— 4 72 Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Beingerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Post bez tncl. Poſt⸗ auſſchlag M. 8,4 pro Quartal. GBadiſche Volkszeitung.) Badiſche N der Stadt Mannheim und umsseeng 8 — (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Geueral⸗Anzeiges N ee Telefon⸗Nummert Direktionu. Buchhaltung 14 Euzel⸗Nummer 8 Pfg. — 1ia 1144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: Anabhängige Dageszeitung. nahmev. Druckarbetden a4¹ Oie Golonel⸗Zede.. 26 Pfg. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattn. auswürtge Interae. in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. en eenee, 23. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 855 Nr. 188. Montag, 25. April 1910. eee Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. CLelegramme. II im Sturm. *„ Homburg, 24. April. Der Ballon„Z. 2“ ſtieg heute früh 8 Uhr auf. Er fuhr eine Schleife über Homburg und nahm dann die Richtung nach dem Rhein. Die Geſamtübung, die noch längere Zeit dauert, ſteht unter der Leitung des Majors Neumann, der das Schiff„Z. 2“ nach Homburg begleitet hatte. Die urſprünglich für geſtern abend geplante Abfahrt von„Z. 2“ war deswegen verſchoben worden, weil man Schwierigkeiten beim Landen befürchtete. Daß dieſe Bedenken richtig waren, zeigte die Landung des„P. 2“ die aller⸗ dings glatt, jedoch mit großer Schwierigkeit vor ſich ging. * Wiesbaden, 24. April. Um 10 Uhr 20 Minuten flog „Z. 2“ über Wiesbaden dem Rheine zu in der Richtung auf Schierſtein. Das Luftſchiff hat anſcheinend mit ſtarkem Gegen⸗ wind zu kämpfen, ſo daß es nur langſam vorwärts kam. Mainz, 24. April.„Z. 2“ war von der Kaiſerbrücke aus von 10 Uhr ab bis nach 11 Uhr ſichtbar. Es fliegt langſam gegen den ſtarken Gegenwind ankämpfend, über dem Rheinbett hin nach Rüdesheim zu. „ Rüdesheim, 24. April.„Z. 2“ kämpfte im Rheingan nördlich von Walluf und Hattenheim weit über eine Stunde, wie der„Rheingauer Anzeiger“ berichtet, etwa von 11%½ Uhr bis gegen 1 Uhr, gegen heftigen Südweſtwind an. Das Luftſchiff, welches zuerſt die Richtung nach dem Niederwald eingehalten hatte, wandte ſich dann mehr nordweſtlich und ſcheint ſeinen Weg, die ſcharfe Biegung des Rheines unterhalb Rüdes⸗ heim abſchneidend, nach dem unteren Rheingan oder dem Lahn⸗ gebiet genommen zu haben. Im Tale iſt der Wind jetzt etwas abgeflant. „Simburg(Lahn), 24. April.„Z. 2“ iſt infolge heftigen Sturmes um 2 Uhr ſüdlich von Limburgen iederge⸗ gangen und verankert worden. Wie verlautet, ſoll die Landung infolge eines Defektes erfolgt ſein. Wiesbaden, 24. April. Die„Wiesbadener Zeitung⸗ meldet aus Allendorf bei Zollhaus:„3Z. 2“ kämpfte vergeb⸗ lich gegen den Sturm an und wurde zurückgetrieben In einer ausgeworfenen Karte wurde gewünſcht, Militär aus Diez zu requirieren, da eine Landung beabſichtigt ſei.— Wie demſelben Blatte aus Diez von.50 Min. nachmittags gemeldet wird, iſt „Z. 2“.30 Uhr ſüdlich von Limburg gelandet. Der in den obern Luftſchichten herrſchende Sturm von 15 Sekundenmetern zwang den Ballon zum Niedergehen. Drei Kompagnien des in Diez garniſonierenden Bataillon des 160. Infanterie⸗Regiment ſind auf dem Landungsplaßze eingetroffen. Wie der Führer des Luft⸗ ſchiffes mitteilt, iſt an eine Weiterfahrt des Ballons vor Mon⸗ tag abend nicht zu denken, da eine Nachfüllung notwendig und ein Abflauen des Sturmes abzuwarten bleibt. * Hoblenz, 24. April. Eine Abteilung des Telegraphen⸗ Bataillons iſt zur Hilfeleiſtung nach Limburg beordert worden. 3. 2“ wird vorausſichtlich bis morgen dort bleiben. Das Kaiſerpaar auf der Hohkönigsburg. „Straßburg, 24. April. Das Kaiſerpaar und die Prin⸗ zeſſion Viktoria Luiſe trafen mit Gefolge um 2½ Uhr in Auto⸗ mobilen auf der Hohkönigsburg ein; hier anweſend war der Statthalter, Graf v. Wedel, ferner Staatsſekretär Freiherr Zorn von Bulach, der Schloßhauptmann der Burg, welcher mit den kaiſerlichen Herrſchaften zuſammen im kaiſerlichen Automobil eingetroffen war. Nach eingehender Beſichtigung der Burg zeigte Profeſſor Dr. J. Fiſcher, Lehrer der Kirchengeſchichte und der chriſtlichen Archäologie an der Univerſität Straßburg, die dies⸗ jährigen reichen Erwerbungen der Hohkönigsburg⸗Vereines. Truhen, Waffen und namentlich Gewebe. Nach Einnahme des Tees wies Profeſſor Bodo Ebhardt der bekannte Architekt und Wiedererbauer der Hohkönigsburg, der von Berlin hierher be⸗ fohlen war, die farbigen Entwürfe für die Austäfelung und Aus⸗ ſchmückung des großen Ritterſaales vor, die zur Ausführung vom Kaiſer wurden. Ebenſo erhielt der ebenfalls Sehug ⸗S raßburg, der farbige Skigzen ſür dieſe ten Ortſchaſten zeigten reichhaltigen Schmuck; Bürgermeiſter und Feuerwehr waren zur Stelle. Der Revolver im franzöſiſchen Wahlkampf. *Paris, 24. April. Heute Nacht riefen antiparla⸗ mentariſche Revolutionäre und Anarchiſten in einer auf dem Montmartre abgehaltenen Wählerverſammlung des ſozialiſtiſchen Kammerkandidaten Rouauet durch Abfenern von Revolverſchüſſen eine große Panik hervor und mißhandelten Rouanet, welcher mehrfache Verletzungen davontrug. Ferner drangen Anarchiſten in die Redaktion der ſozialiſtiſchen „Humanité“ ein, prügelten einen Diener durch, zerſchnitten die Telephondrähte und richteten daſelbſt auch ſonſt mehrfachen Schaden an. * Paris, 24. April. Nach einer Meldung aus Cognae wurde dort ein Mitglied des Wahlbureaus von einem Wähler erſchoſſen. Neue Hetzereien gegen Deutſchland. London, 25. April. Von unſerem Londoner Burean). Der„Standard“ und der„Daily Expreß“ veröffentlichen heute morgen einen neuen Hetzartikel, in welchem der Berliner Ver⸗ treter der beiden Blätter ankündigt, er ſei in der Lage, aufgrund eingehender Informationen aus beſtunterrichteten Kreiſen zu mel⸗ den, daß Deutſchland eine neue Verſtärkung ſeiner Flotte und zwar in der allernächſten Zeit vorhabe. Die Pläne, die man in dieſer Richtung verfolge, beſtehen in einer Herabſetzung der Lebensdauer eines Linienſchiffes von 20 auf 15 Jahre. Dies geſchehe, damit man mit dem Bau neuer Linienſchiffe in dem Verhältnis fortfahren könne, wie bisher. Es ſei allerdings im Jahre 1900 ebenſo wie 1906 und 1908 ge⸗ nügend verſichert worden, daß man mit der Verwirklichung des gegenwärtigen Flottengeſetzes zufriedengeſtellt ſein werde. Aber jetzt ſeien ſchon wieder bedeutende Kräfte an der Arbeit, um ein neues Geſetz anſtelle des alten zu ſetzen. Die Ausſichten, dieſe Abſicht verwirklichen zu können, ſei eine gute, denn man werde danach trachten, das neue Flottengeſetz noch im alten Reichstag unter Dach und Fach zu bringen, weil man bei den nächſten Neuwahlen ein bedeutendes Auwachſen der ſozialdemo⸗ kratiſchen Stimmen befürchte. Ferner werde man auch eine be⸗ deutende Verſtärkung der Unterſeeboote verlangen und es ſei in dieſer Hinſicht bezeichnend, daß die deutſchen Sachverſtändigen dafür eintreten, den alten Typ der Unterſeeboote ausſchließlich noch zu gebrauchen, d. h. mit anderen Worten, man wolle die Unterſeeboote nicht nur zur Verteidigung der heimiſchen Ge⸗ wäſſern, ſondern auch zu Angriffen auf die in engliſchen Häfen liegenden Küſtenſchiffe verwenden. Es ſei ſicher, daß der agreſſive Charakter des beſprochenen Planes ſtreng geheim gehalten würde. Unter anderem werde man behaupten, daß dieſe Aenderung durch das engliſche Flottenbauprogramm notwendig gemacht worden ſei und ebenſo werde auch die offizißſe Preſſe das Beſtehen eines derartigen Planes überhaupt rundweg ableugnen. Der Aufſtand in Albanien. * Konſtantinopel, 24. April. Verläßlichen Nachrichten zufolge kämpfen bei Stimlia auf der Straße von Veriſowitſch nach Prizrend im Sandſchak Priſchtina ſeit geſtern früh etwa 10000 Albaneſen mit 8 Bataillonen türkiſcher Truppen. Näheres iſt bisher nicht bekannt. Kein Geld für Pearys Südpolarexpedition. * Waſhington, 24. April. Die Expedition nach dem Südpol iſt, wie die„National Geographical Society Peary mitteilt, für dieſes Jahr hauptſächlich aus dem Grunde aufgegeben worden, weil es an den nötigen Geldmittel fehlt. Peary iſt ein Urlaub von ſechs Monaten bewilligt worden, damit kann. *«„ * Ro m, 24. April. heiligen Lande zurückgekehrte deutſche Pilger. Kardinal Fiſcher, der hierher gekommen war, um die Pilger zu begrüßen, verlas eine Huldigungsadreſſe⸗ und ſprach dem deutſchen Kaiſer ſeinen Dank aus für die Schenkung des Grundſticks für die Zionslirche; der Papſt dankte ferner dem Prinzen und der Prinzeſſin Eitel Friedrich von Preußen, ſowie den Prinzen Georg und Konrad von Bayern für ihr Erſcheinen bei der Einweihung der Zionskirche. Schließlich ſpendete der Papſt den Pilgern den Segen. Moskau, A. April. Die Großfür'ſtin J Jeliſa⸗ er ſeinen in Europa eingegangenen Verpflichtungen nachkommen Der Papſt empfing 800 aus dem Der P ap ſt erwiderte dankend 5 1. ſich auf das Programm des Bundes ver von der„Deutſchen Tagesztg.“ zitierte Stelle la die unverfälſchte Tendenz des Artikels der Abendztg.“ mit völliger Klarheit noch au und des 1 Ori eta 7 eodoro'n a, Großfürſtin Sergius wurde geſtern zuf eten„Martha⸗Marienkloſter der Poſitische Uaebersichl. »Mannheim, 25. April 1910. Reichstagswahl Friedberg⸗Züdingen. ctFriedberg(Obert⸗ 24. April. Die heute hier im Hotel Trapp abgehaltene Vertrauensmännerverſammlun des Bundes der Landwirte für den Wahlkreis Friedberg⸗ Büdingen war von ca. 80 Perſonen, darunter 70 Vertrauens⸗ männern aus ebenſo vielen Orten des Wahlkreiſes beſuch Vom engeren Bundes svorſtand war Dr. Krüger Berlin anweſend, auch wohnten eine Anz Vertreter der deutſch⸗ und der chriſtlich⸗ſozialen Partei der Verſ ſammlung an. Der Wahlkreisvorſitzende Dr. v. Helmold widmete zunächſt dem verſtorbenen Grafen Oriola einen warmen Nachruf. Er führt dann aus, daß der Bund der Landwirte die ſtärkſte bürgerliche Organiſation des Wahlkreiſes ſei, was auch die gegneriſche Preſſe anerkenne. Trotzdem werde der Bund die Hand zu einer Verſtändigung bieten, und bereit ſein, eine Kandidatur des Herrn Dr. Becker anzunehmen, wenn dieſer auf gewiſſe Bedingungen einzugehen bereit ſei. Dr. Krüger gab hier die Erklärung ab, daß der Bund der Land⸗ wirte nach den Vorgängen in der letzten Zeit unter keinen Umſtänden für die Unterſtützung eines Nationalliberalen zu haben ſei. Es folgte eine ausgedehnte Beſprechung, in der die Er⸗ klärung abgegeben wurde, daß das Zenkrum zu Gunſten des Bundes auf eine eigene Kanbis datur zu verzichten bereit ſei. Obwohl viel Stimmung vorhanden 19 5 von vornhevei mit einer rein agrariſchen Kandidatur 798 man ſich ſchließlich dahin, einen Kandidater 25 uſte 2. dem Bund der Landwirte als Mitg gehöre, 3. ſich im Falle einer Wahl im Reichstag Fraktion anſchlöſſe. Sollte unter dieſen Beding mit Herrn Dr. Becker eine Einigung ſämtlicher bürge Parteien des Wahlkreiſes mit Ausnahme der Freiſi erzielen ſein, ſo ſei dieſem die Kandidatur anzubie Geht Dr. Becker auf dieſe Bedingungen nicht die Einigung kommt nicht zuſtande, ſo iſt die K dem Rechtsanwalt Dr. v. Helmolt anzutragen. erklärt ſich unter dieſen Umſtänden zur Annahr datur bereit. Sämtliche Beſchlüſſe wurden einſt Der Vorſchlag eines chriſtlich⸗ ozialen Pfarre Kandidat ſich im Falle einer Wahl der wirtſchaftlich einigung des Reichstags anſchließen ſolle, fand wer klang und wurde wieder zurückgezogen. Es wur bekannt gegeben, daß der ſeitherige ſtellvertretende Vorſ für Büdingen Gutspächter Grebe⸗Aulendiebach au Wahlkreis verzogen ſei. An ſeine Stelle wird Bül Möſer⸗Büchen gewählt. Im allgemeinen berſſchliche Stimmung kund. prakemen. Aus einem Artikel„Augsb. Abendztg. des Grafen Oriola nimmt die„Deu den Teil eines Satzes heraus, um daran zu knüpfen, daß ſich das Verhältnis des Grafen nationalliberalen Partei gegenüben durchſchlag fertigte. Sie empfiehlt die angezogene„Aeuße nationalliberalen Parteiblattes den natior nern zur Kenntnisnahme und Nachachtung, Ueberdruß wiederholt haben und wiederhole nationalliberale Partei ſich durche geändert habe, ſondern die alte geblieber mußte den Grafen dabei umſo mehr bed gerechterweiſe anerkennen muß, daß er ſeit ſeinem in den Reichstag unverändert derſelbe geblieben! 5 ſich nur die nationalliberale Reichste fraktion ſeit Jahresfriſt verändert Hier bricht die„D..“ ab, während es im Original ſelben Satz weiter heißt:„indem ſie mit der ſchwankenden und namentlich dem Bund d wirte gegenüber allzu ſ chwächlichen 75 giebigen Haltung gebrochen hat.“ ſchon aus dem— unterdrückten Nachſatz ein Sinn, als ihn die„Deutſche Tageszeitung“ wü hervor. Nach einem kurzen Ueberblick i 2. Seit. geueral⸗Anzeiger.(Nittagblatt!) zKannheim, 28. Aprit⸗ Er hatte ſich ahne Bedenfen den Bündlern gegeniber durch Wort und Handſchlag verpflichtet, bis zuletzt mit ihnen ſtandhaft gegen die verpönte Steuer zu ſtimmen. Sie wußten, was ſie taten. Hofften ſie doch, damit einen Keil in die nationallibe⸗ valen Reihen treiben zu können. Aber ſie hatten diesmal ebenſo wie Graf Oriola und Frhr. b. Heyl die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als die letzteren ſahen, daß ſie diesmal den Ernſt des Entſchluſſes ihrer Partei völlig verkannt hatten, ſuchten ſie dem tragiſchen Konflikt, der ſich ihnen damit eröffnete, dadurch aus dem Wege zu gehen, daß ſie ſich plötzlich krank meldeten, mitten in der ißen Kämpferei um die Reichsfinanzreform Berlin verließen und ich„zur Kur“ nach Karlsbad begaben. Aber das half ihnen wenig. rechts und links beſtand man auf ſeinem Schein und ver⸗ Jangte von ihnen, daß ſie Farbe belannten. So kehrten ſie zurück und löſten ihr Verſprechen ein, indem ſie ſich bei der entſcheidenden Abftimmung von ihrer Partei trennten und mit der gegneriſchen Mehrheit gingen. Jetzt mußten ſie wohl oder übel die Konſeguenzen ziehen und aus der Partei aus⸗ treten.“ HGiernach kann aus dem Artikel nur dann der Vorwurf einer Aſenderung in den Anſchauungen der nationalliberalen Reichstagsfraktion heraus geleſen werden, wenn man nach der unfairen Art der„Deutſchen Tagesztg.“ einige Satzteile aus dem Zuſammenhang nimmt, und andere, notwendig dazu gehörige, unterſchlägt. Die Bezeichnung der Augsb. Abendztg.“ als nationalliberales Parteiblatt beruht außer⸗ dem noch auf einem Irrtum. Aber das nur nebenbei. Die Hauptſache iſt, daß hier wieder ein Beweis dafür vorliegt, wie das Organ des Bundes in der Befehdung anderer Parteien ſelbſt vor den unſauberſten Praktiken nicht zurück⸗ en, Das Nachſpiel von Gletzko⸗Luck. Gegen die Wahl des nationalliberalen Abg. Kochan im Reichstagswahlkreiſe Oletzko⸗Lyck iſt, nach der„Kreuzztg.“, ſeitens des Wahlausſchuſſes der Konſervativen in Lyck Proteſt eingelegt worden. Als Proteſtpunkte werden angegeben: die Verletzung formeller Wahlvorſchriften, die unzuläſſige Beeinfluſſung von Wählern durch Mißbrauch des amtlichen Einfluſſes und die Unterſchrift von Flug⸗ blättern und Wahlaufrufen von Beamten unter Angabe ihrer amilichen Stellung. Das lieſt ſich gerade ſo, als hätten die Lycker Konſervativen mangels eigener Proteſtgründe aus der Liſte der nationalliberalen Beſchwerden einige Hauptpunkte abgeſchrieben. Wir wollen indeſſen dem national⸗ liberalen Gegenproteſte nicht vorgreifen; es mag zur Beleuchtung der Situation vorläufig genügen, wenn wir unſeren bisherigen Mitteilungen über die Skrupelloſigkeit der konſervativen Agitation aus der„Korreſp. des deutſchen Bauernbundes“ noch einige bezeichnende Einzelheiten an⸗ fügen: f„Die Konſervativen haben den Wirben für den Fall, daß ſie ihr Lokal nicht für Verſammlungen des Deutſchen Bauernbundes hergeben würden, Summen von 30 Mavk verſprochen und auch ausgezahlt. Dies war der Anlaß für verſchiedene Gaſtwirte, direkt in das Wahlbureau der konſervativen Partei des undes der Landwirte zu gehen und zu ſagen:„Der Bauernbund ſcht von uns das Lokal für eine Verſammlung, wir wollen hm geben; zahlt ihr uns jedoch eine Entſchädigung, ſo laſſen das. Die wenigen Grvßgrundbeſitzer, die für den Deutſchen und wurden geſellſchaftlich boykottiert. Ja, ir Hypotheken ſind ihnen gekündigt worden auf Veranlaſſung des Großagrariertums. Vertraute des bündleriſchen Reichstags⸗ bkandidaten beg uuſich dann zu den Betroffenen und teilten ihnen miit, ſie könnten das Geld wiederbekommen, aber ſie müßten aus dem Deutſchen Bauernbunde austreten und für den bündleriſchen candidaten agitieren. Ganz ſyſtematiſch wurden die Amtsvorſteher und Gemeindevorſteher angewieſen, den einzelnen Gemeinden mit⸗ zubeilen, daß ſie für ihre Schulen keine Staatszuſchüſſe bekommen twülrden, wenn dork der Kandidat des Bauernbundes die Mehrheit bekommen würde.“ »Wir müſſen den bauernbündleriſchen Blut⸗ hunden mit der Brechſtange vor den Kopf ſchlagen“, ſo lautete die anmutige Aeußerung eines eifri⸗ Vertreters des Großagrariertums. Badiſche Politik. Das Entgegenkommen Preußens in der Frage der Schiffahrtsabgaben hat bekannt⸗ lich der Samstag⸗Sitzung der Erſten Kammier Herr Bodman betont. Der durch die„Straßb. Poſt“ bekannt gewordene neue Entwurf des Schiffahrtsabgabengeſetzes fand n Baden im allgemeinen keine ungünſtige Aufnahme und es wurde— ſo u. a. von nationalliberaler Seite— anerkannt, daß die badiſche Regierung ſich mit Eifer und Energie bemühe Badens Intereſſen wahrzunehmen und Preußen zum Ent⸗ gegenkommen zu bewegen. So darf man annehmen, daß dieſe durch Preußens Schuld hervorgerufenen bundesſtaat⸗ lichen Friktionen, für die durch deutſche Parlamentarier gar Paris intereſſiert wurde, nunmehr bald der Vergangen⸗ heit angehören. Preußen kommt, um die weſentlichſten Punkte des„Friedensvertrags“ nochmals herauszuheben, ein⸗ al auf ſtaatsrechtlichem Gebiete entgegen: die Zwangsgewalt des Bundesrates wird völlig ausgeſchaltet ud das Geſetz ſelbſt beſtimmt das Weſentliche. Aber auch in rtſchaftlicher Beziehung wird Entgegenkommen t, und zwar dadurch, daß weitgehende Garantien ge⸗ n worden ſind für die Fixierung der Abgaben, für die ſzund eintraten, zige Haltung der Abgaben, ferner durch die Gewährung der elung, wodurch Baden Ermäßigungen von 20 bis 24 25 Prozent erhält. 5 ckverbände werden gebildet für die verſchie⸗ tromverbände zum Ausbau der Waſſerſtraßen. Für n kommt der Zweckverband des Rheins in Betracht. dem S. angehören. Die Geſchäfte werden beſorgt durch ingsausſchuß, in dem jeder der ſechs Staaten Stimme hat. Ihm tritt der Strombeirat zur Seite, ſchem Induſtrie, Handel, Gewerbe, Landwirtſchaft uſw. rtreten find. Er hat im allgemeinen beratende Stimmen, Erhöhung der Abgaben und Uebernahme neuer Aufgaben ch auch beſchließende Stimmen. Die beiden letzteren rogen ſind davon abhängig, ſo daß Verwaltungsausſchuß id Strombeirat mit Zweidrittel ihrer Stimmen beſchließen. Abſtufung des Stimmengewichts waren vorgeſchlagen für zen 55 für jeden anderen Staat eine Stimme. Baden emüht, und der führende Bundesſtaat hat das auch zu⸗ 3 zwei Stimmen zu erhalten. Preußen würde dann belsmmen haben. Das hat jedoch den Widerſtand der er Staaten hervorgerufen und die Verhandlungen über * wunit ſrs zunsedt celgeen, Lezer bet enen es kehr von 9 Millionen Tonnen in ſeinen badiſchen Häfen, während Heſſen, Elſaß⸗Lothringen und Württemberg(letzteres hauptſächlich Zukunftsverkehr auf dem künftig kanaliſierten Neckar), nur je eine Million Tonnen verſchiffen. Baden hat auch eine große Stromſtrecke, beſonders wenn man die Aus⸗ dehnung bis Konſtanz ins Auge faßt. Auf Grund dieſer Tatſache hat es ein größeres Stimmengewicht verlangt. Die Ausſichten ſind nicht ungünſtig, die Verhandlungen ſchweben noch. Im Strombeirat hat Baden ſtatt vier Stim⸗ men acht Stimmen erreicht. Allerdings liegen end⸗ gültige Beſchlüſſe noch nicht vor, ſondern nur Zuſicherungen der beteiligten Regierungen. Jedoch iſt eine bundesfreund⸗ liche Verſtändigung zu hoffen. Ferner hat man ſich in Berlin geeinigt wegen der Oberrheinregulierung von Straßburg bis Konſtanz. So hat Preußen doch ſeinen Willen nicht ſo glatt durch⸗ ſetzen können, wie es gehofft hatte, und es iſt gut ſo, daß die Energie Badens es gezwungen hat, dieſe weittragende Frage in bundesſtaatlicher Freundlichkeit zur Erledigung zu bringen. Und alſo darf man vielleicht unter allgemein⸗poli⸗ tiſchen Geſichtspunkten den Abſchluß der langen Verhand⸗ lungen mit Freude begrüßen, ob die wirtſchaftlichen Intereſſen Badens bei dem Kompromiß voll zu ihrem Rechte gekommen ſind, ſteht auf einem andern Blatte. Erwähnen wollen wir dann noch, daß Ausſicht beſteht auf baldige Inangriffnahme der Neckarkanaliſation, ſie hängt natürlich im weſentlichen ab von dem Zuſtandekommen des Schiffahrtsabgabengeſetzes. Die Techniker berechnen, daß der Bau 3½ Jahre in Anſpruch nehmen wird. Linksliberale und Nationalliberale in Sachen der 4. Wagenklaſſe. Die„Badiſche Nationallib. Korreſp.“ ſchreibt: Wie notwendig es war, trotz gegenteiliger Verſicherung im„Landesboben“, auf die irreführende Berichterſtattung der linksliberalen Preſſe über die Stellung der Nationalliberalen zur 4. Wagenklaſſe hinzuweiſen, zeigt ein Artikel in der„Frankf. Ztg.“, den jetzt die ſozialdemo⸗ kratiſchen Blätter mit Freuden abdrucken, in dem zu leſen iſt: „Ohne Zuſtimmung eines erheblichen Deiles der Nationalliberalen gibt es aber in der zweiten Kammer keine Mehrheit für die vierte Wagenklaſſe.“ Im Zuſammenhang mit den vorhergehenden Aus⸗ laſſungen dieſes Artikels, welche die Linksliberalen und Sozial⸗ demokraten als Gegner der 4. Wagenklaſſe bezeichnen, kann— oder ſoll?— wiederum der Anſchein erweckt werden, wie wenn die nationalliberale Partei unſicher ſei. Man ſollte doch endlich auf demokratiſcher Seite dieſe kindlichen— abſichtlichen oder unabſicht⸗ lichen?—„Unwahrheiten“ laſſen, die bei ihrer ſtändigen Wieder⸗ holung das Maß des Erlaubten ſchon längſt überſtiegen haben und die— wie z. B. der Artikel der„Foankfurter Zeitung“— von einer Seite ſtammen, die ganz genau darüber unterrichtet iſt, daß die nationalliberale Fraktion geſchloſſen von Anfang an gegen die Stehwagenklaſſe Front machte! Die pfälziſche Neberlandzentrale. s. München, 23. April.(Von unſerm Korreſpondenten.] Im Eiſenbahnratſaale fand geſtern die ſchon ſeit geraumer Zeit beabſichtigte, von liberalen Abgeordneten angeregte Beſprechung über die pfälziſche Ueberlandzentrale ſtatt. Der Sitzung wohnten die pfälziſchen Abgeordneten aller Parteien, die Bürgermeiſter der pfälziſchen Städte mit über 10 000 Einwohner, ein Vertreter der Regierung der Pfalz, der Direktor der bayeriſchen Bergwerke, v. Rudolph, ferner ein Vertreter des Verkehrsminiſteriums und die Reichsräte Oskar von Miller und von Lavale bei. Den Vor⸗ ſitz führte Miniſter des Innern von Brettreich. Einem authentiſchen Bericht entnehmen wir Sitzung folgendes: Zunächſt erſtattete der Direktor der Rh. Schuckert⸗Geſellſchaft Vortrag. Das Unternehmen ſei zurückzuführen auf den Wunſch, möglichſt große Kraftzentralen zu bekommen, um die Entnahme von Licht und Kraft billig zu geſtalten. Die großen Maſchinen⸗ einheiten könnten weſentlich wirtſchaftlicher arbeiten. Dazu er⸗ fordere die Bedienung in ſolch großen Werken nicht mehr Per⸗ ſonal, als kleinere Werke. Die Geſellſchaft beſitzt z. Zt. das Kraft⸗ übertragungswerk in Edenkoben mit 2000 Pferdeſtärken und ver⸗ ſchiedene kleinere Werle. In dem neuen Werk ſoll der Strom in 3 Strängen von Bexbach aus über die ganze Pfalz verteilt werden. Aus betriebs⸗ techniſchen Gründen können nur wenige Hauptſtationen errichtet werden. Die 1. Leitung ſoll laufen von Bexbach über Kaiſers⸗ lautern, Grünſtadt, Ludwigshafen, Speyer nach Landau, Eden⸗ koben; die 2. über Kaiſerslautern über das Gebirge nach Eden⸗ koben und die 8. über Zweibrücken, Pirmaſens, Landau nach Eden⸗ koben. Auf dieſen Linien wird an gewiſſen Stationen die Kraft abgezapft und von dieſen Abzapfpunkten geht die Leitung an die einzelnen Gemeinden über das ganze Land. Mit einem Bedarf von 10 Mill..⸗W. Stunden wird gerechnet. Als Strompreiſe ſind in Ausſicht genommen für Gemeinden Höchſttarif 40 Pfg., in kleineren Betrieben 20 Pfg. pro.⸗W. Stunde. Großen Ge⸗ meinden würden Preiſe wie der Großinduſtrie eingeräumt wer⸗ den. Nach einer angeſtellten Berechnung könnte im Verläufe von 5 Jahren mit einem Verbrauch von 18 Mill..⸗W. Stunden ge⸗ rechnet werden. Die Anlagekoſten betragen 3 Mill. Mark für die Zentrale mit Leitung ete. 10 Mill. Mark. Die Einnahmen ſind berechnet auf 1400,000 Mark, die Ausgaben auf 1 Million Mark, ſo daß rund 400 000 Mark übrig bleiben würden. Außer Betracht gelaſſen ſind bei dieſer Berechnung die Orte, welche bereits Elek⸗ trizitätswerke oder Gaswerke haben. Durch Einbeziehung ſolcher Orte wird ſich der Reingewinn des Unternehmens noch erhöhen. Für den Anfang wird man ſich darauf beſchränken können, die Geſellſchaft mit 5 Millionen Mark auszuſtatten, von denen zuerſt nur 25 Prozent einzuzahlen ſeien. Eine Beteiligung der Gemeinden iſt vorgeſehen. Generaldirektor v. Rudolph macht Mitteilungen den Vertrag, den die Staatsregierung mit den Schuckert⸗Werken abgeſchloſſen.[(Siehe Finanzausſchußbericht vom 21.) Miniſterialrat v. Grundherr gibt bekannt, daß der Ver⸗ trag auf 30 Jahre abgeſchloſſen und daß der Entwurf des neuen Unternehmens von der Regierung eingehend geprüft ſei. Auch die Strompreiſe ſind der ſtaatlichen Genehmigung unterſtellt worden. Die Vertragsentwürfe mit den Gemeinden unterſtehen gleichfalls dieſer Genehmigung. Die Geſellſchaft liefere den Strom lediglich bis an die betreffende Stadt— alles andere ſei dann Sache der Gemeinde. Es ſind Staffeltarife aufgeſtellt worden mit 10, 9. 8 und 6 Pfg. Vertragsmäßig wird nicht feſtgeſetzt, daß die Gewerbetreibenden ihre Fabrikate von der Firma Schuckert beziehen. Dadurch iſt die Möglichkeit einer Ueberforderung aus⸗ geſchloſſen. Auch bezüglich der Ortsleitungsnetze ſolle freie Kon⸗ kurrenz gegeben werden. Die Zähler zu beſtellen ſei Sache 8 über dieſe der Stadt. Nur wo die Geſellſchaft die Einrichtung ſelbſt übernimmt, ſtellt ſie die Materialien ſelbſt. Der Vorwurf, daß der Staat den über Städten durch den Vertrag Konkurrenz berechtigt. i 9 90 Die Geſellſchaft verpflichtet ſich für eine längere Zeit, die Hälfte des Kapitals in der Aktiengeſellſchaft zu belaſſen. Die Konzeſſionsdauer beträgt 25 Jahre, die 5 Jahre weiter läuft, wenn ſie nicht 3 Jahre vorher gekündigt wird. Wird der Vertrag gekündigt, ſo kann die Gemeinde zu einem Taxwert die Leitung übernehmen. Die Firma hat ſich bereit erklärt, die Maſten aus dem Pfälzer Wald zu nehmen. Reichsrat v. Miller iſt nicht dafür, daß der Strom an die Abnehmer direkt, ſondern nur an die Gemeinden geliefert werde. Es ſei mit langdauernden Verträgen zu rechnen; deshalb müßten die Städte an dem Nutzen der Geſellſchaft beteiligt werden. Mit der Ueberlandzentrale könnte man nicht anfangen wenn man nicht ſofort ein Kapital von 10 Mill. Mk. habe. Zuerſt müſſe ein ganz genaues, bis ins Einzelne gehende ausgearbeitetes Projekt mit einheitlichem Tarif vorliegen. Eine ſorgſältig aufgeſtellte ge⸗ wiſſenhafte Rechnung wird bei dieſer Ueberlandzentrale zu keinem Gewinn, ſondern zu einem Verluſt kommen. Die Elektrizitäts⸗ werke koſten der Pfalz bereits 11 Mill. Mark. Da handle es ſich um große Summen; da müſſe man genau rechnen. Der Referent habe nur die Vorteile vorgeführt und die vielleicht entſtehenden Nachteile nicht ins Auge gefaßt. Er rate daher, die Regierung zu bitten, niemand ein Vorrecht auf die Kohlen zu geben, bever nicht die notwendigen Unterlagen vorliegen. Erſt wenn genaue Berechnungen vorliegen, könne man Vertragsentwürfe machen. Es entſtehe auch die Frage, ob man ein ſolches Unternehmen machen kann, ohne die Konkurrenz heranzuziehen. Die Sache müſſe nicht nur mit einer Firma gemacht, ſondern auch andere Firmen herangezogen werden. Dann könne man ſehen, wer es am billigſten macht. Hoffmann(Soz.] ſieht nicht ein, daß man in der Pfalz das Experiment mit einer Privatinduſtrie machen will. Wie im rechtsrheiniſchen Bayern, müßte auch in der Pfalz der Staat die Sache machen. Bürgermeiſter Krafft⸗Ludwigshafen iſt der Mei⸗ nung, daß die größeren Städte der Pfalz die Führung überneh⸗ men ſollten. Dieſe müßten in eine Vorberatung eintreten und an der Hand der Grundlagen, wie ſie von Miller ſkizziert habe, müßten verſchiedene Firmen aufgefordert werden, ihre Bedingun⸗ gen zu ſtellen. Dann könne überhaupt erſt beurteilt werden, ab man eine Ueberlandzentrale bauen ſolle oder nicht. Bürgermeiſter Strobel⸗Pirmaſens ſtimmt den Ausfüh⸗ rungen v. Millers zu. Pirmaſens habe ſ. Zt. weit günſtigere Be⸗ dingungen geſtellt bekommen, als ſie jetzt die Schuckert⸗Geſellſchaft biete. Es ſei gar nicht ausgeſchloſſen, daß in abſehdarer Zeit die elektriſche Kraft wird billiger hergeſtellt werden können. Bürgermeiſter Dr. Küfner⸗Kaiſerslautern glaubt, daß man heute zu keinem Schluſſe kommen könne. Jeder habe die Ueberzeugung gewonnen, daß es ſo raſch nicht gehe. Erſt müßten die Städte im Klaren darüber ſein, was man von einer Ueberlaud⸗ zentrale zu erwarten, oder gar zu befürchten habe. Dann könne man erſt fragen, ob man die Zentrale baut. Bürgermeiſter Schönberger⸗St. Jugbert bedauert, wenn die Regierung es verbieten würde, wenn die Stadt St. Ingbert mit der Zentrale in Saarbrücken ins Benehmen treten würde behufs Abnahme von elektriſcher Kraft. Dort wäre der gemacht habe, ſei nicht Bezug billiger. Bürgermeiſter Mahla⸗Landan will nur eine Ausſprache darüber haben, wie man weiter vorzugehen habe und nach dieſer Richtung ſeien die Vorſchläge von Kraft und Küfner ſehr beach⸗ tenswert. Aber er hält es ganz ausgeſchloſſen, daß die Städte dieſe ſchwierige Frage löſen könnten nach der ganzen Art des Charakters der ſtädt. Verwaltung. Die Behandlung des Prpjektes muß in einer Hand liegen und dieſe kann nur die Staatsregierung ſein. Dabei müſſen aber die Geſichtspunkte herangezogen werden, wie ſie v. Miller ausgeführt habe. Greifbare, ſichere Unterlagen habe man bisher noch gar nicht gehört. Auf bloße Schätzungen hin, könne man ein ſolches Werk nicht aufbauen. Hammerſchmidt(lib.) will die Frage reiflich überlegt haben, ob der Staat nicht ſelbſt die Sache in die Hand nehmen ſolle, wenn nicht ſehr gewichtige Bedenken dem entgegenſtehen. Er bittet den Miniſter, ſich darüber auszuſprechen. Kann der Staat das Werk nicht ſelbſt erſtellen, ſo will er vor allen Dingen die freie Konkurrenz nicht ausgeſchaltet haben. Die Städte allein könnten die Vorberatung nicht führen. Es müßten auch die Land⸗ gemeinden und Sachverſtändige hinzugezogen werden. Vor einer Uebereilung müßte man ſicher ſein. Ohligmacher(Bund der Landwirte] bedauert, daß die Sache bei der Regierung ſchon weiter gediehen ſei, als es wün⸗ ſchenswert ſei. Der Staat ſollte ſelbſt das Werk bauen. Wenn dies nicht möglich ſei, ſo müßten die Intereſſen der Stadt und des ſlachen Landes gleichzeitig gewahrt werden. Er kritt den Aus⸗ führungen und Vorſchlägen Mahla's und Hammerſchmidts bei. Bürgermeiſter Röſinger⸗Zweibrücken will haben, daß die Konkurrenz und zwar weitgehend zum Wort kommt. Reeb(3Zentr.] erklärt, daß ſeine politiſchen Freunde das Projekt unterſtützen. Vorſicht ſei aber nach den überzeugenden Ausführungen v. Millers ſehr am Platze. Vor allen Dingen ſei der Staat berufen zu erwägen, ob er das Projekt ausführen 1 Sei das nicht der Fall, ſo möge er die Konkurrenz walten aſſen. Der Vertreter des Verkehrsminiſteriums er⸗ klärt, daß ſich die Bahnverwaltung vorbehalten müſſe, ſelbſt Ver⸗ träge mit der Geſellſchaft abzuſchließen: bei kleineren Stationen kann ſie die Kraft von den Gemeinden beziehen. Bürgermeiſter Küfner⸗Kaiſerslautern bezeichnet nach die⸗ ſer Erklärung die Gefahr für die Städte als eine noch größere. Generaldirektor v. Rudolph hat als ſeine Hauptaufgabe angeſehen, die Rentabilität der pfälz. Gruben aufrecht zu erhalten gegenüber den Anerbietungen der Saarbrücker Gruben und des⸗ halb habe er von vornherein das Unternehmen unterſtützt. Im rechtsrheiniſchn Bayern lägen die Verhältniſſe anders. Die Bergverwaltung hätte auch hier am liebſten die ganze Sache der Privatinduſtrie überlaſſen, wenn nicht die Umſtände dies verboten hätten. Der Staat könne im Poßenberg nicht dem Wal genſee⸗ profekt durch die Privatinduſtrie Konkurrenz machen laſſen. Reichsrat v. Miller rät, die Preiſe, wie ſie von anderen Geſellſchaften angeboten worden ſind, mit großer Vorſicht zu be⸗ trachten. Eine vorzüglich arbeitende Zentrale kann den Strom zu 7,2 Pfg. erzeugen bei einer Verzinſung von 4 Prozent; billiger nicht. Er will die Konkurrenz nur für die ganze Pfalz heran⸗ gezogen haben, nicht für einzelne Gemeinden. Er wäre ſehr ge⸗ neigt, daß der Staat die Ueberlandzentrale baue, aber er glaubt, daß ſich der Staat recht ſchwer tut mit ſolch wirkſchaftlichen Be⸗ trieben, die nicht ſo alt ſind wie Eiſenbahn und Bergbau. Er iſt der Letzte das Großkapital noch mehr zu ſtärken. Städte, Ge⸗ Maunheim, 25. Apru. Geveral⸗Auzeiger.(Mittagblaet) 8. Setdr. meinden. Diſtrikte und Privatinduſtrie könnten ſich vereinigen Die kleineren Anlagen könnten nicht ſo gut wirtſchaften, als dies ihnen ermöglicht wäre als Teil eines Großbetriebs Der Staat müßte ebenfalls beteiligt ſein als Lieferant ſür Kohlen. Gefähr⸗ lich wäre nur, wenn die Privatindurſtie die Uebermacht habe. Er hat ſ. Zt. die Stadt Ludwigshafen gebeten, nicht einzeln mit der Schuckert⸗Geſellſchaft zu verhandeln, ſondern das müßte mit allen 9 Bemeinden der Pfalz gleichzeitig geſchehen. In ausſührlicher Weiſe verbreitet er ſich darüber, auf welche Punkte die Vorarbei⸗ 1 5 näher trete. Die Verträge werden anders und beſſer wer⸗ den, wenn man Konkurrenz hinzuziehe Miller hat ganz ge naue Verechnungen aufgeſtellt 5 5 2 9 8 88 e5B Tagen, die er be⸗ dann gibt und kommt darauf, daß das Werk mit 16 Mill. Mark anfangen muß, wonn es ſich rentieren foll. Die Jahresausgaben allein betrügen 1,700,000 Mark. 5 Miniſter v. Brettreich führt aus, daß nur ein einheitli⸗ ſches Vorgehen zum Ziele führe. Einen Ausbau durch den Staat hält er für ausgeſchloſſen. Kreis, Diſtrikt und Gemeinden ſei die Möglichkeit zu geben, ſich zu beteiligen an dem Werke, das der Privatinduſtrie zu überloſſen ſei. Andere Staaten ſeien uns hier ſchon über. Heute handle es ſich nur darum, einen Einblick zu geben, nicht darum, Beſchlüſſe zu faſſen. Ausarbeiten könne die Staatsregierung das Projekt nicht: dazu ſeien die Mittel nicht vorhanden. Am Be ſei, wenn ſich eine Studienkomm bilde, die alle Vorarbeiten prüfe und auch darüber berale, Mittel aufzubringen ſeien. Der Miniſter e die Anregung zu geben. und * * — 2* 2 2 2 . — — — * 4. Die 70. Jubelf der M VVVV tafel E. V. nahm einen alle 2 ner hochbefriedigenden, Stolz kann der Möge der ung un glänzenden Verlauf. Mit Genu Verein auf die vergangenen T Verein auf dem beſchrittenen W ſtehenden geben wir einen ausführlichen Bericht Jubelfeier. ge zurückblicken. über die Die Liedertafel, welche in dieſen Tagen auf die Dauer eines 70⸗ zährigen Beſtehens zurückblicken darf, feierte dieſen Anlaß am Sams⸗ kag durch ein großes Feſtlonzert. Zu einer Zeit gegründet, in welcher ber deutſche Männergeſang ſozuſagen noch in den Kinderſchuhen ſteckte(den erſten Männerchor gründete Zelter 1809 in Berlin), hat der Verein allen Aufechtungen, welche den deutſchen Männerchor namentlich in den fünfziger Jahren bedrohte, ſiegreich ſtandgehalten zund unter den hieſtgen Mäunergeſangvereinen bis zum hentigen Tag eine führende Stellung behauptet. Und daß der Verein nicht bloß in unſerer Stadt, ſondern im ganzen badiſchen Heimatlande, ja über die Grenze desſelben Achtung und Anſehen genießt, bewies der Beſuch des Feſtkonzertes. Der feſtlich geſchmückte Nibelungenſaal, auf deſſen Podium die Vereinsbanner zum Andenken an das ſilberne und goldene Jubiläum winkten, die in ihren Medaillen und Schleiſen von früheren Ehrentagen und Siegen auf friedlichen Wettkämpfen Beſucher, worunter ſich zahlreiche auswärtige befanden. Ein intereſſantes Programm lag der Feier zugrunde, das alle Gattungen der Mäunerchorliteratur vom einfachen Volkslied bis zur bewies, daß Herr Muſikbirektor Hermann Bieling, der laug⸗ jährige bewährte Dirigent der Liedertafel, mit ſeiner wackeren Sängerſchar fleißige Vorarbeit geleiſtet hatte. Gleich der Eröfſſ⸗ nungschor, Reinhold Becker's majeſtätiſcher Hymnus„Wo i ſt Gott?“ mit Orcheſter⸗ und Orgelbegleitung, verſetzte in die richtige, weihevolle Stimmung. Der Dresdener Komponiſt, Ehrenmitglied des Vereins, hat das Felix Dahn'ſche Gedicht ſehr angemeſſen und wirk⸗ jam vertont. Der prächtige geſteigerte Chor, in deſſen Schlußſtrophe auch der Halbchor der Liedertaſel in Aktiou trat, erfuhr eine klang⸗ ſchöne, ausdrucksvolle Wiedergabe. Der As-capella-Chor war mit Hegars„Bundeslied“ und drei Volksliedern vertreten. Erſterer, eine Vertonung der Körnerſchen Dichtung, iſt ein Werk aus der erſten Schaffensperiode des bekannten Schweizer Balladenmeiſters. Wenn auch die perſönliche Note, welche die ſpäteren Chorwerke des genialen Männerchorkomponiſten auszeichnet, in dem„Bundeslied“ noch nicht hervortritt, ſo ſteht doch der Chor auf ſehr achtbarer muſikaliſcher Höhe. Die Liedertafel wußte die Schwierigkeiten desſelben glänzend zu überwinden und bot den Chor in dynamiſch ſchönen Nuancen. Gegenüber dieſen größeren Chorwerken bedeuteten die Volkslieder eine wohltuende Abwechslung. Auf ihre wirkſame Ausarbeitung hatte Herr Bleling beſonders große Sorgfalt verwendet und be⸗ kundete damit ſeinen guten Kunſtgeſchmack. In J. Heine's nicht ge⸗ rade ſehr tiefem, aber anſprechendem„In die Ferne“ war das Pianiſſtmo in der Schlußſtrophe von ſchönſter irkung. Silcher's „Die drei Röſelein“, deren Aufnahme zugleich einen Akt der Pietät bedeutete gegen den außerordentlichen Förderer des deutſchen Volks⸗ geſangs, deſſen 50. Todestag wir am 26. Auguſt ds. JIs. begehen, er⸗ fuhren eine ihrem naiven Stimmungsgehalt entſprechende, in den einzelnen Strophen trefflich charakteriſierte Wiedergabe. Das dritte der Volkslieder, das raſch beliebt gewordene„Der Jäger aus Kur⸗ pfalz“, errang ſogar einen Da Capo⸗Erfolg. Eine neue und inte⸗ reſſante Kompoſition eines vielfach vertretenen A. v. Platen'ſchen Textes lernten wir in Ernſt Wendel's„Das Grab im Bu⸗ ſento“ kennen. Der Tondichter, Dirigent des Bremer Lehrergeſang⸗ vereins, hat dem Stoff neue Seiten abzugewinnen gewußt. Ein düſteres Marſchmotiv im Orcheſter verſetzt krefflich in die Stimmung der Dichtung. Die Erinnerung an die Heimat und das jugendfriſche Heldenlied Alarich's findet im glänzenden E⸗dur⸗Satz beredten Aus⸗ druck. Das Ganze iſt ebenſo charakteriſtiſch erfunden als farben⸗ prächtig und wirkſam geſetzt. In der Ausführung dieſes Orcheſter⸗ chor's zeigte ſich der erſte Tenor zwar etwas ermüdet, was nach den vorhergegangenen Anſtrengungen nicht zu verwundern war, doch ver⸗ mochte dies die gute Wirkung des prüßzis, klangſchön und gut ab⸗ getönt gegebenen Chor kaum zu beeinträchtigen. Den zweiten Teil des Programms füllte Frl. v. Woyrſch's „Deutſcher Heerbann“, Kantate für Soloſtimmen, Männer⸗ chor und großes Orcheſter. So ſehr ſich dieſes groß angelegte Werk mit der ſchönen Geibellſchen Dichtung und ihrem patriotiſchen Aus⸗ klang gerade an den Schluß eines derartigen Feſtes eignet, ſo fand ich doch die Erfindung in dieſem Werke zu flach, die Tonſprache zu wenig originell, den muſtkaliſchen Weg zu ſehr auf den bloßen äͤußeren Effekt zugeſchnitten, als daß das Werk eine wirkliche Stei⸗ gerung des ſchönen Programms bedeutet hätte. Die Wiedergabe, welche an bie Ausdauer der Sänger, Soliſten, die Herren Vogel⸗ recht wacker a besee, bes uc zen und Vorberechnungen ſich auszudehnen hätten, bevor man der igroßen Kantate umfaßte, und die muſikaliſche Durchführung desſelben ſtrom unbd Köntg, und das begleitende Orcheſter der Grenabier⸗ wie die ſich bereit, dazu ge weiter wandeln! Im Nach⸗ beredtes Zeugnis gaben, faßte eine ſtattliche Zahl feſtlich geſtimmter burg, Liedertafel⸗Wertheim, Concordia⸗Karlsruhe, Vorſtandes der Aktivität Anforderungen ſtellt, war eine recht anerkennenswerte. Herr Fritz Vogelſtrom ſpendete„Drei Lieder eines fahrenden Geſellen“ von Guſtav Mahler Gewiß iſt es zu begrüzen, wie auch dieſer originelle und intereſſante Liederkomponiſt endlich in unſeren Konzertſälen heimiſch wird, gleichwohl konnte dieſe Wahl im Rahmen dieſes Pro⸗ gramms keine glückliche genannt werden. Dazu ſchien Vogelſtrom nicht beſonders disponiert, ließ in der Wiedergabe Wärme und Tem⸗ perament vermiſſen, ſo daß die Lieder, die im kleineren Raume ihres Erfolges ſicher geweſen, trotz Vogelſtrom's herrlichen Stimmitteln, die zündende Wirkung verfehlten. Weit glücklicher war Konzertfänger W. König mit ſeinen Darbietungen. Er ſang„An die Natur“ von P. Rheinpflug, Hugo Wolf„Der Freund“ und„Drei Wanderer“ von H. Hermann mit Wärme, gutem Ausdruck und Geſtaltungsvermögen und wurde lebhaft applaudiert. Herr Kapellmeiſter Schmidpeter führte die Orgel⸗ und Klavierbegleitung ſehr feinſinnig und diskret durch.— Der Liedertafel und ihrem Dirigenten ein herzliches Glück⸗ auf zu weiteren Taten! ck. Jeſtbankett. Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder, Böſe Menſchen haben keine Lieder. Kaum waren die gewaltigen Schlußakkorde des deutſchen Heerbannes in dem prächtigen Nibelungenſaale, der im Blumen⸗ und Blätterſchmucke prangte, verklungen, als ſich die wackeren Liedertäfler mit ihrenm Damen zum Feſtbankett Während im Nibelungenſaale ertſaale zum Bankettſaale erfolgte, in der Wandelhalle, iederum verſammelt phoſe vom die hellen Toiletten der anmutigen Liedertäflerinnen ſtachen hr vorteilhaft von dem feierlichen Schwarz des Fracks der n Sänger ab, denen vor Freude über den ſchönen Erfolg Herz viel höher ſchlug. An der Ehren⸗ teil ſiger wie auswärtiger proeminenter NRoA Hie] genommen. So bemerkten wir u. a. die Herren Rat und mem, Geh. Oberreg.⸗Kat Lan⸗ denberg, Oberſchulrat Rebmann⸗Karlsruhe, Major Gärtner vom hieſigen Grenadier⸗Regiment, Poſtdirektor Weiland, Gendarmeriekommandeur Fallert, die Herren Bürgermeiſter v. Hollander und Dr. Finter, Stb.⸗V. Gießler, die Stadträte Dr. Alt, Wachenheim Stadt⸗ ſchulrat Stb. Dr. Sickinger und Stv. Prof. Drös. Vom badiſchen Sängerbundesvorſtand waren anweſend die Herren: Präſident Wilſer⸗Karlsruhe, Reallehrer Schmitt⸗ Lahr, Muſikdirektor Weidt⸗Heidelberg, ſowie die Ehren⸗ mitglieder Sauerbeck und Küllmer. An Abordnungen von Vereinen waren erſchienen: Sämtliche die der Mann⸗ heimer Sängervereinigung angehörenden Vereine, Liederkranz⸗ Heidelberg, Liedertafel⸗Heidelberg, Liederkranz⸗Bruchſal, Lie⸗ derkranz⸗Schwetzingen, Liederhalle⸗Karlsruhe, Liederkranz⸗ Karlsruhe, Liederkranz⸗Eberbach, Männergeſangverein Frei⸗ Singver⸗ ein⸗Weinheim, Frohſinn⸗Bretten, Liederkranz⸗Wiesloch, Cäci⸗ lienverein Frankenthal, Liederkranz⸗Frankenkhal, Liederkafel⸗ 1 Speyer, Liedertafel⸗Ludwigshafen, Neeb'ſcher Männerchor⸗ Frankfurt und Concordia⸗Lahr. Nach einigen Muſtkpiecen der hieſigen Grenadierkapelle erklärte Herr C. Hechler das Bankett für eröffnet, worauf der Ehrenpräſident Herr Heinrich Irſchlinger alle Anweſenden, insbeſondere die Vertreter der Staats⸗, militäriſchen und ſtädtiſchen Behörden ſowie die Abordnungen der hieſigen und auswärtigen Brudervereine in herzlichen Worten willkommen hieß. Möge es der Liedertafel beſchieden ſein, noch recht viele Feſte in ſo ſchöner Weiſe zu feiern. Redner gedachte dann der letzten Jahrzehnte in der Liedertafel. Dieſe habe ſo viele treue Freunde durch den Tod verloren. Man habe aber auch neuen Zuwachs erhalten. Wenn die Lieder⸗ tafel heute ihren 70. Geburtstag feiere, ſo ſei ſie boch immer jung. Möge es der Liederkafel gelingen, ihren Stamm ſtets zu erneuern aus dem Stande, aus dem ſie hervorgegangen iſt und hochhalten das Panier, die Liebe zum deutſchen Liede, dann werde auch der Erfolg nicht asbleiben. Die Ausführun⸗ gen klangen mit einem Hoch auf das fernere Wachſen, Blühen und Gedeihen der Liedertafel aus. Herr Bürgermeiſter v. Hollander übermittelte die Glückwünſche der Stadtgemeinde. Nach den harmoniſchen Akkorden müſſe das geſprochene Wort zum Aus⸗ druck kommen. Die Liedertafel ſei mit Mannheim eng ver⸗ bunden. Namens des Stadtrats ſtelle er feſt, daß auch Mann⸗ heim mit der Liedertafel eng verwandt ſei. Dankbar empfinde man es, daß die Geſangvereine fern von materiellen Intereſſen einzig und allein dem Idealen dienen. Die Liedertafel folgte ſtets gerne dem Rufe der Stadt, wenn es galt, gemeinnützige Beſtrebungen zu unterſtützen. Die Stadtgemeinde könne daher der Liedertafel nur die herzlichſten Glückwünſche ausſprechen zu ihrem heutigen Ehrentag. Sein Hoch galt der Liedertafel und deren Vorſtandſchaft. Ehrung verdienter Vereinsmitglieder. Der Präſident der Liedertafel, Herr Hechler, gedachte hierauf der Verdienſte, die ſich die Herren Küllmer, Irſch⸗ linger und Bieling um den Verein erworben haben. Ohne dieſe Namen iſt die Liedertafel bei der jetzigen Generation eigentlich nicht denkbar. Es iſt mir Ehrenpflicht, dieſen werten Männern am heutigen Tage öffentlich den herzlichſten und wärmſten Dank zu ſagen für alle Liebe und Treue, die ſie ein Vierteljahrhundert lang der Liederkafel bewieſen haben. Leider haben die Herren Küllmer und Irſchlinger vor wenigen Monaten am Tage ihres 25jährigen Jubiläums als Vor⸗ ſtandsmitglieder gebeten, ſie von der Bürde ihrer Aemter zu entheben. Wir haben ihren Bitten enkſprochen, ihnen aber zugleich die höchſte Ehre verliehen, die det Verein zu vergeben hat, wir haben ſie zu Ehrenpräſidenten ernannt, um ihren be⸗ währten Rat uns dauernd zu ſichern. Dem Dritten im Bunde, Herrn Muſikdirektor Bieling, der die Liedertafel ſo viel⸗ mals zu Siegen geführt und ihr eine glänzende Anerkennung verſchafft hat, überreiche ich als Dank und Anerkennung ſeiner langjährigen hervorragenden Dirigententätigkeit namens des den wohlverdienten Lorbeer. Damit empfing der ausgezeichnete Künftler einen großen Lor⸗ ernannt: Herrn Adolf Wilſer, Karlsruhe, den Obmann bewährten hinzufügen konnten. in der Sängerwelt hochgeehrt ſind und bleiben werdt führten, treu dem Spruche:„Das ſch beerkranz mit Schleifen in den Vereinsfarben. Weiter dankte der Redner der Aktivität für die Unterſtützung der idealen Be⸗ ſtrebungen des Vereins und überreichte fünf Sängern, nämlich den Herren Tünchermeiſter Karl Leonhard, Hofſchuh⸗ machermeicher Auguſt Schmikt, Prokuriſt Robert Perſon, Pianofortefabrikant Wilhelm Hauſck und Kaufmann Friedrich Hartmann für 25jährige Aktivität den gol⸗ denen Sängerring. Dem Neſtor der Aktivität aber, Herrn Wilhelm Rappert, der auf eine 45jährige Sänger⸗ tätigkeit zurückblicken kann, und der der einzige Sänger iſt, der ſchon im Jahre 1865 an der 25jährigen Stiftungsfeier der Liedertafel teilgenommen hat, wurde ein beſonderes Er⸗ innerungszeichen in Geſtalt eines ſilbernen Schildes dediziert. Auch den alten paſſiven Mitgliedern dankte der Präſident für ihre Treue, erwähnend, daß der Verein nicht weniger als 90 Mitglieder beſitze, die dem Verein ſchon 25 bis 40 Jahre an⸗ gehören. Auf über 40 Jahre Mitgliedſchaft blicken vier Herren zurück: Privatmann Johann Lotterhos, Privatmann Hein⸗ rich Scherer, Spediteur Bernhard Kröll und Kaufmann G. Hammerſtein. Auch dieſen Herren wurde ein ſilbernes Ehrenſchild überreicht. Mit beſonderen Stolze nannte der Präſident als weiteren Vereinsveteranen Herrn Altſtadtrat Georg Wahl. In voller Rüſtigkeit weilt er noch unter uns, der vor mehr als 50 Jahren dem Verein beitrat und in mehr als 40jähriger Sängertätigkeit und langjähriger Tätigkeit als Vorſtandsmitglied der Liedertafel außerordentlich wertvolle Dienſte erwieſen hat. Auch Herr Wahl erhielt ſein Andenken. Noch ein weiteres paſſives Mitglied befindet ſich in unſerer Mitte, das ſich nicht nur in beinahe 40jähriger Mitgliedſchaft, ſondern ganz beſonders durch langjährige Tätigkeit im Vor⸗ ſtand ebenfalls worben hat. Ernennung von Ehrenmitgliedern. Der Vertreter der Paſſivität, Herr Wilhelm Skachel⸗ haus, iſt einſtimmig zum Ehrenmitglied ernannt worden. Zu Ehrenimtgliedern hat der Verein ferner noch des Badiſchen Sängerbundes; Herrn Profeſſor Julius Scheidt in Karlsruhe, Mitglied des Muſikausſchuſſes des Badiſchen Sängerbundes; Herrn Prof. Heinrich Ehris⸗ mann in Straßburg, den Vorſitzenden des Straßburger Männergeſangvereins und des Elſaß⸗Lothringiſchen Sänger⸗ bundes; Herr Dr. Max Bruck in Berlin, den bekannten Komponiſten. Mit einem Hoch auf die Jubilare und die neu⸗ ernannten Ehrenmitglieder ließ der Redner den Auszeichnungs⸗ akt ausklingen, worauf die Mitglieder der Liedertafel deren Wahlſpruch intonierten. Herr Präſident Wilſer⸗Karlsruhe dankte in freudig bewegten Worten für die ihm zuteil gewordene Auszeichnung. So etwas hätte er ſich nie träumen laſſen. Er dürfe es ruhig ſagen, er komme reicher nach Hauſe als er ausgezogen ſei. Die Auszeichnung ſei für ihn eine hohe Ehre und es ſei ihm eine große Freude geweſen, den hervorragenden Leiſtungen der Liedertäfler zu lauſchen. Freundſchaft. Herr Hermann Waldeck ſprach namens des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der M heimer Sängerbereinigung, die nahezu die Geſamthe Mannheimer Sänger in ſich ſchließe, dem Geburtstagski zu ſeinem 70. Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche 70 Jahre bedeuten im Leben eines Einzelnen das geſprochene Alter. 70 Jahre aber im Leben eines Verei wie der Mannheimer Liedertafel, die bedeuten das Gegentei die bedeuten die Jugend. Ein Verein wie die Liedertafel imſtande iſt, mit einer ſo jugendlichen taufriſchen Begeiſterun das deutſche Volkslied zur Geltung zu bringen, der iſt j und bleibt jung für alle Zeiten. Ein Verein, wie die Lieder⸗ tafel, den aktive wie paſſive Mitglieder ein halbes Jahr⸗ hundert lang treu halten, der bleibt jung. Die Mannheime Liedertafel, die weit über die Grenzen Mannheims hinau bekannt iſt, erfreut ſich überall des beſten Anſehens. Sie iſt vorbildlich geworden in der Pflege des deutſchen Lied wir wollen wünſchen und hoffen, daß ſie ein Schütze Pfleger des deutſchen Liedes bleibt für alle Zeit. Das iſt es, was die Mannheimer Sängervereinigung der Mannheime Liedertafel wünſcht.„ Herr Hofſchuhmacher Schmitt dankte namens der Ausgezeichneten und führte aus: trag der Sängerjubilare ſage ich herzlichen Dank für zeichnungen die uns geworden ſind, ebenſo für die W Anerkennung, die unſer Herr Präſident Hechler uns g hat. in ie Aus⸗ Wir blicken mit freudigem Stolze auf das unſere H ſchmückende Zeichen 25jähriger Aktivität. Blicken wir Geiſte zurück in die Zeit unſeres Eintritts zum Säng ſo war der Anlaß hierzu das Badiſche Sängerbundesfef burg, wo wir mit dem herrlichen Preischor„Salbe ſiegesgekrönt in die Heimat zurückkehrten und von heimer Bevölkerung begeiſtert empfangen wurden es uns beſchieden, an den großen Wettgeſängen ruhe und Köln an erſter Stelle zu gelangen, wo Liedertafel in der deutſchen Sängerwelt hohes ſchafft. Es war uns bergönnt, auch alle internen Verar tungen, ſei es zu Freund und Leid, in einer Epoche vo Jahren mitzumachen und die ruhmwürdige Fahne und der Liedertafel hochzuhalten. Nicht allein der Geſang, ſon auch die Freundſchaft wurde dabei gepflegt, ſodaß der ſa brüderliche Verkehr vielſeitige innige Freundſchaftsbündni fürs ganze Leben anbahnte und wir dadurch treu der Liedertafel⸗Tradition neue und feſte Stammwurzeln Wir ſagen auch in unſeren Herren Ehrenpräſidenten Küllmer und Irſchl! mit dem Geſamtvorſtande in der glanzvollen Ze währten Führer waren und heute noch als leuchtende dankbar gedenken wir unſerer Dirigenten, v Meiſter Gottfried Angerer und nunmehr ſeit 20 ſeres feinfühlenden und ſtets hochverehrten mann Bieling, die uns ſo oft iſt der Einklang der Stimmen große Verdienſte um die Liedertafel er⸗ Sei Hoch galt der 4. Seite general-Auzelger(Mittagbhatt) Mannheim, 25. April. wollen wir dieſe gondenen Sängerringe als ein Symbol der Treue betrachten, das uns unlösbar mit unſerer Lieder⸗ tafel verbindet und verſprechen, ſo lange es in unſeren Kräften ſteht, dieſe auch fernerhin unſerer lieben Liedertafel zu weihen. Möge dieſe in der Geſchichte des Vereins bisher einzig da⸗ ſtehende Sfache Jubelfeier in der jüngeren Generation Wider⸗ heall finden und ſo die Sangesfreudigkeit und Hingabe mit unermüdlichen Eifer fortdauern laſſen. Wir wollen nun die heutige Feier noch dazu benützen, um in Erinnerung der herr⸗ llichen ſchweizer und oberitalieniſchen Sängerreiſe eine Zu⸗ wendung in die Reiſekaſſe zu machen, damit die geplante neue Saängerreiſe bald zur Tat werde und übergebe ich dieſe Spende im Namen der fünf Jubilare. Meine Rede damit ſchließend, glauben wir allen Wünſchen in idealer Weiſe entſprochen zu haben und ſagen herzlichen innigen Dank für die goldene Gabe, ſowie die Diplome und Anerkennung, und faſſe alle Wünſche dend Hoffnungen für die Zukunft unſerer lieben Liedertafel zuſammen in den Ruf, wozu ich Sie bitte, mit mir einzu⸗ ſtimmen:„Die Liedertafel wachſe, blühe und gedeihe, ſie lebe hoch, hoch hoch! 5 Herr Fabrikant Baſſermann⸗Schwetzingen führte aus, daß er vor 50 Jahren als Hoſpitant in der Mann⸗ heimer Liedertafel mitgewirkt habe. Heute noch freue er ſich dieſer Zeit. Sein Vivat floreat crescat galt der Liedertafel und deren wackeren Sängerſchar. Herr Kompfer⸗Frankfurt a. M. ankte namens des Neebſchen Männergeſangvereins Frankfurt für die Einladung und gedachte der Zeiten, wo Liedertafel und der Neeb'ſche Geſangverein in edlem Wettſtreit mitein⸗ ander um die Palme ſtritten. Herr Oberſchulrat Rebmaun⸗Karlsruhe ſprach namens des Karlsruher Liederkranzes die herzlichſten Glückwünſche aus und wünſchte ein fröhliches Glückauf in fernere Zeiten hinein. Er gedachte dann in höchſt ſchmeichel⸗ haften Worten der anweſenden Damen. Die Frage des Haus⸗ ſchlüſſels ſei dadurch am beſten gelöſt, daß die Damen ſich ent⸗ chloſſen hätten, mit den Herren den feſtlichen Abend zu be⸗ gehen. Die Frau iſt ja nicht bloß im deutſchen Liede ein Glanzſtück, ſondern auch in Wirklichkeit. Das vom Redner auf die deutſchen Frauen und Jungfrauen ausgebrachte Hoch fand ein begeiſtertes Echo. Inm Verlauf des allſeits hochbefriedigenden Abends fangen kech die Herren Groß, König, Henne und Vogel⸗ ſtrom. Sie alle ernteten lebhaften Beifall. Insbeſondere aren es die Herren König und Vogelſtrom, die mit ihrem prächtigen und klangvollen Stimmenmaterial die Zu⸗ hörer entzückten. Auch unſeres Großherzogs wurde durch Ab⸗ ſendung eines Huldigungstelegramms gedacht, auf das der Landesfürſt in einem geſtern vormittag eingetroffenen Telegramm herzlichſt dankte. Sowohl der Liedertafelwahr⸗ uch wie der Sängerwahrſpruch wurden im Laufe des Abends angeſtimmt. Herr Rud. Kramer dankte zum Schluſſe allen Gratulanten für ihre Glückwünſche und ſchloß mit einem be⸗ aufgenommenen Hoch auf das deutſche Lied. Nur allzu erflogen die ſchönen Stunden, die gewiß in ſteter Er⸗ innerung der Feſtteilnehmer bleiben werden. Ein hübſches Tänzchen hielt die Liedertäfler und Liedertäflerinnen noch bis 4 Uhr morgens beiſammen. Geſtern vormittag wurde ſchoppen im Friedrichspark abgehalten, der ſehr gut beſucht war. Herr Rud. Kramer brachte hierbei das vom Groß⸗ herzog eingegangene Telegramm zur Verleſung, das ſtürmiſchen eifall bei der Sängerſchar hervorrief. Das auf den Groß⸗ ſog ausgebrachte Hoch fand jubelnde Aufnahme. So fand et 70. Geburtstag der Liedertafel einen ſchönen Abſchluß. Auf als Nachfeier ein Früh⸗ aus ein vivat floreat crescat! K. *** Das vom Großherzog Friedrich eingegangene Telegramm folgenden Wortlaut: „Für die freundliche Begrüßung und die Verſicherung euer Geſinnung ſage ich der Mannheimer Liedertafel auf⸗ ichtigen Dank und beglückwünſche ſie herzlichſt zu ihrem Ojährigen Beſtehen. Friedrich, Großherzog.“ Reichsverband gegen die Sozialdemokratie. Die vor twenigen Wochen gegründete Ortsgruppe Mannheim hielt am Samstag abend im großen Saal der„Zentralhalle“ ihre erſte itgliederverſammlung unter Leitung des Herrn ruptr. D. Groos ab. Die ſeitens des proviſoriſchen Vor⸗ ſandes vorgeſchlagenen Normalſatzungen wurden einſtimmig geneh⸗ migt. Der§ 1 der Verbandsſatzungen beſagt, daß der Reichsver⸗ band gegen die Sozialdemokvatie alle in Treue zu Fürſt und Vater⸗ lend ſtehenden Deutſchen ohne Unterſchied ihrer veligiöſen und kekihiſchen Stellung zum Kampfe gegen die vaterlandsfeindliche i0 watie einigen will. Der Reichsverband erkennt es ins⸗ ſondeve als ſeine Aufgabe, zu dieſem Behufe— unter voller An⸗ nung der berechtigten Beſtrebungen der Arbeiter auf Ver⸗ Heſſeruug ihrer wirtſchaftlichen Lage— 1. an hierzu geeigneten hiden ſeſte Organiſationen gegen die Sozialdemobratie zu ſchaf⸗ 2. der auf den Umſturz der beſtehenden Staats⸗ und Geſell⸗ gerichteten Tätigbeit der Sozialdemokratie durch Hrift entgegenzutreten; 3. bei Wahlen aller Art in Sozialdemokratie gefährdeten Bezirken und Orten Parteten Wahlhilfe zu leiſten; 4. den durch ſogial⸗ Terrorismus bedrängten Arbeitern und Gewerbe⸗ den nach Möglichkeit Hilfe zu gewähren; 5. zwiſchen allen und ähnliche Ziele verfolgenden Vereinigungen und Ver⸗ tungen einen feſten Zuſammenhang zu ſchaffen. In den r Ortsgmippe wurden folgende Hevren gewählt: Direk⸗ ud Blümcke, Hauptmann a. D. Groos, Ingenieur nri effen, Generalleutnant z. D. v. Nieber, Direktor Friedrich Glaſermeiſtar Adam Lamerdin, Werk⸗ ſte iz Wolter, Fabrikant Guſtav Dieffenbacher, Arbefterſekretär Franz Hilbig. Hierauf hielt Herr General⸗ be ter⸗Frankfurt einen eingehenden Vortrag über die und die Beſtrebungen des Reichsverbandes, woran ſich Diskuſſton ſchloß. Der Vorſitzende dankte den Mitglie⸗ für die bereits entfaltete überaus eifrige und erfolgreiche betätigkeit; er ſprach die Hoffnung aus, daß in gang kurzer die hieſige Ortsgruppe des Reichsverbandes gegen die wokratie zu einem Machtfaktor entwickeln möge. Damit Verſammlung ihr Eude Der Hanſabund veranſtaltet heute abend 9 Uhr im oberen ale des„Farl Theodor“, Lit. O 6 2, einen Dis kuſſionsabend, em die Reform des Submiſſtonsweſens zur Beſprechung ſbeuerzahlende Bürger längſt verlernt. über die Entwicklung des Betriebsüberſchuſſes. Er betrug 1904: der Konjunktur kommt dann der hinkende Bote De einleitenden Vorträgs daben die Herren Hanzwerkse⸗ kammer⸗Sekretär Haußer und Steinkauermeiſter Wilhelm Buſam, der Vorſitzende des Gewerbevereins und Handwerkerverband⸗, über⸗ nommen. Eine zahlreiche Beteiligung der Mitglieder des Bundes iſt erwünſcht. * Nach dem Bericht über die Tätigkeit des Gewerbegerichts im Jahre 1909 wurden Rechtsſtreitigkeiten: aus dem vorigen Jahre üübernommen 12, neu anhängig 903, auf das nächſte Jahr über⸗ tragen 17. Unter den neu anhängigen Klagen wurden erhoben: von Arbeitgeber gegen Arbeiter 23, von Arbeitern gegen Arbeft⸗ geber 880, zuſammen 903. Der Streiwert der im Berichtsjahre anhängig gewordenen Klagen betrug: bis zu 20 M. einſchließlich in 378 Fällen, über 20—50 M. in 283 Fällen, über 50—100 M. in 165 Fällen, über 100—300 M. in 64 Fällen, über 300 M. in 13 Fällen, nicht feſtgeſtellt in 50 Fällen. Die im Berichtsjahre erhobenen Klagen betrafen: Lohnanſprüche in 432 Fällen, Ent⸗ ſchädigungsforderungen wegen Vertragsbruchs in 397 Fällen, ſonſtige Streitpunkte in 74 Fallen. Nach den Berufsgruppen und der Art der Betriebe verteilen ſich die Klagen wie folgt: Auf Holz⸗ und Lederinduſtrie 45 Fälle, auf Metallinduſtrie 96 Fälle, auf Bewirtungs⸗und Beherbergungsgewerbe 128 Fälle, auf poly⸗ graphiſches Gewerbe, Papierinduſtrie 24 Fälle, auf Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie 82 Fälle, auf Bekleidungs⸗, Textil⸗ und Reinigungsinduſtrie 73 Fälle, auf Bau⸗, Töpfer⸗ und Kaminkehrer⸗ gewerbe 192 Fälle, auf Handels⸗ und Verkehrsgewerbe 85 Fälle, auf ſonftige Gewerbe 178 Fälle. Die Rechtsſtreite wurden, ein⸗ ſchließlich der aus dem Vorjahr übernommenen 12, erledigt durch: Vergleich in 338 Fällen, ſonſtige gütliche Einigung auf Grund mündlicher Verhandlung(Klagerücknahme, Anerkennung des An⸗ ſpruchs etc.) in 85 Fällen, Verſäumnisurteil in 92 Fällen, andere (kontradiktoriſche) Endurteile in 193 Fällen, ſonſtige Art(Klage⸗ rücknahme vor mündlicher Verhandlung, außergerichtliche Einigung, Beruhen) in 195 Fällen, unerledigt und in das Jahr 1910 über⸗ nommen ſind 17 Fälle; Summa 915 Fälle. Die kontradiktoriſchen Endurteile lauteten: Ganz zu Gunſten des Arbeitgebers in 129 Fällen rund 67 Prozent, ganz zu Gunſten des Arbeiters in 20 Fällen= rund 10 Prozent, gemiſcht in 44 Fällen= rund 23 Prozent. Davon wiederum zu Gunſten des Arbeitgebers in 17 Fällen, überwiegend zu Gunſten des Arbeiters in 17 Fällen, vollſtändig gleichmäßig für beide Teile in 10 Fällen. 2 Berufungen wurden eingelegt, von denen eine für begründet erklärt wurde und eine noch unerledigt iſt. Das Einigungsamt iſt ſiebenmal angerufen worden, fünfmal von Arbeiterſeite, zweimal von Arbeit⸗ geberfeite. In zwei Fällen hatte die Anrufung den Erfolg, daß es zu Verhandlungen vor dem Einigungsamt mit günſtigem Ergeb⸗ nis kam, nämlich: In der Streitigkeit zwiſchen dem Holgarbeiter⸗ verband einerſeits und dem Verein der Holzinduſtriellen und Holz⸗ händler von Mannheim und Umgebung andererſeits. Die Sache fand durch Schiedsſpruch vom 21. Juni 1909 ihre Erledigung. In der Lohnbewegung der Stückgutarbeiter, Elevator⸗ und Kranen⸗ führer nebſt Lagerhausmaſchiniſten, ſowie des Maſchinenperſonals auf den Rheinſchiffen(vertreten durch die Organiſationen des Hafenarbeiterverbandes und des Zentralverbandes der Heizer und Maſchiniſten) gegenüber den im Arbeitgeberverband der Hafen⸗ gebiete Mannheim⸗Ludwigshafen vereinigten Arbeitgebern. Es kam, nachdem die Lohnbetzegung zum partiellen Streik des Rhein⸗ Hiff 23. Juli 1909 zum Abſchluß neuer Tarifvertbräge mit Wirkung bis zum 1. April 1911. In den anderen fünf Fällen kam es zu keinen Verhandlungen vor dem Einigungsamte, teils weil deſſen Vermittlung von Arbeitgeberſeite abgelehnt wurde(Lohnbewegung der Arbeiter der Deutſchem Stein⸗ zeugtwarenfabrik Friedrichsfeld im Januar, Lohnbewegung der Küfer der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft im Oktober), teils weil es, ohne daß einigungsamtliche Verhandlungen nötig wurden, zu einer direkten Verſtändigung der Streitteile kam(Streik der Schuhmachergehilfen im April, Lohnbewegung der Kutſcher in den gewerblichen Fuhrbetrieben im September und Oktober) und in einem Faell endlich(Lohnbewegung bezw. Streik im Glaſer⸗ und Schreinergewerbe vom September bis inkl. Oktober), weil— in⸗ folge des Umſtandes, daß die Lohnbepegung ſich auf mehrere Orre gleichzeitig erſtreckte— einigungsamtliche Verhandlungen bei einem auswärtigen Gewerbegerichte(Frankfurt a..) ſtattfanden. Städtiſche Straßenbahn⸗Politik. Im Hinblick auf die in der letzten Budgetberatung ſtattgefundenen Debatten über die ſtädtiſche Straßenbahn und den Einfluß, den die Mehraufwendungen für Lohn uſw. auf die Rentabilität des Straßenbahnbetriebs aus⸗ üben, iſt ein Artikel bemerkenswert, der die Straßenbahn in Köln behandelt. Hiernach liegen die Verhältniſſe dort ähnlich wie in Mannheim. In dem Artikel wird ausgeführt: Am 1. April 1900 übernahm die Stadt die damals noch mit Pferden betriebenen Straßenbahnen von einem belgiſchen Konſortium, das im Laufe der Jahre viele Millionen aus der Stadt herausgeſchleppt hatte, in eigene Verwaltung. Schon am 1. Mai wurden dann die Löhne aller Angeſtellten erheblich erhöht und die Arbeitszeit verkürzt. Im folgenden Jahre wurden weitere erhebliche Vergünſtigungen ge⸗ währt: Invalidengeld, Witnven⸗ und Waiſenverſorgung, Zubilligung eines Ueberſtundenzuſchlags und Lohnfortzahlungen in Krank⸗ heits⸗ und Behinderungsfällen. Weiter wurde die durchſchnitt⸗ liche Arbeitszeit abermals von 11 auf 10 Stunden verkürzt. 19 04 wurde dann die Zahlung des Kleidergeldes nach zweijähriger Dienſtzeit abgeſchafft und Urlaubsberechtigung zuerkannt. Die jährliche Belaſtung des Stadtſäckels dur h dieſe Maßregel iſt mit 200 000 Mark ſehr mäßig eingeſchätzt. Im folgenden Jahre nahm danm die Gewerkſchaft deutſcher Tpansportarbeiter die Angelegen⸗ heit mit bekannter liebenswürdiger Energie in die Hand. Erfolg: Umwandlung der Tage⸗ in Monatslöhne, und zwar für Schaffner, die gerade in Köln bedeutende Trinkgelder bezogen, von 90 bis 135 Mark und für Fahrer von 105—150 Mark, außerdem Frei⸗ gabe jedes 9. Tages. Koſtenpunkt für die Verwaltung weitere 200 000 Mark jährlich. 1906 drückte eine erneute Lohnbewegung Verkürzung der Arbeitszeit auf 9½ Sbunden und das Zugeſtänd⸗ mis durch, daß Anfang und Schluß der Arbeitszeit nicht weiter wie 13 Stunden auseinamderliegen durften. Dadurch wurde die tatſächliche Arbeitszeit in Wirklichkeit auf 9 Stunden ermüßigt. Dieſes Mal hatten ſich der Bewegung aber nicht nur die anderen bei der Straßenbahn angeſtellten Arbeiter, Handwerker, Hilfs⸗ arbeiter, Streckenarbeiter uſw. angeſchloſſen, ſondern die Geſamt⸗ heit der ſtädtiſchen Arbeiter, die infolgedeſſen natürlich auch an dem Erfolg in vollem Maße teilnahmen. Koſtenpunkt: dreiviertel Mil⸗ lionen jährlich. Da Beſcheidenheit nun eine Zierde iſt, auf deren Beſitz die gewerkſchaftlich beratenen Arbeiter keinen beſonderen Wert legen, gelang es dann einer abermaligen Bewegung im September 1907 ſchließlich noch, vom 1. Juni 1908 ab die Er⸗ höhung der Anfangslöhne für Fahrer und Schaffner um 5 Mark, und vom 1. Juni 1909 ab um weitere 4 Mark durchzuſetzen. Koſtenpunkt für beide Erhöhungen zuſammen 180 000 Mark jährlich. Alles in allem kann man die jährliche Belaſtung der Stadtkaſſe, welche ihr durch den völligen Mangel an Widerſtands⸗ kraft erwachſen iſt, auf etwa 2 Millionen Mark ſchätzen. Daß infolge hiervon die Kommunalſteuern weſentlich erhöht werden mußten, verſteht ſich von ſelbſt, aber dagegen zu murren, wament⸗ lich wenn es ſich um ſozialpolitiſche Experimente handelt, hat der Intereſſant iſt demgegen⸗ 406 000., 1905: 350 000., 1906: 479 000, 1907: 38 000 M. und 1908 entſtand ein Fehlbetrag von 105 000 Mark. Für das Etatsjahr 1909, das erſt mit dem 1. April abgelaufen iſt, ſteht der Fehlbetrag noch nicht feſt, es iſt aber ſicher, daß er wiederum ſehr bedeutend ſein wird. Die alte Geſchichte! In den guten Jahren wird wild darauf losgewirtſchaftet, als oß die Einnahmen nicht klein zu bekommen ſeien, und bei dem mindeſten Nachlaſſen nach. Dabei haben ſich die Betriebseinnahmen krytz der jetzt ja wohl ſo ziemlich hinter uns liegenden flauen Zeit fortlaufend exheblich erhöht, von fall verſichert. 5 423 000 Mark in 1904 auf 7 427 000 Mark in 1908 und zwar in ziemlich regelmäßigen Steigerungen von je einer halben Mil⸗ lion jährlich. Jetzt ſteht man, als dem einzig möglich erſcheinen⸗ den Auswege, vor einer Erhöhung der Fahrpreiſe. Daß das ein ſehr zweiſchneidiges Mittel iſt, welches leicht einen ganz anderen Erfolg als den beaßſichtigten haben kann, leuchtet ein. * Die Haremsdamen. Der bekanntlich ausgewieſene Im⸗ preſario der Haremsdamen, Sarkany, hat gegen das Frank⸗ furter Intime Theater G. m. b. H. eine Klage auf einen Teilbetrag von 900 Mark von der ausbedungenen Gage angeſtrengt. Die Sache beſchäftigte geſtern die dritte Zivil⸗ kammer des Frankfurter Landgerichts. Bis zum 21. März hat Sarkany die Gage, die für ihn allein 300 Mark pro Abend be⸗ trug, erhalten, während ihm die letzten acht Tage nicht bezahlt worden ſind. In einer Beweisaufnahme, die vor dem Amts⸗ gerichte ſtattfand, iſt von Zeugen beſchworen worden, daß Ber⸗ trand Bey 25 Jahre im Dienſt Abdul Haämids ſtand, daß die beiden Eunuchen im Harem angeſtellt waren, daß die weib⸗ lichen Mitglieder der Truppen aus dem Harem des Sultans oder aus Harems anderer Paſchas ſtammen. Der Impreſario ſei mit acht Haremsdamen von Konſtantinopel abgereiſt, von denen bei der Ankunft in Frankfurt eine entflohen ſei, an deren Stelle eine Berlinerin als Statiſtin kam. Der Vertreter des Klägers führte aus, daß Bertrand Bey beſchworen habe, er ſei Theaterdirektor beim Sultan geweſen. Irgend ein Betrug ſei nicht vorgekommen. So, wie die Truppe beſtanden habe, ſei ſie vom Intimen Theater genehmigt worden, das mit der Truppe irreführende Reklame gemacht habe. Jedenfalls wußte die Direk⸗ tion am 21. März, wie es mit der Truppe beſtellt ſei; trotzdem habe ſie die Reklame fortgeſetzt und weiter die Truppe auftreten laſſen. Man wolle nur nicht dem Kläger ſeine hohen Bezüge ausbezahlen. Der Vertreter des Intimen Theaters hob hervor, daß in dem Vertrag etwas anderes verſprochen ſei, als geleiſtet wurde. Gerade in der Echtheit der Haremsdamen, der Eunuchen und der Dekoration läge der Hauptreiz für das Publikum. Das ganze Unternehmen ſei durchaus ſchwindelhaft geweſen. Auch be⸗ ſtritt die Beklagte, daß die Zeitungsfehde von dem Intimen Theater irgendwie ausgegangen ſei. Dieſes hätte den Skandal ern vermieden, aber durch die Polizei ſei die Sache ans Tages⸗ licht gekommen. Die Zivilkammer beſchloß, den Kapellmeiſter Jaſcha als Zeuge zu hören und vertagte die Sache auf den 28. April. *Eine amerikaniſche Vorkämpferin der Friedensbewegung tn Mannheim. Am Dienstag den 28. ds. Mts. wird eine hervor⸗ ragende Vorkämpferin der pazifiſtiſchen Bewegung in Amerika, Fräulein Anna B. Eckſtein(Schulvorſteherin in Boſton) aus Boſton in Mannheim einen öffentlichen Vortrag halten. Frl. Eckſtein ſetzt, ſo ſchreibt man uns, ſeit einigen Jahren ihre ganze Kraft daran, für das Schiedsgerichtsprinzip und die inter⸗ nationale Verſtändigung über Einſchränkung des Wettrüſtens eine Weltpetition zu organiſieren, die der dritten Haager Kon⸗ ferenz als das Reſultat einer Art Weltabſtimmung unterbreitet werden ſoll. Sie hat in kurzer Zeit Millionen von Unterſchriften gewonnen und hofft es bis zum Zuſammentritte der Haager Kon⸗ ferenz, der ſpäteſtens im Jahre 1914 erfolgen wird, auf 200 Mill. Unterſchriften zu bringen. Seit wenigen Monaten bereiſt ſie Europa, um für die internationale Friedensbewegung und die Weltpetition Propaganda zu machen. Im November wirkte ſie in Dänemark im Dezember in der Schweiz. In Mannheim wird Fräulein Eckſtein über das Tema„Der Weg zur Rüſtungs⸗ verminderung und ſeine Abwege“ ſprechen. Der Vor⸗ trag findet Dienstag, den 26. d. Mts., abends ½9 Uhr, im hin⸗ teren Saale des Café Germania, C 1, 10, ſtatt und es ſind alle, ſich für die pazifiſtiſche Bewegung Intereſſierenden, namentlich auch Damen, freundlichſt eingeladen. Im Anſchluß an den Vor⸗ trag fidet freie Diskuſſion ſtatt, zu welcher ſelbſtwerſtänd⸗ lich auch Gegner zugelaſſen ſind. * Die Bevölkerungsbewegung zeigte im Februar wieder die⸗ ſelben Erſcheinungen, die von Monat zu Monat hervorzuheben man nachgerade müde wird; rückgängige Ehefreguenz mit 5,88 (7,56), pro Mille, rückläufige Geburtenhäufigkeit mit 30,94(32,19), berminderte Sterblichkeit mit 11,35(15,83) pro Mille. Die Sterblichkeit, in den deutſchen Großſtädten überhanpt, in Mannheim aber noch ſtärker als in den meiſten anderen zurück⸗ gegangen iſt, hat diesmal eine ſo geringe Höhe aufzuweiſen, wie vielleicht in Mannheim überhaupt noch nie, jedenfalls. noch nicht während der 12 Jahre, für die die monatliche Berichterſtattung des Statiſtiſchen Amts exiſtiert. Auf dieſe Art iſt im Berichts⸗ monat der Effekt der rückläufigen Geburtenhäufigkeit mehr als ausgeglichen worden, ſo daß ein im Vergleich zum Vorjahr weſentlich erhöhter Geburtenüberſchuß mit 19,59(16,36) pro Mille verzeichnet werden konnte. Ebenſo war aber auch der Wander⸗ ungsgewinn diesmal mit 792(482) recht erheblich, insbeſon⸗ dere bei den Familien und ihren Angehörigen, für die ſich im Berichtsmonat ein Zuzugsüberſchuß von 92(—162) ergab. Die Mitgliederzahl der Krankenkaſſen hat ſich ſehr ſtark ge⸗ hoben. Ihre Zunahme gegenüber dem Januar beträgt mit 1268 (530) weit mehr als das Doppelte der vorjährigen. Dagegen zei⸗ gen die Ergebniſſe der Vermittlungstätigkeit der beiden großen Arbeitsnachweisanſtalten ein ungleiches Verhalten: die Zahl der Eingeſtellten iſt beim Arbeitsnachweis der Induſtrie um rund 150 geringer geweſen, während in der ſtädtiſchen Zentralanſtalt für Arbeitsnachweis 843(629) Einſtellungen in der männlichen Abteilung erfolgten. Genau vergleichbar ſind die Ziffern beider Anſtalten wegen der Verſchiedenheit der für die Aufſtellung der Statiſtik maßgebenden Grundſätze übrigens nicht. Die Relativ⸗ zahl der Armenunterſtützten iſt mit 24,20(24,60] hinter der vorjährigen etwas zurückgeblieben, der Armenaufwand über⸗ ſteigt dagegen auch relativ noch den vorjährigen nicht unerheblich. * Hafenführer. Der Verkehrs⸗Verein hat ſeinen voriges Jaor veröffentlichten Führer„Eine Fahrt durch die Mannheimer Hafen⸗ anlagen“ neu herausgegeben. Die hübſche, 48 Seiten umfaſſende Broſchüre zeigt auf dem Titelbild eine Partie aus dem Müthlau⸗ hafen, nach der Natur gezeichnet von Frau B. Feiſtel⸗Rohmeder. Der reich illuſtrierte Inhalt umfaßt außer der Beſchreibung der Hafenanlagen eine Verkehrsſtatiſtik, eine Darſtellung des Verkehrs im neuen Rangierbahnhof, der bekanntlich einer der größten in Deutſchland iſt. Ferner Erläuterungen zum orientierenden Hafen⸗ bild, ſowie die Aufzeichnungen der Sehenswürdigkeiten Mannheims. Zwiſchen den Text ſind Abbildungen der wichtigſten Gtabliſſements in den Hafenanlagen eingeſchaltet. Die Broſchüre iſt im Verkehrs⸗ bureau(Kaufhaus) und während der täglich ſtattfindenden Noll⸗ ſchen Hafenfahrten zu 20 Pfg. erhältlich. * Die ſozialen Einrichtungen für Gewerbe und Handwerk im Großherzogtum Baden voran. Wohl an erſter Stelle unter allen deutſchen Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Korporationen ſteht der Landesverband bad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ Veveinigungen mit ſeinen ſozialen Ginrichtungen. So hat der badiſche Verband als erſter ein eigenes Grholungs⸗ heim für ſeine Mitglieder in Bad⸗Sulzburg eingerichtet und ferner jedes ſeiner Mitglieder mit 200 Mark auf Tod durch Un⸗ Eine günſtig arbeitende Sterbekaſſe ſicherr gegen geringe Gebühren jedem Mitglied des Verbandes und auch deren Ehefrauen ein Sterbegeld in Höhe von 350 Mark reſp. Jjj —.— Kampf im Sande verlaufen iſt. Mannheim, 25. Aprii. General⸗Auzeiger.(Wittagblar., — foll, und eine eigene Geſchäftsſtelle in Raſtatt erteilt mündlich und ſchriftlich koſtenlos Auskünfte beruflicher, gewerblicher und juriſtiſcher Art. Mit Lebens⸗, Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungen der Verband Vergünſtigungsverträge für ſeine Mitelieder abgeſchloſſen. Eine eigene, in Gemeinſchaft mit dem Großherzogl. Landesgewerbeamt jede Woche zur Ausgabe gelangendes Ver⸗ bandsorgan, das jedem Mitgliede koſtenlos zugeſtellt wird, bringt die amtlichen Bekanntmachungen des Großh. Landesgewerbeamtes, der bad. Handwerkskammern, des Verbandes bad. Genoſſenſchaften, ſäntliche Publikationen des Landesverbandes ſelbſt und der ihm angeſchloſſenen Korporationen. Außerdem ſind fämtliche Staats⸗ und Gemeindebehörden veranlaßt, ihre größeren Arbeitsaus⸗ ſchreibungen zu veröffentlichen. Der Landesverband zählt heute bereits weit über 400 Korporationen mit mehr als 2000 Ange⸗ hörigen zu ſeinen Mitgliedern. In Anbetracht der wohl von keiner anderen deutſchen Korporation gebotenen vielſeitigen ſo⸗ zialen Einrichtungen, zu denen nüchſter Zeit auch noch eine Mobiliarverſicherung, eine Landeskrankenkaſſe und ein Sachver⸗ ſtändigen⸗Inſtitut für Verſicherungsfragen ſich geſellen werden, ſollte kein badiſcher Handwerker und Gewerbetreibender verſäumen, entweder dem Verbande als Einzelmitglied oder dem Gewerbe⸗ Handwerker⸗ oder Fachverein ſeines Wohnortes beizutreten. Die Beiträge, welche zur Benutzung aller Einrichtungen des Verbandes berechtigen, ſind äußerſt geringe, und erteilt darüber das Prä⸗ ſidium des Landesverbandes in Raſtatt oder die Vorſtände der einzelnen Ortsvereine bereitwilligſt Auskunft. * Die Volksverſammlung im Apolloſaale, die auf geſtern vor⸗ mittag 10 Uhr durch die ſozialdemokrariſche Gewerkſchaftskom niſ⸗ ſton einberufen worden war, hatte einen ſtarken Beſuch aufzu⸗ weiſen. Der Referent Plöſch von dem Gewerkſchaftskartell, der an den Bierpreisberhandlungen zwiſchen den Brauereien und Wir⸗ ten als Vertreter der Konſumenten beiwohnte, gab ein längeres Bild von dem Verlauf und dem heutigen Stand der Verhand⸗ zengen. Seine Ausführungen wurden von der Verſammlung, die getealter Stimmung war, oftmals durch zuſtimmende, dann aber auch durch Widerſpruchsäußerungen unterbrochen. Redner betonte alsdann, daß man ſich heute klar werden müſſe darüber: 1. Soll die arganiſterte Arbeiterſchaft überhaupt eine Erhöhung bewilligen? 2. Soll man den bon den Wirten gemachten Vorſchlägen zu⸗ ſtinmmen?(Stürmiſche Zurufe: Nein, nein!) und 3. Sollen wir den chlag, den die Brauereien gemacht haben, der dahin geht, einen Aufſchlag von 1 Pfennig pro 0,4 Liter einzuführen, annehmen? Der Kampf ſei begonnen worden mit der Deviſe: Den alten Preis und keine Erhöhung! Der bisherige Verlauf der ganzen Ver⸗ handlungen habe jedoch gezeigt, daß die Konſumenten nicht umhin zönnen, dieſem Steuerauſſchlag der Regierung ſchließlich die Zu⸗ frümmung zu geben, weil die Arbeiterſchaft nicht in der Lage iſt, den Preisaufſchlag auf die Dauer fernhalten zu können. Es ſei billig zu ſagen: Wir geben keine Erhöhung. Die große Maſſe der Bierkonſumenten ſei nicht in der Lage, an dieſem Zuſtand durch die Fortfetzung de SBierbohkotts etwas zu ändern.(Lebh. Zurufe: Jarvohl!) Ich verneine dieſe Frage. Man habe die Erfahrung gemacht, daß doch heimlich Bier getrunken wird. Wir haben keine Beranlaſſung, den Wirten auf die Beine zu helfen, ſchon deshalb micht, weil in ihren Reihen ſich Leute befinden, die mit ihren Kollegen nicht einig ſind. Die Wirte haben folgende Ppeiſe Sur Einführung vorgeſchlagen: 0,35 Liter dunkles Bier für 10 Pfg., Drei Zehntel helles Bier 11 Pfg. und Vier Zehntel helles Bier 13 Pfg.(Ironiſches Gelächter.) Weil der Einheitspreis nicht durch⸗ gedrungen iſt, haben wir alle Vorſchläge, die mit dem Schankmaß von 0,35 Liter gemacht wurden, abgelehnt. Nun haben die Brau⸗ ereien einen Vorſchlag gemacht, der dahin geht, den Preis für ein Bier Zehntel Liter⸗Glas auf 11 Pfg. feſtzuſetzen. In der gegen⸗ wärtigen Lage iſt das der gangbarſte Weg, den wir Konſumenten gehen könen. Wir ſind nun vor die Frage geſtellt, ob wir in Jorm den Bierkrieg aus der Welt ſchaffen wollen.(Zurufe: Nichts iſt31) Da der Steueraufſchlag 2 Pfg. pro Liter beträgt, ſo kann man dieſen Vorſchlag ganz gut akzeptieren. Ich bin feſt davon überzeugt, und mit mir ſicher der größte Teil der heutigen Ver⸗ Jammlung, daß wir Konſumenten den Steuernufſchlag nicht ab⸗ Hälgen können, ſondern ihn ohne weiteres tragen müſſen. Wir müſſen den Aufſchlag deshalb tragen, weil wir nicht die Re⸗ gierung bohkottieren können und weil unſere jetzige Volksvertre⸗ Zung devartige Situationen geſchaffen hat, gegen die nur die Zu⸗ kunft ankämpfen kann. Wenn die Wirte die Lebensmittelver⸗ keuerung ins Feld führen, ſo können wir Konſumenten darauf erwidern, daß dieſelbe doch auch uns gebroffen hat. Der Vorſchlag, dem wir zuſtimmen wollten, iſt derjenige, den die Brauereien uns gemacht haben. Gegen Schluß ſeiner Ausführungen wendet ſich Redner in ſcharfer Weile gegen die indirekten Steuern und fordert dazu auf, auch nach der Beendigung des Bierboykotts den Bier⸗ genuß einzuſchränken. Redner ſchließt mit dem Zurufe: Kampf bis aufs Meſſer gegen alle indirekten Steuern; Kampf bis aufs Meſſer gegen alle Papteien, die in indirekten Steuerfragen ihre Zu⸗ ſtimmung gegeben haben und Kampf bis aufs Meſſer insbeſonders gegen das volksverräteriſche Zentrum! Der Weifall, der dieſen Ausführungen folgte, war nicht beſonders lebhaft, dafür geſtaltete ſich die Diskuſſion ſehr rege, in welcher ſich die meiſten Redner gegen die Bewilligung des Brauereivorſchlags wandten und ſich für Fortſetzung des Bierbohkotts erklärten. Der erſte Diskuſſions⸗ wedner Wörner erklärt ſich mit den Ausführungen des Referenten nicht einberſtanden. Er tritt dafür ein, den Einigungsvorſchlag der Bpauereien abzulehnen und den Bohkott fortzuſetzen.(Lebh. Bravo.) Weiter ſchlägt er vor, aus der Mitte der Verſammlung eine Kom⸗ miſſion zu wählen, die mit den Wirten verhandelt. Wenn wir aus⸗ harren, wird der Boykott innerhalb 8 Tagen erledigt ſein.(Lebh. Beifall.) Der Vorſitzende des Gewerkſchaftskartells Merkel gibt dann die Erklräung ab, daß der Vorſchlag, der hier gemacht wurde, don den Brauereien ausgehe. Aus ſeinen Worten klingt die ernſte Mahnung, durch die Wahl einer anderen Kommiſſion nicht den bis⸗ her geführten Bohkott erfolglos zu machen. Der nächſte Reduer fordert auf, das Radikalmittel anzuwenden: Boykott auf ſämtlich⸗ Wirtſchaften Ein weiterer Redner, ein Braueveiarbeiter, hält den höheren Preis für helles Bier für gerechtfertigt, da für das⸗ die Heypſtellungskoſten höher ſeien. Er iſt auf der Soite des Meferenten und glaubt, daß man dem Einigungsvorſchlag zuſtim⸗ men könne. Der Redner wurde in ſeinen Ausführungen durch Zu⸗ rufe mehrmals unterbrochen Zu Eingang ſeiner Ausführungen wendet ſich Redakteur Remmele gegen die Unterbrechungen der Redner. Es entſpreche dem Gefühl der Gerechtigkeit, die verſchie⸗ denen Meinungen ſich äußern zu laſſen. Er verteidigt ſodann die Stellung der„Volksſtimme“ gegen verſchiedene Angviffe der Dis⸗ kuffionsredner. Redner erörtert weiter die Bierpreisorhöhung in anderen Städten. In Heidelberg habe man es dahin gebracht, 1 Pfg. mehr zu zahlen und weiter nichts. In Fraukfurt a. M. haben die Arbeiter die Vor⸗ ſchläge der Kommiſſion abgelehnt, die Folge davon war, daß der 0 Es ſei Tatſache, daß die hieſigen Brauereien durch den Boykott einen ganz bedeutenden Ausfall er⸗ litten haben. Der Reduer fordert zur Annahme der Einigungs⸗ vorſchläge auf und erſucht dem Antrage Wörners, eine Kommiſſton aus ber Verſammlung zu wählen, nicht Folge zu leiſten, da hierdurch die Einmütigkeit in der Partei nicht gefördert wird. Gewerkſchafts⸗ ſekretär Nagel betont in ſeinen Ausführungen, daß man der Frage als Preiserhöhung auf Genußmittel aufaſſen ſoll u. nicht als Steuer⸗ frage. Die indirekten Steuern werden ja die Konſumenten auf alle Fälle zu bezahlen haben. Ein Herr Fiſcher glaubt, das Hauptübel in der Verſchiedenheit der Preiſe zu erblicken, zu denen die Brauereien das Bier an die Wirte und Flaſchenbierhändler abgeben. etztere bekämen das Bier um 2 Mark billtger geliefert. Wenn die Brauerei Eichbaum ſagt, ſie könne da helle Bier nicht für 10& ver⸗ Faufen, ſo frage er: Warum wird es auf der Rheinau für 10 Pfg, ab⸗ geben? Der Beſitzer der Habereck'lhraueret ſei ſ. Zt. dem Ring der een nicht beigetreten, und er ſei deshalb in der Lage, fetzt uthaltung vom Bier⸗ und Weingenuß unter allen Umſtänden auf. Koch das Bier zum alten Preis zu verkaufen. Redner fordert zur 8 weiterer Redner meint, daß der Arbeiter Bier unter allen Um⸗ ſtänden haben muß.(Heiterkeith, Nachdem Wörner nochmals für ſeinen Antrag, eine Kommiſſion zu wählen, eingetreten iſt, erklärt ein Arbeiter Schittenberger, daß ſich die organiſierte Arbeiterſchaft damit ein Armutszeugnis ausſtelle, wenn ſie die aus Vertrauens⸗ leuten beſtehende Kommiſſion durch eine neue aus der Mitte der Verſammlung gewählt, erſetze. Erx glaubt, daß mehr Schaden an⸗ gerichtet wird. Es wird Schluß beantragt, da es bereits 21 Uhr geworden iſt, was von der Mehrheit der Verſammlung mit Zuſtim⸗ mung beantwortet wird. In ſeinem Schlußwort erwähnt der Refe⸗ rent Plöſch, daß er ſchon von vornherein gewußt habe, daß eine Einſtimmigkeit in der Verſammlung nicht zu erzielen iſt. Er ſtreift dann noch einige Punkte, die die Debatte ergaben und fordert zur Annahme der Reſolution auf. Dieſe lautet: „Die heutige Verſammlung lehnt nach wie vor den von den Wirten geforderten Aufſchlag ab und hält den Boykottbeſchluß gegen alle Wirte aufrecht, welche den erhöhten Preis verlangen. Dagegen erklärt die Verſammlung, daß der Boykott gegen dieſenigen Wirte aufgehoben wird, welche das Bier zum alten Preis verkaufen, oder uur 1 Pfg. für das Vierzehntel Liter⸗Glas aufgeſchlagen haben. Dieſe Wirte werden aufgefordert, ihre Adreſſe der Redaktion der„Volks⸗ ſtimme“ mitzutetlen.“ Die Reſolution wurde mit überwiegender Mehrheit angenommen. Durch die Annahme der Reſolution wurde der Antrag Wörner für überflüſſig erklärt. Alsdann wurde die Ver⸗ 7 ſammlung durch den Vorſitzenden Merkel geſchloſſen. Gerichtszeitung. * Mannheim, 21. April. Strafkammer III. Vorſitzender: Landgerichtsrat Wolf. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Staatsanwalt Mickel. Paragr. 176 Ziff. 3. Der 27 Jahre alte Taglöhner Nikolaus Heiden aus Ladenburg hat ſich im Dezember vorigen Jahres und im Januar dieſes Jahres wiederholt im Sinne des genannten Paragraphen vergangen. Es wird auf 7 Monate Gefängnis erkannt. Strafkammer IV. Sitzung vom 22. April. Vorſ: Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Hummel. Vertr. der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Breger. Sofort rückfällig. Am 26. Januar d. Is. verließ der 59 Jahre alte Schuhmacher Friedrich Ggenmaier aus Laden⸗ burg das Zuchthaus, nachdem er 2 Jahre wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens verbüßt hatte, und ſchon drei Tage ſpäter hatte er ſich in Neckarhauſen aufs neue an einem Kinde vergangen, und am 6. Februar unterlag er abermals der Verſuchung. Das Gericht ſchickt ihn abermals auf 2 Jahre nach Bruchſal und entkleidet ihn der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre. Berufung. Der 22 Jahre alte Zigarrenarbeiter Philipp Reinhardt aus Heddesheim, ein richtiger Rowdy, hatte am 16. Januar d. J. in Heddesheim den Schiffer Gaggier mit einem Spazierſtock geprügelt und mit einem Revolver bedroht. Vom Schöffengericht zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt, legte er Be⸗ rufung ein, wird aber damit zurückgewieſen. ert:.⸗A. Dr. Hirſchler. Saccharin. Bei dem Eſſig⸗ und Likörfabrikanten Hugo Korn in Schwetzingen wurde im November ein verdächtiger Stoff gefunden: 1 Kilo Saccharin, jener ſchwindelhafte Süßſtoff, mit dem man Zucker erſetzen kann. Vom Schöffengericht iſt er zu 100 M. Geldſtrafe verurteilt worden. Mit ſeiner Berufung erreicht Korn, daß ſeine Strafe auf 25 M. ermäßigt wird. Ver⸗ teidiger Rechtsanwalt Hörner. oe. Emmendingen, 21. April. Wegen Vergehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz ſtanden vor dem Schöffengericht hier nicht weniger als 39 Perſonen aus 2 Orten der Umgebung: Milchgroßhändler, Landwirte und deren Angehörige. Sie waren nach dem Gutaochten des öffentlichen Unterſuchungsamtes Freiburg i. Br. beſchuldigt, verunreinigte Milch, wie ſie ſich bei einer unſauberen Stallbehandlung ergibt, in den Handel gebracht zu haben. Die Verhandlung mußte des großen Andranges wegen im Rathausſaal abgehalten werden. Sämtliche Angeklagten wurden verurteilt und zwar die Milch⸗ händler zu Geldſtrafen von 20—40 Mark und Urteilsvublikation in 2 Tageszeitungen; die übrigen Angeklagten zu je 8 Mark Geld⸗ ſtrafe. M. Wald⸗Michelbach, 21. April. Scköffengericht. Automobilgeſchichte. Die Chauffeure Franz Müller, Eugen Dittmann, Franz Heim und Karl Badel von Mann⸗ heim erhielten wegen Uebertretung des 8 366,10 St..B. in Verbindung mit Art. 17 der Polizeiverordnung vom 24. Sept. 1906 betr. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen Strafhefehle über je 30 Mark. Die Angeklagten, die gegen die Strafbefehle Einſpruch erhoben. beſchäftigten das Schöffengericht bereits in der Sitzung vom 14. März 1910. Die Sache erſchien dem Gericht damals unaufgeklärt, weshalb die Hauptverhandlung zum Zwecke weiterer Beweiserhebung auf heute vertagt wurde. Die Angeklagten, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt Roſenfeld zu Mannheim, ſowie die Gr. Staatsanwaltſchaft brachten heute einen großen Zeugen⸗ apparat. Die Anklage behauptet, die Chauffeure ſeien am 23. bezw. 24. September 1909 auf der nicht überſichtlichen ſehr kurven⸗ reichen Straße, Stallenkandel-Kreidacher Höhe in raſendem Tempo gefahren, ſodaß ſie nicht in der Lage waren, ihre Auto⸗ mobile gehörig in der Gewalt zu haben. Die Angeklagten be⸗ ſtreiten dies und hatten für ihre Behauptungen auch einen Sach⸗ verſtändigen, den Maſchinenhändler Ludwig Mappes zu Heidel⸗ berg zur Vernehmung ſiſtiert. Herr Mappes wurde ſeitens der Gr. Staatsanwaltſchaft als ſolcher abgelehnt, weik er ſelbſt wegen eines durch ſein Auto herbeigeführten Unfalle vorbeſtraft und beim Amtsgericht Fürth. O gelegentlich ſeiner Verurteilung die Aeuße⸗ rung getan zu haben: Ein bäuerliches Gericht kann über Auto⸗ mobilfahren nicht urteilen. Der Sachverſtändige derwahrte ſich entſchieden, die letztere Aeußerung vor dem Schöffengericht Fürth getan zu haben, dieſe ſei vielmehr ſeinem damaligen Verteidiger entſchlüpft. Das Gericht wies nach kurzer Beratung den Ab⸗ lehnungsantrag der Gr. Staatsanwaltſchaft zurück und ließ Herrn Mappes als Sachverſtändigen zu. Seitens der Verteidigung wurde noch die Einholung eines wiſſenſchaftlichen Gutachters be⸗ antragt und hierfür der im Sitzungsſaal anweſende Ingenieur Ka aus Mannheim als Sachverſtändiger benannt. Nach kurzer Beratung lehnte das Gericht dieſen Antrag ab. Die ſehr ausge⸗ dehnte Beweisaufnahme wurde hierauf geſchloſſen.„Nach halb⸗ ſtündiger Beratung wurden die Angeklagten, die noch nicht vor⸗ beſtraft und durch ihre Handlung einen Unfall nicht herbeigeführt hatten, unter Billigung mildernder Umſtände zu einer Geldſtrafe von je 10 Mark ev. je 2 Tage Haft und zu den nicht unbedeulenden Koſten des Verfahrens verurteilt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Neue Sezeſſion 1910. Die Zurückgewieſenen Berlimer der Segeſſion haben nunmehr, wie angekündigt. einen Ausſtellungs⸗ berein gebildet. Am 15. Mai wird im Kunſtſalen Maximilian Macht in der Ranteſtraße die Ausſtellung der Teuen Segeſſion in zwei ſtarkbeſuchten Verſammlungen gegen den Drewesbort! werden, darunter Werke von Tappert, Pechſtein und dem Radierer Lederer. Der Geſchäftsführer der Vereinigung iſt Herr Alfred Sauermann. 55 Die Denkmalspflege in Baden. Das Juſtigminiſterium ver öffentlicht folgenden Erlaß: 1. Zur Pflege der Denkmäler des Sandes ſind in unmittelbarer Unterordnung unter das Großh. Miniſterium der Juſtig, des Kultus und des Unterrichts beſtellt Der Großh. Konſervator der Altertümer und weltlichen Baudenk mäler Geheimer Rat Dr. Wagner in Karlsruhe, im Hauptamt ſowie der Großh. Konſervator der öffentlichen Baudenkmäler Direktor der Großh. Baugewerkſchule Oberbaurat Kircher Karlsruhe und der Großh. Konſervator Prof. Dr. Sauer in Frei burg, im Nebenamt. 2. Der Großh. Konſervator der Altertüme und weltlichen Baudenkmäler Geheimer Rat Dr. Wagner hat obere Leitung aller Geſchäfte der Denkmalpflege im Großherzog tum. Daneben iſt ihm beſonders die Pflege der Denkmäler au vorgeſchichtlicher, römiſcher und alemanniſch⸗fränkiſcher Zeit ein ſchließlich der Funde aus dieſen Zeitperioden übertragen. 3. Dem Gr. Konſervator der öffentlichen Baudenkmäler Oberbaurat Direkto Kircher liegt die Pflege aller Baudenkmäler, einſchließlich Arbeiten zur Erhaltung der in weltlichen Bauten befindlichen Wandmalereien und Skulpturen, ob. Bei Baudenkmälern au vorgeſchichtlicher, römiſcher und alemanniſch⸗fränkiſcher Zeit, ſowi bei allen kirchlichen Baudenkmälern tritt ſeine Mitwirkung nur auf Erſuchen des Großh. Konſervators der Altertümer oder de Großh. Konſervators der kirchlichen Denkmäler ein. 4. Der Gr. Konſervator der kirchlichen Denkmäler der Kunſt und des Ater⸗ tums außerordentlicher Prof. Dr. Sauer iſt mit der Pflege de in kirchlichem Beſitz ſtehenden Denkmäler, einſchließlich der im Innern von kirchlichen Gebäuden befindlichen Wandmalereien Skulpturen und ſonſtigen beweglichen Denkmäler, betraut. Er hat, ſoweit es ſich um bautechniſche Fragen handelt, mit de⸗ Großh. Konſervator der öffentlichen Baudenkmäler ins Benehmen zu treten. 25 Frieda Hempel, die hier im Hoftheater ein zweimaliges Gaß ſpiel geben wird, trat nicht, wie uns mitgeteilt wird in den Akaden konzerten auf, ſondern mil großem Erfoltz in drei Konzerten des Ph harmoniſchen Vereius —— Zwei Kundgebungen gegen den N Vortrag. Die hieſigen Jroteſtanten und Katholiken prokeſtierten geſtern ems Die Verſammlung der Proteſtanten fand in Form eines evangeliſchen Gemeindeabends ſtatt. Ueber 3000 Perſonen füllten den Nibelungenſaal. Es wa eine überaus eindrucksvolle, würdige Kundgebung aller und Altersklaſſen. Da im Saale keine Tiſche ſtanden, trug d Veranſtaltung einen faſt akademiſchen Charakter. Auf der Podium ſaß der evangeliſche Kirchengemeinderat, von dem d Einladung ausgegangen war. Als um.15 Uhr die weihevoll Klänge eines von Herrn Organiſt Dapper intonierten Or vorſpiels die Verſammlung einleiteten, waren nur noch hoch obe auf der Galerie einige winzige Lücken zu entdecken. Sonſt w ein Sitzplatz nicht mehr zu haben. Nach dem allgemeinen Geſar des Liedes„O komm, du Geiſt der Wahrheit“ ergriff Herr Geh. Regierungsrat A. Brecht das Wort zu einer längeren Begrüßungsanſprache. Es ſei i ſo führte der Redner aus, der ehrenvolle Auftrag geworder Abend, der vom evangeliſchen Kirchengemeinderat veranf wurde, zu eröffnen und zu leiten. Er erfülle dieſen Auftrag mit dem herzlichen Wunſch, daß der Gemeindeabend ſich würdig ſeinen Vorgängern anſchließen möge zum Segen des Gemeindeleh Der kräftige Appell an die glaubenstreuen und bek freudigen Glaubensgenoſſen habe kräftigen W nicht nur in der Stadt ſelbſt, ſondern auch in der U So rufe er allen ein herzliches Grüß Gott! entgegen. Den der Veranſtaltung brauche er wohl nicht näher darzulege ſei ihm ja in der Preſſe ſo wacker vorgearbeitet worden. lönne auch wohl nicht erhebender, ſchöner und würdiger Geiſt und die Bedeutung der Verſammlung bezeichnen, e bereits öffentlich von berufener Feder geſchehen ſei. Nur glaube er ganz beſonders betonen zu müſſen. Der Abend im Hinblick auf die Verſammlung, die vor wenigen Tag dieſem Saale ſtattgefunden hat, keine Proteſtperſammlung wie es in einem anderen Saale geſchehe. Wir ſind erfülft echt proteſtantiſchem Geiſt. Wir achten die Wiſſenſchaft ur wollen ſie nicht gefeſſelt haben. Wir wollen den Mäntern, der Kultur dienen wollen, nicht zu nahe treten, obwohl ſis als offene Gegner unſerer althergebrachten überlieferten lichen Anſchauungen bekannt haben, trotzdem ſie in jener ſammlung das Wort ausgeſprochen haben, daß ſie die Ku menſchheit bon einer 2000jährigen Feſſel löſen wollten waren wahrlich Worte, denen eine gewiſſe offene, bewußte feindliche Geſinnung gegen unſere Kirche nicht abgeſprochen w den darf. Wir wollen mit dieſen Männern nicht rechte echt proteſtantiſchem Geiſt. Aber was wir ihnen verübeln woll müſſen und dürfen, das iſt meines Erachtens die Art und We mit der ſie öffentlich von Stadt zu Stadt ihre Weltwe Markte tragen und gewiſſermaßen im Umherziehen zu R geſprächen auffordern. Von einer derartigen wiſſenſcha Betätigung wollen wir nichts wiſſen. Die Zeit der R geſpräche iſt ſeit Jahrhunderten verſchwunden. Sie wer nicht mehr aufſtehen. Zum mindeſten müſſen wir aber vo die ſie veranſtalten wollen, erwarten, daß ſie auch dieſer hohen Aufgabe berufen ſind. Wir müſſen warten, daß ſie nicht bloß mit dem Grubenlicht Weisheit in die tiefſten Tiefen des Chriſtentums und hineinleuchten, ſondern daß ſie ganz auf dem Bo chriſtlicher Wiſſenſchaft ſtehen, auf dem Boden des Buch Bücher, der heute noch nicht ganz erforſchten Bibel, daß ſollen und zu Hauſe ſind auf dem Boden des Ge Geſchichte eines 2000jährigen Chriſtentums. Man mag denken, wie man will. Ich gläube, in dem kurz angedeuteten haben die berufenen Vertreter unſerer Gemeinde recht als ſie die Beteiligung an dem füngſten Religionsgeſpräch ab gelehnt, eine derartige Gemeinſchaftlichkeit von ſich gewieſe⸗ haben. Von einer Kultur mit einer Feindſchaft gegen unſer Kirche im Herzen wollen wir nichts wiſſen und ſollen auch unf Vertreter nichts wiſſen. Derartige Freunde muß nach me vollen Ueberzeugung eine Kirche, die auf ſich hält, von ſich aß weiſen. Sie muß es tun wegen ihrer eigenen Würde, aus Selbf achtung. Sie muß es tun in einer durch und durch berecht Notwehr. Sie kann niemals paktieren mit Leuten, die mit weisheit allein glauben die Kirche regieren zu können, wen auch noch ſo ſchöne und frühlingsfreudige Worte finden. Es ſo viel geſprochen vom Volk und ſo wenige kennen Fühlen und Denken. Und noch weniger kennt man was eine Volkskirche bedeutet und allein nur ſein Volkskirche, die ſich evangeliſch nennt, darf ſich niemals von dem Grunde, auf dem ihr(chriſtentum beruht,. Evangelium. Keine evangeliſche Gemeinde Wir könner nur der herzlichen Wunſch unſerer Kirche vergönnt ſein möge, wie 0 1910 eröffnet werden. Es werden ungeſahr 1588 Bicder gezele Abwehr Le die richtigen Wege ſeiben zu Geusral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mauuheim, 25. April. baben allen Anlaß, die Angriffe, die gefallen ſind, nicht allzu tragiſch zu nehmen. Das Gefüge unſerer Kirche iſt doch ein ſo gewaltiges und ſtarkes, daß ſie einen derartigen„Sturm im laſe Waſſer“ wohl ruhig überſtehen kann. Wir haben jetzt ſchon die freudige Wahrnehmung zu machen, daß von Tag zu Tag Stimmen ſich erheben, die laut vom Standpunkt des Rich⸗ terſtuhles der Wiſſenſchaft die Methode verurteilen, die unter dem Deckmantel der Wiſſenſchaft uns dargeboten worden iſt, eine Weisheit, die geeignet iſt, die Grundfeſten unſerer Kirche zu er⸗ ſchüttern. Redner ſchloß ſeine eindrucksvollen Ausführungen mit der Begrüßung der beiden Referenten, denen es nicht ſchwer fallen werde, die Nebel zu zerſtreuen. Herr Univerſitätsprofeſſor D. Weiß⸗Heidelberg, der alsdann eine Stunde über„Die Geſchichtlichkeit Jeſu“ ſprach, ging mit Prof. Drews unbarmherzig ins Gericht. Man merkte ſeinen ſcharſen und klaren Beweisführungen ſofort an, daß er Prof. Drews wiſſenſchaftlich weit überlegen iſt. Unſere ganze religiöſe und politiſche Freiheit, ſo führte der Vortragende aus wurzelt in letzter Linie in Luther. Wir würden in religibſe Unfreiheit zurückſinken, wenn wir uns von ihm löſen wollten. Das Chriſtentum iſt und bleibt eine geſchichtliche Religion, ge⸗ ſchichtlich entſtanden und geſchichtlich geworden. Es hat ſich im Laufe der Jahrhunderte ſehr ſtark verändert und es wird ſich noch ſehr verändern im Laufe der kommenden Jahrhunderte, aber es iſt unmöglich, daß es ſich jemals löſen könnte von ſeinen Grund⸗ lagen: von der Bibel und von der Perſon Jeſu. Wenn es daß käte, dann würde es etwas total anderes. Und dann wäre es eben nicht mehr das Chriſtentum. Eine ſolche neue Religion ohne Religon, ohne Jeſus predigt nun Prof. Drews. Es gibt ii nun wohl kaum zwei verſchiedenartigere Brüder, als den natur⸗ wiſſenſchaftlichen Monismus eines Häntel und die geſchichtsloſe jidealiſtiſche Philoſophie des Hegelianers Arthur Drews. Daß dieſe beiden ſo ganz verſchiedenartigen Richtungen heute Arm in Arm das Jahrhundert in die Schranken fordern, iſt eine der merkwürdigſten Erſcheinungen der Neuzeit. Was die neuen Religionsſtifter zu bringen haben, können wir kuühia abwarten. Wir wollen ſie nicht ſchelten, denn in ihrer Weiſe meinen ſie es ſa gut mit der Menſchheit. Aber werden ſie ihr wirklich Troſt, Kraft und Licht bringen können? Das mag die Zukunft lehren. Wir haben es nun heute nicht mit der Philo⸗ ſophie oder mit der Religion von Drews zu tun. Er iſt hier auf⸗ getreten als ein Theologe, als ein Hiſtoriker und er hat den wiſſenſchaftlichen Beweis unternommen, daß eine geſchichtliche Pesfönlichkeit Jeſus von Nazareth niemals exiſtiert hat. Mit dieſem Verſuche eines Beweiſes haben wir es heute zu tun. Das Buch von Prof. Drews iſt zweifellos gut geſchrieben. Es bietet einſe Fülle des intereſſanteſten Materials. Er hat es auch ver⸗ ſtanden die Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen wie kaum jemals ein anderer Schriftſteller. Aber eine ſpätere Zeit wird ſagen, es iſt keine Ehre für das Leſepublikum der Jahre 1910 und folgende, daß es dieſes Buch ſo hoch bewertet hat. Wenn auf dem Gebiete der Literaturgeſchichte oder Naturwiſſenſchaft ein ſolches Buch ge⸗ ſchrieben würde, die Kritik würde es unbarmherzig vernichten. 27 Und das Publiküm würde ſich davon abwenden. Die Wiſſenſchaft hak mit dieſem Buch weiter garnichts zu ſchaffen. Wiſſenſchaft⸗ lich betrachtet iſt es pollkommen wertlos. Das iſt ein hartes Urteil. das ich hier ausſpreche. Ich kann er in dieſer Stunde auch nicht in allen Einzelheiten beweiſen. Ich werde es aber be⸗ weiſen in einem Buch, das demnächſt erſcheinen wird. Viele andere meiner Arbeitsgenoſſen werden ebenfalls dieſen Beweis führen und haben ihn bereits geführt. Die theologiſche Wiſſen⸗ ſchaft der Gegenwart hätte ſich nicht um dieſes Buch gekümmert, wenn nicht Drews ſeine Weisheit in ſo weite Kreiſe hineingetragen Nöaöubätte. Nun hat ſie allerdings die Pflicht, zu ſagen, was Wahrheit iſt: daß Drews von dieſen Dingen nichts verſteht. Ich kann ſagen, daß Prof. Drews nicht nur die nötigen Kenntniſſe, z. B. die Sprachkenntniſſe, in ganz erheb⸗ lichem Maße fehlen, ſondern vor Allem auch die Schulung. 15311 Prof. Drews hat in die Arbeit nicht hineingeſteckt, was man in eine ſolche Arbeit hineinſtecken mußte. Er folgt anderen Gelehrten oder Gewährsmännern, die er ſich parteiiſch ausge⸗ ſucht hat. Es iſt nicht das, was man von der Wiſſenſchaft ver⸗ langt. Dieſer„große“ Kritiker“, der den beſten Zeugniſſen nicht glaubt, der vor allen Dingen den Fachmännern, die ihr Leben an ihre Aufgabe geſetzt haben, nicht glaubt, glaubt ſeinen Gewährsmännern den größten Unſinn. Er iſt ſo leichtgläubig, wie man es einem Profeſſor nicht zutrauen ſollte.(Heiterkeit And lebhafter Beifall.)] Nach dieſen allgemeinen Bemerkungen, die, ſcharf akzen⸗ tuiert und mit markiger Stimme vorgetragen, einen tiefen Eindruck machten, ging der Vortragende auf die Drewsſchen Behauptungen des Näheren ein. Selbſt wenn die römiſchen Hiſtoriker nichts von Jeſus ſagten, ſo war es durchaus kein Wunder, denn das Leben und der Tod jenes armen Zimmer⸗ männsſohnes von Nazarath war für die große römiſche offi⸗ zielle Welt das allerunwichtigſte Ereignis, das es überhaupt gegeben hat. Die Schriftſteller wurden erſt aufmerkſam, als die Anhänger Ehriſti in großen Maſſen in den großen Städten lebten und die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zogen. Nach verſchiedenen anderen Widerlegungen kam der Redner auch auf die Behauptungen über Paulus und ſein Verhälinis zu Chriſtus zu ſprechen. Paulus wußte ganz genau, ob ein Jeſus von Nazareth auf Erden gewandelt und am Kreuz geſtorben iſt. Er kennt einen geſchichtlichen Jeſus. Die Drewsſche Behauptung, daß Paulus einen hiſtoriſchen us nicht kennt, iſt vollkommen verkehrt und geradezu leicht⸗ Ag. So berkehrt auch viel von Drews geweſen ſein möge, Es liege doch ein Segen darin verborgen. Vor allem habe die ebangeliſche wiſſenſchaftliche Theologie in dieſem Kampfe etwas gelernt. Freilich habe ſie beſſeres zu tun, als ſich von Stadt zu Stadt mit Drews herumzuzanken. Aber es ſei doch klar geworden, daß hier noch große Aufgaben zu löſen und viel Arbeit zu tun ſei.(Langanhaltender Beifall.) Nach dem vorzüglichen Vortrage des 100. Pſalms „Jauchzet dem Herrn“! von F. Mendelsſohn und der Modette „Sei getreu bis in den Tod von O. Kade durch den Kirchen⸗ chor der Friedenskirche hielt Herr Profeſſor Dr. Grützmacher⸗Heidelberg einen kurzen ergänzenden Vortrag über das vom Vorredner be⸗ handelte Thema. Wer, ſo führte den Reduer aus, die Vorträge Drews gehört oder geleſen hat, hat den Eindruck bekommen, daß Drews ein ernſter Ge⸗ lehrter iſt. Mag er als Gelehrter zu beurteilen ſein, wie er will, die hevlogiſche Wiſſenſchaft muß ſich mit ihm auseinanderſetzen. Drews iſt nicht durch gründliche Prüfung der hiſtoriſchen Quellen zu ſeiner Anſicht gekommen. Es handelt ſich um das Problem einer neuen Weltanſchauung. Er iſt der Apoſtel einer neuen Religion. Um für ſie Raum zu haben, muß der ſtärkſte Stein, Jeſu, ver⸗ ſchwinden. Leicht hat er es uns nicht gemacht, ſich leidenſchaftslos mit ihm auseinanderzuſetzen. Es werden ſich wenige finden, die Drews Glauben folgen. Iſt es wahrſcheinlich, daß wir uns eine Re⸗ ligion ohne einen Stifter denken? Religiöſes Leben entſpringt in erſter Linie aus religiöſen Perſönlichkeiten. Für den, der lediglich die Tatſache prüft, ſind die Perſönlichkeiten die Träger der Aufwärts⸗ entwicklung. Ich glaube, daß auch bei einer neuen Religion es nicht anders ſein kann, daß eine begeiſterte Perſönlichkeit ſich zum Träger eines Ideenkomplexes macht. Auch Goethes univerſaler Geiſt hat über die letzten Probleme der Menſchheit nachgedacht. Gvethe be⸗ kennt, ich halte alle 4 Gvangelien für durchaus echt. Dies ſind Zeug⸗ niſſe nicht von Theologen, ſondern von ſogen. Laien. Es iſt hervor⸗ gehoben worden, daß keiner eine zweite Bergpredigt zu halten ver⸗ mochte. Die Chriſtusmoral beſteht in aufopfernder Dienſtwilligkeit, in entſagender Geduld in treuer Arbeit. Wir halten die Moral der Chriſtusevangelien für unüber⸗ trefflich. Als Chriſten ſind wir überzeugt, daß die gegenwär⸗ tige Bewegung die Erkenntnis verſtärken wird, daß Jeſus in das Evangelium hineingehört. Wir brauchen für die Höhen und Täler unſeres Lebens den Jeſus. Jeſus Chriſtus geſtern und heute und derſelbe in Ewigkeit!(Langanhaltender Bei⸗ fall.) Nach einem kurzen Schlußwort des Herrn Stadtpfarrers Achtnich gab der allgemeine Geſang des Lutherliedes der Veranſtaltung einen imponierenden Abſchluß. **** * In der katholiſchen Männerverſammlung, die geſtern abend im überfüllten Bernhardushof ſtattfand, ſprach Dr. theol. Meffert aus.⸗Gladbach nahezu 3 Stunden lang unter dem Be fall der Anweſenden. Wir nußten Raummangels halber den Bericht fürs heutige Abendblatt zurückſtellen. cae-ee-beeeee Letzte Rachrichten und Telegramme. * Rohrbach, 21. April. Das Bvandunglück, das ſich kürzlich hier ereignete, und zwei Familien erheblich ſchädigte, wurde durch einen 6jährigen Knaben verurſacht. Er hat ein⸗ geſtanden, im Schopfe ein Feuer angelegt zu haben. o. o. Konſtanz, 24. April. Geh. Finanzrat Hug, Reichstagsabgeordneter für den 1. bad. Wahlkreis, iſt ſchwer erkrankt. Der Pakient ſteht im 74. Lebeusjahr. Ein Briefwechſel mit dem Staatsſekretär von Schoen. Von einem intereſſanten Briefwechſel mit dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes v. Schoen wurde in der letzten Sitzung der Ortsgruppe des Alldeutſchen Verbandes Plauen Mitteilung gemacht. Ein Mitglied des Verbandes Dr. e eine Nummer der „Neuen Vogtl. Zeitung“, in der die! agsabgeordneten Dr. Streſemann über„Adel und Bürgertum in Diplomatte“ wieder⸗ gegeben war unter Kreuzband und mit ſeiner Viſitenkarte an den Staatsſekretär geſandt. Die Druckſache kam aber ſamt Kreuzband und Karte in verſchloſſenem Umſchlag ohne jedes Begleitſchreiben wie er zurück.— Darauf richtete Dr. Petzoldt an den Staatsſekretär folgendes Schreiben:„Für die Zurückſendung der„Neuen Vogtländiſchen Zeitung“ mit dem Auf atze„Adel und Bürgertum in der Diplomatie“ ſage ich ergeben⸗ ſten Dank. Bin ich doch dadurch in die Lage verſetzt, die Zeitung als Antwort Euerer Exzellenz unter politiſch Denkenden kreiſen zu laſſen. Euerer Exzellenz ergebener(Unterſchrift), Der Reichstagsabgeordnete Dr. Streſemann, dem von der Angelegenheit Kenntnis gegeben wurde, ſchrieb an Dr. Petzoldt zurück: „Herr b. Schoen wird nach Erhalt Ihrer ebenſo höflichen als deutlichen Zeilen ſicherlich ſehr bedauert haben, ſich durch ſein ihm wohl erhaben düntendes Verfahren nur eine neue Blöſe gegeben zu haben, anſtatt durch ſeine ſachlich verſtändige Aufnahme berechtigter Kritik den Willen zur Beſſerung beſtehender Miß de zu dokumenkieren“. Eine Antwort des Herrn Staatsſekretärs auf das letzte Schreiben des Herrn Dr. Petzoldt iſt noch nicht eingegangen. Die Wahlen in Frankreich. * Paris, 25. April. Bis Mitternacht waren 209 Wahl⸗ reſultate bekannt. Gewählt wurden 17 Konſervative und Progreſſiſten, 15 liberale Republikaner, 60 Radikale und Sozialiſtiſch⸗Radikale, 9 unabhängige Sozialiſten, 16 ge⸗ einigte Sozialiſten; 76 Stichwahlen ſind erforderlich. Die Stärkeverhältniſſe der Partein weiſen bisher wenig Ver⸗ änderungen auf. In Norgen⸗le⸗Notrou wurde Paul Dechanell wieder gewählt. Ferner wurde gewählt Aynard in Lion, Alb. Serraut in Narbonne, Dujardin⸗Beaumez in Limoux und Clementle in Riom. * Paris, 25. April. Bis 2½ Uhr nachts ſind 404 Wahlreſultate bekannt. Gewählt ſind 37 Republikaner, 112 Radikale und Radikalſozialiſten, 12 unabhängige Sozialiſten, 25 geeignigte Sozialiſten, 27 Progreſſiſten, 10 Nationaliſten, 382 Konſervative und Liberale. 141 Stichwahlen ſind er⸗ forderlich. Die Republikaner gewanne 8 Sitze und vrloren einen an die Radikalen, die Radikal⸗Sozialiſten gewannen 9 Sitze und verloren 15, die unabhängigen Sozialiſten gewannen 1 und verloren 1, die geeignigten Sozialiſten gewannen 6 und verloren 2 Sitze. die Konſervativen und Liberaleen ge⸗ wannen 3 und verloren 4 Sitze, die Progreſſiſten gewannen und verloren 4 Mandate. Mehrere 100 Häuſer durch eine Feuersbrunſt zerſtört. * Lake Charles(Loniſiana), 24. April. Durch eine Feuersbrunſt wurden mehrere hundert Häuſer, darunter das Rat⸗ haus, die kathaliſche Kirche und das Kloſter zerſtört. Der Schaden beträgt etwa 2 Millionen Dollar. Der Rampf im Vaugewerbe. Rh. Mannheim, 24. April. Im Einklang mit den Beſchlüſſen der großen Zentralverbände bat der hieſige Allgemeine Arbeit⸗ geberverband beſchloſſen, bei ſeinen Mitgliedern einen außerordent⸗ lichen Beitrag von 1 Mk. pro 1000 Mk. der Jahreslohnſumme anzu⸗ ſordern, um damit die Arbeitgeber des Baugewerbes zu unterſtützen. Der Allgemeine Fabrikanten⸗Verein hat an ſeine Mitglieder ein Rundſchreiben gerſchtet, worin ſie eiſucht werden, 1. den Bauunter⸗ nebmern zur Fertieſtellung der ihnen kontraktlich übertragenen Vau⸗ arbeiten einen entſprechenden Ausſtand zu gewähren; 2. alle Bauarbeiten in eigener Regie einzuſtellen und ſich auf die unbedingt notwendigen unaufſchieblichen Reperaturarbeiten zu beſchränken.— Von der Bau⸗ und Maurer⸗Vereinigung iſt eine Kommiſſion eingeſetzt worden um bei Notararbeiten zu eutfcheiden, ob ihre ſofortige Ausfügrung als dringend geboten erſcheint. Auch in dieſem Falle ſind, ſoweit möglich, nur Polierezund Lehrlinge zu beſchäftigen. Als eine Not⸗ arbeit wurde die Fertigſtellung der Betondecke im erſten Stocke des Kinematographen⸗Theaters anerkannt.— Im ganzen ſind hier von der Schließung der Geſchäfte bis jetzt 1805 Arbeitnehmer betroffen von denen 375 hier ihren Wohnſitz haden. Ik Karlsruhe, 24. April. Die ſo ialdemokratiſche Fraktion der zweiten Kammer brachte folgende Interpellation ein:„Iſt die Großh. Regierung bereit darüber Auskunft zu geben, ob und in welcher Weiſe die Unternehmer angehalten werden, während der Bauarbeiter ausſper⸗ rung die ſtaatlichen Bauten weiterzuführen. * Berkin, 23. April. Gegenüber der von der Preſſe ausge⸗ drückten Meinung, daß der Hanſabund den Bauunternehmern 35 Mill. zur Berfügung ſtellte, wird vom Hanſabund feſtgeſterlt, er ſei zwar um Vermittlung erſucht worden, konnte jedoch dieſer nach Lage der Umſtände nicht näher treten. Der Hanſab und habe keiner Seite auch uur eine Mark zur Verfügung geſtellt. Berliner Brahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureanu.] Die Affäre Hofrichters. LJ Berlin, 25. April. Aus Wien wird gemeldet: Die Verhand⸗ lung gegen Oberleutnant Hofrichter ſoll Mitte Mai ſtattfinden und womöglich in 2 Tagen durchgeführt ſein. Der Vortrag des Unter⸗ ſuchungsrichters und öffentlichen Anklägers, den der Hauptmann Auditor Kunz noch nicht beendet hat, enthält folgende Punkte: Lebenslauf, Tat⸗ umſtände, Verteidigungsſchrift des Beſchuldigten, Sachverſtändigengut⸗ achten, Pſychiatriſche Gutachten und Anträge. Vor Beendigung der Unterſuchung iſt eine neue Pſpychiatriſche Beobachtung des verhafteten Oberleutnant Hofrichters angeordnet, weil verlautet, daß der Anwalt der Familie Hofrichter darum ſpäter einzuſchreiter beabſichtige und eine Verzögerung vermieden werden ſoll. Hofrichter ſoll eine große Ruhe an den Tag legen. Es heißt, daß er fich äußerlich feſt zeigt. Wie verlautet, hat er ein Geſtändnis nicht abgelegt. Auch ſoll die Frage der Giftbeſchaffungsweiſe aufgeklärt ſein. Eine barbariſche Bluttat. Berlin, 25. April. Aus New⸗Mork wird gemeldet: In Arvella, einer Stadt in Penſylvanien beſchuldigten die Bergarbeiter einen Mann namens Rabiſch der weißen Sklaverei, die er im Auf⸗ trag einer Minenge ellſchaft betrieb. Sie ſtürmten das Haus und ſchleppten Rabiſch bis an das Ende der Stadt. Dort peitſchten ſie ihn nieder, ſetzten ihm eine Dornenkrone auf's Haupt und nagelten ihn an ein Kreuz, das aus Grubenholz hergeſtellt war. Die Berg⸗ arbeiter veranſtalteten ein Zechgelage am Kreuz und weideten ſich an den Qualen ihres Opfers. Rabiſch ſtarb nach wenigen Minuten. Vier Teilnehmer an dieſem grauſamen Akt wurde verhaftet, nachdem ſie den Polizeibeſbeamten einen heftigen Kampf geliefert hatten. Der Neubau des Königl. Opernhauſes. -] Berlin, 25. Aptil. Der Neubau des Königl. Opernhauſes, der ſchon früher erfolgen ſollte, wird, wie der Kaiſer durch Telegramm aus Karlsruhe geſtern angeordnet hat, am 1. Juli d. Js. beginnen. Zur Reichsverſicherungsordnung. Berlin, 25. April. Der Elferausſchuß der badiſchen Ver⸗ ſicherungsanſtalt trat geſtern im Dienſtgebäude der Landesverſicherungs⸗ anſtalt Berlin zu einer Sitzung zuſammen, um zum Entwurf der Reichsverſicherungsordnung Stellung zu nehmen. Es wurde beſchloſſen, eine Reihe dringend wünſchenswerter Aenderungen, welche im Entwurf unberückſichtigt geblieben ſind, der Kommiſſton des Reichstags zu unter⸗ breiten und hierzu die Zuſtimmung der Geſamtheit der Verſicherungs⸗ anſtalt in einer am 12. Mai ſtattfindenden Vollverſammlung einzuholen. Von beſonderer Bedeutung ſind 2 Beſchlüſſe: Es ſoll den Verſicherungs⸗ behörden keine Sonderſtellung gegenüber den Verſicherungsträgern ein⸗ geräumt werden, es ſoll vielmehr ausdrücklich ein Geſetz beſtimmt werden, daß die Verſicherungsträger ingleicher Weiſe wie die Müglieder der Reichsberſicherung zur Durchführung der Reichsverſicherung berufen ſind. Es wird ferner verlangt, daß die Koſten der Verſicherungsämter nicht den Verſicherungsträzern zur Laſt fallen, eventl. wird ein Eingreifen auch bei einem beſtehenden Geſetz vorgeſehenen Rentenſtellen anſtelle der im Enkwurf vorgeſehenen Verſicherungsämter empfohlen. Abmachungen zwiſchen dem deutſchen Arbeitgeberbund und den. niederländiſchen Bauunternehmerverband. Berlin, 25. Appil. meldet: Wie verlautet, ſind zwiſchen dem Deutſchen Arbeit⸗ geberbund für das Baugewerbe und dem niederländiſchen Bauunternehmerverband von Amſterdam Verhandlungen im Gaänge, die den Abſchluß einer Vereinbarung zu einer ge⸗ meinſamen allerdings nicht finanziellen Unterſtützung bei Ausſtänden und Ausſperrungen zum Gegenſtand haben. Beide Verbände ſollen ſich gegenſeitig verpflichtet haben, bei⸗ allgemeinen Ausſtänden oder Generalausſtänden im Gebiet des Gegenkontrahenten keine Arbeiter aus dem Ausſtands⸗ Gebiet einzuſtellen, auch in dem Falle daß die Arbeiter der eigenen Nationalität der Arbeitgeber des fremden Landes angehören. In den Grenzgebieken ſoll möglichſt ausführliche Auskunft über die am Kampfe beteilig⸗ ten Arbeiter ausgetauſcht werden und ſchließlich ſollen die Maßregeln gefördert werden, die von den unter der Aufſicht der Unternehmer ſtehenden Arbeitsnachweiſe vorgeſchrieben werden. Der Vorſtand des niederländiſchen Verbandes hat dieſes Projekt vor wenigen Tagen bereits genehmigt, vorbe⸗ haltlich der Gutheißung durch die Mitglieder⸗Verſammlung. Ausbreitung des Kampfes im Baugewerbe auf die Stein⸗ und Bildhauer. IBerlin, 25. April. Der rheiniſch⸗weſtfäliſche Ar⸗ beitgeber⸗Verband der Bildhauer und Steinhauer hat be⸗ ſchloffen, ſich der Ausſperrung im Baugewerbe anzuſchließen, wenn die Arbeiter ſich nicht bis Mittwoch mit der Verlänge⸗ rung des bisherigen Tarifvertrages auf 3 Jahre unter ſo⸗ fortiger Erhöhung der Stundenlöhne um 1 Pfg. und einer weiteren Erhöhung um 1 Pfg. vom 1. Juli 1911 ab einver⸗ ſtanden erklären. Falls die Arbeiter nicht hierauf eingehen, ſollen ſie am 28. April ausgeſperrt werden. Londoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) Miſter Whights Flugverſuche. OLondon, 25. April. Der Flug des jungen Eng⸗ länders Miſter Graham Whighte, der geſtern morgen von London nach Litchfield einen Flug von über 118 Meilen machte, iſt für England ein Rekord und die Zeitungen feiern dies Ereignis in entſprechender Weiſe. Es kann auch nicht geleugnet werden, daß die 113 Meilen mit nur einer einzigen Unterbrechung in guter Verfmaſſung zurückgelegt wurden, daß beſonders die erſten 82 Meilen bis Rurzby, die mit einer Geſchwindigkeit von vielfach 37 Meilen durchge⸗ führt wurden. Aber trotzdem iſt der Verſuch nicht ganz ge⸗ lungen, und was das Schlimmſte iſt, die Maſchine Graham Whighte wurde geſtern durch einen ſtarken Sturm, der die Fortſetzung der Fahrt unmöglich machte, buchſtäblich zerriſſen. Der Wind warf ſie um und riß die Flügel vollſtändig aus⸗ inander, während der Rahmen an verſchiedenen Stellen ge⸗ brochen und verbogen wurde. Der Flugapparat ſoll in Lon⸗ don raſch ausgebeſſert werden und Whighte äußerte geſtern die Hoffnung, die Fahrt nächſten Mittwoch noch einmal verſuchen, aber es iſt ſehr unwahrſcheinlich, daß die Abſicht ſich verwirklichen laſſen wird. Inzwiſchen wird gemeldet, daß der bekannte Flieger Paulhan ſich bereits auf der Fahrt nach England befindet, um ſeinerſeits den Verſuch zu machen, den von der„Daily Mail“ geſtifteten 2000 Mark⸗Preis zu gewinnen. 0 E b 5 Beſſerung der Lage in Perſien. 'London, 25. April. Der Petersburger Korreſpon⸗ dent der„Times“ meldet, daß die Lage in Perſien augenblick⸗ lich wieder günſtiger ausſehe, nachdem die Extremſten unter⸗ legen ſind und der Sipardar ſowie Sindar Aſſed, deren Auf⸗ faſſung mit der engliſchen und ruſſiſchen übereinzuſtimmen ſcheinen, wieder die Oberhand gewonnen hätten. Aus dem Haag wird ge⸗ nicht, * 15 Maunherm, 35. April. General⸗Auzeiger.(Mittagblare, Tandwirtſchaft. Beſchäftigung ausländiſcher Arbeiter. Nach ſich di 5 tdiſcher erb Nachdem ſich die Einführung der Inlandspäſſe für gausländiſche in Norddeutſchland. gut bewäßrt hat, hat ſich nunmehr auch der Vorſtand der Badiſchen Ländwirtſchaftskammer für ihre Einführung in Baden ausgeſprochen, indem er in ſeiner Sitzung vom 21. April d. J. be⸗ ſchloſſen hat, die Großh. Regierung zu erſuchen, ſich mit den Regierungen der anderen ſüddeutſchen Staaten zu dem Zwecke in Verbindung zu ſeben, die für den Bezug von ausländiſchen landwittſchaß lichen Arbeitern 18 Norddeutſchland vorgeſchriebenen Inlandspaäſſe auch für Süddeutſch⸗ land einzuführen. Kolonialkontor G. m. b.., Hamburg, Hohe Bleichen 28). Der Markt der Kolonialwerte ſtand in der Vorwoche unter dem Zeichen der von der Zentrumsfraktion im Reich brachten Anträge betr. der Heranziehung der Kolonialgeſellſchafter in Südweſtafrika zu den Koſten des Aufſtandes. Man war ſich zwar klar. daß die Einzelheiten dieſer Anträge ſo ungeheuerlich waren, daß eine Geſetzwerdung dieſer Anträge ausgeſchloſſen ſei. Daß dieſelben aber überhaupt geſtellt werden konnten, hat ſehr ver⸗ ſtimmt und demtzufolge bendierten alle ſüdweſtafrikaniſchen Werte recht ſchwach, um erſt am Wochenſchluſſ r befeſtigt den Markt au berlaſſen, als Gerüchte auftraten, wonach der Vertrag mit der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika als ziemlich per⸗ fekt anzuſehen ſei. Die Anteile dieſer Geſellſchaft haben ſich dem⸗ zufolge von ihrem niedrigſten Kursſtande wieder erholt notieren 1480 Prozent nach 1400 Prozent. Auch South Weſt Afrika und Territories waren gegen Wochenſchluß gebeſſert. Otavi⸗ Werte waren gleichfalls zeitweiſe auf Grund Hamburger Käufe weſentlich beſſer, mußten aber einen Teil ihrer Kursſteigerung wieder abgeben. Die bekannt gewordenen Betriebsziffern dieſes Unternehmens haben ſehr befriedigt.— Von den anderen Gebieten iſt zu berichten, daß die Kautſchukwerte, insbeſondere Oſtafrikaner, recht befeſtigt blieben. D...., welche in größeren Beträgen zum Verkauf ſtanden, wurden bei unveränderten Preiſen ſchlank aufgenommen; auch für Sakarre und Uſambara hat ſich einige Nachfrage gezeigt. Sigi blieben unverändert.— Von Kamerun⸗ wewten ſind die Genußſcheine der Geſellſchaft Süd⸗Kamerun be⸗ borzugt und wurden bei 200 M. verſchiedentlich umgeſetzt, die An⸗ teike blieben dagegen bei einem Preiſe von 150 Prozent erhältlich. Nordweſt⸗Kamerun waren angeboten, Moliwe ſtark geſucht, auf Nachrichten über einen beabſichtigten Verkauf der dieſem Unter⸗ nehmen gehörigen Kautſchukplantage.— Südſeewerte tendierten ſehr feſt, beſonders Deutſche Handels und Plantagen der Südſee⸗ inſeln und Jaluit⸗Aktien fallen durch eine neuerliche vecht beträcht⸗ liche Kursſteigerung auf. Pacific⸗Phosphat wurden lebhaft um⸗ geſetzt und waren gleichfalls ſtark befeſtigt; dieſelben notierten ſchließlich annähernd Lſtrl. 9½% Vom Futtermittelmarkt. Original⸗Wochenbericht von Gebr. Pfaffe, Hamburg. Faſt alle denkbaren Momente ſind eingetreten, welche auf dem Futtermarkt ungünſtig einwirken, und würde ein noch größerer Preisſturz unausbleiblich ſein, wenn nicht die Händler verhältnis⸗ mäßig vorſichtig operiert hätten. Verändert ſind Preiſe für Durch⸗ ſchnittsqualftäten: Getreideſchlempe M. 136, getr. Biertreber Mark 116, Blutmelaſſefutter M. 128, Mais⸗Protein⸗Schrot M. 144, Maisfutler(Hominy⸗Feed) M. 124, dopp. geſ. Texas⸗B (Bericht des Deutſchen Stage einge⸗ und 5 Baumwoll⸗ — 5 Prozg. M. 164, Deutſches Er enmehl 53—55 Proz. M. 142, Reisfuttermehl, Rangoon, 24—28 Praz. M. 97, Reisfuttermehl, deutſches, 24—28 Proz. M. 97, Harburger Lein⸗ kuchen M. 161, Harburger Palmkuchen M. 116, Harburger Palm⸗ kernſchrot M. 108, Kokoskuchen 28—32 pCt. M. 134, Kokoskuchen deutſche M. 140, Kokoskuchen indiſche 30—34 pCEt. M. 143, Soha Bohnenkuchen, 48—52 pCt.(Bruch) M. 000, Rapskuchen (La Plata) M. 90, Rapskuchen(deubſche) M. 90. Alles per 1000 Kilo in Doppelwvaggons Parität Quaibal Hanſa⸗ Qualitäten entſprechend höher. ***** Die oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie im Jahre 1909. Man ſchreibt uns: Die ungünſtige Lage der oberſchleſiſchen Eiſeninduſtrie kommt beſonders deutlich in den Produktionsziffern zum Ausdruck. Während die geſamte Roheiſenproduktion in Deutſch⸗ land im vergangenen Jahre gegen 1908 eine Zunahme von 9,35 Prozent erzielen konnte, zeigt die oberſchleſiſche Roheiſenerzeugung einen Rückgang von 8,38 Prozent. Von den 36 in Oberſchleſien verhandenen Hochöfen waren 1909 nur 27 im Betrieb. Produ⸗ ziert wurden 849 775 Tonnen Roheiſen(i. V. 927 ö Die 9 Zzahlen in der oberſchleſiſchen Eiſe ſtri ſtark rückläufige Bewegung. fürr die Eiſeninduſtrie die ſtarke Ei bedarfs, namentlich Bedar tung. Das Auslands ſeren Preiſen einig landsge hränkung 5 s der Staatseiſenbahnverwal⸗ f in Eiſenbahnmaterial bei beſ⸗ maßen befriedigend, dagegen gab das In⸗ oberſchleſiſchen die großen „ mit d ieſ en hat. Als der Bericht die Be⸗ Ausfu die oberſchleſiſche Giſen⸗ eſterreich⸗Ungarn und Rußl⸗ durch die letzten erträge. Als erfreuliche Momente, die da gangere Ge⸗ häftsjahr brachte, find zu erwähnen die im September zuſtande gekommene Verſtändigung unter den führenden Stabeiſen⸗Produ⸗ zenten, die ſich zu einer loſen Preiskonvention zuſammenſchloſſen und die im Oktober erfolgte Vereinigung der führenden Grobblech⸗ erzeuger, die ebenfalls eine loſe Preisvereinbarung ſchloſſen. Leider ſtehen dieſen erfreulichen Momenten auf der andern Seite der Zuſammenbruch der weſldeutſchen Roheiſenverbände gegenüber, der für die Geſtaltung des oberſchleſiſchen Roheiſenmarktes außer⸗ ordentlich unheilvoll gewirkt habe. DDD—28.——...——————————— Waſſerſtandsnachrichten im Monat April. Pegelſtationen Datlum 7. Seue. Witterungsbesbachtung der metserolsgiſchen Statien MWaumheim. 5 22 21 5 33 S 2 —— 5 8 datum Zeun 3 482 5 — 88—— 0 8 8322 8 5 m—5— 2* + 5 24. April Morg. 7748,6 7,0 S 5 21„ ittg.%745,0 15,9 S8 Abds. 95744,2 12,4 SSW 5 25. April Morg.%½745,5 7,2 SSW 4 1 Poöchſte Temperatur den 24 April 16.4 Biefſte vom 24./25. April 6,7 Mutmaßliches Wetter am 25 u. 26. Ayril. Für Monag und Dienstag iſt noch unbeſtändiges, kühles, aber aukheiterndes Weiter zu erwarten. Verautwortlich: 2 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszettung: Richard Schbufelber; für Volkswirtſchaft und den übrigen rebakt. Teil: Franz Rircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchbruckerel, G. m. 6. G. Direktor: Eruſt Mäller. —— Nasse Sohlagseften keuchte Vohnungen, Keller ete. werden untes Garantie staubtrocken durch Ceresit D. R. F. Wunner'sche Bitumenwerke, G. m. b. H. Unna i. V. 15 Generalvertr.: Jos, Krebs, Mannhelm, Frledrichsfelderstr.98. Sänger und Redner. Das Gute bricht sich Bahn. Dieses alte Wert bewährte sich den letzten Wochen ganz besonders bei den Austrengungen, weleb die Fabrikanten von Wybert-Pabletten gemacht haben, um für ib: seit 80 Jahren hochgeschätzten Produkte neue Freunde zu erwerbes Die Nachfrage nach Wybert-Tabletten ist so gross, dass die Fabrikantei Mühe haben, in diesen Wochen, in welehen Tausende von Gratisprobes die glänzendsten Beweise ihres Wertes erbracht haben, genug Tablette, zu produzieren. Die Stimme wird duroh regelmässigen Gebranch vei Wybert-Tabletten so Wohlklingend und ausdauernd, dass Sänger un Redner nur noch Wybert-Tabletten verwenden. 470 Depots in Mannheim: in den Apotheken und PDrogerien. vom Rhein: 20. 21. 22. 23. 24. 25.] Bemerkungen Konſlaun;: 33,14 4,08 3,26 Waldshut. 2,45 3 20.00 Hüningenn!) ,93 2,43 2,55 2,83 2,90 2,65 Abds. 6 Uhr Keh!l! 2,40 2,43 2,93 3,01 3,25 3,18] N. 6 Uhr Janlerburg 3,93 4,00 4,41 Abds. 6 Uhr Maganun Jſ03 4,10 4,40 4,80.98 5,17 2 Uhr Germernsheim 3,85 8,90.-P. 12 Uhi Naunheim.27 3,30.36 3,91 4,50 4,69 Morg. 7 Uhr Mainz VJ0,94 0,95 0,96 1,19 1,60.-P. 12 Uhr Bingen[1,74 1,72 1,76 10 Uhr Kaub„1,97.9 2,01 2,62 2 Uhꝛ Koblengz 2,05 2,06 2,07 10 Uhr Sfn 11.83 1,85 1,88 1,98 2,08 2 Ug Nuhrort J4,08 1,06 1,12 6 Uht vom Neckar: Manngeim 3,25 8,29 3,37 3,89 4,63 4,74] B. 7 Uhr Heilbronn J0,69 0,90 0,91 2,15 1,80 V. 7 Uhr *) Windſtill, Bedeckt, + 10˙ C. Jwangs⸗Yerſteigerung. Dienſtag, 26. 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St. 17898 24, 5 hier, im Vollſtreckungs⸗ wege gegen Barzahluug öffent⸗ lich verſteigern:(50174 1 Partie Porzellan; Gläſer und Küchenoeſchirr, 1 Heft⸗ maſchine, 1 Perforirmaſchine 1 Kaſſenſchrank, 14 Flaſch. ſranzöſiſcher Champagner, —250 mit ſuchen Sprachkenntniſſen Stelle zu größeren Kindern per 1. Mai. Gontardſtr. 18, 3 Zimmer mit Hausverwal⸗ tung zu verm. Statt jedder besonderen Anzeige. Unser lieber guter erhard wurde uns heute früh nach kurzer, schwerer Krankheit entrissen. MANNHEIM, 24. April 1910. Dr. Alfred Hanser u. Frau geb. Bensinger. Von Condolenzbesuchen bitten wir dankend abzusehen. Die Seerdigung findet statt am Dienstag, 26. April 1910. vor- mittags 11½ Uhr, vom Friedhof aus. Beilſtraße 1, 3. Stock links, ſchön möbl. Zimmer, eventl. 2 mit Klapier zu verm. 29877 niſeuring 20, 11I. rechts, 18030 Rheindammſtr. 62 part., 1 ev. ſchön möbl. Zimmer ſofort oder 1. Mai zu billig. Preiſe (Moetu. Chandonu. Mummj 5 Fl. Clos Vouget, 8 Fl. Chablis und 6 Fl. 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Die franzöſiſche Bonne hatte den jungen Herrn, Leutnant Graf Aladar, der einen längeren Urlaub im Schloß ſeiner Eltern berlebte, mit der deut⸗ ſchen Erzieherin bei einem zärtlichen Stelldichein in einer Laube des Parles überraſcht und die pikante Nachricht brühwarm der Gräfin überbracht. Die Frau Gräfin war natürlich ſehr empört geweſen. Welch eine Schlange, die kleine, zimperliche Deutſche, die immer ſo fromm und unſchuldig tat und die nun nichts Eiligeres zu kun hatte, als ihre Netze nach Uladar auszuwerfen! Die Frau Gräfin war wirklich aufrichtig entrüſtel. Sie erinmnerte ſich, wiederholt bemerkt zu haben, wie kühl und ablehnend ſich Fräulein Ebe immer gegen den Guts⸗Inſpektor verhalten hatte, der es doch offenbar ehrlich und gut meinte. Eine Liebelei mit Aladar, dem jeſchen Huſarenleutnant, erſchien ihr alſo berlockender oder ſollte die Heuchlerin etwa die Vermeſſenheit beſitzen und ſich einbil⸗ den—? Die Gräfin⸗Mutter überwältigten Zorn und Schrecken Aud ſchnurſtracks ſuchte ſie ihren Gatten auf, der in ſeinem Ar⸗ beitszimmer ſaß, eine Virginia ſchmauchte und Selterwaſſer mit Slipowitz trank. Graf Odelary, eine lange hagere Geſtalt mit ſcharf geſchnit⸗ tewen, gebräunten, echt magyariſchen Zügen, mit einem ſtarken an den Enden aufgezwirbelten Schnurrbart und einer„Fliege“ unter der Unterlippe, runzelte die Stirn. „Kutva Nemes!“ entfuhr es ihm unwillkürlich, dann lachte er. „Der Hallodri! Hat keinen ſchlechten Geſchmack.“ Aber im nächſten Augenblick blitzte es in ſeinen dunklen Augen. „Im Hauſe der Eltern! Schickt ſich nicht! Welch ein Beiſpiel für Ilona! Das Mädel iſt Fünfzehn Jahre und fängt ſchon ohne⸗ dies an nach den Männern zu ſchauen!“ Die Gräfin nickte empört. „Jawohl. Die Deutſche muß aus dem Hauſe!“ Der Graf machte eine beſchwichtigende Handbewegung. „Wird nicht nötig ſein. Ich werde Aladar den Kopf gehörig waſchen Uebrigens fann er ſür den Reſt ſeines Urlaubs auf Rei⸗ ſen gehen. Es würde mir leib ſun um Frümlein Eva. Die Kin⸗ der hängen ihr, ſte iſt ebenſo ge ſchickt, wie fleißig und ge⸗ wiſſenhaft und auch gegen ihr ſonſtiges Betragen war nicht das geringſte einzuwenden, bis ihr der Leichtſinnige den Kopf verdreht hat.“ „„Die Heuchlerin, die Kokette!“ warf die Gräfin ein. Der Graſ ſchüttelte lächelnd, mit überlegener Miene mit dem Kopf. „Du tuſt ihr Unrecht. Die Schuld iſt auf ſeiner Seite. Ein ſo unerfahrenes, junges Ding! Da hat ſolch ein Sauſewind leichtes Spiel. Mag er! Aber er ſoll den Schauplatz ſeiner galanten Abenteuer nicht in das Haus ſeiner Eltern, in die Umgebung ſeiner unſchuldigen fungen Geſchwiſter verlegen! Das kann man von ihm verlangen.“ Der Graf eilte an die Tür und zog die Klingel. Ein Diener in blauer Jacke mit gelben Schnüren, prallen Hoſen und ſporen⸗ klingenden Huſarenſtiefeln trat ins Zimmer. „Graf Aladar ſoll ſofort zu mir kommen!“ befahl der Graf. Eine Viertelſtunde ſpäter erſchien Graf Aladar. Er trug Zivilkleidung— einen weißen Cheviotanzug, der den blonden jun⸗ gen Mann mit dem ein wenig bleichen Geſicht und den ſchwärme⸗ riſchen blauen Augen ausgezeichnet kleidete. Auch an ſeinen ein wenig matten Bewegungen ſah man ihm noch eine überſtandene längere Krankheit an. Die Auseinanderſetzung mit dem Vater nahm eine über⸗ raſchende Wendung. Schon bei den erſten harten Vorwürfen wi⸗ derſprach der junge Mann. „Du irrſt. Papa. Es handelt ſich für mich nicht um eine frivole Liebelei, wie Du anzunehmen ſcheinſt.“ „Wie?“ der Graf ſah ſeinen Sohn mit erſtaunten Blicken an, während ſich ſeine Augenbrauen zuſammenzogen.„Nicht um eine Liebelei? Um was denn ſonſt?“ Der junge Offizier tat einen tiefen Atemzug. Eine brennende Röte ſtieg in das intereſſante blaſſe Geſicht mit dem kleinen zier⸗ lichen Schnurrbart und dem öſterreichiſchen, ſchmalen, geſchweif⸗ ten, bis zur Mitte der Wangen reichenden Backendart. „Um eine ernſte Neigung, Papa. Jawohl, ich liebe Fräulein Eva.“ Die Gräfin ſchlug ihre Hände voll Staunen und Empörung zuſammen. Ihre Augen hefteten ſich auf den Gatten. „Hab' ich's nicht geſagt?“ entfuhr es ihr.„Die Schlange!“ Der alte Graf hörte nicht auf dieſen Ausxuf. Er trat ſeinem Sohn einen Schritt näher; ſeine Augen blickten drohend und inſtex. „Dummes Zeug!“ ſchalt er.„Um ernſt zu lieben, biſt Du mit Deinen dreiundzwanzig Jahren noch nicht reif genug und um fragen: Telephon 4498. 50157 Dich romantiſchen Hirngeſpinſten hinzugeben, biſt Du ſchon zu alt Du wirſt morgen nach Buda Füred abreiſen und von da direkt nach Deiner Garniſon zurückkehren. Hörſt Du?“ „Ja, Papa!“ Der junge Mann ſtreckte ſich; ein Zug von Ent⸗ ſchloſſenheit und Energie trat in ſeine weichen Züge. Ich kann nicht, Papa, ſo— ſo plötzlich—“ „Ich möchte wohl wiſſen, was Dich hindern könnte—“ un⸗ terbrach der Graf ſtreng. „Die Rückſicht auf— auf Fräulein Eva, Papa.“ Die Stimme des Grafen nahm einen ſcharfen, ſchneidenden Ton an. „Die Rückſicht auf Fräulein Eva? Was für Rückſichten ſchul⸗ deſt Du ihr denn? Denkſt Du, wit werden ruhig zuſehen, daß Du ein junges Mädchen unter unſerm Dache betörſt und verführſt—“ „Papa!“ „Nun?“ Der junge Graf bot den zornigen Blicken ſeines Vaters furcht⸗ los Stand. Ein beſcheidener Unwille zitterte in dem Ton ſeiner Erwiderung. „Ich ſagte Dir ſchon Papa, daß ich Fräulein Eba liebe und achte. Sie iſt= Der alte Graf machte eine heftige Bewegung, während die Gräfin in atemlofer Spannung den ſchnellen Wechſelreden folgte „Nun— was iſt ſie?“ fragte Graf Odelary. Der Gefragte reckte ſich in eine ſtraffere Haltung. Trot und Entſchloſſenheit blitzten aus ſeinen Augen. „Sie iſt meine heimlich Verlobte.“ Die Gräfin fuhr von ihrem Fauteuil in die Höhe⸗ „Die Schlange! Die Schlange!“ rief ſie voll Erregung. Der Graf ſtand einen Augenblick wie betäubt. Jetzt lachte er kurz und rauh. „Du biſt nicht recht geſcheit!“ Und darauf zu ſeiner Gattin gewendet:„Dann freilich— dann wird nichts weiter übrig bleiben, als ſie foörtzuſchicken. Sage ihr, ſie ſolle ihren Koffer packen. Sie verläßt noch hente das Kaſtell.“ Die Gräfin eilte triumphierend aus dem Zimmer. Der heißblütige junge Graf ſtand bleich, mit ringender Bruſt. Seine Arme ſtreckten ſich nach hinten, ſeine Hände ballten ſich. „Papa. ich— ich—“ Der alte Graf unterbrach ihn mit einer gebieteriſchen Hand⸗ bewegung. „Du gehſt auf Dein Zimmer und wirſt Dich nicht eher ſehen laſſen, bis Fräulein Eva Nagy⸗Keskemet perlaſſen hat.“ Fortlesung folgt.) —, Muue IA8chen I Mlontag gelangen cixca 0 0OO vscdencher zum Sonier-Verkaul gl. 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So ſprachen hier Herren, deren Namen in det Geſchichte der deutſchen Luftſchiffahrt zeitlebens einen guten Klaig haben; es ſeien nur genannt: Hauptmann a. D. Hildebrangt, Abercron, Erbsloe. Nach etwa anderthalbjährigem Beſtehen hatte ſich die Ortsgruppe dermaßen erweitert, daß man daran denken konnte, ſie in Geſtalt eines Vereins auf eigene Beine zu ſteelln und ſie in einen Breisgauverein für Luft⸗ ſchiffahrt umzuwandeln, der fortwährend wächſt. Das Stre⸗ ben des Vereins war von allem Anfange an darauf gerichtet, recht bald in den Beſitz eines eigenen Ballons zu kommen. Die Ver⸗ wirklichung dieſes Gedankens iſt in erſter Linie dem unermüdli⸗ chen Leiter des Vereins, Sr. Exzellenz Generalleutnant z. D. v. Gaede, zu verdanken, der keine Mühe und Arbeit ſcheute, um dem Verein zu einem Ballon zu verhelfen. In den dre: Jahren wurde von hier aus eine Menge von Tag⸗ und Nachtfahrten inſzeniert, zu denen die Vereine in Straßburg, Mannheim uſco. in liebenswürdigſter Weiſe ihre Ballons zur Verfügung ſtellten Das Ergebnis einer Lotterie im vorigen Jahre und ein Zuſchuß der Stadt Freiburg ermöglichten es dem Verein, der Firma L A. Riedinger in Augsburg den Bau eines Luftballoas mit einem Juball von 1700 Cbm. in Auftrag zu geben. Vor Ainliaen Tasen lanase der Ballon bier an und feute mittag 862 Ein braves fleißiges Mäd⸗ chen für Hausarbeit zu klein. Familie bei gutem Lohn ge⸗ ſucht. Näh. Käfertal, Feuden⸗ heimerſtraße 5. Käfertal. Gefl. Offerten sub F. J Breiteſtraße J1, 9, paſſend als Filiale f. ſofort Schöner Laden mit 2 Zim⸗ feldſtraße ſofort zu verm. Näh. Klos, Eliſabetſtr. 3. zu vermieten. 138974 6,18 Hell. Magqzinſs.3 Gel., p. ſöf. v. Pris 2 Ttepp kks, aut möbl. Zim. mit billig 18017 der Meer⸗ 300 17086 mit Gas, Waſſer u. Elektri⸗ Nr 18062 an die Expedition. Möbl. Zim m. ſepar. 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Es wurde eine Fuchsjagd veranſtaltet mit dem neuen Ballon als „Fuchs“, deſſen Verfolgung in Zeiträumen von je 10 Minuten die Ballone„Straßburg i. Elſ.“ und„Riedinger“ aufnahmen. Die drei Ballone flogen in der Richtung nach Norden. Aus dem Großherzogtum. O Schwetzingen, 17. April. Heute nachmittag beranſtal⸗ tete die Klapier⸗ und Geſangslehrerin Frl. Betth Hanf von hier in der evang. Stadtlirche unter Mitwirkung der Herren Haupt⸗ lehrer Renker!(Orgel), Sberbuchhalter Tritſchler⸗Heidel⸗ berg(Violine) und Finanzpraktikant Rettinge r⸗Schwetzingen (Virlincello) ein Wohltätigkeikskonzert zugunſten des Diakoniſſen⸗ und Frauenvereins. Das Konzert erfreute ſich, un⸗ geachtet des ſchönen Frühlingsſonntages, eines recht guten Be⸗ ſuches. Das Programm wies 11 Nummerm mit durchweg reli⸗ giöſem Charakter auf. Die einzelnen Soliſten entledigten ſich ihrer Aufgabe in ſehr anerkennender Weiſe. Am beſten dürften von der Sängerin gefallen hal ben„Vater unſer“ von Krebs und das bekannte„Largo“ von Händel mit Violin⸗ und Cellobegleitung. Gine hervorvagende Leiſtung waren die Solonummern für Cello, Stallung m. Box, elektr. Licht, für—6 15 von O. Kloſe. Sel od. Werkſtätte ſehr geeignet per 1. Jult zu verm. 17849 m Näh. Böckſtr. 10, vart. 9d, dhne r hüſch ſpielke auch Herr Trltſchler„Nelodie religieuſe“ von B. Toürs. Der evang. Kirchenchor unter Leitung ſeines bewährten Dirigenten, des Hermm Hauptlehrers Renkert, trug weſentlich zur Hebung des ganzen Konzertes bei. Die drei Ehöre„Lobe den Herrn“ von Stein,„Siehe, das iſt Gottes Lamm“ bon Homilius und„Die Ehre Gettes“ von Beethoven zeugten von ſorgfültiger Einſtudierung und wurden tonſchön wiedergegeben Die geſamte Orgelbegleitung der Solonummern, ſotvie die ein⸗ leitende Konzertphantaſie für Orgel hatte ebenfalls Herr Renkert übernommen. Die Regiſtrierung wurde, ſopeit es bei dieſer alten Orgel überhaupt möglich war, in ſtets anpaſſender Weiſe durch⸗ gefübrt. Bei dieſer Gelegenheit dürfte man ber evang. Kirchen⸗ gemeinde Schwetzingen vielleicht den Wunſch ans Herz legen, ſie möchte die alte Orgel in nicht zu ferner Zeit durch ein modern eingerichtetes Werk erſetzen laſſen. Der Konzertgeberin, Fräulein Hanf, ſei zum Schluß für hre uneigennützige Veranſtaltunng im Naman des Diakoniſſen⸗ und Frauenveteins herzlicher Danf aus⸗ geſprochen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Gimmeldingen, 22. Abril. Zwei Familien feiern hier am Dienstag das Feſt der goldenen Hochzeit, nämlich der Winzer Chriſtian Krämer mit ſeiner Ehefrau geb. Bub. Und der Winzer Fritz Müller mit ſeiner Ehefrau geb. Krumrey. Die Ehemänner dienten ſeinerzeit zuſammen beim fünften Infanterie⸗ Regiment und hatten auch zuſammen im Jahre 1860 Hochzeit. § Neuſtadt a.., 19. April. Anläßlich des an Pfingſten hier ſtattfindenden großen Geſang⸗Wettſtreites der„Concordia“ findet gleichzeitig am 2. Feſttage das 5. Bundesfeſt des Speyergau⸗Sängerbundes ſtatt Zu lesterem bot a, Tr., guf Mbl. rde z. um..16 Zimmer, ſen, m. 7. 80. Peul. G „Vorzpiel aus Wanfred“ von C. Nieinecke und„Salbe Regtna- Prinz Rupprecht von Bapern einen(hreupreis geſpendet Deutſcher Neichstag. 71. Sitzung, Sonnabend, den 23. April 1910. Am Tiſche des Bundesrats: Wermuth. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Min. Die Veteranuenbeihilfen. Den erſten Gegenſtand der Tagesordnung bilden die Initiativanträge über die Gewährung von Bei⸗ hilfen an Kriegsteilnehmer. Der Antrag b. Liebert (Rp.) und Liebermann von Sonnenberg(Wirtſch. Vg.) trägt die e von Mitgliedern ſämtlicher Gruppen der Rechten und der Nationalliberalen. Ein anderer B aſſer⸗ mann und Genoſſen, die Unterſchrift der Nationalliberalen und ein dritter Dr. Ablaß und Genoſſen, die der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei. Die Anträge haben im weſentlichen den gleichen Inhalt und nehmen für alle Veteranen, die ſich entweder im unterſtützungsbedürftiger Lage befinden oder das ſechzigſte Lebensjahr vollendet haben, oder über ein Einkommen von weniger als 600 rk verfügen, den Ghrenſold von fäyrlich 120 Mark in Alsſicht Die Anträge v. Liebert, Lieber⸗ mann und Baſſermann ſchlagen in einer angefügten Reſo⸗ lution zur Deckung des Bedarfs eine Wehrſteuer vor, wogegen die Volkspartei in ihrer Reſolution die Hezung urch Herabminderung der ſogenannten Brannt⸗ weinliebesgabe vorſchlägt. Ein Zentrumsantrag Baumann und Genoſſen will das Geſetz mit Wirkung vom 1. Mai 1910 in Kraft treten laſſen. Abg. v. Liebert(Rp.): 5 Für dieſe Debatte war als erſter Redner Graf Oriola beſtimmt. Leider hat der Tod ihn uns entriſſen. Die Tatſache, daß alle bürgerlichen Parteien dieſen Antrag geſtellt haben, iſt ein Beweis für die Notlage unſerer Kriegsvete⸗ ranen. Das Deutſche Reich wurde gegründet durch die Siege des deutſchen Heeres, und dieſe Siege wurden errungen durch die ingebung und Tapferkeit unſerer Soldaten. Es iſt daher eine Kenpflich, für dieſe Männer zu ſorgen. Alle Parteten fühlen ſich aber auch moraliſch verpflichtet, keine Ausgaben mehr zu be⸗ ſchließen, ohne zugleich für Deckung zu ſorgen. Unſer Vorſchlag eht auf eine Wehrſteuer hinaus. Sie iſt keine Blutſteuer, fon⸗ 225 eine Zeitſteuer, die der ausgleichenden Gerechtigkeit dient. Den Veteranen ſind lange genug Verſprechungen gemacht worden, es muß ihnen endlich durch die Tat geholfen werden. (eifall) 2 Abg. Bindewald(Wirtſch. Vg.): Auch wir trauern heute über den Tod 55 1 n der tſa ind alle Parteien einig. In der i er Se 125 19 155 Veteranen. Ein gleichartiges Geſetz iſt ſchon im vorigen Jahre einmütig angenommen und vom Bundes⸗ kat befremdlicherweiſe nur deshalb nicht genehmigt worden, weil verſehentlich im Text des Geſetzes das Datum des Inkrafttretens nicht ausgefüllt war. Der Redner empfiehlt die Wehrſteuer. Es handelt ſich hier um eine patriotiſche Pflicht, bei der das Parteigezänk zu ſchweigen hat. Abg. Prinz Schönaich⸗Carolath(Natl.): Wir danken den beiden Vorrednern für ihre warmen Worte zum Gedächtnis des Grafen Oriola, deſſen auch wir heute mit ſchmerzlicher Teilnahme gedenken. Für die Kriegs⸗ beteranen war bisher kein Geld vorhanden, iſt kein Geld vorhanden und wird, wie es ſcheint, auch in Zukunft kein Geld vorhanden ſein.(Heiterkeit.) Mit Sieſer traurigen Tatſache müſſen wir rechnen. Bedauerlich iſt, daß gerade unſere Veteranen darunter zu leiden haben. Wir müſſen den verbündeten Regierungen daher die erforderlichen Mittel zur Verfügung ſtellen Wir ſind feſt entſchloſſen, etwas zuſtandezubringen. Der gute Wille dazu iſt überall vorhanden, und wo ein Wille iſt, ift auch ein Weg. Auch wir halten die Wehrſteuer flür das geeignetſte Mittel zur Aufbringung der notwendigen Mittel. Den Weg, den die Volkspartei vorſchlägt, halten wir nicht für gangbar und lehnen den Antrag Ablaß ab, da er keine Ausſicht auf Annahme im Reichstag hat. Hoffentlich gelingt es, die Be⸗ denken der verbündeten Regierungen gegen die Wehrſteuer zu zer⸗ 98 ſtreuen. Den Rittern des Eiſernen Kreuzes ſollte ein Ehrenſold bewilligt werden, die Aufwendung dafür wird gewiß keine orgße ſein.(eiſan) Abg. Wieland(Vp.): Den berechtigten Wünſchen der Veteranen muß Rechnung ge⸗ tragen werden. Der beſtehende Zuſtand iſt nicht aufrecht zu er⸗ halken, ja er iſt beſchämend. Eine Wehrſteuer lehnen wir ab. Wir wollen die Mehrkoſten durch eine Einſchränkung der Liebesgaben decken, ein Antrag, der durchaus nicht aus agitatoriſchen Gründen geſtellt, ſondern mit dem es uns ſehr ernſt iſt.(Sehr richtig! links.) Reichsſchatzſekretär Wermuth: Aauch die verbündeten Regierungen haben von jeher ein war⸗ mes Herz für unſere Kriegsteilnehmer gehabt. Ich muß das her⸗ vorheben, um den Anſchein zu vermeiden, als ob ſie in der Für⸗ ſorge für die Veteranen läſſig geweſen wären. Das Gegenteil iſt der Fall. Deutſchland ſteht in der Fürſorge für ſeine Kriegs⸗ teilnehmer unter allen europäiſchen Nationen weit voran.(Hört! hört! im Zentr.) Als 1878 der Reichsinvalidenfonds dotiert wurde, wählte man auf Grund genauer Berechnungen dafür einen Be⸗ trag von 561 Millionen Mark. Man meinte, daß man damit allen Anſprüchen würde Genüge leiſten können. Wenn man damals unter dem friſchen Eindruck der Heldentage dieſe Bemeſſung vor⸗ gnahm, ſo will das doch etwas ſagen. Tatſächlich gebraucht haben wir bis 1910 1494 Millionen Mark. Der Reichsinvalidenfonds wird im Jahre 1911 vollkommen aufgebraucht ſein. Schon ſeit Jahren bezahlen wir große Beträge aus der allgemeinen Reichs⸗ kaſſe. Dabei ſind die Leiſtungen keineswegs im Abnehmen be⸗ griffen. Wenn auch die Leiſtungen aus dem Invalidenfonds etwas chlaſſen, ſo betragen dafür die Unterſtützungen für die Vete⸗ ranen aus der Reichskaſſe um ſo mehr. Rechnen wir alles zu⸗ immen, ſo zahlen wir jährlich 60 Millionen Mark, und wir wer⸗ den im ganzen für unſere Kriegsteilnehmer den Betrag 2000 Millionen Mark weſentlich überſchrei⸗ ten. Wie iſt dieſe Vermehrung gekommen? Die Urſache iſt die fortdauernde Exweiterung unſerer Leiſtungen. Unſere ganze Ge⸗ ſetzgebung ſeit den 7oer Jahren iſt eine fortwährende Kekte einer erweiterten Fürſorge für unſere Veteranen. Manche Leiſtungen haben ſich um mehr als das Doppelte vermehrt. Nun war bisher die Unterſtützung gebunden an feſt umgrenzte geſetzliche Vorſchriften. Das wird, wenn der vorliegende Geſetzentwurf angenommen wird, nicht mehr der Fall 1285 und wir begeben uns auf das offene Meer der illkür. Die vom Geſetz vorgeſehene Definition iſt ſehr un⸗ beſtimmt. Weiter möchte ich darauf hinweiſen, daß im Jahre 1893 eein Ehrenſold für die Inhaber des Eiſernen Kreuzes vom Reichs⸗ Maunheimer tag ausdrücklich abgelehnt worden iſt mit Rückſicht auf die übri⸗ gen Kriegsteilnehmer. Im ganzen wird der vorliegende Geſetzent⸗ wurf einen Betrag von etwa 17 bis 23 Millionen Mark erfordern. Da entſteht nun allerdings die Frage, wie ſoll dieſe Summe gedeckt werden? Unſer ordentlicher Etat gewährt Mittel zur Deckung nicht. Der Finanzplan für die nächſten fünf Jahre enthält ſolche Mittel ebenfalls nicht, aus dem einfachen Grunde, weil die Finanzlage beruht auf der Finanzdenkſchrift und weil die Finanzdenkſchrift ſich richtet nach den bisherigen Beihilfen. Ich beſitze augenblicklich auch keine Mittel, um die ſen Mehraufwand zu befriedigen. Es kommt deshalb darauf an, welche Mittel Sie uns bieten. Im vorigen Jahre lagen die Dinge ähnlich wie in dieſem Jahre. Auch damals waren Anträge geſtellt auf vermehrte Beihilfen für die Veteranen, die verbunden waren mit der Anregung, eine Wehrſteuer einzuführen. Die Anträge wurden angenommen, der Vorſchlag der Wehrſteuer ging an die Finanzkommiſſion. Dort ereilte ihn ſein Schickſal, er ward nicht mehr geſehen.(Heiterkeit.) Der Geſetzentwurf iſt alſo vollkommen fertig und zur Deckung der Mehrkoſten beſchränkt ſich das Hohe Haus darauf, dem Reichskanzler zu erklären,„er möge eine We hrſteuer borbereiten“. Die Unterſtützungen aber ſollen ſchon vom 1. Mai ab erhöht werden. Da muß ich doch ſagen, daß„Wehr⸗ ſteuer“ ein Wort iſt ohne allen beſtimmten Inhalt. (Heiterkeit und Sehr richtig! links.) Ich bin der feſten Ueber⸗ zeugung, daß jeder Redner hier im Hauſe unter „Wehrſteuer“ etwas anderes verſtanden hat.(Hei⸗ terkeit und Sehr richtig! links.) Auch die Mitglieder des Hauſes, die ſich ſchriftſtelleriſch in dieſer Frage betätigt haben, haben ſehr weit auseinandergehende Vorſchläge gemacht.(Hört! Hört! links.) Es wird die kommende Diskuſſion ſehr erleichtern, wenn ich die Befürworter der Wehrſteuer bitte, mir fo! gende Fragen zu beantworten. Soll es eine einmalige Abgabe ſein, und wie können wir den Charakter des Loskaufgeldes ver⸗ meiden? Nach welchem Maßſtab ſoll die Wehrſteuer erhoben werden? Nach welchen Verteilungsmerkmalen ſoll das geſchehen? Wie ſollen wir den Mangel der alten Klaſſen⸗ ſteuer vermeiden? Soll die Wehrſteuer als Ko pfſteuer er⸗ hoben werden und wie gehen wir den Schwierigkeiten der Er⸗ hebung bei einer ſtark fluktuierenden Bevöllerung aus dem Wege? Die Redner haben auf andere Länder verwieſen. Nach welchem Land ſoll ich mich richten?(SHeiterkeit.) Wie kann der Umſtand bermieden werden, daß die Wehrſteuerpflichtigen meiſt in dieſem Alter noch kein Einkommen haben?(Heiterkeit.) Sollen wir uns da an die Eltern halten? Wie ſoll überhaupt die Veran⸗ lagung erfolgen? Sollen wir ſelbſtändig vom Reich veranlagen, oder ſoll die Steuerpflicht feſtgeſetzt werden nach der ganz ber⸗ ſchiedenartigen einzelſtaatlichen Geſetzgebung? 1881 haben die verbündeten Regierungen ſelbſt den Verſuch mit einer Wehr⸗ ſteuer gemacht, ſie haben damit aber kein Glück gehabt. In dem ſtenographiſchen Bericht heißt es damals:„Wer für den Geſetz⸗ entwurf iſt, möge ſich von den Plätzen erheben.“ Dann ſteht im Bericht:„Pauſe, es erhebt ſich anſcheinend niemand!“(Großze Heiterkeit.) Da können Sie wirklich nicht verlangen, daß wir die Erklärung, es ſoll eine Wehrſteuer eingeführt werden, als etwas ganz Feſtes anſehen, worauf wir die vermehrten Beihilfen an die Kriegsteilnehmer gründen können. Ich bin der feſten Ueber⸗ zeugung, 005 wir, wenn wir mit einem Shſtem vor Sie hintreten würden, lebhaften Widerſpruch finden werden. Deshalb kann ich der Erklärung, es ſoll eine Wehrſteuer eingeführt werden, nicht die Garantie entnehmen, daß unſer Geſetz von Ihnen ange⸗ nommen wird.(Sehr gut! links.) Da haben wir ja auch ſchon Erfahrungen gemacht.(Allſeitige Heiterkeit.) Dann iſt beantragt worden, die Branntwei nſteuer als Deckung zu betrachten, indem man die aus den Beſtimmungen über die Verbrauchsabgabe und das Kontingent ſich ergebenden Vorteile für die Branntweinbrenner vermindert. Soll ich das auch als eine feſte Deckung betrachten? Vorläufig habe ich da mehr den Eindruck, als ob dieſer Antrag dazu führt, atte und ſtarke Gegenſätze in dieſem Hauſe von neuem zur Erörterung zu bringen.(Sehr richtig! rechts und im Zentrum) Aber abge⸗ ſehen davon, iſt es wirklich richtig, wenn man das eben zuſtande⸗ gekommene Branntweingeſetz in einem wichtigen Punkte wiederum abändert?(Sehr richtig! rechts.) Sie ſagen, ich ſolle mich nur auf die Steuerſuche begeben und dann dem Reichstage Vorſchläge machen. Dieſe Rollenverteilung kann ich wirklich nicht alzeptieren.(Heiterkeit.) Der Reichstag faßt doch ſonſt auch nicht Beſchlüſſe, ohne vorher für die Deckung geſorgt zu haben. Wenn die Mehrheit dieſes Hauſes heſtimmte Ausgaben boſchließt, dann muß dieſe Mehrheit auch für eine beſtimmte Deckung ſorgen. Es iſt ja nicht angenehm, von dieſe Stelle aus immer und immer wieder die Wichtigkeit der Deckungsfrage zu betonen. Das gilt nicht nur für dieſe Vorlage, ſondern für all die zahl⸗ reichen Anträge, die auf den verſchiedenſten Gebfeten von faſt allen Parteien des Hauſes geſtellt werden. Gewiß bringen wir damit eine gewiſſe Negation in die Geſetzgebung hinein und in der Politik hat immer nur der Recht, der pofitiv und praktiſch handelt. Die verbündeten Regierungen ſind aber der Anſicht, daß die Sanierung unſerer Finanzen ein Erfordernis der braktiſchen Polikik iſt, vollkommen glelchbo⸗ rechtigt und ebenbürtig mit allen Anforderungen unſeres potili⸗ ſchen Lebens.(Beifall.) Abg. Arnſtadt(Konf.): Nachdem nun vierzig Jahre ins Land gegangen ſind, ſeildem die ruhmreichen Kämpfe gegen Frankreich ausgefochten wurden, wäre es höchſte Zeit, daß wir unſere Ehrenſchuld gegen unſere verdienten Veteranen abtragen. Nachdem unſere Finanzen wie⸗ der auf geſunde Vaſis gebracht ſind, ſollten wir nicht zögern, mit erheblichen Mitteln für die Veteranen einzutreten.(Beifall rechts.) Wir bedauern es lebhaft, daß hier der Verſuch gemacht, die erſt im vorigen Jahr beſchloſſene Branntweinbeſteuerung wie⸗ der abzuändern, um die Geldmittel für die Veteranenbeihilfe zu gewinnen.(Zuſtimmung rechts.) Abg. Schöpflin(Soz.): Der Herr Staatsſekretär hat ſein Wohlwollen für die Veteranen cusgeſprochen, aber koſten laſſen will er es ſich nichts. Im Jahre 1899 hat der Reichsſchatzſekretär v. Thielmann erklärt, „wir ſchwimmen im Golde“. Das war eine bewußte Täuſchung des deutſchen Volkes(Präſ. Erbprinz zu Hohenlohe rügt dieſen Ausdruck.) Wir haben heute ſehr bewegte Reden ge⸗ hört über die Ehrenpflicht gegenüber den Veteranen, aber der Schluß wird doch wieder ſein, daß der Reichstag beſchließt und die verbündeten Regierungen ſich abſentieren. Wenden Sie einmal gegenüber dem Bundesrat Ihre Machtmittel an. Die Beihilfe bon 120 Mk. halten wir bei der jetzigen allgemeinen Teuerung für viel zu niedrig. Die Deckung könnte man mit Leichtigkeit auf⸗ bringen, wenn man an Heer und Marine Erſparniſſe machen wollte. Da aber das nicht durchzuſetzen iſt, werden wir für die Reſolution der Volkspartei ſtimmen. Die Wehrſteuer lehnen wir Stenographicher heichealeberct eueralanzeigers Abg. Dr. Paaſche(Natl.): Das hohe Haus ſchien darin einig, daß für die Veteranen etwas geſchehen müſſe. Nun kommen die Sozialdemokraten und imputieren, wir hätten die Wehrſteuer und die Liebesgabe herein⸗ gezogen, um die Anträge dadurch zum Scheitern zu bringen.(Abg. Schöpflin: Das habe ich nicht geſagt!) Ja, das ſagt man nicht ausdrücklich, aber indirekt geht das aus Ihren Worten hervor. Wir ſind der Ueberzeugung, daß die Wehrſteuer ſehr wohl durch⸗ führbar iſt. Es iſt doch nicht die Aufgabe der einzelnen Abgeord⸗ neten, die Einzelheiten der Durchführung vorzuſchlagen. Dazu iſt doch das Reichsſchatzamt da. Wenn immer nur bei den Vete⸗ ranenbeihilfen geſagt wird: erſt die Deckung der Koſten, ſo muß das niederdrückend wirken. Die 20 Millionen Mark, die im Höchſt⸗ fall dieſes Geſetz erfordern werd, müſſen aufgebracht werden. 20 Jahren und werden ihn noch länger führen. Aber für die Veteranen wird dabei nichts herauskommen. Der Gedanke der Wehrſteuer aber iſt ungemein ſympathiſch. Wer nicht dient, der kann dafür auch einige Mark opfern. Das iſt durchaus populär. Von den Einjährigen, die nicht zu dienen brauchen, können wir ein Paar hundert Mark fordern. Da ſparen ſie immer noch eine Menge. Wir würden den Veteranen auch lieber das dreifache geben. Die Regierung muß endlich nachgeben.(Beifall) Staatsſekretär Wermuth: Ich will verſuchen, den Vorſchlägen des Reichstags die mög⸗ lichſt praktiſchſte Seite abzugewinnen. Vorläuſig ſteht noch nicht feſt, was eigentlich der Reichstag will. Ich kann nur dabei bleiben: Mittel ſind augenblicklich nicht vorhanden! Ihre Vorſchläge ſind noch zu unbeſtimmt. Ich weiß nicht, wie die Ausgaben gedeckt werden ſollen. Abg. Baumann(Zentr.) Bei unſerem Milliardenetat ſollten doch die paar Millionen keine Rolle ſpielen. Die Veteranen haben ihre Schuldigkeit getan, nun läßt das undankbare Vaterland ſie unbefriedigt dahingehen. Das iſt eine Schande. Abg. Dr. Arendt(Rp.): Es iſt bedauerlich, daß die Parkeien in der Veteranenfrage nicht einig ſind. Der Staatsſekretär verſchiebt den Standpunkt⸗ Es handelk ſich hier um keine Finanzfrage, ſondern um eine Ehren⸗ frage. Die Finanzverwaltung hat die Pflicht, die Gelder 3u ſchaffen, nicht der Reichstag. Der Staatsſekretär hat ſchon ſoviel Beweiſe ſeiner Energie und ſeines Könnens gegeben, ſo daß er ſicherlich auch dieſe Aufgabe löſen wird. Wir können nicht Stu⸗ dien über die Wehrſteuer und andere Voͤrſchläge anſtellen, das iſt Sache der Finanzvberwaltunge Wenn auch die Regierung die Wehr⸗ ſteuer einmal abgelehnt hat, ſo halten wir doch daran feſt. Vielleicht gelingt es uns, die Regierung zu überzeugen. Wir haben ja ſchon ſolche Beiſpiele.(Heiterkeit.) Die Angriffe der Sozialdemokraten kümmern uns nicht. Dieſe Herren ſuchen ja ſtets Unzufriedenheit zu erregen, weil nur dann ihr Weizen blüht. Leider iſt mit dem alten Brauch der Einmütigkeit des Reichstags in dieſer Frage ge⸗ brochen worden. Daran iſt die äußerſte Linke ſchuld.(Beifall.) Abg. Dr. Wiemer(Vy.): „In der Fürſorge für die Veteranen ſind alle Parteien einig, nicht aber in der Deckungsfrage. Und das iſt doch das wichtigſte. Gegen die Wehrſteuer haben wir erhebliche Bedenken. Auch Ge⸗ neralfeldmarſchall Moltke war ein entſchiedener Gegner dieſer Steuer. Anders liegt es mit einer Verminderung der Liebes⸗ gabe zugunſten der Veteranen. Das iſt kein Agitationsmittel, wie Dr. Hahn ſagte, ſondern eine ſehr ernſte Sache. Dr. Hahn ſcheint eine ausgeprägte Abneigung gegen Agitationsmittel zu haben.(öHeiterkeit links.) Das Zentrum hat den Agrariern nur nachgegeben, um über dem Reichsſchiff die ſchwarzblaue Flagge emporziehen zu können.(Gelächter rechts und im Zentr.) Viel⸗ leicht nehmen wir die Mehrerträgniſſe der Reichszuwachsſteuer für die Veteranen in Anſpruch. 355 Abg. Schöpflin(Soz.): Wenn Dr. Arendt uns Schuld gibt, daß die Parteien nicht ſo iſt das illoßzal.(Der Präſident rügt den Aus⸗ ruck. Abg. Prinz zu Schöngich⸗Carvlath(Nakl.): An die Einführung der Wehrfteuer ſoll die Veteranenunter⸗ ſtützung nicht gebunden ſein. Der Weg einer Verminderung der Liebesgabe iſt zurzeit für meine politiſchen Freunde nicht gangbar. Ich glaube nicht, daß ſich im Haufe eine Majorität dafür findet. Der Schatzſekretär ſollte endlich die Wünſche des Reichskages er⸗ füllen. Er ſollte uns eine Vorlage bringen, die wir dann in der Kommiſſion beraten werden.(Beifall.) 8 Abg. Dr. Röſicke(Konſ.): Das Kontingent der Branntweinſteuer kann nicht aufgehoben werden, ohne daß vielen Leuten im Deutſchen Reiche erheblicher Schaden zugefügt wird. Die landwirtſchaftlichen Btennereien ſind jur großen und ganzen nur eine Frage von zweiter Bedeutung. Die Hauptſache iſt eine zlweckentſprechende und nutzbringende Ver⸗ wertung der landwirtſchaftlichen Produkte. Den don Dr. Wiemer borgeſchlagenen Weg können wir nicht gehen Abg. Dr. Wiemer(Vp.):**VIl!n Hier iſt die Kuaſt, das Erreichbare durchzuſetzen; in dieſen; Augenblick aber iſt die Wehrſtener nicht erreichbar. Beim Mondpol kam für uns nicht nux die Liebesgabe in Belracht, das Kontingent uſw. Hätte der Reichstag es ernſtlich gewollt, er hätte ſchon int borigen Jahre die Ermäßigung der Liebesgabe durchgefetzt. Wir bekämpfen ſie bor allem vom Grundſotz der ſteuerlichen Gerechtig⸗ keit. Die Veteranen hören aus allem nur das Nein Mit einer Erwiderung des Abg. Dr. Röſicke(Konf.) endet die Ausſprache. 8 55 55 Der Anktrag Baſſermann auf Gewährung eines Ehreu⸗ ſoldes an alle Inhaber des Eiſernen Kreuzes wird abgelehnt. Der Antrag Liebert⸗Liebermann wird zugun⸗ ſten der anderen, gleichlautenden Anträge zurückgezogen. Dieſe werden einſtimmig angenommen nach Ablehnung eines ſozialdemokratiſchen Antrags auf Erhöhung der Veteranenbeihilfe von 120 auf 150 Mark. Dann wird über die Reſolutionen ab⸗ geſtimmt. Für die der Volkspartet(Ermäßigung der Liebes⸗ gaben) ſtimmen mit der Volksbartei nur die Sozfaldemokraten; für die Reſolntion über die Wehrſteuer ſtimmen alle Gruppen der Rechten und die Nationalliberalen, während die aus Zentrum, Volkspartei und Sozialdemokraten beſtehende Minderheit dagegen ſtimmen. Beide Reſolutfonen ſind alſo ab⸗ e hent, Das Kolonialbeamtengeſe und die Nach⸗ tragsetats gehen an die Budgetkomm iſſion. Montag, 2 Uhr: Reichsdruckerei, Kolonial⸗ und Konſular⸗ ab, da ſie mit der allgemeinen Wehrpflicht unvereinbar iſt. gerichtshof, Konſulargebühren, kleine Altſen. Schluß 7½ Uhr. Den Kampf gegen die Liebesgaben führen die Freiſinnigen ſeit 4 Mannheim, den 25. April. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt. 11. Seite. Dnterricht. Für Nachhilfe, Privatunterr. u. Vorbereitg. z. Examina b. Abitur. an Gymnaſtaſten u. Realſchül. empf. ſ. erfahr. ig. akad. gb. Lehrer höh. Ofl. u. 300 300¹2 d. d. Exp. 85 —— -Kalligraph prüm. Methede Auszelchaungen. 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Aufbau eines Stockwerkes auf das Schulhaus an der Wormſerſtraße im Stadtteil Käfertal. 10. Neuausſtattung von Bühnenwerken. 11. Errichtung von Annahmeſtellen für Spareinlagen durch die ſtädtiſche Sparkaſſe Maunnheim. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer 1, 2, 4, 5, 6 und 9 der Tagesordnung ſind am Tage der Sitzung und zwar ſchon vormittags ab Pläne zur Einſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürgeraus⸗ ſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 11. April 1910. Der Stadtrat: Ritter Gas⸗ und Klemann. Einladung e des von Buſch'ſchen Armenfonds. Die 108 Stiftungsratsmitglieder, Herren Emil Eder, Kaufmann, Georg Wahl, Privatmann, 4 Auguſt Scheubly, Privatmann, abgelaufen, und es hat deshalb für dieſe eine Erneue⸗ rungswahl auf eine ſechsjährige Amtsdauer ſtattzufinden. Die Wahl erfolgt nach 8 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittels geheimer Abſtimmung und zwar aufgrund der vom Stiftungsrat und Stadtrat ge⸗ meinſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirksamt genehmigten Vorſchlagsliſte, welche folgende Namen enthält Gevrg Wahl, Privatmann, Auguſt Scheubly, Privatmann, Fritz Wißler, Kaufmann, Karl Schweikart, Architekt, Georg Kallenberger, Baumeiſter, Hubert Lill, Hofphotograph, Emil Walliſer, Kaufmann, Adolf Hollerbach, Prokuriſt, Willy Kaeſer, Kaufmann. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, den 26. April 1910, nachmittags von 394—4½ Uhr In das Nathaus(N), 2. Stock, Zimmer Nr. 18 auberaumt, wozu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zu⸗ ſtelng eines Wahlzettels ergebenſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und bürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktapblatt, ſomit ndes normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind e des Wahllokals mit dem Namen derjenigen, wolchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ lich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. Mannheim, den 2. April 1910. Der Stadtrat: Martin. D Deefe —— Klemann. aeeg Erneuerungswahl Stiftungsrat der Friedrich Neiß⸗Stiftung. Di⸗ Dienſtzeit der Stiftungsratsmitglieder, Herren 22 Karl Reiß, Geh. Kommerzienrat, 8 2 Battenſtein Joſef, Stadtrat, lſt und es hat für dieſelben eine Erneue⸗ 8 deungswahl auf eine ſechsjährige Amtsdauer ſtattzufinden. 15 Auch iſt Erſatz für das am 16. Januar 1910 verſtorbene Stiftungsratsmitglied 5 Herrn Magenau Emil, Stadtrat, auf eine ſechsjährige Amtsdauer zu wählen. Die Wahl erfolgt nach 8 21 des Stiftungsgeſetzes zurc den Bürgerausſchuß mittels geheimer Abſtimmung und zwax auf Grund der folgenden vom Stiftungsrat und Stadtrat gemeinſchaftlich aufgeſtellten, vom Großh. Be⸗ zirksamt beſtätigten Vorſchlagsliſte, welche dreimal ſoviel Namen zu enthalten hat, als Mitglieder zu wählen ſind: 8 1. Reiß Karl, Geh. Kommerzienrat, Battenſtein Joſef, Stadtrat, Darmſtädter Viktor, Stadtrat, Bauſch Heinrich, Stadtrat, Michel Karl Theodor, Stadtrat, „Orth Valentin, Stadtrat, Wühler Joh. Adam, Stadtrat, Noll Frauz Auton, Baumeiſter, .Naßuner Johann, Tünchermeiſter. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, den 26. April 1910, nachmittags von 394—4½ Uhr in das Rathaus(N), 2. Stock, Zimmer Nr. 18 anberaumt, und laden hierzu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zuſtellung eines Wahlzettels ergebenſt ein. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und Hürfen mit keinem Keunzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wabl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktavblatt, ſomit Is des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zeutimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen derfenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ 5 oder im Wege der 2 Vervielfältigung zu verſehen. Mannheim, den 11. April 1910. Der Stadtrat: Mitter. eee Klemaun. Handelshochſchule. Die Aumeldungen zu den Vorleſungen, Fachkurſen und Uebungen für das Sommerſemeſter 1910 werden während der Bureauſtunden vormittags von—1 Uhr, nachmittags von—7 Uhr im Sekretariat der Handels⸗Hochſchule(A 4, 5 entgegengenommen. Mannheim, den 4. April 1910. Der Studiendirektor: Dr. Behrend. Jobann Mahler a. 2, 12 empfiehlt: 2, 12 Bürstenwaren aller Art nur beſte Sorten, in Auswahl und in jeder Tel- 237 age. Tel. 2877. Handels⸗ Hochſchule Mannheim. Sommer⸗Semeffer 1910. Nachſtehend bringen wir die Anfangstermine der einzelnen Vorleſungen zur öffentl. Kenntnis: FS———f———————— Tag und Stunde Thema Dozent Saal Montag, 25. April vormitiags 9 Uhr Einführung in die Buchhaltung Hauptamtl. Doz. Dr. Calmes 1 55 8 Bankrechnen Dr. Gerſtner 2 5 111 Inländ. Warenhandel derſelbe 2 Effekten⸗Arbi:rage derſelbe 2 nachmittags 5 75 81 5 0 ee Sprachl. Ellwood 2 0 5 ie ſoziale Fürſorge 0 Hlltnan tſe; 2 5 5 Leklüre und Aee ang ſoz. Schhifen Frau Dr. Altmann⸗Gotheiner 5 75%½„ Technik des Kontokorrentverkehrs Dr. Gerſtner 1 55 Beſ. Verſicherungslehre, II. Teil Mathematiker Koburger 2 Kollaquium über verſch. privat⸗ u. ſozialökonom. Dipl. Ing. Dr. Mertens 3 Probleme 5 88 Geſetzbuch Stadtrechtsrat Dr. Erdel 1 Ein ührung in die Herſicherungsmathematit Mat ematiker Koburger 2 Einführung in die Rechtswiſſenſchaft Prof. Dr. Radbruch 3 Dienstag, 26 April vormittags 9 Uhr Franzöſ. Handelskorreſpondenz Prof. Ott 3 10 Grundlageu der kfm. Arithmetik Dr. Gerſtner 2 1 12* Technik des Zahlungsausgleichs derſelbe 2 Das Recht der Staats⸗ und Gemeindeſteuern in Baden Stadtſyndikus Landmann 1 nachmittags 3„ Grundzüge der Chemie als Einführung in die Audil d. Jng. Warenkunde Direftor Dr. Zeeh Schule Engl. Proſeminar Dr. Weber⸗Diſerens 2 „„ Engl. Seminar derſelbe 2 6„ Wiſtſchaftsſtatiſtit mit ſtatiſt. Uebungen Prof. Dr. Schott 1 Landwirtſchaft und Handel mit landw. Produkten Geh Hofr. Prof. Dr. Gothein 2 7 Induſtrielles Selbſtkoſtenweſen Dipl. Ing. Dr. Mertens 8 8„ Vergangenbeit und Gegenwart der bad. Volks⸗ wirtſchaft Geh. Hofr. Prof. Dr. Gothein Aula Mittwoch, 27. April vormittags 8 Uhr Techniſche Oekonomik Dipl.⸗Ing. Dr. Mertens 2 „ 9%„ Handelswiſſenſchaftl. Seminar Hauptamtl. Doz. Dr. Calmes u. Dr. Gerſtner 2 nachmittags 7„ Verſicherungswiſſ. Praktikum Mathematiker Koburger 2 „ 7 Handelsrecht ausſchl. Geſellſchaftsrecht Rechtsanwalt Geiler 1 8„ Gewerbl. u. kaufm. Dienſtvertrag, gewerbegerichtl. u. kaufmannsgerichtl. Verfahren Stadtrechtsrat Brehm 3 Donnerstag, 28. April vormitttags%½ Uhr Prakkiſche Uebungen Murt 5 2 6 11„ Handelspädagogiſches Seminar derſelbe 2 Finanzwiſſenſchaft Hauptamtl. Doz. Dr.Altmann 3 „ 12„ Der öffentl. Kredit derſelbe 3 85 Handelsgeſchichte Prof. Kohlhepy 2 nachmittags 4„ Handels⸗, Kredit⸗ u. Kolonialbanken Prof. Dr. Jaffe—— „ 975 Grundbegriffe der Nationalbkonomie Hauptamtl. Doz. Dr. Altmann 1 „ 7½ Juriſtiſches Seminar Rechts anm. Dr. Hachenburg, Geiler u. Dr. Wimpfheimer 2 5 853 Fabrik⸗Organiſation Hauptamtl. Doz. Dr. Calmes 8 Freitag, 29. April vormittags 10 Uhr Kalkulationen Prof. Kohlhepp 2 11„ Zwangsvollſtreckung und Konkurs Stadtrechtsrat Dr. Erdel 1 nachmittags„ Die wichtigſten kolonialen Rohſtoffe Direktor Pr. Zech ene 2 öfiſches Proſeminar Dr. Weber⸗Diſerens 2 435 1 Rea ſches Seminar derſelbe 2 5 5„ Wechſel⸗ u. Scheckrecht Dr. Perels 1 2 Bank⸗ u. Börſenweſen Direktor Reiſer 3 8„ Diskuſſions⸗ u. Uebungsſtunde zum.⸗G.⸗B. Stadtrechtsrat Dr. Erdel 1 Montaninduſtrie Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein 2 Samstag, 30. April vormittags 11 Uhr Internationaler Warenhandel Profeſſor Kohlhepp 2 Montag, 2. Mai vormittags 8 Uhr Theorie u. Technik der Buchhaltung Hauptamtl. Doz. Dr. Cakmes 4 nachmittags 3 Uhr Allgem. Nationalökonomie Hauptamtl. Doz. Dr. Altmann 1 Mittwoch, 4. Mai vormittags 11 Uhr Staatsrecht Studiendirektor Dr. Behrend 1 Wirtſchaftsgeographie Hauptamtl. Doz. Regierungs⸗ 8 8(ausnahmstveiſe ſtatt Dienstag) rat a. D. Endres nachmittags 5„ Volkswirtſchaftliches Seminar Hauptamtl. Doz. Pr. Altmann 1 abends 8„ Perſonenverkehrsweſen Hauptamtl. Doz. Regierungs⸗ 2 rat a. D. Endres 96 6. Mai abends 8 Uhr Eiſenbahnpolitik insbeſ. Gütertarife Hauptamtl. Doz. Regierungs⸗ 4 (ausnahmsweiſe ſtatt Donnerstag) rat a. D. Endres Mannheim, 20. April 1910. 181 * Der Studiendirektor: Dr. Behrend. Bekanntmachung. Die Raphael Hirſch Witwen⸗, Waiſen⸗ und Stipendien⸗Stiftung hier betr. Nr. 311. Auf 6. Juni 1910 ſind zu verteilen: J. Aus der Raphael Hirſch Witwen⸗ und Waiſenſtiftung die Summe von 2400 an eine Anzahl bedürftiger, jedoch der öffentlichen Unterſtützung nicht anheimgefallener Witwen und Waiſen hieſiger Stadt. Unterſtützungsgeſuche, welche eine genaue Darſtellung der perſönlichen und ſonſtigen Verhältniſſen enthalten müſſen, ſind bis 5. Mai 1910 anher einzureichen. II. Aus der Raphael Hirſch⸗Stipendien⸗Stiftung die Summe von 1000, die dazu Verwendung finden ſoll, um unbemittelten jungen Leuten von beſonderen Fähigkeiten die höhere Ausbildung zu einem wiſſenſchaftlichen, tech⸗ niſchen oder künſtleriſchen Beruf zu ermöglichen. Zu dieſem Zwecke ſind drei Jahresſtipendien für den Beſuch von Hoch⸗ ſchulen jeglicher Art(Univerſitäten, techniſchen Hochſchulen, Forſt⸗, Landwirtſchafts⸗, Bau⸗, Kunſt⸗, Muſikakademien, Konſervatorien u. ſ..) an ſolche Studierende zu be⸗ willigen, welche die Mittelſchule mit dem Zeugnis der Reife abſolviert haben. Die Bewerber um die Stipendien müſſen Angehörige des deutſchen Reiches ſein und müſſen thren Unterſtützungswohnſitz im Sinne des Reichsgeſetzes vom 6. Juni 1870 in Mannheim haben. Bewerbungen, denen entſprechende Zeugniſſe über dieſe Vorausſetzungen und außerdem das Reifezeugnis der ab⸗ ſolvierten Mittelſchule, ſowie Zeugniſſe über Fleiß und Leiſtungen auf der Hochſchule, wenn der Bewerber ſchon mindeſtens ein Semeſter auf ihr zugebracht hat, bei⸗ zufügen ſind, wollen ebenfalls bis 5. Mai 1910 bei uns ein⸗ gereicht werden. 119 Mannheim, den 15. April 1910. Stiftungskommiſſion: von Hollander. Gögele. NMedizinaſkasse der kathol. Vereine MHannheim, K 1, IN. —Freier Eintritt 15. Aprit bis 18. Mai fur 7245 Sewobmer der Stadt Mammheirn. Aueh eeeeeee üddeutsche Bank, Mannhelm, 4, 910 Telephon Nr. 250, 541 u. 1064.— Fillale In Worms. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung. Provisionsfreie Oheck-Rechnungen und An- anhme verzinslicher Waar-epositen. Annahme von Wertpapieren zur Aufbe- wahrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Tresorfächern unter Selbst⸗ verschluss der Mieter in feuerfestem Gewölde. An- und Verkautf von Wertpapieren, sowie Ausführung von Börsenauſträgen an der Mann- heimer und allen auswärtigen Börsen. Besondere Abtsilung für den An- und Verkauf von Werten ohne Börsennotiz. Discontierung und Einzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Ausstellung von Checks und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Einzug von Coupons, Dividendenscheinen und verloosten Eflekten. Versicherung verloosbarer Wertpapiere Coursverlust und Controle der Verloosungen. Wilh. Schönberger Vorteilhaftes Möbelgeschäft 86, 312 Ohne Ladenmiete, daher billigster Verkauf. —— Solide Möbel.!;w 7386 PiisSe-HfenergP5ö Geschw. Schammeringer. Wechſel⸗ Formuldure a 2n bber u 6e zakl zu haben in der gegen 818 los S. Susskes Bacherudkerelte. a 5 5. a rat, 1 Sttauntmachung Sonntag, den 8 Mai lf. fallende allgemeine Tanzla auf Sonntag, den 24. April 1910 verlegt wird. 2 gemäß iſt im tai nur noch der (16. Mai) als Tanztag anzuſehen. 12² Mannheim, 14. April 1910, Großh. Badiſches Bezirksamt Maunheim, Abt. VIa. Polizeidirektion. gez.: Dr. Kor n. 0 Nr. 17369 J. Vorſtehendes bringen wir hiedurch zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 19. April 1910, Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zettler. Bekauntmachnug. Für unſer Waſſerwerk im Käfertaler Wald ſuchen wir zum baldmöglichen Eintritt einen Maſchiniſten und einen Betriebsſchloſſer in dauernde Stellung. Der Maſchiniſt hat ev. auf dem Waſſerwerk Len wofe nung zu beziehen bezw. wie der Betriebsſchloſſer in Käfertal Wohnung zu nehmen. Tüchtige, ſolide, Maſchinenſchloſſer zwiſchen 30 und 40 Jahren wollen ihre Bewerbungen mit kur⸗ zem ſelbſtgeſchriebenem Le⸗ benslauf und Zeugnisab⸗ ſchriften bis zum 27. April ds. Js. anher einreichen. 12⁴ Mannheim, 20. April 1910. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pich ler. Belauntmachung. Gr. Domäuenamt Maun⸗ heim wird am Freitag, den 29. April d. Is., vormittags 10 Uhr, die an Martini ds. Js. pachtfrei werdenden Grundſtücke auf der Uuter⸗ mühlau, Gemarkung Mann⸗ heim, 16 Hektar in 30 Loſen auf gelernte teils in öffentlicher Steige⸗ rung im Ballhaus Schloß dahier verpachten. Nähere Auskunft 88 Güteraufſeher Jak. Langen⸗ bach dahier. Waldhofſtr. 5 101 9 Handels⸗Hochſchule. Das ausführliche Pro⸗ 1 der Handelshochſchule 1* 1910 kann beim Pedell und im Sekretariat der Handels⸗ Hochſchule( 4,), im Bureau der Handelskammer (B 1, ib), des Verkebrs⸗ 47/48), der kaufmänniſchen Vereine, ſowie im Zeitungs⸗ kiosk am Waſſerturm in Empfang genommen und nach auswärts vom Sekre⸗ tartat der Haudelshochſchule bezogen werden. 80 Studiendirektor der Haudelshochſchule: Dr. Behrend. Stoße Verſteigrrung J.3 Im des Pflegers ver⸗ ſteigere ich Montag, 25. 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Nr. 45436 P. hiermit zur Kenntnis, daß au Die öffent⸗ öffentlicheng im Flächenmaß von eine weitere Periode von 11 Jahren teils aus der Haud. beim das Sommerſemeſter (Kaufhaus, Bogen unentgeltlich und pyoſtfrei 339237 Maunheim, 17. Febr. 1910 3 8 85 volſtändiges Schlaf⸗ 4, 3 Tel.2219 04,3 in Neckargemünd, in ſchöner Lage, am Wald, zu verkauf. Aug. Hartenſtein, Heidelberg, nächſt. Näße d. Bahn, 6 gr. Zim., 2 Guch. nu. Speiſeka 1 Balkon, Loggig, Vor⸗ N. ſehr gr. 4 * (Mittaablatt.) General⸗Anzeiger. Waschstoffe Wollmusseline Leinen Letzte Neuheiten. 1 2 95 FUens früher O. E, Herz m⸗ 8. UlnsStbSHDSSE ag Niederste Preise. eß Anerkannt gute Qualitäten 8 2² 9 2 Pgaꝶhœacdleplatz. 855 10. Srüne 20 fui—— 12— N Seifenstederel Wachsfahrfhkaton! 41 0 Spezialität: Bodenwachs(offen und in Dosen) 9 L viele Anerkennungen von grösseren Instituten! 192² 8 7 2 393 7 ir Heldelbergerstr.— O G, 3.— Telephon 3778. Alle Artikel u. 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Eines Tages begegnete er der Gattin eines Kollegen mit ihrem Töchterchen.„Wie alt iſt das ſchöne Kind?“ fragte er.—„Vier Jahre.“—„Wie, noch ſo jung?“ ſagte der Gelehrte ganz verwundert.„Das hätte ich nicht gedacht, daß ein vierjähriges Kind ſchon gehen kann;: das iſt merkwürdig.“ Auch an den anderen Fakultäten gab es zahlreiche Be⸗ rühmtheiten. Solche, die ſich nur ſelbſt dafür hielten, und ſolche, die wirklich dafür gelten konnten. Zu dieſen zählten der große Pandektiſt von Vangerow, deſſen Schüler der ge⸗ räumigſte Hörſaal der Rupert o⸗Carola kaum faßte, der ge⸗ feierte Chirurg Chelius, bei dem Leidende aus Amerika und Aſien Hilfe und andere mehr. Vom Sehen konnte ich alle Sterne“ der Univerſität, aber nur einem von ihnen konnte ich perſönlich nähertreten: dem Rechtslehrer Achilles Renaud. Das war der jüngſte, hübſcheſſe und eleganteſte aller Heidelberger Profeſſoren. Sprößling einer alten e die e der e des Edikts Uchl. Zeitungstragerin für Waldhof gesucht. 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Zu Nutz und From⸗ Schnurr⸗ und Spitzbart und den blitzenden Augen viel mehr men unſerer Leſer ſei einiges daraus hier wiedergegeben: Jeinem franzzſiſchen e in Zivil, als einem deutſchen 5.. Faſt ebenſo zurückgezogen, aber aus anderen Grün⸗ Profeſſor. Auch in ſeinen Beziehungen 3zu ſchönen Frauen. . den, lebte der gefeierte Chemiker Wilhelm Robert Bunſen. Sie waren ihm hold und er liebte ſie ebenſo wie die Wiſſen⸗ 15 Kein Verwandter, nur ein Namensvetter der vielgenannten ſchaft. Man konnte ihn den Feuerteufel der Univerſität 1 Diplomatenfamilie. Es gab Menſchen in Heidelberg, die ihn nennen. Alle Mütter heiratsfähiger Töchter in den feinen nicht kannten, ihn nicht einmal je geſehen hatten. Er zeigte Kreiſen wünſchten ihn zum Schwiegerſohn, einige Ehemänner wünſchten ihm alles Ueble. Es wagte jedoch niemand mit ihm anzubinden, denn er wäre gleich mit einer Herausforde⸗ rung bei der Hand geweſen und war ein Piſtolenſchütze, der das Herz⸗Aß auf fünfzehn Schritt aus der Karte ſchoß. Das hat er mir einmal ſel lbſt gezeigt, denn ich kam manchmal 3u ihm, durfte zu ihm kommen, weik ich ihm hie und da einen kleinen Dienſt als Bote für Briefe leiſtete, welche er der Poſt nicht anvertraute. In ſeiner Kleibung war er ein Stutzer, ſtets nach der neueſten Mode angezogen. Sein Tiſchgetränk beſtand, wie die ganze Stadt erzählte, ausſchließlich aus Champagner. Dieſer flotteſte aller Profeſſoren, dem der Hofratstitel ſo wunderlich zu Geſicht ſtand, vereinte mit hervorragender juriſtiſcher Gelehrſamkeit die fröhliche Daſeinsfreude eines Studenten. Er hatte Sinn für Humor und Ulk aller Art, und keiner urteilte milder als er über kolle Studentenſtreiche. Erſt nachdem er ſich in reifem Alter verheiratet hatte, ſoll er die gute Laune verloren haben. Doch iſt das vielleicht nicht buchſtäblich zu nehmen, obgleich ich mir 5 als Ehemann nicht gut. vorſtellen kann. Er liebte die Frauen zu ſehr im allgemei nen. Nün iſt er längſt dahin⸗ gegangen. Gleich ihm die meiſten, die damals in roſigem Licht geatmet und nun zu bleichen Schatten der Vergangenheit geworden. Unter ihnen auch die drei unglückl lichen Privat⸗ dozenten, die das gemeinſame Mißgeſchick, daß ſie keine Hörer ferden konnten, in Freundſchaft verband. Die drei Horatier, wie der Studentenwitz ſie taufte, gehörten verſchiedenend Fakultäten an. Der eine war Juriſt, der zweite Mediziner, der dritte Philoſoph. Damit ſie überhaupt vortragen konnten, belegten ſie gegenſellig ihre Vorleſungen und zu e ſaßen ſie geduldig im Kollegium des Dritten. Das iſt wohl die heiterſte unter meinen Heidelberger Erinnerungen. — Die Ueber⸗Eute. Ein luſtigtoller Flugrekord von 300 neuen meſchuggenen Enten, ſo von allerlei Zeitungen un⸗ freiwillig losgelaſſen wurden.(Arrangiert unter Protektorat von Felix Schloemp. Mit urkomiſchen Illu⸗ ſtrationen und Umſchlag von C. O. Peterſen. Verlag von Georg Müller in München 1910. Preis geheftet 2 M. gebunden 3.) Da die beſte Empfehlungen in ſolchen Fällen Koſtproben ſind, mögen hier mit Erlaubnis des Ver ges einige folgen: Aus dem Bericht über ein Stiftun feſt.„Von dieſen ernſten politiſchen Betrachtungen mach der Redner dann einen kühnen Sprung auf die anweſer Frauen, denen er ſein Glas wetihte.“„Lübecker Gen anzeiger“ 1909, Nr. 259.(Wenn ſich der kühne hierbei nur nichts verſtaucht hat!) Der boshafte Druckfehlerteufel.„Am 22. ds. begeht der Großinduſtrielle Herr L. Moſer die Feier ſeiner ſilbernen Jochzeit.“„Neue Freie Preſ 55 Non. 18 Aus dem Großherzogtum. N. Heidelberg, 19. April. Herr Medizinalrat Gut ſch⸗ Karlsruhe hielt geſtern abend im vollbeſetzten Kammermuſikfgale der Skadthalle auf Veranlaſſung des Ve ereins für Verbej⸗ ſerung der Frauenkleidung“ einen 1½ſtündigen, durch Lichtbilde r illuſtrierten Vortrag über das Thema„Aerztliches ilber Frauenkleidung“. Die gediegenen, wiſſenſchaftl fundierten Ausführungen des Redners, der als praktiſcher Ar die hohe hogieniſche einer gefundheꝛtsgemäßen Frau kleidung in das rechte Licht zu ſetzen wußte, feſſelten das zahlreiche Damenpublikum in hohem Grade; ganz beſonders ktrefen und ve mutlich nachhaltigen Eindruck aber machten die vorzüglichen, na dem Leben aufgenommenen Photographien(Röntge nhilder), we ſche die verheerenden geradezu erſchreckenden Wirkungen ſogar loſ getragenen Korſetts auf die inneren Organe demonf 5 den ſehr beifällig aufgenommenen Vortrag ſchlo 2 2 8 einer großen Reihe von erkeidungsſtütken E. Seite. Eiufache, doppelte und ameri- kanische Buchführung kaufmänn. Rechnen, Stenographie, Maschinenschreiben etc. Bekanntmachung. Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat in den nach⸗ genannten Stadtteilen und benachbarten Orten Annahmeſtellen für Spareinlagen eingerichtet und die Verwaltung derſelben den beigeſetzten Perſonen übertragen: 92659 un Stadtteil Lindenhof: im Hauſe Meerfeldſtraße Nr. 19: Inhaber der Aunahmeſtelle: Herr Kaufmann Friedrich Kaiſer; Schwetzingerſtadt: im Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 89; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Mathias Merz, Inhaber eines Friſeur⸗ unb Parfümerieartikel⸗Geſchäfts; Oeſtliche Stadterweiterung: im Hauſe Eliſa⸗ bethſtraße Nr. 7; JInhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmaun Peter Disdorn; Neckarſtadt: im Hauſe Mittelſtraße Nr. 69; Inhaber der Annahmeſtelle: Herr Kaufmann — General⸗Anzeiger. Privat-Handels-Institut Eduard Bermel 8 Mannheim Mittagblatt.) FE 16 Nur prima Pneumatiks und teuerstes Roh⸗ material werden zum besten deutschen Rade „Brennabor“ verwendet. Alleinderkgatif bei: Prelsverzelchnis kostenlos. Martin Decker, A 3, 4,.s à uis Theater. 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Zu ihm hintretend ſagte er mit eigentümlichem Tonfall in der Stimm⸗⸗ „Ich habe von meiner Frau den Auftrag, Dich für heute zum Tee mitzubringen, hatte aber vorhin vergeſſen, es Tir zu ſagen. Verzeih! Meine Frau hat ſich beklagt, daß Du uns in letzter Zeit vernachläſſigſt.“ „Oh, ich danke vielmals für die liebenswürdige Einladung, es wird mir eine hobhe Ehre ſein— iſt meine Gegenwart Euch aber nicht läſtig?“ Verdammter Schuft!“ hätte der Rittmeiſter am liebſten aus⸗ gerufen und wäre ſeinem Gegenüber an die Kehle gefahren. Er bezwang ſich aber und ſagte nur: „Ach was, dummes Zeng! Du weißt ja, daß Du immer will⸗ kommen biſt, alſo ſchnell los, ſonſt wird meine Frau ungeduldig.“ Horvat dam der Aufforderung nach. Sie verließen das Kaſino. Auf dem Heimweg war Hillrich ſehr einſilbig und antwortete kaum auf die Reden Horvats. „Na. das kann ja ein gemütlicher Teeabend werden“ brummte Horvat vor ſich hin. Als ſie in der Wohnung Hillrichs angekommen waren, war Horvat unangenehm überraſcht von dem Empfang, welcher ihm von Seite Frau von Hillrichs zu teil wurde. Sie konnte ihren Unwillen über das Erſcheinen Horvats kaum verbergen. Der Rittmeiſter hatte das bemerkt Natürlich, ſie mußte ja Veberraſchung und Unwillen mar⸗ Beren, damit ſie ſich nicht berriet, oh, die falſche Schlange! leinrich Lanz Patent-Neissdampf-Lokomobilen Ventilsteuerung distem Lentz“. bei 8 17127 „Wie angenehm, Faß Du einen Gaſt mitgebracht haſt, lieber] Glas erhebend: Peter!“ ſagte die Dame des Hauſes endlich reſigniert, dann zu Horvat gewendet! „Sie nehmen es doch nicht übel, Baron, daß ich Ihnen nur mit Kaltem aufwarten kann, denn— aufrichtig geſagt— ich bin heute gar nicht auf Gäſte eingerichtet.“ Horvat war betroffen. Was ſollte das bedeuten? Das eigentümliche Weſen Hillrichs, ſeine Einlodung, die unangenehme Ueberraſchung Frau von Hillrichs. „Aber ich bitte, meine Gnädigſte“, erwiderte er galant.„Ma⸗ chen Sie wegen mir doch keine Umſtände. Wenn ich gewußt hätte, daß ich läſtig falle,— aber Peter.., er warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich bitte Euch, tut mir den einzigen Gefallen und macht keine Redensarten“ unterbrach der Rittmeiſter das Geſpräch—„ich werde ſchon dafür ſorgen, daß Ihr ganz gehörig ſatt werdet. Außerdem habe ich eine Ueberraſchung für Euch.“ „Da bin ich wirklich neugierig“ lachte der Leutnant. Frau bon Hillrich ſah beſorgt zum Gatten auf. Was hatte der heute nur. In ſeinem ganzen Weſen lag ſo etwas Eigen⸗ tümliches, beinahe Beängſtigendes; die arme, kleine Frau wäre am liebſten in Tränen ausgebrochen. Sonſt, wenn Pcter nach Hauſe gekommen war, hatte er ſie immer auf das Zärtlichſte be⸗ grüßt. Heute hatte er ihr kaum zugewinkt! Beim Abendeſſen herrſchte eine ſehr gedrückte Stimmung. Alle Verſuche Horvats, eine Konverſation in Gang zu bringen, ſcheiterten an dem hartnäckigen Schweigen Hillrichs und dem ſcheuen, änaſtlichen Weſen ſeiner Gattin. Hillrich nahm kaum einen Biſſen zu ſich, er behielt die bei⸗ den„Schuldigen“ fortwährend im Auge, die Dame des Hauſes dadurch noch mehr in Verwirrung bringend! Er hielt die gedrückte Stimmung für Schuldbewußtſein. Endlich rief er beinahe höhniſch: Was iſt denn mit Euch Kinder? Seid doch frößhlich“ ſein Höchste Gkonomie einfachster Konstruktion. 3 Jeder Hesse wWelcher mit seinem Heimatlande in Verbindung dielben, der- Wissen will, was in seinem Heimatsort, den Kreisen und Pro- Vinzen vorgeht, wird von allen Vorfällen rasch und zuverlässig durch den„Mainzer Anzeiger“, General-Anzeiger, der grössten und angesehensten hessischen Toftung, untsrrichtet. in allen Orten des Hessenlandes hat der„Mainzer Anzeiger“ eigene Bericht-⸗ Ferstatter, welche alle Vorfälte rasch und zuverlässig melden. 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Während dem hatte ſie bemerkt daß ſie und Horvat von Peter ſehr ſcharf fixiert wurden. Das Blut ſtieg ihr zu Geſicht. Nachdem Hillrich ſich eine Weile an der Verwirrung der Beiden geweidet begann er: „Kinder mir kommt ein famoſer Gedanke! Horvat iſt mein guter Freund folglich auch der Freund meiner Frau ihr müßt Euch daher„Du“ ſagen“ „Aber lieber Peter!“ machte ſeine Gattin. „Du haſt heute ſonderbare Einfälle“, ſagte Horvat. „Sonderbar oder nicht, Ihr trinkt jetzt Brüderſchaft und dabei bleibt es— und nun kommt meine Ueberraſchung“ rief Hillrich und verließ das Speiſezimmer, um den Piſtolenkaſten zu holen: „Ich fürchte, Peter wird ernſtlich krank“, bemerkte Horvat „Um Gottes Willen!“ ſagte Frau von Hillrich weinerlich. Die Situation wurde immer unerträglicher. Da hörte man im Vorzimmer fremde Stimmen und nach einigen Augenblicken trat Oberſt von Tannenberg mit ſeiner Tochter Irma in das Zimmer. „Ah, wie nett von Ihnen, Herr Oberſt!“ begrüßte Frau von Hillrich die Ankömmlinge. Die Herrſchaften wurden ſofort genötigt am Tiſch Platz zu nehmen und auf einen Wink der Hausfrau brachte der Diener zwei Gläſer. (Schluß folgt.] GGGcccGGGG A Ie gn E N eee Mannheim, den General⸗Anzeiger.(Mittagblatt⸗) 5. Seite. jeder Art erstklassige Fabrikate. Grosse Auswahl. Grüne Rabattmarken! 5 2* 2 2 N25 5 7 ö 5 flür Gewerbe, Handel und Induſtrie. Meiseeimmer Einrichtungen eld Sch Am Montag, den 25. April, abends 9 Uhr haben sſoh 7584 NMAN Nr EIN. ſindet im obern Saale des„Carl Theodor“ f fN 3 MA 1 WVN. ee seit vielen dahren bewährt. 535 Diskuffions Abend Wili. Schönberger, S 6, 31. 2 17507 ostenios— 5 5 8 5 5 ſtatt, in welchem die Herren Handwerkskammer⸗Sekretär 8 5 chreibmaschine ee ee Verkaul. 57 Freitag Abend neueren Syſtems nur mit ſicht⸗ 8 Haußzer und Steinhauermeiſter Wilhelm Buſam Gpernglas barer Schuft zu kaufen geſucht. Allein- und Zimmermädchen über die Offerten mit Preisangabe unter! Erzieherinnen u. Kindermädch. v. d. 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Näheres P 6, 4. 18076 1 Buntes Das Entente⸗Ei.„In dieſen Tagen wurde eigent⸗ lich die ruſſiſch⸗franzöſiſche Entente geboren, jenes vom galliſchen Hahn gelegte und vom ruſſiſchen Bären befruchtete Ei, aus dem in der panflawiſtiſchen Brutanſtalt das merk⸗ würdige Bündnis des weit vorgeſchrittenen, ſich ſtändig ſeiner Kulturhöhe rühmenden franzöſiſchen Staates und Volkes mit dem autokratiſch regierten, rückſtändigen großen Slawen⸗ ſtaat erbrütet wurde.“„Kieler Zeitungs 1903, Nr. 2164. Aus der Geſchichte des Tabakgenuſſes. „Ein fanatiſcher Raucher unter den Dichtern war Nikolaus Lenau, während ſein lyriſcher Antilope Heinrich Heine nie rauchte.“„Deutſche Tageszeitung“ 1907, Nr. 224. (Dieſer zoologiſche Vergleich iſt recht unglücklich gewählt.) Ueber Allerſeelen.„Die Gläubigen ſollen am Allerſeelentage auch derer in Liebe gedenken und für ſie beten, welche noch nicht alles abgekü ßt haben und im Fegefeuer der Erlöſung harren.“„Riedinger Zeitung“ 1907, Nr. 44.(Gewiß, eine große Unterlaſſungsſünde iſt es, wenn man bei Lebzeiten nicht genug geküßt hat.) Von einer landwirtſchaftlichen Frauen⸗ ſchule.„Da iſt ein„Fräulein“, eine junge Dame auf einer landwirtſchaftlichen Frauenſchule ausgebildet, in einem Jahreskurs... Aber was hatte die Aermſte auch in einem Jahre alles lernen ſollen und gelernt. Kochen und Backen, Waſchen und Bügeln, Schuſtern und Schneidern, Melken und Buttern, Obſtbauen und Pflücken, Eierleg 6n und Brüten, kurz„Alles“. Zupiel für die kurze Zeit.“ „Badiſche Geflügelzeitung“, 12. Märs 1910.(Allerdings iſt das zu viel für die Leiſtungsfähigkeit einer jungen Dame.] — Aus der guten alten Zeit. Der Jahresbericht der Handel kammer zu Dortmund für das Jahr 1909 gibt folgende Schilde⸗ rung des Poſtweſens im 17. Jahrhundert: Der Große Kur⸗ fürſt richtete eine Art von regelmäßiger Poſtverbindung zwiſchen ſeiner Hauptſtadt Berlin und den weſtfäliſchen Provinzen ein, welche jedoch die Grafſchaft Mark nur auf dem ſogenannten Sand⸗ wege bei Lippftadt und Lünen ſtreifte. Die größeren zu überwin⸗ denden Entfernungen brachten es von ſelbſt mit ſich, daß aus einer einfachen Fußgängerpoſt eine Reitpoſt wurde. Als dieſe in kaum zu verſtehender Kühnheit ſich nicht einmal mehr von den Greu⸗ zen der einzelnen Staaten des heiligen römiſchen Rei⸗ ches deutſcher Nation aufhalten ließ, fanden ſich ſchon war⸗ nende Kleinſtaats⸗Stockphiliſter, denen niederdeutſcher Humor das Wort in den Mund gelegt hat: De Grenz is nich dortau dor, dat ſei durch den Utlandsverkehr nieder⸗ pett ward.“ Aus der Reitpoſt wurde die Fahrpoſt. Allerdings muß man ſich unter dieſer zunächſt beileibe nicht von Federn getragene und mit ſchwellenden Polſtern ausgeſtattete Kutſche denken. Anfangs mußten die Wagen mit einer Leiter beſtiegen werden, und„artige Frauenzimmer konnten ſich unmöglich auf einen ſolchen Wagen ſetzen, wenn ſie ſich nicht in der Jugend im Zaunbeklettern, Elſterneſteraus⸗ nehmen und Aepfelpflücken umgeſehen hatten, denn der Schwung über die Seitenleiter erforderte eine beſondere Gewandtheit, und wenige konnten ihn tun, ohne die untenſtehenden Wagenmei⸗ ſter und Stallknechte zum Lachen zu bringen.“ Auch foll es vorgekommen ſein,„daß Paſſagiere und Poſtillione bei ſchlechten Wegen durch die Stöße des Wagens an di⸗ Erde geſchleudert wurden“ auch,„daß die Paſſagiere vor lauter Packereien und üblem Geruch im Wagen kaum hätten ſitzen können, und daß die Poſtwagen zur nicht geringen Blamage der Poſt ſelbſt ganz ſtecken geblieben wären“. Auch kamen Verſäumniſſe vor, weil»die Herren Paſſagiere ſich wegen des guten Märzbieres eine Sil halbe Stunde länger verweilt hatten“ oder weil ein anderes Mal „ein Haufe Bauern den Poſtillion, da er über ihren Acker gefah⸗ ren war, erſt abprügeln mußte“. Doch die Poſtwagen beſſerten ſich mit der Zeit, die Wagen wurden mit einem Verdeck von„gewächſeter Leinwand verſehen, von welcher Verbeſſerung man hoffte.„daß ſie einen Haufen Paſſagiere auf die Poſten ziehen werde“, Aufſtiegetritte und Wagenlaternen kamen hinzu, aus den Wochenpoſten wurden„Journalisren“, die Po⸗ ſtillione bekamen eine ſchmucke Uniform, Kurbrandenburg führte das Poſthorn ein, eine preußiſche Poſtordnung ordnete an daß die Poſtmeiſter die Poſtillione anhalten ſollten,„fleißig und wohl zu blaſen“, und die regelmäßig wiederkehrenden Weiſen des Poſt⸗ horns, die teils bei Tage, teils im Dunkel der Nacht durch Wald, Hain und Flur erſchallten, ſchmeichelten ſich gar tief in das Volks⸗ gemüt ein und ſind, wie die„Köln. Ztg.“ hinzuſetzt, non Dichtern erſten Ranges in ſinnigen Liedern gefeiert we Wo der Pfiff der Lokomotive Poſthorn und Poſtillion verdrängte, wehte jedes. mal ein gar ſelegiſcher Ton durch di e welche den Scheidenden deutſchen Lokalpoeten nächſaugen. 8 2 General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) Mannheim, 25. April. Mehrere Tausend Meter Kleiderstoffe die ioh besonders vorteilhaft eingekauft habe und welche sich für Blusen, Kleider, Kostüme, Röcke, aussergewöhnlich billig in 4 Scrien-Posten zum Verkauf Posten I Meter Posten III Ein grosser Posten Seidenstoffe nur vorzügl. Qualitäten, 1 nervorragend Billig! Termieten. — S. 728 Stock, 3 Zimmer u. Küche, — u. Speiſekammer ver 1. April zu verm. 188 Näderes im 8. Stock. D 4. II Wobnung. 6 Jimmter. Bade .—— der fefart 8. 1. h. Part. 2. Slock Woh⸗ (nenes Henus), elegante 5 Zinmer- nung mit alle 8 1. Juli zu ve 5 Nad eres de ſeldft. 18039 06. 105 Trepd., 5 grode Zim. nach d. Str., u. Zubeb. i. als Bur mdverm. 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