1 reeneein Abonnement: 70 Wfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez incl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pig. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Gadiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung im Mannheim und Umgebung. der Stadt Mannheim und Umgebung. Anabthängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Verlin und Narlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗AAnzeiges Maunheim Teleſon⸗Rummern: Direktionu. Buchhaltung 1445 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme n. Druckarbeiten 341 Nedäktiangn 38 Expedition und Verlags⸗ e Schluß der Jnferaten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗, Nr. 128. Freitag, 18. März 1910. KAcc Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. *—— Celegramme. Lohuerhöhungen der ſtädtiſchen Arbeiter in Stuttgart. § Stuttgart, 17. März. Die Stadtverwaltung wird die Verteuerung der Lebenshaltung auch eine beträchtliche Mehr⸗ belaſtung ihres Etats bringen. Es hat ſich als notwendig er⸗ wieſen, eine Lohnaufbeſſerung für die ſtädt. Ar⸗ beiter vorzunehmen. Bei den Verhandlungen der inneren Ab⸗ teilung des Gemeinderats wurde anerkannt, daß eine Lohn⸗ erhöhung nicht zu umgehen iſt. Man beſchloß, eine Lohn⸗ erhöhung von täglich 30 Pfennig für alle ſtädtiſche Arbeiter, eine Erweiterung des Lohnrahmens um 20 Pfg. und eine Erhöhung des Anfangslohnes für gelernte Arbeiter um weitere 10 Pfg. dem Gemeinderat zur Annahme zu empfehlen. Bei den in Be⸗ tracht kommenden 1761 ſtädt. Arbeitern bringt dieſe Lohnerhöhung für die Stadt ſofort eine Mehrausgabe von rund Mk. 20000 0 mit ſich, die ſich in den kommenden Jahren noch er⸗ höhen wird. Die Aufbeſſerung ſoll vom 1. April ab in Wirkung treten, dabei aber ausdrücklich ausgeſprochen werden, daß dieſe Lohnregelung mindeſtens für die nächſten 5 Jahre unabänderlich iſt und in dieſer Zeit einlaufende erneute Geſuche abzuweiſen ſind. Ferner wird beantragt, die Winterlohnkürzung nur noch in der Zeit vom 1. Nopember bis 15. Februar eintreten zu laſſen. Für die don der Stabdt beſchäftigten Arbeiterinnen ſoll eine Auf⸗ beſſerung von 20 Pfennig täglich gewährt werden. Heyſes Dank. München, 18. März. Paul Heyſe hak als Ausdruck des Dankes fitr die ihm zu ſeinem 80. Geburtstag zuteil gewordenen Ehrungen dem Mnagiſtrat der Stadt München Mark 3000 für die Armen der Stadt und dem Münchener Journaliſten⸗ und Schriftſtellerverein Mark 1000 für deſſen humanitäre Einrich⸗ tungen überwieſen. Eine Zeppelinhalle in Hamburg. EDerlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Burean). Die Subſkription zur Errichtung einer Zeppelinhalle in Ham⸗ baurg hat bereits die Höhe von 500 000 Mark erreicht. Amundſens Nordpol⸗Expedition. Bertin, 18. März.(Von unſerem Berliner Burcau). Aus Chriſtiania wird gemeldet: Roald Amundſen wird am 2. Mai auf ſeinem Schiff„Fram“ Chriſtiania verlaſſen, um ſeine Nordpolreiſe anzutreten 20 Mann begleiten ihn, von denen jedoch nur 14 die Expedition in die nördlichen Breitegrade mit⸗ machen werden. Der Storting hat 75 000 Kronen für die Expe⸗ dition bewilligt, Privatleute gaben 30 000 Kronen, verſchiedene Norweger ſteuerten 40 000 Kronen und die noch fehlenden 30 000 Kronen ſollen durch einen öffentlichen Aufruf aufgebracht werden eee Bergmannslos. Zabrze, 17. März. Auf dem Delbrückſchacht wurden heute Nacht durch Kohlenſturz mehrere Bergleute verſchüttet. Einer iſt tot, die übrigen wurden geborgen, ſie ſind leicht verletzt. Die deutſch⸗engliſchen Beziehungen. OLondon, 18. März.(Von unſerem Londoner Bureau). Unter dem Vorſitz des Staatsminiſters Harcourt fand geſtern abend im Hotel Cecil ein Diner der hieſigen Abteilung der internationalen Schiedsgerichts⸗Liga ſtatt, bei welcher Gelegen⸗ heit mehrere Reden gehalten wurden, welche die deutſch⸗eng⸗ liſchen Beziehungen zum Gegenſtand hatten. Miſter Harcourt hob zunächſt die Verdienſte des Königs von England um die Erhaltung des Friedens hervor und wies dann auf die verſchie⸗ denen Abkommen hin, welche während der letzten Zeit zwiſchen England und den anderen Nationen abgeſchloſſen ſeien, deſſen wichtigſtes dasjenige mit Deutſchland ſei. Der Miniſter ſpielte dann auf die Anweſenheit des deutſchen Botſchafters Grafen Wolff⸗Metternich an und meinte, es ſei von außerordentlichem Wert für beide Nationen, daß Deutſchland in England durch einen Mann vertreten werde, dem ſeine gründlichen Kenntniſſe engliſchen Weſens und engliſcher Verhältniſſe keinen Zweifel darüber offenlaſſen werden, daß das engliſche Volk dem deutſchen Volk nicht feindlich geſinnt ſei und daß den immer wieder auf⸗ tauchenden Hetzereien keine Bedeutung zuzumeſſen ſei. Har⸗ cvurt bat den Botſchafter, bei jeder Gelegenheit ſeiner Re⸗ gierung und ſeiner Nation zu verſichern, daß wenn auch der doch keinen Augenblick daran denke, ſolche Konkurrenzfragen durch einen Krieg auszutragen, es wolle vielmehr in Friede und Freundſchaft mit den Deutſchen leben. Sir Samuel GEvans, der bis vor kurzem noch der Regierung angehörte, brachte einen Toaſt auf das Fortbeſtehen der engliſch⸗deutſchen Freundſchaft aus und ſagte, er könne keinen Grund ſehen, warum dieſe Freund⸗ ſchaft nicht noch lange Jahre andauern ſolle. Hierauf ſprach der deutſche Botſchafter, welcher ſich mit der Frage der deutſch-engliſchen Beziehungen gleichfalls ausführlich beſchäftigte. Er wies darauf hin, daß die Frage des gegenſeitigen Verhältniſſes von verſchiedenen Geſichtspunkten aus betrachtet worden ſei und betonte, daß in der letzten Zeit ſich die Lage in ganz erfreulicher Weiſe gebeſſert habe. Man habe angefangen, einzuſehen, daß die Hetzer furchtbar übertrieben haben und vor allem öffnete die Tatſache den Leuten die Augen, daß die Prophezeiungen der Hetzer nicht eingetroffen ſeien. Der Geſundheitszuſtand König Eduards. OLondon, 18. März.(Von unſerem Londoner Bureau). Die Tatſache, daß König Eduard geſtern wieder nicht das Zimmer verlaſſen konnte, erregt hier einige Beſorgnis. Allein die Korreſpondenten der engliſchen Zeitungen verſichern, daß der Zuſtand des Königs nicht zu Beſorgniſſen Anlaß gebe. Es handle ſich lediglich um eine vorbeugende Vorſichtsmaßnahme. ** Ems, 18. März. Ein im hieſigen Kaiſer⸗Cafe geſtern vormittag ausgebrochener Brand griff auf das hieſige Kurtheater über. Dasſelbe iſt vollſtändig ausgebrannt. Der Brand war um 3 Ühr gelöſcht. Ueber die Urfache iſt noch nichts genaues bekannt. Berlin, 18. März. Der Bundesrat ſtimmte dem Ent⸗ wurf eines Geſetzes für Elſaß⸗Lothringen wegen Aenderung ver⸗ ſchiedener Juſtizgeſetze zu. Auswärtige Politik. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 16. März. Herr v. Schoen, rectius: Baron v. Schoen, hat Glück. Seit Monaten ging die Rede: heuer bei der Leſung ſeines Etats würde mit ihm gar fürchterliche Muſterung gehalten werden. Nun iſt dieſe Leſung in anderthalb Tagen beendet worden und wenn Herrn v. Schoen, der ja auch ſonſt über manche geſelligen Talente verfügt, die Kölniſche Mundart vertraut iſt, mag er ſchmunzelnd die alte Karnevalsweiſe anſtimmen:„Es iſt noch ümmer, ümmer gut gegange“ Gewiß: er hat verſchiedene Angriffe beſtehen müſſen; aber wenn man die Summe zieht, bleibt das Plus auf ſeiner Seite und wer will, kann ihn getroſt als Sieger anſprechen. Indes wird das nicht durchweg als Herrn v. Schoens Ver⸗ dienſt anzuſprechen ſein. Zunächſt kam's ihm zugute, daß um dieſelbe Zeit der Entſcheidungskampf, der vorläufige, war man vechtſchaffen reichtagsmüde und drängte nach dem Ferienbeginn. Und ſchließlich ſchoſſen einzelne Angreifer wie 8. B. der Edle v. Liebermann und Sonnenberg ſo ſehr übers Ziel hinaus, daß, als der Kanzler in ehrlicher Entrüſtung ſich vor den Verunglimpften ſtellte, ihm eigentlich jedermann im Hauſe beipflichtete. Der Menſch muß eben Glück haben; ſelbſt wenn er ein ſo reicher und unabhängiger Mann wie Herr von Schoen iſt. Und zu dieſen Glücksfällen gehörte auch die Art, wie die Angelegenheit der Brüder Mannesmann bislang von einem großen Teil der Preſſe, nicht vom Reichs⸗ tage, behandelt worden war. Daß ſich im Parlament einzelne und Parteien fanden, die ſich der Anſprüche der Remſcheider Brüder annahmen, war billig und gerecht. Denn hier ſtand und ſteht noch in der Tat ein großes Objekt in Frage: einer der bedeutendſten und auch politiſch am lebhafteſten Inter⸗ eſſierten, der in Deutſchland überſeeiſche Geſchäfte macht, hat es auf 5 Milliarden geſchätzt. Ueber die Rechtsfrage hat allerdings der Kanzler am Mittwoch ein paar Lichter gleiten laſſen, die den Mannesmanns und ihrem Heiſchen nicht ganz zuträglich waren. Aber dieſe Seite der Frage kann zunächſt unerörtert bleiben; auch dann iſt nicht wegzulöſchen, daß von den Brüdern Mannesmann durch Monate die deutſche öffentliche Meinung geradezu revolutioniert worden iſt. Daß ſie eine Preßpropaganda betreiben ließen, die von Skrupeln nicht ſonderlich geqguält war, zudem nicht immer einwands⸗ freier Mittel und lauterer Perſönlichkeiten ſich bediente. Des⸗ Wettkampf auf jedem Gebiet ein ſcharfer ſei, das engliſche Volk kleinbürgerlich heißen; aber iſt nun einmal ſo und wer Herrn von Schöns Glück zu begreifen ſtrebt, muß es in Rechnung ziehen. Dennoch wird man nicht ſagen dürfen, daß unſere aus⸗ wärtige Politik, für die ſehr ritterlich, aber wohl auch ein wenig aus verletzter Eitelkeit der Herr Reichskanzler am Mittwoch die ſelbſtſchuldneriſch haftende Verantwortlichkeit übernahm, nun getragen von uneingeſchränkten Vertrauens⸗ doten aus dieſen gewiß allzu kurzen und kurſoriſchen Er⸗ örterungen hervorgegangen wäre. Herr b. Bethmann⸗Holl⸗ weg freilich ſchien derlei erwartet zu haben. Er führte(der Kanzler hat ein beklagenswert gutes Gedächtnis für ab⸗ fällige Kritiken) einen Jagdhieb gegen den Abgeordneten Baſſermann, der vor einiger Zeit in einer Rede die Be fürch⸗ tung ausgeſprochen hatte: der Nachfolger Bülows werde, weil ihm eine feſte Majorität im Reichstage fehle, auch nach außen leicht eine ſchwächliche und nachgiebige Politik treiben müſſen und meinte: das dürfe man doch nicht ausſprechen. Innere Verſtimmungen ſollten um keinen Preis auf das aus⸗ wärtige Reſſort übertragen werden; in ſolchen Stücken müßte der Reichstag allezeit und immerdar einig ſein. Wir möchten annehmen: in der Beziehung iſt dem Herrn Reichs⸗ kanzler eine kleine Verwechflung paſſiert. Ohne Frage: wo es um Sein und Nichtſein, um die großen Probleme ſtaat⸗ licher Exiſtenz geht, haben alle Parteien einmütig zuſammen⸗ zuſtehen und da werden ſie's, wie wir zuverläſſig hoffen, auch wohl jederzeit tun. Darum können und dürfen ſie ſich aber doch nicht des Rechts begeben, die Führung unſerer aus⸗ wärtigen Geſchäfte aufmerkſam und kritiſchen Sinnes zu ver⸗ folgen und wann immer es ihnen notwendig ſcheint, vor ihr Forum zu ziehen. Dergleichen Blankovollmachten konnte drei glücklichen Kriegen und nachdem er das d begründet hatte, Otto v. Bismarck beanſpruchen. ſeinen Nachfolgern gaben— und wir taten's aus alke wöhnung leider nur zu oft— find wir eigentlich i ſchlecht damit gefahren und wir betrachten es geradez ein Glück, als das Anklopfen eines neuen Geiſtes, daß den früheren Bräuchen gebrochen wird; daß man die auts⸗ wärtigen Dinge nicht mehr ſcheu als eine Geheimwiffenſchaft verehrt, zu der die Weihen des Legationsfekretärs das drei⸗ mal heilige Eingangstor bedeuten, fondern ganz profan durch Reiſen und die ſorgfältige Lektüre der Auslandspreſſe ſich ſelbſt zu informieren, ſelbſt ein Urteil zu bilden ſich müht. Es iſt auch gar nicht wahr, daß, wie der Herr Reichskanzler glaubt, durch ſo freimütige Kritik die Teitung unferer aus, wärtigen Geſchäfte diskreditiert werden könnte Diskreditiert wird ſie nur, wenn ſie andauernd eine ſchlechte Politi macht: das merken unſere getreuen Nachbarn und guten Freunde, auch ohne daß wir's ihnen ſagen; mitunter ſogar wenigſtens ſoll das bisweilen vorgelommen ſein früher als wir. Herr v. Bethmann⸗Hollweg allerdings iſt mit ſeiner Politik zufrieden: das freut uns für ihn. Die Stellung Deutſchlands in der Welt, ſagt er, jer in der Zeit ſeiner Amis⸗ führung nachhaltig und lotal vertreten worden. Aber in dieſer ſelben Friſt ſind Oeſterreich und Rußland einander verdächtig nahe gerückt und es gibt Leute, die daxüher weniger Freude empfinden als der Herr Reichskanzler. „— * London, 17. März. Die füngſten Reden des Reichskanzlers über Deutſchlands auswäx⸗ tige Politik bleiben hier keineswegs unbemerkt, wenn ſie auch bei der gegenwärtigen hohen Spannung in der eimiſchen Politik Englands in der britiſchen Preſſe zunäckſt nur vereinzelte Erörterung finden. Die„Times“ bemerkt in einem Artfkel, der hauptſächlich über die Reden im Zu⸗ ſammenhang des Sachverhalts kurz berichtet, der Reichs⸗ kanzler ſei zwar kein glänzender ſprühender Redner wie ſein Vorgänger, allein ſeine neueſten Aeußerungen ktrügen den Stempel von Eigenſchaften, die mitunter in der großen Geſchäftsleitung nützlicher ſeien als die parlamentariſche Ge⸗ wandtheit und das rhetoriſche Geſchick, Ernſt und Aufrichtig⸗ keit ſeien die charakteriſtiſchen Eigenſchaften dieſer Reden und dieſe beiden Eigenſchaften bildeten keine geringen Empfehlungen für einen Miniſtet, zu deſſen Aufgabe es gehöre, bei andern Vertrauen zu gewinnen. Im weitern, und nach rückſchauenden zweiſchneidigen Komplimenten fR den Amtsvorgänger des Kanzlers, heißt es dann, mit der Aufforderung an den Reichstag durch den für Deutſchlands auswärtige Politik verantwortlichen Miniſter, ihm das gleiche Maß der Unterſtützung zu gewähren wie es die engliſchen Miniſter des Auswärtigen in den aufeinander folgenden Parlamenten ſeit faſt einem Menſchenalter genoſſen haben, würden die Engländer und zumal die 9 Staats⸗ männer, viel ungeheuchelte Sympathie empfinden. Es liege im Intereſſe Europas daß die auswärtige Politik einer jeden der Großmächte ſtetig und fortdauernd bleibe und die Unterſtützung der Geſetzgebung, ſelbft wenn ihre Rochte und Vollmachten auf dieſem Gebiete des nationalen Lebens be⸗ ſchränkt ſeien wie in Deutſchland, ſei von großem Werte, um gleichen aber verſtimmt bei uns zu Lande. Wenn man will, ihr dieſe Stetigkeit und Fortdauer zu verleihen. 2. Seite. Geueral⸗KAuzeiger.(Nuttagblatt.) Mannheim, 18. März. Politische Uebersicht. Mannheim, 18. März 1910. Die Nationalliberalen und die Neform des preußiſchen Wahlrechts. In Frankfurt haben die Nationalliberalen folgende Entſchlie⸗ zung gefaßt:„Sowohl der Geſamtausſchuß des Nationalliberalen Vereins Frankfurt als auch eine heute ſtatigehabte Verſammlung von Mitgliedern der Nationalliberalen Partei begrüßen es ein⸗ ſtimmig, daß die nationalliberale Landtagsfraktion auch bei der dritten Leſung die Kommiſſionsbeſchlüſſe ablehnte. Sie erwarten zuverſichtlich, daß die Fraktion auch künftighin keiner Wahlreform zuſtimmen werde, die nicht zum allermindeſten die geheime und die direkte Wahl einführt.“ Der„Hannov. Courier“ erklärt, die nationalliberale Fraktion könne überzeugt ſein. daß ſie bei ihrer feſten Haltung gegenüber der konſervativ⸗ultramontanen Herrſchſucht die überwältigende Mehrheit der Partei auf ihrer Seite hat; der Dank und die Aner⸗ kennung, die ihrer bisherigen Haltung in der Wahlreformſache zuteil wurde, werde ihr in dieſem entſcheidenden Moment in ver⸗ ſtärktem Maße geſpendet werden. Aus dem Gange der Verhand⸗ lungen müßten die liberalen Parteien endlich den ſich von ſelbſt ergebenden Schluß ziehen, daß die erſte Aufgabe unſerer inneren Politik, unſerer Wahlpolitik vor allem, die Schwächung des ſchwarz⸗blauen Blocks ſein müßte. Das Blatt ſchließt:„Die „öweite Abſtimmung“ im Abgeordnetenhauſe, die am 12. April ſtattfinden foll, iſt nur ſormeller Natur. Der zweite Teil der Aktion ſolgt dann im Herrenhauſe. Dieſe Reform wird, nachdem ſie den Segen der Regierung gefunden hat, wohl auch vom preu⸗ ßiſchen Herrenhauſe akzeptiert werden. Die Wahlreform⸗ kämpfe ſind damit natürlich nicht beedet. Sie werden mit⸗größerer Schärfe einſetzen als zuvor, und ſie werden nicht eher ihr Ende erreichen, bis auch hier die fortſchreitende Entwicklung eine ernſthafte Berückſichtigung gefunden hat.“ Zum deutſch⸗ruſfiſchen Verkehr ſchreibt die Zentralſtelle für Vorbereitung von Handelsverträgen: Inm gegenwärtigen Augenblick, iwo Rußland eine neue Zoll⸗ kaxifreviſion vorbereitet, die den Induſtrierealiſierungsprozeß in Rußland noch weiter auf künſtlichem Wege ſtärken ſoll, ſind die ſpeben veröffentlichten Zahlen des ruſſiſchen Außenhandels vom Jahre 1909 von ganz beſonderem Intereſſe. Sie zeigen von newem, wo die eigentlichen Wurzeln der ruſſiſchen Produktivkraft liegen. Die ruſſiſche Ausfuhr iſt im Jahre 1909 geradezu ſprunghaft bon 988 auf 1366 Millionen geſtiegen. Das Plus im Vergleich zum Vorjahre beträgt nicht weniger als 427 Millionen oder 45 Prozent. Zu dieſer erſtaunlichen Vermehrung des ruſſiſchen Ex⸗ ports hat in erſter Linie die Ausfuhr von Getreide, Holz, Eiern und Butter beigetragen. Rußland konnte im Jahre 1909 für 748 Rubel Getreide ausführen, ein Rekord, der bisher noch nicht er⸗ reicht wurde. Die Menge des ausgeführten Getreides ſtieg im Vergleich zum Vorjahr um 90,4, der Wert um 99.2 Prozent. Die Holzausfuhr betrug 126 Mill. Rubel und hob ſich um 15.2 Mill. Vergleich zum Vorjahre. Die Ausfuhr von Eiern ſtieg von 62 Millionen, die Ausfuhr von Butter von 45 auf 48 Mill. el Der weitaus bedeutendſte Abnehmer ruſſiſcher Erzeugniſſe iſt ſeit langem Deutſchland. Deutſchland kaufte im Jahre 1909 für 388.6 Mill. Rubel ruſſiſche Erzeugniſſe. Seine überragende Stellung für den ruſſiſchen Export hat der deutſche Markt auch im Jahre 1909 durchaus beibehalten. Trotz der koloſſalen Steigerung der ruſſiſchen Ausfuhr iſt der deutſche Anteil prozentual an⸗ nähernd derſelbe geblieben; er betrug im Jahre 1909 28 3, im Jahre 1908 29.7 Prozent der ruſſiſchen Geſamtausfuhr. Nach der deutſchen Statiſtik ſtieg im Jahre 1909 die deutſche Ginfuhr von rufſiſchem Weizen von.5 auf 12.2 Mill. Doppelzentner, von ruffiſcher Futtergerſte von 15.7 auf 22.6 Miillonen Doppelzentner, von ruſſiſchen Eiern von 574,355 auf 624,470 Dztr., von ruſſiſcher Butter von 113,995 auf 178,248 Dztr., von unbearbeitetem wei⸗ chen Laubholz von 11 auf.5 Mill. Dztr., von bearbeitetem Na⸗ delholz von.0 auf 6·2 Mill. Dztr. Eein ſo hervorragender Abnehmer ruſſiſcher Erzeugniſſe kann Deutſchland auf die Dauer nur unter der Vorausſetzung bleiben, daß ihm die Möglichkeit gelaſſen wird, für die eigene Produktion hnenden Abſatz in Rußland zu finden. Wenn fetzt die rufſiſche Preſſe mit Stolz und hoher Befriedi⸗ gung die glänzenden Ergebniſſe des ruſſiſchen Außenhandels im Jahre 1909 verzeichnet, ſo ſollte ſie nicht unterlaſſen, auch darauf nachdrücklich hinzuweiſen, daß mit der Fortdauer des ſo eintrags⸗ reichen Ausfuhrgeſchäfts die immer größere Abſperrung gegenüder deutſchen Induſtrieerzeugniſſen ſich nicht vereinigen läßt. Wie die Ergebniſſe des Jahres 1909 beweiſen, iſt trotz aller Bemühun⸗ gen, neue Abſatzmärkte von größerer Aufnahmefähigkeit für den ruffiſchen Export zu erſchließen, die Abhängigkeit vom deutſchen Markte durchaus die alte geblieben. ——— Deutzehes Reſch. — Der Wahlrechtskampf geht weiter! In der freiſinnigen „Diberalen Korreſpondenz“ wird zur geſtrigen Frledigung der Wahlrechtsvorlage u. a. ausgeführt: Die atfonalliberalen blieben erfreulicherweiſe feſt in der Gegner⸗ ft. Dieſes Geſetz iſt und bleibt unannehmbar. Aber wir werden nicht ruhen und raſten. Im nächſten Jahre werden wir mit Anträgen auf wirkliche Reform gufwarten. Das Unheil nimmt jetzt ſeinen Lauf. Aber das wird vor der Erreichung des Zieles nicht zur Ruhe en, wie es die Konſervativen in ihrer Unkenntnis der spſyche geglaubt hatten. —Die Frontſtellung der Nationalliberalen gegen die Kon⸗ ſerpativen iſt in einer Sitzung des Anhaltiſchen Landtags ſehr zum Ausdruck gekommen. Der Führer der nationallibera⸗ raktion, Prof. Dr. Leonhardt, kam bei der Beratung des nzetats auf die Reichsfinanzreform zu ſprechen. herbeigeführt, wie es die Sozialdemokratie ſeit der ganzen Zeit ihres Beſtehens nicht nicht vermocht habe. Der Redner wurde ſchließlich, als er den Konſervativen politiſche Heuchelei vorwarf, zur Ordnung gerufen. Die Antwort von konſerbativer Seite war ſehr ſcharf. Badiſche Politik. Irreführende Agitation. Das Zentrum hat bei der Beratung über die Abänderung des Einkommenſteuer⸗ und Vermögensſteuergeſetzes in der Bud⸗ getkommiſſion den Antrag geſtellt, in dem Steuertarif bis zu den Einkommen von 3000 Mark noch einzelne beſondere Steuerſtufen hinzuzufügen, um die kleinen und mittleren Einkommen unker und bis zu 3000 Mark nicht zu hoch zu faſſen, dagegen Einkom⸗ men über 10000 Mark beſonders ſcharf heran zu ziehen. Die Mehrheit der Budgetkommiſſion(Nationalliberale, Demokraten, Sozialdemokraten) hat dagegen den Anſchauungen des Zentrums nicht zugeſtimmt, hat aber, wie das in der Preſſe ſchon klar und deutlich dargeſtellt wurde, beſondere Beſtimmungen zum Schutz der Einkommen bis 3000 Mark getroffen, denen die Regierung gleichfalls ihre Zuſtimmung gab. Das Zentrum hat ſchließlich dem ganzen Geſetz bei der Abſtimmung in der Budgetkommiſſion zugeſtimmt und hat damit zugegeben, daß es ſeine aus rein agita⸗ toriſchen Gründen geſtellte Forderung ſelbſt nicht aufrecht erhält. Trotzdem inſzenierten nunmehr Kreiſe, die der Zentrumspartei nahe ſtehen, eine ganz irreführende Agitation gegen das Steuer⸗ geſetz, die wiederum ein Beiſpiel iſt, für die Skrupelloſigkeit, mit der man auf Zentrumsſeite vorzugehen pflegt, wenn man in der Parlamentsarbeit aus guten Gründen eine öffentliche Niederlage erlitten hat. In der Zentrumspreſſe wird nach dem Muſter des „Bad. Beobachters“ die Sache nun ſo dargeſtellt, wie wenn die Mehrheit der Budgetkommiſſion mitſamt der Regierung, dem Mittelſtand eine erneute Belaſtung gegeben hätte. Dieſe Behaup⸗ tung iſt falſch und unwahr und ſie kommt auch dadurch nicht der Wahrheit näher, wenn nun unter Anführung der Bauernvereine Proteſtverſammlungen veranſtaltet werden, in denen Redakteure von Zentrumsblättern die ſchauerlichſte Mär über die neuen Ein⸗ kommenſteuern verbreiten, wie dies vor einigen Tagen in Zell i. W. geſchehen iſt unter der Führung des Redakteurs der„Ober⸗ länder Tagespoſt“. Man darf getroſt ſagen, daß dieſe Veranſtal⸗ tungen einſeitige Zentrumsmachen ſind, an denen ſich nur Zentrumskreiſe beteiligten und daß ſie in keiner Weiſe ein rich⸗ tiges Bild von den Wünſchen des Mittelſtandes gewähren, denen die Mehrheit der Budgetkommiſſion in anerkennender Weiſe Rech⸗ nung getragen hat. Von der Simultaniſierung der Lehrerſeminare. Wie der Karlsruher Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ hört, hat die Kommiſſion der Erſten Kammer letzter Tage in eingehen⸗ der Beratung zur Frage der Simultaniſierung Stellung genom⸗ men und iſt dabei zu dem Ausweg gelangt, der Regierung vorzu⸗ ſchlagen, am konfeſſionellen Charaker ſelbſt feſtzuhalten, dagegen das Lehrerperſonal allmählich ſimultan zu miſchen. Die Entſcheidung des Plenums der Erſten Kammer fällt erſt in der Woche nach Oſtern. Der Korreſpondent bemerkt dazu: Unſeres Erachtens dürfte dieſer Beſchluß der Kommiſſion, tveil er eine Halbheit darſtellt, wenig Ausſicht auf Annahme haben. Die dem Zentrum naheſtehenden Mitglieder der Erſten Kammer. denen ſich auch die konſervativen Grundherren ſowie der evangel Prälat anſchließen, werden den Beſchluß der Kommiſſion ablehnen; ebenſo wenig werden ſich aber auch die ausgeſprochen Liberalen dafür begeiſtern können, weil die Forderung der Kommiſſion wuf halbem Wege ſtehen bleibt. Welche Haltung der Großblock der Zweiten Kammer einnehmen wivd, iſt noch unbebannt. Dieſer Tage wurde in einem von Karlsruhe aus in die „Straßb. Poſt“ gebrachten Artikel, an die Nationalliberalen das freundliche Anſinnen geſtellt, ſich in der Frage der Simul⸗ taniſierung der Lehrerſeminare doch dem Standpunkt der Re⸗ gierung anzuſchließen— was dem„Bad. Beobachter“ eine ver⸗ gnügte Stunde bereitete. Wir wiſſen nicht, wie Parteileitung und Landtagsfraktion ſich zu dieſem Rate ſtellen, die Freude des Zentrums über ihn beweiſt, daß dieſes Spengpulver für den Großblock dahinter wittert. Aus der Partet. St. Georgen i. Schw., 16. März. Geſtern abend hielt der bieſige Nationalliberale Verein ſeine diesjährige ordent⸗ liche Generalverſammlung ab. Nach Erſtattung des Jah⸗ resberichts durch den Vorſitzenden berichtete Herr Fabrikant Tob. Baeuerle jr., als Obmann der am 6. Dezember v. J. ins Leben gerufenen ſogen. Volks⸗Auskunftsſtelle, über deren Tätigkeit. Die Reſultate waren recht erfreuliche. In zuſammen 68 Fällen konnten die Kommifſionsmitglieder Auskünfte erteilen; außerdem wurden einige 20 Eingaben gemacht, die zumeiſt von beſtem Erfolg begleitet waren. Alle Leiſtungen der Auskunftsſtelle geſchehen unentgeltlich. Zu den Vorgängen im Bund für Mutterſchutz. Sh. Berlig, 16. März. Die Unterſuchungskommiſſion für die Unſtimmigkeiten im Bund für Mutterſchutz iſt zuſammengetreten. Bei dem umfangreichen Material dürfte die Prüfung geraume Zeit in Anſpruch nehmen. Inzwiſchen iſt der Deutſchen Journal⸗ poſt von beteiligter Seite eine Darſtellung der tatſächlichen Verhältniſſe auf Grund des vorhandenen Materials zu⸗ gegangen, die folgendes feſtſtellt: Es iſt unrichtig, daß die Urſache der Konflikte in perſön⸗ lichen Reibereien zu ſuchen ſei. Vielmehr handelte es ſich anfangs um Beſchwerden rein ſachlicher Natur. Im November 1908 bereits wandte ſich die Schriftführerin des Bundes, Frau Adele Schreiber gegen die Art der Kaſſen⸗ und Geſchäfts⸗ führung und verlangte die Anſtellung einer beamteten Geſchäfts⸗ führerin, ehrenamtliche Verwaltung ſämtlicher Vorſtandsämter und allmonatliche Abrechnung im Vorſtand. Dieſer Antrag ſtieß auf lebhaften Widerſtand, namentlich bei Frl. Dr. Stöcker. Schließlich aber empfahl ſie ſelbſt einen guten Bekannten für den Poſten des Geſchäftsführers, um dieſen jedoch nach wenigen Mo⸗ naten in ſchärfſter Weiſe zu diskreditieren. Ohne Berückſichtigung der zahlreichen Bewerbungen, übernahm Frl. Dr. Stöcker ſelbſt die beſoldete Stellung der Geſchäftsführerin, wobei ſie ihre Aem⸗ ter als zweite Vorſitzende des Bundes und erſte Vorſitzende der Ortsgruppe Berlin beibehielt und das offizielle Bureau des Bundes in die an ihre Wohnung anſtoßende Privatwohnung eines ihr befreundeten Herrn verlegte. Daraufhin lehnte Frau Schrei⸗ ber die weitere Mitperantwortung für die Geſchäftsführung des Bundes ab und ſchied im November 1909 aus dem Vorſtande aus. 1. de 10. Sarar 18 d Lant es daun im Borſuunbe der Ortsarnppe, dem Frau Schreiber noch angehörte, zu jener bekannten Sitzung, in der Frl. Dr. Stöckers Freund, Herr Rechtsanwalt Sprin⸗ ger, ſchwere Angriffe perſönlicher Art gegen Frau Schreiber richtete. Dieſe erſtattete die Beleidigungsklage, worauf am 10. März der erſte Termin ſtattfand, der aber der Vertagung an⸗ heimfiel. Der Beklagte verſuchte, nachdem er vorher mehrfach Vergleiche angeſtrengt hatte, den Wahrheitsbeweis zu führen. Er hatte eine Anzahl Herren aus dem Bekanntenkreiſe der Klä⸗ gerin laden laſſen, die über deren Vorleben ausſagen ſollten. Als Frau Schreiber auch vor Gericht einen neuerlich angebotenen Vergleich zurückwies, und die Vernehmung der geladenen Zeugen wünſchte, wollte Herr Springer hierauf nicht eingehen, ſondern erklärte, wenn dies nicht die richtigen Belaſtungszeugen ſeien, ſo werde er ſchon andere finden.— Die Anklagen gegen Frl. Dr. Stöcker, die auch deren private Beziehungen mitbetreffen, kamen bekanntlich zum erſten Male am 26. Februar ds. Is. durch Ge⸗ heimrat Majet zur Sprache. Dieſer betonte dabei ausdrücklich, daß er das Recht jeder erwachſenen Frau, über ſich ſelbſt und ihre Neigung zu verfügen, anerkenne; er wandte ſich aber dage⸗ gen, daß erotiſche Beziehungen die Zuſammenſetzung eines Vor⸗ ſtandes in unſachlicher Weiſe beeinfluſſen, und daß man unbe⸗ quemer Gegner durch Verdächtigungen ſexueller Natur und durch Herumwühlen in der privaten Vergangenheit zu diskreditieren verſuche. Die Beſchwerden über Kaſſenführung und Finanzlage des Bundes ſind durch die Reſolution in Halle nur ſcheinbar er⸗ ledigt worden, denn dieſe Reſolution berührt keineswegs die in der Broſchüre„Die Kriſe im Bund für Mutterſchutz“ erhobenen, einen Zeitraum von fünf Jahren umfaſſenden Beſchwerden, ſou⸗ dern bezieht ſich lediglich auf die geordnete Geſchäftsführung für die letzten vier Monate. Aber auch für dieſen Zeitraum können zahlreiche Unſtimmigkeiten, Widerſprüche und Rechenfehler nach⸗ gewieſen werden. Vorläufig hat weder Frl. Dr. Stöcker ihren Vorſitz in der Ortsgruppe Berlin niedergelegt, noch iſt Herr Rechtsanwalt Dr. Springer aus dem Ortsgruppenvorſtand aus⸗ geſchieden. Die Generalverſammlung in Berlin, die bekanntlich noch zu einer Fortſetzung vertagt werden mußte, wird ſich daher wahrſcheinlich mit der unerquicklichen Angelegenheit nochmals vor aller Oeffentlichkeit zu beſchäftigen haben. Aus Stadt und Land. Mannheim, 18. März 1910. Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags am 17. März. (3. Tag. Die Schuldebatte. (Schluß.) Sto. Bender: Eine gewiſſe Vorſicht bei Gewährung der Lehrmittel iſt geboten. Die Zahl derer, die von dieſer Wohltat Gebrauch machen wächſt von Jahr zu Jahr. Eine gewiſſe Kontrolle halte ich für erforderlich. Ich will ein draſtiſches Beiſpiel anführen: Ein Lehrer hat mir mitgeteilt, daß eine Frau zu ihm kam und für ihr Kind die Gewährung der Lehrmittel verlangte. Mit der Frau kam aber zugleich auch ein Hund ins Zimmer. Der Lehrer fragte, ob dieſer Hund ihr gehöre. Nach einigem Zögern bejahte die Frau die Frage. Hier haben wir ſchon einen Fall. Die Leute ſind in der Lage, ihren Hund mit 16 Mark zu verſteuern, aber die Lehrmittel für ihr Kind können ſie nicht aufbringen. (Heiterkeit.) Es iſt das ein neuer Beweis dafür, wie gerecht⸗ fertigt der Antrag auf Erhöhung der Hundeſteuer war. (Heiterkeit.) Dies haben ſie in Karlsruhe praktiſcher ge⸗ macht. Ich bin begierig, ob das angekündigte Hundeblutbad in Karlsruhe nun eintrifft. Wie ich gehört habe, beſteht die Abſicht, das Schulhaus in R 2 umzubauen. Bekanntlich ge⸗ hört dieſes Schulhaus nicht der Stadt, ſondern der evangel. Kirchen⸗ und Almoſenpflege. Ich möchte anregen, in Ver⸗ handlungen mit dieſer Behörde einzutreten. Ich halte den Platz nicht beſonders geeignet für ein Schulhaus. Die Gegend iſt zu lebhaft. Die Schule liegt in der Nähe des Marktes. Der Unterricht wird lebhaft geſtört. Wie ich höre, hat die Schulbehörde keine Bedenken, den Platz aufzugeben. Redner vogt dann die Anbahnung von Verhandlungen mit der evang. Kirchen⸗ und Almoſenpflege an. Dieſe könnte den Platz für ſich auch gut gebrauchen. Stv. Anſelm: Er ſei nicht gegen das Zeichnen, ſon⸗ dern das Gegenteil treffe zu. Man dürfe es aber nur nicht übertreiben. Er verkehre auch in Arbeiterkreiſen; auch dieſe ſeien gegen den 7 Uhr Schulanfang. Es ſei viel beſſer und geſünder, die Kinder tummeln ſich vor 8 Uhr auf der Straße herum, als in den Nachmittagsſtunden. Stv. Ulm beſpricht die Entwicklung der Mannheimer Schulverhältniſſe. Der jetzige Schulleiter ſei der richtige Mann an der richtigen Stelle. Nun, was ſoll ich Sie noch lange über das Sickingerſche Syſtem unterhalten.(Allſeitiges nein.) Das Sickingerſche Syſtem wird Fortſchritte machen und weitere Nachahmung finden. So wolle man an dem Syſtem feſthalten und ſagen: Es iſt gut! Die Spielplätze und die Schülerwanderungen ſeien ein außerordentlicher Vor⸗ teil. Es ſei eine Luſt, die Lehrer und Kinder auf dieſen Spaziergängen zu beobachten. Die Kinder müßten Hafer, Gerſte und Korn auf dem Halm unterſcheiden lernen. Da ſei der 7 Uhranfang ſehr zu begrüßen. Redner ſpricht ſich gegen die beabſichtigte Ueberweiſung der Käferthaler Kinder nach Wohlgelegen aus. Stv. Probeck hat Waldhofer Schulwünſche. Sty. Wolfgang iſt auch dafür, daß die Käferthaler Kinder zur Schule in Wohlgelegen hin⸗ und zurückbefördert werden. Es laſſe ſich gut auf der Straßenbahn bewerk⸗ ſtelligen. Redner wünſcht einen Spielplatz für Käferthal, der auch zu Feſtlichkeiten verwendet werden könnte. Sto. Geck wendet ſich gegen den Stv. Bender wegen ſeiner Stellungnahme zur Lernmittelfreiheit. Seine Fraktion verlange die Lernmittelfreiheit als eine Konſequenz des Schulzwanges, nicht aus kleinlichen Geſichtspunkten. Stv. Schneider gehört zu denjenigen, die ſehr früh aufſtehen und doch gegen den 7 Uhr⸗Schulanfang ſind, weil die Kinder um 1 Uhr den Rückweg antreten müßten. Zudem wären ſich die Kinder zu ſehr ſelbſt überlaſſen. Er würde aber zu einem der größten Freunde dieſes frühen Anfangs werden, wenn die Kinder nachmittags zuſammengerufen und hinaus in Feld und Wald geführt würden. Sto. Dr. Sickinger ergreift hierauf zu längeren Aus⸗ führungen das Wort, in denen er die zur Sprache gebrachten Anſichten und Wünſche beantwortete. Er führte gus: Ich 1 Manuheim, 18. März Geueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt) 1 bin ſehr erfreut darüber, daß bei der Poſition„Schule“ Ge⸗ legenheit genommen wurde zu ſo reichlicher Ausſprache. Ich bin dem Stv. Geck dankbar dafür, daß er eine entgegengeſetzte Auffaſſung vertreten hat. Ich habe die Auffaſſung, daß er ſeine Auffaſſung in objektiver Weiſe vorbrachte. Ich habe Gelegenheit gehabt, in den verſchiedenen Ländern und Städten zu ſprechen und es beſtätigt ſich, daß allerwärts ein großes Intereſſe für dieſe Frage beſteht. Eine Ausſprache trägt zur Aufklärung bei. Ehe ich auf die Punkte, die mir am wichtig⸗ ſten ſcheinen, näher eingehe und die jedenfalls auch noch vom Herrn Bürgermeiſter Hollander angeſchnitten werden dürften, möchte ich den übrigen Herren antworten. Stv. Dreyfuß hat darauf hingewieſen, daß im Schulbetrieb viel zu viel Bureaukratismus getrieben werde, indem die Lehrer zu viel mit Schreibarbeiten beſchäftigt würden. In demſelben Atem⸗ zug hat aber Stv. Dreyfuß an die Schulleitung die Auf⸗ forderung gerichtet, wie es mit der Kinderarbeit ſei. In kiner modernen Schule kommt man um Schreibarbeiten nicht herum. Das was die Herren wollen, geſchieht ſchon von amt⸗ licher Seite. Wenn die Lehrer auch unfreundlich der Sache gegenüberſtehen, ſo muß ſie trotzdem geſchehen. Wir ſind dafür da, die Kinder in ihrem Wohl zu fördern. Stv. Vögtle hat darauf hingewieſen, daß die Kinder im nächſten Schuljahr in die Schule nach Wohlgelegen müſſen. Es wurde der Wunſch geäußert, nun auch in der Neckarſtadt die Bürger⸗ ſchule zu errichten. Dieſem Wunſch hat die Schukleitung Rechnung getragen. Freilich reicht die Anzahl der Schüler in der Neckarſtadt für die Bürgerſchule nicht aus, um die Klaſſe auf ihre normale Höhe zu bringen. Infolgedeſſen ſind wir genötigt, einige Kinder, die in der Nähe der Quadrate bei der Friedrichsbrücke wohnen, nach Wohlgelegen zu ſchicken. Die Eltern ſollten ſich mit dieſem Gedanken vertraut machen und ſich nicht ſcheuen, wenn ſich nun die Kinder an einen anderen Weg gewöhnen müſſen. Stv.⸗V. Fulda hat in dankenswerter Weiſe ſeine Freude ausgeſprochen, daß nun⸗ mehr auch eine Jugendbibliothek in Mannheim eingerichtet iſt und er hat die Anfrage geſtellt, in welcher Weiſe die Blicher ausgeſucht werden. Ich kann ſagen, daß hierbei mit großer Sorgfalt vorgegangen wird und daß in erſter Reihe die Lehrer in der Auswahl der Bücher mithelfen, damit die Kinder diejenigen Bücher erhalten, die ſie auch verſtehen. Ich komme nunmehr zu der eigenklichen Hauptfrage zu⸗ tück, die Stv. Geck anführte. Ich möchte zunächſt darauf hin⸗ weiſen, daß das Gutachten aus Zürich aus gegneriſchem Lager von Herrn Dr. Mouſſet ſtammt, den ich kenne. Die Lage der Dinge in Zürich iſt derart, daß der frühere Stadtſchulrat in Zürich ſich für das Mannheimer Schulſyſtem ausſprach. Der jetzige Züricher Stadtſchulrat iſt gegen dieſes Syſtem. Der erſtere war Pädagoge, der letztere nicht, der iſt Juriſt. Damit will ich aber nicht ſagen, daß er hiervon nichts verſteht. Weiterhin hat die Züricher Lehrerſchaft in früheren Jahren Stellung gegen mein Syſtem genommen. In den letzten Jahren war aber die Züricher Lehrerſchaft für das Syſtem. Wenn es in Zürich nicht zur Verwirklichung kam, ſo ſind zwei Dinge daran ſchuld. Einmal die hohen Förderklaſſen und dann kam eine Differenz zwiſchen Stadtverwaltung und Lehrerſchaft bezüglich der Gehaltsregulierung zum Ausbruch. In folchen Zeiten empfiehlt es ſich durchaus nicht, Reformen einzuführen. Was nun die Gutachten von Hamburg anbelangt, ſo kann und will ich nicht auf Einzelheiten eingehen. Ich will gerne bereit ſein, die Herren, die ſich dafür intereſſieren, meine Broſchüre zur Verfügung ſtellen. Die beiden Herren von Hamburg, die hier waren, die haben ſchon von vornherein erklärt: Wir können das Syſtem nicht in Hamburg einführen. In Hamburg iſt erſtens eine hohe Klaſſenfrequenz und zwei⸗ tens haben ſie das eingeengte Bezirksſchulſyſtem. Was ſpeziell die Mannheimer Verhältniſſe anbelangt, ſo haben wir hier gerade infolge unſeres beweglichen Einſchulungsſyſtems die ganze Sache gemacht ohne erhebliche Mehraufwendungen. In Hamburg ſind nach meiner Anſicht die jetzigen Schul⸗ berhältniſſe unhaltbar. Das geht ſchon daraus hervor, daß die Vürgerſchaft als auch der Stadtrat verlangt, daß ein neues Schulgeſetz kommt. Die Hamburger Lehrerſchaft ver⸗ langt ſchon lange eine Schul⸗ und Unterrichtsreform. In Hamburg iſt es z. Zt. ſo, daß 26 der Hamburger Schüler zwei⸗ und ſogar mehrmals repetieren müſſen. Ueberlege man dies. Zwei Fünftel der Kinder ſind dazu verurteilt, ſitzen zu bleiben. Ich würde mit aller Macht dagegen auftreten, das Hamburger Syſtem in Mannheim und noch dazu eine fremde Sprache als Obligatorium, wie in Hamburg, einzuführen. Es iſt dies eine Verſündigung am Unterricht. Siv. Levi kann ich verſichern, daß mit größter Gewißheit in der Verſetzun der Kinder vorgegangen wird. 0. 1 Die Kinder, die von Natur ſchwach ſind, die brauchen günſtige Unterrichtsbedingungen. Und gerade um dieſes Prinzip, daß wir unſere ſchwachen und ſchwächſten Kinder mit beſonderer Sorgfalt behandeln, werden wir von all denen beneidet, die dieſe Klaſſen nicht haben. Ich bin der Stadtverwaltung dankbar, daß ſie mir Gelegenheit gegeben hat, den Gedanken der Differenzierung des Unter⸗ richts hier in Mannheim durchzuführen. Dies wird auch von auswärts anerkannt. Stp. Geck führte aus, daß mein Syſtem wenig Nachahmung fände. Ich kann erwidern, daß allein in 40 Städten Verſuche mit meinem Syſtem gemacht wurden und daß gerade jetzt wiederum eine große Anzahl von Städten vor der Frage ſtehen, das Syſtem einzuführen. So beſchäftigt ſich z. B. die Stadt Haag in Holland mit meinent Syſtem. Die ſächſiſche Lehrerſchaft hat die Frage auf der Tagesordnung ihrer nächſten Landesverſammlung. Ueberall ventiliert man dieſe Frage. Außer Charlottenburg, welches nach meiner Anſicht an der Spitze der norddeutſchen Städte iſt, iſt noch zu nennen Baſel und St. Gallen. Es ſind Städte, die ihr Schulweſen ſchon längſt auf rein demokratiſcher Grund⸗ lage organiſiert haben. Der verſtorbene Stadtrat Dreesbach, der der Frage gleichfalls großes Intereſſe entgegenbrachte, war für das Mannheimer Schulſyſtem anfangs nicht ein⸗ genommen. Er hat aber dann ſpäter anerkannt, daß die Hilfsklaſſen in der Tat den Schwächeren eine große Stütze ſind. Der Gedanke des Mannheimer Schulſyſtems iſt eine konſequente Durchführung jenes Gedankens, wonach bereits in vielen Städten für die ſchwachen Kinder beſondere Klaſſen verlangt wurden. Wenn wir unſere Kinder zur Schulpflicht zwingen, dann müſſen wir auch Raum ſchaffen, daß jedes Kind in den 8 Jahren die beſte Ausbildung erhält. Die Volks⸗ ſchulen müſſen ſo eingerichtet werden, daß jedes Kind nach ſeinen beſonderen Fähigkeiten die Schule durchläuft und ſein Ziel erreicht. Auf dieſem Boden ſtehen auch die hervorragend⸗ ſten Mediziner und Pſychiologen, darunter auch der Ehren⸗ bürger Mannheims, Wilhelm Wundt, der mir ſeine Zuſtim⸗ mung zu meinem Syſtem ausgeſprochen hat. Dieſe Syſtemfrage iſt bereits Gegenſtand verſchiedener Parteien geworden. Das neue Sozialprogramm der Sozial⸗ demokratiſchen Partei verlangt beſondere Einrichtungen für die ſchwächeren Kinder. Aber auch ſeitens der Zentrums⸗ partei iſt eine Differenzierung verlangt worden. Daraus geht hervor, daß es eine menſchliche Angelegenheit iſt. Stv. Geck hat darauf verwieſen, daß die Syſtemfrage eigentlich eine Frage für Fachmänner iſt. Ich bin in der Lage, in aller Kürze mitzuteilen, wie gerade diejenige Inſtanz, welche von Amtswegen für den Unterricht da iſt, der ſtaatliche Kreis⸗ ſchulrat, ſich über das Syſtem ausgeſprochen hat. Die Kreisſchulviſitatur Mannheim, die pflicht⸗ gemäß berufen iſt, über die beſtehenden Unterrichtsmaßnahmen und deren Zweckmäßigkeit zu urteilen, hat unterm 20. Februar 1910 im Anſchluß an die an der Mannheimer Volksſchule vor⸗ genommenen Klaſſenprüfung folgendes amtliche Gutachten über das Mannheimer Schulſyſtem erſtattet: „Wir wollen bei der Gelegenheit der Inſpektion einer Reihe von Förderklaſſen und Abſchlußklaſſen, die wir ſoeben vorgenom⸗ men haben, unſere Beobachtungen und Erfahrungen über die Zweckmäßigkeit dieſer Klaſſen verehrlichem Volksſchulrektorat nicht vorenthalten. Wir bemerken dabei, daß wir uns mit denſelben in Uebereinſtimmung befinden mit den Lehrern und Lehrerinnen, die in den Förderklaſſen Unterricht er⸗ teilen, und namentlich mit ſolchen, die die Förderklaſſen und ihre Leiſtungen aus jahrelanger Kenntnis zu beurteilen verſtehen. Die Schüler der Förderklaſſen unterſcheiden ſich ſchon durch ihre äußere Erſcheinung von denjenigen der Normalklaſſen, da die meiſten von ihnen neben der von dem Leherer konſtatierten ſehr geringen geiſtigen Veranlagung noch irgend einen körperlichen Fehler aufweiſen: rachitiſche, ſkrophulöſe Kinder, Epileptiker, Stotterer oder ſonſt mit Sprachfehlern behaftete Kinder bilden die Mehrheit der Klaſſe; dazu kommen dann noch ſolche, die in⸗ folge der ſozialen Lage ihrer Eltern, durch ſchlechte Ernährung körperlich und geiſtig notleiden uſw. Würden dieſe Schüler in den Normalklaſſen mit ihrer großen Klaſſenfrequenz und ihren durch den amtlichen Unterrichtsplan hochgeſpannten Anfoderungen ſitzen, ſo könnte ihnen einmal der Lehrer nicht die gerade gering begabten Schülern ſo nötige Beachtung und Aufmerkſameit ſchen⸗ ken, ſondern ſie würden für die Förderung der normal beanlagten Schüler geradezu ein Hemmſchuh, einen unerträglichen Ballaſt für den Fortgang des Unterrichts bilden, abgeſehen davon, daß ſie eeee 2 ee 2 löſt erfahrungsgemäß bei den vielen ſie geiſtig weit überragenden Schülern mutlos werden und alles Selbſtvertrauen und die Freude an der Arbeit gar bald einbüßen; ſie bilden dann nur noch eine träge Maſſe, die mit keinen Mitteln zur Arbeit und zur Auf⸗ merkſamkeit zu bringen iſt. Anders in den Förderklafſen: Bei der niedrigeren Schülerzahl, die allerdings u. E. noch mehr be⸗ ſchränkt werden müßte, hat der Lehrer mehr Gelegenheit, ſich mit den einzelnen Schülern zu beſchäftigen, ihn anzueifern und zu fördern, Lücken in ſeinem Können und Wiſſen aufzufinden und auszufüllen; durch eingehende Beobachtung des Aizelnen iſt er in die Lage verſetzt, einen außerordentlichen Einfluß auf die Ent⸗ wickelung ſeines Charakters auszuüben, kurz der erzieheriſche Ein⸗ fluß des Lehrers kann hier außerordentlich viel mehr in Erſchei⸗ nung treten als in der Normalklaſſe. Der Schüler iſt hier ferner mit ſeinesgleichen zuſammen, die ihn an geiſtigen Fähigkeiten nicht überragen; er kann mit ihnen konkurrieren in jeder Bezie⸗ hung; manche Beſchämung bleibt ihm erſpart, er erwirbt wieder Vertrauen zu ſich und ſeiner Leiſtungsfähigkeit, und es wird auch ſein Können in überraſchender Weiſe gefördert. Man darf nur die frohen Geſichter dieſer Schüler geſehen haben, den Stolz, der bei einer richtigen Antwort aus ihnen ſpricht, ſo wird man gewiß zugeben, daß dieſe geiſtig ſo gering bedachten, die in anderen Schulen ſcheu und gedrückt in ihren Bänken ſitzen, ſich hier in den Förderklaſſen recht wohl fühlen. und man tut Unrecht, wenn man ſie aus dieſer Umgebung herausnimmt, wenn nicht die triftigſten Gründe dafür vorliegen. Kinder, die ſonſt talentiert, durch Krankheit oder andere äußere Umſtände— Verſetzung von einer anderen Schule hierher— in ihrem Wiſſensſtande zurückgekommen ſind, können mit Ausſicht auf Grfolg, wenn ſie das Fehlende nachgeholt haben, in eine Normal⸗ klaſſe zurückverſetzt werden. Anders iſt es jedoch mit den Schülern der Förderklaſſen. Wir dürfen nie bergeſſen, daß es ſich eben hier in der Mehrzahl der Fälle um geiſtig ſehr minderwerliges Material handelt und daß auch bei der intenſivſten Arbeit des Lehrers eine Aenderung der Beanlagung ſich nicht erzielen läßt;⸗ man wird ſo begreifen, daß die Zurückverpflanzung eines dieſer Kinder in die Normalklaſſen dieſelben ungünſtigen Bedingungen wieder herſtellt, von denen eingangs die Rede tvar. Es hat ſich da in einer großen Anzahl von Fällen auch bewahrheitet: Schüler, dis in ihren Förderklaſſen überaus rege waren, und ſich vor ihren Mitſchüſern in hervorragender Weiſe auszeichneten, haben Fiasko gemacht, ſobald man ſie in eine Normalklaſſe aufgrund ihrer Leiſtungen verſetzte, während ihre früheren Klaſſengenoſſen, auch wenn ſie geringer beanlagt waren, in den Förderklaſſen bei der zu ihnen paſſenden Umgebung, bei den weſentlich niedrigeren An⸗ forderungen und der durch die geringe Klaſſenfrequenz ermög⸗ lichten mehr individuellen Behandlung von ſeiten der Lehrer ſtetige Fortſchritte machten. 1 Wir halten aus dieſen Erwägungen heraus gerade B Förderklaſſenſyſtem neben dem Syſtem der Hilffsklaſſen fün normal gering beranlagte Kinder für die ſegensreichſts Einrichtung der Maunheimer Volksſchule und würden aufgrund unſerer Erfahrungen es tief beklagen, wenn auch nur der Verſuch unternommen würde, an dieſer⸗ bewährten Einrichtung zu rütteln. Denn gerade wenn wir den Einfluß der Förderklaſſen auf die Leiſtungen der Normalklaſſen einer P unterziehen, ſo müſſen wir zu dem Schluſſe kommen, d Vorhandenſein der Förderklaſſen auch die Leiſtungen der Ne Haſſen nicht denkhar wären, und daß die Mannheimer Schule nicht auf einem ſo hohen Stande der Leiſtungsfähigbeit ſtehen würde, wenn wicht eine Sonderung der Schüler nach der Befähigung vorgenommen werden könmte.“ 5 Es iſt das das Urteil eines Mannes, der mitten in der Schule drinn ſteht und der aufgrund ſeiner Wahrneh⸗ mungen zu dieſem Urteil gelangt iſt. Er hat ſich auch in Sandhofen und Weinheim in dieſem Sinne ausgeſprochen Wie die weltliche, ſo haben ſich auch die geiſtliche Behörde wie Stadtdekan Bauer und der vor wenigen Tagen verſtorbeng Prälat Oehler gleichlautend ausgeſprochen. Aus hygieniſchen, pädagogiſchen und volkswirtſchaft⸗ lichen Gründen muß das Syſtem, das hier gegründet wurde, ſeinen Weg durch die Welt machen. Und wenn wir nur Schritt für Schritt vorwärts kommen, ſo bin iſt überzeugt, daß mehr und mehr der Gedanke ſich durchringt. Und ich möchte wünſchen, daß die Sympathie und freundliche Ge⸗ ſinnung, welche heute hier zum Ausdruck kam, der Sache erhalten bleibt. Meinerſeits ſoll alles geſchehen. Ich win alles tun, um überallhin Aufklärung zu ſchaffen und bin für jede Anregung dankbar, falls ſie aus ehrlichem Herzen kommt⸗ — e Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Pagliacci. (Gaſtſpiel Curt Schoenert). Daß Herr Curt Schoenert unmittelbar nach Friedrich Bart⸗ ling gaſtierte, war in mehr als einer Hinſicht lehrreich und von Nußen. Es bot Gelegenheit, beide Bewerber gegeneinander abzuwägen und erhöhte die Möglichkeit ſachlich angemeſſener Bewertung. Sie ergab zunächſt die Gleichartigkeit des Falls. Auch bei Schoenert liegt die Stärke ausſchließlich in der Jugendfriſche der Stimme. Sie iſt biegſamer und geſchmeidiger als die Bart⸗ lings und ſie neigt ungleich mehr zum Lyriſchen als zur Helden⸗ haftigkeit, die man ihm in Vorberichten nachgerühmt. Bartlings Stimme hatte, gegen ſie gehalten, mehr Mark und metalliſchen Glanz, mehr Tragfähigkeit der Höhe im beſonderen und im all⸗ gemeinen, größere dramatiſche Ausdruckskraft. Bei dem Canio Schoenerts ging in den Höhepunkten des Dramas das meiſte von Ton im Orcheſter verloren und kam auch ſonſt manches nicht vecht zur Geltung, was muſikaliſch gefordert war. Das lag bei ihm ſo gut an der Technik, wie bei Herrn Bartling. Auch er ſetzt oft nicht frei von gaumigem Beiklang an und gibt vor allem in der Höhe dem Ton zu wenig Reſonanz, um ihm Ausdruckskraft zu geben und ſo hat auch er noch viel zu lernen, um fertig zu ſein.— Das Doppelgaſtſpiel ſtellt alſo vor eine einfache Frage. Dann, wenn man, Vogelſtrom ev. zu erſetzen, neben Decker noch einen Anfänger im Tenorſolo an⸗ ſtellen will, zwiſchen zwei Bewerbarn, die beide Anfänger ſind und beide zunächſt nur rein ſtimmlich in Betracht kommen können, den zu wählen, deſſen Stimme die wertvollere iſt und das iſt zweifellos Bartling, der ſchließlich auch ein teres Aeupere in die Wagſchale zu werfen hat. tigere Erwägung. Die Oper hätte für dramatiſche Sachen mit zwei Anfängern zu rechnen. Deckers Entwicklung wird noch eine geraume Zeit in Anſpruch nehmen, mit Bartling bekommt man einen vollkommenen Neuling. Mit beiden ein Repertoire zu hal⸗ ten wie Mannheim es braucht, iſt unmöglich. Man iſt nachgerade nicht mehr verwöhnt mit dem Repertoire der Oper. Aber das Streben hätte doch naturgemäß mehr dahinzugehen, für ſeine Förderung und Erweiterung zu wirken als durch ungünſtige Perſonalberhältniſſe es noch weiter zu beeinträchtigen. Die Entſcheidung über alle dieſe Dinge wiegt ſchwer. Ein gut Stück der weiteren Entwicklung der Oper hängt davon ab. Darum iſt reifliche Ueberlegung geboten. Dx, H. **.** Maunheimer Trio. Das zveite Kammermuſik⸗Konzert des Mannheimer Trio, beſtehend aus den Herren II. Hofkapellmeiſter Albert Coates, I. Konzertmeiſter Hans Schuſter und Solo⸗ celliſt Karl Müller, findet am Mituvoch den 28. Märg, abends harb 8 Uhr, im Caſino⸗Saale ſtatt. Schnmann⸗Abend. Pianiſt Friedrich Häckel und Hofopern⸗ ſämger Jacgues Decker veranſtalten Mifte April im Caſino⸗Saale einen Schumann⸗Abend. Mannheimer Streichguartett. Heute abend ½8 Uhr findet im Kaſinoſaal der biertle Kammermuſtk⸗Abend des Maunheimer Stpeichquartetts ſtatt. Zur Aufführung kommen Quartette von Beethoven, Brahms und Pfitzner. Hochſchulnachrichten. Der berniſche Regierungsrat wählte zum Profeſſor für Geburtshilfe und Gynäkologie der Univerſität Bern und zum Oirektor des Frauenhoſpitals Dr. Kehrer, z. Zt. Extra⸗ ordinarius in Heidelberg. Die 2 letzten Vorträge von Frau Dr. Eckard brachten Charak⸗ teriſtiken bon Sudermann, Halbe und Karl Hauptmann. Suder⸗ mann iſt nicht Naturaliſt, er iſt eher Fortſetzer des franzöſiſchen Sittendramas; eine Zeitlang als der erſte unter den lebenden Dichtern geprieſen, wird mehr und mehr erkannt, daß er zwar thpiſe Für den Zwieſpalt unſerer Zeit, aber nicht der Vertreter Ob aber damit die Tenorfrage gelöſt iſt, bleibt die wich⸗ der modernen deutſchen Dichtung iſt. In der Analyſe der ei Werle zeigte die Vortragende, wie der Kampf deu Zeit Herrentum und Altruismus ſich in den Werken Sudermanms wider, ſpiegelt. Aber trotz der Freude an Vollmenſchen und Heeren⸗ gefühlen entſcheidet ſich Sudermann nicht vein für ſie, ſondern pre⸗ digt auch Entſagen und Verzicht. Ein aufdringliches Moralißßzere verdirbt oft den äſthetiſchen Genuß ſeiner Dramen, die bi das letzte immerhin den Wert einer geiſtreichen Idee haben, rend Halbe als Stimmungskünſtler über den Durchſchnitt reiche Wirkungen erzielt hat und in der Novelle„Frau Meſek“ ſogar Werk von teilweiſe dämoniſcher Größe geſchaffen. Mit gr Wörme zeichnete Frau Dr. Eckardt zus Bild Karl Hauptmanns. Er iſt auch nicht Naturaliſt, nur als techniſches Mittel läßt er den Ra⸗ turalismus gelten; das Endziel ſeiner Dichtung iſt Perſönki kultur, die auf Grund des veligizs erfaßten Entfvickl e kens nach dem harmoniſchen Ausgleich zwiſchen den Anſprüchen natürlichen und den Anſprüchen des geiſtigen Menſchen ſucht. Kultunmenſchen unſerer Zeit, dem vom Geſellſchaftswillen hängigen, ſetzt Karl Hauptmann den Menſchen der ungebro Natur entgegen, der oft wohl in den„Hütten am Hang! ble aber den die Sehnſucht auch zum„Sonmenwvandever“ werden läßt⸗ der ſchließlich wie„Mathilde“ oder wie„Einhart der Lächler“ aus Kampf und Unterliegen ſich bis zur Wahrheit durchringt. Die intereſſante Geſtalt des Bruders bon Gerhard Hauptmann twuchs lebendig aus ſeinen Werken hervor und weckte das Intereſſe für den bis jetzt noch wenig bekannten Dichter.— Der zwölfte und letzte Vortrag, welcher heute Freitag im evang. Gemeindehaus ſterttfindel, wird einen Ueberblick über die Frauenliteratur unſeren Zeit geben. Ein Rubensfund in Wien. Ein Jugendwerk von Rubens tauchte kürzlich auf einer Verſteigerung im Wiener„Dorotheum“ auf und wurde für einen geringen Preis für das dortige Hof⸗ nruſeum angelauft. Es iſt das Bildnis eines Prinzen aus dent herzoglichen Hauſe der Gonzaga in Mantua, bei denen der junge Rubens auf ſeiner Reiſe nach Italien nn den Hofdienſt trat. Es iſt ein Stück des großen Albartwerkes, das Rubens im Auftrage 3 des Herzogs Vincenzo für die Kirche Santg Trinita in Mantua 4. Seite. Bürgermeiſter v. Hollan der: Die Frage der Errichtung eines neuen Schulhauſes in Waldhof wird in allernächſter Zeit Stadtrat und Schulkommiſſion beſchäftigen. Allerdings muß da⸗ rauf Bedacht genommen werden, daß das Schulhaus, das 20—26 Klaſſen bekommen ſoll, nicht leerſtehen bleibt. Auch in Käfertal ſind Schulräume erforderlich. Sie werden geſchaffen durch Auf⸗ bau eines neuen Stockes aufs alte Schulhaus. Infolgedeſſen muß das Gebäude von Juli bis September geſchloſſen werden. Der Stadtrat denkt nicht daran, Lokale in Käfertal zu mieten. Er wird vielmehr während der 2 Monate die Klaſſen im Schulhaus Wohlgelegen unterbringen. Die Kinder werden möglichſt durch die Straßenbahn von und zur Schule befördert werden. Aber da es ſich um größere Kinder handelt und die Monate Juli bis Sep⸗ tember in den Sommer fallen, ſo können die Kinder den Weg auch hin und wieder zu Fuß zurücklegen. Was das neue.⸗ Schulhaus anbelangt, ſo wird man kaum in der Lage ſein, zuf den Platz zu verzichten. Die Kirchengemeinde will, daß das neue Gebäude architektoniſch ſo ausgeſtaltet wird, daß es das Pendant zum Schiff der Konkordienkirche bildet. Das Hochbau⸗ amt wird das Projekt in dieſen Tagen dem evangeliſchen Kirchen⸗ gemeinderat zuſtellen. Dem Wunſche des Stv. Himmele nach Schuſgärten bei den Schulhäuſern iſt verſchiedentlich ſchon Rech⸗ mꝗâialnung getragen worden. Der Zeichenunterricht in der BVolksſchule hat eine höhere Bedeutung, als der Sto. Anſelm an⸗ nimmt. Er hat nicht auf einen beſtimmten Beruf vorzubereiten, ſondern den Zweck, die Kinder ſehen zu lernen. Das hat je⸗ der Menſch nötig. Das iſt etwas, was nicht allein der praktiſchen Ausbildung der Kinder zugute kommt, ſondern ihrer intellektuellen Ausbildung. Der Zeichenunterricht hat für alle Kinder eine große Bedeutung. Wir ſollten froh ſein, daß auf den Zeichen⸗ uunterricht ſo großes Gewicht gelegt wird. Der Bürgerausſchuß hat voriges Jahr einſtimmig den Be⸗ ſchluß gefaßt, allen Kindern, deren Eltern darum nachſuchen, ohne Nachprüfung freie Lernmittel zu gewähren. Der Stadtrat iſt dieſer Reſolution nicht beigetreten. Doch hat er beſchloſſen, beſtimmte Grundſätze zutreffen. Für das Schuljahr, das Oſtern beginnt, haben 11189 Kinder um freie Lehrmittel nachgeſucht. 10246 ſind von der Hauskonferenz genehmigt worden. Voriges Jaohr waren es 8448, Es haben alſo dieſes Jahr 2000 Kinder mehr die Lernmittel bewilligt bekommen. Dazu kommen noch die Kinder, die Oſtern in die Schule eintreten. Das ſind auch noch 2800. von denen annähernd die Hälfte die Lehrmittel bewilligt be⸗ kommen. Voriges Jahr waren für den Zweck 35000 Mk. in das Budget eingeſtellt. Die Summe wurde um 10000 Mark über⸗ chritten. In dieſem Jahre werden auch die 45000 Mk. nicht aus⸗ ſchen. Auch dieſe Summe wird um 10000 Mk. überſchritten verden. Sie ſehen alſo, daß wir recht liberal geweſen ſind und aß mehr Kinder die freien Schulmittel bekommen, als in irgend iner anderen Stadt, mit Ausnahme von Mainz und Pforzheim. Nach meinen Erfahrungen iſt es nicht richtig, daß die Gewährung reier Lernmittel anderwärts Fortſchritte macht. Ich bin im Gegenteil der Meinung, daß man zurückhaltender wird. Ich halte es auch fütr kein Unglück, denn es iſt mehr eine prinzipielle, Uls eine praktiſche Forderung. Ueber den 7 Uhr⸗Schulan⸗ ing geben die Meinungen ſehr weit auseinander. Aber gerade ie Vorteile auseinandergehen, hat die Schulkommiſſion be⸗ ſen, für nächſtes Jahr die Maßregel noch nicht in Vollzug zi ſezen, ſondern eine genaue Umfrage zu veranftalten. Da für die Schulausflüge keine 1000 Mk. mehr disponibel ſind, bat der Stadtrat beſchloſſen, die Summe in die Poſition„Ver⸗ ſchiedenes“ einzureihen. Das Schulſyſtem iſt eine außerordentlich wichtige Frage⸗ ber es will mir ſcheinen, daß die Wichtigkeit in gewiſſem Sinne Aberſchätzt wird. Die wichtigſte Frage iſt der Lehrer. Der wahrhaft tüchtige, ideal geſinnte Lehrer iſt derjenige, von dem gentlich das Wohl der Schüler abhängt. Wir haben aber Ansſchließlich ideale Lehrer nicht. Und wenn auch die Mann⸗ heimer Lehrerſchaft außerordentlich tüchtig iſt, ſo beſteht ſie doch bei 6700 Köpfen aus verſchiedenartigen Elementen. Das Weſen des Mannheimer Schulſyſtems beſteht in der Differenzierung. Hilfskaſſen beſtehen überall und werden überall als notwendig angeſehen. Sie haben Breſche geſchlagen in das Syſtem der einheitlichen Vollsſchule. Unſer Stadtſchulrat hat eine weit⸗ „ fand. Man bat das Syſtem der Differenzierung auch nicht ſo ein⸗ geführt, wie es urprünglich beabſichtigt war. ſondern in be⸗ ſchrönktem Sinne. Ueber die Förder⸗ und Abſchlußklaſſen iſt das Wort noch nicht geſprochen. Das kann nur eine ſehr lange auernde Erfahrung entſcheiden. Ich bin überzeugt, daß die Dif⸗ ſevenzierung nicht aufgegeben wird. Ueber die Art und Weiſe wird man ſprechen können, ob es ſo geſchehen muß oder ſo, ob die Abſchlußklaſſen wichtig ſind oder nicht. Man hat ja auch die Bildung der Normalklaſſen wieder aufgeben müſſen, weil das Schülermaterial ſich nicht als geeignet erwies und hat dazu über⸗ 0 müſſen, den Lehrplan für die Förderklaſſen zu beſchränken. allen Punkten ſtimme ich perlönlich mit dem Herrn Stadt⸗ ——————8— ̃————ñ— Der der Beſedurng der Neſidenz durch die franzöſtſche Revo. ſernte die Gemälde und ein franzöſiſcher Hemdler gerſchnitt das Altarwerk des Rubens, um es beſſer befördern zu können. Doch e das ſchon gerſchnittene Werk noch feſtgehalten; die Drei⸗ dit und der unterſte Teil mit den Bildniſſen des Hergzogs neengo, ſeiner Gemahlin und ſeiner Eltern befindet ſich noch Eute in Mantua. Andere Teile waren verſchollen. Die Söhne 5 Töchter des Herzogs, ſein Windſpiel und ein Soldat, dem beus ſeine eigenen Züge geliehen haben ſoll, waren hier dar⸗ Das Bildnis des einen Prinzen iſt nun wieder auf⸗ Wie die Architektur⸗ und Figurenſtücke im Hintergrunde en, gehört es zu den Mantuaner Altarbilde. Abolf Pauls Komödie„Die Teufelskirche“ faand bei der Erſt⸗ ung am Breslauer Schauſpielhaus einen ſtarken und ehr⸗ Erfolg. Der Autor mußte oft vor dem Publikum erſcheinen. Bpdeuſtjerne Biörnſons und Leo Tolſtois Befinden hat ſich en Meldungen zufolge verſchlimmert. Bei Björnſon haben Lähmungserſcheinungen in bedenklicher Weiſe verſtärkt. iſt ernſilich an einen Sehnenentzündung erkrankt. **** Konzert Philipp. ig mit dem Konzert des Vereins für Kaſſiſche Kirchen⸗ Fertierte im Kaſinoſaale der Virloncelliſt Fritz Phi⸗ hieſigen Hoftheater unter Mitwirkung von Frau Hof⸗ 5 und des Herrn Voiſin, der in letzter Herr Philipp iſt ing eingeſprungen war. Technik, die namentlich in daß freie Lernmittel gewährt werden ſollen, wenn bei den Kindern ergehende Differenzierung beantragt, die damals viel Gegner ſuttonsarmdee wurde die Kirche als Heuſchuppen benutzt; man ent⸗ ntentes von muſikaliſchem nige unedle Töne General⸗Anzeiger(Mittagplatt.) Mannheltm, 18. März⸗ ſchulrat nicht überein. Ich bin beſonders ein Gegner der ſogen. Differenzierung nach oben, der Ausgeſtaltung von Klaſſen für beſonders begabte Schüler. Ich bin auch ein Gegner der fremd⸗ ſprachlichen Klaſſen, weil ich der Meinung bin, daß die fremden Sprachen nicht in die Volksſchule gehören, auch in die Bürger⸗ ſchule nicht, ſolange für den deutſchen Sprachunterricht noch ſo viel zu tun übrig bleibt. Ich überlaſſe aber gern das Urteil der Entſcheidung der Praxis. Mit der Zeit wird man auch durch eine unparteiiſche Perſönlichkeit prüfen laſſen, was die Mann⸗ heimer Volksſchule gegenüber der Karlsruhe leiſtet. Im ganzen kann ich ſagen, daß ſich das Prinzip der Differenzierung meiner Anſicht nach im Allgemeinen bewährt hat. Was die Hamburger Angriffe betrifft, ſo möchte ich darauf aufmerkſam machen, daß es ſich eigentlich nicht um ein Gutachten der Hamburger Herren handelt, ſondern um ein Referat, das in einer Verſammlung er⸗ ſtattet wurde. Im Ganzen hat man den Eindruck, daß die Ham⸗ burger Herren in gewiſſem Sinne mit vorgefaßter Meinung hier⸗ her gekommen ſind. Ein Mehraufwand von—6 Millionen läßt ſich ſchon um deswillen nicht herausrechnen, weil es ſich um ein⸗ malige Ausgaben handelt. Ich komme wieder auf das zurück, was ich ſchon geſagt habe: Die Seele der Schule bleibt der Lehrer. Wenn die Mannheimer Volksſchule die guten Reſultate erzielt hat, ſo iſt dies zumteil der Schulorganiſation und dem guten Syſtem zu danken. Jedenfalls hat aber auch die hingebende Ar⸗ beit der Lehrer und die zielbewußte Tätigkeit des Schulleiters das Seine dazu beigetragen. Mögen Schulleiter und Lehrer auch in Zukunft mit allen Kräften zum Heil und Segen der Schule wirken. Die Stadtverwaltung wird nicht anſtehen, die Schule ebenfalls mit allen Kräften zu fördern.(Beifall.) Stv. Geck freut ſich, daß durch ſeine Anregung die Schul⸗ debatte ſo erſchöpfend geworden iſt. Mit dem ausſchließlichen Lob ſei einer Sache nicht gedient. Hoffentlich werde der Gewinn der Debatte ſein, daß auch einmal die Gegner des Mannheimer Schulſuſtems in der Lokalpreſſe zu Wort kämen. Seine Aeuße⸗ rungen ſeien nur auf das Gutachten des Züricher Stadtſchulrates zurückzuführen, um das Dr. Sickinger nicht herumkomme. Wenn man das Gutachten leſe, finde man eine Reihe von Dingen, die zu beachten ſeien. Daß die Schulfrage im weſentlichen eine Lehrerfrage ſei, ſei richtig. Er gehe weiter und ſage, daß die Schulfrage eine Finanzfrage ſei. Das Lehrermaterial werde umſo beſſer werden, je mehr man für die Lehrer ausgebe. In dieſer Beziehung habe ſeine Fraktion genug getan. Oberbürgermeiſter Martin iſt der Meinung, daß die An⸗ regung des Stp. Geck eine außerordentlich wertvolle war, nicht nur weil ſie den Ausgangspunkt für die Debatte gebildet hat, ſon⸗ dern weil ſie auch fernerhin nicht von der Tagesordnung ver⸗ ſchwinden darf und den Gegenſtand eingehender Erwägungen und Prüfungen bilden muß. Ich bin auch nicht der Meinung der⸗ jenigen Herren, die über die Hamburger Kritik etwas leicht hin⸗ weggegangen ſind. Herr Geck hat Zürich angeführt. Ich könnte noch weitere Fälle anführen, in denen die Kritik des Mannheimer Schulſyſtems eine ungünſtige war, ſo den Leipziger Lehrerverein, der das Mannheimer Syſtem als eine Gefahr bezeichnete. Ich möchte aber nicht unterlaſſen, ausdrücklich zu konſtatieren, daß ich das Mannheimer Schulſyſtem für einen ganz bedeutenden Fortſchritt gegenüber dem früheren Zuſtand anſehe. Aber ich halte es nicht für„der Weisheit letzten Schluß“. Auch für das deutſche Schulweſen muß der Grundſatz gelten: Alles muß weiter boranſchreiten. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, iſt gerade jetzt die deutſche Volksſchuſe im Begriff, einen weiteren gewaltigen Schritt vorwärts zu einer neuen Art Entwicklung zu machen. Wenn wir das Mannheimer Syſtem ausgeführt haben, ſo haben wir nach meinem Dafürhalten einen wichtigen Bauſtein zur Wei⸗ terentwicklung der Schule beigetragen, denn wir haben dadurch eine große Menge von Erfahrungen geſammelt. Man wird da⸗ durch zu der Erkenntnis gekommen ſein, was vielleicht da und dort verbeſſerungsbedürftig iſt und wird vielleicht ſogar in dem einen oder andern Punkt zu der Erkenntnis kommen, daß doch vielleicht nicht in allen Punkten das, was wir heute haben, ſchon eine Oß⸗ ſung des Problems iſt. Aber ſchon dieſe Erkenntnis iſt ein außerordentlicher Vorteil und ſo bleibt die Einführung dieſes Syſtems ein großes Verdienſt. Ich möchte mir vorbehalten, wenn die weitere Entwicklung der Frage dazu drängen ſollte, mich noch eingehend zu äußern in den zuſtändigen Kollegien. Ich nehme an, daß ſich die Schulkommiſſion ihrerſeits mit dieſer Frage noch zu beſchäfbligen haben wird. Ich wiederhole: Das Mannheimer Syſtem iſt eine überaus wertvolle Etappe in der Weiterentwicklung der deutſchen Volks⸗ ſchule In dieſem Sinne kann ich Alles unterſchreiben, was Herr Bürgermeiſter v. Hollander zum Lobe unſerer Volksſchule geſagt hat. Stb. Lebi bedauert lebhaft, daß der Stadtrat den einſtim⸗ migen Beſchluß bezgl. der Lernmittelfreiheit nicht ausgeführt hat. Mit der jetzigen Löſung ſei die Frage nicht erledigt. Man werde den Antrag immer wieder bringen, bis es ſo gehe, wie mit dem Schularzt. zufüchren. Vach's prächtige Air aus der Dedur Suite wurde mit ſchöner Kantilene und geſchmackvollem Vortrag wiedergegeben. Von den Volaldarbietungen hörte ich von Frau Hofopernſänger Bah⸗ ling Hewe's„Niemand hat's geſehen“ und ein Straus'ſches Walzerlied, die ſie beide mit prächtigem Vortragstalent zur Gel⸗ tung brachte. Rein ſtimmlich betrachtet, wären allerdings noch einige Schärfen der Tonbildung abzuſchleiſen. Beide Künſtler und, wie ich höre, auch Herr Voiſin fanden für ihre Darbietungen den wohlverdienten Beifall der Antveſenden. Die Begleitungen am Flügel wurden von den Herren Hautz und Hirſchler an⸗ erkennenswert durchgeführt. ck. .* A. Konzert des Vereins für klaſſiſche Kirchenmu ſik. In der Konkordienkirche gab der unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Alfred Wernicke ſtehende Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik geſtern abend ſein diesjähriges Winterkonzert und hatte ſich zur Mitwirkung Fräulein Berty Kofler und Konzert⸗ meiſter Richard Heſſe vom hieſigen Hoftheater, ſowie Herrn Uni⸗ verſitätsmuſikaſſiſtenten und Orgelbaukommiſſär Hermann P̃o p⸗ pen aus Heidelberg geſichert. Das Programm war reichhaltig und bekundete in ſeiner Auswahl und Gegenüberſtellung einen guten Geſchmack, und die muſikaliſche Durchführung bewies, daß fleißige Vorarbeit getan worden war. Herr Hermann Poppen eröffnete den Abend mit J. S. Bach's großer Paſſacaglia in C⸗moll, die, ein Muſter ihrer Gattung, das vom Baß intonierte Thema in höchſt kunſtvoller Weiſe ver⸗ arbeitet. Dasſelbe erſcheint im Verlaufe des Stückes bald in der Mittel⸗, bald in der Oberſtimme in Originalgeſtalt und Umſchrei⸗ bung. Herr Poppen, deſſen Kunſt ſchon des öfteren an dieſer Sbelle eingehende Würdigung fand, holte aus dem techniſch etwas + Stv. v. Sickinger: Der Züricher Schulvorſtand iſt eint durchaus ſachverſtändige Perſönlichkeit. Aber ich kann Herrn Geck auch mitteilen, daß ich Stellung genommen habe zu dieſen Einwendungen. Ich bin gerne bereit, das Material zur Ver. fügung zu ſtellen. Ich ſtimme gern der Anſicht bei, daß der Lehrer die Hauptſache iſt. Aber nicht in dem umfaſſenden Maße, wie Herr Bürgermeiſter v. Hollander es meint, denn dem Lehrer ſtnd durch die Natur Grenzen gezogen. Die Stadt⸗ verwaltung iſt bemüht, zu ihrem Teile zur Weiterausbildung der Lehrer beizutragen, indem er Kurſe eingerichtet hat. Auch ich erachte die jetzige Schulform nicht als abſchließend. Es iſt der erſte Verſuch in Anlehnung an die hieſigen Verhältniſſe. An dem Prinzip muß man feſthalten. Auch ich bin der Meinung, raß man die Frage weiter prüft und beſtrebt iſt, ſie weiter zu führen. Damit iſt die Debatte geſchloſſen. Die Reſolution wegen Bewilligung der 15000 Mark als Reinigungsaverſum für die Schuldiener wird mit großer Mehrheit angenom⸗ men. Die Mittelſchuldebatte. Bei Poſition„Mittelſchulen“ konſtatiert der Stv. Drös mit großer Freude, daß ein großer Teil der vorjährigen Wünſche erfüllt worden iſt. Trotzdem habe er noch einige Wünſche. In der Oberrealſchule fehle das Lokal für Vor⸗ nahme von naturwiſſenſchaftlichen Experimenten. Der Platz würde frei werden, wenn die Räume der Mädchenabteilung ge⸗ räumt würden. Von den Geldern, die von den Schülern für den Handfertigkeitsunterricht entrichtet werden, müßten Lehr⸗ kräfte und Material bezahlt werden. Er bitte wiederholt, bedürf⸗ tigen Schülern Dispens zu erteilen. Das von Herrn Geh. Kom⸗ merzienrat Reiß geſtiftete Fernrohr ſollte auf der Plattform der neuen Höheren Mädchenſchule aufgeſtellt werden. Bürgermeiſter v. Hollander glaubt, daß die vom Vor⸗ redner geäußerten Wünſche erfüllt werden können. Die Frage der Ermäßigung des Schulgeldes für den Handfertigkeitsunter⸗ richt iſt im Laufe. Wenn Herr Geh. Kommerzienrat Reiß ſeine Einwilligung gebe, ſtehe der angeregten Unterbringung des Fern⸗ rohrs nichts im Wege. Stv. Lepi ſtellt feſt, daß der Aufwand pro Kopf des Mittel⸗ ſchülers bedeutend größer iſt, als beim Volksſchüker. Redner be⸗ mängelt den fortwährenden Lehrerwechſel an der Höheren Mäd⸗ chenſchule. Eine Schule könne nicht gedeihen, wenn ſie wie die Höhere Mädchenſchule behandelt würde. Die jungen Mädchen trieben mit den jungen Aſpiranten Unſinn. Als in einer Klaſſe ein Gedicht von Kliencron geleſen worden ſei und der Lehrer eine Schülerin aufgefordert habe, ihre Gefühle zu äußern, die ſie bei dem Gedicht empfunden habe, ſei die Antwort erfolgt, das habe ſie nicht nötig. Die Stadtverwaltung ſollte einmal nach dem Rechten ſehen.(Der Vorſitzende ruft: Wird geſchehen.) Oberbürgermeiſter Martin gibt zu, daß der Aufwand pro Kopf des Mittelſchülers 147,46 Mk., derjenige pro Volksſchüler 119,18 Mk. beträgt. Man ſtehe damit an der Spitze aller Volks⸗ ſchulen in Baden und an zweitletzter Stelle bei den Mittelſchulen. Stadtbaurat Perrey glaubt, daß ſich das Fernrohr der Oberrealſchule in der gewünſchten Weife unterbringen laſſe. Der Terrazzoboden in der Höheren Mädchenſchule ſei ſo glatt, weil das Wachs vom Linoleumboden der Gänge und Schulſäle mit den Schuhen fortgetragen werde. Aenderung werde getroffen Auch die Lüftungsanlage in der Schule werde verbeſſert. Daß Zug entſtehe, rühre auch daher, daß die Fenſter nicht richtig ge⸗ ſchloſſen werden. Sein Appell gehe dahin, daß das Oeffnen und Schließen der Fenſter von den Lehrern beſorgt werde. Stv. Reinmuth: Ich hatte nicht vor zu ſprechen. Allein die Ausführungen der Herren Levi und Perrey veranlaſſen mich dazu. Daß die Schäler mit den Lehrern Schindluder treiben, iſt denn doch etwas zu ſtark ausgedrückt. Die Lehrer ſind Manns genug. um ſolchen Ausſchreitungen der Schülern entgegenzutre⸗ ten. Schindluder laſſen die Lehrer auf keinen Fall mit ſich trei⸗ ben und ich muß dieſen Ausdruck mit aller Energie zurückweiſen. Was die Lüftung und Heizung anbelangt, ſo ſind die Klagen nur berechtigt. Wenn man ein Blatt Papier an die Lüftung hält, ſo bpleibt dieſes kleben, ſo ſtark iſt der Luftzug. Der Terazzoboden könnte der Siadt noch einmal vecht teuer zu ſtehen kommen. Man kann auf dieſem Boden nicht gehen, ſondern man muß ſchleifen. Ja, es iſt ſogar ſchon vorgekommen, daß Deute geſtürzt ſind und iſt es nur zu verwundern, daß bisher noch keine Klage gegen die Stadt angeſtrengt wurde. Ich möchte den verehrl. Stadtrat bitten,wenigſtens einen Teppich auf den Gang legen zu laſſen. Stürzt jemand, ſo iſt die Stadt für den Unfall haftpflich⸗ tig. Was die Ausführungen des Stp. Levi anbelangt, ſo ſind 10 Profeſſoren und 8 Praktikanten an der Schule tätig. Ich habe ſchon vor zwei Jahren angeregt, das Lehrperſonal zu vepmehren. Es wurde mir damals von dem f Oberbürgermeiſter Dr. Beck er⸗ widert, daß nicht die Stadt daran ſchuld ſei, ſondern die Behörde. Der Stadtrat ſollte nun Remedur ſchaffen und dafür ſovgen, daß mehr Profeſſoren angeſtellt werden. Sie dürfen, was ein Mäd⸗ chen zu Hauſe erzählt, nicht alles glanben und für bare Münze nehmen. Fragen Sie die Lehrerin, ſo erhalten Sie gleich die richtige Auskunft. Die Mädchen legen ſich die Sache zupecht und ——x;—..—...—— Thema der Paſſacaglia hob ſich ſtets plaſtiſch aus den kontrapunk⸗ tiſchen Umrankungen ab und die Recziſtrierung war reich an ſinn⸗ gemäßen, geſchmackvollen Abſtufungen. Daß Herr Poppen. der ſeine Studien bei Generalmuſik⸗ direktor Dr. Wolfrum abſolvierte, über eine vorzügliche Manual⸗ und Pedaltechnik verfügt, haben wir bei früheren Anläſſen her⸗ vorgehoben. Der gemiſchte Chor trat dreimal in Aktion. Weit⸗ aus die ſchwierigſte Aufgabe hatte er ſich mit„drei Pfalmenlieder“ zu Bach'ſchen Tonſtücken, im gemiſchten-Capella-Chorſatz von Peter Cornelius, geſtellt. In der Wiedergabe blieben in Hinſicht auf Reinheit und Klarheit der Figuren, Ausgeglichenheit und Ausdruck noch einige Wünſche offen. Am beſten gefiel mir der Chor„Jeruſalem“, der allerdings auch die einfachſte Struktur aufweiſt. Weſentlich tiefere Eindrücke hinterließ die Wiedergabe des volkstümlich gehaltenen„Ein himmliſch Wiegenlied“ von C. Reichel, in welchem das hochgelegene Sopranſolo von einem Ber⸗ einsmitglied recht beifallswürdig geſungen wurde.„Das große Hallelujah“ beſitzt nicht allzuviel von dem Zauber der Schubert⸗ ſchen Muſe, wurde aber vom Frauenchor(mit Begleitung des Streichorcheſters in anerkennenswerter Weiſe durchgeführt. Fräu⸗ lein Kofler ſang Bruckner's„Ave Maria“ und eine Kompo⸗ ſition des Vereinsdirigenten, die ich, nebſt einigen anderen Num⸗ mern, wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht mehr hören konnte, mit gutem Ausdruck und echt muſikaliſchem Empfinden; und Herr Heſſe entfaltete in Stücken von Bach und Tartini eine ſaubere, warme Kantilene. Herr Poppen führte die Beglei⸗ tungen an der Orgel in feinfühliger, gewandter Weiſe durch. Das Konzert hatte ſich eines regen Beſuches zu erfreuen. ck. — — d. Seide. wenn ſie zu Hauſe ſind, glauben ſie es. Wenn je etwas vorkommen ſollte, ſo ſchlagen Sie den Inſtanzenweg ein. Ich muß meine zu ſchulden kommen ließ. Stv. Rud. Kramer: Ich kann die Klagen, die Stv. Levi vorgebracht, Wort für Wort unterſchreiben. Mich können auch die Ausführungen des Herr Perrey nicht widerlegen. Ich gehöre auch zu denen, die, ſo eine Klage hören, ſie nicht ſofort für bare Münze nehmen. Ich habe mich perſönlich überzeugt. Es iſt wirklich ſo, wie ausgeführt wurde. Diejenigen Schüler, die über der Lüftung ſitzen, müſſen an ihrer Geſundheit Schaden nehmen. Ich habe geſehen, wie Lehrer und Schüler die Lüftung ver⸗ ſtopften. um einigermaßen den Unterricht zu erteilen. Was Sto. Levi ausführte, iſt Wort für Wort richtig. Warum ich mich zum 1 Wort meldete, iſt der Umſtand, daß der Handfertigkeitsunterricht am Realgymnaſium noch nicht eingeführt wurde. Es iſt dies die einzige Anſtalt, in der dieſer Unterricht noch nicht eingeführt iſt. Obwohl der Unterricht vorgeſehen war, ſo iſt er doch teieder fallen gelaſſen. Redner erſucht dann um Angabe der Gründe, warum dies geſchehen. Oberbürgermeiſter Martin: Jahr aufgenommen. Stv. LVevi: Ich nehme an, daß die Schüler der Höheren Töchterſchule ſich nicht auf Bahnen der Lüge bewegen. Im übri⸗ gen halte ich meine Ausführungen aufrecht. Oberbürgermeiſter Martin: Die Beſchwerden werden einer eingehenden Prüfung unterzogen. Ich ſehe aus den Ausführun⸗ gen der verſchiedenen Redner, daß ſich die heutige Generation gegen die frühere, der auch ich angehörte, nicht gebeſſert hat. (Heiterkeit.] Oberbürgermeiſter Martin erklärt gerne in der Beratung weiterfahren möchte„da es gerade ſy ſtill ſei“, um.20 Uhr die Sitzung für beendet. Weiterberatung heute nachmittag 3 Uhr bei Poſttion 30„Auf Geſundheits⸗ pflege“. Die Sache wird nächſtes hierauf, obwohl er ** Stp. Eichel führte bei Poſ. 26b„Auf Wege(Straßen), Plätze, Straßenkanäle u. dergl.“ folgendes aus: Auch ich möchte auf den ſchlechten Zuſtand der Neckarauerſtraße hinweiſen. Die⸗ ſelbe koſtet eine Unmenge Geld zur Unterhaltung. Ich möchte den Stadtrat bitten, dieſe Straße endlich einmal pflaſtern zu laſſen. Man wundert ſich, daß dieſelbe noch nicht bebaut iſt. Stp. Süß hat in der letzten Sitzung geſagt, die Spekulanten ſeien Schuld, das Gelände hätte früher 2 M. gekoſtet, heute verlange man 10 Mark für den Quadratmeter. Nicht 10 Mark, ſondern für 20 M. wird heute verkauft. Je länger das Gelände liegt, je teurer wird es. Ich bin der Anſicht, daß mehr der ſchlechte Zuſtand der Straße daran ſchuld iſt, ſonſt wäre dieſelbe ſchon längſt bebaut. Weiter möchte ich darauf hinweiſen, daß vom Bürgerausſchuß ſchon lange die Mittel zur Herſtellung mehrerer Straßen im Stadtteil Neckarau genehmigt worden ſind, aber bis heute iſt mit der Ausführung bei folgenden Straßen noch 4 nicht begonnen worden: Wörth⸗, Schmiede⸗, Blumen⸗, Werder⸗ und Belfortſtraße; letztere ſind in einem jammervollen Zu⸗ ſtande. Ich möchte den verehrl. Stadtrat um ein ſchnelleres Tempo im Ausbau der Straßen bitten. Weiter möchte ich noch bemerken, daß das Begießen der Straßen ſehr mangelhaft aus⸗ geführt wird, ſo daß die Bewohner des Stadtteils ſehr unter dem Staub zu leiden haben. Man hat ſeinerzeit auf Veranlaſſung des Herrn Oberbürgermeiſters eine Verſammlung im Stadtteil Neckarau einberufen, um über die einzelnen Paragraphen der neuen Straßenpolizeiordnung zu beraten. Bei der Abſtimmung waren alle Anweſende für die Einführung der neuen Straßen⸗ pplizeiordnung. Es wäre wünſchenswert, heute zu hören, weshalb ordnung für den Stadtteil Neckarau iſt. Die ſtädtiſche Pudgetberatung. IIXR 3 der Stadtrat gegen die Einführung der neuen Straßenpolizei⸗ durch Erörterungen von Schulfragen ausgefüllt. Zunächſt fand eine faſt dreiſtündige Debatte über die Volksſchulen ſtatt, die ſich in der Hauptſache darum drehte, ob das Sickingerſche Schulſyſtem richtig iſt und ſich bewährt hat oder ob die Bedenken, die in der letzten Zeit von manchen Seiten, namentlich von Hamburg aus, geäußert worden ſind, eine Berechtigung haben. Sicher war es ſehr zu begrüßen, daß dieſe äußerſt wichtige Angelegenheit aufgerollt wurde, um die Möglichkeit der Erörterung des Für und Wider zu geben. Nichts in der Welt iſt ſo vorzüglich, daß es nicht auch Schattenſeiten hätte. Dies gilt natürlich auch von dem Sickingerſchen Schulſyſtem. Verſetzt man ſich im Geiſbe zurück in die Zeit, in der Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger mit ſeinen aufſehenerregenden Vorſchlägen zur Reform des Volksſchulweſens hervortrat, ſo taucht auch die Erinnerung auf an erhebliche Zweifel, die damals von kompetenten Seiten gegen die geplanten Neuerungen geltend gemacht wurden. Die Einführung des neuen Syſtems in Mannheim ging nicht ſo glatt vor ſich; Widerſtände waren zu über⸗ winden, die nicht immer nur auf vorgefaßten Meinungen oder rückſtändigen Anſchauungen beruhten, ſondern in der Mehrzahl einer ehrlichen Ueberzeugung entſprangen. Der ſtarken Perſönlichkeit des Herrn Dr. Sickinger iſt es ge⸗ kungen, alle Einwendungen erfolgreich zu widerlegen, die Widerſtände zu brechen und auf der ganzen Linie den Sieg über die Gegner ſeines Syſtems zu erringen. Inzwiſchen ſind zwar mehrere Jahre verfloſſen, der Zeitraum iſt jedoch zu kurz, um ein abſchließendes Urteil fällen zu können. Auf dem Gebiete des Erziehungsweſens reifen die Früchte lang⸗ ſam, vielleicht nur von Generation zu Generation. Aber ſo viel kann heute ſchon konſtatiert werden, daß unſer Schul⸗ weſen ſich, nach den Eindrücken, die man empfängt, in einem aufblühenden Zuſtand befindet. Selbſt wenn die Zukunft kine Verſtärkung der ſich jetzt wieder hervorwagenden Be⸗ denken gegen das Sickingerſche Syſtem bringen ſollte, ſteht heute ſchon feſt, daß Mannheim ſtolz ſein kann auf den fühnen Wagemut, den es mit dem Bruch des alten, überlebten Schulſyſtems und der Einführung der Verwirklichung der gerſchen en bewieſen hat. Und hier liegt auch das Kollegen in Schutz nehmen, denn ich weiß keinen, der ſich etwas doppelt not; ſie wirken erfriſchend und befreiend. Schon anfangs dieſes Jahres wurde bei der Beratung über beſchweren, dß ihm das Wort abgeſchnitten worden fei.... Abg. Seueral⸗Aunzeiger.(Mittagblatt.) drängenden Schulleiters. Herr Oberbürgermeiſter Martin hat wohl das Richtige getroffen, wenn er ſeiner Auffaſſung dahin Ausdruck gab, daß das Sickingerſche Syſtem zwar keine Löſung des Problems, aber einen großen Fortſchritt auf dem Wege zu ihr, eine wertvolle Etappe in der Weiterentwicklung des ganzen Volksſchulweſens bedeute. Ob es in einer ſolchen Zeit des Werdens empfehlenswert iſt, mit peinlicher Gewiſſenhaftigkeit alle hie oder da auf⸗ tauchenden Zweifel, deren Berichtigung man nicht zu prüfen vermag, in die breite Oeffentlichkeit zu werfen, er⸗ ſcheint uns ſehr fraglich. Wir haben den Eindruck, daß die gegen das Sickingerſche Syſtem geäußerten Bedenken weniger auf pädagogiſchem, ſondern mehr auf finanziellem Gebiete liegen. Die finanzielle Seite hat aber in den für die Zu⸗ kunft unſeres Volkes äußerſt wichtigen Erziehungsfragen nur eine untergeordnete Rolle zu ſpielen. Iſt der in Mann⸗ heim eingeſchlagene Weg vom pädagogiſchen Standpunkte aus richtig und empfiehlt es ſich, auf ihm weiter zu ſchreiten, dann muß es geſchehen, unbeirrt darum, ob hierdurch der Stadt höhere Laſten auferlegt werden oder nicht. Ein tüchtiger Schulſack iſt das Beſte, was man der heranwachſenden Gene⸗ ration für den auch ihrer harrenden Exiſtenzkampf, der viel⸗ leicht noch heftiger iſt wie der unſrige, geben kann. Hier darf man nicht ſparen, ſonſt verübt man ſchweres, nie wieder gut zu machendes Unrecht. Mannheim kann froh ſein, einen ſo hervorragenden Mann an der Spitze ſeines Schulweſens zu haben, einen Mann, deſſen Blick nicht nur die Gegenwart durchdringt, ſondern ſich auch auf die Zukunft richtet, der feſten Rückgrats, unbeirrt um die von rechts oder links, von oben oder unten kommenden Angriffe die Straße zieht, die nach ſeiner Meinung die richtige iſt. Solche Perſönlichkeiten ſind in der heutigen Zeit mit ihrem abſtoßenden Servilismus Was ſonſt in der Debatte über die Volksſchule vorgebracht wurde, war unbedeutender gegenüber der gewaltigen Prin⸗ zipienfrage völlig verſchwindender Kleinkram. Nur unſerem Befremden möchten wir Ausdruck geben über die geäußerte Anſicht, daß in der Mannheimer Volksſchule auf den Zeichen⸗ unterricht zu viel Zeit verwendet werde. Eine ſolche Aeuße⸗ rung iſt in der heutigen Zeit, in der faſt jedes Handwerk von künſtleriſchem Geiſte durchdrungen ſein muß, wenn es exiſtenzberechtigt ſein will, unverſtändlich. An die Volksſchuldebatte ſchloß ſich eine etwa einſtündige Diskuſſion über unſere Mittelſchulen, in der verſchiedene Wünſche ſchulfachlicher Natur geäußert wurden, die leicht zu erfüllen ſind. Beſondere Beachtung verdient noch der Hin⸗ weis des Herrn Stv. Levi auf den ſtarken Lehrerwechſel an der höheren Töchterſchule. Hier ſcheint nach den uns ge⸗ wordenen Informationen tatſächlich manches nicht zu ſtimmen. Letzte Nachrichten und Celegramme. 5 dDie Loge in Griechenladß. Athen, 18. März. Wie Nachrichten aus Teſſalien be⸗ ſagen, herrſcht überall Ordnung. Eine in Karditſa abgehaltene Verſammlung iſt vollſtändig ruhig verlaufen und nur aus Gründen der Vorſicht waren die Garniſonen in Teſſalien verſtärkt. Die Regierung beſteht auf der bom Miniſterpräſidenten in der Kammer ausgeſprochenen Anſichten, daß die obligatoriſche Enteignung des Grundbeſitzes in Teſſalien unmöglich ſei, da ſie den internationalen Verträgen zuwiderlaufe. Der Deputierte Karniskakis, der ſich nach Teſſalien begeben hat, um den Verſammlungen der Land⸗ leute beizuwohnen, empfahl ihnen, ſich ſtreng in den Grenzen des Geſetzes zu halten. Nähere Ratſchläge würden den Landleuten von ihren Delegierten, die nach Athen gekommen ſind, um über agrariſche Fragen mit der Regierung und den Leitern der Par⸗ teien zu erörtern, telegraphiſch übermittelt. Verliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Lebendig eingeſargt. Berkin, 18. März. In Cadix(Spanien) hat ſich geſtern ein furchtbarer Fall ereignet. Ein ſechsjähriges Mädchen hatte die Beſinnung verloren und der herbeigerufene Arzt erklärte, das Kind ſei tot. Das kleine Mädchen wurde eingeſargt und der Sarg in die Friedhofskapelle geſchafft. Als der Portier des Friedhofes geſtern morgen in die Kapelle kam, gewahrte er, daß der Sarg offen ſtand und das Kind noch lebend daneben lag. Die Eltern wurden ſofort benachrichtigt. Als ſie jedoch kamen, war das Kind bereits tot. Die Kleine hat offenbar in der Nacht den Sarg unter ungeheuren Anſtrengungen aufgebracht und iſt dann dem Kräfte⸗ verluſt und der Aufregung exlegen. Vizepräſident Peter Spahn. [Berlin, 18. März. Mit Peter Spahn, dem erſten Vizepräſidenten des Reichstages, der geſtern durch ſeine unglaub⸗ liche Läſſigkeit indirekt die ſkandalößſen Vorgänge im Reichstag verſchuldete, geht die laberale Preſſe hart ins Gericht. Sehr ſcharf, aber auch zutreffend ſpricht ſich die„Voſſ. Ztg.“ aus, welche ſchreibt: Der Zentrumsabg. Spahn hat durch ſeine Geſchäftsfüh⸗ rung auf dem Präſidentenſtuhl bereits vielfach Anſtoß erregt. eine Zentrumsinterpellation lebhaft Klage geführt über die auf⸗ ffällige Bevorzugung von Zentrumsabgeordneten bei der Wort⸗ erteilung durch den Vizepräſidenten Spahn. Die Entrüſtung über die eigenartige Geſchäftsführung kam verſchärft zum Aus⸗ druck, als Abg. Spahn mitte Februar, wenige Tage ror dem Tode des Reichstagspräſidenten Graf Stolberg, bei der Beratung des Kaligeſetzes von allen Parteien nur je einem Mitgliede das Wort erteilte, vom Zentrum aber nicht weniger als drei Vertreter reden ließ. Dieſe Bevorzugung des Zentrums kam den Mitgliedern der anderen Fraktionen umſo ſtärker zum Bewußtſein, als damals ein Zentrumsabgeordneter die Keckheit beſaß, nach Annahme eines durch das Zentrum veranlaßten Schlußantrges ſich drüber zu treitbare Verdienſt unſeres energiſchen, vorwärts⸗] Spahn iſt ein hochſtehender Juriſt. Er war Reichsgerichtsrat und iſt heute Oberlandesgerichtspräſident. Ein Mann in ſolcher Stel. lung konnte nicht einen Augenblick im eweifel ſein, daß die den Abgg. Dr. Müller⸗Meiningen, Haußmann und Noske durch den Abg. v. Oldenburg ins Geſicht geſchleuderten ungeheuere Beſei⸗ digung, ſie hätten in perſönlichen Sachen einen Ehrenſtandpunkt überhaupt nicht, durch einen Ordnungsruf gefühnt werden mußte Nur darüber hätte Spahn im Zweifel ſein können, ob am geſichts der Schwere der Beleidigung ein einfacher Ordnungsruf eine ausreichende Sühne war. Die Beſtimmung in 60 der G ſchäftsordnung heißt: Im Falle grober Verletzung der Ordnung kam das Mitglied durch den Präſidenten von der Sitzung ausgeſchloſſen werden. Abg. Spahn aber begnügte ſich mit einer milden Rüg Er verſtand ſich erſt nach längerem Drängen zu der ſpöttiſchen merkung: Ich habe an ſich ja nichts dagegen, den Ordnungsruf zu ert len. Selbſt die eigenen Parteifreunde des verehrten Wächters der Parlamentsordnung verlangten einen Ordnungsruf. Da ganze Haus von der äußerſten Rechten bis zur Linken ließ Vize⸗ präſident Spahn im Stich; denn auch der Vorſitzende der konſer⸗ vativen Fraktion erklärte einen Ordnungsruf für die Ausführungen des Abg. v. Oldenburg für voll berechtigt. Darauf befand ſich Aßg Spahn auf dem Präſidentenſtuhl in blendis isolation. So wi geſtern iſt noch niemals durch einen Reichsdagspräſidenten Abgeordneter behandelt worden. Angeſichts der geſtrigen Vorgäng iſt die Frage berechtigt, ob Abg. Spahn ſeinen Ehrenplatz als V präſident noch weiter führen kann, ſelbſt wenn ihm dadurch das Zentrum und die Konſervativen nachträglich ein Vertrauensbotum ausſprechen ſollten.„ ee. Konſeruatiner Ratzenfſammer. Berlin, 18. März. Der Katzenjammer, über di und Weiſe, wie vorgeſtern die Wahlreform zuſtande gekomme iſt, hat ſich bereits bei einem Teil der Konſervativen in rech bedenklicher Stärke eingeſtellt. Es ſind ihnen in dieſe Zeit ſchon ſchwere Bedenken aufgeſtiegen, weil der Reform⸗VBo lage nicht einmal die geſamte Rechte zugeſtimmt habe, und di Konſervativen ſind gerecht genug, den Grund dieſes Uebels etwa auf der anderen Seite, ſondern bei ihnen ſelbſt zu Sie geben ſich deshalb in ihrem Organ, der„Kreuz⸗Ze alle Mühe, die Freikonſervativen umzuſtimmen und ſi indem ſie der Frage der Drittelung, welche bekanntlich di laſſung für die Freikonſervativen geweſen iſt, gegen das Geſetz zu ſtimmen, auf einmal große Beachtung ſchenken „Kreuz⸗Zeitung“ ſchreibt unter anderem:„Es ſcheint 1 höchſtem Maße wünſchenswert zu ſein, daß in der Frage Drittelung eine Uebereinſtimmung mit den Parteien der Re erzielt wird. Hoffentlich gelingt es in der nächſten dieſer Frage ein alle Teile befriedigendes Reſultat zu erzielen Grundſätzliche Differenzen liegen hier nicht vor. der nächſten Beratung im Abgeordnetenhauſe die Schwierigkeiten nicht zu beheben ſein, ſo wird das He den Streit zu ſchlichten heben und wir vertrauen darau dazu den richtigen Weg finden wird.“ Hier wird alf dem Herrenhaus eine Direktive gegeben, in welcher Ri in der Vorlage des ſchwarzen Blocks Aenderungen vor könne. Aber die Konſervativen wollen nicht nur die Frei vativen verſöhnen, ſie früchten auch die Wirkung, welche ſeitige Privilegierung der Abiturienten auf die Wählerf vorrufen wird. Hier ſchreibt die„Kreuz⸗Zeitung“ fol „Man wird ſich nicht verhehlen dürfen, daß ein ausf auf geliſſe Grade höherer Schulbildung beſchränktes Pr bei ſehr vielen Wählern im Lande, einerlei, welcher Pan angehören, auf ſtarken Widerſpruch ſtoßen würde. Auch di ſerpative Preſſe kann ihr nicht das Wo n. auf die Lebenserfahrung hat einen gu auf Schulexamen hat gar keinen Sinn. E ſollte man bei der Wahl zu den Volksvertretun nicht examinierte Männer, wenn man überhaupt leiſtung noch eine Möglichkeit des Aufſteigens in rang machen will. Erfahrung kommt aber nur mit Müſſe alſo etwas privilegiert werden, ſo dü das Alter ſein. Die mannigfachen Bevorzugunge Regierungsvorlage haben faſt allſeitig auf Wider ſtoßen. Das Abiturienten⸗Privilegium in ſeiner wirke aber vielfach aufreizend und wir warnen davor, es Geſetz werden zu laſſen. Man kann es bei Urteil belaſſen, daß das Privilegium der Abiturient von den Konſervativen in die Vorlage gebracht wor gar keinen Sinn hat und vielmehr aufreizend iſt und das traurige Machwerk des ſchwarzen Blockes gar kei hat und wirklich in hohem Grade aufreizend iſt. We die eigentlichen Väter der preußiſchen Wahlreform ih Kind erdroſſeln, das kaum 24 Stunden hinter ſi hat, ſo beweiſen ſie damit nur, daß ſie in höchſt lied und verantwortungsloſer Weiſe ihren Pflichten nachge ſind.— Höchſt beluſtigend iſt, wie die Konſervativer ſich einig ſind. Der„Reichsbote“ z. B. will all⸗ eigenen Wünſche in der Wahlrechtsvorlage zurückſt meint deshalb:„So ſehr uns auch eine Verſtändigung zi den Konſervativen und gemäßigten Liberalen am Herzen müſſen wir doch ſagen, daß die Regierung trotz allen über ihre Unterwerfung unter den ſchwarz⸗blauen Wahlreform nunmehr ſo durchſetzen muß, wie ſie a men wurde. Auf einen anderen Standpunkt ſteh konſervativen, welche ja gegen das ganze Geſetz haben. Sie tun es der„Kreuz⸗Ztg.“ nach und ſetze Hoffnung auf das Herrenhaus.“ Die„Poſt“ ſchr⸗ iſt vom ſtaatserhaltenden Geſichtspunkte geradezu ur die gefährliche Wirkung der geheimen Wahl entn zu privilegieren oder doch wirkſam abzuſchwächen Vorlage in der jetzt vom Abgeordnetenhaus an Faſſung Geſetz, ſo bedeutet das nichts anders, a beträchtliche Vermehrung der ſozialdemokratiſchen, pol und mit Hilfe der Sozialdemokratie errungenen Z Mandate.“ Mran verlange ausdenalleg eres: Es zibt Kachahmungen! 5 K 6, Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) —+ Wannheim, 18. Mürz. Aus Stadt und Cand. *Mannßheim, 17. März 1910. Zur bevorſtehenden Bierpreiserhöhung. Geſtern nachmittag 3 Uhr fand im„Bellevuekeller“ eine auf Ver⸗ anlaſſung der Brauereivertreter von Mannheims weiterer Umgebung und durch eine por einiger Zeit gewählte Kommiſſion(beſtehend aus Vertretern des Vereins Mannheimer Wirte, der Wirteinnung, des ſteien Gaſtwirtevereins und des Flaſchenbierhändlervereins Mann⸗ heim) einberufenen Verſammlung ſtatt, die ſtark beſucht war und die den Zweck hatte, eine Ausſprache zwiſchen beiden Parteien über die bevorſtehende Bierpreiserhöhung herbeizuführen. Vonſeiten der Brauereien waren als Vertreter erſchienen: die Herren Brauerei⸗ Sirektoren Hoffman n⸗hier, Förſter⸗Leutershauſen, Wagner⸗ Speyer, Keller⸗Heidelberg, Lachdrüb er⸗Grünwinkel, Woll⸗ man u⸗Schwetzingen, ferner der Syndikus der Karlsruher Brau⸗ ereien, Herr Dr. Huber. Weiter waren anweſend Vertreter von Wirtevereinen von Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal, Oggersheim, Schwetzingen, Heidelberg, Wiesloch, Edingen, Weinheim, Leuters⸗ Hauſen, Karlsruhe, Sandhofen, Mutterſtadt, Grünſtadt, Landau und Dürkheim. Bei Exöffnung der Verſammlung ſprach der Vorſitzende Ddes Mannheimer Vereins der Mannheimer Wirte, Herr Robert Klein, ſeine Freude über den zahlreichen Beſuch aus. Für das Zu⸗ ſtandekommen einer Einigung ſeien insbeſonderes 3 Grundlagen in Betracht zu ziehen: 1. Feſtlegung einheitlicher Verkaufspreiſe für Bier; 2. helles und dunkles Bier möglichſt zum einheitlichen Preiſe zum Verkauf zu bringen und 3. den Aufſchlag nur in der Höhe der Malzſteuer durchzuführen. Weiter erſucht der Vorſitzende den Rahmen der Sachlichkeit und Ruhe bei der Beſprechung der einzelnen Fragen KRicht zu verlaſſen. Er erſucht die Herren von der Brauereiinduſtrie, eiuml darzulegen, in welcher Form ſie ſich die Bierpreiserhöhung denken.(Zunächſt erfolgte die Feſtſtellung der Präſenzliſte, die die Anweſenheit von 38 ſtimmberechtigten Vertretern beider Parteien ergab. Herr Brauereidirektor Hoffmann führte alsdann aus, daß ueben den vom Reichstage beſchloſſenen neuen Steuern die in den letzten Jahren geſteigerten Preiſe für Rohmaterialien, höhere Löhne ete. die Brauereien veranlaſſen, die Bierpreiſe zu erhöhen. Der Jandtag habe angenommen, daß die neue Malzſteuer auf den Hekto⸗ liter etwa 2/ ausmache. In Wirklichkeit ſei es aber etwas mehr. Ju einer am 11. März ſtattgehabten Sitzung der Brauereienvertreter wuürdé beſchloſſen, den Bierpreis um.50 pro Hekto zu erhöhen. In Pforzheim ſei geſtern eine Einigung auf der Baſis von.50% zuſtande gekommen. Auch die Brauereien im Oberland Haben beſchloſſen den Bierpreis um ebenfalls.50 ¼ zu erhöhen. Syndikus Dr. Huber⸗Karlsruhe führt aus, daß, wenn wirklich der Höchſtſatz der Steuer von 22 zur Anwendung gelange, auf keinen Fall mit einem geringeren Aufſchlag wie.50/ zu rechnen ſei. In der Wirteverſammlung vom 3. März wurde ſelbſt aus Kreiſen der Wirte anerkaunt, daß der Aufſchlag von.50 berechtigt ſei. Herr Wirt Beyer he kritiſiert ſcharf die zwiſchen Brauereien u. Flaſchen⸗ Pierhändlern beſtehenden Mißſtände und geht beſonders gegen die verſchiedenen Verkaufspreiſe der Brauereien an die Wirte ſowohl als auch an die Flaſchenbierhändler vor. Der Ein heitspreis für Helles und dunkles Bier ſei dringend notwendig. Herr Flaſchenbier⸗ Händler Zoyn erklärt die Bereitwilligkeit der Flaſchenbierhändler, mit den Wirten Hand in Hand zu gehen. Er iſt der Anſicht, daß die Beſchlüſſe der Beamtenſtadt Karlsruhe in der Bierpreisfrage für Mannheim nicht maßgebend ſeien, da mit der großen Arbeiterbevöl⸗ kerung gerechnet werden müſſe. Die weitere lebhafte Debatte verlor ſich viel in Einzelheiten und zog ſich deshalb ſehr in die Länge. Auf Autrag des Wirtes Karl würde endlich die Ausſprache abgebrochen und die weitere Behand⸗ Jlung der Sache in die Hände einer aus Vertretern beider Parteien heſtehenden Kommiſſion gelegt. Ein von Wirt Beyerle vor⸗ geſchlagene Eutſchließung wurde alsdann einſtimmig angenommen. Dieſe lautet: Die heutige Verſammlung beauftragt die beſtehende Kommiſ⸗ ion inkl. Vertreter der Wirtevereinigungen des Pfalzgauverban⸗ es unter Beizug des 1. Vorſitzenden der hieſigen Wirtekorporation und eines Vertreters der Arbeiterſchaft bezw. des Gewerkſchafts⸗ kartells nur noch künftig mit den Vertretern der Brauereiinduſtrie zu unterhandeln. Es ſollen nicht, eher öffentliche Verſammlungen der Frage ſtattfinden, bis eine endgültige Entſcheidung er⸗ elt iſt.“ konute der Vorſitzende kurz vor 6 Uhr die Verſammlung zen. Baden⸗Baden, 17. März. Iun einer von hieſigen und aus⸗ wärtigen Wirten ſehr ſtark beſuchten Verſammlung wurden die ünftigen Bierpreiſe wie folgt feſtgeſetzt: aà) auf dem Land: (hell und dunkel) ½ Liter 10., 3 Zehntel Liter 10 4, 4 Zehntel 14. 4. b) in der Stadt: für Lagerbier: Liter mindeſtens 10., 0,35 Liter (eues Maß) 12., für Exportbier: Liter 10., 3 Zehntel 12&, Zehntel Liter 14 4 *Maunheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Der diesjährige Tugutag findet nächſten Samstag in Ludwigshafen ſtatt. Die Dagesordnung umfaßt: Berichterſtattung über das abgelaufene Jähr, kurneriſche Veranſtaltungen für das laufende Jahr, Anträge für den reisturntag und Neuwahl der Gauleitung. Jeder Verein a20 Abgeordnete zu ſtellen. *Unfall. Der 16 Jahre alte Lehrling Fritz Tuley, wohnhaft Elßenſtraße 14, ſtürzte geſtern Abend beim Turnen in der Turn⸗ halle ſo unglücklich auf den rechten Daumen, daß der Knochen ferſplittert wurde und das Glied im Allgemeinen Krankenhauſe amputiert werden mußte. Schiffsunfall. Bei Keſſelheim iſt der Schleppkahn„Wil⸗ Helmine“ von Eberbach am Neckar feſtgefahren. Der Kahn ſaß ſo feſt, daß ein großer Teil ſeiner Ladung, insgeſamt etwa 900 Zentner Kohlen, in den Kahn„Gottvertrauen, geleichtert werden mußten. Dann gelang es dem Dampfer„Schroers Nr. 17“, ahn freizubekommen, worauf er beide Kähne nach dem Ufer Ehßde. Dort nahm der Kahn„Wilhelmine“ die Kohlen wieder Aber, worauf die Bergfahrt fortgeſetzt werden konnbe. Jagdglück. Der Vorſtand des Jäger⸗Vereins Ludwigshafen⸗ nheim, Herr Rentner Heinrich Remmele in Ludwigs⸗ Hafen a. Rh., hatte das Jagdglück, auf ſeinem Jagdgebiet Ober⸗ inpern bei Neckarbiſchofsheim zwei ſchöne Schnepfen zu Frlegen. Waidmanns Heil! Sportliche Nundſchau. Automobilſport. Z3wei neue Weltrekorde mit Benz Rennwagen. Barney dfield hat geſtern in Doytona(Florida) mit einem 200 PS. Benz⸗Reunwagen zwei neue Weltrekorde aufgeſtellt. Engliſche Meile fahrender Start 40,53 Sek. 143 Km. Stunden⸗ geſchwindigkeit; fliegender Start 27,33 Sek. 212 Km. Stunden⸗ indigkeit. Das iſt die größte Schnelligkeit, die d ein Fahrzeug je erreicht hat. Zeiten elektriſch gemeſſen. Voſkstwirtscheft. Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutſche Kabelwerke A⸗G. Frankfurt a. M. Der Reingewinn pro 1909 beträgt inkl. Vortrag noch der ordentlichen Abſchreibungen im Betrage von 310 038 und nach Dotierung des ordentlichen Reſervefonds mit Mark 45 M. 828 647.48. Der Generalverſammlung ſoll unter Be⸗ ichtigung von weiteren Abſchreibungen und Rückſtellungen im on M. 105 174.22 die Verteilung einer Dividende von (wie i..) vorgeſchlagen werden. 5**— Pfülziſche Bank. feten bereits im geſtrigen Mittagsblatt mitgeteilten Ab⸗ ern kragen wir noch folgendes nach: Der Geſchäfts⸗ 90 9 führt aus, daß die erwartete Beſſerung es chen Lebens in ſten Hälfte des Fahres ausgeblieben e Agte Erledigung der Finanz⸗ ließ einen geſunden 88 7 Halbjahr, nachdem in den Vereinigten Staaten die ſchon 1908 be⸗ gonnene Beſſerung neuerdings lebhafter eingeſetzt hatte, nahm auch in der heimiſchen Induſtrie der Beſchäftigungsgrad gu. Dagu kam im letzten Drittel des Jahres als weiteres förderndes Moment eine gute Ernte Deutſchlands in Verbindung mit hohen Getreide⸗ breiſen. Die Geſchäftslage war am Schluſſe des Jahres für die elektrotechniſche und chemiſche Induſtrie befriedigend, ließ aber in der ſchweren Induſtrie viel zu wünſchen übrig. Das Baugewerbe und die damit zuſammenhängenden Zweige hatten ein recht un⸗ befriodigendes Jahr. Auf dem Terrain⸗ und Immobilienmarkt hielt die Geſchäftsloſigkeit an. Die Pfalz hatte infolge von Reb⸗ ſchädlingen und wegen des berregneten Sommers eine ſehr ſchlechte Weinernte. Der Geldmarkt war den größten Teil des Jahres hin⸗ dureh recht flüſſig, die Kreditinanſpruchnahme durch die Kundſchaft andauernd inbenſiv infolge ungünſtiger Abſatzverhältniſſe und ſchleppenden Geldeinganges. Der geſteigerte Konto⸗Korrent⸗Ver⸗ kehr rbrachte höhere Proviſions⸗Ergebniſſe, der gewichene Reichs⸗ bankdiskontoſatz(3,92 gegen 4,77 Prozent) aber einen Ausfall am Zinserträgniſſe. Das Effekten⸗ und Konſortialgeſchäft war nicht ungünſtig. Der billige Geldſtand und die Beſeitigung der ſchlimm⸗ ſten, den Terminhandel beſchränkenden Beſtimmungen der Börſen⸗ geſetznovelle übten einen belebenden Einfluß aus. Dadurch er⸗ gaben ſich auch in dieſer Sparte beſſere Proviſionsergebniſſe. Zu dieſen trat der Nutzen aus verkauften eigenen Effektenbeſtänden. Dieſe minderten ſich um ca. M. 1100 000. Die Bank war im Be⸗ richtsjahr an 13 Konſortialgeſchäften beteiligt. Hiervon entfallen 10 auf Reichs⸗, Staats⸗, Stadt⸗ und Eiſenpbahn⸗Anleihen und Pfandbriefe, 2 auf Induſtrie⸗Obligationen und 1 auf Induſtrie⸗ Aktien. 12 davon ſind abgewickelt und 1 ins neue Jahr über⸗ mammen. Zur Börſeneinführung brachte die Bank die Aktien der Luxſchen Induſtriewerke, die jungen Wayß u. Freytag⸗Aktien und die 4proz. Pfandbriefe der Deutſchen Hypothekendank in Berlin, Serie 18 und 19. Die Spar⸗ und Depoſttengelder haben zuge⸗ nommen. Die Filialen arbeiteten normal. In München wurde eine weiteve Depoſitenkaſſe errichtet. Der Bericht erwähnt ſchließ⸗ lich das Ausſcheiden des Herrn Direktors Gräter nach 37jähriger erfolgreicher Tätigkeit aus dem Vorſtande und das Ableben des Herrn Direktors Sonneberg in Frankfurt a. M. In die Leitung der Filiale Frankfurt a. M. iſt Herr Dr. jur. Hugo Thalmeſ⸗ ſinger berufen worden. Das neue Geſchäftsjahr hat ſich zwar zunächſt nicht ungünſtig angelaſſen; es wird aber abzuwarten ſein, wie weit Handel und Induſtrie die Wirkungen der Finanzgeſetz⸗ gebung des Reiches und der Bundesſtaaten die daraus für ſie her⸗ vorgegangenen Hemmungen und Schwierigkeiten zu überwinden vermögen. Der Handelslammer Mannheim ſind vertrauliche Mitteilungen über„Kreditgewährung an kolumbianiſche Fir⸗ men“ zugegangen und können von Intereſſenten auf dem Bureau der Kammer eingeſehen werden. Verein für chemiſche Induſtrie in Mainz. Wie die Verwaltung mitteilt, ergibt der Abſchluß für 1909 einen Ueberſchuß von Mark 1127 184(im Vorjahre M. 860 852), wozu M. 120 000 Vortrag kommen. Der Generalverſammlung ſoll vorgeſchlagen werden, nach den üblichen Abſchreibungen 15 Proz. Diyidende(i. V. 11 Prozent) zu verteilen bei einem Vortrag von M. 120 000. Zur Beſchaffung flüſſiger Mittel für den größeren Umfang des Ge⸗ ſchäftes wird die Ausgabe von M. 1 Million 4½% prozent. Teil⸗ ſchuldverſchreibungen, zu 103 Proz. rückzahlbar, in Aus⸗ ſicht genommen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Dieidendenschataungen. Elektrizitäts-Gesellschaft vorm. O. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt a. M. Das Resultat hängt bekanntlich wesentlich von dem Resultat der Felten u. Guilleaume-Lahmeyer-Werke in Mülheim a. Rh. ab, da die Frankfurter Gesellschaft bei 25 Millionen Grundkapital 16 Millionen vollgezahlte Felten u. Guilleaume-Lahmeyer Aktien besitzt. Bezüglich der Divi- dendenaussichten für das Mülheimer Unternehmen, das noch mit seinen Abschlussarbeiten beschäftigt ist, wurde in letzter Zeit mehrfach berichtet. Es ist damit zu rechnen, dass das Ergebnis bis 2 Prozent unter dem vorjahrigen Dividenden- satz von 8 Prozent zurückbleibt. Demnach steht auch bei der Lahmeyer-Gesellschaft ein Rückgang der Dividende in Aussicht. Im Vorjahre kamen 6 Prozent zur Verteilung. Continental-Gesellschaft für elektrische Unternemmungen in Nürnberg. Die Gesellschaft glaubt die Verteilung der gleichen Dividende wie im Vorjahre(4 Prozent) in Aussicht nehmen zu können. Meues dom Dividendenmarki. Die Grazer Waggon- und Maschinenfabrik Weitzer ver⸗ teilt It.»Frkf. Ztg.e 10 Prozent Dividende wie im Vorjahre. Die Schraubenfabrik Brevillier u. Urban wird dem „Fremdenblatté zufolge 12 Prozent Dividende(i. V. 17 Proz.) verteilen. *Wien, 17. März. Die Donau-Dampfschiffahrts-Gesell- schaft wird der»Frkf. Ztg.« zufolge 4 Prozent(i. V. 2 Proz.) verteilen. Paris, 17. März. Der Staatsschatz hat den Zinsfuss für—6Gmonatliche Schatzscheine von 1 auf 2½ Prozent er- höht.(Frkf. Atg.) * Produkte. New⸗MNork, 17. März. Kurs vom 16. 17. Kurs vom 16. 17. Baumw.atl. Hafen.000.000 Schm. Roh. u. Br.) 14.75 14.90 „ atl. Golfh. 10.000 11.000] Schmalz Wilcoy 14.75 14.90 „ im Innern.000.%0 Talg prima Eity 7. „ Exp. u. Gr.B..000.000] Zucker Muskov. de.89.89 „ xp. n. Kont..000 12.000 KaffeeRio No. 7lek. 8* 8 2 Baumwolle loko 15.05 15.15 do. März.85.85 do. März 14.88 15.04] do. April.90.90 do. April—V——.— do. Mat.9.95 do. Mat 14.84 14.96] do. Juni.—.— do. Juni 1483 14.72] do. Jul'.10.10 do. Juli 14.62 14.70] do. Auguſt 710.10 do. Auguſt 14.09 14.19] do. Sept..10.10 do. Septbr. 13.19 13.37] do. Okt..10.10 do. Oktbr. 12.75 12.83] do. Nobbr..10.10 do. Novbr. 12.56 12.62] do. Dezb. 7. 15.15 Baumw. i. New⸗ do. Januar.15.15 Orl. loko 14% 14[do. Februar.15.15 do. per März 14.92 14.87 Weiz. ced. Wint. ll.—— 128 ½ do. der Mai 15.— 14.96 do. Mai 123 /½ 122 Petrol. raf. Caſes 10.45 10.45] do. Jul. 115% 115 do, ſtand. white. do. Septhr. e New Pork.05.05 Mais wlai Petrol. ſtand. whtt. do. Jult 75— 74 Philadelphia.05.05 MehlSp. Wieleare.40.40 erl.⸗Erd. Balanc.43.43 Getveidefrachtnach erpen. New⸗Hork 64— 64 Liwerpvool 1. 1¼ do. Savanah. 60¾ 60% 8— 12 5 alz⸗M.ſteam 14.80 14.85] do. Antwern—— eennee — Waſſerſtandsnachrichten im monat März. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 13. 14. 15. 16. 12. 18.] Bemerkungen Sonmſtauß.12 3,10 3,11 3,11 Waldsyunt 2 40 2,44 2,45.45 Süningen“?). 92.90 190 1,92 1,3.98 Abds. 6 ußr Keh!!. J4,56.53 2,53.53 2,54.54 N. 6 Uhr Kauterburg.13.12 4,10 4,10 Abds. 6 Uhr Mavgaun J4,26.24.24.22 4,21 4,23 Uhr Germersheimm 3,98 3,98 3,95 3,.93.-P. 19 Uhr Maunheim 3,77 3,70 3,59 8,66.61 3,59] Norg, 7 Uhr MNainn:n I,46 1,43 1,42 1,40 1,36.-P. 12 Uhr Bingen 2,16.12 2 12 2,06 10 Uhr RWaubz.„2,50 2,46 2 41 2,38 2,83 2 Uhr Hoblenz 2,74 2,70.66 2,63 10 Uhr SSltn 2 89 2,82 2,76.72 2 Uhr Ruhrort 2,39 2,29 2,21 2,12 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 3,79 8,74 3,70 3,69 8,65.62 B. 7 Uhr Heilbronn. ,09 1,05 1,02 0,99 0,92 0,90 B. 7 Ude *) Windſtill. Bedeckt, + 5 C. itterungsbesbachtung der mettorologiſchen Station MNannbeim. 2 22 32 8 8 8 333 2 3 3 datum den amen B3 33„„„„„„ 97 5 3 17. März RNorg. 7 756,0—0, SSeE 3 17.„ Nittg. 2752,2 10,6 WSW5 17.„ Abds. 9˙752,5 6,5 WSW4 18. März Morg.“/48,3 4,3 S3 0,6 Höchſte Demperakur den 17. März 11.0 Diefſte vom 17./18. Mär;.5 *Mutmaßliches Wetter am 19. und 20. März. Für Sams⸗ tag und Sonntag iſt mehrfach bewölkbes Wetter zu erwarden. Verantwortlich: Für Polttik: Dr. Fritz Goldeubaum;: für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales. Provinztelles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; kür Volkswirtſchaft und den übrtigen redakt. Teil: Frauz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerel, G. m. b. H. Direktor: Eruſt Mäller. 3 den Ehrgeiz der Hausfrau, wenn man ihr Es Kitzelk ie 88elpen Gardinen lobt wundert. Dieſe ſtolze Genugtuung hat jede Hausfrau, die mit Luhns wäſcht, und ſie verdient gelobt zu werden. Es gibt auch wohl kaum eine beſſere Seife wie Luhns, denn ſonſt würden nicht alljährlich nachweislich weit über 20 Millionen Pakete da⸗ von durch erfahr. Hausfrauen verwendet. Dieſe werden ſchon wiſſen, warum ſie gerade mit Luhns waſchen! ——— Baden Baden 2 10 e 0 1 Erstklasstues feln, ung gter-Nestaurünk, Grösster Passanten- und Touristen Verkehr am Plstze. 6207 pſſege deine Stimme. Nicht nur im strengen Winter, sondern 80 zusagen das ganze Jabr hindurch gebrauchen viele Menschen regelmässig irgendeine Tablette oder Bonbon, nm ihre Stimme zu pflegen, sie vor Katarrh zu schützen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die in der chweiz seit 60 Jahren geschätzten Wybert-Tabletton auch in Deutschland leichten Eingang gefanden haben. Denn eine einzige Probe davon zeigt sofort deren einzigartige Wirkung auf die Stimme. 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Uebrigens, ſagten Sie nicht, Sie hätten ſtenographieren gelernt?“ „Ja!“ beſtätigte Elſa.„In der Penſion; aber nur wenig. Und jetzt habe ich es auch ſchon längſt wieder verlernt. Ich war ja erſt fünfzehn Jahre, als mein Vater ſtarb— In der Haſt, ihre Unfähigkeit möglichſt zu entſchuldigen, Sie brach den Satz ab und wurde rot bis über die Ohren, was Sperber nicht entging. „Sie müſſen üben, ſich jeden Tag eine halbe Spalte aus der Zeitung vordiktieren laſſen. Das wird für Ihr Fortkommen von größter Wichtigkeit ſein. Wohnen Sie— allein?“ „Mit meiner Mutter natürlich!“ „Ja, ſo! Nun, die wird Ihnen wohl gern diktieren. Alſo— mit Ihrer Mutter. Und Ihr Vater iſt ſchon zehn Jahre tot. Armes Kind! Woran ſtarb er?“ Elſa war jetzt pöllig verwirrt. 8 „Er— fiel einem— Jagdunfall— zum Opfer— 71 Bodenſtedt. Jagdunfall.. Wo hatte Sperber ähnliches ſchon einmal gehört. Gantz hinten im Hintergrund ſeines Hirns dämmerte etwas—— Da hatte er's. Der Fall hatte ſeinerzeit Aufſehen erregt. Man hatte aller⸗ hand gemunkelt, aber nichts beſtimmtes erfahren. „Doch nicht Hugo Bodenſtedt?“ meinte er unſicher. „Mein Vater hieß Bruno!“ „Richtig!“ Sperber war plötzlich ſehr lebhaft geworden. „Es iſt ſo lange her. Wir waren gut befveundet; ſehr gut befrenedet. Ich naunte ihn immer nur Bodenſtedt, deshalb war mir ſein Vorname entfallen. Reicher Mann] Ritt eines Morgens zur Jagd und dann ging ſein Gewehr los! Brund Bodenſtedt! Wie viele, viele Schoppen haben wir zuſammen getrunken bei Siechen und in anderen Lokalen. Er ſchwieg, in Erinnerung verfunken. Mädchen die d entgegen. „Und ſeine Tochter. Die Tochder meines verſtor⸗ benen Freundes Geben Sie mir Ihre Hand, Fräulein Boden⸗ ſtedt. Was ich für Sie tun kann, ſoll geſchehen!“ Dann ſtreckte er dem Mutter Aber namentich bei Siechen.“ Hayünstrasse 6. 10753 nächſter Nähe des BahnhofsVorgarten, 6 Zimmer, rei „Sie ſind zu gütig“, murmelte ſie. Er hielt ihre Hand feſt. „Durchaus nicht. Fragen Sie herum im Hauſe. Sie wer⸗ den finden, daß man mich ganz anders beurteilt. Glauben Sie mir, zu Unrecht. Und ſind Sie nicht die Tochter meines alten Freundes?“ In dieſem Moment tönte ein ſchriller Glockenton durch das Gebäude. „Schluß! Das „Gehen Sie von mir. vielleicht wird ihr Dagewerk iſt vollbracht!“ erklärte Herr Sper⸗ jetzt nach Hauſe und grüßen Sie Ihre Frau Ich kenne ſie leider nicht perſönlich, aber mein Name geläufig ſein Und als Elſa fünf Minuten ſpäter das Bureau verlaſſen hatte, wandte auch Sperber ſich dem Schranke zu und langte Hut und Pelz bom Nagel. Dann beſah er ſich ein Weilchen aufmerk⸗ ſam in dem langen Spiegel und zupfte an Krawatte und Man⸗ ſchetten. „Meyer hatte vecht, ſie iſt ein herrliches Geſchöpf!“ murmelte er. Und das mit dem Freund des Vaters war ein brillanter Ge⸗ danke. Das macht ſie vertrauensvoll! Uebrigens— leicht dürfte die Sache nicht werden. Aber— er warf ſich ſtolz in die Bruſt—„ich habe Zeit!“ Dabei funkelten ſeine Augen vor Begierde und ſeine Naſen⸗ flügel blähten ſich. Nur einen Moment. Sowie er die Türklinke in der Hand hielt, war Sperber ſchon wieder„Maske“. Als er unten ankam, hatten die letzten Käufer bereits das Gebäude verlaſſen Die beiden Hauptportale waren geſchloſſen, und auch vom dritten Portal war nur noch eine Hälfte offen. Hier, und durch die verſchiedenen kleinen, unſcheinbaren Seiten⸗ türen drängten ſich die Scharen der Verkäufer und Verkäuferinnen hindurch auf die Straße. Die Portiers ſtanden bei den eiſernen Gittern und harrten ungeduldig des letzten Heraustretenden, damit ſie zuſchließen und ber. auch ihrerſeits zur Ruhe kommen konnten. Es war eine bitterkalte Nacht. Den Schneegeſtöber war ſchärfſter Froſt gefolgt; die Straße war ſs glatt, daß es direkt gefährlich wurde, den Fahrdamm zu kreuzen. Trotzdem ſtanden eine ganze Anzahl von Herren und jungen Mädchen an der Mauer des Warenhauſes entlang,— oder ſie ſäumten die gegen⸗ überliegende Seite des Trottoirs und muſterten, vor Froſt zit⸗ ternd. ſcharf jede einzelne der heraustretenden Perſonen. Und hatten ſie den oder die erkannt, ſo eilten ſie gewöhnlich hinüber und es gab eine herzliche Begrüßung. Sie ſtreichelte ungeniert ſeine Wange⸗ ſich ſchnell vorwärts. 8 „Armer Junge! Aber eine alte Tante mit Füßen twie n Spreekahn wollt en paar Schuhe,— aber ſchneidig ſollten ſie aus⸗ ſehen! Na.— bannſt Dir denken!“ Nach und nach waren ſie alle verſchwunden. Selbſt der ele⸗ gante Mann in Pels und Zylinder, der geduldig eine volle halbe Stunde, gegen den Laternenpfahl gegenüber dem Eingang für das Kontorperſonal gelehnt, gewartet hatte, war verſchwunden Ein paar Mädchen, die ihn neugierig beobachtet hatten, ſahen ihn allein davongehen Finſter, wie ein Koloß gegen den ſchwarz⸗ blauen, ſternenbeſäten Himmel ſich abhebend, lag das Gebäude da. Die große Maſchine,„Warenhaus Heimberg“, genoß die wohlverdiente Nachtruhe.— Elſa Bodenſtedt hatte mit den anderen das Gebäude 90 9 laſſen. Eine in einer großen Menge, hatte niemand ihrer achtet niemand geahnt, daß ſie eine„Neue“ ſei. Vorſichtig über das Glatteis trippelnd war ſie um die nächſte Ecke gebogen un in eine etwas dunkle Straße gekommen, die, wie ſie annahm, ſie nach der nächſten Hochbahnſtation bringen ſollte. Und während ſie vorſichtig vorwärts ſchritt, ließ ſie die Erlebniſſe des Tages an ihrem Geiſte vorüberziehen. Ihr Vorgeſetzter war der Freund ihres Vaters; wie väterlicher Freund hatte er zu ihr geſprochen, ihr ſeinen S ſeine Hilſe zugeſichert. Sollten die ſchlimmſten Zeiten jetzt über ſein?— Wie ſie es hoffte! Arbeiten wollte ſie, ſo gut nur konnte, und dankbar wollte ſie dem Manne ſtets bleiben! Ge⸗ wiß, das wollte ſie! Ob die Mutter ihn kannte? Was die überhaupt ſagen würd Fünfundſiebzig Mark bekam ſie den Monat. War das viel f ihre Leiſtungen? War das wenig? Sie hatte keine Ahnung⸗ Sollte ſie überhaupt der Mutter erzählen? Würde die ſich nie wieder aufregen, wie immer, wenn vom Vater die Rede war? Vielleicht wäre es doch beſſer. „Guten Abend— Fräulein!“ Erſchreckt fuhr ſie aus ihren Gedanlen auf. Ein Mann ging da dicht neben ihr, an ihrer Seite. Sie haute ihn nicht komm ſehen, kannte ihn auch nicht. Und er hatte ſie angeſprochen Ohne zu antworten beſchleunigte ſie ihre Schritte, ſo gut es auf dem alatten Trottoir ging. Doch der Maun hielt Schritt. „Laufen Sie doch nicht ſo, Fräulein. Man verliert ia die Puſte!“ Dabei bewegen ſie Zu Beginn des verfloſſenen Jahres, über welches wir Ihnen zu berichten haben, lagen die allgemeinen Verhältniſſe recht ungünſtig, ganz beſonders hinſichtlich der Politik. Die türkiſchen Revolutionsbewegungen, die Annexion von Bosnien und der Herzegowina durch Oeſterreich, die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens, lenkten aller Augen auf den Balkan und die inter⸗ mationalen Beziehungen, welche ſich zu kriegeriſchen Aktionen zu komplizieren drohten. Noch im Laufe des J. Semeſters wurden dank dem energiſchen und reſpektgebietenden Eingriff Deutſch⸗ lands dieſe ſchweren politiſchen Sorgen verſcheucht. Aber innerpolitiſch wurde unſer Wirtſchaftsleben wiederum mit neuen Beſorgniſſen erfüllt durch die unheilvolle Reichs⸗ finanz⸗Reform und die unglückſelige Art ihres Zuſtandekommens. Die Wirkung dieſes Geſetzes, welches in materieller wie ideeller Richtung ſeine Schatten weit borausgeworfen hat, iſt für Indu⸗ ſtrie und Handel im allgemeinen eine durchaus unerfreuliche und ſchwer belaſtende. Es darf nicht wunder nehmen, daß dieſe Umſtände lähmend wirkten, und daß die allgemeine Geldflüſſig⸗ keit durch Eindämmung der Unternehmungsluſt geſteigert wurde, ſo daß das I. Semeſter lange nicht geſehene niedrige Zinsſätze ppachte. Der Reichsbank⸗Diskont betrug bis zum 16. Februar 4, bis 20. September%%, bis 11. Oktober 4% und von da ab %, alſo durchſchnittlich im I. Semeſter 3,6271% gegen 5,5247% des Vorfahres, im II. Semeſter 4,2255% gegen 4 des Vor⸗ jahres und im Durchſchnitt des ganzen Jahves 3,9287% gegen 4,758% des Jahres 1908. Aehnlich ungünſtig ſtellte ſich im I. Semeſter auf 2,4203% gegen 4,2355% des Vorjahres, im II. Semeſter auf 3,35290% gegen 2,8627% des Vorjahres; im Durchſchnitt des ganzen Jahres betrug er 2,8904% gegen 3,54540% des Jahre 1908. Gleichwohl ſind in den allgemeinen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen Anzeichen für eine Beſſerung im Berichtsjahre hervorge⸗ kreten. Deutſchlands auswärtiger Handel weiſt in der Einfuhr bon 8214 Millionen Mk. eine Zunahme von ca. 550 Millionen Mark und in der Ausfuhr von 6,681 Millionen Mk. eine ſolche don 282 Millionen Mk. auf. Die Einnahmen der deutſchen Eiſenbahnen, foweit ſolche an⸗ gegeben werden, haben ſich ebenfalls erhöht; ſowohl im Güter⸗ verkehr um 46 Millionen Mk., als im Perſonenverkehr um 38 . Millionen Mk., insgeſamt um 79 Millionen Mk. Die Kohlenproduktion iſt wohl die gleiche geblieben, die des Roheiſens hat eine kleine Steigerung erfahren. Wir haben in unſerem Wirkungskreiſe wahrnehmen können, ine Belebung in den meiſten Induſtriezweigen und im Han⸗ del eingetreten iſt, was im allgemeinen in der Erhöhung des Wechſelſtempels von 16,7 Millionen Mk. auf 18 Millionen Ml. ſeinen Ausdruck findet; im beſonderen aber bei uns in der Zu⸗ nahme der Umſätze unſeres Konto⸗Korrent⸗Verkehrs. Allgemein war das Einſetzen einer an vielen Orten notwendi⸗ gen, regeren Bautätigkeit erwartet und daraus eine wohltuende Rückwirkung auf das geſamte Wirtſchaftsleben. Wenn dieſe Be⸗ lebuma bei der Verbilligung der Baumaterialien und des Geldes nur an einzelnen Plätzen und hier auch nur langſam einſetzte, ſo wird viel Schuld daran dem Geſetz über die Sicherung der Bauforderungen zugeſchoben. Hypothekenbanken und Sparkaſſen fällt es ſchwer. ihre Hypothekengelder zu placieren. Sehr erfreulich geſtaltete ſich die Inlandsernte, welche im Frühiahr und noch zu Anfang des Sommers ſchlechte Reſultate erwarten ließ. Faſt durchweg kann die Ernte des verfloſſenen Jahres eine befriedigende, ja gute genannt werden, ſo daß hieraus eine ſehr günſtige direkte und indirekte Rückwirkung auf piele Induſtriezweige, ganz beſonders z. B. auf die vielfach ſchwer⸗ geprüfte Brauinduſtrie ſich bemerkbar machen konnte. Die eingangs erwähnte Geldflüſſigkeit im Verein mit den Anxagungen, welche von der allgemeinen Beſſerung der amerika⸗ niſchen Verhältniſſe und ganz beſonders von der amerikaniſchen Börſe ausgingen, ſteigerden den Verkehr an den deutſchen Börſen zu unerwarteter und ſeit langer Zeit nicht gekannten Lebendigkeit. Beſonders kommt dies zum Ausdruck in der Steigerung des Schlußnotenſtempels von 11 Millionen Mk. des Vorjahres auf 20 Millionen Mk. Anſer Inſtitut hat im Berichtsjahre einen weiteren wichtigen FJortſchritt zu verzeichnen: Die Uebernahme des Schwarzwälder Bankpereins in Triberg und die gleichzeitige Kapitalserhöhung um 10 Millivnen Mk. Dieſe wurde derart durchgeführt, daß 7½ Millionen Mk. zum Bezuge den alten Aktionären zum Kurſe von 125% angeboten wurden, während 2% Millionen Mk. und dazu enworbene 167,000 Mk. zum Umtauſch gegen das Aktien⸗ kapital des Schwarzwälder Bankvereins im Betrage von 4 Mik⸗ lionen Mk. im Verhältnis von 2 zu 3 unter 5% Auftzahlung auf letztere verbraucht wurden. Die zur Fuſion mit dem Schwarz⸗ wälder Bankverein verwandten 2½ Millionen Mk. junge Aktien wurden mit voller Dividendenberechtigung— alſo gleich den alten — ausgeſtattet, während die 7½ Millionen Mk. Akdien, welche den Aſtionären zum Bezuge mit einer Präkluſivfriſt bis 30. Juni ungeboten wurden, mit einer Verzinſung von 4% pro rata tem- pPoris bis zum Jahresſchluß bedacht wurden und von da ab voll bividendenberechtigt ſind. Dabei wurde den Aktionären freige⸗ bellt, die Einzahlungen in beliebigen, nicht unter 25% batragen⸗ den Raten und zu beliebiger Zeit zu leiſtend, jedoch mußten bei de Anmeldung natürlich ſofort 250% und das Agio von 2500 czahlt werden und die Aktien ſpäteſtens am 81. Dezember voll ſein. Nach Abzug der geſamten Unkoſten ſind dem geſetz⸗ Reſervefonds.250,000 Mk. zugefloſſen, ſo daß ſich derſelbe ig ſtellt auf 11,779,371 Mk. der Privatdiskont und zwar beiden Uebernahme des Jahres verſchiedentlich geändert hat, ſind rund M. 4 Mil⸗ auch verſchiedene Aenderungen durch Auflöſung alter des Schwarzwälder Bankvereins hat nennenswert erhöht. Die buchmäßigen Reſerven des Schwarz⸗ wälder Bankvereins wurden unfererſeits mit dem Fuſionsgewinn zu Abſchreibungen und Rückſtellungen verwendet. Eine weitere Ausdehnung erfuhr unſer Inſtitut im II. Se⸗ meſter durch Uebernahme des im Jahre 1874 gegründeten, ſeit langen Jahren zu uns in freundſchaftlichen Beziehungen ſtehenden Bankhauſes Aug. Schneider u. Co. in Pirmaſens. Lange Ver⸗ handlungen führten zu einem Abkommen, demzufolge das Geſchäft mit Wirkung vom 1. Juli des Berichtsjahves auf unſere Bank überging, welche in Pirmaſens eine Filiale gründete. Bei der Uebernahme der Aktiven und Paſſivben des Geſchäfts ſtand es uns frei, die Konten, welche wir nicht übernehmen wollten, mit einer Friſt bis 1. Februar 1910 auszuſondern. Auch die Auf⸗ nahme dieſes Geſchäfts in unſeren Betrieb iſt ohne Weiterungen erfolgt. FJyr ie Angliederung dieſes Bankhauſes war Kreis unſerer Dispoſitionen einbezogen. Angeſichts dieſer geſchilderten weiteren Ausdehnung unſeres Inſtituts müſſen natürlich die Umſätze ebenfalls eine Erhöhung erfahren haben; ſie erreichten im verfloſſenen Jahre die Summe von M. 178½4 Milliarden. Aber die in nachſtehendem angeführte und detaillierte Zunahme der Umſatzziffern iſt nur zu einem kleinen Teile auf die Akquiſition vorgenannter Bankgeſchäfte zurückzuführen. Ohne dieſen Zuwachs haben die Umſätze auf allen Gebieten weſentliche Steigerungen aufzuweiſen. Unſere Geſamt⸗Umfütze inkl. Mann eimer Bank, deren Blanuz und Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Kouto— wie üblich— der unfrigen angeſchloſſen iſt, betragen FFC0 oMN 17,752,205,026.82 ſeit langem in den 2 15,89 73 351.85 da ,, M. 1,852,469,674.97 beträgt. Davon entfallen auf die neuen Akquiſitionen nur M. 477,5 Millionen. Im einzelnen ſtellen ſich die Umſätze wie folgt: Kaſſa⸗ und Giro⸗Konto M. 5151,792,616.36 gegen 1908 ĩ.781,263,123.14 Zunahme•22 WM. 370,529,493.22 Konto⸗Korreut⸗Konto M. 9,010,656,008.79 / 10 7,936 571,544.94 ünününü M. 1,074,084,468.85 Wehſelnonfnmm 2,740,464,588.01 23.555,497,751.58 CCCͥCCWVVVCVVVVVVVVCC M. 184.966,881.48 Effekten⸗ontsz M. 849,291,818.66 Reer s 8 626 402,932.24 Zünahmnege N 222,888 886.42 Wir finden alſp eine weſentliche Erhöhung in ſämtlichen Geſchäftssweigen; beſonders erfreulich iſt diejenige in unſerem Konto⸗Korrent⸗Verkehr, aber auch der Gffekten⸗Verkehr hat eine ganz weſentliche Steigerung erfahren und auch— wie wir ſpäter ſehen werden— ein erfreuliches Reſultat herbeigeführt. Ebenſo haben unſere Bilanz⸗Konten im allgemeinen größere Summen aufzuweiſen. Zu bemerken iſt, daß unſere Bilanz⸗Konten inſofern eine Aenderung erfahren haben, als wir dieſelben dem bekannten Schema für die zweimonatlichen Veröffentlichungen der Banken angepaßt haben. Es ſind von den Debitoren die Guthaben bei Banken und Bankiers zu einem beſonderen Konto herausgezogen und von den Kreditoren die Depoſitengelder deſonders auf⸗ geführt. Ueber das Kaſſa⸗, Reichsbank⸗Giro⸗Konto⸗, Coupons⸗ und Lombard⸗Konto iſt nichts beſonderes zu ſagen, ſie halten ſich auf der ungefähren Höhe des Vorjahres. Das Wechſel⸗Konto hat eine Zunahme von M. 4 Millionen und das Konto„Guthaben bei Bauken und Bankiers“ eine ſolche um M. 2 Millionen erfahren. Aus dem Effekten⸗Konto ſind die dauernden Beteiligungen ausgeſchieden und bilden zuſammen mit dem Dotations⸗Konto der Mannheimer Bank und dem Kommandit⸗Konto ein neues Konto„Dauernde Beteiligungen“. Die Debitoren ſind auf M. 183½ Millionen, alſo um rund M. 11 Millionen geſtiegen. Hiervon entfallen M. 103% Mil⸗ lionen auf die Debitoren des Schwarzwälder Bankvereins und der Firma Aug. Schneider& Co. in Pirmaſens. Das Aval⸗Konto hat ſich um etwas über 1 Million erhöht, eine Zunahme, die ſich auf verſchiedene Niederlaſſungen verteilt. Im Effekten⸗Konto, deſſen Zuſammenſetzung ſich im Laufe lionen Staats⸗ und Städte⸗Anleihen enthalten. hat es M. ½ Million abgenommen. Die Erhöhung des Konſortial⸗Kontos, in welchem natürlich f und Hinzu⸗ tritt neuer Geſchäfte ſtattgefunden haben, um M. 254 Millionen iſt auf einen Anteil von M. 3 Millionen 3½ und 40% Reichs⸗ anleihe und Preußiſcher Konſols zurückzuführen. Im einzelnen haben wir uns bei folgenden Geſchäften be⸗ teiligt: Wir übernahmen allein: Junge Aktien der Rheiniſchen Hypothekenbank Mann⸗ heim 4½% Obligationen der Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papier⸗ fabrik.⸗G., Koſtheim a. M. Wir übernahmen mit anderen Konſorten: 4% Deutſche Reichsanleihe, 37½% Deutſche Reichsanleihe, 4% Preußiſche Konſols, 3½)% Preußiſche Konſols, 4% Badiſche Staatsanleihe von 1909, 40% Anleihe der Stadt Pirmaſens, %% Anleihe der Stadt Worms, Junge Aktien der Benz& Co. Rheiniſche Gasmotoren⸗ fabrik.⸗G., Mannheim, Junge Aktien der Maſchinenfabrik Schnabel&& Henning, Bruchſal, 4½% 9% Obligationen der Beuz& Co. Rheiniſche Gas⸗ motorenfabrik A⸗G. Mannbeim Im übrigen Bruchſal vorm. 50% der Gewerlſchaft Raſtenberg, unſeren Geſchäftsumfang Wir wurden beteiligt bei der Uebernahme von: %% Bahyeriſcher Staatsanleihe von 1909, 5% Argentiniſcher Innerer Goldanleihe von 1309, 5% Ghineſiſcher Eiſenbahn⸗Anleihe Tientſin⸗Puckow, 3½% Eidgenöſſiſcher Anleuhe von 1909, 4% Oeſterr. Staatsſchatzſcheinen, 4% Türkiſcher Anleihe von 1908, 4% Türkiſcher Anleihe von 1909, % Türkiſcher Anleihe der Bagdadbahn, Serie II u. III, 5% Anleihe der Stadt Buenos Aires von 1909, Jungen Altien der Sibiriſchen Handelsbank, St. Peters⸗ burg, Jungen Aktien der Württembergiſchen Vereinsbank, Stuttgart, Jungen Aktien der Varziner Papierfabrik, Aktien der Geſellſchaft für den Bau von Eiſenbahnen in der Türkei, %%% Obligationen & Co,, Elberfeld, %½% Obligationen der Kraftwerke Bezuau⸗Löntſch, 4½% Obligationen der Rheiniſchen Schuckert⸗Geſellſchaf! für elektriſche Induſtrie, Mannheim, 5% Denver& Rio Grande Railroad Co. Firſt and Refunding Mortgage, Gold Bonds, 5% St. Louis& San Franisco Railroad Co. General Lien 15—20 PYear, Gold Bonds. Wir beteiligten uns an folgendem Konſortium: Konſortium zur Erlangung und Verwertung einer Kon⸗ zeſſion für den Bau und Betrieb der Petersburger Straßenbahnen. Das Immobilien⸗Konto„Bankgebäude“ hat eine Zunahme von M. 1% Million erfahren. Dieſe Erhöhung verteilt ſich auf die übernommenen Bankgebäude in Pforzheim, Triberg, Furtwangen, Lörrach, Zell und anf die vollendeten Erweite⸗ rungsbauten in Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg, Lahr, Kon⸗ ſtanz und Neunkirchen. Zu den Paſſiv⸗Konten haben wir folgendes zu bemerken: Unſer Kapital⸗Konto wurde— wie bereits erwähnt— um M. 10 Millionen erhöht. Um die bisher infolge der glten M. 600⸗Aktienſtücke beſtandene ungerade Kapitalſumme von M. 75,000,800.— abzurunden, haben wir bei der Ausgabe eine Aktie von M. 1200.— geſchaffen und das Kapital erhöht um M. 9,999,200.—(rund M. 10 Millionen). Die Erhöhung des Reſervefonds iſt erläutert worden. Das Delkredere⸗Konto haben wir in Rückficht auf andere Gewohnheiten Reſervefonds II genannt ie kleine Zunahme unſeres Akzept⸗Kontos um Mark 1% Million erklärt ſich durch Hinzutritt der Akzept⸗Konten der neuen Filialen im Betrage von M. 2/4 Millionen und der Abnahme bei der Zentrale um rund M. 1,1 Million. Das Kreditoren⸗Konto, von welchem— wie geſagt— das Konto Depoſitengelder ausgeſondert iſt, hat mit dieſem vereint gegenüber dem Vorjahre um M. 9,3 Millionen zugenommen. Dapon entfallen auf die neuen Niederlaſſungen M. 7 Millionen, Daß unſere Depoſitengelder gegenüber unſerem übrigen Geſchäftsumfang ſehr niedrig erſcheinen müſſen, hat ſeinen ein⸗ fachen Grund darin, daß unſer Inſtitut Depoſttengelder zu Zinsſätzen à tout prix nicht hereinnehmen will und nicht herein⸗ nehmen zu dürfen glaubt. Das Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto weiſt einen Brutto⸗Gewinn inkl. Vortrag auf von M. 11,788,806.31 der Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer Segen I mithin eine Zunahme von MN. 9511,87750 Der Reingewinn inkl. Vortrag aus dem Vor⸗ jahre von M. 1 Million beträgt. M. 8,143,916.51 gegen 1908„„ hat al'o eine Zunahme vo„ erfahren. 5 Vergleichen wir die Erträgniſſe der beiden letzten Jahre— wie bisher üblich— in nachſtehender Tabelle: 8 1909 1908 e Wechſeleontdeie 1,810,861 32 1,886,402 70 Effektlen Konto.,161,594 88 502,73475 Konſortial⸗Konto 555 517,302 25 624,396 25 Couvons⸗ und Sorten⸗Konto 117,00566 107,94022 Propiſions⸗onto nach Abz'g der von uns bezahlten Propiſionen.649,824 6. 2,4170737 Zinſen⸗Konto 4,313,418 41/4,140,061— ſo finden wir, daß das Reſultat des Wechſel⸗Kontos trotz des höheren Portefeuilles um M. 75,541.38 abgenommen hat, eine Fol ge der ein⸗ gangs angeführten niedrigen Zinsſätze. Die erfreuliche und weſentliche Zunahme des Erträgniſſes des Effekten⸗Kontos von M. 658,860.13 iſt— wie erwähnt auf den regeren Effekten⸗Verkehr, die weſentlich geſteigerten Umſätze und auf eine vorteilhafte Realiſierung früherer Be⸗ ſtände zurückzuführen. Mit dem Ergebnis des Konſortial⸗Kontos ſind wir trotz eines Mindererträgniſſes von M. 107,094.— zufrieden. Auch das Coupons- und Sorten⸗Konto hat ein um eine Kleinigkeit höheres Ergebnis geliefert. Aehnlich wie das Wechſel⸗Konto hat das Zinſen⸗Konto kein entſprechendes Erträgnis abgeworfen, wenngleich es eine Zu⸗ nahme von M. 173,357.41 erbracht hat. Angeſichts der außer⸗ ordentlichen Vergrößerung der Umſätze müßte das Zinſen⸗ Konto auch trotz der geringeren offiziellen Zinsſäze ein beſſeres Reſultat gezeitigt haben. Der Hauptgrund für das nicht voll befriedigende Refultat liegt in den Zinsvergütungen die im regulären Bankbetrieb oft die Grenze des Rationellen über⸗ ſchreiten, denen aber nachzugeben der Wettbewerb zwingt. An⸗ dererſeits ſind die Zinsvergütungen auf die Einzahlungen der M. 7% Millionen an die Aktipnäre begebener junger Aktien in Höhe von 4% bereits vorher verrechnet, ſodaß ſie in dem Gewinn- und Verluſt⸗Konto überhaupt nicht mehr erſcheinen. Recht erfreulich iſt die Steigerung unſeres Provifions⸗ Kontos auf M..722.650.79 oder nach Abzug der von uns be⸗ zahlten Proviſionen im Betrage von M. 72,825.11 auf M. 2,649,824.68, ſodaß die Netto⸗Zunahme M. 232,750.94 beträgt. An dieſer Zunahme partitzipieren die neuhinzugekommenen Filialen mit M. 135,973.94. Demgegenüber ſind die Handlungsunkoſten um M. 201,394.46 tionen der Portland⸗Cementwerke Heidel⸗ geſtiegen, eine Summe, an der die neuen Filialen und Agen⸗ turen mit M. 144.509.07 teilnehmen. f —— Mannheim, den 18. März 1910. General⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 9. Sette. Unverhältnismäßig iſt aber die M. 138,445.02, die insgeſamt die Summe von M. 990,961.74 erreichen. Davon entfallen auf 17 neuen Niederlaſſungen nur M. 47,702.0. Auf das das ganze vorige Jahr hindurch inveſtiert geweſene Aktienkapital von M. 77½ Millionen gerechnet, machen die Steuern 1,27860% aus, vom Jahresgewinn be tragen ſie 12,168. Wir ſchlagen por, von unſerem Reingewinn inkl. Vortrag aus „Zunahme der Steuern um dem Vorjahre von M. 1 Million im Betrage von M..143 916.51 zu Abſchreibungen zu 10 400,000.— von dem Betrage voen 2M. 7,748,916.51 erhalten die Aktionäre ſtatutgemäß 4“ Dividende⸗„ 3,100.000.— ſodaß verbleiben M. 4,643,916,51 über deren Verwendung Ihnen der Auffi chts rat in Uebereinſtimmung mit uns Vorſchläge machen wird. Dieſe Vorſchläge gehen dahin: Auf Immobilien⸗Konto abzuſchreiben M. 150,000.— der enſionskaſſe— wieübli 0 zuzuwen den„ 20,000.— demKonto für gemeinnützige Zwecke wiederum, 20,000.— zu ütberweiſen u. auf neue technung vorzutragen 75 1 069./000—„1,190,000.— M. 3,458,916.51 alsdann die ſtatutariſchen Tantiemen für den Auffichtsrat und die ſtändige Kommiſſton, ſowie die vertragsmäßigen Tantiemen der eeen t!„ 768,208.61 in Abzug zu bringen und von dem R 17 von M. 2,685,707.90 3% Superdividende an die Aktionäre zu verteilen M 232 außerdem für dieſelben zur Beſt reitung der ſpäter zu zah enden Talon⸗ ſteuer ein Konto zu errichten und demſelben zu überweiſen 15 85,000.—„ und ſchließlich M. dem Grat ſikations⸗Konto für Beamie und dem Organſſations⸗Konto zuzuwenden. Wird d eſer Vorſchlag von der Generalverſammlung zum Beſchluß erhoben, ſo entfallen auf jede Aktie a M. 600.— M. 42.— „ n„% 1000.—„ 70.— I535»V als Dividende von wiederum 79% für das verfloſſene Geſchäftsjahr, die bei der Bank ſofort ausgezahlt wird. Mannheim, den 6. März 1910. Rheiniſche Creditbank 2,410,000.— 275,707.90 die Innenwände des Aborts eingedrückt, die ſämtlichen Fenſter⸗ Seiler. Dr. Bsgel. Baas. Dr. Grun⸗ vt. Seste Qualitäten. Erprobts Passformen. Garantie für Haltbarkeit. Speaalmarke Oignad Goocher Wüt 92 Turul-Schuhfabrik ALEFERED FRANKEL, cOoMeEs, Vorkaufsstelle: MANNHNEIM 8 PLAKKEM, p 2, 14 Fst. Band- u. Faden-Nudel vn. 30, 85, 45% la. Hausmacher Nudel sehnist. Pi. Maccaroni-Eierstifte. en 70pr. PFst. Bruchmaccaroni Schreibers Kaffes Zeichnet sich aus durch absolute Reinheit, feines kräftiges Aroma, Ausgiebigkeit und preiswürdigkeit. Kus dem Großherzogtum. Hohenſachſen, 15. März. Letzten Donnerstag mittag entfernte ſich der 171ährige Fabrikarbeiter Leonhard, Sohn des Schuhmachers Leonhard hier, von ſeiner Arbeitsſtätte— denberg'ſche Fabrik— angeblich um nach dem Baggerſee zu gehen und kehrte ſeitdem nicht wieder zurück. Da man ſeine Mütze auf dem See treibend fand, nimmt man an, daß er ſich in einem An⸗ ſalle von Schwermut das Leben g 5 nommen hat. Ein Ab⸗ ſuchen des ziemlich tiefen Waſſers füh hrte bis jetzt zu keinem Re⸗ ſultat. e. Mühlacker, 13. März. Geſtern wurden die Bewohner der hieſigen Waldenſergaſſe durch eine ſtarke Detonation erſchreckt. Der Bäckermeiſter Werner wollte ſeine Abortgrube, die ſich verſtopft hatte, nachſehen, und ließ dabei unvorſichtigerweiſe ein brennendes Zündholz in die Grube fallen. W. hatte ſich kaum einige Schritte entfernt, als die angeſammelten Gaſe mit gewal⸗ tigem Knalle ſich entzündeten. Dabei wurden in dem Wernerſchen Hauſe die Abortröhren und Türen durch den Gasdruck zerſtört, ſcheiben in der Nähe zertrümmert und auch ſonſtige Beſchädigun⸗ gen im und am Hauſe verurſacht. * Karlsruhe, 16. März. Der Baderaum der Straßen⸗ g und Kehrichtabfuhr hätte am Samstag beinahe zwei Menſchenleben gekoſtet. Vor kurzer Zeit wurde ein anderer Gas⸗ ofen in den Raum geſtellt und von einem Ar auf mit Eiſenlack überſtrichen. Zwei Arbe iter, velche die Ba degelegenheit benützten, wurden lt.„Volksfr.“, von den ſich und nach im Raum bildenden Gaſen betäubt. Ein anderer Arbeiter, dem die Sache nicht ganz richtig ſchien, öffnete die Türe des Baderaumes, und dieſem Umſtande danken es die Arbeiter, daß ſie noch mit dem Leben davon kamen. Die Beiden wurden be⸗ wußtlos im Flur des Dienſthauſes, noch leicht bekleidet, aufge⸗ funden. Raſtatt, 16. März. Aus Anlaß der Verlegung des Infanterte⸗Regiments von Lützow, das von Raſtatt nach Aachen kommt, fand geſtern abend eine größere Abſchiedsfeier ſtatt, die vom Offizierkorps des Regiments in den Räumen des Kaſinos veranſtaltet wurde. Bürgermeiſter Bräunig überreichte dem Offizierkorbs im Namen des Gemeinderats und der ganzen Bür⸗ gerſchaft ein Bild des verſtorbenen Großherzogs Friedrich., das von Kunſtmaler Straßberger in Karlsruhe hergeſtellt iſt. Oberſt Rogge dankte in herzlichen Worten für das ſchöne, ſinnige Geſchenk; verſprach, daß das Offizierkorps der Stadt und der Bürgerſchaft ſtets ein gutes Andenken bewahren werde, und—. D anweſenden 5 65 Pfg. eite vbeiter Eiernudel für Suppen u. 55 45, 65 Pfg. Stangen-Maccaroni va 30, 40,50, 60. „ 26 Pt Für dle bevorstehenden Fslertage täglich Trische Röstung ausgssucht feinst. Misch., Versuchen 3ie die beliebten Preislagen Vertreter des Gemeinderates, als äußeres Zeichen der Spntbahie die Büſte des Stifters des Regiments zur Aufſtellung in den ſtädtiſchen Nanee entgegenzunehmen. Auch die Vertreter des Feld⸗ Artilerte⸗ ⸗Regiments Nr. 30 und des Inf.⸗Regts. Nr. 111 erhielten durch Oberſt Rogge mit dem Danke für die erwieſene kameradſchaft⸗ liche Zuneigung je eine Büſte v. Lützows als Erinnerungszeichen. * Schönwald, 14. März. Kaum hat ſich das Grab eine Woche über Fabrikdirektor Rombach in Furtwangen geſchloſſen und ſchon iſt leider wieder der Tod eines Schwarzwälder Indu⸗ ſtriellen zu verzeichnen. Herr Fabrikant.H Wehrle, Inhaber der Firma R. Hilſer Nachfolger, iſt an Blutvergiftung die er ſich beim Probieren einer neuen Beize zugezogen hatte, im Alter von 56 Jahren geſtorben. * Triberg, 15. März. Der Täter, der letzte Woche in Gremmelsbach nachts in das Haus einer Frau eingeſchlichen, und, wie gemeldet, dieſe ſchwer verletzt hat, hat nun die Tat ein⸗ geſtanden. Er beſtreitet jede diebiſche Abſicht und behauptet, daß er nur ein in dem Hauſe wohnendes Mädchen habe aufſuchen wollen. * Geiſingen, wieder Feuerlärm! Es Schreckensruf. Zum löſcht werden. Auf 16. März. Am Montag entſtand hier ſchon brennt im„Kranz“ ertönte der Glück konnte aber das Feuer alsbald ge⸗ dem Bühnenboden, wo einige Haufen Reiſig waren, war der Feuerherd. Im„Kranz“ hat Herr Hermann Böſch mit ſeiner Familie Wohnung gefunden und wurde nun innerhalb 8 Tagen zum drittenmal vom Feuer erſchreckt. Dies⸗ mal gelang es, den Brandſtifter zu erwiſchen, es war die Magd, ein 17jähriges Mädchen, das ſeit 1. Märtzz bei Herrn Böſch im Dienſte iſt. Das Mädchen hat eingeſtanden, den Brand gelegt zu haben, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß ſie auch die beiden frü⸗ heren Brände anſtiftete. In Dürrheim, wo das Mädchen vorher im Dienſte ſtand, hat es auch zweimal gebrannt. Kaiserauszugoo Kaisermehl0 Blütenmeh IIIIͤ Obst Pflaumen. grossstückige Pflaumen u. 30, 40, 60, 65 Pfs in Original-Mühlensorten, Be- liebte Kuchenmehle von vor- züglicher Backfähigksit. Plund I S pgg, „ FPtund 1 ptg beste Mischung. aus neuen gesund, Früchten Pfund 20, 23, 40, 60, 80 Pig pPfund 16, 20, 28 pig. ½ Pfund 60, 70, 80, 90 5 Valifornische Aprikosen 80. 9355 in prachtvoller Ware Dampfäpfel Pfund 50, 60, 75 Pig. Ms--vis der Hauptpost. 6374 zur Tarwoche eintreffend: Grosse Sendungen frischer Seelische 5 80 Best u. reiche Auswahl ſtefli + agh in allen Sorten 0 eorbsten! Fllialen in allen größeren Städten Deutschlands Verlobungs⸗ Hnzeigen llekert ſchnell und billlig Ar. E. 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Wirklich demokratiſch wäre es, wenn die Soldaten ihre Offiziere ſelbſt wählen würden.(Heiterkeit.) Ich bitte den Kriegsminiſter, ſich über die Verhältniſſe beim 2. Garde⸗Regiment zu erkundigen. Dort bekommen die füdiſchen Einjährigen nicht einmal die Gefreitenknöpfe. Hoffentlich wird das in Zukunft anders. In Bayenn gibt es eine ganze Menge jüdiſcher Reſerveoffi⸗ ziere, die ſich durchaus bewähren. Warum iſt das in Preußen nicht möglich?(Lebh. Beifall links.) Kriegsminiſter v. Heeringen: Ich kann nur wiederholen, die geſetzlichen Beſtimmungen ſind ſo klarx, daß kein Zweifel darüber beſtehen kann, daß die Kon⸗ feſſion niemandem in der Armee bei der Beförderung oder Wahl zum Reſerveoffizier hinderlich ſein kann. Die ſogellannten adligen Regimenter ſollen auf Befehl des Kaiſers aufhören. Das iſt bereits vor zwei Jahren angeordnet worden und wird jetzt allmählich durchgeführt. Die Reden im Reichstag haben dazu nichts getan. Bayeriſcher Militärbevollmächtigter v. Gebſattel: Die Meinung, daß in Bayern jeder Jude Reſerveoffizier wird, iſt irrig. Nur der, der die Qualiftkation zum Offizier hat, wird bei uns Offizier, allerdings ohne Rückſicht auf die Konfeſſion. Abg. Werner(Rfp.) wünſcht Berückſichtigung der Intereſſen der ländlichen Bevölkerung bei der Auswahl der Truppenübungsplätze. Abg. v. Oldenburg(Konſ.): Ich habe aus den Zeitungen erſehen, daß der baheriſche Kriegsminiſter in einem gewiſſen Gegenſatz zu dem baye⸗ riſchen Bundesbevollmächtigten ſich mit meinen Ausführungen zum Militäretat beſchäftigt hat und dabei mich verlezende Acußerungen getan haben foll. Es iſt mir bisher nicht mög⸗ lich geweſen, ein amtliches Stenogramm der Verhandlung des baheriſchen Landtages aus München zu exlangen, und ich frage daxum den baheriſchen Bundesbevollmächtigten, ob er in der Lage fſt, mir darüber eine Auskunft zu geben. Bayeriſcher Bundesratsbevollmächtigter Frhr. v. Gebſattel: Ich habe natürlich nicht daxan gedacht, daß Herr v. Olden⸗ burg heute dieſe Frage ſtellen wird. Ich bin aber eigentlich ganz froh, daß er es getan hat, weil ich durch meine Antwort 8 wei Legenden aus der Welt ſchaffen kann. Die erſte iſt die, daß ſein bahexriſcher Kriegsminiſter Aeußerungen getan, die den Abg. b. Oldenburg verletzen können.(Zuruf Unks: Iſt gar nicht mög⸗ lichf) Ich habe zwar das Stenogramm der betreffenden Rede des Kriegsminiſters auch noch nicht erhalten, ich fann aber nach ſeinem mir vorliegenden Text, der wörtlich in das Stenogramm gaufgenommen werden wird, erklären, daß der Kriegsminiſter dabon geſprochen hat, daß es im Leben und in der Geſchichte der Völker und Heere glückliche und unglückliche Zeiten, ruhmvolle ünd ruhmloſe Tage gibt, und daß, wenn ein Parlamentarier üm Reichstag, in dem Vertreter aller Stämme ſitzen, Bemer⸗ kungen ber einen unglücklichen Zeitraum des einen oder des anderen macht, das zweifellos als eine Geſchmacks⸗ berirrung und Entgleiſung anzuſehen iſt(Sehr richtig! links, Unruhe rechts), daß es aber nicht richtig iſt, ſich deshalb aufzuregen. Ich welß nicht, worin die Verletzung liegen ſoll.(Zurufe rechts: Geſchmacksverirrung und Entgleiſung?) Das ſind Worte, die vollkkommen parlamentariſch ſind.(Sehr gut! links. Unruhe rechts.) Ich kann weiter meiner Erklärung hinzufügen, daß der Kriegsminiſter ausdrücklich be⸗ tont, eine perſönliche Beleidigung des Herrn v. Oldenburg könne er in dieſen Worten nicht erblicken, da ihm jede Abſicht der Be⸗ leidigung ferngelegen hat, er kennt den Abgeordneten gar nicht. Diezweite Legende geht mich ſelbſt an. Es ſoll den An⸗ ſchein haben, ich mich im Widerſpruch mit dem Kriegsminiſter befunden hätte. Das iſt ſehr zart ausgedrückt, in liberalen Blättern hat es noch ganz anders getoſt. Ich bin aber e ſer geſund dabei geblieben.(Heiterkeit.) Wie ſtellen ſich ˖ die Herren das denn eigentlich vor, daß ich mit dem Kriegs⸗ miniſter in Widerſpruch kommen kann? Ich vertrete hier keine berſönliche Meinung. ſondern nur das baheriſche da e kium. enn ich in einen beſonderen Falle, in dem ich ohne Inſtruktionen eine perſönliche Meinung hier vertreten habe, etwas zu berichtigen habe, ſo werde ich nicht verfehlen, bei der nächſten Sitzung darauf zurückzukommen. Aber ich bin in der angenehmen Lage, das im norliegenden FJalle nicht tun zu müſſen. Ich habe vor drei Stunden ein Schreiben aus dem Kriegs⸗ iniſterium erhalten, wonach ſich meine perſönlichen Auffaſſun⸗ en mit der des Kriegsminiſters gedeckt hat, 5 jede Ab⸗ 1725 tder Beleidigung des Herru b. ldenburg gefehlt hat. Abg. v. Oldenburg(Konſ.): Nach der⸗ des baheriſchen Militärbevollmäch⸗ ktigten und nach den Erklärungen des bayeriſchen fehe ichden Fallals erledigtan.(Lachen inks.) 125 Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Vp.): Eas iſt jedenfalls ein Novum, daß hier im Reichstage Reden der ei tzelſtaatlichen Miniſter in der Weiſe interpretiert werden, wie es der Abg. von Oldenburg gegenüber dem batzeriſchen Kriegs⸗ miniſter getan bat.(Sehr richtig! links.) Die Ausführungen des bagerſſchen Kriegsminiſters ſtimmen genau mit dem überein, twas bon uns in jener Sitzung des Reichstages zum Ausdruck ge⸗ Hracht worden iſt.(Sehr richtig! links.) Nun will der baheriſche Kxiegsminiſter mit den Ausdrücken„Geſchmacksverirrung“ und „Entgleiſung“, auf die man nicht weiter eingehen ſollte, den Abg. von Oldenburg nicht haben beleidigen wollen. Alſo er gibt dem g. don Oldenburg eine Ohrfeige und ſagt im nächſten koment, er habe ihm keine Ohrfeige gegeben.(Heiterkeit Iinks.) der breußiſche Kriegsminiſter hat mik ſeiner Bemerkung, bei der den zum Offizierkorps müſſe mit dem Vorurteil Usſchichten gerechnet werden, in den weiteſten ſtimmung hervorgerufen.(Lachen rechts.) Der n Bahern und Preußen iſt der, daß in Bayern „Dualifikatien beſitzt, Offizier wird, während wird.(Widerſpruch rechts.) Im übrigen lung von Bürgerlichen re Forderu n ſelange bor⸗ die ich gemacht hatte, ausreichend wäre. Bahexiſcher Bundesratsbevollmächtigter v. Gebſattel: Der Abg. Müller⸗Meiningen hat geſagt, der baheriſche Kriegsminiſter hätte mit der einen Hand Herru von Oldenburg eine Ohrfeige gegeben und mit der anderen Hand hätte er geſagt(Stürmiſche Heiterkeit) er habe ihm feine gegeben. Ich weiß, daß Dr. Müller⸗Meiningen ſtarke Ausdrücke liebt. Aber ich bedauere, daß er. nachdem dieſe lohale Erklärung des hageriſchen Kriegsminiſters erfolgt iſt, ein ſo ſtarkes Wort noch gebraucht hat.(Unruhe links.) Was Dr. Müller⸗Meiningen über die Praxis in Bahern und Preußen geſagt hat, iſt unrichtig. Wenn ein Jude in Bahern die Qualifika⸗ tion zum Offizier hat, ſo wird er zur Wahl geſtellt, und erſt wenn er gewählt wird, iſt er Reſerveoffizier. ‚ Abg. Haußmann(Vy.): Auch ich muß ſagen, daß es ein merko ürdiges No⸗ bum iſt, daß hier im Reichstage die Aeußerungen von bundesſtaat⸗ lichen Miniſtern in ihren Kammern zum Gegenſtand von Inter⸗ vellationen gemacht werden und zwar gerade don der Seite, die ſich ſonſt in die Einmiſchung der einzelſtaatlichen Verhältniſſe ſo ſehr ſträuben.(Sehr richtig! links.) Ich glaube, daß dieſer Zwiſchen⸗ fall einen gewünſchten Eindruck zurückgelaſſen hat, nämlich es kann jetzt um ſo ſtärker hervorgehoben werden, daß der Abg. von Oldenburg die Gabe hat, in Worten und Ausdrücken ſich zu bewegen, die nachher ſolche Zurückweiſung nötig machen. Mit dem Vertreter von Baßern bin ich der Meinung, daß eine Beleidigung in jenen Worten nicht enthalten war, daß ſie aber eine Kritik waren der Haltung des Abg. bon Oldenburg und Zwar eine Kritik, die nicht nur auf dieſen Spegialfall, ſondern auf die meiſten Reden des Abg. b. Oldenburg zutrifft.(Heiterkeit und lebhafte Zuſtimmung links.) Abg. Noske(Soz.): Wenn der Abg. von Oldenburg der Ueberzeugung iſt, daß er mit den verleſenen Erklärungen zufrieden ſein kann, ſo iſt das ſeine Sache. Im übrigen will ich mich über dieſen ſehr vergnüg⸗ lichen neuen Fall Oldenburg nicht weiter äußern.(Sehr gut! links.) 20 Die Ausſprache ſchließt. 5 f Es folgen perſönliche Bemerkungen. 9 Abg. v. Oldenburg(Konſ.): „ Durch die Erklärung, die der baheriſche Militärbevollmäch⸗ tigte hier abgegeben hat, iſt die Sache zwiſchen dem bayeriſchen Kriegsminiſter und mir in einer lohalen und zwiſchen anſtändigen Leuten richtigen Weiſe erledigt. Wenn die Abgg. Dr. Mül⸗ ler⸗Meiningen, Haußmann und Noske dieſe Sache einer Kritik unterziehen, ſo kann mich das nur heiter ſt i m⸗ men(Gelächter links)(mit exhobener Stimme), da dieſe drei Herren in perſönlichen Sachen einen Ehrenſtandpunkt überhaupt nicht haben!(Stür⸗ miſche Entrüſtungsrufe auf der Linken. Pfuirufe, wiederholte Rufe: Hinaus mit ihm! Was ſagt der Präſident? Zur Ordnungl) Es entſteht ein ungeheurer Lärm, der ſich erſt wieder legt, als der Abg. Haußmann das Wort nimmt. dem Tumult iſt es nicht erſichtlich, ob der Vizepräſident Dr. Spahn eine Bemerkung getan hat oder nicht. Abg. Haußmann(Vp.) Nachdem der Abg. v. Oldenburg ſoeben dieſe Wendung bexſönlichſter Art gegen drei Abgeordnete dieſes Hauſes, darunter gegen mich gerichtet hat, zeigt er nur die Natur ſeiner Invektiven, die er bisher gegen den ganzen Reichstag richtete, und die er jetzt, nachdem er heute eine gehörige Abfuhr erhalten hat, für gut findet, gegen einzelne Abgeordnete zu richten. Er hat er⸗ klärt, die Sache zwiſchen ihm und Bahern ſei erledigt. Dieſe Art, in ſo perſönlich verletzender Weiſe hier Angriffe zu erheben, wird erſt aufhören, wenn Herr v. Oldenburg 8 perſönlich als Abgeordneter dieſes Hauſes erledigt iſt und wenn er aufgehört haben wird, ſeine eigene Paxtei ſo zu lompro⸗ mittieren, wie er es öfter hier tut.(Lebhafter Beifall links, erneute ſtürmiſche Rufe: Zur Ordnungl Hinaus mit dem Mann! Pfuirufe. Lachen rechts.) Abg. Böhle(Soz.) belritt die Rednertreppe, um gegen den Kriegsminiſter zu ſprechen. Seine Parteifreunde, die Freiſinnigen, hindern ihn aber am Sprechen und verlangen immer von neuem ſtürmiſch vom Präſi⸗ denten den Ordnungsruf. Abg. Böhle bringt dann ſchließlich, im einzelnen nicht berſtändliche, ſeine Bemerkungen gegen den Kriegs⸗ miniſter an. Abg. Dr. Mugdan(Vp.) zur Geſchäftsordnung: Herr Präſident, der Abg. v. Oldenburg hat drei Mitglieder des hohen Haufes aufs ſchwerſte belei⸗ digt. Ich erlaube mir deshalb zu fragen, ob der Herr Präſident einen Ordnungsruf erteilt hat, oder, wie behauptet wird, nicht. 7 Vizepräſident Dr. Spahn: Ich habe dem Herrn Abg. v. Oldenburg geſagt, daß die von ihm gebrauchte Wendung gegen Abgeordnete des Hauſes, ſie hätten perſönlich keinen Ehrenſtandpunkt— ich habe dieſen Ausdruck noch ausdrücklich wiederholt— in dieſem Hauſe unzuläſſig iſt.(Groe Unruhe. Die ganze Linke ruft: das genügt nicht! Ein Ordnungsrufh), 5 Abg. Ledebvur(Soz.): Die Ausführung des Präſidenten, daß es unzuläſſig ſei, ge⸗ nügt jedenfalls nicht zur Verteidigung von Abgeordneten, denen von einem Mitglied des Hauſes die Ehre abge ſprochen worden iſt.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Wir proteſtieren dagegen, daß der Abg. b. Oldenburg ohne Ordnungsruf davonkommt.(Anhal⸗ tende Unruhe.) Kriegsminiſter v. Heeringen erwidert dem Abg. Böhle. Ich muß dagegen proteſtieren, daß unſere Beamten in irgend einer Weiſe unter Mißbrauch ihrer Dientſtgewalt ihre Arbeiter zu einer Erklärung zwingen, mit der die Arbeiter nicht einverſtanden ſind. Ich ſtelle nicht in Abrede, daß der Abgeordnete einen Brief von jemand erhalten hat, der das ſagt, aber ich beſtreite die Tatſache. Abg. Dr. Paaſche(Natl,): Ich möchte im Namen meiner politiſchen Freunde auch er⸗ klären, daß wir es nicht für genügend erachten, eine ſo ſchwere Be⸗ leidigun eines Mitglieds des Hauſes einfach nur für un⸗ gzuläſſig zu erklären.(Hört, hört! links.) Unſere Ge⸗ ſchäftsordnung gibt dem Präſidenten die Möglichkeit, den Abgeord⸗ neten zur Ordnuag zu rufen.(Lebhafter Beifall links. Das ſtürmiſche Verlangen nach dem Ordnungsruf wird bon der Linken von neuem erhoben.) Vitzepräſident Dr. Spahn: Ich habe an ſich gar nichts dagegen, einen Ordnungsruf zu erteilen(Gelächter und Unruhe links. uruf: Na alſof), und ich habe auch gar kein Bedenken, ihn noch nachträglich gu erteilen. Ich habe allerdings geglaubt, daß die Aeußerung, (Lebhafter Wider ſpruch Alſo dann erteile ich de m Abg. b. Olden⸗ gen ſeiner Aeußerung einen Ordnungz⸗ Unks.) ux bei der Verordnung einen falſchen Briefkop einfacher wäre. Die Erregung der Linken löſt ſich in Gelächter auf. Es tritt wieder Ruhe ein. Mit einer nochmaligen Bemerkung des Abg. Böhle gegen den Kriegsminiſter endet die Ausſprache zum MWi⸗ litäretat. Der Militäretat wird erledigt, Kolonialetat. Abg. Dr. Arning(Natl.) beſpricht die Zollverordnung für Südweſtafrika und wünſcht Auf⸗ klärung darüber, warum der Staatsſekretär die Firmen wegen der Nachberzollung hat klagen laſſen, ohne ihnen vorher zu ſagen, daß ſie ſich unnütze Koſten machten, da er, wenn der Prozeß gegen den Fiskus ausfallen würde, doch durch eine gültige Verordnung die Nachverzollung durchſetzen werde. Es foll vorgekommen ſein, daß ein Offizier in Kamerun von deutſchen Anſiedlern verlangt habe, ſie ſollten engliſch ſprechen. Das kann ich mir nicht denken. Hoffentlich hält der Staatsſekretär darauf, daß in unſeren deut⸗ ſchen Kolonien deutſch geſprochen wird. Der Gouverneur von Rechenberg hat unter direkter Uebergehung des Kommandeurs der Schutztruppe den Antrag auf eine Reorganiſation der Schutztruppe in Afrika beim Kolonialamt geſtellt, wodurch die Truppe um 36 Mann europäiſchen Perſonals berringert werden ſoll. Das iſt nicht angängig, da dadurch eine nicht geringe Schwächung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Truppe hervorgerufen wird, was bei den augen⸗ blicklich noch nicht geſicherten Verhältniſſen der Kolonie auf keinen Fall zugelaſſen werden darf. Der Redner erörtert die Frage des Erſatzes der Asrari durch landfremde Truppen und betonte, daß man auf die Dauer Ohne ſolche nicht werde auskommen können. Abg. Erzberger(Zenkr.) unterſtreicht die Ausführungen des Vorredners in bezug auf die Zollvberordnung und erinnert an einen im Jahre 1905 ein⸗ ſtimmig angenommenen Antrag des Reichstages, der eine Ein engung des Verordnungsrechtes des Kolonialamt zugunſten von Reichstag und Bundesrat verlangte. Seither iſt nichts in dieſer Richtung geſchehen, im Gegentefl. Die Erre gung in der Kolonie hat aufgehört infolge der Verhandlungen des Reichstags. Die Leute in Südweſt verlaſſen ſich jetzt darauf, der Reichstag einen gerechten und billigen Ausgleich zwiſchen begründeten Rechten der Deutſchen Kolonialgeſell ſchaft und den Wünſchen der Anſtedler finden wird. Sturmlauf, den die Deutſche Kolonialgeſellſchaft mit Aktio ſammlungen gegen die Budgetkommiſſion und den Reichs tag unter⸗ nimmt, ſollte ſie gefälligſt bleiben laſſen. Einen Erfolg wird er nicht haben. Die Landungsaulagen in Swakopmunzd erfordern eine ernſte Prüfung. 1* Staatsſekretär Dernburg geht in längeren Ausführungen auf die Frage der Zollberordün ein und ſetzt den bekannten Standpunkt der Koloniawerwa einmal auseinander. Die Nachverzollung konnte die men in Südweſt materiell nicht treffen, weil ſie den Nachzoll ſe verſtändlich auf den Preis legten. Nun batte der wegen en ſe 709 558 nein, dann nehme ich den richtigen Briefkopf. Das gerufene Obergericht in Windhuk erklärte ſich für be die Richter Intereſſenten waren, und das Schiedsgericht auf Grund eines Schiedsvertrages an ſeine Stelle. Wenn Kaufmann ſich einem Schiedsgericht unterwirft, dann hat er 2 kaufmänniſchem Treu und Glauben ſich dem Schiedsſpruch fügen. Wollte ich trotz des Schiedsſpruches auf die aus dem Nachzoll verzichten, dann würde der Rechnungshof u perſönlich haftbar machen. Ich kann doch nicht die 1 400 000 2 —— gehen laſſen. Das iſt meine verdammte Pflicht eit. Sperleutnant Schiffer den Mann, der ein unverſtändlicheg ſprach, 1 0— n 15 0 Ich weiß nicht, was ich in 9 getan hätte, Deutſchtum vielleicht auch ſo verleugnet. ſind⸗ Diamanten habe ich mich in der Budgetkommiſſion ſo kſch daß ich 152 Ru ſicht darauf, ie Ve ungen bertraulig en eine weitere Erklärung nicht abzugeben brauche Abg. Dr. Paaſche(Natl.):⸗ Eine ganze Reihe von Firmen hat ſich nicht dert Schiedsſpruch anzuerkennen. Die finanziellen des Staatsſekretärs teilen wir alle, aber die iſt, ob auf Grund des Verordnungsrechts jene Nachzollberordnung güktig war. Und tatſächlich hat doch der Gouperneur erſt eß d eine 1 Verordnung vom 16. Februar d. J. die fugnis erhalt Worauf es ankommt, iſt: die Regierung läßt ſich auf einen Streit mit Parteien ein und nachdem ein Gericht entſchieden hat, erläßt ſie nachträglich eine Verordnung im Gegen⸗ ſatz zu dem Gerichtsurteile. Dadurch wird Treu und Glauben und die Rechtsſicherheit untergraben. Hoffentlich begnügt ſich der Staatsſekretär in dieſem Falle mit dem formellen Recht. Das Verordnungsrecht muß eingeengt werden. Die Initiative ſoll ja bei der Kolonjalberwaltung bleiben, aber ſie ſoll gewiſſe Rück“ ſichten auf Reichstag und Bundesrat nehmen. Staatsſekretär Dernburgz „Die Sache wäre ſehr viel einfacher, wenn ſie eben etwas (Heiterkeit.) zuns das letztinſtanzliche Urteil. Die Verordnung iſt erlaſſen, da⸗ mit das materielle Recht, das durch das iedsgericht ge⸗ ſprochen war, die formelle Ausführung erhielt. Ich kann leider nicht die Zuſicherung geben, daß ich mich mit dem formellen Recht nun begnüge und auf die Erhebung des Nachzolles verzichte. In milder Form wird die Verordnung ausgeführt werden. Von Rechtsunſicherheit kann nicht die Rede ſein, Abg. Dove(Vp.) 2 5 Der Schiedsſpruch kann immer nur inker partes Recht ſchaffen. Und nun iſt die etwas dunkle Sache: wer iſt an dem Schiedsvertrag ßeteiligt? Eine Vertretung gibt es da nicht Wenn die anderen nicht mit unterſchrieben haben, kann der Schieds⸗ ſpruch für ſie keine Rechtswirkung haben. Ueber den Verordnungszuſtand in den Kolonien ſprechen wir ja heute nicht zum erſten Male. Als ich bei der Etatsberatung einmal die Ein⸗ engung des Verordnungsrechtes forderte, hat mir der Staatsſekre⸗ tär freudig zugenickt. Jetzt tut er das nicht. Er ſollte uns heute eine Erklärung abgeben. Es iſt doch jetzt die dringendſte Aufgabe die wir haben. Nur dann können wir ſolche Dinge vermeiden, die Aufregung in den Kolonſen hervorrufen. Abg. Pring Schönaich⸗Carvlath(Natl.): Der Oberleutnant Schiffer 5 es auch mit gebrochene Deutſch verſuchen ſollen. Niemals werden wir es erleben d ein engliſcher Offizier in einer en es Kolonie ir end einem, der ihn engliſch anſprich antwortek: prechen Sie deukſch! Anſere Offisiere und Beamten ſind dazu da, Nationalgefühl zu betätisen und das zu heben. Warum lernen die Leüte dort ſechs Jahre Deutſch? Wir man nach eng⸗ liſchem Muſter vorgeht, und vor allem mit Deutſchen deutf ſpricht, damit nicht die Eingeborenen den Eindruck gewinnen, als oß das Deutſche Reich ein Vaſfallenſtaat Enalands liſt. Beifall.)w. Was den Knameruner Fall anlangt, ſo. 4 Das Schiedsgericht gab eben für — Ar —— A Abg. Dr. Arniug(Natk 9: Icch verſtehe nicht, warum der Staatsſekretär in die großen Koſten des Prozeſfes ſtürzt. „Abg. Schwarze Lippftadt(Zentr.): hhricht über die Landungsverhältniſſe Er Bande Staatsſekretär Dernburg: Es hat ſich in Kamerun nicht um einen Eingeborenen, ſon⸗ ern um einen herumziehenden Händler gehandelt. Es gibt dort ein Deutſch, das man nicht verſtehen kann, es geht mir auch anchmal ſo.(Heiterkeit.) Wir wiſſen, daß wir in Samoch keine gute Reede haben, aber den Hafen bon Apia ausbauen 8u laſſen— dann bauen Sie mir lieber dreimal Swakopmund aus. Wir wollen die Landungsverhältniſſe ſo viel verbeſſern wie mög⸗ lich, aber aus den Zolleinnahmen der Kolonie. Wir ſuchen, land⸗ fremde Soldaten für Oſtafrika zu bekommen, aber isher iſt es micht geglückt. Abg. Dr. Semler(Natl.): Das Nachzollverordnungsrecht des Staatsſekrteärs ſoll 175 eingeſchränkt werden, aber er ſollte den Firmen in bezug auf ie Gerichtskoſten entgegenkommen. Das Verwaltungsrecht des Gouverneurs muß aufrechterhalten bleiben, denn Selbſtverwaltung muß erſt gelernt ſein. Abg. Prinz Schönaich⸗Carolath(Natl.) f die e Staatsſekretärs nicht be⸗ Deutſch mu u eiben, auch wen ſchlecht ge⸗ 15 55 f ch wenn es ſchlecht ge —— die Firmen ihm Staatsſekretär Dernburg erklärt ſich zu einem Entgegenkommen in bezug auf die Gerichts⸗ koſten bereit. Abg. Dr. Arning(Natl.) erklärt, daß er mit den Ausfährungen ſeines Dr. 8 einverſtanden ſei. Der Kolonialetat wird genehmigt, ebenſo die Stats des Reichseiſenbahnamts, d ichs ſch e e hnamts, der Reichsſchuld, Es folgt der Poſtetat. Abg. Zubeil(Soz.) 5 5—5 beginnt zum Entſetzen des Hauſes mit der Erklärung: Morgen iſt auch noch ein Tag. Er beſchränkt ſich aber auf eine halbſtündige Rede über Beſchränkung der politiſchen Freiheit der Boſtbeamten. Frartionsgenoſſen 5 Abg. Scheidemann(Soz.) 2 „Würde ich die Beamten nennen, die ſich an mich mit ihren Beſchwerden gewandt haben, ſo wäre ich ein ebenſo verächt⸗ 2 e 8 jek e 5 die den Beamten Geſinnungen ieren en. Die Poſtverwaltung ſollte ſich endlich ſchäme Ir Spitzeltum noch weiter ausüben zu laſſen. 5 er 5 Ich halte es e unter meiner Würde, darauf zik antworken, eärm der Soz. Beifall rechts.) 85 75 Abg. Scheidemann(Soz.) Es iſt eine bekannte Sache, daß, wenn man von dem er es und des Inbalidenfonds. 9 55 ſarmlichen Syſtem der Poſtverwaltung ſpri ſtan ſich über den Ton beklagt. Vizepräſident Erbprinz zu Hoheulohe⸗Langenburg kuft den Abg. Scheidemann zur Ordnung. Abg. Scheidemann(Soz.))) 25 Wenn Beamte gegen das Proteſt erheben müſſen, was ſie mir brher mitgeteilt haben, ſo können Sie ſich vorſtellen, wie er⸗ Ermlich das Syſtem iſt.(Unruhe.), Vizepräſident Erbprinz zu Hohenlohe⸗Langenburtz erteilt dem Abg. Scheidemann den zweiten H rdnungsruf, (Beifall.) 50 Abg, Scheidemann(Soz.) 2 Ichpfeife darauf.(Große Unruhe.) Abg. Zubeil(Soz.): Wir ſind daran gewöhnt, daß man das, was wir vorbri 08 unwäahr hinſtelkt Wir vorbringen, Staatsſekretär Kraetkk: Nur ein Wort! Die Herren betonen ſoihre Wahrheits⸗ iebe. Der Abg. Zubeif beſchwerte ſich darüber, daß ein armer Landbriefträger um Unterſtützung„daß ein Beamter zur Auterſuchung hingeſchickt wurde, was 35 Mk. koſtete und daß dann der Briefträger nur 25 Mk. erhielt. Die gange Ge⸗ ſchichte iſt nicht wahr.(Hört! Hört!) Die Zeitung, die das brachte, hat es ſelbſt widerrufen müſſen, weil die angeſtellten diehe dgen 95 8 Hierd 15 5 Abg. Zubeil hätte 2 iderruf der Zeitung hier auch mitteilen ſollen. ört! Hört! und Beifall.) 5 55 Der Poſtetat wird genehmigt, ebenſo die Etatsreſte und dann der Etat in ſeiner Geſamtheit. Bei der ſamt⸗ ſtimmen die Sazialdemokraten wie immer geg 5 Gr. 25/26 27½/80 31/35 Sobwarz echt Chevreaux- Schnürstiefel mit Lack⸗ 3⁰ 4+ 4+4 ⁰ Sohnürstiefel mit und ohne 90 40 90 Lackkappen Mb. 4. 4 Eanfns u Braun echt Chevreauz- Solider Box-Stlefel 820 70 20 70 Gr. 21/24 Mk. 2 8 2 en den -Preise Kinder- Schnür- u. Knopfstiefelchen w Baby-schuhe zum Aussuchen 33 Pfg. Rnopfstiefel aller Art mit Is Preisnachlass. Riesige Auswahl in Kinder-Sandalen, Spangen- und Halbschuhen Schuhhaus Zaum, 8. Abg. Dr. Wiemer(Bp.y zur Geſchäflsordnung: Ich bin Kentan auf einen Vorgang zurückzukommen, der ſich zu Beginn der Sitzung in perſönlichen Bemerkungen zwiſchen dem Abg. b. Oldenburg und drei Mitglie⸗ dern dieſes Hauſes, von denen zwei der Fortſchrittlichen Volkspartei angehören, abgeſpielt hat. Nach dem ſtenographiſchen Bericht hat die ſchwerverletzende Aeußerung des Abg. b. Oldenburg Beifall auf der rechten Seite gefunden.(Hört! hört! links.) Im Intereſſe der parlamentariſchen Arbeit halte ich es für geboten, an die konſervative Fraktion die Frage zu richten, ob ſie die Aeußerungen ihres Mitgliedes billigt. Abg. v. Normann(Konſ.): Ich ſtehe nicht an, die Frage des Abg. Dr. Wiemer zu beant⸗ worten. Ich ſtelle zunächſt feſt, daß wir in den Ausführungen der Abgg. Dr. Müller Meiningen und Hauß⸗ mann ſchwere ee e gegen den Abg. b. Oldenburg gefunden haben und daß wir es infolgedeſſen berſtehen, daß Herr v. Oldenburg ſchwer gereizt war.(Sehr richtig! rechts.) Wir erklären aber außerdem, daß wir den Ord⸗ nungsruf des Herrn Präſidenten an den Abg. v. Oldenburg für voll berechtigt halten. Ich erkläre weiter, daß wir den Ausdruck des Abg. v. Oldenburg, den Dr. Wiemer erwähnt hat, mißbilligen. Aber ebenſo mißbilligen wir die Ausdrücke, die die Abgg. Dr. Müller⸗Meiningen und Hauß⸗ mann gegen Herrn b. Oldenburg gebraucht haben.(Beiſall rechts.) Abg. Dr. Wiemer(Vp.): Ich ſtelle zunächſt feſt, daß die von Herrn b. Normann er⸗ wähnten Aeußerungen meiner Fraktionskollegen Haußmann und Müller⸗Meiningen vom Präſidenten nicht gerügt worden ſind, alſo gegen die parlamentariſche Ordnung nicht verſtoßen haben können. (Sehr richtig! links.) Wir nehmen mit Genugtuung davon Kenntnis, daß die konſervative Fraktion die die Grenzen des parlamentariſchen Verkehrs weit überſteigenden Aeußerungen des Herrn v. Oldenburg mißbilligt. Herr b. Olden⸗ burg ſelbſt hat ſeine Aeußerung nicht zurückgenommen. Ich er⸗ achte es als ſelbſtverſtändlich, daß ihm gegenüber die Ver⸗ krehrsformen nicht gewahrt werden können, die ſonſt unter Kollegen in dieſem Hauſe üblich ſind.(Beifall links.) Abg. v. Oldenburg(Konſ.): Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.(Unruhe links.) Wenn Sie Ihre Aeußerungen zurückgenommen hätten, hätte ich es meinerſeits auch getan. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Vp.): Aus der e des Abg. v. e geht her⸗ vor, daß Herr v. Oldenburg den Reichstag als den Ort angeſehen hat, in dem er einen perſönlichen Ehrenhandel zwiſchen ſich und dem baheriſchen Kriegs⸗ miniſter abzumachen habe. Ich glaube, daß ich als Mitglied di Hauſes berechtigt war, nachdem Herr b. Oldenburg hier dieſe Sache vorgebracht und in unparlamentariſche Formen ge⸗ kleidet hatte, meinerſeits Kritik daran zp üben.(Zuruf rechts: Aber nicht in dieſer Weiſel) Ich glaube, daß ich in keiner Weiſe eine Form lt habe, die Herrn Kollegen v. ner be⸗ rechtigte, mehreren Mitgliedern dieſes Hauſes in einer ſolchen Weiſe die Ehre abzuſchneiden.(Beifall links.) 5 Abg. v. Oldenburg(Konſ):— 1 Was zwiſchen dem baheriſchen Kriegsminiſter und mir zur Erledigung gekommen iſt, geht nur den bayeriſchen Kriegsminiſter und mich an.(Lachen und Widerſpruch links.) Außerdem ſtelle ich feſt, daß Dr. Müller⸗Meiningen ge⸗ wußt hat, daß dieſe Sache die Beilegungeines Ehren⸗ andels mit dem baheriſchen Kriegsminiſter war.(Lebh. ört, hört! klinks.) Die Linke hat dieſe Erklärung mit Lachen auf⸗ genommen. Darauf haben die Herren, die mich angegriffen haben, eine Antwortbekommen(mit erhobener Stimme): Im übrigen erkläre 17. daß ich ſelbſtverſtändlich den rrn Dr. Müller⸗Meiningen und Hausmann jedergeit zur Verfügun ſtehe.(Beifall rechts. Großes Gelächter links. Abg. Krelh ruft: Da gibts nichts zu lachen Andauernde Bewegung.) 35 2085 Abg Belenf; Anter denjenigen Abgeordneten, die durch Herrn bon Olden⸗ urg⸗Januſchau heute nachmittag verletzt worden ſind, befindet ſi auch mein Parteifreund Noske. Wir haben darauf berzichtet, au dieſe Aeußerungen irgendwie näher einzugehen. Wir ſind ſchon ſo fehr an die Jormen des Herrn von Oldenburg gewöhnt, daß er uns in leiner Weiſe mehr verletzen kaun.(Beifall ünks.) lieber Mann Stiefel 15 mit 1 Gr. 17/2 Mk. und Onkel Herr sanft entschlaſen 6587 1 5* * 2 477 255 in friſten Otto Fechlels Formulare rahl zu kaben in der Dr. B. Buus Buchdruckerel S. m. b. 5. Dr. B. 5 Bucharuckerel S. u. N f. Wechfel⸗ ermulure tt ocer bellebigen Stüd wn n haben in der Hauſe degradiert und wie er beiträgt. nungsruf? Todes-Anzeige. Gestern abend verschied unerwartet rasch und sanft mein Professor Theodor Schilling. 5 Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 4 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Mannheim, den 17. März 1910. Todes-Anzeige. Feinszes Schmerzerfüllt machen wir die traurige Nachrich Baekobst dass gestern Nachmittag 2¼ Uhr unser lieber Gatte als 16784 Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwage Valentin Zepp, bastwirt im Alter von nahezu 68 Jahren nach schwerem Leiden 8 Mannheim-Neckarau, den 18. März 1910. empfteh't Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Delikateſfenhaus Katharins Zepp Wwe. 2 1, 14 Familie Friedrich Ochs. Die Beerdigung fludet Sonntag nachmittag 3 Ubr vom Prauerhause, 8 2 Oster-Hier größte friſche 6 Pfg... 100 Stück Mk. 5,70 Größte friſche Candeier 6% Pfg., 100 Stück.00 Mannheimer Biergrosshandel, Acg. Gäustann(p. 7: Herr von Oldenburg hat jetzt ſeinem Verhalten die Krone aufgeſetzt, indem er in öffentli Parlamentsſitzung Forde⸗ rungen gum Duell ergeßen ließ.(Stürmiſche Zuſtimmung links. Widerſpruch rechts.) Das war bisher noch nie in dieſem Hauſe üblich, und es zeigt ſich hier aufs neue, wie unſachlich und perſönlich Herr von Oldenburg iſt, wie er alſo den Ton in 5 ur Verrohung des Tone (Große Unruhe 1028 und Zuruf: Wo iſt der Ord⸗ Große Erregung.) 8 Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz: Ich erkläre zunächſt, daß ich in den Ausführungen des Abg. bon Oldenburg eine Herausforderung zum Duel! nicht geſehen habe.(Lebhafter Widerſpruch links.) Sonſt würde ich dieſe Ausführungen gerügt haben. Sie dürfen aber dem Abg. von Oldenburg auch nicht vorwerfen, daß er zur Verrohung des Tones beiträgt.(Beifall rechts. Unruhe kinks.) Abg. Haußmann(Vp.): Es iſt auch noch niemals vorgekommen, daß ein Abgeordneker anderen Abgeordneten erklärt hat, ſie hätten in Ehrenſa keinen Standpunkt.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Demgegenüber darf das geſagt werden, was ich geſagt habe.(Beifall links. Widerſpruch rechts.) Im Munde des Abg. v. Oldenburg konnte die Bemerkung, daß er uns jederzeit zur Verfügung ſtehe, gar keinen andern Sinn haben, als den der Herausforderung zum Duell.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Darauf habe ich zu er⸗ Hären, daß angeſichts dieſes würdeloſen e des Abg. v. Oldenburg(Lebh. Beifall links, große Unruhe rechts und Rufe: Zur Ordnung!) Präſident Graf Schwerin⸗Lüöwitz: Sie dürfen auch dieſe Aeußerung nicht gebrauchen. Ich bitte Sie dringend, nicht zu einer Verſchärfung der Diskuſſion beizu⸗ tragen. Das läßt ſich alles in Ruhe und en.(ebh, der parlamentariſchen Formen alwachen.(Lebh. Beifall rechts.) Abg. Haußmann(Vp.): Dann ſage ich, daß angeſichts dieſer Kinderek (Unruhe und Gelächter)— Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz: Ich kann auch dieſen Ausdruck nicht dulden; er widerſpricht der Ordnung des Hauſes. 1 Abg. Haußmann: Der Eindruck, der ſich bei uns bilden muß, iſt nicht nur der, den der Abg. Dr. Wiemer ſchon gekennzeichnet hat, daß wir mit dem Abgeordneten v. Oldenburg den perſönlichen Ver⸗ kehr nicht aufrecht erhalten können, ſondern auch der, daß wir mit dieſem Don Quichote überhaupt nichts mehr zu tun haben wollen.(Große Unruhe, anhaltende Bewegung.), ö Präſident Graf Schwerin⸗Oßwitz: Wegen dieſer Aeußerung rufe ich Sie zur Ordnung. fall rechts.) Damit endet dieſe Ausſprache. Präſident Graf Schwerint M.., wir ſtehen am Schluſſe einer agußer⸗ gewöhnlich arbeitsreichen Zeit. Ich wünſche, bevor wir auseinandergehen, Ihnen allen nicht nur ein fröhliches Oſterfeſt, ſondern auch in dieſer Oſterzeit volle Erholung und neue Kräfte für die neuen Arbeiten, denen wir nach den Oſter⸗ ferien entgegengehen.(Beifall) Nächſte Sitzung: Dienstag, 12 April, 2 Uhr: Berner Literaturabkommen, Gebührenordnung für Rechtsanwälte, Han⸗ delsabkommen mit Schweden. 8 Schluß 5% Uhr. 1 (Bei⸗ Jerein der Aiannheimer Wirte. Eingetragener Verein. Gegründet 1884. Todes⸗Anzeige. unſern Mitgliedern die kraueige Mittellung, daß unſe langjähriges Mitglied und Vorſtandsmitglied Kollege Valentin Zepp, Wirt am 17. März im Alter vou 6s Jahreſt Tod abgegangen iſt. Die Beerdi ung findet am Sonntag, den 20. März, nachmittags 3 Uhr, Neckarauerſttaße 21 aus reiche Betelligung. in Neckarau, voen Sterbezauſe ſtalt und erſuchen wir um za l⸗ 6581 Der Vorſtand. 6584 Im Namen der tieftrauernden Familie: Amelie Sohilling geb. Glock. Steatt Besomndterer Anseige. * Apfelringe kaliforn. 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März ab zur Aus⸗ gabe Die Lehrherren, Prinzipale, Eltern oder Vormünder unſerer Schüler werden hiermit erſucht, die Kenntnis nahme der Zeugniſſe gefl. ſo zu beſcheinigen, daß dieſelben mit der Unterſchrift verſehen in der erſten Schulwoche nach den Ferien den betreffenden Klaſſenlehrern zurücgegeben werden können. Die Abgaugszeugniſſe gehen den betr,. Firmen vom Rektorate aus zu. 8³ Mannheim, den 15. März 1910. Das Rektorat: Dr. Bernhard Weber. Ackerverpachtung. Samstag, den 19. März 1910, vormittazs 11 Ußr verpachten wir auf unſerem Bureau, Luiſenring 40, nach⸗ perzeichnete ſtädtiſche Grundſtücke auf ein bezw. mehr⸗ jährigen Zeitbeſtand. 81 Auf Wemarkung Maunheim: 12. Sandgewann Lab.⸗Nr. 1791 und 1808 10. Sandgewann Lgb.⸗Nr. 1855 à und b 25 ar 17 ar 85 ar 18 ar 11. Sandgewann Lab.⸗Nr. 1833 und 1838/4 78. Sandgewann Igb.⸗Nr. 1639/1651 Hohenwieſen Lgb.⸗Nr. 1800 Los 19 88 ar Altwaſſer Lgb.⸗Nr. 505 Los 4 81 ar Wieſengewann Lab.⸗Nr. 5743 Los 16 13 Ar Spelzengärtengewann Lsb.⸗Nr. 396 Los 5 18 ar Auf Gemarkung Käfertal: 50. Gewann Lgb.⸗Nr. 7953 24 ar 78. Sandgewann Igb.⸗Nr. 8496b 25 ar Almendgrundſtücke: In der 14. Sandgewann Lab.⸗Nr. 1084/85 Los 45 11 ar In der 18. Sandgewann Lab.⸗Nr. 706 Los 9 17 ar In der 21. Sandgewann Lgb.⸗Nr. 927 Los 1 19 ar In der 34. Sandgewann Lab.⸗Nr. 1094 Los 50 12 ar In der 76. Sandgewann Lgb.⸗Nr. 8408 Los 11 20 ar In der 77. Sandgewann Igb.⸗Nr. 8483 Los 8 25 àr In der 49. Sandgewann Igb.⸗Nr. 7843 Los 22 23 ar Auf Gemarkung Neckarau: Rheingärten Igb.⸗Nr. 12548 und 12549 78 àr In der Schwinngewann Egb.⸗Nr. 12423/24 82 ar Almen J. Gewann Egb.⸗Nr. 16801 Los 40 Im Rottfeld Igb.⸗Nr. 16810, Sps 51, 58 und 78 21 ar Mannheim, den 14. März 1910. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Stellenvergebung. 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Freitag, den 18. März abends 6¼ Uhr. Samsfäg, den 19. März, morgens 9½ Ubr, nachmittags 2% Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung. Abends Yr. 77%/ U An den ochentagen: Morgens 7 Uhr. Abends 6 Uhr. In der Clausſynagoge. itag, den 18. März, abends 6% Uhr. amstag, den 19. März, morgens 8 abds. 7½ U. e e ee dr eee aeler Feder Uersscerungs Asta Wir bringen hierduch zur Kenntnis, dass obige von uns vertretene Anstalt als neuen Versicherungszweig die Versicherung gegen Mietsverlust infolge von Brand, Blitzschlag, ETplosion gder Wasserleltungsschäden aufgenommen hat. Durch diese neue Versicherungsart ist den Hausbesitzern die Mög⸗ üchkeit gewährt, sich den Fortbezug ihrer Mieteinnahmen in den Fällen Zzu sichern, in denen die Wohnungen und Geschäftsräume durch Brand, Blitzscklag, Explosion oder Wasserleitungsschäden zerstört oder unbenutz- bar geworden sind. 6567 Die General-Agentur: Rrendt. Zur Entgegennahme von Anträgen unter Zusicherung billigster Prämien- berechnung und zur Erteilung von Auskünften halten sich empfohlen. Die General-Agentur 8 No. 2a, kerner nachgenannte Hauptagenturen: Gsbr. Bundschu, Lit. 6 8 No. 8, Ph. Jas. Eglinger, Lit. 0 7 Ne. 22, Heinrich Emil Hlrsch, Lit. 6 3 No. 6, Harnann Mallsbreln. Eit. D 1 No. 7/8. Thesdor Scharff, Lulsenriag Ne. 51. 5 -UAmnstige Himkaufs-Gelegemheit von Gardinen und Wäsche 9 Durch Ankauf eines vollstämdigen Warenlagers offeriere ſch zu sehr billigen Preisen Gardinen am Stück und abgepasst, Store, Brise-Bise, Zuge⸗ nund Roll-Rouleaux, weiss u. créme, in Spachtel, Tüll-, Guipure u. point-⸗ lace, ferner Bettdecken, Battist, Mull, Tischtücher, Servietten, Damen⸗-Hemden, Beinkleider, Nachthemden eté. 6292 August Weiss E 1, 10 frucn- und Manufaktur waren Uslerhasen F Mallistr. e 5 Slädt. 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Creamer begann szu ſpielen und alsbald antwortetbe das Gackern der braven Hennen und ein reicher Eierſegen ging hernieder. Was Mrs. Creamer ſpielte, hat ſie nicht bervaten und vielleicht bleibt es auch gleichgültig: ſie ſpielte und fortährend wurden Eier gelegt. Noch nie hatte ſie eine ſo reiche Eymte verzeichnet. Und heute iſt ſie eine begeiſterbe Parteigängerin jener Kuhzüchterin aus Wisconſin, die ihren Kühen auf ihrer Guitarre Valkslieder vorſpielt und dabei feſtzeſte ellt haben will, daß der Milchreichtum der Kühe zunimmt. Die Murſik iſt eine Gahe des Hinmmmels, deren Wunderteirkungen die Menſchheit noch nicht erſchöpft hat. Die Heikkunde weiß längſt, daß die Mufik micht nur die Seele ertebt, ſandern auch den Kreislauf des Blutes beſchleu⸗ nigt und die Nerven anregt. Mes. Cveamer dehnt dieſe Erkennturz duf die Haustiere alts und vielleicht iſt es ſpätenen Generationen Heſchiedem, eine Zeit zu erleben, wo die Landwirtſchaftsminiſterien aller Kulturlämder Preiſe ausſetzen für die Komponiſten, die Muſik⸗ ſtüche erſinnen, die die Legekraft der Henmmen und den Mälchreich⸗ tum der Kurh Verdoppelnm — Ein Held des Billards. In London iiſt ſoeben als 88jäh⸗ wiger ein Greis geſtorben, der einſt in den Billardfälen Europas Herlihmt war: Jack Carr, der Meiſterſpieler. Er ſtarb als ein vermögender Mann, aber er verdankt ſeinen Reichtum nicht nur ſeiner faſt fabelhaften Kunſt des Billardſpiels, ſondern vor allem dem geſchickden Vertrieb ſelbſterfundener Pillen. Dieſe Pillen ſollten die wunderbare Eigenſchaft haben, bei allen, die ſie nach enkſprechender Bezahlung genoſſen, die gleiche Sicherheit der Hand und die gleiche Schärfe des Blickes erſtehen zu laſſen, die dem Er⸗ finder Jack Carr zur Billardberüthmtheit gemacht haben. Die Wunderpillen, die ein völlig wertloſes Präparat aus Magneſiaſaltz kraren, fanden überall im Handumdrehem Käufer, in kurzer Zeit waren für viele Hunderttauſende Mark davon berkauft und Jack Carr ktrar aller Sorge 8 Leider blieb der verheißene Erfolg aus, jedenfalls hat keiner der Käutfer durch die Pillem eine Billard⸗ nbeiſderſchaft errungen. Das Merlwürdige iſt, daß nicht ein eim⸗ giger unter den vielen Käufern ſich gefundem hert, der damals dem Beriühunten Billardhelden tvegen ſeiner famoſen Pillen gegürnt rüchtet chätte. Seit etwa 20 hat Jack Carr den Billardſtock beiſeite gelegt. Er war es, der den„großen Roberts“ im Damerhillard lanit Franz Modes Paradeplatz. Tel. 2465. Fein-Konfituren. 6457 beſiegte und einen neuen Rekord aufſtellte, denn er ſpielbe 48 Stun⸗ den lang ohne Unterbvechung, bis Roberts am Ende ſeinen Kräfkte war und völlig erſchöpft den Kampf aufgab. Mit dieſem Rekord läßt Carr den franzöſiſchen Billardme ſter Vignaud weit hinter ſich, der 24 Stunden lang ohne Unterbrechung ſpielte und dapei 3238 Punkte errang, während in der gleichen Zeit ſein Gegmer 'Sullivan nur 3196 Punkte markieren konnte. Iw jener denk⸗ Daz üwürdigen Pantie hatte Vignaud beim Spielen nicht weniger als 25 Kilometer und 350 Meter zurückgelegt, alles tvährend des 18 8 beim Unmkreiſen des Billardtiſches. Ein gemütliches Gefüngnis. Im Gaulois lieſt man: Man hat uns eine Reihhe ſeltſamer Enthüllungen gennacht über gewiſſe Provinzgefängniſſe, die in den verſchiedenen Budgets amſehnliehe Summen beanſpruchen und doch niemals auch nur eimenn Sträfling Aufnahme gewährt haben. Im Jammar dieſes Jahres bekam eime ſolche Strafanſtalſt, die im einem ſüdöſtlichen Departement liegt und 96 000 Frs. gekoſtet hat, ibren erſten Penſionär, der wegen Umterſchleifen zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt war. Das Un⸗ glück wollte, daß mnam überſehen hatbe, in das Budget die nötigen Summen für die Wächter und für den Unterhalt der Geffämgnis⸗ inſaſſen einzuſetzen. Was tun? Schbießlich beauftragte man einen verheivateten Polizeidiener damit, den Sträfling zu ernähren und zu überwachem. Der Polizeidiener zog mit ſeiner Familie und mit ſeimem Schützling in das neue große Gefängnisgebäude. Bald er zwerkte der kvarckere Pflegevater, daß ihm bei der Ernährung des Sträflings mir ein ſehr magerer Verdienſt blieb und er gaub ihum zu berſtehhen, daß er ihm keine Schwierigßeiten beveiben würde, wenm er ettva Luſt habe, der Haft zu entfliehen.„Aber beines⸗ wegs, antwortete der Sträfling,„das Eſſen gemütgt mir völlig, ich kebe hier ſehr behaglich; ich denbe nicht daran, gu gehen, im Cegen⸗ teäl, ich ſwerde möglichſt lange bleiven.“ Der wackere Polizeidiener wandte ſich an ſeinen Kommiſſar, berlovrene Mühe. Man ließ ſchl ließbich den Stträfling frei unhergehen, man ließ alle Türen er ofſen ſtehem, man erlaubte ihm, ja mam birt ihn, doch im Freien ſpagieren zu gehen, alles im der ſtillen Hoffnung, der unbequeme Menſch würde einmal nicht mehr wiederkommenm. Der Sträfting ging gwar gern täglich ein wenig ſpatzieren, aber gewüſſenhaft behrte er ſtets zur Tiſchzeit wieder heim. In der letzten Woche verirrte er ſich in die Stadt und bam erſt gegen 3 Uhr hungrig und müde nach Hauſe, bezw. nach ſeinem Gefängnis. Er klingelte, aber das Gitter wurde ihm micht geöffnet.„Marhen Sie, daß Sie fart⸗ kommien,“ ſchrie ihnn der Gefängmiswärter entgegen. Aber den Sträfling harrte aus: um 6 Uhr ließ man ihn ſchließlich wieder in ſeine Zelle. Jetzt grübelt ſelbſt der Unterpräfekt darübzer nach, ob man dem Scräfling nicht eine Bamknote zuſtecken kann mit der Einladaung, ſich gefülbigft doch irgendo anders einſperren zu ſen 5— Ein biederer Arbeitgeber. Aus Graz wird über eine drollige Begehenheit berichtet: An die„liebe gute alte Zeit“ erimnert ein Brief, der an einen Hilfsarbeiter, der ſich um einen Geſchäfts⸗ diener⸗ oder Hilfsarbeiterpoſten bewarb, aus Kaindorf bei Leibnitz — einige Stunden von der Landeshauptſtadt Gvaz entfernt— ge⸗ wurde. Er lautet: „Lieber Freund! Was mir ambelaugt, bin ich ſchon beveit amit Dim eine Probe gu mahenz aber num beachte die Bedingungen: für Damen, Herren und Kinder In allen FPreislagen 8 Kauthaus, Bogen 26.— Telephon 4644. S οsο,)nüessesseesessesesssse esegessse Sesseeesssessessssesesessοονν—,1t Du müßteſt bei mür bei der Sehloſſevei zuhelfen; anſtreichen lernen, auch ein kleines Ackerl habe ich. Ich bin gamz allein im Hauſe, folglich müßbeſt Du auch beim Kochen zuhelfen und es ganz er⸗ lernen. Weitens liebe ich einſache Koſt, genieße in der Regel weder Fleich noch geiſtige Getränke. Tabalſrauchen oder ⸗kauen leide ich in keinem Falle. Ferner müßteſt Du bereit ſein, eime e gesorſdnung mit mir einzuhalten, und Dich im Leſen, Schweiben, 58 beinen n. Relig on 12 575 unterrich 35 a. e ei bei mir ſein, wie ein Sohn 3 5 ſeinem Waber mir kreu, aufrichtig anhangen, kimdlich folgſaum ſeijan, auch ich Dir wie ein Vater ſein, und könnteſt Dit ein bei wir finnden für die Dauer. Eine Kündigung gibt es gegenſeitig nicht, kann alſo jeden Dag der 2 die Enitlaſſung ſtattfinden. Auf großem Lohn dürfteſt D 90 ſonders anfangs, nicht rechnen, da Du doch wie ein Lehrling erſt Jernen mußt; wenn Du klug biſt, wirſt wohl einſehen, daß es meyr wart iſt, was zu lernen, als großen Lohn haben und damn nichts können. Wenn Du alſo mit dem einverſtanden bhiſt, ſo umrberſchreiß dieſen Brief und ſchicke ihn mir zurück, daum lrende ich Dir ſoſſort ſwiederf chreiben. Noch tvas: Da Du alles Nötige von mir erhältſt, brauchſt Du kein Geld in den Händen, außer was Diuu flür Kheidung u. dgl. nötig haſt, und lege ich den weiteren Lohn in Deinemt Namen in der Poſtſparzaſſe an, und im Falle des Weggehens er⸗ hältſt Du dasſelbe als Dein Gigentum ausgefolgt. Ich Unter⸗ fertigter erkläre mirh mit Vorſlehendem einverſtanden und gebe hiefür meine eigenhändige Unterſchrift.“ ſich der Hilfsarbeiter aber um dieſen ſchönen Poſtem reißen!— — Scott für Peary. Kapitän Scott, anit den Vorbereitungen für ſeine Südpolexpedition beſchäftigt, iſt interviept worden, wie das Verhalben des amerikaniſchen Kongreſſes Peary gegenſüber findet, Kapitän Scott ergreift die Partei des Nordpobfahrerz, „Ich perſünlich,“ erklärbe ew,„zweifle durchaus nicht an der erſolg⸗ reichen Fahrt des Conunander. Er iſt der kundigſte Norscol⸗ fahrer, den gegenwürtig die Erde beſitzt. All ſeine Angabem, die er über frühere Reiſem machte, haben ſich völlig beſtätigt; aben ganz beſonders ſind ſeine Entdeckungen am der Nordſüſſſe Griömhbeuid⸗ durchaus als exakt und richtig befunden worden. Und was die unwahrſcheinlich großen Tag märſche Pearys im der Nähe des Pobes betvifft, erklärte er:„Es iſt eine bekannte Tatſache, daß die Bewegung des Eiſes abnimmt, je weiter man noch Norden gor⸗ dringt. Dies wird der Grund dafür ſein, daß Peary nach ſoiner Trennung von Kapitan Bartlett ſchneller bardringen konnte. Auf einen ruhig daliegenden Eisfläche gleitet der Schlitten natürhich eſſer, wahrend Spalten ium Eis und offene Strömumn gen das Vor⸗ dringen erſchweren. — Ein geſundes Urteil. Als ein Richter mit geſundem ſchenperſtand hat ſich, wie der„9 Newberk Herald“ aus San Fraum⸗ cisca meldet, der Polizeirichter von Sam Firancisco ertwieſen. Ex hatte einen Vagabunden abzuurteilen, der vor ihm in denzer Zuſtaude erſchien. Der Richter verurteilte ihn zu der Strafe von— neunzig Bädern. Men⸗ 16. Seite. (Mittagblatt.) General⸗Anzeiger⸗ Maunheim, den 18. März 1910 Unterrieht. 9 Praktikant od. Lehrkraft mit la. Zeug⸗ niſſen für Engl. u. Franz. geſucht. Vorzuſt. n. Vorlage der Zeugn.—4 Uhr nachm. Päbagogium Höhere Privatſchule K 3, 28. Teleph. 925. 27912 Nuffe m. Gymnaſial⸗Zeug⸗ niſſen erteilt Unterricht in ruſſiſcher u. poln. Sprache u. Literatur, beſorgt auchKorre⸗ ſpondenz. Offert. an Capota, 8, 1, 3 Treppen. 27909 Sründl. Geſangsunterrichh erxt. in Maunheim z. mäß. Honorar Marg. Biſchoff, Heidelberg, Brückenſtr. 36, 2. Stock. Wirklich ſchöner Ton beruht auf richtiger Luftfunktion. Ausgebildet v. erſter Größe Weimars. 27911 Cand theol. et phäl. m. beſt. Zeugn. über Tätigk. in erſt. Inſtituten u. Fami⸗ lien ſucht Hauslehrerſtelle, erteilt erfolgreich Nachhilfe. Off. u. 27902 an die Exped. Ieirat? 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Kein Wunder also, dass bei uns der nationale Antrieb zur Gestaltung der Herrenmode fehlt, und dass wir uns daher das Gesetz männlicher Eleganz von den Eng- ländern und Amerikanern diktieren lassen. Kein vernünftiger Hensch wird an der englischen und amerikanischen Herren-Hegemonie Anstoss nehmen. Irgendwo muss doch das Gute und Tonangebende erdacht werden. Der kluge Mann aber eignet sich ohne Besinnen das Gute an, wWo er es findet, und dabei bleibt es dem Dandy unbenommen, sich national zu gebärden, sich aut eigene Faust auftällig und lächerlich zu machen. Die Mode ist für die Herren der Schöpfung kein Sklavenjoch, sondern eine stillschweigende Uebereinkunft. 6572 Bei dem konversativen Sinn des europäischen oder awerikanischen Gentlemens in persönlichen Geschmacksfragen und bei der grossen Schwierigkeit, neue Herrenmoden zu erfnden, erscheint es erklärlich, dass die Entwieklung der modernen männlichen Kleidung sich in zärten, und zuweilen kaum merklichen Kurven vollzieht. Erst etwa nach einem Jalizehnt lässt sich die entschiedene Wandlung, welche die einzelnen Jahre mit sich gebracht haben, handgreiflich feststellen. Nur dem genauen Kenner, und nur dem Manne, der für die feinsten Nuancen der Mode sensitiv veranlagt ist, werden die Unterschiede zwischen der letzten Wintermode und der eben anbrechenden F. rühjahrs- mode einlenchten. Wer aber nicht in diesen Dingen lebt und webt, wird gut tun, sich ven seinem bewährten Schneider ohne Widerrede Kleider machen zu lassen, weil eben der Fachmann, der sich auf Individualität versteht, fast ausnahmslos für jeden einzelnen das Richtige trifft. Hier sei Ibre Aufmerksamkeit auf die grossen Spezialgeschäfte gelenkt und besonders auf diejenigen, wo die Inhaber Fachleute sind und sich persönlich um die Interessen des kaufenden Publikums bekümmern, denn nur da können Sie guten Rat finden. Niemand wird bestreiten können, dass nur der, welcher ein und derselben Spezialbranche seine ganze ungeteilte Aufmerksamkeit zuwenden kann,„Unvergleichliches“ zu bieten imstande ist. Wenn unsere Waren- und Kaufhäuser mit ihren Angeboten auch glauben, 30 ziemlich auf der Höhe der Zeit zu stehen. wenn erstere den Käufern auch allerlei zu verabfolgen in der Lage sind, vom Grünkram, Apfel- sinen und Fischen, dem Bilderbuch und der Haarnadel bis zum Seidenkleid und der Möbelgarnitar, es ist zweifellos nicht in der Lage, dle Lollkommenheit des Spezlalgeschäftes zu erreichen und die persönliche Achmännische Tätigkeit seiner Inhaber zu ersetzen. Jeder Elnkauf in einem leistungsfähigen Spezlalgeschäft bietet mnen die Garantie, dass Sie gute Ware bekommen und dass Sie aufmerksam bedient werden; es bedeutet für Sie eine Exsparnis an Zeit und Geld. Beim Einkaut von Herren und Knabenkonfektion wenden Sie sich vertrauensvoll an die Firma Gebrüder Wronker, 8 17. 1, Marktecke. 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