[EF Fa[gSaän del A Aeeeeee. H r SnNaaen * Beamten garantiert. Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poßt bez. mwel. Poſt⸗ anſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer Pfg. In ſerate: Gadiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und umgebung. zadiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. cMannheimer Volkblatt) „Geueral⸗Auzeiges Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 14 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme n. Druckarbetten 341 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktionm 277 Auswärtige Inferate. 80 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile..1 Werk Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 kihr. eeeee e Nr. 191. Dienstag, 26. April 1910.(Abeudblatt.) Das neue Volksſchulgeſetz. Ein Parteifreund, der den Fragen der badiſchen Volks⸗ ſchule und der Hebung des Lehrerſtandes ſein beſonderes In⸗ tereſſe widmet, macht der nationalliberalen Fraktion des badi⸗ ſchen Landtages in der Frage der Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif, bezw. ihrer gehalt⸗ Jichen Gleichſtellung mit den mittleren Be⸗ amt en einen vermittelnden Vorſchlag. Dem Wunſche unſeres Parteigenoſſen, dieſen Vorſchlag einer weiteren Oeffentlich⸗ keit zur Prüfung zu unterbreiten, kommen wir gerne nach. Er ſchreibt uns: Die Frage, oh und wie das neue Schulgeſetz zuſtande kommen wird, beſchäftigt landauf landab alle fortſchrittlich geſinnten Staatsbürger. Es will ſcheinen, als ob man das Geſetz unter allen Umſtänden retten will und wenn es auch moch ſo wenig befriedigen vermag. Da iſt es nun an der Zeit, daß die liberal geſinnten Bürger gegen dieſe„Etwas⸗ Politik“ und gegen alle Verſuche des„Schönfärbens“ und „Hinwegtäuſchens“ über die unſerm Badnerlande drohenden Gefahren ernſtlich ihre Stimme erheben. Eine Korreſpondenz des„Generalanzeigers glaubte das zur Verhandlung ſtehende Schulgeſetz ein„fortſchrittliches“, dem Zentrum„unſym⸗ pathiſches“ nennen zu ſollen. Wir können dem nicht ohne weiteres zuſtimmen. Das Geſetz bringt wohl in mancher Hinſicht einen Fortſchritt, darum kann es in ſeiner Tendenz noch lange nicht ſchlechthin als ein„fortſchrittliches“ bezeichnet werden. Greifen wir nur beiſpielsweiſe die Hauptfrage, die Lehrerbeſoldung, heraus. Das Gehalt eines Hauptlehrers wird von 1500—2800 M. auf 1600—3200 M. erhöht. Das iſt ein Fortſchritt, aber was für einer. Von einem gerechten, in der Tat„fortſchrittlichen“ Geſetz, das die Bedeutung der Schule und das hiervon abhängende Volkswohl zu ſchätzen und zu würdigen verſteht, muß erwartet werden, daß es die ge⸗ haltliche Gleichſtellung der Volksſchullehrer mit den mittleren Entſprechend den Gehaltsſätzen für die Mittelbeamten muß das Schulgeſetz unbedingt 1700 M. Anfangsgehalt, Zulagen von 175 und 225 bezw. 250 M. und ein Höchſtgehalt von 3800 bezw. 4100 M. bewilligen. Weniger als das in 1. Leſung abſolvierte Geſetz bietet, hätte auch das konſervativſte Regime nicht bieten können. Hat doch ſelbſt das Regime Bethmann für Preußens Volks⸗ ſchullehrer 3800 bezw. 3400 M. Höchſtgehalt bewilligt. Wie alſo liberale Männer das in Ausſicht ſtehende badiſche Schul⸗ geſetz ein„fortſchrittliches“, dem Zentrum„unſympathiſches“ bezeichnen können, bleibt uns unverſtändlich. Wir ſind über⸗ zeugt, daß der in der Schulkommiſſion in 1. Leſung ange⸗ mommene Regierungsvorſchlag in dem wichtigſten Punkt, in der Gehaltsfrage, dem Zentrum ſehr„ſympathiſch“ iſt, ſo ſumpathiſch, daß es ſofort alles gutheißen und den Antrag auf Einreihung in den Gehaltstarif ſchroff ablehnen half. Wir ſehen alſo das Zentrum einmütig an der Seite der Regierung; das beleuchtet die Situation zur Genüge und ſchafft Klarheit. Wohin ſoll die Reiſe gehen?„Unſympathiſch“ wäre offenbar dem Zentrum geweſen, wenn man endlich dem Lehrerſtand gegenüber Gerechtigkeit geüht, ihn den Mittel⸗ Beamten gehaltlich gleichgeſtellt und damit den rückſchrittlich geſinnten Kreiſen und vor allem von Pfarrhöfen wirtſchaftlich Feuilleton. Aus Defreggers Jugendtagen. (Zu ſeinem 75. Geburtstag.] ck. Wie ein Märchen klingt die Erzählung von den Lebens⸗ ſchickſalen des großen Bauernmalers Franz von Defregger; vom Ziegenjungen zum berühmten, mit Ehren überſchütteten Maler führt der Weg, aus ſtiller Bergeseinſamkeit zu Anſehen, Reichtum und Weltruf. Von dem Begründer der italieniſchen Malerei, von Ciotto hat uns Vaſari erzählt, daß er als armer Hirtenjunge aus Kind⸗ beitsträumen zu dem ſcharfſichtigen Geſtalter der Umwelt erwacht ſei und erſte Probe ſeines Könnens im unſicheren Abzeichen ſeiner Schützlinge gegeben habe. Auf der Weide, im trauten Verein mit den väterlichen Ziegen, hat ſich auch in dem kleinen Defregger⸗Franzl der dunkle Drang zum Geſtalten geregt. Am 30. April 1835 auf dem Ederhof zu Stronach in der Gemeinde Dölſach war er geboren worden als der einzige Sohn, der dem Vater als Erbe des ſtaltlichen Beſitz⸗ iums nachfolgen ſollte. So war ihm ſein Weg durch das Geſchick vorgezeichnet: auf dem angeſtammten Hof ſeiner Vorfahren ſollte auch er walten und mühſelig dem Heimatsboden den largen Nutzen abringen. Aber andere ferne Sterne lockten ihn von früh an und aus der eng vorgeſchriebenen Lebensbahn trieb es ihn hinaus auf 308 pfadloſe Meer einer dunklen Zukunft. Ein ſonderbarer Hang zeigte ſich an dem Knaben, der bei Vater und Verwandten— die Mutter war ſehr früh geſtorben— viel Kopfſchütteln erregte. Ein inſtinktiver Formtrieb lebte in ſeinen ewig regen Fingern, Reß ihn aus dem Teig, aus dem die Krapfen gebacken wurden, allerlei Figuren und Tiere kneten, unabhängig gemacht hätte. Die Schulpolitik des Zentrums iſt zielbewußt. Das Zentrum weiß nur zu gut, daß Heben und Selbſtändigmachen des Lehrerſtandes gleichbedeutend iſt mit Minderung des geiſtlichen Einfluſſes in Volksſchulſachen. Das Zentrum will ſeine dominierende Stellung nicht auf⸗ geben; kann ſeine Poſition geſtärkt werden, ſo ſcheut es nicht zurück, dem Lehrerſtand die gehaltliche Gleichſtellung mit den Mittelbeamten zu verſagen. Wie ſtellt ſich die nationalliberale Fraktion zu der kon⸗ ſeguenten und rückſichtsloſen Haltung des Zentrums? Was bis jetzt aus den Verhandlungen in der Schulkommiſſion an die Oeffentlichkeit gedrungen iſt, will uns wenig erfreulich er⸗ ſcheinen. Danach ſollen von liberaler Seite die im Regierungs⸗ entwurf vorgeſehenen Gehaltsſätze als„ausreichend“ bezeichnet worden ſein. Die Aeußerung ſcheint uns in dieſer Leſeart unverſtändlich und unwahrſcheinlich. Neben der unverant⸗ wortlichen Zurückſetzung der Lehrer gegenüber den gleichzu⸗ achtenden Mittelbeamten müßte dieſe Aeußerung aus taktiſchen Gründen tief bedauert werden. Mit dieſer Aeußerung iſt dem Zentrum der größte Dienſt erwieſen. Mit Recht kann das Zentrum vor den katholiſchen Lehrerverein, vor die badi⸗ ſchen Lehrer hintreten und erklären:„Die Liberalen haben von vornherein durch den Berichterſtatter die ausdrückliche Erklärung abgeben laſſen, daß der von der Regierung vorge⸗ ſchlagene Gehaltstarif von 1600—3200 M. aus reichend ſei, und daß dem Zentrum nach dieſer Erklärung die Mög⸗ lichkeit genommen ſei, eine günſtigere Gehaltsſtaffelung durch⸗ zuſetzen.“ Wir geſtehen offen, daß wir dieſe Wendung nicht erwartet hätten. Kann die liberale Fraktion die vorge⸗ ſchlagenen Gehaltsſätze von 1600—3200 M. für„ausreichend“ anerkennen und damit die Regelung der Lohngehälter als eine abſchließende betrachten? Niemals! Die liberale Partei hat ihr Wort gegeben,„für die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif zu ſtimmen.“ Das Verſprechen muß gehalten und eingelöſt werden. Die von der liberalen Partei in ihr Programm aufgenommene Forderung nach Einreihung der Lehrer in den Beamtentarif darf nur in der von der Lehrer⸗ ſchaft gemeinten Auffaſſung ausgelegt werden. Die Aufnahme in den Gehaltstarif ſoll nichts anderes als„Gleichſtellung der Lehrer mit den Mittelbeamten“ bezwecken. Zu dieſer Forde⸗ rung hat die liberale Partei unzweideutige Stellung zu nehmen. Iſt die Forderung der Lehrerſchaft eine berechtigte, ſo muß ſie prinzipiell anerkannt werden. In der prinzipiellen Forderung der Gleichſtellung der Volksſchullehrer mit den übrigen Mittelbeamten gibt es kein Zurückweichen mehr; über die Art der Durchführung mag man ſich einigen wie man will. Die Gleichſtellung der Lehrer würde zweifellos am ehe⸗ ſten und ſicherſten durch ihre Einreihung in den Gehaltstarif zu verwirklichen ſein. Außerhalb des Tarifs ſind die Lehrer bis jetzt in ihrem Gehalt immer rückſtändig geblieben. Nach⸗ dem nun aber die Regierung die Einreihung der Lehrer in den Tarif unter allen Umſtänden abgelehnt hat, erſcheint es vorerſt zwecklos, buchſtabenmäßig auf dieſer Forderung zu beharren. Wenn die Parteien in dieſem Punkt nachzugeben beſchloſſen haben, ſo iſt das zu verſtehen, aber nicht zu ver⸗ ſtehen wäre, wenn die liberalen Parteien und der Großblock in der Frage der Gleichſtellung der Lehrer von ihrer Pro⸗ grammforderung abſtehen würden. Hoffentlich raffen ſich die liberalen Parteien noch auf, bis es zu ſpät iſt. Kann unter der energiſchſten Vertretung der Lehrer⸗ und Schulintereſſen durch die liberalen Parteien zunächſt nicht alles erreicht wer⸗ den, ſo muß doch mindeſtens eine Gehaltsſtala von 1700 his 3400 Mark durchgeſetzt und der grundſätzliche Standpunkt hinſichtlich der gehaltlichen Gleichſtellung der Lehrer mit den Mittelbeamten durch eine entſprechende Reſolution gewahrt werden. Wir erwarten, daß die liberalen Parteien durch eine Reſolution zum Ausdruck bringen,„daß die Volksvertrstung in der vorgeſchlagenen Gehaltsfeſtſetzung keine abſchließende Regelung der Lehrergehalte, ſondern nur eine Abſchlags⸗ zahlung erblickt, und daß die berechtigten Wünſche der Lehrer durch gehaltliche Gleichſtellung mit den mittleren Beamten in den kommenden Jahren etappenweiſe zu berückſichtigen ſind.“ Politische Uebersichl. * Maunheim, 26. April 1910. Baffermann über den ſchwarz⸗blauen Block. Der Nationalliberale Verein in Bernburg in Anhalt hat am Sonntag die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens be⸗ gangen. Das Feſt, das unter außerordentlich reger Betefligung der politiſchen Kreiſe des Herzogtums Anhalt und der Nach⸗ barprovinzen impoſant verlief, fand ſeinen Höhepunkt in einer Rede des Führers der nationalliberalen Partei, des Fras⸗ tionsvoxſitzenden und Reichstagsabgeordneten Baſſer⸗ mann. Von aktuellem Intereſſe ſind folgende Ausführungem des Redners: Gegen den Willen zur Macht, den das Zenkrum unauf⸗ hörlich kundgibt, bemerkt man wenig Energie auf ſeiten der Regierungsorgane. War es nicht ein großes Verdienſt Bülows, daß er nach ſtarker Verelendung der Kolonial⸗ politik einen deutſchen Kaufmann, Dernburg, an die Spitze der Kolonialverwaltung ſtellte, der mit energiſcher Hand aufräumte und dafür ſorgte, daß die finanziellen Zuſtände geregelter wurden, der den bureaukratiſchen An⸗ ſchauungen entgegentrat und geſetzliche Maßregeln traf, die dem Deutſchen Reiche ſeinen Anteil aus den Erträgniſſen der Kolonien ſichern, ſo daß es uns jetzt möglich iſt, aus ihnen die Kolonialbahn zu bauen. Das Zentrum aber be⸗ kämpft dieſen Mann. Aus Anlaß der Geſetzesvorlage über die Südweſtafrika⸗Ausgaben hat Erzberger einen Kon⸗ likt vom Zaune gebrochen. Hier iſt das Gefühl doch vorhanden, daß diesmal ein gewaltſamer Vorſtoß ge⸗ macht worden iſt gegen die Perſon. Weit über die Gren⸗ zen des deutſchen Volkes hat der Gang der Verhandlungen über die preußiſche Wahlrechtsreform Unzufriedenheit erregt. Wir wiſſen aus den letzten Jahren ganz genau, wie notwendig es iſt, auch im Oſten die geheime Wahl zu haben. ier iſt es wiederum das Zentrum, welches das größte In⸗ kereſſe hat, daß dies nicht geſchieht. Der bedauerliche Aus⸗ gang der Reichsfinanzreform zeitigte den ſchwarz⸗ aus Rüben und Kartoffeln wunderliche Umriſſe ſchnitzen. Dann verſuchte er mit Papier und Schere Figuren herzuſtellen, und es gelang ihm trefflich. Der Ederhof lag ganz einſam und ein Bleiſtift war eine Sel⸗ tenheit. Als aber dann der erſte Bleiſtift in die Hände des Knaben kam, da wurde das zu einem Ereignis, das ſeinem Den⸗ ken und Tun eine ganz neue Richtung gab. Nun mußte er zeichnen und immer wieder zeichnen. Ging ihm der Bleiſtift aus, dann kritzelte er mit Kreide auf Tiſche, Wände und Geſtein, und bald waren die Taten des Franzl ſo bekannt, daß jedermann die überall im Dorf befindlichen Spuren ſeines ſonderbaren Kunſtwillens kannte und das krauſe Zeug mit verwundertem Staunen betrach⸗ tete. Der Vater jedoch war ſtolz auf das Talent des Buben und erprobte ſein Können einmal auf eine ziemlich gefährliche Weiſe. Er fragte den Franz eines Tages, ob er ſich wohl getrauen würde, einen Fünfzigauldenſchein genau nachzuzeichnen. Das gelang dem jungen Künſtler ſo gut, daß der Vater die Zeichnung ein paar befreundeten Nachbarn zeigte. Auch die lobten die Nachahmung außerordentlich und einer war von dem falſchen Guldenzettel ſo begeiſtert, daß er den anderen eine Wette antrug, auf den Schein würde jeder reinfallen. Die Zeichnung wird alſo einem Anderen ſpaßeshalber in Zahlung gegeben und der nimmt ſie als gutes Geld an, worauf er über die Sache aufgeklärt wird. Die Kunde aber, daß der Defregger⸗Franzl, deſſen Gekritzel man ſowieſo ſchon für Teufelszeug hielt, Geld machen könne, hat ſich wie ein Lauffeuer im Dorfe verbreitet; der Vorfall wird beim Amte an⸗ gezeigt und der Junge ſoll nun wegen Fälſchung vor Gericht. Zum Glück war der Vater Defregger Gemeindevorſteher und konnte da⸗ her durch ſeine Ausſage den harmloſen Hergang der ganzen Sache klarlegen. Dem Sohne aber war ein gewaltiger Schrecken in die Glieder gefahren und ſeine Lieblingsbeſchäftigung arg verleidet. Die harte Wirklichkeit tritt zudem mit ihrem unerbittlichen Zwang bald an ihn heran; er muß als Knecht den ganzen Tag auf dem Hofe des Valers arbeſten; er wird ſtumpf und müde iß der alltäglichen Tretmühle und die ſo früh ſo deutlich hervorgetretene Begabung ſcheint vergeſſen, verloren, vernichtet. Sie erwacht auch nicht ſogleich wieder in ihm, als der Vater ſtirbt und er nun Herr des Ederhofes wird. Da ſitzt er nun in Amt und Würden, als Amtsvorſteher auf ſtattlichem Sitz, mit 12 Dienſtleuten um ſich; er iſt eine gute Partie, nach der die Dorſchönen ausſchauen. Aber in all dem fühlt ſich der junge Bauer nicht wohl. Er iſt nicht heimiſch in dieſer einfachen, engen Umgebung, in der ſeine Vorfahren gewaltet; er paßt nicht hinein in das ewige Wirt⸗ ſchaften, Markten und Rechnen. Der melancholiſche Träumer wird von den Viehhändlern übervorteilt, von den Nachbarn miß⸗ achtet. Sein Anweſen bringt ihm keinen Segen, die Wohlhaben⸗ heit hört auf, und in ſeiner Verbitterung, gründlich angeekelt von ſeinem Leben, will er nach Amerika auswandern. Aber auch darin hat er kein Glück, denn die, die mit ihm nach der weuen Welt ziehen wollten, laſſen ſich zum Bleiben bewegen, und allein mag er die Fahrt nicht wagen. Da endlich dämmert ihm in dem Labyrinth ſeiner inneren Unraſt, ſeiner dumpf gährenden Kräfte, ein Ausweg: in der Nacht ſeines Unglücks leuchtet ein ferner Hoffnungsſchein auf aus längſt vergeſſenen Kindheitstagen. Blitz⸗ artig reift in ihm der Entſchluß: er will Bildhauer werden. Mit 24 Jahren verkauft er den Hof ſeiner Väter und zieht nach Inns⸗ bruck, der Landeshauptſtadt, um bei Prof. Stolz das Zeichnen zu lernen. Der hält den kräftigen jungen Tiroler, der in Lederhoſen, Joppe, Gurt und Wadenſtrümpfen bei ihm eintritt, zunächſt für einen Maurergeſellen und iſt höchlichſt erſtaunt, als der linkiſche, ſchüchterne Geſelle ihn dringend anfleht, ihm doch das Zeichnen beizubringen. er werde alles zahlen. Er ſucht ihn von ſeinem Entſchluß abzuringen, hält ihm all die Schwierigkeiten vor, die einem ſchon ſo alten Menſchen entgegenſtänden, aber auf weiteves Bitten und Drängen verſpricht er, es mit ihm zu verſuch Während der Studien bei Stolz reift nun in 2 2. Seit⸗ General· iuzeiter(Abendblatt) blauen Block. Heute ſehen wir, wie durch die Unzu⸗ friedenbeit über die Rei ichsfinanzre eform und die unglück⸗ liche Wahlreform das Volk auf die Straße zieht. Unter den Demonſtranten ſind vielleicht Tauſende und aber Tauſende, die nicht der ſozialdemokratiſchen Lehre angehören, die nun ihrerſeits dokumentieren wollen, daß ſie mit dieſer ganzen Reichspolitik nicht zufrieden ſind. Damals, als Fürſt Bülow den Block der konſervativ⸗liberalen Weltanſchauung ge⸗ ſchaffen, da ſahen wir, wie aus den Lagern die Intellektuellen zurückmarſchierten zu d den libe⸗ ralen bürgerlichen Parteien, und heute— täuſchen wir uns darüber nicht haben wir die gegenteilige Erſcheinung zu verzeichnen. Das iſt 8 dafür, daß die frühere Politik beſſer und die des men 8— en iſt. Baſſermann ſchloß mit f 1 0 tunft: fürch ß das Jahr 1914 ein Erwachen geben wird; wir ſind der Meinu ng, daß die 0 8 teldemekeete ſche Saat unter der Sonne von eydebrand üppig wird. Dieſe Wal 125 Aerden den Bankerott des jetzigen Syſtems zeigen. D Die natienalliberale Partei war ſtets eine ſchaffens⸗ ktwe Partei, die in zufriedenſtellen ider Weiſe immer den Irtoreſſen des Staates dienend at Nie 85 1 ſte d8s heuti ge Syſtem einer und wenn die Zumutung ausgeſprochen 05 ſollte, Kpalition zeizutreten, ſo wird ſie erklären, daß ſie ſolch mordgedanken nicht hegt.“ Die Amouren zwiſchen Konſervativen und Zentrum Nat. Lib. freudige, a Heleuchtet gut die„ heißt Die parkamentariſchen, wie publi⸗ Suiſchen Schwarz und Blau ſpielten ſich bisber meh b, daß erſt der eine tat und and ann eifrigſt Suſtiremte. Die Fiktion des veinen Zufalls ließ ſich hierbei noch einigermaßen aufrecht erhalten. Das wird aber kaum noch mög⸗ nich ſein, wenn die beiden Parteien hinfort gleichzeitig, wie auf ein gegebenes Zeichen, ihre Vorſtöße unternehmen. Wir per⸗ ſönlich werden uns ja von niemaaden einreden laſſen, daß dem ſo etmas wie Verabredung 5 unde liegen könnte. Indeſſen gibt es bekanntlich auch weniger harmloſe Naturen, die überall etwas Böſes wittern. Die wervatt iven und ultramontanen Organe ſoll⸗ ten deshald vorſichtiger ſein. Mancher wird es doch auffällig finden, daß am Sams 5tag glei„Germania“ d „Deutſche Dageszeitung“, die unſeres Wiſſens immer 9 5 fondert redigiert werden, gegen Herru v. Bethmann⸗ eg die Beſchuldigung richten, in Bäülowſchen Blo ck⸗ „Begegnungen“ in der Form etwas ſagte oder edanken zu ſchwelgen, um ihn dann eindringlich vor ſo ge⸗ föhrldchen Verirrungen zu warnen. Die„Germania“ ſchreibt: Die Erfahrungen, die Fürſt Bülow mit dem Block gemacht hat, ſcheinen für Herrn v. Bethmann⸗Hollweg ziemlich verloren zu ſein. Wenn er ein modern denkender Mann“ iſt, wie ihm nach⸗ gerühmt wird, ſo hätte er ſich von den Vorurteilen, auf denen die Dlockpolitik beruhte, frei machen follen. Und in wahrhaft zu⸗ fälliger Uebere eeene läßt ſich die„Deutſche Tageszeitung“ alſo vernehmen: Vor allen Dingen aber möchten wir vor einem warnen, nämlich davor, daß die jetzige Regierung den Spuren des Arſten Bükow folge.“ Zwei Seelen und ein Gedanke; der nämlich, daß es ſetzt Zeit ſei zu der gemeinſamen 1 dem Kanzler Wit der vereimten Kräften der Ken⸗ mtrums das Schickfal des Fürſten Bülotv zu e daß nach den ketzten Eindrücken der Kangler nicht mehr der Mann ſcheint, der ſolchen plumpen Drohungen wiche, am in der Unter Odnung unter den Ditlen en zweier machthungriger teien ſeinen Frieden zu finden. Es ſcheint wie wahr, daß ſich euch zwiſchen ihm und der herrſchenden e e ion eine „Bezegnung“ vorbereitet, bei welcher allerdings weniger der„Zu⸗ fall als die dira neces ssitas, die Staatsraiſon, ibre Hand im Spiele haben dürrfte. Die ſozialpolitiſchen Forderungen der Handlungsgehilfen. Unter Beteiligung von etwa 500 Delegierten aus ganz Deutſch⸗ trat in Leipzig im Kriſtallpalaſt der Verband Deutſcher Handlungsgehilfen zu ſeiner 28. Generalverſammlung zuſammen. Der Tagung lagen zwei Reſolutionen vor. Die erſte über den ichtuhrladenſchluß und die Regelung der Kontorarbeits⸗ beſagt: Zur Frage des und der Rege⸗ der Kontorarbeit e ſowie zur Errichtung einer beſonderen 0 die reeer im N8 ſuür—5 ihren iSher Laisesebrehte Unt erklären die ſeit einem auf die ſtand So; ie 11 ſehen Volkswirt⸗ roher 0 ter eine der Vorbedingungen einer blühenden deutſchen ſchaft. Die verſammelten Vertreter von 94 000 Handlungsgehüfen legen gegen den Beſchluß * Doß ſchließlich der Profeſſor den bereits zu e einem i kächtigen * berangediehenen Gewerbeſchttler dem groß berſönk lich —— Neues vom ans 18 D 9 Entwiclun Stadt zu immer weit e ſie im Bau des BVitktoria⸗T Dbea ater Entfaltung von Kunſt, Nationalgefühl und Macht⸗ dſein ſieht, eigener Kraft und eigenen Könnens jedoch fremd, 1 mitatien, Talmi, Pfeudowerte binwegtäuſcht. bis ſie in ibrer Leere, Anfadigkeit und Ermattung den Zu⸗ 5 nicht aufzubalten vermag. Wie die den unglücklichen Krieg 1885 in ibrem Lebenzuerd viel 3 war, um eine ſo raſche Wiederaufrichtung organif 2 8* Sunen. Dee, n ar —„Die Bücher des D ent Kaunheim, 26. April-. Verwahrung ein. Der Handelstag hat durch ſeine einſeitige lungnahme von neuem die Notwendigkeit einer geſetz⸗ lichen ein debn e bewieſen“. Die 1 55 Neſo⸗ lution bezieht ſich auf die ſtaatliche Penſionsverficherung der Privatangeſtellten und lautet: Die Pen ralver ſammlung ſpricht ihre Befriedigung darüber aus, daß nach den letzten Erklärungen aus dem Reichsamte des Innern das Geſetz über die ſtaatliche Penſionsverſicherung der Pribatangeſtellten nunmehr in Arbeit genommen iſt und noch im Herbſt ds. Is. dem vorgelegt werden ſt ſol. Die ben neralverſ ſammlung iſt beſonders darüber erfreut, Sbo auf den Grundſätzen der zweiten Denkſchri aufgebaut werden ſoll und aus, daß die Unternehmer in Handel 118 Induf rie, wie ſchon von vielen ihrer Vertretungen ve—5 worden iſt, bereit ſein werden. die Hälfte der Koſten zu übernehmen. Die Angeſtell⸗ ten ſind bereit, die andere Hälfte mit etwa 4 Prozent des Gehalts ſelbſt zu tragen. Die Generalverſammlung bittet den Bundesrat und das Reichsamt Innern, die Vorlegung des Geſetzentwurfs nach zu beſchleunigen; ſie richtet ferner an bie Staats⸗ regierung d e Bitte, durch rechtzeitige Anweiſung ihrer Vertreter im Bünde im Sinne der Wünſche der Privatangeſtellten das baldige Zuſtandekommen des Geſ zu wollen. Die Generalverſammlung ſpricht dem Deutſchen Reichstage ihren Dank dafür aus, daß er bisher in einmütiger Geſchloſſenheit für die Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten eingetreten iſt mies des Innern htli e Erwartung 7 11* jetzt des bittet ihn um weitere tatkräftige Unterſtützung bis zur Durch⸗ führung des großen W̃ erke.— Dieſe Reſolutionen ſoller ungen des Reiches und Einzelſtaaten zur antn Aus dem ſodann erſtatteten bor, daß im abg en C gründet wo N ſir 5 der werd en. vereine ge⸗ 701 Vereine 0 Ve umfaßt. Die Mitgliederze ca. 15 000. Die Stellenvermittlung und di des Verbandes wurden lebhaft benutzt. e zahlte an 708 2 99 r über 5 M Mitalieder Die Verf Ammn nlung beriet kaſſen und nahm eine R dieſer Kaſſen fordert.— M daß die Einigungsverhendlungen hema: Freie Hilfs⸗ 5 das Weiterbeſtehen it wurde 55 begrüßt, dem Deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfen⸗Verband ſedbert ſeien.— Als Ort der nächſten Tagung wurde Hamburg gewählt und dierauf die Generalverſammlung geſchloſſen. Zum Kampf im Baugewerbe. 12 Die dem deutſchen Arbeitgeberbunde für das Baugewerbe naheſtehenden Fachblät tter teilen neue Zahlen der ausge⸗ ſperrten Arbeiter mit. Danach ſind bisher als entlaſſen ge⸗ meldet worden:„Im Köni igreich Sachſen 28 000, in Elſaß⸗ Lothringen 6000, in Baden 2500, im Frankfurter(mittel⸗ deutſchen) Bezirk 12 000, in Paen 4100, in Meckl enburg 4800, in Pommern 2500, in der Lauſfitz 1000, in Oſtp twreußen 2800, in Weſtpreußen 4500, im bergiſchen Bezirk 3100, in 2200. Dieſe 12 Bezirke haben demnach zu⸗ ſammen 70 000 Mann ausgeſperrt. Die übrigen 15 großen Bezirksverbände(darunter Nord⸗, Nordweſt⸗, Weſtdeutſchland, Bayern,? Württemberg, Thüringen, Provinz Sachſen, Branden⸗ burg, Schleſien) werden ihre Zahlen noch im Laufe der Woche bekannt geben, ebenſo die dem Bunde direkt angeſchloſſenen Ortsverbände. Weiter heißt es in einer Kundgebung von Arbeitgeber⸗ ſeite: Der Abfalk des Berliner Verbandes von der ge⸗ meinſamen Sache wird den Kauwf der bundestreuen Verbände etwas in die Länge ziehen, aber nicht ungünſtig beein⸗ fLuſen. Ausgeſperrte Arbeiter werden weder von den Bau⸗ geſchäften in Hawburg oder Berkin noßh in den Nachbarſtaaten Oeſterreich. Schveig, Be gien, Dänemark und Lorwegen einge⸗ ſtellt. Die großen Verbände der Induſerie und der Verband der deutſchen Tieſbauunternehmer werden ebenfalls jeden Bauarbeiter zurücweiſen, ſo kange die Tarifbewegung ihren Fortgang nimmt. Der in Berlin abgehaltene außerordentliche Kongreß der Gewerk chafk en, auf dem 38 Organiſationen mit dtei Millionen Mitglie dern vertreten waren, nahm folgende Reſolution einſtimmig an: „Der außerorder Deutſchlands ſpricht den a vollſten Sympathien aus reß der Gew 5 ſp derrten Bauarbeitern f dem Unternehmerverband vorgelegte Vertrat it Beſtim ngen, deren An⸗ nahme jeden weiteren Ei iln 18 22 Gewerkſchaften auf die Geſtaltung Lohn⸗ und Arbeitsb unterbinden müßte. Die das Selbſterh⸗ der organiſierten waltigung—.— Kampf firr die g Der Kongreß deutſchen Gewerkſchafte et fordert Der Kampf Verge⸗ ein egen g28 bi 2 r Vorſtände der Arbeiter Deniſch⸗ Verſuch von 3 E isſch(A. Stuber's Ber⸗ 8 erdienſtvolle und mühſame ik und in jeder Bibliotßef gute di Laien, der ſich für Geſchichte e ku rer Abriß der Er⸗ ni en Zeiträume voran⸗ 5 ismarck⸗Siteratur, in internationalen Er⸗ — angeführt marckiana und 88 802 Das Drama. Bd. I: Bon der Autike zum franzöſiſchen Klaſſizis⸗ mus. Von Dr. Bruns Buſſe. Mit 3 Abbildungen.(„Aus Natur Geiſteswelt.“ Sammlung wißfenſchaftlich⸗gemeinverſtändlicher Darſtellungen aus allen Gebieten des Biſſens. 87. Baubl Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. 8. 1909.(Preis geh. 1 4 in Seiuw. geb. 1. Eine zuſammenfafſende Darſtellung des gewaltigen, alle bekannten Siteraturen umfafſenden Gebietes dat Dr. B. Buſſe, geſtützt auf zahlreiche Einzeldarſteklungen und eigenes Studium der in Fragekommenden dramatiſchen Literatur, im Naßhmen der bekaun⸗ ten Teubuerſchen Sammlung Aus Natur und Geiſteswelt darzu⸗ bieten unternommen. indem er voresfßt in dem uns heuie vorliegen⸗ den Bändchen die Geſchichte des Dramas von den rohen Anfängen primitiver Urseit und ſeiner erden Blüte im perikleiſsen Athen über Wittelalter u. Nenaiſſance bis zum Höberunki des reinkfaffizittiſchen VVVVVVVCC Stel⸗ lands auf, auch ihrerſeits den Ausgeſperrten ihre Solidarität durch ſofortige Aufnahme allgemeiner Sammlungen zu be⸗ weiſen.“ Fir Debatte wurde dieſe Reſolution einſtimmig Deutsches Reich. — Tannenbergſpende. Die Sammlungen für die„Tannen⸗ bergf pende⸗ tſchen Oſtmarkenvereins nehmen einen erfreulichen Verlauf. An größeren Beiträgen gingen bisher ein: je M. 1000 vom Fürſten von Donnersmarck⸗Schloß Neudect, Kaiſerl. Raſchdau⸗Berlin, Herrn G. K. Rhamm⸗Graz, Major a. D. v. Tiedemann⸗Sesheim, Un⸗ genannt⸗Berlin; M. 500 von Herrn Fritz Bädecker⸗Leipzig; Geſandter M. 400 von Serrn Otto 1 Potsdam; je M. 300 von Rechtsanwalt Dr. Hillig⸗ Leipzig, Geh. Kom.⸗Rat Kirdorf⸗ meule(Ruhr), Ko e Vern thard Krawinkel⸗Vol⸗ merhauſen, Geh. Reg.⸗Rat Witting⸗Berlin; M. 200 von Dr. Rolling, z. Zt. Rom. Je M. 100 ſtifteten folgende Herren: Johannes Merck⸗Hamburg, Oberbürgermeiſter Dr. Georg⸗Leipzig, Kommerzienrat Habenicht⸗Leipzig, i Schöppenthau⸗Berlin, von Geh. Komme 1z. Rat Vorſatz⸗Köln, Kommerzienrat E. 8 Baron von Koppy⸗Breslau, Geh. Rat Veit Marburg, Marg⸗ graff u. Engel⸗Wolfswinkel, Bergrat Kleine⸗Dortmund, Major a. D. Weide Stonsdorf, Rentner * d.., Wilmersdorf, Freiherrn von der Goltz⸗ G William Prym, G. m. b.., Stolberg, Maforat 8bef. von Rieler⸗Melna, Oberſtleutnant a. D. Auer von Herrenkirchen⸗Wiesbaden und Frau Frieda Buhl⸗Deides⸗ heim, Rechtsanwalt Schüßler⸗Bernburg, Carl Itzenplitz⸗Mül⸗ heim(Ruhr). Zahlungen werden entgegengenommen von den Kaſſtierern der Ortsgruppen des Deutſchen Oſtmarken⸗ vereins, wo ſolche vorhanden ſind und von der Direktion der Diskonto⸗ Berlin W. 8, Unter den Linden 35, von dem Poſtſcheckamt Berlin.W.(Poſtſcheckkonto⸗Nummer 4696). Bei Einſendung durch die Poſt wird gebeten, auf dem Poſtabſchnitt zu vermerken:„Spende für den Oſtmarken⸗ ſchatz. — Aus der Partei. In Poſen fand am Sonntag der erſte cationalliberale Partei tag für die Pro⸗ vinz Poſen ſtatt. In einer an die vertraulichen Be⸗ vatungen der Vertrauensmänner ſich anſchließenden öffent⸗ lichen Verſammlung ſprachen die Herren Reichstagsabgeord⸗ neten 8 uhrmann über Reichspolitik und Dr. Röch⸗ ling über die Arbeiten im preußiſchen Abgeordnetenhauſe. Beide Redner fanden auch hier lebhafte Zuſtimmung der zahlreich erſchienenen Zuhörer.— An die Abgg. Baſſer⸗ mann und Dr. Friedberg wurde folgendes Telegramm geſandt: „Die zum erſten Delegiertentag verſammelten Ver⸗ treter der nationalliberalen Partei in der Provinz Poſen melden die endgültige Konſtituierung des natio⸗ nalliberalen Provinzialverbandes Poſen und ſprechen den kampferprobten Führern der Partei Vertrauen und begeiſterte Zuſtim⸗ mung zu dem Verhalten der Partei in den Fragen der Reichsfinanzreform und der preußiſchen Wahlreform aus.“ Aus Stadt und Land. * Mannheim, 28. April 1910. Anſtelle des hauptamtlichen * Handelshochſchule. Dozenien, Herrn Profeſſors Dr. Lepg, hat der hauptamtliche Dozent, 88. Dr. Alt mann die Vorleſung„Allgemeine Nationalöbo⸗ nomie— beginnend am Montag, den 2 Mai 1910, nachmittags 3 Uhr im Saal 1— übernommen.— Wegen der am Mittwoch, den 27. April, vormittags 11 Uhr ſtattfindenden Eröffnungsfeier des Sommerſemeſters miſſen die in der Zeit von 11 bis 1 Uhr an⸗ geſetzten Vorkeſungen und Fachturſe ausfallen. * Reichsverband gegen die Sozialdemokratie. Wie uns von hieſigen Ortsgruppe mitgeteilt wird, beruht die Angabe, daß Direktor Dr. Blum und Glaſermeiſter Lamerdin Beſd der Ortsgruppe gebören, beruht auf einem Irrtum. *Straßenumißſtände. VBom Grund⸗ und Hausbeſitzerverein Stadi⸗ teil rechts des Neckars wird uns geſchrieben: Die Beſchwerden des Einſenders„r“ in Nr. 185 des Generalanzeigers über das Be⸗ nehmen der Jungens auf den Straßen ſind leider nur zu berechtigt. Auf Schritt und Tritt begegnet man an Bordwänden, Brücken Faſſaden häßlichen und unflätigen Kritzeleien und da dieſe weit widerwärtiger find als wenn ein Bettzipfel zu einem Feußer hervoſiebt, ſo ke die Polizei ein wachſames Auge auf die Uebel⸗ täter haben und die baldigſte Entfernung der Schmierereien veran⸗ laſſen. Ebenſo ſchlimm aber iſt der Lärm, der beſonders— bis tief in die Nacht hinein auf den Straben der Unterſtadt. der Schwetzinger⸗ und Neckarvorſtadt herrſcht. Das iſt oft ein Toben und Schreien, daß einem Hören und Sehen vergeht. Was ßelſen die Bor⸗ ſchriften über Größe der Feuſteröffnungen, wenn man Fenſter und Läden zur Abdhaltung des Lärms geſchloſſen halten muß. Da kieſt Die großen Nuſſen.(Puſchkin, Sermontom. Gogol, Turgenjew, Tolſtoj, Doſtojewskij und Tſchechow.] Eine Auswahl aus ihren Verfen in neuer Ueberſetzung, mit Einleitungen und Porträts. Von Alexander Eliasberg. Haupt u. Hammon, Seipszig.— Ge⸗ bunden.5. Das vorliegende Buch verſucht durch eine Auswahl charakteriſtiſcher Stücke ein lebensvolles Bild der letzten vergleich⸗ lichen literariſchen Epoche Rußlands zu geben. Es dat einen de⸗ währten Herausgeber in Tlerander Eliasberg gefunden, der als Kenner und Uederſetzer rufſiſcher Literatur einen bekaunten Namen hat: durch ſeine Neunberſetzung der Originale wurde ein muſter⸗ gültiger Text gewonnen, durch ſeine biographiſchen und über das Sebenswerk der Di ichter Einleitungen eine klare Ueberſicht a6l Haf Der S⸗ Band iſt mit den Porträts der Dichter uach Gemälden bert zuffiſcher Maler in vorzüglicher Reproödnktton auf Mattkunftdruck geſchmückt. Die vier— mit——— von Dr. Heinrich Schmidt(Jena], Taſcheuausgabe. Seinen ge⸗ bunden.(FPreis 1 4, Alfred Kröner Seidpzigl Das die Füßbrer der neuen Bewegung zu einer freien Religtonsauffaffung micht ſind, mit den veralteten und kulkurfremden Dogmen und Fiuri tungen des Chriſtentums auch deſſen wertvollen Beſitz über Bord zu werfen, zeigt die vorliegende Ausgabe der vier Evangeltien, die von Dr. Heinrich Schmidt in Jena beſorgt iſt dem Freund und Mitarbeiter Eruſt Haeckels. Der kraftvolle Kampf des Chriſtus Jeſus gegen die poſitive Religion des Judentums iſt für Schmidt vor⸗ dildlic für den Kamyf gegen die poſitive Religion des dogmatiſterten und klerikaliſierten Chriſtentums. Aber auch davon die Tigur des hilfbereiten Heilandes, des weiſen Lebrers, des eifernden Propheten, der gegen die verſteinte Religton und Woral der berrſchenden Phatiſserparte! kämpft und in dieſen Kampf ein tragiſches Ende utimmt, dieſe Figur, ſie mag hiſtoriſch oder erdichte ſein, muß zu jedem Herzen ſprechen, das ſich für reine Menſchlichkeit nd tragiſche Größe begeiſtern kann.“ Sine umfangreiche Abband⸗ Tung und Einzelanmerkungen zum Tezi ſtellen die Elemente des Sriſtentums in die religionsgeſch— die Ler in ſ— fen. mier — * Nrne * eee nötiger wäre. micht flüchten können. Zu dieſem Kinderlärm kommt am Vormittag mit Strenge einſchreiten. ſicht veräyt wurden. „Titus“ Lecht anerkennenswert geboten wurde. digend. Frl. E. Hillengaß und K. digungsmarſch“ op. 56 ſchwungvoll und einheitlich, Irl. K. Herbert Darbietungen auslöſten. Mannheim, 26. April. General⸗Augeiger.(Abendblatt.) 3. Settez. wan die Aufforderung„Schonet die Zugtiere“—„Gedenket der Hungernden Vögel“— aber nirgends lieſt man:„Schonet die Ohren“ — Gedenket der Nerven Euerer Mitmenſchen“, das ft welt Wehe den Kranken, die aus dieſem Hexenſabbat ſich das Rufen und Läuten der Hauſterer und nachts das Singen und Spektakulieren der aus der Kneipe Heimziehenden. Das iſt zu viel für geſunde, geſchweige denn für überreizte und kranke Nerven. Freilich iſt die Jugend bei dem Mangel an Spielplätzen auf die Straße angewieſen. Es wäre daher zu wünſchen, wenn nicht nur im Luiſenpark, ſondern auf anderen leeren Plätzen, Sandhaufen beigeſchafft würden. So ein Sandhaufen iſt der willkommenſte Spiel⸗ platz, da formen und modellieren, backen und bauen ſie und— ſchweigen. Aber auch auf der Straße könnten ſie ſpielen, ohne aus voller Kehle zu kreiſchen. Sie kreiſchen ohne zu wiſſen, daß ſie ihre Mitmenſchen beläſtigen und geſundheitlich ſchädigen. Eltern und Lehrex ſollten daher der Jugend beibringen, daß ſie auf ihre Mit⸗ menſchen Rückſicht zu nehmen haben und wo Mahnungen nicht helfen, So wie in Sparta ſollten Erwachſene un⸗ gezogenen Jungen einen Denkzettel verabreichen, mindeſtens aber die Schreibälke zur Ruhe verweiſen. Auch das Einſchreiten der Polizei wäre wohl manchmal ebenſo angebracht, als wenn einer im Schloß⸗ garten auf einer Bank ein Schläf'chen macht. Bei allſeitigem guten Willen iſt es gewiß möglich, auch hinſichtlich der angeführten Miß⸗ nände, die hier weit mehr, wie in anderen Städten ſich fühlbar machen, Beſſerung zu ſchaffen. * Als Mitglieder des Stiftungsrates des von Buſch'ſchen Armenfonds wurden in heutiger Tagfahrt vom Bürgerausſchuß die Herren Georg Wahl, Privatmann, Auguſt Scheubly, Privat⸗ mann und Fritz Wißler, Kaufmann, gewählt. * Als Mitglieder des Stiftungsrats der Friedrich Reiß⸗ Stiftung wurden vom Bürgerausſchuß in heutiger Tagfahrt ge⸗ wählt die Herren: Karl Reiß, Geh. Kommerzienrat, Joſef Bat⸗ tenſtein, Stadtrat und Viktor Darmſtädter, Stadtrat. *Exploſion in der Anilinfabrik. Geſtern nachmittag erfolgte ſin eimem Verſuchsapparat zum Trocknen von Salzen aus einem noch unaufgeklärten Grunde eine exploſionsartige Ent⸗ zündung, durch welche ein Chemiker und ein Arbeiter im Ge⸗ Die Verletzungen des Chemikers ſind ganz geringfügig. Bei dem Arbeiter iſt der Verluſt eines Auges zu be⸗ Kagen. Lebensgefahr beſteht nicht. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert der Schüler des Pianiſten Heinrich Lenz. Das reich⸗ Haltige Programm dieſer Veranſtaltung, die ſich eines überaus ſtarken Beſuches zu erfreuen hatte, gruppierte ſich um die zwei bedeutungsvollen Namen Mozart und Grieg und erbrachte den erfreulichen Beweis, daß in der Schule des Herrn Lenz mit Ver⸗ ſtändnis und Energie gearbeitet wird. Sämtliche Schüler er⸗ ſchienen techniſch und muſikaliſch gefördert und zeigten ihrer Be⸗ gabung entſprechende, mehr oder minder neife Leiſtungen. Franz Herbert, Kurt Weindel, H. Leiſer und P. Strehl eröffneten den Abend mit einem Marſch aus Mogarts Das Zuſammenſpiel war im ganzen recht anerkennens⸗ wert. Frl. G. Kaub ſpielte das Menuett aus der Es⸗dur⸗Sym⸗ phonie von Mozart zwar etwas verzagt, aber im übrigen mit gutem „Ausdruck, Eine gute Leiſtung boten P. Strehl und H. ODeiſer mit der Dedur⸗Sonate op. 3 Nr. 1, die techniſch und muſikaliſch In der C⸗dur⸗Sonate(mit frei hinzukomponiertem Klavier von Grieg ſtelle ich den Mittel⸗ ſſatz, geſpielt von F. Oberle und Frl. M. Jülch, in der Aus⸗ führung am höchſten. Aber auch F. Ferch und Frl. E. Kaub, ſowie O. Schifferdecker und Frl. K. Herbert boten in den Gckſätzen Anerbennenswertes, obwohl das einleitende Allegro zu gedehnt genommen wurde. Der zweite Teil des Programm war Grieg gewidmet und hier wurden faft ausſchließlich ſehr wackere deiſ en geboten. Herr Schbeier ſpi„Wächterlied“ und„An's Vaterland“ befrie⸗ K. Herbert den Hul⸗ außerdem„Hochzeitstag auf Trolshaugen“ mit bemerkenswerter Kraft. Ein hochtalentierter Schüler iſt Herr Fr. Renſch. Mit ſeiner muſikaliſchen Ausbildung hat ſich Herr Lenz ein ganz beſon⸗ deres Verdienſt arworben, das um ſo höher zu ſchätzen iſt, als Fr. Renſch vollſtämdig erblindet iſt und die Arbeit ſeines Lehrers deshalb doppelt mühſam war. Aber der ideale Erfolg iſt Lohn, der veichlich lohnet. Herr Renſch bot mit Herrn Lenz Mozarts D⸗dur⸗Konzert(Bearbeitung von Stehberg) und allein„Schmetter⸗ Uing“,„Erotik“ und„An den Frühling“ von Grieg in einer Reiſe, Scuberkeit der Technik, Klarheit der Phraſterung und einem Fein⸗ gefühl des Vortrags, die zu den allerbeſten Hoffnungen berechtigen und den lebhaften Beifall gerechtfertigt erſcheinen ließ, den dieſe⸗ Mit der für Piano zu 8 Händen ge⸗ botenen Orcheſterſuite zu„Peer Gynt beſchloſſen Herr F. Renf ch, Frl. K. Herbert, E. Kaub und M. Jülch den Abend. Das Enſembleſpiel war ein ſicheres, und die einzelnen Teile wurden ruuch gut charakteriſtert. Als Bokal⸗Ginlage in der Pauſe ſpendete Herr Valentin Dewald das bekannte„Poſtillonlied“ von Adam, ſowie„Mein aund dein“ von C. Bohm. Der Sänger verfügt ütber einen umfang⸗ reichen Tenor, der bei entſprechender Weiterſchulung zu ſchönen Hoffnungen berechtigt. Vadiſcher Tandtag. 2. Kammer.— 69. Sitzung. J. W. Karlsruhe, 26. April. Der Präſident eröffnet kurz nach 9 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſterialdirektor Wöller, Geh.⸗Rat Dröger, Ober⸗FJorſtrat Gretſch und Regie⸗ rkungs⸗Kommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Fortſetzung der Beratung (Spezialberatung) über das Budget Gr. Finanzminiſteriums für 1910 und 1911, Ausgabetitel 4, Einnahmetitel 1, Forſt⸗ und Domänenverwaltung und damit in Verbindung über die Petition des Evangel.⸗proteſt. Kirchengemeinderats Schopf⸗ heim, die Unterhaltung des evangeliſchen Pfarrhauſes in Schopfheim betr. Berichterſtatter: Abg. Sänger. 2. Münd⸗ licher Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über a) das Spezialbudget Gr. Oberrechnungskammer für 1910 zund 1911 und damit in Verbindung über: die Petition der Rechnungsbeamten der Oberrechnungskammer um Belaſſung äihrer derzeitigen Beförderungsverhältniſſe, b) die Denkſchrift Gr. Oberrechnungskammer über die Ergebniſſe der Rechnungs⸗ akhör in den Geſchäftsjahren 1907/08 und 1908/09. Bericht⸗ erſtatter: Abg. Neuhaus. 3. Bericht der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung und Beratung über den Geſetzentwurf, die Irrenfürſorge betr. Berichterſtatker: Abg. Büchner. Sekretär Abg. Kölblin gibt dem Hauſe die neuen Eingänge bekaunt, eine Petition. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. HOberforſtrat Gretſch: Die Forſtverwaltung hat ihre Tätig⸗ keit in der Stille vollgogen und ſie hat ſich bei der Mehrzahl der Gemeinden großes Verkrauen erworben. In dieſes ſchöne Ver⸗ ktrauens⸗Verhältnis iſt in letzter Zeit ein Wechſel eingetreten. Man ſucht in Zeit arkikeln die öffentliche Meinung zu gewinnen mit der Behauptung, daß wir rückſtändig ſind. Dieſe Bewegung bat mit dem Antrage des Grafen Törſing in der baheriſchen Reichs⸗ inſere Erträge ſind faſt doppelt ſo hoch wie in ng. 1 6 ie Behauptung unſerer Rückſtä Verglei eingeſetzt. Dieſer Antrag befaßte ſich mit einer keit iſt daher nicht gerechtfertigt. Wir ſind vom Frhr⸗ v. Stotzin⸗ gen auf Hers und Nieren geprüft worden und zwar mit dem Erfolge, daß er zu der Anſicht kam, daß noch höhere Nutzung nicht zu erzielen ſei. Die geſtrigen Redner haben ihre Ausführungen auf Grund der Broſchüren gemacht, auf deren Inhalt ich daher eingehen muß. Vorerſt möchte ich Ihnen einen Tätigkeitsbericht geben. Zu einer größeren Nutzung gehören vor allem Waldwege und die Kenntnis der wirtſchaftlichen Bedingungen der einzelnen Gegenden. Ueberhaupt muß man die ganze hiſtoriſche Entwicklung verfolgt haben. Wir können in unſerer Forſtwirtſchaft 8 Perioden unterſcheiden. 1. die der 60er Jahre mit einem großen Brenn⸗ holzbedarf, 2. die der 7oer Jahre mit dem Bedarf an Gruben⸗ hölzern und die heutige Zeit. Ich glaube ſagen zu dürfen, daß die Forſtverwaltung die Zeiten verſtanden hat. In den Joer Jahren mit ſeinem Aufſchwung haben wir mit dem Wegebau be⸗ gonnen und in den Sber Jahren rege fortgeſetzt, um den Verkauf rentabler geſtalten zu können. In dieſer Zeit ſind beinahe die Hälfte aller Domänenwaldungen mit Wegen verſehen. Auch die Gemeindeverwaltungen haben ein gleiches getan. Es iſt das ein Ruhmesblatt für die Einſicht unſerer Gemeindebehörden. Dieſer intenſive Wegebau hat direkt eine neue Wirtſchaft inauguriert. Die Einnahmen ſind von den S8ber Jahren bis jetzt von.7 Mill. auf 9 Millionen geſtiegen. Es iſt eine Tatſache, diß eine ſtändige Steigerung der Inlenſivität erfolgt iſt. Es frägt ſich nun, ob dies genügend war. Wir haben einen Zuwachs von rund 4 070 000 Feſtmeter zu verzeichnen. Wir ſind nach 30 Jahren dahin ge⸗ kommen, daß wir ein klein wenig über das angenommene Maß nutzen. Das gleiche iſt in den Gemeindeverwaltungen der Zall. Wir beſitzen einen Vorrat von 8 Millionen Mark in Altholz. Es iſt ein Irrtum, wenn man der Meinung iſt, daß die Nutzung des Altholzes eine neue Erfindung iſt. Es werden jährlich 380 000 Feſtmeter abgenutzt. Die Abnutzung iſt da am intenſivſten, wo die Beſtändge am beſten aufgeforſtet ſind. Im Odenwald werden allein 50 Prozent der Altholznutzung gewonnen. Dann kommt die Bodenſeegegend und der Schwarzwald. Was die Untriebszeit anbelangt, ſo iſt nur bei 60 Prozent der Domänen⸗Waldungen eine Zeit von 120 Jahren, bei dem übrigen Teil iſt die Zeit ge⸗ ringer. Die Forſtwirtſchaft muß auch volkswirtſchaftliche Rück⸗ ſichten nehmen, muß daher dem Bedarf an Stammhölzern gerecht werden. Unſere alten Fichtenbeſtände ſtehen hauptſächlich auf Kalk, ſind daher bis ins hohe Alter geſund. Wir haben ſchon in unſerer Denkſchrift darauf hingewieſen, welchen großen Maſſen⸗ zuwachs unſere alten Beſtände haben. Aus dieſer Statiſtik geht hervor, daß unſere Tannen im geſchloſſenen Stande mehr Zu⸗ wachs zeigen als in lichten Beſtänden. Das ſind wiſſenſchaftliche Feſtſtellungen. Auch die Behauptung von einem geringeren Wert⸗ zuwachs werden von einer exakten Unterſuchung widerlegt. Es ergibt ſich auf den Hektar ein Zuwachs von 150 bis 250 Mark. Wenn ein Wald von Wegen noch nicht erſchloſſen iſt, ſo iſt es ein finanz⸗ und forſtwirtſchaftliches Gebot, keine vorzeitige Nutzung eintreten zu laſſen. Redner geht dann auf die erſchienenen Bro⸗ ſchüren ein und widerlegt die einzelnen Behauptungen. Greifen wir in unſeren Altbeſtand ſtärker ein, ſo kommt das ſpäterhin mit der Verminderung der Rente gleich. Wir werden ſpäter ein Mangel an Stammhölzern haben und das angeſichts von in Aus⸗ ſicht ſtehenden Kanalbauten, Aufrichtung von Kraftwerken uſw. Die von dem Verfaſſer angegebenen Beſtände an Altholz ſind gar⸗ nicht vorhanden. Die Verfaſſer der Schriften haben es auch unter⸗ laſſen, auf die Zukunft hinzuweiſen. Unſere Kriliker ſind nicht in eine ernſte und gerechte Würdigung eingetreten. Es iſt nur eine Irreführung der öffentlichen Meinung. proteſtieren, daß wir rückſtändig ſind. Geh. Rat Göller: Wir ſtehen vor der Entſcheidung einer wichtigen Frage. Ich habe deshalb es für notwendig erachtet, daß auf die Broſchüren von der Forſtverwaltung eingehend geantwor⸗ tet wird. Wir befinden uns in einer ſchwierigen Lage. Es wird behauptet, daß ſo und ſo viel Millionen parat liegen, die nur ge⸗ nommen zu werden brauchen. Gegenüber dieſen lockenden Aus⸗ ſichten muß das Finanzminiſterium ehrlich prüfen, ob die Schätze wirklich gehoben werden können und ob das Finanzminiſterium die Verantwortung übernehmen kann. Hier drängt ſich die Beobach⸗ tung auf, alle Redner haben mit mehr oder weniger Beſtimmtheit die VBehauptungen der Broſchüre als erwieſene Tatſachen ange⸗ nommen. Nach den oben gehörten Ausführungen erſcheinen die Behauptungen aber als zweifelhaft. Daraus ergibt ſich für das Finanzminiſterium die Notwendigkeit, nur mit größter Vorſicht daran heranzutreten. Ich habe nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß unſere Oberforſtbehörde nicht genügend wiſſenſchaft⸗ lich und volkswirtſchaftlich nicht auf der Höhe iſt. Ich möchte nicht ſo weit gehen, daß ich die Anregungen gonz ablehne. Es ſind Anregungen, die geprüft werden können. Ich hoffe und vertraue, daß einmal in dieſem Sinne eine Unterſuchung zu einer Be⸗ ruhigung unſerer Verhältniſſe führen wird. Ein üboreilter Be⸗ ſchluß könnte ſchwere und dauernde Schäden herbeiführen, die ſpäter nicht wieder gut zu machen ſind. In der Forſtverwaltung können wir uns leicht dem Vorwurf ausſetzen, konſervativ zu ſein als zu radikal. Die Frage der Schaffung eines Reſervefonds ſoll man nicht überſchätzen. Der Abg. Duffner hat ausgeführt, daß die Erträgniſſe wieder dem Wolde zugeführt werden ſollen. Das iſt auch der Standpunkt, den die Regierung einnimmt. Der Reſervefonds würde aber dadurch keine prattiſche Anwendung fin⸗ den. Ich halte den gegenwärtigen Augenblick nicht für geeignet, an eine größere Ausnutzung der Wälder hexanzugehen. Wir haben ſchon jetzt den Wegebau ausgiebig betrieben, ohne ein Reſerve⸗ fonds zu bedürfen. Das, was der Fonds ſein ſoll, haben Wir be⸗ reits in unſeren Wäldern. Ich kann darum ein dringendes Be⸗ dürfnis nicht anerkennen. Es würde nur ein Umtoeg für unſer heutiges Verfahren ſein. Wenn beſondere Zufälle eintreten, ſo haben wir in den umlaufenden Betriebsſtänden immer noch ein Mittel, das ausgleichend wirkt. Der außerordentliche Holzhieb, der im Budget vorgeſehen iſt, erfolgt nur aus finanziellen Grün⸗ den. Zur Schaffung eines Reſervefonds liegt nach meiner An⸗ ſicht keine Veranlaſſung vor. Sollte der Antrag angenommen wer⸗ den, werden wir ihn einer eingehenden Prüfung unterziehen. Abg. Gierich(konſ.): Die Ausführungen des Geh. Rat Dröger haben uns durchaus befriedigt. Wir ſind der Anſicht, daß der Reſervefonds im Walde erhalten werden ſoll. Abg. Rebmann(natl.): Der eingebrachte Antrag über die Ausnutzung der Kolilager entſprach dem, was ſchon früher unſere Abgeordneten Sänger und Pfefferle vorgetragen haben. Wenn die nötige Wahrung der allgemeinen Intereſſen durch die Regierung erfolgt, ſo ſind wir damit einverſtanden. Den erſten Teil nehmen wir daher an. Mit dem zweiten Teil, den der ſtaat⸗ lichen Regie, wollen wir uns jetzt nicht befaſſen und lehnen es ab, dieſes Prinzip heute grundſätzlich auszuſprechen. Wir behalten es uns vor, die ganze Entwicklung der Kalifrage abzuwarten. Nun zu den Fragen unſeres Waldes. Den Ausführungen des Ober⸗ forſtrats Gretſch können wir zuſtimmen. Ich habe mir aus den Broſchüren ſu wenig wie möglich zu eigen zu machen geſucht. Ich habe die Zahlen der Denkſchrift zu Grunde gelegt. Daraus geht hervor, daß tatſächlich große Ueberbeſtände vorhanden ſind. Doch iſt das Zahlenmaterial der Regierung auf ſehr ſchwankender Deh muß dagegen der Taratoren. Da wir einen großen Uebervorrat an Altholz be⸗ ſitzen, ſo ſoll der ſich ergebende Ueberſchuß zu Staatszwecken ver⸗ wandt werden und vor allem zur Bildung eines Reſervefonds. Dieſer ſoll zur Regulierung von Schwankungen verwendet wer⸗ den. Ich möchte nochmals bitten, unſeren Antrag anzunehmen. Abg. Fehrenbach(Ztr.): Wir haben uns durch die Aus⸗ führungen des Herrn Regierungsvertreter überzeugen laſſen, wir werden daher gegen den Antrag Rebmann, die Schaffung eines Reſervefonds, ſtimmen. Was der Antrag Geck, die Kalilager betr. betrifft, ſo hat der Abg. Rebmann gemeint, daß man dem Antrag im Allgemeinen zuſtimmen könnte, aber nicht dem Antrag au Ausbau in ſtaatlicher Regie. Ich glaube, daß eine Trennung des Antrags nach ſeinem Wortlaut nicht möglich iſt. Es iſt nur darin der eine Gedanle ausgeſprochen für ſtaatliche Regie. Auch wir möchten uns heute noch nicht dahingehend feſtlegen. Da empfehle ich eine Aenderung des Antrages im Wortlaut. 85 Abg. Geck(Soz.): Der Abg. Fehrenbach hat inſofern Recht, als unſer Antrag in der Tendenz bezweckt, dem Privatunterneh⸗ mer zuvorzukommen. Ich möchte daran erinnern, daß wir vor 12 Jahren aufgetreten ſind und den Staat gewarnt haben, die Waſſerkräfte den Privaten zu überlaſſen, aber das hat nichts ge⸗ nützt. doch treffen unſere Anſchauungen mit denen des Abg. Reb⸗ mann zuſammen, daß, wenn die Ausbeutung von den Kalilagern zu gering iſt, der Staat ſich nicht engagieren ſoll. Ich bin mi der Aenderung des Abg. Fehrenbach einverſtanden und ziehe den Antrag meiner Fraktion zurück. 0 Abg. Rebmann(natl.): Wir ſind grundſätzlich der Ar ſchauung Fehrenbachs und werden dieſem Antrag zuſtimmen. Darauf wird die allgemeine Debatte geſchloſſen. Die Budget⸗ poſitionen werden einſtimmig genehmigt. Die Petition des evan geliſchen Gemeindekirchenrats in Schopfheim wird der Regierung überwieſen. Darauf wird die Abſtimmung vorgenommen über die verſchiedenen Anträge. Zuerſt wird abgeſtimmt über de erſten Teil des Antrages Venedey, die Verſteuerung der Domänen⸗ jagden betreffend. Dies wird einſtimmig genehmigt. Darauf e folgt die Abſtimmung über ein Amendement des Abg. Duff (Ztr.], die Gewährung von Jagden an Oberförſter betreffen Dieſer Zuſatzautrag wird mit 31 gegen 26 Stimmen abgelehn Darauf wird der zweite Teil des Antrages Venedey, die Jagd der Oberförſter betr. mit Mehrheit angenommen. Der gan Antrag Venedey wird einſtimmig genehmigt. Der Antrag Rebmann⸗Pfefferle, die Schaffung von Schutz⸗ gebieten für einheimiſche Tiere und Pflanzen betreffend, wir ein ſtimmig angenommen. Der fernere Antrag Rebmann, dahingehend, die Regierung zu erſuchen, einen Geſetzentwurf zur Schaffung eines Forſtreſerv fands, wird mit 34 gegen 23 Stimmen angenommen; dafür ſtimr einſtimmig der Großblock und als einzelner vom Zentrum der Abg. Duffner. Der Antrag Fehrenbach, die Regierung zu erſuchen, eine Denkſchrift auszuarbeiten über das Vorkommen von Kalilagern in Baden und Mittel zur Nachforſchung, wird einſtimmig ange⸗ nommen. Abg. Neuhaus erſtattet den Bericht der Budgetkommifſſt zu dem Spezialbudget der Oberrechnungskammer für die Ja 1910 und 1911, ſowie zu der Denkſchrift der Oberrechnungskammer dam 24. Nopember 1909, die hauptfächlichſten Ergebniſſe der — 0 anſtandende Bemerkungen dazu nicht zu machen habe; b) Gegenſtand in abgekürzter Form zu beraten. 12 5 Präſident Rohrhurſt: Hierzu liegt ein Antrag des Pfefferle(natl.) vor dahingehend, die bon der Reg ſtrichenen 3 Stellen wieder einzuſetzen. Abg. Pfefferle(natl.) begründet den Antrag in läng Ausführungen. 5 5 Abg. Kopf(Ztr.): Aus grundfſätzlichen Erwägun wir gegen den Antrag ſtimmen. Wir glauben, daß Regierung angegebenen Gründe ſtichhaltig ſind. Abg. Wittemann(3tr.): Ich nehme einen a Standpunkt ein als mein Fraktionskollege. Ich werde aus ſätzlichen Erwägungen für den Antrag ſtimmen. Abg. Kolb(Saz.) bittet, den Antrag abzulehnen. Ele falls der Abg. Dr. Heimburger(Bp.). Abg. Vogel⸗Mannheim(Bp.): Der Fehler iſt von Regierung bei dem Gehaltstarif gemacht worden. Dieſen hat voll den ſpitzen Stellen abhängig gemacht und nun will ſpitzen Stellen ſtreichen. 8 Miniſterialdirektor Göller: Ich bitte, den Antvag Pfefferle abzulehnen. Dieſe Vorſteherſtellen ſind nicht notwendig allen Beamten dieſelbe Arbeit geleiſtet toerden muß. We⸗ einer Beſeitigung von ſpitzen Stellen geſprochen worden iß ruht dies auf einem Jortum. Die ſpitzen Stellen ſind ein gorie für ſich. 5 Abg. Pfefferle erſucht nochmals, ſeinen Antrag nehmen. Darauf wird die Abſtimmung vorgenommen. De wird mit allen gegen 4 Stimmen abgelehnt. Das und die Denkſchrift wird einſtimmig angenommen Petition der Rechnungsbeamten der Oberrechnungskam zur Tagesordnung übergegangen.„ der Abg. Büchner(ztr.) erſtattet den Bericht für Juſtig und Verwaltung über den Geſetzentwurf die ſorge betr. Der Geſetzentwurf wird einſtimmig genehmigt. Die nächſte Sitzung findet Donnerstag bormittag 9 Uhr ſt Tagesordnung: Petition der Kaffeehausbeſitzer Mannheim anderer Städte. Silzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 28. April. Oberbürgermeiſter Martin eröffnet um 4,25 1 Sitzung in Anweſenheit von 100 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Erwerbung und Verpachtung von Liegenſcheften Angefordert werden 95 500 Mark zur Erwerbung Grundſtücken. Stv.⸗V. Fulda begründet kurz die Vorlage. Di ſtücke auf Gemarkung Wallſtadt, die erworben wurden, die Gemeinde Feudenheim hinein. Vielleicht wäre den Grund anzugeben, warum der verhältnismäßj angelegt wurde. Die übrigen Preiſe ſeien in der Ha gemeſſen. Der Stadtrerordnetenvorſtand empfehle di der Vorlage mit dem Erſuchen, bei dem beſſeren Preis herauszuſchlagen. Sto. Bub meint, mit 35—40 Pft Dies ſoll nicht ein Vorwurf ſein gegen die Tätigkeit 1 Aecker noch genug bezahlt. Die S⸗ 4. Seite. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Wonnhein, 28. Annt. leicht ließe ſich bei einer Verſteigerung ein beſſerer Pachtzins er⸗ zielen Man ſollte unter die ortsüblichen Pachtpreiſe nicht heruntergehen Oberbürgermeiſter Martin weiſt darauf hin, daß man bei den Pachtpreiſen auf die Ausſagen der Sachverſtändigen höre. Die Stadk ſuche Gelände zu kaufen, wo es nur noglich ſei. Pri⸗ bate würden auch Gelände ankaufen und zahlten unter Umſtänden noch einen höheren Preis als die Stadt. Redner berichtet hier⸗ auf über einen Fall, wo ein Acker der Stadt zu hoch erſchien, der aber dann von privater Seite noch viel höher bezahlt wurde. Stb. Hofſtätter weiſt auf den koloſſalen Unterſchied zwiſchen dem Steuerwert und dem Verkaufswert bei einem Grundſtück auf der Rheinau hin.(Steuerwert 896 Mk., Verkaufs⸗ wert 7800 Mark. Oberbürgermeiſter Martin ſtellt feſt, daß es ſich um die Steuereinſchätzung nach dem landwirtſchaftlichen Wert handle. Die Firma Lanz habe in nächſter Nähe 3 M. für den Quadrat⸗ meéter bezahlt, während die Stadt nur 1,88 M. anlege. Stb. Keßler findet die Preiſe für das Wallſtadter Ge⸗ lände nicht zu hoch. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, daß die amtliche Schätzungskommiſſion ſich dahin ausgeſprochen hat, daß die Preiſe für Wallſtadt gerecht ſeien. Sto. Levi erklärt ſein Einverſtändnis mit der Vorlage. Die Stadt könne nicht genug Gelände ankaufen. Er gebe zu, daß es außerordentlich ſchwer ſei, bei Geländeankäufen den richtigen Preis herauszufinden. Stvb. Battenſtein macht darauf aufmerkſam, daß man den Steuerwert dieſer Gelände nicht mehr in Betracht ziehen könne, da dieſer zu weit zurückliege. Stv. Seiler gibt Aufſchluß über die Geländeerwerbung auf der Rheinau. Der Preis ſei nicht zu hoch. Der Steuerwert dſei beraltet. In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage ein⸗ ſtimmig angenommen. Erweiterung des Gaswerks Luzenberg. Angefordert werden 1785 516 Mk. zur Auführung der Teile 1, 4, 5, 7, 10 und 11 des Projekts(Kohlenförderanlage, Ofenan⸗ lage, Koksaufbereitungsanlage, Reinigeranlage, Anbauten und Zuleitung zur Stadt). Stp.⸗V. Fulda begründet die Vorſage. Der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand köane die Vorlage nicht empfehlen. Einen derartigen„Palaſt“ hätte man in Mannheim noch nicht geſehen. Es ſei eine wahre Ruine. Der Preis ſcheine ihm für ein Grund⸗ ſtück, das ganz am äußerſten Ende der Walt ſej(Stp. Battenſtein ruft: Oho! Heiterkeit) viel zu hoch, der Wahn der Eigentümer, ſie hätten einen Reichtum in dem Grundſtück, müſſe zerſtört werden. Er bitte den Stadtrat, die Vorlage zurückzu⸗ hen. Stvo. Anſelm iſt nicht der Anſicht des Vorredners. Solange er im Bürgerausſchuſſe ſei, habe er vom Sto.⸗V. Fulda noch keine übertriebenere Beurteilung einer Vorlage gehört.(Heiterkeit.) Der Preis für das Grundſtück ſei nicht zu hoch. Er möchte bit⸗ ten, im Intereſſe der armen Eigentümer die Vorlage anzunehmen. ehr richtig.) Stv. Um kann ſich auch nicht auf den Standpunft des Stv.⸗V. Fulda ſtellen und empfiehlt die Vorlage des Stadtrats zur An⸗ ne. Er könne Sty.⸗V. Fulda nicht recht geben, wenn er ſage, ſei am Ende der Stadt. Wenn die Vorlage angenommen une eine ſchöne Straße hergeſtellt werden. Er erſuche 1 kurz oder lang eine Straße bäuenn. Hoffſtätter meint, nach der Rede des Vorredners Die alten Gebäude, die V. Fulda: Ich bin ganz zerknirſcht. Ich werde dies 5 hnell vergeſſen.(Heiterkeit.) Wir gehen von einem andern npunkt aus. Wir prüfen gewiſſenhaft die Vorlage. Bürgermeiſter Dr. Finter ergeht ſich in lämgeren Aus⸗ ungen über die Vorlage und begründet dieſe eingehend. Man habe verſucht, einen gangbaren Weg zu ſuchen für beide Teile. Er habe ſich auf den Standpunkt der Schätzungskommiſſion geſtellt. Es werde heute geſagt, die Gebäude ſehen ſo ſchlecht aus. Das Haus ſei gleichſam durch die Fröhlichſtraße verſchwunden und viel zu niedrig gelegen. Die Verhandlungen des Stadtrats wurden mit dem früheren Beſitzer abgeſchloſſen. Die Vorlage habe ſich ch verzögert, weil der Beſitzer verſtarb. Redner erſucht hierauf Annahme der Vorlage. tb.⸗B. Fulda: In Rückſicht auf das Gehörte zieht der Stadtverordnetenvorſtand ſeinen Antrag auf Ablehnung dew Vor⸗ urück. Oberbürgermeiſter Martin: Wir können dem Stadtverord⸗ envorſtand nur dankbar ſein, daß er die Vorlage eingehend prüft. der hierauf vorgenommenen Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Oberbürgermeiſter Martiu, wie Gutsiuſpektor Krebs und Benſinger halten die Preiſe für nicht zu hoch. 5 Erwerbung des Hauſes Litera N 6, 3. Zu genehmigen ſind 138 500 Mark. Stlv. Fulda empfiehlt die Vorlage zur Annahme, was auch ein⸗ ſtimmig erſolgte. 8** Berichtigung. Bei den Ausführungen des Sty. Schuh⸗ m chenr bei Pof. 26„Auf Wege!(Straßen), Plätze, Straßen⸗ kanäle u. dergl.“ gelegentlich der letzten Budgetberatung wurde infolge eines Hörfehlers ein Satz entſtellt wiedergegeben. Es iſt demnach wie folgt zu leſen: Redner bemängelte den ſchlechten Zu⸗ verſchiedener Straßen in Neckarau. Der beſte Beweis für ſchlechten Zuſtand der ſogen. Kappesſtraßen dürfte wohl der and der Linoleumböden in der Wilhelm Wundtſchule während zeit ſein. Die Zufahrtsſtraßen zur Wundtſchule be⸗ in einem derartig mangelhaften Zuſtande, daß es de um den ſchönen Linoleumbelag ſei. Dieſer ſei abſolut in zu halten, verſchmutze, ſolange ſich die Zugangsſtraßen ule nicht in einem ordentlichen Zuſrande befänden. ———— te Nachrichten und Telegramme. Stuttgart, 26. April. In dem Schadenerſatzprozeß des Zoehler gegen den Grafen Zeppelin wurde r Erſten Zivilkammer des Landgerichts das Arteil indet. Die Klage wurde abgewieſen. Der Kläger hat die oſten des Rechtsſtreits zu tragen. Wie man hört, wird gegen tell Berufung beim Oberlandesgericht eingelegt werden. Berliner Drahtbericht. [DBeu unſerem Berliner Bureau.] Zerlin, 28. April. Aus Würzburg wird gemeldet: er Mitteilung des hieſigen„Journal“ hat die Polisei ellſchaft Amor ausgehoben in der gegen 58 halbwüchſige rſchen und Mädchen von 15 bis 16 Jahren unſittlichen Um⸗ der Vobade, Neute Fer eroch eekehnt Jo wuefervatiben Frhr, v. Richthofen, Diekrich uſw, ein⸗ gegangen: den Reichskanzler um Vorlage eines 5 Schwere Ausſchreitungen von Streikenden. [Berlin, 26. April. Heute früh 6½ Uhr ſtürmten in Wilmersdorf einige 100 Streikende auf mehrere von Arbeits⸗ willigen der Vereinigten Gerüſtbau⸗Verleihanſtalten eskortierte Wagen, die in die Prinzregentenſtraße einbogen, verletzten 8 Per⸗ ſonen durch Meſſerſtiche, bombardierten die Arbeitswilligen mit Steinen und beſchoſſen ſie mit Revolver. 2 Arbeiter wurden ſchwer, 12 andere leicht verletzt. Ein ſtarkes Aufgebot von Schutz⸗ leuten zerſtreuten die Demonſtranten. Die eigentlichen Täter entkamen. Verhaftungen wurden deshalb nicht vorgenommen. Die ſüdweſtafrikaniſchen Kriegskoſten in der Budgetkommiſſion. Ber 1 in, 26. April. Die geſtern abgebrochenen Ver⸗ handlungen in der Budgetkommiſſion wurden heute fort⸗ geſetzt. Hierzu iſt von den Konſervativen ein Antrag Frhr. v. Richthofen⸗Dietrich eingebracht, den Reichskanzler zu er⸗ ſuchen, in Erwägung zu nehmen, ob und in welchem Um⸗ fang im Hinblick auf die neue Entwicklung in den Kolonien eine Abänderung des Schuygebietsgeſetzes, insbeſondere auch der geltenden bergrechtlichen Beſtimmungen in die Wege zu leiten iſt. Der erſte Redner iſt der nationalliberale Abg. Arning. Er wendet ſich gegen die Schlüſſigkeit der Gutachten des Reichsjuſtizamtes. Die Herren im Reichsjuſtizamt ſeien gewiß gute Juriſten aber keine Kolonialpolitiker. Die Gerechtſame für das Gebiet zwiſchen dem 26. Grad und dem Kuiſib komme der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft nicht zu. Das müſſe der Staatsſekretär bei dem Vertrag noch herausholen. Staatsſekretär Dernburg erwidert, er habe nur ungern die Gutachten des Reichsjuſtizamts veröffentlicht. Aber es ſei billig, daß die Oeffentlichkeit auch ſeine Gründe und nicht nur die Gründe anderer Herren höre. Prinzipiell iſt der Staatsſekretär gegen die Auferlegung der Kriegs⸗ koſten auf die Kolonie, aber auch aus praktiſchen Gründen. Man ſolle die kleinen Leute nicht durch ſolche Maßregeln, wie es der Antrag Erzberger verlange, abſchrecken. Sie tragen ihre Haut zu Markte, dafür müſſen ſie auch verdienen. Eine Wertzuwachsſteuer auf bewegliches Vermögen iſt im Schutzgebiet noch unmöglicher, als in der Heimat. Sie kann nur auf geſetzlichem Wege eingeführt werden. Die großen Geſellſchaften haben ebenſo wie viele Private gar nicht die Hauptteile ihres Vermögens im Schutzgebiet, ſondern oußer⸗ halb. Man kann ohne beſondere Geſetzgebung im Wege des Etats die Militärlaſten den ſtarken Schultern im Schutz⸗ gebiet auferlegen. Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft hat nie⸗ mals Hoheitsrechte erhalten. Die Regierung hat deswegen zwar verhandelt, aber es iſt kein Vertrag zuſtande gekommep. Die Neu⸗Guinea⸗Geſellſchift und die Deutſch⸗oſtafrikaniſche Geſellſchaft haben ſie gehabt und ſind dafür entſchädigt wor⸗ den. Die deutſche Kolonfalgeſellſchaft für Südweſtafrika hat ſolche Hoheitsrechte nicht gehabt. Inzwiſchen iſt folgender weiterer Ankrag der Kon⸗ eſetzes zu erſüchen, durch welches die im Schutzgebiet Südweſtafrika vor Ausbruch des dortigen Aufſtandes domizilierenden leiſtungs⸗ fähigen Perſonen und Geſellſchaften zur Entlaſtung des deut⸗ ſchen Reichsfiskus herangezogen werden. Die Fortſchrittliche Volksparkei beantragt durch den Abg. Dr. Dohrn u. Gen., die verbündeten Regie⸗ rungen zu erſuchen 1. dem Reichstag eine Denkſchrift über die Frage vorzulegen, unter welchen Vorausſetzungen und in welchem Umfange ein Schutzgebiet durch direkte Beſteuerung zur Deckung von Koſten heranzuziehen iſt, die dem Reich zum Schutze in dieſem Schutzgebiet erwachſen: 2. im Etat für das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet des Rechnungsjahres 1911 einen der wirtſchaftlichen und finanziellen Leiſtungsfähigkeit des Schutzgebietes entſprechenden Beitrag zur Verzinſung und Amortiſation der aus Anleihe⸗Mitteln gedeckten Koſten ein⸗ zuſtellen. Im Wege der Vereinbarung mit den in Betracht kommenden Geſellſchaften dahin zu wirken, daß dem Landes⸗ fiskus in Südweſtafrika die Berghoheit und das Recht der Feſtſetzung und Erhebung von Bergabgaben, gegebenenfalls unter Gewährung annehmbarer Entſchädigungen bei Verzicht auf wohlerworbene Rechte geſichert wird. Der Staatsſekretär erklärt den letzterwähnten Antrag Frhr, v. Richthofen für zu unbeſtimmt, den erſterwähnten Antrag Frhr. v. Richthofen für erwägenswert. Man müſſe dem Bundesrat ein weites Beſtimmungsrecht geben und von den Rechten des Reichs⸗ tags manches nach dort delegieren: Das iſt das gleiche Moment, das der erſte Antrag Richthofen anregt. Solche Anordnungen ſind möglich. Der erwähnte freiſinnige Antrag ſei in der Nr. 1 und 3 annehmbar, jedoch inbezug auf die letzte Nummer zieht der Staatsſekretär einen ſoeben eingegangenen Antrag der Reichspartei und der Na⸗ tionalliberalen vor. Dieſer Antrag v. Lieber(Reichsp.) und Dr. Semler(Natl.) erſucht die verbündeten Regierungen, für das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet im Wege des Vertrags bezw. der Ge⸗ ſetzgebung herbeizuführen, daß 1. die früher verliehenen, etwa noch bei 3 beſtehenden Hoheitsrechte nötigenfalls gegen Entſchädigung auf⸗ gehoben werden, 2. eine allgemeine Beſteuerung des Einkommens oder Gewerbes eingeführt wird, 3. die Verordnungen über Ausübung des Bergrechts nach der Richtung einer Reviſion unterzogen werden, daß die Berechtigungen der Schürfer und Grundeigentümer ab⸗ gegrenzt und ſichergeſtellt werden. Der Staatsſekretär verwahrt ſich gegen den Erzber⸗ gerſchen Ausdruck, daß die Beamten der Kolonie im Gegenſatz zum Staatsſekretär geſtanden haben. Das ſei nie der Fall geweſen, ſondern ſeine Anweiſungen hätten die Wege, die man dort eingeſchlagen, nicht ausgeſchloſſen. Die finanzielle Lage des Fiskus und öffentliches Wohl ſeien zwei Dinge, die nicht gegen⸗ einander ausgeſpielt werden könnten. Oeffentliches Wohl bedeute nicht, daß man dem einen etwas wegnehmen und dem andern gebe. Daher ſeien die hierauf bezüglichen Aeußerungen Erzbergers vor⸗ geſtern nicht berechtigt. Im übrigen berichtet der Staatsſekretär in längeren Ausführungen über die Vertragsfrage in einem von ihm ſchon in früheren Sitzungen vertretenen Standpunkt. Der Vorſitzende der Budgetkommiſſion Frhr. v. Gamp ſtellt feſt, daß Hoheitsrechte bei der Kolonialgeſellſchaft im Gegenſatz zu den Aeußerungen des Staatsſekretärs tatſächlich vorhanden geweſen ſind und zwar aus dem Schutzgebietsetatsgeſetz. Ein freiſinniger Redner führt aus, daß man einheimiſche Geſetze über Vermögensſteuer nicht ohne weiteres auf Schutzgebiete übertragen könne. Auch eine Wertzuwachsſteuer ſei ſehr ſchwierig dort einzuführen, deshalb ſei es ſehr zweifelhaft, ob durch dieſe Ausſprache hier etwas erreicht werden köune. Er ſei für die Annahme der erſten konſervativen Reſolution, desgleichen mit Nr. 3 des freiſinnigen Antrages, ebenſo mit Nr. 1 des national⸗ liberalen und freikonſervativen Antrags. Man ſolle alle dieſe dieſe brauchbaren Punkte zuſammen revidieren. Ein Nationalliberaler betont, daß er geſtern nur gegen die direkte Beſteuerung im Rahmen des Ersbergerſchen Autrages ge⸗ ſprochen habe, nicht gegen eine ſolche im allgemeinen. Auch dieſer empfiehlt die gemeinſame Redaktion der verſchiedenen An⸗ Nach einer weiteren Debatte, in der Erzberger no ſeinen Standpunkt vertritt, kommt es zur A b ſt immung. gie Lʒe h ut gegen die Stimmen des Zentrums Vereinigung, desgleichen der ſozialdemokratiſche Antrag. Der Staatsſekretär gibt folgende Erklärung ab: Er ſage die vom Zentrum geforderten Gutachten zu, ebenſo die Vorlegung einer Denkſchrift über direkte Beſteuerung im Sinne der freiſinnigen Forderung, desgleichen die Reviſion des Berggeſetzes. Die Schaffung eines beſonderen Edelſtein⸗Berggeſetzes ſei ihm ſympathiſch.— Eine Reſolution Brockhauſen betreffend die Er⸗ hebung beſonderer Kriegsſteuern wird angenom⸗ 1115 gegen die Stimmen der Freikonſervativen und Nationallibe⸗ raleu. und der Wirtſchaftl. gende Mitwirkung des Reichstags und Bundesrats von Land⸗ und Bergrechtskonzefftionen wird mit 12 8 5 Die Budgetkommiſſion übernimmt keine Verantwortung für den Abſchluß der Verträge mit der Deutſchen Kolonialgeſellſchaf wird ausdrücklich feſtgeſtellt. Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen. Die RKataſtrophe des„Z.“. Weilburg, 26. April. Die Strandungsſtelle des Luftſchiffes„Z. 2“ bietet heute Vormittag ein wenig ver⸗ ändertes Bild. Mannſchaften des 160. Infanterie⸗Regiments aus Diez und Gendarmerie hielten während der Nacht Wache. Infolge des ziemlich ſtarken Windes, der die ganze Nacht hin⸗ durch herrſchte, wurde das Hinterteil des geſtrandeten Luft⸗ ſchiffes, welches auf dem Gipfel des Webersberges auf dene Dach des dortigen Pavillons und in den Bäumen des Ab⸗ hanges feſtſaß, etwas herabgedrückt. Schon ſeit dem frühen Morgen ſtrömen von allen Seiten zu Fuß, zu Wagen und per Bahn Tauſende nach der Unfallſtelle und bewundern den dem entfeſſelten Element zum Opfer gefallenen Ballon⸗ rieſen. Die Abrüſtung des Schiffes wird heute fortgeſetzt. Major Neumann weilt bereits ſeit dem frühen Morgen an der Strandungsſtelle, um die Demontierungsarbeiten zu über⸗ wachen und zu leiten. W. Weilburg, 26. April. Heute mittag trafen hier 20 Mann vom Luftſchifferbataillon in Köln und 60 Manm vom Pionierbataillon No. 21 in Kaſtel unter Führung eines Hauptmanns und 2 Leutnants nebſt Gerätſchaften ein, die hier Quartier beziehen und noch heute mit den Aufräumungs⸗ arbeiten des„Z. 2“ beginnen. 5 Berlin, 26. April. Aus Köln wird gemeldet: Hier hört man in militäriſchen Kreiſen, daß„Z. 3“ vom Reich angekauft und das Luftſchiff ſofort nach Köln überführt werden ſoll, damit die Luftſchiff⸗Uebungen nicht unterbrochen werden. Berlin, 26. April. In militäriſchen Kreiſen erhält ſich mit großer Beſtimmtheit die Nachricht, daß der Kron⸗ prinz anläßlich ſeiner bevorſtehenden Beförderung ein Kommando in Poſen erhalten und einen Teil des Jahres in dem dortigen Reſidenzſchloß Wohnung nehmen wird. Man erwartet die offizielle Ankündigung am 14. Juni, dem 500. Jahrestage der Schlacht von Tannenberg. m. Köln, 26. April.(Priv.⸗Tel.) Ueber die Urſache des Ballonunglücks befragt, erklärte Major Neumann, der bei der Exteilung gegen 11 Stimmen Führer des„Z.“: Gas Luftſchiff war mit einer Ankertroſſe, welche auf 5000 Kg. Zugkraft geprüft worden war und welche vom Grafen Zeppelin ſelbſt als abſolut zuverläſſig bezeichnet worden war, an einem in der Erde vergrabenen Wagen be⸗ feſtigt. Durch einen Windſtoß, ähnlich demjenigen, der das Echterdinger Unglück herbeiführte, wurde der Ballon von der Seite erfaßt und zunächſt brach ein Teil des Laufſteges. Der ſeitliche Druck verſchärfte ſich und der Ankertroß brach wie eiw Strohhalm. Der Windſtoß kam ſo plötzlich, daß ein Aus⸗ weichen faſt unmöglich war, obwohl die Mannſchaften, ſowohl an der Spitze, als auch an der Gondel bereit ſtanden. Ein Verſuch, das Luftſchiff an den Gondeln feſtzuhalten, mußte ſofort aufgegeben werden. Das Luftſchiff hatte 23 Stunden vor Anker gelegen und Sturm und Regen Widerſtand ge⸗ leiſtet. Die zur Bedienung herangezogenen Truppen waren genau unterrichtet und behandelten das Luftſchiff durchaus ſachgemäß. Generalleutnant von Lyncker war ſelbſt im Augenblick der Kataſtrophe an der Unfallſtelle und ſagte zu ſeinen Offizieren:„Wir haben uns keinen Vorwurf zu machen, wir haben nichts außer Acht gelaſſen. Die elementare Gewalt war ſtärker als wir.“ Zu dem Unglück ſchreibt die„Köln. Ztg.“: Die Zerſtörung des„Z. 2“ bedeutet für unſere Militär⸗ luftſchiffahrt einen großen Verluſt, der dadurch noch erhöht wird, daß nach dem Ausſpruch des Generalleutnants v. Lyncker, der die Fahrt von Köln nach Hamburg mitmachte, eine Widerherſtellung ausgeſchloſſen iſt. Es wird daher in Erwägung gezogen werden müſſen, ob der„Z.“, der ſich auf der Fahrt von Friedrichshafen nach Berlin und zurüch aufs beſte bewährt hat, vom Reiche angekauft werden ſoll. An dem Unglück ſelbſt trifft niemand die Schuld. Es lieg eben höhere Gewalt vor. 7 D Der Fiſcher mit dem großen Dorſch auf dem Nücken iſt das Garantiezeichen für die echte Scotts Emulſion, und nur dieſe iſt nach dem Scottſchen Ver⸗ fahren hergeſtellt. Da es aber viele mehr oder weniger minderwertige Nachahm⸗ ungen gibt, deren Verpackung der echten Scotts Emulſion täuſchend ähnlich nachgemacht wird, ſo achte man beim Einkauf genau auf unſere Fiſcher⸗Schutzmarke und — 15 weiſe alle dieſe Nachahmungen 81 dem 72 nen Eist zurück. Die Anträge Erzberger und Lattmaun werden abe Die Reſolution der Wirtſchaftlichen Vereinigung über die zwin⸗ . r SDWSr GSSE WSS — W 29 Ee r aee es⸗ 12— 2 ——— S Richtung ausführlich geäußert. Mannheim, 26. April. eeter al⸗Muzeiger. Abend att. ee,, Vereinsnachrichten. * Verein für Nationalſtenographie. Am Samstag, den 16. April fand im Vereinslokal Reſtaurant„Ratskeller“ eine gut beſuchte Abendunterhaltung ſtatt. Zum Gelingen des Abends trugen beſonders die Herren Becker, Götz, Fleitz, Schall und Lill bei, die mit humoriſtiſchen Vorträgen auf⸗ warteten. Im Laufe des Abends wurde auch die Preisver⸗ teilung für das im vorigen Monat abgehaltene Wettſchrei⸗ ben vorgenommen. Das Reſultat war folgendes: Abteilung 40 Silben: 1. Preis Sigmund Breidenbach, Hch. Neumann; Abtei⸗ lung 60 Silben: 1. Preis Wendelin Dann, Ludwig Eble, Ludw Lill; Abteilung 80 Silben: 1. Preis Johannes Schall, Kark Platzer; Abteilung 100 Silben: 1. Preis Roſa Ereutz, Ernſt Scheffler; Abteilung 120 Silben: 1. Preis Mina Henrich; Ab⸗ 140 Silben: 1. Preis Lucie Leviſon, Luiſe Mayer, Karl Fleitz. *Der 9. Deutſche Stenographentag Gabelsberger, die alle fünf Jahre erfolgende Vereinigung der Vertreter des zur Zeit über 1800 Vereine mit etwa 100 000 Mitgliedern zählenden Deutſchen Stenographenbundes„Gabelsberger“, findet heuer in den Tagen vom 22. bis 27. Juli in Stuttgart ſtatt. Das Protektorat über dieſe Tagung hat Könis Wilhelm II. von Württemberg übernom⸗ men. Mit dem Bundestag ſind zum erſtenmal auch öffent⸗ liche Wettſchreiben verbunden, für die eine Maſſenbetei⸗ ligung, beſonders aus Süd⸗ und Südweſtdeutſchland, in Ausſicht zu nehmen iſt. Bis jetzt liegen, obwohl die Mitterlungen großer Verbände noch ausſtehen, bereits über tauſend Anmel⸗ dungen zur Teilnahme an den Wettſchreiben vor, für die ſchon eine große Zahl wertwoller Preiſe geſtiftet und eine beſondere Wettſchreibeordnung ausgearbeitet worden iſt, die Geſchwindig⸗ keiten von 120—320 und mehr Silben in der Minute bei einer Diktatdauer von 5 Minuten, ſowie die Bildung beſonderer Grup⸗ pen für jeden einzelnen Volksſtamm vorſieht. Im Mittelpunkt des Programms ſteht außer den Wettſchreiben, die am Sonntag, den 24. Juli in mehreren größeren Schulgebäuden abgehalten werden, eine mittags ſtattfindende öffentliche Feſtſitzung, ſowie eine abends zu veranſtaltende Feſtverſammlung mit Preis⸗ verteilung. Verſchiedene Ausſchüſſe treffen ſchon jetzt umfaſſende Vorkehrungen für den Bundestag, zu deſſen Geſchäftsführer Kammerſtenograph Schaible in Stuttgart ernannt worden iſt. * Die Geſangsabteilung des Werkmeiſterbezirksvereins ver⸗ anſtalbete ihre gut beſuchte erſte Abendunterhaltung im Bellevuebeller. Unter der rührigen Leitung des Dirigenten Herrn Schopf fanden die Darbietungen der bleinen Sängerſchar bei den Anweſenden reichen Beifall; ebenſo die Herren Kröger, Betz, Hoppe und Eiermann, die für den humoriſtiſchen Teil des Programms ſorgten. Die Geſangsabteilung hat bei dieſer Ver⸗ anſtaltung bewieſen, daß ſie mit der liebenswürdigen Unterſtützung des Vorſtandes imſtande iſt, den Mitgliedern des Vereins einige cenußreiche Stunden zu bieten. Volkswirtschalt. Vom rheiniſchen Eiſenmarkt. Aus Düſſeldorf ſchreibt man uns: Der Eiſenmarkt ſteht nach wie vor unter dem Eindruck der Ausſperrung im Bauge⸗ werbe. Die Mitteilungen, die über die Beſtrebungen der ver⸗ ſchiedenen Einigungsämter in die Oeffentlichkeit gedrungen ſind, laſſen bis jetzt nicht erkennen, ob die Hoffnungen auf eine baldige Beilegung des Kampfes begründet ſind. Die Tatſache, daß die Ausſperrung in Hamburg und verſchiedenen andern Orten im Reiche nicht, oder nur teilweiſe durchgeführt wurden und ebenſo in Berlin eine Einigung durch Vermittlung des Gewerbegerichtes nahe gerückt iſt, gibt den Optimiſten bis jetzt nur wenig Recht. Denn es iſt zu beachten, daß alle dieſe Orte nur einen kleinen Pro⸗ zentſatz der Arbeitermaſſen darſtellen, die für die Ausſperrung und alle direkten und indirekten Folgen in Frage kommen. Wir haben bereits in einem unſerer letzten Berichte darauf hingewie⸗ ſen, wie ſehr das Eiſengewerbe durch den Kampf in Mitleidenſchaft gezogen wird. Merkwürdigerweiſe ſind uns jedoch in den letzten Tagen von verſchiedenen Fabriken der Baubeſchlagbranche Mit⸗ teilungen zugegangen, wonach dieſe Firmen bis an die äußerſte Grenze ihrer Leiſtungsfähigleit beſchäftigt ſind. Es ſcheint hier⸗ nach, daß die Rückwirkung der Nachteile des Kampfes ſich nicht überall gleichmäßig geltend macht. Ob dieſer für einzelne Fir⸗ men nicht unerfreuliche Zuſtand anhält, hängt ganz von dem Er⸗ gebnis der Einigungsverhandlungen ab. Inzwiſchen haben ſich auch eine ganze Anzahl Nebengewerbe dem Kampf angeſchloſſen, und berſchiedentlich ſind die Arbeiter dieſer Gewerbe bereits in den Streik getreten oder auch ausgeſperrt worden. Eine Schwalbe macht auch hier keinen Sommer und der Geſamteindruck der augenblicklichen Geſchäftslage iſt daher ein recht ungünſtiger. Nicht zum twenigſten wird dieſe Tatſache auch durch das aber⸗ malige Scheitern der Roheiſen⸗Verſtändigung verſchärft. Es iſt hier wiederum das Kraftwerk, welches der Ver⸗ ſtändigung mit den weſentlichen Werken unüberwindliche Schwie⸗ rigkeiten in den Weg ſtellt, nachdem es bei den früheren Verhand⸗ lungen ſich durchaus geneigt gezeigt hatte, einer Vereinigung bei⸗ zutreten. Die endloſen Verhandlungen, die damals geführt wur⸗ den, ließen die Hoffnung erſtehen, daß der Widerſtand des Kraft⸗ werkes endlich beſeitigt worden ſei, aber die Ergebuiſſe der letzten Verhandlungen in dieſer Richtung zeigen, daß wohl an den Schwierigkeiten, die dieſes Werk neuerdings bereitet, der Syndi⸗ katsgedanke für lange Zeit endgültig geſcheitert iſt. Das Kraft⸗ werk hat ſich mit dem Oberſchleſiſchen Roheiſen⸗Syndilat verſtän⸗ digt und der Umſtand, daß eine Einigung mit den weſtlichen Wer⸗ ken nicht herbeigeführt werden kann, läßt die Meinunß aufkom⸗ men. daß ſich ein entſchiedener Intereſſengegenſatz zwiſchen dem Oſten und Weſten herausbildet, der vielleicht gelegentlich zu ſchär⸗ feren Formen in dem Konkurrenzkampf führen wird. Die leb⸗ haften Klagen der Oberſchleſiſchen Werke und die Erreichung der engeren Beziehungen dieſer Werke mit dem Werke des Grafen Henkel von Donnersmarck läßt erkennen, wohin die Leitung des Kraftwerkes zielt. Ob durch dieſe Konſtellation der deutſchen Roheiſeninduſtrie ein Dienſt erwieſen wird, iſt recht fraglich; jedenfalls ift es von Intereſſe, dieſen Vorgang weiter zu verfol⸗ gen. Auch hier hat ſich die Börſe wieder einmal gründlich beirrt, genau ſo wie ihr Prognoſtikon, das ſie im Herbſt vorigen Jabres den kommenden Monaten, beſonders aber dem diesjähri⸗ gen Frühiahr ausſtellte. Zwar haben ſich ja die Verhältniſſe ge⸗ genüber dem Vorjahre gebeſſert, aber zu dieſer Prophezeihung gehörte, nach den traurigen Zuſtänden, die im Vorjahre auf dem Montanmarkte herrſchten, kein großer Scharfblick. Die Beſſerung hat nur nicht die Hoffnungen, die berechtigterweiſe an alle dieſe mit großer Sicherheit auftretenden Vorausſagungen geübt wurden, erfüllt. Geheimrat Kirdorf hat ſich gleichfalls kürzlich in dieſer Er wies beſonders darauf hin, Roheiſenproduktion durch die im Vorjahre * daß der Hauptteil der getätigten Verkäufe feſtgelegt iſt und leider die Verkäufe im vori⸗ gen Jahr wegen der bekannten Verbandsverhältniſſe zu recht nie⸗ drigen Preiſen getätigt werden. Auch für verſchiedene andere Produkte ſind die Preiſe nicht erfreulich. Hierzu lommt weiter die bedauerliche Zurückbaltung der Eiſenbahnverwaltung, die ihre Beſtellungen entweder nur tropfenweiſe gibt, oder immer wieder herausſchiebt. Die ſprichwörtliche preußiſche Sparſamkeit ſcheint ſich über das ganze Reich erſtreckt zu haben, und wird durch eine erſichtliche Aengſtlichkeit in der Vergebung der ſpärlichen Auf⸗ träge noch verſchärft. (Schluß folgt.) Oberrheinſchiffahrt. Man ſchreibt uns: Infolge der jüngſten Niederſchläge hat ſich der Waſſerſtand des Oberrheins neuerdings ſo weit gehoben, daß die Fahrten nach Baſel wieder aufgenommen werden konnten und iſt als erſter Schleppzug bereits der der Badiſchen Actien⸗ Geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetrans⸗ port in Mannheim gehörige Radſchleppdampfer„Louis Gut⸗ jahr IX“ mit„Vereinigung“ im Anhang in Baſel eingetroffen. Die Fahrt war eine ſehr raſche, indem nicht nur während derſelben ein vorausfahrender Schleppzug einer andern Schiffahrtsgeſellſchaft über⸗ holt wurde, ſondern auch„Louis Gutfahr IX“ für die Zurücklegung der Reiſe von Straßburg nach Baſel bloß die Zeit vom Sonntag morgen bis Moutag mittag gegen 2½ Uhr benötigte und dieſes trotz⸗ dem, daß der Schleppzug an der Schiffsbrücke zu Hüningen ca. 1¼ Stunden auf die Oeffnung warten mußte. *** Konkurſe in Baden. „ Pforzheim. Spezereihändler Wilhelm Fahrländer. An⸗ meldungstermin 21. Mai. Prüfungstermin 11. Juni. der Geſellſchaft für Brauevei, Perſonalien. Aus der Direktion vorm. G. Sinner in Karls⸗ Spiritus⸗ und Preßhefe⸗Fabrikation ruhe⸗Grünwinkel iſt Direktor Ludolf Lindemann ausgeſchieden und in die Direktion des Verbandes Deutſcher Preßhefe⸗Fabrikan⸗ ten G. m. b. H. in Berlin eingetreten. Ferner iſt der bisherige Leiter der Laubaner Fabrik, Direktor Ernſt Wilm, abgegangen. Zu ſtellbertretenden Vorſtandsmitgliedern wurden die Herren Gg. Dachgruber in Karlsruhe⸗Grünwinkel, Georg Sinner in Karlsruhe und Ludwig Henrich in Karlsruhe⸗Grünwinkel er⸗ nannt. Der Prokuxiſt Burkhardt wurde in die Direktion der Stettiner Spritwerke.⸗G. delegiert. Bei der Alu minium⸗Induſtrie.⸗G. in Neuhauſen liegen nach der„Berl. Börſen⸗Ztg.“ Aufträge auf Aluminium bis Ende 1910 vor. Von der Steigerung des Aluminiumpreiſes profitiere die Geſellſchaft deshalb, weil ſie durch ihre Einrichtungen in der Lage ſei, die Herſtellungskoſten erheblich zu verbilligen. Den Beitritt zu einem internationalen Aluminium⸗Syndikate mache die Ver⸗ waltung davon abhängig, daß ihr eine„ihrer Leiſtungsfähigkeit entſprechende“ Quote zugeteilt wird. Die Frage einer Kapitals⸗ erhöhung, die durch Aufnahme neuer Betriebe ſich als notwendig herausſtellen dürfte, liege noch in weiter Ferne. Scheidhauer u. Gieſſing,.⸗G., Duisburg. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht der Geſellſchaft(Tomtvaren) beträgt der Bruttogewinn für 1909 einſchließlich M. 108 212(i. V. 88 505) Vorbrag Mark 556 606(M. 566 107). Nach Deckung der Handlungsunkoſten von M. 170 575(M. 171 725) und der Abſchreibungen von Mark 119 463(M. 130133) verbleibt ein Reingewinn von M. 266 567 M. 264 249) zu folgender Verwendung: 10 Prozent gleich Mark 150000 Dividende(wie i..) und M. 211.649(M. 108 212) Vortrag. Die Zellſtoffabrik Ragnit.⸗G. ſchlägt jetzt eine Erhöhung des 2 500 000 erhöht werden, ſobald der Bau der Fabrik durch Aktien⸗ zeichnungen geſichert iſt. Dresdner Bank. Kammerpräſident v. Payer, Stuttgart, wel⸗ cher bisher ſchon im Aufſichtsrat der Württembergiſchen Landes⸗ bank ſaß, iſt nach der Fuſion derſelben mit der Dresdner Bank nun auch in den Aufſichtsrat der letzteren gewählt worden. Bei der Teltower Boden⸗A.⸗G. in Berlin(Ende 1908 Verluſt⸗ ſaldo M. 872 039 bei M. 3 Mill. Aktienkapital) haben ſich die Verhältniſſe in 1909 nicht gebeſſert. Der von der Verwaltung eine geitlang verfolgte Plan einer Verbindung mit einem anderen Unter⸗ nehmen ſei geſcheitert. Zur Beſchaff ung der zur Weiterführung nötigen Mittel erwäge man in Verwaltungskreiſen, die Aktionäre ebentl. mit einer Aktienzuzahlung in Anſpruch zu nehmen. Der Preis für Meſſingblech iſt um M. 3 auf M. 122 und der Preis für nahtloſe Meſſingrohre um M. 5 auf M. 135 für den Doppelzentner ermäßigt worden. 5*** Telegraphiſche Handelsberichte. (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Herabſetzung des Grundkapitals. [Berlin, 26. April. Die geſtrige außerordentliche General⸗ verſammlung der Dampfbier⸗Brauerei Zwickau genehmigte gegen 60 Stimmen die Herabſetzung des Grundkapitals um 1 Million Mark durch Zuſammenlegung der Vorzugsaktien im Verhältnis 43 und die Stammaktien von:1, ſowie die Wiedererhöhung des Grundkapitals um 500 000 Mark dur chalusgabe neuer Vorzugs⸗ aktien zum Nennbetrage. Die Aufſichtsratswahl wurde bis zur nächſten Generalverſammlung verſchoben. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, 26. April. Der Aufſichtsrat der Bauban' für die Reſidenz Dresden ſchlägt 9 Proz.(8 Proz.) Dividende vor. (JBerlin, 26. April. Der Generalverſammlung der Nürnberger Lebensverſicherungsbank ſetzte die Dividende auf 10 Prozent feſt. Berlin, 26. April. Die Leipziger Gummiwarenfabrik .⸗G. vorm. Jul. Marx, Heine u. Co., erzielte einen Reingewinn von 166 729 Mk.(100 001 Mk.) Es wird eine Dividende ven 9 Brozent(7 Proz.) vorgeſchlagen. * 1** Von der Reichsbank. * Berlin, 26. April. Die Reichsbank befriedigte der„Frkf. Ztg.“ zufolge die ſtarke Nachfrage nach Schecks London. Maſchinenpapierfabrik Aſchaffenburg. * Aſchaffenburg, 26. April. Die heutige Generalver⸗ ſammlung der Maſichnenpapierfabrik genehmigte alle Ayträge und die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent, ſowie die Erhö⸗ hung des Aktienkapitals um 3 Mill. Mk., welche an ein Konſor⸗ tium unter der Führung der Diskonto⸗Geſellſchaft begeben werden. Bergwerksgeſellſchaft Hibernia. * Herne, 26. April. Der Bruttoüberſchuß der Bergwerks⸗ geſellſchaft Hibernia betrug im 1. Quartal M. 2 623 488, im Vor⸗ quartal M. 2 660 395 und im 1. Quartal des Vorjahres Mark 2 641 509. Auflöſung der engliſch⸗ſchͤttiſchen Stahlwerksvereinigung. London, 26. April. Wie der Koreſpondent des„Daily Telegraph“ aus Glasgow meldet, droht der engliſch ⸗ſchotti⸗ ſchen Stahlwerksvereinig ung zur Regelung der Preiſe, die Auflöſung, da ſich zwei führende ſchottiſche Firmen — Altienkapitals vor. Das Kapital joll von M. 30.090 auf Mark zurückgezogen haben, weil ſie in der Lage ſind, mit den engliſchen iFrmen zuſammenzuarbeiten, zum großen Mißvergnügen der ſchottiſchen Firmen. Eine Verſammlung der Fabrikanten iſt für heute nach Glasgow einberufen. Von der amerikaniſchen Baumwollernte. Newhork, 8. April. Berichte aus dem öſtlichen Teneſſee dem nördlichen Alamba, vielen Teilen Georgias, Louiſianas, Miſſiſſippis und Texas beſagen, daß niedrige Temperatur und Schnee der frühzeitig gepflanzten Bauwolle Schaden zuzufügen drohen, wie ſolcher ſeit Jahren nicht vorgekommen iſt. Die Acker⸗ baubehörde für Georgia befürchtet, daß die Hälſte des Baum⸗ wollenbaues dieſes Staates verloren iſt. Man iſt der Anſicht, daß die Knappheit der Baumwollſaat die Wiedereinpflanzung in einigen Diſtrilten verhindern werde. 5 * 1*** Mobile(Alabama), 25. April. Das Gericht erließ eine Verfügung, durch welche dem Kapitän des Dampfers verboten wurde, 4200 Ballen Baumwolle, die nach Havre beſtimmt ſind und verſchickt waren aufgrund eines Konnoſſements der Firma Knight, Yanſey and Co., zu verladen. Das Verbot iſt erlaſſen zugunſten der Konkursverwaltung der Firma Knight, Nanſey and Co. Newyork, 25. April. Nach einem Telegramm aus Bir⸗ mingham(Alabama) erklärte ein Mitglied der ſalliten Baum⸗ wollfirma Knight. Nanſey and Co., daß über 30 000 Ballen Baum⸗ ö wolle mit gefälſchten Konnoſſementen fakturiert und dagegen Wechſel gezogen worden ſeien. **** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 26. April.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verlief ziemlich ruhig. Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien wurden zu 1890 umgeſetzt. Sonſtige Veränderungen: Badiſche Brauerei⸗Aktien 78 G. 79., Ludwigshafener Aktienbrauerei⸗Aktien 214., Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 261 B. und Zuckerfabrik Frankenthal 351 G. Obligationen. Pfandbriefe. 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 99.90 bzſ u. Seelransport 99.50 G „„„ verſchied. 91.60 bz4½ Bad. Anil. u Sodafbr. 102.40 B 3½%„„„„Kommunal 91.60 bz4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. Serie B 104.75 B 31½% Freiburg i. B. 93.30 Bſ4 Br. Kleinlein Heidelbg. 100.— B 3% Heidelberg v. J. 1908 92 50 65 Bürg. Brauhaus, Bonn 103. G 4 Karlsruhe v. F. 1907 101—Gſʃ4 Herrenmüdle Genz 99.— 6 3 Karlsruhe v. J. 1896 87.— Gſ4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 102.—G %½ Lahr v. J. 1902 91.60%½% Maunheimer Dampf⸗ 2 4% Ludwigshaſen 101.—Gf ſchlepyſchiffahrt 98.— 4 v. 1906 100.40 G4½ Mannh. Lagerhaus⸗ 3½ 5 92.10 Gl Geſellſchaft 99.— 4 Mannh. Oblig. 1908 100.80 b34% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 8„ 1907 100.80 6] werke, Karlsruhe—.— 4 7„ 1906 100.80(4% Pfä z. Chamotte und 4„ 15901 100.25 6 Tontperk,.⸗G. Eiſenbg. 102.50 35 5„ 1885 93.50 G4½ Pfälz. Mühlenwerke 100.—6 3 58 2 1883 92.25 B04½ Schuckert⸗Obligat. 100.506 3½ 5„ 1895 92.25 B04½ Ruſſ..⸗G. Zellitoffffl. 39„ 1898 92.25]l Waldhof bei Pernau in 3 5„ 1904 92.25 B] Livland 101.—5 395 5„ 1905 92,25 B4% Speyerer Brauhaus 3½ Pirmaſens unk. 1905 91.50 G 99 4% Wiesloch v. J. 1905 e ee 47½% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückh. 105% 94.50 Clal ms I. Idhof 102.80b 103 50G0 Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Gewrbk. Speyerßo/—.——.— Maunnh. Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.50] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70] Rück⸗ u. Mitvern.—.— Pf. Sp⸗Edb.Landau—.——.—Fr. Transp⸗Unfall u. Rhein. Ereditbank—.— 139.1% Glas-Verſ⸗Geſ—.— 2060 Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.—Bad. Aſſecuranz—.— 1890 Südd. Bank—.— 117.50 Continental. Verſich.—.— 685.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Mannh. Verſicherung 727.— 724.— Oberrh. Verſich.Gef.—.— 785,.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 580.— Jnduſlrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.——.— Dingler'ſche Mſchfbr.—— 110.— Chem. Indurie. Bad. Anil-⸗u. Sodafbr.—.— 490.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 220.— Vercin chem. Fabliken 329.— 328.— Verein D. Oelfabriken—.— 154.— Weſt..⸗W. Stamm—— 222.— Emaillw. Maikam ner 108.——. 7„ Vorzug—.— 102.30 Ettlinger Spinnerei—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 195.— Bad. Brauerei 75.— 18— Hunend Spinterei Heddernh. tupferw. u.—48. Sildd. Kabelw. Frkf. 126———.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähimfbr. Haid u. Neu 260.——.— Durl. Hof vm. Hagen 280.——.— Eſchbaum⸗Brauerei 115.50 115.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 84.— Bi. Ganter, Freibg. 91.50—.— 7775 Kleinlein, Heidelberg—.— 182.— e 1 Hombg. Meſſerſchmitt—.— 30.— Maſchinenf Batena Ludwigsh. Aktienbr.—.— 214.— Oberrh Gekträzität— —— 35.—Ffält Müblenwerke——— Br. Schrödl. Heidlög.— 178.— IiRähm u. Faharf,—— laad . Schrödl Heivlog.—.— 18.— Porti⸗Zement Holbdg⸗— „ Schwane Speve.— Nt. Schucke Ge, d⸗ „Sbocch, Speper—.——.— Fudd⸗ Drahte zrduß, 130 8o let Br. Worms 83.——.— ee Aedregh. u. Sprüſt..— 188.— Mſzte naßeet Zellſtoffabe. Waldhof 261.—— Transport Zuckerfbr. Waghäuſel 198.— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Frankenth.—.— 851.— B..⸗G. Rhſch. Seerr. 85.——.— Jucker raff. Mann.—— Mannh. Dampfſchl. 59.75—.— Freukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. 85 Wechſel. 25. 26 2⁵ Amfterd am ktur! 169.40 169 4[Check Paris 81.20 8ʃ1 1 55 ten 80 90.9160 Varte kur 25 8 alien 80.616 80.61chwelk. Plätze Gbeck Londen 20.507 40.5 2] ien 5 ondo 20.465 20%47 Napoleonsdor: 1 ane rtyttots ents% Aktien dentſcher und ausläudiſcher Trausportanſtaltes. Südd. Giſend⸗G. 123 90 128.30 Hamburger Packet 169.60 139.— Norddeutſcher Kloyd 102.50 102 40 Oeft.⸗Ung. Staatsb. 160.25 159 70 Gottbardbann Ital. Mittel meerbahn— Deſt. Südbahn Lomb. 20.80 19.6 „Meltoniar“ 6. Seite. Geuoral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 26. April⸗ Staatspapiere. X. Deutſche. 2⁵ 26. 25. 26 Aedeutſch. Reichganl. 102.25 102.20] Mh. Stadt⸗A. 198s— 3*——.14 7 1909—.— 3 5 7 98 20 93.153%„1905———.— 285 5„1909———B. Ausländiſche. 2* 84.80 84.6005 Arg. i. Gold⸗A. 1887-——.— 3% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.20 102.1005% Chineſen 1896 102.70 102.70 2 do. d0.1900—. ſi„„ 1898 99.95 100.— 2*„* 98.15 93.154½ Japaner 98.60 98.45 35½„ 5 9———= Mepikaner äuß. 88/90 100.69 100.55 3 465 84 60/3 fertkaner innere 69.90 69.80 101.,20 101.25 8 Abadiſche St.⸗A. 901 101 10 4 3¾ italien. Rente—— Bulgaren „ 1908/09 101.60 101.80 32c bad. St.⸗Olabg'fl 9670 97.50½ Oeſt. Silberrente 98 40 98 40 3„ 8 N. 94.— 93.95(4½ Papierrent.—.— 98.35 35„ 15900 93.35 93.40[Oeſterr, Goldrente 100.10 99.95 5„„ 1904 93 60 93.60ſ2 Vortug. Serie 1 66— 66.65 38„ 1907—.— 98.4008„ III 66.90 66.90. 8apt..⸗B..b. 1015 101.60 101 7J4% neue Ruſſen 105 100 35 100.40 4„„„ 1918 102. 102.-4 Ruſſen von 1880 91.60 91.60 3 ds. u. Allg.Anl. 92.85 92.75½4 ſpan. ausl. Rente—.——.— 4do,.Obl. 83.60 83 6004 Türken von 1908 89.— 89 10 4 Pfälz..⸗B. Prior.—.— 101,05[f“„ unif. 95.— 95.—— 1 93 25 98.30% Ungeer. Goldrente 95.55 95.55 Heſſen von 1905 101.50 101.50(4„ Kronenrente 92.75 92.55 Heſſen 8115 81.150[ Verziusliche Loſe. Sachſen 84— 84.—3 Oeſterretchiſche860 174.10 174.10 4 Mb. Stadt⸗A. 190—— 100 50Türkiſche 179.60 178. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Dad. Zuckerfabrit 192.— 198.—Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 125.50 125 30 Südd. Immobil.⸗Geſ. 95.40 95.80ſftunſtſeidenfabr. Frkf. 169.—168.25 Cichbaum Mannheim 115.— 115.— Lederwerk. St. Ingbert 70.— 73.— Mh. Aktien⸗Brauerei 135.— 135.— Spicharz Lederwerke 111.50 111 60 Parkakt. Zweibrücken 90,50 90.50Ludwigsh. Walzmühle 163,80 163.— PeltzSonne, Speyer 90.— 90.—Adlerfahrradw. Kleyer 385 50 386.— Cementwerk Heidelbg. 142 90 141.80 Naſchinenfbr. Hilpert 85.— 85— Cementfabr. Karlſtadt 124,30 125.500 Maſchinenfb. Badenia 201.— 201.— Badiſche Anilinfabrik 495— 495— Dürrkopp i Gh. Fabrik Griesheim 263.70 265,10 Naſchinenf. Gritzner 239.— 238,40 Jarbwerke Höchſt 466.50 467.— Maſch.⸗Armatf. Klein 112.50 112 50 Ver. chem. Fabrik Mh. 325.-Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Chem. Werke Albert 488.— 486.— Gebr. Kayſer Süßdd. Drahtind. Meh. 137.136.— Nöhrenkeſſelfabrik Akkumnl.⸗Fab. Hagen 214. 214.—- vorm. Dürr& Co. 38 50 39.— Acc. Böſe, Berlin 19.— 18.50 Schnellpreſſenf. Frkth. 218— 219.— Aleltr.⸗Geſ. Allgem. 264— 263.75Ver.deutſcher Oelfabr. 154.20 153.90 141.— 141.95 Lahmenger 115.10 115.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122.— 121.80 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 152.90 153—Seilinduſtrie Wolff 139.50 139.50 Rheiniſche 184.— 134.—'wollſp. Lampertsm. 54.80 5480 Siamens& Halske 243.— 241.50 Kammgarn Katſersl. 201.— 199.75 Gumi Peter 884.—334.—Zellſtoffabr. Waldhol 263.— 261. Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 225 50 235.—Harpener Bergbau 194 60 193.60 Buderus 107.70 104.— Kaliw. Weſterregeln 221.50 218.75 Coneordia Bergb.⸗G.———.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 93 80 92.30 Deutſch. Jurxemburg 207.— 204.50 Zhönix 218.30 217.60 Eſchweiler Bergw. 198.— 198.— Br.Königs⸗u. Laurgh. 172.— 171 75 Friedrichshütte Bergb. 131.— 133—Gewerkſch. Roßleben 00 000 00 000 irchner 202.80 201.70 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Irk. Huv.⸗ Ufdt. 100.— 100.— 4% Preuß. Pfandb.⸗ .K. B. Pfdbr.05 100 30 100 30, Bant unk 1919 100.75 100.25 2* 1010 10(. oossſc, Peiſeſdbant. 1 99,90 99 90 + Hyp Pedb, 100.10 100.10 40/ 100.25 100.10 5 92.80 92.80 5 1 94.70 94.70 giſzeſ Pr. Bod.⸗Ju..20 91 20½„„„ 12 91.50 91.50 %Etr d. Pfb.ooo 99 70 99.70½ Pr. fdbr.⸗Bl.,. Kleinb. b. 4— Unk. 09 100.— 100. 1 Pr. Pfbbr.⸗Bk.⸗ 4%„ fdbr.og Oyp.⸗fd.⸗Kom.⸗ 5 unt, 10 100.— 100.—] Obl. unkündb. 12 93— 96— 4%„ Pfdbrv.08 70% Rh. H. B. Pfb. 02 99.90 99.90 unk. 12 100.— 100.—%„ 1907 55 9* obv 9. 86 10 912 100.— 100.— 1 3. 94 90.90 90.90 52 19J7 100 30 100.30 Biſ, Pfd. 98f06 90.90 90.90 101 30 101.30 4%„ Gom.Ibl. uſ„„ verſchied. 9180 91.60 .0 l, unk. 10 100.40 100,40 ½„„„ 1914 91.60 91.30 3fl%„ Gom.⸗Obl,% Rh..⸗B..O 91.60 91.60 v. 87/1 92.— 92—(% N. W. B. C..1i0———.— e,„ComedObl. 1e% Pf. B. Pr.⸗Obl.———.— v. 96/06 92.—.—1% Pf. B. Pr.⸗S. 4% Pr. Pfbb. nk. 09 99.25 99.25 ½ Ital. ſttl.g. G. B5,——57 „„12 99 40 99.4 4„„„ 14 99.60 99.60J Nannb. Berſ.⸗G.⸗A. 724— 724.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Babiſche Bank 135.— 134.60 Oeſterr.⸗Ung Bank 127.60 127.80 125.25 124.50 208 40 207.70 101.30 101 30 195.— 194.50 125 124.40 14450 144.50 139 10 139.10 198 50 198.50 Berg u. Metallb. Berl. HandelrssGeſ. Comerſ. u. Dist.⸗U. Darmftäbter Bank Dezuſche Bank Damutſchaſtat. Bank D. Eßfekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Oeſt. Länderb uk Kredit⸗Anſtalt Pflllziſche Bauk Pfälz. Hyp.⸗Bank Breuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rpein. Kreditbank Rhein. Hyp⸗B. M. 116 75 117.25 174.30 178 70 114 20 114.— 133—182.50 249— 249.— 154 10 154 40 107 45 107.20 186 70 186.— Dresdener Bauk 157.90 157 60 Schaaffb. Bantver. 138 25 137 60 Fränkf. Hop.⸗Ban 210.50 210 50 Südd. Bank Nhm. 117.80 117.80 Irkf. Hyp.⸗Creditv. 167.20 167.20fl Siener Baukver. 136 70 137.— nalbauk 128.— 122 70 Südd. Diskont 117.70 117.70 dbant Ouomane 144 50 144.50 Doankfurt a,., 26. April. freditaktten 207.70, Hiae nto⸗ Commandit 185 60, Darmſtäbter 132 50, Dresdner Ban. 159 70 Hau Dalsgeſellſchaft 173.75 Deulſche Bank 348.75, Staatab ion 160.25 Lombarden 20.60, Bochumer 234 90, Gelſenlischen 201.20 Laurahüne 171.70, Ungarn 35.50. Tendenz: matt. Wmahbörſe. Lreditaktien 207 70, Disconte⸗Con:mandit 186.— Staatsbahn 150 70, Lambarden 20.70. Mrivattelegramm des Gen rak⸗ Anzeigers. Fraunkfurt a.., 26. April. Fondsbörſe. Die Börſe war Hei Begiun geſchäftsunluſtig und teilweiſe ſpekulative Verkäufe übten au ſdie Kurſe einen gewiſſen Druck aus. Die geſtrige Newyorker Börſe hat auf die hieſige Börſe keinen erfreulichen Eindruck gemacht, ſodaß die in Betracht kommenden Werte, beſonders Bahnen im Kurſe nachgaben. Der Londoner Markt erfuhr dagegen eine mäßige Beſ⸗ ſerung, doch konnte ſich dadurch die gedrückte Stimmung am hieſigen Platze nicht beſſern. Baltimore ſind 1 Prozent niedriger, Pennſyl⸗ vauia ebenfalls ſchwächer. Von den übrigen Transportwerten ſind Sombarden bei großen Beträgen zu ermäßigten Kurſen gefragt, Staatsbahnen ſchwächer. Für die in der letzten Zeit bevorzugtenWerte wie Shantungbahn, Anatolier und Orientbahn hat ſich Abgabeluſt eingeſtellt. Schiffahrtsaktien lagen luſtlos bei ſchwacher Tendenz. Auch auf dieſem Gebiete war Amerika der Beweggrund der Ver⸗ ſtimmung, infolge ſchlechter Ernteberichte. Eine ſtärkere Ermattung Erfuhr der Montanmarkt, wo beſonders Eiſenwerte ſtärker realiſiert wurden. Phönix⸗Bergbau, Deutſch⸗Luxemburger, Gelſenkirchener und Harpener matter. Elektriſche Werte ſchloſſen ſich der matten Tendenz n. Auf dem Markte der Kaſſainduſtriepapiere ſind von chemiſchen HBolzverkohlungsinduſtrie 7 Prozent niedriger. In Banken herrſchte Verkaufsneigung und die führenden Werte ſind teilweiſe abgeſchwächt. Am Fondsmarkte blieb die Stimmung ruhig. Heimiſche Werte ſchwach. Später trat mäßige Befeſtigung ein, welche auch bis zum Schluſſe anhielt. An der Nachbörſe feſter und teilweiſe belebt. Barmer Bauk⸗ Vereinsaktien notierten 182,80 exkl. Bezugsrecht. Es notierten: Kre⸗ dit 207,70, Disconto 186, Dresdner 157,50 per Mai, Staatsbahn 159,70, Lombarden 20,70, Baltimore und Ohio 109 per Mai, Deutſche Luxem⸗ burger 204,20, 80, Gelſenkirchener 202,20, 201 per Mai. Im heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich die Zins⸗ und Prolongationsſätze für Reportgeld in Disconto⸗Commandit, Kreditaktien, Lombarden, 1902er Ruſſen und Deutſche Bank auf 4½ bis 37 Prozent, öſtereichiſche Kre⸗ ditgktien per Mai 1,60 Prozent, per Juni 2,40 Prozent, Disconto⸗ Comandit 1,60 bezw. 1,40 Prozent, Lombarden 0,60 bezw. 0,80 Prozent, Baltimore und Ohio 1,50 bezw. 2,10 Prozent, 4proz. 1902er Ruſſen 0,60 bezw. 0,80 Prozent. Vom 27. d. Mts. gelangen die Aktien der Deutſchen Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft Serie a u. b Nr. 1 bis 30 000 mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1910 zur Notierung. Die Sieferung geſchteht per Kaſſa in definitiven Stücken und mit Zinſenberechnung à 4 Prozent ab 1. Januar 1910. 1** 1* Berliner Effektenbörſe. rivaltelegramm des Generak⸗ Anzeigers.) Berlin, 26. April. Fondsbörſe. Die Anzeichen für eine rückläufige Konjunktur am amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt mehren ſich. In Newyork iſt geſtern eine abermalige Ermäßigung des Roheiſenpreiſes eingetreten. Dieſe Meldung in Verbindung mit dem matten Verlauf der Newyorker Effektenbörſe traf die hieſige Börſe zu Beginn um ſo nachhaltiger als gleichzeitig Nachrichten über die Ermäßigung der Ausfuhrpreiſe für Stabeiſen vom belgiſchen Eiſenmarkt, unbefriedigende oberſchleſiſche Kohlenmarktsberichte und mattere Notierungen vom Londoner Metallmarkt vorlagen. Mit Ausnahme von italieniſchen Bahnen, beſonders Mittelmeerbahn, die auf höhere Kurſe vom Heimatland höher einſetzten und für die ſich das Intereſſe bei ſtärker anziehenden Kurſen auch ſpäter erhielt, er⸗ fuhr das Kursnuiveau bei teilweiſe erheblichen Angeboten beträcht⸗ liche Rückgänge. Am größten waren dieſe am Montanmarkt mit 3 bis 2 Prozent für die leitenden Werte mit Ausnahme von Bochumer, Hohenlohe und Laura, die ſich widerſtandsfähiger zeigten. Von den übrigen Marktgebieten litten beſonders amerikaniſche Werte, War⸗ ſchau⸗Wiener, Berliner Handels⸗Geſellſchaft und Elektrizitätswerte. Da das Angebot jedoch glatte Aufnahme fand und London überdies über Newyorker Parität einſetzte und die Börſe ſich an die geſtrigen günſtigen Darlegungen des engliſchen Schatzkanzlers über die Ge⸗ ſchäftslage erinnerte, trat ein Stimmungsumſchlag ein. Die Kurſe erfuhren unter Bevorzugung von Warſchau⸗Wiener, Shantung und Hohenloheaktien teilweiſe anſehnliche Erhöhungen. Tägl. Geld 3 9% nominell. Ultimo Geld 4 Prozent. In der zweiten Börſenſtunde zeichnete ſich die Feſtigkeit namenk⸗ lich für Verkehrswerte ſchärfer aus. Shantungbahn, Warſchau⸗ Wiener und auch Kanada zogen weiter an. Hohenlohe hauſſierten auf fortgeſetzte Käufe von erſter Seite. Hohenlohe ſtiegen bis 221,25. Mattere Londoner Notierungen bewirkten in der dritten Börſenſtunde, daß die Kurſe, namentlich in Montanwerten nachgaben. Der Kaſſamarkt der Induſtriewerte iſt behauptet. Berlin, 26. April.(Anfanas⸗Kurſe.) Kreditaktien—.— 207.9“ Laurahütte 172.40 172 10 Dise.⸗Kommandit 188 20 185.70 Phönix 217.60 217.10 9 8 160.20 160.— Harpener 194 20 193 10 ombarden 20.70 20.60 Bochumer 235 90 235.20 Aane Berlin, 26. April.(Schlußkurſe.) Mechſel London 20.50 20.50[ Reichsbank 145.— 145.— Wechſel Paris 81.175 81.17Rhein. Kreditbank 139.— 187 50 4% Reichsanl. 102.20 102.10 Nuſſen bant 159 30 159 60 40% 5 1909—.——.—] Schaaffb. Bankr 138 10 137.50 8o Reichzanl. 93.25 93.25 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.70 8%e%„ 1909—.——.—] tꝗkaatsbahn 16040 160.— 3% Reichsanlelhe 84.80 84.70 Vombarden 20.60 4% SGonfols 103˙20 102.10 Baltimore u. Obis 110.30 109.20 80%„ 1909—.——.— Ganada Pactſtc 181 50 181.50 3% h 93.20 95.25 Hamburg Packet 139.70 138 60 39%„ 1909—.——.—Nordd Lloyd 103.— 102 10 36%0 5 84.70 84.60 Bochumer 235 20 235 60 40½% Bad. v. 190 101.——.— Dentſch⸗Juxembg. 206.40 204.70 4%„„ 1908/9 101.70 101.75 Dortamnder 91.50 91.10 8* ebuv.—.——Gelſenkirchner 202 80 201.70 8%„ 190½7—.——Harpener 195 20 193 60 3%% Bayern 92.75 92.75 Laurahütte 172.20 171.90 356% Heſſen 92.10 91,80 Phönix 218.20 21770 30% Heſſen 81.25 81.10 Waſteregeln 218.50 219 50 3eſ Sachſen 84.— 84.—Allg. Elektr.⸗Geſ. 264.— 268.50 4½ Japaner 1905 98.70 98.30 Anilin 495.— 492 20 deſ Italiener—.——.—Anilin Treptom 370 20 371 50 40% Nuſſ. Aul. 1902 91.40 91.50 Brown Boveri 203.30 203.— 4% Bagdadbahn 87.25 8725 Chem. Albert 488.— 485 50 Oeſter. Kreditaktten 207.80 207 90 D. Steinzengwerte 248.— 247 50 Berl. Handels⸗Geſ. 174 40 174 10 Glberf. Farben 495.— 497— Darmſtädter Bank 132.69 182.30 Celluloſe Koſtheim 204.— 205.20 Dautſch⸗Aſiat. Bank 154 50 154.—] Rutgerswerken 184.— 181 60 Dautſche Bant 240 30 249.40 Tonwaren Wiesloch 105— 106.20 Disc.⸗Komandit 186.30 186.10 Wf. Draht. Laugend. 225 20 223.— Dresdner Bank 157.50 157,201 Zelltoff Waldhof 263.— 260.20 Privatdiskont 3¼% W. Berlin, 26. April.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 207.90 207.90 Staatsbahn 160.40 160.— Diskonte Komm. 186.40 186.10[ Lombarden 20.70 20.60 Pariſer Vörſe. Paris, 26. April. Anfangskurſe. 3 J Rente 98.65 93.52 Debeers 472.— 467.— Sponier 91.45 96.40] Eaffrand 136.— 135.— Türk. Looſe——— Goldfield 165.— 163.— Banque Ottomane 731.— 728.— Randmines 236.— 284.— Rio Dinto 1926 1913 Londoner Effektenbürſe. London, 26. April.(Telegr.) Anfangsturſe der Sffektenbörſe. •/ Conſols 81— 81— Moddersfontein 13 1275 3 Reichsanleihe 83— 83— Premier 9— 807% 4 Argentinier 90¼ 90/] Randmines 9786 90˙⁰¹ 4 Italiener 103 9% 103 ½ Atchiſon comp. 114 4 Japaner 96/ 96½ Canadian 186 ½ 1861½ 38 Mexitaner 35˙%—]Baltimore 118 1117¼ 4 Spanier 95— 95 Chikago Milwautet 144½ 143½% Ottomanbank 18¾ 18% Denvers com. 42— 41½ Amalgamated 75% 74%/ Erie 29¾ 29%½ Auacondas 90/.—] Grand TrunkIII pref. 53— 52— Rio Tinte 75˙% 75˙%½„„ ord. 28% 28— Central Mining 16˙½ 167½]Louisville 152½ 151½ Chartered 35¼% 35˙½ Miſſouri Kanſas 43% 42 De Beers 18¼ 18˙/½ Ontario 45% 45— Gaftrand 5% 5% Southern Pacifie 128˙% 126˙% Geduld 2% 2%][Union com. 183¼—¼ 186½ Goldfiolds 6% 6% Steels eom. 85˙% 84%/ Jagersfontein 9%—[ Tend. ſtill. Wiener Börſe. Wien, 26, April. Vorm. 10 Uhr. Kredilaktien 665.— 664.— Oeſt. Kronenrente 95.50 95.40 Länderbauk 498.20 496.50„ Papierrente 98.50 98.50 Wiener Bankverein 54 50 542.—-]„ Süberrente 98.60 98.55 Staatsbahn 749.50 749.— Ungar. Goldrente 113.85 113.90 Lombarden 118.70 118.—-„ Kronenrente 92.50 92.45 Marknoten 117.50 117.50 Aipine Montan 742.— 741,70 Wechſel Paris 95.40 95.40 Tend.: ruhig. 2060. — Wien, 25. April. Nachm..50 Uhr. Berliner Produktenbörfe. *Berlin, 28. April. Produktenbörſe. An den amertkaniſchen Märkten waren die Preiſe nur wenig höher, da man die Erute⸗ ſchäden für übertrieben hält. Budapeſt meldet flaue Haltung und das Wetter im Inland war anhaltend fruchtbar. Alle dieſe Motive führten hier für Brotgetreide zu großen Abgaben per Juli und Septemher, die in ſtärkeren Preisrückgängen zum Ausdruck kamen. Hafer ver⸗ kehrte zu behaupteten Preiſen. Nüböl war unter Realiſierungen niedriger. Wetter: unbeſtändig. Berlin, 26. April.(Telegramm.)(Produktenbörf.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin nette Kaſſe. 25. 286. 25. 20. Weizen per Mai 221.75 222—]Mals per Mat——— „ Jull 218.50 218.— „Sept. 205.— 204.75„ Auguft—.— Roggen per Mai 156.— 156.— 5 „ FJuli 162.— 162.— Rüböl per Aprill—— 50 Sepf. 162.50 162.25„ Mai 57 80 56.60 „Dezbr.—.——.—„Ott. 55.10 54.40 Hafer per Mati 155.50 155.75 Spiritus 70er loco—.——. „Juli 160.—160.— Weizenmehl 29.75 29.75 5———Roggenmehl 20.60 20.60 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 28. April. Getreldemarkt.(Telegramm) 25 26. per 30 kg per 50 kęg Weizen per April———— matt—— flau „„ Mat 1190—- 1158—— CCC 10 40—-— Roggen per April———— willig———— millig »»ofßkß 5 e „»„ Olt. 820-— 818—— Hafer per April———— ruhig———— ruhig „„ Mai 353 „„ SOttlt.—-— 6 62—— Mais per Mai 5 76—— ruhig 581—— ruhig „„ Jüli 596— 555—— Kohlraps Auguft 1325—— rubig 18 25—— träge Watter: Schön. Tiverpooler Zörſe., Liverpool, 26. April.(Aufangskurſe.) 25. 26. Weizen per Mai 7½7 ſtetig 77/ ruhig 767½ Mais ver März—— träge— träge per Juli—— N *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637 26. April 1910. Proviſtonskreit Wir ſind als Selbſtkontrahenten 15 Käufer ufer unter Vorbehalt: 00 15 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 106 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 375 M. 370 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240—— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58— 5 4 1 Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Männheim alte Aktien 141— 1 7 5 junge Aktten 138— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 2⁴⁰— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 93 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim— 160 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 203;fr— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 334— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 114— Filterfabrik Enzinger, Worm erb Gebb— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret. Mannheim 70— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 983fr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— 11835fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen 127— Neckar ſulmer Fahrradwerke 140— Pacific Phosphate Shares 955 9N4 Aheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 104 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 135⁵ Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Nheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 109— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 90zfr Stahlwerk Mannheim— 118 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 111 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— 38;fr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 1³⁸ Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 510 Aadn Raſtatt 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 Immo biltengeſellſchaft— 120 zfr Geſchäftliches. unter Einwirkung der Schleimhäute, alſo erſt beim Genuß ſelbſt und iſt darum als wohlbekömmlich beſonders geſchätzt. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen rebakt. Teil: Frauz kkircher. für den Inſerateuteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Berlag ber Dr. Haas ſchen Buchbrackerel. G. m. b.* Kreditaktien 664.20 663.70 Buſchtehrad. B. 985.—980 Oeſterreich⸗Ungarn 1787 1787 Oeſterr. Papierrente 98.55 98.50 Ban u. Betr..⸗G.„ Silberrente 98.60 98,55 Unionbank 594.— 594.— Goldreunte 117.60 117.50 Ungar. Kredit 3827.— 825.— Ungar. Goldrente 113.80 113.90 Wiener Bankverein 542.— 541.— Kronenrente 82.50 92.50 Anderbank 408.— 497.— Wch. Franff. viſta 117.50 117.50 Türt. Loſe 247.— 246.—-„ London 240 85 240.95 Alpme 749.— 748.[„ Paris 95.40 95.88 Tabakaktien———=. Amſterd.„ 199.10 199,0 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.11 19.10 Holzverkohlung 2770 2760 Martnoten 117.50 117.50 Siaatsbahn 750.20 748.— Ultimo⸗Noten 117.51 117.51 Lombarden 117.70 117.500 Tend.: träge. Königl. Selters entwickelt ſeine Kohlenſaure vorzüglich erſt 1* —— Mannheim, den 26. April. * Seneral'Anzeiger.(Abendblatt) 2. Sete. Jahresbericht des Mannheimer wünſchte die Ankömmlinge dorthin, wo der Pfeffer wächſt. Alter⸗ tums⸗Vereins. Im Anfang des Berichtsjahres(1, April 1909 bis 31. März 1910) beging der Mannheimer Altertumsverein die Feier. des 50jährigen Jubiläums durch die noch in riſcher Erinnerung ſtehende Kleinporträtkunſtausſtellung. Unter Führung eines Ko⸗ mitees angeſehener Bürger der hieſigen Stadt und a parkiger Freunde des Vereins wurde eine Sammlung veranſtaltet, die 7907 Mk. erbrachte. Die Spende wurde zum Ankauf Wertpöllerer Muſeumsgegenſtände vezwendet. Die Jubilaumefrende wurde leider getrübt durch den ſchweren Verluſt, den der Verein durch den Tod des langjährigen hochverdienten Schriftführers und ſtellver⸗ tretenden Vorſitzenden Hofrat Profeſſor Karl Baumanm erlitt. Die Stelle des zweiten Vorſitzenden und das Amt des Schrift⸗ führers wurde Profeſſor Dr. Friedrich Walter übertragen, der den erkrankten Baumann ſchon ſeit längere Zeit unterſtützt und vertreten hatte. Die Leitung der archäologiſchen Abteilung über⸗ nahm aus Baumanns Händen das neugewählte Ausſchußmitglied Profeſſor Dr. Hermann Gropengießer, der neuerdings durch die von dem Großherzog unterm 9. März d. Is. vollzogene Ernennung zum Kuſtos des Großh. Hofantiqariums auch in der Verwaltung dieſer Stelle Baumanns Nachfolger wurde. Einen weiteren ſchmerzlichen Verluſt erlitt der Verein durch das Hin⸗ ſcheiden des langjährigen Ausſchußmitgliedes und früheren Rech⸗ ners, Kaufmann Rudolf Baſſermann, der ſich um den Ver⸗ ein große Verdienſte erworben hat. Der langjährige hochverdiente Mitarbeiter Herr Geh. Hofrat Dr. Ferdinand Haug, der leider Mannheim verlaſſen hat, um nach Stutt gart überzuſiedeln, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Herr Gymnaſiums⸗Direktor Wil⸗ helm Caspari ließ ſich nach ſeiner Rückkehr von Wertheim nach Mannheim, wo er nunmehr das Karl⸗Friedrichs⸗Gymnaſium leitet, erfreuiſcherweiſe bereit finden, wieder in den Ausſchuß des Vereins einzutreten. Neugewählt in den Ausſchuß wurde Herr Fabrikant Ottio Kauffmann. Leider hat der Mitgliederſtand auch diesmal wieder durch bedauerliche Todesfälle und Austritte einen Rückgang erfah⸗ ren. Am Schluſſe des vorigen Berichtsjahres zählte der Verein 916, am 1. April ds. IJs. 887 Mitglieder, einſchließlich 11 Ehren⸗ und 8 65 enden Mitgliedern. Während ſich der Verein auf archäologiſchem Gebiet infolge der Ungunſt der Verhältniſſe die letzten Jahre hindurch hauptſächlich mit Gelegenheitsfunden begnügen mußte, hat die ſyſtematiſche Ausgrabungstätig⸗ keit neuerdings dadurch einen Aufſchwung erfahren, daß ſich ihr Herr Profeſſor Dr. Gropengießer mit rühmenswerter Energie und mit mancherlei erfreulichen Erfolgen zu widmen begonnen hat. Abgeſehen von kurzen Grabungen in Ladenburg, die auf der Gewann Ziegelſcheuer vorgenommen wurden, galt die Tätigkeit des Hern Gropengießer insbeſondere Nachforſchungen in der Ge⸗ wann Augaſſe zu Feudenheim wo unter anderen Funden ein ſtein⸗ zeitliches Brandgrab ſowie Wohnſtätten und Gräber aus der Zeit der erſten germaniſchen Beſiedelung und Gräber aus der fränki⸗ ſchen Zeit aufgedeckt wurden. Als Grundlage für die von Dr. Gropengießer ins Auge gefaßte wiſſenſchaftliche Neu⸗Inventari⸗ ſterung der archäologiſchen Abteilung der Sammlung wurde eine nach Fundorden geordnete Zuſammenſtellung von Berichten über Ausgrabungsergebniſſe in Angriff genommen. Hieraus ſoll im Laufe der Zeit im Zuſammenhang mit Ausgrabungskarten und Plänen allmählich ein Ausgrabungs archiy für unſere Gegend gebildet werden. In Abteilung II des Geſamtinvenkars der Samm⸗ lungen, Mittelalter und Neuzeit, mit rund 2600 in Zettbelform wiſſenſchaftlich katalogiſierten Nummern iſt die Herſtellung eines kurzgefaßten Auszugsinventars mit Angabe des Kaufpreiſes und des Schätzungswertes begonnen worden, um auf dieſe Weiſe die ſichere Grundlage einer Neuaufſtellung des in den Sammlungen vereinigten Vermögensbeſitzes zu erlangen. Nach dem Zuwachs⸗ journal wurden im Berichtsjahre— abgeſehen von Ausgrabungs⸗ funden— 291 verſchiedene Gegenſtände teils aus Schenkun⸗ Handels⸗Hochſchule Mannheim. Am Mittwoch, den 27. April 1910 beginnen folgende Vorleſungen und Fachkurſe: gen, teils aus Ankäufen herrührend, in die Vereinsſamm⸗ lungen eingeliefert. Außerdem überwies die Stadtgemeinde 96 von ihr angekaufte Gegenſtände unter Vorbehalt ihres Eigentums⸗ rechts. Unter den Schenkungen ſteht an erſter Stelle der Rother Altar, den der Verein der Freigebigkeit ſeines Ehrenmitgliedes, Herrn Dr. Heinrich Propfe, verdankt, ein hervorragendes Stück gothiſcher Bildſchnitzkunſt, das für alle Zeiten ein Glanzſtück der hieſigen Sammlungen iſt. Von weiteren bedeutenden Schenkun⸗ gen ſind zu erwähnen eine barocke Holzfkulptur aus dem Frän⸗ kiſchen, Geſchenk von Herrn und Frau Israel Aberle, das Ton⸗ modell der Linckſchen Ziegenbockgruppe im Schwetzinger Schloß⸗ garten von Herrn Miniſterialrat Dr. von Engelberg und verſchie⸗ dene auf die Altmannheimer Familie Artaria bezügliche Gegen⸗ ſtände, die von Fräulein Roſalie Artaria in.⸗Baden teſtamen⸗ tariſch vermacht wurden. den Gaben, die zur Jubiläumsſpende eingingen, er⸗ hielt der Verein als Geldgeſchenke für Vereinszwecke: M. 1000 von Ungenannt und Mk. 500 von Herrn Friedrich Bertheau. Die Beſtrebungen des Vereins erfuhren auch im Jahre 1909 durch Zuwendung eines ſtädtiſchen Zuſchuſſes von 3000 Mk. und eines Staatszuſchuſſes von 200 Mk. dankenswerte Unterſtützung. Die Erwerbungen aus Vereinskoſten betrafen in der Hauptſache Ge⸗ genſtände. die auf die Geſchichte unſerer engeren Heimat Bezug haben. Von den durch die Stadtgemeinde als Depoſita überwieſenen Gegenſtänden konnte nur ein Teil im Stadtgeſchichtlichen Muſeum untergebracht werden, weil der dort noch verfügbare Raum ein überaus beſchränkter geworden iſt. Von der am 1. Januar 1910 Mannheim einverleibten Gemeinde Feudenheim wurden verſchie⸗ dene Gegenſtände, ſo das alte Gemeindeſiegel und die Ortsfahne den Sammlungen überwieſen. Der Beſuch der Sammlun⸗ gen geſtaltete ſich im Jahre 1909 folgendermaßen: Vereinigte Sammlungen 7375, Stadtgeſch. Muſeum 1358. Im Stadtgeſchicht⸗ lichen Muſeum hielt ſich die Frequenz ungefähr auf der Höhe des Vorjahres: die Beſuchsziffer der Vereinigten Sammlungen hat dagegen einen Rückgang aufzuweiſen, der ſich dadurch erklärt, daß die Sammlungen wegen Einſtellung der Heizung vom 1. Dezember 1909 bis Oſtern 1910 geſchloſſen bleiben mußten. Die in Ausſicht genommene Neuordnung der öſtlichen Säle mußte leider verſchoben werden, da ein anderer Unterkunftsraum för die ethno⸗ graphiſche Sammlung von der Stadtverwaltung noch nicht zur Verfügung geſtellt werden konnte. Zwei Kiſten mit ethnographi⸗ ſchen Gegenſtänden aus Kamerun, die das Mitglied Herr Regie⸗ rungsaſſeſſor a. D. Scipio zur Vermehrung der völkerkund⸗ lichen Sammlung zu überweiſen die Güte hatte, konnten infolge Raummangels noch nicht ausgepackt werden. Einzelne Abteilun⸗ gen der kunſt⸗ und kulturgeſchichtlichen Sammlung find prodpiſo⸗ riſch neu aufgeſtellt worden, ſo unter Leitung des Herrn Baer die keramiſche Abteilung und die Münzenſammlung. Die Biblio⸗ thek erfuhr neuen Zuwachs hauptſächlich durch Schenkungen und antiquariſche Anſchaffungen, ſowie durch die im Schriftentuſchver⸗ kehr eingehenden Sammlungen. Die Bemühungen, bemerkenswerte Altmannheimer Häufer durch photographiſche Aufnahme im Bilde feſtzuhalten oder bemerkenswerte Bauteile für die Sammlungen zu retten, wurden fortgeſetzt. Erfreulicherweiſe ſtellte das ſtädtiſche Budget wiederum 400 Mark für Aufnahme von Mannheimer Bürger⸗ häuſern zur Verfügung. In der Frage der Ausgeſtaltung der hieſigen Muſeumsſammlungen unter ſtädtiſcher Aegide iſt eine Entſcheidung noch nicht erfolgt. Die bisherigen Beſchlüſſe betrafen lediglich die Kunſthalle, in welche die ſtädtiſche Kunſtſammlung übergeführt wurde. Von dem Projekt des Reiß' ſchen Muſeumsbaus iſt außer einigen Beſprechungen mit dem Planfertiger Profeſſor Bruno Schmitz Neues nicht zu melden. Es wurden ſechs Vereinsabende mit wiſſenſchaftlichen Vorträgen und 2 Ausflüge veranſtaltet. Mit gemiſchten Gefühlen, ſo heißt es in dem den„Mannheimern Geſchichtsblättern“ entnommenen Jahresbericht am Schluß, blickt der Verein auf das abgelaufene Vereinsjahr zurück, das in jähem Wechſel frohe und trübe Erleb⸗ Tag und Stunde Thema Dozent Saal ittags 8 Uhr Techniſche Oekonomik Dipl.⸗Ing. Dr. Mertens 2 9 8 Handelswiſſenſchaftl. Hauptamtl. Doz. Dr. Calmes 5 7 5 2 ittags 7 Verſicherungswif Prakti n. athematiker Koburger 2 5 2 2 Handelsrecht ausſchl. Geſellſchaftsrecht Rechtsanwalt Geiler 18 Mannheim, 25. April 1910. 142 —— Ein kleines Verſehen. Militärhumoreske von Rudolf Wolff. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) 5 Der Rittmeiſter lonnte ſeine E Erregung kaum verbergen und feff Sein ſchöner Plan war über den Haufen geworfen— aber die„Schul⸗ digen“ ſollten deshalb der wohlverdienten Strafe doch nicht ent⸗ gehen, er würde ſie ſchon zu treffen wiſſen! „Der eigentliche Zweck unſeres Beſuches“ begann der Oberſt, „iſt Ihnen lieber Hilkrich, Ihre Mütze zu bringen. Als ich heute aus dem Kaſino nach Hauſe kam, hatte Irma ſofort bemerkt, daß wir unſere Mützen vertauſcht hatten.“ „Was die Mützen vertauſcht?“ brachte der Rittmeiſter ſtot⸗ ternd hervor,„iſt es möglich?“ „Natürlich, denn ſehen Sie, in dieſer Mütze, welche ich a hatte, ſteht doch Ihr Name.“ Am ganzen Körper zitternd, forſchte der Rittmeiſter nach der Mütze. Baron Horvat wurde es bald ſiedendheiß, bald eiskalt. Er rannte hinaus in das Vorzimmer, um die andere Mütze zu ſuchen und den Liebesbrief in Sicherheit zu bringen. Irmas bemächtigte ſich eine heftige Aufregung, ihr Herz ſchlun bis hinauf in den Hals, ſie konnte kaum die Rückkehr Hor⸗ dots erwarten. Inzwiſchen hatte der Rittmeiſter ſich überzeugt, daß die kütze, welche der Oberſt gebracht, tatſächlich ſein Eigentum war. Vor Freude lief er im Zimmer auf und ab, machte Sprünge wie ein wilder Junge und lachte in einem ſort⸗ Dann ging er zum Oberſt, nahm deſſen beide Hände und rief aus: Ach Herr Oberſt! Sie haben 115 mit dieſer Mütze zum e der gema⸗ Der Studiendirektor: Dr. Behrend. Der Oberſt ſah ihn fragend an. Irma war mehr tot wie lebendig. Horvat war noch immer nicht zurück. „Das freut mich wirklich“, gab der Oberſt zurück,„aber wollen Sie mir nicht Erkllatenn „Natüfklich, der Herr Oberſt können ja nicht wiſſen. In der Mütze, welche ich aus dem Kaſino gebracht, war unter dem Schweißleder ein Briefchen verborgen, welches „Herr von Hillrich!“ unterbrach ihn Irma flehend. Hillrich ſchwieg betroffen ſtill, was ſollte das nun bedeuten? Ach ſo? Da lag der Haſe im Pfeffer! „In meiner Mütze ein Brief verborgen?“ fragte der Oberſt überraſcht. In dieſem Moment kam Horvat zurück in der Hand hielt er die Mütze des Oberſten. Den Brief hatte er nicht gefunden. Nun war ihm alles klar. hatte den Brief gefunden, daher ſein es bl Weſen! Es blieb kein anderer Ausweg, um ſich halbwegs anſtändig aus der Affaire zu ziehen: Man mußte Farbe bekennen. Mit raſchem Entſchluß trat er vor den Oberſten und ſagte: „Verzeihung, Herr Oberſt, den Brief habe ich geſchrieben.“ Der Oberſt ſah ihn kopfſchüttelnd an. „Das iſt ja alles recht ſchön, wie aber kommt Ihr Brief in meine Mütze?“ „Der Brirf war für mich beſtimmt, Papachen“. klang eine zagende Stimme von drüben. „Da ſollen doch tauſend Bomben und Granaten gleich bun⸗ derttauſendmal in alle Briefe hineinfahren“, tobte der Oberſt. „Alſo der Brief war für Dich beſtimmt?“ fuhr er ſeine Tochter wütend an. Nun verſteh ich, wie Du gleich wußteſt, daß ich meine Mütze vertauſcht hatte. Deshalb beſtandeſt Du darauf, daß wir gleich, noch dieſen Abend zu Hillrichs lamen, um die niſſe brachte. Mit der ſchwerzlichen Wehmut über den Neurt treuer Freunde und unvergeßlicher Mitarbeiter paart ſich berech⸗ tigte Freude, daß es gelang, neue Kräfte für unſer Wirken zu ge⸗ winnen: der Befriedigung über den ſchönen Verlauf der Jubi⸗ läumsfeier und über manchen wertvollen Zuwachs unſerer Sammlung tritt die Erkenntnis zur Seite, wie weit wir noch von 5 dem entfernt ſind, was uns als Ziel vorſchwebt, und wie unzu⸗ länglich noch immer die Mittel find, mit denen wir unſere Ideale zu berwirklichen ſuchen. Wenn wir dankerfüllt auch in dieſem Jahre wieder wahrnehmen durften, wie uns ſo manche Beweiſe tatkräftiger Beihilfe und verſtändnisvoller Förderung zuteil wur⸗ den, ſo darf uns dies zu raſtloſem Weiterſtreben ermutigen. Es beſtärkt uns aber auch in dem zuverſichtlichen Vertranen auf das weitere Gedeihen des Mannheimer Altertumsvereins. Vom Büchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Vogelzug und Vogelſchutz. Von Dr. Wilh. R. Eckardt. Mit 6 Abbildungen im Text und einer Tafel.(„Aus Natut und Geiſteswelt.“ Sammlung wiſſenſchaftlich⸗gemeinverſtändlicher Darſtellungen aus allen Gebieten des Wiſſens. 218. Band.) Ver⸗ lag von B. G. Teubner in Leipzig. 8. 1910. Geh. M..—, in Leimv. geb. M..25. Das vorliegende Bändchen der beſannten Sammlung„Aus Nertur u. Geiſteswelt“ ſtellt ſich in ſeinem 78 Teile die Aufgabe, ⸗auf Grund geologiſch⸗geographiſcher ebenſo wie auf biologiſcher Grundlage das Problem des Vogel. ſchutzes unter Berückſichtigung der hauptſächlichſſen ißer den Gegenſtand aufgeſtellten Theorien und Berbachtungstatſachen all⸗ gemein verſtändlich darzuſtellen und da, wo es die Sache kritiſch zu beleuchten. 22 4 Standesamtsbezirk Aalmhein.Aiſttll Verkündete: 20. Tagl. Phil. Heil und Anna Maria Griesheimer, Käfertal. 20. Dreher Joh. Herrwerth und Franziska Herzog, Waldhof. 20. Dreher Gg. Leonh. Menger und Maria Weller, Waldhof. April. Geborene. 16. d. Fabrikarb. Antonio Micheli Waldhof e. S. Alberto, 20. d. Tagl. Alb. Joſef Humbert, Waldhof, e. S. 8 19. d. Eiſengießer Jakob Wunderli, Waldhof, e Wenüee April. Geſtorbene. 20. Eliſabetha geb. Schmitt, Ehefrau des Fobrikarb. Adam Sbaben Käfertal, 38 J. a 23. Walter Peter, 1 Std.„Fräſers Jakob 5 8ahr. Praxis Mann in Nervenschwäche n Nervebzerrättbügen Schwüchezustü ude, Bias schlechtskraukheiten, sowyle Gieht, Rheumstismus, Ichias, Muskelsehwund, Uysterie, Neuralglen, Haarkran heiten, Flechten, Beingescſpwüre. ete., auch alte u. sSehw 2 Fälle, belandelt mit hestem Erfolge ohne Berufsstérung arznellos durch Natur- u. elektr. Lichtheilverfahren giktfreie Krünterkuxen und Hlektrotherapie. Nähere Aus- Direktor Hch. Schäfer kunft erteilt biehtheil-Institut„Elektron“ nur M 3, 3 gegenüber dem Restaurant zum„Wüden wame DSWI LH SH 598 täglieh Jon—12 und—9 Ubr⸗ abenas, Sonntags von 9.—12 Uhr.. Wunderbare Erfolge. Hunderke Deakschreihen Damenbedienung durch Frau Ross Schäfer 5 5 Sprechstunden: Zivile Preise. Prospekte gratis. TPel. 432 grösstes und bedebtendstes Inst am Platze. 5 Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteil gestern nachmittag unsere liebe Schwester, Fräulein Rosa F im 54. Lebensjahre nach kurzer Krankheit versobieden ist. Maunheim, 26. April 1910. Jda Richheimer, Die Beerdigung findet Donnerstag, den 28. April, un ehmittugs 4½ Uhr, von der Leabene des israelitischen Friedhofs aus statt. 85 Das ſind ja nette Geſchichten, ganz unwür⸗ Schwägerin, Tante und Erosstante, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen geb. Frielmann. Dr. Max Ei dig eines Fräuleins von Tannenberg, Tochter eines Gaiſe und Königlichen Oberſten. Wir wollen übrigens über die Sa noch zu Hauſe weiter ſprechen.“ Zu Hillrichs gewend zeihen Sie meine Herrſchaften, daß es mir hier in Ihr herausgefahren iſt, aber das iſt ja unerhört.“ Horvat fuhr „Wir, Herr Leutnant ſprechen uns morgen!“ Horvat 855 ſich aber nicht ſo leicht ins W zu können. Trotzdem jetzt nicht die paſſende 80 15 au; der paſſende Ort iſt, wagen ich dennoch die Bitte auszuſpr⸗ Geben Sie uns Ihren väterlichen Segen!“ ſagte er mit fe 55 Stimme 8 Ich ſchließe mich dieſer Bitte an, Herr; Oberſt Horvat iſt ein 5 guter Junge, viel beſſer, als ich gedacht habe!“ bat Hillrich. „Ach Du gottloſer Menſch!“ flüſterte Frau von Hillrich dem Gatten ins Ohr,„na warte, das ſollſt Du mir büßen!“ Laut ſagte ſie: 5 „Lieber Herr Oberſt, geben Sie den Kindern Ibren Segen. laſſen Sie ſie doch glücklich werden.“ Als ſich der Oberſt ſo von allen Seiten bedrängt ſah, b ihm nichts anderes übrig, als gute Miene zum böſen Spiel 7 machen. denn in drei Teufelsnamen“, peltee er. 4 komm ien würdig“ Dann ſtand er auf, nahm eine dienſtlich deltung an Leutnant Tage Snerreeft, 8. Seite. Sommerfrische Iim Schwarzwald:! Aut m. v. schönstem Tannen- bochwald umgebenden Gutshofe LDedenwald nahe 9. 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O 5,1, geltend zu machen, widrigenfalls die Klaftloser⸗ klärung oben genannter Pfand⸗ ſcheine erſolgen wird. Mannheim, 25 April 1910. Städt Leihamt. 888080 8680 Doch hoffen wir, dass nur ein Teil Sinalco und Sinalco-Schorle weiter. Gsiaelee steht an der Spftze aller alkoholfrelen Getränken. OSinalco-Schorle aus Naturwein mit Sinalco hergestellt, über- O trifft den besten Schorle mit Mineralyasser. Wo nioht erhältijich, zu bezlehen durch den alleinigen Jacob Uhl II. Sinalco-Fabrik 8 Telephon 2591. 58088 —————— 2 Eule Taleuh. 3595. Tan Ar zoſdenen 1118 Morgen Mittwoch, 27. April: E Großts Schlachtfeſt f ſcheſne inne balb 4 Moch von 9 Uhr ab: wellfleiſch mit Araut. eigern 3015 inner hal Wochen 815 vom Tage des Erſcheinens GJ eroduenten Abends: Hausgemachte Würſte: 7 Beleuchtungskörper. dieſer Bekanntmach ung an ge⸗ Es ladet höflichft ein:(7557 beachaze J Uhe 10, f FVermischtes. 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