Drret — 2* Gadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfenuig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80 Die Reklame⸗Zeile..1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) e Neueſte Nachrichten Eigene Kedaktionsbureaus Redaktton 37 in Berlin und Aarlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer General⸗Auzeiges Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 eee Nr. 84. Montag, 21. Februar 1910. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Celegramme. Maßnahmen gegen Straßendemonſtrationen. m. Köln, 21. Febr.(Priv.⸗Tel.) Aaläßlich der geſtrigen ſozialdemokratiſcherſelts einberufenen Maſſenverſammlung glaubte die Polizei aus beſonderen Anzeigen ſchließen zu müſſen, daß neuerbings Straßendemonſtrationen geplant ſeien und traf des⸗ halb beſondere Maßnahmen, indem ein Maſſenaufgebot von Schutzleuten den Eingang zum Gouvernementsgebäude und die Umgebung des Volkshauſes, in dem die Verſammlung ſtattfand, beſetzt hielten. Die Verſammlung beſchloß eine ſcharfe Reſolution gegen den Anſchlag des Vereins der Induſtriellen auf das Koalitionsrecht der Arbeiter bezügl. des Verbots des Streik⸗ poſtenſtehens. Es folgte dann aber die Mahnung des Verſamm⸗ was auch geſchah. Der Bunb der Handwerker. JBerlin, 21. Febr.(Von unſerm Berliner Bureau.) Geſtern fand hier unter zahlreicher Beteiligung von Delegierten und ſonſtigen Mitgliedern die Generalberſammlung des Bundes der Handwerker ſtatt. Der Reichstagsabgeordnete Werner referierte in ſeiner Eigenſchaft als ſtellvertretender Probinzial⸗ Vorſitzender für Brandenburg über die Ausſichten für das deutſche Handwerk unter der neuen Aera. Er ſei der Anſicht, daß der neue Staats⸗ ſekretär Dr. Delbrück, nach ſeinen Ausführungen vom letzten Don⸗ nerstag im Reichstag zu urteilen, beſtrebt ſein werde, dem not⸗ leidenden Handwerkerſtand nach Möglichkeit entgegen zu kommen. einmal die Schäden des Submiſſionsweſens zu beſeitigen und ſprach dann gegen die Warenhäuſer, wobei er es als bedauerlich erklärte, daß der Kaiſer das Warenhaus Wertheim beſucht habe. Den kleinen Befähigungsnachweis könne man als Abſchlagszahlung annehmen, ſolle das Handwerk aber wirklich geſunden, dann müſſe man den großen Befähigungsnachweis verlangen, der von allen Handwerksmeiſtern als unentbehrlich bezeichnet werde. Ueber den nächſten Punkt der Tagesordnung:„Reichsgeſetz über Sicherung der Bauforderungen“ ſprach Rechts⸗ anwalt Müller⸗Schkeuditz und Klempnerobermeiſter Gräcke aus 4 Halle. Die Verſammlung nahm zu dieſem Thema folgende Reſo⸗ 11 lution an:„Die heute zu Berlin tagende, aus allen Teilen Deutſchlands beſuchte Generalverſammlung des Bundes der Hand⸗ werker ſteht einhellig auf dem Standpunkt, daß auch der zweite Abſchnitt des Geſetzes zur Sicherung der Bauforderungen Geſetzes⸗ + kraft erlangen muß, wenn ein wirkſamer Schutz der Bauforde⸗ 9 rungen wirklich erreicht werden ſoll. Die Generalverſammlung iſt der einmütigen Ueberzeugung, daß dieſer Schutz durch die Be⸗ * ſtimmungen des erſten Abſchnittes des Geſetzes überhaupt nicht, im + beſten Falle nur ganz unvollkommen erreicht wird und nur der zweite Abſchnitt geeignet iſt, den Zweck, den der Geſetzesteil ver⸗ ſpricht, zu erfüllen. Die bundesſtaatlichen Regierungen werden daher dringend erſucht, im Intereſſe des friedlichen Handels und Gewerbes und beſonders auch des Handwerks⸗ und Arbeiterſtandes für baldige und allgemeine Einführung auch des zweeiten Ab⸗ ſchnittes des Geſetzes in den einzelnen Bundesſtaaten Sorge tragen zu wollen.“ Weiter ſtanden auf der Tagese n die Themen„Diskon⸗ tierung von Buchforderungen der Bundesmitglieder“ und die Fort⸗ bildungsſchulpflege und ſchließlich die Alters⸗ und Invaliden⸗Ver⸗ ſicherung für die ſelbſtändigen Handwerker. Der Kampf um die Reform des preußiſchen Wahlrechts. Berlin, 21. Febr.(Von unſerm Berliner Bureau.) Der freiſinnige Wahlreformausſchuß hatte für geſtern eine öffentliche Verſammlung nach dem großen Saale der Brauerei Friedrichs⸗ hain einberufen, in der die Reichstagsabgg. Dr. Wiemer, Dr. Nau⸗ mann und Stadtverordneter Goldſchmidt referierten. Der Saal war überfüllt. Die Redner hatten Mühe, fich verſtändlich zu machen. Sie kritiſierten eingehend die Vorlage der Regierung und zerpflückten das Programm des Miniſterpräſidenten. Zum Schluſſe meldete ſich noch ein Teilnehmer der Verſammlung zum Wort, um gegen Dr. Wiemer zu proteſtieren. Der Redner wurde aber niedergeziſcht. Der Vorſitzende entzog ihm das Wort. Es wurde eine Reſolution einſtimmig angenommen, in der es heißt, das Ver⸗ ſprechen, das die Regierung in der Thronrede gab, ſei nicht ein⸗ gelöſt worden. Die Proteſtverſammlung verlief ohne Zwiſchenfall. + ohne Erfolg, da ſich die Verſammelten baldigſt zerſtreuten. Zu Zuſammenſtößen mit der Polizei kam es nicht. Breslau, 21. Febr. Eine ſozialdemokratiſche Wahl⸗ vechtsberſammlung von etwa 12000 Perſonen nahm eine Reſo⸗ lution an, in der das von ganz Deutſchland aufge⸗ lungsleiters, keinerlei Straßendemonſtrationen zu beranſtalten, Er bezeichnete es als die Hauptaufgabe der Geſetzgebung, zunächſt Auch Demonſtrationsverſuche nach Schluß der Verſammlung blieben fordert wird, nötigenfalls den Maſſenſtreik in den Dienſt des Wahlretſchskampfes zu ſtellen. Nach Schluß der Verſammlung kam es zu einigen Zuſammneſtößen mit der Poli⸗ zei, doch wurde niemand verletzt. *»Stuttgart, 21. Febr. Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei faßte einen Beſchluß zum preußiſchen Wahl⸗ recht folgenden Inhalts: Der Parteitag der Deutſchen Volksparei ſpricht den poli⸗ tiſchen Freunden in Preußen ſeine wärmſte Sympathie in ihren Kämpfen um ein freies, gerechtes Wahlſyſtem aus und proteſtiert gleichzeitig mit aller Entſchiedenheit gegen die Ausführungen des Reichskanzlers im preußiſchen Abgeordnetenhauſe über die angeblich verrohende und ver⸗ flachende Wirkung des allgemeinen und geheimen Wahlrechts auf die politiſchen Sitten. Dieſe auf Unkenntnis des ſüddeut⸗ ſchen Verfaſſungslebens und Verkennung des wahren Charak⸗ ters des allgemeinen Wahlrechts beruhende Aeußerung des Reichskanzlers iſt geeignet, das Reichstagswahlrecht in ſeinem Beſtand und Grundgedanken zu gefährden, während wir deſſen Ausdehnung auf die Verfaſſung der deutſchen Bundesſtaaten für ein Gebot der politiſchen Notwendigkeit erklären. Venedey begründete dieſen Antrag. Haußmann be⸗ fürwortete ihn in einer Rede, die ſich zum Schluß zu einem Auf⸗ ruf an das freiheitliche Bürgertum zum Kampfe gegen die ge⸗ meinſamen Gegner ſteigerte. Eine religiöſe Proteſtverſammlung. * Berlin, 21. Febr. Geſtern abend fanden zwei gewaltige religiößſe Proteſwerſammlungen gegen die Vorträge des Prof. Drews über die Nichtexiſtenz Jeſu im Zirkus Buſch und im Dom ſtatt. Vor letzterem verſammelten ſich etwa 5000 Perſonen um einen Pediger aus dem Volke, der auf den Stufen des Domes ſprach; dann ſang die Menge:„Eine feſte Burg iſt unſer Gott.“ Ein Brief Dr. Cooks an die Univerſität Kopenhagen. J Berlin, 21. Febr. iſt geſtern ein Brief von Dr. Cook aus Minneſota zugegangen. Der Brief iſt in Maſchinenſchrift geſchrieben und wird dem Univerſitätskonſiſtorium vorgelegt werden. Soweit bis jetzt be⸗ kannt, verteidigt ſich Cook darin aus neue und behauptet, daß er ſobald er wieder geneſen ſei, a alle ſeine Behauptungen werde be⸗ weiſen können. Beſſerung der Lage auf dem Balkan. m. Wien, 21. Febr.(Priv.⸗Tel.)] Am Ballplatz verſichert man, daß im Gegenſatz zu den kritiſchen Zuſtänden in der Türkei volle Zufriedenheit herrſche. Die Pforte und die Jung⸗ türken fühlten ſich gehoben durch den doppelten Erfolg in der Kretafrage, den Giacciarimis Rede neuerdings im glänzendſten Lichte gezeigt habe. Die Pforte ſei nunmehr völlig beruhigt über den Verlauf der Nationalverſammlung und hält die Teilnahme kretiſcher Abgeſandter völlig für ausgeſchloſſen. Auch ſonſt ſtell⸗ ten ſich günſtige Folgen ihres entſchloſſenen Vorgehens ein. Na⸗ mentlich habe Bulgarien daraus den Schluß gezogen, daß es ratſamer wäre, ſich mit der Türkei auf freundſchaftlichen Juß zu ſtellen. Zu dieſeer Erkenntnis habe vor allem beigetragen der Bericht Danews über das, was er bei ſeiner jüngſten Er⸗ kundigungsreiſe durch die Türkei gefällt und geſehen habe. Frankreichs Ultimatum an Muley Hafid. * Tanger, 20. Febr. Geſtern iſt ein Abgeſandter mit dem Ultimatum Frankreichs von hier nach Fez abgegangen. Der Sultan Muley Hafid wird in dem Ultimatum, das ihm von dem franzöſiſchen Konſul überreicht wird, aufgefordert, die in Paris abgeſchloſſenen Abmachungen binnen 48 Stunden zu ratifizieren. Der Geſandte teilte die Entſchlie⸗ gung ſeiner Regierung El Gebbas und dem diplomatiſchen Korps mit. Die geſpannte Lage auf dem Balkan. Konſtantinopel, 20. Febr. Geſtern ſand ein Mini⸗ ſtervat ſtatt, der ſich mit der Frage der Verſtärkung der Marine gemäß den Vorſchlägen des Flottenvereins beſchäf⸗ tigte. Nach einer Meldung des„Sabah“ bewilligte der Miniſter⸗ rat den ungefähr 410000 Pfund betragenden Kaufpreis für die auf den deutſchen Werften lieferungsfertig befindlichen vier Torpedobootszerſtörer. Dieſer Beſchluß hängt, wie„Ikdam“ mitteilt, mit den Ereigniſſen in Griechenland zu⸗ ſammen, deren mögliche Einwirkung auf das Gleichgewicht a m Balkan der Miniſterrat erörterte. * Kairo, 20. FJebr. Der Miniſterpräſident Butros Paſcha iſt heute in der Nähe des Miniſteriums durch einen von einem Studenten abgegebenen Schuß ſchwer verwun⸗ det worden. Der Student wurde verhaftet. (Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der hieſigen Univerſität Politische Uebersſchl. »Mannheim, 21. gebeun 1910 Der Neichstagspräſident Graf Atolber Wernigerode iſt am Samstag abend kurz nach 7 Uhr ver ſchieden, faft zur ſelben Stunde, da der Reichstag für ihn in dem Grafen Schwerin⸗Löwitz einen Hilfspräſidenten wählte. In gleicher Einmütigkeit, wie dieſe Wahl erfolgte, wird in allen Fr tionen ohne Unterſchied der Parteirichtung aufrichtig der des aufrechten Mannes bedauert, der allezeit beſtrebt, parteiiſch ſeines ſchweren und verantwortungsvollen Amtes zu walten, getreu ſeinem Verſprechen, das er am 20. Febr. 1907 bei ſeiner Wahl zum Noczſolger des Grafen Balleſtrem dem Reichstag abgab:„Ich will mein Amt unabhängig nach allen Richtungen hin, ich will es gerecht ung unparteiiſch führen; ich will die Würde des Hauſes wahren und ſeine Geſchäfte nach Möglichkeit zu fördern ſuchen,— und wenn im übrigen das, was ich leiſten werde, hinter dem, was ich leiſten möchte, noch ſo weit zurückbleiben ſollte, ſo hoffe ich doch, daß Sie von mir ſagen werden:„Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas!“ Mit dem Tode des Grafen Stolberg mußte angeſichts der Nachrichten vom Krankenlager ſeit Wochen gerechnet werden. Im Anſchluß an die Lungen⸗ entzündung hatte ſich eine Ri ppenfellentzündung entwickelt. In der Klinik des Prof. Körte, in die Graf Stolberg geſtern morgen übergeführt worden war, wurde eine Punktion vor⸗ genommen, um ein Exſudat zu entfernen. Gegen 7 Uhr nachmittags trat Herzſchwäche ein. Die unmittelbare De 2 urſache war Lungenſchlag. Graf Stolberg 9 von faſt 70 Jahren erreicht. In 14 Tagen — hätte er ſeinen 70, Geburtstag feiern k in der Reihe der Reichstagspräfidenten nach Forckenbeck, von Seydewitz, Graf Atnim⸗Bo Levetzow, von Wedell⸗Piesdorf, von Buol u ſtrem der neunte; er iſt der erſte, der im Amte ſeinen Vorgängern waren nicht wenige, die a⸗ dentenſtuhl eine größere Schlagfertigkeit und haben und in der glücklichen Lage waren, in ſchwier blicken durch ein humorvolles Wort die aufgereg zu bannen. Als er, zunächſt als Vizepräſident 1902 zuerſt in das Reichstagspräſidium eintrat, im Hinblick au die unmittelbar bevorſtehenden! den Zolltarif klar, daß ſein Ehrenamt weit reicher a als an Würde ſein werde, zumal da er ſelbſt ſich nicht verhe konnte, daß er an Redegewandtheit von vielen Parlame kollegen überkroffen wurde und er nicht ſelten in der nur mühſam die Worte zu meiſtern vermochte. Gra berg beſaß eine reiche parlamentariſche Erfahrung. 5 dem preußiſchen Herrenhaus ſeit 1873 und dem Reichstag 1877—1881, von 1884—1893 und für Oletzko⸗ yck⸗Joha burg ſeit 1895 angehört. Er war ein hochkonſervativer 3 Ein geborener Berliner, genoß er ſeine Schulbildung a dem Gymnaſium zu Gütersloh. Er beſuchte die Univ Halle, wurde Dr. jur., dann Offizier, machte die Fel von 1866 und 1870 mit und wurde bei Königgrätz ſchr wundet. In der Zivilverwaltung ſtieg er vom Lan bis zum Ober⸗Präſidenten in Oſtpreußen auf. Seinem abhängigkeits⸗Gefühl nach oben gab er 1895 Ausdru dem er ſein Amt niederlegte, als er, der Freund des B. der Landwirte, mit den Anſichten des Staatsminiſten in Zwieſpalt geriet. Graf Stolberg war ein Hün Geſtalt, und wenn er ſchwankenden Ganges, das Ha einem Käppchen bedeckt, ſchwerfällig die Wandelhalle ſchritt, lenkte er unwillkürlich die Blicke auf ſich. Als ſervativer Mann hatte er zwar viele aber wohl einen Feind im Reichstag. * 5 5 * Berlin, 20. Febr. Nach Erkundigungen ſtändiger Stelle ſchlägt in der morgigen Reichsta Vizepräſident Dr. Spahn nach einem Nachruf ſtorbenen Präſidenten vor, ſich zu vertagen. findet keine Sitzung ſtatt, wogen der nachmittags vier Uh anberaumten öffentlichen Trauerfeierlichkeit in der Dreifaltit keitskirche, nach deren Beendigung die Leiche nach dem Gute Dönhofſtadt(Kreis Raſtenburg) überführt werden ſoll. notwendig werdende Präſidentenwahl wird vorausſichtlich am Donnerstag erfolgen. Berlin, 20. Febr. Ihrer Exzellenz der Ira Gräfin Udo zu Solbene dern gerode iſt folgendes Telegr zugegangen: Auf das ſchmerzlichſte bewegt durch die Ne röcht von dem Tode Ihres Gatten, den ich ſchon a⸗ Wege der Beſſerung hoffte, ſpreche ich Ihnen aus, w mrit herzlicher und innigſter Teilnahme Ihrer gedenke Abſcheiden Ihres Gatten iſt ein ſehr großer Verluſtf und das Reich, um das er ſich aufopferte. Seine dienſte und ſeine ehrwürdige und vorne wird mir ſtets unvergeßlich ſein. e Ihrem großen Schmerz tröſten. 2. Seite. General⸗Augeiger.(Mitagblatt.) Mannheim, 21. Februar. Die Nationalliberalen und die Neform des preußiſchen Wahlrechts. Der fungliberale Verein St. Ingbert hat Fürzlich zu der preußiſchen Wahlrechtsreform folgende Reſo⸗ lution angenommen „Der jungliberale Verein St. Ingbert, der als Mitglied des Reichsverbandes der jungliberalen Vereine der nationalliberalen Partei angehört, nimmt mit Entrüſtung Kenntnis von dem ſchmäh⸗ lichen Verhalten der nationalliberalen Verbreter in der Wahlrechts⸗ reform des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, die mit den liberalen Grundfätzen in ſchärfſtem Widerſpruch ſteht und die Partei an den Agrund des Verderbens führen muß. Wir erwarten, daß die breußiſche Landtagsfraktion im Hinblick guf die Geſamtſituation im Reiche und eingedenk des Grundſatzes, die Zeichen der Zeit zu beachten und ihre Anſprüche zu befriedigen, ihre Stellungnahme aun Plenum ändert.“ Gegen dieſe Reſolution wendet ſich mit Schärfe die Naklfonalliberale Korreſpondenz. Unter der Spitzmarke„Eine unverſtändliche Verirrung“ ſchreibt ſie: Das„B..“ iſt in der Lage, eine Reſolution des jung⸗ Aübltaler Vereins St. Jugbert zu veröffentlichen, die die Haltung der nationalliberalen Fraktion des preußiſchen Ab⸗ geordnetenhauſes in der Wahlrechtsfrage nach Form und Irhalt in maßloßeſter Weiſe kritiſiert. Auf den erſten Blick möchte man geneigt ſein, Zweifel zu hegen, daß eine der⸗ artige Reſolution von einem nationalliberalen Jugendverein gefaßt werden konnte, denn ſie würde ſich gegen die Magdeburger Beſchlüſſe richten, die von den Delegierten des Reichsverbandes der RHationalliberalen Jugend gutgeheißen wurden. Es bleibt daher weitere Aufklärung abzuwarten, die ſicherlich ſchleunigſt durch den Vorſtand des Reichsver⸗ bandes erfolgen wird. Reſch. — Der Kaifer an ſeine„Triarier“. Zu dem Feſtabend der Sandwehroffiziere am Freitag, dem der Kaiſer wegen heftiger katarrhaliſcher Affektion fernbleiben mußte, hat der Monarch ein in ſehr herzlichen Worten gehaltenes, an die Adreſſe des Land⸗ wehrinſpekteurs General der Inf. v. Hoepfner gerichtetes Tele⸗ gramm geſandt, in dem es heißt: „Ich bin geradezu verzweifelt, daß ich den Abend, guf den ich mich wochenlang gefreut, nicht bei Ihnen zubringen kann. Grüßen Sie meine lieben Triarier.“ In Vertretung des Kaiſers war der Kronprinz erſchienen. Badiſche Politik. k Karlsruhe, 19. Febr. Der„Bad. Beobachter“ verzeichnet in ſeiner geſtrigen Nummer das angebliche Gerücht vom Rücktritt des Staatsminiſters Frhrn. v. Du ſch. Wie die„Straßb. Poſt“ von zuverläſſiger Seite erfährt, entbehrt dieſes Gerücht jeglicher Grundlage. Villingen, 19. Febr. Mählich und langſam beginnt ſich hier wieder das politiſche Leben zu regen und zu ent⸗ falten. Nach den Hochfluten der Bürgerausſchußwahlen und Landtagswahlen, welche dem Zentrum den Sieg brachten, ſchien man ſeitens der liberalen Parteien einzuſehen, daß nur unabläſ⸗ ſige und planmäßige Agitation in unſerem Wahlkreiſe Erfolge zu erzielen vermag. Aber es kam der Herbſt und Winter mit ſeinen vielen anderen Veranſtaltungen, Unterhaltungen und Ablenkun⸗ gen und Schweigen zog ein auf dem Felde der Politik. Wenig⸗ ſtens bei den Liberalen. Anders hält's ja ſchon ſeit altersher das Zentrum Da wird in allen möglichen und nichtmöglichen kon⸗ feſſionellen Vereinen und Konventikeln Politik getrieben und das Feuer warm gehalten, damit die Truppen wach und geſammelt bleiben. Eine Politik der Sammlung, die wahrhaft muſterhaft wäre: wenn ſie nicht gar ſo unfrei wäre. Doch jetzt kommt auch in die liberalen Parteien Leben und Bewegung. Als erſter hielt der Jungliberale Verein eine kleine Heerſchau ab und ſie iſt gut verlaufen! Zunächſt wurde der Landesvertretertag in Bruchſal mit ſeinen mancherlei Aufgaben beſprochen und dann wandte man ſich dem Gebiet der deutſchen und ausländiſchen Politik zu: ein abendfüllender Stoff. Weiter wird, wie man hört, der demokratiſche Verein noch vor Eintritt des Frühiahrs eine größere Verſammlung mit Referat eines aus⸗ wärtigen Redners abhalbden.— Von den Nationallibe⸗ rlgen verlautet zur Zeit noch nichts. Daß man aufmerkſam den Lauf der Dinge in innerer und äußerer Politik verfolgt, iſt klar, aber es ſcheint angezeigt, baldmöglichſt mit den Bor⸗ ͤͥͥͥ ³·wꝛ ð y y 5 arbeiten zur Reichstagswahl zu beginnen. Groß iſt die Aufgabe und nicht minder ſchwer, aber es iſt des Zieles wert, zu zeigen, daß auf dem Schwarzwald die Gegend doch nicht ſo entſetzlich ſchwarz iſt, daß nicht auch hellere Farben durch⸗ kommen! —— 8. ordentlicher Vertretertag Jer jung⸗ liberalen Vereine in Baden. J. W. Bruchſal, 19. Febr. Dag⸗ In der Samstagabendnummer berichteten wir ſchon kurz über die Eröffnung des diesjährigen Vertretertages, der vom ſchönſten Frühlingswetter begünſtigt, hier in Bruchſal abge⸗ halten wurde. Nach der Vorſtandsſitzung im Hotel zur Poſt, wo die Vorbeſprechungen des Vorſtandes ſtattfanden, wurde um 5% Uhr im Reſtaurant Krämer die geſchloſſene Vertreterverſammlung Der 1. Vorſitzende Herr Rechtsanwalt Frey⸗Karlsruhe gibt ſeiner Freude Ausdruck über die gute Beſchickung, aller gegenteiligen Befürchtungen zum Trotz. Er entnehme daraus, daß in allen Vereinen in unſerem Lande der feſte Wille epiſtiere, unbeirrt weiterzuarbeiten. Er heiße die Er⸗ ſchienenen herzlich willkommen. Dieſe Zuſammenkunft iſt inſofern ein bedeutſames Ereignis, als daß wir zum erſten Male nach der Wahl die Gelegenheit haben zur Ausſprache über unſere Organiſation und die Exiſtenz unſeres Verbandes, und die Anſicht der Vertreter hierüber zu hören. Manche Meinungsverſchiedenheiten werden ſich auftun, aber der lei⸗ tende Gedanke wird ſein, daß nicht der Kampf der Meinungen, ſondern die Klärung, nicht die unfruchtbare Kritik, ſondern die ſachgemäße Behandlung der Fragen notwendig iſt. Wir wollen Vorſchläge für die Zukunft austauſchen mit dem Willen, die Verhandlungen in dieſem Sinne zu leiten. Ich bitte, mich hierin zu unterſtützen. Es iſt mir eine ange⸗ nehme Pflicht, beſonders zu begrüßen Herrn Geh. Hofrat Rebmann. Trotz der wenigen Stunden, die ihm die Land⸗ tagsarbeit freiläßt, habe er nicht verſäumt, hier beilzunehmen. Wir ſind ihm dafür dankbar. Wir ſind leider nicht in der Lage, auswärtige Herren hier begrüßen zu können. Unſere Württemberger Freunde teilen uns mit, daß ſie durch Wahl⸗ arbeit leider verhindert wären. Darauf wird die Anweſenheit der offiziellen Vertreterliſte aufgeſtellt. Vertreter entſandt haben 17 Orte und zwar Baden⸗Baden, Bretten, Bruchſal, Freiburg i.., Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Mannheim, Mannheim⸗Neckarau, Offen⸗ burg, Pforzheim, Raſtatt, Säckingen, Villingen, Weinheim und Schwetzingen. Dann ergreift das Wort Herr Oberſchulrat Rebmann: Sehr geehrte Herren! Ich danke für die freundliche Begrüßung und möchte dieſe zurückgeben, zunächſt namens der Landbagsfraktion. Es ließ ſich leider nicht ermöglichen, daß wir von dieſer in einer größeren Zahl hierhergekommen ſind. Ebenſo iſt auch unſer verehrter Parteichef, Herr Dr. Obkircher, leider durch Krank⸗ heit verhindert. Ich kann meine Worte darum zuſammen⸗ faſſen im Namen der Landtagsfraktion und der Partei. Herzlich freue ich mich, daß wir hierher gekommen find und daß wir alle miteinander arbeiten wollen. Unſer gemein⸗ ſames Wollen iſt ein und dasſelbe. Wir haben allen Grund, uns des Gedeihens zu freuen und es mit unſeren lebhaften Wünſchen und Hoffnungen zu begleiten. Es hat ſich ja ge⸗ zeigt, welche außerordentliche Wichtigkeit die jungliberale Be⸗ wegung hat. Wir müſſen dankbar ſein für das, was ſie getan hat. U. a. iſt es der Geiſt der freien, frohen Hoffnung, die ſie in die Partei hineingetragen hat. Die Zeiten ſind nicht leichter geworden, ſie haben ſich nach den verſchiedenen Rich⸗ tungen erſchwert. Alles, was für den inneren Zuſammenſchluß der Partei getan wird, werden wir auf das freundlichſte be⸗ grüßen und unterſtützen. Ich wünſche Ihnen für Ihre Ver⸗ Handlungen den allerbeſten Erfolg.(Bravo.) Vorſitzender Rechtsanwalt Frey macht dann Mitteilung, daß Herr Oberbürgermeiſter Wilckens ſich infolge dringender Geſchäfte entſchuldigt habe. Reichstagsabg. Blankenhorn und Beck ſind durch die Verhandlungen des Parlaments in An⸗ ſpruch genommen. Entſchuldigt haben ſich ferner der Land⸗ tagsabgeordnete Pfefferle und die Württemberger Jung⸗ liberalen. Letztere ſeien durch die Wahl in Freudenſtadt ver⸗ hindert. Herr Dr. Obkircher teilt mit, daß er durch einen ſtarken Katarrh am Erſcheinen verhindert iſt. eröffnet. In dem Schrei⸗ ben gedenkt er in warmen Worten der Kampfgenoſſenſchaft. (Bravo) Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Rechtsanwalt Frey erſtattet in kurzen Worten den Ge⸗ ſchäftsbericht. Der Verband umfaßt jetzt 23 Vereine mit rund 4000 Mitgliedern. Aufgelöſt haben ſich die Vereine in Dur⸗ lach, Lahr und Waldshut. Die beiden erſteren Vereine haben ſich den dortigen nationalliberalen Vereinen angeſchlofſen, der Verein in Waldshut dem liberalen Bauernverein. Die Ge⸗ ſchäftsberichte der einzelnen Vereine waren trotz aller Bitten ſchlecht eingegangen. Es ergab ſich darum kein genaues Bild. Die Vereine Bretten und Bruchſal haben eine beſonders leb⸗ hafte Tätigkeit entwickelt und eine bedeutende Steigerung der Mitgliederzahl zu verzeichnen.(Bravo.) Mit den ein⸗ zelnen Vereinen ließ ſich leider keine enge Fühlung gewinnen; einige hätten ihren Mitgliederbeſtand erhöht, einige hätten Verluſte zu verzeichnen. Dem Herrn Abg. Dr. Koch ſpreche er ſeinen wärmſten Dank aus für die Ajährige Tätigkeit al⸗ Vorſitzender. Er, als jetziger Vorſitzender, habe bereits nach mehrmonatlicher Tätigkeit einen Einblick gewonnen, welche Arbeitshäufung damit verbunden iſt, beſonders wenn man mi der Zurückhaltung der einzelnen Vereine zu vechnen hat. Die Tätigkeit des Herrn Dr. Koch müſſe er deshalb umſomehr mit großem Dank anerkennen. Lebhaften Dank ſpreche er auch denjſenigen Herren aus. die in der letzten Wahlagitation mitgearbeitet haben. Inzwiſchen ſind zwei Herren des Reichsverbandes der Jungliberalen eingetroffen, die Herren Generalſekretär Dr. Köhler⸗Köln und Heyman⸗Kreuſer⸗Köln, lebhaft be⸗ grüßt von dem Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Frey. Bea⸗Freiburg ſtellt den Antrag, dem Parteichef und Mitglied des jungliberalen Verbandes, Herrn Dr. Obkircher, ein Begrüßungstelegramm zu ſenden und die Hoffnung aus⸗ zuſprechen, daß ſein Geſundheitszuſtand ihm geſtatten möge, noch morgen, Sonntag, den Verhandlumgen beizuwohnen. Der Antrag wird einſtimmig genehmigt. Rechtsanwalt Frey⸗Karlsruhe begrüßt dann noch den früheren Landtagsabg. Herrn Prof. Quenzer. Prof. Quenzer dankt für die freundliche Begrüßung und führt dann aus: Immer wieder wird ſeitens des Zen⸗ trums gegen uns der Vorwurf der Religionsfeindlichkeit er⸗ hoben, daß das unrichtig iſt, wiſſen wir alle. Einer Wider⸗ legung bedarf das nicht. Wir haben in unſeren Reihen ſehr viel kirchlich⸗poſitive Mitglieder. Er habe nun mit Bedauern geleſen, daß auf der morgigen Tagesordnung die Verhand⸗ lung gerade auf die Zeit des öffentlichen Gottesdienſtes ge⸗ legt worden ift. Er rege am, dieſe Verhandlungen auf eine andere Zeit zu verlegen, denn es ſei zu befürchten, daß das von dem Zentrum zum Ausgangspunkt einer Agitation ge⸗ macht werde. Rechtsanwalt Frey⸗Karlsruhe: Es läßt ſich leider wicht umgehen, Verhandlungen auf einen Sonntag anzuberaumen, da Wochentags viele Vertreter behindert ſind. Ich glaube nicht, daß eine Aenderung wird eintreten können. Wenn dies von Gegnern zur Agitation benutzt wird, ſo ſind dieſe wicht weit her. E. Frey⸗ Karlsruhe: Ich ſtehe wohl nicht im Verdacht, kirchenfeindlich zu ſein, aber es wird nicht möglich ſein, eine Aen⸗ derung vorzunehmen, im Intereſſe der Erledigung der Tagesord⸗ nung. Da die Gottesdienſte der verſchiedenen Konfeſſionen auch ſehr verſchieden fallen, würde es auch nicht leicht ſein, eine ge⸗ eignete Zeit zu finden. Weinheimer⸗Raſtadt beſchwert ſich darüber, daß der Raſtadter Verein keine Einladung erhalten habe. Rechtsanwalt Frey⸗Karlsruhe erſtattet ſodann den poli⸗ tiſchen Bericht. Raſch habe die jungliberale Bewegung nach der Gründung um ſich gegriffen. Ein politiſches Erwachen ſtellte ſich ein. Leute in reiferen Jahren ſchloſſen ſich eifrig und freu⸗ dig an. Aeußerlich kam dies darin zum Ausdruck, daß man die Bezeichnung Jugendverein abgelehnt hat. Mancher Parteiveteran ſchaute anfangs nicht günſtig auf die Bewegung. Aber die wich⸗ tigen Vorgänge und die erfolgreiche Tätigkeit der ionã Parteien hat da oft vermittend eingegriffen. Wenn es nun vor⸗ gekommen iſt, daß in letzter Zeit Vereine an größeren Orten die Auflöſung beſchloſſen haben, weil ſie durch das Linksſchwen⸗ ken der Partei ihre Exiſtenz nicht mehr für nötig erachteten, ſo hätten dieſe entweder ihre Aufgabe verkannt, oder ſie wären ihr nicht mehr gewachſen geweſen Ich will nicht mehr mit dem Geſchehenen rechten, aber im Intereſſe des Verbandes muß ich warnen und erſuchen, das Beiſpiel nicht nachzuahmen. Wenn wir die Vereine aufgeben, werden die Leute von der liberalen Linken gewinnen. Das iſt zwar an ſich kein Uebel, aber doch ein Verſtoß gegen die eigenen Intereſſen unſerer Partei, die an Stimmen⸗ — Konzert des Kirchenchors der Lutherkirche. In dem weihevolleu, akuſtiſch vorzüglichen Gotteshauſe der Dutherkirche fand unter Leitung des Herrn E. Mayer geſtern nach⸗ mittag das diesjährige Winterkonzert des Luther⸗Kirchenchors ſtatt, deſſen reiches Programm auf die Paſſionszeit geſtimmt war. Das⸗ elhe nahm unter Mitwirkung von Frau B. Seubert⸗Reuther, Helatein A. Schumacher, ſowie der Herren Max Hohberg und E. Dapper von hier— ſoweit ich der Veranſtaltung anwohnen konute— einen würdigen, den guten Beſuch voll und ganz recht⸗ fertigenden Verlauf. Der in allen Stimmen gut beſetzte gemiſchte Chor ſang O. Wer⸗ maun's Paſſionschor„Wo ziehſt du hin“, Mozarts„Ave verum Corpus“ und einen altkirchlichen Oſterchoral(„Chriſt iſt erſtanden“) im Tonfatz von Ph. Wolfrum in anerkennenswerter Weiſe. Mozart's Aue verum“ hätte ja bei dezenterer Tongebung noch an Wirkung ge⸗ wonnen. Aber die Reinheit der Harmontien und Präziſion der Rhyth⸗ mik wurde überall, und auch mit Erfolg angeſtrebt. Die beiden erſten Chöre wurden A⸗Capella, der ſchwierige letzte mit Orgelbeglei⸗ tung geſungen. 7 Frau B. Seubert⸗Reuther erfreute in einer Arie aus„Paulus Jeruſalem, die du töteſt die Propheten“) und H. Hofmann's aller⸗ ings ziemlich flaches und wenig kirchliches„Gebet um Ruh“ durch höne Tongebung und vertiefte Auffaſſung. Außerdem ſaug ſie das in dem Wolfrumſchen Choral. Auch mit der Berufung von Ulein A. Schumacher hatte die Vereinsleitung eine gute Wahl ge⸗ Die Dame ſang Händel's Arie„Er war verſchmäht“ und N. ichs eben nicht bedeutendes„Meine Seele iſt ſtille“ mit en Regiſtern wohllautender Altſtimme und gutem muſi⸗ Ausdruck. Nur hätte die Sängerin dann und wann, nament⸗ in der Händel'ſchen Arie, noch etwas mehr aus ſich herausgehen ecke ſollen. Herr Max Hohberg vom hieſigen Hof⸗ ſcheſter ſpielte Coxellbs Adagio in H⸗moll und die D⸗dur⸗ arabande von J. S. Bach. Der Ton des Geigers darf an Volumen noch gewinnen, iſt abex rein und von muſikaliſcher Empfindung be⸗ gelt. Als Soliſt und Akkompagniſt an der Orgel bewährte ſich Herr E. Dapper. Er führte ſämtliche Begleitungen ſauber und geſchmack⸗ voll durch und bot foliſtiſch u a drei Choralvorſpiele von Karg⸗Elert In hübſcher Farbengebung. Bach's Dmoll Toccata und Fuge, die in ihrer freien, aufgeregten Buxtehude'ſchen Fo⸗ em beſonderen Cha⸗ des Programms vielleicht weniger entſprach, wurde zwar etwas frei im Tempo, aber mit gut entwickelter Manual⸗ und Pedal⸗ technik zu Gehör gebracht. ck. *** 2. Volkskonzert. Das Programm des zweiten Volkskonzerts verzeichnete Richard Waguers„Kaiſermarſch“, Anton Rubinſteins Ballet⸗ mufſik aus der Oper„Der Dämon“ und Joh. Brahms 3. Symphonie in Fedur, von welchen Werken die beiden erſten ſehr wohl in den Rahmen eines Volkskonzerts paßten, die letzte, meines Erachtens, entſchieden zu hoch gegriffen war. Warum bringt man im Volkskonzert nicht wieder einmal Haydn? Und weshalb vermei⸗ det man ſoliſtiſche Darbietungen gänzlich, die doch eine wohltuende Abwechflung bedeuteten? Endlich möchten wir empfehlen, die muſi⸗ kaliſchen Gedenktage, an denen das Jahr 1910 beſonders reich iſt, ge⸗ rade in unſern Volkskonzerten nicht zu vergeſſen, wollen wir das Volk— und dies iſt doch ſicher der Hauptzweck dieſer Veranſtaltungen — mit dem Leben, Denken und Fühlen unſerer Tonheroben bekannt machen und erzieheriſch auf es einwirken. Rich. Wagners Kaiſer⸗ marſch, die Huldigung des warmfühlenden Patrioten Wagner an das neuerſtandeue Deutſche Reich und ſeinen glorreichen Führer, eröff⸗ nete das Konzert. Die machtvollen Klänge gelangten in ihrer ganzen ſinnfältigen Pracht in grandios angelegten Steigerungen an das Ohr des Hörers. Das durchztiehende Choralmotiv(„Ein feſte Burg“) trat plaſtiſch hervor. Auch die farbenprächtige Balletmuſik aus Rubin⸗ ſteins Oper„Der Dämon“ fand in Herrn Coates einen verſtänd⸗ nisvollen, zielſicheren Interpreten. Weniger gut ſcheint ihm Brahms zu liegen, ſoweit ich nach der Wiedergabe des erſten Satzes, der mir in ſeiner dämoniſchen Größe noch nicht genügend erfaßt und beleuch⸗ tet erſchien, beurteilen kann.— Das ſchöne Wetter hatte wohl manchen vom Beſuche des Konzerts abgehalten, aber der Beifall der Erſchienenen entſprang einem warmen und dankbaren Herzen. ek, *** Pfälzer Dichtermatinee. Die Pfälzer Matinee„wäre“ alſo geweſen. Getreulich dem„Proſchpekt“ iſt ſie angerückt und hat einen anſehnlichen Stamm einheimiſcher Freunde und die Empfänglichkeit für Humor und gute Laune vorgefunden, auf die ſie gerechnet. Die Bühne gab einen weiten Blick ins Pfälzer Land, auf Reb⸗ hügel und ſaubere Doörfer und all die Anzeichen der Wein⸗ kultur, ohne die man ſich die Pfals nicht denken kann und derb⸗biedere Weinbauern bewegten ſich auf ihr. Aus ge⸗ diegenen Gläſern leuchtete dunkel und echt der Pfälzer Wein und über all der Herrlichkeit lachte der heiteren Pfalz para⸗ dieſiſcher Himmel. Das war alles gut pfälziſch, anheimelnd und gemütlich. Man zog den edlen Weinduft gleichſam aus der Szene in die eigene edle Naſe und freute ſich ob der be⸗ haglichen Gemütlichkeit, die über der ganzen Sache lag. Aber ſo echt pfälziſch mutete es nicht mehr an, als Wor: und Lied anhubte. Was von den behäbigen Weinbauern, den Herren Voiſin, alias Foſſel, von Guſtav Kallenberger und Frau De Lank, mit ſo gutem Humor zum Wein vorge⸗ tragen wurde, das erklang alles echt und gediegen im Mann⸗ heimer pfälziſchen Dialekt; breit und gemütlich, derb und ſtellenweiſe pfälziſch grob. Aber es war zumeiſt nur Mann⸗ heimer Dialektdichtung. Nun bleibe der Lokalpatriotismus in allen Ehren; aber Mannheim iſt nur ein Stück von der Pfalz und nicht einmal das echteſte und auch die Mannheimer Dialektdichter ſind auch nur ein Teil der Pfälzer Dichter und auch ſie— ſit venia verbo— nicht immer die echten. Darum wars richtiger, von einer Mannheimer Matinee zu ſprechen und nicht falſche Hoffnungen zu wecken und Begriffen falſche Inhalte zu geben. Von den eigentlichen Pfälzer Dichtern waren nur Nadler und Kühn und v. Kobell honoris cauſa mit einigen wenigen Stücken vertreten. Sie überwogen bei weitem an Zahl die Mannheimer Lokaldichter, Strauß, Wal⸗ deck, Brechter und Woll. Es waren von ihnen hübſche und nette Sachen darunter, manche hatten Humor, andere wollten wenigſtens haben und zur Unterhaltung hats ja ſeinen Zweck erfüllt. Ob die Mannheimer Lokaldichtung, die in der Preſſe und im Feuerio eifrige Pflegeſtätten gefunden hat, eine Matinee verdient, iſt eine Frage für ſich, als Pfälger Makines Mannheim, 21. Februar. ereabnaunriger.(Deutagolatt.) zahl immer noch die ſtärkſte im Lande iſt. Wir wollen die Brücke zur Linken bilden und darum heißt es, die Brücke ſo zu bauen, daß ſie belaſtungsfähig iſt. Wir werden wahrſcheinlich auch die Frage des Anſchluſſes von liberalen Volksvereinen an den Lan⸗ desverein zu ventilieren haben. In Konſtanz iſt die Frage ange⸗ ſchnitten worden über den Anſchluß des Landesverbandes an den Reichsverband. Ich bitte, dieſe Frage heute noch nicht in die Debatte zu werfen. Aber darauf hinweiſen möchte ich, daß die natürliche Entwicklung dahin drängt, ſich dieſem anzuſchließen. Redner geht dann ein auf die Reichsfinanzreform. Durch Eigen⸗ nutz wurde dort eine Steuerreform geſchaffen, die Handel und Verkehr ſchwer ſchädigte. Die Folge war ein Lichtſtrahl. Es war ein hiſtoriſcher Augenblick, als alle Parteien ſich zuſammenfanden unter Zurückſtellung aller Sonderintereſſen. Aus dem Bedürfnis, Abwehr zu ſchaffen, entſtand der Hanſabund, der heute in ganz Deutſchland eine Mitgliederzahl von vielen Tauſenden hat Wenn die alte Hanſa ein Schutzgebilde war gegen die Raubzüge der mittelalterlichen Raubrtiter, ſo iſt auch der moderne Hanſa⸗ bund eine Schutzgilde gegen die heutigen Raub⸗ ritter. Was das preußiſche Wahlrecht betrifft, ſo würde es uns nicht ſo ſehr intereſſieren, wenn nicht von dort her ein großer Einfluß auf die Reichspolitik beſtände. Wir können das bei den Schiffahrtsabgaben beobachten. Es iſt zu bedauern, daß die ſüddeutſchen Staaten keinen gemeinſamen Ver⸗ band zur Abwehr gegründet haben Bei den Abgaben handelt es ſich hauptſächlich um die Wahrung von preußiſchen Intereſſen. Es iſt gegen den Geiſt der Verfaſſung, wenn dieſe angenommen wer⸗ den Redner verweiſt dann auf den Herrn v. Oldenburg⸗Janu⸗ ſchau im Reichstag. Wir wünſchen dieſen Konſervativen, daß ſie ſobald wie möglich fortgefegt werden. Zu bedauern iſt immer noch das damalige Blockabkommen mit den Konſervativen. Wir ſind dadurch um einige Jahre zurückgeworfen, und die libe⸗ rale Bewegung hat einen Schlag erhalten. Die Stichwahl⸗ taktik in Baden iſt mit berechtigter Konſequenz gegen das Zene⸗ trum und für die Sozialdemokratie abgeſchloſſen worden. Eine reaktionäre Mehrheit iſt dadurch abgewehrt worden, und man könne dahin zufrieden ſein, wenn auch leider unſere Partei ein Mandat verloren hat. Redner geht dann ein auf die Vorgänge in Lörrach⸗Land. Der Kampf zwiſchen den liberalen Parteien iſt nur aus perſönlichen Gründen geführt worden und noch heute tobt ex ſo weiter. Das muß anders werden, oder der Wahlkreis kann keine Berückſichtigung mehr finden, wenn es ſich um die ge⸗ ſamten Intereſſen der Liberalen handelt. Der Wahlkreis muß dann in Zukunft ſich ſelbſt überlaſſen bleiben, auch wenn das tertium gaudens die Sozialdemokratie ſein ſollte. Aber noch hoffen wir, daß die Wähler ſelbſt Einſicht gewinnen werden und wenn es gelingen ſollte, einzelne Perſönlichkeiten auszuſchalten, dann muß das Verhältnis wieder beſſer werden. Auch hier müſſen wir dem dortigen jungliberalen Verein den Vorwurf machen, daß er eine dankbare Aufgabe verſäumte, wenn er nicht vermittelnd virkte zwiſchen der nationalliberalen und ſozialdemokratiſchen Partei. Der Vorſtand hat ſich auch heute mit dem Gedanken ge⸗ tragen, eine Reorganiſation des Vereins vorzunehmen, und ein Mitglied in den Vorſtand des Landesverbandes aufzunehmen. Ferner iſt der Gedanke angeregt worden, einen Aktionsausſchuß zu gründen, der für die ſpäteren Land⸗ und Reichstagswahlen in Tätigkeit trit. Wir begrüßen die Fuſion der linksliberalen Parteien. Ueber die Stellung der Partei können wir mit vollem Vertrauen in die Zukunft blicken. Wenn wir unſere Parole aus⸗ geben in fortſchrittlichem und freiheitlichem Sinne, dann werden wir auch gute Erfahrungen machen. 5 0 5 Landtagsabgeordn. Dr. Koch: Mein politiſcher Bericht über die Tätigkeit des Landtages kann außerordentlich kurz werden, Denn einerſeis ſind es Vorgänge, die Sie tagtäglich in der Zei⸗ tung ſehen, und andererſeits fällt der agitatoriſche Zweck hier, wo wir alle eine Geſinnung ſind, fort. Unſere Fraktion iſt leider zurückgegangen auf 15 Mitglieder. Unſere Stellung iſt keine angenehme, dadurch, daß ſich erprobte Führer zurückgezogen haben, Dr. Wilkens u. andere, und andere ausgeſchaltet wurden (D. Obkircher ete.). Es waren nicht weniger als 8 neue, unge⸗ ſchulte Kräfte vorhanden; dadurch entſtand manche Schwierigkeit. Hier kann ich nur mit großer Freude konſtatieren, daß ſich das Zuſammenwachſen äußerſt ſchnell vollzogen hat, und wir uns in allen wichtigen Fragen zuſammengefunden haben. In auch keiner wichtigen Frage ſind die Meinungen auseinander gegangen. Was das Einzelne betrifft, ſo iſt es für uns erfreulich, daß es gelun⸗ gen iſt, in der Simultaniſterung der Schule eine geſchloſſene Hal⸗ tung zu erzielen.(Bravo.] Die frühere Abſtimmung hat uns außerordentlich geſchädigt. Es iſt uns immer als ein Zeichen vorgeworfen werden, daß die nationalliberale Partei nicht da einmal geſchloſſen iſt. Das einmſttige Bekenntnis halte ich für außerordentlich wertvoll. Das ergibt ſich ſchon daraus, wie un⸗ angenehm den Gegnern dieſe geſchloſ mmung iſt. Die Herren heulen eben, weil es ihnen ſehr peinlich iſt. Eine Frage, die nicht ſo wicheig iſt, und in der die Partei auseinanderging, iſt die des Münchener Geſandten. Wir Jungliheralen waren der Anſicht, daß irgend ein wichtiger Grund für die Erhaltung nicht vorhanden war(Sehr richtigl), und daß die Gründe, die dafür vorgebracht wurden, nicht ſo ſtichhaltig waren. Daß die Tätig⸗ keit der Geſandtſchaft ſehr gering eingeſchätzt werden kann, hat ſich in der Frage der Schiffahrtsabgaben er⸗ geben. Darum haben wir 3 Jungliberale dagegen geſtimmt. (Bravo.) Das Verhältnis zu den Linksliberalen war gut. Es iſt erfreulich, daß ſich die Meinung durchgerungen hat, daß ein Zuſammenſchluß erfolgen mußte. Dies erwies ſich in der Frage der Bierſteuer. Ich hege die Hoffnung, daß das Zuſammengehen ſo bleiben wird, auch bei dem Gemeindewahl⸗ vecht, wo wir mit der Sechsteilung feſtgelegt ſind, und beim Waſſergeſetz. Was unſer Verhältnis zur Sozial⸗ demokratie betrifft, ſo bin ich bereit, mit der Sozialdemo⸗ kratie zuſammenzugehen, wenn von uns nichts unmögliches ver⸗ langt wird. Es iſt unwahr, daß wir irgend welche Verſprechungen abgegeben haben. Die Sozialdemo⸗ kratie hat in vielen Fragen verſagt. Der Vizepräſident Geiß iſt nicht bei der Eröffnung des Landtags erſchienen. Auch bei der Bierſteuer verſagte die ſozialdemokratiſche Fraktion. Erſt hat es den Anſchein, als ob die Fraktion mitgehen werde, aber die Angſt vor Berlin war zu groß. Ein Zuſammengehen mit der Sozial⸗ demokratie iſt berechtigt, ſo weit ſie ſich auf den Boden des heu⸗ tigen Staates ſtellte, aber der Kampf gegen ſie muß ſehr energiſch geführt werden, auch in der Preſſe. Die Sozialdemokratie geht nur ſo lange mit uns, als es in ihrem Intereſſe liegt. Vom Zen⸗ trum brauche ich nicht viel zu ſagen. Es iſt ja bekannt, daß es uns Jungliberale beſonders in's Herz geſchloſſen hat.(Heiterkeit.) Auch auf das Vrhältnis zum Zentrumsanhängſel Schmidt und Genoſſen brauche ich wohl nicht näher einzugehen. Nun möchte ich mit ein paar Worten in die Diskuſſion eingrei⸗ fen. Daß wir uns ſ. Zt. zuſammentaten, um die Jugend zum Kampfe zu erziehen, habe ich ſchon früher betont. Wenn wir nur der linke Flügel der Partei ſein wollen, ſtehen wir in der Luft, und wir können die Vereine auflöſen. Es würde ja geſagt, gut, wenn die Partei wieder nach rechts marſchiert, dann gründen wir wie⸗ der neue. Das iſt eine Verkennung des Wertes der Organi⸗ ſation in Agitation. Ich führe unſere Mißerfolge davauf zurück, daß wir nicht die ſtändige Agitation des Zentrums haben. Ich halte es für eine Verkennung unſerer Aufgabe, daß jetzt einzelne Vereine ſich aufgelöſt und ſich mit der Hauptpartei verſchmolzen haben. Wir haben ein gutes Beiſpiel bei der Sozlaldemokratie und dem Zentrum, die die verſchiedenſten Organiſationen haben. Es iſt viel beſſer, wenn man die Jugend unter ſich läßt. Ich ſtimme mit dem Vorſitzenden überein, daß die Liberalen aller Parteien zuſammengehen bei der nächſten Reichstagswahl. Es muß ſchon jetzt Verbindung geſucht werden, damit mit der Auf⸗ ſtellung der Kandidaten zur Organiſation mindeſtens ½ Jahr vorher begonnen wird. Redner tritt dann noch dafür ein, daß für die Landtagswahl mit den linksliberalen Parteien ein Abkommen getroffen wird. Rechtsanwalt Frey⸗Karlsruhe ſpricht Herrn Dr. Koch den Dank der Verſammlung für den Bericht aus. Dr. Munzinger ſchlägt vor, erſt die Tagesordnung ab⸗ zuwickeln und dann mit der Diskuſſion zu beginnen. Die Verſammlung iſt damit einverſtanden. Kaſfierer Kölſch⸗ Karlsruhe erſtattet den Kaſſenbericht. Die Einnahmen betragen 1880 Mk, die Ausgaben 1850 Mk⸗ Der Kaſſenbeſtand iſt ſomit 30 Mk. Die Rechnungsprüfer haben den richtigen Beſund feſtgeſtellt und dem Kaſſenwart wird Entlaſtung erteilt. Frey⸗Freiburg: Dem Freiburger Verein ſind durch die Agitaion große Koſten erwachſen, dieſer iſt dadurch in Schulden geraten. Ich beantrage, ihm einen Zuſchuß von 50 Mark zu gewähren. Rechtsanwalt Frey bittet dieſen Antrag zurückzunehmen, in Anbetracht der Kaſſenverhältniſſe. Suedes⸗ Pforzheim: Der Verein iſt in der Wahl ſehr tätig geweſen. Sie ſollten ihm dafür dankbar ſein; aber eine Bewilligung durch die Verbandskaſſe geht nicht an. Andere Ver⸗ eine ſollten für den Freiburger Verein eine Zeichnung vornehmen. Frey⸗Freiburg zieht hierauf ſeinen Antrag zurück; er hofft, daß die Beihilfen der andern Vereine das Doppelte ergeben. Rechtsanwalt Frey ſchlägt vor, dem Verein Bruchſal 100 M. zu den Feſtkoſten beizuſteuern. Der Antrag wird einſtimmig an⸗ genommen. Anträge des Vorſtandes. Der Vorſtand beantragt folgende Satzungsinderungen: a)§ 8 der Satzungen erhält folgenden Zuſatz: Der gewählte Vorſtand iſt berechtigt, ſich für die Dauer ſeiner Amtszeit jeweils durch Zuwahl von fünf weiteren Mitgliedern zu erweitern. 727VVV yã ã ũ Zentrum b) Auf 8 s ſoll§ 8a folgen: Am Wohnſitz des 1. Vorſitzenden wird alljährlich ein geſchäftsführender Ausſchuß gebildet. Die Wahl erfolgt in der Vertreterverſammlung. Dieſe werden nach kurzer Debatte angenommen. Antrag des Vereins Mannheim⸗Neckarau. Der Verein ſtellt den Antrag:„Der Vertretertag des Landes⸗ verbandes der jungliberalen Vereine Badens erſucht die national⸗ liberale Fraktion des badiſchen Landtages gelegentlich der Beratung der Novelle zum Volksſchulgeſetz einen Antrag auf Einführung der Staats⸗ und Bürgerkunde in den Lehrplan ſowohl der Mittelſchulen und Seminarien, als auch der Fortbildungsſchulen und der Ge⸗ werbe⸗ und Handelsſchulen zu ſtellen.“ Der Antrag, von Herrn Benzinger⸗Mannheim⸗Neckarom begründet, wird nach kurzer Beſprechung auf nächſtes Jahr zurück⸗ geſtellt. Rechtsanwalt Frey gibt eine Anxegung des Reichsverbandes bekannt, für den Verband eine Wochenſchrift zu ſchaffen. Nach kurzer Debatte wird beſchloſſen, die Prüfung dieſer Frage dem Vorſtand zu überlaſſen. 8 Der letzte Punkt der Tagesordnung: die Wahl des Vorſtandes, wird auf morgen früh verſchoben. Darauf bvird in die Diskufſion 2. eingetreten. Oberſchulrat Rebmann macht einige Bemerkungen über die Einziehung der jungliberalen Vereine in die Partei. Die Partei⸗ leitung habe nichts davon gewußt und ſtehe dem völlig fremd gegen⸗ über. Nach ſeiner Anſicht ſei eine Zuſammenſchließung nicht wün⸗ ſchenswert. Die jungliberalen Vereine reichen in Bevölkerungs⸗ ſchichten hinein, in die wir nicht hineinkommen können. Darum iſt die Aufrechterhaltung wünſchenswert. 8 Kölſch⸗Karlsruhe ſpricht gleichfalls über die Veyſchmelzung ſeine Bedauern aus und fährt fort: Mit der Haltung der Landtags⸗ fraktion bin ich außerordentlich zufrieden. Es gibt auch nicht eine einzige Abſtimmung der Partel, die uns nicht Freude gemacht hat. Wir haben den Männern unſer Vertrauen gegebem, die alle gezeigtk haben, daß ſie deſſen würdig ſind.(Bravo.) Bedauerlich ſind die Vorgänge, die ſich in der Volksſchuldebatte abgeſpielt haben. Es iſt eine Gemeinheit des Abg. Dieterle, ſo von unſerm verehrten Abg. Rebmann zu ſprechen. Sehr zu bedauern iſt auch die B lung, welche der Abg. Kölblin durch die Lokalpreſſe erfä ſchlage daher eine Refolution vor, die dieſe Angriffe zurückk Abg. Kölblin führt aus: Jedem von uns hat vor Erb rung das Herz gezittert, als wir die Angriffe auf unſeren hochver⸗ ehrten Fvaktionschef Rebmann mit anhören mußten. Wir ſind ihm und ſeiner Tätigbeit ſchuldig, daß wir Mann für Maun hinter ihn treten.(Bravo.) Seine Tätigkeit hat keine Veranlaſſunng g geben, daß ſeine Berufstätigteit mit ſeiner Tätigkeit als Landtags⸗ abgeordneter zuſammengeſvorfen wird, und dieſer Fall ſollbe uns Veranlaſſung geben, energiſch dagegen zu ßkoteſtieren. Ich bitte, der Reſolution zuzuſtimmen, damit ſie Widerhall finde im Lande. (Bravo.) Es wird darauf folgende Reſolution einſtummig ange⸗ ommen: 8 „Der in Bruchfall tagende achte jungliberale Vertretertag ſpricht ſein tiefſtes Bedauern aus über die von Zentrumsſeite in Parlament und Preſſe erfolgten denunziatoriſchen Angriffe auf den nationalliberalen, verdienten Fvaktionschef, Herrn Abg. Rebmann, und proteſtiert gang entſchieden gegen eine derartige Vergiftung des politiſchen Lebens. Der Parteitag verſichert Herrn Geh Hof⸗ rat Rebmann ſeines vollſten Vertrauens, das ſich gründet auf die ſtvenge Objektivität, die der in ſeiner beruflichen Ehve Angegriffene als Politiker wie als Beamter immer und ülberall betätigte!“ Oberſchulrat Rebmann ſpricht ſeinen herzlichen Dant fü die Reſolution aus. Es iſt in der Tat leiy Vergnütgen ieſe Weiſe ſich vor der Offentlichkeit behandelt zu ſehen. 8 8 hingenommen und muß es hinnehmen und will es auch hinnehmen. Er hofft, daß durch dieſe einmttige beſtimm gebung das Schlinumſte verhindert werde. Die Angriffe Verſuch, mich aus dem öffentlichen Leben herauszudrängen dieſem Verſuch werde ich mich entgegenſetzen.(Bravo der Zukunft in Ruhe entgegen.(Bravo.) 1285 Dr. Bielefeld⸗Freiburg ſpricht ſich gegen die Zweckberbänden für die Schiffahrtsabgaben aus. Es daß Elſaß zu einem Bundesſtaat erhoben würde und deutſchen Staaten ſich zur Abwehr bereinigten. Dr. Blauſtein⸗Mannheim ſpricht ſich für die 9 keit aus, daß der Landesverband ſich mit dem Nationalver Verbindung ſetze zum gemeinſamen Vertrieb von Schriften. Dr. Rit⸗Ritzmann⸗Karlsruhe dankt für das Entgeg⸗ kommen, das die terhniſchen Vereine Karlsruhe durch Vermi des jungliberalen Vereins gefunden haben. Bei dem Geme inde⸗ wahlgeſetz ſei dahin zu wirken, daß den techniſchen Beamten verweiſe darauf, was Direktor Dr. Weber Mannheim in eit Braſchüre darüber geſchrieben. Ich beantrage, daß der Landes band dazu Sbellung nimmt. Die Handelslammern ſind meiſtens micht fortſchrittlich geſinnt, ſondern reaktionär, Gerade die Han delsſchule iſt ſehr wichtig für den Nachwuchs der Kaufmannſchaft. Prof. Fiſcher befürwortet in längeren Ausführunge mit ſeinen eigenen Waffen zu bekäm al rrrr— 2 hat ſie nur in beſchränktem Maße zu gelten. Städtiſche Kultur rückt ab von der kulturloſen Unſchuld der Volksmund⸗ art und der Bodenſtändigkeit volkstümlichen Weſens und der Unmittelbarkeit ſeines Fühlens, ſie uniformiert und verwiſcht feſtumgrenzte Weſenheit. Sie wird allmählich ein Stück Dich⸗ tung für ſich und daß es mit der Mannheimer Lokaldichtung ſo ſchon geworden iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Mehr als ſie, die zur Genüge bekannt iſt, verdiente die Beachtung die richtige Pfälzer Volkskunſt. Heute zumal, wo der Sinn für volkstümliche Kultur in weiteſtem Umfang zum Glück wieder lebendig zu werden begonnen hat, darf auch die der Pfalz Anſpruch darauf machen, gepflegt zu werden. Denn ſie iſt der beſten und tüchtigſten eine. Sie wurzelt feſt und tief im Pfälzer Boden, ſie iſt mit ihm zuſammen⸗ gewachſen und dauernd ſich ſelbſt gleich geblieben im Wandel der Zeit wie ſelten eine andere. Das zu zeigen, brauchte es ſorgfältigere Auswahl und mehr Rücckſicht auf die echte Pfälzer Art, dazu brauchte es mehr von den kaufriſchen alten Volksliedern, die man drüben überm Rhein, wenn man nur fleißig zuſchaut und außerhalb der ausgetretenen Sonntags⸗ nachmittagswegen ſich bewegt, noch vorfindet. Die beiden Quartetten, die Fritz Müller, Georg Maudanz, Franz Schip⸗ per, Karl Zöller ſo nett zuſammen ſangen, waren dafür eine zu ſchwache und zu einſeitige Probe. Und was ſchließlich Herr Dr. Waag einleitend über Dialekt und Dialektdichtung ſagte, war alles recht hübſch in ſeiner Zwangloſigkeit, teilweiſe ſelbſt witzig und im ganzen ſehr unterhaltſam. Aber zum Charakter der Pfälzer Mund⸗ art, in der man das ganze Pfälzer Weſen hat, weil ſie untrennbar iſt von ihrer Scholle, ſagten ſeine Worte nichts und auch nichts zum Charakter der Pfälzer Dichter. Um Volks⸗ kunſt richtig zu treiben, iſt der Hinweis darauf nicht zu ums! gehen; denn es ſind die elementarſten Aeußerungen ihres Weſens. Trotzdem ſei Dank geſagt, daß die Pflege des heimat⸗ lichen Weſens ſo angeregt wird wie es in dem erſten, noch taſtenden Verſuch geſchah. Heute zumal, wo wir damit zu rechnen haben, daß der ſteigende Verkehr und die vermehrte Uebergangsmöglichkeit die Spielarten der Umgangsſprache mehr und mehr erblaſſen laſſen, wo ſo feſteingewurzelte Dialekte wie der alemanniſche ſelbſt in Gefahr ſind, den Zu⸗ ſammenhang mit dem Volke zu verlieren, iſt jeder Beitrag ihn zu erhalten, freudig zu begrüßen. Und ſo möge der Mannheimer Matinee auch einmal eine richtige Pfälzer Volkskunſtmatinee folgen. An Intereſſe und Gewinn wird es nicht fehlen. Abends gabs den Freiſchütz, das große Volkslied mit ſeiner Natürlichkeit und dem verträumten Märchenton, ſeinem Naturzauber und der Herzlichkeit ſeines Ge⸗ fühls. Es war, als hätte man da den wundervollſten Beweis da⸗ für, wie biel friſches Blut der Kunſt aus der Berührung mit dem Volkstum zuſtrömt.„Swer uz den iht guvts nimt, daz wol in ſine getiht zimt, mih dunket, der hab' niht miſſetan, kuot erz mit Kunſte und niht nach wan“ hat ſchon ein alter Sänger darüber geſaat. Und wie vom Werke ſo ging auch von der Aufführung ſo viel Wärme und Innigkeit aus, ſo viel helle, ungetrübte Freude, als der Freiſchütz braucht, um echt und voll als das zu wirken, was er iſt. Frau Hafgren⸗Waagg hatte trotz leichter ſtimmlicher Ermüdung durch ihre gegen friher etwas innerlicher wirkende Agathe, Copony, der den Mat natürlich und ſchlicht im Spiel und herzlich und innig im Geſang gab, und Frau Beling⸗Schäfers reizendes Aennchen hatten daran den Haupt⸗, Marx Nieratziy! und Fenten, die mit nicht weniger Luſt und N waren, ihren beſcheideneren Teil. ſchickt im Dialog und dem Gebrauch einer vornehmen, in Mittellage beſonders wohlklingenden Baßſtimme, der e r oben zu an gleicher Ausdruckskraft fehlt und gelegentl ſonſt an Rundung und gleichmäßiger Bildung des Tons ge Um über ein Engagement zu entſcheiden, iſt freilich ein maliges Gaſtſpiel als Saraſtro oder in ähnlicher get, Rolle unbedingt erforderlich. Die ſchlimmen Baſſiſtenerfahrunge mahnen dringend zur Vorſicht und empfehlen zudem noch Vorſtellung eines weiteren Bewerbers. Das Orcheſter— Gauls zeigte, daß er als Chormeiſter das Bratſchen 14 lernt hat— hatte Coates gut im Zaun. Er wußte und richtig den Bühnenvorgängen anzupaſſen und ein ſeine eigene Sprache mit ihm zu reden, die künftig nur N lich noch an Feinheit zu gewinnen braucht. Für ihn ſei außerde noch nachgeholt, was durch„die Tücke des Objekts“ bei der Tri⸗ ſtanbeſprechung fehlte, daß er auch den Triſtan mit feſtem Zu⸗ ſammenhalt, viel Schwung und Klangſchönheit in den Orcheſter⸗ farben herausbrachte und daß, wenn auch noch nicht alles genüg klar und ruhig war, er doch auf dem Wege iſt, ein tüchtiger Triſtandirigent zu werden, was bei einem jungen Kapellmeiſte ſchon etwas heißen will. Und ferner ſei von demſelben Ab, nachgetragen, daß Fenten dem Marke verinnerlichten Ausdruck lieh u. Kromer u. Copony das Ganze würdig ergänzten. Dr H * 5 Siebte muſikaliſche Atademie. Der Pianiſt Leouit Schüler der unvergeßlichen Eſſipoff, wird ſich am Dieon ds. Ms. in der ſiebten muſikaliſchen Akabemte zum e Mannheimer Publikum mit dem Konzert in C⸗moll noff vorſtellen, Ueber die Mitwirkung des Künſtlers 4, Seite. General⸗Anzeiger(Mittagblatt.) Mannheim, 21. Febrnar eigentlich vorgenommen, hier die Politik des Reiches zu beſprechen, doch bei der beſchränkten Redezeit von 5 Minuten ließe ſich das nicht ermöglichen. Er dankt ſü, die Begrüßung, die ihm zuteil geworden. Er ſchließt ſich den Ausführungen des Dr. Koch über die Stellung der Jungliberalen zu der Partei an. Er bedauert, daß in der Partei gerade die großen Geſichtspunkte zurücktreten hinter klei⸗ neren organiſatoriſchen Fragen. Es beſteht nicht die Notwendig⸗ keit, daß die nationalliberale Partei überall glaubt mitmachen zu arüſſer; ſie muß mehr und mehr die liberalen Geſichtspunkte her⸗ auskehren und eventuell auf die Miätarbeit verzichten. Nur dann könmen die Verhältniſſe anders werden. Man würde den Preußen als ſolchen Unrecht tun, wenn man ſie im allgemeinen als reak⸗ tionätr verſchreien würde. Das ſei nicht richtig. Wir ſind eben noch zricht ſoweit in der politiſchen Geſchichte vorangekommen, als wie Sie in Süddeutſchland. Für uns gibt es noch mehr Schwierig⸗ keiten zu überwinden. Im Reiche iſt es not, die großen liberalen Ideen der nationalliberalen Partei wieder zu wecken, damit wir wieder die großen Führer bekommen, wie ſie einſtmals an der Spitze unſerer Partei geſtanden haben. Er hat das Bewußtſein, daß wir in einer Epigonenzeit leben. Wir müſſen die großen Fragen wieder in den Vordergrund ſchieben, und je mehr dies geſchieht, Heſto beſſer iſt es für uns und das Volk. Wir dürfen nicht vergeſſen die großen Kufturaufgaben, die großen Ideen des liberalen Lebens, die große Aufgabe auf ſozialem Gebiet. Wir müſſen die Perſön⸗ lichteit wieder entwickeln, daß jeder ſich als Staatsbürger und Teil⸗ Haber des deutſchen Volkes fühlt. Darauf wird die Vertreterverſammlung geſchloſſen. Aus Stadt und Land. * Maungheim, 21. Februar 1910. * Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Werkſtättegehilfen Thesdor Baumann in Mannheim die nachgeſuchte Erlaubnis zur zur Annahme und zum Tragen der ihm verliehenen bronzenen Medaille zum Königlich Bayertſchen Verdienſtorden vom Heiligen Michagel erteilt. * Zur Luſtbarkeitsſteuer. Die freiſinnige Fraktion des Bürgerausſchuſſes hat ſich in ihrer Fraktionsſitzung einmütig gegen die LZuſtbarkeitsſteuer ausgeſprochen und hält auch ihre Einführung in anderer Form nicht für opportun. Es liegt nun auch die Gingabe der 32 Vereine an die Stadtverordneten vor, die in der kürzlich im„Deutſchen Hof“ abgehaltenen Be⸗ ſprechung beſchloſſen wurde. Da die Vorlage an den Stadtrat zurückgewandert iſt, genügt es wohl vorläufig, wenn wir uns auf dieſe Mitteilung beſchränken. * Oeffentliche Verſammlung des Mietervereins. Der ſchwache Beſuch der öffentlichen Verſammlung, die der Mieter⸗ berein Mannheim am Samstag abend im Bernhardushof abhielt, iſt in der Hauptſache wohl darauf zurückzuführen, daß der Verein wie ein Veilchen ſtill im Verborgenen blüht Die Mitglieder hören nur etwas von ihm, wenn der Beitrag zu erheben iſt und der breiten Oeffentlichkeit geht es nicht beſſer. Man bedenke, in einer Stadt wie Mannheim, in der die Wohnungsfrage zu einer der brennendſten gehört. Und wieviel Fragen, zu deren Behand⸗ lung der Mieterverein berufen iſt, ſtehen damit noch im Zuſam⸗ menhang. Der Verſammlungsvorſitzende, der von verſchiedenen Seiten auf die geringe Rührigkeit des Vereins aufmerkſam ge⸗ mocht wurde, verſprach Beſſerung. Hoffen wir das Beſte. Herr Prof. Wendling, der in Vertretung des verhinderten Vor⸗ ſitzenden die Verſammlung eröffnete, wies auf die Notwendigeit hin, daß ſich das Mieterelement organiſiert und ſeine Intereſſen gegenüber dem Grund⸗ und Hausbeſitz im Sinne eines vernünf⸗ tigen Ausgleichs vertritt. Gerade die jetzige Zeit ſei dazu angetan, das Mieterelement etwas aufzurütteln, denn aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach würden die nächſten ſtädtiſchen Wahlen nach dem neuen Modus ſich vollziehen. Dann würden die Mieter auch mehr zur Geltung kommen, vorausgeſetzt, daß ſie Willens ſeien, ſich auf⸗ zuraffen. Man ſehe eine ganze Fülle von Fragen, bei denen es gelte, auf dem Plan zu erſcheinen. Herr Schriftſteller Pohl⸗ maeun Hohenaſpe, der alsdann zu ſeinem Vortrage über Moderne Gemeindepolitik mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Wohnungsfrage“ das Wort er⸗ griff, konnte naturgemäß nichts Neues ſagen, aber ſeine mehr als Aaſtündigen Ausführungen feſſelten trotzdem ungemein, weil ſie die Materie ausgezeichnet beherrſchten. Der Redner beſprach ein⸗ leitend in Verbindung mit der modernen Skädteentwicklung die Verſtadtlichung der Betriebe, die er als Bodenreformer begrüßt. Nur darf dieſe Monopoliſierung nicht über das Ziel hinausſchießen. Wo die freie Konkurrenz den Bedarfs befriedigen kann, ſoll man ihr keinen Stein in den Weg werfen. Der Redner beſprach dann die Nachteile, die die großſtädtiſchen Wohnungsverhältniſſe mit ihrer Ueberfüllung kleiner Wohnungen und der damit zuſammen⸗ hängenden hohen Miete für das Volksganze im Gefolge haben. Der Rebner hatte nicht ſo ganz unrecht, wenn er meinte, wenn alle Konzertverein im vorigen Jahre ſchreibt das Wiener Monkagsblatt: Eine Klavierwoche: Hitzig tobte der Wettſtreit auf dem Gebtiete des bpianiſtiſchen Virtuoſentums. Da ließen wir uns von dem techniſchen Tauſendſaſſa Godowsky aus einem Staunen ins andere werfen, be⸗ wunderten den virtuoſen, nur allzu viel aus den Handgelenken und zu wenig aus dem Herzen kommenden Schmiß Moritz Roſentals, ge⸗ Packt, innerlich gepackt aber wurden wir doch nur von einem, deſſen Stern weniger der Vergangenheit als der Zukunft zugekehrt ſcheint: von Leonid Kreutzer. Daß' die wirklich poetiſche Art und Weiſe, in der dieſer junge Mann das herrliche Klavierkonzert von Rachmani⸗ noff zu einem eigenen Erlebnis zu geſtalten wußte, einen Beifalls⸗ ſturm entfeſſelte, der ſelbſt hinter dem rauſchenden Triumph Roſen⸗ tals kaum zurückblieb, bewies, daß auch das Publikum„mit⸗ gegangen“ iſt. es Operettentheater. Herr Direktor Weiß hat den Kom⸗ iſterd der Operette„Der Graf von Luxemburg“, Franz Lshar, telegraphiſch bon dem großen Erfolg ſeines Werkes verſtändigt und folgende Amtwort⸗Depeſche von ihm erhalten:„Hocherfreut über klänzende Aufnahme meines Luxemburg, dauke ich Ihnen herzlichſt, eber Direktor, und bitte, meinen Dank Fräuſein Seidner und eim, Kapellmeiſter Betz und Regiſſeur Maire, Walthers, Heller, Langendorf, Orcheſter und Chorperſonal zu übermitteln. Herzliche Griihe au alle. Franz Lehar.“— Heute wird der„Graf bon bei kleinen Preiſen wiederhelt. N. Akad. Geſellſchaft f. Dramatik. Heidelberg, 20. Febr. vollbeſetzten Hebbelſaal der Stadthalle las geſtern abend Herr Drach vom hieſigen Stadttheater Ernſt Hardt's„‚Tantris Narr“ vor.— Die Vorleſung war eine Glanzleiſtung. Mit derbarer Plaſtik ſtellte Dr. Drach die einzeluen Geſtalten hin hauchte ihnen Leben ein; was in dem Drama an dramatiſcher t— und man kann ſie Ernſt Hardt nicht abſprechen trotz der el pſychologiſchen Verzerrungen und Verirrungen— ge⸗ im Ausdruck und riß das Publikum fort. Mit kon⸗ aft hatte Dr. Drach ſich in die oft ſeltſam anmutende, alterliche, halb moderne Tragödie hineingelebt. Nament⸗ die innere Zeriſſenheit Markes. deſſen wilde Eiferſucht ſich Pathologiſche ſteigert und die dämoniſche Leidenſchaft Iſoldes, frivol mit Eiden ſpielt, die als treu iſt und dem treuloſen Ehebrecher flucht, die ſich in Sehnſucht nach dem Geliebten verzehrt und ihn nicht erkennt, waren vortrefflich gezeichnet. In ankris trat vielleicht der Narr nicht ſcharf genug hervor. Bei Volks⸗ 5 ende mell zu cha 85 lreiche ükum ſpendete be⸗ nen Beifall. Hardt kaun ſich ber Brach 5. zum ſoe modernen Fortſchritte nur dadurch erzielt werden könnten, daß man ſich immer mehr zuſammenpferche, dann ſeien dieſe Fort⸗ ſchritte wohl zu teuer erkauft. Wäre es nicht beſſer, wenn jeder Deutſche in der Lage wäre, für den 20. Teil ſeines Einkommens ein Häuschen mit Garten ſein eigen nennen zu können? Eine Lohnfrage ſei die Wöhnungsfrage nicht, denn was helfen dem Ar⸗ beiter alle Lohnaufbeſſerungen, wenn er die Aufbeſſerung für die Miete hergeben muß. Bei der Beſprechung der Maßregeln, die die Städte zur Linderung der Wohnungsnot angewandt haben, kon⸗ ſtatierte den Redner, daß die Wohnungsinſpektion inſofern gut ge⸗ wirkt habe, als ſie den Menſchen einen höheren Begriff von dem menſchenwürdigen Wohnen beigebracht habe. Das Bauen von Wohnungen durch die Kommunen hält der Redner für abſolut verkehrt. Nur die private Tätigkeit könne das Wohnungsbedürfnis befriedigen. Auch die Unterſtützung von Baugenoſſenſchaften, ſo wohltätig ſie ſei, ſchädige das freie Baugewerbe, wenn ſie eine ge⸗ wiſſe Grenze überſchreite. Warum verſagten alle dieſe Experr⸗ mente? Weil ſie von ganz verkehrten Vorausſetzungen ausgingen. Die Wohnungsfrage ſei keine Lohnfrage, keine politiſche Frage, ſondern eine Grund⸗ und Bodenfrage. Es gibt eine natürliche Steigerung des Bodenwertes durch die Anſammlung der Menſchen in induſtriellen und politiſchen Zentren, die man nie aus der Welt ſchaffen kann. Sie drückt auch keinen Menſchen. Aber über dieſe Steigerung hinaus haben wir in Deutſchland eine ganz künſtliche Steigerung die wir erſt durch verkehrte Einrich⸗ tungen in unſer wirtſchaftliches Leben hineingebracht haben. Vor allem gelte es, die Dinge zu beſeitigen, die den Wohnungsbau hin⸗ dern. Der Redner zog hierbei intereſſante Vergleiche mit dem engliſchen Wohnungsweſen. In der 7 Millionenſtadt London iſt der Grund und Boden zehnmal ſo billig, wie in Berlin. In Mancheſter, der älteſten Induſtrieſtadt, iſt die Mietskaſerne ebenſo wenig bekannt, wie in dem induſtriereichen Belgien. Das liegt daran, daß der Grund und Boden in England und Belgien keine Handelsware iſt. Das juriſtiſch ſo vollkommene Hypothekenrecht in Deutſchland ſei der Fluch für unſer Wohnungsweſen, ebenſo das Steuerprivileg, das dem Grund und Boden noch anhafte. Wenn man dieſe beiden Dinge nicht beſeitige, könne man alle anderen Verſuche laſſen. Nur durch das Hypothekenrecht ſei die künſtliche Steigerung des Preiſes des Grund und Bodens hervorgerufen worden. Die intereſſanten Ausführungen ernteten ſtarken Beifall. In der kurzen Diskuſſion, die dem Vortrag folgte, ergriff zunächſt Herr Stadtv. Himmele das Wort, der für die baldige Abhaltung einer weiteren derartigen Verſammlung plaidierte, Herr Rau glaubt, daß der Wohnungsnot auch durch Ausbau des Bahnnetzes abgeholfen werden kann. Es wäre ferner Aufgabe der Regierung, dafür zu ſorgen, daß die Hausbeſitzer entlaſtet würden. Herr Himmele meinte, es wäre auch an der Zeit, gegen die Bauord⸗ nung etwas zu tun, damit die Häuſer nicht ſo koſtſpielig gebaut werden müſſen. Herr Prof. Wendling verſprach, dafür zu ſorgen, daß der Mieterverein eine größere Rührigkeit entfaltet und ſchloß dann kurz nach 11 Uhr die Verſammlung. » Eine Meſſerſtecherei ſpielte ſich in der Nacht vom Samstag zum Sonntag vor der Wirtſchaft„Zur Matroſenhalle in der Hafenſtraße ab. Auf beiden Seiten wurde mit dem Meſſer gekämyft. Drei der Kämpfenden, bekannte Typen von der Marktplatzecke, erhielten Stiche in das Geſäß, ein vierter einen Stich in den Oberſchenkel. Es ſind der Schloſſer Joſ. Huber, der Taglöhner Karl Schimpf, der Kutſcher Joſ. Heidel und der Taglöbner Aato Jung von bier. * Warnung vor einem Schwindler. Ein Unbekannter erſchwin⸗ delte geſtern in Ludwigshafen unter der unwahren Angabe, er ſei Akquiſiteur des Ludwigshafener„Wohnungs⸗Anzeigers“, mehrere Beträge für bei ihm aufgegebene Inſerate. Die Quittungen unter⸗ zeichnete er mit dem offenbar gefälſchten Namen Gg. Weiß. Bis jetzt iſt der Schwindler noch nicht ermittelt. Der Erbe auf Wanderſchaft. Eine amtliche Bebanmtmachung teilt mit, daß dem am 18. Dezember 1872 in Freiburg i. Br. ge⸗ borenen Karl Franz Lapp, der im Sommer 1907 von Freiburg fort und ſich auf Wanderſchaft begab und der zuletzt von Mainz. Wiesbaden und Hannover Nachricht gegeber hat, ein bedeutendes Vermögen zugefallen iſt. Man vermutet, daß Lapp in der Mainger Gegend als Taglöhner arbeitet. Mitteilungen über ſeinen Auf⸗ enthalt erbittet das Amtsgericht in Freiburg i. B. * Aus Ludwigshafen. In einer Wirtſchaft der Frieſenheimer⸗ ſtraße geriet geſtern abend der ledige Taglöhner Wilhelm Sauerhöfer, wohnha't Frieſenhelmerſtraße 26, mit dem Fabrikarbelter Georg Nägele in Streit, bei dem Sauerhöfer ſeinem Gegner einen Stich in die Herz⸗ gegend beibrachte. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätsauto in das Städt. Krankenhaus gebracht. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. — Ein 19 Jahre alter Bahnarbeiter aus Schifferſtadt überfuhr geſtern in der Heiniaſtraße einen aus dem Hauſe 47 herausſpringenden Jungen, der erheblich verletzt wurde Aus dem Großzherzogtum. oe. Pforzheim, 20. Febr. Heute früh wurden im Hauſe Lamey⸗ ſtraße 5 dahter der 44jährige Fabrikant Friedrich Schwem mle jun., deſſen Frau Mathilde geb. Kohlhas 41 Jahre alt und die 15jährige Tochter Erna tot aufgefunden. Durch eigenen Vermögensrückgang und durch die in Verfall geratenen Vermögensverhältviſſe naher aus⸗ wärtiger Verwandter, die wieder ihre Rückwirkung ausübten, zur Ver⸗ zweiflung gebracht, faßten ſie den Entſchluß, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden und vergifteten ſich mit Cyankali. Eine 17jägrige Tochter des früher ſehr wohlzaßenden Ehepaares beſindet ſich auswärts in einem Mädchtnpenſionat. Söwohl der Vater des Mannes, als der der Frau befinden ſich noch am Leben. Schneeſchuhwettläufe auf der Hundseck. Die Austragung der deutſchen Meiſterſchaftsläufe auf dem Feldberg brachte es mit ſich, daß der Skiklub Schwarzwald dieſes Jahr die Abhaltungſeines Meiſterſchaftsbaufs einer ſeiner nörd⸗ lichen Ortsgruppen übertrug. Die Wahl fiel hierbei auf die beiden Ortsgruppen Karlsruhe und Mannheim⸗Ludwigshafen. welche ſeit zwei Jahren gemeinſam auf der Hundseck Wettläufe veranſtalteten, die ſich großer Beliebtheit erfreuten. Wenn auch dieſes Jahr die Schneeverhältniſſe nicht ganz ſo günſtig wie in den Vorjahren waren, ſo wurde ſportlich doch Gutes geboten. Ins⸗ beſondere war die Beteiligung an einem ſehr ſchwierigen Hindernis⸗ lauf, ſowie am Sprunglauf gut. Erfreulicherweiſe hat ein Mit⸗ glied des Sliklubs Mannheim⸗Ludwigshafen, Herr Diplom⸗Inge⸗ nieur R. Schange⸗Mannheim, den erſten Preis im Ju⸗ niorenſprung mit 19 Meter, den Preis für den ſchönſten Sprung und den erſten Preis im Hindernislauf davon⸗ getragen. Die Meiſterſchaft des Skiklubs Schwarz⸗ wald für 1910 gewann Herr R. Komp aus Büßl mit der Geſamtnote 1,787. Der neue Meiſterſcheftsläufer iſt trotz ſeines jugendlichen Alters von 18 Jahren ein im nördlichen Schwargwald nicht unbekannter Skiläufer, der wohl erſt am Aufang ſeiner ſki⸗ ſportlichen Entwickzung ſteht und ſehr Gutes verſpricht. Die ftärkſte Beteiligung hatte der Jugendwettlauf mit 88 Nenmungen, erintler Jungens bon 1 und 8 Jnhen. Bei der erſten eitvas ſteilen Abfahrt ſtürzte der etwa 10. Läufer und zum Gaudium des Publikums fielen die andern 20 Nachtügler über dies unvorher⸗ geſehene Hindernis. Recht luſtig war es do allerdings anzuſehen, wie ſich dieſe kleinen Läufev aus dem Chaos von Armen, Beinen und Ski herausarbeiteten und weiterfuhren. Eine recht erkleckliche Anzahl Mützen, kleiner Skiſtöcke zeugte noch von dem Kampf der Kleinen, die in größter Eile ihrem Ziele zuſtrebten. Das Hauptereignis des Tages bildeten natürlich die Sprünge amgroßen Hüge l, der ſich in vorzüglicher Verfaſſung befand. Wer noch niemals Gelegenheit hatte, einem Sprunglauf beizuwohnen, kann ſich nur ſchwer einen Begriff von der Begeiſterung machen, die den Zuſchauer erfaßt, wenn hoch oben von der Sprungſchanze ein Springer 10—15 oder 20 Meter in die klare Luft ſchnellt, in eleganter kühner Haltung auf der ſteilen Aufſprungbahn landet und mit einem ſchönen Schwung der Fahrt ein Ziel ſetzt. Ein wirklich begeiſtertes Bravo begrüßt denn auch den Norweger Altneoſen, der als Erſter— außer Konkurrenz— das Springen mit einem geſtandenen Sprung von 26 an eröffnete. Die Läufe, welchen über 1200 Perſonen beiwohnten, warengege n1 Uhr beendet. Daran ſchloß ſich ein Feſſt⸗ mahl im Kurhaus Hundseck, bei dem Rechtsanwalt Freund⸗ Mannheim die Erſchienenen begrüßte, insbeſondere den Präſiden⸗ ten des Mitteleuropäiſchen Skiverbandes, Prof. Paulcke, und den Präſidenten des deutſchen Skiverbandes Profeſſor Kʒohlhepp. Letzterer erwiderte dann mit einem Dank an die veranſtaltenden Ortsgruppen. 5 Die Reſultate der einzelnen Läufe ſind wie folgt: 1. Großer Dauerlauf(Strecke Ruheſtein—Hundseck 15 Km.): 1. Leonhard Kern⸗Seebach 1 St. 41 Min. 10 Sek., 2. Richard Komp⸗Bühl 1 St. 42 Min., 3. Ernſt Klumpp⸗Ruheſtein 1 St. 44 Min. 20 Sek. 2. Kleiner Dauerlauf(6 Km): 1. Karl Mauchardt⸗ Hundseck 58 Min. 50 Sek., 2. Stritt⸗Baden⸗Baden 1 St. 10 Min. 20 Sek. 3. Volkswettlauf(6 Km.): 1. Th. Bauknecht⸗Hunds⸗ bach 58 Min. 25 Sek., 2. Anton Ernſt⸗Hundsbach 1 St. 15 Min., 3. Anton Wacker⸗Hundsbach 1 St. 55 Min. 4. Hindernislauf: 1. Dipl.⸗Ing. R. Schanze⸗Mann⸗ heim, 2. Richard Komp⸗Bühl, 3. Georg Bock⸗Karlsruhe. 5. Damenlauf: 1. Frl. Leipheimer⸗Karlsruhe, 2. Frl. Luiſe Stolze⸗Karlsruhe, 3. Frl. Kalkhof⸗Karlsruhe. 6. Sprunglauf: a) Junioren: 1. Dipl.⸗Ing. R. Schanze⸗Mannheim Note 2 19 Mtr. Weite, 2) Oſſe⸗Karls⸗ ruhe Note 2,74 19 Mtr., 3) Rud. Mauſchard⸗Hundseck Note 288 14,5 Mtr. Weite. b) Senioren: 1. R. Komp⸗Bühl, Note 2,258 17,5 Mtr., 2) Grünzweig⸗Mannheim Note 2,8 18 Mtr. Schönſter Sprung R. Schanze mit 19 Meter. Die Meiſterſchaft im Skiklub Schwarzwald, welche nur dann ver⸗ geben wird, wenn der Sieger ſowohl im großen Dauerlauf, als auch im Sprunglauf durchſchnittlich die Note 2 erhält, erwerb für 1910 R. Komp⸗ Bühl mit der Durchſchnittsnote 1,737 in beiden Läufen. * cetzte Nachricht n und Telegramme. o0. Raſtatt, 20. Febr. Für die Erſatzwahl im 38. Wahlkreis ſtellten die Nationalliberalen den Gemeinderat Unſer wieder als Kandidaten auf. Das Zentrum hält an der Kandidatur des Oberlandesgerichtsrats Schmidt feſt. *Charlottenburg, 21. Febr. Hier vergiftete der 28jährige Eiſendreher Herrmann ſeine beiden Kinder und ſich durch Leuchtgas, während ſeine Frau auf dem Balle weilte. Die Kinder ſind tot, der Vater wurde ſchwer erkrankt nach dem Krankenhaus geſchafft. Dresden, 20. Febr. Geſtern abend erfolgte in dem Lagerraum der Kötzſchenbrodaer Gasanſtalt eine Exploſion, wodurch das Dach des vier Meter hohen Gebäudes durchſchlagen wurde. Auch an den anliegenden Baulichkeiten einer Fabrik wurde Schaden angerichtet. Menſchenleben ſind nicht gefährdet. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. * Kairo, 20. Februar. Der verwundete Miniſter⸗ präſident wurde ins Krankenhaus verbracht, wie feſtgeſtellt wurde, daß er von fünf Kugeln getroffen worden war. Zwei Ge⸗ ſchoſſe ſtreiften ihn, während drei in den Körper eingedrungen waren und zur Zeit entfernt werden. Die Wunden ſind ſchwer; jedoch wird gehofft, daß ſie nicht lebensgefährlich ſind. Der Mör⸗ der, ein nationaliſtiſcher Mohamedaner, iſt Apotheker und in Kairo anſäſſig. Die Fuſion. * Stuttgart, 20. Febr. Auf dem außerordentlichen Parteitag der Deutſchen Volkspartei wurde mit allen gegen 6 Stimmen die Verſchmelzung der drei linksliberalen Par⸗ teien beſchloſſen und zwar in folgender Form: Für den Fall, daß die Freiſinnige Volkspartei und die Freiſinnige Vereinigung gleichfalls entſprechende Beſchlüſſe faſſen, die Verſchmelzung der drei Parteien auf Grund des Entwurfs des Viererausſchuſſes unter dem Namen „Fortſchrittliche Volkspartei“ gutzuheißen und den Engeren Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei mit der Durchführung dieſes Beſchluſſes zu beauftragen. Ein Gyethe⸗Fund in Zürich. * Zürich, 20. Februar. Der hieſige Gymnaſial⸗Profeſſor Dr. Billeter hat am 31. Januar die alte Faſſung der vier erſten Bücher von„Wilhelm Meiſters Lehrjahre“ entdeckt, d. h. die voll⸗ ſtändigen ſechs Bücher von„Wilhelm Meiſters theatraliſcher Sendung“. Das neugefundene Manuſkript enthält ſehr viel Neues. Näheres wird der Entdecker in einer Broſchüre bekannt geben. Ein Bombenanſchlag. W. Paris, 21 Februar. Aus Alans im Departement Pard wird gemeldet: Gegen das Haus des Bergwerksdirektors Mar⸗ zodier in Grand Combe wurde von einem bisher unbekannter Verbrecher eine Bombe geſchleudert, welche das Gebäude teilweiſe zerſtörte. Verletzt wurde niemand. Zum Untergang des„General Chanzy“. *Menton[Menorca), 20. Febr. Das Wrack des Dampfers „General Chanzy“ wurde auf dem Meeresgrunde geſichtet. Der Schiffsrumpf iſt in mehrere Teile zerborſten. Eis Teil des Hinterdecks, das Steuerruder und Ueberreſte der Ma⸗ ſchine ſind 6 Meter unter der Meeresoberfläche ſichtbar. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) [J Berlin, 21. Februar. Aus Deſſau wird berichtet: Ein ſtark beſuchter anhaltiſcher Parteitag der demokrati⸗ ſchen Vereinigung fand geſtern hier ſtatt. Es wurden folgende Reichstagskandidaten aufgeſtellt: Für Anhalt I Dr. Breitſcheidt, für Anhalt II Witt. Der Kreis Anhalt 1 wiel gegenwärtig von Karl Schrader vertreten. Das„Berliner Tageblatt“ iſt über den Beſchluß der demokratiſchen Vereinigung entrüſtet und meint, daß ein Verſuch, den wirklich liberalen Schrader zu verdrängen, aufs allerſchärfſte zurückgewieſen wer⸗ den müſſe.. Mannheim, 22. Februar. Geueral⸗gluzeiger.(Wittagblatt) Aus Stadt und Tand. 8 Maunheim, 22. Februar 1910. . Aus der Juſtizſtatiſtik des Gr. Amtsgerichts Mannheim 1909. Es wurden neu anhängig 13 939 gewöhnliche Prozeſſe, 1205 Urkundenprozeſſe, 414 Arreſt⸗ und einſtweilige Verfügungen, 316 Zwangsverſteigerungen in unbeweglichen Gegenſtänden, 126 Zwangsverwaltungen, 7662 andere Anträge betreffend Zwangs⸗ viollſtreckung. In dieſen Sachen wurden 19 483 mündliche Ver⸗ handlungen, darunter 6165 kontradiktoriſche, gepflogen und ergin⸗ gen 8576 Endurteile auf Verſäumnis, Anerkenntnis und 1895 kontradiktoriſche Urteile; Vergleiche wurden 1169 geſchloſſen. Zahlungsbefehle ergingen 6077 und Vollſtreckungsbefehle 3096. Zu den letzjährig anhängigen Konkursverfahren kamen neu 87, zuſammen 168, davon wurden 76 beendigt; eröffnet wurden 50 Konkurſe. Durch die Gerichtsvollzieher wurden 8177 Pfändungen und 835 Verſteigerungen vorgenommen. Die Zahl der Wechſelproteſte der Gerichtsvollzieher betrug 6290. Rechts⸗ hilfeſachen von auswärtigen Gerichten wurden 1430 erle⸗ digt. Rechtspolizeiſachen wurden neu 5415 anhängig; Vormundſchaften wurden geführt 6316 über Minderjährige; das reine Mündelvermögen, über welches im Geſchäftsjahr 1909 Rech⸗ nungsabhör ſtattfand, belief ſich auf 9 277 000 Mk. Bei dem Re⸗ giſtergericht erfolgten Einträge im Vereinsregiſter 99, Gü⸗ terrechts⸗ 397, Schiffs⸗ 243, Handels⸗ 750, Genoſſenſchafts⸗ 22, Muſterregiſter 25. An Gebühren und Auslagen ſkamen 310 900 Mark in Anſatz. Bei den Gemeindegerichten des Ge⸗ richtsbezirkes wurden 4670 Mahnſachen, 5496 Rechtsſtreite an⸗ hängig, von welchen 3596 durch Entſcheidungen, 1898 durch Ver⸗ gleiche, Verzichte erledigt wurden. In den Strafabteilan⸗ gen fanden ſchöffengerichtliche Hauptperhandlungen in 2586 öf⸗ fentlichen Anklageſachen und 345 in Privatklagen ſtatt; es er⸗ gingen ſchöffengerichtliche Urteile in 2427 öffentlichen und 223 Privatklageſachen. In den öffentlichen Anklageſachen wurden 2080 Perſonen verurteilt, 375 Perſonen freigeſprochen; in den Privatklagen wurden 198 Perſonen verurteilt und 51 freige⸗ ſprochen. Im Ganzen wurden 5g4 Privatklagen neu anhängig. Von den Rechtshilfeſachen in Strafſachen wurden 2850 erledigt. Polizeibericht vom 21. Februar. Zimmerbrand. Geſtern früh%½ Uhr entſtand im 3. Stock des Hauſes L 10, 3 in einem Badezimmer Feuer, welches von der Berufsfeuerwehr alsbald wieder gelöſcht wurde. Der Brand⸗ ſchaden wird auf etwa 70 M. geſchätzt. Aus noch unbekannter Urſache ſcheute geſtern vormittag das vor einem Milchwagen geſpannte Pferd eines hieſigen Milchhänd⸗ lers vor dem Hauſe A 1, 6 und rannte, während der Kutſcher in einem Hauſe zu tun hatte, gegen das Schloß zu. Vor der Schloß⸗ kirche kam das Pferd auf dem Karl Philipplatz zu Fall; der Milch⸗ wagen ſtürzte um und wurde das rechte Hinterrad und der Vor⸗ derwagen ſtark beſchädigt. Körperverletzungen wurden verübt: Auf der Fabrikſtation, in der Wirtſchaft Schwetzingerſtraße Nr. 19, vor dem Hauſe E 6, 8, an der Ecke der Jungbuſch⸗ und Hafenſtraße durch Stechen mit Meſſer, auf der Liebigſtraße durch Werfen mit Steinen, auf der Waldhofſtraße, bei der Milchkuranſtalt im Schloßgarten, im Haus⸗ gang und vor dem Hauſe Q 4, 11, im Hauſe T 4, 14, auf der Angelſtraße in Neckarau. barer Handlungen. Georg Hirſchfeld: Das zweite Leben. Uraufführung am Hoftheater in Karlsruße. „Das zweite Leben“ iſt das letzte Glied einer großen Kette. „Die Mütter“ haben ſie begonnen, über die ſpäteren Stücke „Agnes Jordan“,„Spätfrühling“,„Die Getrenen“ und das vor⸗ jährige, die„Belowſche Ecke“ reicht ſie zu dieſem letzten. Die tiefgeſchlagenen Pfoſten des Naturalismus ſind ihr Stützen und Ausgang. * Dieſer Ausgang reicht in die Bewegung der achtziger Jahre, die die Blüte des Naturalismus, der im Drama Weſensausdruck ſuchte und in klar umriſſenen dramatiſchen Linien ihre echteſte des zweiundzwanzigjährigen Hirſchfelds„Mütter“, die das Pro⸗ blem der Mutterſchaft dramatiſch geſtalteten, 1895 in Berlin auf der freien Bühne und von Brahms im Deutſchen Theater zum erſtenmal geſpielt, und herausgeboren aus dem Fühlen und Suchen ihrer Gegenwart. In einer Zeit, da kleine Talente am Werk waren, machte ſie durch ihre jugendliche Friſche Aufſehen. Hirſchfeld hatte von da an ſeinen Namen im literariſchen Deutſchland. 5 Aber dem erſten Treffen folgten nur unglückliche Verſuche. Dramen kamen und Dramen gingen, bemerkenswert nur durch die Regelmäßigkeit eben dieſes Erſcheinens und ebendieſes Ver⸗ ſchwindens. Der Name des Dichters ſchuf ihnen außer der Be⸗ lowſchen Ecke kurzes Bühnenleben, ihr Wert ein Maſſengrab, ſeine Romane und Nopellen. Sie waren ſtark und eigenartig genug, trotz der Mißerfolge der dramatiſchen Produktion das zu tun. Das Bleibende in ihrer Reihe beginnt mit der„Ma⸗ donna im ewigen Schnee“. Ihr folgt nicht viel ſpäter das wahr⸗ heitsfrohe und lebensſtarke Buch„Auf der Schaukel“ und vor kurzem erſt machte ſein„Hans aus einer andern Welt“ den Be⸗ ſchluß. Es iſt eine Klage um verlorenes Glück, die Geſchichte eines träumeriſchen, verſonnenen Dichters— die Geſchichte ſeiner ſelbſt hat jemand geſagt— eines jungen Fants, der in ſeiner Einſamkeit an ein großes Ideal geglaubt hat und über Enttäuſchungen zum Menſchen der wirklichen Welt und Dichter des Lebens der„wunderbaren und furchtbaren Welt“ wird. Innig und tief ſchlingt er ſie nun zurück in das eigene Innere, und ruhig über den Verluſt ſeiner Frau, die ihm fremd gewor⸗ den iſt, weil er nur Menſchen ſchätzen und lieben kann, in deren Herzen er den Anker ſeines tiefſten Verſtehens geworfen. Man kann die Gleichartigkeit eines weſentlichen Teils des ſeeliſchen Problems zwiſchen dem Roman und dem gleichzeitig entſtandenen Drama nicht überſehen. Auch das Drama iſt von ähnlichen Gefühlen bewegt. Auch bier galt es aufzuzeigen, daß nur reſtloſes Ineinanderaufgehen und rückhaltloſe Hingabe das Glück der Ehe dauernd begründet. Auch hier trennt ſich die Frau dom Monne, weil er ſie darin getäuſcht. Ein merkwürdig Schickſal hat ſie zu ihm gefüßrt. Als Oßbjekt für ſeine anatomiſchen Studien iſt ſie ſcheintot in ſein Haus gebracht worden. Da hat er das Leben in ihr gefühlt. und ſeine Kunſt ſie zu neuem Leben erweckt. Heiße Liebe ergreift den men⸗ 05 n Weltſchmerz zerriſſenen und von Peſſimismus Straße zwiſchen S 1 und J 1 hier, vor der Wirtſchaft„zur Mor⸗ genröte“, Seckenheimerſtr Nr. 11 und auf der Neckarauer und Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ Cheater, Aunſt und wiſfenfchaft. literariſche Form ſah. In dieſe naturaliſtiſche Revolution fielen dem nicht eines entkam. Hirſchfelds ferneren Ruhm begründeten reich und glücklich im Bewußtſein der neugewonnenen Werte gleichen über vorläufig 50 Proz. einbegahlt. durchwühlten Mann. Sie zu beſitzen und ihre Seele ſich zu ge⸗ winnen, täuſcht er der Erinnerungsloſen eine falſche Vergangen⸗ heit vor. So macht er ſie zu der Seinen, bildet er ihre Seele und öffnet ihre Augen für die wahren Werte des Lebens. Aber dumpfe Ahnungen fahren fort, ihr Inneres zu beherrſchen, Ge⸗ danken an ihre Eltern und den ihr beſtimmten Mann tauchen in ihr auf, und tiefer und tiefer klafft die Kluft zwiſchen ihm und ihr, bis ein zufälliges Zuſammentreffen mit dem früheren Verlobten und der Schweſter die alten Erinnerungen löſt und das Ende herbeiführt. Im Innerſten getroffen, durch die Kenntnis der Wahrheit und der alten Welt fremd geworden, ſagt ſie ſich los von dem Zuſammenhang mit den Ihren, um im Kloſterleben Ruhe und Frieden zu finden. Auch hier erſteht ſo wieder ein Problem, das aus der Ge⸗ genwart geboren iſt, das hineingreift in ihr Suchen und Taſten und Teil iſt von ihrem Geiſt. Ein Nachklang des Noraproblems mit ſeiner Mahnung zum unverſellen Selbſtbewußtſein und zur bewußten Lebenswirklichkeit der Ehe im Sinne von Shake⸗ ſpeares Julia„Meine Liebe iſt tief und reich wie das Meer: je mehr ich gebe, deſto mehr beſitze ich und beides iſt unendlich.“ Auch Hirſchfeld iſt auf ſeinem Weg zu ähnlicher Frageſtellung gekommmen und ſie ins Dramatiſche umzuſetzen, war ſein Be⸗ ſtreben. Aber ihm fehlte die Stärke, ſie im Drama zu löſen, das Problem an Menſchen aufzuzeigen und es im Spiel der Bühne zu enträtſeln. Es ſind Träger von Ideen, die vor uns ſtehen, Schemen ohne Blut und Lebenswärme, keine Menſchen, die wir ſich entwickeln ſehen, deren ſeeliſches Leben und Leiden mit zwingender Notwendigkeit in ihrem Tun ſich ſpiegelt. Daß es verſucht iſt, iſt ſichtlich, und daß er nach einem neuen eigenen Stil ſucht, dieſe Idee dramatiſch zu formen, gewiß. Darum hat er das ſeeliſche allgemein menſchliche Problem in die große Vergangenheit gerückt, Gegenwartsſehnſucht und Gegenwartsgefühle darin zu ſpiegeln. Darum ſtellt er es in die Zeit des erſten engliſchen Karl, wo die Geiſter nach Befreiung lechzen, wo es gärt und alles zu neuem Leben dräugt, wo Galilei für die neue Welt kämpft und in der Wiſſenſchaft großes ſich vorbereitet. Daraus aber einen großen geſchichtlichen Hintergrund zu ſchaffen, der Einklang ſein ſollte mit der Größe des Gedankens, hat Hirſchfeld nicht gewollt oder nicht vermocht. Es bleibt äußerer Rahmen, es entſteht keine Syntheſe zwiſchen Seelen⸗ leben des einzelnen und dem ſchweren Flügelſchlag des neuen Zeitgeiſtes und es beſteht im weſentlichen noch die alte drama⸗ tiſche von ihm noch nicht mit voller Sicherheit beherrſchte Form des Naturalismus mit ſeinem knappen, zuerſt auf Klar⸗ heit und Umgrenztheit dringenden Grundriß und ſeiner engen, feſten Form, wie ſie auch der gleichgeartete Arno Hols jetzt wieder für ſeine„Sonnenfinſternis“ aus der Zeit der naturaliſtiſchen Revolution übernahm. In eine ſolche Form ſind Weltgeſchehniſſe und gewaltige geſchichtlichen Perſpektiven nicht zu bauen, ſoll nicht ein Mißverhältnis entſtehen. Dann vor allem nicht. wenn eine ſchwere, kantige, trockene und herbe Sprache— auch ſie iſt Forderung dieſer Form— und ſchwer⸗ flüſſiger Dialog lähmend auf den Fortgang des Geſchehens ſich legt. Die Darſtellung hat trotz aller aufrichtigen und edlen Hingabe das Drama aus der erdenſchweren Luft in die freiere Sphäre wahren dichteriſchen Lebens nicht hinüber⸗ zuſpielen vermocht. Es war ein Abend leidiger Stimmung und verhaltenen Aergers. Ein Begräbnis moderner Dramen⸗ herrlichkeſt. Dr. H. f N N Se f aee Berein Chemiſcher Fabriken in Mannheim. Der Vorſtand legte in der am Samstag ſtattgefundenen Sitzung des Aufſichtsrats Geſchäftsbericht und Jahresabſchluß für 1909 vor. Darnach ergibt ſich ein Brutto⸗Ueberſchuß von 2341 830,56 Mk.(1908 2 233 124.23 Mk.). Nach Abzug von Skondi, Proviſionen, Generalunkoſten. Erneuerungen, ſowie ſämtlicher Abſchreibungen mit 547448,71 Mk. verbeibt ein Reingewinn von 1377090,79 Mk.(1908 1 352 470,79 Mk.) ohne den vorjährigen Gewinnvortrag von 200 000 Mk. Es wurde beſchloſſen der Generalverſammlung die Aus⸗ zahlung einer Dividende von 20 Prozent 200 Mk. pro Aktie(wie i..) vorzuſchlagen und wieder 200 000 Mk. auf neue Rechnung vorzutragen. Der Bevicht bemerkt, daß der Geſchäftsgang während des verfloſſenen Jahres inſofern eine Belebung erfahren hat, als der Abſatz für die Mehrzahl der Fabrikate eine Steigerung auf⸗ weiſt. bieten recht gedrückt und hatten unter ſcharfem Wettbewerb em⸗ pfindlich zu leiden. Beſonders heftig geſtaltete ſich dieſer Wett⸗ bewerb wieder im Geſchäft von Mineralſäuren und geradezu ver⸗ luſtbringend in künſtlichen Düngemitteln, während ſich anderer⸗ ſeits der für dieſe Fabrikationszweige wichtigſte Rohſtoff, der Schwefelkies, nicht unerheblich verteuerte. Die Preiſe für Kauſtiſche Soda mußten gegen Jahresſchluß eine Ermäßigung erfahren. Es wurde im letztjährigen Bericht zum Ausdruck gebracht, daß man erwartet, durch den Effekt der umfangreichen Neubau⸗ ten der Vorjahre einen Ausgleich gegenüber den ſich ungünſtiger geſtaltenden Konjunktur⸗Verhältniſſen zu erhalten. Dieſe Er⸗ wartung iſt eingetroffen und hofft man, daß trotz andauernder Verſchärfung des Wettbewerbs für einzelne der Erzeugniſſe es gelingen wird, durch weitere Fortſchritte in der Fabrikation ein ähnliches Ergebnis auch im laufenden Jahre zu erreichen. 2 1 Konkurſe in Badeu. Ueber das Vermögen des Schreines Fried⸗ rich Wilhelm Huthmacher in Büchenbronn bei Pforzheim, es-⸗ böffef Sc. ſſ 9 Nf HEUN 500 über Fabrikſchmied Auguſt Huber in Atzenbach bei Schönau, Joſ. Waibel, früheren Gaſtwirts in Oberſiggingen bei Ueberlingen wurde das Konkursverfahren eröffnet. Unter der Firma Elfäſſiſche Aktiengeſellſchaft für Plantagen in Braſilien wurde in Straßburg eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von M. 1 400 000 gegründet. Auf dieſes Kapital wurden Vorſtand der Geſellſchaft wurde Herr Dr. Julius Schaller. Die Geſellſchaft beabſichtigt eine am Amazonenſtrom gelegene große Plantage zu erwerben und daſelbſt neben den Landesprodukten vornehmlich Kautſchuk und Kakao⸗ pflanzungen zu betreiben. 8 vom Rhein: 16. 17. 18. 19. 20. 21. onſtanz 32.29 3,27 3,24. Waldshut 280 2,72 2,69 Hüningenn) 286 2,80 2 26 2,10 2,15.16 Abds. 6 Uhr Kehi!i!.07.02 294 2,84 2,81.79 N. 6 Utze Sauterburg ,78 472.63 Abds. 6 Uhr Maxau J5,08 4,97 492 4,71 4,60 4,59 2 Uhr Germersheim.87 4,77 409.-P. 12 Uhr Maunheim.88 4½%7) 4,58.46.84 4,28 Main: 3„% 202 196 Bingen 3,11 2,95.85 Naub.„ 60 HKoblenz ß Köln 468 3½30 ,05 ½08 4,25 Nuhrort J4.68 412 ,77 vom Neckar:„)UC Maunheim.90 4,7 4,62 4,51%½2 Heilbroun. 1 49 1,45 1,39 1,42 1,40 Die Verkaufspreiſe dagegen waren auf den meiſten Ge⸗ jedesmal ein unangenehmes kratzendes Gefühl, das n. verschwindet die unangenehme Beigabe des Rauchens, daher Wybert-Tabletten beständig bei sich führen. Wybert-Tablette Deutſche Kolonfalgeſellſchaft für Südweſtafrika. Wie ver⸗ laufet, hat das Koloniakamt nunmehr neue Verhandlungen mit der Geſellſchaft in der Angelegenheit des Abſchluſſes eines neuen Vertrags angebahnt. Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft wird in Kürze zur Berckung über die Angelegenheit zuſammentreten. Schweizeriſche Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie Baſel. Der Verwaltungsrat der Geſellſchaft, welche zum Siemens⸗ u. Halske⸗Konzern gehört, ſchlägt für 1909 eine Dividende von 7 Prozent(wie in den letzten Jahren) vor. „Zürich“, allgemeine Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungs⸗ .⸗G. in Zürich. Im Monat Januar 1910 wurden bei der „Zürich“ Allgemeine Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungsaktien⸗ geſellſchaft in Zürich 8402 Schadenfälle angemeldet: davon be⸗ trafen: 5 Todes⸗, 2 Invaliditäts⸗ und 748 Kurfälle die Einzel verſicherung, 41 Todes⸗, 198 Invaliditäts⸗ und 6805 Kurfälle dit Kollektiv⸗ und Haftpflichtverſicherung, ſowie 602 Fälle die Sach ſchadenverſicherung. ***** Telegraphiſche Handelsberichte. Biebrich a. Rh., 21. Febr. Der hieſigen Firma Dyckerhoff u⸗ Widmann, Akt.⸗Geſ., iſt zum Preiſe von 4½ Millionen Franker ſeitens der Stadt Antwerpen die Erbauung eines großen Trocken docks übertragen worden. New⸗Mork, 20. Febr. C. M. Schwab ſchloß mit einer deutſche Firma einen Vertrag von 400 Koksöfen für die Saucon⸗Pant der Betlehem Steel Company ab. Die Koſten betragen 5 Mill. Doll. Petersburg, 20. Febr. Das Handels miniſtertum brachte in de⸗ Reichsduma einen Antrag ein, das am 21. März 1910 außer Kraf tretende Geſetz vom 30. Januar 1905 über die Kontrolle des Ge⸗ i ſeitens der Börſe auf weitere drei Jahre in Kraf zu laſſen. Beſchlagnahme von Geſchäftsbüchern. 5 * Berlin, 20. Febr. Die„Morgenpoſt“ meldet aus Pobe burg: Die Bücher des großen Kohlenſyndikates Predugol u in dem Millionen ausländiſchen Kapitals ſtecken, wurden weg unlauterer Geſchäfte beſchlagnahmt. Im Zuſammenhang dam wurden fünf Beamte des Wegebau⸗Miniſteriums verhaftet. Neues dom Dividendenmarkt. ] Stettin, 21. Febr. Für das am 31. März abgelaufene G 10 ſchäftsjahr der Hedwigshütte, Antracit⸗, Kohlen⸗ und Kokswerke in Steitin, wird die Dividende um einige Prozent niedriger ausfallen als die vorjährige von 18 Prozent. [ Bromberg, 21. Febr. Die Maſchinenfabrik von K Löhnert in Bromberg verteilt eine Dividende von 7 gegen 3 im Vorjahr. .] Petersburg, 20. Febr. Die Nordiſche Bank verkeilt eit Dividende von 6 Prozent wie im Vorfahr. 8 ** Waſſerſtandsnachrichten im Monat Februar. Poegelſtationen Datu m Windfil. Heiter,. 150. Witterungsbeobachtung der metesrologif en Mannheim. VNLeͤjn 2 2 8 2 S Datum Zel 8 8 8 3 5 — 71 58 8 3— 20. Febr. Morg.%745,5 4,2 S3 20.„Mittg. 27%½472 68 S3 20.„ fAbds.%%747,8 8,4 S2 21. Febr. Morg. 7749,8 6,0 SSE4 Höchſte Temperatur den 20. Fedr. 7,4 Diefſte 8 vom 20.21J. Febr..0“ * Mulmaßliches Wetter am 22. u. 23. Febr. V nähert ſich ein Luftwirbel von 730 mm, wihrend ſich über dem Rußland noch ein Hochdrucksgebiet von 770 mm behauptet. 2 wird ſich am Dienstag und Mitlwoch das unbeſtändige Wetiber noch fortſetzen. Ingenleur-Akademle Wismar a. f. Masch.- u. Elektro-Ingenleure, Bau-Ingenieure Billigstes Studium, angenenmer A Programm frei. Beim Rauchen. Es ist merkwürdig und gewiss den meisten Frau lich, dass s0 viele Männer am Rauchen Gefallen finden K. doch muss ein eigener Genuss darin liegen, den sogar m nicht gerne mehr missen möchte. Sei die Zigarre gat oder schlecht, so bleibt nach oder kleineren Genusse derselben im Munde und Rache sich festsetzen und in hartnäckigen RKachenkatarrh aus Diesen zu verhüten, gibt es kein besseres und zugleieh a Mittel als gleich nach beendeter Zigarre, Zigarette o Wybert-Tabletten im Munde langsam zergehen zu Atem werden wieder frisch und angenehm. Jeder Rauch- kön en in allen Apotheken und Drogerlen in Originalschachtel a Mk..— bezogen werden. 410. 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Süddeutſche Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft. 5868 Die Direktion. Imangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 22. Jebruar 1910, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 bhier im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 15562 1 Fahrrad, 1 Photographen⸗ apparat, 8000 Stück Kuverts und Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 21. Febr. 1910. Lindenmeier Gerichtsvollzieher. Iwangoverſteigerung. Dienstag, 22 Februar 1910 machmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4,5 hier gegen bare Zahlung im öffentlich verſtei 2 und 1 Kleider⸗ deeng Dienstag, 22. Februar 1910, machmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 gier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 15571 Möbel und ſonſtiges. Maunheim, 21. Februar 1910. Maier, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. Im Auftrag des Vormundes nerſteigere ich am 15530 Dieustag, 22. Febr. 1910, nachmittags 2 Uhr, Lindenhofſtraße 56, 2. Stock, die zum Nachlaß der Marie Vobis Witwe geb. Panther gehörigen Fahrniſſe, öffentlich gegen bar 2 kompl. 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Die der⸗ des Vereins hat einmütig beſchloſſen, die Er⸗ aele ene zu genehmigen und die Zuſtimumng der Mitgliederver⸗ ſanumlung zu erwirken. Zu dieſem Zweck und zur Dechargeertei⸗ Generalverſamun⸗ — 8 zu vm. Näh.— 152²80 zuung einzuberufen.— Der Entwurf des bieſigen Gemeinde⸗ horanſchbags pro 1910 ſieht einen Umlagefuß von f. Entgegen dem Beſchluſſe⸗ ſſes, im Jahre 1909 nur 46 Pfg. Umlage zu eiben, hat das Betzirksamt den Umlagefuß im Hinblick auf eine notwendige Grundſtocksergämzung auf 80 Pfg. ſet. feſtgeſetzt. oc Heidelberg, 20. Febr.„Maunheimer Volksſtimme“ meldet die Verhaftung des Direktors Hokler von der Taub⸗ ſtummenanſtalt wegen Vergehens uf des die Stittlichkeit. * Weinheim, 18. imerſtraße, un⸗ weſt der Kreispflegeanſtalt, gerier Fe abend das Motorvad des hotegraphen Kein in Brand. Das vom Beſitzer ſeit 6 Wochen Lerſicherte Der öffentlichen Baudenkmale beabſichtigt, an der aſten Albert Heiler, A 2, phon 349 oder 2378. 5, Tele⸗ per 1. Avril zu verm. Erfr. daſ. 14127 14. Stock links. 18452 Peterskirche kulturgeſchichtliche Forſchungen vorzu⸗ nehmen. Die Koſten hierfür ſind vom Gemeinderat genehmigt.— Das Ortsſtatut für ein Gewerbegewicht kommt demnächſt vor den Bürgerausſchuß. oc. Eberbach, 18. Febr. In Verbindung mit dem S0jäh⸗ rigen Jubiläum des hieſigen Turnvereins findet im Laufe des nächſten Sommers hier das Gauturnfeſt des Main⸗Neckar⸗ Turngaues ſtatt. oc. Waldshut, 18. Febr. Mit der im Herbſt hier ſtatt⸗ findenden landwirlſchaftlichen Ausſtellung ſoll gleichzeitig eine Ge⸗ werbeausſtellung verbunden werden. T. Waldshut, 18. Febr. Die Ehefrau des Landwirts Waßmer in Herriſchried war mit Stallarbeiten beſchäftigt und ſtürzte dabei in die zufällig offenſtehende Jauchegrube. Ein alter gebrechlicher Invalide, der dabei ſtand, konnte ihr keine Hilfe bringen, und ſo mußte die junge Frau, Mutter von 2 kleinen Kindern erſticken. T. Gutach(Schwarzwald), 18. Febr. Auf der Suche nach Raubwild fanden Jäger von Steinenbach in einer Hütte in der Nähe des Huberfelſens die Leiche eines älteren Mannes. Bei näherer Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß der Tote der ſchon ſeit langem die Gegend abſtreifende 60 Jahre alte Müller Jaklob Höfling aus Tauberbiſchofsheim iſt, der ſeit langem den Schwarzwald und das badiſche Oberland fechtend und wegen ſeines Alters und ſeiner Gebrechlichkeit keiße eit rbe Rad iſt vollſtändig verkoren.— Der ag Konſervator evang. mebr finden konnte. ſchöne 2 Zimmerwohng. p. 1. April u verm. Näh, Laden. 5856 2. St., 3 Zimmerwohng. mit zu vermieten. Balkon per 1. April 9 vm. 155 Soegheer 257931 Näh. Praktische Dr eigener Fabrikation leuheit: Afrikandermöbel und nesundheftsgults egengki-Tartathak, dlsgonstä-Vertikal-Bepistalur% Glogowski& GCO. Mannheim, 0 7, 5. Heidelbergerstr. 40 6a Sf 1 — W. Mannheim, den 21. Februar 1910. General⸗Anzeiger.(Mittagplatt.) 7. Seite. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7 an welchen HReste und bekannt billigen Einheitspre Beachten Sie unser Spezialfenster-- itte verschiedener Artikel zu den Sen zum verkauf gelangen. 08J 2 Q N EEE detdler Rest oder Absehnitt darunter: in graue Küchenhandtücher mn Panama-Handtücherzs Kariert 2½ m Pelzeroise für ein Damenhemd 1½ mfarbiges Tischzeug ½ m 80 em Haustuch la. für Hemden u. Kisgen ½ m Hemdenffanal! m gutes Schürzenzeug 116 om breit A3n Baumwolfflanell e 5 6 6 eeeeeeeeeeeeeeee AEEENEEEEEN für Röcke u. Blusen für 2 Kissenbezüge 22% m fhenania für eine Bluse und Kinderkleid BU n weiss Piqus Für jeden Käufer eine Geldersparnis! deder Rest oder Abschnitt. darunter: 85 3 m vorzüglicher Velour 3½ ſN Köperflanel] für ein Herrenhemd 2 m la. 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(55 IFortſetzung.) „Erkläre mir das doch!“ bat ſie mit einer ihm drollig er⸗ ſcheinenden Neugier. „Fühlen läßt ſich das ſehr einfach, doch mit der Erklärung geht das nicht ſo raſch. Mir ſchweben da im Moment diejenigen vor Augen, von denen ich weiß, daß ſie Dir ehrlich gut waren. Es ſind auch leider einige darunter, die Dich bis zum letzten Atemzuge nicht vergeſſen werden.... Dieſe Männer muß ich alle in jene Klaſſe rechnen, die nur mit dem Herzen lieben, wie ich vorhin ſagte. So ein Mädel, wie die Ellis von Bredow, wird andere Er⸗ fahrungen erleben. Ihre Schönheit reizt und lockt. Sie wird ihren Bewunderern ſtets den Kopf heiß machen. Davon haſt Du zum Glück gar nichts.“ „Und doch hat es eine Zeit gegeben, wo ich mir gewünſcht habe, elwas von dieſer Ellisnatur zu beſitzen.“ Er ſchüttelte bedauernd den Kopf.„Das war ein ganz ungeſunder Wunſch, ein ganz ſchiefer Gedanke, wie ſie nur durch Empfindungen entſtehen können, die nicht in der Richtung eines normalen Menſchenlebens liegen. Das Werben um Liebe von ſeiten eines Mädchens gehört zum Beiſpiel auch hierher. Ich halte es unter allen Umſtänden für unſchön und unweiblich.“ Sie ſah ihn ganz betroffen an.„Vater, das tat ich nicht — ich war ſtets ſehr ſtolz.“ „Und doch deutet ſo ein im geheimen geliebter Mann jede Regung, jedes unbewußte Erglühen oder Erblaſſen als eine ge⸗ heime Werbung. Männer ſind nun einmal eitel und ſelbſt⸗ ſüchtig.“ 5 ScSchrecklich!„ſagte ſie, und eine heiße Schamwelle rann durch ihre feine Haut. Sie verzehrten ſchweigend ihr Mittageſſen. Als es beendet war, langte er in ſeine Bruſttaſche und legte ihr einen Brief auf den Platz, von dem ſoeben der Teller von er Kellnerin fort⸗ genommen war. Eine feine Röte ſtieg in ihre kleinen Ohren, als ſie Fritzens Handſchrift erkannde. 35 Er ſah ihr verſtohlen zu, als ſie ihn in die Taſche ihres ne grosse Arah! Reste und Abschnitte K Jeiderstoffe n usehiedgnen Massen, ausserordentlieh billig. Proitesträasse ee — „Willſt Du ihn nicht leſen?“ fragte er leichthin. „Später!“ Den ganzen Tag war von dieſem Briefe nicht mehr die Rede. Erſt gegen Abend legte ſie dem Vater die Blätter ſchweigend auf den Tiſch ihres Wohnzimmers. .„ Zauberhaft war auch der heutige Sonnenuntergang geweſen! In flammender Farbenpracht hatten alle beſchneiten Rieſenhäupter geleuchtet. Wie ein mächtiger Fächer hatte die Sonne hinter den Zacken des Watzmanns geſtanden und ihre Feuerſäulen in den Aether hineingeſchleudert. ... Marie hatte es kaum gemerkt, daß die Dämmerung aus dem Dunkel der Wälder und Täler langſam heraufgekrochen war, um die glühenden Farbentöne der Höhe langſam zu decken. Sonne— die Sonne— dieſes wunderbare Symbol des jungen Lebens!.. Daß nur die Sonne ſie ſtets an Fritz denken machte! Geſchah es nur, weil er vielleicht jetzt unter ihren allzuheißen Strahlen ſeufzen mußte? Und der liebe, warme Brief mit dem großen Heimweh und dem unverhüllten Jubel, daß ſeine Abweſenheit ſich um ein halbes Jahr verkürzen könne. Es ſei Ausſicht vorhanden, daß ſie ſchon im Frühjahr des kommenden Jahres heimkehren durften. Kurz vor Beginn der Kieler Woche hoffe er in Bremerhaven zu landen. Mit einer wahren Wonne ſtreiche er jede verfloſſene Woche in ſeinem Kalender aus. Er wolle ihr ſpäter dieſen Kalender zei⸗ en Jetzt war ſie hinausgewandert in den verſckneiten Garten der Villa. Der Mond ſchien ſo klar vom Himmel und tauchte alles in ſein bläuliches, ſtilles Licht. Es ergoß ſich wie eine ſtumme Flut dort drüben über das breite Haupt des Hohen Gölls; es blinkte verträumt in dem raſchen Lauf der geſchäftigen Ache, die kein Winterfroſt in Eis und Bann hatte ſchlagen können. Unge⸗ ſtüm und keck ſchoß ſie über ihr ſteiniges Bett dahin, und ihr fröhliches Murmeln drang bis nach oben in den ſtillen, verſchnei⸗ ten Garten, wo ein junges Menſchenkind ſtaunend ſtand und die Wunder der ſchönen Gotteswelt auf ſich wirken fühlte Wie ein ſolches Schauen den Blick magnetiſch nach innen zieht, wie die Erinnerungen zurückkehren! Wieder Ni Die kam ihr der Wunſch, Fritz hier zu haben! Wie das ſein mußte, mit ihm das alles zu ſchauen! Wie er wohl um ſich blicken würde hier an dieſem wunderbaren Stück Erde. Eine ſolche Winterpracht hatte auch er trotz all ſeiner Fahrten in die weite Welt noch nicht geſehen. Wie ſeine großen, reinen Augen leuchten mußte wenn er morgens in der Frühe den beſchneiten Wald 55 roſig ſchim mern ſah und die Felsgrate in purpurnem Weiß leuchteten. Und nun abends hier im ſtillen Mondlicht, wo die Welt all⸗ mählich ſchlafen ging, unter der ſanften Hülle, die alles deckte, vor Froſt geſchützt und vor Dürre, und wo alles harrt, daß das Erwachen im Frühjahr kommen ſoll! O dieſes köſtliche Weiß! Wie iſt es doch die Farbe der Ruhe, Friedens, der Reinheit! Sie bdehrte langſam ins Haus zurück⸗ ſchreibend; das war ihr lieb. Efrſt ſpäter ſagte er:„Sechs Wochen ſind wir nun ſchon hier. Was meinſt Du, Kind, ſind wir nun beide wohl genug, um an die Heimreiſe zu denken?“ „Ach“, ſagte ſie bedauernd. „Nun, es iſt ja noch Zeit, aber wenn mir uns die Königs⸗ ſchlöſſer genau beſehen wollen, müſſen wir an den Aufbruch den⸗ ken, ſonſt reicht mein Urlaub nicht aus. Und das Scheiden voy hier wird immer ſchwer ſein.“ „Ja, ſehr ſchwer.“ 0 „Na, aber ſo ſchlimm darf es nun doch nicht ſein“ meinte er lächelnd. 55 1 „Es bleibt ſchwer“, ſagte ſie verſonnen.„Einen Ort zu ver⸗ laſſen, dem man an Leib und Seele ſo viel verdankt, bedeutet immer ein Losreißen.“ „Nun gut, dann wollen wir warten, bis das Wetter um⸗ ſchlägt. Es ſoll Schnee in der Luft ſein. Vielleicht auch Sturm Dann müſſen wir im Zimmer bleiben, und dazu iſt man doch nicht hier.“ Sie nickte. Sie nahm ſchweigend Fritzens Brief, den ex ihr wieder hingelegt hatte. Sie gab dem Vater einen Gutenachtkuß und ging. Wie dankbar war ſie ihm, daß er das feine Schweigen verſtand und nichts von all den zärtlichen Tönen ſagte, die ſo deutlich durch Fritzens Brief klangen. Einige Tage ſpäter erwachte die Bergwelt im Schneegeſtöber. Der Sturm heulte über die Felder daher. Die Fichten ſtöhnten, und aus den Schluchten hörte man zuweilen das Donnern der Lawinen. Nun ergab ſich die Abreiſe von ſelbſt, wie ſchwer ſie auch bei⸗ wurde. Ende Februar trafen ſie in Kiel ein. naßkalter Wind empfingen ſie, des Sie fand den Vater den Regen, Nebel und ein (Fortfetzung folgt.) eeee LTAENINEZETTAENLLTENELLEETZTAEKH 1 4 —— 8. Seite General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.)— den 21. Februar. v 1 Neckarvorstadt Rein leinen für Wälche Hannheim am Messplatz. bastspiel des Theater Schmidt Form. Schmidt-Millowitsch) Erstklassiges Kölner Possen- und Operetten-Ensemble. 30 Personen 30 Personen in größter Auswahl zu den billigsten Preisen. Otto Roess P 2, 1, Planken. 2019% Tränen werden gelacht! Täglich abends 8 Uhr: „Es lebe der feservemann“ Vorverkauf zu ermüssigten Preisen: Zigarren-Geschäften Kremer,„Pfälzer Hof“, A. Drees- bach Nachf., K 1, 155 Brügge⸗ mann, Mittelstr., Schenk, Papler- geschäft, Eeke- u. Laurentiusstr. MAN NHEIII. 55 Hof- l. National- Theater Dienstag, den 22. 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Mannl ———— Deutſcher Reichstag. 40. Sitzung, Sonnabend, den 19. Februzr 1910. „Am Tiſche des Bundesrats: v. Bethmann Hollweg, Delbrück. Dernburg, Graf Lerchenfeld und die Ver⸗ treter der anderen Bumdesſtaaten. Haus und Tribünen ſind ſehr ſtark beſetzt. Vigepräſident Dr. S n eröff ie Si 55 Minuten Dr. Spahn eröffnet die Sitzung um 11 Uhr Die ſoztaldemokratiſche Kanzlerinterpellation. Die Interpellation lautet: Was hat den Herrn Reichskanzler berankaßt, in der Sitzung des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes vom 10. Februar d. J. Ausführungen zu machen, welche das in der Verfaſſung des Reiches und mehrerer Bundesſtaaten gewähr⸗ leiſtete allgemeine, gleiche, geheime Wahkrecht herabzuſetzen und zu bedrohen geeignet ſind? Auf die Frage des Vizepräſidenten Dr. S pahn erklärt Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg: Ich bin bereit, die Interpellation ſogleich zu beantworten. Abg. Dr. Frank⸗Mannheim: Es ſind erſt wenige Wochen verfloſſen, ſeitdem von konſer⸗ datiner Seite die Würde dieſes Hauſes ſchwer verletzt worden iſt. Das hat Erregung und Beunruhigung herborgerufen und es wäre klug, gemeſen, wenn dem gegenüber der Herr Reichskanzler die erſte Gelegenheit benutzt hätte, um öffentlich ſeinen Reſpekt bnr dem Reichstag zu bekunden.(Sehr richtig! links.) Schon um den böſen Schein zu vermeiden, als wenn der ſpaßhafte Herr nur öffentlich ausgeſprochen hat, was maßgebende Kreiſe denken und flüſtern. Der Präſident des preußiſchen Staats⸗ miniſteriums hat im Abgeordnetenhauſe eine Rade gehalten, von der man ſagen muß: wenn einmal der berühmte Leutnant mit dann müßte ſeinen zehn Mann den Reichstag ſchließen würde, die theoretiſche Rechtfertigung für einen ſolchen Vorgang ganz genau ſa ausfallen wie dieſe Rede. Wir berlangen darüber Rechenſchaft. Der Herr Reichskanzler iſt verpflichtet, die Reſchs⸗ verfaſſung zu hüten und zu ſtützen, und zur Reichs⸗ berfaſſung gehören auch die Beſtimmungen über das Wahlrecht zum Deutſchen Reichstag. Der Herr Reichskanzler hat aber auch ie Verpflichtung, für gute Beziehungen zu den nicht⸗ zreußiſchen Bundesſtaaten zu ſorgen und ein Teil Der wichtigſten und größten Bundesſtaaten hat in den letzten Jahren das von dem Reichskanzler kritiſierte Wahlrecht eingeführt. Der preußiſche Geſandte in Karlsruhe hat die Feindſeligteiten ſchon eröffnet(Heiterkeit) und umgelehrt hat der Chef des badi⸗ ſchen Staatsminiſteriums in der Zweiten badiſchen Kammer Preußen ſchon als Ausland bezeichnet.(Heiter⸗ keit.) Der Reichskanzler hat gemeint, man ſolle ihm nicht den etwas abgegriffenen Philoſophenmantel um die Schultern hängen. Ich muß ſchon ſagen: Schadel Sttacufsses Philosophus mansisses!(Heiterkeit.) Der Reichskanzler hat im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe den Satz geſprochen: Je demokratiſcher das Wahlrecht, deſto mehr ver⸗ flacht und verroht ſind die p So ſpricht ein Mann, der einem aus demokratiſchen Wahlen her⸗ vorgegangenen Parlament verantwortlich iſt.(Hört, hört! links.) Müſſen wir uns das gefallen laſſen? Was würde mit einem Kanzler geſchehen, der ſich beikommen ließe, öffentlich zu behaup⸗ ten, daß manche Reden oder Geſchmacksrichtungen des Kaiſers verrohend wirken? Vigepräſident Dr. Spahn: Ich bitte, die Krone nicht in die Debatke zu 8iehen. Abg. Dr. Frank: Ich wollte nur ſagen, daß der Kaiſer Vizepräſtdent Dr. Spahn (cheftig mit der Glocke läutend, in großer Erregung): Ich bitte zu folgen.(Stürmiſche Zwiſchenrufe bei den Soz., Große Unruhe.) * Abg. Frank mit erhobener Stimme): Der Herr Präſident hätte abwarten können, was ich ſagen will.(Lärmender Beifall der Soz.) Ich muß darauf beſtehen, daß die Redefreiheit geſchützt wird, wenn es ſich darum handelt, die Rechte des Reichs⸗ tages zu wahren.(Lebhafte Zuſtimmung auf der Linken.) Ich wollte anführen, was Bennigſen ſchon geſagt hat, daß der Reichstag den gleichen Reſpekt zu beanſpruchen hat, wie der Kai⸗ ſer, und daß der Reichstag ſich nicht gefallen laſſen darf, daß von ihm deſpektierlich geſprochen wird. Wir haben keinen Grund, mimoſenhaft zurückzuſchrecken, und wir laſſen es uns nicht bie⸗ ten, wenn man den Reichstag im eigenen Hauſe ſo ſchlecht be⸗ handelt, wie es in den letzten Tagen geſchehen iſt. Der Reichs⸗ iag ſoll ſich gefallen laſſen, daß die Reichsgeſchäfte geleitet wer⸗ den von einem Herrn, der über das Grundrecht des deut⸗ ſchen Volkes, unſer demokratiſches Wahlrecht, ſo verächt⸗ Ilich denkt und ſpricht wie der Reichskanzler. Er hat im Abgeordnetenhauſe gegenüber dem Abg. Dr. Pachnicke verlangt, daß er und ſeine Rede ernſt genommen wird. Es iſt ſchon be⸗ denklich, wenn ein Miniſter das erſt verlangen muß.(Sehr rich⸗ tig! auf der Linken.) Aber wir tun ihm den Gefallen und neh⸗ men ſeine Worte ernſt. Dann muß ich ſagen, unter Männern iſt es ſelbſtverſtändlich, daß keiner redet, bloß um zu reden. Aus den Worten muß ein Wille leuchten, wie aus den Wolken der Blitz. Nun frage ich, beabſichtigt der Herr Reichskanzler, dieſes ver⸗ flachende und verrohende Reichstagswahlrecht 3 u ändern? Wenn er derartige Pläne nicht hat, wenn er auch geredet hat, bloß um zu reden, dann kann er ſeine Ausführungen gegen das Reichstagswahlrecht nur gemacht haben, um zu dozieren. 0 Parlaments da, ſondern das Katheder. Dann ſoll er Pri⸗ vatdozent werden. Kein Vorwurf iſt ihm gerechter ge⸗ macht worden, als der Vorwurf der Weltfremdheit. Wo hat er denn ſeine Beobachtungen über den Rückgang der politiſchen Bildung gemacht? Vielleicht bei den Boruſſen in Bonn und anderen ähnlichen ſtaatserhaltenden Kreiſen?(Sehr richtig! bei den Soz.) Offenbar meint er, daß die Studentenkneipen und die Offizierkaſinos wahre Oaſen der politiſchen Bildung und Kul⸗ tur ſind, ſonſt hätte er ja den dort verkehrenden Herren in ſeiner Wahlrechtsvorlage nicht die neuen Privilegien einräumen können. Was der Reichskanzler unter der Verflachung der tiſchen Bildung verſteht, iſt in Wirklichkeit ganz etwas anderes, es iſt die Ausdehnung des politiſchen In⸗ texeſſes auf die unteren Volkskreiſe. Ich kenne manchen Arbeiter, der es an politiſcher Bildung mit einem Geheim⸗ rat aufnimmt.(Sehr richtig! bei den Soz.) Ein wirklicher Philoſoph, Feuerbach, ſagte: Halb gebildet ſind gerade die 8litiſchen Sitten! und muß gehen. r zum Dozieren iſt nicht die Tribüne des poli⸗ das halten, was vor das Forum Stenographiſcher Reichstagsbericht Geuneralanzeigers Eingebildeten.(Sehr wahr! bei den Soz.) Und wenn es den unteren Volksſchichten wirklich an politiſcher Bildung fehlen ſollte, ſo iſt daran nicht das Reichstagswahlrecht ſchuld, ſondern die erbärmliche Volksſchule. Die Behauptung, daß in allen Län⸗ dern die Demokratiſterung der Parlamente berflachend und ver⸗ rohend wirkt, iſt unrichtig und muß die Empfindungen bvon Millionen Leuten in Deutſchland und im Auslande auf das ſchwerſte verletzen. Der Reichskanzler ſoll doch bei ſeinem Kollegen in Oeſterreich nachfragen, oß dort das ver⸗ floſſene Kurien⸗Parlament eine Quelle der Bildung geweſen iſt (Sehr gut! links.), jenes Parlament, wo Tintenfäſſer und Kindertrompeten politiſche Machtfaktoren geweſen ſind. Genau ein Jahr vor der Rede des Herrn Reichskanzlers, am 10. Februar 1909, hat der württembergiſche Miniſterpräſident von Weizſecker in warmen Worten anerkannt, daß die reine Volks⸗ kammer, die auf demokratiſchen Wahlen beruht, ſich beſtens be⸗ währt habe.(Hört! Hört! bei den Soz.) Bei uns werden die Miniſter geholt, wenn ſie ſich bewährt haben beim Skatſpiel, ſie werden geholt infolge irgend einer Laune, ſie werden geholt infolge Eulenburgſcher Protektion. (Unruhe rechts.) Herr Reichskanzler, gegen Korruption, gegen Unbildung und gegen Halbbildung hilft nur die freie, friſche Luft der Demokratie. Wer an Hofluft und Aktenſtaub gewöhnt iſt, wer den ſtarken Wind der demokratiſchen Kritik nicht ertragen kann, wer gleich verſchnupft iſt, der mag ſeine eigene unglückſelige Konſtitution anklagen und nicht die Konſtitution der Demokratie.(Sehr gut! links.) Der Herr Reichskanzler wird wahrſcheinlich antworten, er habe ja nicht das Reichstagswahlrecht abſchaffen, ſondern nur Preußen bor dieſem Wahlrecht hehüten wollen. Und er habe das getan, um die preußiſche Eigenart zu ſchützen. Es iſt ſeltſam, daß ein ſo beleſener Mann wie der Herr Reichs⸗ kanzler ſolche hiſtoriſche Irrtümer vortragen kann. Das, was er die ure dide Eigenart nennt, iſt es nicht und iſt es nie In der ganzen Welt hat zunächſt die regierende Klaſſe das Heft in der Hand gehabt. Nur ſind andere Länder bei dieſer Stufe der Entwicklung nicht ſtehen geblieben.(Sehrt gut! links.) Preußen hat ührigens gar keine griſtokratiſche Geſchichte. Im Gegenteil, es iſt unter den Staaten im guten wie im böſen Sinne ein Parvenu. Ein Staat, der An⸗ ſpruch erheben könnte auf Grund ſeiner Eigenart, die Verteidigung gegen demokratiſche Anſprüche zu ſchütren, iſt Habsburg, iſt Oeſter⸗ reich geweſen. Und nun ſehen Sie, wie eine ganz merkwürdige hiſtoriſche Eigenart ſich vollzieht.(Sehr gut! links.) Das alte Oeſterreich rettet ſein Staatsſchiff aus dem Sumpf ariſtokratiſch⸗ nationaliſtiſcher Zuſtände hinüber in das klare freie Fahrwaſſer der Demokratie. Und Preußen bewirbt ſich um die frei⸗ gewordene Führerrolle der internationalen Reaktion durch den Herrn Präſidenten des preußiſchen Staats⸗ miniſteriums.(Sehr gut! links.) Herr Reichskanzler, es wird Ihnen nicht gelingen, dieſe preußiſche Gigenart zu konſerbiepen. Aus der demokratiſchen Flut ragen jetzt nur noch zwei Felſen: die ruſſiſche und die borufſiſche Eigenark.(Sehr gut! links.) Aber ſo ſpenig es den chineſiſchen Mandarinen gelungen iſt, ihre Zöpfe wenig wird es den preußiſchen Würdenträgern g Zöpfe zu retten.(Sehr gut! links.) Der Miniſterpräſident hat dann noch andere Dinge geſagt, die im Munde eines deutſchen Reichskanzlers ſich ſehr ſeltſam anhören. Er hat den Freiſinnigen vorgehalten ſie ſollten die Erfahrungen ingen, ihre mit dem gleichen Wahlrecht berückſichtigen und nicht der nackten Zahl der großen Maſſe überwiegenden politiſchen Einfluß aus⸗ liefern. Was der Herr Reichskanzler an die Stelle der Herr⸗ ſchaft der nackten Zahl ſetzen wollte, ſeine ausgeklü⸗ gelte komiſche Unteroffiziersvorlage, das war ja ſogar dem Dreiklaſſenparlament zu eigenartig. Auch über die geheime Wahl hat der Herr Reichskanzler mit recht geheim⸗ nisvollen Wendungen geſprochen. Es ehrt den Herrn Reichskanz⸗ ler, daß ihn ſein Schamgefühl davon abgehalten hat, mit offenen klaren Worten zu ſagen, warum die preußiſche Regierung das öffentliche Wahlrecht konſervieren will. Es hätte ſich doch ſchlecht angehört, wenn er ehrlich erklärt hätte: Wir wollen, daß die Be⸗ amten nicht nach ihrer Ueberzeugung wählen, wir wollen, daß die Landarbeiter zur Wahl geſchleppt und kommandiert werden.(Sehr wahr! bei den Soz.) Ich kann mir etwas Gemeineres, Erbärm⸗ liches und Feigeres nicht denken, als den Verſuch der wirtſchaftlich Mächtigeren, die wirtſchaftlich Schwachen um ihre Ueberzeugung zu betrügen, und da von Gott gewollten Abhängigkeiten zu reden, müßten alle frommen Menſchen der Welt das für eine Gottesläſte⸗ rung erklären.(Sehr gut! bei den Soz] Die Mächte, die in Preußen kommändieren, die Junker und die Bureaukraten, ver⸗ hindern es, daß ein Königswort materiell eingelöſt wird. Vielleicht handelt es ſich hier auch um gottgewollte Abhängigkeiten.(Sehr gut! links.) Der Reichskanzler hat wiederholt ſeiner Sehn⸗ ſucht nach dem deutſchen Idealismus Ausdruck ge⸗ geben. Herr Reichskanzler, dieſen Idealismus finden Sie nicht bei den oberen Schichten, er ſteckt in den Maſſen drin(Sehr rich⸗ tig! bei den Soz.), und wenn Opfer dabei fallen, wir bedauern ſie, wir wünſchen ſie nicht, wir wollen, daß die Demonſtrationen durch⸗ aus friedlich verlaufen— aber das mögen Sie ſich geſagt ſein laſſen, durch Opfer, die es koſtet, läßt die Arbeiterſchaft ſich vom Wahlrechtskampf nicht abſchrecken.(Sehr richtig! bei den Soz.) Die Arbeiter ſind gewöhnt, Opfer zu bringen; jedes Jahr fallen Zehntauſende von Arbeitern, die ihre Geſundheit und ihr Leben auf dem Schlachtfelde der Arbeit verlieren im Frondienſt des Privatkapitals. Hier fließt und floß das Blut für die große Idee des Befreiungskampfes der Arbeiter⸗ ſchaft. Der Wahlrechtskampf hat erſt begonnen. Er wird weiter gehen. Der Reichskanzler wird (Lebhafter Beifall der Soz., Ziſchen, Un⸗ ruhe und Pfui⸗Rufe rechts. Die Sozialdemokraten rufen dem Präſidenten zu: Pfui! hat man dort gerufen!) Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Meine Herren! An einer Diskuſſion über das preußiſche Wahlrecht und die im preußiſchen Landtag vorge⸗ legte Wahlreform kann ich nicht teilnehmen. Es iſt vom Bundesratstiſche aus zu wiederholten Malen, zum letzten Mal vor 2 Jahren von meinem Amtsnorgänger, erklärt worden, daß die Regelung der verfaſſungsmäßigen aſen in den Einzel⸗ ſtaaten nicht Reichsſache iſt und daß ſich die verbündeten Regierungen an einer 1555 0 dieſer ſtaatsrechtlichen Grenzen nicht 1 werden.(Sehr richtig! rechts.) Ich werde mich bei der ee der Interpellation ſtreng an es Reichstags gehört. Meine Herren, die Interpellation geht dahin, was mich ver⸗ anlaßt habe, im preußiſchen Landtag beſtimmte Aeußerungen zu machen. Ich bin gern bereit, auf Interpellationen zu antwor⸗ ten, die mich fragen, aus welchen Gründen ich einen beſtimmten Geſetzentwurf vorgelegt habe, eine Verwaltungsmaßregel ange⸗ * 110 retten, ſo 0 ordnet, vielleicht auch aus welchen Gründen ich beides unter⸗ laſſen habe: welche Stellung ich gegenüber einem konkreten Er⸗ eignis einnehmen werde. Aber, meine Herren, wenn Sie mich fragen, aus welchen Gründen ich beſtimmte Anſichten äußere, da kann ich Ihnen doch nur antworten: Weil ichdieſe An⸗ ſichten für richtig halte.(Sehr wahr! und Heiterkeit rechts.)] Aber um dieſer Selbſtverſtändlichkeit willen haben Sie mich natürlich nicht interpelliert. Der Herr Vorredner hat es ja ausdrücklich ausgeſprochen, er wünſche zu wiſſen, ob ich das Reichstagswahlrecht zu ändern beabſichtige; und in dieſer Beziehung behouptet nun die Interpellation, daß ich im preußiſchen Landtag Ausführungen gemacht hätte, die ſeien, das durch die Verfaſſung des Reichs und ver⸗ chiedener Bundesſtaaten gewährleiſtete gleiche allgemeine, ge⸗ heime Wahlrecht herabzuſetzen und zu bedrohen. Die Herren Interpellanten ſind doch eigentlich ſonſt nicht ſo. Sie nehmen doch unausgeſetzt für ſich das Recht in Anſpruch, Reden zu halten, Demonſtrationen zu veranſtalten, die nicht nur geeignet ſind, das durch die preußiſche Verfaſſung ge⸗ währleiſtete preußiſche Wahlrecht herabzuſetzen und zu bedrohen, ſondern Wahlrecht unmittelbar herab⸗ würdigen, ja geradezu eſchimpfen.(Sehr richtig!) Das entſpricht doch ganz der Auffaſſung von Gleichheit und Ge⸗ vechtigkeit, die auf Ihrer Seite vorhanden iſt!(Sehr gut!) Was habe ich denn nun impreußiſchen Land⸗ tag geſagt? Ich habe das Sakrilegium begangen, nicht an die abſolute Richtigkeit des Dogmas vom allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht für alle Staaten und alle Verhältniſſe zu glauben. Und weil ich an dieſes Dogmer nicht glaube, gelte ich als reaktionärer Dogmatiker. Das iſt ein nicht zu billigender Schluß. Ich bin dahei ſo weit gegangen, daß ich geſagt habe, die demokratiſche Entwicklung des Parlamen⸗ tarismus führe zu einer Verflachung der politiſchen Sitten. Ja, bin ich denn der erſte und einzige, der der Anſchauung Ausdruck gegeben hat, daß die demokkakiſche Entwicklung zwar die Baſis des Parlamentarismus verbkeitert, aber die Richtung hat, das Niveau herabzudrücken. Das iſt in der Geſchichte aller Völker und Zeiten(Zuruf links: aller Zeiten?) Tatſache. Nun finden Sie es auffällig, daß ich einer ſolchen Anſchauung Ausdruck gegeben habe, weil wir im Reich und in den Bundesſtaaten ein liberales, ein demokratiſches Wahlrecht haben.(Zuruf links: Reichstagswahlrecht!) Ja, wenn ich das Reichstagswahlrecht als eine Inſtitution des Reiches angegriffen hätte, wenn ich die Abſicht bekundet oder nur von ferne angedeutet hätte, den verbündeten Regierungen vorzuſchlagen, das Reichstagswahlrecht zu ändern, dann würde ich begreifen, daß ängſtliche Gemüter ſich beunruhigt fühlen, die nicht daran denken, daß bei einer Aenderung des Reichstagswahlrechts nur Bundesrat und Reichstag mitzuſprechen haben. Aber nichts von all habe ich geſagt, nichts von alledem iſt meine Anſicht, ſünd doch ganz andere Kreiſe, die agitieren und Beſtand, unſeres Reichstagswahlrechts drohen.(Sehr richtig! rechts.) Das ſind doch die Herr Interpellanten.(Stürmiſche Unterbrechungen der Sozialdemt kraten.) Ich glaube, Sie werden mir recht⸗geben, wenn mich erſt ausreden laſſen. Ihnen, meine Her; zialdemokraten, genügt doch das Reichs wahlrecht nicht. Sie wollen doch die Berechtigung Wählen bis unter das Mindeſtalter herunterſetzen. Sie Frauen zum Stimmrecht zulaſſen. Sie wollen alſo das Reichstagswahlrecht durch reichsgeſetzliche Vorſchrifter Glauben Sie, daß Sie durch ſolche Beſtrebungen diejenigen Vo kreiſe beruhigen, die nicht Ihres Sinnes ſind? Und dere es doch auch noch eine ganze Menge. Ja, lpenn ich das Reie tagswahlrecht nun wirklich kritiſiert hätte, was ich nicht getan hab wie läge dann die Sache? Unter beränderten Verhältniſſen unter veränderten Stimmungen erleben wir heute das G. wie im Januar 1908. Damals hatten ſich die Herxen d entrüſtet, daß Fürſt Bülow im preußiſchen Abgeordnetenhauſe er⸗ klärt hatte, es entſpreche nicht dem Staatswohl, das a wahlrecht auf Preußen zu übertragen. Auch damals wurde e unerhörte Verletzung des Reichstagswahlrechts darin gefunden, und als ſpäter im März 1908 das Reichstagswahlrecht und das preußiſche Wahlrecht hier im Reichstag wieder diskutiert wurde, da waren es dieſelben Gedanken, die heute hier zum Ausdruck gelangen. Damals knüpfte die Agitation an das Programm des Fürſten Bülow an, heute an die Ausführung des Programms. Damals wurde der Verkünder des Pro⸗ gramms, heute ſein Ausführer geziehen, die Reichsinſtitutionen herahtzuſetzen, herabzuwürdigen und zu bedrohen. Das Spiel i zu durchſichtig, als daß man die Abſicht nicht erkennen ſollte. Ich kann nur verſichern, daß die verbündeten Regierungen nicht darau denken, am Rei tagswahlrecht zu rütteln. Das iſt die klipp und Antwort, die der Abg. Frank von mir verlangt hat. Das Deutſch. Reich hat ſich mit dieſem Wahlrecht ſein Haus eingerichte trotz aller Mißſtände des öffentlichen Lebens reicht mein Gl. an die Kraft und Zukunft des deutſchen Volkes piel zu we als daß ich nicht davon überzeugt wäre, es würde ſich dieſe auch unverſehrt erhalten können.(Sehr wahr! rechts.) ſtatten Sie mir eine kurze Abſchweifung. Wer es nicht verf weshalb ich als preußiſcher Miniſterbräſident das preußi Beamtentum gegen unberechtigte Angriffe und Ver tigungen in Schutz genommen habe, der hat keinen Sinn ſtaatlichen Organismus, keinen Sinn für die reale N wmendigkeit, den möchte ich weltfremd nennen, wie der Abg. Frank genannt hat. Wer darüber hinweg goht, n es ihm nicht in den Kram paßt, daß ich Parteiendie der Beamten vevurteile und durch die Tat bern laſſen werde, mit dem kann ich nicht diskutieren. Bur kratiſches Regiment führt unſer Volks! z um Abſterben. Ich habe nun bald drei Jahre die Ehre, mit Ihnen zuſammen zu arbeiten. In den mannigfaltigſten ſozialen Fragen, die ich mit Ihnen behandelt habe, habe ich immer wieder vor der trügeriſchen Hoffnung gewärnt, die Welt mit Geſetzesparagraphen und dem hinter ihnen ſtehenden Heer von Beamten verbeſſern zu können. Noch bei der Beratung der Arbeitskammervorlage, in die Sie jetzt neuerlich eingetreten find, habe ich immer auf das ſchärfſte den Standpunkt vertreten, daß ich von der gemeinſchaftlichen Arbeit der verſchiedenen Volks⸗ ſtände, alſo von der Arbeit des Volkes, ſehr viel größere Vorteile erachte, als von irgendwelcher Reglementiererei, die immer un⸗ braktiſch iſt und dahin führt, hinter jeden Arbeilgeber und einen Arbeitnehmer einen Polizeimann zu ſtellen. Und wenn ich in meiner Abgeordnetenhausrede darauf hingewieſen habe, daß es die unteren Gliederungen des S und Volkes ſind, in denen die größte wirtſchaftliche und g ſtig Kulturarbeit geleiſtet wird, dann habe ich damit ausgeſprochen 1 baß wir ohne die freiwillige und freie Mitarbeik und Tätkigkeit des Volkes nicht vorwärts kommen. tiſche Anſchauungen nennt, eben nicht Beſcheid. Wer das bureaukra⸗ der weiß mit Fremdworten (Große Heiterkeit.) Und damit laſſen Sie mich ſchließen. So gut zum Weſen des deutſchen Volkes unberwüſtliche Streitluſt gehört, ebenſogut kann es ohne nnberwüſtlichen Idealismus nicht beſtehen. Ich ver⸗ traue feſt auf dieſe ideale Kraft des geſamten Volkes, die unter dem xealen Druck unſerer nationalen Bedürfniſſe ſteigen und das Feld behaupten wird.(Lebhafter Beifall rechts.) Auf Antrag des Abg. Bebel wird die Beſprechung der Interpellation beſchloſſen. Dafür ſtimmen die Nationalliberalen, die Freiſinnigen, Sozialdemokraten und ein Teil des Zentrums. 5 9 8 Abg. Gröber(Zentr.): Das preußiſche Wahlrecht und die preußiſche Wahlrechtsvorlage hat für uns im Reichstage ſo viel Bedeutung, daß wir uns für berechtigt halten, darauf zurückzu⸗ kommen. Es handelt ſichnichtbloßumeine ausſchließ⸗ lichpreußiſche Landesangelegenheit. Ich will nicht verſchweigen, daß auch unter meinen politiſchen bei manchen die Aeußerungen des Reichs⸗ kanzlers ſchwere Beſorgnis hervorgerufen haben.(Sehr richtig! im Zentr., Hört, hört! links.) Ich anerkenne, daß der Reichskanzler heute eine Hauptbeſorgnis aus dem Wege geräumt hat durch die Mitteilung, die ich als den wichtigſten Punkt ſeiner Rede anſehe, daß die verbündeten Regierungen gar nicht daran denken, an dem Reichstagswahlrecht zu rütteln. Wenn er geſagt hat, er habe das Reichstagswahlrecht nicht einmal kritiſiert, ſo ſage ich, man braucht es nicht zu nennen und kann es doch in Grund und Boden hineinkritiſteren.(Sehr richtig! links und im Zentrum.) Das Urteik, das der preußiſche Miniſterpräſident zm Landtag über das Reichstags⸗Wahlrecht abgegeben hat, fondert auchunſere ſchärfſte Kritik heraus.(Bei⸗ fall links.) Das Wahlrecht iſt keine künſtliche Pflanze, ſondern das natürliche Erzeugnis der geſchichtlichen Entwicklung, an dem Dand und Leute gleiches Intereſſe haben. In einem Staatsweſen der allgemeinen Wehrpflicht und allgemeinen Steuerpflicht wird man auf die Dauer nicht an dem allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrecht vorüberkommen.(Sehr richtig! links und im Zentr.) Auch die Krone iſt auf das ſchärfſte an demmoder⸗ nen Parlament intereſſiert. Der Reichskanzler hat ſich im Abgeordnetenhauſe weiter über den Rückgang der poli⸗ kiſchen Bildung beklagt. Ich will nicht beſtreiten, daß in der Tat in manchen Kreiſen des Volkes die Anteilnahme an der Po⸗ Utik nicht mehr ſo lebhaft iſt wie früher. Iſt dazu aber nicht der Hauptgrund von einer Seite geliefert worden, die wie der Amts⸗ vorgänger des jetzigen Reichskanzlers als Grund⸗ ſatz für die Politik die völlige Grundſatzloſigkeit aufgeſtellt hat.(Sehr richtig! im Zentr., große Unruhe und leb⸗ hafter Widerſpruch links.) Eine Politik, die ſich nicht aufbaut auf einem ſittlichen und religiöſen Fundament, hat im chriſtlichen Volke keinen Widerhall. Stellen Sie alſo Grundſätze auf.(Sehr rrichtig! im Zentrum.) Nun zum Hauptthema, dem Reichstagswahlrecht. Die Zentrumsfraktion im Reichstage iſt von jeher mit aller Ent⸗ ſchtedenheit für das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahl⸗ kecht eingetreten. Dieſen Standpunkt wird ſie auch in Zukunft bertreten und ich habe namens meiner Partei die Er⸗ klärung abzugeben, daß wir jedem Angriff auf das Reichs⸗ kagswahlrecht und jedem Verſuch einer Verſchlechte⸗ rung mit aller Entſchiedenheit und Energie entgegentreten werden, mag er kommen, von welcher Seite er will.(Lehhafter Beifall im Zentr.) Vizepräfident Dr. Spahn: 8 Nach dem mir vorliegenden Stenogramm hat der Abg. Dr. Frank von dem Abg. Oldenburg und ſeinen Freunden, freilich ohne Namen zu nennen, den Ausdruück gebraucht:„Dieſe Herren.“ Das 15 ein Ausdruck, der in dieſem Hauſe im allgemeinen gicht ühlich f * iſt.(Heiterkeit.) Abg. Districh(Konſ.): 10 „Die Möglichkeit einer Aenderung des Reichstagswahlrechts wird wohl von keiner Partei dieſes Hauſes den verbündeten Regie⸗ rungen unkterſtellt werden.(Zuſtimmung rechts.) Da der Reichskanzler es für angemeſſen befunden hat, die unberechtig⸗ ten Angriffe gegen ſeine Stellungnahme zum Reichstagswahlrecht zurückzuweiſen, die mit ſeiner Rede im Abgeordnetenhauſe verbun⸗ den waren, ſo iſt auch für uns dieſer Tag eine erwünſchte Gelegen⸗ heit, unſere Stellung zur Frage des Reichstags klar zu legen. Wir halten den Verſuch des Abg. Groeber für mißglückt, aus der prominenten Stellung Preußens im Reich die Notwendigkeit herzuleiten, daß die Einrichtungen des Reichs auch die Einrichtungen Preußens ſein müſſen.(Sehr richtig! rechts, Widerſpruch bei den Soz.) Wenn man deſe Frage rein formal löfen wollte, ſo könnte man vielleicht den Verſuch machen, ſie auf einer mittleren Linie zu löſen. Ich ſpreche aber nur von der Möglichkeit eines ſolchen Ausgleichs. Wenn man das preußiſche Wahlrecht demjenigen des Reichs akkomodieren wollte, ſo bedeu⸗ tet das eine Mediatiſierung Preußens zugunſten des Reichs. Dann fällt es unter alle übrigen Bundesſtaaten, deren Angehörige ftets mit beſonderem Nachdruck es ſich verbeten haben, wenn man ſich in die Verhandlungen über ihr Wahlrecht einmiſchen wollte.(Sehr richtig! rechts.) Das war auch ihr gutes Recht. Aber wenn jetzt aus Süddeutſchland Stimmen er⸗ tönen, wie zum Beiſpiel auf der liberalen Verſammlung in Heidel⸗ berg, die darauf hinauskommen, es ſei notwendig, einen Block aller ehrlichen und aufrechten Anhänger des Reichstagswahlrechts zu gründen, damit auch in Preußen Kultur und Freiheit einziehen, ſo müſſen wir in Preußen eine ſolche ſachlich unberech⸗ tigte Einmiſchung der Süddeutſchen mit Nachdruck ſchon deshalb zurückweifen, weil ſie notwendig ungünſtigen Ginfluß auf das Zuſammenwirken der Vertreter der berſchiedenen Bundes⸗ ſtaaten hier im Reichstag haben müßte.(Sehr richtig! rechts.) Wir ſindes ja gewöhnt, daß man für preußiſches Weſen in den übrigen Bundesſtagcten kein richtiges Verſtändnis hat.(Sehr richtig! rechts und Lachen links.) Erfreulicherweiſe machen ſich jetzt Anzeichen geltend, daß das preußiſche Weſen in Süddeutſchland beſſer verſtanden wird. Aus der verfloſſenen Blockzeit iſt es für mich eine der erfreulichſten Er⸗ ſcheinungen, daß die Abgg. Hieber und v. Paher von der Tribüne dieſes Hauſes herab den großen hiſtoriſchen Beruf Preußens vor der Oeffentlichkeit verkündet haben. Ich glaube, daß hier noch weitere Fortſchritte möglich ſein werden. Nun zu den Interpellanten. Sie richten die Frage an den Reichskanzler, ob er das durch die Verfaſſung des Reiches gewährleiſtete Wahlrecht angreifen will. Nun wird hier von einer Partei Beſchwerde darüber geführt, daß ein verfaſſungs⸗ mäßiger Grundſatz bedroht ſei. Die Sozialdemokratie verſucht immer Dinge, die ihren Intereſſen dienlich ſind, mit einem Schein der Unantaſtbarkeit zu umkreiſen. An dem Reichstagswahlrecht hat keine Partei mehr Kritik geübt, als die ſozialdemokratiſche. Widerſpruch links.) Wenn Bebel mir einmal geſagt hat, daß die Dummen in der Welt die Mehrzahl bilden, ſo iſt das doch die ſchärfſte Kritit eines Wahlrechts, das lediglich auf der Zahl be⸗ ruht.(Sehr richtig! rechts. Lärm bei den Soz.) Und wenn die Sozialdemokratie heute Jünglinge von 20 bis 25 Jahren an dem Wahlrecht beteiligen will, ſo iſt das eine Zurückſetzung älterer ind erfahrener Leute. Nun gu Stellung zum allgemeinen, irekten Wahlrecht im Reiche. mumwur und im Namen aller meiner politiſchen aus, vielleicht wird das Herrn Gröber als ein be⸗ merkenswert Ergebnis der heutigen Beratung erſcheinen, da niemand von uns daran denkt im Wege der Geſetzgab Amöu⸗ 8 gemeinen Wahlen zu verwerten. teſten.(Rufe bei den Soz.: Sie wollen doch den Staatsſtreichl) Wie kann eine Partei uns den Vorwurf des Staatsſtreichs machen, deren hervorragender Führer in Dresden geſagt hat daß er immer ein Todfeind nicht nur der Geſellſchaft, ſondern auch der Staatsordnung ſein werde, und er beſtrebt ſein werde, ihre Exiſtenz zu untergraben.(Hört, hört! rechts.) Und ihr Prophetk Kautsky erklärte, nach wie vor gelte das Wort von Marx, daß nur die Gewalt die Geburtshelferin jeder neuen Ge⸗ ſellſchaftsordnung ſei.(Hört, hört! rechts. Revolutionen von oben oder unten ſcheint mir auf derſelben Linie zu ſtehen.(Lärm bei den Soz.) Für unſere Stellung zum allgemeinen Wahlrecht ſind entſcheidend die Gründe, die in der hiſtoriſchen Entwicklun und in den Gegenwartswerten des Wahlrechts liegen.(Zuruf b. d. Soz.: Welche ſind das?) Für den Fürſten Bismarck war das allgemeine Wahlrecht die Waffe im Kampf gegen Oeſter⸗ reich.(Widerſpruch b. d. Soz.) Dadurch iſt das allgemeine Wahl⸗ recht zu einem Element der deutſchen GEinheit ge⸗ worden, und wir ſind uns deshalb bewußt, daß neben dem föde⸗ rativen Charakter des Bundesrats das allgemeine Wahlrecht den nationalen Zuſammenhalt zwiſchen den Einzelſtaaten ausmacht. Darin liegt auch ſchon für uns der fundamentale Unterſchied zwiſchen dem Reich und den Einzelſtaaten. Aus all dieſen Gründen denken wir nicht daran, an dieſem Wahlrecht etwas zu ändern. Nun halten Sie uns ein⸗ 3 5 Stimmen aus unſerer Partei vor, die ſich zuungunſten es Reichstagswahlrechts ausſprechen, z. B. die Aeußerung des Herrn v. Mirbach aus dem Jahre 1895. Ich habe mich perſön⸗ lich nach dieſer Aeußerung erkundigt und kann Ihnen ſagen, daß dieſe Aeußerung aus der Enkrüſtung heraus ent⸗ ſtanden iſt über das Verhalten des Reichstages, der ſeinerzeit dem Altreichskanzler die gebührende Huldigung zum achtzigſten Geburtstag verſagte. Sie ſtand ferner unter dem richtigen Grundſatz, daß ſchließlich doch die Zuſammenſetzung der Volksvertretung das Maßgebende ſei und nicht das Wahlrecht. Bei den Aeußerungen des Miniſterpräſidenten im preußiſchen Ab⸗ geordnetenhaus war in keiner Weiſe die Auslegung möglich, daß ſie eine Bedrohung des Reichstagswahlrechts darſtellten. Wahr⸗ ſcheinlich war es die friſche, freie Luft der Demokratie, daß die eruſten, von Staatsverantwortlichkeitsgefühlen getragenen Aus⸗ führungen des Reichskanzlers im Abgeordnetenhauſe in der un⸗ würdigen Weiſe entgegengenommen wurde, wie es damals ge⸗ ſchah.(Sehr richtig! rechts. Lachen bei den Soz.) Ich möchte auch dem Abg. Gröber entgegenhalten, daß die ernſten und ſachlichen Ausführungen des Reichskanzlers unſere volle Würdi⸗ gung gefunden haben.(Beifall rechts.) Nach unſerer Meinung hat dieſe ſachliche Begründung den entſchiedenen Vorzug vor dem Haſchen nach kurzen Eintagserfolgen. Durch ein gutes Ver⸗ hältnis zwiſchen Reich und Preußen würde die Zukunft des Reiches geſichert ſein.(Beifall rechts.) 55 — Abg. Baſſermann(Natl.): 8 Daß die Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten durch die ſozialdemokratiſche Interpellation zum Gegenſtand einer Be⸗ ſprechung geworden iſt, verdanken wir wohl dem Bedürfnis der Sozialdemokratie, mit dieſer Rede Agitation zu trei⸗ ben und ſie zur Vorbereitung der kommenden all⸗ (Sehr gut! bei den Natl., Lärm bei den Soz.) Das ergibt ſich ſchon aus den heftigen Ausführungen des Begründers der Interpellation. Auch meine politiſchen Freunde ſehen in den Ausführungen des Herrn b. Beth⸗ mann Hollweg im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe doch z um mindeſten eine indirekte Kritik des beſtehen⸗ den Reichstagswahlrechts.(Sehr richtig! bei den Natl.) Der ſpringende Punkt in ſeinen Ausführungen iſt der Satz, daß die politiſche Erziehung des Volkes nicht gefördert werde, ſondern 5 leide, je demokratiſcher das Wahlrecht geſtaltet ſei. Mein Partei⸗ freund Dr. Krauſe hat bereits im Abgeordnetenhauſe mit Recht ausgeſprochen, daß er dieſe Ausführungen des Miniſterpräſidenten nicht für richtig halten könne, und ich glaube, dieſe Kritik iſt voll berechtigt, denn wie wir ſehen, hat dieſe Rede zu einer Reihe von mißverſtändlichen Auslegungen Anlaß gegeben und wird von der Sozialdemokratie auch fernerhin agitatoriſch ausgenutzt werden. Das Mittel der Straßendemonſtration iſt ein ang ſchlechtes. Es beſchränkt auch die Arbeiter in der Er⸗ ingung der Volksrechte, weil es die Kräfte der Widerſtrebenden, die Kräfte der Reaktionären ſtärkt. Deshalb meine ich, daß die Sogialdemokratie beſſer tun würde, ihren Unmut über die Wahl⸗ rechtsvorlage in der Preſſe und in ihren Verſammlungen auszu⸗ laſfen. Was das Verhältnis zwiſchen Preußen und Süddeutſchland anbelangt, ſo iſt feſtzuſtellen, daß zurzeit der Blockpolitik eine gewiſſe partikulariſtiſche Strömung in Süd⸗ deutſchland ſtärker zurückgedrängt wurde. Wenn ſie in der Folge⸗ zeit wieder ſchärfer in den Vordergrund trat, ſo kann ich das namens meiner politiſchen Freunde auf das ſchärfſte bedauern. Wir haben ja jetzt die ſehr erfreuliche Gründung des Hanſa⸗Bundes. Ich hoffe, daß dieſe Zuſammen⸗ faſſung von Handel und Gewerbe vielleicht auch ſeinen Einfluß nach dieſer Richtung hin ausüben wird auf die hervorragenden Spitzen des Handels und die Induſtriekapitäne. Aber für die Güte des Reichstagswahlrechts ſprechen doch auch ſeine Leiſtungen. Das demokratiſche Wahlrecht des Fürſten Bis⸗ marck!— ſoll die politiſche Kultur verſchlechtern! Zunächſt auf nationalem Gebiet. Die ganze Kultur beruht doch ſchließlich auf der Sicherheit des Staates nach außen. Es war uns möglich, mit großen pekuniären Opfern die deutſche Armee zu erhalten und auszubauen.(Zuruf rechts: Reichstagsauflöſung!) Gewiß, er iſt zweimal aufgelöſt, aber die Mehrheit iſt dann doch ent⸗ ſtanden, und als das deutſche Volk genügend erzogen war, um zu erkennen, daß es richtiger iſt, dieſe großen nationalen Fragen tunlichſt aus dem Streite des Parlaments auszuſcheiden, haben ſich die bürgerlichen Parteien verſtändigt. Und dann die anderen Kulturarbeiten. Dieſes Parlament hat dem deutſchen Volke ein einheitliches bürgerliches Recht gegeben. Und dann das große Ge⸗ biet der Wirtſchaftsgeſetzgebung, wo über Schwankungen und Meinungsverſchiedenheiten hinaus ſich doch im großen und ganzen der Gedanke des Schutzes der nationglen Arbeit durchgeſetzt hat, auch der Gedanke der Notwendigkeit des Schutzes der Land⸗ wirtſchaft. So habe ich auch namens meiner politiſchen Freunde zuerklären, daß wir an dem beſtehen⸗ den Reichstagswahlrecht, dem allgemeinen, gleichen, geheimen, direkten Wahlrecht feſt⸗ halten und überzeugt ſind, daß es auf dieſem Gebiete keine Aenderung gibt. Eine kurze Bemerkung nur noch über das Nibeau des Reichstags und der politiſchen Anteilnahme unſeres Volkes. Das Niveau des Reichs⸗ kags iſt geſchädigt worden in den Kämpfen der Lex Heinze und in den Zollkämpfen. Da hatte gar mancher von uns mit Herrn Gröber hier übereinſtimmend allerdings das Gefühl, daß durch ſolche Vergewaltigung von ſeiten der Mehrheit in der Tat das Parlament gefährdet iſt. Aber im übrigen kann kein Parlament im Vergleich mit uns ſo viel pofitibe Leiſtungen auf⸗ weiſen. Die vielen Initiatibanträge uſw. ſind auch durchaus nicht lediglich auf agitatoriſche Rückſichten zurückzuführen, ſie ſind ein Beweis für die politiſche Betätigung und das Intereſſe unſeres Volkes ſelbſt. Aus den Organiſationen und Korpora⸗ tionen heraus kommen natürlich die Wünſche. Man kann da von einer Verflachung nicht reden. Abg. Dr. Wiemer(Fr. Vp.) Im Namen meiner politiſchen Freunde habe ich unſerem lebhaften Bedauern über die in der Interpella⸗ tion berührten Ausführungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Ausdruck zu geben. Ich kann hinzufügen, daß die heutige Erklärung des Reichskanzlers nicht geeignet iſt, dieſes Bedauern zu vermindern.(Sehr richtig! links.) Meine politiſchen Freunde im preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſe haben ſchor au 10, Februar gegen die Erklärungen des Miniſterpräſidenten Stellung genommen und eine Antwort für notwendig erklärt. Der Herr Reichskanzler hat ja auch heute ver⸗ ſucht, ſeinen Ausfühxungen im Abgegrdnetenhauſe eine möglichſt! harmloſe Deutung zu geben, ich kann aber nicht finden, daß ſeins heutigen Bemerkungen die prinzipielle Bedeutung ſeiner Ausfüh⸗ rungen im Abgeordnetenhauſe irgendwie abſchwächen oder al ändern, Ich kann auch anerkennen, daß wenigſtens durch die heu⸗ tige Erklärung die Beſorgnis weggeräumt iſt, daß die verbündeten Regierungen jetzt an eine Aenderung des Reichstagswahlrechts herantreten werden. Das haben wir allerdings nicht erwartet, daß der Herr Reichskanzler hier erklären werde, er wolle an eine Aenderung des Reichstagswahlrechts herantreten. Denn ſo etwas ſagt man erſt, wenn die Vor⸗ lage borbereitet iſt.(Sehr richtig! links.) Aber aus der nicht 9 wegzuleugnenden Abneigung gegen das Reichstagswahlrecht, die aus den Worten des Herrn Miniſterpräſidenten herausklangen, haben weite Kreiſe des Volkes die Beſorgnis entnommen, daß die⸗ jenigen Parteien, die gegen das Reichstagswahlrecht ſind, Unter⸗ ſtützung bei dem derzeitigen Leiter der Reichsgeſchäfte finden. Meine Freunde ſehen nach wie vor in einer ſolchen Charak⸗ teriſierung des Reichstagswahlrechts eine Herabwürdi⸗ gung des Reichtags, der auf dieſem Wahlrecht aufgebaut iſt.(Lebh. Beifall links) Und zugleich eine Herabſetzung der an⸗ deren Bundesſtagten mit einem mehr oder weniger demokratiſchen Wahlrecht.(Lebh. Beifall links.) Wenn ſich die priva e Meinung des Reichskanzlers nicht deckt mit ſeinen amtlichen Pflichten, ſo weiß ich keinen andern Ausweg, als daß er dann ſe in Amt auf⸗ gibt.(Sehr gut! links.) Zeit genug, ſich ſeine Aeußerungen in dieſem wichtigen politiſchen Augenblick reiflich zu überlegen, hatte ja der Herr Miniſterpräſident. Im übrigen kommt es auch nicht ſo ſehr auf das Wort und die einzelnen Wendungen an, die en gebraucht hat, ſondern auf den ganzen Geiſt der Anſchauungen, die aus ſeiner Rede herausgeklungen ſind.(Sehr richtig! links.) Er hat ſich heute als Ausführer des Programms des Fürſten Bülow bezeichnet. Ich muß im Gegenteil ſagen, das Programm des Fürſten Bülow iſt verlaſſen worden, die Politik, die er einge⸗ leitet hat, kommt nicht zur Ausführung, und der Reichs⸗ kanzler b. Bethmann Hollweg iſt der Ausführer des Programms der Parteien, die den Für ſten Bülowegeſtürzt haben.(Sehr richtig! links.) Ich bin der Anſicht, daß durchdie Haltung des vorigen Reichs⸗ kanzlers das parlamentariſche Weſen geför⸗ dert worden iſt.(Sehr richtig! links.) Und daß wir einen Schritt vorwärts auf der Bahn konſtitutioneller Entwicklung getan haben.(Zuſtimmung links.) Fürſt Bülow hat im Zuſammen⸗ hang mit ſeiner Politik eine Reform des preußiſchen Wahlrechts angekündigt und in der Thronrede, die Fürſt Bülow gezeichnet hat, wurde dieſe Reform als die wichtigſte Aufgabe der Gegen⸗ wart bezeichnet. Ich frage nun: Iſt die Art, wie der Herr Miniſterpräſtdent von Bethmann Hollweg die Vorlage ausgear⸗ beitet und begründet hat, eine Ausführung dieſes Programms? Ich meine, ſie iſt das gerade Gegenteil davon.(Zu⸗ ſtimmung links.) Der Eindruck bleibt: Der deutſche Reichs⸗ kanzler iſt kein Freund des Reichstagswahl⸗ rechks, und trotz ſeiner Neigung und Begabung für weitaus⸗ ſchauende Betrachtungen ſcheint ſein politiſcher Geſichtskreis be⸗ grenzt zu ſein durch die ſchwarz⸗weißen Grenzpfähle. Er iſt ein konſervativer Staatsmann mit ſtark preußiſch partikulariſtiſchen Einſchlag.(Sehr richtig! links.) Wenn Herr von Bethmann Hollweg von einer Verflachung des politiſchen Lebens geſprochen hat, ſo meine ich, mit der Regierung von heute kann das Parlament von eute immer noch den Vergleich aushalten.(Sehr ut! links.) Wie Preußen im Bundesrat die Präponderanz be⸗ ſttt und auf die Reichsgeſetzgebhung entſcheidenden Einfluß aus⸗ Übt, haben wir bei der Reichsfinanzreform erlebt. Die Reichs⸗ finanzreform iſt gerade deshalb ſo unzulänglich und verfehlt, weil die konſervatibe Landtagsfraktion es verſtanden hat, dabei ihre agrariſchen Intereſſen zu wahren. Gerade aus dieſer Er⸗ fahrung heraus fordern wir heute eine Abänderung des preußi⸗ ſchen Wahlechts.(Sehr richtig! links.) Die Folge der verfehlten Reichsſteuergeſetzgebung iſt das Anwachſen der roten Flut ge⸗ weſen. Es hat ſich hier von neuem gezeigt, daß die Reaktion der beſte Schrittmacher für die Sozialdemokratie iſt. Wir laſſen unſere Aufmerkſamkeit über die Wapfen e der Dinge in Preußen und im Reich auch nicht ablenken durch Nebenerſcheinungen, wie es dieſe Straßendemonſtrationen ſind. (Sehr richtig b. d. Freiſ.) Wir ſind Gegner der Straßendemon⸗ ſtrationen, weil wir ſie nicht anſehen als ein Mittel, die Wahl⸗ reform zu fördern, ſondern als ein Mittel, den Gegnern der Wahlreform neuc Waffen zu liefern. Wir wollen für den Fort⸗ ſchritt ſorgen, wir wollen das Reichstagswahlrecht gegen alle Angriffe in Schutz nehmen und wir verlangen, daß der Reichs⸗ kanzler dabei auf unſerer Seite ſteht.(Lebhafter Beifall links.) Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg: Der Abg. Wiemer hat ſoeben eine Behauptung aufgeſtellt, der ich auf das allerentſchiedenſte widerſprechen muß. Er hat geſagt, ich ſähe auf die Bundesſtaaten mit liberalen Staatseinrichtungen herab. Wie kommt der Abg. Wiemer dazu, mir Geſinnungen nachzuſagen, über die ich doch nur allein befinden kann?(Sehr richtig! rechts. Unruhe links.) Der Abg. Wiemer beruft ſich auf allgemeine Betrachtungen, die ich in meiner Rede im Abgeordnetenhauſe angeſtellt habe. Dann hätte er aber auch ſo loyal ſein ſollen, die Worte von mir zu zitieren, bei denen ich von dem Verhältnis Preußens zu den anderen Bundesſtaaten geſprochen habe. Ich habe da geſagt: Wir können und wollen die Eigenart der bayeriſchen, ſchwäbiſchen und ſächſiſchen Stämme nicht miſſen. Dieſe Eigenarten, die ſich nicht nur in den Sitten und Gewohnheiten dieſer Stämme, ſondern auch in den politiſchen Formen des Staatslebens widerſpiegeln (Hört! Hörtl rechts.), wollen wir achten und lieben, denn es liegt in ihnen ein Teil unſeres eigenen Deutſchtums.(Mit erhobener Stimme:) Ich muß es mir verbitten, daß mir Ge⸗ ſinnungen, die ſich für einen deutſchen Reichs⸗ kanzler nicht ziemen wür den, nachgeſagt wer⸗ den.(Lebhafter Beifall rechts. Große Unruhe und Zurufe links.) Abg. Fürſt Hatzfeld(Rp.): Der Reichskanzler hat in ſeiner Rede im Abgeordnetenhauſe lediglich der Anſicht Ausdruck gegeben, daß da⸗ Reichstagswahl⸗ recht ſeiner Anſicht nach für preußiſche Verhältniſſe nicht paßt. Er hat das Reichstagswahlrecht unter dieſem Geſichtspunkt kriti⸗ ſiert. Sie von der äußerſten Linken kritiſieren und verhöhnen doch auch alles, was uns heilig iſt. Sie machen die Religion ver⸗ ächtlich, die Monarchie, die öffentliche Ordnung und das Vater⸗ land. Ich bin für gleiches Recht für alle. Wenn Sie das Recht für ſich in Anſpruch nehmen, dann müſſen Sie auch anderen das Recht der Kritik einräumen. Auf die Frage des preußiſchen Wahlrechts hier einzugehen, lehnen meine politiſchen Freunde ab. (Lachen links.) Die heutige Debatte hat gezeigt, daß ſämt⸗ liche bürgerlichen Parteien zuſammenſtehen, um das beſtehende Reichstagswahlrecht zu Hhal⸗ ten. Das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht Hat ſeine hiſtoriſche Bedeutung, es iſt mit dem Reich untrennbar ver⸗ bunden, und eine Abänderung könnte nur in Frage kommen, wenn der Reichstag eine Mehrheit auftpeiſen ſollte, die die Lebensbedin⸗ gungen des Reichstages gefährdet.(Ahal⸗Rufe bei den Soz.) Dieſer Fall iſt aber bisher noch nicht eingetreten, und wir haben auch zum deutſchen Volk die Zuverſicht, daß ſein geſunder Sinn uns vor einer ſolchen Mehrheit bewahren wird. Wenn es darauf ankommt, hat das deutſche Volk noch immer bewieſen daß es das Richtige getroffen hat. Das wird es auch in Zukunft tun. Die äußerſte Linke treibt ein frivoles, gefährliches und gewagtes Spiel. Auch die heutige Debatte wird ihr keine neuen Anhänger zuführen. Die heutige Debatte wird vielmehr dem deutſchen Volke die Augen darüber öffnen, auf welcher Seite ſeine wahren Freunde ſind.(Lebhafter Beifall rechts.) 1 1* Mannheim, den 21. Februar 1910. Zur Anfertigung ſämtlicher Damen⸗ u. 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Die Wirtſchaftliche 5 verfloſſenen LAwarze Hleiderstafte Söhwarz Cheviot 65 per Meter Pfg. schwarz reinwoll. Cheviot pr. Mtr. Mk..—,.50,.80,.20, Schwarz reinwoll. Satin per Meter Mk..20,.80,.95 per Meter Mk..80,.—,.265, 1,50, Schw. Covercoat u. Alpacca Trauerbriefe Dr. 5. Sadsle Buchdruckerel S. m. b. B. weiss Wol-Batist per Mtr. Mk..95, 85 5 .50 905 .65 Welss Cheviot per Meter Mk..10,.70, weiss Satin per Meter Mk..20, 2,65, bel lchnellster Husfümaung llefen billign à 8 0 Mißachtung des Reichstags aus? einigung hat nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie an dem durch die Reichsverfaſſung eingeführten allgemeinen, gleichen, Hirekten und geheimen Wahlrecht unverbrüchlich feſthält. Sie kann aber in den Aeußerungen des Herrn Reichskanzlers im Abge⸗ urdnetenhauſe weder eine Bedrohung nocheine Her⸗ abſetzung des im Reiche und einzelnen Bundesſtaaten gewähr⸗ 1 keiſteten Wahlrechts erblicken und zwar in Verbindung mit dem eben vom Reichskanzler dem Abg. Wiemer gegenüber zitierten aus ſeiner Rede, worin er die Eigenart der ſüddeutſchen Volksſtimme erwähnt und ihr gerecht wird. Meine Fraktion iſt vielmehr der Anſicht, daß ſeine Rede durchaus zur Sache gehörte, und daß die jedem deutſchen Staatsbürger durch die Verfaſſungs⸗ urkunde der deutſchen Bundesſtaaten gewährleiſtete Freiheit des Wortes auch dem Reichskanzler zuſteht. Wir weiſen daher Rie ſozialdemokratiſche Interpellation als RAuberechtigte Anmaßung zurück. Abg. Ledebour(Soz.) Riedefreiheit aus dem Munde eines Mannes, der den Terroris⸗ gegen die Beamten geſetzlich feſtlegen will!l Wenn er das allge⸗ meine, gleiche, geheime Wahlrecht für ſo mangelhaft hält, dann darf er das Reichskanzleramt nicht übernehmen(Lachen vechts); oder er wartet auf die günſtige Gelegenheit, es zu beſeitigen. 85 richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Reichskanzler die leidenſchaftlichen Kämpfe im Parlament als Zeichen der rrohung auf. Der Ton eutſpricht dem Milieu. Iſt das Ver⸗ rohung, wenn man ſagt, die Amerikaner wollen auch einen Schluck nus der Pulle? b. Oldenburg! (Zuruf rechts: Wer ſagt das?) Herr (Große Heiterkeit.) Von wem geht denn die i Von den alten Jungfern in Mannshoſen.(Große Heiterkeit.) Von den Herren vom Bundesrat, die zu Initiativanträgen nicht herkommen und zum Toleranzantrag nur den braunſchwei⸗ giſchen Geſandten als Streikpoſten herſchicken.(Große Heiter⸗ keit.) Solche Mißachtung des Reichstags liegt darin, daß der Reichskanzler nach ſeiner verunglückten Rede plötzlich von der Bildfläche verſchwindet und wie damals bei der Kaiſerinter⸗ pellation die Igeltaktik verfolgt, ſich zuſammenrollt, den Kopf hineinſteckt und die Stacheln nach außen.(Heiterkeit.) Wenn er dann wieder mit einem Erfolg der auswärtigen Politik auf⸗ warten kann, über den Fürſten von Bulgarien, der ja angeblich in Braunſchweig diplomatiſche Verwicklungen angeſchlagen hat (große Heiterkeit), dann erſcheint er wieder ſtrahlend mit lächeln⸗ dem Blick hier im Hauſe und nimmt den Beifall der Herren auf der Rechten entgegen. Das iſt nicht die Art, wie der einzige verantwortliche Miniſter im Reiche ſich dem deutſchen Reichstag gegenüberzuſtellen hat.(Sehr richtig! link?.) Aber ſchuld an dieſer Igeltaktik tragen auch Sie hier; warum ziehen Sie nicht die äußerſten Konſequenzen aus Ihrem Budgetrecht? „Sie ſollen ſehen, wie die Herren dann geſchmeidig werden. Heiterkeit.) Das Wahlrecht iſt nicht nur ein preußiſcher Kampf⸗ rn ein deutſcher Kampf. Herr Wiemer hak es wirklich ertig gebracht, uns vorzuwerfen, daß wir Ihnen im Wahlrechks⸗ kampf mit den Straßendemonſtrationen in den Rücken fallen. Krawalle gibt es nur, wo die aufgehetzte Poligzei ſich einmiſcht.(Lachen rechts.) Das Blut, das in, Neumünſter, und Halle gefloſſen iſt, dieſes Blut klebt an en Fingern des Reichskanzlers.(Unruhe rechts.) —55 das laſſen Sie ſich geſagt ſein, meine Herren Liberalen: Ihre Hoffnungen, daß die Sozialdemokratie ſo— 2— ſo verflachen könnte, daß ſie ſich in ihre Rockſchöße oder Ialzen wirrde, kolten Sie aufgebenz aber auf dieſem Köhlerglauben beruht ja zum guten Teil das Leben der Liberalen. (Sehr richtig! rechts.) Wir halten es mit dem Ausſpruch von Marx: Geht Euren Weg und laßt die Leute reden! (Lebhafte Zuſtimmung und große Heiterkeit.) Wir werden unſeren Weg weitergehen, auch mit Straßendemonſtra⸗ tionen. Wir werden vielleicht auch noch ſchärfere Mittel gebrauchen,(Hört! Hört!) und werden es endlich dahin bringen, daß das preußiſche Volk das allgemeine Wahlrecht erkämpft gegen allen Widerſtand. Wenn die herrſchenden Klaſſen die Machtmittel, die noch in ihren Händen ſind, das Militär und die Polizei zur Entrechtung des Volkes und zur Zerſtörung des Reichstags mißbrauchen würden, dann würde es allerdings zu Gewalttätigkeiten kommen. Die füngſten Ausführungen laſſen keinen Zweifel darüber daß damit gerechnet wird, die Waffengewalt gegen eine ſiegreiche Volksbewegung in Deutſchland anzuwenden. Deshalb war mir be⸗ ſonders intereſſant die Aeußerung des Herrn Kriegsminiſters, der, wie ich jetzt erſt erfahren habe, ein Sohn des ehemaligen Furheſſt⸗ ſchen Generals Joſias v. Heeringen iſt, daß die Offiziere deshalb nicht auf die Verfaſſung vereidigt werden dürfen, weil ſie unter mſtänden von einem eidbrüchigen Monarchen gegen die Ver⸗ faſſung ſich mißbrauchen laſſen müſſen. Das iſt ein deutlicher Be⸗ weis, daß dieſe Klaſſenherrſchaft am Ende ihrer Macht iſt, daß ſie dem Untergang entgegengeht, und daß ſie wert iſt, zugrunde zu gehen.(Beifall bei den Soz.) Vizepräſident Dr. Spahn: Aus dem ſtenographiſchen Protokoll erſehe ich, daß der Abg. Ledebour unter anderem geſagt hat:„Die faulen Witze des Herrn Kreth“ und ferner:„wenn in Zukunft nochmals behauptet werden ſollte, daß die Aeußerungen des Herrn v. Oldenburg ſich nicht auf die Diſziplin in der Armee beziehen, ſo iſt das bewußte Lüge. Dieſe Aeußerungen widerſprechen der Sitte des Hauſes. Außerdem hat derſelbe Abgeordnete erklärt:„Einzelne Fürſten haben ihre Länder durch Räubereien arrondiert“, und endlich hat er geſagt, daß das in Halle und Neumünſter vergoſſene Blut an den Fingern des Herrn Reichskanzlers klebt. Wegen dieſer beiden Aeußerungen ſehe ich mich genötigt, ihn zur Ordnung zu rufen. Abg. Fürſt Hatzfeld(Rp.): 2 Der Abg. Ledebour hat unter anderem behauptet, daß ich mich gegen das Reichstagswahlrecht erklärt habe. Ich konſtaliere, daß ich erklärt habe, daß eine Aenderung des Reichstagswahlrecht nur mög⸗ lich wäre, wenn eine Mehrheit des Reichstages dafür vorhanden wäre und habe hinzugefügt, daß deutſche Volk möge immer vor einer ſolchen Mehrheit bewahrt werden. Das iſt alſo genau das Gegenteil von dem was der Abg. v. Ledebour behauptet(Stür⸗ miſche Heiterkeit, Zurufe: Er iſt noch nicht geadelt!), Alſo der Abg. Ledebour behouptet. 5 Abg. Dr. Wiemer(Fr. Vp., perſönlich): 5 Der Abg. Ledebour hat ſich gegen meine Bemerkung gewen⸗ det, daß die Sozialdemokratie den Freiſinnigen im Kampf um das Wahlrecht in den Rücken gefallen iſt. 805 ſtelle feſt, daß ich dazu durch die höhniſche Anzweiflung genötigt wurde, die aus den Reihen der Sozialdemokraten mir entgegentönte, als ich da⸗ von ſprach, daß wir den Kampf mit allem Ernſt führen wollen. Der Herr Reichskanzler hat ſich in einer erregten Aeußerung gegen meine abfällige Beurteilung eine von mir über die Wirkung ſeiner Rede auf die ſüddeutſchen Verhältniſſe gewendet. Er ſagte, ich hätte ſo loyal ſein ſollen, ſeine Bemer⸗ ung zu zitieren. Ich ſtelle feſt, daß ich den Wortlaut der Aeuße⸗ rung, auf die es mir ankam, zitiert habe, nämlich daß die Demo⸗ kratiſierung des Wahlrechts dazu beigetragen habe, die politiſchen Verhältniſſe zu verflachen und, d berrohen. Daraus habe ich gefolgert, daß auch in Süddeutſchland nach der Anſicht des Herrn Reichskanzlers, wo ja das Wahlrecht demokratiſiert iſt, die poli⸗ tiſchen Verhältniſſe verflacht und verroht ſein müſſen. Ich bin ausdrücklich von meinen ſüddeutſchen Freunden erſucht worden, hier feſtzuſtellen, daß dieſe Aeußerung des Herrn Reichskanzlers in Süddeutſchland Mißſtimmung erregt hat. Abg. v. Oldenburg(Konſ., perſönlich): Der Abg. Ledebour hat ſich erneut mit meinen Ausführun⸗ gen befaß. Es galt bisher nicht für anſtändig, den poli⸗ tiſchen Gegnern eine andere Deutung ihrer Worte zu unterſchie⸗ ben, als ſte ſelbſt ihnen geben. Der 92115 Ledebour hat mit dieſer Ueberlieferung gebrochen. Ich überlaſſ Meisse Mleidorstofle . weiss Mohair 1 per Meter Mk. 1 95 Weiss Crepe und dacguard bver Meter 25, Pig. Konfirmanden-Hemden, Korsetts und Handschuhe, weisse Stickerei-Unterröcke und Konfirmanden-Tücher sind in grösster Auswahl und ⁊zu billigsten Preisen neu eingetroffen. Kaufhaus D. Liebho Hl, 4, Breitestrasse. 35 90 Farhige Mleiderstoffe einfarhige Crepe 60 per Mtr. Pig. reinwoll. Cheviots 8 5 per Mtr. Mk..50,.80,.25, Pfg. reinwoll. Salins 6 5 per Mtr. Mk..80,.95,* reinwoll. Mohair 5 per Mtr. Mk..60,.30,.2 reinw. Fantasjestoffe 9 9 per Mtr. Mk..50, Pfg. d 8 ſecer beſlebigen 5. zahl zu haben ia der e Wechlel⸗Formuldre Dr. B. Saas len Buchdruckerel S. m. b. B. rung aus den heutigen Aeußerungen des Abg. Ledebour allen normal Denkenden und allen anſtändigen Leuten.(Beffall rechts.) Abg. Ledebour(Soz.): Der 15 Oldenburg(Gelächter, Zuruft don Oldenburg!) hat mehrfach hier den Verſuch gemacht, die Tatſachen aus dem Spiel zu laſſen, auf die ich meine Ausführungen gründe, nämlich daß er damals nachträglich im Anſchluß an die Ausführungen eines anderen Redners ſeinen Worten eine andere Deutung zu Zuruf rechts: Unſinn!) der Logik und dem klaren Wortlaut einer Rede überhaupt haben konnte. erklären, daß es bisher in dieſem Hauſe nicht als Norm und als anſtändig gegolten hat, daß ein Abgeordneter ſeinen Worten eine dem wirklichen Sinn diametral entgegengeſetzte Auslegung zu geben verſucht. Ich muß das ſchlietzliche Urteil daxüber allen Herren im Hauſe, mit Ausnahme des Herrn v. Oldenburg, über⸗ laſſen. Ich meine, daß jeder zu ſeinen Worten ſtehen und das verantworten müßte, was er ſagt.(Beifall b. d. Soz.), Abg. v. Oldenburg(Konſ.): Es iſt unter meiner Würde, darauf zu antworten. (Beifall rechts, Gelächter links. Abg. Ledebour ruft: Sie wollen wohl wieder abreiſen? Heiterkeit.)„ Damit iſt die Interpellation erledigt. Etat des Reichsamt des Innern e Die zweite Leſung des Etats des Reichsamt des Innern wird fortgeſetzt. Abg. Kaempf(Fr. Vp.) Wir ſind weit davon entfernt, uns im Gegenſatz zu den geſtrigen Ausführungen des Herrn Staatsſekretär zu ſtellen. Im Gegenteil, was in der letzten Zeit auf ſozialpolitiſchem Gebiet vom Reichsamt des Innern geleiſtet worden iſt, liegt in der Rich⸗ tung unſerer Anſchauungen, wenn es auch nur Anfänge von dem ſind, was wir verwirklicht wiſſen wollen. Bezüglich der Ver⸗ handlungen mit Frankreich hoffe ich, daß es zu einer Verſtändigung Das Zentrum hat dem Hanſa⸗Bund eine ſcharfe Abſage erteilt. Das iſt erſtaunlich, wenn man hört, aaß das Programm des Zen⸗ trums dem Ausgleich der Intereſſen aller Erwerbsſtände enthält, denn das iſt ja auch ganz genau das Programm des Hanſabundes. Auch er will eine gerechte Verteilung der Laſten aller Erwerbs⸗ ſtände. Das Zentrum betont ja immer, daß es das unterſtützen will, was uns alle eint, nicht das was uns trennt. Warum wollen Sie alſo das nicht auch in dieſem Falle tun? Der exwähnte Abgeordnete hat ferner von dem Andrängen des Publikums zu Käufen an der Börſe geſprochen. Das iſt richtig, hat aber ſeinen Grund darin, daß ſich allgemein die Ueberzeugung durchgeſetzt hat, daß die Verhältniſſe unſerer Induſtrie nach Ueberwindung des Rückſchlages eine Beſſerung erfahren haben. Er hat auch über Kartelle geſprochen. Ich kann den Nutzen der Kartelle nicht ver⸗ kennen. Durch Schiffahrtsabgaben würde die Produktion der Induſtrie verteuert werden. Wir wiſſen genau, daß wir die Agrarzölle nicht durch einen brüsken Eingriff auf einmal be⸗ ſeitigen können, aber allmählich müſſen ſie abgebaut werden. Das kann auch die Landwirtſchaft ohne Schaden ertragen. Unſere Ab⸗ hſatzgebiete müſſen erweitert werden. Die machtvolle Entwicklung des deutſchen Handels und der deutſchen Induſtrie muß mächtig gefördert werden.(Beifall.) 5 Das Haus vertagt ſich. 5 Der Vizepräſident Dr. Spahn beraumt die nächſte Sitzung auf Montag, 1 Uhr an: 1. Schleuniger Antrag der beiden Vize⸗ präſidenten, an Stelle des erkrankten Präſidenten Grafen Stol⸗ berg den Abg. Graf Schwerin⸗Löwitz(Konſ.) als Hilfs⸗ präſidenten zu berufen; 2. Reichskontrollgeſetz; 3. Etat des Reichs⸗ amts des Innern. Abg. Gothein(Fr. Vg.): 5 Wenn niemand widerſpricht, können wir die Wahl gleich vornehmen. Es widerſpricht niemand. Graf Schwerin⸗Löwitz iſt alſo als Hilfspräſident gewählt. Er nimmt die Wahl dankend an. 2 Im übrigen bleibt es bei der vorgeſchlagenen Tagesordnung. e die Schlußfolge⸗ Schluß 4% Uhr kemmen, und daß ein Zollkrieg mit Frankreich vermieden werde, Gegenüber den Bemer⸗ 1 verſucht, als ſie nach den Geſetzen der deutſchen Sprache ungen, was hier anſtän erlaube ich mir meinerſeits zu i * —.— ————— —— — * 1 Schreibmaſchinenarheiten Seite, 12. Genueral⸗Anzeiger. (Mittaghblatt.) Mannheſm, 21. Februar 1910 0 Unterricht. Gründl. Nachhilfe in allen Fächern erteilt Primaner d. Gymnaſ. Offerten unt. Nr. 25147 a. d. Expedition d. Bl. Fräulein erteilt frauzöſiſche u. italieniſche Stunden, nach neuer Methode. Erſtaunlich. Erſolg in ein. Monat. Anna Luiſi, Max Joſefſtraße 31, 3. Stock. 26081 5 Fermischtes. 5 Im Anfert. ſchrift. Arbeit, Nachtr. v. Büch., Uebern. v. Buchf. empf. ſ. kl. Gewerbtr. Walter Kroue, Beethoven⸗ ſtraße 10, V. 26131 Für Hausbeſther vom Januar bis 20. 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Die Bur⸗ ſchen hatten ſich auf Hinderniſſe vorbereitet und ſich bei dem Taglöhner Joſef Wöppel, den ſie in den Plan einweihten, einen Ochſenziemer und einen Meiſel entliehen. Doll und Kreider wur⸗ den zu 1 Jahr 8 Monaten, Wöppel zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Kohlenhändler Adam Leitner von hier, 37 Jahve alt, und der Taglöhner Heinrich Stahl, 40 Jahre alt, ſahen am Abend des 29. November v. J. in der Scheuer des Kohlenhändlers Jalob Göpfer in den Spelzengärten eine Futterſchneidemaſchine ſtehen, die ihr Wohlgefallen fand. Sie wollten ſie gleich mitneh⸗ men, die Maſchine war ihnen aber zu ſchwer; daher kamen ſie einige Tage ſpäter mit einem Karren wieder. Da war die Scheuertür mit Drahtſtiften vernagelt. Kurzerhand wurde die DTür aufgebrochen und die Maſchine auf dem Karren davonge⸗ fahren. Da es in der Abendzeit war, konnten ſie mit ihrer Beute ungehündert des Weges ziehen; um vor einer Entdeckung ſicher zu ſein, wurde der Maſchine, die übrigens Göpfer ſelbſt geliehen hatte, noch ein anderer Anſtrich gegeben. Am 2. Januar ſtahlen die Angeklagten für ihre Schweine noch ein Quantum Rüben im Werte von 12., wahrſcheinlich, um die Maſchine nicht einroſten zu laſſen. Die ſchon einigemal vorbeſtraften Angeklagten wer⸗ den zu einer Gefängnisſtrafe von je 1 Jahr und 2 Wochen ver⸗ Arteilt. Der 21 Jahre alte Schloſſer Philipp Reichlin⸗Knöff⸗ ker wurde am 16. v. Mts. von dem Matroſen Guſtav Kühn, der ihn freigehalten hatte, da er obdachlos war, mit auf den im Neckarhafen liegenden Kahn Eliſe genommen. Am anderen Mor⸗ gen war er verſchwunden und Kühn vermißte ſein Portemonnaie mit 10 Mark Inhalt. Der rückfällige Dieb wird zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 5 Monaten verurteilt. Gelegentlich der letzten Feudenheimer Kirchweihe fuhr der 19 Jahre alte Landwirt Friedrich Bentzinger im Trab in die vor dem Karuſſel verſammelte Menge. Dabei ſcheute das Pferd vor dem Karuſſel, ein Leitſeil riß und ein 5 Jahre altes Kind des Wirts Nikolaus Maſſinger wurde überfahren und er⸗ litt einen Schlüſſelbeinbruch. Vom Schöffengericht wurde Bentzinger zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Auf ſeine von 3 .⸗A. Dr. Ebertsheim begründete Berufung wird die Strafe heute in 30 Mark an Geld umgewandelt. Dem Taglöhner Valentin Helmreich in Schriesheim iſt die Wirtſchaft zum„Grünen Baum“ verboten. Trotzdem tauchte er, angeblich um ſeinem angegriffenen Bruder beizuſtehen, am Stephanstage um Mitternacht dort auf und ſchrie:„Der erſte, der ſich regt, den ſteche ich zuſammen!“ Alsbald wurde er gepackt, u. hinausgeworfen, wobei er den Wirt u einen gewiſſen Hauer mit der abgebrochenen Klinge ſeines Meſſers verletzte. Als ihn dann IIIn verkablen.N Nur 4 Damen! 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Vorſitzende den Tätigkeitsbericht, aus dem hervorging, daß das abgelaufene Vereinsjahr ein recht be⸗ friedigendes war. Trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe iſt die Mitgliederzahl um 16 geſtiegen und betrug am Schluß des Jahres 350. Unterricht wurde erteilt in Buchführung an 19, in Schönſchreiben an 20, in Geſchäftsaufſätzen an 11, in Steno⸗ graphie an 24, in Franzöſiſch an 21 und in Zuſchneiden für Schneider an 11 Teilnehmer. Vorträge fanden 7 ſtatt, darunter 4 mit Lichtbildern, bei ſehr ſtarkem Beſuch. Die ca. 2000 Bände zählende Vereinsbibliothek wurde von 97 Leſern benutzt, welche 972 Bände entliehen haben. Der Vorſitzende konnte mit Frenden berichten, daß der Bibliothek im Laufe des Jahres wertvolle Zu⸗ wendungen von Mitgliedern und Freunden gemacht wurden. Auch dem Vergnügen war ein beſcheidener Platz eingeräumt. Hierbei machte ſich beſonders die Geſangsabteilung, welche auf ca. 50 Sänger herangewachſen iſt, verdient. Der vom Kaſſier er⸗ ſtattete Kaſſenbericht zeigt eine Einnahme von Mk. 3961.74, denen Mk. 4093.98 Ausgaben gegenüberſtehen, darunter Mk. 726 für Krankenunterſtützungen, Mk. 805.55 für Unterrichts⸗ und Vor⸗ tragshonorare, Mk. 473.25 für Lokalmiete und Inſtandhaltung etc. Bei dem Mitgliedsbeitrag von 70 Pfg. pro Momat wäre es dem Verein nicht möglich, dieſe Ausgaben aufzubringen, wenn ihm nicht namhafte Unterſtützungen zur Seite ſtünden. Das Ver⸗ einsvermögen betrug am Schluſſe des Jahres Mk. 2920.06. Dem Bericht ſchloß ſich eine recht lebhafte Ausſprache der Mitglieder an, bei der insbeſondere gewünſcht wurde, daß mit den Vorar⸗ beiten zu dem im kommenden Jahre ſtattfindenden 50jähri⸗ gen Stiftungsfeſt frühzeitig begonnen werde, damit das Feſt einen würdigen Verlauf nehme. Die vorgenommene Vor⸗ ſtandswahl ergab die Wiederwahl der auszuſcheidenden Herren Frank. Geck, Ihrig, Morſch und Müller und die Neuwahl der Herren Lenz, Schindler und Schweitzer. Zum Schluſſe machte der Vorſitzende auf den am Montag, den 21. Februar in der Zentralhalle ſtattfindenden Lichtbilder⸗ vortrag des Herrn Adolf Möſer aus Karlsruhe über„In Paris“ aufmerkſam. * Allgemeiner Männlicher Krankenverein. In der am Montag abgehaltenen ordentl. Geueralverſammlung wurde der Rechnungsbericht für das Jahr 1909 vorgelegt. Darnach beziffern ſich die Einnahmen auf 10 545.48 und die Ausgaben auf 10 699.54% Es iſt mithin ein kleines Minus von 114.40 ½ zu verzeichnen, was bei der guten Fundierung der Kaſſe nicht in die Wagſchale fällt. Be⸗ trug doch das Vereinsvermögen Ende Dezember 1909 bei einem Stande von 25 Mitgliedern erſter Klaſſe und 274 Mitgliedern zweiter Klaſſe 32 880.29, was pro Kopf ausgerechnet einem Betrag von 57.30% bezw. 114.60 entſpricht. Dem Verwaltungsrat erteilte die Generalverſammlung einſtimmig Entlaſtung und wählte die ſtatuten⸗ gemäß ausſcheidenden Verwaltungsratsmitglieder, die Herren Heinr. Becker, A. Deißler, J. Kratzmann, Robert Obert und J. Schäſer, ein⸗ ſtimmig wieder. Rommunal politiſches. % Neuſtadt a.., 17. Febr. In der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung kam u. a. ein Beſchluß zuſtande, wonach ſich der Stadtrat der Reſolution anſchließt, die vor kurzem in einer In⸗ berhältniſſe gefaßt wurde. Dabei entwarf Stadtrat Dr. Mendel ein nichts weniger als voſiges Bild von den Zuſtänden im Innern unſeres Bahnhofes. Gänzlich unzureichende Räume, ſchlechte Beleuchtung und eine Reihe anderer Mißſtände würden zu Tage treten, wenn man einen Blick in die Bureauräume, wo die Beamten zuſammengedrängt ſitzen müſſen, werfe. Der Stadt⸗ rat ſtimmt daher auch einmütig der Reſolution zu, welche eine Verlegung des Güterbahnhofes und Erweite⸗ rung des Hauptbahnhofes verlangt. * Der Konſtanzer ſtädtiſche Vo ranſchlag für 1910 wurde in der letzten Stadtratsſitzung mit den gleichen Umlageſätzen wie im Vorjahr genehmigt. Es kommen alſo— vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes— wieden zur Erhebung: von 100 M. Liegenſchaftsſteuerwert und Steuerwert des Betriebsver⸗ mögens 44 Pfg., bon 100 M. Steuerwert des Kapitalbermögens 10 Pfg. von 100 M. Einkommenſteueranſchlag 2 M. 64 Pfg., begw. bei Einkommen aus öffentlichem Dienſtberhältnis 2 M. 50 Pfg. Das erfreuliche Anlvachſen der Steuerkapitaljen und der verhältnis⸗ mäßig günſtige Abſchluß des Rechmungsfahres 1909 machben es möglich, den Voranſchlag ohne Erhöhung der Umlage abzuſchließen, trotzdem die Stadtkaſſe 1910 einen Ausfall von 45 000 M. an Ver⸗ brauchsſteuer erleidet; ein weiterer Ausfall von wenigſtens 15 000 Mark iſt auf 1 Januar k. Is. zu erwarten. « In der Hanauer Stadtverordnetenſitzung wurde im Hin⸗ blick auf den am 1. April ds. Is. in Kraft tretenden Fortfall der ſtädtiſchen Fleiſchſteuer von insgeſamt M. 63 000 beſchloſſen, von der nach§ 11 des Kommunalabgabengeſetzes den Gemeinden zu⸗ ſtehenden Berechtigung, 8 Prozent von dem im Schlachthof inde⸗ ſtierten Kapital als Rente zu erheben, Gebrauch zu machen. Es wurden danach die Schlachtgebühren erhöht für Ochſen von M..50 auf M..50, für Kühe und Rinder von M. 225 auf.50, für Schweine von M..50 auf M..10, für Kälber und Schafe von M..60 bezw..55 auf M..10. * In Wiesbaden iſt gegen die vom Magiſtrat vorgeſchlagene Fiſchakziſe ein lebhafter Kampf emtbranmt. Auch die Handels⸗ kamrer bekämpft jetzt die Vorlage. Der Magiſbrat ſchätzt z. B. den Kaviarverbrauch auf 10 000 Kilo, verkauft ſind nur 2000 Kilo, der konſervierten Auſtern auf 10.000 Kilo, verkauft wurden aber noch keine 100 Kilo! Das Steuererträgnis würde ſich alſo bei kon⸗ ſerbierten Hummern um 2500., bei Kaviar um 16 000., bei friſchen Auſtern um 11000., bei konſervierten um 10 000 M. niedriger ſtellen, d. h. ſtatt 51 000., die der Magiſtrat allein bei dieſen Waren angenommen hat, würde die Akziſe 39 500 Mark weniger, alſo nur 11 500 M. ergeben. Aber auch dieſer Ertrag würde wohl fortfallen, denn nach Einführung der Steuer würden die Kaufleute dazu übergehen, Hummern, Kaviar, Auſtern ohne Verzolkung an der Grenze vom Aus land zu beziehen, um hier zu verzollen, weil dann nach dem Zollvereinigungsvertrag bon 1865 dieſe Waren von der ſtädtiſchen Akziſe befreit wären. Die Aachener Stadtperyrdneten beſchloſſen zur Deckung des Defigits im Haushaltetat die Erhöhung der Humdeſteuen, ferner der Baupolizeigebühren, ſowie als neue Steuern eine Wirt⸗ ſchaftskonzeſſionsſteuer, runig der Eintrittskartenſteuer beſchloſſen Hundeſteuer auf 20 M. erhöht. * In Fürth hat die Fleiſcherinnung an den Magiſtrat ein Ge⸗ ſuch um Aufhebung der ab 1. April 1900 beſchloſſenen Erhößung der Schlachthausgebühren gerichtet, anſonſt vom gleichen Tage ab eine Erhöhung der Fleiſchpreiſe um—5 Pfg, per Pfund erfolgen werde. Der Magiſtrat hat das Geſuch mig abgelehnt. 7 10, Seitenbau, 7 Jim⸗ ff 9g Zim., mer u. Küche billig zu 1U.25 Bad per verm. Näh. 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Das Material erlaubt es, Blöcke in jedem gewünſchten Umfſang zu brechen, was von Wichtigkeit iſt, da mit der Größe der Blöcke ihr Wert ſich ganz weſentlich erhöht. Ganz hervorragend iſt auch die Qualität der neuen Marmorſorten, von denen ſchon über 100 verſchiedene Sorten in den ſchönſten Färbungen feſt⸗ geſtellt ſind. Nach dem Urteil von Marmorſachverſtändigen wird ſich für dieſe teueren reichfarbigen Marmorſorten, die zur feineren Innendekoration gebraucht werden, ein ſehr hoher Preis, bis zu 1000 M. für den Kubikmeter, erzielen laſſen. Die Art der Gewinnung des ſüdweſtafrikaniſchen Marmors wir keine Schwierigkeiten ergeben, da die glatten, maſſiven Hügel einen Abbau zu ebener Erde geſtatten, während z. B. in Carrara das Material unter großen Schwierigkeiten in mit Geröll bedeckten Bergſchluchten ge⸗ wonnen wird. Der Transport bis zum Meere wird durch die unmittelbare Nähe der Staatsbahn und der Otavibahn, die beide auf der Strecke von Swakopmund nach Karibäb die Marmorfelder durchſchneiden, ſehr erleichtert. Die Aus⸗ beutung des Marmors wird von dem„Afrika⸗Koloniab⸗ Marmor⸗Syndikat“, das ſich zu dieſem Zwecke gebildet hat, mit Hilſe der modernſten Maſchinenanlagen betrieben werden, doch wird die Löſung der Arbeiterfrage große Schwierng⸗ keiten beretten. Man rechnet mit einem jährlichen Abbau von 9000 Kubikmeter im Verkaufswerte von nahezu 3 Mil⸗ lionem Mark. Es iſt abzuwarten, bemerkt die Umſchau hier⸗ au, oh die Wünſche und Erwartungen, die ſich an unſeren füdtweſtafrikaniſchen Marmor knüpfen, voll erfüllt werden. In geologiſcher Hinſicht iſt jedenfalls der in maſſiven Berg⸗ ketten auftretende Marmor von höchſtem Intereſſe, und es iſt auch wohl kaum daran zu zweifeln, daß in abſehvarer Zeit eime induſtrieſtle Verwertung diefes einzigartigen Natur⸗ ſchatzes möglich ſein wird. — Eine Umfrage über die Furcht. Mit einer eigenartigen Umfrage hat ſich die Revue an eine Reihe bedeutender Medi⸗ ziner und andere hervorragende Männer gewandt, indem ſie ſie aufforderte, ſich über das Phänomen der Furcht zu äußern, das heute micht nur in ſeinen normalen Formen, ſondern auch im krankhaft wervöſen Beängſtigungen eine ſo große Rolle im Gemütsſeben ſpiekt. Wunderliche Erſcheinungen eines un⸗ erklärlichen Angſtgeflühls werden uns von ſo manchen großen Männern berjchtet. Der Kaiſer Auguſtus, der Sieger von Actium, wurde von einem paniſchen Sckrerken ergriffen, wenn ein Gewitter ausbrach. Am häufigſten ſind ſolche Furcht⸗ gefühle bei Gelehrten: Erasmus wurde beim Anblick von Fiſchen, großen wie kleinen, lebenden wie toten, von einer wilden Furcht ergrifſen; wenn er einen ſauren Hering ſah. Gedanken, in irgend einen Laden eintreten zu müſſen. Ueber die Frage, ob ſolche ertvemen Furchtgefühle krankhaft find, wird unter den Beantwortern der Umfrage keine Einſtimmig⸗ keit erzielt. Ein großer Teil der Aerzte erklärt die Furcht für einen normalen Zuſtand, der als ein Reflex des tief im Menſchen eingewurzelten Schutzbedürfniſſes auftritt. Ztwei angeſehene Gelehrte, die Profeſſoren Graſſet und Lemesle, halten die gewöhnlichen Furchterſcheinungen für normale pſychiſche Vorgänge, deren Ausartungen freilich einen krank⸗ haften Charakter annehmen können. Durch ganz gering⸗ fügige Anläſſe kann eine ſolche Erregung hervorgerufen wer⸗ den, in der uralte ataviſtiſche Empfindungen wieder anklingen, Furchtgefühle, die in einer fernen Vorzeit ihre Berechtigung Hatten, als unſere Ahnen noch rings von Gefahren in der Umwelt umgeben waren. So hat z. B. Metſchnikow in einigen phyſiologiſchen Begleiterſcheinungen der Furcht die heute unnützen Rudimente von Handlungen machgewieſen, die bei den Vorvätern wohl ihren Nutzen hatten. So läßt die Gänſehaut noch heute eine Rauhigkeit entſtehen, die an ſtachlige Spitzen, an eine Art Abevehr gegen den Feind erinnert. Einige der Befragten erklären, daß ſie niemals Furcht gehabt hätten, während Theodore Reinach ſchreibt:„Man muß ent⸗ weder Tarkarin oder Siegfried ſein, um zu behaupten, daß man niemals im Leben Furcht gehabt habe. Der Mediziner Georges Hayem will das Gefühl der Furcht nur einmal in ſeinem Leben empfunden haben, und zwar in ſeinem zehnten Lebensjahre, als ein Blitzſchlag in den Kamin fuhr und er erſchreckt aufwachte. Die Mehrzahl aber einigt ſich dahin, daß man ſehr oft, in den verſchiedenſten Situationen des Lebens, Furcht empfindet, und die beiden Generale, die auf die Frage anworten:„Kann man tapfer ſein und doch Furcht haben?“ bejahen dies durchaus. Des öfteren wird dabei das Bei⸗ ſpiel des berühmten Feldherrn Turenne angeführt, der ſtets zitterte, wenn es in die Schlacht ging, aber im Feuer ſelbſt den unerſchrockenſten Mut zeigte. Der bekannte Dichter A. Capus knüpft an dieſe Anführung die Bemerkung, daß Tu⸗ renne nicht eigentlich Furcht, gehabt habe, da er Herr über ſeinen Willen blieb.„Die Furcht aber beſtehb gerade darin, daß man vor dem Inſtinkt der Selbſterhaltung kapituliert.“ Viktor Margueritte, der ſo prachtige und anſchauliche Schlachtenbilder entworfen und in ſeinen Dichtungen die Furrelit analyſtert hath, geſteht ein, daß er, ohne direkt furchtſam zu ſein, doch ſchon häufig Furcht empfunden habe. Er glaubt, aber, daß es möglich ſei, die Furcht zu bekämpfen.„Wenn man auch nicht jemanden von dem Fürchten heilen kann, ſo kann man doch mit Erfolg die Neigung dazu bei ſich unter⸗ drücken. Die Gewohnheit befreit z. B. von verſchfedenen Aongſten, ſo von denen vor der Fünſternis, vor dem Waſſer, vor Tieren. Ich glaube auch, daß die Ueberlegung, wenn man ſie übt, fähig iſt, die Furcht zu bekämpfen. Man wird vielleicht nie die Furcht unterdrücken, aber man wird ſie be⸗ herrſchen.“ Vielfach wird auch ſonſt die Meinung geäußert, daß eine Stärke des Willens und eine konſeguente Ausbil⸗ dung des Charakters die beſten Heilmittel gegen die Furcht ſind. — Diamanten in Meteorſteinen. In der jetzigen Zeit, da durch des Erſcheinen des Halleyſchen Kometen die allgemeine it auf die fernen Himmelskörper hingelenkt murde er franf. Der große Juſtus Sonliger kroch bei einem Aufmerkfamkeit Himmel zu ſehen ſein ſoll, weil wir dem Kopf des Kometen doch gar zu nahe kommen. Dieſe Erwartung wird zwar nicht in Erfüllung gehen, aber trotzdem beſchäftigen ſich die Gedanken vieler Menſchen jetzt mit dieſen kleinen Körpern, die ja durch jede Sternſchnuppe uns wieder in Erinnerung ge⸗ bracht werden. Wir wollen nun auf eine Datſache aufmerk⸗ ſam machen, die nicht allgemein bekannt ſein dürfte, nämlich das gelegentliche Vorkommen von Diamanten in den Mete⸗ oriten. Im Jahre 1887 wurde von ruſſiſchen Mineralogen ein Meteorſtein, der aus nickelhaltigem Eiſen beſtand, in Säure aufgelöſt, und unter der zurückbleibenden amor phen Kohle fand man auch einen farbloſen Diamanten von faſt 2 Millimeter Durchmeſſer. Drei Jahre ſpäter wurde auf einem Berge in dem amerikaniſchen Staate Arizong eine große Menge von meteoriſchen Trümmermaſſen gefunden, unter denen die ſchwerſten Meteoriten ungefähr 100 Kilo⸗ gramm wogen. Als nun eines der aufgefundenen Eiſen⸗ meteoriten mit Schmirgel angeſchliffen werden ſollte, gelang das nicht, die Schmirgelſcheibew wurden vielmehr in ganz kurzer Zeit abgenutzt. Eine genaue Unterſuchung ergab als Grund dieſer auffallenden Erſcheinung, daß ſich in der Eiſen⸗ maſſe eine Anzahl ſchwarzer, ſehr harter Körperchen ſand, die bei der chemiſchen und phyfikaliſchen Analyſe ſicher als Diamanten feſtgeſtellt wurden. Damit wurde der Fund der ruſſiſchew Mineralogen beſtätigt, daß Meteorſteine zurdeiben Diamanten führen können, ſie haben alſo einen ähnlichen Entwicklungsprozeß durchgemacht wie manche Geſteine unſerer Erde. — Richard Wagner und Bismarck. Aus dem Grinnerungen des Ballademkompomiftem Martin Plüddennann veröffentlicht Richeurd Vailtha im neueſten Heft, einer Wagner⸗Numarer, der öſterreichiſchen Zekßſchrift„Der Merker“ imtereſſaute Gin zelheſten m. a. ergählt er folgendes: Eimmal war Plüddemamm in Wahnfried beim Mit⸗ wagstiſch, als die Rede auf Bismarck kun, dem der Gerſt mit Wetrme als den größten deutſchen Staaltsmammn pries, Dir dam er aber bet Wagner ſchön an.„Es wird mir unbergeßlich ſein,“ erzähylt Phindde⸗ mann,„tras der geſchah. Wagmers Amſlitz betum ellvas Jupfter⸗ Harfbes, Uebermenſchliches, die mächtige Sbirn hob ſich und ſchwocl, die Auchen ſchoſſen Blätze.“ Und nun ſei eine gewabtige Rede los⸗ gegangen, die in lapidarer Weiſe alles zuf enfaßte, was ſich an begrüntdeten Gümpänden gegen die Politik des eiſernem Kamzlers vorbringem ließ. Insbeſondere erhob Wagnzer den Vormuerf, Bis⸗ marck habe üter der materiellen die geißtige Hultur des Delutſchen Reiches vernachſtäſſigt, für die idealen Juntereſſen des deutſchen Volkes micht genug Siem gehabt.„Er war fürchterlſch in Zorn urd ich ſaß ganz wiedergeſchmettert da. Als er dens merkke, wunde er aber gleich wieder fveundlich zuß mir. Plliddemarm ſehrieb dieſen Groll der Enttäuſchung Wagners über Bismarck in eigener Sache zu. Bismarck hatbe bei einem Beſürch des Meiſters, der der Fönderung Bayreuths durch das Deutſeke Reich galt, dieſe Bitte wach Diplomatenart in verbindlich⸗unverbindlicher Weiſe auf⸗ genommem, was Wagner als Zuſage auffaßte. Um ſo größer war nun ſein Umville, als das vermeintliche Verſprechen nicht gehgalten wurde.„Wagner vertrug alles, nur beine Lüge,“ ſagte Plüdde⸗ nemn.„Die Datſache der Ablehnungg hätte er reſigniert hin⸗ genommen. Aber daß jemand ſein getzebewes Wort micht einlöſte, empörte ihn aufs äußerſte. Dieſe Stimmung oder vielmehr Ver⸗ ſtimmurng Wacgners gegen Bismarik hielt allerdings nicht lange em und machte in einiger Zeit wiederum der Bewunderung für mhr Platz. Wagner hat ſtzäter ſogar bei ſtch daheim emen Lalt nf die Gefundheit des Kauzlers ausgebuncht. General⸗Anzeiger. Miſtgabfott) Mannheim, den 21. Februar 1910. zοοοοοοοοοοοοοοο, 1 2 Tr., ſehr ieeeeeeeeeeee N 2 85 gut— c 2 2 8 MWohnungen 971.17 mbl. gr. Balkon⸗ hne Störung des Berufs u. der Lebensweise?! 85 5Zimmerwoßg. J. St. Iim. 4 beſſ. Hru. 3. v. 26199 50 6 2 07 e e e e ee e e, éWemigen ue, bente bn, 2 Beethovenſtr⸗ 3(Oupierſel 1 öh k k— EMMA MACER; ebhlehndg 6 e Karnröhrenerkrankungen 5 ſof. os. ſp.z. vern. Näh. pafk. r. 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