Deutſche Geſchichte weſentlichen Daten und Momente von der Repolution an bis auf die neueſte Zeit und iſt ein vorzügliches Hilfsbuch für alle dieſenigen, welche beabſichtigen, ein Examen zu heſtehen, als ip Offiziere, Lehrer, Studenten ete. Den Baſitzern der Rothertf Karten und Skigzen ſei hiermit bekannigegeben, daß dieſes Buch eine ausreichende Erklärung zu denſelben bietet, 12. Seite. General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Maunheim, 11. Februar —— + U I 7 7 Dia im ſahrs 1827 von dem edlen Menschen · 7 3 Treunds Ernst Himeim Arnoldl begründete 2 5 Gothaer 5 Lebensversicheru auf Gegenseitig med dank f ladet hierduren æum Beitriit ein. Mit einem Bestande von 7J070 Hllionen Hart ist sis d/e grsste gegenseitige Lebensverslohe- rungs-Anstalt in Füuropa. Insgesamt wurden von ihr bis Anfang 1910 Fersichetungen abgeschlossen über I8 Mill. Marx Lersichetungsummen ausgezahlt. 538„ 75 als Dividenden zurückerstafleli, 2864 75 22 Die stets hohen leberschusse kommen den Ve. Sſohestungsnehmern unrerkütt zuguts. Dis sohr günstigen Versicherungsbedingungon gewãhren Unrerlallbarkeit Meitgoſies Unanfechibartolt. 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