GBadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30 Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahime für das Mittagsblatt Morgens ½% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung —3* 2¹8 Nr. 85. Montag, 21. Februar 1910. 8. ordentlicher Vertretertag der fung⸗ liberalen Nereine in Baden. J. W. Bruchſal, 19. Febr. Zweiter Tag.“ Oeffentliche Verſammlung. Die Sitzung wird pünktlich halb 10 Uhr im Reſtaurant Krämer eröffnet. Vorerſt werden die geſtern zurückgeſtellten Wahlen vorge⸗ nommen. Der Wahlvorſchlag des Vorſtandes geht dahin, zu wählen als 1. Vorſitzenden Rechtsanwalt Frey⸗Karlsruhe, 2. Vor⸗ ſitzenden Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe, Schriftführer Regiſtrator Jacob⸗Karlsruhe, Kaſſier Prof. Burkart⸗Bruchſal, Bei⸗ ſitzer Kammerſtenograph Frey. weitere Beiſitzer: Notar Hu⸗ gelmann⸗Bretten, Stiftungsverwalter Lohr⸗Konſtanz, Hauptlehrer Maier⸗Mannheim, Rechtsanwalt Singho ff⸗ Heidelberg, Rechtsanwalt Möſſinger⸗Radolfzell, Säger⸗ Villingen, Hofſchuhmachermeiſter Bea⸗Freiburg, Fabrikant Suedes⸗Pforzheim. Die vorgeſchlagenen Herren wurden einſtimmig gewählt. Darauf erſtattete Herr Dr. Blauſtein⸗Mannheim ſein Referat: Haben wir noch ein gleiches Wahlrecht zum Reichstag? Hier in Bruchſal hat zuerſt einſtmals die Bauernbefreiung eingeſetzt und die franzöſiſche Revolutionsbewegung übergegrif⸗ fen. Der Biſchof, der ſeinerzeit hier reſidierte, übte ſein Regi⸗ ment ſo aus, daß ſelbſt die geknechteten Bauern das nicht aus⸗ hielten und ſich empörten. Die Entwicklung iſt dann über ganz Deutſchland gegangen, bis zu unſerem Reichstagswahlrecht. Wir find zu der Ueberzeugung gekommen, daß wir mit dem Recht zu erziehen. Vom Reichskanzler iſt geſtern geſagt worden, daß recht erfolgen werde. Ein Kampf um dieſes Recht würde zur Folge haben, daß das Reich wieder zerfallen würde. Redner er⸗ läutert dann den Zweck des Wahlrechts. Wir haben ja ſchon vor einiger Zeit denſelben Vortrag ausführlich gebracht und können uns darum heute kurz faſſen. Das Reichstagswahlrecht iſt kein ideales Wahlrecht. Ein ſolches gibt es nicht. Einem Plural⸗ -wahlrecht ſtehe ich ſkeptiſch gegenüber. Ein Mann wird durch Doktor⸗Titel, Einjährigen⸗Zeugnis ete. nicht politiſch geſchulter. Im preußiſchen Landtag haben die Parteien in der Kommiſſion dieſe Faſtnachtsſcherze abgelehnt. Solche Unterſcheidungen haben viel Gehäſſigkeit zur Folge. Doch das Pluralwahlrecht kommt auch im Reichstagswahlrecht zum Ausdruck durch die Einteilung der Wahlbezirke. Die 15000 konſervativen Stimmen haben eine Wirkung von 400 000 Stimmen. Auch die geheime Ausübung des Wahlrechts wird geſchmälert einesteils durch die Großgrund⸗ beſitzer in Oſtelbien und die Geiſtlichkeit. Dieſe ſuchen die Wahlen zu ihren Gunſten zu beeinfluſſen. Das Pluralwahlrecht hat ſich deutlich bei der Abſtimmung über das Erbſchaftsſteuer⸗ geſetz ergeben. Die Parteien, die die meiſten Abgeordneten, aber die wenigſten Wähler haben, haben geſiegt. Die Wahlkreisein⸗ teilung beſteht noch aus der Zeit der landwirtſchaftlichen Haupt⸗ ſtruktur des Reiches. Dieſes hat ſich gedreht. Die Entwicklung hat den Agrarſtaat zu einem vorwiegenden Induſtrieſtaat ge⸗ macht. Auch den klerikalen Bezirken in Bayern iſt ein größerer Einfluß gegeben. Ebenfalls bei dem Vorgehen gegen die Polen iſt nicht daran gedacht worden, daß ihnen das Reichstagswahlrecht geſchmälert wurde. Wir wollen nun der landwirtſchaftlichen Be⸗ EFEEECE————— eine hohe Pflicht übernommen haben, das Volk zur Ausübung von ſeiten der Regierung kein Angriff auf das Reichstagswahl.⸗ Wahlkreiſen? e) (Abeudblatt.) völkerung in Oſtelbien ein freieres Wahlrecht geben, durch Be⸗ ſeitigung der Gutsbezirke. Die Aufteilung der Fideikommiſſe muß erfolgen. Die Großgrundbeſitzer in Oſtelbien haben eine Bevöl⸗ kerung von 3 Millionen aus ihren Bezirken vertrieben. In den Städten ſind dann die Eingewanderten in dem Reichstagswahl⸗ recht geſchmälert worden. Die landwirtſchaftliche Bevölkerung hat ein zehnfaches Uebergewicht. Die Folge iſt, daß der kleinere Teil über die Verwendung der Steuern der Mehrzahl verfügt. Das ſahen wir in der Erbſchaftsſteuer. Der Redner belegt das falſche Stimmenverhältnis durch Zahlen, die wir ſchon früher mitgeteilt haben. Eine neue Wahlkreiseinteilung mit Verhält⸗ niswahl iſt anzuſtreben. Die entſittlichende Wirkung von Wahl⸗ bündniſſen wird dann vermieden und es können wieder bedeu⸗ tende Männer in den Reichstag gewählt werden. Der Rückgang des Parlamentarismus iſt nur dem falſchen Stimmenverhältnis zuzuſchreiben, und daß es faſt nur auf Umwegen möglich iſt, in den Reichstag zu kommen. Es wurde nun von den National⸗ liberalen angeführt, daß eine Neueinteilung der Wahlkreiſe nur der Sozialdemokratie zum Vorteil gereicht. Dem möchte ich ent⸗ gegenhalten, daß die Sozialdemokratie auch in den großen Städten bei der letzten Reichstagswahl nur die Hälfte der Wähler gehabt hat. Die nationalliberalen Kreiſe haben es häufig an Initiative fehlen laſſen. Es iſt notwendig, daß wir große Probleme in die Mitte der Politik ſtellen und das iſt die Ver⸗ hältniswahl. Durch die Wahlkreiseinteilung beſitzen die Konſer⸗ vativen in den ländlichen Bezirken und das Zentrum in den klerikalen Bezirken feſte Sitze. Der Kampf ſpielt ſich im allge⸗ meinen immer nur zwiſchen dem Liberalismus und der Sozial⸗ demokratie ab. Durch eine Verhältniswahl würde eine gerechtere Verteilung der Sitze erfolgen.(Brapo.) Die Verhältniswahl für die Zweite badiſche Kammer erſtattet von dem Kammerſtenographen Herrn E. Frey⸗Karls⸗ ruhe. Seinem Vortrage lagen folgende Leitſätze zu Grunde: A. Kritik des jetzigen Zuſtandes: 1. Das Wahlrecht zur Zweiten bad. Kammer iſt, ſoweit als wünſchenswert, demokratiſtert. Seine Wirkung iſt infolge der gerechteren Wahlkreiseinteilung gerechter als die des Reichstags⸗ wahrechtes. 2. Trotzdem iſt es hinſichtlich des Wahlmodus ver⸗ beſſerungsbedürftig, weil es nicht auf den Schutz der Minderheit bedacht iſt, geſchweige denn Gewähr bietet, daß die Volksvertre⸗ tung ein Spiegelbild des Volkswillens dadurch darſtellt, daß die politiſche Struktur der Zweiten Kammer der politiſchen Struktur unſeres Volkskörpers entſpricht. 3. Die Unvollkommenheit der Wahlart hat die politiſchen Parteien zu Gegenmaßregeln gezwun⸗ gen(Wahlbündniſſe), die neben günſtigen Wirkungen auch em⸗ pfindliche und auf die Dauer unerträgliche Schäden im Gefolge haben, ohne die Mängel des Wahlmodus ausgleichen zu können. B. Beſſerungsvorſchläge. 4. Verſuche, das Wahlrecht in der Richtung einer ausgeſpro⸗ chenen Minderheitsvertretung umzugeſtalten, ſind als ungenügend abzulehnen. 5. Eine durchgreifende Abſtellung der Mängel des Wahlmodus iſt nur bon der Einführung der Verhältniswahl für das ganze Land zu erwarten. 6. Wie die Verhältniswahl für unſer Land am beſten zu geſtalten wäre, bedarf gründlicher Prü⸗ fung. Es ſind hauptſächlich folgende Fragen zu löſen: a) Einer⸗ Wahl oder Liſten⸗Wahl? p) Falls Einer⸗Wahl: ſollen die privi⸗ legierten Wahlkreiſe erhalten bleiben? c) Ein Wahlkreis oder Teilung des Landes in 4 bis 14 Wahlkreiſe? d) Falls mehrere Wahl⸗ kreiſe: Ausſcheidung der größeren Städte zu einem oder zwei Wie wird das Wahlergebnis feſtgeſtellt? f) Falls mehrere Wahlkreiſe: werden die überſchüſſigen Stimmen der Wahlkreiſe unter ſich wieder vereinigt? Falls ja: zählen ſie nur für die Partei oder für den einzelnen Kandidaten? 8) Wer gilt als gewählt? h) Wie werden einzelne vorzeitig ausgeſchiedene Abgeordnete erſetzt? Herr Frey führte weiter aus: Das badiſche Landtagswahlrecht iſt als allgemeines, gleiches, geheimes und direktes dem Reichstagswahlrecht gleich. Eine weitere Demokratiſierung durch Herabſetzung des wahlfähigen Alters oder der Einführung des Frauenſtimmrechts iſt z. Zt. nicht wünſchenswert. Praktiſch wirkt unſer Landtagswahlrecht aber gerechter als das Reichstagswahlrecht, weil unſere Wahlkreis⸗ einteilung gerechter iſt. Beiden Wahlrechten gemeinſam iſt das mangelhafze Wahlverfahren nach dem Syſtem des Hälftenmehrs. Dieſes führt zur brutalen Vergewaltigung der Minderheit durch eine abſolute Mehrheit, oder einer relativen Mehrheit durch ver⸗ einigte Minderheiten. Das widerſpricht der Gerechtigkeit und verhindert, daß die Volksvertretung ein möglichſt getreues Spie⸗ gelbild des Volkswillens dadurch darſtellt, daß die politiſche Struk⸗ tur der Zweiten Kammer der politiſchen Struktur unſeres Volks⸗ körpers entſpricht. Beim Syſtem des Hälftenmehrs handelt es ſich im Wahlkampf um Alles oder Nichts; daher die übermäßig leidenſchaftlichen Wahlkämpfe. Daß die Ungerechtigkeit im ein⸗ zelnen Wahlkreis ſich durch das Ergebnis in anderen Wahlkreiſen wieder ausgleiche, iſt unrichtig. Beiſpielsweiſe hat die national⸗ liberale Partei in Baden bei der Reichstagswahl 1890 31,3 Pro⸗ zent aller Stimmen aufgebracht und war damit die ſtärkſte Par⸗ tei, brachte aber nicht einen einzigen Kandidaten zum Sieg. Der Einwurf, daß es auf die Zahl der Abgeordneten nicht ankomme, mung im Parlament die Stimmen gezählt werden und allen Umſtänden verhindert werden ſollte, daß hint,* beit der Volksvertreter nur die Minderheit der Wählerſche Das geſetzlich gleiche Wahlrecht der Staatsbürger darf nie das Wahlverfahren in ein tatſächlich ungleiches verw den. Die Gleichheit des Wahlrechts erſchöpft ſich nich daß jeder Wähler einen Wahlzettel zur Urne tragen dar bedeutet die Gleichberechtigung aller Wähler, an der Zuſar ſetzung der Volksvertretung und damit an den durch Ausdruck kommenden Willen des Volkes materiell teilz Ein Wähler aber in einem Wahlkreis, in dem eine ge Partei eine ausgeſprochene Mehrheit beſitzt, iſt ſein Leb vom materiellen Wahlrecht ausgeſchloſſen. Das Syſtem des Hälftenmehrs iſt für ſich unge braucht zur Ergänzung die Stichwahl, die bei der Parteizerſplitterung immer größere Bedeutung gewon Bei der letzten Landtagswahl fiel in 35 Wahlkreiſen ſcheidung erſt im zweiten Wahlgang. Die Stichwahl zwir Wahlbündniſſen. Dieſe, ſind zu rechtfertigen zwi Parteien der gleichen Seite des Parlaments, andernfalls ſin widernatürlich; ſie ſind aber auch höchſt unangenehm, ſchwie und verantwortungsvoll zwiſchen Parteien, die ſo weit vonein⸗ ander entfernt ſind wie die nationalliberale und die ſozialdemo⸗ kratiſche. Sie machen die Wählerſchaft nach und nach kopfſchen und ſtoßen ſie ab, zumal die Reichstagswahlen bislang immer unter ganz anderen Geſichtspunkten zu vollziehen waren, als die Landtagswahlen. Die Stichwahlbündniſſe ſind aber praktiſch eine Notwendigkeit, um die Mängel des Wahlverfahrens zu mildern. Feuilleton. Die Reſidenz der Frauen. Vm. Ehriſtianſa, Februar 1910. Die norwegiſchen Patrioten ſind von ernſter Sorge erfüllt. Nach den unlängſt bekannt gewordenen Ergebniſſen der letzten Stor⸗ thingswahlen unterliegt es nämlich keinem Zweifel, daß die ſeit Jahren beobachtete Ueberhandnahme der weiblichen Bevölkerung nachgerade für die andere Hälfte der norwpegiſchen Menſchheit — die nach Ibſens Behauptung bekanntlich nie die ſtärkere war— bedrohlich zu werden beginnt. Schon bei der im Jahre 1900 vor⸗ genommenen Zählung konnte die Tatſache feſtgeſtellt werden, daß bon den 226 000 erwachſenen Einwohnern, die damals im Weich⸗ bilde der norwegiſchen Hauptſtadt ihren Wohnſitz hatten, nicht weniger als 123 000 auf das ſchöne Geſchlecht entfielen, während die männliche Bevölkerung ſich mit der beſcheidenen Quote von 108 000 begnügen mußte. Man ließ es damals bei der Annahme bewenden, daß es ſich um eine zufällige und vorübergehende Er⸗ ſcheinung handle, wie ſie in Großſtädten mit ſtark ſchwankender Berölkerungsgiffer eben nicht ſelten vorzukommen pflegt. Indeſſen bwurde dieſer Optimismus ſchon durch die nächſtfolgende Zählung von 1905 gründlich widerlegt, denn es ergab ſich ein Verhältnis der beiden Geſchlechter von 124 000 zu 98 000, alſo nahezu von 4 zu 3. Damals war man geneigt, das abnorme Zahlenverhältnis mit den Geſchehniſſen des„voten Jahres“— Unionskriſe, Kriegs⸗ rüſtungen, Kriegsfurcht und dadurch hervorgerufene Maſſenaus⸗ wanderung der männlichen Vevölkerung und dergl. m.— in urſäch⸗ lichen Zuſammenhang zu bringen und auf Beſſerung zu rechnen. Eitle Hoffnung! Fünf Jahre ſind ſeither wiederum ins Land gegangen, und die weibliche Ueberzahl hat weitere Fortſchritte ge⸗ macht, woraus denn, da inzwiſchen auch in der Bevölkerungszu⸗ mahnte im allgemeinen eine Stockung eingetreten iſt, von peſſi⸗ miſtiſchen Gemütern der Schluß gezogen wird, daß die männliche Bebölkerung Chriſtianias offenbar im langſamen Ausſterben be⸗ gviffen ſei. Geht die Geſchichte ſo weiter, ſo läßt ſich am Ende auch ohne ſtatiſtiſche Logarithnren ausrechnen, wann wir dem Ideal des männerfreien Amazonenſtaates als einer endgültig be⸗ ſiegelten Tatſache entgegenzuſehen haben. Eine verlockende Perſpek⸗ tive für die kontinentalen Bewundever nordiſcher Walkürenſchön⸗ heit und doch— aller Galanterie zum Trotz— eine betrübliche Tatſache. Obendrein nimmt die letzte amtliche Statiſtik nur auf Perſonen im offiziellen Mündigkeitsclter Rückſicht, denen der Sborthingsbeſchluß von 1907 den Zutritt zu den Wahlurnen er⸗ öffnet hat. Käme auch die halbe und dreiviertelswüchſige Jugend mit in Betracht— das Ergebnis würde noch niederſchmetternder ſein. Und damit noch nicht genug! Statiſtiſche Wahrheitsſucher verkünden uns, daß die norwegiſchen Damen unter allen euro⸗ päiſchen Geſchlechtsgenoſſinnen ein Lebensalter erreichen, das das⸗ jenige der Herrenwelt um ein volles Viertel überragt, Fünfund⸗ gtbanzig Points alſo hätte die Norwegerin von der Wiege an ihrem männlichen Stammesgenoſſen im Kampfe um die Lebens⸗ dauer voraus: der Vorſprung iſt zu gewaltig und wichtig, um zu einer ernſthaften Konkurrenz zu ermutigen, die zuguterletzt doch nur zu einem neuen Rekorde der weiblichen Beharrlichkeit hinführen würde. Fünfundzwanzig Points! Kann man es allen wahrhaften Patrioten verdenken, wenn ſie dafür plaidieren, daß bei der bebor⸗ ſtehenden Erteilung des paſſiven Wahlrechts für die Frauen eine doppelte Altersgrenze feſtgeſetzt werde? Eine Alters⸗ grenze nach„unten“ und eine„nach ben“, die wenigſtens die allerreifſten Jahrgänge aus den Regionen des Altjungfertums vor der Verſuchung ſchützt, ihrem Grimm gegen die treuloſe Männer⸗ welt auch verfaſſungsmäßigen Ausdruck zu verleihen Die Vorträge von Profeſſor Drews verdienen vielleicht nicht ſowohl eine ernſte Widerlegung, als eine ſcherzhafte, die mit den⸗ ſelben Mitteln arbeitet. Eine ſolche findet man in einer geiſtvollen Arbeit, die ſeinerzeit Prof. v. d. Hagen über das Thema: Hat * Leben den Mythebildnern vorbildlich für ihre Arbeit geweſen iſt. Luther gebebte veröffentlicht hat. v. d. Hagen führt die Uebe „kritiker ſo gründlich ab, daß ſeine Ausführungen gerade fetzt 7 tbeveſſe erregen werden. Es gehört zu der hohen Aufkläru 8 tiefen Gelehrſamkeit unſever Tage, ſo ſagt er, daß manches Märchen. manche Legende, die bisher als Tatſache galt, als ſolche entlarb werde. So ſei auch alles, was über Luther kerichtet werde, nur Mythe. Die Leute, die ein Intereſſe an ihver Entſtehung un breitung hatten, knüpften an die bekannte Prophezeiung von Hu s an:„Heute bratet Ihr eine Gans. Ueber hundert Jahre abe⸗ ein Schwan kommen, den ſollt Ihr wohl ungebraten laſſen.“ S der Tag der angeblichen Geburt Luthers, der Martins u. guf die Beziehung zur Gans(Hus) hin. In Eisleben, ei die durch ihren Namen den Uebergang vom flarren Tode zu bezeichnet, ließ man ihn geboren werden, und zwar als Sohn eine Bergmanns. Das ſollte natürlich ſymboliſieren, daß er die ver⸗ grabenen und verſunlenen Schätze des wahren Glaubens ans gebracht habe. Die belannte Erzählung von bem Blitzſtrahl, der jo mächtige Einwirkung auf ſein Leben gehabt habe, iſt ſelbſt ſländlich nur der Bekehrungsgeſchichte Pauli nachgebildet, deſſen In Wiltenberg, der Heimat der Fauſtſage, läßt man ihn die Theſen anſchlagen, weiß aber, daß von der Univerſität Wittenberg bei ihrer Gründung die Prophezeiung ausgeſprochen wurde: es würde von einem weißen Berge einſt alle Welt Weisheit empfangen! — Der Zuſammenhang mit Hus und Prag, das ja am weißen liegt, iſt lar. Daß er den Ablaß bekämpft habe, ſein Auf⸗ reten gegen Tetzel iſt ſchon deswegen legendariſch, weil der Opfer⸗ kaſten Tetzels an mehreren Orten zugleich gezeigt wird. Ueberhaupt hal der angebliche Luther immer an Orte zu tun gehabt, mit denen ſich die Sage mit Vorliebe beſchäftigle. In Augsburg rete ihat, wie erzählt wird, der Weber Lauzemantel; offenbar iſt da nichts anderes, als der Teufel mit dem Wundermante! Fauſtſage. In Worms tritt er ſiegreich guf und er an Siegfried, der in dem Reckenkampfe des Roſe und eine Aue, die Roſengarten genannt wird, liegt gekänmpft hat. Gewappnete haben ihn dann entrückt wobenen Wartburg. Hier ſtattet ihm der Teufel 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Februar. Ihr Inhalt iſt ein freiwilliger Proporz hinſichtlich einer Anzahl gefährdeter Wahlkreiſe. Stichwahlbündniſſe ſind aber nur ein unſicherer Notbehelf. Daher iſt das Wahlverfahren ſo umzuge⸗ ſtalten, daß die Stichwahl wegfällt. Mit Einer⸗Wahlkreiſen und Hälftenmehr iſt dies nicht zu erreichenn. Zweier⸗Wahlkreiſe mit relativer Mehrheit mildern die beſtehenden Mängel, beſeitigen ſie aber nicht. Dasſelbe iſt der Fall bei anderen Syſtemen einer ſog. Minderheits⸗ vertretung durch künſtliche Schwächung der Mehrheit oder künſtliche Stärkung der Minderheit Eine durchgreifende Abſtellung der Mängel des jetzigen Wahlverfahrens iſt nur von der Ein⸗ führung der Verhältniswahl(Proportionalwahl) zu erwarten. Ihre Vorteile ſindzzfolgende: Wahlkreis⸗ geometrie iſt unmöglich. Die Konſtruierung von Wahlkreiſen, die nicht zuſammengehören, lediglich nach der Bevölkerungszahl, iſt unnötig. Sie ſichert nicht nur eine Minderheitsvertretung im Sinne der Verhinderung einer brutalen Vergewaltigung von Minderheiten durch eine übermächtige oder zwei verbündete und in der Verbindung übermächtige Parteien, ſondern gerechte Ver⸗ tretung aller Wählergruppen nach ihrer Stärke im Lande. Volks⸗ ſtimmungen und Mißſtimmungen werden viel ſchneller und leich⸗ ter zum Ausdruck kommen, ohne daß eine Pulveriſierung der po⸗ litiſchen Parteien zu befürchten wäre. Jedem Wähler iſt ein materielles Wahlxecht geſichert. Der Wahlflauheit wird entgegen⸗ gearbeitet, keine Stimme geht verloren. Die Entſcheidung über die Anzahl der Sitze einer Partei wird nicht, wie es öfters der Fall iſt bei ſehr kleinen Mehrheiten in den einzelnen Wahlkrei⸗ ſen, in die Hand einiger weniger, zudem vielleicht faſt intereſſen⸗ loſer, wenig intelligenter oder gar beſtechlicher Perſonen gelegt. Bei Liſtenwahl iſt es für die Parteien leichter möglich, die nötigen Arbeitskräfte unter Berückſichtigung ſämtlicher Erwerbsſtände in die Kammer zu bringen; der Ruf nach dem„Mann aus dem Be⸗ zirke“ wird nicht mehr ſo ſehr die ungeſunde Rolle ſpielen wie bisher, ohne daß die Bodenſtändigkeit der Abgeordneten aufge⸗ höben zu werden braucht. Unnatürliche Wahlbündniſſe unter⸗ bleiben weil wertlos. Der Wahlkampf verliert an Leidenſchaft⸗ lichkeit. Die Einführung der Verhältniswahl bloß für die Städte, in denen mehrere Abgeordnete zu wählen ſind, beſei⸗ tigt die Schwierigkeiten nur für dieſe Städte und ſchafft zwei ganz verſchiedene Wahlarten. Die Verhältniswahl iſt daher für das ganze Land einzuführen. Ohne ſich für die Zukunft zu binden, ſchlägt der Redner fol⸗ gendes Wahlverfahren vor: Ungefähr 8 Wahlkreiſe, um allen Landesgegenden Vertretung in der Zweiten Kammer zu ſichern und die Abgeordneten bodenſtändig zu erhalten. Auf Grund der Wählerliſten beſtimmt die Zentral⸗ inſtanz(Landeskommiſſär, amtlicher Landeswahlausſchuß), nach der Methode Hagenbach⸗Biſchoff, wie viel Abgeordnete jeder Wahlkreis wählen darf. In jedem Wahlkreis ſtellen die Wählergruppen ihre Kandidatenliſten auf und reichen ſie mindeſtens 10 Tage vor der Wahl dem Wahlkommiſſär des Kreiſes ein, unterſchrieben von mindeſtens 100 Wahl⸗ berechtigten. Die Einreicher der Liſten leine Liſte darf auch einen einzigen Namen enthalten) können dieſe als ver⸗ bhunden erklären mit Liſten in anderen Wahlkreiſen; ſo werden die Parteiliſten ſämtlicher 8 Wahlkreiſe zuſammengehängt, um die Vorteile zu genießen, die die Zuſammenfaſſung des ganzen Landes in einem einzigen Wahlkreis bieten würde. Giltige Stimmen können nur für Kandidaten abgegeben werden, die auf einer der eingereichten und veröffentlichten Liſten des Wahlkreiſes ſtehen. Einnamige Wahl, nicht Liſtenwahl. Als Wahlzettel werden die eingereichten Liſten des Wahlkreiſes benutzt. Der Wähler be⸗ zeichnet auf dem Stimmzettel denjenigen Namen, dem er ſeine Stimme gibt. Das Ergebnis wird in den Wahlbezirken wie bis⸗ Her feſtgeſtellt und dem Wahlkommiſſär des Kreiſes übermittelt. Dieſer ſtellt nach dem Verfahren von Profeſſor Hagenbach⸗Biſchoff feſt, wie oft der Quotient(Stimmenzahl geteilt durch die Zahl der zu wählenden Abgeordneten plus 1) von den einzelnen Liſten erreicht iſt. wieviele Sitze ſie alſo erhalten haben und welche Kan⸗ didaten als gewählt zu erklären ſind. Für die Kandidaten wird ein Quorum(Mindeſtſtimmenzahl) von einem Viertel des Quo⸗ tienten beſtimmt, um für gewählt erklärt werden zu können. Die Wahlkommiſſäre der Kreiſe übermitteln ihr Ergebnis dem Lan⸗ deswahlkommiſſär. Dieſer berechnet den Quotienten für das Land, vergleicht dieſe endgültige Zuteilung der Sitze an die Liſten mit der durch die Wahlkreiſe bereits erfolgten Verteilung, über⸗ weiſt die Reſtmandate an die Liſten, die Anſpruch darauf haben, und erklärt diejenigen noch nicht für gewählt erklärten Kandidaten der betr. Liſten, welche die höchſte Stimmenzahl haben, für ge⸗ wählt. Aber auch hierbei iſt Bedingung, daß ein Kandidat, falls er in mehreren Wahlkreiſen auf einer Liſte ſtand, in einem der Wahlkreiſe das Quorum erreicht hat. Die Parteien können untereinander auch ein Kartell ſchließen. In dieſem Falle berechnet der Landeswahlkommiſſär erſt, wieviel Sitze auf das Kartell entfallen, und nimmt dann erſt die Zuteilung auf die einzelnen Parteiliſten vor. So wäre es möglich,. daß z. B. ſämtliche Parteien der Linken und ebenſo der Rechten unter ſich ein Kartell ſchließen würden um zu verhindern, daß infolge der Parteizerſplitterung die Gegenſeite einen Sitz mehr erhält, als ihr nach der Stimmenzahl des Landes anteilig gebührt. Für die Wahlkreiseinteilung bleibt die Frage offen, ob die großen Städte zu einem oder zwei eigenen Wahlkreiſen vereinigt werden ſollen. Der Fortſchritt der Verhältniswahl gegenüber dem gegen⸗ wärtigen Wahlverfahren iſt ſo groß und ſie iſt ſo gerecht, daß man erwarten ſollte, daß ſämtliche Parteien auf ihre baldige Verwirk⸗ lichung hinarbeiten. Nun wird in die Diskuſſion eingetreten. Heimann⸗Kreuſer⸗Köln. Wir haben zu viel Parteien. Das Beſtehen der vielen kleinen Parteien iſt ſehr zu bedauern, denn wir werden dadurch verhindert, den richtigen Aufſchwung zu nehmen. Darum iſt die Fuſion der Linksliberalen auch von uns National⸗ liberalen ſehr zu begrüßen. Der Redner beſpricht dann die Wahl in Mühlheim⸗Wüpperfurth. Das Markante an dieſer Wahl iſt, daß ein ſonſt ſicherer Wahlkreis ins ien geraten iſt. Das Anſchwellen der ſozialdemokratiſchen Stimmken iſt auf die Reichsfinanzreform und die preußiſche Wahlrechtsvorlage zurückzuführen. So iſt auch das Abnehmen der liberalen Stimmen zu verſtehen. Dazu kommt, daß die Chriſtlichſozialen, die eine ganz zweckloſe Sonderkandidatur auf⸗ geſtellt hatten, den Kampf mit einer Gemeinheit führten, die ohne Beiſpiel iſt. Der Redner beſpricht dann die preußiſche Wahlrechts⸗ vorlage. Hier müſſen die Hebel eingeſetzt werden. Die geheime Wahl und die Wahlkreiseinteilung iſt feſt anzuſtreben. Man kann es durch⸗ aus verſtehen, daß, nachdem die Regierung eine ſolche Vorlage ein⸗ gebracht hat, die Sozialdemokraten zu Demonſtrationen geſchritten ſind.(Sehr richtig.) Der Redner führt dann weiter aus, daß die Indu⸗ ſtriellen im Rheinland nicht ſo reaktionär geſinnt ſind, wie ſie geſchil⸗ dert werden. Sie ſeien ſogar ſehr ſortſchrittlich. Nur befürchten ſie, und deshalb ſind ſie gegen die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen, daß das Tempo der Sozialpolitik zu raſch eingeſchlagen wird, und dadurch eventuell der Wettbewerb erſchwert werde. Nur ſo müſſe man die preußiſchen Nationalliberalen verſtehen in ihrer Stellung zum Wahlrecht. Redner bittet, daß die badiſchen Jung⸗ liberalen ſich dem Reichsverbande anſchließen möchten. Das Streben des Reichsverbandes der Jungliberalen ginge dahin, den Liberalis⸗ mus überall zu ſtärken.(Bravo.] Die ſchwierige Stellung der Jung⸗ liberalen in Preußen müſſe man berückſichtigen; aber ſie hätten mit den Süddeutſchen das gleiche große Ziel, die Maſſen kulturell und politiſch zu heben. Dr. Bielefeld⸗Freiburg ſpricht den Kölner Freunden die Sympathie der Badener Jungliberalen aus. In der Frage des Wahlrechts iſt er der Auſicht, daß ein Rütteln au dem Reichstags⸗ wahlrecht den Beſtand des Reiches gefährde. Es drehe ſich doch nur darum die jetzige Majorität im Reichstage zu erſchüttern. Das müſſe geſchehen durch eine neue Wahlkreiseinteilung. Dieſe müſſe auf Grund des§ 5 des Wahlgeſetzes verlangt werden. Nur hierauf ſei die ganze Aufmerkſamkeit und Stoßkraft zu konzentrieren. Eine Proporzwahl wäre nur auf Grund der neuen Majorität zu erhalten. Provatdozent Dr. Gmelin⸗Freiburg ſchließt ſich den Bedenken des Vorredners hinſichtlich eines neuen Reichstagswahlrechts an. In Frankreich ſei das Proporzionalwahlrecht aus guten Gründen zurück⸗ gewieſen worden. Es wären vor allem die praktiſchen Folgen zu be⸗ denken, hinſichtlich der Landesverteidigung. Entgegen dem Dr. Blau⸗ ſtein ſei er der Anſicht, daß nur die Sozialdemokratie ſehr gewinnen würde. Im Verlauf ſeiner weiteren Ausführungen ſprach ſich der Redner auch gegen die Einführung der Proporzwahl in Baden aus. Es empfehle ſich die Einführung des württemberger Syſtems. Dr. Kuntz⸗Freiburg. In der Wahlrechtsfrage dürfe nur die Gerechtigkeit ausſchlaggebend ſein. Zweckmäßigkeitsgründe ſeien durchaus zu verwerfen. Mit dem Proporz würde das Prinzip der direkten Wahl durchbrochen und wir erhielten ein verſchleiertes in⸗ direktes Wahlrecht. Der Redner legte dann in kurzen Zügen ein neues Syſtem dar, eine Verbindung von Proporz⸗ und Reichstags⸗ wahlrecht und empfiehlt auch die Einführung des Frauenwahlrechts. Reallehrer Ziſchka⸗Baden⸗Baden ſpricht ſeine Miß⸗ billigung aus über die Haltung der nationalliberalen Partei in Preußen in der dortigen Wahlrechtsfrage. Wer ſich den Forderungen der Zeit entgegenſetze, werde hinweggefegt. Das Zentrum habe ſich wieder einmal ein liberales Mäntelchen umgelegt, indem es ein⸗ ſtimmig die Bevorzugung bei der Klaſſeneinteilung abgelehnt habe, während die Nationalliberalen dieſes annahmen. Wenn ſich die preu⸗ ßiſchen Jungliberalen auch auf die Seiten der preußiſchen national⸗ liberalen Partei ſtellten, könnten die badiſchen Jungliberalen nicht mit ihnen im Reichsverbande zuſammengehen. Generalſekretär Dr. Köhler⸗Köln. In Preußen müſſen Jungliberalen mit anderen Machtſaktoren rechnen als die hier in Baden. Das dürfe man nicht vergeſſen. Ex bedauerte gewiß, daß die Jungliberalen in der preußiſchen nationalliberalen Partei nicht ausſchlaggebend ſind. Man darf dabei aber nicht vergeſſen, daß der Ideengehalt bei den Bewegungen das gleiche iſt. Wir werden ſtets dafür eintreten, daß Zweckmäßigkeitsgründe immer zu verwerfen ſind, und nur die großen Geſichtspunkte der liberalen Weltanſchauung in den Vordergrund gerückt werden.(Lebhaftes Bravo.) Auch wir wollen uns/ nicht bekämpfen in kleinen Programmpunkten, ſondern gemeinſam die großen Geſichtspunkte vertreten. Schließen Sie ſich darum dem Reichsverbande an. E. Frey⸗Karlsruhe wendet ſich in ſeinem Schlußwort gegen die Ausführungen der Dreſ. Bielefeld und Gmelin und verteidigt nochmals das Syſtem der Verhältniswahlen. Der Einführung des Frauenwahlrechts möchte er heute noch nicht das Wort reden. Rechtsrat Elfner⸗Baden⸗Baden wendet ſich gegen die preußiſchen Jungliberalen. Dieſe dürften niemals die Wahlreform in Preußen verteidigen. Die Partei in Preußen müſſe offen ihr liberales Prinzip bekennen, das des allgemeinen, gleichen und direkten Vahlrechts⸗ iſt, auch Jeſte zu feiern. Dr. Köhler⸗Köln. Wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß wir für das Reichstagswahlrecht ſind; aber wir haben leider nicht die Mehrheit in der preußiſchen nationalliberalen Partei. Gerade die preußiſche Vorlage hat mich überzeugt, daß jedes Pluralwahlrecht viel Erbitterung und Gehäſſigkeit ſchafft. Doch da die realen Ver⸗ hältniſſe gegen uns ſind, bleibt uns nur der Kampf. Zu dieſem iſt eine Einigung notwendig. Geh. Oberſchulrat Rebmann. Ich möchte mich gewiß nicht in die Kontroverſe einlaſſen, doch geſtatten Sie mir auch eine Bemerkung. Wir in Baden ſind gewiß alle zuverläſſige Freunde des Reichstagswahlrechts, und wir möchten nicht daran rütteln laſſen, doch die Wirkung iſt gewiß nicht die, die wir Liberalen wünſchen möchten. Es iſt eine Abkehr von allen großen politiſchen Fragen erfolgt, die die großen politiſchen Gedanken mehr und mehr in den Hintergrund treten läßt. Daran trägt unſer großer Führer Fürſt Bismarck mit Schuld. Er hat geſagt, geht hin und ſorgt für Eure Intereſſen. Nun haben die kleinen Gedanken die großen politiſchen tot geſchlagen. wieder die großen Fragen der liberalen Weltanſchauung in den Vordergrund zu ſchieben. Das kann uns nur helfen in dem Kampfe gegen Zentrum und Sozialdemokratie. Dieſe beiden Parteien haben ebenfalls Weltanſchauungsfragen im Vordergrund ſtehen. Daß auch wir wieder unſere Weltanſchauung voran ſtellen, darin liegt unſere Stütze. Die Mittelſtandsfragen müſſen einmal befriedigt werden, und tritt das ein, ſo verlieren wir den Boden unter den Füßen. Nun zu etwas anderem. Ich habe mich von ganzem Herzen gefreut über die Verhandlungen, nicht über alles war hier geſprochen iſt, aber über den friſchen, fröhlichen Geiſt, der hier herrſchte. Laſſen Sie mich Ihnen dazu von ganzem Herzen Glück wünſchen. Ich rufe Ihnen ein herzliches und fröhliches Glückauf zu für die Zukunft. Dr. Blauſtein⸗ Mannheim ergreift dann das Schlußwort zu ſeinem Vortrage. Wenn betont worden iſt, die großen Fragen in den Vordergrund zu ſchieben, ſo halte er für eine von dieſen die Wahlreform. Die Einzelfragen dabei ſeien ganz nebenſächlich. Es handle ſich vor allem, die nicht berechtigte Majorität der Junker und des Zentrums zu beſeitigen. Die heutigen Verhandlungen hätten noch den einen Nutzen gehabt, den einer Ausſprache mit dem jung⸗ liberalen Reichsverbande und ſomit einer Fühlungnahme. Die Frage, wie können wir das Junkertum zurückdrängen, iſt jetzt aktuell. Gegen dieſe iſt eine Militärvorlage ete. ganz gleichgiltig. Zur politiſchen Erziehung des Volkes iſt es nötig, daß alle ſich auch wirklich an einer Wahl beteiligen können. Die Befürchtung, die Herr Dr. Gmelin aus⸗ geſprochen habe, daß dann für nationale Fragen keine Mehrheit zu finden ſein würde, teile er nicht, weil nicht ſtichhaltig.(Bravo.) Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe, der anſtelle des 1. Vorſitzen⸗ den das Präſidium führte, ſchließt dann die Verſammlung und ſpricht den Herren, die mitgewirkt haben, ſeinen herzlichen Dank aus. Wir dürfen ruhig ſagen, daß die Verſammlung eine glänzende war. Be⸗ ſonders danke er nochmals den Kölner Herren des Reichsverbandes und Herrn Oberſchulrat Rebmann. Der Vertretertag habe ergeben, daß die Jungen und Alten ſich durchaus einig ſind. Darauf wird die Verſammlung gegen 2 Uhr geſchloſſen. Ein gemeinſchaftliches Eſſen im Hotel Keller beſchloß hierauf den diesjährigen Vertretertag. Das Bankett. Das Bankett fand in den oberen Sälen des Hotels„Poſt“ ſtatt. Einladungen dazu waren noch an die Mitglieder der nationalliberalen Partei und an den demokratiſchen Verein Bruchſal ergangen. Die Zahl der Feſtteilnehmer, Damen wie Herren, war eine große. Die Räume waren faſt überfüllt. Das Programm war ſehr hübſch. Konzertvorträge wechſelten mit Solis und eindrucksvollen Reden. Nehmen wir den muſikaliſchen Teil vorweg. Die Konzert⸗ muſik ſtellte die Kapelle der Bruchſaler Dragoner. Frl. Wanda Weber, begleitet von Herrn Rob. Fiſcher, ſang 3 Brahmsſche Lieder. Ihr Vortrag und ihre anſprechende Sopranſtimme weckten großen Applaus. Ein gemiſchter Chor trug unter großem Beifall zwei Lieder vor. Der Werk⸗ führer Herr Leonhard und deſſen achtfſähriger Sohn, begleitet am Klavier von dem Hauptlehrer Herrn Prager, trugen ein Piſtonſolo vor. Eine anerkennenswerte Leiſtung. Die Begrüßungsanſprache wurde gehalten von Herrn Prof. Burkart⸗Bruchſal. Er hieß die Erſchienenen herzlich will⸗ kommen, beſonders Herrn Oberſchulrat Rebmann als Stell⸗ vertreter des erkrankten Parteichefs Herrn Dr. Obkircher und den Generalſekretär des Reichsverbandes Herrn Dr. Köhler⸗ Köln. Herzlich dankte der Redner dem demokratiſchen Verein Bruchſal für die zahlreiche Teilnahme ſeiner Mitglieder. Die Anweſenheit vieler Angehöriger der natl. Partei zeuge von dem guten Einvernehmen der Jungen und der Alten. Herr Redakteur Weber⸗Bruchſal ſprach im Namen des natl. Vereins Bruchſal. Der Verein nehme an den ernſten Auf⸗ gaben der jungliberalen Bewegung den lebhafteſten Anteil. Sie trage ihre Früchte, indem ſie die Partei anrege und auch auf⸗ rüttele, was oft nicht überflüſſig wäre. In ſehr humorvoller Weiſe begrüßt der Redner dann die anweſenden Damen und freut ſich, daß es den„jungen“ beſſer gelungen, dieſe herbeizuziehen, als oft den„alten“. Seine Ausführungen klangen aus in ein Hoch auf die anweſenden Damen. Herr Stadtrat Marx dankt für den demokratiſchen Verein Bruchſal und konſtatiert mit hoher Freude das einmütige Zu⸗ ſammengehen der liberalen Parteien und hofft, daß auch Zie morgigen Beratungen des jungliberalen Landesverbandes in dieſem Sinne ausfallen mögen.(Bravo). Eine ſehr wirkungsvolle Anſprache hielt Herr Geheimrat Rebmann⸗Karlsruhe, von lebhaftem Bravo begrüßt. Ein Gpetheſcher Spruch ſagt: Am Tage Arbeit, abends Gäſte, ſaure Wochen, frohe Feſte. Er frage ſich, ob das auch heute anzu⸗ wenden iſt, ob wir frohe Feſte verdienen und ob die Zeit danach Es heißt: politiſch Lied, ein garſtig Veſüch ab, Wie einſt Wölfram von Sſchenbach, und daß er dort als Junker Georg wohnt, deutet auf den ritterlichen Drachentöter und Jungfrauen⸗Befreier. Davaus enbſtand dann bwieder die Sage, daß er eime edle Jungfrau, die Nonne Katharina, aus Klloſterbanden befreit habe. Aber ſchon der Name Katharina ßeigt, daß es ſich nur um eine Symboliſierung handelt, nämlich UuUm eine Verbindung der neuen Lehre mit der Lehre der im Mit⸗ cbelalter auftretenden Katharer. Man läßt ihn wieder bedeutſam in Eisleben ſterben, deſſen Name Tod und Leben in ſich ſchließt. Zwar zeigt man noch ſein Grab, aber es iſt wohl vermauert, und moam wird ſich hüten, es zu öffnen, denm ſonſt käme der Betrug ſoſyrt zutage! Herr Prof. Dr. Drews⸗Karlsruhe bittet uns übrigens um Aufmahme folgender Entgegnung auf eine auf ihn bezügliche Zei⸗ tungsnotig im Mittagsblatt vom 16. Febr.:„Mit Vezug auf die „ans Pfarrkreiſen“ dem Mannheimer General⸗Anzeiger zu⸗ ſegangene Zeitungsnotiz, wonach ich in Jena meine„Chriſtus⸗ niththe„aufgegeben“ habe und von den dortigen liberalen Theo⸗ logen„twiſſenſchaftlich widerlegt“ ſein ſoll, erkläre ich hierdurch, daß dieſe icht auf einer kecken Entſtellung der Tat⸗ fachen beruht. Nachdem die bezügliche Darſtellung der„Jenai⸗ ſchen Zeitung“ ſowohl von anderer wie von meiner Seite ſofort be⸗ htigt worden iſt, kann ich nicht umhin, meiner Verwunderung Früber Ausdruck zu geben, doß man vonſeiten der Pfarrer mit Waffen, wie den vorliegenden, meine Behauptung der Nicht⸗ es hiſtoriſchen Jeſus zu bekämpfen ſucht.“ —— er Spiegel an der Straßenkreuzung. In der letzten Nummer des„Prometheus“ iſt folgende, vielleicht ſehr ausſichts⸗ reiche Mitteilung enthalten: Der ſich ſtetig ſteigernde Verkehr in den Straßen großer Städte, ders die Zunahme der elektri⸗ ſchen Straßenbahnen und der Autum macht das Paſſieren von Straßenkreuzungen immer ſchwieriger un jährlicher wohl für Fußgänger wie für Fahrzenge aller Art. Beſonders an den Kreuzungen enger Straßen liegt die Gefahr, daß ein Fuhr⸗ werk mit einem anderen, ſeinen Weg kreuzenden zuſammenſtößt, ſehr nahe, weil die Führer der Fuhrwerke ja nicht„um die Ecke ſehen“ können. Der Schutzmann, der in Berlin und anderen Großſtädten mit aufgehobener Hand und mit der Signaltrompete den Verkehr an den belebteſten Straßenkreuzungen regelt, ver⸗ mindert zwar in hohem Maße die Gefahr, aber einmal kann man unmöglich an jeder Straßenkreuzung einen Schutzmann poſtieren, und dann wird auch durch eine ſolche Verkehrsregelung, die faſt jedes Fuhrwerk zu längerem oder kürzerem Halten zwingt, jede Straßenkreuzung zu einem Verkehrshindernis. Nach dem Vor⸗ bilde der Stadt Woodbridge in Suffolk County beginnt man des⸗ halb neuerdings in England, an den Mauerecken von Straßen⸗ kreuzungen Spiegel anzubringen, die das„um die Ecke ſehen“ geſtatten und damit nicht nur den Verkehr erleichtern, ſondern auch die Gefahr eines Zuſammenſtoßes zweier Fuhrwerke und des Ueberfahrens von Fußgängern vermindern. Wie ſich die Einrichtung bewährt, muß abgewartet werden, doch erſcheint ein Verſuch, der mit geringen Mitteln durchführbar wäre, auch für deutſche Städte empfehlenswert. — Eine gefeſſelte Frau. Von der merkwürdigen Tat eines eiferſüchtigen Pariſen Ehemannes erzählen franzöſiſche Blätter. Die Polizei hat einen Apotheker, Jean Parat, verhaftet, einen noch jungen Mann in der Mitte der Dreißigerjahre, der eine um neun Jahre jüngere Frau in einem Zimmer verſperrt hielt. Er hatte ſie gezwungen, ein Panzerhemd anzuziehen, das mit einem jener Keuſchheitsgürtel verſehen war, wie ſie das Mittelalter erfunden hat und wie ſie noſch in manchen Muſeen zu ſehen ſind. Das Pan⸗ zerhemd war mit eiſernen Schnallen verſehen und oberhalb der Schultern durch Ketten feſtgehalten, zu denen nur der Gatte die Schlüſſel beſaß. Frau Parat hat ihrem Mann fünf Kinder ge⸗ ſo, boren. Das Jümaſte ftillt ſie eben. Als die Polizei, die durch eine anonhme Anzeige auf das Treiben des Gatten aufmerkſam gemacht worden war, ſie befreite, war die unglückliche Frau auf einem Stuhl feſtgebunden, und die eine ihrer Ketten war an einem Haken an der Mauer befeſtigt, während die andere um einen Bettfuß ge⸗ ſchlungen war. Sie hatte nur die Arme frei, in denen ſie ihr jüngſtes Kind hielt. Dieſes Kind hat ſie übrigens in Ketten zur Welt gebracht. Sie iſt furchtbar abgemagert und gab an, daß ſie es aus Angſt vor ihrem Manne nicht gewagt hatte, irgend je⸗ mandem Mitteilung von ihren Qualen zu machen. Parat ſelbſt hat allen Leuten erzählt, daß ſeine Frau neuraſtheniſch ſei und daß er ſie deshalb von der Welt abſchließen müſſe. Bei ſeiner Einvernahme ſagte er:„Ich liebe meine Frau bis zum Wahnſinn, und obgleich ich weiß, daß ſie eher ernſter Gemütsart iſt, fürchtete ich, ſie könne verführt werden, das war mein Motiv.“ — Die Wintersnot des Wildes. Dem„Schwarzwälder Boten wird aus dem Allgäu geſchrieben:„Ein betrübendes Winterbild bietet gegenwärtig die abgelegene Gegend ven Balderſchwang(All⸗ gäu), die bezeichnenderweiſe„Baheriſch⸗Sihirien“ genannt wiro, und wo gegenwäptig ungeheure Schneemaſſen allen Verkehr unter⸗ binden. Das zahlreiche Wild leidet große Not; Hirſche und Rehe, von Hunger und Entbehrung ganz entkräftet, dringen ungeſcheut bis in die Höfe ein. Ein Rudel von 10 Stück ſtapfte nahrung⸗ ſuchend in den Stadel des Pfarrhofes hinein, wo die armen Ge⸗ ſchöpfe getreulich gepflegt werden bis zur Jeit der Schneeſchmelge. Dutzende fallen atzungſuchend in die Tobel und kommen elend ums Leben oder werden von den Wildwäſſern fortgeſchwemmt. Es über⸗ treffen dieſe Tatſachen jene des ſchneereichen Winters 1907, wo ermattete Hirſche von Füchſen angefallen und zerfleiſcht wurden, ein halbverhungerter Zwölfender einen heutragenden Aelpler über⸗ fiel und zwei„Könige der Wälder“ in eine einſame Heuhütte drangen, die geringen Vorräte aufzehrten, während draußen ein ſtarker Schneefall den ſchmalen Eingang vermauerte, ſo daß die Tiere nicht mehr fort konnten und vom Beſitzer der Hütte nach Wochen als Leichen vorgefunden wurden Ein ergreifendes Drama unſerer Hochwälder!“ Darum ſtimme ich überein mit Herrn Dr. Köhler, rrnneel Dr rrr nrne ee reaeene rungene wieder zu beeinträchtigen. ſo teuer iſt, deswegen Mannheim, 21. Februar. Geweral⸗Augeigen.(Abendblatt. 3. Seite. Lied, und in der Tat, die Politik iſt oft nicht ſo, daß man ſich ihrer erfreuen kann. Er erinnert daran, daß es jetzt 10 Jahre her iſt, daß die jungliberale Bewegung einſetzte. Bei der Grün⸗ dung habe man daran gedacht, das, was der Partei fehlte, kräftiger Nachwuchs, heranzuziehen. Das war zu einer Zeit, als es anders ausgeſehen hat als heute. Da waren Grauköpfe an der Spitze, die hatten die Erfahrung. Aber etwas fehlte, die junge brauſende Kraft, der Wagemut, der alles auf eine Kappe ſetzte. Und ſo haben wir die fungliberalen Vereine gegründet. Später war es nicht immer die Bewegung, die wir gewünſcht hatten und in den Jahren hat es nicht gefehlt neben dem Sturm und Dpang an allerhand Streit und Zank, wie es unter Brüdern auch einmal vorkommt. Im Laufe der Zeit iſt die Bewegung wieder mit der Partei zuſammengekommen und die Ueberzeugung hat wieder Platz gegriffen, daß wir uns gegenſeitig helfen und ſtützen müſſen, daß das rechte Vertrauen kommen muß wie zwiſchen Vater und Sohn und Sohn und Vater. Aber wenn wir uns auch in den Anſichten oft getrennt haben, in einem hat es nie an der Einheit gefehlt, das iſt bei dem Gedanken, wofür wir eigentlich unſere Kraft und unſere Einigkeit einzuſetzen haben, der Gedanke, daß unſere Kraft dem Vaterlande gehört. Dem wir alles unterordnen, was wir an Kraft und Blut in uns Haben. Und dieſer Gedanke hat uns ſchließlich immer zuſammen⸗ geführt. Der adelte uns und half uns über manches hinweg. Der hat uns weiter zuſammengebracht zur Arbeit und gerade die letzte iſt es geweſen, die jedem den Gedanken nahe gelegt hat, daß wir für dieſelben Wünſche und dasſelbe hohe Ziel gerungen haben. Das iſt es auch geweſen, was uns nicht nur den Tag erträglicher gemacht hat mit ſeiner Mühe und mit ſeiner Qual, ſondern uns auch über das größte und ſchwerſte hinüberge⸗ uhrt hat. 5 5 In der Zeit der großen Einigung galt es großen Idealen. Es iſt für jeden das Größte und Höchſte geweſen, alles zu opfern für das Vaterſand und die Krieger in der franzöſiſchen Erde zeigen, daß wir bereit waren, alles einzuſetzen. Heute haben wir nicht dieſe hohen Ideale zu erfüllen, nicht mehr den höchſten Beweis der Liebe für das Vaterland zu liefern. Heute beſteht unſere Arbeit in der kleinſten und erſchlaffenden Mühe des Tages. Es iſt ſo, als wenn ein Geſpann, von feurigen Pferden gezogen, in einen Moraſt gerät und nun Schritt für Schritt weiter geführt werden muß. Aber es muß getan wer⸗ den und wird getan. Doch damit uns nicht nur das kleine be⸗ herrſcht, ſchaffen wir uns Feiertage und in ſolchen Stunden wollen wir uns vor Augen führen was wir eigentlich an unſerem Vaterland beſitzen. Gewiß iſt, und das zu erkennen liegt in der Natur der politiſchen Arbeit, Gelegenheit genug, zu ſagen, das und das iſt nicht gut, aber da gerade muß die Arbeit des Volkes einſetzen, zu beſſern und zu erſetzen⸗ Dieſes erfordert tägliche Arbeit und ſie iſt oft hart genug; aber dafür ſollen uns ſolche Stunden entſchädigen, wo wir uns des deutſchen Vaterlandes freuen, in deſſen Obhut wir uns ſicher fühlen. Wir wollen nicht bergeſſen, daß es in deutſchen Landen wächſt, blüht und gedeiht. Die Jugend ſieht ſehr oft nur das Kleine, aber wir Alten, zu denen gehöre auch ich, erinnern uns gern der großen Zeit. Meine Jugend fällt noch in die Zeit, als wir noch gekämpft und gebetet haben für das Vaterland. Da freut man ſich jetzt umſo mehr des Errungenen. Die heutige Generation nimmt das alles als ſelbſtverſtändlich hin, aber wir Alten nehmen das Gegebene als etwas Koſtbares. Wir empfinden es aber auch um ſo bitterer, wenn allerhand Hände im Spiele ſind, uns das Er⸗ Und weil uns die Einheit hängen wir gewiß mit größerer Liebe an dem, was wir haben. Was der deutſche Kaufmann, der deutſche Induſtrielle getan hat, um den deutſchen Stamm zu Ehre und Anſehen zu bringen, iſt weit hinaus in allen Ländern bekannt. Doch das war nicht immer ſo. Wieviel deutſches Gut und Blut iſt erſt untergegangen, weil wir noch kein einiges deutſches Reich hatten. Heute ſind wir geachtet und gefürchtet, geliebt ſind wir nicht. In früherer Zeit wurden wir ja auch nicht ge⸗ liebt, aber verachtet. Heute werden wir gefürchtet und geachtet don denen, die wir überwunden haben, überwunden mit dem Schwerte und den Waffen des deutſchen Geiſtes. Wenn wir heute über das alles hinſehen, erſcheint es als ein großes Chavs, und es iſt gewiß nicht leicht, ſich darin zurecht zu finden. Mögen Sie auch nicht dieſelben Gedanken haben wie wir, mag Sie auch Ihr Ziel von uns abführen, der Wunſch, unſer Vaterland groß, frei und ſtark zu wiſſen, iſt bei uns allen vorhanden. Groß und frei in allem, was der Geiſt erſchaffen kann, und ſtark im Ent⸗ ſchluß. Wir ſind einig auf der Bahn, das, was der deutſche Name geſchaffen hat, auch zu erhalten; die Kraft des Geiſtes, die Freiheit des Denkens, die Freiheit des Gewiſſens, die Frei⸗ heit der Perſönlichleit, und nicht zuletzt die politiſche Freiheit. So wollen wir immer vorwärts ſtreben. All unſer Tun, unſer politiſches Denken müſſen wir dieſem Ziele weihen und uns ihm unterordnen. Die Tagesarbeit darf und ſoll nicht das politiſche Wirken des Mannes und der Frau verhindern, des Mannes und der Frau, die das Kind heranziehen ſollen zu ſittlicher Kraft und zu innerer Freiheit, zu dem Mitwirken an den höchſten Zielen des Vaterlandes. Ein Barbar iſt der, der ſeine Lebens⸗ arbeit nur für ſich tut, und der nur ſeinen geſchäftlichen An: gelegenheiten lebt. Wir ſtehen im großen Dienſte unſeres Volkes und in dem Augenblick, wo wir für dieſes etwas Nütz⸗ liches denken und erſtreben, ſchaffen wir etwas Nützliches. In dem Gedanken wollen wir leben und ſterben. Nach einem warmen Appell, immer vorwärts und aufwärfs zu ſtreben, ſchließt der Redner mit einem Hoch aufs Vaterland, das brauſend aufgenommen wird. Hieran ſchloß ſich das Lied„Deutſchland, Deutſchland über alles“. aus auf Kaiſer und Großherzog, in das begeiſtert eingeſtimmt wurde. Hterauf wurde die Kaiſerhymne geſungen. Polftische Aebersicht. Maunnheim, 21. Februar 1910 Die preußiſche Wahlrechtsvorlage und ihre Ausſichten. Die„Grenzboten“, die ſeit dem Anfang des Jahres Ver⸗ lag und Redaktion und damit auch ihre politiſche Stellung geündert haben, ſchreiben über die preußiſche Wahlrechts⸗ vorlage und deren Ausſichten:! Was überhaupt erveichbar iſt, wird ja bei dem gegenwärtigen Mochtberhältnis i oßem Umfange abhängen von der Ein⸗ Augenblickspolitik der Konſervativen. Wenn ſie nur eine die aah die Erhaltung ihres Beſitzſtandes bei den nächſten Wahlen allein bedacht iſt, dann braucht man ſich über die Vorlage gar nicht weiter zu unterhalten; wenn ſie aber weitſichtig in die Zukunft blichen, die ihre Macht mit umſo ſchwereren Erſchütte⸗ krungen bedrohen muß, je intranſigenter ſie ſich jetzt verhalten, dann wird ſelbſt aus dieſer Vorlage ſchließlich noch etwas zu Staatstwohl für gernume Zeit nützen kann. + Ter Landtagsabg. Köö1 blin-Baden⸗VBaden brachte das Hoch Von den tiefinneren Plänen der Konſervativen wird in großem Umfange auch die Haltung des Zentrums abhängen. Zu ſehr iſt das Zentrum den Konſervativen dafür verpflichtet, daß ſie ſeine Herrſchaft im Reiche wieder aufgerichtet haben, als daß es ver⸗ möchte jetzt im preußiſchen Abgeordnetenhauſe eine Taktik zu be⸗ treiben, die den Konſervativen ſchweren Schaden zufügen muß. Je padikaler die Forderungen des Zentrums nach außen hin er⸗ ſcheinen werden, um ſo mehr iſt zu befürchten, daß dieſe radikalen Forderungen keinen anderen Zweck haben als den, im momentanen Intereſſe der Konſervativen eine Verſtändigung über die Wahr⸗ rechtsreform überhaupt nicht zuſtande kommen zu laſſen. Zu poſitiver Mitarbeit an der wirklichen Reform erſcheinen in erſter Linie die Nationalliberalen berufen (deren Redner im Abgeordnetenhauſe auch den weitaus tief⸗ ſten Eindruck gemacht hat)— vorausgeſetzt, daß die Mehrheit der Konſervativen ſich zur Reformfreundlichkeit bekehrt und mit freikonſervativer Vermittelung eine Art Wahlreform⸗Kartell zu ſtande kommt. Das Zentrum kann nach ſeinem Programm kaum mehr als ſtörende Zwiſchenſpiele liefern, und zwar umſo erfolg⸗ reicher im negativen Sinne, je ſehnlicher die Mehrheit der Konſer⸗ vativen dieſen negativen Erfolg herbeitwünſchen ſollbe. Die Sozial⸗ demokraten bleiben außer acht, und auch die Freiſinnigen ſchalten ſich ſelbſt umſo vollſtändiger aus, je hartnäckiger ſie bei dem doktri⸗ 51555 Programm der Uebertragung des Reichstagswahlrechtes ver⸗ bleiben. Dies iſt der Stand der Dinge. Eine ſchwere und ernſte Ent⸗ ſcheidung iſt insbeſondere in die Hand der preußiſchen Konſerva⸗ tiven gelegt. Das aber mag ſchon im Anfang des Kampfes mit aller mötigen Deutlichkeit betont werden, daß, wenn aus dieſer Wahl⸗ reform nichts wird, wenn Ppeußen dadurch vor ſchwere Jahre in⸗ nerer Zerwürfniſſe und heftigſte Kämpfe geſtellt wird, die Schuld und Verantwortung zu gleichen Teilen den Kon⸗ ſervativen und dem Zemtrum wird zur Laſt ge⸗ Jlegt werden müſſen!(Nicht ohne Mitſchuld der Negierung, die es in keiner Weiſe verſtanden hat, die taktiſche Durchführung ihrer Pläne vorzubereiten.) Die finanziellen VNerhältniſſe der Neckarkanaliſterung auf Grund des kndiſchen Angebots. § Der württembergiſche„Staatsanzeiger“ beſchäftigt ſich heute mit den von der badiſchen Regierung nach dem Proto⸗ koll über die Sitzung der badiſchen zweiten Kammer gemach⸗ ten Vorſchlägen zur Finanzierung und Durchführung der Neckarkanaliſierung von Mannheim bis Heilbronn unter Ablehnung der Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein und führt im einzelnen aus, wie die Verhältniſſe der Neckarkanaliſierung ſich auf Grund dieſes Angebots geſtal⸗ ten würden: Nach den vorläufigen Berechnungen betragen die Koſten der Neckarkanaliſierung von Mannheim bis Heil⸗ bronn einſchließlich der Koſten für die geplanten Kraftwerke 47 221 000.; hiervon entfallen auf die badiſche Strecke Mannheim⸗Böttingen 30 221000 M. und auf die württem⸗ bergiſche Strecke Böttingen⸗Heilbronn 17000 000 M. Die Koſten der badiſchen Kraftwerke ſind zu 8 542 000., die Koſten der den Kraftwerken und der Schiffahrt gemeinſam dienenden badiſchen Anlagen zu 16 153 000 M. veranſchlagt. Bei der Uebernahme von 50 PCt. dieſer 16 158 000 M. würden ſich die angebotenen badiſchen Leiſtungen zu dem Geſamtaufwand auf die badiſche Strecke von 30 221 000 M. wie folgt belaufen: Koſten der Kraftwerke 8 542 000,., 50 pCt. der Koſten für die gemeinſamen Anlagen 8 076 000 Mark, ferner ½ der übrigen Baukoſten 4 334 200., zu⸗ ſammen auf 21 152 700 M. Württemberg hätte alſo für die badiſche Strecke zuzuſchießen 9 068 300., dazu komme noch der Aufwand für die württembergiſche Strecke mit 17000000 Mark, alſo Geſamtaufwand Württembergs 26 068 800 M. In Abzug zu bringen wäre der Erlös für die an den württem⸗ bergiſchen Kraftwerken gewonnenen 6000 PS. mit 3 600 000 Mark(600 M. für 1 PS.), ſodaß die von Württemberg für die Kanaliſierung aufzubringenden reinen Baukoſtem 22.468 300 M. betragen würden. Es wird dann weiter berechnet, daß wenn die geſamten Bau⸗ und Unterhaltungs⸗ koſten der Kanaliſierung auf die Schiffahrtsintereſſenten über⸗ wälzt werden wollten, wie dies auch in dem badiſchen Vor⸗ ſchlag für die badiſche Strecke vorgeſehen iſt, durch Schiffahrts⸗ abgaben, die auf dem kanaliſierten Neclar jedenfalls zu er⸗ heben ſind, im ganzen jährlich 1756550 M. aufzubringen ſind. Legt man eine Verkehrsmenge von rund 300 Millionen Tonnenkilometer zu Grunde(die in den erſten Jahren aber wohl nicht erreicht wird), ſo wäre zur Deckung des Aufwands eine Schiffahrtsabgabe von durchſchnittlich 0,585 Pfg. für 1 Tonnenkilometer, oder auf der Strecke Mannheim⸗Heil⸗ bronn eine ſolche von 67,28 Pfg. für eine Tonne zu erheben. Dagegen würden ſich die Schiffahrtsabgaben bei dem von Preußen vorgeſchlagenen Durchſchnittsſatz von 0,04 Pfg. für das Tonnenkilometer ſtellen per Tonne für die Strecke Mann⸗ heim' Heilbronn auf 4,6 Pfg., Köln⸗Heilbronn auf 14,96 Pfg., Ruhrort⸗Heilbronn auf 18,68 Pfg. und für die Strecke Rotterdam⸗Heilbronn auf 27,32 Pfg. Nach dem badiſchen Vorſchlag würde alſo für die Strecke Mannheim⸗Heilbronn die Abgabe mehr als das 35jfache des preußiſchen Abgaben⸗ ſatzes betragen und außerdem würde der Unterſchied zwiſchen den Koſten des Eiſenbahn⸗ und des Waſſertransportes für viele Güter ſo herabgedrückt, daß damit eine genügende Be⸗ nützung des kanaliſierten Neckars und damit die Wirtſchaft⸗ lichkeit der Kanaliſierung überhaupt in Frage geſtellt wäre. Deuts ches Reich. — Die Auflöſung des Reichstags. Durch die Blätter ging eine aus der„Lib. Korr.“ ſtammende Moldung, wonach der Reichstag im Frühjahr 1911 aufgelöſt werden ſollte, damit die Neuwahlen wieder, wie ſeit 1893, im Sommer ſtattfinden könnten. Nach der„Kreuzztg.“ iſt dieſe Nachricht unrichtig. Die Regtierung könne nicht daran denken, in der Sommerszeit Neuwahlen auszuſchreiben. Man dürfe es vielmehr als feſtſtehend anſehen, daß nicht vor Oktober oder November gewählt wird und der Reichstag nicht vor dem Spätherbſte zuſammentritt. Badiſche Politik. Zentrumsſyſtem. (bin..) Das bei dem Zentrum nunmehr eingeführte Syſtem der„perſönlichen Bekämpfung der Gegner“ nimmt immer kraſſere Formen an. Der Zentrumsabgeordnete Rein⸗ hardt⸗Freiburg ſcheint vor allem den„Takt“ für ſich gepachtet zu haben. Es war bisher auch gegenüber einer gegneriſchen Partei im politiſchen Leben nicht üblich, Geſpräche zwiſchen einzelnen Abgeordneten, die nicht Gegenſtand einer Kontrolle ſind, in der Agitation zu benützen und auszunützen. Der genannte Abgeordnete hielt es aber für nötig, dies mit einer ganz perſönlichen Redewendung des Kammerpräſidenten Rohrhurſt zu dem Abg. Fehrenbach zu tun, die in der von Reinhardt dargeſtellten Art nie gefallen iſt, deren Wortlaut aber heute nicht mehr feſtgeſtellt werden kann. Das Vor⸗ gehen Reinhardts iſt eine Taktlofigkeit höchſten Grades und reiht ſich würdig den bekannten Zentrumsdenunziationen an. Sollte eine Handlungsweiſe, wie die Reinhardtſche, bei dem Zentrum ganz allgemein einreißen, ſo würde damit der per⸗ ſönliche Verkehr zwiſchen den einzelnen Abgeordneten und den verſchiedenen Parteien vollkommen unmöglich gemacht wer⸗ den. Wenn die nationalliberale Fraktion aus dieſem Vor⸗ gehen Konſequenzen ziehen würde, ſo könnte ihr das niemand verübeln. Es darf aber wohl erwartet werden, daß der Abg⸗ Fehrenbach ſeinen Fraktionskollegen Reinhardt wegen ſeiner Taktloſigkeit zur Rede ſtellt, und auch eine Entſchuldigung bei der in Betracht kommenden Stelle veranlaßt. Den gleichen Grad politiſcher Reife zeigte geſtern der „Beobachter“ in einer Notiz„Miniſterkriſts in Baden“. Ohne jeden Beweis und ohne überhaupt auch nur den Schein eines Beweiſes in Händen zu haben, ſcheut er ſich nicht, die in dieſem Fall frivole Behauptung aufzuſtellen, die Stellung des Staatsminiſters von Duſch ſei wegen ſeiner Haltung in der Frage der theologiſchen Profeſſuren in Heidelbeng er⸗ ſchüttert und die Erkrankung Duſchs ſei nur eine vorgeſchobene Ausrede. Auf Grund zuverläſſiger Mitteilungen können wir verſichern, daß— wie ja der„Beobachter“ auch ſelbſt weiß —ſeine Behauptung glatt erfunden iſt. Aber — obwohl dies auch der„Beobachter“ ſchon wußte, als er den über einem unbequemen Gegner ſelbſt wenn miniſter iſt,— kein Mittel unverſucht läßt, um ihn zu b ſeitigen. Die Zahl der Männer, die von ihm perſö bekämpft werden, wächſt tagtäglich! Es ſcheint Zentrum ſehr wackelig zu ſtehen! Im übrigen darf in S Duſch nochmals betont werden, daß die nation Partei ſeine feſte Haltung in der Angelegenheit der berger Profeſſuren billigt, die notwendig war, um Hintertüren⸗Bemühungen der Konſervativen zu Es könnte in dieſer Richtung den Konſervativen mit „manchem“ gedient werden!„„ Der Hanſabund und ſeine Ziele. ISchwetzingen, 20. Febr. Heute nachmittag ſprach im Saale zum„Erbprinzen“ dahier Herr Syndikus Dr Gerard aus Mannheim über die Ziele und B ſtrebungen des Hanſabundes. Die gut beſuchte Verſammlung wurde von Herrn Fabrikant Georg Wittmann eköffnet und geleitet. Herr Doktor Gerard erſtattete dann ein ca⸗ 15zſtündiges intereſſantes Referat über die Zwecke und Ziele des Hanſabundes. In ſeinen Ausführungen machte er u. a. teilnehmer meldete ſich für den Hanſabund a der Bezirksgruppe Mannheim angegliedert ſi eine Ortsgruppe für ſich bilden werden. An Vertreters vom Handwerk wird der Bund durch in nächſter Zeit einen Vortrag im Gewerbeverein halten laſſen. e Aus Stadt und Land. * Amtsniederlegung. Der langjährige Vorſitzend Pfälziſchen Schütenbundes, Privatier Fritz von Frankenthal, hat aus Geſundheitsrückſichten ſei niedergelegt. * Ehrung. Wie bekannt, wurde zu Neujahr Herr Direkto Artmann von der Ludwigshafener Walzmühle ubn dem Prinz regenten von Bahern zum Kommerzienrat ernannt. Aus d Anlaß haben die Beamten und Arbeiter genannten Werkes et künftleriſch ausgeführte Adreſſe anfertigen laſſen, 8 err: Kommerzienrat Artmann in der vergangenen Woche durch ein Deputation überreicht wurde. Herr Kommerzienrat Artmann hi die Beamten und Arbeiter daraufhin zu einer kleinen Feier geladen, die am vergangenen Samstagabend im großen Saal Geſellſchaftshauſes zu Ludwigshafen in ſehrs ſchöner Weiſe 9 gegangen iſt. Zunächſt gedachte der Herr Kommerzienvat mit den Worten des im letzten Vierteljahr verſtorbenen Herrn tors Kaufmann, ſowie des ebenfalls erſt vor kurzer 3 Leben geſchiedenen erſten Vorſitzenden des Aufſichtsrates de wigshafener Walzmühle, des Herrn Emil Magenau, worauf lich betvegt für das ihm überreichte Geſchent dankte und legenheit benutzte, den neu eingetretenen Direktor, Hervn Hagenauer, ſeinen Beamten und Arbeitern vorzuſtell dem ſodann in verſchiedenen Anſprachen von Beamten und tern die großen Verdienſte des Herrn Kommerzienrats auf dem. Gebiete der Müllerei rühmend hervorgehob waren, folgten im Laufe des Abends noch eine gro licher und humoriſtiſcher Vorträge, die zur Hebung weſentlich beitrugen. Der Herr Komanerzienrat die Gelegenheit, zwei langjährigen Arbeitern der Wa Herren Sebaſtian Wagner und Joſef Scharfenberge denen der erſtere ſchon 21, der letztere 20 Jahre bei der W tätig iſt, als Auszeichnung für ihre langjährigen treuen Dien die Verdienſtmedaille nebſt Ehren⸗Urkunde des Verbandes Südſveſt deutſcher Induſtrieller zu überreichen; ferner wurden die beide dem vorzüglichen Einvernehmen, das zw Walzmühle und deren Beamben und Arbeiter Zeugnis gab, ihren Abſchluß fand Blühende Mandelbäume. Infolge der mi haben die Bäume und Sträucher Knoſpen augeſetz weiſe aufgebrochen ſind. Im Garten des He in der Blumenſtraße in Heidelberg ſteht ein in Blüte. 4. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Februar. 45 Aufſebenerregender Selbſtmord. Heute morgen wurde die 26 Jahre alte, ledige Gutsbeſitzerin Eliſe Treiber, die auf dem Grenzhof bei Schwetzingen das Gut ihrer berſtorbenen Eltern be⸗ kwohnt, mit einer Schußwunde tot im Vette aufgefunden. Die junge Dame, eine Millionärin, hatbe den größten Teil des umfang⸗ reichen Geländebeſitzes verpachtet und bewohnte das Gut in Geſell⸗ ſchaft einer Haushälterin und einer kleinen Dienerſchaft. Geſtern weile die Dame noch froh und heiter in Schwetzingen. Das Motiv der Tat iſt vollkommen unbekannt.„ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert Annie Stern Paul Stoye. Das Programm des am Donnerstag den 3. März, abends 8 Uhr, im Kaſinoſaale ſtatt⸗ findenden Lieder⸗ und Klavierabends bringt an Klavier⸗ kempoſitionen Präludien und Fugen von J. S. Vach, Sonate von Scarlatti, Sonate op. 81 von Besthovon, Norwegiſcher Srautgug von Grieg und Bal paré, Walzer nach Bildern von Reznicek, von Hafgren. Das vielgeſtaltige Programm iſt nach einheitlichen Geſichtspunkten zuſammengeſtellt. Im Stimmungs⸗ gehalt ſchließt ſich ein Werk dem andern an, ſodaß das Programin ſich als Ganzes gibt. Hofpianiſt Alfred Hoehn. Aus dem Programm für den Chopin⸗Abend, den die Hochſchule für Muſik am näch⸗ ſben Donnerstag im Verſammlungsſaal des Roſengartens ver⸗ anſtaltet, ſeien als beſonders bemerkenswert hervorgehoben: die Sonate in B⸗moll, die Ballade in As⸗dur, 7 Pröludien, Verceuſe und das Scherzo in Cis⸗moll. ———— Letzte Rachrichten und Celegramme. *Landſtuhl, 21. Febr. In dem zurzeit hier gaſtieren⸗ den amerikaniſchen Tierpark von A. Wieſer wurde geſtern abend während der Vorſtellung eine Tierbändigerin von einem Löwen angefallen und ſchwer verletzt. Auch ein ihr zur Hilfe eilender Kollege wurde von dem gereizten Dier verletzt, doch gelang es ihm. die Tierbändigerin blutüber⸗ fſtrömt aus dem Käfig in Sicherheit zu bringen. Sie wurde ſo⸗ fort ins Spital gebracht, wo ſie bedenklich darniederliegt.— Von underer Seite erfährt die„Pfälz. Pr.“ zu dem Unglücksfall fol⸗ gendes: Die junge Tierbändigerin hatte in ihrem grauen Koſtüm bereits einige Kunſtſtücke mit dem öwen gezeigt, als dieſer plötz⸗ lich wild wurde, gegen die Bändigerin anſprang und ſie nieder⸗ warf. Zugleich verſetzte er der Unglücklichen einen Biß in den Hals. Durch einen hinzueilenden Kollegen der Bändigerin konnte dieſe in Sicherheit gebracht werden. Sie lag in tiefer Ohnmacht. Das blutüberſtrömte Geſicht war durch die gräßliche Haffende Wunde völlig entſtellt. Der zu Hilfe eilende Retter ſtieß dem Löwen die Fauſt in den Rachen, ohne Schaden zu neh⸗ Ren. Dadurch brachte er das wütende Tier von ſeinem Opfer 8. Die Bedauernswerte iſt ſehr ſchwer verletzt. München, 21. Febr. Prinzregent Luitpold ſprach dem Präſidium des Reichstages von Hohenſchwangau aus ſeine Teilnahme an dem Hinſcheiden des Reichstagspräſidenten zu Stolberg⸗Wernigerode aus. *London, 21. Febr. Der Sturm, der hier ſeit einigen Tagen herrſcht, exreichte geſtern die Stärke eines Orkans. Er kichtete großen Schaden an. Mehrere Häuſer wurden abgedeckt, Schaufenſter eingedrückt und in den Parkanlagen große Ver⸗ Der Telegraphen⸗ und Telephonverkehr erungen angerichtet. wurde vielfach geſtörk. Schiffsunfälle vor. 0 1188 55„Parſeval“. 15 Bitlerfeld, 21. Febr. Hier wurde mit dem Bau eines neuen Parſevalballons, dem„Parſeval 8“ begonnen. Der Luft⸗ kreuzer iſt für die Brüſſeler Weltausſtellung beſtimmt. Im Bau⸗ mitgeteilt wurde,„Parſeval 6“ Die Landtagserſatzwahl in Hagen⸗Schwälm. Hagen, 21. Febr. Bei der heute mittag für den 1 Abg. Reinhard Schmidt⸗Elberfeld vorgenommenen Landtagserſatzwahl im Kreiſe Hagen⸗Schwälm wurde lt. Frkf. Ztg. der Fabrikant Auguſt Bilſtein(freiſ.)] als gemeinſamer Kandidat der Frei⸗ ſinnigen und Nationalliberalen mit ſämtlichen abgegebenen 509 Wahlmännerſtimmen gewählt. Die Sozialdemokraten haben ſich der Wahl enthalten, ebenſo das Zentrum. Zum Tode des Grafen Stolberg. N. Berlin, 2. Febr. Der Seniorenkonvent des Reichs⸗ tegs trat heute mittag zu einerx Beſprechung der durch das Hin⸗ ſcheiden ſeines 1. Präſidenten geſchaffenen Lage zuſammen und eſchloß, heute und morgen die Sitzungen ausfallen zu laſſen und zwar ſowohl im Plenum wie in den Kommiſſionen. Am Mittwoch werden Plenum und Kommiſſionen die Arbeit wieder aufnehmen.— Zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten entſendet der Reichstag eine Deputation von 20 Mitgliedern, die von den allionen gewöhl. werden. Zu der Trauerfeier in er Dreifaſ⸗ igkeitskirche werden für die Reichstagsmitglieder Plätze reſer⸗ jert werden. Die Erſatzwahl für den 1. Präſidenten iſt auf onnerstag feſtgeſetzt worden. Mord aus Eiferſucht. Berlkin, 21. Febr. Der„Lokalanz. meldet aus Erfurt: Zwiſchen Ohrdruf und Hohenkirchen wurde heute nacht der 42 Jußhre alte verheiratete Maurer Keyſener aus Hohenkirchen er⸗ ordet. Der Mörder iſt ein verheirateter Taglöhner und Vater von Kindern. Er will aus Eiferſucht gehandelt haben. Zur Lage in Griechenland. . Athen, 21. Febr. Während Prinz Nikolaus heute hier rwartet wird, hat der Kronprinz ſeine Weiterreiſe in Brindiſi Unterbrechen müſſen. An amtlicher Stelle wird erklärt, daß die Unterbrechung der Reiſe des Kronprinzen keineswegs als ein beunruhigendes Symptom aufzufaſſen ſei. Die Lage ſei normal und es werde ſich unzweifelhaft eine Mehrheit für die Einberu⸗ ſfung der Nationalverſammlung zum Zwecke der Verfaſſungs⸗ inderung finden. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 21. Febr. Der frühere Reichstagsabgeordnete Heſck iſt, wie aus Hamburg gemeldet wird, ſeit Ende der u Woche in die Irrenanſtalt Friedrichsberg als Pen⸗ ingegogen. Die Sache wird in Hamburg geheim gehalten. 8 Der Züricher Goethefund. Berlin, 21. Febr. Aus Zürich wird gemeldet: Ge⸗ f. Billeter iſt es gelungen, die urſprüngliche Faſſung 4 Bücher von Goethes„Wilhelm Meiſters Lehr⸗ 1 1 7 5 9585 8 Jur italteniſchen Reiſe zurfckreichende Bücher des igen Titels„Aus Wilh Meiſters theatraliſcher Sen⸗ lten als verloren. Eini inige ſeiner nächſten Freunde, wor⸗ imn e Goethe Manuſkript⸗ endemagen geſchickt; doch alle aaseietes„eben, Doch zalke wen eis unter faften Viel aif. 1 Es liegen zahlreiche Meldungen über 817 bewahrtes Manuſkript, das auf Baebe Schulthetz als Beſitzerin zurückwies, entdeckt. Es enthielt in Form einer nicht von Goethes Hand ſtammenden Abſchrift jene 6 Bände von„Wilhelm Mei⸗ ſters theatraliſcher Sendung“ pollſtändig. Badiſcher Tandtag. 2. Kammer.— 39. Sitzung. J. W. Karlsruhe, 21. Febr. Der Präſident eröffnet kurz nach.15 Uhr die Sitzung. Am Miniſtertiſch ſind anweſend Miniſter: des Innern v. Bodman, Regierungzrat Dr. Glockner und mehrere Regierungs⸗ lommiſſsare. Auf der Tagesordnung ſteht 1. Beratung über die Ge⸗ ſchäftsverhandlungen a) des Geſetzentwurſes über die Aende⸗ rung des Einkommenſteuergeſeßzes betr., b) An⸗ trag der Abgg. König und Gen. betr. die Verpflichtung zur Zahlung des Erbbauzinſes., als Reallaſt; 2. Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung des Budgets Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern für 1910/11, Ausgabetitel—7,—11, 20 bis 21, Einnahmetitel 1, 2 und 10. Berichterſtatter Abg. Witte⸗ mann. Sekretär Kölblin gibt dem Hauſe die Neueingänge be⸗ kannt, mehrere Petitionen. Dieſe werden den entſprechenden Kommiſſionen überwieſen. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Punkt 1 der Tagesordnung Poſ. a: Präſident Rohrhurſt ſchlägt vor, den Geſetzentwurf der Budgekkommiſſion zu überweiſen. Das Haus iſt damit einver⸗ ſtanden. Punkt 1 der Tagesordnung, Poſ..: Präſident Rohrhurſt ſchlägt vor, den Antrag der Kom⸗ miſſion für Juſtiz und Verwaltung zu überweiſen. Das Haus iſt damit einverſtanden. Darauf erſtattete Abg. Wittemann den Bericht der Budgetkommiſſion über das Budget Großh. Miniſteriums des Innern für 1910/11, Ausgabetitel—7,—11, 20—21, Ein⸗ nahmetitel 1, 2, 10. Die Budgetkommiſſion beantragt, die Einnahmen für das Budgetjahr 1910/11 zu genehmigen. A. In Ausgaben: Titel 1: Miniſterium je für 1 Jahr 407 000.; Titel 2: Landeskommiſſare für je 1 Jahr 91 220.; Titel 3: Verwaltungsgerichtshof für je 1 Jahr 77 900.; Titel 4: Verwaltungshof für je 1 Jahr 264780.; Titel 5: General⸗ Landesarchiv 53 440.; Titel 6: Obereichungsamt für je 1 Jahr 14 580.; Titel 7: Rheinſchiffahrtsbehödde für je 1 Jahr 2120 .; Titel 8: Bezirksverwaltungen und Polizei: a) Ordentlicher Etat für je 1 Jahr 8 345 770., b) Außerordentlicher Etat für 2 Jahre 5 632 000.; c) Allgemeine Sicherheitspolizei für je ein Jahr 1 274 190.; Titel 20: Außerordentliche Bellohnungen und Beihilfen für je 1 Jahr 43 580.; Titel 21: Verſchiedene und zufällige Ausgaben 67 560 M. B. In Einnahmen: Titel 1) Bezirksverwaltungen und Polizei für je 1 Jahr 2141 650 Mk., Titel 2) allgemeine Sicher⸗ heitspolizei 21 970 Mk., Titel 3) Obereichungsamt 1200 Mk. Die Kommiſſion hat Anlaß zur Beanſtandung nicht gefun⸗ den. Die Anforderungen weiſen eine erhebliche Steigerung hauptſächlich durch die Gehaltserhöhungen der Beamten auf. Der Berichterſtatter geht in langen Ausführun⸗ gen die einzelnen Poſitionen durch In der Kommiſſion nahmen die Sparſamkeitsberatungen einen breiten Raum ein. Es wurde angeregt, die 4 Landeskommiſſarſtellen auf eine zufſammenzu⸗ ſchließen, doch hat man im Intereſſe des Publikums davon abge⸗ ſehen. Auch eine Verminderung der Bezirksämter wird an⸗ geregt. Dagegen werden ſie ſich der Neueinteilung der Bezirke nicht widerſetzen. Viele Erörterungen knüpfen ſich an die ge⸗ plante Aenderung der Reichsverfaſſung. Es wurde das Be⸗ dauern ausgeſprochen, daß die Denkſchrift noch nicht erſchienen Der Entwurf der Regierung wurde ſehr bemängelt. Mit⸗ geteilt wurde von der Regierung, daß mit der Stellung des Polizeihauptmanns in Mannheim gute Erfahrun⸗ gen gemacht worden ſeien. Bei der Gelegenheit wurde die Feſt⸗ ſtellung gemacht, daß die Anwendung des Vereins⸗ und Ver⸗ -ſammlungsrechtes ſeitens der Regierung durchaus loyal iſt. Die Schutzmannsſchule habe einige Monate. Ferner wurde auch die Frage aufgeworfen, ob noch über die politiſche Stellung der Rekruten Erhebungen angeſtellt werden. Die Regierung führte dazu aus, daß die Erhebungen erheblich ge⸗ gen früher eingeſchränkt worden ſind und nur noch ſoweit ge⸗ ſchehen, als ob die Rekruten vor ihrer Einſtellung eine führende oder agitatoriſche Rolle geſpielt haben. Davon glaube die Regie⸗ rung nicht abgehen zu können, im Intereſſe der Staatsraiſon Der Berichterſtatter ſprach dann dem Miniſter des Innern ſeine Anerkennung aus für die Führung der Ge⸗ ſchäfte. Abg. Süßkind äußert ſich zu der ſozialen Frage. Dieſe ſtehe in enger Beziehung mit der Wohnungsfrage. Er würde es nicht billigen, wenn die Wohnungsfrage mit Hilfe des Unternehmertums gelöſt würde. Darin liege eine Gefahr. Es iſt vielleicht möglich, einen Teil der Summe, die für die Landwirtſchaft verwendet werden ſolle, zu ſtreichen(Wider⸗ ſpruch) und für die Löſung der Wohnungsfrage zu verwenden. Dieſe ſei notwendiger. Mit der Löſung der Wohnungsfrage hänge eng die Einverleibungsfrage zuſammen. Wenn ſich die Gemeinden vereinigen wollten, ſo ſollte die Regierung das Unterſtützen. Redner geht dann auf die Einverleibung von Feudenheim an Mannheim ein. Da hätte die Regierung zuerſt verſucht, die landwirtſchaft⸗ liche Gemeinde Seckenheim abzutrennen von der Rheinau und ſich bewährt. Die Kurſe dauern nur nur die Rheinau der Stadigemeinde Mannheim zuſchieben wollen. Das verhindere die Löfung der Wohnungsfrage und der Arbeiterfrage. Redner erörtert dann den Vorfall in Mann⸗ heim, der ſich nach der Proteſtverſammlung im Nibe⸗ lungenſaal ereignete. Bei einem„Bummel“ nach der Verſamm⸗ lung fand ein Zuſammenſtoß mit der Polizei ſtatt. Der Miniſter habe in der Kommiſſion ſchweres Geſchütz aufgefahren und geſagt, wenn ſich derartiges wiederhole, werde man nicht zurückſchrecken und das ganz energiſch verhindern, ſelbſt auf die Gefahr eines Blutvergießens hin. Das ſehe aus wie eine Herausforde⸗ rung an die Schutzmannſchaft.„Heraus mit der Plempe! Heraus mit dem Revolver!“ Präſident Rohrhurſt: Sie dürfen dem Herrn Miniſter nicht unterſtellen, daß er die Schutzleute zum Blutvergießen er⸗ muntert. Abg. Süßkind(fortfahrend): Er habe nur geſagt, es ſehe ſo aus, es habe den Anſchein, nicht daß der Miniſter es tun werde. Es ſei noch zweifelhaft, ob die Polizei das„Recht auf die Straße“ für ſich allein in Anſpruch nehmen könne. Die „Karlsr. Zig.“ habe zur Zeit der Stichwahl einen Artikel ge⸗ bracht. Er hoffe, daß dieſer nicht aus dem Miniſterium des In⸗ nern ſtamme. Weiter habe die Regierung einen Juden, der aus Nachteilen verſchont würden. Preußen nach Mannheim gezogen iſt, die Aufnahme in den Staatsverband verweigert nur aus kleinlichen Gründen. Die Regierung habe auch durch Beamte bei der Wahl eingreifen laſſen zugunſten einzelner Parteien. Die Einführung des Pro⸗ portionalverfahrens empfehle ſich. Dann brauche man nicht mehr in die Slichwahltaktik einzugreifen. Das Proportionalwahlver⸗ fahren ſei geeignet, das Parlament und die Debatten auf ein höheres Niveau zu heben. Redner ſetzt ſeine Angriffe auf die Regierung fort. —— Die Generalverſammlung des Pundes der Tandwirte. Berlin, 21. Febr. Heute nachmittag halb 1 Uhr begann im Zirkus Buſch die alljährliche große Generalverſammlung des Bundes der Landwirte, die wieder einmal zahlreiche Bundesmitglieder in die Reichshauptſtadt geführt hat. Der Zirkus Buſch war ſchon um 11 Uhr von der agrariſchen Heerſchau überlaufen und bereits um 12 Uhr mußte der Zirkus polizeilich ge⸗ ſchloſſen werden. Es war auch Leuten mit Karten nicht mehr möglich, in den Zirkus zu gelangen. Ungefähr 8000 Land⸗ wirte aus allen Teilen des Reiches waren zu dieſer Verſamm⸗ lung zuſammengekommen. Den Damen waren im Zirkus die Logen eingeräumt worden, während die Manege den Ver⸗ tretern der Preſſe zugewieſen wurde, die ebenfalls in großer Anzahl erſchienen ſind. Auf einer beſonderen Tribüne, die eine neue von Frauen und Jungfrauen des Bundes der Land⸗ wirte gewidmete Fahne zeigt, haben die Bundesvorſitzenden Irhr. von Wangenheim und Dr. Röſicke, ferner der Bundes⸗ direktor Hahn, v. Oldenburg⸗Januſchau und der frühere Land⸗ wirtſchaftsminiſter v. Podbielski Platz genommen. Unter ſtürmiſchen Beifallskundgebungen eröffnete der Vorſitzende Dr. Röſicke die Generalverſammlung, der zu⸗ nächſt eine Begrüßungsanſprache an die Verſammlung richtete, der verſtorbenen Mitglieder gedachte und auch der Verdienſte, die ſich der verſtorbene Reichstagspräſident Graf Stolberg um den Bund erworben hat. Redner kam ſodann auf die Reichsfinanzreform zu ſprechen und insbeſondere die N2 ch aßſteuer. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen ſei, eine Steuerbelaſtung zu ſchaffen, durch gelehnt und die Steuerpflicht den Kreiſen auferlegt ſei, die dazu in der Lage wären, ſie zu tragen. Unter ſtürmiſchem Beifall erklärte Dr. Röſicke, daß der Bund geglaubt habe, und auch heute noch glaube, mit dieſer Finanzreform eine nationale Tat begangen zu haben. Er ſpricht ſich dann abfällig über die Haltung der nationalliberalen Partei aus und meint, daß auch dieſe Partei anerkennen werde, welchen großen Fehler ſie begangen habe. Schon einmal, in den 70er Jahren, bei Inaugurierung der internationalen Wirtſchaftspolitik durch den Fürſten Bismarck ſei es ebenfalls die nationalliberale Partei geweſen, die nicht mitgemacht habe. Der Bund der Landwirte hatte ſich vorgenommen gehabt, die Finanzreform in einer Form zu löſen, bei den der Mittelſtand in Stadt und Land und die erwerbstätige Bevölkerung im Reiche vor Seiner Ueberzeugung nach ſei es auch gelungen, alle Steuern zurückzuweiſen, die befürchten laſſen mußten, daß dadurch der Grundpfeiler des Deutſchen Reiches zerſtört würde, während ſie andererſeits in die heilig⸗ ſten Empfindungen hineingegriffen hätten. Der Redner be⸗ ſchwert ſich über die Angriffe, die infolge der Steuerpolitik gegen den Bund der Landwirte gerichtet worden ſeien, daß dieſe Steuerpolitik den Fürſten Bülow geſtürzt habe und er⸗ klärt: Wir können den Vorwurf zurückweiſen. Die Voraus⸗ ſetzungen, unter denen ein Kanzler des Deutſchen Reiches ge⸗ ſtürzt werden kann, bekämpfen wir ja gerade als ſtaatser⸗ haltende Partei. Es ift das ausſchließliche Recht des Kaiſers, einen Kanzler zu berufen, oder ihn zu entlaſſen. Mit der Verſicherung, daß der Bund der Landwirte kein ſchemenhaftes Kaiſertum wolle, geht der Redner über dieſen für den Bund der Landwirte beſonders unangenehmen Artikel hinweg. Er erinnert noch daran, daß Fürſt Bülow ſelbſt erklärt habe, daß er bleiben werde, ſolange ihm das Vertrauen des Kaiſers zur Seite ſtehe und er gehe, wenn das nicht mehr der Fall ſei, woraus der Redner den Schluß zieht, daß es nicht der Bund der Landwirte geweſen ſei, durch welchen Fürſt Bülow ge⸗ welche die Reichserbſchaftsſteuer für Frauen und Kinder ab⸗ fallen iſt. Längere Ausführungen macht der Bundesdirektor Dr. Röſicke über den Hanſa Bund und über den neuen Bauernbund. Der Hanſabund führe keinen Kampf für die heiligſten Güter wie der Bund der Landwirte, ſondern er kämpfe nur dafür, daß nicht etwa die Güter der hinter ihm ſtehenden Herrſchaften zur Linderung der Not des Reiches herangezogen werden würden. Die Gründung des Bauern⸗ bundes wäre ſchon lange in der Abſicht der nationalliberalen Partei geweſen, aber dieſe Abſicht, nicht zu einigen, ſondern zu zerſplitbtern und durch Zerſplitterung zu herrſchen, ſei ohne Erfolg geweſen. Alle, die es ehrlich mit der deutſchen Land⸗ wirtſchaft meinen, ſollten ſich hüten, den Apfel der Zwietracht in die Reihen des Bundes zu werfen. Der Redner wendet ſich dann dem neuen Reichs⸗ kanzler zu und findet außerordentlich ſympathiſche Töne für den neuen Reichsleiter. Er führte unter anderem aus: Ein neuer Reichskanzler ſteht heute an der Spitze des Reiches. Er iſt unſer Berufsgenoſſe. Er iſt ein Mann, der ſchon als Miniſter die Abſicht verfolgte, nur das Sachliche zu pflegen und ſeinem Charakter nur in der Pflichterfüllung genüge finden zu laſſen. Freilich werden wir uns darüber nicht täuſchen, daß er nun, da er Berufsgenoſſe von uns iſt, alle unſere Wünſche nun erfüllen muß. Im Gegenteil! In dem Beſtreben, gerecht zu ſein, könnte er womöglich zu viel an unſeren Forderungen zu kürzen haben. Wir ſind aber über⸗ zeugt, daß ihn das Verſtändnis für unſeren Beruf das objek⸗ tiv Richtige finden laſſen wird. Der Redner gibt als Loſung für den Bund der Landwirte das Wort Bismarcks aus:„Für Ar und Halm!“ Dieſe Loſung ſolle auch weiterhin die Sicherheit geben für die Erhaltung der höchſten Güter, die der Bund der Landwirte zu Ler⸗ teidigen habe. welche die Krone geſichert und die Kaiſermacht erhalten wird. Zum Schluſſe kommt der Redner noch auf die Straßen⸗ demonſtrationen zu ſprechen und erklärt ſie als Vor⸗ ſpiel zu den großen Kämpfen um Thron und Altar, indem er ausruft:„Wer wäre berufener und bereiber, Thron und Altar zu ſchützen, als die deutſchen Bauern?“ ſchließt er mit einem 5 Damit werde die Grundlage geſchaffe, durch 8 — 22 — ereee 222 —.— 2. 222—— 1 eeee= 1— 4 0 8 8 8 0 f f 8 8 1 f i U 1 1 5 1 Mannheim, 21. Februui. 5 General⸗ Vugeiger.(Abenbblatt) 5. Seite, Tandwirtſchaft. Schwetzingen, 20. Febr. Der Landwirtſchaftlic Bezirksvere in Schwetzingen veranſtaltet Hete 105 morgen im„Ritterſaal“ eine Saatgut⸗ und Kartoffelaus⸗ ſtellung. Herr Geh. Regierungsrat Dr. Aſal eröffnete die Aus⸗ ſtellung am Samstag vormittag mit einer Anſprache. Als Haupt⸗ ausſtellungsgegenſtand ſind die Kartoffeln in prächtigen Exemplaren und in überaus reicher Auswahl vertreten. Daneben ſind ausgeſtellt Weizen, Korn, Gerſte, Hafer, Wicken, Ackerbohnen, Erbſen, Samen von Runkelrüben, Klee und Tabak. Die Schwanenbrauerei von Martin Kleinſchmitt hat aus jedemOrt des Amtsbezirks Schwetzingen Braugerſte ausgeſtellt und das Verhältnis zu ihrer chemiſchen Zu⸗ ſammenſetzung tabellariſch dargeſtellt. Als Ausſteller ſind zu neunen Krug⸗Ueſſigheim, Winnai und Feldmann⸗Helmsheim, Barth⸗Hüffen⸗ hardt, Knoll⸗Heidelsheim, Kammerer⸗Graben, Brugier⸗Bretten, Gg. Spilger II.⸗Schwetzingen, Zimmermann⸗Hofgut Lonsheim b. Alzey, Böhm⸗Großbiberau und Domäne Friedrichwerth in Thüringen. Außer Konkurrenz haben ſehr hübſch ausgeſtellt der Bad landwirt⸗ ſchaftliche Verein und die Bad. Landwirtſchaftskammer. Geldpreiſe erhielten: Kammerer⸗Graben, Knoll⸗Heidelsheim, Feldmann⸗Heidels⸗ eim und Winnai⸗Heidelsheim je 15„, Krug⸗Uſſigheim, Barth⸗ Hüffenhardt, Gg. Spilger 1I.⸗Schwetzingen je 10, Ehrende Aner⸗ kennungen erhielten: Brugier⸗Bretten und Böhm⸗Großbiberau, Volkswirtschalt. Zentralausſchuß der Vereinigten Putz⸗Detailliſtenverbände Deutſchlands. Man ſchreibt uns: 55 Auf der am 18. Februar er. in Berlin ſtattgehabten Generalverſammlung des Zentralausſchuſſes der vereinigten Putz⸗Detailliſten⸗Verbände Deutſchlands hat der Berl iner Verband von Spesialgeſchäften der Putzbranche nachſtehenden, überaus wichtigen Antrag auf Aenderung der Ge⸗ werbeordnung eingebracht, der vom Plenum ein⸗ ſtimmig angenommen wurde. Der Antrag, der dem Reichstag bezw. den Reichstagsabgeordneten vorgelegt werden ſoll, lautet wie— die Fachzeitſchrift„Die Textilwoche“ er⸗ ſährt— wie folgt: Hinter Paragr 137a der Gewerbeordnung wird eingefügt. Paragr. 137 b: In den mit einer offenen Verkaufsſtelle in Verbindung ſtehenden Betrieben dürfen gewerbliche Arbeite⸗ rimnen über 16 Jahre auch an Samstagen und an den Vor⸗ abenden der Feſttage nach 5 Uhr nachmittags beſchäftigt werden. Die Beſchäftigung findet nur während der für den Ladenverkauf geſtatteten Arbeitszeit ſtatt; ſie darf die Dauer von 8 Stunden täglich nicht überſchreiten. Die Beſchäftigung iſt nur an 50 Tagen des Jahres zuläſſig. Die Vorſchrift des Paragr 137 Abſ. 4 der Gewerbeordnung findet ent⸗ ſprechende Anwendung. Für die beim Ladenſchluß im Laden ſchon anweſenden Kunden dürfen nur ſolche gewerblichen Ar⸗ beiten ausgeführt werden, welche mit dem Kaufgeſchäft in unmittelbarem Zuſammenhang ſtehen. Gewerbetreibende, die Arbeiterinnen über 16 Jahre auf Grund der vorſtehendem Beſtimmungen beſchäftigen, ſind verpflichtet, an einer in die Augen fallenden Stelle der Werkſtätte eine Tafel auszu⸗ hängen, auf der jeder Tag, an dem eine Beſchäftigung nach Abf. 1 und 2 ſtattfindet, vor Beginn dieſer Beſchäftigung deinzutragen iſt. Das Verzeichnis iſt auf Erfordern der Orts⸗ PHpPoliseibehörde, ſowie den Gewerbeaufſichtsbeamten jederzeit vorzulegen. *** Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt. Aus Düffeldorf ſchreibt man uns über den rhyeiniſch⸗ weſtfäliſchen Eiſenmarkt wie folgt: Der Eiſenmarkt bewegt ſich wie bisher in ſeinem alten Meldung aus Pittsburg in Verbindung mit Charles Schwab den Stahltruſt zu bekämpfen beabſichtigt, indem er mit Schwab auſammen in der Nähe von Bethlehem(Pennſylvanien) große Stahlwerke mit einem Aufwand von 20 Mill. M. zu errichten gedenkt. Da Schwab ohnedies der größte Konkurrent des ameri⸗ !ftaniſchen Stahltruſtes iſt, ſo dürfte dieſe Meldung darauf hin⸗ deuten, daß die Regierung der Vereinigten Staaten das Mono⸗ pol des Truſtes nun ernſtlich zu bekämpfen gewillt iſt. Der Bruder des Präſidenten Taft iſt vielfacher Millionär und in Verbindung mit Schwab kann er wohl ein bedeutender Konkur⸗ rent des Truſtes werden, der dieſem das Leben ſauer zu machen in der Lage iſt. Es dürften ſich alſo in den Vereinigten Staaten in nicht allzulanger Zeit lebhafter Kämpfe um den Abſaß ent⸗ wickeln, die auf das deutſche Geſchäft nicht ohne Einfluß bleiben werden. Der Stahlwerksverband wird dieſen Vorgängen ſeine volle Aufmerkſamkeit ſchenken müſſen, wodurch ſeine Lage nicht berbeſſert wird. Die günſtige Geſtaltung der Verhältniſſe am deutſchen Eiſen⸗ markt hat, wie es ſcheint, die Gelüſte der Werke und Hütten auf eine ſchnellere Steigerung der Arbeitsmengen hervor⸗ gerufen, jedoch iſt zu erwarten, daß der Verband, wie er in der ungünſtigen Zeit zum Schaden der Verbraucher lange die hohen Preiſe aufrecht erhielt, nun auch dem Drängen der Hütten nicht nachgeben wird, damit die ſich nach und nach beſſernden und feſtigenden Verhältniſſe hierdurch nicht wieder einen unliebſamen Rückſtoß erhalten. Die Ausdehnung der großen Werke iſt ja vor 2 Jahren in einem ſo raſchen Tempo erfolgt, daß vorläufig in dieſer Beziehung wohl eine Grenze geſetzt werden kann. Der Verſand des Stahlwerksverbandes von A Produkten betrug im Januar 378 326 Tonnen(Rohſtahlgewicht) gegen 409 840 Tonnen im Dezember und 409 191 Tonnen im Januar 1909. Der Verſand iſt alſo um 30 865 Tonnen niedriger wie im Januar 1909 und um 31 514 niedriger als im Dezember 1909. Von dem Januar⸗Verſand entfalle 3 gegen 152673 Tonnen im Dezember 1909, um 118 745 Tonnen im Januar 1909. Der Verſand iſt alſo um 19 064 geringer wie im Dezember, hingegen um 14864 Tonnen höher wie im Jan. v. J. Auf Formeiſen entfallen 110 427 Tonnen gegen 100 854 Tonnen im Dezember um 131180 Tonnen im Januar 1909. Die weiteren Preiserhöhungen, auf welche wir bereits in un⸗ ſeren letzten Berichten verſchiedentlich hingewieſen haben ſind nun auch für Drahtwaren und Drahtſtifte eingetreten. Am 11. ußnd 12. d. M haben in Düſſeldorf Konferenzen der Draht⸗ werke ſtattgefunden, die eine Erhöhung von Drahtwaren und Drahtſtiften um 2,50 M. pro Tonne zum Ergebnis hatten. Die Erhöhſung wurde mit der Steigerung des Walzdrahtpreiſes be⸗ gründet und der Verkauf für das 2. Vierteljahr 1910 freigegeben. Das Stiftſyndikat kam auch bei dieſen Verhandlungen trotz ernſthaftefter Bemühungen nicht zuſtande und dürfte wohl, wenn überhaupt, noch lange auf ſich warten laſſen. un. Mannheimer Produktenbörſe. Aun Weizenmarkte herrſchte a die notwendigſten Anſchaffungen vorgenommen werden. Rog⸗ verkehrt ruhiger Haltung. Der Verkauf von Roggen⸗ ſchleppender. Justergerſte. Hafer Geleiſe und die Lage hat ſich auch im Auslande gegen unſeren Vorbericht wenig verändert. In letzterer Beziehung iſt nur von fi Bedeutung, daß der Bruder des Präſidenten Taft nach einerh. auf Halbzeug 133 609 T. ute wieder Geſchäftsſtille da nach wie vor nur geit, wie im Vorfahr. Bekannflich wird die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Million auf 2 500 000 M. varge⸗ cchlanen, Die menen Artien werden I.„Frif. Zig.“ eiuem Kou⸗ und Mais lagen ruhig. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben eine nennenswerte Veränderung nicht erfahren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per Jan.⸗Febr. oder Febr.⸗März M. 177—177.50, do. ungar. Ausſaat 78 Kg. p. Jan.⸗Febr. od. Febr.⸗März M. 177—177.50, do. Roſario Santa Fe 78 Kg. p. Jan.⸗Febr. M. —.—, Redwinter 2 p. Sept. M.—.—, Hartwinter 2 p. Sept. M.—.—. Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimmend M. 176.50—177, Ulka 10 Pud M. 177.50—178, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimmend Mk. 186.—186.50, Rumän. 2 Prozent blaufrei 78.79 Kg. prompt M. 186—187, Rumänier 78.79 Kg. 3 Prozent blaufrei prompt 186—186.50. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. bis 131.50 M. 132, do. 9 Pud 15⸗20 ſchwer M. 132.50 bis 183, norddeutſcher Roggen 78⸗74 Kg. prompte Ab ladung M. 130 bis 182. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per Februar⸗Mai M. 111.50 bis 112, do. 59⸗60 Kg. per Februar⸗März 112 bis 112.50., Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 111.50 bis 112, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 112.50 bis 113, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M.—.—. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 112, do, per Febr.⸗März M. 112—112.50, do. 4748 Kg. prompt M. 112.50—113, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 113—113.50, do. prompte Abladung M. 113.50—114, Laplata 46 Kg. per Febr.⸗ März M. 111 bis 112, 47 Kg. per Februar⸗März M. 111.50 bis M. 112. Erhöhung der Spirituspreiſe. Die„Spirituszentrale“ hat eine Preiserhöhung eintreten laſſen, und zwar koſtet jetzt prompte Lieferung 46.30 M. pro⸗Hektoliter(bisher 46.). Der Preis für den nächſten Monat hat ebenfalls eine Steigerung um 30 Pfennig auf 46.60 M. erfahren. Lieferungsware koſtet jetzt 46.90 M.(bisher 46.80 und bis September 47.70 M.(bis⸗ her 47.50.)]. 55 8 5 Die Deutſche Gasglühlichtgeſellſchaft[Auer)! hat mit Wir⸗ kung vom 10. März an, den Preis der OSramlampe mit 120 Volt Spannung von.50 M. auf 2 M. pro Stück er⸗ mäßigt. Der Preis für die Lampen mit 220 Volt Spannung bleibt unverändert. Wie vor einiger Zeit verlautete, hatten ſich die Metallfadenlampenfabriken in der letzten Konferenz ver⸗ pflichtet, Preisermäßigungen bis zum 10. März nicht vorzu⸗ nehmen. Preisermäßigungen nach dem 10. März 1910 wurden in das Ermeſſen der einzelnen Geſellſchaften geſtellt. Mannesmannröhren⸗Werke. In der letzten Aufſichtsrats⸗ ſitzung gelangte, wie die Verwaltung mitteilt, ein Bericht der Direktion zur Vorlage, wonach die Ausbildung neuer Her⸗ ſtellungsmethoden mit günſtigem Ergebnis zum Abſchluß ge⸗ langt iſt. Es wurde der Antrag geſtellt, die neue Herſtellungs⸗ art, die für die wichtigſten Maſſenprodukte gegenüber der ſeit⸗ herigen Arbeitsweiſe erhebliche Verbilligungen bringe, auf ſämtlichen Werken der Geſellſchaft einzuführen und die dafür erforderlichen Mittel in Höhe von etwa 8 Millionen Mk. bereit zu ſtellen. Der Aufſichtsrat beſchloß dieſem Antrage ge⸗ mäß. Die Mittel dazu ſollen durch Ausgabe von Obli⸗ gationen oder Aktien aufgebracht werden. In letzterem Falle werden der nächſten ordentlichen Generalperſammlung ent⸗ ſprechende Vorſchläge gemacht werden. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt 22 500 000 Mk., die Obligationsſchuld nach der letzten Bilanz 6 813 000 Mark. *** gelegraphiſche 4¹ 1* Von der Frankfurter MriiiF 1 t, 21. Febr. Die Zulaſſung von 1 500 000 M. Aktien der Mehl⸗ und Brotfabrik Haufen zum Handel an der B. Frankfu Börſe wurde von dem Bankhaus Baß 5 Mitteldeutſche Kreditbank, Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 21. Febr. In der heute ſtattgehab⸗ ten Sitzung des Aufſichtsrats der Mitteldeutſchen Kre⸗ dätbank legte der Vorſtand den Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr vor. Der erzielte Bruttogewinn beträgt 7365 192.54 Mk.(gegen 7009 281.73 Mk. im Vorj.). Eine er⸗ hebliche Mehreinnahme zeigt das Proviſionskonto mit 509 000 Mark, Effekten⸗ und Konſortialgewinne ſind ungefähr auf der Höhe des Vorjahres geblieben, nachdem der aus dem Engagemen: mit der Frankfurter Gummiwaren⸗Fabrik Aktiengeſellſchaft ent⸗ ſtandene Verluſt abgebucht wurde. Zinſen und Wechſel ergeben ein weniger von 120 000 Mk. Die Unkoſten haben ſich einſchließ⸗ lich Steuern und einmaliger Ausgaben um 387000 Mk. erhöht. Nach Abſchreibung des durch die Veruntreuung Willhardt ent⸗ ſtandenen Verluſtes von 400 000 Mark beziffert ſich der Rein⸗ gewinn auf 3961 148.41 Mk.(gegen 4 382 770.31 Mk. i..) Es wird beantragt, von dieſem Betrag 39 160.18 Mk. auf Mo⸗ bilarkonto für Neueinrichtungen abzuſchreiben, 250 000 Mk. dem außerordentlichen Reſervefonds zuzuweiſen, 3 240000 Mk. als 6 Proz. Dividende an die Aktionäre zu verteilen, 433 940.62 Mark ſtatuten⸗ und vertragsmäßige Tantiemen zu vergüten und die verbleihenden 65 967.98 Mk. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Generalperſammlung findet am 16. März 1910 ſtatt. Der Geſchäftsbericht wird im Laufe dieſer Woche zur Ausgabe ge⸗ langen. Von der Reichsbank. 5 „Berlin, 21. Febr. Der Status der Reichsbank zeigt(t. „Frkf. Ztg.“ eine Beſſerung, hauptſächlich infolge von Einzahlungen im Girokonto. Feierſchichten wegen Abſatzmangels. * Dortmund, 21. Febr. Wegen Abſatzmangel mußte heute lt.„Frif. Ztg.“ auf den meiſten Zechen der Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft gefeiert werden. Verlüngerung des Siegerländer Eiſenſtein⸗Syndikuts. „Siegen, 21. Febr. Wie verlautet, ſind bis zu der geſtern abend abgelaufenen Friſt von den bisher noch opponierenden Wer⸗ ken des Siegerländer Eiſenſteinſyndikats gleichfalls Einwilligungs⸗ erklärungen beim Syndikat eingelaufen, ſodaß es mit Beſtimmtheit als verlängert gelten kamm. Demnächſt wird eine Mitgliederver⸗ ſanumlung ſtattfinden, um ein neues Werk durchzuführen. Neues vom Dividendenmarkt. 5 „ Halle, 21. Febr. Der Aufſichtsrat der Halleſchen Ma⸗ ſchinenfabrik und Eiſengießerei beſchloß lt.„Frkf. Ztg.“, eine Divi⸗ dende von 30 Prozemt gegen 26 Proz. im Vorfjahre vorzuſchlagen. * Augsburg, 21. Jebr. Die Vereinigten Gaswerke in Augsburg verteilen It.„Frkf. Ztg.“ eine Dibide nde von 9 Pro⸗ Handelsberichte. RNoggenmehl Nr. 0) 26.25 1) 23.25. u. Hertz be⸗ *+ Elefbr. Rühl, Worms— ſortium zu 182 Prozent überlaſſen und ſollen den alten Aktionären im Verhältnis von 5 zu 2 zu 135 Prozent angeboten werden. Berlim 21. Febr. Die G. Müllerſche Gummiwarenfabrik in Berlin ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 9 Prozem gegen 8 Prozent im Vorjahre vor. 5 Wiederaufnahme der Elbefahrten. Hamburg, 21. Febr. Am 23. ds. Mts. werden die vegel⸗ mäßigen Elbefahrten wieder eröffnet werden. Holzfirma Julius Brühl jun. in Konkurs. * Berlin, 21. Febr. In der heutigen erſten Gläubigerver⸗ ſammlung der Holsfirma Julius Brühl fr. in Konkurs teilte der Konkursverwalter mit, daß der Zuſammenbruch im weſentlichen der ibergroßen Kreditgewährung an die Firma Vallentin zuzuſchreiben iſt. Bei den ungefähr 4½ Millionen Paſſiven und etwa 100 000 Mark Aktiven liegen nach den bisher möglich geweſenen Feſt⸗ ſtellungen wenige 2½ Prozent in der Maſſe. Dem Verwalter wurde lt.„Frkf. Ztg.“ ein Gläubigerausſchuß beigegeben. *** * Frankfurt, 2. Febr.(Fondsbörſe.] Bei Exöffuung der neuen Woche herrſchte wieder Geſchäftsſtille, bei auffallender Zu⸗ rückhaltung der Privatkundſchaft, es iſt aber dabei auch die Zurück⸗ haltung des Angebots hervorzuheben. Der Newyorker Markt ſcheint ſich wiederum unzuverläſſig zu geſtalten. Im Hinblick auf den New⸗ horker Börſenfeiertag am Dienstag war die Spekulation in ameri⸗ kaniſchen Werten ſehr zurückhaltend. Verſtimmung auf die geſamte Haltung brachten auch die griechiſchen Nachrichten. Das Herannahen des Ultimo brachte größere Zurückhaltung auf dem Induſtriemarkte. Montanpapiere ſind beeinflußt, durch den Geſchäftsbericht desKohlen⸗ ſyndikats, ſowie auf weniger ermutigende Berichte aus den Eiſen⸗ 8 revieren. Harpener waren ſtark gedrückt, dagegen Gelſenkirchener beſſer gehalten. In elektriſchen Werten iſt ebenfalls wenig Leben zu bemerken. Chemiſche Werte und Maſchinenfabriken ſchwächten ſich ab. In Bankpapieren war das Geſchäft ſehr minimal und die Kurſe bröckelten weiter ab, beſſer gehalten ſind Mittelbanken, öſterreichiſche Bahnen feſt, Lombarden belebt. In Fonds bemerkte man lebhaftes Geſchäft, Mexikaner und Portugieſen feſt, Türkenwerte ſchwach. Von deutſchen Fonds iſt Pflichtbetrag der neuen 4proz. Reichsanleihe und preuß. Konſols erheblich überſchritten. Der Kurs ſtellt ſich bei der neuen Anleihe auf 102 bezahlt Geld. Infolge Leitungsſtörung mit dem Weſten fehlt es an jeglicher Anregung. Die Börſe ſchloß bei luſt⸗ loſem Geſchäft. *** Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 21. Februar. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlungz per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. neu 23.50—.—Hafer, bad. neuer 16.50—17. „ Rheingauer————Hafer, nordd.—.—.— „ norddkutſcher 283.25—23.50 Hafer, ruſſiſcher 17.75—18.25 „ a i,,,„ La Plata 17.——.— „ Ulka 24.25—24.75 Mais, amer. Mixed. „ Theodoſia 25.50—25.75 Donau 16.50——.— „ Taganrog 24.25—24.75„ La Plata 16.50——.— „ Saxonska 24.50——.— Kohlreps, d. neuer 28.—.— „ rumäniſcher 25.25——.— Kleeſamen, deutſch.——— „ am. Winter „ Manitoba————. 1L 1* „ Luzerne ſtal. „ Walla Walla 24.75.—.—„Provenc. 165—180 „ Kanſas II—.—.—„Eſparſette 35.——.— „ Auſtralier—.—.— 1908er nordfranzöſ. 120—125 „ La Plata 94.—24.50 Leinöl mit Faß 69.— ͤ— Kernen, nen 23.35——.—Rüböl in Faß 64.—.— Roggen, pfälzer neu 17.25Backrüböl 67.—.— „ rüſſiſcher—.——.— Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 178.30 „ norddeutſcher 17.25——.—„. unverſt.„ 51.30 „ amerik. Roh⸗Kart. ſpiit Gerſte, hieſ. „%%% Nr. 00 5 6450 33.50 Tendenz: Weizen zientlich unverändert. Ro; Futtergerſte ruhig. Hafer etwas rubiger. Mais unve Manunheim, 21., Februar. Leinſaat 38.— Mk. Mannheimer Effektenbörſe. vom 21. Februar.(Offizieller Berich Die Böyſe verlief in ſtiller Haltung. Höher gefvag Frankfurter Transport⸗, Unfall⸗ und Glas⸗Verficherungs⸗A 1930 M. pro Stück, Koſtheimer Zelluloſe zu 205 Prozent, 3 fabrik Waldhof⸗Aktien zu 284 Prozent und Zuckerfabrik W. zu 179 Prozent. Die Aktien des Verein Ehem., Fabriken 1 330 B. Von Dienstag den 22. Februar ab gelangen nom M. 2 0ʃ vollbezahlte, auf den Inhaber lautende Altien Nr.—2000 nom. M. 2000 000 4½ proz., zu 103 Prozent rückzahlbare Hy thekar⸗Obligationen Nr. 1 2000 der Pfälziſchen M 0 werke in Mannheim zum Handel und zur Notierung. Aktien. Brief Geld 50 Sanken. Brief Gel Badiſche Bank Sewrbk. Sveyer50/ Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Cob. Jandau Rhein. Kreditbank Trausport u. Verfſicherung. B..⸗G. Aoſch. Seetr. Maunh. Dampfſchl. Lagerhaus 5— 2 3 —.— 136 75 Frankona, Rück⸗ und ˖.⸗Bantk—.— 196..Mitverſ..⸗G. vm. Sſen. Bene—.— 115. Bad, Rüt. Bi Südd. Disc.⸗Geſ. 118 0 110 u. Gl. 7„e. Chem. Induſtrie. 5 Bad. Aſſecuram; 2 —— 437.— — + n—.———[Mannh. Verſi erung Chem. Fab. Goldenbg..— 212.—(Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Verein chem. Fabriken 360.——. Verein D. Oelfabriken—.— 155.50 Weſt..⸗W. Stamm 220.——.— „„Vorzug—.— 102.80 Brauereien. Württ. Tranp.⸗Verſ. 495 Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140 Dingler'ſche Aſchfbr.— 0 Emaillirfbr. Kirrwetl,— Bad. Brauere! 69 50 Emaillw. Maikammer 103 Binger Aktienbierbr.————Eitlinger Spinneret Burl. Hof vm. Hagen 230.——.—H. Fuchs Wgf. Holbg.— Eichbaum⸗Brauerei 108——.—Hüttenh. Spinnere— 88—Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127 95.50Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu 260. ſeo ſth. Cell. u. Papierf. Manng. Gum. u. Asb. Maſchinenf. Badentg Oderr). Glektrizität bf. Rähm. u. Fahrradsf.—. 136. Bortl.⸗Zement odlbg. 142—— Ry. Schuckert⸗Geſ. 124 50 Südd. Draht⸗Induſt. 136.50 f Verein Freib. Zisgelw. 120. Ganters Br. Freibg.—.— Kleinlein Heidelberg 182.—— Homd. Meſſerſchmit!—.— 30.— Ludwigsb. Praulerei 219.—— Mannh. Atttenbr.—— 135— Bfababr. Geiſel, Mohr—— Brauerei Stuner 2850—-—— Br. Schrödl, Heidibg.—.— 177 50 „Schwartz, Speyer 114.— 113. 1* S. Welßz, Speyer 1*.Storch., Spever Br. 5 Worms—.— 77.—-„ Speyr.„— Worm]s. Br. v. Dertge—.— 72.—Hürzmühle Neuſtapt pf. Preßh. u. Sytfabr. 158.— Gellneffabr. —— ene, 3 9 90 5 8 Obligati 2% Mi. Swp.B. unf 0 o Rh. Hyp.⸗B. unt. 19031 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff 3 210010 b: e!„f. R 5 Be 35„„„ verſchied. 91.90 5 Seetransvort bſchiff 99 50 Bochumer Bergban 2 rüwerksaktien. wieder d Städte Kommunal 92.— 6J4½%% Bad. Anſlin⸗u. Zodaf, 50 Buderns 45.10 244 80 Harpener B 2 5 118 0 Inlandsangebot abſchwä 8 3795 ee ½% BadAnil. ee Bergb.⸗G 11350 112!85 dalw Weſterregel 15 geſtrigen Preiſe Wet 1 5 0 bchannt Futterartifeln i. B. 9 Serie B Deutſch. G.—.———Ob N regeln 215.— 215.—„ Wieftter: d 15 uptete ungefä un. 35 9% Heidelb 93.80 B 104.8 7 1 Luxemburg 21 erſchl. Eiſent duft 3 VBer! 5— regneriſch. gefähr die vor⸗ 9. v. J. 1903 92.50 4% oc. Kleinlein, 80 5Eſchweiler Bert 3 217— 216.—[Phöni nduftz. 108 25 108 9 40½% Karlsruhe v. 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Bismarahütte 1294 uſtriewerte des] Aibemiſche Automobile 1 „ 10900.—„„Pauierrent Uin, 21. Febr.(Anfanas⸗ſe vEt. niebri Rheinmü mobil⸗Geſellſchaft A— 10 85 8— 9 40/Oeſterr. Go editakti as⸗Kurſe.) ger. heinmühlenwerke, M t.⸗G., Mannhe 4Ifr 1904 93.50„Goldreute 100.2 en 212.— Rheinſchi e, Mannheim un— ee,.20—e Vortug. Seri.20 100.30[ Disc.⸗Kom 12.— 211 90 Laur einſchiff.⸗A.⸗G. 2 Adagr ⸗B.418 103 1920% uf 1 Stenen b 888 164% Jeine 117 0 21.5 Muchinenban Mec. Maunheln, S 4„ 1918 102.05.804½ ueue Ruſſen 1905 26—Lembarden———— Harpener 210 25 219.—Si werk Mannheim 5 eim, Stamm. 0 CCC do..,B.Obl. 89— 83•8 ſ(pan. ausl. 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K 1, 5 dahier anberaumt. Die Tagesordnung enthält folgende Gegenſtände: 1. Erwerbung und Verpachtung von Liegenſchaften. 2. Ankauf des Hauſes U 3 Nr. 31. 3. Erhöhung von Schlacht⸗ und Viehhofgebühren. 4. Erhebung eines Gemeindezuſchlags zur Hundstaxe. 5. Erhebung einer Luſtbarkeitsſteuer. 6. Subventionierung der Hochſchule für Muſik, hier deren Unterbringung im ſtädtiſchen Gebäude L 2, 9. 7. Unterbringung des ſtädt. Materialamts. 8. Anſchaffung eines automobilen Krankentransportwagens 9. Allgemeine Grundſätze über die Herſtellung und Unter⸗ haltung der öffentlichen Gehwege u. Kanalzuleitungen. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden au der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer 1, 6 u. 7 der Tagesordnung find am Tage der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne zur Einfichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 7. Februar 1910. Der Stabdtrat: Martin. Klemann. Einladung Wahl in den Stadtrat. Jufolge Ablebens des Stadtrats Emil Magenau, ber am 19. Januar 1909 anſtelle des verſtorbenen Stadtrats Alfred Duttenhöfer für deſſen Reſtdienſtdauer d. i. bis Herbſt 1914 als Mitglied des Stadtratskollegiums gewählt wurde, hat gemäß 8 18 der Städteordnung für die gleiche Neſtdienſtdauer eine Ergänzungswahl in den Stadtrat durch den Bürgerausſchuß ſtattzufinden. 33212 Zur Vornahme dieſer Wahl haben wir Tagfahrt in das Rathaus F 1, 5 dahier, 2. Stock, Zimmer Nr. 16 auf: Dienstag, den 22. Februar 1909, nachmittags von 294 bis 3% Uhr auberaumt und laden hierzu die Mitglieder des Bürger⸗ ausſchuſſes ein. Der Einladung iſt ein Wahlzettel beigegeben. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktapblatt, ſo⸗ mit des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen desjengen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ lich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen.(8 22 der Wahl⸗Ordnung). Der Vorgeſchlagene iſt ſo zu bezeichnen, daß die Perſon des Gewählten unzweifekhaft zu erkennen iſt.(8 B der Wahl⸗Ordnung). Wählbar iſt jeder Stadtbürger, deſſen Bürgerrecht nicht uht. Es können aber: 1. diejenigen Beamten und die Mitglieder derjenigen Behörden, durch welche die Aufficht des Staats über die Stadt ausgeübt wird, 2. die beſoldeten Gemeindebeamten, 3. Geiſtliche und Volksſchullehrer, 4. die beſoldeten Richter, die Beamten der Staats⸗ anwaltſchaft und die Polizeibeamten die auf ſie ge⸗ fallene Wahl nur annehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen. Vater und Sohn, Schwiegervater und Schwiegerſohn, Hrüder und Schwäger, ſowie diejenigen, welche als offene Sder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der nämlichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind, können nicht zugleich Mitglieder des Stadtrats ſein. Entſteht die Schwägerſchaft oder Geſchäftsverbindung im Saufe der Wahlperiode, ſo ſcheidet im erſten Falle das⸗ jeuge Mitglied, durch welches das Hindernis herbeigeführt worden iſt, im anderen Falle das den Jahren nach ältere Mitalied aus.(8 12 der Städte⸗Ordnung). Das Bürgerrecht ruht: 1. bei den Entmündigten, Mundtoten und Verbei⸗ ſtandeten:— 2. iufolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte während der Dauer dieſes Verluſtes; K nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer desſelben und ſo lange die Gläubiger nicht befrie⸗ digt ſind: 4. kuſelge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes.(§ 7 d der Städte⸗Ordnung!. Zur Gültigkeit der Wahl der Stadträte iſt erforderlich, daß mehr als die Hälfte der Bürgerausſchußmitglieder ab⸗ eſtimmt hat. Andernfalls iſt alsbald eine neue Wahltag⸗ ahrt anzuberaumen(8 16 der Wahlordnung. Als zum Stadtratsmitglied gewählt gilt nach§ 15 der Städte⸗Ordnung derjenige, welcher die meiſten Stimmen halten hat; bei Stimmengleichheit entſcheidet das Los. 17 der Wahl⸗Ordnung). Maunheim, den 5. Februar 1910. 4 Der Stadtrat⸗ Martin. er Klemann. Aus Stadt und Land. Maunheim, 22. Februar 1910. Ein Aeroklub iſt gegenwärtig hier in der Bildung be⸗ griffen. Geſtern nachmittag fand im Nebenzimmer des Reſtau⸗ rants„zum Fürſtenhaus“ in der Heidelbergerſtraße auf Ein⸗ ladung der Herren Chriſtel und Mellinger, der Kon⸗ ſtrukteure des von uns ſchon wiederholt beſprochenen Aeroplans, eine porbereitende Sitzung, ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Die beiden Einberufer entwickelten in einer einleitenden uſprache die Zwecke und Ziele des zu gründenden Vereins. Es t den beiden Erfindern nicht möglich, ihren Aeroplan aus eige⸗ nen Mitteln fertig zu ſtellen. Si glauben aber, daß ihnen dies wenn ein Verein mit 5 a de Mitgliederzahl hinter ihnen ſteht. In der regen Ausſprache, die e en folgte., herrſchte Einmtigkeit dar⸗ über, daß die beiden Erfinder, die ſich vergeblich die erdenklichſte Mäcen ausfindig zu machen, der Snen die Mittel zur Vollendung des Flugapparates vorſtreckt, nicht im Stiche gelaſſen werden dürfen. eher möglich ſein wird, Mühe gegeben haben, einen „Olympia' „ Glanzstärke von der Firma Dreyfuss (EHls.) ist die ideale Stärke, Womit man Zeit, Geld und Arbeit Sowie dem zukünktigen Ehegatten Verdruss erspart.— Gebrauchsfertig! Bequem! Billig! Hemden, Kragen, Manschetten, Blusen, Vorhänge, Unterröcke, Schürzen eté. werden wWie neu.— Erhältlich in allen Kolonialwarengeschäften und Drogerien, 9400 & Comp., Strassburg 8880 2 ſofort zu verkaufen. Reflektanten belieben ſich Zennaneeaagn kleidern, Straßentoiletten, ſeltene Gelegenheit nicht! Mittwoch, 23. 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Holz⸗Induſtrie 9 oſeuer, Möbelgeſchäft. ſympathiſchen Eindruck machte es auf die Anweſenden, daß von drei weiteren Konſtrukteuren von Aeroplanen, die ſich eingefun⸗ den hatten, der eine erklärte, daß die Chriſtel⸗Mellingerſche Er⸗ findung unter allen Umſtänden den Vorrang erhalten ſoll. Da die Anweſenden ſich unterſchriftlich mit der Gründung eines Aeroklubs im Prinzip einverſtanden erklärten, iſt wohl nicht daran zu zweifeln, daß bei der konſtituierenden Verſammlung, die nächſten Sonntag ſtaltfinden ſoll, die Gründung vollzogen wird. Komenden Freitag Abend 9 Uhr findet im Re⸗ ſtaurant„zum Fürſtenhaus“ eine Zuſammenkunft ſtatt, in der die Statuten in den Grundzügen entwor⸗ fen werden ſollen. Diejenigen Herren, die ſich bereit erklärten, an der Statutenberatung teilzunehmen, werden gebeten, zu dieſer wichtigen Beſpechung vollzählig zu erſcheinen. Aber auch alle diejenigen ſind herzlich dazu eingeladen, die keine Gelegenheit hatten, der geſtrigen Verſammlung beizuwohnen, ſich aber für die in der Bildung begriffene luftſportliche Vereinigung inter⸗ eſſieren. Sie werden hierbei auch erfahren, welche außerordent⸗ lich begrüßenswerten Ziele ſich der Verein für die nächſte Zu⸗ Feuer⸗ u. die esſicherer, gioß. 55 Kaſſenſchrank wegen Wegzug zu verkaufen. Anzuſehen: Meerieldſtraße 44, J. Beſonders billig! Hochelegante Mahagoni⸗ Schlafzimmer ⸗Einrichtung prima Qualität mit großem Spiegelkleiderſchrank mit Wäſcheeinteilung zu 480%¼ zu verkaufen. Roſengarten⸗ ſtraße 32, 3. Stock lks. Spe⸗ zialität ſämtliche Holzwaren für Möbelfabrik. u. Schreine⸗ reien. Bad. Holz⸗Induſtrie R. Poſener, Möbelgeſchäft. 15582 Waffen! Gewehre und Handwaffen, prachtvolle Zuſammenſtellg., umzugshalber billig abzu⸗ geben. 26318 Rheindammſtr. 11, 1. St. KRaffenſchrank ganz großer, bis zum 28. ds. ſehr bill. zu verk. Offert. u. Nr. 26321 d. d. Exped. d. Bl. Hsten! 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Oktober 1863 zur wiederholt Kindes gegen Polizeiſtrafgeſetz⸗ Anwendung kommt, ſofern erkannten Geld⸗ eines ſtrafen fruchtlos geblieben ſind. § 71 des Polizeiſtrafgeſetzbuches lautet: 5 332⁴0 „Mit Haft bis zu 3 Tagen oder an Geld bis zu 20 werden Eltern oder Pflegeeltern, Vormünder, Dienſt⸗ und Lehrherren geſtraft, welche ohne genügende Entſchuk⸗ digung unterlaſſen, ihre ſchulpflichtigen Kinder, Pflege⸗ kinder, Mündel, Dienſtboten und Lehrlinge zum Schul⸗ beſuch anzuhalten, wenn ſie wegen ſolcher ſchuldbaren Verſäumniſſe wiederholt mit Geldſtraſen belegt worden ſind.“ Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach § 18 der Schulordnung vom 27. Februar 1894 die Verwen⸗ dung der Kinder zu gewöhnlichen häuslichen oder gewerb⸗ lichen Geſchäften nicht als genügender Entſchuldigungs⸗ grund betrachtet werden darf. Mannheim, den 18. Februar 1910. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bekanntmachung. Die Beſwilligung freier Schulmittel für Volksſchüler betr. Nr. 2885. Nach Beſchluß des Stadtrates ſollen wie ſeit⸗ her auch im kommenden Schulfahr an bedürftige Volks⸗ ſchüler auf Erſuchen ihrer Eltern freie Unterrichtsmittel verabfolgt werden. Die Geſuche ſind an die Klaſſenlehrer der in Frage kommenden Schüler zu richten. Für jedes Schulkind iſt ein beſonderes Geſuch einzu⸗ reichen. Für die Geſuche ſind ausnahmslos die vorge⸗ ſchriebenen Impreſſen, die in der Zeit vom.—15. Februar unentgeltlich von jedem Klaſſenlehrer erhältlich ſind, zu verwenden. Die Einreichung der Geſuche hat unter genauer Beachtung des Impreſſenvordrucks in der Zeit vom 15.—29. Februar bei dem Klaſſenlehrer des betreffenden Schülers zu erfolgen. 33197 Mannheim, den 31. Januar 1910. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. in Fabrik⸗ Mannheim per ſofort ge⸗ „Sie wirkt ſäurebindend u. antiſeptiſch, ſie entferut ſomit nicht bloß die Grund⸗ ſondern auch die Eniſtehungs⸗Urſache .Hautkrankheiten.“ Soſchreibt 4 20 50 100 Tabl. .==1 Hervorragend. 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Dr. Karl Kaufmann verteidigte Angeklagte zu einer Geldſtrafe von 25 M. verurteilt. zim. ſ. z. v. Tel. 503. 26312 Seitenbau parterre, ͤ 6, 63, 3 Tr., möbl. Zim. 3⸗Zimmerwohnung zu vermieten. 15564 a. 1. März zu vm, 23323 4, 12, heizb. Manſardenz. 5, 1, 4. Stock, groß. möbl. 3. um. Näh. 3. St. 15568 Eckzim zu verm. 26308 des Herrn Adolf Lindenhofſtraße 23, f Er Luft gehabt und es habe abgeſtanden ausgeſehen. Verſchiedene —— aurHndgneugg gdau 8. Seite ———— Ein grosser Gelegenheits- posten elegant, gestickter Plains in Tüll und Satist für Slusen in weiss, farbig und schwarz. Sehwarze Chenols zee Waus brfte 0 Schwarze Cachemire ene Wole Jee 20⸗ Damen- Schwarze Kammgarne Brese, 5014% M.80,.25, 1˙0 Sehwarze Salins Beue wole, Breng 90, Ner, 20 15 Sehwarze Alpaccas vane Anaahz ttg. 00,.25,1˙⁰ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Selten wohlfeile Angebote grosser Sortimente moderner b, 1% Soſpſferstoſfd Srage 210 te.80,.8b, 150 Fühige Cenessse e 10 Falbige Popline u. 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