Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel„Nummer Pfg. der Stadt Mannheim und Amgebung. che Neueſte Nachrichten Beigkt (Mannuheimer Volksblatt.) Telegrbnum⸗Tpreſee „General⸗Anzeiget Manuheim Telefon⸗Nummern: Direktton u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Burean(Au⸗ 8 ſeca te: Anabhängige Tageszeitung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus RNedaktien. 37 Auswärtige Inſerate. 0 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ 18 Schlnß der Juſeraten⸗elunaheme für das Mittagsblatt Norgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 195. Donnerstag, 28. April 1910.(Abendblatt.) Der Neichskanzler und das Zentrum. Jetzt, wo der Reichskanzler bemüht iſt, in der Frage der Drittelung der Urwahlbezirke eine für die Mittelparteien erträgliche Faſſung durchzuſetzen, jammert die Zentrumspreſſe, die Regierung wolle das Zentrum ausſchalten. Dass iſt eine vollſtändige Verkennung der Tatſachen. Das Zentrum hat in Verbindung mit den Konſervativen die Wahlvorlage der Regierung in den Hauptpunkten in die Form gebracht, die ihm genehm war. Die Regierung hat ſich— leider— dieſe Umkehrung ihrer Vorlage gefallen laſſen. Das Zentrum aber iſt viel weniger tolerant und in dem Augen⸗ licke, in dem die Regierung in einem Nebenpunkte den Wünſchen anderer Parteien entſprechen will, fühlt es ſich „ausgeſchaltet“. Das Zentrum verlangt alſo nicht mehr und nicht weniger, als daß Geſetze in der Weiſe zuſtande kommen Dürfen daß ſie vom erſten bis zum letzten Buchſtaben den Wünſchen und Forderungen der Zentrumspartei entſprechen. Soweit möchten wir es denn doch nicht kommen laſſen und es iſt deshalb ſehr dankenswert, daß Herr von Bethmann⸗ Hollweg gleich bei der erſten von ihm eingebrachten größeren Geſetzesvorlage den ernſten Willen zeigt, ſich nicht zum gehor⸗ ſamen Diener des Zentrum machen zu laſſen. Damit iſt aber weder geſagt, daß er perſönlich ein Gegner des Zentrums iſt, noch daß er dieſe Partei politiſch ausſchalten will. Daran kann auch ein Staatsmann gerade jetzt nicht denken. Es ſteht ſchon heute feſt, daß bei den nächſten Reichstagswahlen das Zentrum kaum etwas verlieren, die Sozialdemokraten ſicher⸗ lich erheblich gewinnen wird. Daraus ergibt ſich, daß ſelbſt wenn bis zu den Wahlen Konſervative und Liberale ſich aus⸗ öhnen ſollten— was aber äußerſt fraglich iſt— die Wieder⸗ herſtellung der Blockmehrheit von 1907 ausgeſchloſſen erſcheint. Steht nun feſt, daß in dem neuen Reichstage eine konſervativ⸗ Uiberale Mehrheit nicht vorhanden ſein wird, ſteht ferner feſt, daß die Sozialdemokratie doch nur in den allerſeltenſten Fällen einer Regierungsvorlage zuſtimmen wird, ſo ergibt ſich daraus ohne weiteres, daß wenn die Geſetzgebungsmaſchine nicht ein⸗ roſten ſoll, die Regierung des Zentrums zur Herſtellung pofttiver Mehrheiten benötigen wird. Man ſollte alſo die Regierung für nicht ſo unklug halten, eine Partei, auf deren Unterſtützung ſie im Reiche in den nächſten Jahren angewieſen ſein wird, vor den Kopf ſtoßen zu wollen. Auch Fürſt Bülow hat ſeiner Zeit nicht das Zentrum ausſchalten wollen, ſondern dieſe Partei hat ſich ſelbſt ausgeſchaltet. Will und kann alſo die Regierung nicht das Zentrum aus⸗ ſchalten, ſo kann ſie ſich andererſeits auch nicht eine Allein⸗ herrſchaft dieſer Partei gefallen laſſen. Keine Partei, mögen es nun die Konſervativen oder die Liberalen, die Klerikalen oder die Sozialiſten ſein, darf verlangen, daß die Geſetz⸗ gebung in allen Stücken nach ihrem Willen eingerichtet wird. Dies Verlangen iſt in Deutſchland u. in Preußen ſchon darum unzuläſſig, weil es keine der erwähnten vier großen Partei⸗ gruppen jemals allein zur Mehrheit im Reichstage oder im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe bringen wird. Deshalb müſ⸗ ſen die Parteien, wenn ſie überhaupt zu einer Mehrheit ge⸗ hören und nicht grollend beiſeite ſtehen wollen, ſich auf Kom⸗ prontiſſe einlaſſen. Natürlich wird manchmal einer Partei das eine oder das aundere Kompromiß nicht annehmbar er⸗ ſcheinen und es bleibt ihr dann unbenommen, dagegen zu ſtimmen. Dann ſoll ſie aber doch nicht ſagen, daß ſie ausge⸗ ſchaltet werde. Will das Zentrum, nachdem es vor noch nicht einem Jahre den Fürſten Bülow geſtürzt hat, Herrn v. Bethmann⸗Hollweg ſtürzen? Es dürfte kein Glück damit haben, denn ſelbſt wenn die Wahlvorlage nicht zuſtande kommt, ſo iſt dies noch lange kein ausreichender Grund zum Rücktritt des Reichskanzlers. Geſetzt aber, es gelänge irgend welchen Ränkeſpinnern, Herrn von Bethmann Hollweg nach kurzer Amtszeit zu beſeitigen. Wäve damit etwas für das Zentrum gewonnen? Kein deutſcher Reichskanzler und Preußiſcher Miniſterpräſident, er mag heißen wie er will, wird auf die Dauer bloßer Willensvoll⸗ ſtrecker des Zentrums ſein können. Zentrumsführer haben ihre Partei die der geborenen Minderheit genannt. Die„ge⸗ borene Minderheit“ mag und ſoll mitregieren, aber daß ſie allein regieren ſollte, das wäre eine Umkehrung aller natür⸗ lichen Verhältniſſe. Politische Uebersicht. * Mannheim, 28. April 1910. Ein ſchwarz⸗blaues Geſtändnis. Vor der Schlußabſtimmung über die Wahlrechtsvorlage in der Kommiſſion des Herrenhauſes, deren ſchriftlicher Bericht jetzt vorliegt, wurden von einer Reihe von Mitgliedern noch grundſätzliche Erklärungen über ihre Stellung zu dem nunmehr durchberatenen Entwurf abgegeben. So zußerte u. g. eines der konſervatiben Kommiſſionsmitglieder wörtlich, daß„es der konſervativen Partei vollkommen fern läge, bei der Beurteilung des vorliegenden Geſetzentwurfs Parteipolitik zu treiben, vor allen Dingen ſolche z u⸗ gunſten des Zentrums“. Die Behauptung zeugt angeſichts der offenkundigen Tatſachen von ungewöhnlicher Kühnheit. Indeſſen können wir es uns erſparen, ihr dieſe Tatſachen abermals entgegenzuhalten, zumal der amtliche Bericht der Kommiſſion ſie ſelbſt widerlegt. Dort findet ſich nämlich an anderer Stelle(S. 31) folgende Darlegung eines ebenfalls konſervativen Kommiſſionsmitgliedes: „.. Dem wurde entgegengehalten, daß man vom konſer⸗ vativen Standpunkt der Frage, ob die Drittelung durch die ganze Gemeinde oder in Urwahlbezirken erfolgen ſolle, ziemlich gleich⸗ gültig gegenüberſtehen könne. Man könne ſogar vielleicht ſagen, daß die Drittelung durch den Gemeindebezirk vorzuziehen ſei. Da man aber etwas zuſtande bringen wolle und man keine Garantie dafür habe, daß die Nationalliberalen ſich mit der Vergrößerung der Drittelungsbezirte auf 20 000 Einwohner begnügen würden, ſo müſſe man, wenn einem bielleicht auch der Antrag 7 ſympathiſch ſei, doch an der Drittelung in dem Umfange, wie ſie der Antrag 25 vorfehe, feſthalten, und das um ſo mehr, da man doch durch die Beteiligung an der Geſetzgebung des Jahres 1891 gebunden ſei. Man habe auch ſchließlich, da nun einmal die Drittelung im Ur⸗ wahlbezirke geltenden Rechts ſei, keine Veranlaſſung, dem Zentrum zuleide zugunſten der National⸗ liberalen von der beſtehenden Geſetzgebung abzuweichen. Hier wird alſoa sans gene zugeſtanden, daß die Konſer⸗ vativen ihre ſachlichen Erwägungen partei⸗ Feuilleton. Sch a ch. Von Robert Scheu. (Nachdruck verboten.)] Es iſt nicht auszuſpielen. Ewig jung geht es durch die Jahr⸗ punderte. Die feinſten Köpfe apfern ihm einen guten Teil ihrer Schaffenskraft. Sollte der unerſchöpfliche Reis dieſes Spieles darin liegen, daß es mit dem übrigen Leben ſo gar nichts gemein hat, daß es gleich der Muſtk abſeits von Wirklichkeit, Ding und Begriff genoſſen werden kann? War einſt ein alter Herr, dem Vermögen und Familie zugrunde gegangen war. Er flüchtete zum Schach als ſeinem letzten überlebenden Intereſſe. Schach und Muſik zwei Pole, Verſtandesarbeit ohne Beziehung und Gefühl ohne Beziehung, reine Betätigungen der Geiſtes⸗ und Seelen⸗ kräfte ohne Anknüpfung an ein Objekt. Gegenſtandsloſtgkeit und dabei doch volles Ausleben der geſpannteſten Kräfte. Narkotika am Ende? Goethe, der allem Gegenſtandsloſen Feind war, ſagte witzig über das Schach, es ſchärfe zwar den Verſtand aber nur fürs Schach. Ein guter Teil ſeiner Anziehungskraft mag immerhin darin liegen, daß es geſtattet hohe Seelenkräfte, Kühnheit, Zähig⸗ keit, Kombinationsgabe, die Fähigkeiten des Feldherren und des Staatsmannes in der gemütlichen Stube auszuleben, die Won⸗ nen des Intriganten ohne Gefahr zu genießen alles in Miniatus Aͤber vielleicht liegt noch etwas tieferes zugrunde, was den Betrieb dieſes Spieles rechtfertigt und ihm einen ernſteren Cha⸗ wakter gibt. Auch die vierundſechzig Bretter bedeuten die Welt. Im Schach beſitzen wir ein Experimentierfeld, auf dem die Ge⸗ ſetze des Geſchehens in vollendeter Reinheit ſtudiert werden können. Es ſſt ein Geiſtesſpiel, aber auch ein Weltſpiegel, beides zugleich. Es iſt eine Quelle tiefſter Aufſchlüſſe. Das Schach iſt wiederholt mit dem praktiſchen Leben ver⸗ glichen worden. Der Vergleich läßt ſich noch umfaſſender geſtal⸗ ten. Es enthält eine noch unbekannte Wiſſenſchaft: Die Wiſſen⸗ ſchaft vom Geſchehen. Wie ſpielen ſich Exeigniſſe ab, wie bereiten ſie ſich vor, wie bauen ſie ſich auf? Bis jetzt gibt darüber nur die Kunſt, eine einzige Kunſt Aufſchluß: das Drama. Es lehrt uns wie ſich Schickſale ſchürzen, türmen, zuſammenbrechen auf Grund innerer Notwendigkeit. Dem Menſchen, der ins Leben tritt, wird eine Fülle von guten und ſchlechten Ratſchlägen erteilt. Aber nach welchen Geſetzen ſich das Techniſche der Ereigniſſe vollzieht, wie Kataſtrophen entſtehen, welche Bedeutung die Zeit hat, das wird uns nicht geſagt. Wir müſſen es mühſam durch Erfahrung lernen. Eine Ereignislehre wäre jedem Menſchen von großem Nutzen, be⸗ ſonders aber für den Staatsmann. Man hat die Weltgeſchichte ſchon nach allen Richtungen durchſtudiert, aber nach dieſer Rich⸗ tung noch nicht, nach dem rein techniſchen Verlauf der Dinge in der Geſchichte. Eine ſolche Wiſſenſchaft des Geſchehens könnte aus dem Schach abgeleitet werden. Auf dem Schachbrett vollzieht ſich das Geſchehen in Form eines Prozeſſes. Daß alles Geſchehen in der Welt auf dem Kampf zweier miteinander ringenden Mächte beruht, welches immer neue Geſtaltungen erzeugt, wird uns hier klar. Darum iſt auch jede Schachpartie ein Drama, wie jedes Drama eine Schachpartie iſt. Es hat Expoſition, erregendes Moment, tragiſche Schuld, Höhepunkt, Peripetie und Kataſtrophe. Das erregende Moment iſt jener Zug, durch welchen aus einem ſchulgemäßen Aufmarſch der Jiguren die erſte Spannung ent⸗ ſteht; tragiſche Schuld iſt jener Zug, welche die Urſache der ſchließlichen Niederlage in ſich birgt. Der Höhepunkt iſt der Augenblick jener ſtarken Spaunung, wo die geringſte Veränderung eine Wagſchale zum Sinken bringt. Bei einer guten Schachpartie politiſchen Rückſichten geopfert haben und weiter zu opfern entſchloſſen ſind. Der Satz, daß die Konſervativen„ſchließlich“ keine Veranlaſſung haben, dem„Zentrum zuleide zugunſten der Nationalliberalen“ die beſtehende Geſetzgebung zu ändern, trägt außerordentlich zur Klärung der Situakion und gleichzeitig zu ihrer Zuſpitzung bei. Die weitere, materielle Beratung des Entwurfs erübrigt ſich hiernach eigentlich voll ſtändig, da die Konſervativen völlig im Topf des Zentrums (in dem ſich nach dem Bülowſchen Wort außerdem noch von jeher die Sozialdemokratie befindet) ſitzen und demnach dieſer Partei nichts„zuleide“ tun dürfen. Alles aber, was eine Annäherung an den nationalliberalen Standpunkt be⸗ deutet— mag es ſachlich noch ſo gerechtfertigt ſein— ver urſacht dem Zentrum Leid. Und des Zentrums Trauer iſt Alſo darf nichts geändert Zentrum es ſo wollte. Eine ultramontane Verdächtigung Kaiſer Wilhemdd In ihrem fanatiſchen Haß gegen alles, was in dem Ver⸗ dacht liberaler Weltanſchauung ſteht, ſchreckt die„Germania“ ſogar davor nicht zurück, die Kaiſer Wilhelm I. und Friedrich dadurch herabzuziehen, daß ſie ihnen Begünſtigung antimonarchiſcher und revolutionärer Be⸗ ſtrebungen vorwirft. Die„Germania“ ſagt darüber in No. 92 (23. April, 1. Blatt): „Bruder Kaiſer Wilhelm I. wohnte z. B. bem internatto⸗ nalen Freimaurer⸗Kongreß in Mailand 1875 perſönlich bei, welcher in Wirklichkeit in einer Verherrlichung der Revolution in einem ihrer widerwärtigſten Ver⸗ treter gipfelte. In ſeiner Gegenwaxt wurde Bruder Garibaldi als„das Muſterbild aller maureriſchen Tugenden! gefeiert, und ſo tatſächlich auch dem kaiſerlichen„Bruder“ als leuchtendes Vorbild vor Augen geſtellt. Die ganze Situation wie die ſtillſchwei⸗ gende Haltung, welche Kaifer Wilhelm L. beobachtete, enthielt ſicher eine bedauerliche Demütigung des monarchiſchen Prinzips zugun⸗ ſten des revolutionären.“ Gegen eine derartige Beſchimpfung der beiden Kaiſer, an deren Perſönlichkeit jeder Deutſche nur mit Ehrfurcht zurückdenkt, muß auf das ſchärfſte Proteſt erhoben werden. Die„Germ.“ weiß dabei ganz genau, daß faſt alle Hohen⸗ zollern⸗Fürſten von Friedrich dem Großen bis auf die Kaiſer Wilhelm I. und Friedrich Freimaurer waren, und daß auch heute ein Hohenzollernprinz mit Genehmigung des Kcgiſers das Protektorat über die preußiſchen Logen und Großlogen führt. 3 8 wie bei einer richtigen Tragödie muß ſich rückblickend Schritt für Schritt, Zug um Zug ſtrenge Notwendigkeit nachweiſen laſſen, bis zu dem Punkt, wo der kleine Fehler geſchah, der urſprünglich gax nicht als Fehler in Erſcheinung trat, und gleichwohl die ganze Kataſtrophe verſchuldete. So lehrt uns das Schach ſogar den Sinn der Tragödie erfaſſen als einer Offenbaxung des unerbitt⸗ lichen Verhängniſſes, welches aus einer einzigen Freiheit er⸗ fließt— der Freiheit, zu fehlen. Und wiederum lernen wir, daß Fehlen unvermeidlich iſt; die Kataſtrophe iſt unausbleiblich, denn ſie liegt in der Natur der Sache. Jede Schachpartie bricht zuſam⸗ men, im Entſtehen liegt die Auflöſung ſchon inbegriffen, der Tod iſt ein Teil des Lebens. Das Schach hat wie das Leben eine Jugend, eine Eröffnung, welche den Grund zu allen weiteren Schickſalen legt, ein Zenith, einen Niedergang und ein Endſpiel⸗ Im Schach erkennſt du deine Lebensmethode und Arbeitsweiſe wie in einem großen Spiegel. Du ſpielſt immer dein eigenes We⸗ ſen. Wer großes einſetzt, um großes zu erreichen, wird dies im Schach ebenſo ausdrücken wie etwa in ſeiner Schrift. Es gibdt Naturen, welche den Sieg im Angriff und ſolche, welche ihn in der Verteidigung ſuchen; ſolche, welche im Sturme und andere welche auf Umwegen ans Ziel gelangen; ſolche, welche gründlich vorbereiten und andere die vorzeitig losſchlagen. Alle dieſe Eigen⸗ heiten und Verfahrensarten, tragen ſie ins Spiel, welches ihnen daher wunderbare Aufſchlüſſe erteilt. Darum iſt das Schach auch eine Schule und Erziehung. Wir lernen, daß man zu Grunde geht, wenn man zu ausſchließlich auf das Ziel blickt, ohne die Hinderniſſe mit einzurechnen; wie e gefährlich iſt, von einer Situation zu piel zu erhoffen weil man ſich an einer ſcheinbar nahen Erfüllung verbluten kann Ein ge⸗ wöhnlicher Fehler der Schachſpieler: ſie verbeißen f eine einntal gefaßte Kombinativn und halten ſie noch fe* ſchon überholt iſt. Dodurch verſäumen Sie es, 3. Seite. 88 Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 28. April. Das Schwert un der Wand. In der Budgetkommiſſion des preußiſchen Abgeordneten⸗ fauſes iſt bekanntlich in der verfloſſenen Woche an die Staats⸗ regierung die wichtige Frage gerichtet worden, ob ſie von dem Rechte der Enteignung in den Oſtmarken Ge⸗ brauch machen wolle. Der Miniſter zog es jedoch vor, dieſe Frage unbeantwortet zu laſſen. Die Deutſchen in den Oſt⸗ marken ſind tief verſtimmt darüber. Man behauptet dort, es ſeien Widerſtände im Schoß des Staatsminiſteriums vor⸗ handen. Weshalb, ſo fragt man, läßt man ſich zum Schutze des Deutſchtums Geſetze geben, wenn man ſich ſie anzuwenden ſcheut.„Das Volk,“ ſo ſchreibt die„Oſtdeutſche Rundſchau“, „kann verlangen, daß es die vielen Millionen, die das An⸗ ſiedlungswerk im Oſten erheiſcht, nicht unnütz zum Opfer ge⸗ gebracht hat. Wir müſſen dahin kommen, gegen andauernde Beſitzübergänge in polniſche Hände ausreichende geſetzliche Garantien zu ſchaffen, und für Vermittler, die hier ihrer nationalen Pflicht nicht eingedenk ſind, muß eine ſtrafrecht⸗ liche Waffe geſchaffen werden. Hat man zu einer Sache den Willen, ſo muß man auch den Mut dazu haben. Und bringt man den nicht auf, ſo laſſe man eben die Dinge laufen, wie ſie laufen wollen, und ſetze nicht koſtſpielige Maßnahmen ins Werk, die auf halbem Wege Halt machen, um an letzten Ende den Erfolg des Ganzen in Frage zu ſtellen.“ Deutsches Reich. — Nationalliberale und Freiſinnige. In einer irreführen⸗ den Notiz der freiſinnigen Preſſe iſt behauptet worden, der nationalliberale Generalſekretär für Pommern, Dr. Mittel⸗ mann, habe in einer Rede zu Kolberg den Freiſinnigen die nattonale Geſinnung abgeſprochen. Dr. M. hat nunmehr die betreffenden Blätter zur Aufnahme folgender Berichtigung veranlaßt:„Ich habe in Kolberg aufs wärmſte für ein freund⸗ ſchaftliches Zuſammengehen des geſamten Liberalismus ge⸗ geſprochen und habe im einzelnen nachgewieſen, daß ſolche Einigung nicht möglich ſei im engen Rahmen von Partei⸗ programmen, wohl aber auf der Baſis einer gemeinſamen liberalen Weltanſchauung, die den Liberalen heutigen Tages leider noch immer fehlt. Dieſe Weltanſchauung, die an die großen humaniſtiſchen Ideen des achtzehnten und des be⸗ ginnenden neunzehnten Jahrhunderts anzuknüpfen hätte, müßte ihrerſeits aber ſtreng auf nationalem Boden ſtehen. Da wird nun, ſo führte ich weiter aus, ein Teil der ſich zum Freiſinn zählenden Wähler weder mitmachen können noch wollen, der Teil nämlich, der in der Stichwahl zwiſchen einem Nationalliberalen und einem Sozialdemokraten rot wählt. Dieſer Gattung der ſich zum Liberalismus zählenden Wähler ſprach ich allerdings die nationale Geſinnung ab, eine Behauptung, die wohl jeder wahrhaft Liberale unter⸗ ſchreiben wird.“ — Die Gewerkſchaften und die Unfallverſicherung. Der Kongreß der deutſchen Gewerkſchaften nahm folgende Reſo⸗ lution an: Hinſichtlich der Unfallverſicherung erklärt der Kongreß, daß der neue Entwurf in keiner Weiſe den zu ſtellen⸗ den Anſprüchem an eine wirkſame Unfallverſicherung entſpricht. Die Ausſchaltung zahlreicher Berufs⸗ und Gewerbezweige von der Unfallverſicherung entbehrt jeder inneren Berechtigung. Das gleiche gilt auch für den Ausſchluß der auf dem Gebiete der öffentlichen Wohlfahrt Tätigen von der Verſicherung. Es wird deshalb die Ausdehnung der Verſicherung gefordert: 1) Auf alle gegen Lohn oder Gehalt Beſchäftigten ohne Rückſicht auf die Höhe des Lohnes oder Gehalts, 2) auf die ſelbſtändigen Unternehmer, ſoweit ihr Einkommen 3000 Mark nicht überſteigt, unter Gewährung der Verſicherungs⸗ berechtigung bei einem Einkommen bis 2000., 3) auf die im Intereſſe der öffentlichen Wohlfahrt Tätigen. Der Begriff des Betriebsunfalls iſt auszudehnen auf die Unfälle auf dem Wege nach und von der Arbeit. Gleich den Unfällen ſind die Gewerbe⸗ und klimatiſchen Krankheiten zu entſchädigen. Die Träger der Unfallverſicherung haben vom Tage des Unfalls att einzutreten. Die Rente hat in voller Höhe den dem Ver⸗ letzten, ſeinen Angehörigen oder Hinterbliebenen erwachſenen Schaden zu erſetzen. Sie iſt unter voller Anrechnung des wirklichen Jahresarbeitsverdienſtes unter Einhaltung einer Mindeſtgrenze zu berechnen. Den Verſicherten iſt ſowohl bei Erlaß und bei Durchführung der zu erweiternden Unfall⸗ verhütung, bei der Ermittlung des Unfallherganges und bei der Rentenfeſtſetzung entſcheidende Mitbeſtimmung durch ge⸗ —rJrrrrweeee entwerfen, und fallen dem Gegner zum Opfer. Wir lernen, daß keine Abſicht genau in der Geſtalt zur Verwirklichung gelangt, in welcher ſie entworſen wurde, daß aber dennoch ein Plan da ſein muß, wenn überhaupt etwas werden ſoll; ganz wie im Leben, wo ſowohl derjenige ſtrauchelt, der ganz planlos herumirrt, als auch derjenige, der allzu feſte Vorſätze mitbringt und keine Kom⸗ promiſſe macht. Warum ſind Menſchen die Großes durchführen, ſo ſelten? Weil diejenigen, die überhaupt einer Konzeption fähig ſind, ſich ſchwer darein ſchicken können, daß doch gar nichts genau ſo wird, wie es gedacht war. Wir lernen wie die Zeit immer unſer Feind iſt, wie wir zurückgehen, wenn wir nicht vor⸗ gehen, wie die Zeit nicht wartet wenn wir warten, daß falſche Hoffnungen nicht ſchnell genug über Bord geworfen werden kön⸗ nen, daß wir in neuen Entwürfen unermüdlich ſein müſſen: daß hundertmal mehr Witz und Verſtand notwendig iſt, um einen Fehler gut zu machen, als ihn zu vermeiden und der Anfang aller Dinge dos verhängnisvollſte und entſcheidenſte iſt; daß eine kleine Schlappe größere vorbereitet und aus den kleinen Schwächen die großen entſtehen; daß man in entſcheidenden Momenten opfern muß, aber doch wieder nur opfern darf, wenn der Preis des Opfers gewiß iſt; daß wir nicht alles annehmen dürfen, was uns ſcheinbar geſchenkt wird, weil es uns ja doch nicht geſchenkt bleibt; ſchließlich, daß man nicht immer ſiegen kann und daß man zu früh ſiegen kann und es Augenblicke gibt, wo man mit Würde ſterben wuß. Dor neue Ibſen⸗Zyklus des Berliner Leſſingtheaters. Am 22. April begann das Leſſingtheater ſeinen neuen Ibſen⸗ Zyklus mit einer Neueinſtudierung des Luſtſpiels:„Der Bund der Jugend“. Es konnte keine glücklichere Wahl gekroffen werden. Das verhältnismäßig wenig bekannte Stück, das zweifellos zu dem Duzend beſder Lomödten der Weltliteratur gehört, läßt wieder wählte Vertreter aus ihren Kreiſen einzuräumen. Entſchieden wendet ſich der Kongreß gegen alle Vorſchläge, die eine Ver⸗ ſchlechterung der bisherigen Beſtimmungen bedeuten.“ — Bülows Rückkehr iſt das Thema eines Artikels in der „Neuen Zürcher Ztg.“. Den Konſervativen ſei in ihrem Bunde mit dem Zentrum nicht recht geheuer, man ſehne ſich nach dem alten Block und der Blick richte ſich wieder auf Bülow, deſſen Rückkehr für möglich gehalten würde. Die „Germania“ wendet ſich energiſch gegen letztere Möglichkeit: „Fürſt Bülow iſt doch nicht lediglich wegen der Reichsfinanz⸗ reform gegangen, und dann hat er ſich nach ſeinem Rücktritt ſo gegen die Konſervativen benommen, daß die Wieder⸗ herſtellung aufrichtigen Vertrauens zwiſchen ihm und ihnen unmöglich ſein dürfte. Ein einmal entlaſſener Reichskanzler wird überhaupt die nötige Autorität nicht wieder gewinnen. die für den Kanzlerpoſten erforderlich iſt.“ — Regierung und Kaligeſez. Im Reichstage verlautete gerüchtweiſe, daß die Regierung auf die Verabſchiedung des Kaligeſetzes vor der Vertagung verzichtet hätte, weil die Frage der geſetzlichen Feſtſetzung von Tarifverträgen im Kali⸗ geſetz zurzeit bei der Geſchäftslage des Hauſes zu keiner be⸗ friedigenden Löſung geführt werden könne. Weiter verlautet, daß die Vertagung für den 6. Mai in Ausſicht genommen iſt. Badiſche Politik. Konferenz der Stadtverordneten⸗Vorſtände. Die auf geſtern nach Karlsruhe einberufene Kon⸗ ferenz der Stadtverordneten⸗Vorſtände fand im großen Rathausſaale in Karlsruhe von 3 bis 7 Uhr ſtatt. Es wurde laut„Heidelb. Ztg.“ beſchloſſen, an die zweite Kammer eine Eingabe zu richten, in welcher folgende Aenderungen des neuen Städteordnungsentwurfes beantragt wer⸗ den ſollen: In Abänderung des§ 192 der Städteordnung ſoll beantragt werden. daß die ſtädtiſchen Kommiſſionen in Zu⸗ kunft in einer gemeinſamen Beratung des Stadtrats und des Stadtverordnetenvorſtandes ernannt werden ſollen. In Abänderung des§ 41 der Städteordnung ſoll be⸗ antragt werden, daß auch der Stadtverordneten⸗Vorſtand beantragen kann, daß ſeine Mitglieder Gemeindeangelegen⸗ heiten unter Berechnung der entſprechenden Gebührenſätze außerhalb der Gemeinde beſorgen können. Gedacht iſt an Beſuchen der Städtetage, Studienreiſen uſw. In Abänderung des§ 43 der Städteordnung ſoll be⸗ antragt werden, daß dem Stadtverordneten⸗Vorſtand nicht nur die Vorlagen rechtzeitig mitzuteilen ſind, ſondern daß ihm auch Einſicht in die ſämtlichen auf die Vorlagen bezüglichen Akten zu gewähren iſt. Abſatz 4 des§ 43 der Städteordnung ſoll dahin abge⸗ ändert werden, daß die ſogenannten gemiſchten Kommiſſionen, welche der Bürgerausſchuß im einzelnen Falle beſtellt, außer dem Oberbürgermeiſter und dem Obmann ein Drittel Stadt⸗ verordnete zählen ſollen. Jedes Kollegium wählt die von ihm zu ſendenden Mitglieder ſelbſtändig. Weiter wurde beſchloſſen zu dem§ 56 6 des neuen Städteordnungsentwurfes die wichtige Beſtimmung zu be⸗ antragen, daß der Stadtrat verpflichbet iſt, über Vorſchläge, welche die Stadtverordneten gemäß ihrer neuen Be⸗ ſtimmung von ſich aus machen, eine Beſchluß⸗ faſſung des Bürgerausſchuſſes herbeizuführen. Luftſchiffahrt: *Köln, 28. April.„P2“ war um 7½ Uhr über Düffel⸗ dorf und landete um 9½ Uhr vor der Kölner Halle. *London, 28. April. Wie die„Daily Mail“ aus Poles⸗ worth meldet, kann White wegen Motordefektes ſeinen Flug nach Mancheſter nicht fortſetzen. * Mancheſter, 28. April. Paulhan näherte ſich kurz bor 5½ Uhr in prächtigem Fluge der Stadt und ſteuerte in be⸗ trächtlicher Höhe über der Eiſenbahn geraden Weges auf ſein Ziel zu. Bei ſeiner Landung wurde er von einer vieltauſendköpfigen Menge mit begeiſterten Zurufen und lebhaftem Tücherſchwenken empfangen und von allen Seiten mit ungeſtümen Händedrücken beglückwünſcht. Aber der Aviatiker ſchien kaum zu wiſſen, worum es ſich handelte; er ſah völlig erſchöpft aus. Mit dem Sonderzuge, der ihm von London aus gefolgt war, fuhr Paulhan ſodann nach dem Zentralbahnhoſe von Mancheſter. Der Aviatiker legte die 183 Meilen lange Strecke in drei Stunden und 56 Minuten zurück. einmal die Frage aufwerfen, ob Ibſen nur ein Zeitdichter war oder der Nachwelt ſo hoch ſtehen wird wie der letzten Generation. Sein Luſtſpiel„Der Bund der Jugend“ hat mich wiederum in einer ſeit Jahren gehegten Anſicht beſtärkt, daß Ibſen, der Dichter leben wird, ſolange es Bretter und Kuliſſen gibt, daß aber Ibſen der Weltanſchauungsapoſtel, der der letzten Genera⸗ tion beſonders teuer war, eher als man glaubt zu den literatur⸗ hiſtoriſchen Merkwürdigkeiten gehören wird, wie die Comeclie larmoyante, die Schickſalstragödie oder die Gefühlsſchwärmerei vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Aus dieſem Grund iſt es be⸗ greiflich, wenn ſchon die heute heranwachſende Generation über Rosmer mit ſeinen idealen Forderungen lächeln muß.„Wenn wir Toten erwachen“ wird vermutlich einſt als ein unbegreiflicher „cant“ erſcheinen. Ganz anders aber, wo Ibſen— faſt möchte man ſagen die Ibſenianer— ſelber perſifliert oder wenigſtens als ſolche erkennt. Darum dürfte ein Stück wie die„Wildente“, wo es nicht darauf ankommt, dieſe entſetzlichen neuen Menſchen mit ihren idealen Forderungen darzuſtellen, ſondern ein ſolches Exem⸗ plar in all ſeiner Phraſenhaftigkeit und in ſeinem Selbſtbetrug zu enthüllen, als Kunſtwerk dauern und als pſychologiſche Erlennt⸗ nis ewig fruchtbar ſein. Auch Hedda Gabler und John Gabriel Borkmann ſind nicht nur Selbſtbetrüger wie Rosmer, ſondern im Gegenſatz zu dieſem als ſolche vom Dichter geſehen und darin liegt ihre große Ueberlegenheit gegen alle andern Ibſenſchen Ge⸗ ſtalten, die ſie zweifellos überleben werden. Zu dieſen unſterb⸗ lichen Werken des Dichters gehört auch„Der Bund der Jugend“, jene köſtlichſte politiſche Satire auf Demagogen⸗ und Strebertum. Dieſer Rechtsanwalt Stensgard, der ſo viel Talent hat und das große Glück, weder durch Ueberzeugungen, noch Charakter, noch Traditionen, noch Familie gehemmt zu werden, auf Koſten anderer „liberal“ zu ſein, und in dem dabei doch etwas von dem robuſten Mut iſt, welcher der im Beſitz lebenden Generation fehlt, iſt ein Charakterbild, das Ibſen ſelbſt kaum in Hjalmar Ekdal übertroſ⸗ ſen hat und das ſich au üerraſchender Tieße der Menſchenkenntuis Aus Stadt und Land. * Mannheim, 28. April 1910. Ordentliche Mitgliederverſammlung des Verkehrsvereins Mannheim. Der Verkehrsverein Mannheim hielt geſtern abend im Hotel National ſeine ordentli che Mitglieder⸗ verſammlung ab. Der Vorſitzende, Herr Stadtrat Darm⸗ ſtädter. begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die Herren Polizeidirektor Dr. Korn und Regierungsrat Endres und warf dann einen kurzen Rückblick auf das verfloſſene Jahr, das ſehr arbeitsreich, im Allgemeinen aber auch ſehr erfolgreich ge⸗ weſen ſei. Von den Neueinrichtungen ſind die Hafen⸗ und Wald⸗ parkfahrten zu erwähnen, die ſehr gut reuſſiert haben. Der Ver⸗ kehrsverein glaubt damit ein Mittel gefunden zu haben, die Frem⸗ den an Mannheim zu feſſeln. Nach der Fremdenſtatiſtik hat der Paſſantenverkehr bedeutend zugenommen. Nach einer Statiſtik über den Fremdenverkehr in deutſchen Großſtädten für 1907—09 zählte man 1909 in Mannheim 140835 angemeldete Fremde, in Straßburg 126 127, in Halle 115 000, in Bremen, das bedeutend größer iſt, 160 000 Fremde. Der Redner erwähnte als weitere An⸗ ziehungspunkte für Fremde auch die Kunſthalle und gab dabei ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß kunſtſinnige Mannheimer Bürger das Manetſche Bild erworben und der ſtädtiſchen Samm⸗ lung geſchenkt haben. Auch die Millionenſtiftung der Familis Lanz und die Stiftung der Dekorationen des„Wallenſtein“ und „Fauſt“ durch die gleiche Stelle ſeien geeignet geweſen, Mannheim bekannt zu machen. Des Zeppelin⸗ und Parſepalbeſuches im vori⸗ gen Jahre tat der Redner ebenfalls Erwähnung, wobei er die große Bedeutung des„ſtarren Syſtems“ für die Luftſchiffahrt und für den Luftſchiffverkehr betonte. Durch die Zeichnungen, die auch in Mannheim für die Frankfurter Luftſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaft erfolgten; ſei die Gewähr gegeben, daß der Verkehr auch Mannheim berühre. Die kürzlich erfolgte Gründung des Mann⸗ heimer Flugſport⸗Klubs wurde gleichfalls in Erinnerung gebracht und daran der Wunſch geknüpft, daß dem jungen Verein ſich recht viele Anhänger der Aviatik anſchließen möchten. An den Ver⸗ kehrsverein ſchon mehrere Angebote zur Veranſtaltung von Schauflügen gelangt. Man habe aber auf das Angebot wegen der Bedingungen nicht eingehen können. Der Mitgliederſtand iſt nicht befriedigend. Leider verhielten ſich gerade die Wirte dem Verkehrsverein gegenüber nicht beſonders entgegenkommend. Mun habe ſogar den Austritt des Vorſtandes der Wirteinnung zu be⸗ klagen. Auch der Droſchkenbeſitzerverein iſt ausgetreten, weil der Verkehrsverein in die„Mannh. Woche“ ein Inſerat über die„Auto⸗ droſchken“ gegeben habe. Der Verkehrsverein müſſe ſelbſtverſtänd⸗ lich die Autodroſchken propagieren, weil es ſich um ein neues Be⸗ förderungsmittel handle. Redner dankt zum Schluß den Behör⸗ den und der Preſſe herzlich für die Förderung des Verkehrs⸗ vereins und knüpft daran den Wunſch, daß ihm auch fernerhin dieſe Förderung zuteil werden möge. 5 Der rührige Geſchäftsführer, Herr Hohl, verlas alsdann den Jahresbericht, der diesmal der Koſten wegen nicht ge⸗ druckt wurde. Wir werden auf ihn noch zurückkommen. Der Vorſitzende ſtattete im Anſchluß daran Herrn Schiffsbeſitzer Noll herzlichen Dank für das Riſiko ab, das er mit der Veranſtal⸗ tung der Hafen⸗ und Waldparkfahrten übernommen hat. Weiter kam der Redner auf die Beſtrebungen zurück, die im vorigen Jahre auf die Verbeſſerung der Eiſenbahnverkehrsver⸗ hältniſſe gerichtet waren. 1. Die Eröffnung der Tauernbahn gab Anlaß, auf den mangelnden Anſchluß in München bei ver⸗ ſchiedenen Zügen hinzwpeiſen. Es wurden diesbezügliche Ein⸗ gaben abgeſandt. Die Wünſche wurden teilweiſe erfüllt, indem der Nachtzug ab 12.43 und der Mittagzug ab.05 Anſchluß an die Züge der Tauernbahn ab München nach Trieſt erhielten. 2. Zur Verbeſſerung der Verbindungen von London über den Rhein nach Süddeutſchland und der Schweiz hatten im Jahre 1908 zwei Kon⸗ ferenzen von Süddeutſchen Verkehrsverbänden und ⸗Vereinen ſtattgefunden, an denen ſich der Verkehrsverein beteiſigte. Es ging im Januar 1909 eine gemeinſame Eingabe an den Preußi⸗ ſchen Eiſenbahnminiſter ab, in welcher auch die Mannheimer Wünſche berückſichtigt waren. Der neue Fahrplan ab 1. Mai läßt den Erfolg dieſer Beſtrebungen deutlich erkennen durch eine Reihe von durchgreifenden Verbeſſerungen im Engliſch⸗Deutſchen Reiſeverkehr. 3. Die Eingaben an die Generaldirektion der Badi⸗ ſchen Staatsbahnen brachten zunächſt die Wiederholung oft vor⸗ gebrachter Wünſche, wie die Verbeſſerung der Morgenverbindung nach dem Oberland und Baſel, ebenſo der Nachtverbindung von Baſel ufw. Am 27. Februar 1909 wurde auch gegen den mit„drin⸗ genden Erſparnisrückſichten“ motivierten Ausfall von beſchleunig⸗ dem Tartuffe und dem Miſanthrope an die Seite ſtellen läßt. Ein Fehler des Stückes iſt höchſtens darin zu ſehen, daß es zu lang iſt, da ſich ſwie in„Herodes und Maria me“] zweimal eigentlich das⸗ ſelbe wiederholt: Größe und Fall des Rechtsanwalts Stensgard. Allerdings ſind die Einzelheiten in beiden Fällen ſo verſchieden⸗ artig und witzig, daß man immer wieder gefeſſelt wird. Es iſt er⸗ ſtaunlich, daß ein ſolches Stück ſo bedeutend weniger bekannt iſt als etwa der Alpdruck der„Geſpenſter“, die faſt jede deutſche Schaufpielbühne ihrem Publikum zu bieten pflegt. Hier wird zweifellos die Werkung der Zukunft bald anders werden. Was die Aufführung betrifft, ſo war das Leſſingtheater nach mancherlei Verſuchen mit ausländiſchen Stücken wieder einmal recht in ſeinem Element. Wer von der Stilein⸗ und Reinheit der franzöſiſcher Bühne erfüllt nach Deutſchland kommt, muß unfehl⸗ bar bei aller Anerkennung großer ſchauſpieleriſcher Einzelleiſtun⸗ gen den wahren Stil des Zuſammenſpiels vermiſſen, der durch die ſchönſten maleriſchen Ausſtattungen nicht erſetzt wird. Die einzige wahrhafte Stilleiſtung der neueren deutſchen Bühnen, die an Einheitlichkeit franzöſiſchen Leiſtungen gleich kommt, bietet das Leſſingtheater in ſeinen unvergleichlichen Ibſen⸗Darſtellungen, die bisweilen das ſchlechthin Vollkommene erreichen. Es iſt ſon⸗ derbar, daß die darin liegende Zucht des Einzelnen unter die ge⸗ meinſame Idee, ähnlich wie bei Wagner⸗Darſtellern, faſt ganz verloren geht, wenn ſich ein ſolches Enſemble an andersartige Auf⸗ gaben wagt. Wenn die Ibſenſche Schulung etwa noch einerz Schnitzlerſchen Stücke zu gute kommt, ſo ſchlägt ſie in ihr vollkom⸗ menes Gegenteil um, in Stücken wie etwa„Der König“ oder bei Shaw. Hier ſcheinen ſich die einzelnen Schauſpieler plötzlich in individuellen Uebertreibungen ſchadlos halten zu wollen für den heilſamen Zwang, unter dem ſie bei Ibſen ſtanden und der ſo Hervorragendes wirkt.— Auch der neue Ibſen⸗Zyklus verſpricht nach der Aufführung des„Bund der Jugend“ wieder dasſelbe hohe Nivean einzuhalten. Oskar A F. Schmitß eee⸗ F 1 1 4 * rnen e eeee ren ee een dae. Rechnung getragen. manche Verbeſſerungen erzielt werden können. auch für die Folge durch Mißerfolge nicht abſchrecken laſſen, durch müßte. Der Deutſche Luftflottenverein, gewaltige Dimenſionen angenommen habe, ſei ja auch in Mann⸗ heim gegründet worden. Grundlage gemacht hat. — Debatte beteiligten Reklame Mannheim, 28. April. Geneval⸗Mugeiger.(Abenbblam; 3. Seite. ten Perſonenzügen proteſtiert. Ebenſo wurde die Führung der Saiſonzüge nach dem Schwarzwald ab 1. Juni, wie ſeither, unter Hinweis auf die große Bedeutung des ſich ſtets ſeit eibe Reiſe⸗ verkehrs nach Tirol beantragt. Erfolg hatte der Verein in Baden nur mit unſerem Lolalwunſch der Wiederverlegung eines Abend⸗ zugs nach Heidelberg auf ca. 11.45 Uhr, ferner mit den ſchriftlichen und perſönlichen Bemühungen, eine Samstagnachmittagverbin⸗ dung nach dem nördlichen Schwarzwald für Winterſportfreunde einzurichten. 4. Der Verein bemühte ſich ferner wegen Leitung einer größeren Anzahl von Ferienſonderzügen über Mannheim, wegen der Verbeſſerung der Verbindung nach Paris über Metz durch Anſchlußzüge an die neuen Eilzüge Würzburg⸗Saarbrücken uſww. 5. Bei der Preußiſch⸗Heſſiſchen Eiſenbahndirektion wieder⸗ holt die Verbeſſerung der Morgenverbindungen nach und von Köln beantragt. Dem erſten Wunſch wird ab 1. Mai durch einen neuen Zug Mannheim—Worms Mainz, Mannheim ab.53, Von Frankfurt hierher wurde in der bean⸗ tragten Weiſe ein Abendzug, Frankfurt ab 10% Uhr, eingelegt; dagegen iſt der Anſchluß von Berlin noch herzuſtellen. Im Gan⸗ zen iſt zu ſagen, daß mit viel Geduld und unabläſſiger Arbeit Man wird ſich ſchriftlichen und perſönlichen Verkehr mit den betr. Behörden für Mannheim das Mögliche und ſeiner Bedeutung Entſprechende zu erreichen. In der kurzen Diskuſſion, die dem Jahresbericht folgte, be⸗ merkte Herr Direktor Dr. Weber, bezügl. der Eiſenbahnver⸗ hältniſſe bleibe noch viel zu wünſchen übrig. Der Verkehrsverein ſollte die Initiative ergreifen zur Gründung eines großen deutſchen Vereins, der die Verwirklichung der von Herrn Regierungsrat Endres verfochtenen gründlichen Reichs⸗ eiſenbahnreform in die Wege leite. Der Verkehrsverein würde ſich damit an die Spitze einer Bewegung ſtellen, die jeden⸗ falls hohe Wellen ſchlagen würde und als Ausgangspunkt einer neuen Aera im Deutſchen Eiſenbahnverlehr bezeichnet werden eine Bewegung, die ſo Warum könnte da der Verkehrsperein nicht die Initiative zur Gründung eines Vereins ergreifen, der ſich die Reichseiſenbahnreform zur Aufgabe ſtelle. Der Vor⸗ ſitzende begrüßte die Anregung mit großer Genugtuung. Herr Regierungsrat Endres gab in längeren intereſſanten Ausfüh⸗ rungen einen Ueberblick über die Fortſchritte, die der Gedanke der Gründung einer Reichseiſenbahngemeinſchaft auf föderativer Redner vertrat dabei den Standpunkt, daß es bei der gegenwärtigen Sachlage keinen Zweck habe, vom Verkehrsverein aus eine Deutſche Bewegung in die Wege zu leiten. „Dagegen erklärte ſich der Redner damit einverſtanden, daß der Vorſtand mit den badiſchen, heſſiſchen und württembergiſchen Lan⸗ desverbänden in dieſer Frage Fühlung nimmt. An der weiteren ſich noch die Herren Rothſchild und Baſſ er y. Herr Direktor Nettel erſtattete alsdann den Kaſſen⸗ bericht. Darnach betrugen 1909 die Einnahmen 17 789,66 Mk., die Ausgaben 17914,78 Mk. ſomit auf 137 Mark gegen 1500 Mk. im Vorjahre. Der Rechner, rief zahlreiche Redner auf den Plan. Es iſt ja lachhaft, die Be⸗“ Der Fehlbetrag beläuft ſich dem hierauf Decharge erteilt wird, bringt alsdann den Voran⸗ ſchlag für 1910 zur Kenntnis. Darnach ſind Einnahmen und Ausgaben auf 16 200 Mk. veranſchlagt. Das Arbeitspro⸗ gramm für 1910, das Herr Hohl nunmehr bekannt gab, ſteht folgendes vor: 1) Herſtellung und Verbreitung eines zehnſeitigen Proſpektes in deutſcher, engliſcher und franzöſiſcher Sprache in ungefährer Auflage von 25000 Exemplaren. 2) Inſertion im In⸗ und Ausland in ca. 50 Zeitungen und Zeitſchriften. 5) Spez.⸗ für Förderung der Induſtrieniederlaſſungen. Die Durchführung erfolgt teils aus eigenen, großenteils aus ſtädtiſchen Mitteln. 4) Veröffentlichung illuſtrierter Artikel. 5) Herſtellung eines Plakates in ca. 5000 Auflagen mit dem Propagandatext von Mannheim und Anſchlag in auswärtigen Städten während der Dauer von Kongreſſen und bei ſonſtigen Anläſſen. 6) Herſtellung non ca. 20000 Poſtkarten mit dem Mannheimer Propagandatext und einer kleinen Zeichnung auf der Adreſſenſeite und koſtenloſe Abgabe an Firmen und an Private. Verwendung von ca. 70⁰⁰ vorhandenen Poſtkarten mit dem Mannheimer Vogelſchaubild zum gleichen Zweck. 7) Neuauflage von ca. 1000 Exemplaren der Zuſammenſtellung der für die Niederlaſſung in Mannheim in Betracht kommenden wichtigſten Verhältniſſe. 8) Neuauflage von ca. 10 000 Exemplaren des Führers„Eine Fahrt durch die Mann⸗ heimer Hafenanlagen“ 9) Neuauflage von ca. 15000 Exemplaren der Kuponhefte mit der Hafenfahrkarte und koſtenloſen Gutſchei⸗ nen. 10] Vertrieb des Reſtes des Stadtführers(ca. 4000 Stück), ſowie des gebundenen Stadtplans(ca. 3000 St.); damit zuſammen⸗ hängend Einrichtung des automatiſchen Verkaufs. 11) Anregung und Durchführung der Verwendung des großen ſtädliſchen Vogel⸗ ſchaubildes, ſowie des Kunſtblattes vom Friedrichsplatz zu Propa⸗ gandazwecken. 12) Mitbeteiligung an offiziellen Auskunftsſtellen für das Badnerland im Ausland und Errichtung einer ſpez. Aus⸗ kunftsſtelle für Mannheim in Heidelberg, eventuell auch in an⸗ deren ſtark frequentierten Nachbarplätzen. 13) Ausgeſtaltung der Hafen⸗ und Waldparkfahrten, ſowie des Waldpark⸗Reſtaurants Beantroagung der Aufſtellung mehrerer großer Orientierungspläne im Waldpark Neckarau, ſowie Herſtellung kleiner Drientierungs⸗ plänchen für den Waldpark in ca. 30 000 Auflagen und koſtenloſe Abgabe. 14) Vorbereitung eines neuen Stadtführers und Stadt⸗ plans für das Jahr 1911. Damit zuſammenhängend zur Er⸗ langung ſchöner Kliſchees die Vorbereitung eines photographiſchen Wettbewerbes. 15) Ausarbeitung eines Plakates für das Mai⸗ marktkomitee mit den Darbietungen Manuheims während der Maimarkt⸗ und Rennwoche und Verſand in 2000 Exemplaren. 16) Arrangierung eines Schaufenſterwettbewerbes oder Verkehrstages auf der Grundlage der im Jahre 1909 ge⸗ machten Vorarbeiten. Diieſer vielſeitigen, große finanzielle Opfer erfordernden Tä⸗ ligkeit ſchließen ſich ſelbſwerſtändlich eine ganze Reihe gleichwich⸗ tiger interner Arbeiten an. Wir erwähnen hiervon nur die eifri⸗ gen Bemühungen zur Verbeſſerung des Mannheimer Eiſenbahn⸗ Perſonenverkehrs; zur Schaffung neuer, über unſere Station ver⸗ kehrender Züge, zur Einſtellung durchgehender Eiſenbahnwagen: die ſtändige Beobachtung, daß in der geſamten Reiſelikeratur auf Mannheim entſprechend ſeiner Bedeutung Abg. Ku Die Wahl des Ausſchuſſes und Vorſtandes, die hierauf vollzogen wurde, ergab die Wiederwahl der aus ei⸗ denden Hälfte des Ausſchuſſes und des Vorſtandes per Akklama⸗ tion. Der Vorſitzende dankte für die Wiederwahl und ge⸗ dachte dabei der Verdienſte des Geſchäftsführers Hohl, der mit unermüdlicher Energie ſeine Obliegenheiten erfülle. Herr Archi⸗ tekt Karch greift eine Anregung des Herrn Regierungsrates En⸗ dres auf, daß man bei der Anlage des neuen Heidelberger Bahn⸗ hofs auf die eventl. ſpätere Einführung des elektriſchen Betriebs Rückſicht nehmen ſollte. Herr Rothſchild tritt für die elek⸗ triſche Schnellbahn Mannheim—Heidelberg mit Wärme ein. Der Mannheimer müſſe Gelegenheit haben vom Herzen der Stadt aus ſchnell nach Heidelberg zu gelangen, um ſich in Heidelbergs Wäldern auch an Sommerabenden in der Woche erholen zu können. Herr Direktor Nettel weiſt auf die techniſche Unmöglichkeit hin, mit elektriſchen Wagen, die für den Stad.per⸗ kehr geeignet ſind, ſchnell nach Heidelberg zu fahren. Man ſollte keine Pläne verfolgen, die auf eine lange Reihe von Jahren aus⸗ ſichtslos ſeien. Eine Schnellbahn wäre nur möglich mit unter⸗ oder oberirdiſcher Führung. Dazu genügten aber die Verkehrs⸗ ziffern, die in Betracht kommen würden, nicht. Eine Bepölkerung wie die Mannheimer habe nicht die Zeit dazu, um die Bahn ren⸗ tabel zu machen. An Wochentagen würde die Bahn ſchlecht beſetzt ſein und an Sonntagen würde ein Rieſenandrang herrſchen. Wirtſchaftlich würde eine ſolche Anlage wenig oder garnicht proſperieren. Er glaube, daß in kürzeſter Zeit die Frage befrie⸗ digend gelöſt wird. Mannheim werde nach Fertigſtellung des Heidelberger Bahnhofes eine ganz vorzügliche Verbin⸗ dung nach Heidelberg bekommen. Es werden drei Geleiſe⸗ paare zur Verfügung ſtehen. In Heidelberg ſind zudem ſoviel Einfahrtsgeleiſe vorgeſehen, daß hier alle%½ Minuten ein Zug abgehen kann. Auch die Frage der Verbeſſerung des Vororts⸗ verkehrs werde jedenfalls in Bälde in befriedigender Weiſe gelöſt werden. Damit ſchloß gegen 12 Uhr die Verſammlung, die manche neue Anregung brachte. Vom badiſchen Landtag. Mannheimer Nachtkaffees. .W. Karlsruhe, 28. April. Heute wurden im Geſchwindſchritt zehn Petitionen erledigt, außer einer ohne allgemeine Bedeutung. Dieſe eine hat aber für uns Mannheimer großes Intereſſe. Es war die Petition der Beſitzer der ſogenannten Wiener Kaffeehäuſer in Mannheim um Aufhebung der Polizeiſtunde. Alle Geſuche waren vom Bezirks⸗ amt abſchlägig beſchieden. Rekurſe an das Miniſterium ebenfalls erfolglos. Da wurde die Petition eingereicht. Die Kommiſſion beantragte Uebergang zur Tagesordnung, weil die Aufhebung nicht von allen Cafetiers gewünſcht wurde. Dem traten die Abg. Süß⸗ kind(ſoz.) und König(natl.) entgegen. Der Abg. Süßkind tempe⸗ ramentvoll. In ſeinem Eifer oft komiſch wirkend und laute Lach⸗ ſalven hervorrufend. Abg. König ſachlich und entſchieden, in ge⸗ rechter Würdigung aller Gründe. Den ablehnenden Standpunkt der Regierung verkrat Miniſterialrat Schäfer, der einſtige Polizei⸗ direktor Mannheims. Seine Argumentation war enghergig. Sie dürfnisfrage von Nachtkaffees für Mannheim überhaupt noch zu diskutieren und es iſt bezeichnend, daß eine ſolche Lappalie nichi zur Zufriedenheit auf dem Verwaltungswege erlebigt werden konnte. Eine Begründung der Ablehnung aber mit dem Kampfe gegen den Alkohol zu verſuchen, dem braucht nichts hinzugefügt zu werden. Als ob die Bürger bis zur jetzigen Polizeiſtunde nicht genügend Gelegenheit hätten, dem Alkohol, d.., wenn ſie wollen, zu fröhnen. U. E. hat aber die Polizei etwas anderes zu kun, als die Bürger vor dem Alkoholteufel zu bewahren oder ſie zu einer beſtimmten Stunde nach Hauſe zu ſchicken. Wenn auch nicht zu bvergeſſen iſt, daß bei mauchen Lokalen eine gewiſſe Polizei⸗ ſtunde ganz ſegensreich wirkt. Die Kriminalſtatiſtik aber in Ver⸗ bindung zu bringen mit den Kaffeehäuſern, iſt ganz überflüſſig. Erſtens iſt dieſe Statiſtik bei uns nicht höher als in anderen Hafenorten, zweitens haben die Kaffees nichts damit zu tun und drittens iſt das in dieſen verkehrende Publikum ganz anſtändig. Nicht zu billigen und taktlos iſt es aber, wenn Herr Miniſterjal⸗ rat Schäfer in Zuſammenhang mit der Kriminaliſtit und den Kaffeehäufern von den„zarten Verhältniſſen von Schmoller und Tietz“ ſprach. Das iſt nicht energiſch genng zurückzuweiſen. Im Intereſſe der vielen anſtändigen Damen, die in den Warenhäuſern beſchäftigt ſind. Schließlich wurde ein Antrag angenommen, die Regterung zu erſuchen, die Polizeiſtunde für die ſogenannten Wiener Kaffee⸗ häuſer aufzuheben, Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 70. Sitzung. W. Karlsruhe, 28. April. Der Präſident eröffnet kurz nach 9 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Regierungs⸗Kommiſſäre. Auf der Tagesordnung ſteht: 5 Berichte der Petitionskommiſſion und Beratung über die Petitionen: 2 1. Der Inhaber der ſogen. Wiener Cafehauſer in Mann⸗ heim um Aufhebung der Polizeiſtunde in ihren Lokalen. Bericht⸗ erſtatter: Abg. Maier. 5 2. Des ehemaligen Straßenwarts Eugen Flachs in Mudau um Gewährung einer jährlichen Unterſtützung in monatlichen Raten. Berichterſtatter: Abg. Koger. 3. Des früheren Brückenwärter Heinrich Seußler in Diedes⸗ heim um Erhöhung ſeines Unterſtützungsgehalts. Bericht⸗ erſtatter: Abg. Röckel. 4. Des ehemaligen Schutzmanns Chriſtian Noe in Mann⸗ heim um Wiederverwendung im Staatsdienſt oder Gewährung eines Ruhegehaltes. Berichterſtatter: Abg. Wiedemann. 5. Des David Roſewick, Rheinwärter a. D. in Meiſſenhim um Erhöhung ſeines Unterſtützungsgehalts. Berichterſtatter: Abg. Wiedemann. 6. Des Verbandes ſüdd. Schäfereibeſitzer um Gewäßhrung von Erleichterungen in Bezug auf den Verkehr mit Schafherden auf den Staats⸗ und Körperſchaftsſtraßen. Berichterſtatter: Brückenwärters a. D. Martin Eſer in Obrigheim Erhöhung ſeines Ruhegeholtes. Berichterſtatter: Abg. erats in Menzin⸗ gen, die Abhaltung des Kirchweihfeſtes in der Gemeinde Men⸗ zingen betr. Berichterſtatter: Abg. Müller⸗Heiligkreuz. 9. Der Witwe des Hilfsaufſehers Ludwig Kühne in Mann⸗ heim um Unterſtützung. Berichterſtatter: Abg. Müller⸗ Schopfheim. 10. Des Steuereinnehmereiaſſiſtenten Joſ. Anton Meiſter in Freiburg um Beſſerſtellung durch Anwendung des Paragraphen 10 der Gehaltsordnung. Berichterſtatter: Abg. Ziegelmeyer. Sekretär Müller gibt dem Hauſe die neuen Eingänge be⸗ kannt, folgende Petitionen: 1. Des Kur⸗ und Verkehrsvereins Konſtanz, zugleich im Namen der übrigen Schwarzwaldbahn⸗Intereſſenten, die zulänglichen Verkehrsverhältniſſe auf der Schwarzwaldbahn betr 2. Des Gemeinderats Nonnenweier um Beihilfe zur Er⸗ langung eines Anſchluſſes an das Eiſenbahnnetz durch Einrich⸗ tung eines Automobilverkehrs zwiſchen Nonnenweier und mannsweier. Schreiben der Bezirksleitung der organiſterten Maurer in Karlsruhe mit den„Denkſchrift über die Tarifbewegung im deut⸗ ſchen Baugewerbe im Jahre 1910“ für die Mitglieder der Kammer. Einladung zur 40jährigen Jubiläumsfeier des Karlsruhe Männerhilfsvereins vom Roten Kreuz und zu dem 2. Badiſchen Führer⸗ und Aerztetag in Karlsruhe am 7. und 8. Mai 1910. Präſident Rohrhurſt: Die Petitionkommiſſion gibt eine ganze Anzahl zurück, die nicht zu erledigen ſind. Entweder ſin ſie ſchon einmal erledigt worden, oder ſie unterliegen nicht der Beſchlußfaſſung des Landtages. Dieſe Petitionen ſind erledigt. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Maier(Soz.) erſtattet den Bericht der Budget⸗ kommiſſion über die Petition der Inhaber der ſogen. Wiene Cafehäuſer in Mannheim um Aufhebung der Polizeiſtund ihren Lokalen. Das Bezirksamt hatte es abgelehnt mit der Be gründung, daß kein Bedürfnis vorliege. Dem ſchloß ſich das Miniſterium an. Die Kommiſſion läßt die Frage unerörte die Polizeiſtunde überhaupt aufgehoben iſt. Der Verein der Gaſtwirte erklärt ſich gegen die Petition, da damit nur Sonde intereſſen erſtrebt würden. Die Kommiſſion beantragt, zur Tag ordnung überzugehen.„5 Abg. Süßkind(Soz.): Vor 35 Jahren anerkannt worden, daß das Bedürfnis mindeſtens ein Nachtcafe vorliege. Wenn jetzt Reiſende nachts 12 kommen, ſo können ſie nirgends hin, auf der Bahn könne nicht bleiben. Ins Hotel zu gehen, lohnt ſich nicht für Stunden. Die Regierung behandelt uns als Staatsbürger ter Klaſſe. Hier wird nur polizeiliche Willkür und Recht haberei bekundet. Warum ſollen wir anders behandelt werde als andere Städte. In Mannheim herrſchte früher ein Geiſt der heue noch ſchwebt.(Große Heiterheit). Präſident Rohrhurſt: Ich bitte den Kollegen ſich etwa zu mäßigen. 5 Abg. Süßkind(fortfahrend):? Mir iſt das Herz (Heiterkeit). Zur Zeit der Maskenbälle würden dieſe im Rofe garten geſtattet, in Gaſthäuſern nicht. Will man nicht, ſich der Proletarier auch einmal amüſiere?(Heiterkeith. Der Ve kehrsverein bezeichnet es als ſehr wichtig, daß Nachtcafes ge bei den bevorſtehenden Mai⸗ tarke Ueberflutung, daß nicht Polizei in Mannheim beliebt ja eine Schnüffelei, nug geht, aber hier treibt ſie Leute in die Zimmer möchte bitten, den Kommiſſionsantrag abzulehnen. Abg. König(natl.)ö: Mein Herr Vorredner lich ſehr temperamentvoll geſprochen und perſönliche hinzugefügt. Ich habe mich zum Wort gemeldet, um Her kind zu unterſtützen. Es wird im allgemeinen ſo empfunden der Abg. Süßkind dargelegt hat. Abg. Kramer(Soz.] befürwortet ebenfalls die Erlaub zu Nachtceafes. Miniſterialrat Schäfer: Der Abg. Süßkind hat ge früher ein böſer Geiſt in Mannheim herrſchte, aber h dort ſchwebe. Der Abgeordnete will damit ſogen, daß di heim jetzt befindlichen Organe keine ſelbſtändigen Perſoönl ſind. Dagegen muß ich Verwahrung einlegen. Es ſind d ſachliche Gründe, die die Stellung der Regierung bedingen wahrung muß ich dagegen einlegen, daß es ein Akt der Wi iſt. Einer generellen Aufhebung der Polizeiſtunde kann d 0 rung nicht zuſtimmen. Und das gerade nicht in der heu wo der Kampf gegen den Alkohol an der Tagesordnun der Petition ſind auch nicht allgemeine Intereſſen verfolgt, nur Privatintereſſen einzelner. Auch der Abg zkir wiſſen, daß es Menſchen gibt, die beim Trinken genug Wer die Kriminaliſtik von Mannheim verfolgt, der wi in Standpunkt recht geben. Hier ſpielen neben den zarte niſſen von Schmoller und Tietz die Kaffeehäuſer iſt nun begründet worden, daß Leute, die mit der nachts nicht weiter fahren können. Wir haben prüft, aber keine Züge gefunden, die um 12 Uhr anko erſt um 4 Uhr weiter fahren. Präſtdent Rohrhurſt: Es ift ein Antrag einge uft Abgg. Süßkind u. Gen, dahin, die Petition der Regierung emp lend zu überweiſen. 7 5 Abg. Maier(Soz.): Die Kommiſſion hat die Petiti gelehnt, weil ſie nur von drei Kaffeehausbeſitzern unte⸗ war und nur eigene Intereſſen damit verfolgt werden. Standpunkt der Regierung geht doch zu weit. Ich möchte die Re rung äuch darauf verweiſen, daß wohl Reiſende nachts in Me heim liegen bleiben. Nach Frankfurt geht der erſte Zug Uhr früh, der letzte Zug von Karlsruhe kommt 12.48 Uhr a man den Fahrplan ſtudiert, kann man noch mehrere ſolcher enthaltszeiten feſtſtellen. Die Regierung ſollte ſich davon zeugen laſſen, daß ſie eine Bevormundung treibt, die zu we geht. Abg. Süßkind(Soz.): Gerade aus der Erklärung zegie⸗ rung geht hervor, daß es ein poligeilicher Akt der Willki Präſident Rohrhurſt: Sie dürfen der Regieru polizeilichen Akt der Willkür vorwerfen. Abg. Süßkind(Soz.): Ich kann das nicht zeichnen, wenn ich ſehe, daß man in anderen Städten nis erteilt, aber nicht in Mannheim. Ich als Abgeordn die Pflicht, Ungerechtigkeiten zu beheben. 85 Präſident Rohrhurſt: Das dürfen Sie au auf die Form an. Ich glaube ja, daß es ſe Temperament, aber Sie müſſen ſich der Or 4. Seite. Seueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. April. keine Polizeiſtunde ſetzen. Im Kaffee kaun man bei einer Taſſe Kaffer ſtundenlang ſitzen und Zeitungen leſen. Es iſt doch zu prüfen, ob durch das Privatintereſſe nicht das allgemeine Inter⸗ eſſe profitiert. Das iſt hier der Fall. Daher ſtellen wir den Antrag. Aba. Geiß(Soz.): Die Ausführungen meines Kollegen Süßkind und des Abg. König haben uns überzeugt, daß die Ver⸗ hältniſſe in Mannheim die Aufhebung der Polizeiſtunde erfordern und der Ausnahmezuſtand für Mannheim beſeitigt wird. Wenn von der kriminaliſtiſchen Statiſtik geſprochen wird, ſo muß man doch zugeben, daß die Verhältniſſe ganz anders geworden ſind wie früher. Vor Jahren war das anders. Ich kann das aus eigener Erfahrung ſagen. Ich habe ſeit 15 Jahren eine Wirtſchaft und kenne die Verhältniſſe aus eigener Erfahrung. Es frägt ſich doch, ob Alkoholmißbrauch getrieben wird. Das iſt aber nicht der Fall. Wenn Gaſtwirte ſich dagegen erklärt haben, ſo geſchah das aus dem praktiſchen Grunde, daß einzelne nicht bei 2 oder 3 Gäſten ſitzen bleiben müſſen. Sollten nun die Kaffeehausbeſitzer gemeinſam ein neues Geſuch einreichen, dann ſollte dem ſtattgegeben werden. Abg. Venedey(.⸗P.): Die Ablehnung iſt mit dem allge⸗ meinen Alkoholmißbrauch begründet worden. Man kann ſich doch fragen, ob ein ſolcher Kampf durch polizeiliche Maßregeln oder durch Erziehung am beſten geführt wird. Polizeiliche Maßregeln ſind immer etwas gehäſſig und werden als Eingriffe in die per⸗ fönliche Freiheit empfunden. Vor allem iſt aber unerfindlich, warum Mannheim anders behandelt werden ſoll, wie andere Städte. Wenn man in kleinen Orten Nachtkaffees geſtattet, ſo darf man auch in der verkehrsreichen Stadt Mannheim keine Ausnahme machen. Miniſterialrat Schäfer: Ich muß eine Erklärung abgeben. die vielleicht zur Beruhigung beiträgt. Daß die Polizeiſtunde nicht aufgehoben iſt, iſt nicht nur in Mannheim der Fall. Nur in Karlsruhe exiſtieren fünf Nachtkaffees, in anderen Orten nicht. Ich möchte auch noch darauf aufmerkſam machen, daß, wenn den Kaffeehäuſern die Vergünſtigung eingeräumt wird, gleich die Wirtſchaften kommen und das gleiche wünſchen. Dem könnte aber die Regierung nicht zuſtimmen. Abg. Schmidt⸗Karlsruhe(Ztr.) legt dar, daß die Kommiſſion zu einer ablehnenden Stellung gekommen iſt, weil ſie einigen Wirten Aicht eine privilegierte Stellung einräumen wolle. Abg. Kol b(ſoz.. Der Regierungsvertreter hat ausgeführt, daß im allgemeinen die Regierung zu ihrer ablehnenden Stellung be⸗ ſtimmt worden iſt, um den Kampf gegen den Alkohol zu unterſtützen. Ich möchte die Regierung dringend erſuchen, dieſen Kampf nicht da⸗ Furch in Mißkredit zu bringen, daß ſie ihn durch polizeiliche Bevor⸗ mundung führt. Die Auffaſſung des Regierungsvertreters iſt falſch. Es iſt doch eine ſpießbürgerliche Auffaſſung, wenn man Maunheim anders behandeln will als z. B. Karlsruhe. Wer in der Welt herum⸗ gekommen iſt, weiß, daß Nachtcafés in größeren Städten ein Be⸗ ürfnis ſind. Abg. König(natl.] Ich habe die Ausführungen des Abg. Süß⸗ kind vorhin unterſtützt, aber ſeinem Antrage kann ich nicht zu⸗ ſtimmen, der geht zu weit. Es kann auch Kaffeehäuſer geben, die nicht nachts auſhalten wollen, dafür ſpricht ſchon, daß nicht alle Cafétiers die Petition unterzeichnet haben. Die wären ja dann gezwungen, gufzuhalten. Wo es das Geſchäft verlangt, beſteht kein Grund, die Oeffnung des Nachts nicht zu geſtatten und ich ſehe nicht ein, daß das, Was in Karlsruhe möglich iſt, nicht auch in Mannheim möglich ſein ſoll. Ich kann nicht der Auffaſſung der Regierung beiſtimmen. Der Antrag Süßkind geht aber zu weit. Wenn ich dieſen ablehne, ſo heißt das aber nicht, daß ich überhaupt dagegen bin. 5 Abg. Geiß(ſoz.) verlieſt ein Schreiben des Verkehrs⸗Vereins, der das Bedürfnis bejaht. Präſident Rohrhurſt. Der Abg. Süßkind hat ſeinen Au⸗ krag abgeändert dahin, daß die Polizeiſtunde für die ſogenanuten Wiener Kaffeehauſer aufzuheben iſt. Dieſem hat ſich auch der Abg. König angeſchloſſen. In der folgenden Abſtimmung wird der Antrag vom Großblock gegen die Stimmen des Zentrums angenommen. Die Petition des ehemaligen Straßenwarts Eugen Flachs in MNudau um Gewährung einer jährlichen Unterſtützung in monat⸗ Uchen Raten wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen, ebenfalls die des Schutzmann Chriſtian Noe in Mannheim um Gewährung eines Ruhegehalts. Seine Petition um Wieder⸗ einſtellung in den Staatsdienſt wird durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung erledigt. Die Petionen: des Gemeinderats und Kirchengemeinderats in Menzingen, die Abhaltung des Kirchweihſeſtes in der Gemeinde Menzingen betreffend, der Witwe des Hilfsaufſehers Ludwig Kühne in Mannheim um Unterſtützung, werden der Regierung empfehlend überwieſen. 885 Durch Uebergang zur Tagesordnung wurden folgende Petitionen erledigt: Des früheren Brückenwärters Heinrich Seußler in Diedesheim, des David Roſewich, Rheinwärter a. D. in Meiſſenheim, des Ver⸗ bandes füdd. Schäfereibeſitzer, des Brückenwärters a. D. Martin Eſer in Obrigheim, des Steuereinnehmeraſſiſtenten Joſ. Anton Meiſter in Freiburg, werden der Regierung empfehlend überwieſen. Die nächſte Sitzung iſt Samstag 9 Uhr früh. Tagesordnung: Eiſenbahncg— Petitionen u. a. Nachtrag zum lokalen Ceil. «Verſetzt wurde Stationskontrolleur Friedrich Renz in Grösingen nach Eppingen. »Die katholiſche untere Pfarrei feiert in dieſen Tagen ihr 200jähriges Beſtehen. Im Mittelpunkt der feſtlichen Ver⸗ anſtaltungen, die vornehmlich kirchlichen Charakter tragen, ſteht ein Feſtkonzert, das am Sonntag abend unter Mitwirkung der Konzertſängerin Frl. Gehrich und der Grenadierkapelle ſtatt⸗ findet. Die Feſtrede hält ein ehemaliger Kaplan der unteren Pfarrei, Geiſtl. Rat und Stadtpfarrer Dieterrle von Waldkirch. * Der Bezirksverein Schwetzingerſtadt des Nationalliberalen Vereins Mannheim veranſtaltet am Samstag, 30. Apritl, abends 829 Uhr, im kleinen Saal des Evang. Gemeindehauſes, Secken⸗ Feimerſtraße, einen Bierabend, auf den auch an dieſer Stelle hingewieſen ſei mit der Bitte, die Veranſtaltung recht zahlreich zu beſuchen. Ausſtellung von Gas⸗, Koch⸗ und Heizapparaten. Unſere ſpezieller Wertes des Gaſes führen mit Berückſichtigung des wi ökonomiſchen für Koch- und Heizzwecke. Die Nusſtelung, mit der Demonſtrationsvorträge verbunden ſind, iſt bom ſtädtiſchen Gaswerk und der Freien Vereini⸗ Fung fſelbſtändiger Spengler und Inſtallateure Rede dae veranſtaltet. Wie nicht anders zu erwaretn war, Abte die Ausſtellung eine große Zugkraft auf die hieſige Damenwelt aus die ſich zu dem heute nachmittag 3 Uhr abgebaltenen De⸗ monſtrationsvortrag von Frl. Joſepha Wirth aus Deſſau über das Gas und deſſen praktiſche Verwer⸗ tung in Küche und Haus ſchon ſehr zahlreich eingefunden hatte. Die Ausſtellung von Gaskochherden iſt ſehr reichhaltig. Von den ausgeſtellten Firmen ſeien nur erwähnt: Eiſenwerke Gaggenau.⸗G., Gaggen au in Baden, Junker u. Nub Karlsruhe, Fabrik moderner Gaskochherde, Pro⸗ metbeus, Gasapparate, Eiſenwerk Coſſebaude, Zentral⸗ werkſtait Deſſau, Askania⸗Gasherde und Bratröhren. Die Lebensmittelbranche iſt vertreten durch die hieſige Firma H. Schlinck u. Cie., die mit ihren Erzeugniſſen von Palmin, FLalmons allgemeine Beochtung findet. Die Fabrikate der Firma erfreuen ſich ia von jeher des beſten Ruſes. Auch Knorrs Sos iſt vertreten. wer demonſtrierte an einer Reihe von Flammen den Material⸗ verbrauch und die Koſten verſchiedener Brenner. Intereſſant wird die Ausſtellung dadurch, daß nahezu ſämtliche Herde und Brat⸗ röhren praktiſch vorgeführt und jederzeit Kochverſuche vorgenom⸗ men werden können. In Plakaten wird darauf verwieſen, daß ſämtliche ausgeſtellten und vorgeführten Gegenſtände und Appa⸗ rote durch alle hieſigen Inſtallationsgeſchäfte zu beziehen ſind. „Wir ſtehen im Zeichen des Gaſes!“ ſagte eine junge Dame neben uns und ſie dürfte wohl recht haben. Nach 4½ Uhr betrat Frl. Wirth ihre vor dem Reſtaurationseingang improviſterte Küche. Die Rednerin wies zu Beginn ihrer Ausführungen darauf hin, daß das Kochen mit Gas bei weitem vorteilhafter als das mit anderem Heizmaterial ſei. Dann ging die Dame ſofort zu dem praktiſchen Teil ihres Vortrages über. Eine Gans und ein Roſt⸗ braten wurden auf den Roſt geſtellt. Die Braten verbreiteten während der weiteren theoretiſchen Ausführungen der Rednerin nicht nur einen Duft, daß einem das Waſſer im Munde zuſammen⸗ lief, ſondern gediehen auch, wie ſich die Damen ſelbſt überzeugen konnten, aufs prächtigſte. Ganz beſonders erregte der geringe Gasverbrauch während der Zubereitung der Braten allgemeinſte Bewunderung. Mit großem Intereſſe folgten die ſehr zahlreich verſammelten Damen den Ausführungen der Rednerin und bei mancher der Anweſenden dürfte wohl die Parole lauten:„Koche mit Gas!“ Wie uns mitgeteilt wurde, ſoll für die morgigen De⸗ monſtrationsvorträge die Sitzgelegenheit anders geordnet werden, damit die praktiſchen Kochvorführungen von allen Beſuchern deut⸗ lich verfolgt werden können. *Mit dem Heiratsſchwindel befaßte ſich der Agent Markus Ringeiſen von Rittershauſen, der ſich am Dienstag wegen Betrugs vor dem Schöffengericht zu verantworten hatte. In vier Fällen verſprach er Junggeſellenſtandesmüden lohnende Partien von 8000,—7000, 17 000 und 40 000 M. und ließ ſich dann gleich als Vermittlungsgebühr Wechſel in Beträgen von 100, 150, 400 und 600 M. unterzeichnen, die er jedoch verſprach erſt dann auszu⸗ geben, wenn die Heiraten perfekt wurden! Mit dem Abſchluß dieſer Ehen aber war es Eſſig. Darum war es auch dem Ange⸗ klagten im weſentlichen nicht zu tun, er brauchte Geld und die Wechſel gab er trotz ſeines Verſprechens aus. Das Schöffengericht verhängte über den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 2 Mo⸗ naten. * Ein Veteran der Kriminaliſtik. So ſchwer wie die Laſt ſeines Alters iſt auch die Laſt der Vorſtrafen des Taglöhners Georg Hofmann. Er iſt 68 Jahre alt und hat 78 Vorſtrafen — unzweifelhaft der Rekord der am hieſigen Schöffengericht verurteilten Angeklagten. Die ganze Skala der Vergehen und Uebertretungen, die das Strafgeſetzbuch kennt, hat er durchge⸗ macht. Auch in dem Zuchthaus hat er gründliche Studien ge⸗ gemacht. Er bekommt 4 Wochen Haft. Dann ſoll er ins Ar⸗ beitshaus, für den arbeitsunfähigen Mann jedenfalls nicht der richtige Plaßz. Aber unſer Strafrecht kennt keinen anderen, wo man dieſe Entgleiſten hinzubringen vermag. Aus dem Schöffengericht. Der Taglöhner Peter Kreiſelmeyer, ein gefürchteter und gerichtsbekannter Rowdy und der ebenfalls ſtark vorbeſtrafte Heizer Max Ott, überfielen in der Nacht zum 27. Juni v. Is. vor einer Wirt⸗ ſchaft in der Dalbergſtraße den Schiffer Ernſt Büller, mit dem ſie zuvor in der Wirtſchaft wegen eines Mädchens einen Wort⸗ wechſel hatten. Kreiſelmeyer verſetzte dem Schiffer mit einem ge⸗ ſchloſſenen Taſchenmeſſer eine Anzahl ſcharfer Hiebwunden und Ott ſchlug ihm ins Geſicht. Mit Einſchluß einer gegen ihn am 5. Dezember am Landgericht Frankenthal erkannten Gefängnis⸗ ſtrafe von 9 Monaten wird Kreiſelmeyer zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 11 Monaten 3 Wochen verurteilt, Ott zu 10 Mark Geldſtrafe.— Einen furchtbaren Hieb mit einem Bierglas ver⸗ ſetzte der Fabrikarbeiter Joſef Huber in der Wirtſchaft„Zur guten Stunde“ in Neckarau am 20. März dem Fabrikarbeiter Joſef Külbel, wodurch dieſer eine ganz erhebliche Verletzung er⸗ litt. Das Schöffengericht ahndete die brutale Tat mit einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. „Die deutſche Eiſenbahnfrage“. Feſtvorleſung des hauptamtlichen Dozenten, Herrn Regierungs⸗ rat a. D. Endres bei der Eröffnung des Sommerſemeſters der Handelshochſchule. Eine deutſche Eiſenbahnfrage gibt es ſeit den Zeiten Frdr. Liſts. Das von ihm angeſtrebte nationale Transportſyſtem iſt bis heute noch nicht vollſtändig verwirklicht. Bismarcks Reichs⸗ eiſenbahnſyſtem ſcheiterte, am Partikularismus der Einzelſtaaten. Dieſe ſuchten in der Folge für ſich ihr Eiſenbahnnetz zu ver⸗ ſtärken. Aber nur Preußen erreichte eine wirkliche Machtſtellung durch ſein großzügig durchgeführtes Eiſenbahnſyſtem und durch die preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft. Die anderen Eiſen⸗ bahnſtaaien kommen troß ihrer ſogen. Eiſenbahnhoheit mehr und mehr in verkehrspolitiſche Abhängigkeit von Preußen und er⸗ kennen nun nach und nach, daß Liſts und Bismarcks Streben nach einer vollſtändigen Vereinheitlichung der deutſchen Eiſen⸗ bahnen, wenn verwirklicht, auch ihren eigenen Landesintereſſen am beſten dienlich iſt. Wohl ſteht gegenwärtig im Vordergrund des Intereſſes die deutſche Waſſerbaufrage, aber in abſehbarer Zeit wird gewiß auch die Eiſenbahnfrage dringlich werden. Vor Alem iſt es die finanzielle Lage, welche die ſüddeutſchen Staaten dazu zwingt, den Anſchluß untereinander und an Preußen zu ſuchen. Es hat in dieſen Staaten die niedrige Eiſenbahnrente, welche die Verzinſung der Eiſenbahnſchulden nur knapp ermög⸗ licht, eine genügende Tilgung aber entweder nicht oder nur mit Zuſchüſſen aus allgemeinen Staatsmitteln zuläßt, bei dem engen Zuſammenhang der Eiſenbahnfinanzen mit den übrigen Staats⸗ finanzen die letzteren allmählich in ſchwere Verlegenheit ge⸗ bracht. Aber auch die politiſchen Schwierigkeiten, die mehr und mehr durch das getrennte Marſchieren der deutſchen Eiſenbahn⸗ ſtaaten eingetreten ſind, zwingen dazu, durch die engſte An⸗ näherung auf dem Verkehrsgebiete freie Bahn zu ſchaffen für eine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit in beſſerer Art und Weiſe, wie dies gegenwärtig der Fall iſt. Gerade die ſchwebende Schiffahrts⸗ abgabenfrage hat ſo recht gezeigt, wie die deutſchen Staaten ſich gegenſeitig verkehrspolitiſch nicht genügend verſtehen, und wie man hinterher, nachdem eine große Mißſtimmung erzeugt worden iſt, nach einem Weg ſucht, um ſich wiederzufinden. In Süddeutſchland iſt zunächſt der Gedanke einer ſäd⸗ deutſchen Eiſenbahngemeinſchaft znutage getreten. Eine ſolche Gemeinſchaft wird aber von vornherein aus unſerer Betrachtung auszuſcheiden haben, denn es iſt meiner Anſicht nach vollkommen ausgeſchloſſen, daß Elſaß⸗Lothringen ſich an ihr beteiligen könnte, da Preußen maßgebenden Einfluß auf die Verwaltung der elſaß⸗lothringiſchen Bahnen hat und dierauf nie verzichten wird. Ferner kann meines Erachtens Bapern ſich nicht einer Gemeinſchaft gegen Preußen anſchließen, weil die wirtſchaftliche Struktur Baperns zu ſehr derjenigen Preußens gleichartig iſt, vor allem aber, weil Bayern durch den Nord⸗Süd⸗ Verkehr ſo eng an Preußen gekettet iſt daß es den Wettbewerb wit Preußen nicht aufnehmen kann. Aber auch Wärttem; Das ftädtiſche Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗»hßerg und Baden ſind zu eng mit dem Norden verbunden und wirtſchaftlich von ihm abhängig, als daß ſie es wagen könnten, eine Gemeinſchaft einzugehen, die in ihrer Wirkung eine Spitze gegen Preußen haben müßte. Ein ſolches Unternehmen würde ein Fiasko bedeuten. Noch nie iſt eine große nationale und wirtſchaftliche Frage durch den Zuſammenſchluß der ſüddeutſchen Staaten allein gelöſt worden, ſondern immer nur dadurch, daß die betr. Fragen wohl in Süddeutſchland diskutiert wurden, daß dort der Verſuch gemacht wurde, zu einer Einigung zu gelangen, daß aber, um die Angelegenheit zu Ende zu führen, doch Preußen ſchließlich die Führung übernehmen mußte. Ebenſo wird es ge⸗ wiß auch in der Eiſenbahnfrage gehen. Weiter iſt in Süd⸗ deutſchland teilweiſe Stimmung gemacht worden für einen An⸗ ſchluß an die preußiſch⸗heſſiſche Gemeinſchaft in derſelben oder ähnlichen Form, wie ſie jetzt beſteht. In Würt⸗ tem berg iſt die Stimmung günſtiger geworden für einen deut⸗ ſchen Zuſammenſchluß, obgleich nicht anzunehmen iſt, daß heute ſchon für einen Anſchluß an die preußiſch⸗heſſiſche Gemeinſchaft eine Maforität der Volksvertretung zu haben wäre. In Baden und Bayern hat man bisher ſehr entſchieden an der formellen Eiſenbahnſelbſtändigkeit feſtgehalten. Auch hier iſt es nach meiner Kenntnis der Verhältniſſe ausgeſchloſſen, daß in dieſen Staaten lich ein Anſchluß an die preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft in ihrer heutigen Form durchſetzen ließe. Der preußiſch⸗heſſiſche Vertrag hat in ſeiner Wirkung ſich nicht als die glücklichſte Löſung erwieſen. Der finanzielle Nach⸗ teil für Heſſen iſt zum Teil darauf zurückzuführen, daß die Be⸗ triebsleiſtungen nicht in dem Maße gewertet werden, wie ſie nach dem Verkehr und Betrieb, wie er über Heſſen infolge der preuß.⸗ heſſiſchen Gemeinſchaft ſich bewegt, gewertet werden ſollte. Die Betriebsverſchiebungen haben für Heſſen Ausgaben von ungefähr 100 Millionen verurſacht. Es hat ſich ferner gezeigt, daß in einer Gemeinſchaft, wie der preußiſch⸗heſſiſchen, auch politiſche Schwierigkeiten unangenehmſter Art auftreten können dadurch, daß die Verantwortlichkeit in einer Weiſe feſt⸗ gelegt iſt, die nicht zur Nachahmung für die übrigen deutſchen Staaten anreizen kann. In einer größeren Gemeinſchaft würden ſich bei einer gleichen Regelung die gleichen politiſchen Schwierig⸗ keiten auch für die anderen deutſchen Staaten ergeben. Deshalb wäre es nßtig, in der künftigen deutſchen Gemeinſchaft dahin Vereinbarung zu treffen, daß wohl Preußen die Führung haben ſoll, daß es in bezug auf die Verwaltung gewiſſermaßen eine ſelbſt⸗ ſtändige Macht bilden ſoll, daß es aber mit den anderen Eiſen⸗ bahnſtaaten die politiſche Verantwortlichkeit zu teilen hat. Im großen und ganzen kann man aber gewiß ſagen, daß die Grün⸗ dung der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft eine natio⸗ nale Tat geweſen iſt. In Bezug auf die Entwicklung der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe hat ſie glänzend gewirkt, auch finanziell gat ſie für Heſſen zunächſt gute Folgen gezeigt. Beſonders in den erſten Jahren hat Heſſen aus ihr erhebliche Reineinnaßhmen gezogen und hätte es nicht den großen Fehler gemacht, daß es einen Teil der Eiſenbahnüberſchüſſe für allgemeine Staatszwecke herauszog, ſondern hätte es dieſe Beträge alle zur Schulden⸗ tilgung verwandt, ſo würde es heute nicht mit ſo großen finan⸗ ziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die preußiſch⸗heſſiſche Gemeinſchaft iſt in ihren Grundzügen gewiß geeignet, die Grund⸗ lage zu bilden für eine deutſche Gemeinſchaft. Aber dieſe Grund⸗ züge müſſen in zwei Hauptpunkten eine weſentliche Aenderung erfahren: Hinſichtlich des Verteilungsmaßſtabs und hinſichtlich der politiſchen Verantwortlichkeit. Es ſind neuerdings noch andere Gemeinſchaften aufgetreten, ſo die Güterwagengemeinſchaft, die zweifellos günſtig gewirkt hat. Die vollen wirtſchaftlichen und finanziellen Vorteile wird indes auch hier erſt eine vollſtändige Eiſenbahngemeinſchaft bringen. Neuerdings iſt auch eine deutſche Tarifgemein⸗ ſchaft gegenüber dem Ausland zuſtande gekommen. Preußen wird wegen ſeiner überwiegenden Intereſſen in dieſer neuen Tarifgemeinſchaft im allgemeinen die Führung haben müſſen. Es wird dies zur Folge haben, daß die ſogenannte Tarifhoheit der anderen deutſchen Staaten noch mehr als bisher beſchränkt wird, und daß Preußen in noch weiterem Umfange die wirkliche deutſche Tarifgewalt in die Hand bekommt. Im Innern und ſelbſt nach außen wird dieſe Tarifgemeinſchaft nicht vollſtändig durchſchlagen können. Es wird im weſentlichen bei dem ſeitherigen Verhält⸗ nis bleiben, wie es nicht immer im Intereſſe von Handel, In⸗ duſtrie und Landwirtſchaft und ſelbſt nicht im wirklichen finan⸗ ziellen Intereſſe der deutſchen Bahnen beſteht. Die vielfach rein fiskaliſchen Tarifkämpfe in Deutſchland werden erſt dann be⸗ ſeitigt ſein, wenn die einzelnen ſelbſtändigen Eiſenbahn⸗Fisken aufhören, wenn damit die Eifenbahngrenzen zwiſchen den ein⸗ zelnen Staaten wirklich gefallen ſind. Wie ſoll nun die künftige deutſche Gemeinſchaſt be⸗ ſchaffen ſein? Ein wirkliches Ideal läßt ſich auch durch ſie nicht erreichen; wir können hier nur mit einem Kompromiß rechnen. Zunächſt müſſen wir dovon ausgehen, daß es ſich nicht darum handeln kann, die Eiſenbahnen dem Reich zu⸗ zuführen, denn Preußen wird ſeine Eiſenbahnen als Eigen⸗ tum behalten wollen. Auch die übrigen deutſchen Staaten werden vielleicht nicht in ihrer Geſamtheit bereit ſein, ihre Eiſen⸗ bahnen dem Reich zu übergeben. Der Reichseiſen bahn⸗ gedanke muß daher für abſehbare Zeit vollſtändig aus der Erörterung ausſcheiden. Das Eigentum an den Eifenbahnen ſoll den einzelnen Staaten verbleiben, nur eine gemeinſchaftliche Ver⸗ waltung, eine Betriebs⸗ und Finanzgemeinſchaft ſoll eintreten. Wie würde nun die Verteilung der Ein⸗ nahmen zu erfolgen haben? Dieſe müßten zunächſt in einen Topf fließen und daraus die geſamten Betriebsausgaben be⸗ ſtritten werden. Von dem Ueberſchaſſe würde dann in jedem Jahre im Voraus der Durchſchnitt der früheren Ueberſchüſſe etwa der letzten fünf Jahre den einzelnen Staaten zugeführt wer⸗ den.— Verteilung nach dem Beſitzſtand, wobei natürlich Ungleich · mäßigkeiten in der Art der Berechnung der früheren Keberſchüſſe 8. B. Nichtberückſichtigung der Penſionen uſw. ausgeglichen wer⸗ den müßten(vereinbarter Beſitzſtand.— Es würde dies bedeu⸗ ten, daß im Voraus ungefähr erhalten würden: Preußen 600 Millionen, Bayern 53 Millionen, Sachſen 48 Millionen, Würt⸗ temberg 20 Millionen und Baden 24 Millionen. Da nun der deutſche Zuſammenſchluß finanziell eine erhebliche Mehreinnahme zur Folge haben würde, wäre auch dieſes Mehr wie überhaupt jeder weiterer Ueberſchuß infolge Verkehrszuwachſes unter die Einzelſtaaten zu verteilen und zwar etwa zur Hälfte nach Ver⸗ hältnis des Anlagekapitals wie im preußiſch⸗heſſiſchen Gemein⸗ ſchaftsvertrag, könnte das Anlagekapital verſchiedene Berückſich⸗ tigung erfahren, je nachdem es ſich um beſtehende oder neue Bahnen, insbeſondere Nebenbahnen handelt, zur anderen Hälfte aber nach Verhältnis der Betriebsleiſtung letwa Achskilometer). Es iſt durchaus gerechtfertigt, daß die Verteilung der Mehr⸗ beträge nicht ausſchließlich erfolgt nach Verhältnis der früheren Anteile; das würde ja für Preußen vielleicht das günſtigſte ſein: es mũüſſen bei der Verteilung vielmehr auch die Betriebsleiſtungen berückſichtigt werden und zwar ſchon deshalb, weil die durch eine Gemeinſchaft entſtehende Mehreinnahme hauptſächlich in Süd⸗ deutſchland erzielt wird. Preußen kann nur an ſeinen Grenzen — Karnbeim, 28. Aprü. dgetsera-AMNege. Abendſlatt. 5. See im Betrieb und Bau noch weſentlich ſparen, aber in Süd 2 land und auch in Sachſen wird in dieſer Hinſicht ſeitigung der einzelnen Eiſenlahngrenzen ein erheblich größeres Mehrerträgnis erzielt werden können; und da verlangt es die Gerechtigkeit, daß dieſe Staaten auch in größerem Umfang an dieſen Mehrerträgniſſen teilnehmen. Aber auch Preußen wird bei Berückſichtigung der Betriebsleiſtungen im Verteilungsmaß⸗ ſtab ſeine Rechnung finden. Es hat ohnehin hohe durchſchnitt⸗ liche Betriebsleiſtungen und wird dieſe noch erheblich ſteigern durch den gerade auf ſeinem Gebiete ſtark wachſenden Verkehr und die allmähliche induſtrielle Erſchließung des Oſtens. Durch die Berückſichtigung der Betriebsleiſtungen erhält der Verteilungs⸗ maßſtab einen beweglichen Faktor, der ganz beſonders geeignet iſt, der weiteren Entwicklung des Verkehrs in den verſchiedenen Staaten zu folgen. Wie würde nun die Organiſation einer deutſchen Eiſenbahngemeinſchaft zweckmäßigerweiſe geſtaltet wer⸗ den können? Es wären dabei im allgemeinen alle die Faktoren, die ſeither bei Eiſenbahnangelegenheiten mitgewirkt haben, zu bperückſichtigen; insbeſondere könnte die Volksvertretung beim Zuſtandekommen des Etats der deutſchen Eiſenbahnen nicht aus⸗ geſchaltet werden.— Diejenigen Staaten, die heute noch ſelbſt⸗ ſtändige Eiſenbahnen beſitzen, würden nach Verhältnis der Stimme, die ſie heute im Bundesrat haben, in Eiſenbahn⸗ angelegenheiten den Eiſenbahnbundesrat bilden. Preußen würde dann allerdings nur 17 und mit den Stimmen von Elſaß⸗Lothringen 19 Stimmen haben, gegenüber 20 Stim⸗ men der anderen Eiſenbahnſtaaten und 23 Stimmen, wenn Heſſen wieder freigegeben würde. Es iſt mir ſchon öfter entgegengehalten worden, Preußen werde ſich auf eine ſolche Regelung des Stimm⸗ verhältniſſes nicht einlaſſen. Aber Preußen iſt doch bisher mit ſeinen 17 von 58 Stimmen im Bundesrat recht gut gefahren; hat es doch verſtanden, bei dieſem weſentlich ungünſtigeren Stimmenverhältnis ſeine Intereſſen vollauf durchzuſetzen. Wie ſollte Preußen da Gefahr laufen, wenn die anderen Staaten künftig in dem Eiſenbahn⸗Bundesrat einige Stimmen mehr Hätten. Der Bundesrat wird zweckmäßigerweiſe— das iſt ja neuerdings wieder gelegentlich der Abſtimmung über die Schiff⸗ fahrtsabgaben zum Ausdruck gekommen— überhaupt nicht majoriſieren, ſondern die einzelnen Bundesſtaaten ſollen ſich in ihm verſtändigen, und da iſt es naturgemäß, daß nicht einer allein die Macht in Händen hat, ſondern daß auch die anderen Beteiligten mitzureden und mitzuentſcheiden haben. (Schluß folgt.) Stimmen aus dem Publikum. Nochmals die Amerikanerſtraße. 1 Das Finanz⸗Expoſe unſeres Herrn Oberbürgermeiſters klingt ſen würde, wo es das Wohl der Stadt erfordere. Uns ſcheint aber dieſer gute Vorſatz nicht recht ernſt gemeint zu ſein, denn gelegent⸗ lich der Budgetberatung hatte man, trotzdem die erbärmlichen Zu⸗ ſtände der Straße allen Behörden zur Genüge bekannt ſind, keinen Pfennig übrig, um dieſen elenden geſundheitswidrigen Verhält⸗ niſſen ein Ende zu machen. Man hatte nur Ausflüchte, wie: die Sache käme für die Stadt zu teuer— auch kann man nichts wollen, das Sträßchen iſt Privatbeſitz etc. Wir glauben aber dennoch, daß ſowohl das Bezirksamt, als auch die Stadt die Mit⸗ tel und Wege bezw. Rechte beſitzen, um hier Remedur zu ſchaffen. Wir verweiſen nur auf die Verordnungen für Privatplätze und 4 naliſationsverhältniſſe, Abortanlagen ete. hinweiſen. ben denn hier die nötigen Durchführungsvorſchriften, die man ſonſt mit aller Strenge zur Ausführung bringen läßt. Man be⸗ denke 10 bis 12 Familien auf einen Abort angewieſen, keine Waſſer wird am Brunnen Ecke Amerikaner—Traitteurſtraße ent⸗ nommen. Die Aſche, Kehricht und ſonſtigen Abfälle werden in die im Gäßchen ſtehenden offenen Kübel entleert, liegen um dieſe meiſtens herum und verbreiten mitunter einen ſchrecklichen Ge⸗ ruch. Einwohner, auf der Wohnungsſuche begriffen, kehren an dieſer Eckeſ chleunigſt um, denn hier wird der Eindruck erweckt, ils wenn die ganze Amerikanerſtraße in dieſem Zuſtande daliege. Wer hat alſo den Schaden? Alle Hauseigentümer ſind ſchwer ge⸗ ſchädigt. Wie lange ſoll dieſer Zuſtand noch währen? Iſt es hier nicht am Platze, ſelbſt Opfer zu bringen von Seiten der Stadt, wo die Geſundheit vieler Bewohner ſogar ſtark gefährdet wird. Wir müſſen annehmen, wenn die Stadt die Mittel bewil⸗ ligt, 4 Kandelaber für 4 große Bogenltmpen auf einem Platze im Luiſenpark zu erſtellen, welche nicht unbedingt zur Geſundheit unſerer Mitmenſchen und zur Förderung des Verkehrs in der Stadt nötig ſind, ſondern nur für einzelne Vergnügungsabende, ſo wird es doch einleuchten, daß die Mittel, zum Durchbruch einer Straße an erſter Stelle bewilligt werden müßten, zumal, wenn es heißt, derartige unwürdige Höhlen zu beſeitigen, die eine Woh⸗ nungskommiſſion anſcheinend noch Menſchenwohnungen nennt. Gine kürzlich in einem hieſigen Blatte beſchriebene Umände⸗ rungdes Paradeplatzes—„derſelbe ſoll äſtethiſcher auf das nun vollendete Rathaus wirken“— ſcheint unſern Stadtvätern nötiger zu ſein, um die dort herumſtehenden Häuſer noch weiter im Werte zu ſteigern. Der Fremdenverkehr erſtreckt ſich auch auf andere Straßen. Wie beſchämend muß es für eine Stadt ſein, hier für ſchöne Schmuckplätze und Straßen Millionen zu opfern, während der Fremde. der auch ab und zu in eine Seiten⸗ und Vorſtadtſtraße kommt, wahrnehmen muß, daß nicht einmal das Allernötigſte für die Geſundheit der Bewohner geſchieht. Ferner möchten wir unſerer hl. Hermandat zu wiſſen tun, möglichſt ein aufmerkſames Auge, beſonders an den freien Nachmittagen, auf die Schuljugend zu haben, damit das Geſchmiere mit Kreide etc, an den Facaden der Häuſer Lunterbleibt, auch das unbefugte Ballen⸗ fpielen muß ausgerottet werden. Gerade in der Ameri⸗ kanerſtraße iſt dies eine Plage geworden. Die Hauseigentümer können ſich der Frechheit der hier ihr Unweſen treibenden Schüler jaum erwehren. Und woher kommt die Mehrzahl dieſer Rotte verwahrloſter und keinen Anſtand beſitzenden Burſchen— aus dem beſchriebenen Gäßchen. Jede weitere Beſchreibung der Helden⸗ taten dieſer Früchtchen iſt überflüſſig, die Hausbeſitzer aber müſ⸗ ſen die eingeworfenen Scheiben und ſonſtigen Schädigungen aus phrer Taſche bezahlen. 5 Mehrere Hauseigentümer und Bewo hner. Gerichtszeitung. Eine ereignisreiche Fahrt machte der Kutſcher Adolf Sinn in der Nacht zum 25. Ja „Union“ hatte er ſich an drei Flaſchen Malaga gütlich getan und Rußbe zu beranlaſſen, riß er die am Schluſſe ungefähr ſo, als wenn überall da energiſch zugegrif⸗ Straßen ſowie deren Unterhalt. Ferner wollen wir auf die Ka⸗ Wo blei⸗ Waſſerſpülung, teilweiſe nicht einmal Waſſerleitung,— das nötige Kritik ein, Als ein Schutzmann ihn er⸗ Droſchke auf und rief:„Raus mit Euch!“ Die Masken ſtoben von dannen und er lief hinter ihnen drein und verſchlug eine der Masken. Als der Kommiſſar⸗Anwärter Sattler intervenierte, ſchlug er dem Mann unter beleidigenden Worten ins Geſicht und wurde ſo renitent, daß dieſer ihn für feſtgenommen erklärte. Aber der Malaga hatte dem Kutſcher Rieſenkräfte verliehen, er ge⸗ bärdete ſich wie raſend und mußte gefeſſelt in ſeine eigene Droſchke hinein gehoben werden. Sattler übernahm dann die Führung der Droſchke und der eigenartige Transport nach der Wache konnte dann vor ſich gehen. In der Droſchke ſchrie und tobte der wilde Kutſcher derart, daß ihm ſein Begleiter den Mund zuhalten mußte. Als er mit ſeiner Droſchke von der Wache wieder den Weg heimwärts antreten konnte, überfuhr er noch den Milch⸗ mann Schneider, wodurch dieſer erheblich verletzt wurde. Zur Beſänftigung ſeiner aufgeregten Nerven in zukünftigen Fällen diktierte ihm das Schöffengericht eine Geldſtrafe von 153 Mk. Letzte Kachrichten und Telegramme. * Heidelberg, 28. April. Der ordentliche Profeſſor für Geologie und Direktor des geologiſch⸗palgeontologiſchen In⸗ ſtituts der Heidelberger Univerſität Dr. Wilhelm Salomon iſt von dem Reale Inſtitute Lombarb di Cienzi e Lettro in Mai⸗ land zum auswärtigen korreſpondierenden Mitglied ernannt worden. 8 Aus dem Reichstage. * Berlin, W. April. Die Kalikommiſſion des Reichstags beriet die Lohnſchutzanträge weiter und nahm mit gro⸗ ßer Mehrheit einen Abſchnitt an, der im weſentlichen beſtimmt, daß, wenn auf einem Kaliwerk der innerhalb einer Arbeiterklaſſe im Jahresdurchſchnitt gezahlte Schichtlohn unter den im Durch⸗ ſchnitt von 1907—09 gezahlten Lohn ſinkt, für das folgende Jahr eine Kürzung der Beteiligungsziffer des Werkes um mindeſtens 10 Prozent eintritt; ebenſo, wenn bei einer Arbeiterklaſſe die re⸗ gelmäßige Arbeitszeit über die im Jahre 1909 üblich geweſene verlängert wird. 285 * Berlin, 28. April. In der Kommiſſion des Reichstages für das Wertzuwachsſteuergeſetz erklärte der Schatz⸗ ſekretär, daß die Gemeinden in der Lage ſein ſollen, die Zuſchläge nach Maßgabe der beſonderen örtlichen Verhältniſſe zu den ein⸗ zelnen Sätzen des Tarifs verſchieden hoch zu bemeſſen. * Berlin, 28. April. Budgetkommiſſion des Reichstags. In der fortgeſetzten Beratung des Kolonia[beamten⸗Geſetzes wurde der Zentrumsantrag lebhaft debattiert, der in§ ha ſolgende Beſtimmung einſchalten will:„Eintragungen in den Perſonalakten der Kolonialbeamten, durch welche dieſe benachteiligt ſein können, ſind dem betreffenden Beamten zur Kenntnisnahme vorzulegen und etwaige Gegenerklärungen der Kolonialabeamten den Perſonalakten beizulegen.“ Nach dem ſcharfen Widerſpruch ſeitens des Staats⸗ ſekretärs und verſchiedener Parteien, die in der Aunahme eine Schädigung der Beamten ſelbſt und der Dienſtverhältniſſe erblickten, wird der Antrag angenommen. Die 2. Teſung der Wahlrechtsvorlage im Herrenhauſe. JBerlin, 28. April. 5 Das Intereſſe für die heutigen Verhandlungen des Herrenhauſes, die kurz nach /½2 Uhr begannen, iſt ein ganz fäſt vollzählig zur Stelle ſind, auch die Tribünen ſind über⸗ heute zugegen ſind. Am Miniſtertiſche ſind alle die Regie⸗ rungsbeamten erſchienen, die an der Wahlrechtsvorlage mit⸗ Hollweg, der Miniſter des Innern v. Moltke, der eigent⸗ liche Vater der Wahlrechtsvorlage, Herr v. Falkenhayn 15 der Chef der Reichskanzlei Unterſtaatsſekretär Wahn⸗ ſchaffe. Wir ſetzen die Beſchlüſſe der Kommiſſion des Herren⸗ hauſes in der 2. Leſung äls bekannt voraus, das dieſe Be⸗ ſchlüſſe über die Drittelung in den Stimmbezirken geändert hat, freilich nicht in einer den Mittelparteien genehmen Weiſe, daß ſie einen Antrag abgelehnt hat, welcher eine Erſchwerung von Verfaſſungsänderungen bezweckte und daß die Kom⸗ miſſion ſchließlich die Kulturträgerparagraphen wieder her⸗ geſtellt reſp. in andere Faſſung gebracht hat. Der heutigen Plenarſitzung iſt eine Reihe von Abände⸗ rungsantrügen zugegangen, einmal ein Antrag des Grafen Nork v. Wartenberg, der den abgelehnten Antrag wieder aufnimmt, wonach Verfaſſungsänderungen in Zukunft nur bei einer Zuſtimmung von 23 der beiden Häuſer des Landtags vorgenommen werden können. Von einem Mitglied der konſervativen Fraktion iſt ein Antrag Freiherr v. Schorlemer eingegangen, der die Gemeindedrittelung für alle Gemeinden bis zu 10 000 Ein⸗ wohnern, für Gemeinden von 10 000—80 000 Einwohnern zwei Drittelungsbezirke, für gröſpre Gemeinden einen weiteren Drittelungsbezirk für jedes angefangene 20 000 der Einwohner verlangt. Der Antrag bedeutet ein weiteres Entgegenkommen gegenüber den Wünſchen der Mittelparteien und er iſt wohl deshalb intereſſant, weil er von einem Mit⸗ glied der konſervativen Fraktion geſtellt worden iſt. Den Bericht der Kommiſſion erſtattete Graf v. Behr⸗ Behrendorf, der allein von den Mitgliedern der neuen Fraktion gegen das Geſetz in der Kommiſſion geſtimmt hat, weil die Kommiſſionsbeſchlüſſe nicht in genügender Weiſe auf die Wünſche der Mittelparteien Rückſicht nehmen. Gleich⸗ wohl entledigt er ſich ſeiner Aufgabe in anerkennenswerter Weiſe. Nach ihm nimmt ſogleich Miniſterpräſident v. Bethmann⸗Hollweg das Wort. Mit atemloſer Spannung verfolgt das Haus ſeine Rede. Zum Schluß wird lauter Beifall von den An⸗ gehörigen der neuen Fraktion geſpendet, während die konſerva⸗ tiven Elemente nur mit ſchwachem Beifall auf ſeine Rede reagieren. Man mag aus dieſer Aufnahme der Rede Beth⸗ mann⸗Hollwegs erkennen, wie der Inhalt ſeiner Erklärungen beſchaffen geweſen iſt. Der Miniſterpräſident beginnt ſeine Rede mit einer Anerkennung für die Arbeit der Kommiſſion, insbeſonders für die Arbeiten des Abgeordnetenhauſes. Er hob als bemerkenswert beſonders hervor daß beide Fraktionen beſtrebt geweſen ſeien, der Vorlage nicht von vornherein an dem Zwieſpalt der Meinungen ſcheitern zu laſſen. Aber, ſo fügte Herr v. Bethmann⸗Hollweg hinzu, die Regierung hat ſich in der gleichen Lage befunden. er geht zunächſt auf die die ſeine Haltung außerhalb des Hauſes gefunden hat und verteidigt ſich gegen die Vorwürfe, als ob er von einer größeren oder geringeren Vorliebe für eine Partei be⸗ ungeheueres. Nicht nur, daß die Mitglieder des Herrenhauſes füllt Die Journaliſtentribüne, auf der ſich über 150 An⸗ hörige der Preſſe befinden, faßt nicht alle Journaliſten, die zuarbeiten haben, der Miniſterpräfident von Bethman n⸗ einflußt geweſen ſei. Es läge ihm fern, das Zentrum aus⸗ zuſchließen. Er beruft ſich für die Richtigkeit dieſer Be⸗ hauptung auf ſeine Daten, die unzweifelhaft dem Miniſter⸗ präſidenten in dieſer Richtung Recht gäben. Er bezieht ſich auf ſeine früheren Erklärungen, daß er die Beſchlüſſe des Abgeordnetenhauſes als einen dehnbaren Boden bezeichnet habe, daß er einzelne Beſchlüſſe als ungenügend bezeichnete. Es läge ihm, ſo erklärt er nochmals, fern, das Zen⸗ trum auszuſchalten. Und der einſtige Staatsſekretär des Innern in der Zeit der Bülowblockpolitik fügt als Be⸗ gründung hinzu, daß er von der Politik des Ausſchaltens eimwer Partei nichts halte. Dann kommt eine Wendung, nach der daßhdeutſche Volk ſchon lange verlangt hat:„Die Regierung verkangt auch, daß nicht etwa eine Politik von der Mehrheit getrieben wird, bei der die Staatsregierung ausgeſchaltet wird.“ Nochmals wendet ſich Herr von Bethmann⸗Hollweg gegen den Antrag, Verfaſſungsänderungen an erſchwerende Beſtimmungen zu knüpfen, indem er erklärte, daß nur einet ſolche Regierung in Nachgiebigkeit gegenüber Anträgen auf demokratiſche Abänderung des Wahlrechts verfallen würde, welche die Wahrung der eigenen Autorität nicht mehr achte. Er habe in der Kommiſſion die Grenzlinie bezeichnet, bis zu welcher die Regierung den abgeänderten Beſchlüſſen folgen könne. Das ſei geſchehen, weil derartige Verfaſſungsände rungen nicht beſtimmt werden könnten von Parteikonſtellatio⸗ nen, ſondern weil ſie erteilt werden müfſen von der freien Ueberzeugung, auch von der der Regierung. Und mit ge⸗ geſteigertem Ernſt in dem Tone ſeiner Rede geht der Miniſter⸗ präſident auf die Frage der Drittelung ein, welche er als den Kernpunkt der Bedenken der Regierung gegen die Be⸗ ſchlüſſe der Kommiſſion bezeichnet. Mit erhobener Stimme erklärt Herr von Bethmann⸗ Hollweg, daß dieſe Frage für die Regicrung mit dem Schickſal des Geſetzentwurfes überhaupt unabwendbar verbunden ſei. Er verlangt eine andere Faſſung der betreffenden Beſchlüſſe im Sinne der Wünſche der Regierung und bezeichnet als eine geeignete Faſſung für den Drittelungsparagraphen die im Antrage Schorlemer vorgeſchlagene Faſſung. Der Miniſterpräſident erſucht das Haus, dieſem Antrag beizutreten und damit der Vorlage eine Faſſung zu geben. die auch für die Staatsregierung annehmbar ſei. Zum Schluſſe ſeiner eindrucksvollen Rede warnt der Miniſter⸗ präſident nochmals das Herrenhaus vor Beſchlüſſen, die für die Regierung unannehmbar wären, weil die Staatsregierung in einem negativen Erfolg eine ſchwere Schädigung der Intereſſen des Landes erblicken würde. Er endete mit folgendem Appell: Auch age i für mich die einzige Richtſchnur meines Handelns das Bewußtſein der Verantwortlichkeit für eine Verfaſſungsänderung, die auf den einen Seite als ein Nichts und auf der anderen Seite als einn Zuviel mit ernſter Beſorgnis begleitet wird. Nur nüchterne, real⸗ politiſche Sachlichkeit, verbunden mit perſönlicher Ueberzeugung, kann dieſer Verantwortung gerecht werden. Von dieſen kann ich nichts herausgeben. VV Im weſentlichen auf den Boden der Beſchlüſſe des Abgeord⸗ netenhauſes ſtellt ſich der konſervative 0 Fürſt Salm. 5 Auch in der Drittelungsfrage wünſcht er, daß an d „möglichſt wenig“ gerüttelt werde. Beſonders unangen ihm die Reichstagabgeordneten zu ſein, denn er erklä ſtehen zu können, wie man gerade die Reichstagsabgeo unter die Kulturträger aufgenommen habke. Im wohltuenden Gegenſatz zu dieſem Fürſten äußert ſich Fürſt Lichnowski. Er erklärt für ſeine Freunde, daß es ihnen ſchwer n ſei, der Vorlage zuzuſtimmen wegen ihrer vielen Rückſtändig⸗ keiten. Er ſpricht ſich für die direkte Wahl aus. Bedenken äußert der Fürſt dagegen gegen die geheime Wahl, aber er ſträubt ſich nicht länger gegen dieſe, weil ſie jetzt einen ſpring den Punkt der Vorlage darſtelle. In der gegenwärtigen ſeien Konzeſſionen an die Demokratie eine gebieteriſche Not⸗ wendigkeit. So weit will freilich der Fürſt nicht gehen, d Reichstagswahlrecht zu fordern und er nimmt Anlaß, ſich ene⸗ giſch gegen die Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen auszuſprechen. Der Redner verteidigt die Bevor⸗ zugung von Bildung in den Beſchlüſſen der Kommiſſion, ver⸗ langt eine andere Drittelung und zwar gleichfalls nach dem An⸗ trage Schorlemer. Wenn das Zentrum ſich gegen eine ſolche Konzeſſion ausſpricht, ſo dürfe man nicht auf eine einzelne Partei Rückſicht nehmen. Das Herrenhaus ſolle ſeine Pflicht tun und wenn auch das ganze Leben aus Abhängigkeiten ſtünde, ſo dürften doch dieſe Abhängigkeiten keine einſeitige⸗ ſein. Urreaktionär ſind die Ausführungen, die darauf in dieſer Frage iſt 5 eiſte⸗ erN Wiederum für ein Zuſtandekommen der Vorlage ir Landsberg⸗Steinfurt ein, weil das Scheitern des Geſetze im ganzen Land einen unangenehmen Eindruck machen würde. Inzwiſchen iſt ein Antrag Hildebrand eingelaufen, der die öffentliche Wahl fordert. Ferner eine Reſolutton Wallraf, welche Vermehrung der Zahl der Abgeordneten will, ein Antrag von Bi Reincke auf Einführung der direkten und geheimen Wahl und ein Antrag Becker zur Drittelung. Scharf mit Herrn v. Burgsdorff geht Oberbürgermeiſter Kirſchner ins Gericht. Er meint, daß dieſer Herr wohl ei ſehr ritterliche Stellung eingenommen habe, daß es aber⸗ Ritter gebe, welche gegen Windmühlen gekämpft haben. E Situationen, wo auch der ſtärkſte Hemmſchuh den Wagen mehr aufhalten könne. Kirſchner bekämpft die Ausführ Burgsdorffs mit großem Temperament, dem er hiſtoriſche Unk nis vorwirft, da er ſonſt wiſſen müſſe, daß die Liberalen be Gründung des Reiches hervorragenden Anteil hätten, ebenſo 0 der Legislaturgeſtaltung des Reiches. Der Berliner Oberbürge me'ſter erklärt, daß es ihm und ſeinen Freunden unmöglich ſe dem Geſetz zuzuſtimmen, weil die indirekte Wahl beibehalten Un die Forderung nach dem geheimen Wahlrecht nicht ganz erfüll Das vorliegende Geſetz bezeichnet er als ein Muſterbeiſpiel vo⸗ konſequenz und innerer Widerſprüche. 3 Wie ſicher verlautet, wird das Herrenhaus morgen fortſetzen und jedenfalls auch noch de Tag zur Spezialberatung verwend d. Seite Seusral-Auzeiger. Abendblatt⸗ Mannheim, 28. April. Dolcswirtschafl. Rheiniſche Creditbauk. Die Rheiniſche Creditbank hat ihr Eigentum an den Baugrunbſtücken auf dem Areal der früheren Legionskaſerne in Stuttgart zum Preis von 650 000 Mark an eine Stuttgarter neugegründete Firma, Stuttgarter Bauaktiengeſellſchaft, verkauft. *.* Konkurſe in Baden. * Waldkirch. H. Ringwald u. Söhne, offene Handelsgeſell⸗ ſchaft in Elzach..⸗T. 25. Mat..⸗T. 9. Juni. 9 *** Abſchlüſſe badiſcher Genoſſenſchaften. 55 Vereinsbank Wiesloch e. G. m. b. H. Im Jahre 1909, das die Mitgliederzahl von 1002 auf 1057 ſteigen ſah, wurde ein Reingewinn von Mk 24 527(i. V. Mk. 25 184) erzielt, woraus wieber 6 Prozent Dividende verteilt werden. Bei Mk. 261 760(Mk. 234573) Geſchäftsanteilen und Mk. 140 842 (Mk. 183 915) Rücklagen betragen die Verbindlichkeiten 1 308 880 Mark, andererſeits die Anlage in bar, Wechſel, Effekten und Giro⸗ guthaben Mk. 189 600, in Vorſchüſſen Mk. 425 149. in Güterzielern und Immobilien Mk. 84 807.— Volksbank Durlach e. G. in., u. H. Der Reingewinn hat ſich in 1909 von Mk. 24 453 gauf Mk. 27 988 gehoben und geſtattet die Wiederverteilung einer Dibvidende von 6 Prozent. Die Anteile der 1003(966) Mitglieder betragen Mk. 231820(Mk. 219 007), die Reſerven Mk. 105 632 Mk. 90 378), die Verpflichtungen Mk. 958 703, wogegen in leichter greifbaren Mitteln Mk. 190 000 rund angelegt ſind.— Volks⸗ bank Schwetzingen e. G. m. u. H. Auch dieſe Genoſſenſchaft ſchüttet wieder 6 Proz. Dividende aus bei Mk. 26 966(Mk. 25 182) Reingewin. Bei Mk. 175 824(Mk. 159 796) Anteilen der 539 (587) Mitglieder und Mk. 187000 Reſerven(Mk. 122 000) beziffern ſich die Sparkaſſeneinlagen und Kontokorrentſchulden auf 1964 187 Mark, ſomit auf über mehr als das ſechsfache der eigenen Mittel, Angelegt ſind in bar Mk. 26 773, Wechſeln Mk. 401 762, Effekten Mk. 8588, Bankguthaben Mk. 17131, Vorſchüſſen Mk. 635 430. Die Ausftände betragen Mk. 1047 484. In Güterzielern ſind Mk. 57 235, in Immobilien Mk. 89 200 angelegt, wozu Einrichtungen mit Mk. 5846 kommen, ſodaß die Feſtlegungen einen relativ hohen Betrag erreichen. Zur Geſchäftslage im Ruhrkohlenbergbau. Die allgemeine Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen In⸗ Duſtriebegirke iſt nach wie vor wenig erfreulich. Die Stagnation, in der der Eiſenmarkt im großen und ganzen verharrt, läßt eine Surchgreifende Beſſerung der Verhältniſſe im Kohlenbergbau nicht aufkommen. So dauern auch heute noch die Abſatz⸗ ſchwierigkeiten in den meiſten Kohlenſorten unvermindert an, nach wie vor ſind die Syndikatszechen zur Einlegung von Feierſchichten gezwungen, und die Kohlen⸗, beſonders aber die ge⸗ waltigen Koksvorräte nehmen verſchiedentlich noch weiter zu. Die dem Kohlenſyndikat nicht angehörenden Zechen entwickeln ſich Aunter dem Schutze des Syndikates und der von dieſem gehaltenen Preiſe recht gut, ihnen— wenigſtens den großen neuen Zechen im vördlichen Weſtfalen, zu denen ja nun auch in einigen Jahren dech noch ähnliche Bergwerksanlagen am linken Niederrhein korten werden— macht zu Laſten der Syndikatszechen der Abſatz ährer Produkte gar keine Schwierigkeiten. Für die Syndikats⸗ zechen, namentlich für die reinen Kohlenzechen des Syndikats, iſt daher[t.„B. Te“ die Frage einer Einbeziehung der neuen Zechen zu das Syndikat und möglichſt auch eine entſprechende Verſtän⸗⸗ „Digung mit den fiskaliſchen weſtfäliſchen Zechen von großer Be⸗ Seutungz ob in dieſer Frage, die naturgemäß im Vordergrunde der ja ſchon bald beginnenden Erneuerungsverhand⸗ Lungen des Kohlenſyndikates ſtehen dürfte, eine alle Teile befriedigende Löſung gefunden werden wird, läßt ſich heute nicht ſagen. Noch ſchwieriger wird es vielleicht ſein, in dem Inter⸗ eſſengegenſatz zwiſchen den reinen Kohlenzechen und den Hütten⸗ zechen einen Ausgleich zu finden. *** Aluminium⸗Induſtrie⸗Akt.⸗Geſ., Neuhauſen, Schweiz. Zu der weiteren Herabſetzung der Dividende für 1909 von 18 guf 12 Prozent bemerkte der Präſident der Verwaltung Oberſt Guber in der Generalverſammlung, die Lage der Alumnium⸗In⸗ Suſtrie ſei noch immer ungeklärt; der Kampf beſtehe wie früher. Die Verwaltung müſſe ſich daher bei der Erörterung des Aluminiumgeſchäfts alle Reſerve auferlegen. Etwas Poſitives laſſe ſich nicht ſagen; erſt die Zukunft werde zeigen, wie ſich die Ver⸗ hältniſſe geſtalten werden. Die austretenden Mitglieder des Ver⸗ waltungsrates wurden wiedergewählt. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der in den letzten Tagen gemeldeten ſchwächeren Kurſen, ſowie infolge der billigeren Forderungen von den Exportländern, verkehrte auch der hieſige Markt in ſchwacher Haltung. Die Umſätze ſind fortge⸗ ſetzt recht unbedeutend, da ſowohl die Mühlen wie auch unſere Importeure Zurückhaltung beobachten. Nur die notwendigſten Fäufe werden vollzogen. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben keine Aenderung erfahren. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata-Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per April Mark 165.50—166.—, do. ungariſche Ausſaat 78 Kg. per April Mark 165.50—166.—, do. Roſario Santa Je 78 Kg. per Januar-⸗Februar—.—, Redwinter 2 per September M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 167—167.50, Ulka 10 Pud Mark 188169.50. Azima 10 Pud—10 ſchwimmend M. 179—179.50, Numänier 78.79 Kg. per Auguſt Sept. 160.50—161, dito 3 Proz. blaufrei prompt 178—179, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent Blaufrei brompt 180—181.— Mark, dito per Auguſt⸗September Mark 161—161.50. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 120 bis 121, do 9 Pud 15⸗20 ſchwer M. 121—122.—, norddeutſcher Roggen 78.74 Kg. prompte Abladung 118—116. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. per April⸗Mai M. 105—106, do. 59.80 Ka ver März⸗April M. 106—106.50, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 105—106, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend Mark 106—407, Laplata 48⸗47 Kg. ſchwimmend M.—.—. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 109—109.50, do. per April⸗Mai M. 108.50—109, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 109.50 bis 110. Donau nach Muſter ſchwimmend von Mark 109.— bis 111.—. do. prompte Abladung M. 110—110.50, Laplata 46 Kg. per März⸗April 102—102.50, 47 Kg. per April⸗Mai M. 103.— bis 103.50. Mais. Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 121 bis 124.0. dy. April⸗Mai Mark 117—117.50, ditv Mai⸗Juni Mark 117—11750, Donau Galatz Foxanian ſchwimmend M. 118.—, Odeſſa.——, Novporyſſik weiß per prompt M. 118—119, Mixed per Januar⸗FJebruar M. 122: Chemiſche Fabrik von Heyden in Dresden. Die General⸗ verſammlung der Chemiſchen Faßrik von Sde in Dresden ſetzte die Dividende auf 10 Progent(wie i. 8) frege heſtätigte die Oirektion die Forkdauer des günſtgen Geſchäfts⸗ gangs. Eine Anregung, die Neubauten fernerhin nicht mehr in eigener Regie zu bauen, ſondern auf dem Submiſſionswege aus⸗ zuſchreiben, lehnte die Verwaltung ab. *** Lelegraphiſche Handelsberichte. (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Neues vom Dividendenmarkt. JBerlin, 28 April. Die Aktiengeſellſchaft vorm. H. Gladenbeck Sohn, Bildgießerei in Berlin, ſchlägt 8 Proz.(4 Proz.) Dividende vor. Berlin, 28. April. Die Generalverſammlung der Alfr. Gutmann.⸗G. für Maſchinenbau in Homburg ſetzte die Divi⸗ dende auf 7 Prozent feſt. **** * Frankfurt a.., 28. April. Die Eiſenerzgeſell⸗ ſchalft Frankfurt a. M. teilt der„Frk. Ztg.“ mit, daß die anderweitige Angabe, daß ſie das Hochofenwerk Agneſenhütte bei Haiger pachtweiſe übernommen habe und wieder in Betrieb ſetzen wolle, jeder Begründung entbehre. NewW- Vork, 28. April. Das Schutzkomitee der Aktionäre der Penn Wyrming Copper Comp. leitete Klage gegen mehrere Finanziers ein, welche angeblich zur Grün- dung von Untergesellschaften, Reorganisationen und sonstige Schiebungen 8 Mill. Dollar unrechtmässig erworben hat. Die Klageschrift behauptet, es seien unverdiente Dividende gezahlt worden. Die Maiausschüttungen werden um 9 Mill. höher als im letzten Jahre geschätzt.(Frkf. Ztg.) Chemische Fabrih Elektron, Erieshieimi. Wie der»Frkf. Atg.« mitgeteilt wird, beträgt der Gesamt- bruttogewinn für das Jahr 1909 7768 565 M.(7 o57 757.). Zur Verwendung wird der auf den 20. Mai d. Js. einberufe- nen Generalversammlung vorgeschlagen, wieder 14 Proz. Dividende auf das Aktienkapital von 14 Mill. M. 1 960 o Wie im Vorjahre zu zahlen. Neue Gesellschaften. *Wien, 28. April. Die Regierung hat die Errichtung der Friedlander Eisenwarenfabrik.-G. in Friedland und die Mährische Stahl- und Eisen-Industrie.-G. in Olmütz be⸗ willigt. An beiden Gewerkschaften ist It.„FErkf. Ztg.« die Agrar- und Industriebank in Brünn beteiligt. *** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 28. April. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. * Weizen, pfälz. 22.65.—22.90 Hafer, bad. 16.——16.50 „ Rheingauer—.——— Hafer, nordd.—— „ norddeutſcher 22.55—22.85 Hafer, ruſſiſcher 17.50—18.— „ ruſſ. Azima 23.75—.—„ La Plata 16.25——.— „ Ulka 223.50—24.— Mais, amer. Mixed—.— „ Theodoſta 24.75—.—„ Donau 16.25—.— „ Daganrog 28.50—24.—„ La Plata 16.50——.— „ Saxonska 23.75.—.— Kohlreps, d. 27.75.—.— rumäniſcher 24.25——.—Kleeſamen, deutſch.——— „ am. Winter„„ II— „ Manitoba ß.„„Lutierns ital. 160—170 „ Walla Walla 24.75——.—„Pxovenc. 160—180 „ Kanſas II—.„Eſparſette 28.——32.— „ Auſtralier—.——— Iboger Rotklee 110—135 „ La Plata 22.50—23.50 Leinöl mit Faß 79.—.— Kernen, 22.50.—Rüböl in Faß 68.—.— Roggen, pfälzer 16.75——.—Backrüböl 71.—.— „ruſſiſcher—.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 178.80 norddeutſcher 16.75—17.ä—„„„ unverſt.„ 84.80 „ amerik.—.—— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8oſss 175.80 Gerſte, hieſ. 16.25—16.75„„ unverſt. 80/88 53.80 „ Pfälzer 16.50—17.25 Alkohol hochgr.,„ 9294 53.80 Gerſte, ungariſche—.— 5„ 9„ 88/900 52.80 Ruſſ. Futtergerſte 12.75—13.— Nr. 00 0 1 2 3 4 38.75 3278 30.75 28.385 27J8 28.75 Roggenmehl Nr. 0) 25.25 1) 22.75. Tendenz: Getreide ziemlich unverändert Mannheim, 28. April. Leinſaat 34.— Mk. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 28. April.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe vollzong ſich ein Abſchluß in Frankona⸗ Aktien zu 1370 pro Stück. Oberrheiniſche Verſicherung⸗Aktien zu 790 geſucht Sonſtige Notierungen: Rhein. Creditbank⸗Aktien 139,20., Anilin 485., Verein chem. Fabriken 325., Verein Deutſcher Oelfabriken 156., Rhein. Schuckert⸗Akt. 133,50 G. 135., Zellſtofffabrik Waldhof 260., Zucker Waghäuſel 193,50 G. und Zuckerfabrik Frankenthal 355 G. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.—] Mannh. Lagerhaus 90.——.— Gewrbk. Speyers0% D—.——.—Flankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.50] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 1370 Pf. Sp⸗. Cdb. Landau———.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Creditbank—.— 139.20] Glas⸗Verſ⸗Geſ.—.— 2080 Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.—Bad. Aſſecuranz—.— 1890 Südd. Bank—. 117.50 Continental. Verſich.—.— 665.— Südd. Disc.⸗Geſ.—— 117.70 Oech Nerſth G Chem. Induſtrie. fm7 Bad. Anil zu. Sodafbr. 485.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 580.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 220.— Verein chem. Fabriken 325.——.— Verein D. Oelfabrifen—.— 156.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.——.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 110.— Weſt..⸗W. Stamm—— 222.— Emaillw. Maikam ner 103.——. „„Vorzug—.— 102.30 Ettlinger Spinnerei—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Wgf. Hdlbg.—.— 195.— Bad. Brauerei 79.— 78—Hütteng,. Spinnerei—.——.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. 126.——.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähmfbr. Haid u. Neu 260.——.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205.— Mannh. Gum. u. Asb. 148.——.— Durl. Hof vm. Hagen 230.——.— Eichbaum⸗Braueret 115.50 115.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 84.— Br. Ganter, Freibg. 91.50—.— Kleinlein, Heidelberg—.— 182.— ombg. Meſſerſchmitt—.— 30.— 3—— Macchinenf. Badenſa—.— 200.— Nannf, Aeenhn.—128.— Fierelh Gree,——— Brauerei Sinner—.— 255.— Kfäh. Mühlemverke—— 72.— Br Schrödl Heidlbg. 1 Pf. Nähm. u. Fahrradf. e 143.— „Schwartz, Speyer Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 142.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 135.— 183.50 „Szels, Speder———— Süͤdd. Drahr⸗Induſt. 188.50 137.— „3. Storch., Speyer Br. Werger, Wete 83.— 55 Worm] Br. v. Oertge—.— 64.—ag. ee— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 164.— Zelſtoabe Wuſehef Trausport Aue Waghäufel——193.50 u. Berficherung. Ackerfbr. Frankenth.—.—855.— B..⸗G. Rhſch. Sertr. 85.——12 raff. Mannh.—— Mannh. Damoſſchl. 59.75—- Obligationen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchtff. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 99.90 bz. u. Seetransport 99.50 3½%„„ verſchied. 91 70bz4½ Bad. Anil. u Sodafbr. 102.40 B 3%„„„Kommunal 91.70 bz4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Städte⸗Aulehen. Serie B 104.75 B 3% Freiburg i. B. 91.25 604 Br. Kleinlein Heidelbg. 100.— 5 3% Heidelberg v. J. 1908 92 5065 Bürg. Brauhaus, Bonn 103. 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—Gʃ4 Herrenmühle Genz 99.—G 3 Karlsruhe v. J. 1896 87.— G4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 102.—G 4½ Lahr v. J. 1902 91.60%%½ Mannheimer Dampf⸗ 4% Ludwigshaſen 101.—G] ſchleppſchiffahrt 98.— 4. 1 v. 1906 100.4064% Mannh. Lagerhaus⸗ 37 92.10 G[ Geſellſchaft 99.— G 4 Mannh. Oblig. 1908 100.80 bz4½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 5 7 1907 100.80 G] werke, Karlsruhe—.— 4 75„ 13806 100.80 G4% Pfälz. Chamotte und 4 15„ 1901 100.25 6] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.50 G 3½ 8„ 1885 93.50 G6064½ Pfälz. Mühlenwerke 100.—G 39 7„ 1888 92.25 B4% Schuckert⸗Obligat. 100.50 852 7 1895 92.25 B04½ Ruſſ..⸗G. Zell tofffb. 85 7„ 1898 92.25 B] Waldhof bei Pernau in 352 5 1904 92.25 Bl Livland 101.— „ 1905 92.25 B3[%½ Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1905 91.50 G.⸗G. Speyer 99 50 G 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50604% Speyerer Ziegelwerke 99— B Induſtrie⸗Obligation. 4% Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G 4% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ 4% Tonw. Offſtein.⸗G. ſtrie rückz, 105% 103.50 6] Dr. H. Loſſen, Worms 102.60G 4% Zellſtoffabtik Waldhof 3% Zellſt Waldh. 1908 102.80b; *** Fremkfurter Effektenbörſe. Brivattelegramm des Gen vak⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 28. April. Fondsbörſe. An der heutigen Börſe veranlaßte zunächſt bei Beginn die ungünſtige Dispoſition des Newyorker Effektenmarktes und des ſchlechten amerikaniſchen Eiſen⸗ wochenberichts des Jron Age eine Abſchwächung des Kursniveaus auf den meiſten Gebieten. Von Bahnen lagen beſonders Baltimore und Ohio matt, auch Pennſylvanſabahn hatten Kursverluſte zu ver⸗ zeichnen, beſſer gehalten ſind Lombarden auf Wiener Rückkäufe, von den übrigen Bahnen Shantung und Orientbahn bei lebhaften Um⸗ ſätzen höher. Laurahütte, Bochumer und Deutſch⸗Zuxemburger ſtärker gedrückt. Am Bankenmarkte ſind mäßige Kursabſchächungen zu kon⸗ ſtatteren, Deutſche Bank feſt, Mittelbanken ruhig. In Schiffahrts⸗ aktien blieb der Kursſtand unverändert. Der Markt der Kaſſa⸗ induſtriepapiere⸗ lag ruhig, chemiſche Werte ſchwächer, Badiſche Anilin⸗ fabrik gedrückt, bei ziemlichem Angebot 97% Prozent niedriger. Alu⸗ minium⸗Geſellſchaft Neuhauſen notierten 265 bis 260, exkl. Divi⸗ dendenkupons(Kursabſchlag 4 Prozent), Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie (Carvo⸗Aktien) notierten 99 bez. G.(exkl. Kursabſchlag 4 Proz.). Das in der letzten Zeit ſo lebhafte Geſchäft in elektriſchen Werten erhielt ſich auch heute weiter, Schuckert ſind bei lebhaften Umſätzen feſt. Be⸗ züglich Schuckert⸗Aktien verlautet wieder von großen Geſchäften mit dem bayeriſchen Staat, Ediſon ſteigend. Auf dem Fondsmarkte waren heimiſche Anleihen ungleichmäßiger, Ruſſen dagegen lebhaft und feſt, Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 27. 28 Amſterd am furz 169.42 169 3Check Paris 81.20 81 20 Belgien„ 80.875 80.875 Paris 81 138 81.18 Malin„ 80.60 80.625 Schweitz. Plätze„ 81 00 8105 Sheck Louden 20.502 20.502 Bien„ 85 00 85.00 ondon„ 20.465 20.46 Napoleonsd'or 16 28 16.93 1 lang—— brivatdiskonto 3½ 37¼1 Staatspapiere. A. Deutſche. 27. 28. 27 285 4% deutſch. Reichsanl. 102.— 101.95], Mh. Stadt⸗A.1908 100.80 838„„1900—-——4„ 1909—.——.— 98 20 93.%„„1905———.— %%„„ 1909—-———6. Ausländiſche. 4 84.70 84.5505 Arg. i. Gold⸗A. 1887—-. 5% br. könſ. St.-Anl. 102.. 102.—5% Chineſen 1896 102.90 102 80 3 do. do. 1909—. ½%„„ 1898 99 70 99.70 48 8 93.10 92.951% Javaner 98 45 98.40 3%„„ 1909——— Mextkaner äuß. 88/90 100.50 100.40 84.60 84 60 3 3 Mexikaner innere Abadiſche St.⸗K. 1901 101.— 101.— Bulgaren 69.90 69 90 101.30 101.30 „ 1908/09 101.95 101.903¼ italien. Rente 850 bad. St.⸗Olabg)fl—. 97.600l½½ Oeſt. Silberrente 98 50 98 30 8N M. 93.90 93.90%%½„ Papierrent.—.——.— 3%„„ 1900 93.— 93. Oeſterr. Goldrente 99 80 99.60 „„ 1904 93 60 93.302 Vortug. Serie 66 30 66.30 8„„ 1907 93 30 93.1003 5 II 66.90 67.— Adayr..,B...1915 10l. 70 101˙6(4½% neue Ruſfen 1955 100.40 100.80 4„„„ 1918 102. 102.J% Ruſſen von 1880 91.60 91.90 37% do. u. Allg. Anl. 92.80 92.854 ſpan. ausl. Rente—— 4 do...Obl. 83.60 83 6004 Türten von 19083 88.— 89 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.10 101,0514„ unif. 95.— 94.70 %%„„„„„——. Ung r. Goldrente 95 50 95.50 4 Heſſen von 1903 101.50 101.50%4„ Kronenrente 93.50 82.50 8 Haſſen 81— 81.80][Berzinsliche Loſe. 8 Sachſen 84— 84.—53 Oeſterretchiſcher860 174.10 174.10 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 50—.—Türkiſche 178.— 178. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril 193.— 194.75 Süpd. Immobil.⸗Geſ. 95.80 96. Eichbaum Mannheim 115.— 115.— Mh. Aktien⸗Brauerei 135— 135.— Parkakt. Zweibrücken 90 50 90.50 Weltzz. Sonne, Speyer 90.— 90.— Cementwerk Heidelbg. 142— 141.80 Cementfabr. Karlſtadt 125.— 124 50 Badiſche Aniltnfabril490— 480 50 Ch. Fabrik Gries beim 265.30 265 50 Farbwerke Höch!t 469.— 469.80 Ver. chem. Fabrik Mh. 324 Chem. Werte Albert 486.483.— Südd. Drabtind. Peh. 166. 136.— e 215— Aec. Böſe, Berlin 18 20 19.50 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 267— 268 2 Lahmeyer 115.90 115.25 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 158.60 15,20 Rheiniſche 134.— 134.— Siemens& Halske 244— 245.90 Gumi Peter 834.—333.50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 125.— 125.— ſtunſtſeidenfabr. Frkf. 167 25 166.25 Lederwerk. St. Ingbert 73— 72 Spicharz Lederwerke 111.60 111 78 Ludwigsg. Walzarühle 162.50 162.80 Adlerfahrradw. Kleyer 389 70 888 50 Maſchinenfbr. Hilvert 84.— 84— Maſchinenfh. Badenia 201.— 201 Dürrkopp 0 Maſchinenf, Gritzner 233 50 288.60 Maſch.⸗Armatf. Klein 113 50 114. Pf.Nähm. zu. Fahrradf Gebr. Kayſer 142.— 142.20 Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 39 50 40.— Schnellpreſſenf. Frkth. 219.20 219.20 Vex. deutſcher Oelfabr. 154.—155.— Schuhlabr. Herz, Frkf. 121.80 121 80 Seilindutrie Wolff 139.50 139.50 'wollſp. Lampertsm. 5480 54 80 Tammgarn Kaiſersl. 199.60 199.60 Zellſtoffabr. Weldhof 261,10 261.— ——— Bank. und Verſicherungs⸗Aktjen. Badiſche Bant 135.— 135.— Berg u. Metallb. 117—117.— Berl. Handels⸗Geſ. 174.50 174 80 Comerſ. u. Oist.⸗G. Dar mſtädter Bauk Deuiſche Bant Dattſ haſtat. Bant D Sffekten⸗Bank Diseonto⸗Comm. Dresdener Bauk ge 5u Vende. 8— p. U* 114—114.— 132 20 182.50 240— 251.— 154 60 153 90 10725107.25 186 80 187 25 157.50 158.— 210.— 211 50 167 20 167.25 123.20 128.— Oeſterr.sUng Bank 128.— 127.80 Oeſt. Länderb uk 125.124.85 Kredit⸗Anſtalt 207 90 208.50 Pfälziſche Bank 101.30 101 30 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.50 194.50 Ereuß. Hopotheknb. 12490 124.50 Seutſche feichsbl. 144 80 144.75 Rhein. Kreditbant 139 10 139.20 Rbein. Hpp.⸗Z. M. 198 50 198.10 Schaaffd. Bantver. 137.40 188.25 Südd. Bank Mhm. 117.80 17.80 Viener Baukver. 137 20 137.— Südd. Diskont 117.70 117.70 Jaut Ottomane 144 50 144.50 —. — ne 88 1 188 888888888 Mannheim, 28. April. General⸗Anzeiger.(Abendbrarr) „Seite. —— Bergwerksaktien. Berliner Effektenbörſe. Wrtvaltslegramm des Genetal⸗Asztiters) * Berlin, 28. April. Fondsbörſe. Trotz der aus Amerika vor⸗ liegenden ungünſtigen Nachrichten, der Ermattung Newyorks und des unbefriedigenden Iron⸗Age⸗Berichts über den amerikaniſchen Eiſen⸗ markt bekundete die Börſe eine bemerkenswerte Widerſtandskraft. Amerikaniſche Bahnen und naturgemäß auch Montanwerte unter⸗ lagen indes einem ſchärferen Abgabendruck, ſodaß die meiſe Rückgänge erlitten. Auf den übrigen Marktgebieten war aber die Stimmung recht zuverſichtlich, wobei wiederum Verkehrswerte in den Mittelpunkt des Intereſſes traten. Warſchau⸗Wiener zogen auf die Feſtſetzung der Dividende hin an. Auch in Shantungbahn, Me⸗ ridional⸗ und Mittelmeerbahn fanden regere Umſätze, bei anziehen⸗ den Kurſen ſtatt. Bedeutend war das Geſchäft in 0 wp die einſchlägigen Werte weitere erhebliche Steigerungen verzeich⸗ Uten. In Schiffahrtsaktien vereinigte ſich das Intereſſe auf Hauſa⸗ und Paketfahrt. Ruſſiſche Renten konnten bei lebhaftem Geſchäft im Zuſammenhang mit bedeutenden Getreideausfuhren 6 Prozent an⸗ ztehen, wobei auch die Kurſe der hier gehandelten ruſſiſchen Bank⸗ aktien in ſteigende Bewegung gerieten. Etwas mehr Leben als bis⸗ Bei der Notierung für Aktien der Oberſchleſiſchen Etiſeninduſtrie iſt ein Kuponabſchlag von 4 Prozent zu beachten. Amerikaniſche Werte Hochumer Bergbau 236.90 236.—Harpener Bergbau 194 50 198 30 blieben vernachläſſigt. Tägl. Geld 3 Froz nominell. Ultim 4 Proz Buderns 105.30 106.50lKaliw. Weſterregeln 219 50 218.25 Die Tendenz war weiterhin im Großen und Ganzen ſeſt 115 Joneordia Bergb.⸗G.—.——.—Oberſchl. Eiſeninduſtr. 95 25 99.— Berliner Straßenbahn feſt. Deutſch. Luxemburg 206.90 205.50 hönix 218.75 217.60 In der dritten Börſeuſtunde Tendenz ſtill bei allgemeiner Zurück⸗ Eſchweiler 1 197.— 196.25 Br.Königs⸗ u. Laurah. 172.20 170 20 ader e London. Der Kaſſainduſtriemarkt lag ſtiller, Irtedrichs hütte Bergb. 138 75 18175 RN 00 5 201,30 ewerkſch. Roßleben 00 000 00 000 Berlin, 28. April.(Deviſennotierungen.) 5 kurz Holland 169.45 169.65] viſta New⸗Dork 419˙75 419.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 5 Helaien 80.87 80.87 urz Wen 85.05 8 5 52„ London 20.475 20.475lang Wien—5 Sabeete ece 2 8r feersgge, d, de, aehen— Nordpeuiſcher Lloyd 103.80 102 30 Jtal. Mittemeerdann—.— 8080 ee ene„ Deatelind. Staatsb. 160.90 180 25f0. Meridionalbahn 140.18 0 Schweiz 81.— 81.— Ibn Warſchau—.——.— Oeßt. Südbahn Lomb. 20.30 20.80 Baltimore und Ohio 109.20 107.30 Berl in, 28. April.(Anfanas⸗Kurſe.) Kroditaktien 207.90 208.4,J Laurahütte 172.— 170 50 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Disc.⸗Kommandit 186.10 186.50] Phönix 218.20 217.— 50 180 10—.——.—]Harpener 194.— 192 80 4% Frt. Hyv.⸗Pfdb. 100.—„ e% Preuß. Pfandb.“ ombarden 20.40 20.60 Tend.: uneinheitlie 40 F. K. B. Pfobr.05 8 190— Bank unk. 1919 100 78 100.75 Sochnmer 236 90 235.50 end.: uneinheitlich. 4 5 19t0 100.——ieh Pr. Pfdb. unt. 15 98.90 99 90 bi Apri Schl 4% Pf⸗Ooy B. Pſdb. 100.10 100.10 i 100 0 Jgcenn 17 1 1 5 15 340%, 92.80 92.90½% 14 94.70 94.70 Wechſel Tnden 145.— 145— %e„„ i Wechſel Paris 81.17 81.20 Rbein. Treditban! 139.— 139 50 1eſ Pr. Bod.⸗Eu..20 1200 uf 19 91.50 91.50 8 8 e. ganl. 102.— 102.— Nuſſenbant 59 90 4% Reichsa ſenban 159 90 160 .% Gtr-Bd. Pfd. 0 99 70 99.70 i½ Pr Pfdbr.⸗Bk⸗ 155 190———.— Schaaffb. Bente. 138 10 188.20 5 100 Kleinb. b. 4a 5 a00% Noich anl. 93.20 98.10 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.70 unk. 00 100. II% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 3„ 1000—.—.—taatsbabn „ ddeecg 10— 100— Bif. mnandb. 1 8. de 1 Nacein 109 10 1055 Salttane n, Obis 100 20 10) 40 Pſpbub 945.8. B. Pſe 92 99.90 89 50 4% Soyſele„ 11 10.— Baltimore u. Obid 109.20 107.10 1* Unk. 12 100.— 100.— 4% 1907 99.90 99.90 8 0. 23 09 53.10—.—Canada Verite 18170 181 70 52 Pſddv..88 ih„ 1912 100— 100.— 8.10 93.10 Hamburg Packet 166.80 138.80 h 84 90.80 90.90(%„„1917 100 30 100.30 35%%„ 1909 8 00 885 550 Lloyd 465 5 102 30 5% Pfd. 90/06 9090 90.904%½„„„1919 101 30 101.30[ſ%„ 10 0 0 Bochumer 40% Gom. bl. verſchied. 91.60 91.70 40% Bad. v. 1901 15 9185 5 Dentſch⸗Ouxembg. 206.40 204 50 „.01, Ant. 10 100.40 100. 40*. 9 4 9160 91.70 4040„ 1908/09 1•6 101.50 Dortmunder 9150 91.— 0 6% 8 0 3 eonv. 93.90—.— Gelſenkirchner 202 50 201.20 Com.⸗Obl. 1 8 B. C. 91.60 01.70 0 3,„ 17 5 Harpener 193.70 193.50 92 6 1 001 e 0 Bf. S. Pr, Sdl.—— aenn 1 98— Saurahütte 171 80 171.80 * e% Pf. B. Dr.Dbh..8 Hoffen 91.80 9190] Phönix 217 90 216 80 v. 98706 92.— 92.—.ffgeſe Pf. G. Br⸗.— 5 2 deen 21.10 8l.5 Weleeen 215.— 219 70 945 54 14%i It lettl..S. 85 fdes Sachſen 84.— 84.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 266.10 268.— 5 5 98.40 ilin 89.5 2 44 14 99.60 99 60J Mannd. Gerl..-A. 725— 724.— 9 ene e eee 8 Fraukſurt a.., 28. April. Krtditaktien 208.50, Mee mee 40, Nuſſ. Anl. 190 9160 92.— Browu Boveri 203.70 203.90 Commandit 186.40, Darmſadter 132.—, Dresduer Zan 1 57.20 Hau 40% Bagdadbahn—.— 87.— Cbem. Albert 484.50 482— dalsgeſellſchaft 124.25 Deutſche Bank 249.—, Staatsbabn 1 60 30] Oeſter. Kreditaktien 208 20 208 10 D. Steinzeugwerke 248 20 247.— Sombarden 20.80, Bochnmer 235.50, Heltenktzchen 202.— Samabüne Berl. Handels⸗Geſ. 17440 175 20 Elberf. Farben 495— 495— 171.30, Ungarn 95.50. Tendenz: ſchwach. Se 803 154 20 132.50 Koſtheim 205.— 205.— 2ſe. Ateditaktien 208 50, Biscoste-Jommandit 187.25 eutſck⸗Aftat. Ban! 154.20 154 20 Küttgerswerken 186.— 186.50 Lombarden 20.50. 0 Deuiſche Bant 249.70 251 20 Jonwaren Wiesloch 106— 105— Disc.⸗Kom andit 186.60 187.50 Wi. DrahtLangend. 22170 223.20 Dresdner Bank 157 50 158 50 Zellſtoff Waldhof 259.50 259.— Londoner Effektenbörſe. gondon, Ne. Aptil.(Telear.) Aufangskurſe der Sffektenbörſe. er zeigten auch Bankenwerte unter Bevorzugung von heimiſchen Banten, Von der günſtigen allgemeinen Stimmung konnten ſpäter⸗ hin auch Montanwerte in ſtärkerem Maße profitieren, fänglichen Rückgänge teilweiſe wieder hereingebracht werden konnten. 2% Conſols 81½1 81˙%½6 Moddersfontein 12˙ 12¼ 3 Keichsauleihe 83— 83— Premier 8 4 Argentinier 90/ 90½¼ Kand mines 91 97/ Kurſe prozent⸗4 Italiener 103 /% 103 ½ Atchiſon eomp. 113% 112ʃ˙½ 4 Japaner 96 ½% 98 ½ Canadian 186˙ 1861% 3 Mexikaner 35˙/ 357% Baltimore 111˙. 109 ½ 4 Spanier 95— 94/Shikago Milwaukee 143%½% 140% Ottomanbauk 18½ 180 N gem. 41 40%% 35„55 Amalgamated 75½ 73 ½ 29˙½ 28˙% Eleiteisllaksartten,] Auachndasß 9% 8˙½ Grand Trune III pref. 52, 52— Rio Tinte 751 78˙.„ 8 28— 28.— Central Minimg 16˙½ 16½/ Louisville 150— 149½ Charterad 57 36ʃ½¼ Miſſouri Kanſas 42% 41 De Betrt 18½ 18ʃ/½ Onutario 45— 444 Caſtrand 5˙% 5½ Soutbern Paciſte 126— 124˙% Saee 5 80% 5 com. 185 16% . 8„SGold 6 eom. 85%/ 8 ſodaß die an Jagersfontsin 9iſ,%%] Tend.⸗ ſtill. W. Berlin, 28. April. Telsgr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208.60 208 70 J Staatsdahn 189.20 160 70 Diskonto Komm. 187.— 187.50 Sombarden 20.50 20.70 Privatdiskont 3½¼% Pariſer Rörſe. Paris, 2. April. Anfangskurſe. 3% Rente 98.65 88.60 Debeers 471.— 466 Spenier 96.35 96.40] Eaſtrand 135.— 136.— Türk. Losſe——— SGoldſteld 166.— 166.— Banque Ottomane 727.— 723.— Nandmines 285.— 236.— Rio Tinte 1912 1912 Wiener Börſe. Wien, 28. April. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 664.— 668.— Oeſt. Kronenrenle 95.35 95.35 Länderbank 497.20 500.50„ Papierrente 98.50 98.50 Wiener Bankverein 54120 541.20.. Silberrente 98.55 98.55 Staatsbahn 748.— 780.20 Ungar. Goldrente 113.80 118.80 Lombarden 117.— 119.200„ Kronenrente 92.50 92.44 Marknoten 117.50 117.51J Aipine Monſan 744 50 748.20 Wechſel Paris 95.38 95.380 Tend.: fet. Wien, 28. April. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 665.70 664.50J Buſchtehrad. B. 984.— 988.— Oeſterreich⸗Ungarn 1787 1787 Oeſterr. Papierrente 98.50 88.50 Ban u. Betr..G.—„ Silberrente 98.55 98 55 Unionbank 593.— 593.—„ Goldrete 117.45 117.40 Ungar. Kredit 827.— 823.— Ungar. Goldrente 113.89 118.80 Wiener Bankverein 342.— 541.— Kronenrente 92.50 92 40 Länderbank 499.— 499.— Wch. Frankf. viſta 117.50 117.50 Türk. Loſe 210.— 246.—-„ London„ 240.87 240.80 Alpine 748.— 711.—-],„ Paris 4 95.38 95 68 Tabakaktien— Amſterd.„ i Nordweſtbabn—.——.— Napoleon 19.10 19.10 Holzverkohlung 2720 2700 Martnoten 117.51 117.50 Staatsbahn 750.40 748.20 Ultimo⸗Noten 117.52 117.51 Lombarden 117.70 119.—] Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 28. April. Produktenbörſe. Die feſten Meldungen aus Amerika und Ungarn fanden heute nur wenig Beachtung. Man war für Brotgetreide ſchwächer geſtimmt, wozu in erſter Linie wieber das fruchtbare Wetter Anlaß gab, dann aber auch der flaue Schluß am geſtrigen Liverpooler Markt und die Ermäßigung der Auslauds⸗ offerten. Namentlich ſtellten ſich Maileſerungen unter Realiſierungen Auch Hafer war angeboten. Mais und Rüböl ſtill. Wetter: n. Berlin, 28. April.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark prs 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 27. 28. 20 2N Welzen per Mai 221.— 220 50 Mais per Mai———.— „ Juli 216.50 215.75„Juli——.— „Sept. 203 25 202 75„ Auguſt— Roggen per Mat 158.75 135 50 15„ „Jult 161.75 160.75 Rüböl per Aprik „ Sepkt. 162..—160.75„ Mai 56 80 56.80 „ Dezbr. 162 50 161.25„Ott. 53 70 54.— Hafer per Mat 155.50 155.25 Spiritus 7oer loco d. „Juli 159 75 159,50 Weizenmehl 29.75 29 75 5—.———Roggenmehl 20 60 Verautwortlich: Für Volitik: Dr. Fritz Goldenbaum;: für Kunſt und Feuilleton: IJulins Witte. tär Lokales, Brovtnsielles und Gerichtszeltung: Richard Schönfelder tär Volkswirtſchaft und den äbrtgen redakt. Tetk⸗ Franz Kircher⸗ für den Inſeratenteil unb Geſchäftliches: Fritz Jeos. Drud und Berlag der Dr. Oaas ſchen Buchbruckerel, G. m. 6. O. Direktor: Exußt Mäller. Annoncen-Aunahme Lür 5 —— f 0 14* —. brmals Gebrüder Ab E WW Würznihle.⸗G., vornals Gebrüder AbreſchſJ r der Triberger Lotterie Neuſtadt a. d. Haardt.— mlehemt aieher 1. Aee Aktiva Bilanz vom 31. Dezember 1909. Paſſiva Aſefeld, 5 0 SSE . 5 2222 4 MX. Vune obilien⸗Konto...296 981 500 88999—————— 5 aſchinen⸗Konto. 66 526 62ʃ Hypotheken⸗Konto 57 E I 8 tli 3 Hauptgewinn: Fuhrpark⸗Kont 305651 e 3 15 55 19 5 Tlahrener pe iteur Utenſilien⸗Kontoo 2422 55/ Speztal⸗Reſerve⸗Konto.. 277 tut ſelbſtändi 3979 901 gen Leitung eines umfangreichen Sammel; Elektr. Beleuchtungs⸗Anlage⸗ 15 Bank⸗Konto 255 979 90 betriebes 1. Sidenuſchtacd geseu Ng 15 Mk ſteuung. Ansführliche Offesten, belegt nut Phothgranhee Warensftonto F. J... 402 687 Gebaltsauprüchen und Jeſtautsabſkriſten erhefen mßler G 1263 Gewinne 7612 n 4 654 80353 FMüan Rudolf Mosse, Maunnheim, 971ʃ 5 Wechſel⸗Konto. 9. 4691 Ae 19755 967 Verſicherungs⸗Konto. 96 E G1i ·˖ MK. Diverſe 11 101 XPe le inn⸗ u rluſt⸗Konto 53 101 Oftenbur 9r Lose à 1 Mark. Gewinn⸗ und Verluſ 1— 221 18 1025221 13³ in e u. 92 1001, Je Gesamtwert—— ver 15. Junt nab Württemberg geſucht. Onerten ume 8 Soll Gewin⸗ und Verluſt⸗Konto am 31. Dezember 1909. Haben I 80 FE M an Rudolf eee Mannh JC YN N 2— 2 85 Mk. An Verluſt⸗Vortrag 30 680 73 Per Betriebs⸗Ergebnis 113 445 91 Gebildeter jtngerer 11 4 1910 An General⸗Unkoſten124710 11 Per Verluſt⸗Vortrag Die Direktion mann 9709 Zichung sicher II. Juni An Abſchreibungen aus 1908 30 680.73 einer bedeuten⸗ ſucht 88 Für beide Lotterien auf 10 Lose 1Freilos. Port. u. Liste je 25 Pf. auf Immobilien 10/% 2999.81 Per Verl. in 1909, 22 420.97 53 101 70 den Verſicherungs⸗ 4385 5 Obige Lose empflehlt Lotterle-Unternehmer auf Maſchinen 10%„ 7391.85 Aktien⸗Geſellſchaft 1 1 von 8 St 32 er Strassburg i. Elsass, auf Fuhrpark 15%„ 197.74 hat freigewordenen J. UArm 9 ie 107 auf e 12%„ 330.34 4 Beteiligung und nlle Losternann auf elektriſche 5 ö on lan nachweisbar rentablem — Beleucht-Anl. 100, 237.03011.58.2 El 41 kll Ge e 166 547 61 166 547 61 Umgegend. Off. unt. N. 80s F. M. an Rudolf Moſſe, Audoneen Annabme füß ale Le. Würzmühle bei Neuſtadt a. d. Haardt, den 23. April 1910. Der Vorſtand C. Veſt. F. Reiß. Der Aufſichtsrat A. Bürklin, Vorſitzender. u vergeben. Die Stellung iſt gut ho⸗ noriert und bietet Mannheim. Tücht, vertrauenswürd. i bungen.Jeltsbpiften derMek Kleidermacherin Gürtel verloren. Mannheim H25 2. Hypotheke zu Ein gebrauchter Speise- Eiswagen wird zu kaufen geſucht. Off. unter 0. 1704 an Haaſen⸗ ttein& Vogler A. G. FTarlsrube, 5 50% mit guter Bürgſchaft eventl. unter Nachlaß zu cedieren geſucht. Gefl. Offerten unter Nr. & Vogler.⸗G., Mannheim. —————— 64⁴40 C. 570 an Haaſenſtein ut. Verdlenst auch als Nebenerwerb erzielt jedermann durch Uebernahme einer lohnenden Vertretung. 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Juni 1900 verpflichtet: 1. der zugezogene Arzt, 2. der Haushaltungsvorſtand, 3. jede ſonſt mit der Behandlung und Pflege des Er⸗ krankten beſchäftigte Perſon, 4. derjenige, in deſſen Wohnung der Erkraukungs⸗ oder Todesfall ſich ereignet hat, 5. der Leichenſchauer. Die Verpflichtung der unter Nr. 2 bis 5 genaunten Perſonen tritt nur daun ein, wenn ein früher genaunter Verpflichteter nicht vorhanden iſt. Die Anzeige iſt an das Großherzogliche Bezirksamt zu erſtatten. Mannheim. den 17. November 1909. Großh. Bezirksamt III: gez.: Dr. Sauter. 951 18198 J. Vorſtehendes wird hiermit zur Keuntuis gebracht.— Manunheim, den B. April 1910. Bürgermeiſteramt: Ritter. Bekanntmachung. Die Verteilung von Ausſtattungs⸗ preiſen betr. Stiftgs.⸗Nr. 64. Gemäߧ 59 des Stiftungsſtatuts bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß aus dem Erträgnis der III. Abteilung der diesſeitigen Stif⸗ tung in dieſem Jahre den nachgenannten Bürgerstöchtern Ausſtattungspreiſe in der beigefügten Höhe zuerkannt und ihnen die Verleihungsurkunden hierüber anläßlich der Jahresfeier am 24. ds. Mts. ausgefolgt worden ſind: 1. Körber Maria(Stiftlin) 400 Mark Klingmann Aunngns 350 Mark J. Klettner Fany Roſa 350 Mark 4. Volkert Babette Roſa 350 Mart. Mannheim, den 28. Aprit 1910. 1⁴⁸ Stiftungsrat der Freiherrlich von Hövel'ſchen Stiftung. Achter Zentral⸗Zuchtviehmarkt des mittelbadiſchen Zuchtgenoſſenſchafts⸗Verbandes für mittelbadiſches Simmestaler Zuchtvieh am 10. und 11. Mar 1910 in Offenburg. 6455 Mit dieſem Markt verbindet die Stadtgemeinde Offen⸗ burg einen Fohlen⸗, Zugeſel⸗, Zuchtſchweine⸗ und Zucht⸗ ziegenmarkt. Nähere Auskunft erteilen das Verbandspräſidinm in Offenburg und Zuchtinſpektor Hiunk in Freſburg i. Br. bezw. das Bürgermeiſteramt Offeuburg. Besuche den Mannbeimer Malmarkt mit erstklassigen Irische, Englischen u. Ungarischen Rolt- U. 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