Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. tncl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſera te: Oie Golonel⸗Zeile. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Auswärtige Inſerate 0 in Maunheim und Umgebung. Die Reklame⸗Zeile 1 Mark he Neueſte der Stadt Mannheim und Amgebung. Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Volksblatt.) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe⸗; e eeee Leleen e Direktionu. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktiornn 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 219 Nr. 124. Mittwoch, 16. März 1910. (Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 20 Seiten. Celegramme. Beſchleunigung der parlamentariſchen Arbeiten im Reich und in Preußen. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Bureau). Die parlamentariſchen Arbeiten im Reich und im Preußen ſollen ſo gefördert werden, daß die Oſterferxien vorausſichtlich noch früher beginnen werden, als man bisher angenommen hat. Im Abgeordnetenhaufe will man eventuell ſchon heute die Vertagung bis zum 12. April eintreten laſſen und im Reichstag hofft man heute mit der zweiten Leſung und Donnerstag mit der dritten Etatsberatung fertig zu ſein, ſo daß auch der Ae Donnerstag in die Ferien gehen könnte. Die„Nationalzeitung“ geht nicht ein. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Bureau). Die Redaktion der„Nationalzeitung“ teilt mit, das Blatt werde auch nicht am 1. Juli eingehen. Sozialdemokratiſche Wahlrechtsdemonſtrationen. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Bureau). Aus Kiel wird gemeldet: Die ſozialdemokratiſche Partei hatte für die geſtrigen Wahlrechtsdemonſtrationen in den letzten Tagen eine außerordentliche Agitgtion entfaltet. In den hieſigen Privatbetrieben, hauptſächlich im Baugewerbe ruhte die Arbeit vollſtändig. Auf der Germaniwerft feierten 80 Prozent der Ar⸗ beiter, auf der Howaldtwerft hatten eiwa 75 Prozent der Ar⸗ beiter die Werkſtätten verlaſſen. Um 3 Uhr bewegten ſich zwei große Züge nach dem Etabliſſement„Waldwieſe“ hinaus. Es waren rund 10000 Perſonen, von denen nur 4000 im Saal Platz finden konnten. Die übrigen hielten ſich in dem nahe ge⸗ legenen Gehölze auf. Dann begab ſich die Menge nach dem Wilhelmsplatz. Unterwegs ſchloſſen ſich die Arbeiter der Kaiſer⸗ lichen Werft an, ſodaß die Geſamtzahl auf 15 000 Teilnehmer ſtieg. Als der größte Teil auf dem Wilhelmsplatz angelangt wär, ging die Polizei mit blanker Waffe vor und trieb die Menge in die Nebenſtraßen. Dieſe warf mit Steinen auf die Schutzleute. Eine Anzahl mußte ſich in einen Schlächterladen retten, worauf die Menge die Fenſterſcheiben durch Steinwürfe zertrümmerte. Dann kamen aus dem Innern der Stadt Verſtärkungen, die die Anſammlung in die Nebenſtraßen hineintrieb. Aus der Menge fielen nun Schüſſe gegen die Polizeibeamten, die jedoch fehl gingen. Eine Frau erhielt einen Schlag auf den Kopf, auch ein Knabe wurde verletzt, zwei Arbeiter erhielten Säbelhiebe über den Kopf und mußten verbunden werden. Die Erregung in der Stadt iſt unbeſchreiblich. Die Arbeiter zogen faſt die ganze Nacht in geſchloſſenen Trupps durch die Stadt. Wie jetzt feſtgeſtellt, wurden 5 Arbeiter verhaftet, die Polizeibeamte durch Steinwürfe verletzten. Irgendwelche größeren Verletzungen ſind nicht zu verzeichnen. Dagegen iſt der Sachſchaden an Uniformen, Helmen uſw. recht erheblich. Alle Eiſen⸗ und Metallarbeiter einſchließlich der Werfte, die an der Demonſtration teilgenommen haben, ſind bis Samstag früh ausgeſperrt. Der Rieſenſkandal in Paris. * Paris, 15. März. Der Unterſuchungsrichter verhörte heute den Schwager des Liquidators Duez, Roubray. Dem Ver⸗ hör gemäß hatte Duez nicht mehr als eine Million in Börſen⸗ ſpekulationen verloren. Es muß noch feſtgeſtellt werden, ob die anderen vier Millionen nicht in ausländiſchen Banken deponier worden ſind. Es wird aller Vorausſicht nach ſchwierig ſein feſt⸗ zuſtellen, wo dieſe vier Millionen geblieben ſind. Luftſchiffahrt. St. Moritzdorf, 15. März. Heute vormittag wurde ein großer Sieg des Wrighitſchen Flugapparates auf dem St. Moritzer⸗See, 6000 Fuß über Meer, errungen. Kapitän Engelhard vollendete einen Flug von 31 Minuten 40 Sek. mit tadelloſer Jandung. Die durchſchnittliche Flughöhe betrug 10 Meter, die erreichte höchſte Höhe 20 Meter. Damit iſt der vom Kurverein ausgeſetzte Preis gewonnen. Folgenſchweres Bootsunglück. Liſf abon 5 März. Eine portugieſiſche Schaluppe, —— die Verdrängung der Nationalliberalen und die Kooperation mit den Konſervativen losmanövriert, es hat allem Anſchein nach ſein Ziel erreicht. Im Vollgefühl von dieſem höchſten Glück darf es ſich ſchon die elendeſte Verleumdung der ehrlich reformfreudigen Parteien gönnen, vor allem der Nationallih exralen: ſie haben, wie die Frei⸗ konſervativen und die Seen die Vorlage von Lornherein zum Scheitern bringen wollen; als die Kont emiſſion o Pieo(Azoren) bei hohem Seegang Perſonen ſind geheime Wahl ſetzte, da war es mit der Begeiſterung der Nationglliberalen vorbei, die Vorlage bringt ihnen *Berlin, 16, März. Wie verlautet, iſt die K Krankheit des ruſſiſchen Botſchafters in Paris, Nelido w, ernſter Natur. Als Nachfolger iſt der Geſandte in Brüſſel, Giers, auserſehen. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Bureauh. Der Oberkriegsgerichtsprozeß gegen den Grafen Pfeil wird noch einmal wiederholt werden. Gegen das freiſprechende Urteil hat der Gerichtsherr des 17. Armeekorps v. Mackenſen in Danzig Berufung eingelegt. * Potsdam, 15. März. Als in der Nacht drei Unter⸗ offiziere des Regiments Gardedukorps die Bedürfnisanſtalt in der Kaſerne aufſuchten und Licht machen wollten, erfolgte eine heftige Gasexploſion. Zwei Unteroffiziere wur⸗ den ſchwer, der dritte leicht verletzt. Die Urſache iſt Undichtig⸗ keit der Gasleitung. * Dresden, 15. März. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte die Fabrikarbeiterin Anna Agnes, verehelichte Martinka, in Pirna, welche daſelbſt während der Nacht zum 3. Dezember ihren im Bett ſchlafenden Ehemann durch einen Revolverſchuß zu töten verſuchte, wegen ver⸗ ſuchten Mordes zu 12 Jahren Zuchthaus und den Hand⸗ arbeiter Jakob Zabikki wegen Beihilfe zu 9 Jahren Zucht⸗ haus; außerdem beide zu acht Jahren Ehrverluſt und Stel⸗ lung unter Polizeiauſſicht. Ik. Wien, 15. März(Priv.⸗Telegr.).„Frau Lukretia“ und die„Tochter der Semiramis“, zwei einaktige Trauerſpiele Paul Heyſes, gelangten anläßlich ſeines 80. Geburtstages im Burg⸗ theater zur e ee und e einen Achtungserfolg Genf, 15. März Der 24löhrige ruſſeche mit zwei Revolbern Spöſſe, indem er auf die Gäſte und den Hoteldirektor zielte. Plötzlich krachte ein Schuß und der Fürſt ſank tot zu Boden. Er hatte ſich aus e er⸗ ſchoſſen. „ Brüſſel, 18. März. König Albert beſuchte die Ausſtellung und beglückwünſchte den deutſchen Reichskommiſſar Albert zur deutſchen Abteilung. „Rom, 15. März. Der erſt in acht Tagen erwartete Streik der Straßenbahner iſt bereits ausgebrochen. Der Präfekt hat abgelehnt, die Wagen wie am Sonntag unter dem Schutze der Polizei laufen zu laſſen. Der Betrieb wird daher auf allen Strecken ruhen. — Eine kritiſche Stunde. Zwiſchen der zweiten und dritten Leſung der preußiſchen Wahlrechtsvorlage iſt eine Friſt von 24 Stunden gelaſſen worden, damit auf dem Wege der Verhandlungen zwiſchen den Parteien und zwiſchen den Parteien und der Regierung noch gerettet werde, was zu retten ſei. Aber es iſt allen heute früih vorliegenden Nachrichten nach nichts mehr zu relten. In langandauernden haben die Fraktionen geſtern über die Wahlsrechtsvorlage beraten, wie ſie aus der zweiten Leſung hervorgegangen iſt. Bindende Abmachungen ſind nicht getroffen worden. Das Schickſal der Vorlage iſt ungewiß, in einem Berliner Telegramm kennzeichnet die „Köln. Volksztg.“ die Situation dahin, daß, wenn man die Stimmungen aus den verſchiedenen Fraktionslagern gegen einander abwiege, die Wahlreform heute vor Beginn der dritten Leſung gefährdeter erſcheine als vor der zweiten Leſung. Daß die Situation hier richtig geſchildert wird, beſtätigt uns folgendes Telegramm unſerer Berliner Redaktion: Berlin, 16. März. Im preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſe wird heute die dritte Leſung der Wahlrechts⸗ vorlage vor ſich gehen. Nachdem eine Verſtändigung zwiſchen den Konſervativen und den Nationalliberalen vollſtändig geſcheitert iſt, werden die National⸗ liberalen darauf verzichten, irgendwelche Anträge in der heutigen Leſung zu ſtellen, ſondern ſie werden ſich auf kurze Erklärungen ihrer Stellungnahme beſchränken. Soweit wäre alſo den Parteien alles klar, Klar auch, welche Parteien die Schuld an dem Scheitern der Ver⸗ ſtändigung Das Zentrum hat von vornherein auf in Ernſt an die Stelle der öffe entlichen Stimmabgabe die 3 0 5 die einflußreichſten und weiteſten Kreiſe Nationalliberalen ſind Gegner des geheimen Wahlrechts ſchon aus dieſem Grunde wünſchen ſie das Scheitern der Vo Auch in der Sitzung des Zentralvorſtandes Stimmung offen Ausdruck gegeben worden. Weil Nationalliberalen im Ernſt das Zuſtandekommen der haben ſie auch bisher alle e tgegen⸗· iommenden Schritte der übrigen Mehrheitspart n lage nicht wünſchen, Die Ereigniſſe ſind ja ſo klar und durchaus daß eine Widerlegung dieſes Wuſtes von Lüg Verleumdungen nicht nötig iſt. vor dem betrogenen Volk ſeine Schande und ſeine zu decken ſuchen— ſoweit die preußiſchen Nationalliben gründliche Aufklärung Maſſen angelegen ſein laſſen. Und aus dieſen„rei Händen ſoll nun die Regierung das„Reformw gegennehmen, das geradezu einen Frevel an einem gegebenen Königswort und damit einen Frevel an der Wird Herr von Bethmann⸗Hollweg auch u opus 2 des ſchwarz⸗blauen Blockes ſeine Unterſchrift wie unter opus 1: die Reichsfinanzreform? Das wä ungewöhnliche Klärung der Situation offene Proklamierung des reaktion konſervativ„klerikalen Sciboraus⸗Kiew trieb in dem Speiſeſaal des Hotels Richnond 4 Vo IEs 3 1g.“ der Regierung 9075 525 ie Nationalliberalen einzuwirken verſucht ha Nationalliberalen bei Miniſterium des Innern, einen Mateee e der Regierung, zu ünde hat, ſo 85 ſie nun wieder hübſch brab ſein und willig hinnehmen, was dieſer neue Blo und willig eingeſtehen, daß ſie keinen Widerſtan Auflehnung gegen die Parlamentsherrſchaft de Mit einer großen und energiſchen Geberd „Köln. Volksztg.“, daß die Regierung die Vorl der Faſſung der zweiten Leſung a bei der Regierung. Sie Die Entſcheidung li zu eimer Tat aufraffen dritten Leſung ſich endli müſſen, ob ſie die Vorlage, wie ſie die Mehrheit des 9 Leſungen angenommen hat und wohl auch in dey dritten im weſentlichen annehmen wird, für annehmbar Hellt und gew ſie auch im zu vertreten. Würde die Regi⸗ in der dritten Leſung ſich gleich unintereſſiert wie bishe und die Dinge einfach kreiben laſſen, dann würden die Verzicht auf albe ſchwerwiegend. und mit großen„Opfern zuſtimmten, ſich auch endlich fragen ob ſie für die Zuſage der Thronrede und für die Vorlag Intereſſe bekunden ſollen als dieſe ſelbe Sinne wird doch wohl ſchon morgen in der dritten L Schickfal der Voxlage entſchieden werden müſſen. Wie aus dem nachfolgenden Telegramm u liner Redaktion herporgeht, ſetzt auch die„Ge Herrn von Belhmann⸗Hollweg und der Regierung Es iſt alſo Syſtem in der D dem herriſchen Gebaren des ſchwarz⸗blauen Wird der preußiſche Miniſterpräſident d der konſervativ⸗klerikalen Umformung annehm vertreten? Wird die Regierung ſich d begeben und ſich fügen? Es iſt eine Schickſa Preußen⸗Deutſchlands, vor der wir ganz unmittelbe Als der Miniſterpräſident in der Stund nach einer Tat ſeiner Regierung lechzte, ge ſchwach erklärte, er wolle ſich nicht„vinkulieren nicht ſchon feierlich und öffentlich erklärt, er verzi roßen, innerdeutſchen Frage auf Leitung, Einflußnahme? Hat er nicht da ſchon das Zen heutigen unerhörten Nötigung förmlich angereizt, erklärte, er behalte ſich al le Freiheit vor, vo der 5 Situation 85 80 1 rech 8 u 8 4 die bisher nur unter gierung mehr auf die Bruſt. IBerlin, 16. März. Es iſt gewiß von Intereſſe knapp vor der dritten Leſung der Wahlrechtsvorlage, das Zentral⸗ Organ der Zentrumsparte für angebracht hält, mit dem Reich skanzler v. Be Hellweg zu ſprechen. ob die Regierung auch Fahen könde und gibt darauf folgende An es für ihre unabweisbare Pflich 5 „Germania“, — einzutrete Mit ihnen wird das von Beib⸗ Hollwegs zur ko er v ati i el denn die Regierung würde ihren eigenei einfach in den Orkus ſchleudern und unte ͤ kaudiniſche Joch einer Wahlreform gehen, die in alle 5 Die„German 2. Seite. General⸗Angeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. März. ten auf der Linken zu zeigen, daß ſie auf die Haltung der Regierung nicht bauen dürfen. Sodann aber müßte die Regierung, wenn die jetzigen Beſchlüſſe an das Herrenhaus gelangen, ſich dort mit aller Kraft dafür einſetzen und darauf hinwirken, daß die Reform mit möglichſt großer parlamen⸗ tariſcher Mehrheit und ohne Reiberei zwiſchen beiden Häuſern zuſtandekommt. Spielt ſie den unbeteiligten Zuſchauer und läßt ſie es, ohne einen Finger zu rühren, geſchehen, daß die Vorlage vom Herrenhaus wieder vollſtändig umgeworfen und den Wünſchen einer kleinen Minderheit des Abgeordneten⸗ hauſes angepaßt an dieſes zurückgeſchickt wird, ſo wird eine Verwirrung entſtehen, aus der auch die Regierung nicht ohne Schaden zu nehmen hervorgehen wird. Das„Philoſophieren“ muß jetzt ein Ende haben. Wir müſſen den Staatsmann handeln ſehen.“ —— rr Polftische ebersicht. Maunheim, 16. März 1910 Die Verfaſſung für Elſaß⸗Lothringen. Nähere Mitteilungen über den Inhalt des Geſetzentwurfs zu einer elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſung ſind in nächſter Zeit noch nicht zu erwarten, weil der Entwurf, der naturgemäß auch alle Bundesſtaaten in hohem Grade intereſſiert, erſt im Bundesrat einer gründlichen Durchberatung unterzogen werden muß. Er wird vermutlich erſt im Herbſt dem Reichs⸗ tage zugehen. In einem offenbar inſpirierten Telegramm der„Köln. Ztg.“ finden ſich indes ſchon heute die leiten⸗ den Geſichtspunkte, von denen die Reichsregierung ausgeht. Es wird da ausgeführt: Man wird ſich die Frage vorzulegen haben, wieweit man in der „Erweiterung der politiſchen Selbſtändigkeit der Reichslande“ gehen kamn Da wird unſeves Erachtens die Reichsregierung ſich darüber Har ſein müſſen, daß das eigentliche Hauptziel der ganzen Aktion nicht erreicht und die Klagen und die Mißſtimmung der Elſäſſer üher ihre ſtaatsrechtlich unbefriedigende Lage mit kleinlichen Mit⸗ zeln nicht zum Schweigen gebracht werden können. Wie man auch im einzelnen die„Autonomie! geſtalten will, und ſelbſt wenn man für die gerade in den Reichslanden beſonders in Betracht kom⸗ menden Reichsintereſſen gewiſſe Sicherheiten nicht entbehren zu können glaubt, ſo wird die Grundlage der neuen Ordnung doch darin beſtehen müſſen, daß man Elſaß⸗Lothringen, was die Ver⸗ walkung ſeiner innern Angelegenheiten und die Landesgeſetzgebung angeht, im ganzen und großen ebenſo ſtellen muß wie die andern Bundesſtaaten. Nup ſo kann die kräftig genug ſich abzeichnende Eigenliebe der Elſäſſer Befriedigung finden, und nur aus dieſer Befriedigung heraus iſt eine Entwicklung in normalen, d. h. dem Deutſchtuun äußerlich und innerlich näherkommenden Bahnen zu hoffen. Bei den Reden im Reichstage iſt wiederholt auf die Frage des Wahlmodus Bezug genommen wworden. Man wird nicht mit Unrecht annehmen dürfen, daß das Hervonkehren gerade dieſer Ivage weſentlich durch die Erregung beeinflußt iſt, welche die Ver⸗ handlungen im preußiſchen Landtage hervorrufen. Uns will es ſcheinen, daß für Elſaß⸗Lothringen der Wahlmodus weniger wichtig iſt als die Erfüllung der Forderung, daß das Land ſich in Zu⸗ kunft entſprechend ſeiner Eigenart ſelbſt regieren kann und nicht mehr in gleichem Grade wie jetzt in vielen Fragen von Reichstag und Bundesrat abhängig iſt. Der Wahlfrage wird man unſerss Erachteus in praktiſcher Weiſe erſt näher dreten können, wenn man Heſehen hat, wie weit die Regierung den Wünſchen der Bevölkerung und ihrer Vertreter entgegenkommen wird. Es entſteht dabei eine intereſſante Frage: Wenn Elſaß⸗Lothringen für ſeine innere Ge⸗ ſetzgebung volle Freiheit erhalten ſollte, würde ſich dieſe dann auch auf das Recht erſtrecken, ſich ſelbſt ein eigenes Wahlgeſetz zu geben? Bei Bewilligung der vollen Autonomie würde es dazu formell un⸗ bedüngt berechtigt ſein, wie ſich anderſeits auch der Standpunkt Verkreten ließe, daß das Reich in das die Autonomie ausſprechende Geſetz ſolche Beſtimmungen hineinbringt, die für den Wahlmodus gewwiſſe Grundlinien vorſchreiben. Dieſe Frage, nicht weniger als die Regelung der elſaß⸗lothringiſchen Stimmen zum Bundesrat und endlich die dem Statthalter zuzuſprechenden Befugniſſe und Rechte Hetreffen ſio ſchwierige Materien, daß man es wohl verſtehen muß, die Beratungen des Bundes rats nicht übers Knie brechen Jedenfalls iſt durch die geſtrigen Erklärungen des Reichskanz⸗ lers die Sache ſoweit gebracht worden, daß es ein Zumick nicht mehr gübt. Und wenn ſonſt vielfach die Politik des Reichskanzlers ſich zuicht allgemeiner Billigung erfveut, ſo hat er in der elſaß⸗loth⸗ ringiſchen Verfaſſungsfrage jedemfalls ein richtiges Verſtändnis ge⸗ habt für das, was Elſaß⸗Lolhringen wünſcht. PNachdem er aus eige⸗ nem Antrieb die geſetzgeberiſche Neuordnung in Fluß gebvacht hat, darf man auch zu ihm das Vertrauen haben, daß er ſie auch weiter auuik Nachdruck betreiben und bei aller nötigen Vorſicht doch ganze Arbeit machen und kleinliche Erwägungen zurückweiſen wird. Jede Heſetzliche Neuregelung ſchwieriger Verhältniſſe enthält ein Wagnis. Wer aber dieſes nicht auf ſich nehmen will, wird überhaupt nie⸗ Abals nur ſelten zu wirklich großen Erfolgen kommen Und ein ſolcher großer Erfolg wäre die Geſundung der Zuſtände in Elſaß⸗Lothringen im Sinne des immer enger werdenden und immer mehr anerkannten Anſchluſſes an das Reich. Beutsches Reich. — Arbeitskammergeſetz und Eiſenbahnarbeiter. Der chriſtlich⸗ nationale Zentralverband deutſcher Eiſenbahnhandwerker und ⸗Arbeiter, Sitz Elberfeld, hat dem Reichstag eine Bittſchrift übermittelt, in welcher anläßlich der Arbeitskammergeſetzes⸗ vorlage um die Unterſtellung der Eiſenbahnhandwerker und ⸗Arbeiter unter die zu errichtenden Arbeitskammern gebeten wird. Sollte der Reichstag oder die verbündeten Regie⸗ rungen dieſem Wunſche nicht entſprechen können, ſo richten die Petenten an den Reichstag die Bitte die verbündeten Regierungen zu erſuchen, den Eiſenbahnhandwerkern⸗ und ⸗Arbeitern ſowie allen übrigen Arbeitern in Reichs⸗ und Staatsbetrieben eine die Arbeitskammern erſetzende geſetzliche Standesvertretung zu geben, und zwar durch Aufbau und Erweiterung der beſtehenden Arbeiterausſchüſſe in den Staatsbetrieben, Ausſtattung mit größeren Befugniſſen, die ſich auch auf begutachtigende Tätigkeit bei Feſtſetzung von Lohnordnungen und bei Berufungen von Arbeitern erſtrecken ſoll, und Zentraliſierung der Arbeiterausſchüſſe zum Beiſpiel in Preußen⸗Heſſen durch Errichtung von Direktionsarbeiter⸗ ausſchüſſen bei jeder Eiſenbahndirektion und einen Zentral⸗ arbeiterausſchuß für den geſamten preußiſch⸗heſſiſchen Eiſen⸗ bahnbetrieb. Die Petenten nehmen ſodann Bezug auf eine Denkſchrift, die bereits in dieſer Angelegenheit dem preußi⸗ ſchen Eiſenbahnminiſter übermittelt wurde. — Der Landesausſchuß für Elſaß⸗Lothriugen ſprach ſich ein⸗ ſtimmig für Bereitſtellung eines Kredits von M. 120 000 aus, um im Jahre 1913 die Deutſche Landwirtſchaflsaus⸗ ausſtellung in die Reichslande zu bekommen. Der Bürger⸗ meiſter von Straßburg, Dr. Schwander, bat dabei, die Entſcheidung zwiſchen Straßburg und Metz als Ausſtelbungsort, welche beide Städte ſich darum beworben, dev Deutſchen Landwirtſchafbs⸗Geſell⸗ ſchaft zu überlaſſen. Badiſche Politik. Generalperſammlung des Nationalliberalen Vereins Karlsruhe. * Karlsruhe, 14. März. Im Saal 3 Schrempp fand geſtern abend die diesjährige Generalverſammlung des Nationalliberalen Vereins Karlsruhe ſtatt. Die Verſamm⸗ lung wurde vom 1. Vorſitzenden Herrn Geh. Hofrat Reb⸗ mann eröffnet. Dem hierauf erſtatteten Geſchäftsbericht war zu entnehmen, daß der Verein auch im vergangenen Vereinsjahre wiederum eine ſehr lebhafte Tätigkeit entfaltet hat, deren Früchte ſich noch in ſpäteren Jahren zeigen werden. Das Verhältnis des Nationalliberalen Vereins 3z um jungliberalen Verein ſei ein ſo gutes ge⸗ worden, daß man ſpäter noch mit Vorſchlägen zu einer ge⸗ meinſamen Organiſation kommen werde. Bezüg⸗ lich der Wahlagitation teilte der Vorſitzende mit, daß ſich bei den letzten Wahlen ein Mangel an Rednern gezeigt habe, dem man künftighin durch entſprechende Heranziehung und Ausbildung geeigneter Kräfte abzuhelfen bemüht ſein werde. Die Beteiligung der Angehörigen der Partei am politiſchen Leben müſſe noch bedeutend geſteigert werden, wenn man das geſteckte Ziel erreichen wolle. Leider drängten ſich in letzter Zeit mehr und mehr die ſog. Intereſſenvertretungen in den Vordergrund, die das Intereſſe an politiſchen Fragen beeinträchtigen. Weiter teilte der Vorſitzende Rebmann mit, daß die früher beſtandenen Differenzen zwiſchen dem altliberalen und jungliberalen Verein nicht mehr beſtehen und daher der Wunſch rege geworden ſei, daß man mehr als bisher auch an einen äußerlichen Zu⸗ ſammenſchluß denken ſolle. Dieſer Wunſch habe ſeinen Aus⸗ druck darin gefunden, daß der Vorſchlag gemacht wurde, es möge eine gemeinſame Organiſation, ein Aus ſchuß ge⸗ ſchaffen werden, der aus 6 Herren vom nationalliberalen und 6 Herren vom jungliberalen Verein beſtehen ſolle. Dieſer Ausſchuß ſolle nach verſchiedenen Seiten hin anregend wirken, vor allem aber gemeinſam politiſche und organiſatoriſche Fragen erörtern. Die Befürchtung, daß die Selbſtändigkeit der einzelnen Organiſationen unter dieſer gemeinſamen Organiſation zu leiden haben dürfte, ſei vollſtändig grundlos. Zur Aenderung der Städteordnung. 72 Freiburg i. Br., 15. März. Im Anſchluß an die beiden Vorträge der Herren Univerſitätsprofeſſor Dr. Mer⸗ kel und Stadtrat Bea über die„Aenderung der Städteordnung“ bezw. die„neuen Steuervorlagen“ fand ſich die liberale Partei heute abend im Ganterbräu zu einer Ausſprache über dieſe! 2 eſe beiden wichtigen Punkte ein. Eine ſehr anregende Diskuſſion zeitigte folgende Beſchlüſſe: I. Hinſichtlich der Aenderung der Städte⸗ ordnung: 1. Die Verſammlung billigt die Haltung der liberalen Partei zugunſten der ſogen. Sechſtelung der Wählerklaſſen. 2. Die Verſammlung iſt mit der im Geſetz vorgeſehenen Erwei⸗ terung des Stimmrechts bezw. der Aufhebung der bisherigen Be⸗ ſchränkungen einverſtanden. 3. Die Verſammlung bittet, an dem Beſchluß, an Stelle der ſogen. freien Liſten gebundene Liſten zu ſetzen, feſtzuhalten, und legt auf die ſogen. verbun⸗ denen Liſten keinen Wert, wenigſtens nicht bei den Stadtver⸗ ordneten⸗Wahlen. 4. Es iſt dringend zu wünſchen, daß die erſte Wahl nach dem neuen Geſetz eine Vollwahl iſt, da eine hälftige Erneuerung bei der Ungleichheit der dabei verwendeten Wahl⸗ reform zu ſchweren Ungerechtigkeiten führen müßte infolge der Verhältniswahl. Die Verſammlung kann hierin keine Gefahr für die ruhige Abwicklung der Geſchäfte erblicken. Ferner wäre zu erwägen, ob nicht auch überhaupt die ſtädtiſchen Wahlen als Vollwahlen bei einiger Erweiterung der Amtsdauer einzurichten ſind. Es kommt ſo die Stimmung mehr zur Geltung und die beſonders ſchwierige Proportionalwahl läßt eine Verringerung der Wahlen als wünſchenswert erſcheinen. 5. Zur Einberufung des Bürgerausſchuſſes ſoll ½ der Stimmen notwendig ſein; Paragraph 2 des Antragsrechtes ſoll dahin abgeändert werden, daß ½ der Stimmen erforderlich iſt, um einen Antrag ein⸗ reichen zu können. Bezüglich der Gemeindebeſteuerung ſpricht die Verſammlung ihre volle Zufriedenheit aus darüber, daß es die Kommiſſion ermöglicht hat, für die gerade in der letzten Zeit durch die Reichsfinanzreform beſonders ſtark belaſte⸗ ten geringen Einkommen bis zu 1400 M. eine weſentliche Er⸗ leichterung zu bringen. Die Verſammlung erblickt in dem An⸗ trage des Zentrums, die niederenEinkommen zu ungunſten der großen Einkommen noch weiter zu erleichtern und dadurch das ganze Geſetz zu gefährden, ein vergebliches Manöver dieſer Partei durch dieſen Antrag ihre ſtark in die Brüche gegangene Volks⸗ tümlichkeit zurückzugewinnen. Angeregt wurde ferner folgender erhöhung auf die Penſionäre, Witwen und Waiſen findet nicht ſtatt, wenn dieſe nicht in den Genuß der letzten Gehaltsauf⸗ beſſerung eingetreten ſind.“ Einige waren für dieſe Anregung, andere dagegen. Weiter iſt die Verſammlung mit dem aus der Mitte der Verſammlung vorgebrachten Wunſch einverſtanden, es möge künftighin im Stadtrat mindeſtens ein Vertreter der Tech⸗ niker Sitz und Stimme haben. Da mittlerweile die mitternächtige Stunde herangenaht war, wurde die weitere Beſprechung der Gemeindeſteuervorlage auf Freitag vertagt und zwar werden dort in erſter Linie Schuldenabzug und Wertzuwachsſteuer zur Erörterung kommen. Die obigen Beſchlüſſe und Anregungen gehen der liberalen Landtagsfraktion als Material zu. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Der Deutſche Bauernbund in Frauken. s. München, 14. März.(Von unſ. Korreſpondenten.) Die fränkiſche Bewegung für den Deutſchen Bauernbund hat nun doch einen größeren Erfolg gehabt, als die hochkonſerva⸗ tiven, ſeit neuerer Zeit ins Schlepptau des Zentrums ge⸗ ratenen fränkiſchen Bündler zugeben wollten. In einer Ver⸗ ſammlung, die am Sonntag in Würzburg ſtattfand, haben 253 Obmannſchaften des Fränkiſchen Bauern⸗ bundes ſchriftlich ihren Beitritt zum Deutſchen Bauernbunde erklärt. Dieſes Faktum bedeutet ein endgültiges entſchiedenes Desaveu der fränki⸗ ſchen Bündler an die klerikaliſferende Politik des Landtagsfraktionsführers der Freien Ver⸗ einigung, den verbiſſenen Landwirtebündler Beckh. Es hat ſich alſo vollkommen beſtätigt, was der liberale Führer Dr. Caſſelmann vor einigen Wochen im Landtag geſagt hat: daß nämlich die proteſtantiſchen fränkiſchen Bauern die Gefolg⸗ ſchaft in einen Hilfsheerbann des Zentrums verweigerm werden. Die Herren Bündler im Bayeriſchen Landtag ſind heute mit ihrer Zentrumspolitik iſoliert. Bleibt nur noch das Mißtrauensvotum der Wähler zu erwarten, und das wird bald nachfolgen. Antrag:„Die Steuer⸗ — Aus den Rommiſfionen des badiſchen Tandtags. E. K. Karlsruhe, 15. März. Die nahm in ihrer heutigen Sitzung das Einkommenſteuer⸗ geſetz mit den bereits beſchloſſenen Aenderungen einſtimmig an. Das Zentrum wird ſeine in der Kommiſſion abgelehnten Anträge äm Plenum wieder einbringen. L. K. Karlsruhe, 15. März. Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung ſetzte heute ihre Beratungen über den Geſetzent⸗ wurf betr. die Reform der Gemeinde und Städte⸗ ordnung fort. Ein demokr. Antrag, für die Gemeinden mit Theater, Kunſt und Wiſfenfchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: In der heutigen Aufführung von„Bohsme“ gaſtiert Herr Friedrich Bartling vom Stadttheater in Plauen als Rudolf.— In der morgen ſtattfindenden Aufführung von„Bajazzo“ gaſtiert Herr Kurt Schönert vom Stadttheater in Kolmar als Canio. Volkskonzert zu Einheitspreiſen im Roſengarten. Das dritte lletzte) Volkskonzert zu Einheitspreiſen in der laufenden Saiſon findet am nächſten Sonntag, den 20. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Die Friſt zur Beſtellung von Eintrittskarten(Einheitspreis 20 Pfg.) läuft heute nach⸗ mittag ab. Beſtellungen nimmt bis dabin die Stadtkaſſe(Rat⸗ haus N 1) entgegen. Im Programm tritt eine Aenderung in⸗ ſpfern ein, als anſtatt der Symphonie pathetique von Tſchai⸗ kowsky die Symphonie G⸗moll von Mozart zur Aufführung gelangt. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. In der Kunſthandlung Donecker hat Herr Kunſtmaler Birkenmeier⸗Mannheim, zwei Porträts ausgeſtellt, die zwar noch keine Meiſterwerke ſind, aber doch einige Beachtung verdienen. Mannheim, die reiche In⸗ duſtrieſtadt, muß ſchrittweiſe der bildenden Kunſt erobert werden, und tüchtige Elemente, die ſich hier niederlaſſen, um das Feld zu beackern, um der bildenden Kunſt einen feſten Boden zu be⸗ reiten, bedürfen ſchon allein aus dieſem Grunde tatkräftige Un⸗ terſtützung. Die beiden Porträts zeigen vor allem eine fleißige, Bielleicht zu exakte zeichneriſche Durcharbeitung, tragen dafür aber ſunde robuſte Art, die mit den Porträtierten in gutem änklang ſteht. Man erkennt den Wert des biederen Bürgerbild⸗ iſſes, wie es in guten alten Zeiten in vielen Häuſern zu finden r. Es will nicht mehr ſein als ein liebenswürdiges natur⸗ ues Abbild der dargeſtellten Perſönlichkeit, das in den Rah⸗ men glücklich geſtimmt iſt. Birkenmeier, ein noch junger Künſtler, wird in dieſer Richtung noch manches leiſten können. Mentor. Soziale Lage der Bühnenangeſtellten. Im Heſſiſch⸗Naſſau⸗ iſchen Zweigverein der Geſellſchaft für ſoziale Reform ſprach in Frankfurt a. M. am Sonntagvormittag der Generalſekretär der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehöriger in Berlin, Dr. Arnim Oſterrieth, über die ſoziale Lage der Bühnenangeſtellten. Einleitend wies der Redner auf die Bewegung der Bühnenkünſt⸗ ler in Wien und Paris zur Hebung ihrer Lage hin und ſchil⸗ derte dann die Entſtehung des Proletariats im Schauſpielerberuf, man finde da ehemalige Kellner, Friſeure uſw., die lediglich Lohn⸗ drückerei bewirkten. Im ganzen gibt es in Deutſchland 25 000 Schauſpieler, die auf 300 bis 400 Theater entfallen, ſo daß im Durchſchnitt 70 bis 80 Perſonen auf ein Theater kommen. Da⸗ bei kommt die Mehrheit aller Theater mit 15 bis 30 Perſonen aus. 45 Prozent aller Schauſpieler haben ein Einkommen unter 1000., weitere 45 Prozent ein ſolches von 1000 bis 3000., und nur 10 Prozent ein Einkommen über 3000 M. jährlich. 3600 Chorſänger und Sängerinnen wirken am 263 Bühnen mit einem Einkommen von 1300 bis 1500 M. bezw. 1100 bis 1200 Mark. Eine große Anzahl von Schauſpielern iſt auch nur im Sommer beſchäftigt. Wie ſoll man nun der Ueberfüllung im Schauſpielerberuf vorbeugen? Redner fordert in erſter Linie Einſchränkung der Theaterſchulen, d. h. der Inſtitute, welche Zög⸗ linge umſonſt ausbilden, ſie aber wie vollwertige Schauſpieler ausnützen, durch Schaffung einer Lehrkonzeſſion für die Direk⸗ toren. Auch die Inhaber von dramatiſchen und Geſangſchulen ſollen eine ſolche Lehrkonzeſſion aufweiſen müſſen, bevor ſie Schüler annehmen dürfen. Ferner wird die Einführung von Minimalgagen, die Verbeſſerung des Agentenweſens verlangt. Die Proviſion für die Stellenvermittlung ſoll entweder zwiſchen Direktor oder Schauſpieler geteilt oder von erſterem ganz ge⸗ tragen werden. Bei Verlängerung oder Erneuerung des Ver⸗ trages darf der Agent eine Propiſion nicht mehr beanſpruchen. Das neue Stellenvermittlergeſetz bringt da zwar einige Beſſerun⸗ gen, aber es greift bei Theateragenten nicht genügend durch. Der Vortragende wies noch auf die zahlreichen Beſtimmungen hin, welche eine Verkürzung der Gage ermöglichen, auf alle die eigen⸗ artigen und dem modernen Rechtsempfinden vielfach ins Geſicht ſchlagenden Klauſeln, wie ſie die Verträge mancher Theaterdirek⸗ toren mit ihren Künſtlern enthalten. Man entläßt den Schau⸗ ſpieler, wenn er krank wird, ohne ihm irgend eine Entſchädigung zu zahlen. Trifft ihn ein ſchwerer Unfall, wie es kürzlich einer Dame bei einem großen Berliner Theater paſſierte, ſo ſchützt ihn weder Geſetz noch Recht. Die gründlichſte Abhilfe für alle Miß⸗ ſtände würde die Verſtaatlichung der Theater ſein, in zwei⸗ ter Linie käme, wie es in Berlin in zwei Fällen durchgeführt iſt, das Publikum ſelbſt als Unternehmer in Betracht, und ſchließ⸗ lich könnten die Theater teilweiſe von der Bühnengenoſſenſchaft, wie es z. B. in Nordhauſen geſchieht, geleitet werden. Vor allen Dingen erwartet man viel von einem Reichstheatergeſetz. Zu⸗ nächſt ſollten aber alle Schauſpieler ſich der Organiſation an⸗ ſchließen. *** VIII.(letzte) Muſikaliſche Akademie. Mit einem Beethovenabend fanden die dieswinterlichen Akademiekonzerte unſeres Hoftheaterorcheſters ihren Abſchluß. Das Programm enthielt die Ouverture„Weihe des Hauſes“,„Adelaide und die„Neunte Symphonie“, deren Aufnahme in das Schluß⸗ programm unſerer Akademien nachgerade zur Tradition geworden iſt, die nur einmal im vergangenen Jahre in wohltuender Ahwechs⸗ lung unterbrochen wurde. Das Generalprogramm hatte uns als Juterpreten des Zyklus„Adelaide“ Herrn A. J. Boruffau vom Deutſchen Landestheater in Prag, der früheren Wirkungsſtätte Bo⸗ danzky's, verſprochen. Man brachte dem Auftreten dieſes Sängers allſeitig großes Intereſſe entgegen und war enttäuſcht, abermals eine Abſage in Kauf nehmen zu müſſen. Das Feſtſpiel„Die Weihe des Hauſes“, das durch die einleitend gegebene Quverture er⸗ öffnet wird, iſt eine Gelegenheitskompoſition unſeres Meiſters. Sie wurde zur Einweihung des Joſephſtädter Theaters in Wien 1822 ge⸗ ſchaffen. Während der Chor des Feſtſpiels im Dunkel des Archivs Budgetkommiſſion eenn 1 er, r und nicht 3 Eine feierliche Marſchweiſe in C⸗dur eröffnet ſie, vielleicht das Heran⸗ al-Aazeiger.(Mittagblatt) 3. Seite. mehr als 2000 Einwohnern die direkte Wahl der Gemeinderäte auf der Grundlage des Proporzes einzuführen, wurde mit 7 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Ein ſozialdemokr. Antrag, die direkte Wahl der Gemeinderäte auf der Grundlage des Proporzes in Gemeinden bis zu 4000 Einwohnern einzuführen, wurde mit 9 gegen 4 Stimmen angenommen. Ablehnung fand ein konſ. An⸗ ktrag auf Einführung der Proportionalwahl auch in Gemeinden von 1000 bis 2000 Einwohnern. Eine längere Debatte entſpann ſich über die Frage, ob das Syſtem der gebundenen oder freien Liſten eingeführt werden ſoll. Die Mehrheit der Kommiſſion ſprach ſich für das Syſtem der gebundenen Liſten aus, wonach Streichungen ohne Einfluß auf das Reſultat ſind. Der Vor⸗ ſchlag, die Wahl auf den Sonntag zu verlegen, wurde abgelehnt, dagegen wurde der Vorſchlag akzeptiert, die Wahlzeit ſo zu legen daß tunlichſt alle Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, die Integral⸗ erneuerung für den Gemeinderat und Bürgerausſchuß in den Gemeinden einzuführen, wo die Verhältniswahl beſteht, wurde mit Mehrheit angenommen. Nus Stadt und Land. Mannheim, 16. März 1910. Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags 85 aam Dienstag, den 15. März. Erſter Tag. (Schluß.) Stadtv. Dr. Jeſelſohn weiſt darauf hin, daß beſchloſſen worden ſei, keine Generaldebatte ſtattfinden zu laſſen. Er wolle ſelbſwerſtändlich auf die Einzelheiten der Rede des Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Martin nicht eingehen. Den vorzüglichen Ausfüh⸗ rungen könne man durchaus zuſtimmea. Leider habe Herr Ober⸗ bürgermeiſter Martin verſchwiegen, in welcher Zeitung der Ar⸗ tikel über die ſtädtiſche Finanzlage geſtanden hat. Es ſei der „Pfälzer Bote“ geweſen. Die Ausführungen des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters häten klargelegt, daß die ſtädtiſchen Finanzen wohl geordnet ſind. Man brauche deshalb den Artikel in dem„Pfälzer Boten auch nicht zu widerlegen. Unſere Politik, die ſogenannte Oberbürgermeiſter⸗ und Anlehenspolitik, iſt eine durchaus ge⸗ ſunde. Man dürfe deshalb erwparten, daß die Stadt Mannheim in Zu⸗ kunft auch etwas größeres Entgegenkommen von der Regierung erfahre als bisher. Redner verweiſt dann auf einen großen Re⸗ chenfehler in der Feudenheimer Eingemeindungsvorlage. Es ſei ein Additionsfehler von nicht weniger als 1 Million vorgekom⸗ men. Schließlich ſei aber das Vermögen der Feudenheimer um 700.000 M. doch größer als wie in der Vorlage angegeben. Erfreulich ſei, daß wir 700 000 Mark mehr von Feudenheim bekommen, zumal bereits in dieſem Jahre 70 000 Mk. mehr aus⸗ gegeben werden müſſen. Im übrigen möchte er weitere Ausfüh⸗ rungen unterlaſſen, weil eine Generaldiskuſſion nicht zugelaſſen ſn, Stv. LDebi Multiplikation in der auch ein 5 bemerkt, auch er habe Fahler gefunden. Die Berechnung des Vermögens ſei falſch, aber r von 100 M. ſei vorhanden. Das Ver⸗ racht habe, betrage 4 588 000 Mk. L Ub eud 485000 N derartige Rechenfehler begehe, könne er nicht annehmen. Es amüſſe ausgeſprochen werden, daß es beſchämend ſei, daß ſolche Fehler vorkämen. Was die Einſetzung von 13 000 Mk, für Zins und Amortiſation betreffe, ſo müſſe darauf hingewieſen werden, daß nach dem Eingemeindungsvertrag der ſtädtiſche Etat erſt bom Jahre 1913 ab mit Zins und Amortiſation belaſtet werden darf. Reduer lommt dann auf einen vom Oberbürgermeiſter an⸗ geführten Artikel über die ſtädtiſche Finanzpolitik im„Pfälz, Boten“ zu ſprechen und erſucht den Stv.⸗V. Gießler, angeſichts ſeiner„nahen Beziehungen“ zu dieſem Organ, dafür zu ſorgen, daß die falſchen Schlüſſe, die in dieſem Artikel gezogen werden, be⸗ richtigt werden. Stb.⸗V. Gießler ſchüttelt lächelnd den Kopf, als der Redner von den„nahen Beziehungen“ zum„Pfälz. Boten“ ſpricht. Oberbürgermeiſter Martin ſtellt ſeſt, daß er den„Pfälz. Boten“ nicht genannt habe. Es ſei auch gar nicht der„Pfälz. Bote“ Die Rechenfehler, die die Sto. Dr. Jeſelſohn und Levi herausgefunden haben wollen, ſeien jetzt unmöglich nachzuprüfen. Es ſei nicht richtig, daß in der Feudenheimer Vorlage vom Juni v. Is. nichts von der außerordentlichen Tilgung geſagt worden ſei. Auf Seite 12 ſei ausdrücklich eine entſprechende Bemerkung ge⸗ macht. Es heißt darin, daß die Aufwendung von 150 000 Mk., die Feudenheim für den Grundſtock hatte, dieſem wiederum zuzu⸗ führen ſei. Er könne nur erklären, daß die Vorlage über die Eingemeindung Feudenheims in überaus großer Eile gemacht werden mußte. Man habe alles aufgeboten, um die Vorlage Hals über Kopf fertig zu ſtellen. Da könnten Fehler vorgekom⸗ men ſein. 8 Sty. Lepi bemerkt, es ſtehe feſt, daß bereits diesmal 13900 Mark für Zins und Amortiſation in das Budget eingeſtellt wor⸗ den ſeien. verblteb, bis ihn Brahms daraus hervorzog, iſt die vou Beethoven ſelbſt veröffentlichte Ouverture durch zahlreiche Aufführungen be⸗ kannt. Sie nähert ſich in ihrem Hauptmotiv Händel ſchem Stile. + 13 40 nahen eines Feſtzuges veranſchaulichend. Es ſolgt ein freudeerffütllter Satz in lebhaften Steigerungen, der in ein glänzendes Doppel⸗Fu⸗ gato einmündet, das einen herrlichen Abſchluß des Werkes bildet. Die Duverture fand unter Herrn Bodanzkyes temperamentvoller Leitung elne ſchwungvolle, äußerſt beifallswürdige Wiedergabe, in elcher die dynamiſchen Abſtufungen ſehr fein angelegt und die teigerung im Fugato von beſter Wirkung war. Unter allen Beethoven ſchen Liedern iſt Adelaide“ eines der Im 25. Lebensjahre unſeres Meiſters d einer ſchwärmeriſchen Jünglingsliebe, 8 des 18. Jahrhunderts tonmalende Ele⸗ So⸗ So⸗ früheſten und bekannteſten. entſtanden, ein treues Abbil finden ſich in ihm alle Eigenſchaften des Liede N in verſtärktem Maße wieder. Nie vorher hatte das ment in der Vokalmuſik einen ſo großen Raum eingenommen. 8 gar die Singſtimme beteiligt ſich an dieſem Ausmalen des poetiſchen Textbildes. Und ſo vermag„Adelaide“ trotz eines leichten Rococo⸗ Beigeſchmacks auch heute noch zu intereſſieren. Herr Felmy ſaug dieſes Werk nicht ohne Empfinden und Geſchmack. In der Höhe ent⸗ quellen die Töne dieſer Stimme, die auch an Volumen noch ge⸗ winnen dürfte, freilich nicht ſo leicht und mühelos. Der Begleitung um Flügel— das Generalprogramm hatte Orcheſterbegleitung vor⸗ geſehen— entledigte ſich Herr S chmidpeter anerkennens⸗ 6 in Mannheim müſſe für den Staat 700.000 M. aufbringen. N ht ha ek. Daß ünſere Stadtverwaltung abſichtlich und von beſter Wirkung. das Hoftheaterorcheſter nunmehr mit ſeinen Jutentionen genügend bvertraut, dürfen wir hoffen, daß auch die Programme der lommenden ſtkern, die Oberbürgermeiſter Martin: Es außerordentliche Grundſtocksergänzung. Stp.⸗V. Fulda gibt Auskunft über verſchiedene Fragen, die in einer der letzten Sitzungen an die Abhörkommiſſion geſtellt wurden. Da der Redner bei der Verleſung der Auskünfte in der Preßloge vollkommen unverſtändlich iſt, müſſen wir uns auf dieſe Feſtſtellung beſchränke. Kurz vor ½6 Uhr wird in die Spezialberatung eingetreten. Bei Einnahmetitel 40:„Von der ſtädtiſchen Friedhofkaſſe“ be⸗ gründet Stp. Böttger kurz eine Reſolution ſeiner Fraktion, auf Einführung der unentgeltlichen Beerdigung und Feuerbeſtattung bei der 3. Klaſſe. Seine Fraktion wolle mit dieſem Antrag ſelbſtverſtändlich nicht verhindern, daß beſondere Klaſſen für diejenigen Leute gebil⸗ det werden, die ihre Angehörigen beſſer beſtatten wollen. Aber 1 Beerdigung in der 3. Klaſſe müſſe vollſtändig unentgeltlich ein. Sto. Süß beſchwert ſich wegen einer bei einer Beerdigung in Neckarau vorgekommenen Verwechslung der Toten. Bürgermeiſter Dr. Finter weiß nichts von einer Ver⸗ wechslung. handelt ſich nur um eine Die Sache wird unterſucht werden. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Reſolution mit großer Mehrheit abgelehnt. Stv. Müller führt aus, daß ſowohl beim Gaswerk wie beim Elektrizitätswerk ſich die Ausgaben und Einnahmen bei den Poſitionen Inſtallationen vollſtändig ausgleichen. Hiernach müſſe angenommen werden, daß die Stadt mit der Ausführung der Inſtallationen keinerlei Geſchäfte mache. Es ſei deshalb wohl berechtigt, zu fragen, aus welchen Gründen dann die Stadt die Inſtallationen ſelbſt ausführe, anſtatt ſie den ſelbſtändigen Inſtallateunren und Spenglermeiſtern zu überlaſſen. Kürzlich habe der Verband der Deutſchen Inſtallateure und Spengler⸗ meiſter in einem Aufruf an ſeine Berufskollegen auf die großen Gefahren hingewieſen, die dem ſelbſtändigen Inſtalla⸗ teur⸗ und Spenglerhandwerk durch die ſtetig zunehmende Kon⸗ kurrenz der ſtädtiſchen Gaswerke entſtehe. Redner erſucht den Stadtrat, den Kreis der von dem Gas⸗ und Waſſerwerk aus⸗ zuführenden Inſtallationen möglichſt einzuſchränken und dieſe Arbeiten den ſelbſtändigen Handwerksmeiſtern zu überlaſſen. Bürgermeiſter Ritter ſtellt feſt, daß bei den Inſtallationen nur der Betrag erhobend wird, der verausgabt wird. Ein Ver⸗ dienſt ſoll bei den Inſtallationen nicht gemacht werden. Es ver⸗ den nur die Verwaltungskoſten zugeſchlagen. Trotzdem mache man den hieſigen Gewerbetreibenden keine Konkurrenz. Das ſei eine irrige Annahme. Er kenne die vom Stv. Müller angeführte Eingabe der Spengler und Inſtallateure. Sie ſei allerdings teil⸗ weiſe berechtigt in denjenigen Städten, wo das Gas⸗ und Waſſer⸗ kwerk noch weiter gehe. Dort wird die Hausinſtallation vollſtändig vom ſtädtiſchen Werk ausgeführt. Das ſei aber hier nicht der Fall. Hier gehe die Tätigkeit des Gaswerkes nur bis zum Meſſer. Was hinter den Meſſern liege, werde vom pripaten Inſtallateur beſorgt. Andere Städte gingen ſo weit, daß Kochherde und Be⸗ leuchtungskörper beſchafft würden. In der Kommiſſion ſei ſeines Evachtens mit Recht ein derartiges Vorgehen abgelehnt worden, weil man hier den Vorwurf erheben könnte, daß ohne zwingen⸗ den Grund den Gewerbetreibenden Konkurrenz gemacht würde. Nur eine Ausnahme beſtehe: bei den Gasautomaten. Da werden beſorgt. Das hänge aber mit der ganzen Einrichtung der Gas⸗ automaten zuſammen und laſſe ſich garnicht anders machen. Es getroffen worden, daß die Leitung der Gasmeſſer durch private Inſtallateure ausgeführt werden ſolle. In den letzten 3 Jahren habe gleichzeitig die Inſtallation der Leucht⸗ und Kochgasmeſſer zugenommen, ſodaß der Vorwurf, daß die Stadt unberechtigter Weiſe den privaten Inſtallateuren Konkurrenz mache, nicht zu⸗ treffe. 5 Stb Wunder kann ſich den Ausführungen des Vorredners nicht anſchließen. Er behaupte, daß die Einnahmen des Gaswerks ganz anders ſein könnten, wenn das ſtädtiſche Gaswerk die In⸗ ſtallation der Gasleitungen überhaupt unterlaſſen würde. Das Setzen der Gasuhren komme dem ſtädtiſchen Gaswerk viel teurer zu ſtehen, als wenn die Stadt die Arbeit an verſchiedene Inſtal⸗ lateure vergeben würde. Der Apparat des ſtädtiſchen Gaswerks würde dann viel kleiner ſein und viel überſichtlicher arbeiten kön⸗ nen. Man dürfe nur beobachten, wie die Kochherde und Beleuch⸗ tungskörper oft wagenweiſe aus den leerſtehenden Wohnungen ins Gaswerk befördert würden. Auf dieſe Weiſe werde jeder Steuerzahler belaſtet. Von einem Vorteil könne keine Rede ſein, Es würde ihn koloſſal intereſſieren, zu erfahren, was für ein Gaskonſum mit den Gasautomaten erzielt werde. Früher ſei man ſoweit gegangen, daß man bis zu einem Mietswert von 1000 Mark die Automaten lieferte. Später ſei man auf 800 und 600 Mk. heruntergegangen. Der Apparat des Gaswerks ſei viel zu groß. Er ſei der Anſicht, daß durch die Ausführung der Inſtallationsarbeiten und durch die Hergabe von Beleuch⸗ tungskörpern der Steuerzahler ſchwer belaſtet werde, während es andererſeits dem Gaswerk keinen Gewinn einbringe. rr———————————— und ihrer unerſchöpflichen Gedankenfülle bildet ſie das Erhabenſte, was dem muſikaliſchen Hörer geboten werden kann. Ueber Aufbau und Inhalt der Symphonie mich näher zu verbreiten, erübrigt ſich umſo mehr, als dieſelbe durch öftere Aufführungen hier genügend be⸗ kannt ſein dürfte.„Eine klare, korrekte und dabei doch durchgeiſtigte und machtvolle Aufführung dieſes Tongedichts gehört zu den ge⸗ waltigſten Aufgaben der Juterpretationskunſt überhaupt“, ſchreibt. Weingartner in ſeinen„Ratſchlägen für Aufführungen der Symphonien Beethovens.“ Herr Bodanzky hat dieſelbe im ganzen in durchaus achtbarer Weiſe gelöſt. Einige Tempomodifikationen gegen⸗ über den früheren Aufführungen fielen auf. Mit großer Sorgfalt und in plaſtiſcher Klarheit waren die Themen der einzelnen Sätze ausgearbeitet, inbeſondere in dem von einer verklärten Ruhe ge⸗ tragenen Adagio, das über zwei in Weſen und Tonart völlig ver⸗ ſchledenen Themen in Variationen höchſt kunſtyoll aufgebaut iſt. In den übrigen Sützen waron die gewaltigen Steigerungen gut angelegt Deu choriſchen Teil vertrat der Muſik⸗ verein, das Solognartett die Damen Frau Rocke⸗Heindl, die in letzter Stunde hilfsbereit für Frau Kämpfert einſprang, Fräulein Jane Freund, ſowie die Herren Jelmy und Fenten in an⸗ erkennenswerter Weiſe, wenn auch nſcht verſchwiegen werden kann, baß die einzelnen Stimmen nach Beſchaffenheit und Timbre zu un⸗ gleich waren, um ein feſtgefügtes, einheitliches Enſemble zu ergeben. Die muſikaliſchen Akademien wurden dieſen Winter erſtmals von Herrn Hofkapellmeiſter Bodanzey geleitet. Ex erwies ſich als ein ebenſo fleißiger, als energiſcher und ſicher geſtaltender Dirigent, bei dem das Erbe Kuttzſchbachis in kreuer Obhut ſich befindet. Nachdem Saiſon eine zeitgemüße Ausgeſtaltung erfähren, daß neben den klaf⸗ n, ja freilich den ruhenden, feſten Pol bilden ſollen, auch die Modernen nicht vernachläfſigt werden, und ſich die Akademien ihren ſeitens der Stadtverwaltung gleichzeitig der Gasherd und einef Lyra geſtellt und die Inſtallation von den ſtädtiſchen Organen ſei gerade im Intereſſe der privaten Inſtallateure die Beſtimmung wurde ein Antrag des Stadtverordnetenvorſtandes zur Ver bei einem Konſum von über 3 Millionen.W. Stw. Müller kann ſich den Ausführungen des Stv. Wunder nur anſchließen. Auch ihm ſeien Mitteilungen gemachtt worden, wonach die Inſtallationen, wenn ſie von der Stadt aus⸗ geführt werden, viel teurer zu ſtehen kommen, als wenn man ſie den ſelbſtändigen Handwerksmeiſtern überläßt. Herr Ober⸗ bürgermeiſter Martin habe vorhin von einer Stagnation der Ge⸗ werbeſteuerkapitalien geſprochen. Man möge dem ſelbſtändigen Handwerk durch die Stadt weniger Konkurrenz machen, dann werde man nicht nur an den Ausgaben Erſparniſſe erzielen 11 ſondern auch noch die Gewerbeſteuerkapitalien ver⸗ mehren. Bürgermeiſter Ritter: Es iſt durchaus nicht richtig, daß wir durch die Gasautomaten die Allgemeinheit belaſten. Wir bekommen gerade durch die Gasautomaten unſere Selbſtloſten heraus. Früher ſind wir ſoweit gegangen, daß wir eine gewiſſe Anzahl von Kubikmetern verlangten als Garantie. Wir haben das fallen gelaſſen, denn es zeigte ſich, daß es nicht notwendig war. Der Verbrauch von Gas in Automaten iſt außerordentlich geſtiegen und zwar ſo, daß die ganze Anlage als eine rentable in dem Sinne angeſehen werden kann, daß unſere Selbſtkoſten gedeckt werben. Wenn Sty. Müller meinte, die Stadt würde beſ⸗ ſer fahren, wenn ſie die Inſtallateure die Arbeiten machen laſſe, ſo muß ich bemerken, daß dies nicht üblich iſt. Denn die Gasauto⸗ maten ſind ſtädtiſches Eigentum. Wir können fremde Perſonen, die nicht unter unſerer Aufſicht ſtehen dieſe Arbeit nicht über⸗ tragen. Die Aufſtellung der Automaten muß Sache der Stadt ſein. Mannheim gehört zu den Städten, die am meiſten die Ge⸗ werbetreibenden beſchäftigt. 5 Sto. Levi: Die Ausführungen des Stp. Wunder h. mich nicht überezugen können. Stv. Wunder ſagte: Die St verdiene nichts daran. In demſelben Atemzuge ſagke er ab weiter: Man ſollte die Arbeit den Inſtallateuren übertt Woraus ziehen denn die Inſtallateure den Nutzen? Warum er denn ein Intereſſe daran, daß dieſe Arbeit die Inſta erhalten, ſchen, daß die Gasautomaten ſopiel wie möglich forziert! Allgemein hört man nur ein Lob darüber.„ Oberbürgermeiſter Martin: Sto. Wunder hat un die Sache je eine Denkſchrift in Ausſicht geſtellt. Es wi dann Gelegenheit finden, über die Angelegenheit zu ſprechen Stp. Bub erinnert daran, daß er im vorigen Jahr Stadtrat eine Reſolution unterbreitet habe, wegen des vegulatibs. hö Bis heute habe man noch nichts davon gehört, w˖ chen Gang die Sache nehme. Er möchte ferner die Gelegenhei nicht vorüber gehen laſſen, ohne darauf hinzuweiſen, daß der heitspreis für Gas viel zu hoch iſt. Stb. Anſelm weiſt auf den anſtrengenden Dienſt der erheber der Gas⸗ und Waſſerwerke hin. Dann werde ſehr über den ſchlechten Koks des Gaswerks geklagt, Bürgermeiſter Ritter führt begl, des Waſſervegulativs au daß der Verwaltungsrat der Anſicht ſei, daß die gegenwärelg Beſtimmungen durchaus genügend ſeien. Stb. Bub: Die Erklärung des Herrn Bürgermeiſters Ritt kann mich nicht befriedigen. Es ſind in dem Regulativ Be mungen, die nicht der Neueit entſprechen, die gegen jede moderne Geſetzgebung verſtoßen. Ich bin der Meinung, daß der Stadt⸗ rat der Reſolution ganz gut hätte Folge leiſten können Bürgermeiſter Ritter: Die Angelegenheit wurde auch nach tigſte Sache war die, wie die Frage werden ſolle. Die Direktion hat mit vollem E wieſen, daß eine ſtärkere Inanſpruchnahme ger⸗ mermonaten zur Folge haben würde, daß das werk ein Jahr früher erbaut werden müſſe. Was das eine Belaſtung ausmacht, das habe ich ſchon ausgefüh —4 Millionen iſt dies nicht zu erſtellen. HOberbürgermeiſter Martin erſucht, ſich an die halten. Stb. Levi: Wenn etwas vergeſſen wird, ſo kann man nachholen. Stb. May: Ich werde dann meine Ausführung machen. 5 Sty. Dr. Weingart verzichtet aufs Wort. Oberbürgermeiſter Martin: Es wurde der Wunſch aus ſprochen, daß bei Abſtimmungen künftig ein Klingelzeichen geg werde. Ich halte dies auch für ſehr zweckmäßig. Ich möcht Herren erſuchen, daß, wenn das Klingelzeichen ertönt, im zu erſcheinen. 565 Bei Poſ. 4/e„Mannheim⸗Feudenheimer Dampfſtra enba leſung gebracht, der Straßenbahnkaſſe 20 000 Mk, zu überw Stv.⸗V. Selb begründet den Antrag und empfiehlt ih Annahme. Ueber den Antrag ſolle aber erſt am Schlu ſtimmt werden. Stb. Bender: Bei der Poſition Straßenb. ohne Zweifel eine ganze Anzahl von kleinen W Beſchwerden auftauchen. Ich möchte mich aber derlei Dingen beſchäfligen, ſondern kurzerhand aufwerfen:„Wie kommt es, daß im Vergleich mit ſtädtiſchen Straßenbahnen die Rentabilität der Straßenbahn eine ſo außerordentlich geringe nicht einmal die volle Verzinſung des Anlagekap bringen vermag?“ Von vornherein möchte ich er ich nicht beabſichtige, an der Direktion Kritik zu üben, ich glaube, wir haben alle Urſache, mit der Leitun waltung unſerer Straßenbahn im Großen und Ganze frieden zu ſein, wenn vielleicht auch noch manches zu übrig bleibt; aber es allen recht zu machen, iſt ja Um ein richtiges Bild zu gewinnen, möchte ich darau weiſen, daß die Straßenbahn zum Zentralaufwand üb 37000 beiſteuert; ferner finden wir im Voranſchl 95 Poſten von M. 10000 für Straßenreinigung. Dieſer wohl noch aus der Zeit, wo wir zum Teil noch Pf hetrieb hatten. Damals mag dieſer Satz gerechtfer! weſen ſein, weil die Pferde die Straßen katſächlich reinigten. Heute aber iſt er es jedenfalls nicht mehr, ich glaube nicht, daß die Elektriſche Bahn die Straßen auß⸗ gewöhnlich verunreinigt, außerdem aber werden j Schienen und Gleiſe von der Bahn ſelbſt gereinigt, iſt der elektriſche Strom mit 10 Pfennig die Kiloſw in Anſatz gebracht, während er ſich in jeder anderer 8 Pfennige ſtellen dürfte. Dies würde eine Standpunkt als erſtes muſikaliſches Konzertunternehmen unſerer Stadt auch in Zukunft wahren mögen F. Mack. Gunſten der Straßenbahn von über M. 60 00 4. Seite. General⸗Anzeiger(Mittagblott. Rechnen wir dieſe M. 60 000 mit den M. 10 000 für Neint⸗ gung und M. 37000 Zentralaufwand zuſammen, ſo ergibt der Straßenbahn günſtiger daſtehen würde. Allerdings wür⸗ den unſere Finanzen dadurch nicht gebeſſert, denn dieſe Ver⸗ mehrung iſt rein theoretiſch, denn was wir der Straßenbahn zuſchreiben, das entziehen wir ja dem elektriſchen Werk und der Stadtkaſſe. Ich erwähne dies alſo nur um der Gerechtig⸗ keit willen. Zur Erklärung des Defizits wird in der Regel zuerſt das Beſtehen unrentabler Linien angeführt. Es gibt hier, wie faſt überall, derartige Linien, die lediglich im Intereſſe der Allgemeinheit gebaut ſind, oder weil man ſich davon anderweitige Vorteile verſpricht, ſo z. B. die Linie Kammerſchleuſe⸗Diffeneſtraße, von der man im Voraus wußte, daß ſie ſich nicht rentieren würde, die aber gebaut wurde, um das Terrain im Induſtriehafen günſtig zu verwerten. Ich glaube aber nicht, daß wir in dieſer Hinſicht ſtärker be⸗ laſtet ſind als andere Städte. Ein zweiter Faktor ſind die hohen Löhne. Es iſt Tatſache, daß wir hier von allen ſtädt. Straßenbahnen die höchſten Löhne bezahlen, mit Aus⸗ nahme von Freiburg, das uns um eine Kleinigkeit über⸗ trifft, dabei aber eine etwas höhere Arbeitszeit hat. Wir Haben hier eine gzſtündige Arbeitszeit, wovon 10 Minuten für Zugang und 20 Minuten für Ablieferung des Geldes an⸗ gerechnet werden, alſo netto nur 9 Stunden, während ſelbſt in der Muſterſtadt Frankfurt a. M. die Nettoarbeitszeit 9 Stunden 10 Minuten beträgt, in anderen Städten bedeutend mehr.(Karlsruhe 9,26, Freiburg 9,49 ete.) Wir dürfen alſo ruhig ſagen, daß wir ſowohl bezüglich der Höhe der Löhne als bezüglich der Kürze der Arbeitszeit in allererſter Reihe ſtehen und wir dürfen ſtolz ſein, dieſen Ehrenplatz einzunehmen und ich möchte hoffen und wünſchen, daß es uns gelingt, ihn auch in Zukunft zu behaupten. Allerdings ſtehen die Intereſſen der Arbeiter im Gegenſatz zu den Intereſſen der Allgemein⸗ heit, denn während die Arbeiter ſelbſtredend die höchſten Löhne anſtreben, verlangt das Publikum einen möglichſt niedrigen Tarif und es wird Aufgabe des Stadtrats ſein, hier ſtets einen gerechten und billigen Ausgleich zu finden, bei dem auch die Stadtkaſſe nicht zu kurz kommt. Sodann kämen die Arbeiterkarten in Frage, hier deckt allerdings die Taxe von 5 Pfennig nur die Selbſtkoſten und zwar ausſchließlich der Verzinſung und Abſchreibung, keine andere Stadt hat einen gleich billigen u. gleich günſtigen Tarif. Gleichwohl möchte ich eine Aenderung hierin nur für den äußerſten Notfall vorſchlagen, denn ich bin der Anſicht daß dies lediglich eine Konſequenz der ſtetig ſteigenden Löhne darſtellen würde. Des Weiteren käme unſer Verhältnis u unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen, mit der wir in Betriebsgemeinſchaft ſtehen und die neben ihrem Anteil an Verzinſung, Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten, an der Verwaltung 6500 Mark beiträgt. Hier wäre nun zu pritfen, ob dieſer Vorteil nicht durch noch größere Nachteile dusgeglichen wird. Die Verrechnung der Einzelfahrſcheine geſchieht nämlich in der Art, daß die für Ludwigshafen verkauften Einzel⸗ ſahrſcheine der Stadt Ludwigshafen zu gute kommen, wie um⸗ gekehrt alle auf dem Mannheimer Netz gelöften Einzelſcheine in unſere Kaſſe fließen. Da nun aber die Fahrſcheine nach Mannheim in Ludwigshafen meiſtens am Bahnhof oder Brückengufgang genommen werden, ſo leiſtet Ludwigshafen höchſtens einige hundert Meter, alles Uebrige wird auf dem großen Mannheimer Netz abgefahren. Gleichzeitig hat bei den Fahrkarten von Mannheim nach Ludwigshafen auch die Stadt Ludwigshafen wieder den Vorteil, denn unſer Netz trägt auch hier die weit größere Fahrleiſtung, denn die aller⸗ meiſten Fahrgäſte fahren eben nur bis Brückenaufgang oder Bahnhof Ludwigshafen. Außerdem aber hindert uns das Verhältnis zu Ludwigshafen beſtändig an der Ausgeſtaltung unſerer Fahrpläne, Tarife und anderen Maßnahmen, ich er⸗ innere nur on das bekannte Hundeverbot, wo die Hunde in Mannheim auf dem Wagen geduldet waren, aber an der Grenze entfernt werden mußten. In Ludwigshafen beſteht ja ſchon längſt der geheime Wunſch nach Selbſtändigkeit und es wäre zu erwägen, ob eine Tren⸗ nung nicht auch für uns finanziell und betriebstech⸗ niſch von Vorteil wäre. Und nun komme ich auf die Einnahmen aus Fahrſcheinen zu ſprechen. Man hat im vorigen Jahre die ſo beliebten und bequemen 2 Mk.⸗Karten abgeſchafft, die ganze Familie, Mann, Frau und Kinder. jedes hat ſeine Fahrkarte in der Taſche, man fuhr nach Herzensluſt und die Straßenbahn machte ein gutes Geſchäft. Den Anſtoß zur Abſchaffung gab die ſo mißliebige Fahrkartenſteuer, die man unter allen Umſtänden umgehen wollte, was auch wirklich erreicht worden iſt. Nun hätte man denken ſollen, daß die erſpar⸗ ten 5 Pfg. Steuer, in die Taſchen derjenigen fließen, die ſie bisher bezahlt hatten, nämlich der Fahrgäſte, aber dies war durchaus nicht der Fall, im Gegenteil man benützte dieſe Gelegenheit, um den Tarif ganz erheblich hinaufzuſchrauben. An Stelle der 2 Mk.⸗Karte mit 50 Einheiten à 4 Pfennige, erghielten wir die überaus unpraktiſchen Blockhefte 10 à.90 Mk. und 10 à.30 Mk. Die gewöhnliche 10 Pfg.⸗Fahrt, welche früher alſo 8 Pfg. koſtete, wurde nun auf 9 Pfg. hinaufgeſetzt. Dieſe Maßregel iſt ein Rückſchritt, wie er ſchlimmer kaum gedacht werden kann und die Blockhefte erfreuen ſich tatſächlich der allergrößten Unbeliebtheit, und wer es vermeiden kann, ſie zbu benützen, tut es ganz gewiß, er zahlt lieber 10 Pfg. in bar oder er geht in vielen Fällen einfach zu Juß. Wie dieſes Syſtem finanziell wirkt, erſehen Sie im Spezialvoranſchlag der Straßen⸗ bahn. Seite 434. Die geſchätzte Mehreinnahme aus Einzelfahr⸗ ſcheinen beträgt, die verſchiedenen Linien zuſammengezählt: 226 000 Mark. Dies wäre an und für ſich ſehr erfreulich, wenn dem⸗ gegenüber nicht aus Fahrſcheinheften eine Summe von 301 000 Mark ſtünde. Das ergibt trotz der ſteigenden Frequenz der Fahrgäſte einen Ausfall von 75000 Mk. Die Mehreinnahme aus Monats⸗ und Streckenkarten fällt kaum ins Gewicht, auch ſpielt der Umſtand daß ein Teil der 2 Mk. auf Vorrat gekauft wurden, keine Rolle, denn ſie wurden faſt alle in 1909 abgefahren und nur ein kleiner Reſt ins neue Jahr herübergenommen(wie dies rigens auch ſonſt alle Jahre geſchah). einem böheren Tarif belaſtet und die Stadtkaſſe hat an Seelle erhofften einen Ausfall von 75000 Mk. Für⸗ wahr ein würdiges Gegenſtück zur Reichsfinanzreform! Ich möchte den derehrl. Stadtrat bitten, alle dieſe Punkte in Er⸗ dies mehr als M. 100 000, um welche Summe das Erträgnis aunheim, 16. März. wägung zu ziehen, die Blockhefte aber, dieſe Mißgeburt, ſchleu⸗ nigſt aus dem Verkehr zu ziehen und wenn der Stadtrat nichts beſſeres weiß, einfach die alte 2 Mk... wieder einzuführen.— In unſerer verkehrsreichen Stadt, kann, muß und wird die Straßenbahn rentieren, wenn die Sache xichtig angefaßt wird. Stv. Klein: Stv. Bender ſagte, er wolle nur große Wünſche vorbringen und auf kleine Wünſche ſich nicht einlaſſen. Dies will ich auf mich nehmen. Die kleinen Wünſche, die ich vor⸗ bringe, habe ich z. T. ſchon im vorigen Jahre vorgebracht. Kollege Bender ſagte u.., wir hätten die billigſten Arbeiterfahrkarten in Mannheim. Das hat er ſchlechterdings geſagt. Er muß aber auch den Beweis liefern von einer anderen Stadt. Man muß bedenken, daß die Straßenbahn ein Produkt für Maſſenkonſum iſt. Kollege Bender ſollte ſich mehr in Arbeiterkreiſen bewegen, dann wird er andener Anſicht ſein. Man muß es den Straßen⸗ bahnabonnenten möglichſt bequem in der Erlangung von Abon⸗ nementskarten machen. In Straßenbahnkreiſen wird lebhaft Be⸗ ſchwerde geführt über das ſchlechte Funktionieren der Signal⸗ glocken. Der beſte Beweis, daß die Glocken nicht richtig funktio⸗ nieren, hat ja eine Schöffengerichtsverhandlung ergeben. Ebenſo verhält es ſich mit den ſchlecht funktionierenden Bremſen, wodurch eine Kolliſion nicht ausgeſchloſſen wird. Man ſollte dieſen Wün⸗ ſchen einmal Rechnung tragen, umſomehr, als ſie keine allzugroße finanzielle Belaſtung ergeben. Stv. Ihrig: Man hat ſchon wiederholt gehört, daß Stre⸗ ckenkarten für die Straßenbahn ausgegeben werdeg. Vieles iſt davon allerdings nicht in die Oeffentlichkeit gedrungen. Ich möchte hierüber um Auskunft erſuchen, wie man ſich die Sache denkt. Stv. Bub: Ich möchte auf etwas zurückkommen. Das iſt die Verbindung des Lindenhofs mit der Altſtadt. Es iſt eine Ein⸗ gabe an den Stadtrat gemacht worden. Der Lindenhof iſt ge⸗ wiſſermaßen abgeſchloſſen von der Altſtadt wie kein anderer Stadtteil. Hier ſind die meiſten leerſtehenden Wohnungen. Die Haupturſache iſt die ſchlechte Verbindung mit der Stadt. Wir verlangen eine gute Verbindung mit dem Bahnhof und der Oſt⸗ ſtadt. Stv. Böttger:Meine Fraktion kommt zu einem anderen Ergebnis als Herr Stv. Bender. Was deſſen Ausführungen an⸗ belangt, ſo möchte ich den Stadtrat bitten, ſich die Anſchauungen des Herrn Stv. Bender nicht zu eigen zu machen und zwar in⸗ ſofern nicht, als Herr Stv. Bender in Bezug auf die Löhne bremſt. Es mag zugegeben ſein, daß die Lohnverhältniſſe hier beſſere ſind. Es iſt aber zu berückſichtigen, daß die Wohnungs⸗ verhältniſſe auch ſehr teuer ſind. Man muß auch in Betracht ziehen, daß die Beſchäftigung der Führer der Straßenbahnwagen eine ſehr ungeſunde iſt. Straßenbahndirektor Löwit geht auf die vorgebrachten Wünſche und Beſchwerden der Vorredner näher ein und führt aus: Das ſchlechte Ergebnis iſt vor allem auf die wirtſchaftliche Kriſis zurückzuführen. Erſt im letzten Quartal iſt eine Beſſerung in den Einnahmen eingetreten. Ferner iſt der Einnahmeausfall auch darauf zurückzuführen, daß wir unrentable Linien haben, wie die Strecke Rheintor Rheinluſt, WallſtraßeHKammerſchleuſe, linkes Induſtriehafen⸗Ufer. Dieſe machen an reinen Betriebsko⸗ ſten M. 75.000 ohne Verzinſung und ohne Abſchreibung des An⸗ lagekapitals aus. Dieſen Betriebsauslagen ſtehen keine nennens⸗ werten Einnahmen gegenüber. Was die Fahrſcheinhefte anbe⸗ langt, ſo iſt es irrig, wenn man glaubt, daß die Fahrſcheinhefte eingeführt wurden, um der Fahrkartenſteuer zu entgehen. Der Zweck war lediglich der, eine Erhöhung des Tarifs herbeizuführen und die 20prozentige Ermäßigung auf die 2 Mark⸗Karten in eine 10prozentige umzuwandeln. Gleichzeitig handelten wir dem Wunſche des Bürgerausſchuſſes gemäß betreffs der Fahrkarten⸗ ſteuer. Dies war aber nur möglich, durch die Einführung der Fahrſcheinhefte. Das Format der Hefte iſt bedingt durch die Größe des Fahrſcheins, weil wir für das ganze Netz einheitliche Fahrſcheine haben wollten. Infolgedeſſen mußte man auf dem Fahrſchein ſämtliche Fahrtaygrenzen bringen. Daß die Fahr⸗ ſcheinhefte vom Standpunkt der Einnahmen eine günſtige Maß⸗ nahme darſtellen, beweiſen die Mehreinnahmen aus den Fahr⸗ ſcheinheften, die weſentlich höher ſind, als die aus den 2 Mardb⸗ Karten. Bürgermeiſter Ritter: Geſtatten Sie mir in Ergänzung der Ausführungen des Herrn Direktor Löwit auch noch einige Bemerkungen. Der Herr Stadtverordnete Bender hat die allge. meine Finanzlage der Straßenbahn berührt und da⸗ bei auch darauf hingewieſen, daß die Straßenbahn mit dem An⸗ teil für Zentralaufwand und mit einer Vergütung für Straßen⸗ reinigung, alſo mit Ausgaben belaſtet ſei, die eigentlich mit der Straßenbahn als ſolche gar nichts zu tun hätten. Ich will nun auf die Gründe, die zur Aufnahme dieſer Poſten geführt haben, und darauf, ob dieſe Belaſtung heute noch zweckmäßig iſt oder nicht, nicht näher eingehen, denn für das Geſamtbudget iſt die Frage ja inſofern belanglos, als es doch nur ein Hinüberſchieben eines Poſtens von einem Betrieb auf den andern wäre. Sodann hat aber der Herr Stadtverordnete Bender noch geglaubt, daß die Straßenbahn für Strompergütung 60 000 M. zu viel bezahle, weil der derzeitige Preis mit 10 Pfg. zu hoch und faſt 2 Pfg. höher ſei als in den meiſten andern Städten. Dieſe Anſicht iſt aber eine irrige und heute wenigſtens nicht mehr zutreffend. Denn es hat der Stadtrat auf Anregung der Direktion beſchloſſen, mit Wirkung vom laufenden Jahre ab die Vergütung für Strom von 12 auf 10 Pfg., alſo um 2 Pfg. pro Kilowatt, von der Um⸗ formerſtation an gerechnet, herabzuſetzen. Und dies iſt der Satz, der auch von den meiſten andern Städten bezahlt werden muß. Es iſt richtig, daß Herr Direktor Löwit ſchon ſeit Jahren darauf gedrängt hat, daß der Preis herabgeſetzt werde. Dieſem Wunſche iſt aber jetzt Rechnung getragen worden. Sodann kann ich nur beſtätigen, was der Herr Direktor Löwit in Bezug auf die Abſchaffung der Zweimarkkarten geſagt hat. Die allgemein beſtandene Auffaſſung, daß die Einführung der wenig beliebten 9 Pfg. Fahrſcheinhefte wegen des Aergers über die Abſchaffung der Couponkarteneinen Rückgang der Ein⸗ nahmen gebracht habe, iſt durchaus unzutreffend. wie ich an einem Beiſpiel anführen will. In den Monaten Juli bis Oktober 1909, alſo in den Monaten, die unmittelbar nach der Abſchaffung der 2 Markkarten folgten, betrugen die Einnahmen aus Einzelfahr⸗ karten, 27.1 Pfg. pro Wagenkilometer, während ſie in den voraus⸗ gegangenen erſten 5 Monaten des Jahres nur 20,8 Pfg. gebracht haben. Die Einnahme aus Fahrſcheinheften iſt in der gleichen Zeit gegenüber den Einnahmen aus 2 Mark⸗Abonnements von 10,1 auf 4,6 zurückgegangen. Obgleich in den letzten Wochen vor Siſtierung der Ausgabe der 2 Markkarten ein großer Teil der Fahrgäſte ſich einen Beſtand auf Vorrat gekauft hatte, iſt alſo in den nächſtfolgenden Monaten die Einnahme aus Einzelfahrſchei⸗ Abonnement löſen. nen um 6,3 Pfg. pro Wagenkilometer geſtiegen und die Einnahme aus Fahrſcheinheften nur um 5,5 zurückgegangen. Die ungünſtige finanzielle Lage der Straßenbahn hat auch der Stadtverwaltung Anlaß gegeben, eingehende Erhebungen zu veranſtalten und nach den Gründen des ungünſtigen Ergebniſſes zu forſchen. Bei einer nach einer Reihe von Städten gerichteten Rundfrage hat ſich nun allerdings ergeben, daß die Ausgaben für Löhne und Gehaltsbezüge des Fahrperſonals hier mit am höchſten ſind. Außer den von Herrn Direktor Löwit angeführten unren⸗ tablen Linien beeinträchtigt denfinanziellen Abſchluß der Stra⸗ ßenbahn aber auch der Umſtand, daß wir hier in Mannheim einen außerordentlich ungleichmäßigen Betrieb haben. Derſelbe ſchwellt zu drei Tageszeiten an: morgens, mittags und abends, und in der Zwiſchenzeit laufen die Wagen vielfach faſt leer. In anderen Städren, wo ein großer Fremdenverkehr iſt und wo ſich Rentner und Penſionäre in großer Anzahl aufhalten, iſt der Betrieb für den ganzen Tag mehr gleichmäßig verteilt, und es trägt natürlich zur Rentabilität der Straßenbahn in beſonderem Maße bei, wenn auch in den Zwiſchenzeiten, zwiſchen den Hauptverkehrswellen⸗ alſo zwiſchen 9 und 12 Uhr, zwiſchen 2 und 6 Uhr die Wagen einigermaßen beſetzt ſind. Um dieſe Einnahme iſt dann natürlich eine andere Stadt voraus. Es wurde ſodann noch die Frage nach den Streckenkar⸗ ten geſtellt. Hier kann ich die Aufklärung geben, daß allerdings eine Reform des Straßenbahntarifs geplant iſt, und zwar ſollen Streckenkarten mit beliebiger Auswahl zur Einführung kommen. Ein Fahrgaſt z.., der täglich mehrmals vom Bahnhof zum Pfälzer Hof fahren will, kann ſich für dieſe beſtimmte Strecke ein Ebenſo kann von irgend einem Punkt des Straßenbahnnetzes zu einem andern eine beliebige Linie für ein Abonnement ausgeſucht werden. Die Preisfeſtſetzung iſt in der Weiſe gedacht, daß das Monatsabonnement für eine 10 Pfg⸗ Strecke, alſo für die jetzigen Dreiteilſtrecken 5 M. und für weitere Teilſtrecken entſprechend mehr betragen ſoll. Dieſe Einrichtung der beliebig zu wählenden Streckenkarten hat ſich in anderen Städten. z. B. in Frankfurt, nach den eingezogenen Erkundigun⸗ gen, ſehr gut bewährt und würde für das fahrende Publikum eine außerordentliche Verbilligung des Fahrpreiſes bedeuten. Bei einer etwa viermaligen Benützung der Strecke an einem Tag würde die Fahrt auf 5 Pfg. zu ſtehen kommen, alſo eine Ermäßigung des Fahrpreiſes auf die Hälfte eintreten. Der Herr Direktor Löwit hat nun allerdings gleichzeitig den Radikalantrag geſtellt, daß die an ſich unbeliebten 9 Pfg.⸗Fahrſcheinhefte bei Einführung der Streckenkarten abgeſchafft werden, weil eine doppelte Preisermö⸗ ßigung nicht angängig ſei. Es hat ſich nämlich bei einer Verglei⸗ chung mit andern Städten gezeigt, daß wir hier in Mannheim mit die billigſten Tarife haben und ſo ſind auch die 2 Markkarten nicht nur wegen der Umgehung der Fahrkartenſteuer, ſondern aus dem Grunde beſeitigt worden, weil die Fahrpreiſe zu billig geſtellt waren. Insbeſondere hat ſich bei einer Vergleichung mit andern Städten geezigt, daß nirgends die Beſtimmungen über die Beför⸗ derung von Perſonen unter 14 Jahren und über die Ausgabe von Arbeiterkarten günſtiger lauten, als bei uns in Mannheim. Ich kann aber dem Herrn Stadtverordneten Levi die beruhigende Er⸗ klärung abgeben, daß nicht beabſichtigt iſt, an dieſen Vergünſtigun⸗ gen zu rütteln, es hat vielmehr der Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung ausdrücklich beſchloſſen, daß auch für den Fall, daß die Streckenkarten zur Einführung kommen, die vorteilhaften Fahr⸗ preiſe für Perſonen unter 14 Jahren und für Arbeiter wie bisher beibehalzen werden ſollen. Im übrigen iſt die Einführung der Streckenkarten, die beim Publikum jedenfalls nur günſtig aufge⸗ nommen und einen guten Erſatz für die bisherigen Fahrſchein⸗ hefte bilden werden, nur möglich im Benehmen mit der Stadt Ludwigshafen, weil nach dem Gemeinſchaftsvertrag der Tarif in beiden Städten einheitlich und gleichmäßig geſtaltet ſein muß und weil er nicht von einer Stadt einſeitig für ſich abgeüändert werden darf. Und nun komme ich auf das Verhältnis mit der Stadt Lud⸗ wigshafen zu ſprechen. Der Herr Stadtvevordnete Bender hat das Verhältnis zur Stadt Ludwigshafen berührt, und es wurde die Frage geſtellt, ob überhaupt heube das Vertragsverhältnis unſerer Stadt noch Vorteile bringt. Demgegenüber kann ich nur mitteilen, daß die Stadtverwaltung von Zeit zu Zeit genaue Be⸗ rechnungen über die finanzielle Wirkungen des Vertrags anſtellt. Sie werden aber aus naheliegenden Gründen nicht erwarten, daß ich die betreffenden Zahlen hier bekannt gebe. Ich bdann nur er⸗ klären, daß der Vertrag, wie er heute lautet, für die Stadt noch vorteilhaft iſt. Aber wenn auch keine direkten finanziellen Vor⸗ teile aus demſelben herausſpringen würden, ſo gebieten doch allge⸗ meine wirtſchaftliche Rückſichten, an demſelben nicht ohne zwin⸗ gende Notwendigkeit zu rütteln und an keine Auflöſung zu denken. Denn die beiderſeitige Bevölkerung hat das größte Intereſſe da⸗ ran, daß der flotte durchgehende Betrieb, wie er jetzt beſteht, und wie er unter der derzeitigen einheitlichen Leitung leichter gepflegt werden kann, erhalten bleibt. Der Herr Stadtverordnete Klein nahm dann noch den letzt⸗ jährigen Wunſch wieder auf, daß auch in der Stadt Ausgabe⸗ ſtellen für Arbeiterkarten errichtet werden ſollen. Dazu kann ich bemerken, daß beabſichtigt iſt, für den Fall, daß die Streckenkarten zur Einführung kommen, in der Wartehalle bei der Friedrichs⸗ brücke eine Ausgabeſtelle für Streckenkarten und auch für Arbei⸗ terkarten einzuführen. Der Herr Stadtperordnete Bub hat den alten Wunſch wieder vorgebracht, daß eine direkte Verbindung vom Lindenhof nach dem Bahnhof und Waſſerturm eingerichtet werden ſoll und hat ſich darüber beklagt, daß auf eine Eingabe des Gemeinnützigen Ver⸗ eins noch keine Antwort erfolgt ſei. Letzteres iſt nicht zutreffend, denn es iſt erſt kürzlich dem Gemeinnützigen Verein in einem Schreiben des Stadtrats eingehend dargelegt worden, daß ſich eben eine ſolche Linie aus finanziellen Gründen nicht einführen laſſe. Die Direktion hat berechnet, daß eine inie vom Waldpark bis zum Waſſerturm an Stromkoſten allein 15000 M. verurſachen würde und daß die Betriebskoſten mindeſtens auf 60 000 Mark zu veranſchlagen ſeien. Nun hat aber die früher aufgenommene Statiſtik über den direkten Verkehr gezeigt, daß ſelbſt bei einer weſentlichen Steigerung der Frequenz auch nicht im entfernteſten daran gedacht werden könne, aus den Einnahmen aus einer ſolchen direkten Linie einen ſo hohen Aufwand zu beſtreiten. Der Stabt⸗ rat mußte daher bei der derzeitigen ungünſtigen Finanzlage zu einem ablehnenden Beſcheid kommen. Stv. Bender: Das, was ich vorgebracht habe, ſoll nur eine Anregung ſein. Ich mache keinen Anſpruch darauf, daß meine Ausführungen erſchöpfend waren. Dazu fehlt mir das nötige Material. Wenn Bürgermeiſter Ritter ſagte, daß auch in anderen Städten ein Satz von 10 Pfennig in Anwendung komme, ſo müſſe dem hiedurch hinzu gefügt werden, daß auch Rabatt ge⸗ wäbrt werde. 8 ezeiger.(Witngblatt) Seite. Bürgermeiſter Ritter bemerkt, daß man die Vergleichung Voranſchläge nicht für kompetent erachten könne. Sto. Lepi zieht eine Parallele zwiſchen den hieſigen und den „Frankfurter Straßenbahnverhältniſſen. Frankfurt habe einen un⸗ gleich größeren Straßenbahnverkehr, aber in Frankfurt komme man im anderer Weiſe dem Publikum entgegen als hier. Wenn er die Tätigkeit der Kontrolleure, ſpeziell der Streckenkontrolleure, be⸗ obachte, ſo müſſe er ſagen, wenn etwas überflüſſig ſei, dann ſei es ein großer Teil der Kontrolleure. Bei ſtarkem Betriebe ſeien ſie nicht in der Lage, zu kontrollieren, ohne die Stadt zu ſchädigen, nnrd bei ſchwachem Verkehr ſei die Kontvolle nicht notwendig. Er⸗ ſei überzeugt, daß durch die Kontrolleure nieht das erſpart werde, was die Kontrolleure koſteten. Die Tätigleit der Kontrolleure ſei auch manchmal ſchikanös gegenüber dem Fahrperſonal. Die Ein⸗ fühvung von Streckenkarten könne er nur begrüßen. Er halte es auch für ganz richtig, daß die Photographie auf den Streckenkarten angebracht werden ſolle. Aber die Streckenfahrt dürfe nicht ſchika⸗ nöſer Art werden. Der Fahrgaſt müßte in der Lage ſein, die Stkrecke, die er fahren wolle, auf allen Linien zurückzulegen. Herrn Direktor Löwit möchte er empfehlen, ſich ſeinen Kollegen in Nürn⸗ berg zum Muſber zu nehmen. Die Nürnberger Straßenbahn fahre tvotz großer Strecken viel billiger. Der Nürnberger fahre auf der Straßenbahn nach Fürth billiger als auf der Ludwigsbahn. Und doch mache die Straßenbahn glänzende Geſchäfde. Nürnberg habe nauch geheigte Wagen. Jeder, der in Nürnberg Gelegenheit gehabt habe, in der Straßenbahn zu fahren, werde gefunden haben, daß die geheizten Wagen eine große Anmehmlichkeit ſeien. Man müſſe ſich wundern, daß die Heizung nicht auch in anderen Städten ein⸗ geführt werde. Wenn Neuoſtheim ausgebaut werde, würden Joffentlich auch die geheizten Wagen kommen. Er ſei nicht dagegen, daß die 90⸗Pfennigkarten abgeſchafft und ein Einheitspreis von 10 Pfg. für die mittleren Strecken eingeführt werde. Aber dann müöchte er empfehlen, daß man die anderen Städte zum Muſter nehme. Redner ſpricht im Zuſammenhang mit der Reklamation verlorener Karten von Buveaukratismus. Er werde im Laufe der Budgetbe ratung noch Gelegenheit haben, auf dieſen Buveaukratis⸗ mus in anderen Betrieben zu ſprechen zu ſommen. Das be⸗ trifft(zu Direktor Löwit gewendet) nicht nur Sie. Straßenbahndirektor Löwit führt zum Beweiſe dafür, daß man die Rentabilität der Manheimer und Nürnberger Straßen⸗ bahn auch umter dem Geſichtswinkel der Betriebskoſten betrachten müſſe, an, daß der Schaffner und Wagenführer hier monatlich 108—165 M. verdiene, in Nürnberg 90—120 M. Der Durch⸗ ſchnittsgehalt des Mannheimer Schaffners betrug 1909: 1493., ddes Wagenführers 1616 M. Aus dem Fachblatt„Der Straßen⸗ bahner“ verlieſt der Redner weiter die Aeußerung, daß die Mann⸗ Heimer Schaffner die beſten Lohne in Deutſch⸗ land bezögen. Man müſſe bedenken, daß bei der Straßenbahn die Zinſen, Abſchreibungen ete. von den Einnahmen beſtritten 4 werden müßten. Die Streckenkarten würden nur fün beſtimmte Strecken ausgeſtellt. Sto. Ihrig frägt, ob die Strecke, die mit der Streckenkarbe befahren werde, ſo gedacht ſei, daß immer die gleiche vorgeſchrie⸗ 4 bene Strecke befahren werde Divektor Löwit und Bürgermeiſter Ritter beſtätigen das. Sto. Levi freut ſich, daß die Straßenbahn wenigſtens mit den Löhnen an der Spitze marſchiert. Direktor Löwit: Er habe nur ſagen wollen, daß die Stra⸗ ßenbahn auch die hohen Löhne aufbringen müſſe. Damit ſchließt bei Einnahmetitel 5„Ertrag und Erlös aus Vieh und anderen Fahrniſſen“ furz nach 7 Uhr die Sitzung. Wei⸗ terberatung Mittwoch nachmittag 3 Uhr. Die ſtädtiſche Budgetberatung. Der geſtrige erſte Tag der Budgetberatung brachte eine 1 ſtündige Finanzrede des Herrn Oberbürgermeiſter ber 8 Martin, in welcher er ein umfaſſendes Licht und Schatten gleich verteilendes Bild unſerer ſtädtiſchen Finanzen entwarf unter von ſtaatsmänniſchem Geiſte durchwehten Ausblicken auf die vorausſichtliche Geſtaltung der Zukunft. Es würde ſchade geweſen ſein, wenn dieſe Ausführungen unſeres ver⸗ dienten Stadtoberhauptes unterblieben wären. Sie hoben die Budgetberatung mit einem Ruck auf ein hohes Niveau. Man fühlte, daß hier ein Mann ſprach, der ſich in emſiger Arbeit einen tiefen Einblick verſchafft hat in das vielmaſchige Netz der Verwaltung einer Großſtadt; ein Mann, der ſeinem Amt nach jeder Richtung hin gewachſen iſt, der weiß, was 4 er will und wohin der Weg zu gehen hat. Die Stadt Mann⸗ heim kann ſich glücklich ſchätzen, an ihrer Spitze eine ſolche Perſönlichkeit zu haben, deren Führung ſie ſich rückhaltlos anvertrauen kann. Herr Oberbürgermeiſter Martin vermied in ſeinem Expoſé jede Schönfärberei. Er legte die Hand 4 auf vorhandene wunde Stellen und zeigte die Mittel der Beſſe⸗ rung und Heilung. Er hielt ſich aber auch fern von Schwarz⸗ malerei, zu der erfreulicherweiſe trotz der momentan un⸗ günſtigen Finanzverhältniſſe nicht der geringſte Grund vor⸗ liegt. Trotz aller Mahnung zur Sparſamkeit und aller Warnungen vor unnötigen Ausgaben ging durch ſeine Rede doch ein hoffnungsfreudiger Zug. Herr Oberbürgermeiſter Martin vertraut auf die Zukunft der Stadt und weiß dieſes Vertrauen auch zu begründen. Auf ſeine Veranlaſſung ſind die verſchiedenſten ſtatiſtiſchen Erhebungen vorgenommen wor⸗ den zur Anſtellung von Vergleichen zwiſchen Mannheim und anderen größeren deutſchen Städten. Dieſe Erhebungen ſind faſt ausnahmslos zu Gunſten von Mannheim ausgefallen. Sie haben gezeigt, daß wir keinen Anlaß zum Peſſimismus haben, daß wir finanziell und wirtſchaftlich mit am günſtig⸗ ſten ſtehen und daß unſere Hoffnungen auf baldige beſſere Zeiten bei unſerer Stadt mit am beſten begründet ſind. Wir wollen auf die einzelnen Stellen der Budgetrede unſeres Stadtoberhauptes nicht eingehen. Aus dem in dem geſtrigen Abendblatt enthaltenen ausführlichen Bericht iſt alles erſicht⸗ lich. Vielleicht entſchließt ſich auch Herr Oberbürgermeiſter Martin, ſeine Ausführungen wörtlich der Preſſe zur Ver⸗ öffentlichung mitzuteilen. Er würde dabei nur im wohlver⸗ ſtandenen Intereſſe der Stadt handeln und manche Befürchtungen, die hie und da aufgetaucht ſind und denen eine gewiſſe Berechtigung nicht abgeſprochen werden kann, treuen. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß Oberbürgermeiſter Martin mit ſeinen Ausführungen beruhigend und aufmunternd wirken wollte. Dieſer Zweck wird aber erſt dann erreicht, wenn die Rede wörtlich der ganzen Bürgerſchaft zugängig gemacht wird. Sie wird auch nach außen ſehr gut wirken und die beſte Antwort ſein auf verſchiedene ebenſo unverſchämte wie unbegründete Behaup⸗ tungen und Vorwürfe, die in auswärtigen Zeitungen gegen unſere Stadt erhoben worden ſind. Gerade der Umſtand, daß unſer Stadtoberhaupt den Mut hat, die Verhältniſſe unſerer Stadt zu beleuchten, beweiſen, wie geſund ſie ſind und wie wenig ſie die Kritik zu ſcheuen haben. Daß Mannheim mit ſeinem Steuerfuß in die Höhe gehen muß, iſt in den heutigen Zeitläuften eine Selbſtverſtändlichkeit. Unſere Stadt teilt der⸗ niedriger wie die heutigen ſein. dieſes Schickſal mit faſt allen größeren deutſchen Städten, di e ee, ee Fin al.. Sehr bemerkenswert waren die Hinweiſe des Oberbürgermeiſters auf die großen Aufwendungen unſeres Gemeinweſens für die Schulen, ſowie für die Armen⸗ und Krankenpflege. Nicht weniger als 16,3 Prozent der Umlagen entfallen auf die Volksſchulen, 5,56 kommen auf den Armen⸗ aufwand und für die Krankenpflege muß unſere Stadt pro Verpflegungstag den ſehr erheblichen Betrag von M..87 zulegen. Im Jahre 1906 bezifferte ſich dieſer Zuſchuß nur auf 90 Pfg. pro Verpflegungtag, alſo eine ganz enorme Zu⸗ nahme, die beweiſt, daß unſere Stadt es an Fürſorge für ihre Kranken nicht fehlen läßt und ſie deren Los, ſoviel es ihr möglich iſt, zu beſſern und zu erleichtern ſucht. Dieſe koloſſalen Aufwendungen für Schulen, Kranken und Armen beweiſen die Opferfreudigkeit der Mannheimer Bürgerſchaft für die idealen und ſozialen Aufgaben. Daß hier auch in Zukunft alles getan wird, was nicht nur notwendig, ſondern auch wünſchenswert iſt, dafür bürgt der fortſchrittliche und humane Geiſt, der durch unſere Stadtverwaltung geht. Erwähnens⸗ wert iſt auch noch die Konſtatierung der Tatſache, daß der Aufwand der Stadt für die Volksſchulen pro Kopf ein be⸗ deutend höherer iſt als wie derjenige für die Mittelſchulen. Etwas bedenklich ſtimmen mußten die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters über die erhebliche Verlangſamung der Zunahme der Steuerkapitalien, die ſich bei der Gewerbe⸗ ſteuer ſogar zu einem Rückgang der Steuerkapitalien verdichtet hat. Wenn wir auch der Auffaſſung unſeres Stadtober⸗ hauptes zuſtimmen, daß an dieſer unerfreulichen Erſcheinung die ſchlechte wirtſchaftliche Konjunktur ſchuld iſt, ſo kann dieſe aber doch nicht der alleinige Grund ſein. Die Hoffnung, daß es anderen Städten nicht beſſer, ſondern vielfach noch ſchlechter ergeht, iſt kein guter Troſt. Darüber, wo die Urſache liegt, dürften die Veröffentlichungen der Ergebniſſe der auf Voranlaſſung des Herrn Oberbürgermeiſters vom Statiſtiſchen Amte veranſtalteten Enquete Auskunft geben. Man wird dieſer Veröffentlichung mit großer Spannung entgegenſehen dürfen. Angeſichts dieſer bedauerlichen Abnahme des Zu⸗ gangs der Steuerkapitalien wurde mit deſto größerer Freude die Mitteilung des Herrn Oberbürgermeiſters begrüßt, daß er mit einem großen induſtriellen Unternehmen wegen Anſiede⸗ lung desſelben in Mannheim in Unterhandlung ſtehe und daß auch ſonſt verſchiedene Dinge in Vorbereitung ſeien, welche die Entwicklung unſerer Stadt in der günſtigſten Weiſe beein⸗ fluſſen werden. Wenn ein ſo vorſichtiger Maun, wie Herr Oberbürgermeiſter Martin es iſt, derartige Ausführungen macht, ſo müſſen ſie eine ſehr reale Grundlage haben. Nicht ganz übereinſtimmen können wir mit den Darlegungen unſeres Stadtoberhauptes über die Höhe der Abſchreibungen in den gewerblichen Betrieben. Wir hatten den Eindruck, daß es auch ihm hierbei nicht ganz wohl zu Mute iſt und daß er vielleicht lieber bei dem alten Modus geblieben wäre, zu dem er auch zurückkehren wird, ſobald beſſere finanzielle Verhältniſſe eintre⸗ ten. Eine durchſchnittliche Abſchreibungsquote von 4½ Prozent auf alle ſtädtiſchen Betriebe iſt keine ſehr große. Man muß hier⸗ bei die gewaltige Eutwickelung der Technik berückſichtigen, die morgen Werte über den Haufen werfen kann, die man heute noch für vollgiltig hält. Um nur ein Beiſpiel anzuführen: So muß jetzt noch auf den alten Viehhof hinter dem Waſſerturm abgeſchrie⸗ ben werden, obgleich er ſchon ſeit Jahrzehnten berlegt worden iſt. Eigentlich ſollten die Aufwendungen für dieſen alten Viehhof längſt getilgt worden ſein. Daß der neue Viehhof noch mit den Schulden des alten belaſtet wird, iſt ein ungeſunder Zuſtand und wider⸗ ſpricht den kaufmänniſchen Grundſätzen. Solche Verhältniſſe kön⸗ nen leicht bei anderen Unternehmungen eintreten. Wer kann zum Beiſpiel heute die Garantie dafür übernehmen, daß in 20 Jahren unſere heutigen Gasanſtalten noch exiſtenzberechtigt ſind? Wer kann wiſſen, ob nicht in einigen Jahrzehnten in unſerein Stbraßenbahnbetriebe eine völlige Umwälzung eingetreten iſt? Die Technik ſchreitet fort und kann zu heute noch ungeahnten Entwick⸗ lungen führen. Wie kann die heutige Generation ſich vermeſſen, anzunehmen, daß toir jetzt am Ende der Erfindungen ſeien, daß die Verhältniſſe, ſo wie ſie heute ſind, für unabſehbare Zeitem be⸗ ſtehen bleiben. Deshalb ſind bedeutende Abſchreibungen notwendig. Was kümmerts uns, wenn andere Städte weniger vorſichtig ſind? Auch unterlaſſe man das Schlagwort, daß man die Gegenwart nicht allzuſehr zugunſten der Zukunft belaſten dürfe. Derartige Reden ſind ſchon vor 20 Jahren im Mannheimer Bürgerausſchuß gehalten worden. Inzwiſchen iſt eine neue Generation aufgewachſen, aber man kann wohl ſchwerlich ſagen, daß dieſe nicht genügend ſteuerlich belaſtet iſt. Dieſe Entwickelung wird in Zukunft wohl die gleiche ſein. Unſere Nachkommen werden wieder neue Aufgaben vorfinden und die Steuern, die ſie zu zahlen haben, werden ſicherlich nicht Sehr wichtig war auch, was Herr Oberbürgermeiſter Martin über die Frage der Vermehrung der ſtädtiſchen Steuerquellen ſagte. Hier verdient jedes Wort Be⸗ Herzigung. Auch durch die Regierung und den Landtag. Nament⸗ lich gilt dies für ſeine Ausführungen über die Wertzuwachsſteuer, deren Erträgnis übrigens wohl kaum die Summe abwerfen dürfte, die Herr Oberbürgermeiſter Martin erhofft. * Erhöhung der Hundeſtener. In der geſtrigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde die ſtadträtliche Vorlage, den Gemeinde⸗ zuſchlag zur Hundeſtener von 8 auf 16/ zu erhöhen, alſo die Er⸗ höhung der Hundeſteuer von 16 auf 24/ angenommen.— Man erſchrecke nicht, die Meldung kommt aus— Karlsruhe! 5 * Berhaftung. Zu den Perſonen, die wegen der Fälſchung von Wiegezetteln verhaftet wurden, gehört auch der in Heidelberg und Mannheim wohlbekannte Heu⸗ und Getreidehändler Kreßer von Waldwimmersbach. Er wurde am Montag mit ſeinen Söhnen feſtgenommen und bis jetzt nicht wieder freigelaſſen, obgleich die Frauen Kaution ſbellen wollten. Herr Kreßer ſoll ſchon häufig ſeine Kundſchaft damit geprellt haben, daß ein Wagen mit Heu ſamt Wagendecke, Futterkaſten, Ketten, Pferdedecken uſw. gewogen wurde, während nur der nackte Wagen in Abzug kam. Wegen ähn⸗ licher Dinge verbüßte Kreßer ſchon eine längere Gefängnisſtrafe. In Mannheim wurden die Herxren auf friſcher Tat ertappt. * Fahrplanentwurf der Eiſenbahndirektion Frankſurt a. M. Der erſte Entwurf zum Sommerfahrplan der Eiſenbaßndirektion Frankfurk a. M. liegt auf dem Bureau der Handelskammer zur Einſichtnahme auf.(Mitgeteilt von der Handelskammer.) * Mannheimer Mutterſchutz E. V. Wegen Erkrankung des Referenten muß die Generalverſammlung bis Anfang April vorſchoben werden. VPolizeibericht vom 16. März. Selbſtmord. Am 15. ds. Mts., mittags 12½ Uhr, öffnete ſich nfolge hochgradiger Nervoſität die Ehefrau eines in der Unter⸗ ſtadt wohnenden Friſeurs am Grabe ihres vor 6 Jahven verſtor⸗ benen Sohnes hier mittels eines Raſiermeſſers an beiden Armen die Pulsadern. Die Lebensmüde wurde im Sanitätswagen nach dem Allg. Krankenhaus verbracht, wo ſie geſtern abend 59½4 Uhr ſtarb. Selbſtmordberſuch. Aus noch unbekannter Urſache trank in ſelbſtmörderiſcher Abſicht am 14. ds. Mts. ein Dienſt⸗ Herrn wagen dem Allg. Krankenhaus zugeführt. Das Mädchen befindet ſich außer Lebensgefahr. Körperberletzung. Eine in J 1, 8 bedienſtete Köchin ſchüttete einem Hausburſchen während eines Wortwechſels einen Topf boll kochender Suppe üder die Schulter und linzen Arm, ſodaß er ſtark verbrüht ohnmächtig zuſammenſank, Er fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. Deutſchlands auswärtige Potitik dem Reichstage. (Von unſerer Berliner Redaktion.) Berlin, 15. März⸗ Wie ganz anders iſt diesmal das Bild im Reichstage als ſeither, wenn der Etat des Auswärtigen Amtes gur Beratung ſteht. Als Fürſt Bülow noch an der Spitze des deut⸗ ſchen Reiches ſtand und perſönlich die auswärtige Politik per trat, da waren die Tribünen zum Brechen voll, der Saal dicht beſetzt und auf allen Seiten wurde den Verhandlungen ein reges Intereſſe entgegengebracht. Man wußte, daß Bülow etwas von der auswärtigen Politik verſtand, daß er in dem Metier der Diplomaten reiche Erfahrungen hatte und daß in ſeiner Hand alle Fäden der auswärtigen Politik Deutſchlands zuſammen liefen. Die Rede über Deutſchlands Auslandspolitik war zu Bülows Zeiten immer ein Höhepunkt unſerer parlamentariſche Verhandlungen. Seit Behtmann⸗Hollweg am Ruder iſt, hat ſie das Intereſſe an der auswärtigen Politik„verflacht“? man weiß daß Herr v. Bethmann⸗Hollweg auf dieſem Gebiete nichts we daß er ſich„einarbeiten“ muß— als ob die Erfahrunge dieſem Gebiete in einem Semeſtralkurſus ſo einfach erwo⸗ werden könnten— und über„Baron de Schoen“, den fakt Leiter unſerer auswärtigen Geſchicke ſind die Stimmen der öf lichen Meinung in Einmütigkeit gegen den Staatsſekretä auswärtigen Amtes verſammelt. Schwer vermißt wird diesm auch Baſſermanns Rede über die auswärtige Pol ik. Er iſt ja einer der wenigen, denen die Geheimniſſe der Dipl eingegangen ſind, und er verſtand es jedesmal ein anſchau Bild unſerer auswärtigen Lage zu geben. Dieſes Bild fehlt mal gänzlich. Vom Reichskanzler war heute eine Rede üb. die auswärtige Politik erwartet, aber während Streſeman ſprach, nach welchem Bethmann⸗Hollweg hatte ſprechen wi wurde er vom Kaiſer abberufen. So iſt denn aus dem Tag“ ein recht kleiner Tag geworden. Von den Konſervativen ſprach Graf Kanitz, deſſe keineswegs abgeſchätzt werden darf nach dem Werte:„Ohne keine Kähne!“ Nein die Bedeutung kommt ſeinen Ausführun⸗ gen ſicher nicht zu. Zuerſt zog er die Dreibundmächte Bereich ſeiner Betrachtungen. Er hat vom Dreibund n nach ſeiner Vergangenheit ſondern auch in Hinſicht au Zukunft und ſeinen Beſtand eine durchaus optimiſtiſch faſſung. Er ſtreift dann die Wirren auf dem Balkan, Haltung Griechenlands in der Kretafrage für„nicht ganz b rechtigt“ und bezeichnet es als Deutſchlands Aufgabe, den Aus bruch des Brandes auf dem Balkan zu verhindern. Uebe Marokko kommt der Redner ſchnell hinweg; die Mannesma Angelegenheit will er nicht behandeln und wenn die Finauz operationen Marokkos mit Frankreich vorgenommen wurden ſo ſcheint das Herr v. Kanitz für eine innermarokkaniſche Angeleg heit zu halten, die ebenſo tabũ iſt wie eine innerpreußiſche. Di Friedensverſicherungen gegenüber England hält er für flüſſig; er will die Zukunft ſchalten laſſen, um England beſſeres Verſtändnis für den Vetter über dem Kanugl be bringen. Recht eigenartig bexührt es, wie ſich de; oi zu fürchtet, daß Engl um Schutzzoll übergehe⸗ den Handelsbeziehungen zu d Fra vor träge. Zum Schluß der Wunſch, daß Bethmann⸗! Vorgängers Bülow würdiger Nachfolger ſein Der ſächſiſche Abgeordnete Streſemann ſpr der Nationalliberalen über die auswärtige Politik. rufsſtellung dieſes Abgeordneten iſt es verſtändlich, daß dieſem wichtigen Intereſſenkomplex vom handelspolitiſchen St punkte Stellung nimmt. Er erinnert an die vorjähri handlungen. Damals wurde allgemein die Genugtuung geſchickte Führung Deutſchlands in der Orientfrage au Dieſe Sympathien ſind uns trotz ünferer Nibelunge Oeſterreich erhalten geblieben und zwar infolge der Träger deutſcher Namen. Der Redner führt als Beiſpiel Namen von der Goltz an. Trotz dieſer Anerkennung ſieht Streſemann veranlaßt, mit großem Nachdruck der immer we den Unzufriedenheit weiter Kreiſe und beſonders der öffent Meinung über die auswärtige Politik Deutſchlands Aus geben, wenn er auch mit dem Fürſten Bülow die durch u Weltpolitik vermehrten Reibungsflächen nicht außer Rechne läßt. Den beſten Eindruck für unſere volkswirtſchaftliche hältniſſe findet der Redner in unſerem Verhältnis zu Bei dieſer Gelegenheit beſtreitet er, daß die deutſche J einen forcierten Export auf Koſten der Landwirtſch Deutſchland hat nicht das Abſatzgebiet wie England i Kolonien. Wird darum alſo ſtets auf den heimiſchen Me erſter Linie angewieſen ſein. Wichtiger als alle Ve ndigun über das Maß der Rüſtungen hält der Rednemr eine ſame deutſch⸗engliſche Wirtſchaftskampagne. Der dip Nachwuchs ſoll nicht auschließlich aus dem Adel ſich für den Diplomaten iſt in unſeren Tagen eine kaufmö dreſtube nötig. Daß der Fonds für unkontrollierbare in der Kommiſſion gekürzt worden iſt, bedauert Streſemo der Vergiftung der öffentlichen Meinung müßbe ſtärke getreten werden! So 3. B. in Aegypten; aber da h nur ein Wochenblättchen; zu einer Tageszeitung 1 Große Beſchwerden hat der Syndikus der ſächſiſchen über die Tätigkeit der deutſchen Konſulate. Die von ih. führten Fälle ſchreien allerdings zum Himmel. Mit erfr Entſchiedenheit behandelt Strefemann ſchließlich die An der Gebrüder Manesmann. Es ſind freilich keine Lobeshumn das Auswärtige Amt. Die wirtſchaftliche Betätigung ſollte d. ſchen in Marokko freibleiben; dieſes Verlangen hat das 2 Amt nicht genügend reſpektiert. Anſtatt es ſo darzuſtelle die Gebrüder Mannesmann eine journgliſtiſche Mahalla für gerüſtet hätten, ſollte man mit äſthetiſcher Befriedigung ſe jene als deutſche Pioniere tätig waren. Bei ihnen war die Tat; ſie erkannten früher als andere Muley Hafid a menden Mann und in Marokko hatten ſie nur das deutſche im Auge. Das Auswärtige Amk ſtellt ſich aber auf den Sta höchſter Objektivität, Weltpolitik kann aber niemals vom S; der Schöffengerichte beurtetlt werden. Wir wollen keine Preſtigepolitik, aber auch nicht eine Politik zu großer Nachgi Und mit beſonderer Schärfe wenbet ſich Streſemann gegen d denz öffiziöſer Federn, aus der Haltung der Kommiſſion Frage eine Chamade zu machen. Die Ausführungen übe ſprüche Maunesmann fanden im Hauſe beſondere Beachtung Schluſſe der Streſemannſchen Rede recht warmen Beifall. mädchen in der Neckarſtadt Lyſol und wurde mit dem Sanitäts⸗ eree 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. März Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Sozialdemokratiſche Wahlrechtsdemonſtrationen. Berlin, 16. März. Aus Magdeburg wird gemeldet: Auf geheime Ordre der ſozialdemokratiſchen Leitung fanden geſtern abend Straßendemonſtrationen auf dem Breiten Weg ſtatt. 6000 Arbeiter zogen in geſchloſſenen Zügen unter Hochrufen auf das Reichstagswahlrecht und Pfuirufen auf die preußiſche Wahl⸗ rechtsvorlage durch die Straße. Die überraſchte Polizei ver⸗ hielt ſich reſerviert. Zu irgend welchen Zuſammenſtößen kam es nicht. Berlin, 16. März. Aus Halle wird gemeldet: Geſtern abend um 6 Uhr begannen wieder gewaltige Maſſen von Ar⸗ beitern aus den Fabriken nach dem Etabliſſement„Volkspark“ zu einer Wahlrechtsverſammlung zu ziehen. Nach Schluß der Verſammlung fanden Unruhen in der großen Ulrichſtraße, die zum Teil ebenſo wied der Markt abgeſperrt war, doch ſoll es nicht zu Verwundungen gekommen ſein. Die Zahl der Verhaf⸗ teten wird auf über 50 angegeben, von denen die meiſten aber wieder entlaſſen ſind. Berlin, 16. März. Die Sozialdemokraten Groß⸗ Berlins hatten geſtern abend 48 öffentliche Volksverſammlungen mit der Tagesordnung Polizeimaßregeln und Wahlrecht einbe⸗ rufen. Die Verſammlungen waren überfüllt. Die ſozialdemo⸗ kratiſchen Führer hatten in den letzten Tagen ihre Anhänger wiederholt aufgefordert, in den Maſſen⸗Verſammlungen zu er⸗ ſcheinen, jedoch auf Kundgebungen auf der Straße Abſtand zu nehmen. Die Verſammlungsbefucher folgten willig den Anord⸗ nungen ihre Führer und zerſtreuten ſich nach Schluß der Ver⸗ ſammlungen ſofort. Nirgends kam es zu Ruheſtörungen oder Ausſchreitungen. In allen Verſammlungen gelangten gleich⸗ Nutende Reſolutionen zur Annahme. Nachtrag zum lokalen Feil. 5 Die Evangeliſche Kirchengemeinde⸗Verſammlung war, ſo wird uns geſchrieben, zum erſten Male in ihrer neuen Zuſammen⸗ ſetzung vereinigt. Nach Begrüßung der Neueingetretenen wid⸗ mete der Vorſitzende, Herr Dekan Simon, den in den letzten Dagen in Heidelberg verſtorbenen Herren Prälat D. Dehler und Dekan Schwarz leinem geborenen Mannheimer) einen herzlichen Nachruf, zu deren ehrendem Gedenken die Anweſenden ſich von ihren Sitzen erhoben. Hierauf folgte der Bericht über die letzte Diözeſan⸗Synode, den auch Herr Dekan Simon er⸗ ſtattete, und damit der Eintritt in die eigentliche Tagesordnung. Die Verhandlungen nahmen einen lebhaften, aber durchaus ſach⸗ lichen Verlauf und ſämtliche Vorlagen fanden einſtimmige An⸗ kahme. Faſt bei jedem einzelnen Punkte wurde von ſeiten der neu auf dem Plan erſchienenen Volkskirchlichen Vereinigung eine ingehende Diskuſſion hervorgerufen, was ſie damit begründete, daß ſie mangels einer Vertretung im Kirchen⸗Gemeinderat nicht die Möglichkeit habe, ſich vorher über Einzelheiten genügend zu ünterrichten, was nun eben in der Verſammlung geſchehen müſſe. Dies iſt ja allerdings zutreffend, aber, wie wir hören, liegt es nicht in der Abſicht der alten Parteien, die Volkskirchliche Ver⸗ einigung dauernd auszuſchließen, ſondern es ſoll ihr bei Gelegen⸗ heit Sitz und Stimme im Kirchen⸗Gemeinderat eingeräumt wer⸗ den. Was in der Aufregung des Wahlkampfes nicht möglich war, ell jetzt alſo nachgeholt werden, nachdem der Verlauf der geſtrigen ſammlung ein weiteres friedliches und ſachliches Zuſammen⸗ rbeiten aller Parteien erhoffen läßt. Außer dem Bericht über Ne Dißzefan⸗Shnvode enthielt die Tagesordnung ſolgende Vor⸗ lagen, deren Genehmigung erfolgte: 1. abgängliche Vervechnung von 2746.57 M. unbeibringlicher Orts⸗Kirchenſteuern, welche aus einer großen Anzahl kleiner Poſten ſich zuſammenſetzen; 2. Dienſtvertrag mit Kirchenſteuererheber Ludwig Landes; 3. Be⸗ ſcheid zur Rechnung des evang. Kirchen⸗ und Almoſenfonds mit DOrts⸗Kirchenſteuer für 1908; 4. Beſcheid zur Rechnung des Pfarrwitwen⸗ und Waiſenfonds für 1908, ſowie eine Voranſchlags⸗ überſchreitung in der Rechnung dieſes Fonds für 1909; 5. Be⸗ züglich der Johanniskirche: Vergleich mit der Firma Curjel u. Moſer in Karlsruhe, Verzicht auf Durchführung eines Rechts⸗ ſtreits und Uebernahme von 5889.18 M. Renovierungs⸗, Aus⸗ malungs⸗ und Beweisſicherungskoſten auf Ortskirchenſteuer: 8. Verpachtung des Grundſtücks.⸗B. 1846a des evangeliſchen Kirchen⸗ und Almoſenfonds an Fuhrunternehmer Heinrich Gräff I. als Sandgrube. Am Schluſſe der Sitzung wurden die Herren Otto Schmidlin, Kaufmann, Friedrich Bender, Kauf⸗ mann, Jean Gaddum, Kaufmann und Dr. Jean Wolfhard, Land⸗ kichter, in den Verwaltungsrat des Pfarrwitwen⸗ und Waiſen⸗ fonds, ſowie Herr Leihamtsvorſtand Ludwig Hofmann in die Rechnungsprüfungskommiſſion gewählt. SEiue Bühnen⸗Beleidigungsklage. Das Künſtler⸗Enſemble vom OSperxettenthegter hatte geſtern vormittag den Saalbau programm⸗ widrig mit dem Gerichtsſaal(Schöffengericht) vertauſcht. Der 29 Jahre alte Oberregiſſeur Fritz Langendorff hatte die 29 Jahre alte Sängerin Emmmp Steininger gen. Stein und dieſe wiederum Dangendorff wegen Beleidigung verklagt. Fräulein Stein fühlt ſich nach den Ausſagen ihrer Kolleginnen durch den Regiſſeur chikaniert. ei einer Probe des„Boccaccio“ am 14. Dezember v. J. ſollte ſie in Liner Szene in ihrem Trikot auf der ſtaubigen Bühne niederkuien. Auf ihre Bitte, dies nicht tun zu müſſen, befahl es ihr nochmals der Oberregiſſeur und bemerkte barſch, ſie ſollte ſich Lederk appen auf die Knie machen laſſen. Ueber das Benehmen des Oberregiſſeurs im höchſten Maße erregt, ſtieß ſie, von der Bühne eilend, verſchiedene be⸗ leidigende Aeußerungen, wie„Elender Menſch“ und„Dreck“ und nach dem Eröſſnungsbeſchluſſe eine hier nicht wiederzugebende„kräftige Bemerkung aus. Am 30. Dezember folgte der zweite eingeſchobene „Zwiſchenakt“, die Rollen waren hier vertauſcht. Auf der Bühne ſang Fräulein Stein im„Herbſtmanöver“. Plötzlich erſchallen hinter den Kuliſſen heraus die Worte: Blöder Hund, elender Trampel, hören Sie auf, das iſt ja zum„Kotzen“. Mit wenigen Ausnahmen war die ganze Künſtlerſchaft als Zeugen geladen. Der Oberregiſſeur wurde 2 einer Geldſtrafe von 25 1, Stein zu 20 4 verurteilt. Vert, von Fräulein Stein war.A. Dr. Küntzel. Verein für Volksbildung. Der letzte Vortrag des Herrn Pro⸗ feſſor Dr. Küntzel über Napoleon J. findet heute(Mittwoch) nubend halb 9 uhr im Bernhardushof ſtatt. Es wird diesmal der Napoleons geſchildert werden, wohl der intereſſauteſte Teil der ſanzen Vortragsreihe. Eintritt frel. *Beſitzwechſel. Die Häuſer Pflügersgrunbſtraße Nr. 15 und , ſeitheniger Eigentünter J. Ammann in Neckargemünd, gingen durch Kauf in den Beſitz von L. Benſinger., Waſchfabrik, den Preis von 58 000 M. und von Glaſermeiſter Otto Wege um 59 000 M. über.(Vermittelt durch Auguſt Botz.) Selbſtmord auf dem Friedhofe. Die 50 Jahre alte Ghefrau nalie des Leichenbeſchauers., wohnbaft 4 18, wurde geſtern Nachmittag 3 Uhr auf dem Grabe ihres Sohnes mit darchſchnil⸗ n Pulsadern aufgefunden. Die Lebensmüde wurde mit Sanftätswagen in das Allgemeine Krankenhaus befördert, wo 6 Uhr Abends geſtorben iſt. Die Frau hat vor kurzem gleichen, jedoch mißglückten Selbſtmordveruch unternom⸗ an bochgradiger Nervoſität. Geſtern gab ſie an, zu gehen, kehrte aber nicht wieder zurück.(Siehe für nur mme gebener Paſſagier⸗ und Frachtdampfer. verſchreibungen erteilt worden. Geſchäftsjahres einen Rohgewinn von 1 045 000 4 auf. Dolkswirtschaft. 5 Milliouen⸗Anleihe der Stadt Karlsruhe. Der Bürgerausſchuß der Stadt Karlsruhe genehmigte in ſeiner geſtrigen Sitzung die A ufnahme eines Anlehens von 5 Millionen Mark und zwar einer Million bei dem All⸗ gemeinen Deutſchen Verſicherungsverein in Stuttgart und vier Millionen bei der Karlsruher Lebensverſicherung. Mit der An⸗ leihe wird die Gründung einer ſtädtiſchen Amortiſations⸗ kaſſe verbunden. *** Cesellschiaft fün Brauerei, Spiritus- und Presshiefe- fabrikation vorm. C. Sinne: Karleruhe-Grümtinkel. Nach dem Geschäftsbericht für das Jahr 1909 wird das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres als ein unbefriedigtes bezeichnet. Gegenüber einem vorjah- rigen Gewinn von M. 1 452 286 und einem Buchgewinn von M. 684 000, der aus der Gründung der Stettiner Spritwerke resultiert, weist das letzte Geschäftsjahr nur einen Ueberschuss von M. 984 804 auf. Der Betriebs- überschuss pro 1909 ergab M. 1 867 726(2 7% 110), dem an allgemeinen Handlungsunkosten M. 373 957(377 557), Interessenkonto M. 158 965(221 414) und zweifeihakten Forderungen M. 50000(36852) gegenüberstehen. Die Abschreibungen auf Immobilien, Einrichtungen, Gerät- schaften und Transportmittel betragen M. 350 000 (I 100 Oο), Aus dem verbleibenden Reingewinn von M. 824 380(1 250 615) soll, wie bereits gemeldet, eine Dividende von 12 Proz.(16 Proz.)= Mark 720 000(960 o0ο) verteilt, M. 1,%(Lyfy) dem Arbeiter Wohlfahrtsfonds überwiesen, M. 49 128(99 321) an ver- traglichen Tantiemen ausbezahlt und M. 53 475(189 875) auf neue Rechnung vorgetragen werden. ** Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſellſchaft vereinnahmte im Februar 1910 Mark 564 439 gegen M. 498 330 im Vorjahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr M. 472 125 oder M. 59 802 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr M. 89 176 oder M. 6525 mehr. Seit Beginn des Geſchäftsjahres(1. April 1909 bis 28. Februar 1910) wurden insgeſamt M. 7292 086 oder M. 554 258 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres eingenommen. Die Betriebslänge der Nebenbahnen hat ſich durch Eröffnung der ſchmalſpurigen Strecke Mannheim⸗Käfertal⸗Heddesheim(Teil⸗ ſtrecke der Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗Mannheimer Neben⸗ bahn) am 1. Mai 1909 um 6,52 Km. vermehrt und beträgt 320,99 Kilometer gegen 314,47 Km. im Vorjahre. Die Länge der Klein⸗ bahnen hat ſich um 1,67 Km. vermehrt und beträgt 106,51 Km. gegen 104,84 Km. im Vorfahre. Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Der ſpeben erſchienene Jahresbericht der Hamburg⸗ Amerila⸗ Linie zeigt einen Betriebsgewinn von 33 036 168.77 Mark(im Vorjahre 15 855 536.83). Nach Abzug der Zinſen auf die Prioritätsanleihen verbleiben 29 658 121.80(im Vorjahre Mark 12 881 552.45). Von dieſer Summe ſind zunächſt 1 681 114.84 dem Reſerve⸗Aſſekuranzfonds überwieſen, während 20 372 840.40 zu Ab⸗ ſchreibungen vom Werte der Schiffe uſw., zur Dotierung des Er⸗ neuerungsfonds, ſowie zur Errichtung eines bisher noch nicht exiſtie⸗ renden Konkurrenzkampf⸗Kontos verwendet werden. Ueber dieſe letztere bemerkeuswerte Neuerung ſagt der Bericht, daß das Konkur⸗ renzkampf⸗Konto, welches vorläufig mit 2 Millionen Mark dotiert werden ſoll, neben den der Geſellſchaft infolge ihrer vorſichtigen Bi⸗ lanzierung zur Verfügung ſtehenden anderweitigen Hilfsquellen, zum Ausgleich der durch die unvermeidlichen Konkurrenzkämpfe ent⸗ ſtehenden Verluſte verwendet werden ſoll. Auf dieſe Weiſe wird das jeweilige Jahresergebnis von dem Zufall eines Konkurrenzkampfes auf einer einzelnen Linie unabhängiger gemacht und zugleich die Stellung der Geſellſchaft den Gegnern gegenüber geſtärkt. Es ver⸗ bleibt ſodann ein Saldo von 7 500 000, welcher die Verteilung einer Dividende von 6p Ct.(i. V. bekanntlich 0) geſtattet. Der Bericht ſtellt ſeſt, daß gegenüber der allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Depreſſion, welche die Signatur des Jahres 1908 bildete, im Lauf des Vorjahres auf einigen wichtigen Verkehrsgebieten, insbe⸗ ſondere in den Vereinigten Staaten von Amerika, bereits eine Wen⸗ dung zum Beſſeren eingetreten iſt. Infolgedeſſen konnte die große Zahl von Schiffen, welche infolge des Niederganges der Konjunktur brachgelegt werden mußten, nach und nach wieder in Dieuſt geſtellt werden, ſodaß gegenwärtig kein Schiff der Flotte der Geſellſchaft wegen Mangels an Beſchäftigung aufliegt. Die dem Bericht bei⸗ gefügte Flottenliſte ergibt gegenüber dem Vorjahre einen Zu⸗ wachs von 68 362 Regiſtertous. Die Flotte der Geſellſchaft umfaßt gegenwärtig 168 große Ozeandampfer und 217 Flußdampfer, Schlep⸗ per, Leichter uſw. mit einem geſamten Bruttoraumgehalt von 979 217 Tons. m Bau befinden ſich 4 große Frachtdampfer, ein Rhein⸗ Seedampfer, ſowie ein der Stettiner Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft Vulcan für ihre Hamburger Niederlaſſung in Auftrag ge⸗ 8 5 ordentlich großen Dimenſtonen ſein, wie die Flottenliſte erkennen läßt, in der Yrutto⸗Raumgehalt dieſes Schiffes auf ca. 38 000 Tons geſchätzt wird Zum Vergleich möge erwähnt werden, daß das gegenwärtig größte Schiff der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, die„Kaiſerin Auguſte Viktorie 24581 Brutto⸗Regiſter⸗Tons mißt. Dei der Odenwälder Hartſtein⸗Induſtrie⸗Aktiengeſellſchaft in Darmftadt haben ſich dem Geſchäftsbericht von 1909 zufolge die Be⸗ triebe welter günſtig entwickelt, der Reingewinn ſtellt ſich nach 124 227(i. V. 144 576 ½ Abſchreibungen auf 124 211 4(125 409 ½, woraus wieder 7% Dividende= 98 000 4 verteilt werden ſollen. Ueber die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr wird folgen⸗ des bemerkt: Wir ſind mit genügenden Aufträgen in das neue Ge⸗ ſchäftsjahr eingetreten, auch der Verſand war bisher zufriedenſtellend, da die Preiſe wieder etwas anztehen und ſich zurückhaltender Bedarf im laufenden Jahre wohl bemerkbar machen wird, ſo glauben wir wiederum ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu können, wenn nicht unerwartete und ungünſtige Umſtände eintreten werden. Bank für Handel und Induſtrie. Darmſtadt⸗Berlin. Die Generalverſammlung, in der neben den Regularien, auch über die Fuſion mit der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie in München beſchloſſen werden ſoll, wird auf den 4. April einberufen. Aus der Tagesordnung ergibt ſich, daß von dem M. 20 Mill. betragenden Aktienkapital des bayeriſchen Inſtituts ſich bereits M. 12 Mill. im Beſitze der übernehmenden Bank befinden, während gegen die reſtlichen M. 8 Mill. Aktien der Bayeriſchen Bank M. 6 Mill. ſolche der Darmſtädter Bank gewährt werden. Anleihe der Stadt Düſſeldorf. Die Stadtverordneten⸗Verſamm⸗ lung hat die Aufnahme einer Anleihe von 13½ Mill. Mark für den Ausbau des Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerks beſchloſſen. Die Anleihe ſoll zu einem Zinsfuß von 3½—4 Prozent begeben werden. Der Stadt Trier iſt die Genehmigung zur Ausgabe einer Anleihe von M. 8 200 000 3½proz. bis Aproz. Schuld⸗ Bei der Bismarckhütte weiſt das erſte Halbjahr des Der Roh⸗ gewinn der erſten Hälfte des Vorjahres betrug 1519 000/ und der zweiten Hälfte 802 000 4 Der Umbau und der Ausbau der Werke 9 8 Beendigung entgegen. Der Auftragsbeſtand hat ſich ge⸗ E—— 5 1 5 Telegraphiſche Bandelsberichte Banb für Sprit. und Produptenhundel.-C. Berlin. DBerlin, 16. März. Die Aktionare werden auf- gefordert, das Bezugsrecht auf die neuen 650 000 M. Aktien in der Zeit vom 16. März bis 1. April auszuüben und zwar bei der Dresdener Bank, Berlin. Die Gesell- schaft, die früher Posener Spritfabrik.-G. firmierte, überliess diese 650 O000 M. ab 1. Oktober 1909 dividenden- berechtigten Aktien der Dresdener Bauk mit der Ver- Ptlichtung, sie den Inhabern der alten Aktien zum Bezuge anzubleten, sodass auf 2400 M. alte Aklien eine neue Aktie von 1200 M. entfällt. Die alten Aktien der Posener Spritfab.ik.-G. kursierten gestern mit 16½4. In der Generalversammlung der Posener Spritfabrik.-., die 8. Et. die Fusion mit der Bank für Sprit- und Produkten- handel in Liquid. beschloss, hatte 1 Aktionar Protest gegen die Fusion eingelegt. Dieser Aktionär hat nun- mehr seinen Protest zurückgezogen, sodass der General- versammlungsbeschluss rechtskräftig ist. Sulphit. und Cellulose-Habrik vormals. Tillgner u. Co., .-., Charlottenburg. ö Charlottenburg, 16. März. Firma wurde in Charlottenburg eine neue Aktiengesell- schaft gegründet, deren Aktienkapital 1,5 Mill. M. be⸗ trägt und die die bisherige offene Handelsgesellschaft Sulphit- und Cellulose-Fabrik Pillgner u. Co. Weiter führt. Samtliche Aktiven und Passiven wurden von der neuen Gesellschaft übernommen. Neues vom Dividendenmarkt, Hamburg, 16. März. Die Hanseatische Bank.-., erzielte einen Bruttogewinn von 364 178 M. 1. V. 304 905.). Nach Abzug von Unkosten, Ge- hälter, Steuern, verbleibt ein Reingewinn von 245 343 M. (i. V. 201 396.). Dem Reservefonds wurden 25 000 M. überwiesen, der hierdurch auf 100000 M. anwächst. Vor- getragen wurden 7343 Mark. Es gelangt eine Dividende von 7 Proz.(i. V. 6 Proz.) zur Verteilung. Breslau, 16. März. Die Schlesische Elek- trizitäts- und Gas-Akt-Ges. erzielte nach Ab- schreibungen von 1,46 Mill.(i. V..26 Mill..) einen Ueberschuss von 1,812 Mill. Mark. Es soll eine Dividende von 9½ Proz. auf das alte und 434 Proz. auf das neue Aktienkapital verteilt werden. Zalilungseinstellung Kattowitz 16. Marz. UDas Bankgeschäft Block u. Co. hat seine Zahlungen eingestellt. Eine er- kolgversprechende Aktion der Schlesisichen Bank ist im Gange. Waſſerſtandsnachrichten im ionaf rl. Unter dieser „ Pegelſtattonen Dat u mn 7975 vom NRhein: 11. 12. 13. 14. 1. 16. Bewerkungen Joteſflan: 36,15 3,12 3,10 Waldszut. J42,36 2 40 2,44 5 Hüningens).„2,00 1,98 1,92.90 1,90.92] Abds. 6 ſihr Hohlil! 1„.59 2,56 2,56 2,58 2,53.53 N. 6 Uhr Santerburg J4.,20.13 4,12 Abds. 6 Ugr Magan 4J4.32 4,48 4,26.24.24 4,22 2 Uhr Germessheim.08 3,98 3,98.-P. 19 Ubr Maunheim.84.77 8,7 3,70 3,69 3,660 Morg, 7 Ubr Mainn„1,62 1,46 1,46 1,43 1,42.-P. 12 Uhr Dingen 2232 2,16.12 10 Uhr KNauwdbd..64 2,50 2,50 2,46 2 41 2 Uhr HBoblesg.98 2,74 2,70 10 Uhr ls.,23 289 2,82 2 Uhr Ruhrort 2,81 2,39 2,29 6 Uhr vom Reckar: MNannheim 3,88 3,80 3,79 3,74 3,70 3,69 V. 7 Uhr Heilbronn. ,08 1,06 1,09 1,05 1,02 0,991 B. 7 Uhr ) Windſtill Bedeckt, + 4˙ C. Wiiterungsbesbachtung der metsorslogiſchen Station Mannheim. 7 2 2 32 3 88 33 2 Doten Zelt 835 3 353 We Ex 23338 WW* 8*— 15. März Morg. 7/½754,6 0,2 NWS 15.„ Mittg. 2758,60 10,4 N3 165.„ fabds. 9,7546 5 ſtill 16. März Morg.%756,2 2,2 NNWᷣ̃ 4 Höchſte Dompevatur den 15 März 10,5 Tiefſte 8 vom 15.16. März 1,6 * Mutmaßliches Wetter am 17. und 18. März. Für Donners tag und Freitag iſt veränderliches Wetter in Ausſicht zu nehmen B—————'——t—.....——— Verantwortlich: Für Volttik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kuunſt und Feuilleton: Julins Witte für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeitung: Nichard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den abrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Inſeratentetl und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. 5. O. Direktor: Exuſt Müller. 5 2 1 gar bad die Kurz und klein d den derichteenſe ſcharfen Waſchmitteln und Zauberchemikalien behandelt wird. 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M. 5 8—— Bezugsangebot auf M. 4,800,000.— neue Aktien. Juventar: M. 100..] Aktien⸗Kapital. 2. Kaſſe, Reichs⸗ und Nulenbant 3 844, 806.01 2. Aktien⸗ Einzahlungs⸗ Konto 8. We chſeln 5 8 3,934,752.74 3. Oppothekenpfandbrleſe 3 M. frenete 4 Effel en 2,440,917.20 43%½% M. 200,642 500 955 000 000.—„bdurch Aasgabe von 5000 nenen Aktien auf den Inhaber zu je nom Mark 5. Debitoren im Konſokorrent verloſle, 28 700.M 260,926,600 neuen Aktien ft ng ſr 5ag 100 17 J057 5155 endenber ne e Guthaben bei Banken.,895, 482.58 k. 260,926,600. ſind für das ganze Jahr 1910 divigendenberkchtig. Lombard⸗Darl 8 7 0 à 4% M 184,982,00 Die neuen Aktien ſind von einem unter Führung der Deutſchen Bank in Berlin ard⸗Darlehen„ 40 3,232.80 verloſte, 71,— ſtehenden Kouſortium mit der Beroſſachtn ng übernommen worden, den alten Aktionären Zinſen u. Annuiläten⸗ 21.00—z. 125853300— 395,979,900—ein Bezugsrecht auf nom. M. 4 800 006.— derart einzuränmen, daß auf je M. 6000.— alte „ 90,687.30 4. Sen ⸗Obligationen à 4% M. 1,244,000.— unb Sdlnbſceiuf à M. Kurſe von 122,50% zuzüglich 4% Geldzinſen inſen.? äten 5. Kapital⸗Reſervrfonddsseg„ 7260.000— ſcheinſtempel bezogen werden kann. fällig am 1. Jan. 1910, 3889.750.66„ 11,369,103.34] 6. Reſervefonds II 2000,000.— Nachdem der Kapitalserhöhungsbeſchluß ſowie ſeine Durchführung in das Haudels⸗ 6, Hppothelen⸗Darlehen, 410826,208.76 f. Neſervefonds III.„ 250,000. 12 ,, 9 eee e 985 10 95 in Kontokorrent 1 737,590.60 J. Anmeldungen zur Ausübung des Bezugsrechtes s haben bei Vermeidung des Aus⸗ 7. K 7 ö 6 6 1 nerhobene Gewinnanteilſcheine 5 270.— ſchluſſes vom 16. März bis zum 1. April 1910 einſchließlich Kommunnal⸗Darlehen ſamtuch im 0. Unerhobene Zinsſcheine 7 1,799,782.— in Berlin bei ber Deutſchen Bauk, Kommungl⸗„Darleheusregiſter einge⸗ 8 11. Konto für gemeinnützige Zwecke 10,103.49„Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Vereinsbauk, CVVVVCCVTCTVVTCC 3,127,413.3412. Beamten⸗Unte rſtützungsfonds„ 900 797.06„ Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Bank, Filiale Frankfurt a. M, CTCC 150,000.—13.] Zinſen⸗Reſervbe 593.823.25„Baſel bei der Basler Handelsbank, 9. Grundſtücks⸗Kontod 5 35,000.—14. Proviſions-Reſelve E 235,977 56„Baſel bei der Schweizeriſchen Kreditauſtalt, 10. Wertpapiere des Beamten⸗ Unter⸗ 15. 4 Disag o⸗Reſeroe e.057.706 20„ Darmſtadt bei der Deutſchen Vereinsbank, Filiale Darmſtadt, 1 ſtützungsfonds„ 900,859.63 16. Smnbiddenplandbrie Zinſen, berechnet per ee ei de Herten eer& Co 8 5„ 81 10 7* 5*** ene e Anfertt gungs⸗ 175 1. Dezember 1 9 M, j, 55 Mainz bei den Herren Kronenberger& Co., St onto Verluſt⸗Konto„ Maunheim bei der Rheiniſchen Creditbauk, empel auf erſtmalig noch nicht Vortrag von 1908 M. 494,742.69„ München bei der Bayeriſchen Vereinsbank, ausgegebene Hypol hekenpfandbriefe Gewinn pro 1909„ 2,872,709.70 3,367,452.39„ München bei der Deutſchen Bank, Filiale München, und Kommunal⸗Obligationen„ 57,222.————„ Offenbach a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank, Depoſitenkaſſe u. Wechſelſtube, 12.] Zinſen aus Darlehen, berechnet per„ Stuttgart bei der Württembergiſchen Vereinsbauk, „ Stuttgart bei der Württembergiſchen Baukanſtalt, vormals Pflaum& Co. M. 434,988,036.91 M. 434 988,036.91 Soll. 1J. Geſchäftskoſten Allgemeie Unkoſteu M. Steuern u. Umlagen„ Koſten d. Pfandbrief⸗ 291,345.28 265,440.38 Geſchäfts„ 168,221.27 M. 725,006.93 2,] Abſchreibung auf Ef 55 12,050— 3. Hypotheke: Wandbr ef⸗Zin n„ 14,198,552.89 4. Kommunal⸗Obligationen⸗Zinſen„ 49,099.05 85 Gewinn⸗Saldo 3,367,452.39 Gewinn⸗ und 53 Haben. 494.742.69 168,368.89 — 1, Vortrag aus Jahre 1908 M. .J Wechſel⸗ und Effekten⸗Zinſen 3. Kontokorrent⸗Zinſen„ 277,650.71 4 Hypothekeu⸗Darlehens⸗Zinſen.„„ 17,112,339.54 5. Kommunal⸗Darlehens⸗Zinſen„ 126,526.55 iinn!!,! 172.583.88 M. 18,352.161.26 —— M. 18,852,161.26 den 28. Februar 1910. In der heutigen Generalverſammlung wurde die ſede Aktie feſtgeſetzt, welche ſofort ausbezahlt werden. Ludwigshafen a. Rh, den 14. März 1910. Ludwigshafen a. Rh., Dividende für das Pfälziſche Jypothekenbauk. Jahr 1909 auf 9% ꝓ—% 90.— für 6311¹ Die Direktion. Badlische Bank. In der heute stattgehabten General- Versammlung die Dividende für das Geschäftsjahr 1909 aut Mk. 17.25 pro Aktie Festgesetzt. Dieselbe gelangt gegen Einreichung des Hiyidenden-Scheines Nr. 39 Wurde 5 + 970 Iin Mannheim 5 5 an Unseren Kassen in Karlsruhe in Frankfurt a. M. bei der Direction der Disconto- in Berlin Gesellschaft von heute ab zur Auszahlung. Die Dividenden-Scheine sind mit arithmetisch geord- neten Nummern-Verzeichnissen, wozu Formulare an den betr. Zahlstellen in Empfang genommen werden können, Sinzureichen. 6512 Mannheim, den 15. März 1910. —25 2 bicht⸗ ud 7 N Kuöntgen-Durchleuchtung und- Phofographle sowWie Serodiagnostik der Syphilis belindef sich jetzt Naiser Wilnelmstr.]4— Ludwigshafen a. Rh. Sprechstunden: Werktags 10—1 Uhr,—6 Uhr. Tel b40 D F. Scherer mueie Spezlalarzt für ee eee Das Eintreffen aller La Zeigt hlermit ergebenst an. 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März 1910. Städt. Gutsverwaltung: K L b 8. Holflieferung. Die Gr. Rheinbau⸗Inſpektion Mannheim vergibt unter Zugrundelegung der Boerordnung Gr. Finanz⸗ miniſteriums vom 3. Januar 1907 die 8 Lieferung von 2 Stück eichenen Kanthölzern, 7 im lang, 0,30/0,30 an ſtark, 1 Stück eichenen Pfählen,—13 m laug, 40 om ſtark, 9Stück forlenen Kanthölzer, 10,2—11 m lang, 0,25/0,25 un ſtark, 2 Stück ſorlenen Rundhölzer, 5,5 m lang, 400m ſtark, 12 Stück tannenen Rundhölzer, 115 13 m lang, 40 em kſtark, 20 Stück tannenen Rundhölzer,—10,5 an lang, 35 om ſtark in 3 Loſen. Angebote ſind mit der Aufſchriſt„Holzlieferung“ ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 31. März ds. Js., vormittags 10 Uhr auf dem Geſchäftszimmer der In⸗ ſpektion(Parkring 39) einzureichen, woſelbſt die Bedin⸗ gungen, Holzverzeichnis und Angebotsformulare auf⸗ liegen. 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Die Aktienurkunden, für die das Be⸗ zugsrecht ausgeübt iſt, werden abgeſtempelt zurückgegeben. 5 Von dem Bezugspreiſe von 122,50% ſind bei der Aumeldung 25 9 nebſt dem Agir von 22½%, zuſammen 47%% Mk. 570.— für jede Aktie zuzüglich 4% Ziuſen auf dieſe 47½%, vom 1. Januar 1910 an bis zum Bezugstage inkluſive gerechnet, nebſt Schlußſcheinſtempel für Rechnung der Deutſchen Bauk in Bexlin bar einzuzahlen. 4. Di die Einzahlung der reſtlichen 75% zuzüglich 4% Zinſen hat ſpäteſtens bis zum 30. Juni 1910 für Rechnung der Deutſchen Bereinsbank bei derjenigen Stelle zu erfolgen, bei der die erſte Einzahlung geleiſtet worden iſt. Im Falle vorzeitiger Vollzahlung werden die Zinſen nur bis zum Zahlungstage inkluſive berechnet. 5. Ueber die geleiſteten Einzahlungen wird auf dem einen Anmeldeformular Quit⸗ tung erteilt. 6. Die mit dem Reichsſtempel verſehenen Aktienurkunden über die neuen Aktien werden, ſoweit Vollzahlung erfolgt 95 gegen Quittung bei derjenigen Stelle, bet welcher die Se rün geleiſtet iſt, vom 2. Mai 1910 ab ausgehändigt. 7. Die Vermittelung des An⸗ Verkaufs der Bezugsrechte von Aktien(Spitzen) übernehmen die Aumeldeſtellen. 8. Formulare für die Anmeldungen ſind bei den oben erwähnten Stellen koſtenfrei hältlich. 6508 den 14. März 1910. Berlin, Frankfurt a.., Deutſche Bank. Deutſche Pereinsbank. Konfirmation- Halskettchen mit Anhänger, echt Silber von Mk..60 an Broschen, Armbänder, Handtaschen und Güttel, Schmuckkasten, Näh- Etuis, Toilette-Artikel, Nagelpflegen, Poesie- und Tagebücher etc. verslilberte Handtäschchen-Alpacca von Me,.— an, E16 S. Kugelmann ee geg. Pfälzer Hof Relchste Auswahl Sehr billige Preise, Fabrik-NMiederlage in echt Schildpatt. Putzin& Sohn, Nürnberg UAl. SUffIlend. ballägen Freisemn. 6181 Offentliche Verſteigerung. Donnerstag, 17. 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Roman aus der Gegenwart.— Von Oskar J. Schweriner. [Nachdruck verboten]. 10)(Fortſetzung.) Und als die ſchweren Schritte im Korridor verhallten, da brängte ſie gewaltſam die Tränen zurück, die zu gern das Herz erleichtert hätten, und dachte darüber nach, wie ſie der Mutter nun das Verſchwinden des Pianos glaubhaft machen ſollte. „Fpäulein Kantor!“ „Herr Sperber!“ Sie ſtand vor dem Gewaltigen, der in einem Bureau am Schreibtiſch ſaß. „Ich habe Sie rufen laſſen, um Sie zu fragen, ob Sie heute morgen eine junge Dame zu Herrn Meyer ſandten, obwohl Sie wußten, daß die Dame noch nie in einem Geſchäft tätig geweſen war!“ Fräulein Kantor wurde ein wenig bleich bei der Frage.„Da haben wir die Beſcheerung, das kommt von der Gutmütigkeit“, brummte ſie. „Wie?“ „Ja, Herr Sperber. nicht das Herz „In dem Geſchäft haben Sie kein Herz, ſondern eine Pflicht zu haben! Die Herren haben zu viel zu tun, umunnötig beläſtigt zu werden! Noch einmal, und— merken Sie ſich das. Sie können gehen!“ 8 555 Fräulein Kantor wünſchte nichts beſſeres. Sie neigte leicht das Haupt und machte Kehrt. Doch in der Tür hielt ſie die Stimme des Gewaltigen noch einmal zurück. „Bei der Gelegenheit will ich mich doch noch überzeugen, wie Sie eintragen. Bringen Sie mir mal das Adreſſenbuch.“ Einige Minuten ſpäter lief der rechte Zeigefinger des Herrn Sperber über die im Adreſſenbuch enthaltene Rubrik.„Frühere Das Mädchen bat ſo ſehr,— ich hatte Beſchäftigung. Plötzlich machte der Finger halt. Da ſtand: „Noch keine.“ 5 „Die einzige Notiz dieſer Art“, ſagle Sperber vor ſich hin und ließ den Finger in gräder fiuie nach links über die Seite Chrlottenburg“, las er. konn ich natürlich nicht. Wo denn?“ In dem größten Geſchäft Berlins!“«/ Die Mutter ſah ihre Tochter zweifelnd von der Seite an. „Aber, warum grade jetzt?“ meinte ſie,„jetzt, wo wir jeden Pfen⸗ nig ſo nötig brauchen—“ „Wieſo denn nur, Mutti“, unterbrach Elſa.„Morgen werde ich wahrſcheinlich, höchſt wahrſcheinlich, eine gute Stelle an⸗ treten.“ 5 „Wo denn?“ Daran hatte Elſa nicht gedacht. „D, Mutti, das ſoll eine Ueberraſchung ſein? Ganz eiwas feines!“ Die alte Dame zerſchnitt nachdenklich das Schnitzel auf ihrem Teller in kleine Stückchen. Das Meſſer zitterte hin und her und klapperte leicht gegen das Porzellan. Elſa beſchäftigte ſich an⸗ ſcheinend mit ihrem Gericht. Tatſüchlich hätte ſie keinen Biſſen hinunter würgen können. Hin und ſwieder glitt ihr Blick ver⸗ ſtohlen zur Ecke hinüber, wo früher das Piano geſtanden. Wie unheimlich kahl es jetzt da ausſah an der Wand. Als ſei ein geliebtes Weſen geſtorben. Als die Mutter eben das Tiſchgebet ſprechen wollte— das hatte ſie trotz— oder infolge?— ihrer herben Schickſalsſchläge noch nie verſäumt,— ertönte draußen die Glocke. Erſtaunt blick⸗ ten die beiden Frauen ſich an. Wer ſollte jetzt kommen? Elſa erhob ſich und ging hinaus, zu öffnen. „Wer iſt da?“ „Ein Rohrpoſtbrief!“ Sie öffnete die Tür und nahm dem Boten den Brief ab. Einen Moment drehte das junge Mädchen das rötliche Ku⸗ vert unſchlüſſig hin und her, nach Art der Leute, die an derartige Sendungen nicht gewöhnt ſind. Dann riß ſie das Kuvert auf und überflog haſtigen Blickes die Zeilen. Dabei röteten ſich ihre Wangen und ihre Augen glänzten. „Hör nur. Mutti!“ rief ſie lebhaft: „Im Anſchluß an Ihre geſtrige Vorſtellung erſuchen wir Sie hiermit höflichſt, morgen vormittag um zehn ein halb Uhr ſich nochmals in unſerem Hauſe einzufinden und ſich Herrn Ge⸗ ſchäftsführer Sperber vorzuſtellen. Es iſt eine Stellung in unſerem Kontor frei, die Ihren Fähigkeiten angemeſſen ſein dürfte!“ Und mit einem Jubelſchrei warf ſich dieſes große Kind an die Bruſt der Mutter und küßte und herzte ſie. „Endlich Mutti! Und weißt Du wo? Rate mal!“ Frau Bodenſtedt ſchob Elſa ſanft von ſich. „Du biſt ja ganz außer Dir vor Frende! Aber— raten waren und uns beinahe verloren hätten? Das mi großen Schaufenſtern und den Tauſenden von Menſchen?! die Mutter faſt ängſtlich. Die Tochter aber klatſchte die Hände. 5 „Richtig, Mutter! Im Warenhaus Hein 8 Viertes Kapitel. 55 Oben im Bureau des Chefs ſaßen ſich Heimberg und am Schreibtiſch gegenüber. 5 „Was Sie da vorſchlagen, Herr Heimberg, das kann Ruin bedeuten!“ ſagte eben Sperber.„Das habe geſtern bei unſerer Beſprechung ſchon einmal geſogt, ſage ich Ihnen heute vor der Konferenz zum zwei „Sie können vielleicht recht haben. Dennoch kan recht haben. Und in dieſem Falle ziehe ich meine Anſich Wenn man meinen Kredit verdächtigt,— und f ſcheint n der Tat die Sache zu liegen,— ſo iſt die beſte A⸗ Zahlen— zahlen— zahlen! Bis auf den letzten Pfenn So wird dann der Kredit wieder geſeſtigt.“ „Ganz recht, Herr Heimberg. Aber, indeſſen Betriebskapital hernehmen, wenn jeder Pfennig ausgezahlt den ſoll!— Ich ſage Ihnen, Herr Heinberg, es iſt Ueber Zahlungsſtockungen nach außen hin kom! glatt hinweg. Eine ännere Stockung aber iſt zehn publik. Bedenken Sie—“ Da ſauſt Heimbergs Fauſt auf die Tiſchp die Tintenfäſſer tanzten. „Ich kwill es aber nichtt“ Sperber zuckte leicht mit den Achſenn. „Sie ſind der Chef! Ich glaubte nur, meine Pflicht z. entſchuldigen Sie, Herr Heimberg!“ Wies gemeint iſt, weiß ich“, entgegnete „i ber latte wieder ruhig.„Sie meinen es gewiß gut. Aber unſere gehen in dieſem Punkte auseinander, und ich habe di⸗ nach meiner eigenen zu handeln!“ „Gut denn! Ich wäre nach Lyon gefahren, hätte mir girard vorgenommen und von dort aus auch die anderen zoſen und hätte bald alles im ſchönſten Gleis gehabt, Haus von allen Mitteln zu entblößen. Sie wollen es an Gut! aber— Sie übernehmen auch die ganze Verantwor Herx Heimberg!“ 88 „Voll und ganz!“ antwortete dieſer. „Dann iſt's ja gut! Es ſoll Ihnen nur Fortſetzung folgt.) „In dem großen Geſchäft, wo wir zuſammen einmal drin 10. Seite General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, den 16 Märzs 191 9. 8 Fuubrn Meral deee inn in Mugra! Beſte, billigſte und bequemſte Reiſegelegenheit. Te. 1624 Mannheim 8. 3 2 ſompüse S. SOHGeHahet Neute Mittwoch,. März Fomp Dauer: EBine Woche! 17 g on, iköer Prymicrentagg Dr. Lueger's Dunnerakag, den 24. 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Soubrette 25 Pig- pro Stügk. 0 0 Salzufe 995 Szenen aus Henty e 5 5 in 4 Bildern Mm— elive Taanete— Nerke—— Hertiabentela- von C iacoſa und L ica 1*——— ee 82 Deutſch von eidwig Haenen 1 9 aan Giacomo Puccini. 8 4871 Regie: Eugen Gebrath 8 8— Dirigent: Albert Coates. Italienische Prima Donna R M H 8 2 ma 50 osengarten Mannheim NTiscbtes Nudolf, Poeet Lon fer grossen Oper in Mailand. Musensaal Vo Schaunard, Muſiker„Hugo Voiſin 5 5 5 85 Marcell, Maler Joachim Kromer HDroeses Velograph Sonntag, tlen 20. März 1910, nachm. 3 Uhr Deiong, e herr Tall dog 25 1 55 5 aus f Karl Marx f 1 N 4 Mune Aal belue erböhten Prelse.— Abonnamentsbeltehen ültg Vol KSKONZERT 25 kuſette 8 Noſe Kleinert 5 Welche geſchäftsgew. Dame Parpignol 8 Alfred Landory e aden abend von 9 bis 11 Uhr— ßt 500% gewinn Aleindor Guſtav Kallenberger im„Café Apollo“ parterre 5 5 Einheitspreisen Geſchaft zu aaen, Sergeant bei der Zollwache Rudolff Franz Schippers Friedrich Bartling vom Stadttheater in Plauen als Gaſt. 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Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Die Abſtimmung über die Oſtmarkenzulage. Die Abſtimmung beim Poſtetat ergab die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes. Heute wurde die Oſtmarkenzulage durch Hammel⸗ ſprung mit 154 gegen 140 Stimmen angenommen. Da⸗ gegen ſtimmten das Zentrum, die Sozialdemokraten, die Polen und der Abg. TDraeger(Vp.). Die Reſolutionen zum Etat des Reichskanzlers. 5 Abg. Ledebour(Soz.): Ich erhebe Proteſt dagegen, daß geſtern das Gehalt des Staatsſekretärs bewilligt wurde, und daß wir heute über die Re⸗ ſolutionen geſondert beraten ſollen. Der Präſident hat geſchäfts⸗ ordnungswidrig gehandelt.(Unruhe.) Ich beantrage, über die drei elſaß⸗lothringiſchen Reſolutionen ſofort abzuſtimmen und die Be⸗ ratung der andern bis zur dritten Leſung zu verſchieben, damit wir bald zur auswärtigen Politik kommen. Das vom Präſidenten eingeſchlagene Verfahren entſpricht nicht dem Brauche des Hauſes und iſt auch durchaus irrationell. Denn nachdem wir geſtern 57½ Stunden über Elſaß⸗Lothringen geſprochen haben, ſtehen dieſe Reſolutionen heute wieder zur Debatte. v. Bethmann Hollweg, Kraetke, Lisco, Wahn⸗ Präſident Graf Schwerin: Ich habe geſtern mitgeteilt, wie verfahren werden ſoll. Wider⸗ ſpruch wurde nicht erhoben. Sachlich habe ich gegen den Vorſchlag des Aßg. Ledebour nichts einzuwenden, aber es liegen zu den Reſolutſonen bereits Wortmeldungen vor. Das Haus ſoll ent⸗ ſcheiden. Der Antrag Ledebour wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Die internationale Schiedsgerichtsbewegung. Die Abgg. Prinz Schönaich⸗Carolath(Natl.), Eick⸗ hoff(Vp.), Dr. Arendt(Rp.), Fürſt Hatzfeldt(Rp.) und Schtwarze⸗Lippſtadt(Zentr.) haben eine Reſolution eingebracht, die den Reichskanzler erſucht, nach dem Beiſpiel zahlreicher anderer Staaten zur Unterſtützung der Beſtrebungen für die internatio⸗ nale Schiedsgerichtsbewegung(Interparlamentariſche Union) eine Beihilfe in den nächſtjährigen Etat einzuſtellen. Abg. Prinz zu Schönaich⸗Carolath(Natl.) begründet die Reſolution. Dieſe Union, die nicht zu berwechſeln iſt mit der Friedensbewegung, dient dem gleichen Zwecke wie die Für ſtenb Paria und Miniſterkonferenzen, und es gehörten ihr Parlamentarier aller Länder und aller Parteien an. Eine Unterſtützung dieſer Union dient dem Anſehen des Deutſchen Reiches.(Beifall.) Abg. Eickhoff(Vp.) Unterſtützt die Reſolution. Die Interparlamentariſche Union dient dem Völkerfrieden und leiſtet ernſte tüchtige Arbeit auf dieſem Gebiet, die von den meiſten Regierungen auch dankbar anerkannt wird. Sie bildet eine wertvolle Ergänzung der Haager Konferenz. Wenn ein Schiedsgerichtsvertrag mit den Ver. Staaten bisher nicht gekommen iſt, ſo liegt die Schuld wohl nicht an Deutſch⸗ land. Der Senat hat den Vertrag abgelehnt. Der Staatsſekretär b. Schoen hoffte aber, die Schwierigkeiten zu überwinden. ſteht es damit? Staatsſekretär des Auswärtigen Frhr. v. Schoen: Der Reichskanzler teilt die Sympathie, die ſein Amts⸗ vorgänger den Beſtrebungen der interparlamentariſchen Union entgegengebracht hat, und welche ihren beſonderen Ausdruck ge⸗ funden hat bei der Tagung im September hier in dieſem Hauſe. Die Anregung, zur Unterſtützung dieſer Beſtrebungen eine Bei⸗ hilfe in den nächſtjährigen Etat einzuſtellen, wird der Reichs⸗ kanzler mit gebührender Rückſicht in Erwägung nehmen.(Beifall.) Ein gewichtiges Wort wird dabei aller⸗ dings wegen der Reichsfinanzen der Schatzſekretär mitſprechen. Bezüglich der Verträge haben wir im allgemeinen die Ge⸗ wohnheit, diejenigen, welche nicht ſofort in Kraft treten, dem Hauſe zur Kenntnis zu bringen. Das iſt namentlich der Fall ge⸗ weſen bei den Verträgen höherer Bedeutung, welche auf inter⸗ nationalen Kongreſſen und Konferenzen zuſtande gekommen ſind, ſo z. B. die auf der Haager Friedenskonferenz und auf der See⸗ kriegskonferenz zuſtande gekommenen Verträge. Die ſofort in Kraft tretenden Verträge werden wir ja zuweilen dem Hauſe nicht rechtgeitig vorlegen können. Wir ſind aber gern bereit, in ſolchen Fällen ſie im Reichsgeſetzblatt zu beröffentlichen. Die freudige Ausſicht des Abg. Eickhoff, den Schiedsgerichtshof in Wirkſamkeit treten zu laſſen, welcher unſerer Initiative auf der Haager Friedenskonferenz entſprungen iſt, teilen wir vollkommen. Die Verhandlungen mit Amerika zwecks Abſchluſſes eines Schiedsvertrages wirs keineswegs abgebrochen. Unſere Vorſchläge bezüglich eines ſolchen Vertrages liegen der Bundes⸗ regierung in Waſhington vor, ſie hat aber die Vorſchläge jetzt noch nicht beantwortet. Miniſterialdirektor v. Körner: Die Ausführungsbeſtimmungen zur Schiedsklauſel in dem Vertrage mit Oeſterreich⸗Ungarn ſind inzwiſchen zum Abſchluß gelangt. Die Sachlage iſt ſo, daß, ſobald eine ſtrittige Frage zwiſchen Heſterreich⸗Ungarn und Deutſchland auftritt, jederzeit das Schiedsgericht zuſammentritt. Auf der Wiener Konferenz Wie ben au eine Anzahl ſtrittiger Fragen ihre Er⸗ Es ſei in Ausſicht genommen, von Zeit zu Zeit dieſe Konfereng zu berufen, um einerſeits den immerhin ſchwerfälligen und koſtſpieligen Apparat des Schiedsgerichts möglichſt zu bermeiden, andererſeits aber auch, um eine möglichſt gleichmäßige Anwendung des Vertragstarifs berbeizuführen. Die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers. ie Sozialdemokraten erſuchen in einer Reſolution um Vor⸗ Geſetzentwurfs, wonach der Reichskanzler für ſeine Amtsfüßrung dem 259500 berantwortlich iſt, dieſe Verantwort⸗ lichkeit ſich auf alle politiſchen Handlungen und Unterlaſſungen des Kaiſerz erſtreckt und die Verant⸗ mortlichkeit des Reichskanzlers von einem Staatsgeri ch ts⸗ —— Abg. Ledebour(Soz.): Der Kernpunkt iſt, daß der Reichskanzler zu entlaſſen iſt, wenn der Reichstag es verlangt. Das iſt die Waffe, die der Reichs⸗ tag haben muß, wenn endlich an Stelle des bureaukratiſchen, das demokratiſche Regierungsſyſtem treten ſoll. Die ſelbſtherrliche Entſcheidung des Monarchen muß beſeitigt werden. Eine einzige Perſönlichkeit— mag ſie auch noch ſo viel Talente auf allen mög⸗ lichen Gebieten von Kunſt und Wiſſenſchaft haben— iſt gar nicht imſtande, innerhalb der höfiſchen Umgebung das richtige Urteil zu finden. Unſere Parteiregierung vertritt nur die wirtſchaftlichen Intereſſen des Großgrundbeſitzes. Wir haben eine Politik der Maßregelung und Unterdrückung. Die Bureaukratie bietet alle Mittel auf, um jede Oppoſition zu vernichten. Angehörige der Oppoſition werden von allen öffentlichen Aemtern ferngehalten. Wir haben es mit einem Parteiregiment ſchlimmſter Art zu tun. Gegen die konſervative Partei wagt es die Regierung in Deutſch⸗ land nicht, zu regieren, obwohl dieſe Partei hier immer nur eine ſchwache Minderheit bildete. Das deutſche Bürgertum befindet ſich infolge ſeiner künſtlich herbeigeführten Unreife noch in einem unpolitiſchen Dämmerzuſtand. Die Regierung kriecht vor jedem Willensausdruck der Konſervativen in ſich ſelbſt zurück. Sie befindet ſich in einer gottgewollten Abhängigkeit. Fürſt Bülow fiel zwiſchen den beiden Stühlen zu Boden, weil er ſich mit den Liberalen vinkuliert hatte. Sein Kollege, der unbe⸗ fangen ſeinen Platz einnahm iſt ſchlauer. Er ſagte ſich: Du darfſt dich nur mit den Konſervativen vinkulieren, ſonſt macht es ein Kollege mit mir ſo wie ich mit Bülow. Wir kämpfen um den demo⸗ kratiſchen Parlamentarismus. Aber keine einzige bürgerliche Partei unterſtützt uns.(Dr. Müller⸗Meiningen widerſpricht.) Nein, Dr. Müller, Sie blicken immer nochmit Liebe und Sehnſucht nach der Bülowära zurück. Von unſerer Regierung werden Sie kein parlamentariſches Regime erhalten. Da können Sie warten, bis Sie ſchwarz werden. Wir werden mit allen Macht⸗ mitteln, die uns zur Verfügung ſtehen, den Kampf gegen die herr⸗ ſchende Regierung führen. Wir können aber nicht ſiegen ohne eine Mehrheit der bürgerlichen Parteien. Wir richten erneut den Appell an Sie, Seite an Seite mit uns den Kampf gegen die Junker zu führen.(Beifall b. d. Soz.) Auch die andern Reſolutionen zum Etat des Reichskanzlers werden mit zur Verhandlung geſtellt. Die Sogialdemokraten erſuchen noch für dieſe Tagung um eine Nobelle zum Wahlgeſetz, die die Erledigung der Nachwahlen innerhalb eines Zeitraumes von 60 Tagen nach Erledigung des Mandats vorſchreiben ſoll. Abg. Liebermann v. Sonnenberg(Wirtſch. Vg.): Ich will nicht vom Wahlrecht, nicht von der Junkerherrſchaft, nicht von den Pfaffen, auch nicht von den Juden reden.(Heiter⸗ keit und Ach! links.) Ich werde mich ſtreng an das Thema halten. Die Reſolutionen betr. Elſaß⸗Lothringen lehnen wir mit Rückſicht auf die geſtrige Erklärung des Reichskanzlers ab. Wenn der Abg. Naumann geſtern Baden und Bayern, die 1810 mit Preußen Schulter an Schulter gefochten und geſiegt haben, Elſaß⸗Lothringen gleichſtellte, ſo muß er ſchon weit von der Höhe nationaler Anſchauungherabgeglitten ſein.(Sehr richtig! rechts.) Die Reſolution betr. die Schiedsgerichte nehmen wir an. Die Sache hat zwar nicht übermäßige Bedeutung, aber man macht da ganz hübſche Reiſen zu Tagungen.(Heiterkeit) Die Reſolution betr. Nachwahlen lehnen wir zwar nicht prinzipiell ab, die Sache iſt aber noch nicht genügend geklärt. Ebenſo die Reſolution betr. das Verantwortlichkeitsgeſetz. Abg. Prinz zu Schönaich⸗Carplath(Natl.): Die Veröffentlichung von Verträgen im„Reichsanzeiger“ oder dem Reichsgeſetzblatt genügt uns nicht, denn wer lieſt dieſe Blätter. Die Erklärung des Staatsſekretärs betr. der interparla⸗ mentariſchen Union begrüßen wir als ein Entgegenkommen. Der Hinweis auf den Schatzſekretär entſprang wohl nur konſtitutionellen und kollegialen Geſichtspunkten. Die Reſolution über die Kanzlerverantwortlichleit wird gegen die Rechte angenommen. Einſtimmig angenom⸗ men wird die Reſolution Prinz Schönaich⸗Carolath, ferner die elſaß⸗lothringiſchen Reſolutionen mit Ausnahme der ſozial⸗ demokratiſchen. Abg. Kunert(Soz.) empfiehlt die Reſolution ſeiner Fraktion, wonach die einzelnen Neuwahlen innerhalb eines Zeitraumes von 60 Tagen nach Erledigung des Mandats vorgenommen werden ſollen. Partei⸗ politiſche Gründe ſind oft ausſchlaggebend für die Feſtſetzung der Neuwahl. Der Redner verweiſt auf die Nachwahlen in Lands⸗ berg⸗Soldin und Halle. In Halle wartete man die Rückkehr der Studenten ab, um ſie als Wahlhelfer benutzen zu können. Anders⸗ wo bemüht man ſich, die Saiſonarbeiter ihres Wahlrechts zu be⸗ rauben. Die Wahlverſchleppungen führen immer zu Wahlbeein⸗ fluſſungen und zwar zugunſten der Reaktion. Staatsſekretär Delbrück: Nach dem Wahlreglement hat ſofort eine Neuwahl ſtattzu⸗ finden, falls ein Mandat erledigt wird. Die Neuwahl iſt inner⸗ halb eines Zeitraumes zu bewirken, der die Möglichkeit gibt, alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. Es kann keinem Zwei⸗ fel unterliegen, daß es nicht dem Sinne dieſer geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen entſpricht, wenn eine Erſatzwahl übermäßig ver⸗ ſchoben wird. Zweifelhaft iſt mir aber, ob die Friſt von 60 Tagen ausreicht. Man kann die Fälle, in denen eine Erſatzwahl ſtatt⸗ findet, nicht mit denen einer Neuwahl nach Auflöſung des Hauſes in Parallele ſtellen. Findet eine Neuwahl ſtatt, dann erfahren das die Behörden ſofort tele⸗ graphiſch, es kann alſo auch gleich mit den Vorbereitungen be⸗ gonnen werden. Das bedeutet einen Zeitgewinn von 8 bis 10 Tagen. Für die Erſatzwahl iſt mehr Zeit erforderlich. Nach mei⸗ nen Erfahrungen kann man 90 Tage als notwendige Höchſtzahl annehmen. Der Reichskanzler wird es ſich angelegen ſein laſſen, dahin zu wirken, daß im Verwaltungswege dafür geſorgt wird, daß die Erſatzwahlen möglichſt beſchleunigt werden⸗ Abg. Bebel(Soz.): Dieſe Ausführungen ſind in keiner Weiſe zutreffend. Was bei einer Neuwahl möglich iſt, iſt auch bei einer Erfatzwahl zu er⸗ reichen. Es darf nicht vorkommen, daß ein Wahlkreis manchmal jahrelang nicht vertreten iſt. Wenn die Herren von der Regierung ie Sache auf die leichte Achſel nehmen, dann muß der Reichstag ſelber dafür ſorgen, daß Abhilfe geſchaffen wird. Staatsſekretär Delbrück: ch habe grundſätzlich anerkannt, daß die Nachwahlen ſo ſchnell wie möglich bewirkt werden müſſen. Innerhalb 60 Tagen iſt das ſchwer zu erreichen. Wenn alles klappt, brauchen wir immerhin 90 Tige. Wenn ich erkläre, daß wir in der gewünſchten Abg. Dr. Arendt(Rp.): Die Frage iſt von allgemeiner Bedeutung. wahlen müſſen möglichſt ſchnell herbeigeführt werden. Die Erklä⸗ rung des Staatsſekretärs hat uns aber durchaus befriedigt. Wir haben volles Vertrauen zu ihm. Man könnte die Erſatzwahlen er⸗ heblich beſchleunigen, wenn man den alten Wunſch des Herrn von Kardorf erfüllen und nach engliſchem Muſter ſtändige Wählerliſten einführen würde. Das würde eine Erleichterung für unſer ganzes Wahlberfahren ſein. Auch die Erſatz⸗ Abg. Kunert(Soz.): Es bleibt alſo alles beim alten. Abg. Dr. Paaſche(Natl.): Mit der Tendenz der Reſolution ſind wir im weſentlichen ein⸗ berſtanden. Wir würden aber einen längeren Termin als den von 60 Tagen vorziehen. Inzwiſchen iſt ein Antrag Ablaß(Fr. Vp.) eingegangen, wo⸗ nach die Friſt von 60 auf 70 Tage verlängert werden ſoll. Staatsſekretär Delbrück: Sie können verſichert ſein, daß es dem Reichskanzler völlig gleichgültig iſt, ob die Friſt 70, 75 oder 90 Tage beträgt. Aber alle Parteien haben ein Intereſſe daran, daß die Friſt nicht zu kurz be⸗ meſſen iſt, denn erfahrungsgemäß ſind die Liſten um ſo ſchlechter, je ſchneller ſie aufgeſtellt worden ſind. Die Reſolution wird darauf mit dem Abänderungsantrag Ablaß gegen die Rechte angenommen. Damit iſt der Gtatdes Reichskanzlerserledigt⸗ Der Etat des Auswärtigen Amts. 8 Abg. Graf Kanitz(Konſ.): 0 Der Reichskanzler ſteht im Begriff, eine Romreiſe anzu⸗ reten. den Weg geben.(öHeiterkeit.) Unter dem Dreibund haben die Völker Guropas eine wichtige Kulturarbeit leiſten können, Indu⸗ ſtrie und Handel haben ſich mächtig entwickelt. Der Wohlſtand iſt allerorten geſtiegen. Die Arbeitslöhne haben ſich ſogar vielfach berdoppelt. Einer Befeſtigung bedarf der Drei⸗ bund nicht. Er hat bisher alle Quexrtreibereien, alle Minier⸗ arbeit ſiegreich überſtanden, er wird auch künftig beſtehen. Der Reichskanzler wird in Rom die Verſicherung abgeben können, daß auch er von der hohen Bedeutung des Dreibundes durchdrungen iſt, und ich darf die berechtigte 0 ausſprechen, daß man in Rom die Verſicherung des Reichskanzlers mit ohlwollen auf⸗ nehmen wird. In dieſem Sinne wünſche ich dem Reichs⸗ kanzler eine glückliche Reiſe undeine geſunde Wie⸗ derkehr.(Beifall und Heiterkeit.) Oeſterreich und Rußland waren im vorigen Jahre eine Zeitlang ernſtlich bedroht. Der Politik des Fürſten Bülow iſt es zu verdanken, daß die Kriegsgefabr abgewandt wurde. Die Wirren auf dem Balkan ſind aber noch nicht beſeitigt. Es iſt ganz unbegründet, wenn hier und dort die Anſicht verbreitet wird, daß gewiſſe Beſtrebungen einzelner Balkanſtaaten von der ruſſt gut, das Feuer unter der Aſche glimmt immerfort noch. Dazu kommt die nicht ganz berechtigte Haltung Griechenlands i der Kreta⸗ Frage. zu Marokko. Die Mannesmann⸗Frage iſt in der ſicht, heute noch einmal darauf einzugehen. Es wird vielfach be⸗ dauert, daß Marokko durch ſeine neueſte Finanzoperation von neuem in eine abhängige Lage von Frankreich geraten iſt. Man möge ſich vergegenwärtigen, daß die ſämtlichen Finanzoperationen bon Marokko von der marokkaniſchen Stantsbank ausgeführt wer⸗ den, über welche in der Algeciras⸗Akte ganz ausführliche Vorſchrif⸗ ten enthalten ſind. An der Staatsbank haben die Mächte, die die Algeciras⸗Akte unterzeichnet haben, je einen Anteil. Bei der Sach⸗ lage kann man unſerer Regierung keinen Vorwurf daraus machen, daß ſie den Finanzoperationen ruhig zugeſehen hat. auf die Beziehungen zu England ſind wir daran ge⸗ wöhnt, daß nicht gerade ſehr angenehme Auseinanderſetzungen über die beiderſeitigen Flottenpläne ſtattfinden. Alljährlich behandeln wir dieſes Thema hier bei der auswärtigen Politik und geben die Verſicherung ab, daß uns jede Abſicht fern liegt, irgendwie aggreſſiv vorzugehen. Jetzt nach der Erklärung des erſten Lords der Admi⸗ ralität ſtehen wir wieder auf dem alten Fleck. Alle dieſe Friedens⸗ berſicherungen von unſerer Seite haben eigentlich keinen rechten Zweck(Sehr richtig! rechts), und ſie können ebenſo gut unterlaſſen werden.(Zuſtimmung rechts.) Wir müſſen es der Zukunft über⸗ laſſen, daß in England mit der Zeit eine beſſere Einſicht zur Gel⸗ tung gelangt. Es iſt ja nur eine Frage der Zeit, daß England in heit darauf zu rechnen, daß die jetzt bereits beinahe zur Mehrheit gelangte unioniſtiſche Partei eine weitere Verſtärkung erlangt. Für uns iſt das ja leider nicht gleich günſtig, denn jede Aenderung des engliſchen Freihandels muß für unſere Exportinduſtrie nachteilig wirken.(Hört! hört! links.) Darüber beſteht gar kein Zweifel Wir haben ſo und ſo oft das Handelsproviſorium mit England verlängert, und man hat ſich niemals gegen die Ver⸗ längerung ausgeſprochen, weil wir alle davon überzeugt waren, daß ein Fortdauern des jetzigen Zuſtandes für uns das Allergün⸗ ſtigſte ſein wird. Wenn nun England von dem Freihandelsprinzip abweicht, ſo iſt es ganz ſelbſtverſtändlich, daß das für unſere Ex⸗ portinduſtrie ein ſchwer empfindlicher Nachteil ſein muß.(Sehr richtig!!) Das wird in noch erhöhterem Maße zutreffen, wenn England ſeinen Kolonien eine bevorzugte Stellung einräumt, wie zu erwarten iſt. Wir haben gegen das Handelsabkommen mit Amerika ge⸗ ſtimmt. Es kann leider nicht ausbleiben, daß Amerika nicht bloß in kommerzieller alle anderen Länder überflügelt, ſon⸗ dern auch das politiſche Uebergewicht erlangt. Nach meiner Ueber⸗ zeugung müßten zwei Länder, die in gegenſeitigem Handelsverkehr ſtehen, annähernd den gleichen Zolltarif haben. Warum geben wir nicht auch unſeren Zollbeamten die Ermächtigung, die Zoll⸗ ſätze in jeder Höhe feſtzuſetzen und eine ſolche Beſtimmung als Geſetz zu erklären? Frankreich geht in ſeinen Zugeſtändniſſen an Amerika jedenfalls nicht ſo weit wie wir, ebenſowenig Kanada⸗ Wahrſcheinlich wird zwiſchen den Vereinigten Staaten und Kanada demnächſt der Zollkrieg ausbrechen. Wenn wir gegen⸗ über Amerika den Generaltarif anwenden würden, ſo wäre das noch lange kein Zollkrieg, denn dieſer beſteht erſt bei Zuſchlagzöllen. Sehr unangenehm für unſere Induſtrie ſind auch die franzöſiſchen Zollerhöhungen. Andere Länder ſind gegenüber Frankreſch viel beſſer daran als wir, da wir uns durch langfriſtige Verträge die Hände gebunden haben. Ich will gegen Frankreich zwar keine Repreſſalien empfehlen, aber Maßnahmen halte ich doch für nötig, Richtung tätig ſein werden, ſo nebmen wir die Angelegenheit nicht auf die leichte Achlel. um uns gegen die franzöſiſchen Zollerhöhungen zu ſichern. Jeden⸗ Wir wollen ihm unſere beſten Wünſche mit auf Die Beziehungen zwiſchen Da wird es die wichtigſte Aufgabe unſe⸗ rer Politik ſein, den Ausbruch der Flamme zu verhindern.— Nun Budgetkommiſſion glücklich erledigt worden. Ich habe nicht die Ab. In bezug die Reihe der Länder einrückt. Bei der nächſten Wahl iſt mit Sicher⸗ j——ñAõ———————— Mannheim. 16, März. 12. Seite. Geueral⸗Auzeiger.(Ueittagblatt.) falls hat ſich hier wieder gezeigk, wie friſtige Verträge ſind. Deutſchlands dem den ſoll, wird das ſchädlich für uns lang⸗ In Fragen, wo die Machtſtellung Auslande gegenüber zur Geltung gebracht wer⸗ 2 das Auswärtige Amt uns ſtets hinter ſich haben. 95 5 e 0 17 weiter geleitet wird, in , üher dem Auslande gegenüber für die Machtſte Deutſchlands eingetreten iſt. eiſ treter haben ſich jetzt um elektriſche Einrichtungen, die Vergebung bort Straßenbahnſchienen und Telephonanlagen zu kümmern. Die wichtigſten Staatsakte ſind die Handelsverträge geworden. Unter dieſen Geſichtspunkten iſt doch der Hochadel nicht gerade dazu be⸗ rufen, uns zu bertreten. Goethe hat ein Wort aus dem Engliſchen ühernommen: Das Kind iſt der Vater des Mannes. Er meint da⸗ auf die Erſchließung neuer wirtſchaftlicher G Freude haben, eine gewiſſe äſthetiſche wenn es die Energie und T der die Brüder Mannesmann 3 waren. 5 ebiete, ſollte ſeine 2 0 Befriedigung, 15 tkraft in Betracht zieht, mit e. s deutſche Pioniere tätig (Beifall.) Wenn das ein Ueberſchuß an Temperament war, ſo wollen wir uns freuen, daß es noch Menſchen gibt, die 55* 8 8 0 8 7 5 2 8— 5 7 7 (Beifall rechts.) mit, daß die Ergiehung der Kinderſtube von bleibendem Wert iſt. einen ſolchen Ueberſchuß an Temperament haben. Wenn man die Abg. Dr. Streſemann(Natl.): Wir verlangen, daß etwas von der kaufmänniſchen Kin⸗ Weiſe vergleicht, wie die Regierung vorging und die Gebrüder derſtube auch bei denen ſich zeigt, die Verträge abzuſchließen haben, die für unſer Wirtſchaftsleben von größter Bedeutung ſin Den Männern, die hinausgehen als landwirtſchaftliche oder induſtrielle Sachverſtändige, ſollte auch eine Sicherheit für die Zukunft gegeben werden. Bei nur kommiſſariſcher Beſchäftigung für einige Jahre kann man nicht die richtigenPerſönlichkeiten finden. Das Inſtitut der Handelsſachverſtändigen im Auslande ſollte man immer mehr ausbauen. Hierbei bedaure ich auf das lebhafteſte, daß der Fonds für nicht kontrollierbare Aus⸗ gaben gekürzt worden iſt bon der Kommiſſion. Das iſt eine ganz falſche Sparſamkeit. Es ſind 3. B. Mittel notwendig, um der Vergiftung der öffentlichen Meinung entgegenzutreten.(Sehr wahr!) Erſt vor kurzem habe ich aus Aegypten Mitteilung be⸗ kommen, wie dort gegen uns gehetzt wird, wie dort die Verhälkniſſe in Deutſchland in das ungünſtigſte Licht gerückt werden. Wir mit unſern großen kommerziellen Intereſſen unterhalten dort ein Wochenblättchen und können keine Tageszeitung gründen. Wir Mannesmann, ſo muß man bei den Brüdern am Anfang war die Tat. Sie haben gleich erkannt, daß Mulay Hafid der kommende Mann war. Bei allen ihren Be⸗ ſtrebungen in Marokko hatten ſie nur das deutſche Intereſſe im Auge. Sie haben uns erſt auf die rechte Spur gewieſen. Das Auswärtige Amt ſtellt ſich nun auf den Standpunkt der höchſten Objektivität. Ob dieſer Standpunkt von weltpolitiſcher mir einigermaßen zweifelhaft. Ich weiß nicht, ob auf dieſem Ge⸗ biete eine internationale Parität beſteht, oß auch andere Staaten ſo objektiv ſein würden, 3. B. Frankreich, wenn es ſich nicht um Gebrüder, ſondern Freres handelte.(Sehr gut!) Wie hat ſich denn England feine Suprematie geſichert? Dort verſteht man, Konzeſſionen herauszuſchlagen. Selbſtver⸗ ſtändlich hat man im Auspärtigen Amt nach beſtem Gewiff mar. ſſen ge⸗ handelt. Wir können aber nicht daran vorbeigehen, daß maß⸗ Der Eindruck der vorjährigen Verhandlung des Auswärtigen ee ee ee Glats hier im Hauſe war ein tiefes Gefühl der Genugtuung über das, was durch die geſchickte Führung Deutſchlands in der Orientfrage erreicht worden ſt.(Sehr richtig!) Wie tief dies Gefühl ging, zeigte die Rede, die bei jener Gelegenheit Frhr. 9. Hertling als Redner der bon ihm geführten Zentrumspartei hielt und in der er zu einer Zeit, wo innerpolitiſch die ſchärfſten Gegenſätze beſtanden, zwiſcher ſeiner Fraktion und dem da⸗ maligen Leiter der auswaärtigen Politik zum Ausdruck brachte, daß wenn der Dank bielleicht auch nicht erwünſcht ſei, er doch ſeine Anerkennung über das Geleiſtete zum Ausdruck bringen müſſe. Was damals ängſtliche Gemüter beſorgten, daß die Sympathien, die Deutſchland im Orient ſich erworben hatte, vielleicht verloren gehen könnten unter der Politik der Nibelungentreue zu Oeſterreich, das iſt nicht eingetroffen. Viel⸗ leicht iſt das ein Verdienſt der Perſönlichkeiten, die als Träger Tragweite iſt, iſt des deutſchen Namens un d auch und Technik gewirkt haben; ch als Träger deutſcher Wiſſenſchaft ich brauche nur den Namen bon brauchen gar nicht zu verheimlichen, daß wir von unſerer Regierung Das macht das gebende Sachverſtändige, Haager Konferenz, der Goltz zu nennen. Aber es zeigt ſich doch, daß eine Poli⸗ erwarten, daß ſie in ſolchen Fällen einſpringt. erk lärt haben. udige, ein Kronſyndikus und Mitglied ſich für die Rechte der Gebrüder Mannesmann der Ausland auch. Dieſer Poſten muß darum wieder eingeſtellt wer⸗ den, auch wenn der Reichs ſchatzſekretär dadurch einen Wermutstropfer Becher der Sparſam⸗ keit bekommt. Es liegen deutſche Intereſſen vor, wenn auch andere Kapita⸗ lien mitbeteiligt ſind. Das iſt ja eben das Zeichen der neuen Zeit, daß das Kapital kein Heimatland kennt. Die Ge⸗ brüder Mannesmann haben erſt auf Anregung von anderer Seite andere Nationen herangezogen. Sie wollten zunächſt die Sache als Deutſche machen. Sie wollten uns Deutſchen Einfluß ſichern. Es muß Eindruck machen, wenn ein Mann wie Ge⸗ heimrat Kirdorf, obgleich er finanziell ganz andere Intereſſen hat, ſich für die Anſprüche ausſpricht. Wir haben uns in der Budgetkommiſſion auf den Antrag Gamp geeinigt. Wir ſehen darin die Aufforderung, aus den deutſchen Rechtsanſprüchen ſopielherauszuholen wie nur möglich. Wenn man jetzt aus der Sache eine Chamade machen will, ſo iſt das jeden⸗ falls nicht die Auffaſſung meiner politiſchen Freunde.(Zuſtim⸗ mung bei der Nationalliberalen)) Man hat das Vorgehen der Gebrüder etwas orientaliſch genannt, das formaliſtiſche Recht ſei nicht genügend zur Geltung gekommen. Das iſt kein Vorwurf, wenn man die Verhältniſſe berückſichtigt. Man darf die Politik nicht vom Standpunkt der Schöffen⸗ gerichte betrachten, ſonſt wäre unſere ganze Diplomatie eine einzige Diebesgeſchichte. Gegen die Gebrüder Mannesmann läßt ſich aber nicht der leiſeſte Schatten eines Vorwurfes geltend machen. Wir wollen keine zweckloſe Preſtigepolitik:; wir wollen aber auch nicht den Vorwurf in der Welt aufkommem laſſen, daß deutſche Intereſſen nicht genügend gewahrt werden. (Lebhafter Beifall.) 8 Abg. Kaempf(Freiſ. Vp.): Langfriſtige Handelsverträge liegen durchaus im Intereſſe der Induſtrie. Wenn England jetzt zur Schutzzollpolitik übergehen will, was ja ſelbſt Graf Kanitz als ein ſchweres Un⸗ tixk der Stärke, der tatkräftigen Entſchloſſen⸗ heit, Sympathien und Achtung berſchafft.(Sehr richtig!) Und es hieße doch den Tatſachen Gewalt antun, wenn man ver⸗ kennen wollte, daß ſich in dieſer Beziehung in weiten Kreiſen der öffentlichen Meinung eine gewiſſe Beunruhigung geltend gemacht hat. In der Preſſe und öffentlichen Meinung begegnen wir der Auffaſſung, daß deutſche Intereſſen im Aus⸗ lande nicht mit der FJeſtigkeit und Energie wahrgenommen würden, die ſie verdienen. Das hat ja das Auswärtige Amt ſelber aus⸗ geſprochen durch die Veröffentlichung des Weißbuches über die Bergwerksintereſſen in Marokko, die nur zu erklären und wie biele meiner Freunde meinen, überhaupt nur zu entſchuldi⸗ gen war unter dem Geſichtspunkt, daß das Auswärtige Amt eine Flucht in die Oeffentlichkeit ſuchle gegen die, wie wir zugeben, pielfach über das Ziel hinausgehende Angriffe. Es klingt ſo oft heraus aus Preſſe und öffentficher Meinung, daß die Gegenwart uns in der Welt nicht ſo daſtehen laſſe wie in der Zeit Bismarcks, daß der Erfolg ſich ſeltenereinſtellt. Gewiß, das mag einen Kern der Berechtigung haben, aber es wäre unrecht, des⸗ wegen eine Kritik an den Perfönlichkeiten zu üben, die die Aus⸗ wärtige Politik zu führen haben. Seit wir in die Weltwirtſchaft eingetreten ſind, haben ſich die Reibungsflächen außer⸗ ſtört wurde, erhielt auf ſeine E ordentlich bermehrk. Sine ira et studio müſſen wir prüfen, wie unſere Staats⸗ männer, die heute unter ſchwierigen Verhältniſſen unſere Politik zu lenken haben, unſere wirtſchafkspolitiſchen Intereſſen vertreten haben. Unſere weltwirtſchaftlichen Verhältniſſe kommen am beſten zum Ausdruck in unſerm Verhältnis zu Eng⸗ lan d. Man darf nicht einſeitig in den beiden Ländern zwei Kon⸗ kurrenten ſehen, die ſich auf jeden Schritt bekämpfen. Es gibt manche, die glauben, daß das Bild, das England der Gegenwart 48 für ſehr wichtige, und im Februar 1909 erhielt er die Antwort, ſeine Forderungen lägen der engliſchen Regierung vor. herrſcht wieder vollſtä bietet, einmal das Bild ſein wird, das Deutſchland in der Zukunft zeigen wird. Die deutſche Induſtrie würde daran kein Intereſſe haben, eine fortgeſetzte Exportpolitik zu treiben und die Bedeutung der Landwirtſchaft herabzudrücken.(Zuſtimmung bei den Nat.) Wir können icht alles auf die eine Karke des Ver⸗ kaufes ſetzen, wie Er leno. Wir wollen uns nicht gegenüber⸗ treten wie zwei Konkurl. n, die ſich aus dem Geſchäft drängen wollen. Dem Weltfrieden und jeder wirtſchaftlichen Entwicklung iſt mehr gedient, wenn wir Schulter an Schulter gehen und uns berſtändigen.(Zuſtimmung.) Gine gemeinſame wirt⸗ ſchaftliche Kampagne iſt wichtiger als eine Verſtändigung über das Maß der Rüſtungen. Wenn wir das herausſchaffen, was von Exaltados zu Angriffen benutzt wird, ſo werden wir auch zu einer nationalpolitiſchen Verſtändigung kommen. Wir ſtehen gegenwärtig auf dem Standpunkt, den auch Fürſt Bülow hier vertreten hat, daß wir uns das ſelbſtverſtändliche Recht 15 die „als ob ſie t hätten, die glück für uns empfindet, ſo iſt nicht zum wenigſten die Entwicklung daran ſchuld, die unſere Wirtſchaftspolitik genommen hat. Das⸗ ſelbe gilt von Amerika. Amerika zahlt uns jetzt nur zurück, was wir ihm ſelbſt durch unſere Agrarpolitik angetan haben. Ich bin anderer Anſicht als Herr Streſemann, der verlangte, daß wir uns mit England weltwirtſchaftlich einigen ſollen. Ein geſunder Wettbewerb kann dem geſchäftlichen Leben beider Nationen nur dienlich ſein. Der Redner beſpricht unſere wirtſchafts⸗ bolitiſchen Verhältniſſe zu Rußland und bedauert die ganz ungerechtfertigte Art, wie deutſche Juden in Ruß⸗ land behandelt werden, wenn ſie als Geſchäftsreiſende dorthin kommen. Dieſe Behandlung widerſpricht auch den Beſtimmungen des mit Rußland abgeſchloſſenen Handelsvertrages. Frankreich hat ſich in dieſer Beziehung der Intereſſen ſüner jüdiſchen Mitbürger energiſch angenommen; das ſollte auch endlich in Deulſchland gegen⸗ über Rußland geſchehen.(Beifall links.) wahren, itber unſere nicht mit dem Auslande zu debat ner bedauert die Zurückſetzung des bürgerlichen Elements in der diylomatiſchen Karriere. Inbenient Pariſerin erteilt franzöſiſch in u. außer d. Hauſe. 27052 M. Schmibdt⸗Bonbert, dieilſtr. 3,( Dan Sprachen, Handelswissens chaft. K 3, 28. Tel. 925 K 3, 28. Sprechst.—6 Uhr. Währ d, Ferien für zu- rückgebl. Schüler kurz- geftoingehende Repetit. 10 Mk. Prospekte dureh die Pirektion. 13282 — Heirat Heirat. Einem tücht., freundlichen Dienſtmädchen, Mitte der er, wäre Gelegenheit ge⸗ boten, mit einem jungen Heſchäftsmann bekaunt zu werden zwecks ſpäterer Hei⸗ rat. Etwas Verm. erforderl. Nur ernſtgemeinte Offert. 5 unt. 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Schönebeck erſchoß, ein Verbrechen, das in der Anklage nicht nur als Mord, ſondern auch als Tätlichkeit gegen einen Vor⸗ geſetzten bezeichnet wird, und dazu durch Ueberredung und andere Motive von Frau v. Schönebeck veranlaßt worden ſein ſoll. Die Anklage lautet demgemäß auf Verbrechen, ſtrafbar nach den§§ 211 ud 48 des Strafgeſetzbuches untd§ 97 des Militärſtrafgeſetzbuches. In der Vegründung der Anklage wird demgemäß auch von vorn⸗ rein Mord begw. Anſtiftung zum Morde angenommen, und die Staatsamwaltſcheft geht nicht darauf ein, wie die Tat des Herrn Gpeßen xechtlich noch anders zu qualifigieren ſei, ſondern ſie auf die Behauptung, daß Herr v. Goeben ein Mörder er von Goeben in ſeinen vielfachen Vernehmungen . lichen Unterſuchungsführer v. Conradi als 5 155 at, er den b. 9 ich auf der Ja e Cheſchei von ihm fordern un palls Herr von— Giptweligung nicht geben ube, in en eidem dn auoeen ale Dee Se. e eddr— 7F n ſet er auf die Idee gekommen, einen Zweikampf auf andere Weiſe herbeiguführen. Die Tat iſt dann auch bekanntlich in der Nacht vom 25. zum 26. Dezember in einer Weiſe vor ſich gegangen, die unter Umſtänden als ein Zweikampf ohne Zeugen(Renkontre) angeſehen werden könnte. In dieſer Nacht iſt bekannflich Haupt⸗ mann d. Goeben durch ein Parterrefenſter in die Wohnung des Hervn p. Schönebeck eingeſtiegen. Dieſer wurde durch das Krachen der gefrorenen Fenſterſcheiben aufmerkſam gemacht, drehte das elel⸗ tiſche Licht an und trat Herrn v. Goeben, der ſich bekanntlich mas⸗ kiert haben ſoll, mit einem Armeerevolbder in der Hand entgegen. Er zielte auf ihn und da will Herr v. Goeben nach ſeiner Angabe mit der bon ihm mitgebrachten Piſtole geſchoſſen und den Major in die Stirn getroffen haben. Dieſe Darſtellung des Herrn von Gveben läßt die Möglichkeit eines Duells im Sinne der ein⸗ und folgert die der Frau v. Schönebeck zur Laſt gelegte Anſtiftung daeu aus den ſpäteren Ausſagen des Herrn v. Goeben und ſpeziell aus einem Briefe, den Herr v. Goeben kurz vor ſeiner Vorhaftung an Frau v. Schönsbeck geſchrieben hat. In Bezug auf die Ausſagen des Herrn v. Goeben über die Vorgänge in der Mordnacht hat der Pfhchfater Profeſſov Dr. Puppe(Königsberg) und der Leiter der Kortauer Irrenanſtalt Dr. Stoltenhoff angenommen, daß dieſe angeſichts des geiſtigen Zuſtandes von Goebens jeder Glaubwürdig⸗ keit entbehren und überhaupt nicht in Betracht zu ziehen ſeien. In dem Briefe des Herrn v. Goeben ſteht weiter nichts, als daß er Frau b. Schönebeck nicht gewußt habe, daß er in der fpaglichen Nacht die Tat ausüben wollte. Die Angeklagte, die ſich jetzt im Unterſuchungsgefängnis zu Charlottenburg befindet und von den Rert sanwälten Walter Bahn(Berlin) und Salzmann(Allenſtein) bertreten wird, hat gegen dieſe Behauptungen der Anklage alsbald eingewendet, daß ſie abſolut kein Intereſſe an der Beſeitigung ihres Ehemannes gehabt habe. Sie habe mancherlei Beziehungen zu Herren gehabt, ohne daß einer von ihnen etiwa behaupten könne, daß ſie von ihnen die Beſeitigung ihres Mannes gefordert habe, Im Gegenteil ſei Herr v. Schönebeck ein ſehr beguemer Eheman geweſen, der lediglich Jagdpaſſionen hatte, ſeinen Dienſt verſah und ſich im übrigen um nichts kümmerte. Er habe ſogar geduldet, daß Herr b. Gorben, während er ſelbſt an Gicht krank ſag, mit ihr im Zimmer allein ſpeiſte und ſie zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit beſuchen konnte. v. Goeben habe offenbar im Affekt gehandelt. Es ſtehe feſt, daß er ſchon früher einmal einen Herrn v. Putt⸗ kammter in Hannover unter ähnlichen Unſtänden angeſchoſſen und dabei an der Stirn verletzt habe. b. Goeben zu der verzweifelten Tat gekommen, weil er fühlte, daß ihre Liebe zu ihm erkaltet war und ſie ſeinen Heiratsvorſchlägen nicht geneigt geweſen ſei. Um einen Bruch mit ihrem Manne auch nur Königsberg aufzuſuchen bvauchen, dann hätte Herr von Schönebeck unbedingt als aktiver Offizier die Scheidungsklage gegen ſie einreichen miſſen. v. Goeben ſei auch am Weihnachtsabend von ihr ſehr kühl behandelt worden. Das habe wahrſcheinlich den ſchnellen und unüberlegten Plan bei ihm erzeugt und zur Reife gebraßt, von dem ſie abſolut nichts gewußt hätte. Damit entfalle Frau von Schönebeck mitteilt, er 9 über ſeine intimen Bezieh⸗ die Annahme der Staatsanwaltſchaft, daß ſie im juriſtiſchen Sinne ungen zu ihr dem Unterſuchungsführer v. Conradi nichts geſagt, Anſtifung zu dieſer Tat verübt habe, und ſie hat demgemäß durch die Tat nicht eingeſtanden, ſondern ſie als das Verbrechen]ihre Verteſdiger den Antrag auf Haftentlaffung geſtellt, über den ines Herrn o. Schönebeck überraſchten Di hingeſtellt. im Augenblick das Oberlandesgericht in Königsberg zu de⸗ * 8 Nach ihrer Meinung ſei Herr herbeizuführen, hätte ſie einſach mit Herrn b. Goeben Nigza oder ee ee Mannheim, den 16. Mörz. General⸗Inzeiger.(Miftagblatt.) 15. Seite Stellan Enden— a HLsden. 4 99 Stenothpiſtin Dunmunn 3 bis 20 Mk. täglich können Perf. jed. Stand. verdienen. Nebenvel dienſt d. Schreibarbeit häusl. Tätigk., Vertretg. uſw. Proſp. gratis. F. A. Eggers, Hamburg I. 9506 Jüng. Anwaltsgehilfe ſtenographiekundig u. per⸗ fekt. Maſchinenſchreiber, der auf Anwaltsbureau gelernt hat, per ſofort oder 1. April geſucht. Rechtsanwälte Dr. Frauk u. Dr. Hirſchler, B 1, 11. Hoher Nebenerwerb d. Adreſſenarb. Proſpekt grat. Int.⸗Nat. Adr.⸗Bureau E. 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Der da⸗ malige preußiſche Verkehrsminiſter Karſt Thielen vermählte ſich in zweiter Ehe mit Frau Selma Wichelhaus. Während der mini⸗ ſteriellen Amtsdauer des Heum Thielen ereigmebe ſich im König⸗ reich Preußen eine ganze Reihe von ſchweren Eiſenbahnunfällen. Ein ungltückfeliger Zufall wollte, daß kurz vor der Hochzeit des Miniſters abermals eine Eiſenbahnkataſtrophe eintrat. Doch am Hochßeitstage dachbe driemand daram. Man ſaß fröhlich und gute Dirtge beiſcummen, und am Schluß der Tafel verlas ein jüngerer Verwandter die eingelaufenen Glückwunſchtelegramme. Plötzlich erhob er die Stimume und zündigte an:„Telegramm Seimer Maje⸗ ſtät des Kaiſers! Der„junge Shemamm erhob ſich, das gleiche ſat ſeine ihm eben angetraute Gemaßlim und alle Gäſte folgten dem Beiſpiele, um reſpeltvoll dem Dext der Kaiſerdepeſche zuzu⸗ Hävem. Diße lauutete kurz und bündig:„Ich verbitbe mir jedes wei⸗ tere Giſenbahnunglück! Wilhelm, Rex.“ Einen Augemblick herrſchte tiefes Schtreigen und allgemeine Bellommenheit, dann aber lvirkte der Kontraſt abem doch ſo erheiternd, daß an irgendeinem Ende der Taßel eim fröhliches Lachen erſcholl, in das dann alle übvrigen, auch der Herr Eiſendahmminiſter ſelbſt, herzhaft einſtimunden. In der Zeitſchvift „Die NMur hamdle. Für die dieſe Myftifikertion keine Komſequenzen.„ Hehſe,„vegbe ſich das geringſte Intereſſe, ein Dwama bemtien zu kerren, das ſeine Premiere auf dem Thenter Athens erlebt und eiwen Pueis herlte. Vort beittem Theater kwurde ich aum-ein Exemplar zur Anficht gebetem und in keimem kritiſchen — Die Hellſeherin und die Goldmine. In einem ſeſſelnden Aufſatz über die Entwicklung der Goldaminenindaeſtrie in Brittiſch⸗ Columbien erzäßlt Havold Samds im Canadian Magazine die merk⸗ wübrdige Geſchichte von einer Hellſehevin, die die große Goldmine von Le Roi im Geiſte ſah, lange b Betrieb genomanen wurde. Wyrſhinngton. Vier Männer, darunted ihr Gatte und ihr Sohn, wollten als Goldſucher eine Expedition unternehmen. Um irgend einen Anſhaltspunkt zu habem, überredeten ſie die Frau, ſich in Trancezuſtand zu v tzen und ihnen dann Weiſungen zu geben. GEinige Stunden ſß b die Frau ihnen Antivort: ies die bier Mämner an, dem Columbia⸗River zu folgen bis zum Trail Eveek und dann weiter nach dem Red Mountain zu gelhen.„Dort,“ ſo ſagte fie,„iſt ein Berg aurs Gold.“ Die Zeit hat ihr Recht gegebem, wenn auch die Mäamer, die damals dem Rate der Hell⸗ ſehevin folgten, die Frucht ihwer Gläubigkeit nicht ernten konnten. Sie kamen nach dem Red Mountaim und fanden auch goldhaltige Erze. Aber in den damaligen Zeiten hätten die Ertze außerordent⸗ lich reich ſein müſſen, um die Arbeitskoſten, den Tramsport und die Belhandlung leihnend erſcheinen zu laſſen. Die vier Märmer blieben einige Wochem am Red Mountaim, aber als ſie brotz allen Suchens fveilſegendes Gold nicht fanden, behrten ſie enttäuſcht mach Col⸗ ville zurück. Der Bericht der view Männer verſetzte dem hell⸗ foheriſchen Ruf der alten Iſvcu den Todesſtoß. Heute aber ſind denn bon ihr bezeichneten Gobdberge bereits fürr 160 Millionen Mferk Gold entnommen. — Der neue Patriotismus in China. Es üſt ei charafteri⸗ ſtiſches Symptom füw den Fortſchritt der neuen Ideem in China, „daß der im Zuſamunenhang mit dem Reforandeſiſgebungen neu⸗ erwachende Patriotismus ſich längſt nicht mehr auf dem kleinen Kveis der foptſchrittlich geſinnten Gebildeten beſchränkt. Dire Füühver der Bewegarng, die ein ſterkes, ſelbſſtändiges China ſchaffen wollen, das nicht mehr der Willking der fremden Teufel ausgeſeizt üöft, haben nicht verſäumt, die herammchſende Jugend für ihve Ideen zu gewinnen. In einem intereſſanten Aufſatze der Opinſon ſchilderk Albert Mahbon die Art und Weiſe, wie man die chineſiſche Jugend zu einem neuen Nationalgefühl zu erziehen ſurcht. Der Alüchineſiſche Patrivtismus beſchränkte ſich auf die Treue für den Krriſem; der neue Patriotismus, den die Liberalen mit zielbewußter Energie entvickeln und ausbweiten, gibt dem Nattionalpefühl eine Andewe Richtung, ſchefft eine mehr demokratiſche Vaterlandsidee Urnd emveibert den Blick der heranwachſenden Generation, indem er die Geftunung der evor die Mine entdeckt und im m Die Frau lebte in Colville im Staatee geſtellt iſt, albe Vollslieder ſind variiert, neue geſchaffem und f alle Themen ſind berührt, von politiſchen Tatem, von aufopferung; vollen Helden bis zu politiſchen Reſormen und vor allem bis Zun militäriſchen Organiſation des chineſiſehen Volle Auf die Er⸗ ng des kriegeriſchem Geiſtes, auf die Entwicklung des mülttä⸗ em Sinnes iſt dabei das Hauptgewicht gelegt. In Nanking wind in großen Mengen ein Liederbuch gedruckt, das von Li⸗u herausgegeben wird; die Freuden des Soldatemlebens und die Notwendigkeit der Miſitärpflicht wird da in allen Tonawben be⸗ fungen. In einem der Lieder heißt es:„Auf daß Ching ſerk werde, gilt es, die Bürger ſtark zu machen, und brenn ſie ſtark ſind, werden ſie Soldatem Wo alle die Waffen tragen, wo rille ſie tvagen müſſen, da iſt die Macht des Landes geſchaſſen. Wie lange war doch Chima ſchwach und es mißachtete die Krieger. d Jünglinge, eilt alle zu dem Fachnen. O Söhne Cchinnns, wviſſet dieſes: Fürs Vaterland zu ſterben, das iſt enn Tod woll Ruhm.“ In Mulden ſwird in großen Mengend ein Liederbuch verbreitet, das den Titel fühnt:„Fröhliche Geſenge“ und von Waang⸗Weng zu⸗ ſammengeſtellt iſt. In dieſen Liedern wird das junge Chine an⸗ gefeuert, einen Patriotismus zu pflegen, wie George Waſchington ihn für ſein Land fühlte, auf die Japaner wird in unzältzen Bei⸗ ſpielen verwieſen und dem Wettkampf der europäiſchen Möchte um den Vorrang in Ghina wind in glühenden Farbem den jungen Söühmen des Himmels geſchſldert. Eine dritte Liederſammlung, „Die Lieder des neuzen Ghinas“, die in Schanghal gedruckt wer⸗ den, ſchildern große Taten aus der Vergangenheit des Himmliſchen Reiches, laſſen die Geſchichte Chings auf nich ſie klingen aus in den gleichen Refraim: Ehi rch gwoßes natiomeles Heer. Von Treue gegen die herrſchende Dynaſtie iſt in all dieſen Geſängen wenig die Rede, ja die Liederſrumming Wang⸗Wenigs üitt trotzig dem herpſchenden Kaiſerhaus entgegen. Die regierende Dymaſtie wird verantwortlich gemacht für die vieben Niederlagen und Demütigungen, die dass Millionenreich ertragen mußte, auud für die Mißhandlungen, die viele Söhne des Himunels iun Auslaude erdulden mußten, ohne daß ihr Vaterland ſi Mandſchus“, ſo heißt es in denn Buche,, Verfalls. O Bürger, öffnet eure Augen. arge kann beine Freudenhymnen wecken, ban keinem Nutzen.“ I In eimem Die de d der griechſiſche Freihe⸗ kampf und Lord Byram verherrlicht und ein anderes Gedicht ſchwört die„Geiſter der toten Natiomen“ herwauf und ſchildern das Schickſal Polens, Indiens, Annams und Weghtztens Sogar die Iugend auf das gauge einige Volk arnd auf die Marſeillaiſe iſt überſetzt und der chimeſiſchen Geiſteswelt aprgepaßt. zu hervorragend billigen Preisen! Jacl empfehlen wir 1 dacken-Kostüme aus grau gemusterten Stoffen Suglischer At Jacken-Kostüme aus grau gestreiften u. marineblauen Kamm- 3800 garnstoffen, Jacke auf Halbseide gefüttert Mk. 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