teriſieren Verſchleierungsmanöver, dazu beſtimmt, die Schwächen der eigenen Poſition zu verdecken. Wir möchten dabei, wie ſchon die neuerdings zu einem förmlichen Sport ausartet. kEutbehrliches konſervativen Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. der Stadt Mannheim und leſte (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſet „General⸗Anzeiges Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 1 27 2— In ſera te: Anab hängige Tageszeitung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus Nedaktion 5 e Auswärtige Inſerate. 80 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. ee,—5 Die Reklame⸗Zeile.. Mark Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Gbendran Nr. 157. Vexilla prodeunt! Die blauen und ſchwarzen Feldzeichen rückten auf der gunzen Linie vor, um für die Stunde der Entſcheidung in eine möglichſt günſtige Poſition zu gelangen. Man er⸗ kennt in beiden verbündeten Lagern, daß die Stellung der Mehrheitsparteien, ſo ſtark ſie ſcheint, Lücken und Schwächen aufweiſt, welche unliebſame Ueberraſchungen immerhin in den Möglichkeitsbereich rücken. Und dieſe Erkenntnis hat die führenden Organe der Rechten wie des Zentrums zu Mitteln fragwürdiger Art greifen laſſen: die Vorſtöße, welche die„Kreuzztg.““,„Deutſche Tagesztg.“ und„Ger⸗ mamia“ in den letzten Tagen unternommen haben, charak⸗ ſich alsTäuſchungsverſuche, zum mindeſten als Dieſe Charakteriſierung zeigt, zwiſchen berechtigten Angriffs⸗ ader Abwehrmethoden unterſcheiden und zwiſchen ſolchen, bderen Benutzung großen Parteien nicht zur Ehre gereicht. Zu den letzteren rechnen wir vor allem die ſyſtematiſche Dis⸗ kpeditierung der nationalliberalen Partei und ihrer Führer, Die „Kreuzztg.“ kann zwar nicht umhin, die National⸗ läberalen als eine Partei zu bezeichnen, die„jedem monarchiſch geſinnten Deutſchen als ein un⸗ Mittelglied zwiſchen den und den demokratiſchen Parteien gilt“;: alſo doch als eine Partei, für deren Bekämpfung ſich auch ein Fonſervatives Blatt Grenzen ſetzen müßte. Wie aber behandelt die„Kreuzztg.“ dieſe nach ihrem ſeigenen Geſtändnis für die monarchiſchen und deutſchen Intereſſen unentbehr liche Partei? Sie erteilt den national⸗ beralen Führern in einem einzigen kurzen Abſatze die Prädikate ſchwächlich, ungeſchickt, vertrauensunwürdig und zu politiſcher Erleuchtung unfähig; offenbar, um die Auf⸗ merkſamkeit der publiziſtiſchen Kritik von der Perſönlichkeit des Herrn von Heydebrand abzulenken. Die Partei ſelbſt aber wird mit eiſerner Stirn und in bewußter Fälſchung des offenkundigen Sachverhalts als„int jungliberalen Banne als von einer—„heftigen Kriſis“ befallen, von der„Idee eines roſaroten Blocks“ beherrſcht, unter dem„Ein⸗ Huß der radikalen Elemente“ ſtehend, zum„Fortſchritt ab⸗ geſchwenkt“ und auch als des blutigroten Großblocks mit Ireiſinn und Sozialdemokratie verdächtig hingeſtellt. Selbſt⸗ verſtändlich wird gar nicht erſt der Verſuch gewagt, für dieſe Produkte einer krankhaften Phantaſie irgendwelche tatſäch⸗ lichen Unterlagen zu konſtruieren. Nur in einem Punkte liſt der Behauptung der„Beweis“ ſogleich angefügt: die Königsberger„Hartungſche Zeitung“ hat auf die Möglichkeit zeines Großblocks der Linken„mit Einſchluß der National⸗ Hberalen“ bei den nächſten Reichstagswahlen hinweiſen zu zſollen geglaubt. Das Blatt iſt unbeſtritten und erklärter⸗ maßen demokratiſchen Charakters; damit aber der verehr⸗ liche Zeitgenoſſe die Ueberzeugung gewinne, daß der Natio⸗ nalliberalismus mit der Sozialdemokratie kokettiere, verfiel die„Kreuzztg.“ auf die hübſche Unterſtellung, das freiſinnige Blatt habe„auch Fühlung im nationalliberalen Lager“ und N das Aülcherſticchen be⸗ 6. geiſtert auf, indem ſiens sans gene von 755 Faethnalliberalen Hartungſchen Zeitung“ ſprach. Dieſe Verſtöße der klerikalkonſervativen Fähnlein charak⸗ teriſieren ſich darnach von ſelbſt. Von größerer Bedeutung ſind die Manöver, den Miniſterpräſidenten und ſelbſt den Monarchen für die Intereſſenpolitik der Rechten und des Zentrums zu reklamieren. Die„Kreuzztg.“ gibt jetzt endlich das gefliſſentlich genährte Märlein von der„zufälligen Begegnung“ der Konſervativen mit dem Zentrum preis; ſie läßt die Maske fallen. Wie uns ſcheinen will, zu früh. Sie bekennt, daß die Mehrheit von dem Beſtreben zu⸗ ſammengeführt iſt, der Regierung bei der Beſeitigung des „bitteren Reſtes der Blockära behilflich“ zu ſein. Die radikale Ausmerzung des Blockgedankens wird zur Forderung des Dages: die beiden Parteien wollen„reine Bahn machen helfen für eine weniger dem Parlamentarismus huldigende Regierungsweiſe“. Das iſt wenigſtens klar und unzwei⸗ deutig; man weiß nun, woran man iſt. Auch Serr von Bethmann Hollweg weiß jetzt Beſcheid, obſchon es für die Parteiegoismen der Rechten und des Zentrums eigentlich förderlicher geweſen wäre, wenn man den Kadavergehorſam ſo unverblümt nicht jetzt ſchon von ihm geheiſcht, die Fiktion der„zufälligen“ Begegnung vielmehr noch aufrecht erhalten hätte. Er hat die„Regierung über den Parteien“ prokla⸗ miert; er weiß nun, daß dieſe Regierung eine ſolche unter den Parteien des Zentrums und der Rechten ſein wird. Dieſe„Regierungsweiſe“ huldigt nämlich weniger dem Parlamentarismus. Und hier ſetzt das ein, was wir die Verſchleierungstaktik der ſchwarz⸗blauen Fähnlein nennen möchten. Die beiden intereſſierten Parteien wünſchen vor den gebildeten nationalen Elementen im Lande um jeden (Preis den Eindruck zu erwecken, daß das Regiment, welches ſie ad aeternum zu etablieren gedenken und das ein kompe⸗ tenter Beurteiler als frivoles Spiel mit den monarchiſchen und nationalen Intereſſen brandmarkte, die freie könig⸗ liche Regierung ſei. Zu dem Behufe ſchreibt die„Kreuz⸗ zeitung“ auch wohlweislich, die Mehrheit wolle helfen, reine Bahn zu machen uſw., ſie wolle behilflich ſein, Damit wird unterſtellt, daß der„neue Mann“, deſſen Be⸗ deutung ſchneller als die Nationalliberalen erkannt zu haben die„Kreuzztg.“ ſich rühmt, von ſich aus bereits die grundſätzliche Abkehr vom Blockgedanken vollzogen habe, ſo daß die Mehrheit alſo nur ihre ſelbſtloſe Hilfe zur Durch⸗ ſetzung des freien Willens einer freien Regierung leihe! Honny soit, qui mal y pense! Vexilla prodeunt! Und ſie machen ſelbſt vor dem Träger der Krone nicht Halt, Abg. von Dirkſen hat kürz⸗ lich vollkommen richtig und konſtitutionell⸗korrekt daran erinnert, die Entſcheidung in der Wahlrechtsfrage liege bei der Krone:„Bei dem Kaiſer iſt, wie ich beſtimmt erfahren habe, der lebhafte Wunſch vorhanden, daß die mittleren Parteien ihr Zuſtimmung zu dem Geſetz geben.“ Die „Deutſche Tagesztg.“ meint nun auch hier, die tatſächliche Lage verſchleiern zu können, indem ſie, offenbar in Wahrung der monarchiſchen Intereſſen, bemerkt, eine„ſolche Heran⸗ ziehung der perſönlichen Meinung und Stimmung des Monarchen ſei nicht angezeigt und nicht mit den konſtitutio⸗ die bitteren Blockreſte mit Stumpf und Stil auszurotten. Pelen Grundſazen völlig 8N Das heißt denn doch die Situation etwas mutwillig verkennen! Es handelt ſich hier nicht um Dinge, wie ſie im November 1908 zur Erörte⸗ rung ſtanden. Der König von Preußen iſt der dem Landtag gleichberechtigte Rektor der Geſetzgebung; er übt ein ihm von der Verfa aſſung gewährleiſtetes Recht aus, wenn er bei der letzten Entſcheidung über das Wahlrecht ſeine perſönliche „Meinung und Stimmung“ betätigt. Darau zu erinnern wird doch noch erlaubt ſein? Denn es wäre doch etwas naiv, dieſen gewichtigen Faktor außer Berechnung zu laſſen. Vielleicht hat man das an gewiſſen Stellen getan; vielleicht rührt daher die Nervoſität der Mehrheit, und vielleicht laſſen ſich ſo die Manöberchen der blauen und der ſchwarzen Fähnlein am beſten erklären. Politische Uebersieht. Mannheim, 6. April 1910. Rommunale Sozialpolitik. In dem Programm der Kölner Vereinigung für rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung befindet ſich auch eine Vorleſung des Geheimen Oberregierungsrats 1115 vortragen⸗ den Rats im preußiſchen Miniſterium des Innern Dr. Freund über das wichtige und zeitgemäße Thema der Kommunalen Sozialpolitik. Wie alle Sozialpolitik ſo koſtet natürlich auch die kommunale recht viel Geld und weiſt infolgedeſſen auf dieſer Seite manche dunkle Stellen auf. Die Uebernahme immer neuer Aufgaben auf die Kommunen iſt von einer Anleihewiptſchaft begleitet, die zu einer Ueberſchwemmung des Deutſchen Kapitalmarktes unſerer Reichs⸗ und Staatsanleihen mit Notwendigkeit führen muß. Will man die wirtſchaftliche Betätigung der Kom⸗ munen aus ſozialen Gründen, ſo muß man auch ihren be⸗ gleitenden Schatten, die Anleihewirtſchaft, mit in den Kauf nehmen. Doch auch wer dieſe ſoziale Betätigung für unent⸗ behrlich und durch die Entwicklung für entſchieden hält, und wird aus ſolchen Er⸗ das werden wir wohl alle müſſen, wägungen die Aufforderung entnehmen, mit der Uebernahme neuer Aufgaben wirtſchaftlicher Natur auf die Kommunen ſolange zurückhaltend zu ſein, bis ſich dieſe Uebernahme aus unabweisbaren ſozialen Gründen von ſelbſt aufdrängt. Geheimrat Freund hat in ſeinen Vorträgen nicht von dieſen der deutſchen Finanzwirt⸗ ſchaft entnommenen Bedenken geſprochen. Seine Vorträge ſetzten die Sozialpolitik der Kommunen als gegebene Tatſache voraus und hatten zu ihrem Hauptinhalte eine beſchreibende Darſtellung des gegenwärtigen Standes und der Entwicklung der ſozialen Arbeit der Städte. Die Kritik, mit der einer der beſten Kenner dieſer Fragen naturgemäß nicht zurückhalten konnte, bezog ſich durchweg auf die eingeſchlagenen Wege und die einzelnen in der Praxis angewandten Mittel zur Durchführung der ſozialen Auf⸗ gaben, nicht auf die Berechtigung dieſer Aufgabe ſelbſt. Gleich⸗ wohl nahm auch Dr. Freund mehrfach Gelegenheit, vor einem Zuviel zu warnen. So riet er den Städten aufs allerentſchie⸗ denſte davon ab, dem von einigen Seiten gemachten Vorſchlage der Verſorgung ihrer Bürger mit Fleiſch und ſonſtigen Le⸗ b s mitteln Gehör zu geben. Er begründete dieſe Dn Seuilleton. Der Ansbruch des Aelua. Der Todeskampf des Hauſes„Fra Diavolo“ unter dem Anſturm der Lava. * Nicoloſi,./2. April, 10 Uhr nachts. Unſer Mailänder Korreſpondent berichtet uns über einen in⸗ tereſſanten Artikel im„Corriere della Sera“ Mailand, über den Ausbruch des Aetna. Ich habe die Nacht auf der rechten Seite des Lavaſtromes verbracht und von Minute zu Minute die verſchiedenen Abſchnitte einer tragiſchen Epiſode verfolgt: Den Todeskamf der alten Villa, dem erſten größeren Bauwerke, das die Lava in ihrem unaufhör⸗ lichen, unerbittlichen Vordringen gegen immer fruchtbarere und bevölkerterere Gegenden verſchlungen hat. Allgemein wurde ſie Caſa Fra Diavolp genannt und gab dem ganzen umliegenden Ge⸗ biet dieſen Namen. Sie gehörte dem Baron Corpaia, der ebenfalls wahrſcheinlich wegen dieſes Beſitztumes unter dem Beinamen Ira Diavolo überall bekannt war. Jenes Haus war ſozuſagen ein Charakteriſtikum der Landſchaft, errichtet unter graziöſem Zu⸗ ſammenwirken ſeiner rötlich angehauchten Mauern inmitten lieb⸗ licher Weinberge, auf einer leichten Terrainwelle. So oft ich auch hinaufſtieg, um den Lapaſtrom in den verfloſſenen Tagen anzu⸗ ſehen batte ich jedesmal von Weitem jenen luftigen und reizenden Sommeraufenthalt bewundert. Daß ich auch ſeinem Ende bei⸗ wohnen ſollte, hatte ich nicht erwartet. Es ſchien mir zu hoch auf dem Berde gelegen und die Lavamaſſen waren damals noch zu weit entfernt. Es war eines jener antiken maleriſchen Landhäuzer, halb Villa, halb Bauernhaus, ein wenig kokett, alles jedoch dem Ausſehen nach voll Einfachheit und Frieden. ſie umgebenden Mauernkranz waren große Vaſen von grüner Ma⸗ jolika aufgeſtellt, wie man ſie nur noch in den antiken Bauernhäu⸗ ſern vorfindet, unſchuldige Gefallſucht, die dem Vorübergehenden den Anſchein eines Gartens geben will, der innen den Hof nicht voll von Wagen und Fäſſern ſieht. Das Brunnenrad wurde von einem aus geſchmiedeten Eiſen beſtehenden Bogen geſtützt, einer aus Blättern geſchmiedeten Verzierung, wie man ſie noch in eini⸗ gen alten Klöſtern finden kann und oberhalb der Brunnenum⸗ faſſung hob ſich ſein ſchwarzes charakteriſtiſches Profil klar und deutlich ab. Das Haus Fra Diavolo war das Ziel fröhlicher Landausflüge und häufig machten dort Geſellſchaften Halt, die von ihren verſchiedenen Ausflügen in die umliegenden Berge ermüdet zurückkehrten. Alle kannten es und auf den Karten des Aetna ſtellte es einen wichtigen Punkt dar als Kreuzung der Maultier⸗ ſtraßen. Die Lava war vorgeſtern an ſeiner Oſtſeite in etwa 300 Meter Entfernung vorbeigefloſſen. Das Haus ſchien gerettet, als plötzlich eine Aenderung in der Richtung des glühenden Stromes eintrat, der nach und nach die Umfaſſungsmauern erreichte. Den ganzen Tag über waren die Bauern ohne Unterlaß beſchäftigt, die Möbeln, Zubehör, Heu, Stroh uſw. inmitten großer leiden⸗ ſchaftlicher Verwirrung fortzuſchaffen. Man ſchien einem jener Schauſpiele beizuwohnen, die den Schlachten vorausgehen, ſobald das Land dem feindlichen Einfall gegenüber ſich leert und in weni⸗ gen Stunden ſtill daliegt und nur wartet. Als ich bei dem Hauſe anlangte, war ſolches bereits leer, bis auf die Keller, die voll eines in jenen Bezirken berühmten Weines waren, der nur auf die Wagen wartete, um ſortgeſchafft zu werden. Es waren zirka 100 Hektoliter. Die Uhr zeigte ſechs ein Viertel abends. In dieſem Augenblicke berührte die Lava die äußere Grundlage der öſtlichen Mauern. Der Feuerſtrom war bedeutend höher als das Haus und näherte ſich, vergleichbar einem grauen rauchenden Berge, hin und wieder von Feuergarben durchbrochen, mit ſtets Auf dem bd Profil. Man fühlte die ausſtrömende Hitze und hörke unaufhörlich den gleichen Lärm, jenes Geräuſch von Wellen auf tönendem Kies. Es regnete ziemlich ſtark und die Nacht begann herabzuſinken. Jeder Nachſturz von Lavaſchlacken, jeder Block der nachgab, deckte weißglühenden Maſſen auf, deren Leuchten die Baumwerke in lebhaften Farben erſchillern ließ und langſam ab⸗ ſtarb, um ſich gleich darauf an anderer Stelle zu entzünden, bei jedem neuen Loslöſen von Lavablöcken und Heruntergleiten glü⸗ henden Sandes vom Kamm des Lavaſtromes. Es dauerte nicht lange und man hörte dumpfe Schläge, die den Boden erzittern machten. Es ſind leuchtende, glühende Lava⸗ blöcke, die jetzt wirklich den Mauern zu Leibe gehen. men, die die Vorderſeite der Mauern zierten, entzünden ſich uns geben ein weißes flimmerndes Licht, das durch die offenen Fen⸗ ſter in die leeren Zimmer dringt. Das Innere des Hauſes iſt ſchon warm wie ein Backofen. Die Tapeten löſen ſich kniſternd von den Wänden oder krümmen ſich knirſchend dagegen. Es ſind geblumte antike Papiertapeten, wie ſie in der Provinz üblich ſind, die, ich weiß nicht warum, den Gedanken wachrufen an ein ruhiges Die Spuren dieſes Lebens befinden und naives einfaches Leben. ſich alle in dieſer hölliſchen Glut. Einige verblichene Photogra⸗ phieen die zu lächeln ſcheinen, die an den Wänden aee Zeichen der dort befindlich geweſenen Möbeln, die zu f nen: Hier befand ſich ein eiſernes Bett und dg eine Konſole, wäh⸗ rend hier hingegen eine Kommode ſtand. Das ganze Innere des Hauſes Augen und belebt ſich in der Einbildung. Man denkt an die Ruhe gewiſſer Abende i ſind, Waſſer zu ſchaffen. Von den Fenſtern aus ſieht man nur noch die drohende Maſſe der Lava und zwar ſo nahe, daß es ſcheint, man könnte ſie berühren, ſobald man ſich nur hinauslehnt. mit Anleihen und damit zu der vielbeklagten und bedenklichen Herabdrückung des Kurſes Einige Blu⸗ agen ſchei⸗ als durch die geöffneten Fenſter die friſchs Bergluft einzog, das Hühnervolk im Hofe gackerte, während das Brunnenrad kreiſchte, um jenen Blumen, die jetzt ſchon verbrannt ——— tritt einem wieder vor die 2. Sl. General⸗Auzeiger. Abendblatt) Mannheim, 6. April. mit den auf den Mittelſtand und die ſelbſtändigen Gewerbetrei⸗ benden zu nehmenden Rückſichten. Es könne niemals eine ſoziale Aufgabe ſein. einen Zweig des Handwerks zu vernichten. Nur ausnahmsweiſe laſſe ſich die lommunale Lebensmittelverſorgung als Regulator bei übertriebenen Preiſen rechtfertigen. Dr. Freund beſchränkte ſeine Ausführungen auf die fakul⸗ tative ſoziale Tätigkeit der Städte, d. h. diejenigen Einrichtungen, die ſie träfen, ohne dazu geſetzlich verpflichtet zu ſein. Die große ſoziale Bedeutung der obligatoriſchen, geſetzlichen Obliegenheiten, wie z. B. der Armenpflege, berührte er nur im Vorbeigehen. Die Blüte unſeres von der ganzen Welt bewunderten Städte⸗ weſens beruhe weſentlich auf der günſtigen geſetzgeberiſchen Lage, die theoretiſch den Städten kein Hindernis in den Weg lege, alles und jedes in den Bereich ihrer Tätigkeit zu ziehen. Er verwies im Gegenſatze dazu auf die Abhängigkeit der engliſchen Städte vom Parlament bei der Uebernahme neuer Aufgaben und den dort häufig entgegenſtehenden nicht weniger als ſachlichen Widerſtän⸗ dea. In dieſer Beziehung ſei die Geſchichte der Londoner Waſſer⸗ leitung ein lehrreiches und warnendes Beiſpiel. Denn die im Parlament ſitzenden Aktionäre hätten es während langer Jahre aus den ſelbſtſüchtigen Gründen heraus verſtanden, volkswirt⸗ ſchaftlich, ſozial und hygieniſch ganz unleidliche Zuſtände in der Waſſerverſorgung Londons aufrechtzuerhalten, da ſie die Mehr⸗ heit im Parlament beſaßen. Einen breiten Raum widmete der Redner der ſtädtiſchen Boden⸗ und Wohnungspolitik und den einzelnen bereits praktiſch gewordenen Möglichkeiten der Verwendung des Grundeigentums zu ſozialpolitiſchen Zwecken, dem Wiederkauf, dem Vorkauf, dem Erbbaurecht, dem Eigenbau von ſtädtiſchen Häuſern, wie er beſonders in Freiburg i.., das 70 Prozent des geſamten Stadtreals im Eigentum habe, nur 10 Prozent weniger als die ſoziale Mufterſtadt Ulm, mit gutem Er⸗ folge verwirklicht worden ſei. Das Erbbaurecht werde durch das Fehlen einer Regelung der Kreditfrage an ſeiner ſonſt mit Sicher⸗ heit zu erwaxtenden kräftigen Entwicklung behindert. 985 Beirüte für die Poſtverwaltung. Anläßlich der Beratung des Poſtetats im Reichstag wurde der Wunſch laut nach Schaffung ſtändiger Beiräte für Poſt⸗ und Telegraphenangelegenheiten. Der Staatsſekretär des Reichspoſtamts hat den Wunſch unberückſichtigt gelaſſen, weil ex ein abſolutes Bedürfnis nicht anerkennen will und wohl auch, weil er in den geforderten Einrichtungen einen Eingriff in ſeine Machtſphäre als Leiter des Reichspoſtamts erblickt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß durch die Bildung von Poſtbeiräten, wie ſie von einzelnen Haupt⸗ perkehrsintereſſenten aus Handels⸗ und Induſtriekreiſen ge⸗ fordert werden, beabſichtigte Maßnahmen der Poſtverwaltung durch rechtzeitige Mitwirkung dieſer Beiräte in gewiſſem Sinn Eiuſchränkungen erfahren oder ſogar unter Kontrolle geſtellt würden. Aber wäre denn dies ein großer Fehler? Würde darunter etwo Autorität oder Anſehen der Reichs⸗ poſwerwaltung leiden? Hat etwa die raſche Entſchlußfähig⸗ keit des jetzigen Leiters des Reichspoſtamts bei Neuerungen und Aenderungen namentlich tarifariſcher Art bewirken können, daß die davon hauptſächlich betroffenen Kreiſe kritik⸗ los dieſe Maßnahmen hinnahmen, bloß weil ſie vor vollendete Tatſachen geſtellt wurden? Es trägt vielmehr zu einer Minderung des Anſehens der Verwaltung und zur Ver⸗ ſtärkung des ohnehin wachſenden Mißtrauens bei, wenn gerade unpopuläre Maßnahmen mit ſonſt ungewohnter Plötz⸗ lichkeit durchgeführt, nachher aber ſtückweiſe wieder zurück⸗ genommen werden. Vorqausſetzung für eine erſprießliche Arbeit von Poſt⸗ beiräten wäre allerdings rechtzeitige Bekanntgabe beabſich⸗ tigter Verwaltungsmaßnahmen, die für die Allgemeinheit von großem Intereſſe und einſchneidender Wirkung in wirt⸗ ſchaftlicher oder geſchäftlicher Beziehung ſein würden. Ver⸗ Jangt werden müßte weiterhin, daß der zu bildende Poſt⸗ beirgt in ſeiner Zuſammenſetzung diejenigen Faktoren des Wirtſchaftslebens in erſter Linie berückſichtigen würde, die die Hauptträger des Verkehrs darſtellen und daß dieſen dann ein entſprechender Einfluß bei den Beratungen ſowohl wie beim Zuſtandekommen von Beſchlüſſen eingeräumt wird, daß ſie alſo wirkliche Beiräte von Gewicht und nicht etwa Neben⸗ räte nur dekorativen Charakters wären. Es ſoll bei der heubigen Lage der Dinge ſogar nicht wenige Leute in Handel und Induſtrie geben, die ſchon zufrieden wären, wenn der Einfluß dieſer Beiräte, ob ſtändig oder nur bei Gelegen⸗ heiten, immer aber rechtzeitig, ſtark genug wäre, daß er wenigſtens prohibitiv wirken könnte. Es dürfte nicht un⸗ angebvacht ſein, daran zu erinnern, wie Fürſt Bismarck über ſolche Beiräte ſich ausgeſprochen hat. Bei der Eröffnung des Volkswirtſchaftsrats am 27. Januar 1881 führte er aus: Der ganze Horizont reicht nur bis zu dieſer rieſenhaſten ſchreckli⸗ chen Maſſe, die mit grauſamer Langſamkeit vorgeht. Man nimmt ſchon den Geruch von verbranntem Lack wahr, in den Zimmern rauchen bereits die Türbalken und man konn ſich ſchon die Hände fühlbar verbrennen an der eiſernen Bruſtwehr der Balkone, falls man unvorſichtigerweiſe ſolche darauf ſtützt. Die Temperatur wird ſchnell unerträglich. Das Haus kracht bereits bedenklich in ſeinen Fugen und man vernimmt verdächtige Geräuſche, die aus dem Innern kommen und von dem Druck der Lava auf das Bal⸗ kenwerk berrühren. Die hohlen und verhängnisvollen Schläge der Lavablöcke, die die Mauern erſchüttern, dauern fort. Die Lava will durchaus ins Haus! Sie taſtet überall an die Mauern, findet ſchließlich das Tor der Umfaſſung, ein großes überdachtes Tor, und ſchlendert hiergegen die Vorhut ihrer Lavaſchlacken. Man Fonnte ſagen, daß ein von einem ſchweigſamen und hartnäckigen Gegner geſchleuderter Sturmbock die Mauern einzurennen ver⸗ ſucht. Das Tor ächzt und biegt ſich, obwohl ſolches von innen äußerſt geſtützt iſt. Man bört jetzt Rufe:„Obacht auf die Ziſterne!“ Ein Waſſer⸗ Hehälter, während die Lava vordringt, iſt einem Dynamitſchuppen vergleichbar, der ſich in Feuersgefahr befindet. Dieſe Gefahr iſt ſehr wohl bekannt in den Aetnadörfern. Sobald es verlautbart wird, daß ein Lavaſtrom ſich einer Ziſterne nähert, flieht alles. Wenn nämlich die Lava die Brunnenöffnung ausfüllt, und ſomit den Waſſerdämpfen den Ausweg verſperrt, ruft ſie eine ungeheuere Exploſton bervor, die zuweilen den Ausbruch neuer Krater im Ge⸗ ſolge bat. Um eine derartige Etpoſion zu verhüten, iſt es unbedingt nötig, die Brunnenöffnung zu erweitern. Sofort ſtürzen ſich ver⸗ ſchiedene Bauern auf den oben geſchilderten Konventsbrunnen, reißen die Eiſen berunter und zerſtören mit ihren Picken in fie⸗ peruder Haſt die Brunneneinfaſſung, während die Steine mit dampfem Fall im Waſſer verſinken. iſ Nacht und die Fackeln werden angezündet. Eile tut „Einem lange gefühlten Vedürfnis entſprechend, ſehe ich eine Einrichtung berwirklicht, welche die Garantie bietet, daß diefenigen unſerer Mitbürger, auf welche die wirtſchaftliche Geſetzgebung in erſter Linie zu wirken beſtimmt iſt, über die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der zu erlaſſenden Maßnahmen gehört werden. Es fehlte bisher an einer Stelle, wo die einſchlagenden Geſetzes⸗ vorlagen einer Kritik durch Sachverſtändige aus den zunächſt be⸗ teiligten Kreiſen unterzogen werden konnten.... Sie, meine Herren, werden uns die Sachkunde aus dem praktiſchen Leben entgegenbringen, Sie ſind berufen, ein einheitliches Zentralorgan zu bilden, welches die gemeinſamen und beſonderen Intereſſen von Handel, Gewerbe und Landwirtſchaft durch freie Meinungsäuße⸗ rung wahrzunehmen hat. Innerhalb der Regierungskreiſe, in welchen die Vorbereitung der Geſetzesvorlagen erfolgt, muß der Natur der Sache nach der Stand der Veamten und Gelehrten über⸗ wiegen. Es erſcheint daher als ein Bedürfnis, daß auch d iejenigen an geeigneter Stelle zu Worte kommen, welche die Wirkung der Geſetze am meiſten zu empfinden haben.“ Was Fürſt Bismarck da über den Volkswirtſchaftsrat ausführt, kann heute in gleicher Weiſe Anwendung finden auf einen beſonderen Beirat in Verkehrsfragen. Denn auch hier ſind die Aufgaben ſo gewachſen, daß eine alle Teile be⸗ friedigende Löſung nur erwartet werden kann, wenn alle Faktoren, Verwaltung, Fiskus und die Intereſſentenkreiſe, deren Bedürfniſſe durch die Verkehrsinſtitute befriedigt werden ſollen, ausgiebig zu Worte und zur Geltung kommen. Mehr kaufmänniſchen Geiſt, ſagt Staatsſekretär Dernburg, mehr kaufmänniſchen Geiſt tönt es wieder aus Preſſe und Parlament, mehr kaufmänniſchen Geiſt verſpricht Herr von Tirpitz und mehr kaufmänniſcher Geiſt mag auch Herrn v. Kraetke empfohlen ſein. Die Inſtitution der Poſtbeiräte, richtig ausgebildet, wird ſich als ein nützliches Glied erweiſen, dies zu erreichen. Ein Normal⸗Kalender. Die Berliner Ortsgruppe des Hanſa⸗Bundes beſchäftigte ſich in einer öffentlichen Verſammlung mit dem Problem der Feſtlegung des Oſterfeſtes und der Einführung eines Normalkalenders. Das Referat hatte Geheimrat v. Heſſe⸗ Wartegg übernommen, der ſeit langer Zeit an der praktiſchen Löſung dieſer Frage mit demſelben Eifer und hoffentlich mit demſelben Erfolge arbeitet, wie ſeinerzeit an der Durch⸗ führung der ſogenannten mitteleuropäiſchen Zeit. Mit vollem Recht ſtützt ſich v. Heſſe⸗Wartegg auf den Grundſatz, daß das Oſterfeſt mit der hohen Aſtronomie, die heute ſeinen Zeitpunkt vom Mond und der Tag⸗ und Nachtgleiche ab⸗ hängig macht, nicht das Geringſte zu tun hat, und daß bei ſeiner Feſtlegung die Intereſſen der modernen Wirtſchaft, insbeſondere der Geſchäftswelt, in möglichſt guten Einklang mit den kirchlichen Traditionen gebracht werden müſſen. Er iſt ferner der wohlbegründeten Anſchauung, daß man bei einer Feſtlegung des Oſterfeſtes zweckmäßig das ganze Kalenderjahr feſtlegen ſollte. Die Vorſchläge, die er in dieſer Richtung macht, rühren von dem Holländer G. S. de Klerk her und erſcheinen wegen ihrer Einfachheit leicht durchführbar: das Kalenderjahr(365 Tage) ſoll in Quartale von je 91 Tage geteilt werden, ſo daß die erſten beiden Monate eines Quartals je 30, der letzte 31 Tage haben. Der bei dieſer Teilung übrigbleibende 365fte Tag ſoll als Wochentag nicht mitberechnet, ſondern als Neujahrstag zwiſchen den 31. Dezember und den 1. Januar eingeſchaltet werden. Ebenſo ſoll alle vier Jahre der Schalttag als Sondertag zwiſchen den 31. Juni und den 1. Juli eingelegt werden. v. Heſſe⸗Wartegg wirbt nun für die ſchleunige Einführung dieſes Normalkalenderjahres, denn die Gelegenheit ſei jetzt die allergünſtigſte: der 1. Januar 1911 fällt nämlich auf einen Sonntag, es würde alſo nach Feſtlegung des Normal⸗ jahres, da der Neujahrstag als Wochentag nicht mitzählt, jeder Quartalsanfang auf einen Montag fallen. Der erſte Tag im Februar, März, Mai, Juni, Auguſt, September, November und Dezember wäre immer ein Mittwoch. Man kann alſo auf ewige Zeiten hinaus wiſſen, auf welchen Wochentag ein Termin fallen wird. Das Oſterfeſt ſoll in dieſem Normalkalender auf den 7. April feſtgeſetzt werden. Die Verſammlung des Hanſabundes erklärte ſich nach kurzer Ausſprache mit dieſer Kalenderreform einverſtanden und richtete an die Regierung in einer Entſchließung das Er⸗ ſuchen, die Reform zum 1. Januar 1911 durchzuführen. Mit der internationalen Regelung der Kalenderfrage wird ſich übrigens auch der diesjährige Kongreß der Handels⸗ kammern in London beſchäftigen. Hoffentlich gelingt es, dieſe vernunftgemäße Reform gegen die zahlreichen Wider⸗ ſtände zuſtande zu bringen, auch wenn es nicht gerade ſo ſchnell geht, wie Geheimrat v. Heſſe⸗Wartegg wünſcht. —— den Weinbergen und eine Exploſion würde ohne Zweifel Opfer fordern. Patrouillen von Wachen und Carabinieri eilen nach verſchiedenen Richtungen auseinander, um die Umſtehenden zu warnen. Alle Augenblicke unterbrechen die keuchenden Bauern ihre Arbeit und verlangen zu wiſſen, wie weit die Lava gedrungen iſt. Der Strom befindet ſich faſt in der Höhe der Fenſter auf der äußeren Seite des Hauſes. Urplötzlich widerhallt ein langer un⸗ heilverkündender Donner. Eine dichte Staubwolke geht auf uns hernieder, man vernimmt das dumpfe Getöſe der Lavablöcke, die feuerſprühend ins Haus ſtürzen. Die Ringmauer hat unter dem koloſſalen Druck der Lavamaſſe nachgegeben, die immer weiter vorſchreitet und alles verdrängt und iſt eingeſtürzt. Die alte Mauer hat gegen jede Annahme eine volle Stunde widerſtanden. Es ſchien, als ob das alte Haus mit zähem, verzweifeltem Willen ſich habe hartnäckig verteidigen wollen. Die Mauer bröckelte vach und nach ab, krümmte ſich, hielt ſich aber immer noch aufrecht, hat jedoch ſchließlich nicht mehr widerſtehen können, iſt eingeſtürzt und ſchleuderte dabei noch die Bruchſtücke der grünen Majolikavaſen bis vor unſere Füße, ſozuſagen als letzten Gruß. Das Tor ſelbſt fällt als letztes unter donnerndem Krachen zuſammen. Ein Furchtgefühl läßt einen Augenblick die unternommene Arbeit unterbrechen, die jedoch ſofort bei dem ungewiſſen Lichte der Fackeln um ſo eifriger wieder aufgenommen wird. Der Feind iſt jetzt da und geht mit einer Langſamkeit vor, die ſcheint's von Vorſicht diktiert wird, läßt Seitenſtröme vorgehen, um eine Im⸗ gehunasbewegung zu verſuchen und ſchleudert ſeine Felsſtücke gegen die Tür eines Lagerraumes. Die Schläge hallen in dem leeren Bauwerk wider. Inzwiſchen geht an der äußerſten enigegenge⸗ ſetzten Seite des Hofes ein ſeltſames Schauſpiel vor ſich: Man ladet die vollen Weinföſſer auf die inzwiſchen herbeigeſchafften Wagen. Es iſt ein Leben und Treiben und über dem Ganzen liegt ein Geruch wie zur Zeit der Weinernte. Eine Menge Wein wird Deutsches Reich. — Rektifizierte Landräte. Unterm 14. März war Herr Abg. Dr. Friedberg auf Grund ihm gewordener Mitteilungen beim Herrn Miniſter des Innern vorſtellig geworden wegen der eigenartigen Begleiterſcheinungen, welche bei Auslegung und Einſichtnahme der Wählerliſten im Wahlkreiſe Oletzko⸗Lyck⸗ Johannisburg zutage getreten waren. Dieſe Vorſtellung hatte ſodann wenige Tage ſpäter durch eine Beſchwerde des Ge⸗ neral⸗Sekretärs der nationalliberalen Partei, Herrn Breit⸗ haupt, eine Ergänzung erfahren, die ſich gegen die Verfügung des Landratsamtes Johannisburg vom 18. März richtete, „daß die Wählerliſten nur zur Einſichtnahme, nicht aber zur Abſchriftnahme auslägen“. Den beiden Beſchwerde⸗ führern iſt nunmehr bekanntgegeben worden, daß das Miniſte⸗ rium des Innern die unliebſamen Vorkommniſſe bei der Erſatzwahl in Oletzko⸗Lyck⸗Johannisburg gelegentlich der Auslegung der Wählerliſten nicht zu billigen ver⸗ möge, daß die betreffenden Landratsämter entſprechend an⸗ gewieſen worden wären, und daß das Landratsamt Johannisburg wegen ſeiner mit den Gepflogenheiten im ganzen Deutſchen Reiche im Widerſpruch ſtehenden Ent⸗ ſcheidung zur Rechenſchaftgezogen ſei.— Alles ſchön und gut, meint die„Nat. Lib. Korreſp.“, nur reichlich zu ſpät. Denn die Wählerliſten haben vom 13. bis inkl. 21. März ausgelegen, und die nationalliberale Partei würde heute, trotz Eingreifens des Miniſteriums des Innern, das Nachſehen gehabt haben, wenn es ihr nicht rechtzeitig, gegen den Willen des Landratsamtes Johannisburg, gelungen wäre, die wahl⸗ berechtigten Inſaſſen jenes Amtsbezirks feſtzuſtellen. — Für die Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Jauer hat das Zentrum, dem„B..“ zufolge, nun doch den Rechts⸗ anwalt Dr. Herſchel aufgeſtellt, der urſprünglich die Annahme der Kandidatur abgelehnt hatte. — Ein Einführungsgeſetz zur Reichsverſicherungsordnung, Es iſt mehrfach die Frage erörtert, durch welche geſetzliche Maß⸗ regel die Aufhebung des§ 15 des Zolltarif⸗ geſetzes erfolgen wird. Dieſe Aufhebung wird durch ein Ein⸗ führungsgeſetz zur Reichsverſicherungsordnung bewirkt werden, das gegenwärtig in Vorbereitung iſt und dem Reichstag nach ſeiner endgültigen Fertigſtellung zugehen wird. Das Geſetz wird beſtimmen, daß der§ 15 des Zolltarifgeſetzes aufgehoben wird und daß an ſeine Stelle zur finanziellen Durchführung der Hin⸗ terbliebenenverſicherung die Reichsverſicherungsordnung tritt, die feſte Reichsbeiträge an Stelle der ſchwankenden Mehr⸗ einnahmen aus Zöllen ſetzt. Außerdem wird das Einführungs⸗ geſetz eine Reihe wichtiger Ausführungsbeſtimmungen enthalten, mit denen man die Reichsverſicherungsordnung ſelbſt nicht be⸗ laſten wollte, die durch Vereinigung, Schließung, Auflöſung und Ausſcheidung einzelner beſtehendr Kaſſen und die dadurch not⸗ werdende vermögensrechtliche Auseinanderſetzung ſich er⸗ geben. — Der Bund der Induſtriellen und die Reichsverſicherungs⸗ ordnung. Der Bund der Induſtriellen beſchloß in ſeiner Geſamt⸗ vorſtandsſitzung vom 4. April zu dem am 16. März veröffentlich⸗ ten Entwurfe der Reichsverſicherungsordnung eine Erklärung, in der der Bund ſeine ſchon zu dem erſten Entwurfe geäußerten Bedenken gegen die unverändert übernommenen Beſtimmungen betreffend die Errichtung von mindeſtens 1000 Verſicherungs⸗ ämtern zur Schaffung eineb neuen Unterbaues wiederholt. Ferner erblickt die Erklärung eine Verletzung berechtigter Intereſſen der deutſchen Induſtrie in der noch nicht zweifelsfrei gewährleiſteten Erhaltung des Beſtandes der Betriebskrankenkaſſen und weſent⸗ lichen Beſchränkungeni bei Neuerrichtungen derſelben Kaſſenart. Weiter wirmd bedauert, daß entgegen den auf Erfahrungen des praktiſchen Erwerbslebens beruhenden Bedenken gegen die Jorm der Krankenverſicherung der Hausgewerbetreibenden dieſe in un⸗ veränderter Weiſe in den Bundesratsentwurf übernommen wor⸗ den iſt. Mit aller Entſchiedenheit wendet ſich der Bund der In⸗ duſtriellen gegen die Neuordnung der Arztfrage in den§8 374 bis 402 des neuen Geſetzentwurfes. Die deutſche Induſtrie müſſe geſchloſſen gegen jeden Verſuch, ihr die Einführung der freien Arztwahl in irgend einer Form geſetzlich aufzuzwingen, entſchie⸗ denen Widerſtand leiſten. Sie verlange eine Regelung der Arzt⸗ frage im Sinne des erſten Entwurfs. Schließlich bezweifelt der Bund der Induſtriellen, daß es zur Beſeitigung der beſtehenden Mängel in der Organiſation und dem Verfahren der verſchiedenen Verſicherungszweige ſo umfaſſender Aenderungen bedurft hätte. Der Bierpreis⸗Aufſchlag. * Hockenheim, 5. Abpril. Der hieſige Wirteverein hat be⸗ ſchloſſen, in Zukunft 3,5 Deziliter(der ſeitherige Schoppen enthielt 4 Dezi) zu 10 Pfg. zu verkaufen. Hierzu erfahren wir, daß ein Notl Hunderte von Neugierigen befinden ſich weiter unten in auf der Erde verſchüttet. Die Maultiere ſtampfen und ſcharren mit den Hufen, während viele Stimmen, die mit Fackeln Wache haltenden beſorgt fragen: Wo iſt die Lava? Es regnet jetzt nicht mehr. Der Wind hat die Wolken weggefegt und der Himmel ſchaut mit ſeinen Sternen auf uns hernieder, die ſich im Flimmern der glühenden Luft zu bewegen ſcheinen. Ein unendlicher roter Schein lodert inmitten des Himmels im Norden auf: Es iſt der Widerſchein der Krater, die man für einige Minuten ſo klar und deutlich ſieht, wie nie zuvor. Es iſt ein blendender intenſiver Schein, in welchem ſich das heftige Fließen der Lava wie voller Lichtſtrom genau abzeichnet. Das Haus Fra Diavpolo zeigt jetzt überall Riſſe. Man hört von innen heraus tiefe kleine Exploſio⸗ nen kommen. Die Lava iſt bereits an der Stirnſeite des Hauſes angelangt, die ſchon von ihr bedeckt iſt, aber immer noch nicht nachgeben will. Der Kampf der Villa mit der Lava dauert bereits fünf Stunden. Er hat jedoch Zeit gelaſſen, die Keller vollſtändig zu leeren. In den ausgedehnten Lagerräumen befinden ſich nur noch wenige Heubündel und Weinpreſſen uralten Syſtems, Kriegs⸗ maſchinen vergleichbar. Die Brunnenöffnung iſt inzwiſchen erweitert worden. Alles iſt gerettet. Das Haus kann untergehen. Und jetzt öffnet ſich ganz langſam ein Mauerſpalt. Eine Seite des Hauſes neigt ſich nach innen und ſtreckt ſich ſachte auf die Lava nieder, faſt ohne Ge⸗ räuſch. Jedoch die Balken krachen noch immer. Das halbe Dach ſtürzt jetzt ein, wobei die Ziegel ein rieſiges Getöſe verurſachen, während die Lava immer weiter vorſchreitet und die eingeſtürzten Trümmer zudeckt, worauf ſie Halt macht. Seitdem hat ſie ſich nicht weiter bewegt. Sie wollte nicht verſchlingen, ſondern nur zer⸗ ſtören. Um Mitternacht iſt die liebliche Villa nur noch eine ſtumme trübe rauchende Ruine, deren einzige übrig gebliebene Tür ein Carabinieri, bevor er mit der Laterne in der Hand ſich entfernt, mit der Genauigkeit eines Mannes ſchließt, der die Ordnung 1 2 rn — c h er d d. en nn Mannheim, 6. Aprll. Generalswunzeiger.(Abenbblatth 3. Sctt. Teil der hieſigen Wirte den Bierpreis nicht erhöht hat, vielmehr zu den alten Preiſen verkauft. * Donaueſchingen, 5. April. Nachdem die Fürſtlich Fürſtenbergiſche Brauerei den Preis für den Hektoliter Bier um 2 M. erhöht hat, beſchloß der hieſige Wirteverein einen Auf⸗ ſchlag von 2 Pfg. für 0,3 Liter— bisher 8, jetzt 10 Pfg.— und für 0,4 Liter— bisher 10, jetzt 12 Pfg.— beim einfachen Bier eintreten zu laſſen. Fürſtenbergbräu, ſog. Tafelgetränk des Kaiſers, ſoll zu folgenden Preiſen jetzt ausgeſchenkt werden: 0,25 Liter 10 Pfg.3 Liter 12 Pfg. und 0,4 Liter 15 Pfg. Während alſo die Br ei um 2 Pfg. für den Liter aufſchlägt, glauben die Wirte mit der durch die Beleuchtungsmittel⸗ und Zündholz⸗ ſteuer eingetretenen Erhöhung ihrer Geſchäftsunkoſten einen Auf⸗ ſchlag von 6,7 Pfg. auf den Literpreis rechtfertigen zu können. Man iſt vielfach auch der Anſicht, dieſe ungerechtfertigt hohe Preis⸗ ſteigerung durch Wegfall des Trinkgelds an das Bedienungsper⸗ ſonal teilweiſe auszugleichen. Bemerkenswert iſt, daß die dem Wirteverein nicht angehörigen Wirte nach wie vor das Bier zu den bisherigen Preiſen abgeben. Vom badiſchen Tandtag. J. W. Karlsruhe, 6. April. Deerr heutige, zweite Tag der Debatte über die Poſitionen Waſſer⸗ und Straßenbau, Bergweſen und geologiſche Landes⸗ aufnahme brachbe wieder viele lokale Wünſche und Beſchwer⸗ den, weiter kamen die Anſtellungsverhältniſſe und Ausſichten der Regierungsbaumeiſter und Ingenieure, die Lohnverhält⸗ niſſe der Straßenwärter, der Obſtbau an den Landſtraßen ete. zur Sprache. Von hohem Intereſſe waren die Ausfüh⸗ rungen des Miniſters des Innern über die Schiff⸗ barmachung des Oberrheins, von Konſtanz bis Baſel. Seine Ausführungen wurden veranlaßt durch den Abg. Venedey⸗Konſtanz, der der Regierung den Vorwurf machte, daß ſie in dieſer Angelegenheit Mangel an Schneid und Initiative vermiſſen laſſe. Werk wohl als möglich, doch als ungemein koſtſpielig, ſchwierig und langwierig. Vorbedingung ſei, daß erſt ein Projekt ge⸗ ſchaffen werde. Der Internationale Schiffahrtsverband in Konſtanz will ein ſolches ausarbeiten laſſen. Ein Beitrag der Regierung iſt dazu in Ausſicht genommen und wird im Nachtragsetat angefordert werden. Die Regierung wende dieſer großen Aufgabe ihre volle Aufmerkſamkeit zu. Doch, ſo ſagte der Miniſter unter Zuſtimmung des Hauſes, keinen Pfennig eher als bis die Schweiz ſich bereit erklärt zu einem entſprechenden Beitrag. Der Miniſter machte dann eine Reihe von intereſſanten Ausführungen über die bisherigen Schät⸗ zungen und Vorſchläge der Sachverſtändigen. Wir verweiſen hier auf die Rede des Miniſters im Bericht. Um 1 Uhr wurde die Sitzung abgebrochen und auf morgen, Donnerstag, früh 9 Uhr vertagt. **** Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 56. Sitzung. W. Karlsruhe, 6. April. Der Präſident eröffnet kurz nach 9 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter des Innern Frhr. v. Bodman, Direktor des Waſſer⸗ und Straßenbaues Dr. Krems und Geh. Rat Föhrenbach. Auf der Tagesordnung ſteht: Fortſetzung der Beratung über das Budget Gr. Miniſteriums des Innern für 1910 und 1911. Ausgabe Titel 17, 18 und 19, Einnahme Titel 8 und 9.(Waſſer⸗ und Straßenbau; Bergweſen; Gedlogiſche Landesaufnahme.] Be⸗ richterſtatter: Abg. Blümmel. Sekretär Abg. Pfeiffle gibt dem Hauſe die neuen Ein⸗ gänge bekannt, folgende Petitionen: 1. der Gemeindevertreter von Welſchneureut, Teutſchneureut, Eggenſtein, Leopoldshafen, Linkenheim, Hochſtetten, Liedolsheim, Rußheim und Graben, die Verhältniſſe auf der Rheintalbahn Strecke Graben⸗Karlsruhe über Linkenheim nach Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofes in Karlsruhe betr.; 2. der Bureaudiener und Pförtner des Gr. Stationsamts Pforzheim, die Regelung ihrer Gehaltsverhältniſſe betr.; 3. der Geſellſchaft„Motorverkehr Todtnau⸗Freiburg G. m. b..“, um Gewährung eines Staatsbeitrags zum Aufwand für den Betrieb der Motorbahn Todtnau⸗Freiburg.— Uebergeben von dem Abg. Kopf. Schreiben Gr. Miniſteriums des Innern mit dem Entwurf eines Geſetzes, die Abänderung des Verwaltungsgebührengeſetzes betr., nebſt Allerhöchſtem Kommiſſorium. Dieſe werden den entſprechenden Kommiſſionen überwieſen. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Venedey(Bp.) macht Mitteilung von einem Schrei⸗ ben des Prof. Hummel⸗Karlsruhe, das ſeine Ausführungen in der 51. Sitzung bei der Poſition Baugewerkſchule richtig ſtellt. Er bedauert, den Herren zu nahe getreten zu ſein. Zu der Frage der Schiffbarmachung des Oberrheins halte ich die allzu peſſimi⸗ ſtiſche Anſchauung unſerer Staatstechniker nicht für richtig. Die Privatſachverſtändigen haben eine ganz andere Anſchauung. Ob die Schiffbarmachung nun von einem Zweckverband oder von den beteiligten Uferſtaaten geſchaffen wird, will ich jetzt nicht er⸗ örtern, aber ich möchte die Regierung bitten, die Sache energiſch in die Hand zu nehmen. Redner beſchäftigt ſich dann mit den Gehaltsverhältniſſen der Staatstechniker und führt dann Klage darüber, daß anläßlich einer Submiſſion bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Konſtanz einer auswärtigen Firma die Preiſe einer Konſtanzer Firma bekannt gegeben wurden, ſo daß ſie ſich bei der Preisabgabe danach richten konnte. Abg. Blümmel(3tr.) wünſcht, wie bei früheren Be⸗ ratungen dieſer Poſition, die Errichtung einer Brücke zwiſchen Waldshut und enz. Abg. Geppert(3tr.) ſchließt ſich den Ausführungen des Berichterſtatters über den verſtorbenen Direktor des Waſſer⸗ und Straßenbaues Drach an. Dieſer iſt ein hervorragender Ken⸗ ner der Rench⸗Korrektion geweſen. Ein Schutz gegen das Hoch⸗ waſſer der Reuch iſt vorzunehmen. Zwei Gemeinden, Görlach und Renchen haben großen Schaden durch das Hochwaſſer er⸗ litten. Weiter habe ich Klage zu führen über den Zuſtand der Renchſtraße. An den Obſtbäumen an den Landſtraßen ſollten Niſtkäſten angebracht werden. Sachſen zieht großen Nutzen aus dem Obſtbau an den Landſtraßen. Auch wir müſſen einen grö⸗ ßeren Nutzen zu erzielen ſuchen. Das Mittel der Umpfropfung will ich empfehlen. Um den Klagen über die Beſchattung der Grundſtücke abzuhelfen, ſollte man das Anpflanzen dem An⸗ lieger überlaſſen, und erſt dann, wenn dieſer es ablehnt, es ſelbſt vornehmen. Den Gemeinden, wo die Eiſenbahnwünſche zurückge⸗ ſtellt werden müſſen, ſollte man die Straßen gut inſtand ſetzen. Abg. Neuwirth(natl.): Ich begrüße, daß für die Feld⸗ bereinigung wieder ein Betrag eingeſetzt worden iſt. Das iſt im ntereſſe der Landwirtſchaft. Wir haben mit ſolchen Unterneh⸗ mungen den Anfang gemacht, aber ſind von Heſſen weit überholt Der Miniſter bezeichnete das ſtücke ſind gehemmt in der Bewirtſchaftung. Ich möchte wiederum die Verlegung der Hoheitsgrenze zwiſchen Baden und Heſſen anregen, damit die Zickzacklinie beſeitigt wird. Auch ich habe die Wahrnehmung gemacht, daß der Staat bei der Anpflanzung der Obſtbäume oft etwas rückſichtslos vorgeht, ſo daß die Beſitzer von Grundſtücken durch Beſchattung Schaden leiden. Ich halte die Pflanzung von Bäumen an Bächen für gut, da durch die Wur⸗ zeln die Dämme geſichert werden, was bei Hochwaſſer ſegensreich iſt. Auch ich möchte der Beſchotterung der Straßen mit Kalkſtein da, wo ſolche Steinbrüche in der Nähe ſind, das Wort reden. Die Verlegung der Straße von Ziegelhauſen nach Heidelberg emp⸗ fehle auch ich, ebenfalls die Errichtung der Brücke bei Ziegel⸗ hauſen. Heidelberg hat ſich nicht ablehnend verhalten, ſondern nur das Projekt hinausgeſchoben. Eigentümlich ſind die Pen⸗ ſionsverhältniſſe der Straßenwarte. Dieſe müſſen verbeſſert wer⸗ den. Ungünſtig ſind auch die Burequangeſtellten der Bezirks⸗ geometer geſtellt. Abg. Schmunk(Ztr.): Ich möchte an die Regierung die Frage richten, ob es nicht möglich iſt, die Gemeinden, die für Lie⸗ ferung von Faſchinenhölzern für die Rheinſicherung früher eine zu geringe Bezahlung erhalten haben, nachträglich zu entſchädigen. Mehrere Gemeinden haben auch Schaden gehabt, daß ſie die Zu⸗ fahrtsſtraßen für den Strombau in Stand halten mußte. Auch ich möchte die frühere Ausführungen des Abg. Neck über das zu frühe Aufziehen der Stromwachen unterſtützen. Abg. Sänger(natl.): Bei der Lieferung von Faſchinen für den Strombau bin ich der Anſicht, daß der Staatsvertrag zwiſchen Baden und Elſaß⸗Lothringen nicht herangezogen werden kann. Die Gemeinden ſind der Anſicht, daß die Bezahlung auch jetzt noch nicht ausreicht. Die Holzpreiſe ſind enorm geſtiegen. Weiter wird mir mitgeteilt, daß auch zuviel Faſchinen angefordert werden. Sie ſtehen zu tauſenden auf den Rheindämmen. Das iſt eine Holzverſchwendung. Durch die Faſchinenlieferungen ſind viele Gemeinden nicht mehr in der Lage, Erbſen zu bauen, da ſie gerade das dazu nötige Holz abgeben müſſen. Ich möchte auch die Frage an die Regierung richten, wie weit es mit der Frage der Rench⸗Korrektion gediehen iſt. Ich möchte aber bitten, daß die intereſſierten Gemeinden befragt werden. Abg. Müller⸗Schopfheim(Soz.): Ich möchte die Geologen auf den Dinkelsberg aufmerkſam machen, der für Unterſuchung ſehr geeignet iſt. Es ſind dort große intereſſante Höhlenbildun⸗ gen vorhanden. Dann haben wir die Merkwürdigkeit des Eigner⸗ Sees, der zeitweilig verſchwindet. Alte Muſcheln kann man ſehr viele finden. ter hat ſeinen Bericht begonnen mit warmen Worten für den ver⸗ ſtorbenen Herrn Drach. Ich bin ihm hierfür dankbar. Auch wir werden Herrn Drach ſtets ein ehrenvolles Andenken bewahren. Dem Bedauern über die ungünſtige Lage der Ingenieure kann ich mich nur anſchließen. Der Andrang iſt außerordentlich groß, die Ausſichten bis zur etatsmäßigen Anſtellung ſind ſehr ungün⸗ ſtig, die Dauer der Anwartſchaft beträgt—7 Jahre. Das Ein⸗ gehen von 3 Stellen war notwendig im Intereſſe der Finanzver⸗ waltung. In der Zukunft wird man ſtrenger bei der Annahme von Anwärtern verfahren müſſen. Damit im Zuſammenhang ſteht auch die Vorbildung und die Regelung der Titelfrage. Den Her⸗ ren, die die Staatsprüfung abgelegt haben, ſoll der Titel Regie⸗ rungsbaumeiſter a. D. belaſſen werden. Die Auswahl der Dip⸗ lom⸗Ingenieure ſoll erfolgen nach dem Bedarf des Staates. Ab⸗ gänge ſollen berückſichtigt werden. Die Zahl der Zugelaſſenen ſoll künftig kleiner ſein. Die jetzige Art der Entlohnung der Straßenwärter iſt bemängelt worden als zu ungleich. Die Stra⸗ ßenwärter ſind mit Wünſchen an uns herangetreten. Ich könnte es auch als begründet nicht anerkennen. Sie ſind im Grunde genommen doch Arbeiter, wenn ihnen auch kürzlich eine gewiſſe Beamteneigenſchaft verliehen iſt. Die Entlohnung richtet ſich daher nach den ortsüblichen Sätzen. Wollte man nur zwei Lohn⸗ klaſſen jetzt einrichten, ſo würden erhebliche Mehrkoſten entſtehen. Jetzt herrſcht auch ſchon ein großer Andrang. Die Entlohnung hat ja auch ſchon eine Steigerung von 33 Prozent erfahren. Da⸗ neben verweiſe ich auf die Wohlfahrtseinrichtungen. Auch in der Urlaubsfrage und Dienſtbekleidung iſt das nötige geſchehen. Dem Wunſche auf Verlegung der Rheinbau⸗Infpektion nach Breiſach können wir nicht entſprechen. Der Abg. Venedey hat ſich befaßt mit der Schiffbarmachung desOberrheins. Die Regierung ſteht in dieſer Sache auf dem Standpunkt, daß man zu der Frage erſt Stellung nehmen kann, wenn ein ausreichendes Projekt vorliegt, und daß kein Pfennig für die Schiffbarmachung der Strecke von Baſel nach Konſtanz verausgabt wird, wenn die Schweiz nicht entſprechend zuzahlt.(Sehr richtig!) Die Regierung hat der Sache ihre volle Aufmerkſamkeit zugewendet. Es iſt erſt kürzlich eine Beſichtigungsfahrt unternommen worden und als Ergebnis iſt feſtgeſtellt, daß die Schiffbarmachung wohl möglich iſt, aber daß es ein koſtenreiches, ſchwieriges und langwieriges Unternehmen iſt. Vorausſetzung der Schiffbarmachung iſt der Ausbau der Kraftwerke. Es ſind da verſchiedene Hinderniſſe, die nur über⸗ wunden werden können durch Stauungen. Hierdurch kann Kraft gewonnen werden. Das 3. Stauwehr iſt bereits in Angriff ge⸗ nommen. Erforderlich ſind nach dem Gutachten des Ingenieurs Gelpke 7. Was nun die Strecken betrifft, die man nicht durch Stauungen ſchiffbar machen kann, ſo ſind dieſes 49 Kilometer. Aber dieſe Strecken weiſen eine ſo erhebliche Stromſchnelligkeit auf, daß die Schiffahrt, beſonders bei der Bergfahrt große Schwierigkeiten hat. Unſere Techniker ſind der Anſicht, daß weiter 13 Brücken umgebaut werden müſſen. Was die Koſten be⸗ treffen, ſo beruhen die Schätzungen des Ing. Gelpke auf ſehr unſicheren Grundlagen. Unſere Techniker ſchätzen ſie bedeutend höher. Was endlich die Rentabilität betrifft, ſo kommen unſere Techniker zu ſehr viel ungünſtigeren Zahlen. Darnach kommen die Frachten billiger, wenn ſie per Schiff gehen bis Kehl und von da per Bahn nach Konſtanz. Alle die Schätzungen ſind natürlich nicht ausreichend. Darum iſt es notwendig, daß ein Projekt ge⸗ macht wird. Der Internationale Schiffahrtsverband in Konſtanz will ein Projekt ausarbeiten und wir haben einen Beitrag zuge⸗ ſagt. Wenn uns hier Mangel an Schneid und Initiative vorge⸗ worfen wird, ſo nehme ich den Vorwurf auf mich, denn ich bin mich der Verantwortung bewußt. Zu der Frage der Erbauung der Brücke Waldshut⸗Koblenz hoffe ich, daß es zu einer Verſtän⸗ digung kommt mit der Schweizer Regierung. Die Anregung be⸗ worden. Abaelegene, nicht an fahrbaren Wegen gelegene Grund⸗ Miniſter des Innern v. Bodman: Der Herr Berichterſtat⸗ Eiſenbahnminiſter. Der Anregung der Unterſuchung des Din⸗ kelsbergs und ſeiner Höhlen will ich gern Folge gebenn. Geh. Rat Dr. Krems geht auf die vielen Wünſche und Beſchwerden ein. Die geringere Verwendung von Kalkſteinen hängt mit den Wünſchen der Bevölkerung zuſammen, beſſerd Straßen zu haben. Zu Decken iſt Kallſtein nicht verwendbar. Für die Verbreiterung der Fahrrinne des Neckars ſind 23000 Mark ausgeſetzt worden. Das Projekt der Renchkorrektion iſt abgeſchloſſen, erfordert aber noch einige Arbeiten. Das Projekt ſoll den beteiligten Gemeinden vorgelegt werden. Eine Entſchä⸗ digung nachträglich für Faſchinen zu zahlen, iſt unmöglich. Die Berufung der Wachen ſoll nochmals geprüft werden. Abg. Dr. Koch(natl.): Die Stadtverwaltung Heidelberg hat ſich dem Bau der Brücke bei Ziegelhauſen ſehr wohlwollend gegenüber verhalten. Der Redner legt den Gang der Verhand⸗ lungen in dieſer Sache dar. Heidelberg hat ſich durchaus loyal verhalten.„ Abg. Seubert(Ztr.) trägt einige lokale Wünſche ebenfalls die Abgg. Bechtold(ſoz.] und Banſchbach(konſ.). Abg. Dr. Zehnter(Ztr.)] bringt Wünſche vor aus d Murgtal. Durch den Staub der Straße wird der Fremdenverkehn beeinträchtigt. Ebenfalls ſollte für die Reinhaltung des Murg⸗ waſſer mehr geſorgt werden. Präſident Rohrhurſt: Der Antrag Hummel u. Gem, die Verſicherung der Privatbeamten betr., iſt zurückgezogen worden. weil er inzwiſchen durch die Veröffentlichung der Reichsregie⸗ rung erledigt iſt. Von Duffner u. Gen. iſt ein Antrag ein⸗ gebracht, die Erbauung der Bahnlinie Titiſee⸗Schluchſee zu er⸗ möglichen durch Abſtriche an den großen Bahnhofsbauten. Darauf wird die Sitzung um 1 Uhr geſchloſſen und auf morgen Donnerstag früh 9 Uhr vertagt. Nus Stadt und Land. Mannheim, 6. April 1910. * Apothekenkonzeſſion. Dem Apotheker Alfred Moratg aus Neuſtadt i. Schw. iſt die perſönliche Berechtigung zum Be trieb einer ſelbſtändigen Apotheke in Dill⸗Weißenſtei heim amtlich anerkannt: in Mannh eim: Pietzſch, die Ingenieure Kah, Roederer, Ingenieur Bader; Ingenieur Fiſcher; in Villingen: bildung von Führern von Kraftfahrzeugen wird die Rheiniſch Gasmotorenfabrik Benz u. Co..⸗G. in Mannheim ermächtigt. 5 BBeſuch der Studien⸗Geſellſchaft der öſterreichiſchen St Forſt⸗Beamten in Mannheim. Man ſchreibt uns: Zu dem, voriger Nummer erwähnten Beſuch der öſterreichiſchen Stuß Geſellſchaft iſt noch nachzutragen, daß dieſe wie in früheren Jahre ſo auch dieſes Jahr dem hieſigen Hobel⸗ und Sägewerk von A ſtadt u. Maher einen längeren Beſuch abſtattete. Di⸗ die gegen Mittag von Straßburg hier ankamen, verwe gangen Nachmitkag in den aus nten Lagern dieſer Abelld verbrachten die Herren— fämtlich hohe Forſtbeamten geſelliger Veréinigung mit dem hieſigen öſterveichiſchen Konſul den Inhabern der Firma Allſtadt u. Mayher im Reſtaurant gola, worauf dann heute morgen unter Führung obiger eine 2ſtündige Fahrt durch die hieſigen Hafenanlagen erfolg Ein längerer Beſuch der Anlagen der Firma Emrichs He werke vollendete dann die Tätigkeit der Studien⸗Geſellſchaf bieſigen Platze, wovauf ſich ſolche, deven Reiſeroute ſich di bis Antwerpen erſtreckt, von hier aus zum Beſuche der Impr anſtalt der Firma Gebr Himmelsbach nach Gaulsheim b. B weiterbegab. 8 * Das 12. Deutſche Turnfeſt. Auf eine Eingabe des Vo ſitzenden der Deutſchen Turnerſchaft hat der Rat der Stadt Leipzi ſich damit einverſtanden erklärt, daß das 12. Deutſche Turnfeſt Jahre 1913 in Leipzig abgehalten werde. Die Stadtver meten haben dazu noch ihre Zuſtimmung zu erklären. * Die Maifeier in Mannheim. Die diesjähvige ſogjaldemo tiſche Maifeier wird, wie die„Volksſt.“ mitteilt, den C einer Maſſendemonſtration erhalten. Die Partei⸗ u Gewerkſchaftsorganiſationen des 11. badiſchen Wahlkreiſes, die Radfahrer⸗, Turn⸗ und Geſangveveine finden ſich am 1. Mai, morgens um 9 Uhr, auf dem Marktplatz zuſammen, von wo ſich ein Demonſtrationszug nach dem Sportplatz im Luiſe park bewegt. Dar Zug, für den die bezirksamtliche Geneh n gegeben wurde, geht durch die Breite Straße, Planken, He bergerſtraße und ſchließlich durch die Oſtſtadt. Auf dem Sport angekommen, werden die Arbeiterſänger einen Maſſenchor Vortrag bringen, worauf dann gleichzeitig von drei Tribünen Maifeſtanſprachen gehalten werden. Hierauf ſingen Arbeiterſänger noch einen Chor. Damit iſt die Feier beendet Feſtteilnehmer verlaſſen den Platz in verſchiedenen Richtu Das Maikomitee wird für den Aufmarſch die nötigen Or ſtellen, die an weißen Armbinden erkenntlich und deren weiſungen ſtrikte zu befolgen ſind. 6. Jahresbericht der Gewerbeſchule Maunheim. hieſige Gewerbeſchule, die ſchon ſo viel zur Gewerbeförde beigetragen hat, blickt in dieſem Jahre auf ein 75jähriges ſtehen zurück. Dem Jahresbericht für 1909⸗10, der von Tatſache Kenntnis gibt, entnehmen wir folgens: Mit Beginn 00 des neuen Schuljahres trat Herr Architekt Joſef Kö Stadtrat, vom Amte eines Gewerbeſchulratsmitgliedes und ſpektors der Gewerbeſchule zurück. Herr Köchler geh 1. Mai 1877 bis zu ſeiner am 17. Mai 1890 aus geſundheit Rückſichten erfolgten Zuruheſetzung dem Lehrkörper der als etatmäßiger Gewerbelehrer an. Am 4. November 189 er zum Mitglied des Gewerbeſchulrats und am 7. Februar vom Gewerbeſchulrate zum Inſpektor der Mannheimer Gewe ſchule ernannt. Herr Architekt Köchler ſtellte ſeine reiche fahrung als praktiſcher Schulmann und ausübender Are ſtets gerne der Schule zur Verfügung und ſie wird ihm fi erfolgreiches und aufopferndes Wirken immer zu größtem verpflichtet bleiben. Am 4. April 1909 ſchloß der verdie Leiter der Gewerbeſchule, Herr Rektor Herth, die Au immer. Einen weiteren ſchweren Verluſt erlitt die Schul⸗ den Tod des Herrn Gewerbelehrers Karl Bethäuſe am 1. März ds. Is. an den Folgen einer Darmopexa ſchied. Das ſegensreiche Wirken der leider viel zu frü ſchlafenen wird in ehrendem Andenken bleiben. Vom bis 1. November 1909 führte Herr Gewerbelehrer Dörr als ſtellvertretender Vorſtand die Dienſtgeſchäfte des tors. Leider hat die Schule auch den Tod von drei n züglich der Brücke in Wintersdorf will ich weitergeben an den fleizigen Sch ülern zu beklagen. Es ſind R 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 6. April. seichner, Jalob Döbler, Bauzeichner und Joſef Eiſenhauer, Bau⸗ ſchloſſer. Am 13. September 1909 wurde Rektor Max Schmid von Pforzheim als Nachfolger des verſtorbenen Rektors Lud⸗ wig Herth nach Mannheim verſetzt. Die Gewerbeſchule wurde im verfloſſenen Schuljahr von 1844 Schülern und 278 Gäſten beſucht. Die Vollſchüler verteilen ſich auf drei Jahreskurſe mit je 26, 22 und 20 Klaſſen. Die Gehilfen(Gäſte) ſind ihrem Ge⸗ werbe entſprechend in 4 Kurſe eingeteilt; der Unterricht für letztere findet abends ſtatt. Je ein beſonderer Kurs beſteht für Akt⸗ und Figurenzeichnen, für Dekorationsmalen und für Modellieren in Holz, Eiſen, Ton und Gips und für Metall⸗ treiben. Für die Baugewerbe, deren Tätigkeit im Winter im all⸗ gemeinen ruht, ſind, den 3 Jahreskurſen entſprechend, drei ſo⸗ genannte Winterkurſe für freiwillige Teilnehmer eingerichtet. An dieſen Kurſen nahmen 43 Schüler teil. Der Unterricht findet jeden Tag vor⸗ und nachmittags ſtatt. Maſchinentechniker, Mecha⸗ niker und Maſchinenſchloſſer, welche die Gewerbeſchule 3 Jahre lang mit Erfolg beſucht haben, können ſich an einem 4. Jahres⸗ kurs mit erweitertem Unterricht(9 Wochenſtunden) beteiligen. In dieſem Schuljahr waren es 25 Teilnehmer. Außerdem iſt der Gewerbeſchule eine Werkführer⸗ und Monteurſchule ſowie eine Heizerſchule angegliedert. Der Schulbeſuch kann nicht als guter bezeichnet werden. Die verhältnismäßig hohe Zahl der Ver⸗ ſäumniſſe„wegen Erkrankung“ findet ihre Erklärung darin, daß die Schüler meiſtens die Schultage zum Beſuche des Arztes be⸗ nützen; in recht vielen Fällen nachgewieſenermaßen dieſen Be⸗ ſuch aber auch als bequeme Ausrede gebrauchen, um ſich einen freien halben Tag zu verſchaffen. Die Zahl der unentſchuldig⸗ ten Verſäumniſſe iſt ebenfalls eine ſehr große. Es wurde gegen dieſe Ungehörigkeit mit aller Strenge vorgegangen, ſo daß gegen Schluß des Schuljahres immerhin eine Beſſerung ſich zeigte. Welchen Umfang die Verſäumniſſe, entſchuldigte und unent⸗ ſchuldigte, im vergangenen Schuljahre angenommen haben, zeigt die Tatſache, daß nur 1½ aller Schüler an keinem Schultage fehlte. Auf einen Schüler kommen im ganzen 4,5 Verſäum⸗ etatmäßigen und 6 Nebenlehrern zuſammen. Die öffentlichen Lehrproben finden ſtatt am Samstag, den 9. April, vormittags 8 bis 11 Uhr, im Saal Nr. 1 des Erdgeſchoſſes. Die elus⸗ ſtellung der Schülerarbeiten iſt geöffnet von Samstag, den 9. April bis Sonntag, den 17. April, vormittags von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr. Zur Aufnahme in das neue Schuljahr haben ſich die neu eintretenden Schüler am Montag, den 25. April ds. IJs., vormittags 7 Uhr in der Ge⸗ werbeſchule— G 6— einzufinden. Die Schüler des 2. und 3. Jahreslurſes verſammeln ſich am Dienstag, den 26. April, morgens? Uhr in ihren ſeitherigen Klaſſenzimmern. niſſe. Der Lehrkörper ſetzt ſich aus 16 etatmäßigen, 9 nicht⸗ ——— Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. 2. 2 — . — 4 5 2 8 —5 2 5 22 8 —— 55 55 8— — —— S* 5 21 — Architekten Tilleſſen zur Ausführung lommtend, zur Verfügung bühe, Mannheim und Heidelberg angeböven, geſtaltung der Schule mit Entſchiedenheit ein. Aluf Dieſes Komjtees wurden in allen größeren deutſchen Städten Vor⸗ träge gehalten, in denen an Hand praktiſcher Beiſpiele, Uebungs⸗ ſtudien, Reigen und Tanzſpielen zu Volksliedern die Prinzipien der Schule klargelegt werden. Mittvirkende ſind Elizabeth Dun⸗ dan, ihre Schülerinnen und Heyr Max Merz. Im beſondern ſei darauf verwieſen, daß die Vorführungen in der Mitte des Saakles ſtaktfinden, damit dieſelben von allen Seiten bequem geſehen wer⸗ den können. In hieſigen Kreiſen dürfte dem Vortrag großes Intereſſe entgegengebracht werden. Karten bei Heckel. Aus dem Kunſtleben von Vaden⸗Baden. Am Freitag, den 8. April, wird hier die Reihe der von der ſtädtiſchen Kurverwaltung brvanſtalteten Abonnementskonzerte mit einer Aufführung der Oper„Gunlöd“ von Peter Cornelius im Konzertſaal beendet. Dieſes nachgelaſſene Werk iſt ergänzt und inſtrumentiert von Waldemar von Baußnern. Die Muſik iſt ſehr melodiös und farben⸗ beich, die Inſtrumendation iſt voll und modern, dem ganzen Werke iſt ein mehr lyriſcher als dramatiſcher Charaktev eigen, weshalb es ſich gerade zur Aufführung im Kontzertſaal beſonders eignet. Auls Soliſten für die vier Solopartien ſind gewonnen Herr Dr. Matkhäus Römer, München, Herr Hans Vaterhaus, Frankfurt a. Main, Frl. Sophie Wolf, Köln a. Rh. und Frau Margarethe Alt⸗ manmn⸗Kunz, Straßburg i. E. Die Chöre werden dom Baden⸗ Badener Chorvevein geſungen und das ſtädt. Orcheſter wird weſent⸗ liche Verſtärkung erfahren. Die Leitung der Aufführung liegt in den Händen des ſtädt. Kapellmeiſters, Herrn Paul Hein. Frau Hafgren⸗Waag und die Kölner Säuger. Die„Köln. Ztg.“ tweiß allerlei über die Italienfahrt des Kölner Männer⸗Geſang⸗ vereins zu berichten. Es wird da erzählt von dem Leben und DTreiben der„Köln'ſchen Jung'“ unterwegs, wie ſie ſich unter⸗ halten und mit dem ihnen angeborenen Humor ihrer vheiniſchen Heimat unterwegs die Zeit vertreiben. Als einzige Dame macht die Fahrt Frau Hafgren⸗Waag mit und der Schreiber ſchildert ders vecht unterhaltend und amüſant wie folgt: Wir haben eine Daune im unſerm Zuge, man denke, unter 150 Herren nur eine Dame. Frau Hafgren⸗Waag iſt natürlich das Zentrum des Inter⸗ eſſes aller derer, die ohne Damengeſellſchaft nicht leben können, und das ſcheinen ſehr viele zu ſein. Sie läßt die Sonne ihrer Huld ſtrahlen über Gevechte und Ungerechte und hält Cercle mit der Miene einer Königin, und auch die Alteſten im Zuge, den ewig ſungen Präſidenten eingerechnet, verſäumen nicht, ihr den Hof zu machen. Man übberſchitttet ſie mit Liebenswürdigkeiten und Atom wetteifert um die Ehre, auch um ihr leibliches Wohl beſorgt ſein zu dürfen. Denn unſer Zug iſt auch ein Materialzug. Nicht als ob er Güterwagen hinter ſich herzöge, aber er enthält unermeß⸗ Schätze au Konſumptibilien. Da iſt alles, was Italiens Dandwiriſchaft hervorbringt, dickbauchige und ſchmalwangige Chianti⸗Flaſchen, Mandarinen und Zitronen, Würſte und Schinken, GBrote und Brötchen, kurzum, wir können nicht Hungers ſterben. Wenn man ſich das bunte Bild vergegenwärtigt, das unſer Zug Pietet, wird man es verſtehen, daß in ihm keine Langeweile auf⸗ kommem bann, und dauern die Fahrten auch noch ſo lange. Dieſes 5 Durcheinander von ſingenden, ſcherzenden, ſpeiſenden, ſpielenden, 17 ſchlafenden, ernſthaft diskutierenden Menſchen bietet für jeden Ge⸗ ſchmack eine Befriedigung, und weſſen Sinn nicht nach der Tonart Dieſer oder jener Gruppe iſt, der ſucht ſich eine andere, um bei ihr als Hoſpitant einige Stunden zu abſolvieren. So kommt es, daß ich niemand fand, der den Wunſch hätte: Wäre ich doch wieder Daheim. Von Catg zu Nam. — Zur Mülheimer Eiſenbahnkataſtrophe. Köln, 5. April. Der Zuſtand mehrerer, bei der Mülheimer Eiſenbahnkataſtrophe ſchwer verletzter Soldaten hat ſich in den Eßten Tanen nicht gebeſſert; bei einigen iſt ſogar eine Verſchlim⸗ Werung eingetreten, ſo daß domit gerechnet werden muß, daß das Eiſenbahnunglück noch weitere Opfer fordert. Höheren Orts wurde erneut Bericht über das Befinden der in den Hoſpitälern liegenden Soldaten eingefordert. Heute früh wurden zwei der Opfer, Musketiere des 144. Infanterie⸗Regiments, unter mili⸗ täriſchen Ehren in ihren Heimatsſtädten Düſſeldorf und Mörs beerdigt. — Diebſtahl einer Aſchenurne. Köln 6. April. In einem Straßenbahnwagen entdeckten Angeſtellte eine Aſchen⸗ urne mit verletzter Plombe. Eine kleine Metallkapſel ließ erken⸗ nen, daß die Urne die Aſche eines verſtorbenen Neuwieder Schrei⸗ nermeiſters enthielt. Sie ſollte von den Angehörigen von Mainz nach Neuwied überführt werden und wurde auf der Eiſenbahn⸗ fahrt geſtohlen. Der Dieb ſcheint ſpäter zur Erkenntnis gekom⸗ men zu ſein, welchen Wert er ſich angeeignet hatte, und ſetzte dann die Urne in einen Straßenbahnwagen. — Von der vierfachen Bluttat in Mittweida. Mittweida, 4. April. Die gerichtliche Obduktion der vom Arbeiter Mann ermordeten 14jährigen Oehme hat ergeben, daß zwiſchen Mann und ſeinem Opfer ein Kampf ſtattgefunden haben muß., bei dem das unglückliche Kind nicht weniger als 15 Meſſer⸗ ſtiche erhalten hat. Am Samstag wurde der Mörder den Leichen gegenübergeſtellt. Er trug ein gleichgültiges Weſen zur Schau und gab die Möglichkeit zu, die Tat begangen zu haben, wollte ſich aber der näheren Umſtände bei der Ausführung nicht erinnern. Am Sonntag vormittag wurden die beiden Kinder Manns, am Nachmittag die Frau Oehme und ihre Tochter unter Teilnahme von Tauſenden begraben. — Zum Tode des Reichstagsabgeordneten Dr. Delbrück. Der fortſchrittliche Abgeordnete für Uſedom und Wollin, Dr. Delbrück, der am Sonntag bei einer Ballon⸗ fahrt tötlich verunglückt iſt, hat erſt vor einem Monat im Reichs⸗ tage ſeine letzte Rede über Luftſchiffahrt gehalten. Es war beim Etat des Innern am 2. März. Er befürwortete warm und ſachkundig den Antrag auf Gründung einer Luftſchiffverſuchs⸗ anſtalt, ſprach von dem„unendlichen Wonnegefühl“, das Graf Zeppelin den Abgeordneten bei dem Aufſtieg am Bodenſee ver⸗ ſchafft habe und ſchloß mit Worten, die man heute angeſichts ſeines tragiſchen Todes nicht ohne tiefe Rührung leſen kann: „Es gibt noch viel zu tun in der Luftſchiffahrt, und ich hoffe und wünſche, daß ſie auch in Deutſchland auf einen Stand kommen wird, der ihr bald das Gefährliche nimmt, was ſie heute noch hat, daß Deutſchland wirklich in der Luft voran bleibt.“ Dieſes Hoffen und Wünſchen iſt dem wagemutigen Redner nicht in Erfüllung gegangen. Obwohl er die Gefahren klar kannte, ſo hat er ſie nicht vermieden, und er iſt als ein Pionier ſeiner eigenen Wünſche und Strebungen, als ein tapferer Held unter⸗ gegangen. — Der gekränkte Liebhaber. Berlin, 5. April. Weil ſie ſich von ihm losgeſagt hatte, verſuchte geſtern der 26⸗ jährige Schlächtergeſelle Michler, ſeine 28 Jahre alte Braut durch mehrere Meſſerſtiche zu töten. Das Mädchen wurde ſchwer ver⸗ letzt ins Krankenhaus verbracht, während der Attentäter entkam. — Automobilunglück. Ber! in, 6. April. Ein imit 4 Herren beſetztes Automobil verunglückte heute früh in der Nähe des Bahnhofes Grunewald, indem die Steuerung verſagte und der Wagen gegen einen Baum rannte. Sämt⸗ liche Inſaſſen wurden in weitem Bogen herausgeſchleudert, jedoch nur leicht verletzt. Das Automobil wurde vollſtändig zertrümmert. — Rufſiſche Offiziere als Räuber. bürg, 6. April. O kwurden verhaftet, nachdem ſie verſchiedene Hoteliers betrogen und alle Vorbereitungen zu einem großen Raub in den Marulin'ſchen Juwelierladen getroffen hatten. Bei der Hausſuchung wurden Diebesinſtrumente in Menge gefunden. Letzte nachtichten und Telegramme. * Radolfzell, 5. April. Vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht kam heute die Privatklage einesVikars Sälinger von Singen gegen Redakteur Beeſer von den Singener Nachrichten zur Verhandlung; Beeſer hatte dieſem vorge⸗ halten, daß er im Religionsunterricht Schüler ausgefragt habe, wie ihre Väter gewählt haben. Nach umfangreicher Beweisaufnahme wurde Beeſer frei⸗ geſprochen, da das Gericht den angetretenen Wahrheis⸗ beweis als geführt und den Schutz des Paragr. 198a als ge⸗ geben erachtete. Staatliche Penſionsverſicherung für die Privatangeſtellten. * Mannheim, 6. April. Zu dieſer gewichtigen Frage liegt bekanntlich dem badiſchen Landtage ein Antrag der Abg. Hum⸗ mel, Dr. Heimburger, Pfefferle und Gen. vor. Zu dieſem An⸗ trage nahm mittels Eingabe der Gau Südweſt des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfeuverbandes, Sitz Mannheim im Namen ſeiner badiſchen 52 Ortsgruppen und 3800 Mitglieder Stellung inſofern, als er an den Landtag das Erſuchen richtete, einen Beſchluß herbeizuführen zu wollen, dem⸗ zufolge die badiſche Regierung erſucht wird, durch ihren Ver⸗ treter im Bundesrat die alsbaldige Vorlage eines Geſetzentwur⸗ fes zu erwirken. Der Geſetzentwurf iſt zu erſtellen auf Grund der Richtlinien der Regierungsdenkſchrift vom 11. Juli 1908 und unter Berückſichtigung der reich begründeten Forderungen des Hauptausſchuſſes zur Herbeiführung der ſtaatlichen Penſionsver⸗ ſicherung für die Privatangeſtellten. Demgemäß wäre ein Bei⸗ trag in Höhe von 8 Prozent des verſicherten Durchſchnittsein⸗ kommen, zahlbar je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer, eine Altersgrenze von 65 Jahren und die Gewährung der Berufsinvalidität ſicherzuſtellen. Der Gau Südweſt des D. H. V. begründet ſein Geſuch u. a. mit dem Hinwveis auf die Beſchlüſſe der 4 größten badiſchen Kauf⸗ mannsgerichte— Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim—, die ſämtlich im vorgenannten Sinne lauten. Zum anderen aber auch weiſen die Geſuchſteller auf die ähnlich lautenden Beſchlüſſe hin, die letzthin die Angeſtelltenverſammlungen in Achern, Baden⸗ Baden, Durlach, Ettlingen, Furtwangen, Freiburg, Haßlach, Hei⸗ delberg, Konſtanz, Lörrach, Wannheim, Offendurg, Pforzheim, Raſtrtt, Rheinfelden, Säckingen, Singen, Schwetzingen, Triberg, Villingen und anderen badiſchen Orien gefaßt wurden. Die Ge⸗ ſuchſteller geben am Schluſſe ihrer Eingabe der Erwartung Aus⸗ druck, daß die einheitliche Meinung des Großt ils der Privat⸗ angeſtellten Badens und ihrer anerkannten amtlichen Intereſſen⸗ vertretung(Kaufmannsgerichte) vom Landtage bei der bevorſtehen⸗ den Beſchlußfaſſung vollſte Beachtung finden werden. Der Bierpreisaufſchlag. *Neuſtadt a.., 6. April. Geſtern nachmittag tagten im Saalbau hier pfälziſche und Mannheimer Bier⸗ Peters⸗ Zwei Offiziere des 36. oſtſibiriſchen Regiments brauer, um über die Höhe des Bierpreisaufſchlages ſowie über die Art und Weiſe, wie dieſer Aufſchlag den Wirten gegenüber durchgeführt werden ſoll und ferner über die Bil⸗ dung eines pfälziſchen Brauerrings zu beraten. Da jedoch die Brauer von Neuſtadt, Pirmaſens, Annweiler und St. Ingbert nicht vertreten waren, wurde die definitive Beſchlußfaſſung einer neu einzuberufenden Verſammlung vorbehalten. Die fehlenden Bierbrauer ſollen deshalb weggeblieben ſein, weil ſie mit der Abſicht der Verſammlungseinberufer, die reniten⸗ ten Wirte vom 1. Mai ab zu boykottieren, nicht einverſtanden ſind.(Frankf. Ztg.) Die preußiſche Wahlrechtsvorlage. * Berlin, 5. April. Es wird den„Münch. N. Nachr.“ beſtätigt, daß in der preußiſchen Wahlrechtsfrage die Re⸗ gierung erſt im Herrenhauſe eingreifen will. Trotz der jüngſten Aeußerungen der konſervativen und der ultra⸗ montanen Preſſe rechnet man damit, daß das Abgeordneten⸗ haus demnächſt das Ergebnis der dritten Leſung unver⸗ ändert beſtätigen wird. Berliner Drahtbericht. [(Von unſerem Berliner Bureau.) Ein Beſuch Kaiſer Wilhelms in Rom. J Berlin, 6. April. Der Mailänder„Corriere della Serra“ veröffentlicht ein Telegramm ſeines Korreſpondenten aus Rom, in dem er mitteilt, er habe aus autoritativer Quelle er⸗ fahren, daß der deutſche Reichskanzler und der italieniſche Mini⸗ ſter des Auswärtigen während ihrer Zuſammenkunft in Florenz vereinbart haben, daß Kaiſer Wilhelm anläßlich der Einweihung des Denkmals des Königs Viktor Emanuel nach Rom kommen werde. Die Reiſe würde im Frühjahr 1911 ſtattfinden. Der drohende Rieſenkampf im Baugewerbe. J Berlin, 6. April. Der Vorſtand des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe tritt am morgigen Donnerstag zu einer Sitzung zuſammen, um zu den geſtrigen Beſchlüſſen der Arbeiter⸗ organiſationen Stellung zu nehmen. Der Vorſtand beſteht aus 35 Herren, die ſich über ganz Deutſchland verteilen. An der Spitze ſteht Baurat Feliſch⸗Berlin, Baurat Encke⸗Leipzig und Architekt Behrend⸗Hannover. Maßgebende Perſonen neigen der Anſicht zu, daß eine friedliche Löſung der Kriſis nach der Stellungnahme der Bauarbeiter nicht mehr möglich iſt. Der deutſche Arbeitgeberbund umfaßt 22000 Mitglieder, die rund 300 000 Arbeiter beſchäftigen, von dieſen ſind 250 000 organiſiert. Ob es in Berlin zu einer friedlichen Einigung kommt, ſteht noch dahin, doch iſt es höchſt wahrſcheinlich, daß der Kampf im Bau⸗ gewerbe Berlins ebenſo wie in Hamburg vermieden wird, ſo daß der Kampf im Baugewerbe ſich nur auf das übrige Deutſchland erſtrecken dürfte. Die neueſte Nummer des„Simpliziſſimus“ beſchlagnahmt. den Straßenverkauf verboten. Ein kommunaler Wahlſieg der Sozialdemokraten in Amerika. Berlin, 6. April. Bei den ſtädtiſchen Wahlen in Mil⸗ waükee ſiegten, wie aus Newyork gemeldet wird, die So⸗ zialdemokraten mit überwältigender Mehrheit. Ihr Kandidat Emil Seidel, ein Deutſcher, wurde zum Bürgermeiſter der Stadt erwählt. 500 000 Ink. veruntreut. Berlin, 6. April. Heute ſteht vor. der 8. Straf⸗ kammer des Landgerichts 1 der Prokurift Fritz Kluge unter der Anklage, bei der Firma Artur Koppel etwa 500 000 M. veruntreut zu haben. Die erſte Verhandlung am 30. Mürz mußte vertagt werden, da der Angeklagte ſchon nach Eintritt in die Verhandlung in Weinkrämpfe verfiel. Die heutige Verhandlung leitet Landgerichtsdirektor Lieber, als Ver⸗ teidiger fungieren Juſtizrat Wronker und Rechtsanwalt Ehr⸗ hardt. Der Verhandlung wohnen 7 Aerzte, u. a. Medizinal⸗ rat Hofmann und der Hausarzt der Familie Kluge bei. Unter den Zeugen befindet ſich auch Frl. Hanſi Siegle, jene Dame, der der Angeklagte große Summen fremder Gelder geſchenkt haben ſoll. Die Anklage legt Kluge zur Laſt, 430—450 000 Mark veruntreut zu haben. Kluge leitete die Filiale der Firma Koppel, deren weitgehendſten Vertrauen er genoß. Weiter wird ihm vorgeworfen, umfangreiche Schein⸗ geſchäfte mit nicht exiſtierenden Firmen, Lieferungsverträge auf Feldbahnmaterial und andere Abſchlüſſe fingiert zu haben. Die Korreſpondenz mit Artur Koppel führte er ſelbſt unter dem Namen der von ihm gegründeten Firma. In der Ver⸗ nehmung des Angeklagten gibt dieſer an, daß er 1905 die Berliner Filiale der Firma Koppel übernommen habe. Später habe er Fräulein Siegle kennen gelernt. Hier bekam der Angeklagte einen hiſteriſchen Anfall mit Weinkrämpfen, wes⸗ halb die Sitzung auf 20 Minuten unterbrochen wurde. In ſeiner weiteren Vernehmung gibt der Angeklagte an, daß er die veruntreute Summe durch eine reiche Heirat hätte er⸗ ſetzen wollen. Da er ſich aber mit Frl. Siegle verlobte, ſei die Ausſicht auf eine reiche Heirat geſchwunden. Er würde dann Aktien der Firma Koppel gekauft haben und zwar ſo viel, daß er die Majorität in der Geſellſchaft erlangt hätte. Auf dieſe Weiſe habe er beabſichtigt, den Schaden wieder gut zu machen. Der Angeklagte Kluge macht dann Angaben über ſeine Spielleidenſchaft. Er fuhr manchmal auf drei Stunden nach Paris, um Baccarat zu ſpielen. Er fuhr meiſtens in der Nacht vom Samstag auf Sonntag von Berlin weg und ſpielte in Paris drei Stunden und ſetzte ſich dann wieder auf die Bahn, um die Rückreiſe anzutreten. Gewonnenes Geld faßte der Angeklagte nicht an, ſondern legte es glückbringend zur Seite. So hatte er 20 000 Mark in Paris gewonnen, hatte aber außer dieſer Summe kein Geld bei ſich, ſodaß er lieber auf der ganzen Rückreiſe mit ſeiner Geliebten hungerte, als das gewonnene Geld anzugreifen. Der Angeklagte gibt weiter an, daß er 22 000 Mark Einkommen hatte und bei ſeinen Eltern wohnte. Für Frl. Siegle hatte er eine Woh⸗ nung gemietet und bezahlte ihr täglich noch 20 Mark Wirk⸗ ſchaftsgeld. Kluge behauptet, daß ſein Aufwand für Frl. Siegle durchaus mit ſeinem Einkommen im richtigen Ver⸗ hältnis ſtand. Weiter gibt der Angeklagte an, daß er unter Zwangsvorſtellungen leide, bei denen die Zahl 3 eine große Rolle ſpiele. Alle veruntreuten Summen ſeien durch 3 teil⸗ bar. Kluge erklärt, er ſei nervös, ſonſt aber geiſtig geſund⸗ Für den Prozeß ſind 3 Tage in Ausſicht genommen. ae — ————————————————— Dreneeee ee — Naunheim, 6. April. ſigh enera l⸗Angeiger. Abendblatt. 5, Seite. Tandwirtſchaft. * Gemüſebaukurs in Handſchuhsheim. Es ſei nochmals auf die bequeme Gelegenheit aufmerkſam gemacht, ſich durch Beſuch des von der Landwirtſchaftskammer vom 14. bis 16. April im Rathaus in Handſchuhsheim zu veranſtaltenden Gemüſebaukurſes in allen Fragen des Gemüſebaues unterrichten zu können. Der Kurs beginnt vormittags 9 Uhr. Teilnehmer und Teilnehmerinnen, welche ſich goch nicht ange⸗ meldet haben, können ſich auch im Rathaus bei Beginn des Kurſes noch melden, ſolange die feſtgeſetzte Höchſtzahl nicht er⸗ reicht iſt. *„ Aus Rheinheſſen, 4. April. Nachdem die heſſiſche Landwirtſchaftskammer in ihrer jüngſten Sitzung einen Betrag von 9000 Mark zur Anſtellung von Verſuchen zur Bekämpfung der in unſerer Provinz zahlreich auftretenden Weinberg⸗ ſchädlinge, beſonders des Heu⸗ und Sauerwurms bewilligt hat, iſt nunmehr von einer Sonderkommiſſion beſchloſſen wor⸗ den, dieſe Verſuche in den zumeiſt betroffenen Gemeinden von Bingen, Oppenheim, Nierſtein und Heimersheim vorzunehmen. Jolkswirtschalft. Von der Mannheimer Börſe. Wie aus dem Inſeratenteil im heutigen Mittagsblatt erſicht⸗ lich, hat die Rbeimiſche Creditbank bei der Zulaſſungs⸗ ſtelle für Wertpapiere an der Mannheimer Börſe den Antrag ein⸗ gereicht, nom. M. 500 000 vollbezahlte, auf den Inhaber lautende Aktien, M. 1000 Nr. 1251—1750, und nom. M. 1300 000 4½% proz., zu 102 Progent Fückzahlbare Hypothekar⸗Schuld⸗ verſchreibungen, Nr.—1300 der Koſtheimer Cellu⸗ loſe⸗ und Papierfabrik.⸗G. Koſtheim a. M. zum Handel und zur Notierung an der Börſe zuzulafſen. **** Pfälziſche Bank, Ludwigshafen a. Rh. In der heute vormittag im Sitzungsſaale der Bank abgehal⸗ jenen Generalverſammlung waren 57 Aktionäre an⸗ weſend, die zuſammen 20 380 400 Mk. Aktienkapital und 20 634 Stimmen vertraten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herrn Rentner Rudolf Dac⸗ qus- Frankfurt a.., des Hinſcheidens zweier verdienſtvoller Mitglieder des Aufſichtsrats, der Herren Regierungsrat a. D. GEduard Henrich⸗Ludwigshafen und Großlaufmann Rudolf Baſſer⸗ manm⸗Mannheim, in anerkennenden Worben. Die Bank beklage dieſen Verluſt auf das tiefſte, denn beide Herren haben ſtets im Intereſſe der Bank getvirkt. Die Anweſenden erhoben ſich hierauf zum Gedenkem der Entſchlafenen von ihren Sitzen. Die Regulcrien wurden einſtimmig u. ohne Erörterung genehmigt u. Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Die Dividende kommt mit 5 Prozent ſofort zur Auszahlung. Die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Herren Kammerpräſident Auguſt Dänzer⸗Donaueſchingen, Konſul Julius Goldſchmit⸗Lud⸗ wigshafen und Kommerzienrat Hans Knoll⸗Ludwigshafen, wurden wieder⸗ und die Herren Fabrikant Heinrich M artin⸗ Mülheim(Rhein) und das frühere Vorſtandsmitglied Direktor Heinrich Gräter⸗Ludwigshafen neu in den Aufſichtsrat ge⸗ wählt. Rechtsanwalt Biſchoff⸗Ludwigshafen ſprach Direktion twie Aufſichtsrat den Dank der Aktionaäre aus. **X* Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh. Die Tagesordnung der auf den 30. April einberufenen Generalverſammlung enthält neben den üblichen Punk⸗ len auch nachſtehenden Gegenſtand:„Ermächtigung des Auf⸗ ſichtsrats zur Berechnung der Abſchreibungen aus dem An⸗ ſchaffungswert und entſprechende Abänderung des§ 12 Ziff. 1 des Geſellſchaftsvertrages.“ **** UHeber den Geſchäftsgang im Kolonialwaren⸗Kleinhandel außert ſich der Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Mannheim wie folgt: „Ueber die Drogen⸗, Material⸗, Farbwaren⸗ und Kolonial⸗ waren⸗Branche iſt nur leider wieder zu betonen, daß erfreuliche Erſcheinungen gar zu pereinzelt ſind. Nicht genug damit, daß ſchon die Konkurrenz für eine vernünftige Geſtaltung der Verkaufspreiſe ſorgt, ſind auch die Beſtrebungen einzelner Be⸗ völkerungskategorien(Beamten⸗Vereine uſw.) ſich einen Sonder⸗ vorteil im Gegenſatz zur übrigen Kundſchaft zu erzwingen, noch nicht überwunden. Das polhpenartige Ueberwuchern der ganzen Stadt und Umgegend durch Filialen von Kolonial⸗ warengeſchäften, des Konſumvereins, auswärtiger Kaffeehand⸗ lungen und Brennereien, ſowie der Schokolade⸗ und Zuckerwaren⸗ branche in Verbindung mit den Kolonialwarenabteilungen der Warenhäuſer geſtalten die Lage des ſein Geſchäft nüchtern und reell betreibenden Geſchäftsmannes, welcher bereits durch die un⸗ gerechte Steuergeſetzgebung und die vielerlei Unkoſten der Krankenverſicherung, Berufsgenoſſenſchaft, Jortbildungsſchule, Haftpflicht und ſonſtigen Vexſicherungen überlaſtet iſt, zu keiner beneidenswerten. Gar mancher an ſein Haus und ſeine Scholle gebundene Detailliſt wird unter dieſen Zuſtänden zufrieden ſein, wenn er den Umſatz auf ſeiner vorjährigen Höhe halten kann. Die im Spätjahr zur Einführung gelangten höheren Zölle und Steuern auf Schaumwein, ausländiſche Spirituoſen, Zündwaren, Kaffee, Tee, ſämtliche Spirituspräparate und ⸗Fabrikate, ſowie Eſſigſäure, Eſſigeſſenz und Eiseſſig hatten wohl vor dem jeweiligen Einführungstermin ein Anſchwellen des Konſums zur Folge, welchem gegenüber aber heute noch nicht der frühere normale Zuſtand beſteht. Es wird wohl in dieſen Ar⸗ tikeln mit einem dauernden Abbröckeln reſp. Einſchränken des Konſums zu rechnen ſein. Nachdem die Amerikaner in ihrer Uebermacht dazu über⸗ gegangen ſind, den direkten Verſchleiß von Petroleum in Kannen zu forcieren, gehen ſie neuerdings noch mehr ins detail, indem ſie auch Spenglern. Inſtallateuren uſw. Benzin in kleinen Konnen mit einer kleinen Avance gegen die Abſchlußpreiſe ißret Großabnebmer liefern. und damit iſt ein weiterer lukrativer Ar⸗ titel teilweiſe ausgeſchaltet.“ ** Kolonialwerte. (Bericht des Deutſchen Kolonialkontor G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen 28). * nur auf dem Tabak, Co. zu ſtark ſteigenden Preiſen in großen Poſten umgeſetzt wur⸗ den und bleiben ſolche über Strl..— höher als in der Vorwoche gefragt. Infolge dieſer Steigerung machte ſich auch etwas In⸗ tereſſe für die Aktien der Deutſchen Südſee Phosphat Geſellſchaft bemerkbar, doch war die Steigerung nur eine ganz minimale. Die Aktien und Genußſcheine der Jaluit Geſellſchaft zogen gleich⸗ falls um mehrere Prozent an. Von ſüdweſtafrikaniſchen Werten konnten ſich die Anteile der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika, bei welchen in⸗ zwiſchen der ziemlich wertvolle Dividendenſchein(man ſchätzt die Dividende auf 50—60 Prozent) abgetrennt iſt, um eine Kleinig⸗ keit erholen. Otavi⸗Werte mußten dagegen infolge der weniger günſtigen Börſenlage um einige Prozent im Kurſe zurückgehen. South African Territories waren gleichfalls billig erhältlich. Von Kamerunwerten blieben die Anteile der Geſellſchaft Süd Kamerun weiter zu ungefähr verwöchentlichem Kurſe gefragt. Die Genußſcheine ſtiegen ca. 10 Mk. im Preiſe. Afrikaniſche Kompagnie wurden in größeren Poſten umgeſetzt, Bibundi dage⸗ gen etwas billiger erhältlich. Von Oſtafrikaniſchen Werten blieben die Deutſch Oſtafrika⸗ niſchen Plantagen Aktien zu erhöhten Preiſen geſucht. Die An⸗ teile der Deutſch Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft wurden zu vorwöchi⸗ gen Preiſen wiederholt gehandelt. Bürſtenfabrik Erlangen vorm. Kraenzlein.⸗G. Der Auf⸗ ſichtsrat der Bürſtenfabrik Erlangen vorm. Kraenzlein.⸗G. ſchlägt nach Zuweiſung von M. 20 000(M. 30 000) an die Spezial⸗ reſerve 10 Prozent Dividende(i. V. 9 Prozent) vor. Der Ge⸗ winnvortrag beträgt M. 29 486(M. 30 773). Der Geſchäftsgang war gut, die Patente wurden vorteilhaft ausgenützt. Die Heminger Portland⸗Cement⸗Werk⸗A.⸗G. in Saarburg erzielte einſchließlich M. 43 012(i. B. M. 42 108) Vortrag nach M. 45 518(i. V. M. 60 000) Abſchreibungen einen Reinge⸗ winn von M. 56119(M. 107331), woraus 3 Prozent(%) Dividende auf M..20 Mill. Aktienkapital verteilt und M. 18 464(M. 43 012) vorgetragen werden. Preiskonveution der dentſchen Großdeſtillateure. Die Spirituszentrale G. m. b.., Berlin, hat nach der„Voſſ. Zeitung“ gegenüber einigen Großdeſtillateuren in einer Be⸗ ſprechung die Bildung einer Preiskonvention der deutſchen Großdeſtillateure angeregt. Die Mitglieder dieſer Konvention ſollen ſich verpflichten, ihren Sprit nur von der Zentrale zu beziehen, während dieſe den Außenſeitern der Konvention keinen Sprit mehr liefern und ſie durch dieſen Druck zum Eintritt in die Konvention nötigen will. Die Konvention ſoll alsdann eine Preiserhöhung für Liköre unter Feſtlegung des Alkohol⸗Prozent⸗ gehalts vornehmen. Bekanntlich iſt dieſe Prozentgehaltsfeſtz⸗ ſetzung, die auf agrariſche Anregung in das neue Spiritusgeſetz aufgenommen werden ſollte, ſeinerzeit durch einen Zentrums⸗ antrag abgelehnt worden. Wenn dieſer Plan der Zentrale ge⸗ lingt, ſo würde ſie, nach dem genannten Blatte, die nicht an ſie angeſchloſſenen Spritfabriken durch den ihnen drohenden Ab⸗ ſatzentgang zum Beitritt zwingen. Gratisbeſtellung auf das Offizielle Leipziger Meß⸗Adreß⸗ buch. Das vom Meß⸗Ausſchuß der Handelskammer Leipzig herausgegebene„Offizielle Leipziger Meß⸗Adreßbuch“, deſſe n letzte Auflage 3700 Ausſteller von keramiſchen, Glas⸗, Metall⸗, Holz⸗, Papier-, Gummi⸗, Korb⸗, Ledere, Kurz⸗, Galanterie⸗ und Spielwaren, Inſtrumenten, Apparaten und den verſchiedenſten anderen Artikel verzeichnet, wird vor jeder Meſſe aufgrund eines jährlich verſandten Fragebogens an alle angemeldeten Meß⸗Einkäufer koſtenlos verbreitet. Intereſſenten, die den jetzt ausgeſandten Fragebogen für die Michaelismeſſe 1910 und die Oſtermeſſe 1911 nicht erhalten haben ſollten, empfohlen, ſich beim baldigſt zu melden und durch rechtzeitige Ausfertigung des For⸗ mulars ſich ein Buch im voraus zu ſichern. Die Michaelismeſſe ds. Is. beginnt Sonntag, den 28. Auguſt. 5—5* Celegraphiſche Handelsberichte. (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Neues dom Dividendenmarkt. JBerlin, 6. April. Die Chemische Fabrik in Buckau schlägt wie in den letzten 3 Jahren eine Dividende von 12 Prozent aàuf beide Aktien-Kategorien vor. Berlin, 6. April. Bei der Schering, Chem. Fabrile .-., Berlin, verbleiben nach Abschreibungen von 380 973 Mark(260 318.) ein Reingewinn von 868 372 Mark (760%8.) Dividende 10 Proz.(i. V. 8 Proz.). ZBerlin, 6. April. Nach Abschreibungen von Mark 118 162(196975.) erzielte die Kyffhauserhütte einen Rein⸗ gewinn von 259 817 NM.(180 369.) Dividende 8 Proz. (i. Vorj. 6 Proz.). 9 5*** Celändeerwerbung. * Duisburg, 6. April. Die Maschinen-Aktiengesell- schaft Augsburg-Nürnberg erwarb It. Frkft. Ztg. nach der Rhein- und Ruhr-Zeitung in Duisburg-Wanheim-Angerhausen 100 Morgen Landbesitz zwecks Errichtung einer Anlage am Rhein. Erfibiung des GErumdkapitals. Aschaffenburg, 6. April. Auf der Tagesord- der Aktien-Gesellschaft für Maschinen-Papierfabrikation steht auch It. Erkft. Ztg. ein Antrag, das Kapital der Gesellschaft um 3 Millionen auf 12 Millionen Mark azu erhöhen zwecks Vermehrung der Betriebsmittel. Neues vom Dividendenmarkt. *„ Frankfurt a.., 6. April. Die Verwaltung der Trockenplatten-Fabrik Dr. G. Schleussner Aktiengesellschaft Frankfurt a. M. schlägt It. Frkft. Ztg. eine Dividende von 8 Proz. wie im Vorjahre vor. *„ Schaffhausen, 6. April. Der Aufsichtsrat der Aktien-Gesellschaft für Eisen- und Stahlwerke vorm. Georg Fischer, Schaffhausen hat It. Frkft. Ztg. beschlossen, eine Dividende von 10 Proz. wie im Vorjahre zur Ausschüttung zu bringen. Breslau, 6. April. Die Generalversammlung des Schlesischen Bankvereins setzte It. Frkft. Ztg. die Dividende auf 7½ Proz. wie im Vorjahre fest. *„ Aachen, 6. April. Die Aachener-Münchener Feuer- versicherungs-Gesellschaft schlägt 600 Mark Dividende, im Vorjahre 500 Mark, die Aachener Rückversicherungs-Gesell- Große Geſchäfte in Kolonialwerten beſtand Südleemarkte, wo die Ordinarv Sbares ber Parifte Phosphat! chaft 120 Mark. in Vorjahre N. 28 für die Altie vor. Uten, wird Meß⸗Ausſchuß der Handelskammer Leipzig nung der am 26. ds. Mts. stattfindenden Generalversammlung Ceneralversammlung der Rutgerswerke,-GC. Berlin. * Berlin, 6, April. In der Generalversammlung der 8 Rütgerswerke Akt.-Ges., bisher Charlottenburg, jetzt Berlin- die bekanntlich mit der Chemischen Fabrik Linden- hof L. Weyl u. Co., Mannheim interessiert sind, er- Kklärte die Direktion, dass das Imprägniergeschäft geringer sei, Der Absatz in Teerprodukten, abgesehen von schweren Oelen, sei besser als im Vorjahre. Die Preise für eine Reihe von Artikeln seien nach wie vor gedrückt. An die Gründung der Bahnelit-Gesellschaft denke man in den nächsten Monaten heranzutreten. Die Versuche würden intensiv weiter fort-⸗ gesetzt. Ob man schon im laufenden Jahre mit der Gross. fabrikation beginnen könne, lasse sich zur Zeit noch nicht übersehen. Jedenfalls würde die Ablieferung im Jahre 1910 nur gering sein. Im übrigen dürfe man die Erwartung Aus, sprechen, dass die Gesellschaft auch im laufenden Jahre nicht schlechter abschneiden werde, als im Vorjahre, wenn aueh Momente, die ein besseres Ergebnis als in 1909 erwarten liessen, nach Ansicht der Verwaltung nicht vorliegen. 5 Bank von England. 38 London, 6. April. Der Standard führt aus: Die neue Goldverschiffung sollte keineswegs als Rechtfertigung für ein Nachgeben der Dikontsätze aufgesetllt werden. Nur durch Zusammenwirken sämtlicher Banken und Maßler mit der Bank von England könne eine weitere Erhöhung der Bankrate vermieden werden. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 6. April.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe wurden Rhein. Creditbank⸗Aktien zr 139.25 pEt., Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien zu 199 pCt. und Aktien der Waggonfabrik Fuchs, Heidelberg zu 195 pCt. gehandelt. Sonſtig Veränderungen: Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1800,., Oberrhein. Verf. Aktien 760 G. 775., Koſtheimer Celluloſe⸗Akt, 200 G. und Zellſto fabrik Waldhof⸗Aktien 275 B. Aktien. 11 5 Banken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.—] Mannh Lagerhaus 92.——. Flankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitvper!.—.— Fr. Transp⸗Unfall u. Gewrbk. Speyerso/—.——.— Pfälz. Bank 101.40 101.30 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 198.50 Pf. Sp⸗Edb. Landau———.— Rhein. Creditbank—.— 189.25] Glas⸗Verſ⸗Geſ.—.— 206 Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 199.— Bad. Aſſecuranz 1800— Südd. Bank— 117.—Continental. Verſich.—.— 630. Südd. Disc⸗Geſ. 117.70 Mannh Verſicherung 725.— 728.— Chem. Induſirie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 460.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 205.— Verein chem. Fabriken—.— 328.50 Verein D. Oelfabriken—.— 151.— Weſt..⸗W. Stamm 212——.— 5„ Vorzug—.— 102.30 5 eee 8 Spinnerei ee 5 Heddernh. Kupferw. u. Durl. Hof vm. Hagen 230.——.—] Südd. Nabelw. Frkf. 126.— 81000 aſt Word 8 95.— Kailsr. Maſchinendau Nel 10 e e Nähmfbr. Haid u. Neu 260.—— Br. Ganer,Freiba.——.— Koſth. Cell. u. Bapietf.—— 20 Kleinlein, Heidelberg 182.——.— Mannh. Gum u. Asb. Fanaun Megerſchmitt.— 59.— Macchinenf. Baden a Ludwigsh. Aktienbr. 214.——.— Oberrh. Gektrizität 98 250.— 135.— Ifält. Mühlenwerke 1 8 185 Heidlb. 50 Pf. Mähmu. Fahrradf⸗ Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 177.5 Porti. Zement Hdlbg. 148.— JIunduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 142.— 14 Dingler'ſche Mſchfſbr.—— 11 Emaillw. Maikam ner 103.— Ettlinget Spinnerei—.— 99. H. Fuchs Waf, Hdlbg.—.— 1 —.——. . —.— — —— Schwartz. Speyer—.— 118.50 Rh. S 5 * Rh. Schuckert⸗Gef. 3 e ee—.—» 75.— Hldd Draßr induſt. 120.— 15 Werger, den 8 eee 12 Wormſ Br. v Oertge—.— 65.— Würzmühle Nenſtadt—5 Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 160.,50 Jellſtoffabe. Waldhof 275.— Transport Zuckerfbr. Waghäuſel 182.— u. Verſicherung, Frankenth.—. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 85.——.—Zucker raff. Mannh.—— Mannh. Damofſchl.—— 62.— ** Frenkfurter Effektenbörſe. Wrivettelegromm des Gen val-Auteigers (Fondsbörſe.) Die B Die Speku die einzelnen Märkte anbetrifft, Induſtriepapiere eine feſte Tendenz erkennen. Bewegung ſtanden wieder elektriſche Werte und vor allem Schu. aktien. Ferner auch die bisher vernachläſſigten Aktien vieler Ge ſchaften. eBi Deutſch⸗Ueberſee⸗Elektriz täts⸗Geſellſchaft⸗Aktien Kursabſchlag des Bezugsrechtes zu berückſichtigen, Montanpap erfuhren eine Befeſtigung, beſonders Bochumer. In werten iſt das Geſchäft ruhig, Lombarden abgeſchwächt, auf kannten Schwierigkeiten, Baltimore und Ohio ſeſt, Lombarde leichter Befeſtigung erheblich matt. In Schiffahrtsaktien ſind N. deutſcher Lloyd auf Erwartung günſtiger Nachrichten in der be⸗ ſtehenden Generalverſammlung gefragter. Auf dem Montan iſt das Geſchäft ruhig und der Kursſtand kaum verändert. Im geſchäft, das ziemlich belebt war, lagen große Kaufordres füt Werte vor. UÜltramarin 4 pet. geſteigert, Maſchinenfahrik 4½ pCt. niedriger. Das Geſchäft war im weiteren Verlauf die Tendenz auf den melſten Gebieten feſt im Anſchluß an di rung des Geldmarktes. An der Nachbörſe waren⸗ Lombarden fla ſtärkere Kauforders. Die Kurſe ſchwankten zwiſchen 19 20 notierten: Kredit 215.40, Diskont 190, Dresdner 161, Staat 161.30, Sombarden 20 a 20,60 a 19,75 a 20, Baltimore aud Ohi a 80, Laurahütte 173.70, Bezugsrecht auf Verein deutſcher Oelf 2,35 pt. bz. G. Deutſche Hypothekenbank Meiningen 1,10 ꝓpC Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 5. 5. Amſterdam kurz 168.70 68.75 Check Paris Belgien„ 80.0 80 833 Baxis kur 8 Italien 80.616.627 chweig. Pläße„ Sbeck London 20.50 20.50 ien ondor„20.455 20.455 Navolsongsd'e: 1— rtpnedis onts Aktien deuiſcher und ausländiſcher Transportanſt l16 Südd. Giſenb⸗G 120 50 120 8 2 8 Gal. Nielmerrahn 5 dpeuiſcher 04.300Mal. 9 abn Den-ling. Staatsv 180 40 160 80 Ohl. Sdbbahn zern. 2050 20 h6 löeers 2 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 5. Apru. Staatspapiere. A. Deutſche. 5 6 5 6 4e% peulſch. Reichsanl. 102.25 102.30% Mh. Stadt⸗A.1908 100.70 101.70 8 5„ 1909—— 1909———— 3* 93.70 93 75½% 1905 91.20 91 80 „ 1909——[6. Ausländiſche. 4 84.75 84.955 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.—.— 30% pr. könſ. St.⸗Anl. 102.28 102.255% Chineſen 1893 102.95 108.10 do. do.1909———.%½%„„ 13858 99.90 100— 8 5 93.75 93.7001½ Japaner 98 60 98 70 3½%„„ 190—„— Nexſtaner äuß. 88/0 101.70 101.70 —5 85.05 85.10 4adiſche St.⸗A. 901 101.— 100.90 3 Nerikaner innere—.— 69.40 Bulgaren 101.30 101 20 4„ 1908/09 102.— 102.—J3¼ italien. Rente———8— 356 bad. St.⸗O(abg)fl 97.— 97. 1½ Oeſt. Silberrente 98 80 98 80 3 5 M. 94.— 94—4½ Papierrent.—.——.— 5„„ 1900 93.10 93 200Oeſterr. Goldrente 100.10 100 30 „„ 1904 33.40 93 4 Vortug. Serie 65.70 65 65 .90907 93.10 Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 101 80 93 20ʃ3 III 66.50 66.50 102.3004½ neue Ruſſen 19)5 100.15 100 15 4„„„ 1918 102.15 102.20/4 Ruſſen von 1880 91.50 91.60 Bi do. u. Allg. Anl. 92.95 98. 4 ſpan. ausl. Rente———.— 4 do.„.„Obl. 83 90 83.80l4 Türken von 1903 89 70 89.— 1 Pfälz..⸗B. Prior. 100,90 101.10ſ0„ unif. 94 60 94 60 1 92.80 92 801 Ung r. Goldrente 95.60 95 50 1 Heſſen von 190 101.50 0145[(4„ Kronenrente 93.— 98.10 3 Haſſen 81.80 81750[Verzinsliche Loſe. 3 Sachſen 84.05 841043 Oeſterretchiſcher8s6) 174.70 174.20 Mh. Stadt⸗ 1907—.— 100 50 Fürkiſche 178.40 178.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 180. 180.—fſtunſtſeidenfabr. Frkf. 178.—178.25 Südd. Immobil.⸗Geſ. 97.90 97.30 Bichbaum Mannheim 113.— 113.— N9. Aktien⸗Brauerei 135.—35— Parkakt. Zweibrücken 91.— 91.— Veltzz., Sonne, Speyer 90.— 90.— Sementwert Heidelbg. 144.— 144— Fementfabr. Karlſtadt 129.—123.80 Badiſche Anilinfabrik 458 50 459— Sh. Fabrik Griesheim 265— 265.— Farbwerke Höchet 455. 456.80 Ber. chem. Fabrik Mh. 328.30 328 50 Shem. Werke Albert 473.— 473.— Südd. Drahtind. 14g. 137.—187.— Uktumul,⸗Fab. Hagen—— 215. Aec. Böſe, Berlin 16.20 17.— Flektr.⸗Geſ. Allgem. 265.90266.— Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126— 126. Lähmeyer 110.75111 75 Slektr.⸗Geſ. Schuckert 148 90 149 40 Rheiniſche 135.25 136.— Sismens& Halske 237.10 23850 Lederwerk. St. Ingbert 68 50 68 50 Spfcharz Lederwerke 111—111.— Ludwigsh. Walzmühle 165.50 165.50 Adlerfahrradw.Kleyer 838)— 380.— Maſchinenfbr. Hilpert 82 20 83.— Maſchinenfb. Badenia 197 40 200— Dürrkopp 376—377.— Maſchinenf. Gritzner 2832.50 288.— Maſch.⸗Armatf. Klein—.——.— Bf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 189.139.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 4290 42 70 Schnellpreſſenf. Frkt). 215.50214.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 50.— 151.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.50 121.50 Seilinduſtrie Wolff 140.—140.— 'wollſp. Lamperts u. 58— 58— Kammgarn Kaiſersl. 200.57 200.60 Zellſtoffabr. Waldhof 280.— 276.— Bergwerksaktien. 289.— 2460 110 95 110 75 —— Bochumer Bergbau Uuderus Zoneordia Bergb.⸗G. Dautſch. Luremburg 211.90 212.20 Eſchweiler Bergw. 2009.50 200.80 Kriedrichshütte Bergb. 133.—135.— Belſenkirchner 208 90 2080 Pfaudbriefe. 4% Frk. Hyp,- Pfok- 100. 100. 4%.K. B. Pfobr.0: 100.50 100 50 „ 1910 100.— 10.— 4% Pe-up B. Pfob, 19.10 100.10 340½%,** 51f 6ſ% Pr. Vad.⸗Ir. %Etr:8d. fd. vgo * 99 d00 4%„ Pfdbe..0! 9120 91.20 99.70 99.70 92.50 92.90/17% Harpener Bergbau 198 50199.60 Kaliw. Weſterregeln 210.50 210.50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 94.50 95.80 zhöntx 221.70 222.80 Br.Königs⸗u. Laurah. 171.— 173 30 Gewerkſch. Roßleben 9700 97 00 Prioritäts⸗Obligationen. 1% Preuß. Pfandb.⸗ 8 Bank unk. 1919 100.75 100.75 4% Pr. Pfdb. unt. 15 100 100.— 17 100 25 100 25 94.10 94.10 91.50 91.50 1 4 11% 7 0 5 %½% Pr. Pfößr.⸗Bk.⸗ Kleind. b.!!l! ½ Pr.Pföbr.⸗Bk.⸗ Hyp!⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 0 uni. 100,— 100.— Odl. w 0 10. 105. 4e„ Pfdbr,.03 40% Nih.. B. Pfb. 09— 100.— 8 7 12 99.80 99.80 1 1807 100.— 100.— %„Pfdbr..96 4%„„ 1912 100, 100— 89 f. 94 80.90 90.90%„„„ 1917 109.10 100 30 950% Pfd. 98/0f 90.90 90.90%„„„ 1919 101.30 101 30 400% Gom.⸗Obl. i„ verſchied. 91 60 91.50 v. I, und. 10 100.,40 100.4 ½„„„ 1914 9180 91 50 %„ Com.⸗Obl. uſ ſh..⸗B. C. O 91.60 91.60 v. 87/01 92 20 92 20/ 4% R. W. B. C..10——- b,„Com.Oel.%, Bf. 3. Br.⸗Oöl.———— v. 96/06 92.30 92.30 ½0ſ% Pf. B. Pr.⸗SO. 4% Pr. Pfob. unk. 09 99 40 99 4% Ftal.ſttl.3.. 83.—.— 74.25 t2 996 9 60 „„ 4 99 90 99.80 Kaa. Sern.-.- A. 723.— 727— Babiſche Banl 135.50135.50 Berg. Metallb. 118.75 118 75 Berl, Handels⸗Geſ. 17725 17790 Fomerf u. Disk.⸗B. 114 40 1114 Darmſtädtex Bank 133.10 138 60 Deniſche Bant 251.70 251 80 Datſchaſtat. Ban! 154 50 154 75 D. Effekien⸗Bank 107.55 07 55 Diseocto⸗Comm. 190.— 190. Dresdener Bant 161 25 160.90 rankf. Hov.⸗Baun 210.60 211.— f. Hyp.⸗Creditw. 166 70 46670 ationalban! 124.— 124.50 Bauk- und Verſicherungs⸗Aktien. 127.70 12765 124.70124.0 215.20215 40 101 40 101.50 194. 194.— 123.8528 80 145 95145 70 132.— 139 25 199.— 199.— 14140140 40 117.10117.10 141.10141 10 117 75117.75 142.—142— Oeſterr.-Ung Bau! Oeſt. Länderb uk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Bfälz. Hyp.⸗Bank Breuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kredftbank Rhein. Hyp.⸗B. M⸗ Schaaffb. Bantver. Südd. Bank Rhm. Afener Bankver. Züdd. Diskont gant Ottomane Fraukfurt a,., 6. April. kreditaktten 215.40, Dis: uls⸗ Sommandit 190 25. Darm in ter 34.—, Dresdner Zan, 6130 Hau delsgeſellſchaft 178.— Deu ſche Bank 252.—, Staatsdaeu 16080 Numbarden 20.40 Bochumer 240.60, Jelſentizchen 209.50 Laurabütte 172.—, Ungarn 95.60 Tendenz: Nachbörſe. feſt. Kreditaktien 215 40 Disconto-⸗Commandit 19.— Staatsbahn 160,30, Lombarden 20.—. ****** Berliner Effektenvörſe. Wrivaltelegramm de *Berlin, 6. April. (Jondsbörſe). General⸗ Anzeiger Die Börſe war auf Gerüchte über amerikaniſche und niederländiſche Goldſendungen nach London, hinſichtlich der Geſtaltung des Geldmarktes ziemlich beruhigt. Ferner machte auch die geſtrige Feſtigkeit Newyorks einen guten Eindruck, aber die Spekulation hielt ſich gleichwohl auf den meiſten Umſatzgebieten einer regeren Tätigkeit fern. Lebhaftes Geſchäft fand ledoch wieder in Elektrizitätsaktien ſtatt, von denen Deutſch⸗Ueberſee, Siemens u. Halske beemrkenswerte Erhöhungen erztelten, während Schuckert⸗Aktien unter Realiſationen litten. Ferner zeigte ſich reger Begehr für ruſſiſche Bankaktien. Auf dem Montanmarkte herrſchte eine allgemein feſte Stimmung, be⸗ ſonders für Hüttenaktien, von denen Phönix wieder im Vorder⸗ grunde des Intereſſes ſtanden. Auf dem Fondsmarkt ſtellten ſich Ruſſen auf Angebot zu merſten Kurſe etwas niedriger, während Türkenloſe guter Nachfrage begegneten. Amerikaniſche Bahnen zogen gleichfalls im Anſchluß an Newyork au. Von Schiffahrts⸗ aktien waren wiederum Hauſa auf weitere Beſſerungen beachtet. Lombarden neigten weiter zur Schwäche. Regere ſpekulative Kaufluſt herrſchte für Shantungbahnaktien, die im Verlaufe 1 pet, gegen eſtern gewannen. Eine beträchtliche Erhöhung erſuhren im Verlaufe dhenlohe. Auch Laura ſtiegen auf Deckungen. Tägl. Geld 3% pEt. Und darunter. Für Hüttenaktien bot die Zeitungsmeldung von einer namentlichen Steigerung des Verſandes vom Stahlwerksverband im Monuat März aute Auregung. Berlin, 6. April. Wechſel London 20.49 20.49 Wechſel Paris i 4% Reichsanl. 102.30 102.30 40% 5 9—.——.— 3% Neichzanl. 93.70 93.70 30%„ 1009—.——.— 3% Neichsauleihe 85.— 85 4% Gonſols 102 30 102 30 9400„ 1909—.——.— 93.70 93.70 38½%%%„ 1909h———— 86% 5 85.— 8490 40% Bad. v. 1901—.—— 4%„„1908/9 102.— 102.— 37%„ eonv.———.— 3½%„ 190½7—— 93.— 8 ½% Bayern 92 90 92.90 3½%% Heſſen 92 10 92.25 30% Heſſen 81.70 81.50 30% Sachſen 84.— 84.— 4½ Japaner 1905 98.75 98.70 8% Italiener—.——.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 91.390 91 10 4% Bagdadbahn 87.10 87.— Oeſter. Kreditaktien 215 50 215 50 Berl. Handels⸗Geſ. 182 20 177.20 Darmſtädter Bank 134.— 124.— 151 70 154 90 251.70 251 50 190.10 189 60 Deutſch⸗Aſtat. Bank Deuiſche Bant Dise.⸗Kommandit (Schlußkurſe.) Reichsbank 145 50 145.50 Rhein. Freditbank 138.50 138.50 Rufſenbant 162 50 164 70 Schaaffb. Bankr. 241.20 240 50 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 17.50 taatsbahn 160.50 160 20 Lombarden 20.50 20.— Baltimore u. Ohis 111.— 111 80 Canada Paciſte 182— 1883 20 Hamburg Packet 140.90 141.10 Nordd. Lloyd 104.— 104.— Bochumer 239 60 240 40 Deutſch⸗Zuxembg. 211 50 212 20 Dortmunnder 98.60 94 40 Golſenkirchner 214.— 210 20 Harpener 198 50 199 10 Laurahütte 172.10 178 60 Phönix 221 10 222 10 Weſteregeln 212.50 212.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 265.— 265.40 Anilin 459.— 457.70 Anilin Treptom 354 50 355.— Brown Boveri 200.20 201.— Chem. Albert 473— 471.70 D. Steinzeugwerke 245— 246.— Elberf. Farben 471 50 470— Celluloſe Koſtheim 209 90 208.— Rüttgerswerken 195— 190 50 Tonwaren Wiesloch 110.— 110.50 Dresdner Bank 160,90 160.60 W. Berlin, 6. April Kredit⸗Aktien 215 20 215 50 Diskonto Komm. 190.20 190,10 (Telegr.) Zellſtoff Waldhof Wf. Dragt. Langend. 238.20 240.— 280.— 274.— Privatdiskon: 3% Nachbörſe. Staatsbahn Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 6. April. Anfangskurſe. 3%e Rente 98.75 98.72 Spenier 96.55 96.50 Türk. Looſe——.— Banque Ottomane 725.— 724 8 Rio Dinte 1930 Debeers Eaſt and Goldfteld Randmines ———— 20.60 20.— 487.— 488.— 139.— 138.— 178— 172.— 248.— 242— Londoner Effektenbörſe. London, 6. April.(Teleqr,.) Aufangskurſe der Offektenbörſe. %/% Conſols 817. 81716 3 Reichsanleihe 83— 84 4 Argentinier 90/ 90½% 4 Italiener 103 ½ 103 ½ 4 Japaner 96— 96— 3 Mexikaner 355% 35˙è. 4 Spanier 949 94% Ottomanb auk 18˙ 18˙55 Amalgamated 76% 78“/ Anacondas 91 9% Rio Tinto 76 76˙/ Central Mining 17*1¹ 17 Chartered 880. 39— De Beers 29˙/ 190“½ Gaſtrand 51½% 5% Geduld 2ʃ5ʃ5 Goldftelds 67 6˙ʃ5 Jagersfontein 9% 91. Wiener Wien, 6. April. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktten 684.70 685.20 Länderbank 497.20 496.70 Wiener Bankverein 5583 50 558.50 Staatsbahn 750.50 750.— Lombarden 119.— 116.20 Marknoten 117.61 117.52 Wechſel Paris 95.46 95.47 Wien, 6. April. Nachm..50 Uhr. 685.50 684.20 1786 1790 ———— Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Ungar. Goldrente „ London. „ Paris„ „ Amſterd.„ Napoleon Marknoten Ultimo⸗Noten Unionbank 599.— 598.— Ungar. Kredit 809.— 809.— Wiener Bankverein 553.— 554.— Länderbank 497.— 496.— Türk. Loſe 241.— 211.— Alpine 769. 740.— Tabakaktien—— Nordweſtbahn—.——.— 2590 2625 taatsbahn 750.50 J48.20 Lombarden 117.—117.— Tend.: träge. Oeſterr. Papierrente Kronentente Gch. Frankf. viſta Moddersfontein 14˙% 14½ Premier 8 Rand mines 95 906 Atchiſon comp. 115˙5 116%½ Canadian 1865˙ 187ʃ½ Baltimore 113% 115— Chikags Milwauker 144— 145 ½ Denvers eom. 41— 41˙% Erie 80% 31— Grand TrunkIII pref. 54½ 54 2 5* 0 28— 280 Louis ville 151— 155— Miſſouri Kanſas 42— 42½ Ontario 46%½ 46½ Southern Pacifie 127½ 128½ Union com, 189— 1925½ Steels eom. 85˙— 87/ Tend. ſtill. Börſe. Oeſt. Kronenrente 98 80 65.80 „ Papierrente 98.80 98.85 „ Silberrente 98.90 98.90 Ungar. Goldrente 113.65 118.80 „ Kronenrente 92.95 93.10 Aipine Montan 739.— 740.70 Tend.: feſt. Buſ htehrad. B. 960.— 968.— 98 80 98.85 1 Silberrente 98.90 98.90 Goldrente 117.90 117.90 113.70 113.80 93.05 93.10 117.52 117.48 240.80 24077 95.42 95.38 199.30 199.30 19.10 19.11 117.52 117.48 117.52 117.52 Berliner Produktenbörſe. 2* Berlin, 6. April.(Pr o duktenbörſe.) Am Weizen⸗ markte machte die von den amerikaniſchen Märkten gemeldete wei⸗ tere Ermaitung keinen merkliche Preiſen ziemlich viel Deckungsbe eine Abſchwächung ein. Preiſen. rungen auf. fangreiche Deckungen. Berlin, 6. April. Realiſierungen, erho Wetter: bewölkt. Auch Futterartikel Rüböl war anfangs nachgebend auf Paris und um⸗ ſpäter n Eindruck, gehr beſtand. da z wieſen nur g lte ſich aber u den niedrigen Späterhin trat aber Roggen war ſtill bei etwas nachgebenden eringe Verände⸗ etwas auf (Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 5. 6. 5. 6. Welzen per Mai 22475 224 25 Mais per Mai—. 146.50 5 Juli 22275222.—„ Juli—.— 148 50 „Sept. 208.50 207.50 5 Rocgen per Mai 182 75163.— Rüböl pec Abril—.— „Juli 168 50 163.25„ Mai 59.60 68 60 „ Sept. 1686.50—.—„ Okt. 56.90 56.— Hafer per Mai 15925159. Spiritus 7oer loco—.——.— „Juli 16325 16275 Weizenmehl 30— 30.— 5—.—.[Roggenmehl 21.10 2130 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 6. April. Betreide narkt.(Telegramen.) 5. 6 ver 50 kg ver 50 kg Weizen per April 1351—— flau 13 46—— matt Mat 1342— 1332—— „„Ot, 1113—— 1106—— Roggen per Avril 859—— flau 8 63—— willig 1—— „ 842—— Hafer per Avril 7217—— kuhig 720—— tuhig „„ Mai———-——— F 55 Mais per Mai 607—— willig 601—— ruhig „„ unt% 622—— Kohlraps Augut 1380—— ruhig 1380— ſtetig Wetter: Regendrobend⸗ Aberfeeiſche Schiffahrts⸗Gelegramme. New⸗Hork, 4 April.(Drahtnachricht der Holland⸗Amerika⸗Linf Rotterdam.) Der Dampfer„Noordam“ am 26. März von Rotterdan ab, iſt heute hier angekommen. New⸗ork, 4. April.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Finland“ am 26. März von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gund⸗ lach u. Bärenklau Nachf, Mannheim, Bahnhofplatz, direkt am Haupt⸗Bahnhof. *** Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Aoyd, Bremen. D. Aachen angekommen Santos, D. Roland angekommen Havana, D. Frankfurt angekommen Galveſton, D. Wittenberg an⸗ gekomen Galveſton, D. Schleſien angekommen Sydney, D. Bremen angekommen Genua, D. Therapia angekommen Piräus, D. Lützom angekommen Neapel, D. Friedrich der Große angekommen Ge⸗ nua, D. Neckar abgefahren Newyork, D. Main abgefahren Balti⸗ more, D. Berlin abgefahren Gibraltar, D. Skutari abgefahren Konſtantinopel, D. Derfflinger abgefahren Algier, D. Würzburg abgefahren Funchal. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermaun Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telphon 180. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele ramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 0 6. April 1910. Proviſionsfreil Wir ſind Ver⸗ ga ir ſind als Selbſtrontrahenten ufer unter Vorbehaltt 0* 9⁰ ———————. KKKK———äß—̃ñĩjĩ— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 5 106 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſcha Ludw' 18 Badiſche ue a alen W. 105 8 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58— 5 75 Vorzugs⸗Aktien—— Benz& Co., Nhein. Gasmot., Wönmhenn alte Aktien 141— 5 un— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaſt 25— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 147 14⁵ Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 2053fr— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 334— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 116— 85 Nuu e Enzinger, Worms— 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim 70— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 985fr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München 121;fr IIIzfr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen 129— Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacifte Phosphate Shares junge— 7/ Nheingu, Terratn⸗Geſellſchalt— uo zr Nheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft A⸗G., Mannhein— 133 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Aheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 90zft Stahlwerk Mannheim— 118 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 113— Süddeutſche Kabel, Mannheim Genußſcheine— M. 160 Unionwerie,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— 88zfr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 148 Vita Lebeusperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 500 Waggonfabrit Raſtatt 90 80 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 „ Inmmobiliengeſellſchaft— 12⁰00 1 Geſchüäftliches. Wer in der bevorſtehenden Saiſon Freude am Radfahren haben will, der geht jetzt mit ſich zu Rat, wie er es am zweckmä⸗ ßigſten anzufangen habe, um beim Einkauf eines neuen Fahrrades oder deſſen Zubehörteile das Richtige zu treffen. Der gewiegde Radfahrer zögert in dieſem Falle nicht lange. Er tut den einzig richtigen Griff und wählt eine der bekannten und bewährten Marken der Deutſchland⸗FJahrräder aus. Weiß er doch zu genau, daß eine mit dieſem Namensſchild geſchmückte Maſchine gleichzeitig gut und preiswert iſt und daß, wer bei den weltbekannten Deutſchland⸗FJahrrad⸗Werken Auguſt Stuken⸗ brok, Einbeck kauft, am beſten bedient iſt, weil dieſes älteſte, größte und leiſtungsfähigſte Fahrradhaus Deutſchlands zugleich auch das einzige iſt, welches, zieht man die außerordentliche Billig keit in Betracht, in der Qualität ſeiner ſämtlichen Artikel von keiner Konkurrenz übertroffen wird. ————cc8 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. O. Direktor: Eruſt Müller. Pflege deine Stimme. Nicht nur im strengen Winter, sondern 8o zusagen das ganze Jabr hindurch gebrauchen viele Menschen regelmässig irgendeine Pablette oder Bonbon, um ihre Stimme zu pflegen, sie Vor Katarrh zu schützen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die in der Schweis seit 60 Jahren geschätzten Wybert-Tabletten auch in Deutschland leichten Eingang getunden haben. Denn eine einzige Probe dayon zeigt sofort deren einzigartige Wirkung auf die Stimme. Hustenreiz, Heiserkeit, Verschleimung verscbwinden sofort nach deren Gebrauch und soviel steht fest: Wer einmal die angenehmen Eigenschaiten der Wybert-Tabletten erprobt hat, wird dieselben nie mehr missen wollen. Wöybert-Tabletten sind daher für Sänger, Raucher, Redner, Sportsleute und alle, die ihre Stimme pflegen wollen, ein anentbehrlicher Begleiter. In Originalschachteln à Mk..— sind dieselben in den Apotheken und Drogerien erhältlich. 4704 Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, deu 7. April 1910, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokale, OQ 4, 5 gegen bare Zahlung in Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 17547 Kanarienvögel mit Käfigen, 1 Violine, 1 Zither, 1 Friſeurein⸗ richtung, 3 Fahrräder, 1 Sprechapparat und Möbel feder Art. Mannheim, den 6. April 1910. 18 29— Elliſſen, Gerichtsvollzieher. 53 aeedeeeen Mannheim, den 6. April 1910 * General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Rommunalpolitiſches. * Der Voranſchlag der Stadt Karlsruhe für das Jahr 1910. Die Wirtſchaftsausgaben der Stadthauptkaſſe ſind für 1910 ver⸗ anſchlagt auf 9 405 507 M. Davpon ſind durch Deckungsmittel aus dem Vorjahr und laufende Einnahmen gedeckt 5 560 999 M. Der durch Umlagen aufzubringende ungedeckte Aufwand berechnet ſich ſomit auf 3 844 508 M. gegenüber 3 448 800 M. im Vorjahre, iſt alſo 395 708 M. höher. Der bisherige Umlagefuß von 32 Pig. ſteigt auf 35 Pfg. und 210 Pfg., während die Umlage von 100 M. des Kapitalvermögens gemäß 8 94 der Städteordnung noch wie vor nur 10 Pfg. betragen darf. Um aber eine noch größere Steigerung des ungedeckten Aufwands und damit des Umlage⸗ fußes zu verhüten, mußten folgende Maßnahmen ergriffen werden: 1. Durch Erhöhung der Schulgelder an der Volksſchule von 28 M. auf 36.) und an den höheren Schulen(von 60 M. auf 84.)] ſoll eine Mehreinnahme von rund 28 500 M. erzielt werden. 2. Unter dem Reinertrag der Verbrauchſteuer iſt die Erhöhung der ſtädtiſchen Bierſteuer durch Ein⸗ führung einer Fabrikatſteuer auf Bier im Betrage von 65 Pfg. für einen Hektoliter gegenüber der bisherigen Braumalsſteuer, die einer Abgabe von etwa 32 Pfg. entſprach, vom 1. April an an⸗ genommen. 3. Weiter iſt angenommen, daß von dem Recht der Einführung eines Gemeindeſteuerzuſchlags von 8 M. zu der geſetzlichen Hundetaxe Gebrauch gemacht wird. Mehr⸗ ertrag 23 000 M. 4. Sodann wurden die Einnahmen des Gas⸗ werks um 65 700., des Rhein hafens um 12000., der Straßenbahn um 20 000 M. nachträglich erhöht und an den Ausgaben für die Herſtellung und Unterhaltung von Straßen 79 252 M. geſtrichen. 5. Schließlich iſt noch mit Erhöhung der Gebühren für den Schlacht⸗ und Viehhof mit einem Erträgnis für 34 Jahre von 60 000 M. gerechnet. Durch dieſe Maßnahmen wurde der ungedeckte Aufwand um rund 350 000 M. verkleinert. Ohne ſie wäre die Umlage auf etwas über 88 Pfg. zu ſteigern geweſen. Das ungünſtige Ergebnis wurde hauptſäch⸗ lich durch das Sinken des Wirtſchaftsüberſchuſſes um denBetrag von 262828., durch die Wenigereinnahme aus Verbrauch⸗ ſteuer. die ſelbſt bei Annahme der Bierſteuererhöhung voran⸗ ſchlagsmäßig immer noch 167437 M. beträgt und durch die trotz der erhöhten Schulgelder immer noch bedeutende Erhöhung des Schulaufwandes um 111 574 M. veranlaßt. Im Jahre 1909 be⸗ krugen die laufenden Einnahmen ohne die allgemeinen Umlagen 4818 217 Mk., wogegen im Voranſchlag nur vorgeſehen waren 4583 816 M. Die Mehreinnahmen betrugen ſonach 234 401 M. Bei dem Mehrertrag der laufenden Einnahmen des Jahres 1909 iſt ein Rückgang von 189 011 M. gegenüber dem Jahr 1908 ein⸗ Ausgaben betrugen 7484399 M. Die Wenigerausgaben ſomit 581 452. Es trat ein Rückgang der Ausgabeerſparniſſe im Be⸗ trage von 134 363 M. zu Tage. Hervorzuheben iſt, daß die Zu⸗ ſchüſſe an die Volksſchule 1 522 583., an die Fachſchulen(Han⸗ dels⸗ und Gewerbeſchule) 130 338 M. und an die Mittelſchulen 432 201., an die geſamten Schulen demnach 2 085 122 M. be⸗ tragen. während der Zuſchuß für die Schulen im Vorjahr auf 1973 548 M. veranſchlagt war. Die gemeinnützigen Anſtalten und ähnliche Unternehmungen(das Krankenhaus, das Beſtat⸗ tungsweſen, der Stadtgarten und die Badeanſtalten) erfordern 1910 einen Zuſchuß von 486 273 M. gegenüber einem ſolchen von 544.909 M. im Vorjahre. Der Minderaufwand beträgt hier 58 636., weil das Krankenhaus infolge ſtarker Frequenz günſtig abſchließt und in den Voranſchlägen für das Beſtattungsweſen wie für den Stadtgarten Mehreinnahmen infolge Erhöhung der Gebüthren und Taxen vorgeſehen ſind. Der Schlacht⸗ und Vieh⸗ hof wirft vorübergehend einen Ueberſchuß voech n s M. ab, da die Gebührenerhöhung für* Jahre mit 60 000 M. berückſicheuse iſt. gewerblichen Unternehmungen(Gaswerk, Waſſerwerk, Elektrizitätswerk, Rheinhafen und Straßenbahn), von denen die erſten drei Ueberſchußbetriebe ſind, wirken eben⸗ falls günſtig auf den ungedeckten Aufwand des Jahres 1910. Die Ablieferungen des Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerks ſind zu⸗ ſammen auf 881 700 M. gegen 762 159 M. im Vorjahre, ſomit um 119541 M. günſtiger angenommen. Als Zuſchußleiſtungen ſind für Rheinhafen und Straßenbahn 233 911 M. gegen 275 307 M. (weniger 41396.) vorgeſehen. Die Armenkaſſe ſchließt infolge der ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage ſchlecht ab. Der vorzäh⸗ rige Zuſchuß von 353 468 M. reichte nicht aus, es ſind nunmehr 402 054 M. vorgeſehen. Die Steuerkapitalien betragen für 1910 1185 192 784 M. gegen 1 148 897 162 M. im Jahre 1909, ſie haben alſo um 36 295 622 M. zugenommen worunter Dar⸗ landen mit 7924080 M. erſtmals erſcheint. Ein Umlagepfennig erbringt 95 743 M. gegen bisherige 92 739 M. Der Zuſchlag zur Verkehrsſteuer hat im letzten Jahre nochmals abgenommen, ſo daß die bisherige Einnahme von 70 000 M. um 10000 M. ermä⸗ ßigt werden mußte. Die Sparkaſſe iſt auch 1910 nicht in der Lage. Ueberſchüſſe abzuliefern, da der Ueberſchuß für 1908 im Be⸗ trage von 55 221 M. infolge der Zunahme des Einlagebeſtandes um über 6 Millionen Mark zur Ergänzung des Reſervefonds, der eine Unzulänglichkeit von 295 100 M. aufweiſt, verwendet werden muß. Der Voranſchlagſatz für Unterhaltung der Straßen iſt we⸗ ſentlich vermindert. Während im Vorjahre 337 250 M. vorge⸗ ſehen waren, ſind für 1910 nur 271829 M. angefordert. Dagegen iſt zur Bildung eines Fonds zu Umpflaſterungen ein Betrag von 25 000 M. vorgeſehen. Dieſer Fonds ſoll errichtet werden, um daraus in Jahren, in denen außergewöhnlich hohe Anforde⸗ rungen für Straßenpflaſterung auftreten, einen Teil davon be⸗ ſtreiten zu können. Behufs Veranſtaltung von Feſtlichkeiten zur Die geſehen. Der Aufwand auf die Gemeindeverwaltung beläuft ſich auf 945 824 M. gegenüber bisherigen 891 333 M. Die Steige⸗ rung um 54501 M. iſt veranlaßt durch die Erhöhung der Ge⸗ haltsbezüge der ſtädtiſchen Beamten mit 31000., ſowie der Ruhe⸗ und Witwengehalte um 19000 M. Die Zinſen für die Anlehenskapitalien erfordern 1404 093., ſie ſind gegenüber dem Vorjahre um 14258 M. geſtiegen. Die planmäßige Schul⸗ dentilgung erfordert einen Mehraufwand von 24000 M. Erſt⸗ mals erſcheinen zur Uebernahme eines Teiles der Schulhaus⸗ baukoſten auf die Wirtſchaftsmittel 40000 M. und zur Bildung des bereits erwähnten Fonds für Umpflaſterung 25 000 M. Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeenen— Nentt s Celler Flei arde Il Huno Oenfeſh 3Dfunò Nartoſſeln c SY lilreis S con Yfan Neis und I Giter Nila Aurifoſen- Aompott n Pfund gotrocinęfer Hpriiaſen cerden anf eime-g Junleræ Nauſj- Hasherò auit Patent einpuſm Doppelſparbrenner mit is Nelbilimeter gas feir& NVfennig o fabellos embereilel. Diæſer ſpanſumes Terhruuq; in mis teinem anderen eeeeeeeee Sgſtem BdgHigf. etd Sd Eress fifhrriafes Nocbuc gratis durei Jsidlor Ralin Eisennunalung. Oefen und Herdè elc. 9 2, 4. Tel. 10²f. * CCCCC CCCC ⁵PP Jn 67⁴⁰0 (Cõãũãͤĩ ͤVAVVVuVVTVTGbGTGTGGGGTGTGT0TGGTGTGTGTCTGT0TbTb getreten. Auch das Verhältnis der wirklichen Ausgaben zum Vor⸗ anſchlag geſtaltete ſich 1909 ungünſtiger als im Vorjahre. Die Badische Anilin- und Soda- Fabrik. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit 110 er Samstag, den 30. April 1910, vormittags 10 Uhr in unſerem Geſellſchaftshauſe zu Indwigshafen a⸗ Rh. gattfindenden jährlichen J7sten rtlenflichen Ceneralversammlung eingeladen. Tages ordu ung; 1. Borlage des Geſchäftsberichtes des Vorſtandes nebſt Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung pro 31. De⸗ zember 1909, ſowie des Prüfungsberichtes des Aufſichts⸗ rates: 2, Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bilanz und Ge⸗ winnverteilung; 8. Erteilung der Eutlaſtung an den Vorſtaud und Auſſichts⸗ rat; Neuwahlen zum Auſſichtsrat; B5, Ermächtigung des Aufſichtsrates zur Berechnung der Abſchreibungen aus dem Auſchaffungswert und ent⸗ ſprechende Abänderung des 8 12 Ziffer 1 des Geſell⸗ ſchaftsvertrages. Aktionäre, welche an der Generalverſammlung teil⸗ nehmen wollen, haben gemäߧ 32 unſeres Geſellſchafts⸗ vertrages ihre Aktien bezw. Depotſcheine ſpäteſtens bis Feier der ſilbernen Hochzeit des Landesfürſten ſind 25000 M. vor⸗ Dresqner Bank Filiale in MANNHEIM, P 2, 12, flanlen. Aktienkapital und Reserven Mark 232 000 900. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten 28 FFF aaaagaKUg. ee eeeeneee ee e, Für die bevorstehende Bausaison emptehlen wir ungesiebter Betonkies aus eigenen Grüben, franko Eisenbahnstation Frledrichsfeld, Bad. Bähnhof. Muster und Offerte stehen auf Wunsch zur Verfügung. 672⁴ Deutsche Stelnzeugwaarenfabrik Frledrichsfeld in Baden. Echtes Tannin-Kopfpaarwassgr mit und ohne Fettgehalt, à Fl..—. Dle Hautorème der Saison: Lilienmilc oreme a rube 50 Pf. glbt welene Hände und zarten Teint. Zookoh- und Oja-Präparate. zum Ablauf des 27. April d. Is. bei Große Verſteigerunz Schminken und Puder. 4886 der Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen a. Rh. Abeip ſc Grebtben in Mauubein und deren Hweig immmemmmieee Bekauntmachung Ma ei ig⸗ f 8 92 2 2 itbank in Manuheim und deren Zweig tadange Habre titt ic an] Die Inhaber der Pfand 22, 4 0 2, 4 Prima Seifen und Kerzen, ins einem harknäckigen 2298] Die Inhaber der Pfand⸗ VVöwem̊Zm in Stuttgart und deren ſcheine ber die jetzt verfal⸗ 54 Sen 2 7. Gegen fette Haut? Reismehlseffe. Seaee ee eer 9 fl ˖ boſchl 0 zinen ande en ene derfteiger mittags 2 uhr] Segen empfindliche Haut? Oelseffe gweig⸗ 1 März 1909 über Gold⸗ verſteigere in meinem Lokal 8 Bayeriſche Bereinsbauk in München und deren Zweig ſil fl 3 Zold⸗ ſteig 17815 Solde 86 h ben e anſtalten, Deulſche Bank in Berliu und deren Filialen in Frauk⸗ furt a. M. und München, J. W. Junker& Cv. in Moskau, iunerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden zu hinterlegen und Eintrittskarten in Empfang zu nehmen. Vom 13. April d. J. einſchließlich an liegen Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung und Geſchäftsbericht für das verfloſſene Jahr, ſowie der Prüfungsbericht des Auf⸗ ſichtsrates für die Aktionäre auf dem Bureau der Geſell⸗ ſchaft in Ludwigshafen a. Rh. zur Einſicht auf. Sudwigshafen am Rhein, den 2. April 1910. Der Aufſichtsrat: Dr. von Bruuck, Vorſitzender. Bauarbeiten⸗Vergebung. Nachverzeichnete Rohbauarbeiten zum Neubau der evaugeliſchen Kirche in Weinheim⸗Altſtadt ſollen nach Maß⸗ gabe der Verordnung Großh. Miniſteriums der Finanzen vom 3. Jannar 1907 im öffentlichen Angebotsverfahren ver⸗ geben werden, nämlich: Erd⸗, Beton⸗ und Maurerarbeiten im Voranſchlagsbetrag von zuſ. annähernd Steinhauerarbeiten in hellem Material, getrennt für Aeußeres annähernd für Inneres annähernd Granitarbeiten für Acußeres annähernd Grauitarbeiten für Inneres, annähernd Schmiedearbeiten annähernd Schloſſerarbeiten, Fenſtergerippe, annähernd Eiſenlieferung, annähernd Die Pläne, Bedingungen und Koſtenberechnungen— deren Zuſendung übrigens nach auswärts nicht erfolgt— ſind während der üblichen Geſchäftsſtunden auf unſerem Bureau einzuſehen, woſelbſt auch Angebotsformulare gegen Entrichtung der Herſtellungskoſten abgegeben werden. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 18. April ds. Js., vormittags 10 Uhr— dem Zeitpunkt der Eröffnung— bei Anterfertigter Stelle voxtofrei einzureichen. Zuſchlagsfriſt zwei Wochen. 634² Heidelberg, den 30. März 1910. Evangeliſche Kircheubauinſpektion. Perlobungs⸗Hnzeigen Uefert Ichnell und billig Br. B. Buds 2 Buchdruckerei&. m. b. 5. Viel, ſehr viel habe ich erfolglos verſucht. Ich probierte Zucker's Patent⸗Medizinal⸗Seife. Plötz⸗ lich beſſerte es ſich von Tag zu Tag. Nahm nur zum Waſchen Zucker's Pateut⸗ Mebizinal⸗Seife und hatte großartigen Erfolg. M. Schlör in.“ à Stck. 50 Pfg. (15%% ig) u. 150 Mk.(35ig, ſtärkſte Form]. Dazugehörige Zuckeoh Creme 75 Pfg. u. 2 Mt, ferner Zuckooh⸗Seife (mild), 50 Pfa, u. 1,50 Mk. Bet Pelikanapoth., Judwig& Schütthelm, Friedr. Becker, Th. v. Eichſtedt, Otto Heß, Heiur. Merckle, M. Oettinger Nachf., G. Springmann, Gg. Schmidt, Badeniadrog.(En⸗ gros: Leo Treuſch). Werden billig, schnell und diskret angefertigt auf der Remingtan-Sehreibmaschine ALOOWSKI& Ce. Mannheim, o 2. 8 N Heidelbergerstrasse. **2— 5357 Sae pe pfänder(rote Scheine) Lit.„No. 6890 bis mit No. 10455 über Kleider⸗u Weiß⸗ zeugpfänder(weiße Scheine) Lit. B No. 88597 bis mit No. 94 644 und(grüne Scheine) Lit. CNo. 11805 bis mit No. 18740 fern. vom Nonat Sept. 1909überSparkaſſenbücher (blaue Scheine) werden aufgefordert, ihre Pfiänder ſpäteſtens imLaufe des Monats April 1910 auszulöſen, andern alls dieſe Pfänder zar Verſteigerung ge⸗ bracht werden. 3 262 Mannheim, 4. April 1910. Städtiſches Leihamt. Zwongs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 7. April 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale hier Q 4. 5 gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 28991 Möbel aller Art. Zollinger, Gerichtsvollz. 7 N Bureau- Möbel u. Einrichtungen (neu und gebraucoht) zu billigsten Preisen stets vorrätig. Daniel Aberle (63,19—Tel 2216. Ts0bK 4: 1 vollſtänd. Speiſezimmer⸗ Einrichtung leichen), 1 Pia⸗ nino, 1 Büfett, Ausziehtiſche Schränke, Diwan, Lüſter, ſchöne Betten, Waſch⸗ und Nachttiſche, Tiſche, Stühle, Bilder, Spiegel, 1 große Partie Gläſer, Porzellan, Beſteck, Tiſchtücher, 1 großer Kaſſenſchrank, 1 Teigteil⸗ maſchine, Fahrräber und anderes. Ferner verkaufe 2 ſchöne Schlafzim., Spiegelſchränke und Bettſtellen. Uebernehme jeden Pyſten Möbel oder Ware zum ver⸗ ſteigern oder bar. MN. rnold, Auktionator 23. 4u. N3, 11. Tel. 2285. Das iſt ſchon ſeit Jahren bekannt Selbſt die ſchlechteſte Ahr wird tadeſlos repariert. 28960 gu Federeinſetzen nur.— Mf. mit Ljähriger Garantie. A. Ringer, 1 2, 16, neben Marltplatz. ietgesuohe Möbl. Zimmer ſucht ſolid. anſtänd. beſſ. junger Mann nur in gutem Hauſe bei ruh. Lage. Off. u. 28978 a. d. Exp. Verkstätte. 2. 13, Werkſtätte zu verm. Näheres 2. Stock,. 28971 en gros UA en dstail Aufgang 1 0, Haustir Gegründet 1870 Telephon 932. Flllalgeschäft: C f. 5, Breitestrasse. Füchs d prlester G m. b. H.. Tel. 834. dunntellngs-alen: Schwefzingerstr. 33 Sanitäre Anlagen Centralheizungen Badeüten, Badewannen, Tolletten Freistehende Closets in allen Preislagen. Rationellste Umänderung der Closetanlagen 6 nach denbezirksamtlichen Vorschriften HMypothekengelder nach amtlicher und privater Schätzung 7 on A o an elmittelt 8 0 Egon Schwartz Bankvertretung für Hypotheten.— Liegenschafts-ermittlung Friedrichsring T 8, 21 Telephon 1734. bitte genau auf meine Firma zu achten. 6220 8. Seite. Mannheim, den 6. April 1910. riesige Kuswahlinallen Sorten 8 and alen sehr billig, z. B. Art. 2419,/22 bis Grösse 29 95 Pfg., bis Gr. 35 .25, bis Gr. 42.50, bis Grösse 47.90. Art. L bis Grösse 29.40, bis Gr. 35.90, bis Gr. 42.40, bis Gr. Haltbarkeit a Ersatz- Turnschul Prares.28, die er 35.65, bis Gr. 48.95, bis Gr. 47.55. lert bis 47.90. General⸗Anzeiger. Genna, San Nemo, in III. Kl., bei II. Kl. Mk. Pompeji, Sorreut, VBeuedig nach Baſel. Ausführl. Proſpekte durch Hohenlohestr. S. Frühjahrs-Reisen 1910 Atiſe 1: Eine Woche an der Riviera: Abreiſe 16. ab Baſel über Luzern, Gotthard, Mentone, Monte Carlo, Cap Martin, Nizza, La Tombie, Corniche⸗Route und zurück bis Baſel(Fahrt Reiſe 2: Zwei Wochen in Italien: Abreiſe 16. April ab Baſel über Luzern, Golthard, Mailaud, Genua, Nervi, Pegli, Rom, Neapel, Veſuv, Capri und zurück über (Fahrt in I. Klaſſe). Die Preiſe verſlehen ſich bei fümtlichen Reiſen incl. Eiſen. bahnfahrt, vorzügl. Verpflegung u. Unterkunft in nur guten Hotels. Heimfahrt einzeln u. beliebig innerhalb 45 Tagen. Internationales Reisebureau Strassburg i. Eis. ſowie lpril MNl. 175 Mailand, Monaco, 29.— Zuſchlag!) Ml. 365 Telephon S805, Verkehrsverein E.., Hanmnheim faanangude entl. mit klein. Firum zum Bertrieb von patent. Haus⸗ haltungs⸗Artikeln ſofort geſucht. Möglich. Tagesverdienſt Mk. —7. Repräſentationsfähige Herren wollen ſich melden u. O. 650 F. M. an Rudolf Moſſe, Maunheim. 9610 ſucht Ausbildung. Näh. u. 28975 an die Exped, ds. Bl. Marianne Sachs Damenschneiderin Lange Rötterstr. 14 ſam Weinheimer Bahnhof) Apferigung aller Arten Kostüme chick und Friſeuſe nimmt 25 Annden au(monatlich Mk..—) Näheres M5. 1. Wer etabliert ein junges tiicht. Ehepaar in der Chok.⸗ u, Zuckerwarenbranche. La⸗ Literricht. N A 2 ed urg Schneiderin für außer dem Hauſe empfiehlt ſich im Nähen, auch für mo⸗ derniſieren von Kleidern. Emil Heckelſtr. 18, 2. Stock, Walleufels. 28972 Für einen Unter⸗Secun⸗ dauer wird energ. Perſön⸗ lichkeit für Nachhilfeſtunden geſucht. Offert. unt. 28872 an die Exped. ds. Bl. KISten 1 Knaben und Mädcehen können sich in ihren freien Stunden dei Tag oder abends durch den Besuch unserer Kurse gründlich und billig, für den Bureaudienst, die Kaufmann- schaft sto. vorbereiten und sich eine auskömmliche, ge- sicherte Existenz achaffen, Hunderte der von uns aus allen Berufsständen herange- bideten Damen und Herren befinden sich heute in gut bezahlten Szellungen, worüber zählreiche Anerkennungen vor- liegen. Bestes, ältestes und einziges Privat- Handels- lehr-Institut am Platze mit mur staatl. gepr. und kaufm. gebildeten Tebrkrülten 1 Volksschulbildung crengt—— Privat-Handelsschule Lesstitut Büchler 0 6, 1 Hannheim 0 6, 1 vis--vis der Ingenieurschule Alle Absdlventen sind gut plaziert! denlokal vorhanden. Off. u. S. 28969 an die Exp. ds. Bl. 4971 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Gebrüder Reis Hof-Möbelfabrik MANNHEIM. Etablissement für Wohnungs-Einrichtungen Werkstätten für Innen-Architektur rküus- J M 1, J nächst dem Kauftans Muzer: ö 9, 22 nüchst dem Spelsemarkt Fabrik: Schwetzingerstr. 4r. SSenmNeeneeeeeeene ELEEE 6701 5 l 18 1 (Aßendblatt.) erhält, 5% Rabatt auf alle Waren 3% Zucker ausgenommen. rkules Kaffee⸗ Ubschäft Anlässlich der Eröffnung meiner neuen Verkaufsstelle T 2 Mannheim, Breitestrasse T 9 findet von Donnerstag, 7. bis Samstag, 9. April eine Verteilung von hochieinen Naffee-Standdosen in der Weise statt, dass beim Einkauf von ½ Pfd. Kaffee jeder Käufer eine solche Dose und ausserdem noch ein Sparmarken-Buch mit 10 Rabatt-Marken An 11. APY11 beginnen Neue Kurse für Damen und Herren. Tages. und Abendunterricht. Bequeme Ratenzahlung. Handelstehranstalt„Merkur, ——— 80958 5 2 Rütten. E 8 „Sluih Premier“ Tel. 408. 0 6, 3. Separ. Diktierraum. öbelcrertahl. Kapital⸗Anlage. Einige Tauſend Mark 4½2% Obligationen abzugeb. Off. unter Nr. 28481 an die Ex⸗ pedition dieſes Blattes. Geſchäftsmann ſucht ſofort auf 14 Tage gegen 10fache Sicherheit auf Wechſel 100 zu leihen. Off. unt. 28964 an die Exped. ds. Bl. 9 Ankzuf. Geld-Automaten. Minerra zu kaufen geſucht. Offert. mit äuß. Preisang. u. 28989 an die Exp. ds. Bl. 5 Werkaulen. 1 aut erhaltener 17539 Sportwagen und 1 N billig zu verk. P5, 1,. O 4, 89 Umändern u. Aufarbeiten Moderne fad Wle fur elektr. Licht in reiohhaltigster Auswahl. Turückgeseode Beleuchtungstöxper; ab l. März mit einem Nachlass bis zu 5totz& Oie. Elcklr.-G2s. M. h. H. Hauptvertretung und-Lager der Osram-Lampe. EN von Beleuchtungs körpern 30 aller Art. Tal. 682 u. 202 8282 ein großer runder Tiſch, 1 rotes Plüſchſofa, 1 Schrauk. 28860 Alfonshans Luiſenring 41,42 Ein gut erhaktener bl. Kaſtenwagen 28976 mit Gummireifen zu verkau⸗ fen, ebenſo eiſerne Vettſtelle m. Matratze. Friedrich Karl⸗ ſtraße 5 part. Achtung! Wegen Platzmangel ſehr billig zu haben: lack. itür. Kleiderſchrank, 1 Petroleum⸗ Herd, 5 Zimmerſtühle, 1 Kinderſport u. Kaſtenwagen u. Kinderſtuhl, 1 Kommode, ſtaunend billig. 28982 Eichelsheimerſtr. N, Laden. Sdellen fneg. Vertreter 9611 allexorts geſucht für die echte 88 8 Max achf., Aſche⸗ abrik, Frankfurt a. M. Erſte und älteſte Firma der Branche. Bilanzſich. Buchhalter, der 6 Uhr frei iſt, z. Beitragen der Bücher geſucht. Off. unt, 28961 an die Expd. ds. Bl. Unentgeltlicher Stellenr achweis für iſrael Frauen u. Mädchen A4, 12. Montag und Donnerstag 12—1 Uhr. 704¹1 Iu verkaufen: Auf das Bureau einer Aktiengeſelſchaft hier wird per ſofort eine perfekte Stenolypiſtin geſucht. Offert. mit Ge⸗ 15 unter Nr. an die Cüchtige Schneiderin! für mein Aenderungs⸗ Atelier geſucht. 17581 Aſſenheim, 0 3,4. Suche auf 1. Mai zu Jäh⸗ rigem Kinde nettes 17588 Mädchen, welches auch etwas nähen kann und Hausarbeit über⸗ nimmt. Reflektanten können ſich mittags von 12—4 Uhr u. abends nach 7 Uhr melden. 6, 23, 2. Stock. Büglerin geſucht. Hafenſtr. 38. 28979 Mädchen das kochen und den Haus⸗ halt verſehen kaun, zu einer einzelnen Dame per ſof. ge⸗ ſucht. Näh. L. 8, 4, 1 Tr. 17267 8 Mädchen mit guten Zeugniſſen, das gut bürgerlich kochen kann, u. alle Hausarbeiten verrich⸗ tet, auf 1. Mai in kleine Fa⸗ milie geſucht. Zu erfragen vorm. u. mittags bis 4 Uhr. 28985 Kegiſerring 20, 4. St. Lehrmädchen Ammitehen gesucht für bessere Damenschneiderei. Aariaune achg Lange ftöfterstr. I4. Stellen suchen Jung. Mädchen, das etwas im Kochen bewaudert iſt, ſucht Stellung bei ſein. Fam. Off. unt. 28967 an die Exped. 5N Suche ſofort für meinen Sohn in gutem Engros ſchäft kaufm. Lehrſtelle. Offert. unt. Nr. 28968 an die Exped. ds. Bl. Geb. Fräulein i. Küche, Haushalt, Kinder⸗ erzieh. erf. ſ. ſelbſt. Stellung. Offert. unt. Nr. 28984 an die Exped. ds. Bl. Fräulein, geſetzt und erf., ſ, Stellung als Stütze o. Wirtſchaft. ſof. od. ſpäter. Offert. unt. B. 28974 an die Exped. ds. Bl. 9 Tielgesnche Schöne—4⸗Zimmerwoh⸗ nung im öſtlichen Stadtteil von älterer Dame geſucht. Offert. unt. Nr. 17540 an die Exped. ds. Bl. erbeten. Au vermieten nf 37 U 2— 8 5 u. Küche i. 4. St. z. v. Näh. 2. Stock. 28976 6* 2, 3. St., 2 Zim. u. K. Fam. zu vm. Näh. 2. Stock. 28787 63. b Seitenb,, 2 Zim⸗ mer u. Küche 185 1. April zu verm. 17 5 175 3 dand ⸗ 3 Balk i. 3. St., Borderh. bis 1. Juli zu verm. Näh. paxterre. Ecke Augartenſtr u. Gabels⸗ bergerſtr. 8, ſchöne Wohn. m. Erkerz., Küche Zub. i. 5. St. au ruh. 2247 3z. v. Näh. Beilſtr. 12. 17588 Augartenſtraße 66, ſchöne 2⸗ Zimmerwohng. a. ruh. Leute zu vm. Näh. part. 8900 Bafenſtraße 38 3 Zimmer u. K. per 1. Mai zu verm. Näh. part. 28981 Langſtr. 20. f Hie⸗ u. Küche zu um. 2. St. Npleiffr. a(Endenhof) in der Nähe des Rheins, zwei 4⸗Zimmer⸗ u. zwei g⸗ Zimmerwohnung. mit fämtl. Zubehör ſofort oder ſpäter zu vermieten. 28894 Näh. parterre od. R. 8. Meerfeldſtraße 54, 5. Stock, 1 Zimmer u. Kuüche zu vermieten. Näh. part. 28987 Rheindammſtr. 49, leeres Zimmer per ſof. zu verm. Zu erfrag. 1h Möbl. Zimmder 7, 11, 4. St. rechts, möbl. Zimmer, Preis 22, zu vermieten. 28885 IA 2, 26, 2. St. kechis, 2Jhon aäbül. Zimmer oder auch als Wohn⸗ und Schlafzimmer ge⸗ eignet, per 15. April 1e ver⸗ ietenl. 8998 erſrazen 3 Treppen. 17524 1 möbl. Zimmer ſof. zu verm. 28956 Näheres Wietſchaft C. 21 1 Tr.., ſchönes möhl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer an beſſ. Herrn ſof. 15 verm. 28970 6. 3 Tr., ſchön Balkenztn zu verm. —973 U 5, 18, part., möbl. Zim. ſof. bill. zu verm. 8 5 5, 5 Tr. 7 5. f immer m. ſep. Eing. ſo zu vermieten.—. Friedrichsring S 6, 28, 1 Tr., fein möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer zu vm. 28968 Hebelſtr. 19 am Luiſenpark, ſchön. unmöbl. Zim. in beſſ. Hauſe p. ſof. zu verm. Zu erfragen 2. Stock Iks. 17250 Meerfeldſtr. 61, fein möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer für 38 pro Monat zu verm. Zu erfrag. 2. Stock. 28062 Schön möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu verm. Näh. Lauge Rötterſtr. 12, 2. St. l. 28662 Balk., ſtraßenw. u. Teleuhb. ſof. o. ſpät. i. d. 8 preisw. z. vm. Ein gut möblirtes großes Parterre⸗ immer mit ſchöner Ausſicht per ſofort zu vermieten. Dammſtraße 32. (1648) — 3, 3 fer un en 5. Ein eleg. eing. Zimmer m. —. a. d.—— Fis.. eeeeeee,