(Badiſche Volkszeitung.) Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunaßme für das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 ußhr⸗ der Stadt Mannheim und Amgebung. (ausgenommen Sonntag) Abonnement:(Maunheimer Volksblatt.) Sdlegrunun⸗Abreſſe J0 Kfennig monatlich. B 2 5 N 9„General⸗Anzeiget Bringerlohn 30 Pig. monatli“, adi 8 E eu E E N 0 chri cht en Maunheim“ 1 durch. dre Poſt bez. incl. Poſt⸗ 8——— aufſchlag M..42 pro Quartal. 9. Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer 8 Pfg. ee 14⁴ 4 assars— 0 50 eret⸗Bureau + In ſera te Anab hängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zelle. 25 Pig. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Bedaktionsbureaus Redaktion 3877 in Berlin und Karlsruhe. Erxpedttion und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 201. Montag, 2. Mai 1910. (Abendblatt.) Umſchau auf dem Kriegsſchauplatz. Das Spiel beginnt ſich zu entwickeln, die Parteien machen die erſten Züge und man fängt an deutlicher die Ab⸗ ſichten und Machinationen zu erkennen. Das Zentrum macht den Anfang. Zunächſt ſucht es die Konſervativen mit den Beſchlüſſen des Herrenhauſes zu verfeinden, alſo den ſchwarz⸗blauen Block des Abgeordneten⸗ hauſes, den Herr von Schorlemer ins Wanken brachte, wieder ins Gleichgewicht zu ſetzen. Es erinnert die Konſervativen 4 an„ihre Beſieger von Oletzko⸗Lyck“— eine Erinnerung, die ja nicht gerade freundliche Gefühle für die Nationalliberalen in konſervativen Herzen wecken wird, es macht den äußerſt konſervativen Antrag Schorlemers zu einem national⸗ liberalen Antrag, er iſt eine nationalliberale Partei⸗ forderung, der Miniſterpräſident hat ſich unter der geſchickten Beeinfluſſung des Miniſteriums des Innern dem Willen der Nationalliberalen gebeugt— das verkündet die„Köln. Volks⸗ ztg.“ in Sperrdruck. Des weiteren ſucht das führende Zentrumsblatt die Konſervativen des Abgeordnetenhauſes zu ſpalten; es glaubt zu dem Zweck nicht, daß die Konſerva⸗ tiven des Abgeordnetenhauſes Mann für Mann geſchloſſen die Beſchlüſſe des Herrenhauſes annehmen werden. Um dieſe aggreſſiven Liebeswerbungen noch zu verſtärken, erklärt die„Köln. Volksztg.“ nochmals und abermals kategoriſch, daß vom rechten bis zum ſogenannten linken Flügel des Zentrums kein Zweifel herrſche, daß die Beſchlüſſe des Herrenhauſes für das Zentrum unannehmbar ſeien, und droht gewiſſermaßen mit dem Linksabmarſch: das Zentrum werde nicht mehr bei der Mehrheit ſein, aber es habe dann Ellen⸗ bogenfreiheit für die Forderungen, die es in der erſten Leſung ſchweren Herzens zurückſtellen mußte— das iſt deutlich, es würde den Konfervativen jedenfalls äußerſt peinlich ſein, wenn das Zentrum nun plötzlich eine Rieſenagitation für das Reichstagswahlrecht in Preußen in Szene ſetzen würde. Welche Wirkungen dieſe Drohungen, dieſe Verſuche, die ſchon dem Antrag Schorlemer geneigten Konſervativen wieder zu verſtimmen, auf die Rechte haben werden, läßt ſich natürlich noch nicht ſagen. Sollten ſie mißglücken, ſo blieben dem Zentrum zwei weitere Möglichkeiten: die ſeiner Popu⸗ larität äußerſt bekömmliche Agitation für das Reichstags⸗ wahlrecht in Preußen, oder der Anſchluß an die Herrenhaus⸗ beſchlüſſe und damit die Fortſetzung der freundnachbarlichen Beziehungen zu den Konſervativen. Letzteres halten viele einfichtsvolle Beurteiler der Lage für durchaus möglich. Wer das Zentrum kennt, weiß ja, daß es immer wieder auch anders kann, und daß, wenn es heute Unannehmbar ſpricht, es dieſe harte Beteuerung ſchon morgen vergnügk in die Luft blaſen kann, ohne irgend einen Gewiſſensdruck zu empfinden. Auch wird das Zentrum bei ſeinen ferneren taktiſchen Beſchlüſſen und Winkelzügen wohl überlegen, ob ſeinem Parteiintereſſe gegenwärtig eine große agitatoriſche Entfaltung nützlicher iſt als die Fortſetzung der konſervativ⸗klerikalen Mehrheit, die den Bülowblock ſprengte und ſonſtige nützliche Werke ſchuf. Alſo außer dem Bemühen die Konſervativen des Ab⸗ geordnetenhauſes in die Oppoſition gegen die Beſchlüſſe des Herrenhauſes zu treiben, ſehen wir noch nicht, wohinaus die Aktion des Zentrums gehen wird. Für die National⸗ ſchen Antrag der liberalen des preußiſchen Landtags— darauf kommt es vor allem an— wäre im einen wie im andern Falle die Lage nach unſerem Dafürhalten nicht günſtig, möge es dem Zentrum gelingen, die Konſervativen des Abgeordnetenhauſes in die Auflehnung gegen den Schorlemerſchen Antrag zu tveiben, möge das Zentrum doch in irgend einer Weiſe dazu mithelfen, den Antrag Schorlemer und damit die ganze Vor⸗ lage durch das Abgeordnetenhaus zu bringen. Es wird ja verſucht, die etwaige Zuſtimmung der Nationalliberalen zu den Herrenhausbeſchlüſſen mit dem großen taktiſchen Ge⸗ danken zu motivieren, die Konſervativen vom Zentrum los⸗ zulöſen und damit eine Geſundung unſerer parlamentariſchen Verhältniſſe herbeizuführen. In den beiden hier angenom⸗ menen Fällen des Zuſammenſtimmens von Konſervativen und Zentrum würden die Nationalliberalen ſich vergeblich bemüht haben, vergeblich ihre Kernforderungen preisgegeben, ſich auf eine belangloſe Mindeſtforderung von zweifelhafter libera⸗ ler Färbung feſtgelegt haben, um ſchließlich eine— Seifen⸗ blaſe in der Hand zu halten. Damit ergibt ſich, daß die Nationalliberalen des Erfolges ihrer Taktik der Zerſprengung des ſchwarz⸗blauen Blockes ganz unbedingt ſicher ſein müßten, ehe ſie ſich zum Verzicht auf ihre eigentlichen Reformforderungen und zur Beſchränkung auf die Schorlemer⸗ ſche Dpittelung entſchließen dürften. Dann erſt und nur dann könnte gegeneinander abgewogen werden, ob allgemein⸗poli⸗ tiſch mehr bedeutet die Sprengung des ſchwarz⸗blauen Blocks oder die konſequente Durchfechtung der liberalen Wahl⸗ rechtsforderungen. Je unſicherer aber der Erfolg der mit einer etwaigen nationalliberalen Zuſtimmung zum Schor⸗ lemerſchen Antrag beabſichtigten Taktik iſt, um ſo gewagter und abenteuerlicher würde das Spiel ſein mit dem hohen Einſatz des Verzichts auf Forderungen, die Gemeingut des ganzen liberalen Bürgertums ſind. Das ſollte ſich die nationalEL liberale Fraktion des preußiſchen Landtags wohl überlegen, Sie könnte in die bevor ſie ſich zum Verzicht entſchließt. Lage kommen der Partei nichts bieten zu können als dieſen Verzicht, aber nicht die Sprengung des ſchwarzen⸗blauen Blockes, die doch wohl zum mindeſten erreicht werden müßte, wenn die äußerſt bedenkliche Reſignation auf die mational⸗ liberalen Wahlrechtsforderungen auch nur zu einem Bruch⸗ teil ſich rechtfertigen laſſen ſoll. Nun ſcheint ja die national⸗ liberale Fraktion des preußiſchen Landtags entgegen erſten ſehr boſtimmt auftretenden Meldungen doch noch ſich freie Hand behalten zu haben, dem Schorlemerſchen Antrag zu⸗ zuſtimmen oder nicht. Die Nationalliberalen, die im Herren⸗ hauſe für den Antrag Schorlemer ſtimmten, haben damit der Fraktion des Abgeordnetenhauſes nicht präjudiziert noch präjudizieven wollen, aber ſie fürchteten, die Geſchäfte der Konſerpativen von der Heydebrandgruppe zu beſorgen, wenn ſie die Vorlage im Herrenhauſe zum Scheitern bringen halfen. dach einer Mitteilung der„Frankf. Ztg.“ gibt es national⸗ liberale Führer, die den Anſchluß an die Mehrheit für aus⸗ geſchloſſen halten. Die Fraktion hält ſich in der Reſerve und das iſt bei der Unſicherheit der nächſten Zukunft vermutlich die richtigſte Politk, ſie behält ſich die freie Entſcheidung vor und kann ſich dann ja auch noch immer ſehr gründlich über⸗ legen, ob ſelbſt wenn mit ihrem Anſchluß an den Schorlemer⸗ konſervativ⸗klerikale Block Seuilleton. Mozarts Briefe. Deit Einleitung und Anmerkungen von Dr. M. Weigel. Verlag von Karl Curtius in Berlin. Dieſe geſchickte und mit liebevoller Sorgfalt ausgewählte Sammlung von Briefen Mozarts gibt ein lückenloſes, treues und intimes Bild von dem Werdegang des Menſchen Mozart aus den verſchiedenen Epochen ſeines Lebens. Aus dieſen überaus lebensfriſchen, überſprudelnden Briefen läßt ſich beſſer als aus einer umfangreichen überladenen Biogra⸗ phie das Weſen des unſterblichen Meiſters der Töne anſchaulich erkennen und ſein Weg, der zu vielen Zeiten ein Leidensweg war, verfolgen. 1 Die Briefe des vierzehnjährigen Wunderknaben, welche er * von der 1770 mit dem Vater unternommenen italieniſchen Reiſe an die Schweſter nach Salzburg richtet, eröffnen die Sammlung. Da iſt nicht die Rede von den rauſchenden Erfolgen, dem Staunen der Welt über das unerhörte Wunder— nur ausgelaſſene Fröh⸗ lichkeit und kindlichen Uebermut enthalten ſie und manchmal ein paar Worte ſachlicher Kritik an den Berufsgenoſſen. Auch aus den erſten Briefen der zweiten Serie, die er im Jahre 1777 an den Vater richtet lacht noch dieſe Friſche und Luſtigkeit. Mozart hatte damals auf der Reiſe nach Paris, bei der ihn ſeine Mutter begleitete, an den ſüddeutſchen Fürſtenhöfen, in München, Augs⸗. burg, Mannheim, Halt gemacht, um irgend eine paſſende Stellung zu erlangen. der Weg war nicht ſo glatt, wie er es ſich vor⸗ dem Vater über manche Enttäu b ſich auflöfen Michelet. könnte, eine Wiederherſtellung des Kartells mit den Konſer vativen noch möglich und nützlich, ob für dieſe Boden in der Volksſtimmung, ob ſie mit dieſer Taktik nicht auf einen ganz ſpontanen Widerſtand der breiteſten Wählermaſſen ſtoßen würden, die eine Geſundung unſerer parlamentariſchen Ver⸗ hältniſſe weit weniger von einer Erneuerung des Bülow Blocks als von der Anſtrebung einer taktiſchen Gemeinſchaft mit den Linksliberalen erwarten. So etwa ſollten di⸗ wägungen der nationalliberalen Fraktion gehen. Inz aber ſpekuliert ſie doch unverkennbar auf einen Zerf ſchwarz⸗blauen Blocks, wie aus einem Artikel der„Natl. Ko hervorgeht, der ſich eingehend und liebevoll mit den harmonien beſchäftigt, die zwiſchen den ſchwarz Koalierten eingetreten ſind. Erſichtlich nicht ohne ei ſtimmte Hoffnungen meint ſie:„Man weiß nicht, w werden mag. Eine alte Erfahrung aber lehrt, daß ratſam iſt, ſich in den Streit zwiſchen Eheleuten einzu Nämlich weil— ſo dürfen wir ergänzen— die Eir Fremder die ſtreitenden Gatten leicht dazu bringt, ſich miteinander zu verſöhnen— was aber im vorliegenden nicht gewünſcht wird. Welche Grundlage nun dieſe Disharmonien und Zukunft ſie haben, darüber noch einige Worte in einem zweiten Artikel und zwar im Anſchluß an die innerpolitiſche Wochenſchau der„Kreuz⸗Zeitung, in der das Zentrum ſehr ſanft, die Nationalliberalen aber äußerſt grob behandelt werden, und in der erklärt wird, daß die Zahl der Konſerva tiven des Abgeordnetenhauſes, die gegen den Antrag Schor⸗ lemer ſei, verhältnismäßig groß ſei. 55 „Folszebe „”emmNannen tal Die Reichszuwachsſtener. Der Vorſtand des Deutſchen Städtet Freitag unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſte in Berlin zuſammen zur Beratung der Vorl' Reichszuwachsſteuer. U. a. nahmen teil die;! meiſter Bender⸗Breslau, v. Borſcht⸗München, Kö berg, Wallraf⸗Köln a. Rh. und Stadtverordneten⸗Vi Nach eingehender Beratung wurde beſchloſſen, ſchleunigſ Eingabe an den Reichstag und die zuſtändige Kommiſſion z1 ten, in der erklärt wird: 1. daß der Vorſtand des Deutſchen S tages auf ſeinem in der Petition vom 14. Juni 1909 dargelegte Standpunkt verharren müſſe, daß die Zuwachsſteuer als Reic ſteuer jedenfalls zurzeit ungeeignet ſei; 2. wird beantragt, Kommiſſion nach Abſchluß der erſten Leſung die weitere ausſetze, und zunächſt— gemäß der Zuſage der Reichsregierunt der Reichstagsſitzung vom 23. Juni b. J.— Guta Beteiligten einziehe; 3. werden ſchon jetzt folt rungen gefordert: &. Streichung der Beſtimmungen über die Beteiligun Bundesſtaaten am Ertrage und über die Möglichkeit ande Verkürzung des Steueranteiles der Gemeinden. B. Erhöhun Anteiles der Gemeinden auf mindeſtens 50 Prozent. G rung der Anxechnung von Zinſen auf das Anlagekapit leichterung der Vorſchriften über Steuerzahlung(Stun E. Freiſtellung der vor dem 12. April 1910 abgeſchloſſe richten. Der Ton der Briefe hat ſich geändert. Nur an ſein Augsburger„Bäsle“, das er auf der Reiſe kennen gelernt, findet er den alten kindlich fröhlichen Ton wieder. In Paris trifft ihn ein harter Schlag. Nach kurzer Zeit ſtirbt die Mutter, die ihm bisher Halt und Schutz. Er ſchreibt dem Vater einen rührenden Brief voll Troſt und Gottvertrauen und getraut ſich, nur einem Freunde in Salzburg ſeine ganze Verzweiflung zu enthüllen. Bald darauf kehrt er heim und folgt ſeinem Herrn, dem Erzbiſchof, nach Wien. Hier muß er nun dem Vater in entrüſteten Worten über ſeinen ſortwährenden Hader mit ſeinem Brotgeber berichten, bis ihm die Geduld reißt, und er ſeine Entlaſſung nimmt. Vater Mozart muß über dieſen Schritt ſehr entſetzt geweſen ſein, denn erſt durch viele, immer eindringlichere Briefe gelingt es dem Sohne, ihn zu beruhigen. Dieſer einſchneidenden beruflichen Veränderung folgt bald die glücklichſte Zeit Mozarts: ſeine Freundſchaft mit Konſtanze Weber, ſeinem geliebten„Stanzzerl“, die endlich zur Verlobung und Heirat führt. Rührend ſind die Briefe, in denen er den ängſtlich abwehren⸗ den Vater von den trefflichen Eigenſchaften der Auserwählten zu überzeugen trachtet, bis er ihm endlich die Erlaubnis zur Heirat abringt. Wenn er ſpäter an ſeine Frau während der kurzen Trennun⸗ gen ſchreibt, findet er den fröhlichen und übermütigen Ton ſeiner Kindheit wieder, obgleich ihn die Sorgen faſt zu erdrücken drohen. An den eingeſchobenen Bittbriefen an vermögende Freunde merkt man, wie ſchwer ihm der Kampf um das tägliche Brot geworden Schülerin wurde, aber was er ſuchte, ſah wohl ein, daß eine ſolche Verbindung zwiſchen zw fahrt nach Paris, und der Sohn fü Der letzte Brief an ſeine Frau, gleichzeilig der le Sammlung. ſchließt mit den faſt prophetiſch anmutend „Die Stunde ſchlägt— lebe wohl— wir ſehen un Jeder Verehrer Mozarts— und iſt es nicht j Wort Muſik mehr als ein leerer Schall bedeutet rakteriſtiſchen Eigenſchaften der Muſik Mozar wiederfinden. Jene Miſchung von Fröhlichke Grazie und Ernſt, die der Name Mozart in ſich kundigen Herausgeber gebührt der Dank aller Freu dichters. Auf ſeinen Wanderfahrten kam Moza Mannheim. Nicht beſonders erging es ihm hier, u Kurfürſt von der Pfalz, Karl Theodor Muſik und Oper eifrig ge pflegt wurden. Wohl trat Mozart mit hervorragenden Künſtlern in Verbindung, wie z. B. dem Flötiſten Joh. Bapt. Wen! und dem Muſikdirektor Ehriſt. Cannobich, deſſen Tochter Roſa ſe ilerin fand er auch Und dennoch konnte er ſich nicht trennen. Seine Mu wohl, was ihn hielt: er hatte ſein Herz an ein jung es Mädchen, Aloiſia Weber, verloren. Sie war die zweit des Souffleurs und Theaterkopiſten Weber, der in den einfar Verhältniſſen lebte, und damals fünfzehn Jahre alt. Da dem eine ſchöne Stimme hatte und Wolfgang von ihre überzeugt war, fing er ſchon an, die kühnſten Luftſchlöſſe Aber der Vater daheim machte kurzerhand allen Träumereie⸗ Ende. Er, der ältere, erfahrene, verſtändige und nü gen Leuten, die beide nichts beſaßen und um ihr Leben zu am hatten. nicht zum Beſten ausſchlagen könnte. keine Ausſichten waren, drängte er zum ſchwerem Herzen denn er konnte 2. Se Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt geſchäfte. F. Herabſetzung des auf 7 Prozent(gemäß Art. 5 a 3. Rſtp.). Auch ſoll, entgegen den Aufragen mehrerer eeee die Aufrechterhaltung der Regierungsvorlage, bezüglich des Erwerbspreiſes bei der Ver⸗ durch die Erben, als unerläßlich bezeichnet werden. Die chung weiterer Bedenken muß einem eingehenden Gut⸗ Vorſtande des Deut⸗ und Entrüſ Zur Reichszuwachsſteu e den Reichstags der Ve rband d erlin und den Vororten f die daes Baugewerbe bei gewärtigen haben werde daß bei Baugewerbetre 1 ein Grun 0 li s Geſetzentwurfes. r Eingabe an e 80 wieder achs n ſein könne. Daher m ſonderer Weiſe berückſichtigt we diger, als die Verluſte, welche zu den Seltenheiten gehören, werden Ind weil das Bau ſamen Fakt darſtelle und Intereſſen von 5 Zu 5 Tung in derlnn Damaſchkeu 9 wurde beſchloſſen, 1 9 5 e P. etit 25 on an de tag zu ſenden: „Der Bund der Jeſtbeſoldeten richtet die ebenſo ergebene als dringende Bitte, entwurf zur Emfänrung der Reichszuwachsſteue zu erteilen. Die Steuer an dem unverdienten Wertzuwachs d Bodens erſcheint geeignet, dem Reiche dau ernd wachſende Beträge ohne die ee 55 Volks herabzudrü * nahm der einer öffentlichen einem 8 tr 1+ 1 9 11 Ne 05 in ihrer Leben tung davon abhängig 5 1 dr Geſamtheit t di genügenden f Mittel zur Verfügung geſtellt werden, ohne daß di werktätigen Schichten der Bevölkerung dadurch belaſtet werden. Keine Steuer aber erſcheint ſo geeignet, dieſen Anforderungen zu genügen, als jene Steuer, die genommen wird allein von de Wertzuwachs des vaterländiſchen Bodens, der ohne jedes Zu ſeines zufälligen Beſitzers all die Verme ne de ſchen Bevölkerung und die Kultur meinde erzeugt iſt. Die Hunderttauſende der? der Erledigung dieſer Frage das ernſtef ſprechen die zuverſichtliche Erwartung ar rung der Reichszuwachsſteuer nicht das Wenn auch einflußreicher Intereſſentenkreiſe des ganzen Volkes entſcheidend ſein wird.“ Der Kaiſer u. die Zerſtörung des„Z.“. Zu dem Thema der„Paradefahrt“ der Militärluftſchiffe 1055 Homburg erhält die„Militärpol. Korr.“ von angeblich gut unterrichteter Seite folgende Zuſchrift:„Die Kataſtrophe von Weilburg mit der tief bedauerlichen Zerſtörung des 3. 2“ haben einem Teil der Preſſe erneut Veranlaſſung gegeben, von dem Einfluß des Kaiſers auf Veranſtaltungen wie die Homburger Luftparade und damit indirekt von dem vielberedeten„perſönlichen Regiment“ zu ſchreiben. Es iſt des⸗ halb wohl berechtigt, einmal dem walnen Sachverhalt in beinah all den Fällen nachzugehen, wo die Perſon des Monarchen ähnlich zu Unrecht angegrif d in di gezogen wird. Ahnt man denn 0 Kreiſen, wie ſehr die Initiative unſere ein Stück bitterer Notwendigke Impetus für viele Reichs⸗ und geworden iſt, ohne den man nur zu oft allen Grund haben würde, von mangelndem Fortſchritt in gar manchem Betriebe r ſprechen? Ueber jeder Entſchließung, die ein Vorwärtsſchre meiſt aber auch die Ueberwindung ſehr ſtarken p 80 ſiven Widerſtandes der oberſten Finanzſtellen— rmuth oder Rheinbaben— bedeutet, ſchwebt die Notwendig⸗ eine Verantwortlichkeit zu übernehmen, die aber jeder zveite Höhere Beamte erfahrungsgemäß nur ungern auf ſich kadet. Selbſt ſolche Entſchließungen, die ohne Koſten im ein⸗ fe Verwaltungswege durchzuſetzen ſind, ſcheinen vielfach derung von ganz oben her zu bedürfen, che ſie der zuſtändigen S telle in die Tat umgeſetzt werden. 97855 er een, 5 ahme des Reichs⸗ Chef bei der Durchfüh⸗ ſſe ganz weniger, ſondern das Wohl Alzugern dass Stichwort von 8 M. N da z. B. Aus der Mannheimer Zeit Gleich der erſte der Sammlung en nachſtehend folgen: An den Vater. 5 Man 4 Ich din alle Tage bei Cannabich. iſt auch meine Mama mit mir bingegangen. Er iſt ganz ein anderer Mann, als er vorher war; es ſagt es auch das ganze Orcheſter. Er iſt ſehr für mich eingenommen. 1 hat eiue e anz artig Klapier ſpielt. und damit ich i e mache, 5 arbeite ich iest an einer Rademg: Madem 1 Ich babe wie ich das ie, ſelbe hingebracht und —— der ſich vorſtellen, die Sonate für Beifall Bat. 25 einige von der Muſik juſt dort, der 9 r Hautboiſt, deſſen ich nicht—— 8 0 v 8 aber recht gut bläſt und hübſchen feinen Ton hat Ich habe ihm ein Präſe: Rt ounzert gemacht: es wird im Zimmer bei Cannadich u. Der Menſch iſt 5 örriſch vor Freude: ich habe ihm heut auf dem Pia Cannabich vorgeſpielt; man wußte daß es von 8 8 aact wuhete daß es nicht gut noforte geſe ſei; weil es die Leute hen—: ſie ſollen nur den Erzbiſchof fragen, ſie gleich auf den rechten Weg bringen. Heute habe ich echs Songten beim Cannabich geſpielt. Hr. Kapell⸗ r Holzbauer hat mich heut ſelbſt zum Hrn. Intendant Graf geführt. Canzabich war juſt dort. Herr Halzbauer ˖ auf? Welſch zum Grafen, daß ich möchte die Gnade haben, bei Seiner Kurf. Durchlaucht bören zu laſſen.„Ich bin ſchon rektor der Kammermuſik in Mannbeim; ſpäter in München. e Tochter Roſa wurde Mozarts 8 Bioliniſt in Maunheim. Der Oboiß dies Ramm. aus irgendeiner auswärtigen Botſchaftskanzlei an dieſes oder jenes Amt ein Bericht, in dem von Fortſchr chritten beſtimmter deutſcher induſtrieller Unternehmungen in fernen Landen ge⸗ ſprochen wird, Unternehmungen, die jedoch in der Seimat, dank langſamer oder mangelnder behördlich Enkſchlußfäe⸗ keit, noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen richt geht an den Monarchen. Ein paar kaiſ nalien wie:„Sehr gut!“„Warum hat mir ſchon früher geſagt?“ bewirken Zeichen und nder. In zwei, 8 grt ei e e fige die Dezer⸗ nenten. b ſo. Und eine für die J 8 g „Bnicht höchſt 1 Nei hr 111 nunn Sachten and deeeeeee, 8 Nachr.“ ſchreiben: In verſchiedenen Ber⸗ 117 Aſgttor 1 1 1 11 1 0 liner Bialrein erſchienen in kehrende Mitteilungen darüber, Sachſen eine Einigung in der Frage erzielt ſei und daß die Annahme des E rate in den nächſten Tagen erwartet werder öftere Wiederholung der noch nicht zur Tatſache. gleichen Me und gleich 3u1 N mi zwiſch zu wollen. t ſind bekannt; nur i zige aale auch noch d uif preußiſchen f. Erfüllung d erung iſt dann c 3 ns Die ra dem D ach der Majoriſierung 95 bei de Verteilung von Dinge lieg möclick b„ wollle— im Bundesrate ſchließl ich auch Gegendienſten leer ausgehen. Sachſen wird alſo dem Ent⸗ wurfe zuſtimmen, ſobald es ſich von der Erfüllung ſeiner Forderungen überzeugt hat. Die Abſtimmung im Bundes⸗ rate wird unſeren Informationen zufolge jt mehr vor Pfingſten erfolgen. Neichsverſicherungsordnung. n Herrn Regierungsrat& 8885 wartk⸗ indes eSs n V. Buch. Beziehungen der Verſicherungsträger zu einander und zu anderen 5 Auf dieſem Gebie ete wird ſich die Ve Vijs des Inſtanzenzusg e ing d keiten lediglich an die n gõ ſonders ſegensreich erweiſen, da ja bekanntlich di Streitigkeiten, welche namentlich zwiſchen Armer und d Krankenkaſſen ei 5 den de und di Geſetzes 5 faſt unüberſehbar iſt. Nach dem Entwurfe treffen von Leiſtungen mehrerer Gemeinden, Armenverbände, Unterſti ſtehenden Erſtattungsanſprüche Spruchbehörden entſchieden wer Hauptanſpruch zu erkennen habe ſtatt sanſprüche hergeleitet werden. ſoll über die durch das Zuſammen⸗ Verſicherungszweige und der ngskaſſen u. ſ. w. ent⸗ von denſelben den, die über den n, aus dem die Er⸗ Als oberſter Grundſatz für alle Verſicherungszweige gilt, daß Anſprüche aus der Reichsverſicherung die geſetz⸗ liche Verpflichtung der Gemeinden und Armenver⸗ bände, und andere Verpflichtungen irgend welcher Artz zur Fürſorge nicht berühren. 7 Dieſer Grundſatz gilt aber nicht mneingeſchränkt er unter⸗ liegt vielmehr im Ei inzelnen beſonderen Maßgaben, wenn und ſoweit Do p p elleiſtungen vermieden oder ausge⸗ glichen werden ſollen. Auch in materiell rechtlicher Beziehung werden eine Anzahl bisher beſtehender Streitfragen ent⸗ ſchieden. So iſt die Streitfrage, ob im Falle des§ 25 Unfallverſ.⸗Geſ. die Gemeinden, Armenverbände und Kaſſen für ihre Unterſtützung nur dann Anſpruch auf Erſatz aus den Leiſtungen der Unfallverſicherung haben, wenn die Unter⸗ tützung in urſächlichem Zuſammenhange mit dem Unfall ſteht, Einheit des Leiſtungsgrunds in bejahendem inn geregelt. 8 Weitere für die Erſatzanſprüche ſind die ſon, und die Gleichzeitig⸗ Rentenrückſtände dürfen ſonſt nur zur Hälfte in Anſpruch ge⸗ nur glei chartige Leiſtungen 8, alſo ſollen Krankengeld Aun ig aus Angehörigen⸗ berbegeld a¹¹5 Sterbege Id erſetzt werden. 8 Kapitel behandelt die Beziehungen der auf dem Gebiete des SHeilver⸗ in Umfange.! werden 118 auf die W 1 lbrd kritt immer 1 0 der Jahre 1904—1907 ſind hierfür illio t. Dieſem Zwecke 88. Vorſchrift, wonach die Krankenkaſſe haft jede Erkrankung, die durch einen Jpflichtigen Unfall herbeigeführt iſt, binnen hat, während bisher die Anzeige nach Wochen binnen einer Woche zu erſtatten war. das SHeilverfahren übernehmenden Träger der oder Invaliden⸗ bezw. Hinterbliebenenverſicherung Krankenkaſſe das Krankengeld zu erfſetzen, ährend bei der Uebertragung der Fürſorge durch die Berufs⸗ ſſenſchaft oder Invalidenverſicherung auf die Kranken⸗ re volle Entſchädigung empfängt. Inf ſoweit den nach dieſem Geſetze verſicherten Perſonen und ihren Hi nterhlfeb enen ein geſetz licher Anſpruch auf Erſatz des Schadens durch Dritte zuſteht, der ihnen durch Krank⸗ heit, Unfall, Inpalidität. oder durch den Tod des Ernährers erwachſen iſt, geht der Anſpruch auf die Träger der Verſicherung bis zum Betrage ihrer Leiſtungen über. Soweit hiernach ein Rechtsübergang ſtattfindet, iſt die Frage, ob und in welchem Betrage der Verſicherungsträger zur Leiſtung verpflichtet iſt, durch die Inſtanzen der Arbeiterverſicherung zu entſcheiden. Dieſe Entſcheidung iſt für das zuſtändige ordent⸗ che Gericht in dem Rechtsſtreit Verſicherungs⸗ 1 der richtigen 22 — aae ung Dritten bindend. vie 2 Affüre Hofrichter. Aus Wien wird noch zu der Geſtändnis⸗Ablegung richters gemeldet: Oberleutnant Hofrichter Hof⸗ hatte ſein Benehmen in der letzten Zeit ganz und gar geändert. Er war bald niedergeſchlagen, bald auffallend nervös oder aufgeregt. Aber dieſer ſtetige Stimmungs⸗ wechſel ſchien nicht gemacht, er ſchien echt zu ſein. Man nahm an, daß er mit Selbſtmordabſichten umgebe: es wurde daher der Poſten vor der Zelle in dieſem Sinne inſtruiert und beauftragt, acht zu geben, daß der Verhaftete nicht mit dem Kopf gegen die Wand renne. Der Wandel im ſe eliſchen Zuſtand des Beſchuldigten trat nach dem Schlußverhör auf Er litt unter der Idee, daß ſeine Frau in Haft ſei, und daß man ſie durch Verhöre nötigen werde, gegen ihn auszuſagen. 85 erzählte, er habe nachts im Traum oder auch im Wachen in Viſionen ſeine Frau weinend im Arreſt ſitzen geſehen. Und auf alle Entgegnungen, ſie ſei in Freiheit und befinde ſich wohl, kam er immer wieder auf die geſchilderten Angſtvorſtellungen zurück. Geſtern nachmittag rief Hofrichter den und fagte, er habe dringend mit dem Der Arre Militärpoſten herbei Stabprofoßen zu ſprechen. Infanteriſt gab das Signal, der Profoß kam und der ſtant ſagte, er wünſche dem Unterſuchungsrichter vorgeführt e alt, aber nun Mu von 15 Jahren hier geweſen; ich war dort 7 bin ich älter und größer geworden und 10 auch in der „Oh, ſagte der Graf,„das iſt der——, was weiß ich, für wen er mich hielt. 5 12 815. aber gleich der Cannabich das Wort, ich ſtellte mich abe r, als wenn ich nicht hörte, ließ mich mit andern in Diskurs ein. Ich merkte aber, daß er ernſthaften Miene von mir ſprach. Der G daß Sie ſo ganz paſſabel Klavier ſpiel beugung. Nun muß ich von der hi tag am Allerheiligentag in cheſter iſt fehr gut und ſ 4 Bratſchen, 2 Oboen, Violoncello. Fagotti und 4 Konkrabaſſi Pauken. Es läßt ſich eine ſchöne Muſik mach mir keine Meſſe von mir hier zu prodr 1 7 Wegen der Kürze?— 75 n, muß auch alles kurz ſein—— Wegen dem Kirchenſtiel Nichts weniger; ſondern weil man hier jetzt bei Umſt iſtänden hauptſächlich die Inſtrumente ſchreiben muß, weil man ſich nichts Schlechteres denken kann als die hieſigen Vokalſtimmen. 6 Soprani, 6 Alti, 6 Tenori und 6 Baſſi zu 20 und 12 Baſſi verhält ſich juſt wie 0 zu 1. Nicht wahr, Hr. Bu kommt daher: die Welſchen ſind hier jetzt miſerabel angeſch; ſie haben nur 2 Kaſtraten Man läßt ſie halt abſterben. Der hier, und die ſind alt. Sopraniſt möchte auch lieber den Alt ſingen; er kann nicht mehr die ſie haben, ſind elendig. Die binauf. Die etlichen Buben, Tenor und Baß wie bei uns die Totenſinger. Der Hr. B Vize⸗ Kapellmeiſter Vogler, der nenlich das Amt machte, iſt ein muſikaliſcher Spaßmacher, ein Menſch. der ſich viel Zandddet und nicht viel kann Das ganze cheſ Heni aber als Sonntag babe ich eine Meſ ſſe von gebört, die ſchon 26 Jahre alt iſt und aber recht 5 iſt. Er ſchreibt ſehr gut. rE N mit ei e Ver⸗ eſigen Muſik reden. der elle im tark; auf 1 885 Seit 2 Flauti und traute Violinen 1 einen guten ee guten 8 der gute Fugen.— Zwei Organiſten haben ſie hier, es Mü e wert wäre, eigens nach Mannheim zu reiſen. Ich bude G2 legenheit gehabt, ſie recht zu hören, denn hier iſt es nicht üblich, daß man ein Benediktus macht, ſondern der Organiſt muß dann allzeit ſpielen. Das erſtemal habe ich den zweiten ge⸗ hört, und das anderemal den erſten. Ich ſchätze aber nach meiner Meinung den zweiten noch als den erſten. Denn wie ich ihn gehört habe, ſo fragte ich:„Wer iſt der, welcher die Orgel ſchlägt?“ —„Unſer zweiter Organiſt“„Er ſchlägt miſerabel.“ Wie ich den andern hörte:„Wer iſt denn der?“—„Unſer erſter.“ „Der ſchlägt noch miſerabler.“ Ich glaube wenn man ſie zuſam⸗ menſtöße, ſo würde noch was Schlechteres herauskommen. Es iſt zum Totlachen, dieſen Herren zuzuſehen. Der zweite iſt bei der Orgel wie das Kind beim Dreck; man ſieht ihm ſeine Kunſt ſchon im Geſichte an. Der erſte hat doch Brillen auf. Ich bin zur Orgel hingeſtanden und habe ihm zugeſehen in der Abſicht, ihm eiwas abzulernen; er hebt die Hände bei einer jeden Note in alle Höhe auf. Was aber ſein Force iſt, iſt, daß er meiſt tenteils aber quintſtimmig und oktabſtimmig. Er äßt auch oft zum Spaß die rechte Hand aus und ſpielt mit der 1555 ganz allein, mit einem Worte, er kaun machen, was er will, er iſt völlig Herr über ſeine Orgel. Die Mama empfiehlt ſich allerſeits; ſie kann ſchreiben. d denn ſie muß noch ihr Offizium beten. Wir ſind gor ſpät von der großen Opernprobe*] nach Hauſe gekommen. Mor⸗ gen muß ich nach dem Hochamt zu der geſtrengen Frau Kur⸗ fürſtin, ſie will mir abſolument Filse ſtricken lehren; ich habe völlige Sorge denn ſowohl ſie als auch der Edelfeſte Hr. Kurfürſt will, daß ſchon künftigen Donnerstag abends in der großen Galg-Akademje öffentlich ſtricken ſoll.“ ind 1 —³ ger unmöglich Es handelte ſich um die Proben zu der Oper„Rof ammude⸗ von Sieland und dem Komponiſten Schweiber. Mannheim, 2. Mai. Geveval⸗Nugeiger.(Abendblatt) 8. Selie verhandelt werde, Auditor Kunz ſei nicht im Hauſe und ſei un⸗ wohl. Hofrichter ſchien betroffen und dachte nach, dann ſetzte er ſich an den Tiſch, ſtützte die Ellbogen auf, legte den Kopf in beide Hände und blieb ſo in tiefes Sinnen verſunken. Plötzlich ſprang er auf und rief:„Ich muß noch heute mit ihm ſprechen Das machte ſolchen Eindruck auf den Profoß, daß er ſofort den Mojor⸗ auditor rufen ließ, der auch raſch herbeikam. Dann wurde Hof⸗ richter in der üblichen Weiſe vorgeführt, vom Poſten und vom Profaßen begleitet. Er ſah blaß und verängſtigt aus. Als er mit dem Auditor allein war, fragte Hofrichter zunächſt nach ſeiner Frau. Als ihm erwidert wurde, daß ſie geſund und in Freiheit ſei, brach er los:„Ich will alles ſagen: Ich habe es gefan.“ Ein Tränenſtrom und ein Schluchzen folgte dieſen Worten. Die Anweſenden waren betroffen und ergriffen zugleich. Der Auditor ſprach einige Troſtworte und bot dem Weinenden einen Stuhl an. Nach einer längeren Pauſe begann Hofrichter zu erzählen. Er wurde nicht unterbrochen, bis er fertig war. Er geſtand, daß er die Giftbriefe angefertigt und abgeſendet habe, um durch Be⸗ ſeitigung von Vordermännern die verlorene Karriere wieder zu gewinnen und eventuell doch noch zum Generalſtab einberufen zu werden. Aus stadt und Land. * Maunheim, 2. Mai 1910. 25führige⸗ Stiftungsfeſt des Mann⸗ heimer Curnerbundes„Germania“ 905 Auzerordentlich zahlreich batten ſich am Samslag abend die Mitglieder und Freunde des Turnerbundes mit ihren Damen in den Sälen des„Friedrichsparks“ eingefunden, um das 25. Wiegen⸗ ſeſt durch ein Feſtbankett zu feiern. Der guirlanden⸗ geſchmückte Friedrichsparkſaal trug ein feſtliches Gepräge. Damen hatten ſich in frohes Hell gekleidet, die Herren der Schöpfung waren in Schwarz oder in der kleidſamen gelben Turn⸗ jacke erſchienen. Als Ehrengäſte waren erſchienen Herr Major ohn Merkatz mit einem weiteren Offizier vom hieſigen Re⸗ miment, Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger als Vertreter des Turngaues, der Deputierte des 10. deutſchen Turnkreiſes, Herr Deutſch⸗Speher und Herr Stadtrat Vogel, ſowie Vertreter donm befreundeten Turn⸗ und Sportvereinen. Die Der 1. Vorſitzende, Herr Karl Werlin, begrüßte die Erſchienenen herzlichſt und konſtatierte mit beſonderer Jreude, daß ſich unter den Mitgliedern der altturneriſche Geiſt und die turneriſche Anſchauung wie vor 25 Jahren bewahrt hätten, getreu dem Wahrſpruch:„Kraft durch Geſittung geadelt, nütz' uns zu jeglichem Werk!“ Der große erzieheriſche Wert des Turnens für die heranwachſende Jugend zur Erzielung von Kraft, Ge⸗ ſundheit und Ausdauer, die Stählung des feſten Willens der rei⸗ ſzren Jugend und ſchließlich die unſchätzbaren hygieniſchen Vor⸗ leile für die mittleren und älteren Lebensalter, ſeien heute ge⸗ nügend bekannt. Deutſch iſt jeder Turner und urdeutſch die Turnſache ſelbſt und ſo wollen wir auch für fernerhin geloben, die bewährten Bahnen zu wandeln mit dem Grundſatze:„Ans Vokerland ans teure ſchließ' dich an!“ Die Anſprache weckte ſtür⸗ miſche Begeiſterung. Die Mannheimer Liedertafel ſang ſodann unter der trefflichen Leitung des Herrn Muſikdirektors Bieling mit drächtiger Wiedergabe„Heil dir, Heil mein Vaterland!“ von Speidel. Die Liedertäfler ſangen dann noch„In die Ferne“ don Heim und das immerſc⸗öne„Frühling am Rhein“ pon Breu. Die Darbietungen löſten natürlich wieder anhaltenden Beifall aus, ſodaß ſich die wackere Sängerſchar zu einer Zugabe verſtehen mußte. Die nächſte Programmnummer brachte ein Turnen am Reck. Die Bühne, die einen großen Podiumsvorbau erhalten hatte, tat ſich auf und man erblickte vor einem aus Lorbeerbäumen gebil⸗ deten Hintergrund, in deſſen Mitte eine Büſte des Turnvaters Jahn aufgeſtellt war, zehn weiße Tuürnergeſtalten und ein Reck Den einzelnen Darbietungen folgte lebhafter Beifall. Man ſah hier teilweiſe ſehr ſchwierige Leiſtungen. Auch die Stabübungen der Männerabteilung, unter dem Kommando des Herrn Karl Werlin, zeichneten ſich durch exakte Vorführung aus. Das klappte wie am Schnürchen. Herr Hofopernſänger Voiſin ſang nun, prächtig disponiert,„Liebesfeier“ von Weingartner, Loewes„Erkennen“ und„Der Lenz iſt gekommen“. Später brachte Herr Vofſin nach„Prinz Eugen“ von Loewe und „Siegfrieds Schwert“ von Plüddemann mit der gleichen Vor⸗ trefflichkeit zu Gehör. Rauſchender Beifall wurde dem Sänger geſpendet. Die Damenabteilung konnte durch Vorführung von Keulenübungen unter Leitung des Herrn Karl Pohl zeigen, welche turneriſche Tüchtigkeit auch in ihren Reihen herrſcht. Die in Verbindung mit Tanzübungen gebrachten Keulenübungen wur⸗ den exakt und graziös zur Vorführung gebracht. Die Sprünge am Pferd durch die aktive Mannſchaft waren von ausgeprägter Eleganz. Der Reigen der Damenabteilung darf ruhig als eine der ſchönſten Darbietungen des Abends bezeichnet werden. Auf der Mitte des Podiums wurde ein pavillonartiger Blumentempel auf⸗ geſtellt, durch den dann die Damen mit Blumenbogen in den Hän⸗ den den ebenſo ſchönen als anmutigen und komplizierten Reigen zur Ausführung brachten. Nach Beendigung des Reigens trat Frl. Brans vor und überreichte mit einer kurzen Anſprache namens der Damen des Vereins zu der ebenfalls von den Damen anläßlich des 10. Stiftungsfeſtes geſtifteten Fahne eine pracht⸗ volle Schleife, was bei den Turnern ſtürmiſche Freude weckte. Frl. Brans gab gleichzeitig dem Turnerbund„Germania“ die herzlichſten Wünſche der Damen des Vereins mit auf den weiteren Weg. Sie hob beſonders hervor, daß der Turnerbund ſein Ziel nicht nur auf die Stählung von Körper und Geiſt gerichtet habe, ſondern weit darüber hinaus. Er habe auch den Damen eine Heim⸗ und Pflegeſtätte in der Damenabteilung geſchaffen, wofür ihm herzlicher Dank zu ſagen ſei. Herr Werlin ſprach im Namen des Turnrates für die Stiftung verbindlichſten Dank aus, indem er betonte, daß dem Turnraxe das Wohl der Damenabtei⸗ lung ganz beſonders am Herzen liege. Als einen hervorragenden Humoriſten gab ſich wieder Herr Hofſchauſpieler Kallen⸗ berger zu erkennen. Der Künſtler gab einige Couplets, wie „Das Küſſen iſt zwar eine Sünd', aber gut!“„Verſchiedene Frauenberufe“„Die Frauentugenden“ und verſchiedene humori⸗ ſtiſche Gedichte zum beſten. Die humorſprühenden Vorträge riefen ſtürmiſche Lachſalven hervor. Die von den aktiven dargeſtellten Pyramiden waren Muſterleiſtungen. Mit bewunderungswürdiger Fixigkeit bildeten ſich nach den Kommandoworten des Vorturners die einzelnen Gruppen und bald darauf ſtand der ebenſo ſchön zu werden. Der Profoß ſagte dem Offizier, daß deute A 5 ̃ wirkende. wie ſchwierig zuſammengeſetzte Menſchenaufbau da. Selbitredend blieb auch hier der wohlberdiente Applaus nicht aus. ſchlagen haben, dürften mit ihrem Geſchäft wohl zufrieden ſein. Dann folgte die Ehrung von Mitgliedern. Die Ernennung der Herren Emil Schöffler, Adolf Schöffler und Auguſt Saalfeld zu Ehreumiigliedern fand bei den Anweſen⸗ den lauten freudigen Widerhall. Außerdem wurden noch eine grö⸗ ßere Anzahl Mitglieder für 20⸗ und 15jährige Mitgliedſchaft durch Ueberreichung von Ehrenzeichen geehrt. Herr Rein hardt⸗ Karlsruhe dankte im Nasten der Ausgezeichneten in herzlichen Worten. Er ſtattete namentlich dem 1. Vorſitzenden, Herrn Karl Werlin herzlichen Dank ab für die unermüdliche Tätigkeit im Turnerbund wie in der Turnſache im allgemeinen. Als der 2. Vorſitzende, Herr Adolf Murr, den Verſammelten die Mittei⸗ lung machte, daß der Turnrat beſchloſſen habe, den 1. Vorſitzenden und Gründungsmitglied Karl Werlin in anbetracht ſeiner gro⸗ ßen Verdienſte zum Ehrenmitgliede zu ernennen, gab es ſpontanen Beifall. Die deutſche Turnerſchaft vergibt an ſolche Mitglieder, die ſich treu bewährt und um die Turnſache beſonders verdient gemacht haben, den Ehrenbrief. Dieſen Ehrenbrief erhielten auch die Herren Karl Werlin, Emil Schöffler, Richard Amelung und Fritz Brans. Herr Murr ſprach hierzu den Geehrten die herzlichen Glückwünſche aus. Der Vor⸗ ſitzende des Mannheimer Turnvereins, Herr Prokuriſt Kermas, überbrachte dem Turnerbund die herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem 25. Stiftungsfeſt, wobei er die ſchon ſeit Jahrzehnte währenden freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Vereinen betonte. An der Schwelle eines zweiten Vierteljahr⸗ hunderts gebe er dem Turnerbund„Germania“ den Wunſch mit auf den Weg, daß er bald in der Lage zur Erſtellung eines eigenen Heimes iſt.(Lebh. Bravol) Er hofft, daß für die fernere Zeit die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Vereinen immer mehr feſtigen. Herr Kormas überreichte als Angebinde dem Turnerbund eine goldene Remontofruhr. Herr Stadtſchul⸗ rat Dr. Sickinger überbringtdie Wünſche des Gaues. weiteren Verlaufe ſeiner Anſprache gedachte er in markigen Wor⸗ ten der erzieheriſchen und ſittlichen Werte des Turnens. Auch der Turnerbund„Germania“ habe ſich zur Aufgabe gemacht, die weibliche Jungmannuſchaft eranzubilden, was für unſer Volks⸗ leben ſo eminent wichtig ſei. An die Damen richtet Redner die Mahnung, ja nicht in ihrem Streben nachzulaſſen, und eifrig turneriſch tätig zu ſein, damit ſie beim 50jährigen Stiftungsfeſt die Turner überflügelt hätten.(Große Heiterkeit.] Die vorzüg⸗ liche Anſprache Dr. Sickingers klingt in einem Zfachen ſtürmiſch aufgenommenen„Gut Heil!“ auf die Jungmannſchaft des weib⸗ lichen Geſchlechts in der deutſchen Turnerei aus. Der Reigen der Darbietungen wurde durch nochmalige mit großem Beifall aufgenommene humoriſtiſche Vorträge des Herrn Hofſchauſpielers Kallenberger und durch einige allgemein geſungene Turner⸗ lieder geſchloſſen. Bis in die frühen Morgenſtunde blieb man in froher Geſelligkeit beiſammen. So nahm das Bankett zum 25jährigen Stiftungsfeſt einen hochbefriedigten harmoniſchen Verlauf. Den Teilnehmern wird es gewiß noch auf lange Zeit hinaus in angenehmer Erinnerung bleiben. Die Veranſtaltung verdient in jeder Hinſicht als vortreff⸗ lich bezeichnet zu werden. Der Sonntag mittag vereinigte die Mitglieder mit ihren Damen zu einem gemeinſchaftlichen Mittag⸗ eſſen im Friedrichspark. Hernach wurden die Damen mit ihrem Reigenbogen und die Pyramiden der Turner photographiſch auf⸗ genommen. Der zweite Teil des Jubiläums wird mit einem Feſtball am Samstag, den 7. Mai im Friedrichspark gefeiert. e Im *Nerſetzt wurden die Regierungsbaumeiſter Eugen Ko Hler m Heidelberg und Adolf Giſenkohr in Offenburg zur Großh. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Wilhelm Büchner in Karlsruhe zur Rheinbauinſpektion Offenburg und Richard Koch in Karlsruhe zur Kulturinſpektion Heidelberg. * Etatmäßig angeſtellt wurden die charakteriſierten Poſtſekre⸗ täre Albert Ruppert aus Neckar⸗Biſchofsheim und Wilhelm Wittmann aus Heidelberg beim Poſtamt in Konftanz. * Nationalliberaler und Jungliberaler Verein Mannheim. Wir machen unſere Parteifreunde nochmals auf die heute abend im Ballhauſe ſtattfindende Verſammlung aufmerkſam, in der Herr Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Gothein von Heidelberg einen Vortrag über das Thema:„Der Kampf im Bau⸗ gewerbe“ halten wird, und bemerken zugleich, daß die Ver⸗ anſtaltung nicht den Charakter einer öffentlichen Verſammlung trägt, ſondern einzig den Zweck hat, die Angehörigen der liberalen Parteien über den gegenwärtigen Stand dieſer aktuellen Frage zu informieren. Wir teilen noch mit, daß auch der Hanſabund zu der Verſammlung eingeladen worden iſt. * Natibnalliberaler Berein Mannheim. Von Dienstag den 17. Mat bis Sonntag den 22. Mai(inkl.) findet in Heidelberg in der Harmonie(Gartenſaal) der 1. Rednerkurs unſerer Paxtei ſtatt. Die Vorträge beginnen(22. Mai ausgenommen) jeweils nachmittags 3 Uhr und dauern mit Unterbrechungen an den Wochentagen bis gegen 10 Uhr abends. Es ſind folgende Vorträge vorgeſehen: 1. Geſchichte und Programm der natlib. Partei im Reich. Redner: Univerſitätsprofeſſor Dr. Oncken in Heidelberg. 2. Geſchichte und Programm der natlib. Partei in Baden. Redner: Rechtsanwalt Thorbecke in Karlsruhe. 3. Die badiſche Landwirt⸗ ſchaft. Redner: Landtagsabgeordneter und Vizepräſident der bad. Landwirtſchaftskammer Bürgermeiſter Sänger in Diersheim. 4. Der gewerbliche Mittelſtand. Redner: Handwerkskammerſekretär Haußer in Mannheim. 5. Handel und Induſtrie. Redner: Han⸗ delskammerſyndikus Dr. Blauſtein in Mannheim. 6. Deutſche Kolonialpolitik. Redner: Profeſſor Thorbecke in Mannheim. 7. Badiſche Verkehrspolitik. Redner: Regierungsrat Endres in Mannheim. 8. Die deutſche Arbeiterverſicherung. Redner: Amt⸗ mann Wenz in Heidelberg. 9. Arbeiterbewegung und Sozialdemo⸗ kratie.(Redner wird noch bekannt gegeben.) 10. Das badiſche Zentrum. Redner: Dr. Breſch in Heidelberg. Diejenigen Mit⸗ glieder, die dieſen Rednerkurs mitzumachen beabſichtigen, werden gebeten, ſich mündlich oder ſchriftlich ſofort bei unſerem Schrift⸗ führer L. Reinmuth, 8 6, 21, 4. St., anzumelden, woſelbſt auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Bureauſtunden: abends —7 Uhr. ö„„ * Der Maimarkt, der heute ſeinen Anfang nahm, iſt vom Wettergott nicht beſonders begünſtigt. Ungeachtet deſſen ent⸗ wickelte ſich das gewohnte Maimarktbild, das ſich zunächſt beim Tatterſall durch das übliche Stürmen der Straßenbahnwagen bemerkbar machte. Obwohl die Elektriſche heute mit Verdichtungs⸗ wagen fährt, kommen doch ſämtliche Wagen überfüllt am ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhof an. Im Intereſſe unſerer bahn wohl für jeden Tag zu wünſchen. Die Frühzüge brachten wiederum Tauſende und Abertauſende von Fremden. die ſich ſofort bom Bahnhof zum Schlacht⸗ und Viehhof wandten. Dort⸗ ſelbſt entwickelte ſich trotz des regneriſchen Wetters der gewohnte ſtarke Marktverkehr. Die Zufuhr von Vieh iſt ſehr ſtark, insbeſondere iſt Zuchtvieh ſehr zahlreich auf den Markt gebracht worden, Der Handel blüht und der Verkehr iſt überaus leb⸗ haft. Die Geſchäftsleute, die draußen ihre Verkaufsſtände aufge⸗ die von Herrn Rudolf Schiel, dem fachmänniſche der Ringregeln und Bekanntgabe der verbotenen Griffe kommt ein Mann in Frage, der am gleichen Tage im Hauſe be 25 ſtädtiſchen Finanzen wäre eine ſolche Inanſpruchnahme unſerer Straßen⸗ olues Lie große Wirkſchaftshalle, in der eine Muſikgeſellſchaft kon⸗ bereiert, iſt ſtark beſetzt. Wie man uns miteilt, ſoll die heutige⸗ Beſucherzahl dem vorjährigen Markttage gleichkommen. Zugetrie⸗ ben waren heute 70 Ochſen, 750 Rinder und Kühe, 50 Farren, 420 Kälber, 450 Stück Zuchtvieh, 1054 Pferde, 74 Schafe, 60 Ziegen und 1770 Schweine. Der ſtarke Antrieb von Pferden und Zuchtvieh dürfte ſicherlich in weiten Kreiſen, insbeſondere aber von ſeiten unſerer landwirtſchaftlichen Bevölkerung begrüßt werden. * Arbeitsjubiläum. Nikolaus Häuß geht am 4. Mai ſein 25jähriges A ſtädtiſcher Arbeiter. * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volksbildung (Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße, Neckarſtadt), deren Benützung jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat Aprik von 3771 (3122) Erwachſenen und 439(703) Schülern, zuſammen alſo von 4210(3825) Perſonen beſucht. Der über 6000 Bände faſſenden Bibliothek wurden an 9(8) Abenden 3253(2864) Bücher entnom⸗ men, davon 87(79) an neue Leſer.(In den Klammern ſtehen die entſprechenden Ziffern des Vorjahres.) Im Berichtsmonat wurde der Bibliothek von einem unbekannten Spender ein große Partie ſehr wertvoller Bücher zugeſandt, was hier mit herzlichem Dauk vermerkt ſei. 5 * Eine Rheinfahrt am Chriſti Himmelfahrtstage nach dem ſo idhlliſch gelegenen Städtchen Oppenheim macht das Räderboot „Mannheimia“. Die Abfahrt in Mannheim iſt auf 9½ Uhr feſtgeſetzt. Der Fahrpreis beträgt nur M. 1 pro Perſon für Hin⸗ und Rückfahrt.(Siehe Inſerat.) „ Der Ballon Zähringen der am Samstag abend gegen halb 8 Uhr unter Führung des Herrn Leutnant Lenders iu Heidelberg vom Platze des Turbinenhauſes mit den Herren Dr. Kienitz und Prieſter als Gäſte zu einer Nachtfahrt aufge⸗ ſtiegen iſt, hat bei herrlichſtem Wetter eine ſchöne und intereſfante Fahrt zurückgelegt. Der Ballon ſchlug die Richtung nach Pforz⸗ heim ein und überflog die Stadt in der Nacht. Wegen vollſtän⸗ diger Windſtille war der Ballon dann gezwungen, bei Sulz a. N. eine Zwiſchenlandung vorzunehmen. Bei Sonnenaufgang ſetzte der Ballon, da inzwiſchen ein friſcher Nordoſtwind eintrat, ſeine Fahrt fort. Er erreichte meiſtens eine Höhe von 2000 w. Be Aichhalden wurde eine zweite Zwiſchenlandung vorgenommen und hier verließen die beiden Gäſte die Gondel. In einer Höhe von 4000 Metern überflog der Ballon jetzt mit ſeinem Führer den badiſchen Schwarzwald, die ſchneebedeckten Häupter der Ber weit unter ſich laſſend. Er landete 10.45 Uhr abends bei Zweri bach im Guttachtal. 8— Apollotheater. Das Maiprogramm zeigt wieder einige f intereſſante Nummern, die neben der Ringkampfkonkurrenz ſehr beifällig von dem zahlreich erſchienenen Publikum aufgenomm wurden. Eröffnet wird die Vorſtellung von der Konzertſängerin „Lyvia Hubay“, die mit ihrer ausgezeichneten Stimme die Zuhörer beſtens befriedigte. Auch die beiden Humoriſten Win⸗ ter und Reiſer, die als bayeriſche Wildſchützen auftraten, er⸗ zielten mit ihrem urwüchſigen Humor und herrlichen Kunſtgeſang einen durchſchlagenden Erfolg. Neue Tricks zeigen die nun fol⸗ genden Exzentriker„OSmite und Smote“, die mit einer Leichtigkeit und Eleganz ihre Vorführungen bringen, daß das Publikum ſtets gefeſſelt iſt. Eine Ringkampfparodie, die beide zum Schuß aufführen, iſt eine ergötzliche Szene. 10 Tranſyl⸗ vanias nennt ſich ein ungariſches Damenenſemble, das aus 10 hübſchen Damen beſteht, die mit ihren beiden Szenen„Vogel⸗ idylle im Karpatengebirge“ und„Des Fiſchers Traum am Chorbaſee“ eine ganz neue Art von Geſang in Verbindung mit hübſchen Tänzen zur Darſtellung bringen, auch die ver⸗ 6, 7 wohnhaft, de⸗ Ssjubiläum ats ler 0 HCit Nummer. Mit neuen Bildern von Droeß der erſte Teil des Programms. Die zweite Abteilun Ringkunſt gewidmet. Etwa 20 der kräftigſten Män 1 Konkurrenz, der Reihe nach vorgeſtellt werden. Nach ſofort mit dem Kampfe begonnen, über den wir bereits b haben. Präzis 11 Uhr war die Vorſtellung zu Ende. Etwas noch zu beachten und zwar betrifft dies die kleine Notiz, w die Direktion mit Recht auf das Programm hat ſetzen laſſen und die heißt:„Die geehrten Damen werden höflich ſt und d gend erſucht, die Hüte abzunehmen.“ Leider wird das von einigen nicht beachtet, aber bei Ringkämpfen iſt das abſol; nötig, denn die dahinter Sitzenden, die ſich für das Ringen inte eſſieren, können von dem ganzen Hergang kaum etwas ſehet wenn die Damen nicht ſo viel Einſehen hoben und ſich dem b. rechtigten Wunſche fügen. 1 * Eine Tänſchung. Die„Heidelb. Ztg.“ ſchreibt: Am Sams⸗ tag nachmittag gegen 3 Uhr war am Horizont über dem Neckar über der Rheinau ein länglicher Ballonkörper ca. 1 Stunde lang ſichtbar. Man glaubte vielfach, daß es ſich um Schütte'ſche Luftſchiff handle, das an dieſem Tage in Brüh Mannheim in Gegenwart des Großherzogs ſeine Taufe erhie und erwartete ſein Näherkommen. Auf dem Königſtu Molkenkur und anderen Ausſicht gewährenden Plätzen hatte aus dieſem Grund zahlreiches Publikum angeſammelt, gebens wartete. Der Ballon war nur ein Probeobjekt, ein nannter Pilot, der gefeſſelt auf der Rheinau hoch gelaſſen Er gehörte allerdings zum Schütte'ſchen Luftſchiff und wurk Anſchluß an die Taufe in Benutzung genommen. Eine G oder gar Fahrgäſte kamen natürlich nicht in Frage. D iſt auch von hier aus beobachtet worden. Es entſt de Remontoir⸗Uhr mit defekter Feder; d) eine ſilberne Damen⸗Re Uhr mit Goldrändern, Fabrik⸗Nr. 50962 und Reparatur⸗Nr. 4172; e) eine ſilberne Damen⸗Rem.⸗Uhr, Fabrik⸗Nr. 38425. Als und folgend beſchrieben wird: 30 bis 35 Jahre alt, 1/60—1, groß, blonde Haare, roten ſtarken Schnurrbart, friſches Geſt trug ſchwarzen Rock und Weſte und ſteifen ſchwarzen Hut. 2. At 22. März 1910 in der Schwetzingerſtraße ein gut erhaltener zw. räderiger Handkarren, grün geſtrichen und am Vorder ſind die Buchſtaben Ph. K. angebracht. 3. Vom 18. auf 14. A in der Dalbergſtraße ein noch ziemlich neuer Handkarren Anſtrich, zweiräderig. * Fahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurden hier fol Fahrräder entwendet: 1. Am 23. April ein Fahrrad, Marke Fabritnummer unbekannt, ſchwarzem Rahmenbau und Je 2. am 24. April ein Marsrad, Fabrik⸗Nr. unbekannt, ſch zer Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene Lenkſta der Glock ſteht der Name„Simons, Rheinau“; 3. am 23 ein Torpedorad, Fabriknummer 126 299, Freilauf, blat gen, aufwärts gebogene Lenkſtange; 4. am 25 April ei 18 recrd, Fabriknummer 48 177 ſchwarzer Rahmenbau un Freilauf mit Rücktrittsbremſe, auf der V dungsſt Name„Theodor Hamberger“; 5. am 24. Sereral-Nazeigen. Abeblat), Kamnbein. 2 Ma. Freilauf mit Rücktrittsbremſe; 6. am 28. Wandererrad, Fabriknummer 158 800, ſchwarzer Rahmenbau, gelbe Holzfelgen, hochgebogene Lenkſtange, Freilauf, gelber großer Sattel; 7. am 26. Aßril ein Stahlrad, Fabrik⸗ Nummer unbekannt, ſchwarzer Rahmenbam und Felgen, Signal⸗ glocke und Handbremſe; 8. am 26. April ein Weilrad, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, Fabriknummer unbekannt, Freilauf mit Rücktrittsbremſe; 9. am 25. April ein Adlerrad, ſchwarzer Rah⸗ menbau und Felgen, gerade Lenkſtange, rote Mäntel verroſtete Handbremſe, Fabriknummer unbekannt; 10. am 24. zum 25. April ein Weilrad, Fabriknummer 58 5883, ſchwarzer Rahmenbau, ge⸗ rade Lenkſtange mit weißen Zelluloidgriffen; 11. am 28. April ein Weſtfalenrad, Fabriknummer unbekannt, ſchwarzer Rah⸗ menbau, gerade Lenkſtange mit Korkgriffen; 12. am 29. April ein Rad, Marke Nürnberg, Fabriknummer unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau, der friſch emailliert iſt, friſch vernickelte Speichen, abwärts gebogene Lenkſtange, Torpedofreilauf mit Rücktrittsbremſe. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Karl Greu⸗ lich jr., Inhaber der Firma Karl Kegel Nachf., Inſtallations⸗ geſchäft, G 4, 15, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs⸗ verwalter: Rechtsanwalt Dr. Stoll. Konkursforderungen ſind bis zum 1. Juni anzumelden. Prüfung der angemeldeten For⸗ derungen am 24. Juni. * Aus Ludwigshafeu. Ein Deſerteur des Artillerie⸗Regi⸗ ments in Landau wurde hier angehalten. Der Ausreißer, ein Kanonier, der ſich ſchon vor ungefähr 14 Tagen von ſeiner Batterie entfernte, wurde durch eine Patrouille ſeinem Truppenteil wieder zugeführt. Der Kanonier diente im erſten Jahr und hat ſich durch das unerlaubte Entfernen der Fahnenflucht ſchuldig gemacht. —— Hiſtoriſcher Tageskalender für Mannheim. 2. Mai. 18656 Der im Dezember des Vorjahres gegründete Neungerein hält 5 ſein 1. Pferderennen ab. 1892 25jähr. Jubiläum des Vereins. Thenter, Runſt und Wiſſenſchaft. Hofkapellmeiſter Albert Cvates hat, wie auswärtigen Blättern von hier telegraphiert wird, einen Ruf als erſter Kapell⸗ mefſter an die kaiſerlich ruſſiſche Hofoper in Petersburg erhalten. Von unſerer Theaterleitung dürfte ſein Entlaſſungs⸗ geſuch jedenfalls genehmigt werden, ſo daß Herr Coates mit Ende der Saiſon aus dem Verband der hieſigen Bühnen ausſcheidet. Herr Coates iſt von mütterlicher Seite ſelbſt Ruſſe. In Mann⸗ heim, wohin er von Hagemann an Stelle Reichweins von der Hofoper berufen wurde, hat Coates nur ein Jahr ge⸗ wirkt. „Lueifer“, ein Trauerſpiel von Ingo Krauß, erlebte bei der Uraufführung in Koburg einen Achtungserfolg. Das Stück be⸗ handelt die Gewaltherrſchaft des Papſtes Bonifacius VIII. Joſef Kainz und das Burgtheater. In einem Geſpräche mit dem Prager Korreſpondenten der Wiener N. Fr. Pr. gab Joſef Kainz über ſein Vertragsverhältnis zum Burgtheater die fol⸗ genden Aufſchlüſſe:„Die Nachrichten, die von dem Abſchluſſe eines neuen Vertrages zwiſchen mir und dem Burgtheater ſprechen. ſind irrig. Mein Vertrag mit dem Burgtheater iſt heute im Grunde genommen derſelbe, wie ich ihn bei meinem erſten Enga⸗ ement an die Hofbühne abgeſchloſſen habe. Er wurde nur ein⸗ al erweitert, und zwar nicht durch eine Vertragsklauſel, ſon⸗ dern durch einen Erlaß der Intendanz. Dies geſchah im vorigen Jahce. Der Erlaß geſtand mir einen weiteren Urlaub von fünf aten im Jahre zu, ſo daß ich nun, wie übrigens bekannt dürfte, im ganzen acht Monate jährlich vom Burgtheater be⸗ 1I. n. Dieſes Zugeſtändnis der Intendanz war das Aequivalenk für meine Zuſtimmung zur Verlängerung meines Vertrages, der damals bis 1912 lief, auf weitere zehn Jahre. Ich bin alſo bis 1922 dem Burgtheater verpflichtet. Das Zuge⸗ ſtändnis der achtmonatlichen Beurlaubung wurde jedoch nur auf ſeechs Jahre feſtgeſetzt, gilt alſo bis zum Jahre 1915. Eine Aende⸗ rung dieſes Vertrages iſt bisher nicht vorgenommen worden. Baron Berger hat von mir zu erreichen geſucht, daß ich mich in Zukunft für einen weit größeren Teil des Jahres dem Burg⸗ theater zur Verfügung ſtelle. Wir haben uns über dieſen Punkt mündlich beinahe vollkommen geeinigt. Selbſtperſtändlich gebe ich das Recht auf meinen Urlaub nicht ſo ohne weiteres auf, ſondern habe dafür meine Gegenbedingungen geſtellt, die mir im Prinzip bewilligt worden ſind. Der Vertrag, der dieſe Bedingungen feſt⸗ legen ſoll, iſt jedoch noch micht unterzeichnet worden.“ Aus dem Großherzogtum. otc. Baden⸗ Baden, 1. Mai. Die Erbprinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen iſt hier eingetroffen und im Hotel Stefanie geſtiegen. 5 e 1. Mai. Stierhändler Baumgärtner verkaufte auf dem Donaueſchinger Markte 2 Ochſen im Werte von 1400 Mark. Dieſer Betrag kam ihm auf dem Heimwege abhanden. bdbe. Freiburg, 1. Mai. Die Stadt hat ſich zur Be⸗ teiligung an den Koſten des Projekts einer Eiſenbahn von Furtwangen nach Freiburg bereit erklärt. Gerichtszeitung. s Maunheim, 28. April. Strafkammer III. Vorſitzen⸗ der: Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Staatsanwalt Michel. 5 Dier in der Neckarvorſtadt wohnende Taglöhner Jean Ingold hat ſich längere Zeit hindurch an ſeiner Stieftochter vergangen. Der gewiſſenloſe Menſch wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 5 Monaten verurteilt u. ihm die Ehrenrechte auf 3 Jahre aberkaunt. Der 2 Jahre alte Kellner Friedrich Reinhard aus Karlsruhe ſaulenzte auf Koſten der in der Gutemannſtraße hauſenden Anna Möft. Wenn das Mädchen mit dem Tribut im Rückſtand blieb, gab es Hiebe. Der früh auf ſchiefe Bahn Geratene erhält 3 Monate Ge⸗ Zportliche Rundſchau. 5 Aviatik. 11 Neuer Fliegerpreis. Der franzöſiſche Automobilklub hat beſchloſſen, vom 1. Mai ab eine Konkurrenz um einen aviati⸗ pßen Preis zu eröffnen, der den Flug mit einem affagier von Paris nach Brüſſel erfordert. Dieſe Luftreiſe von Kilometer muß binnen 14 Monaten ausgeführt werden. Die tiker können unterwegs beliebig oft landen. Der Preis, der Franks betragen ſoll, wird dem Bewerber zuerkannt, ie Reiſe in der kürzeſten Zeit zurückgelegt hat. Ein neuer 200 000⸗Mark⸗Flugpreis. Bei einem zu Ehren Paulhan im Savoyhotel zu London gegebenen Frühſtück igte der Chefredakteur der„Daily Mail“ an, daß das Blatt 10000 Pfund Sterling für einen neuen Flug ausſetze, den die Bedingungen noch feſtzuſetzen ſeien. Graham White klärte, er werde das Geld, das man als Anerkennungsgabe für ihn ſammle, dazu verwenden, um unverzüglich einen Flug vn London nach Paris zu organiſieren. Raſenſpiele. .M. Bei den geſtrigen nationalen Sechſerſpielen der Klaſſe kenthal den 1. und.⸗G. Palakia Mannheim den 2. Preis. (Bericht folgt.) .M. Fußballreſultate. Union, V. f.., Mannheim weilte geſtern in Offenbach und unterlag dem dortigen.⸗K. Kickers mit 5·1 Toren. Von Jag zu Jag. — Trier, 2. Mai. In Obergartzem in der Eiffel traf ein Fuhrknecht beim Schießen nach Katzen einen Müllerburſchen ins Herz. Der Tod trat auf der Stelle ein.— In Lommersdorf in der Eiffel fiel ein Mädchen in die Jauchegrube und ertrank. — Verhaftete Juwelendiebe Berlin, 2. Mai. Wie der„Lokalanz.“ meldet, verhaftete hier die Polizei 2 Ju⸗ welendiebe, die in Guben und Frankfurt a. O. Schmuckgegenſtände bezw. Pfandſcheine veräußern wollten. — Ruſſiſche Handelsuſancen. Berlin, 2. Mai. Der„Lokalanz.“ meldet aus Petersburg: Der Kaufmann So⸗ ſokin verletzte einen Handelsvertreter Tillmann Dittmar infolge eines geſchäftlichen Streites durch 5 Schüſſe ſchwer. — Schulkinder als Grabſchänder. Dahme(Mark), 2. Mai. Die kürzlich gemeldeten Grabſchändungen verübten etwa 1 Dutzend Schulkinder. — Falkenſtein(Vogtland), 2. Mai Heute früh hat dem „Falkenſteiner Anzeiger“ zufolge, der 24 Jahre alte Reiſende Hu⸗ bert Ritzen aus Berlin ſeiner Geliebten, der 27jährigen aus Ruß⸗ land gebürtigen Kellnerin Emilie Heinrich, mit einem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten. Der Mörder wurde verhaftet. — Zum Verſchwinden Miß Reids. Rom, 2. Mai. In Caſtellanare meldeten ſich mehrere Perſonen, die Miß Reid am 21. April in Begleitung eines amerikaniſchen Ehepaares dort geſehen haben. Badiſcher Tandtag. 2. Kammer.— 72. Sitzung. W. Karlsruhe, 2. Mai. Der Präſident eröffnet kurz nach 4 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Staatsminiſter Frhr. v. Duſch, Miniſter Frhr. v. Marſchall, Miniſterialdirektor Fuld, General⸗ direktor Roth und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht: 1 Beratung über die geſchäftliche Behandlung: a) des Antrages des Abg. Bechtold und Genoſſen betr. die Einführung der Verhältniswahl für die badiſche zweite Kammer: b) Die Abänderung des Geſetzes über Gewährung von Entſchädigungen bei Seuchen⸗Verluſten und des Geſetzes über Verſicherungen des Rindviehbeſtandes betr.(der 1. Kammer vor⸗ gelegt). 2. Mündlicher Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über die Anforderungen unter§ 12 und 19 des Eiſenbahnbau⸗ budgets für 1910⸗11, nämlich:§ 12 Gengenbach⸗Hauſach, zweites Geleiſe, 6. und letzte Teilforderung 1188 000.;§ 19 Murgtal⸗ bahn Linienverlegung zwiſchen Gernsbach und Weißenbach mit 259 000 M. Berichterſtatter Abg. Pfefferle. 3. Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über a. das Spezialbudget der Verkehrsanſtalten für 1910⸗11 u. zw. Kapitel 13. Miniſterialabteilung für das Eiſenbahnweſen, Kapitel Ib. Eiſenbahnbetriebsverwaltung, Kapitel 10. Bodenſeedampfſchiff⸗ fahrtsverwaltung ſowie i das Spezialbudget über den Anteil Badens an den Reineinnahmen der Main⸗Neckarbahn für 1910⸗11. und damit in Verbindung die Petitionen: 1. der Gemeinde Wei⸗ her um Rückerſatz des geleiſteten Beitrags für Errichtung der Güterſtation Übſtadt: 2. der in Pforzheim beſchäftigten, aber auswärts wohnenden Arbeiter um Einführung von Arbeiter⸗ wochenkarten mit 5⸗ und Atägiger Gültigkeit. Letzte Rachrichten und Telegramme. ꝗKöln, 2. Mai. Ein in Köln⸗Nippes wohnender Reiſender und deſſen Ehefrau begingen geſtern Selbſtmord, während der Reiſende ſich erſchoß, ſtürzte ſich die Frau, der„Köln. Volksztg.“ zufolge in den Rhein. München, 2. Mai. Geſtern abend unternahmen etwa 100 Perſonen unter Vorantritt eines Muſikkorps und Entfal⸗ tung einer Fahne mit antimilitariſtiſchen Abzeichen einen Zug in das Stadtinnere. Es handelte ſich um den polizeilich verbotenen Umzug der anarcho⸗ſozialiſtiſchen Veveinigung. Die Polizei forderte die Demonſtranten zur Uebergabe der Fahne auf, wogegen einige Teilnehmer an dem Zuge heftigen Widerſtand leiſteten. Es erfolgten acht Verhaftungen. Die Fahne wurde beſchlagnahmt. * Wien, 2. Mai. Die„Wiener Sonn⸗und Montagsztg.“ meldet aus Belgrad Anläßlich der Gemeinderatswahlen in Roſchtzi wurde in die Wohnung eines der nationaliſtiſchen Partei angehörigen Kandidaten durch das Fenſter eine Dyna⸗ mit⸗Bombe geworfen. Von acht in der Wohnung weilenden Perſonen wurden zwei getötet, drei tödlich und drei ſchwer verletzt. 2. Mai. Der Aviatiker Graham White teilte dem Londoner Aeroklub mit, daß er mit dem Ergebnis der zu ſeinen Gunſten eingeleiteten Sammlung einen voll⸗ ſtändigen engliſchen Aeroplan erbauen werde, mit dem er einen Flug von London nach Paris unternehmen wolle. * Plymouth, 2. Mai. Peary iſt mit ſeiner Familie und Kapitän Bartlett an Bord des Dampfers Kronprinzeſſin Cäcilie hier eingetroffen. In einer Unterredung mit dem Vertreter des Reuterſchen Bureaus erklärte er, er lehne es ab, auf Erörterungen mit Cook ſich einzulaſſen oder eine Aus⸗ kunft über die Handlungsweiſe des amerikaniſen Kongreſſes zu erteilen oder an ihr Kritik zu üben. Was ihn anbelange, ſo habe er das Ziel ſeines Lebens, die Erforſchung der Arkkika und Antarktika erreicht, und bedauere, daß der Geologiſchen Geſellſchaft in Waſhington ihr Verſuch, die Mittel für die vor⸗ geſchlagene antarktiſche Expedition aufzubringen, fehlge⸗ ſ ei. Die Hinrichtung eines vierfachen Raubmörders. W. Luzern, 2. Mai.(Priv.⸗Tel.) Heute vormittag wurde der Raubmörder Mathias Muff mit der Guillotine hingerichtet. Er hatte in der vorjährigen Weihnachtswoche den Pächter Bi⸗ ſang, deſſen Frau und 2 Knechte in Ruſwil bei Luzern ermordet und nach vollzogenem Raube die Scheune und das Wohnhaus angezündet. Der 1. Mai in Paris. *Paris, 2. Mai. Abgeſehen von den ſozialiſtiſch⸗revo⸗ lutionären Blättern ſpendet die geſamte Preſſe dem Miniſter⸗ präſidenten lebhafte Lobſprüche dafür, daß er durch ſeine energiſchen Vorkehrungen die geplante Kundgebung der Ge⸗ werkſchaftler im Keime erſtickt und damit jede Ruheſtörung verhindert habe. Der„Figaro“ ſchreibt:„Möge das Beiſpiel tl arf dem Unionsplaße beim Suiſenpark errand B. f. B. Fran · dieſer alu ſeltenen Feſtigkeit denjenigen, welche uns regie · 1 ren, ihre wahre Pflicht zeigen. Scho wieſen, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Ruhe und Ordnung wünſcht und die gefährlichen Scherze des Ar⸗ beiterverbandes und der Streikhetzer ſatt hat.“ Die radikal⸗ „Action“ ſchreibt:„Angeſichts der Schlappe des Allgemeinen Arbeitsverbandes tritt es klar zu Tage, wie wenig Bedeutung und Einfluß die paar Wähler gegenüber einer wohlorgani⸗ ſierten und vorſorglichen Demokratie Haben.“ Der nationa⸗ liſtiſche„Eclair“ ſchreibt:„Die Niederlage der Gewerkſchaftler wird ohne allem Zweifel der Regierung zu Gute kom⸗ men. Die Parteien, welche Furcht verraten, brechen ſtets unter dem allgemeinen Spott zuſammen. Man wird in ganz Frank⸗ reich froh ſein, daß der geſtrige Mißerfolg der Manifeſtanten allen künftigen derartigen Kundgebungen ein Ende bereitet hat.“ Der konſervative„Gaulois“ ſchreibt:„Der Polizei⸗ präfekt hat zu den Offizieren der aufgebotenen Truppen ge⸗ ſagt:„Wenn man Sie angreift, verteidigen Sie ſich!“ Dieſes einzige Wort hat genügt, um die vorſichtigen Revolutionäre in die Flucht zu ſchlagen.“ *Paris, 2. Mai. Zu der geſtrigen mißlungenen Mai⸗ kundgebung ſchreibt die antimilitariſtiſche revolutionare „Guerre Sociale“:„Hoffentlich werden die Arbeiter ſich näch⸗ ſten Sonntag an dieſe Lektion erinnern und gegen die Re⸗ gierungskandidaten ſtimmen. Die arbeitende Klaſſe wird trotz ihres Widerwillens gegen die Nationaliſten und Kleri⸗ kalen, wenn immer wählen, nur keinen Republikaner und keinen Radikalen.“ Die„Humanite“ behauptet, daß geſtern ein wahres Gemetzel geplant geweſen ſei. Jeder Soldat habe 80 Lebelpatronen erhalten. Beim erſten Zuſammenſtoß mit der Menge ſollten nach einer blinden Salve die Order gegeben werden, zu ſchießen. Die Führer der Arbeiterſchaft haben aber durch ihre geſchickte Taktik das Maſſakre hintangehalter und die von der Regierung getroffenen Maßnahmen läöcherlich gemacht. Der Stand der ſpaniſchen Wahlen. W. Madrid, 2. Mai. Im ganzen ſind 114 Deputierte, alſo mehr als ein Viertel der Mitglieder der Kammer auf Grund des Art 29 des Wahlgeſetzes, d. h. weil ſie keine Gegenkandidaten hatten, als gewählt proklamiert. Sie vertreten die einzelnen Parteien wie folgt: 79 Liberale, 34 Konſervative, 3 Republikaner, 3 Karliſten, 2 Unabhängige, 1 Nationalrepublikaner, 1 Natio⸗ nalliberaler und 1 Integretiſt. Der Aufſtand in Albanien. *Saloniki, 2. Mai. Schefket Paſcha ſetzte ſeinen Vor⸗ marſch auf beiden Seiten des Paſſes von Ketſchanik fort, wobei es zu mehreren Kämpfen mit den Rebellen gekommen iſt. Dieſe wichen immer weiter in die Wälder und hohen Gebirge zurück. Der Engpaß von Crnoljewa wird auf der Straße nach Prizrend noch durch 3000 Arnauten beſetzt gehalten, gegen welche die Trup⸗ pen nun vorrücken. Das Wetter in Albanien iſt kalt und reg ⸗ neriſch. — Berliner Drahtbericht. [Bon unſerem Berliner Bureau.) Eine bedeutſame Kundgebung gegen die Reichsverſicherungs⸗ ordnung. [Berlin, 2. Mai. Ein bedeutſame Kundgebung gegen die Reichsverſicherungsordnung iſt noch in letzter Stunde erfolgt. Auf Anregung der mediziniſchen Fakultät der Univerſttät haben faſt alle mediziniſchen Fakultäten Deutſchlands eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet. Sie enthält 170 Unterſchriften ordent⸗ licher Profeſſoren. Die Eingabe macht auf die Gefahren der neuen Geſetzgebung aufmerkſam und erklärt die Solidarität der akademi⸗ ſchen Lehrer mit den Wünſchen der Aerzteſchaft vom Berliner Aerztetag, die Sanitätsrat Dr. Mugdan im Reichstag ausge⸗ ſprochen habe. 5 Rooſevelt auf der Reiſe nach Kopenhagen. Berlin, 2. Mai. Der ehemalige Präſident der Vereinig⸗ ten Staaten, Theodore Rooſevelt, der geſtern abend Amiſter⸗ dam verlaſſen hat, traf um.05 Uhr mit Frau, Tochter und Sohn auf dem Kieler Bahnhof ein, um nach kurzem Aufenthalt mit dem deutſchen Poſtdampfer„Prinz Adalbert“ über Kriſoer ſeine Reiſe nach Kopenhagen fortzuſetzen. Die Familie des Präſidenten wurde am Bahnhof mit Hochrufen begrüßt. Dem Präſidenten ſelbſt wurde ein Blumenſtrauß mit Schleife in den amerikaniſchen Far⸗ ben überreicht. Zum Geſtändnis Hofrichters. Berlin, 2. Mai. Aus Wien wird gemeldet: Frau Hofrichter iſt durch das Verhör, dem ſie unterzogen worden iſt, faſt noch mehr zuſammengebrochen und erſchüttert, als durch die entſetzliche Enthüllung, daß ihr Gatte der Mörder iſt. Erſt geſtern nachmittag konnte ſie das Bett verlaſſen. Wie verlautet, wird Frau Hofrichter um die Genehmigung einkommen, ihren Mädchennamen für ſich und ihr Kind an⸗ nehmen zu dürfen. Oberleutnant Hofrichter iſt ſeit dem Geſtändnis, das er abgelegt hat, gänzlich gebrochen. Die bis⸗ her zur Schau getragene Faſſung iſt einer vollſtändigen Zer⸗ knirſchung gewichen. Mit dem Entſchluſſe, ſeine Tat ein⸗ zugeſtehen, ſcheint er ſich ſeit der Verhaftung des Profoſſen Tuttmann getragen zu haben. Wie nachträglich bekannt wird, war Hofrichter ſchon am Sonntag, den 24. April nahe daran, ein Geſtändnis abzulegen. Er hatte ſchon an dieſem Tage freiwillig verlangt, dem Major⸗Auditor Kunz vorgeführt zu werden. Dieſem Verlangen wurde damals auch ſofort ent⸗ ſprochen. Als aber Hofrichter vor dem Mafor⸗Auditor ſtand, ſcheint er andern Sinnes geworden zu ſein. Man merkte es ihm an, daß er furchtbar kämpfte mit ſich ſelbſt. Er ver⸗ ſuchte zu ſprechen, brachte aber kein Wort heraus. Erſt mehrere Tage ſpäter legte er das Geſtändnis ab. Geſtern wurde er keinem Vorhör unterzogen. Er brachte die ganze Zeit weinend in ſeiner Zelle zu. Heute werden die Verhöre wieder aufge⸗ nommen. Die Verhandlungen vor dem Kriegsgericht dürften nicht vor Mitte dieſes Monats beginnen und 3 Tage dauern. Frau Hofrichter hat die Abſicht, nach all dieſen Aufregungen Wien dauernd zu verlaſſen und ſich nach Dresden zu begeben. Dort will ſie, nachdem ſie ihren Namen geändert hat, eine Penſion leiten. Graf Zeppelin in Berlin. Berlin, 2. Mai. Graf Zeppelin iſt heute hier ein⸗ getroffen und hat in ſeinem ſtändigen Quartier, dem Palaſt⸗ Hotel, Wohnung genommen. Wie verlautet, ſoll der Gra nach Berlin gekommen ſein, um ſich an zuſtändiger Stelle über die Kataſtrophe des„Z. 2“ bei Weilburg zu äußern. Die Gräfin Zeppelin hat ihren Gatten bis Dresden begleitet und dort bei ihrem Bruder, dem ruſſiſchen Geſandten Baron Wolf Aufenthalt genammen K die legten Wahlen be⸗ gehen. Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 164. 502165.— raten. Volkswirtschaft. Das mittelrheiniſche Schiffsverfrachtungsgeſchäft i im allgemeinen rrhig. Laderaum iſt in vollem Maße zu haben und wird wenig angenommen, eigenen Raum haben und von Anmietung abſehen können. erſter Linie haben die Partikulierſchiffer deshalb lediglich Kalk⸗ da die großen Betriebe ihren In ſteine und Abbränder zu laden, die zu geringen Frachtſätzen ab⸗ Kalkſteine werden deshalb aus der hieſigen Gegend zu 14 Pfg. im Zentner bei viertel und zu 2½ Pfg. bei halber Löſch⸗ seit verfrachtet. Eiſenſteine gehen vom Main nach den Häfen der Ruhr zu 21½ bis 3 Pfg. im Zentner bei halber und ganzer Löſch⸗ zeit. Quarzit und Ton geht vom Mittelrhein zu 2½ Pfg. im Zentner nach dem Niederrhein. Braunſteine werden ab hier nach der Ruhr zu 3 bis 4 Pfg. im Zentner verfrachtet. Im Schleppgeſchäft herrſcht ein ähnlicher Betrieb. Schleppdampfer ſind ſowohl für Berg⸗ wie für Talfrachten in Menge zu haben und die Talſchleppzüge haben meiſtens keinen vollſtändigen Schlepp⸗ zug bei ihrem Abgang. Der Schlepplohn von Bingen nach Mann⸗ heim ſtellte ſich in letzter Zeit auf 34 Pfg. Der Schlepplohn von Mainz nach Mannheim auf ½ Pfg. für den Zentner. *** Bayeriſche Bauk für Haudel und Induſtrie in Müuchen. Dieſes Inſtitut iſt bekanntlich von der Bank für Handel und J uduſtrie in Berlin übernommen worden. Die Aktien der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie werden nunmehr in Aktien der Darmſtädter Bank umgetauſcht und zwar in der Weiſe, daß gegen ½ 4000 Bayeriſche Bank⸗Aktien 3000 Darmſtädter Bauk⸗ Aktien ausgefolgt werden. Der Umtauſch hat, nach der im Inſeratenteil unſerer Zeitung enthaltenen Bekauntmachung in der Zeit vom 6. bis 21. Mai 1910 zu erfolgen, in Mannheim bei der Bank für Handel und Induſtrie, Filiale Mannheim. ** Spirituszentrale. Die Zentrale gibt bekannt, daß ihre Grundpreiſe unver⸗ ändert ſind. Danach ſtellen ſich die heutigen Verkaufspreiſe für Primaſprit frei München wie folgt: Zur prompten Lieferung und zur Lieferung per Mai 1910 auf 48.40., zur Lieferung per Juni-September auf 49.40 M. Verbrauchsabgabe mit 125 Mark zu Laſten des Käufers. Perſonalien. Die Firma Adler u. Strauß teilt uns mit, laß ſie ihrem Herrn Moritz Roſenberger Prokura erteilt hat. N. Mannheimer Produktenbörſe. Trotz der am Samsfag von den amerikaniſchen Börſen gekabelten höheren Notierungen und feſter lautenden Tendenzberichte, verkehrte der hieſige Markt heute in ſchwächever Haltung, da die Offerten von Auſtralien und Ruß⸗ land billiger waren. Die Umſätze bewegten ſich daher wiederum in ſehr engen Grenzen, die Notierungen im hieſigen offiziellen Kurs⸗ blatt wurden für alle Weizenſorten um 25 Pfg. per 100 Kg. bahn⸗ frei Mannheim ermäßigt. Ebenſo erlitten die Preiſe für Roggen und Futtergerſte eine Einbuße von 25 Pfg. per 100 Kg. Mais blieb im Preiſe unverändert, während ruſſiſcher Hafer um 25 Pfg. niedriger notiert wird. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Babia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per April Mark 163—163.50, do. ungariſche Ausſaat 78 Kg. per April Mark 163—163.50, do. Roſarid Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per September M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.— Ulla Pud Mek. 165.50—166.—, Azima 10 Pud—10 ſchwimm. M. 177. 50—178.— Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 158—158.50, dito 3 Proz. blaufrei prompt 176—177, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blaufrei prompt 177—178.— Mkark, dito per Auguſt⸗September Mark 158.50—159.—. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 109—109.50, do. per April⸗Mai M. 108.50—109, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 109.50 bis 110. Donau nach Muſter ſchwimmend von Mark 109.50 bis 110.50, do. prompte Abladung M. 109.50—110.—, Laplata 46 Kg. Mais. Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 121 bis 122.50, do. April⸗Mai Mark 116—116.50, dito Mai Juni Mark 116—116.50, Donau Galatz Foxanian ſchwimm. Mk. 117.—4117.50 Odeſſa M.—.—, Novoroſſik weiß per prompt M. 118—119, Mixed per April⸗Mai 109—110. Zahlungseinſtellungen. Wie man ſchreibt, iſt Herr Rein⸗ hard Auguſt Klingelhoffer, Inhaber der Werkzeug⸗ und Maſchinenfabrik E Emil Müllenbach in Darmſtadt, in Konkurs ge⸗ — Ferner geriet die Eſchweger Molkerei⸗ Genoſſenſchaft eingetr. G. m. b. H. in Eſchwege in Konkurs. Die G. m. b. H. Hanauer Kunſtſeidenfabrik wurde in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Das Grundkapital beträgt 25 Millionen Mark. Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank in München. Der Bank wurde die Genehmigung erteilt, 17000 000 auf den Inhaber lautende 4prozentige unverlosbare Hypotheken⸗Pfandbriefe in den Verkehr zu bringen. Amperwerke Elektrizitätsaktiengeſellſchaft in München. Die Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, München, hat den An⸗ trag geſtellt, 2000 000 M. Heprozentige, à 102 Prozent rück⸗ zahlbare Schuldverſchreibungen der Amperwerke Elektrizitäts⸗ aktiengeſellſchaft, München, zum Handel und zur Notiz an der Münchener Börſe zuzulaſten. Deutſche Nationalbank, Bremen. Die Verwaltung der Deut⸗ ſchen Nationalbank teilt mit: Auch wir haben für Rechnung Bremer Firmen gegen Baumwolledokumente Tratten der in Schwierigkeiten geratenen amerikaniſchen Baumwollhäuſer akzeptiert. Ob uns aus dieſen Geſchäften Verluſte entſtehen können, vermögen wir zurzeit nicht feſtzuſtellen. Bei einer un⸗ günſtigen Abwicklung dieſer Geſchäfte kann nur das Erträgnis des laufenden Jahres beeinträchtigt werden. **** Zelegraphiſche Handelsberichte. (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Wegen Bilanzverſchleierung verhaftet. 42JBerlin, 2. Mai. Der Inhaber der R. Birknerſchen Effekten⸗ und Wechſelbank, der chileniſche Konſul R. Birkner, ſt weg Bilanzberſchleierung und Flntgtwerdechts Herhaftet worden. Zahlungsſchwierigkeiten. ſeBerlin, 2. Mai. Die Knackſtedt u. Naether.⸗G. Ham⸗ Purd, Licht⸗ und Steindruckerei mit einem Stammkapital von 800 000 Mk. iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Berliy, 2. Mai. Die Düſſeldorfer Bankfirma Marx, die bauptſächlich i den Zuſammenbruch einer Düſſeldorfer Getreidefirma in Schwie⸗ allen geraten. Es wird ein außergewöhnlicher Vergleich an⸗ J geſtrebt. in Minenwerten und Kuxen arbeitet iſt durch Beteiligt iſt die Eſſener Jiliale der Bank. Neues vom Dividendenmarkt. ſe Berlin, 2. Maf. Die Nikrit⸗Fabrik ſchlägt 16 Prozent Dibidende vor. Zahlungsſchwierigkeiten der Ronsdorfer Bank in Ronsdorf. [Berlin, 2. Mai. Zu den Zahlungsſchwierigkeiten der Ronsdorfer Bank erfährt der„Lok.⸗Anz.“, daß die benachbarten großen Banken, der Bremer Bankyperein und die Bergiſch⸗Mär⸗ kiſche Bank ein Eingreifen nach Prüfung des Status ablehnten, ſodaß der Konkurs unmittelbar bevorſteht. Die Verhältniſſe lie⸗ gen ähnlich wie beim Zuſammenbruch der Solinger Bank, doch ſoll der Vorſtand noch leichtfertiger im Kreditgeben großer Beträge an ganz impotente Leute vorgegangen ſein. Getroffen werden viele kleinere Leute aus dem bergiſchen Land. Das Aktienkapital iſt vollſtändig verloren. Eine evtl. Quote läßt ſich noch nicht angeben. Schätzungsweiſe dürften bei Prüfung einiger Konten kaum 50 Proz. erreicht werden. Nach einer anderen Mitteilung iſt auch mit der Dresdner Bank verhandelt worden, doch ſind die Verhandlungen mit dieſer Bank gleichfalls geſcheitert. Wie die Verwaltung der Rons⸗ dorfer Bank mitteilt, glaubt ſie, daß die Gläubiger nichts ver⸗ lieren werden, während das Aktienkapital von 1½ Million Mark wohl verloren ſein dürfte. Der Bank waren etwa 2 Mill. Spareinlagen von kleinen! Leuten anvertraut worden. Eſſen(Ruhr), 2. Mai. Die Ronsdorfer Bank hat nach der„Rhein.⸗Weſtf. Zig“ Konkurs angemeldet. Außer dem Aktienkapital von 1250 000 Mark und 230 000 Mark Reſerven ſoll ein großer Teil der Spareinlage verloren ſein. Die Kataſtrophe iſt, wie jetzt feſtſteht, durch höch ſt leichtſin⸗ niges Kreditgeben verurſacht worden. Es ſind Beträge bis zu 700 000 Mark gegen vollkommen ungenügende Sicherheit ausgeliehen worden. Der Zuſammenbruch erfolgte deshalb ſo ſchnell, weil die Dresdener Bank plötzlich ihren Kredit zurück⸗ 8 D C. *—— Hartmann u. Braun,.⸗G., Frankfurt a. M. Frankfurt a.., 2. Mai. Die ſchon im letzten Jahre ausgeſprochene Bef fürchtung eines Nachlaſſens des Abſatzes elek⸗ trotechniſcher Meßinſtrumente iſt nach dem Geſchäftsbericht im vergangenen Jahre eingetroffen. In noch höherem Maße ſei aber die Verkaufsmöglichkeit der Fabrikate beeinträchtigt worden durch die von den Großfirmen mit erheblichen Anſtrengungen durchgeführte Beteiligung im Handel der Spezialerzeugniſſe, die früher zumeiſt nur für den eigenen Bedarf hergeſtellt hatten. Da⸗ bei habe ſich lt. Frankf. Ztg. eine maßloſe Preisſchleuderung er⸗ geben. Die Dividende wird von 11 Proz. auf 8 Proz. er⸗ mäßigt. Der Reingewinn beträgt 270309 Mk.(483 895). Die Aufträge haben nach dem Bericht in den letzten Monaten des Berichtsjahres und auch in dem erſten Quartal des neuen Jahres zugenommen und die Anzeichen ſprechen für eine anhal⸗ tende Vermehrung. Durch eine Reihe neuer Fabrilationseinrich⸗ tungen hofft die Verwaltung das weniger günſtige e wieder wett machen zu können. Sitzung der Preiskonvention für 2 Draht und Drahtwaren. * Köln, 2. Mai. Wie verlautet, hat die am Samstag in Köln abgehaltene Sitzung der Preiskonvenf ionen für Draht, Drahtwaren und Drahtſtifte beſchloſſen, die Verkäufe für das dritte Quarfal zu den bisherigen Preiſen unbedingt vorzuſchlagen. Bezüglich der Händlerfrage, die weiter zur Erörterung, kam, wurde lt. Frkf. Ztg. noch keine Einigung erzielt. Generalverſammlung der„Concordia“, Bergbau⸗ Att.⸗Geſ. in Oberhauſen. Oberhauſen, 2. Mai. Die heutige Generalberſammlung der„Concordia“ Bergbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Oberhauſen be⸗ ſchloß die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent lim Vorjahre 10 Proz.) Zum Geſchäftsbericht bemerkte der Vor⸗ ſtand, daß die bevorſtehenden Kanalbauten dem Unternehmen großen Schaden zufügen werden. Innerhalb eines Feldes ſei die Anlage einer Schleuſe geplant, dafür müſſen Sicherheitspfeiler errichtet werden, die ſo weit in das betreffende Flötz hineinreichen, daß mehrere Millionen Tonnen Kohlen garnicht oder nur mit Verluſt gewonnen werden können. Ueber die Ausſichten wurde mitgeteilt, daß der Betriebsüberſchuß im erſten Quartal 1910 333 240 gegen 401 740 im gleichen Zeitraume des Vorjahres betrage. Es ſeien infolge mangelnden Kohlenabſatzes noch fort⸗ geſetzt Fei ch notwendig. Die Nachfrage nach Cots habe ſich lt. Frkf. Ztg. etwas gehoben, ſodaß weitere Oefen in Betrieb geſetzt werden können. Immerhin ſeien von 352 Gasöfen noch 192 nicht im Betrieb. Die Nacherage für Nebenprodukte habe ſich etwas gebeſſert, die Preiſe ließen aber immer noch zu wünſchen übrig. Unterſchlagungen im rumäniſchen Handelsminiſterium * Berlin, 2. Mai. Die B. Z. meldet aus Bukareſt: Im rumäniſchen Handelsminiſterium kam man zahlreichen Un⸗ terſchlagungen auf die Spur. Mehrere Verhaftungen ſind bereits erfolgt. Getreidebeſtände in Berlin. * Berlin, 2. Mai Getreidebeſtände Ultimo April Wei⸗ zen 2559 T.(gegen den Vormonat plus 757.) Roggen 20 940 T.(minus 4693.), Hafer 10664 T.(minus 1829.), Gerſte 5005 T.(minus 2050.), Mais 12069 T.(minus 2282.). *** 310. Deutſcher Reichsbauk⸗Ausweis vom 50. Aoril d (Mill. Mk. gegen die Aktiva: Vorwoche, Netall⸗Beſtangd 1089 12300— 34 04800 Darunter Golss deoe 950 327 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 66 333000— 2557 000 Noten anderer Bankbens 8 517000— 28 566 000 Wechſelbeſtand 983 362 00—57 15 000 Lombardoarleben 125 651000 + 66 268 000 Effektendeſtanndd 8 341 000— 1678 00 Sonſtige Attiva,„151.304000— 7463 00 Paſſiva: Grundkapital. 180000 000 unverändert Reſervefonds 64814000 umver indert Notenumlauf 1666 53 900 + 128 259 0 Depoſiten 52 561000— 0 626 00 Sonſtige Paſſina 8 28 715⁵ 000 + 44 00 Die deutſche Neichsbant befindet ſich mit Nt 29 739 000 in der Notenſteuer gegen eine ſteuerfreie Notenfeſervevon Mk. 9s 69100 am 23 April und gegen eine Notenſteuer von Mk. 13 295 000 am 30. April 1909. Bei den Adrechnungbſtellen wurden im April Mk. 4 780 406 400 abgerechnet. J7ͤö;”U 2 Niederdeutſchen des Jahres 1892 notierten heute exkl. Coupons per Juli. KRursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Mai. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung pee 100 g. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 22.50—.—.—Hafer, bad. 16.——16.50 „Rheingauer—— Saſer nordd.—.—.— „ norddeutſcher 22.40—22.60 Hafer, 80 17.25—17.75 „ ruſſ. Azima 23.50—24.— d Plata 1825 „ Ulka 28.25—28.75 Mais, amer. Mixed—.— „ Theodoſia 24.50——.—]„ Donau 16.25 „ Taganrog 28.25—28.75„ La Plata 16.50——.— „ Saxonskg 28.50—Kohlreps, d. 27.50— „rumäniſcher 24.———.— Kleeſamen, deutſch!“——— „ am Winlen 55 11——— „ Manitoba—-——? 5 Luterne ital. 160—170 „ Walla Walla 24.75——.—„ Provenc. 160—180 „ Kanſas II——.—„ Eſparſette 28.——32.— „ Auſtralier—.——.— Isoger Rotklee 110—135 La Plata 22.25—23.25 Leinöl mit Faß 79.—.— Kernen, 22.25.——.— Rüböl in Faß 68.——.— Roggen, pfälzer 16.50—16.75 Backrüböl 71.— „ruſſiſcher—.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 179.80 „ norddeutſcher 16.75—17.— unverſt. 55.30 „ amerik.—— Roh⸗Kart. ſplit verſt. 80ſ88 176.80 Gerſte, hieſ. 16.25—16.75„ unverſt. 920 54.80 „Pfälzer 16.50—17.25 Alkohol höchgr.,„ 9294 54.80 Gerſte, ungariſche—.—..— 7 5„ 88/90 53.30 Ruſſ. Futtergerſte 12.75-—.—1 Wei Nr. 00 0 1 2 3 4 e 55.75 32.75 30.75 29.28 2775 28.75 Roggenmehl Nr. 0) 25.25 1) 22.75. Lendenz: Weizen niederer. Roggen matter. ändert. Futtergerſte etwas niederer. Hafer abgeſchwächt. unverandert. Mannheim, 2. Mai. Leinſaat 34.— Mk. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 2. Mai.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ziemlich feſt. Von Verſicherungs⸗Aktien wurden begehrt: Bad. Aſſekurranz⸗Aktien zu 1890 Mk. pro Stück, Mann⸗ heimer Verſicherubngs⸗Aktien zu 725 Mk.(730.), Oberrh. Verſ⸗ Aktien zu 800 Mk. und Württemb. S wur⸗ den Süddeutſche Draht⸗Induſtrie⸗Aktien zu 139.50 Proz, gehan⸗ delt. Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik notierten 145.50 ., Zuckerfabrik Frankenthal 357 G. und Alkaliwevke⸗ Altien 220 B. Braugerſte unver⸗ Mais Aktien.„„ Banken. Brief Geld ö Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh Lagerhaus 90.——.— 8 Gewrbk. Speyerö5o/ E—.——.—Flankona, Rück⸗ und Pfälz Ban. 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Plälz. 95.„Bank—.— 195.70 Rück⸗ u. Mitver—.— 1370 Pf. Sp⸗.Edb.Landau—.——.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Creditbank—.— 139.2] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2080 Rhein. Hyv.⸗Bank 199.——.—Bad. Aſſecuranz—.— 1890 Südd. Bank—.— 117.50 Verſich.—.— 665.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Mannh Verſickerung 730.— 725.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 800.— 0 71* S de See Württ. Transp.⸗Verf. 54— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 485.——.— Cbem. Fab. Goldenbg.—.— 220.— Induſtrie, Verein chem. Fabriken 325.ä——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Verein D. Oelfabriken—.— 157.50 Dingler'ſche Mſchfbr. Weſt..⸗W. Stamm 220——.— Emaillw. Maikam mer⸗ 103 „„ Vorzug—.— 102.30 Etklinger „Brauereien⸗ F, 5. Juchs W IHütten9. eddernh. Kupferw Südd. Kal elw. f Bad. Brauerei Durl. Hof vm. Hagen 230.——.— Ei— Cleſer Aahl Werms 155 1.— Karlsr. Maſchinengau—. Br. Ganter, Freibg. 91.50—— Nähenfor Hatd u Reit Kleinlein, Heidelberg—.— 182.— Koſth.Cell u. Papfenf. Mannh. Gum u. Asb. 148 Hombg. Meſſerſchmitt—.— 30.— e Ludwigsh. Aktienhr.—— 214.— Ma chinenf. Badena— Maunh. Aktienbkr.—— 135.— Oberrh. Gektrizität Biauerei Sinner—.— 255.—(ſäln Müblenwverke Br. Schrödl, Heilbg.—.— 178.— ff nähmen Fahnreof. „ Schwartz, Speyer—.— 117.— 1 10 5 1 S. Weltz, Speyer——— 0 huckert⸗Geſ. 185.— 188.5 Storch., Speyer—— Huüdd. Draht⸗Induſt.—.— 139.50 B1 Werger Worms 83.——.— Veleim FreibZiege w. 120.——. e Pf. Bresh. u. Sprülſt.—.— 164. Wünmüthie Neußadk—— ZZellſtoffabe. Waldhof—.— 260.— Trausport Zuckerfbr. Waghäuſel u. Verſicherung. B..⸗G. Noſch⸗ Seetr. 85.ä——.— Mannh. Damofſchl. Frenkfurter e Brivattelegrem m des Gen al⸗An ſeger *Frankfurt a.., 2. Mai. Bei Eröff⸗ nung der neuen Woche 17 ſich nur geringe Belebung des Börſen⸗ geſchäftes. Der Schluß der Samstagsbörſe Newyorts war wiedern matt und es fehlte ſomit nicht an zur Vorſicht mahnenden Momente u, zu denen die Spekulation der Vereinigten Stagten täglich Ver laſſung gibt. Mit großer Aufmerkſamkeit verfolgte man nich den Effektenmarkt, ſondern auch die Produktenbörſe, beſonder Baumwollmarkt. Man iſt allerdings den ſchroffen Wechſel der St mung in Newyork gewöhnt, ſodaß ſich der hieſige Markt ruhig da⸗ Bei Eröffnung der Börſe war die Stimmung ſehr ſchwa, Von Tranportwerten Baltimore and Ohio und Shantu ſchwächer, Meridionalbahn 2 pEt, niedriger, öſterreichiſche Bahne gegen behauptet. Schifahrtsaktien lebhaft bei meſentlichen beſſerungen, auf Gerüchte von Fuſionen, werden, Norddeutſcher Lloyd 107.30—4109.10 exkl. eine efſtere Haltung bei geringen Kursveränderungen E. Werte feſt, beſonders Schuckertaktien, bei welchen ſich de⸗ 3 5Ct. ſteigerte, chemiſche Werte feſt, Maſchtnenfabrik Se und 5 pt. höher, dagegen Wittener Stahl 5½ pet. nie drig behaupteten den Kursſtand, Ruſſen gut Heband e für Tür ö hielt ſich das Jntereſſe. Der Montanmarkt 5 ungleichmäßi leicht abgeſchwächt. Im weiteren Verlaufe befeſtigte ſich die Tendenz auf den meiſten Gebieten. Auf den weniger günſtigen Reichsbankausweis ſchwächte ſich die Tendenz jedoch wieder ab. zproz. Buenos⸗Aires Stadtaulethe Die Nach⸗ Es notter⸗ 0, Bal⸗ Zuckerfbr. Frankenth. Zucke raff. Mannh.—.——.— börſe blieb bei ruhigem Geſchäft und ſchwächerer Haltung. ten: Kredit 208.30, Diskonto 188.10 a 187.80, Staatsbahn 1 timore and Ohio 107. 50, Shautungbahn 144.40 a 142 a 140. chückert 163.10 a 164.25 a 163.25. Der Umſatzkurs für die heute fällige R. in öſterreichiſcher Valuta iſt auf 84.80 ſeſtgeſetzt. Das Bezugsrech auf Aktien des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußſtahl aktien notierte heute erſtmals.40 PpCt. bz. G. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnſe Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 8. 2 Amſterd am zur! le.42 169.521 Check Paris Belgien„ k0 925 08460 Paris cur Malten 80.638 30.575 Ichwein, Pläge Ebeck London 20.502 20.4½2 ien ondon„ 20.48 20.47 Napoleonsdloi 5 lang—.——.— brwatdistonto Mannheim, 2. Mal⸗ 30 2 3. 5 10900 4 8 do. do. 1909— „ 8 5„„ 1900 „ 1904 93.10 „ 1907 93.40 3 Haſſen 81.30 8115 Sachſen 84.— 84 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 70 100 80 Had. Zuckerfabril 193.75194.50 Südd. Immobil.⸗Gel. 96.(96.— ſichbaum Mannheim 115.—115.— Nh. Aktien⸗Brauerei 155.—135— Barkakt. Zweibrücken 90 60 90.60 Beltzz. Sonne, Speyer 90.— 90.— Cementwerk Heidelbg. 141.50 142 50 Cementfabr. Karlſtabt 124 3024.1e Vadiſche Anilinſabrik 477 50481— Gh. Fabrik Gries deim 264 264.50 469.— 69.— Ber. chem. F⸗ 9. 323.— 328.— en Wee Alberr 30.— 478. Südd, Drahtind. Peh. 136.—139.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 215— 215.— Asc. Böſe, Berlin 18.75 18— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 269—65 60 Lahmeyer„ g011s Glektr.⸗Geſ. Schuckert 15 70168.10 dheiniſche 134.— 133.39 Siemens& Halske 242.50 24670 Staatspapiere. A. Dentſche. 2 Aeisbeutſch. Neichsanl. 102.15 102.20 3„00 93.10 93 05 5„ 84.59 84.80 30% br. könf..⸗Anl. 102.18 102.20 93.10 93.10 84.50 84.65 93 10 8 2 93 10ʃ03 85 I Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 101 60 101.55]4% neue Ruſſen 1905 100.50 100.50 *„ 1918 101.75 101.80 50 2 Mh. Stadt⸗A. 19— 4 1905—.——.— 6. Ausländiſche. 5 Arg. f. Gold⸗A.1887—.—. 5% Chineſen 1896 10250 102.70 1%„„ 1898 99.85 99.90 4½% Japaner 98 10 98.05 Mexitaner duß. 88/90 100.40 100.25 8 2 3 ferikaner innere 69 90 69.90 JHadiſche St.⸗A. 901 101.40 101 200 Bulgaren 101.40—-.— „ 1908/09 101.80 101.60,3¼ italien. Nente—.— 104 90 37 bad. St.⸗Olabg)fl—— 44½ Oeſt. Silberrents 98 30 98 55 38„ 5 M. 93,90 93 90%%„ Papierren.—— 3%„1000 93.10 93.30lOeſterr. Goldrente 99.70 99 50 66.30 66 50 67.— 66˙70 2 Portug. Serie I 4 Ruſſen von 1880 91.70 91.75 * 5½% do. u. Allg. Anl. 92.90 92.754 ſpan. ausl. Rente—— 4 do..⸗B.Obl. 83 40 83.4004 Türten von 1903 89— 89.40 4 Pfälz..⸗B. Priotr. 101,25 101.20fc„ unif. 94 60 94 60 e 93.40 Ung r. Goldrente 95.60 95 50 4 Heſſen von 190 10ʃ1.30 101.354„ Kronenrente 92.75 92.50 Verzinsliche Loſe. 8 Oeſterreichiſche 860 174.25 174.25 Türkiſche 183.60 184. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 125.— 125 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 165.10,166 25 Lederwerk. St. Ingbert 74— 74 90 Sytcharz Lederwerke 111 50 11.50 Ludwigsh. Walzmühle 162.50 162.50 Adlerfahrradw. Kleyer 390 395 50 Maſchinenfbr. Hilpvert 82 50 88.10 Maſchinenfb. Badenia 200 50 200.50 Dürrkopp 1414—414— Maſchinenf. Griguer 239.80 239 80 Maſch.⸗ Armatf. Klein 115 115.— Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 148.— 145.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 40 80 40 80 Schnellpreſſenf. Frkth. 225.50 221— Ver.deutſcher Oelfabr. 157.—157. Schuhſabr. Herz, Frkf. 121 80 121.80 Seilinduſtrie Wolff 139 50 139.50 'wollſp. Lampertsm. 54— 54.— ſcammgarn Kaiſersl. 199.-198.— mi Peter 1— 330.— Bochumer Bergbau 238.80 27 60 Buderus 107.60 107.60 oncordla Bergb.⸗G.—.—— tſch. Luremburg 207.25 206.80 ſchweiler Bergw. 196.40 190.70 Zellſtoffabr. Waldhof 260.25 263 5 Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 194.60 198.50 caliw. Weſterregeln 218.— 218.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 96.— 95.25 Zhönix 220.10 219.— Vr. Koͤnigs⸗u. Laurch. 171.50 171 30 Gewerkſch. Roßleben 00 000 09 000 „Pfandbriefe. ſdb⸗ 100.— 100. *.05 100.30 400 30 910 100— 105.— dh. 100.10 100.10 b. Pfbb. 92.90 J05.⸗Er. 91 20 99.70 99 70 99.70 99.70 99.70 99.70 bvv.0g e be bv..86 89. 94 90.90 90.90 5 5 135.—135.— 117.25 117 25 175.40 174.90 114.—114 189.75 132.70 25.— 250.— 154 50 155.— 107.50 07 10 188.25 188 10 211.50 210.50 187.80, Darmiiädtier Üſchaft 175.— .60. Tendenz: Art Berlaufe eichneten ſich ru 17 unen über 1% pCt. igt. —— Prioritäts-Obligationen. ien und Elektrizitätsaktien. luſten zurück, beſonders Bochumer Drasdner VBank W. Berlin, 2. Mai. 1% Pr. fdbr.⸗Bk.⸗ 4ſ PreußPfandb.⸗ Bank unk, 1919 4% Pe.Pfdb. unt. 15 92.8 1000*** .80½„ 91.2001½ 12 Kleinb. b. 04 ½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ * Kom.⸗ unkündb. 12 40/% Rh. H. B. Pfb. 02 19 1907 100.75 100.75 99 90 99.90 17 100.10 100 10 94.70 94.70 91.50 91.50 — —5— 98— 99.90 99 90 99.90 bſd. 8/06 90.90 90.90], 92.— 99.25 99.40 159— 159.10 167.10 167 10 124 60 124 25 ufurt 4,., 2. Mal. Kerepitaktien 208 30, U, Lombarden 20.50. Von Spezialwer 1912 100.— 100.— 10% 1917 100.30 100 30 ee 1919 101.80 101 30 7 91.70 91.60 91.70 91.60 91.70 91.60 * „„ verſchied. 1914 —.— —— 74 45 1090 Pf. B. Pr.⸗Obl. 180% Pf. B. Pr.⸗O.—.— 2½ Ital.ſttl.g. C. B. Nannh. Ber..⸗A. 724— 724 Oeſterr.⸗Ung Bauk Oeſt. Länderb uk Kredit⸗Anſtall Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffgb. Bankver. Südd. Bank hm. (Liener Bankver. Südd. Diskont 117.70 117.70 zant Ottomane 144.—144 Kredttaktten 208.30, iceoute⸗ 32.50, Dresdner Ban 159.10 Han 127.70 127.70 124.60 126.50 208.70 208 30 101 30 101.20 194 50 195 50 124.10 124— 148.—145 10 130.25 139 40 198— 198 140 30 139.50 117.50 117.50 137.— 137˙50 Deuſche Bank 250.—, Staatsb on 159.50 5, Vochumer 230.50. Jelſenkizchen 204.25, Vanrabülte ſchwächer. Oisconte⸗Sontmandit 188.10 im Anſchluß an Newyork nach. Teilweiſe wurden anadaaktien getroffen, konnten aber auf Meldungen unerheblichen Steigerungen zu b anmarkte unter Eiulfuß ländiſchen Eiſenmarkt weitere urſe infolgedeſſen zum Teil 1 pCt. Beſonders angeregt war der Verkehr in Schiffahrtsaktien Von letzteren hatten Schuckert die Führung. Während die übrigen Werte nach Einholung der anfäng⸗ lichen Abſchwächungen nur wenig über den vorgeſtrigen Stand ſich er⸗ heben konnten, zogen Schiffahrtsaktien und Packetfahrt, angeblich auf Hamburger Käufe, an. heute der Couponsabſchlag von 4 pCt. zu berückſichtigen iſt, ſtellten ſich nach Ueberwindung der anfänglichen Abſchwächung Montanwerte gewannen teils etwas von den aufänglichen Ver⸗ In der dritten Börſenſtunde war die Tendenz ſchwach, beſonders verſtimmten die Rückgäuge in Rio Auch Rombacher Aktien, wobei etwas höher. Tinto. In duſtriewerte des Kaſſamarktes lagen ziemlich be⸗ hauptet. Breslauer Waggonfabrik Lincke 28 pCt. höher. Elektrizi⸗ tätswerke feſt. Berlin, 2. Mai.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 208.50—.—] Laurahütte— 217060 Disc.⸗Kommandit 188.20 187.50 Phönix 219.90 218.70 abe den 160.10 159 30 Harpener 195 80 194— zombarden 20.50 20.70] Tend.: ſchwä Bochumer 259.20 26--— Berlin, 2 Mai.(Schluskurſe⸗) Mechſel London 20.50 20.50] Reichsbank 145 50 145.20 Woechſel Paris 81.20 81.20[Rhein. Kreditban! 139 139.30 4% Reichsanl. 102.10 102.10 Ruſſenbant 16170 164— 40% 5 1903—.——.— Schaaffh. Bankvp. 139.80 139.80 3550% Reichzanl. 93.10 98.10 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 17 70 3U%„ 1909———— kaatsbahn 160.20 159 70 4% Reichsaulethe 84 60 8470 Lombarden 2060 20.50 3% SGonſols 102.10 102 10 Baltimore u. Ohis 10830 107.60 g le„ 1909—.——.—[Canada Pacific 183 30 183 20 „„ 93.10 93.40] Hambur: Packe!l 141— 148— %%„ 1909g———Nordd. Lloyd 102 70 108 20 36% 5 84.50 84.60 Bochumer 238 60 237 40 4% Bad. v. 1901—.— 101 40 Deutſch⸗Luxembg. 206 60 206.20 4%„„ 1908/9 101.50 101.60 Dortmunder 93.— 92 60 3* conn.———.—Gelſenkirchner 204.70 204 40 87%„ 1908%%0——— Harpener 19440 193.90 8½% Vayern 92 75——Laurahütte 171.— 17110 3% Leſſen 9190 9180 Phöair 220 10 219 20 30½ Heſſen 81.20 81.10 Weſterezeln 218— 218.— 3eſ% Sachſen 84.— 83 90 Allg Elektr.⸗Geſ. 267.50 267.60 4½ Japaner 1908 98.— 97.75 Anilin 481 70 484. 8e% Italiener—.——.—[Anilin Treptow 366— 370.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.10 92.10] Brown Boveri 204— 204.20 40% Bagdadbahn 87 10 8710 Cbem. Albert 476— 474. Oeſter. Kreditaktien 208 50 208 60] D. Steinzeugwerte 245 50 245 50 Berl. Handels⸗Beſ. 174 0 17450 Elberf. Farben—— 492— Darmſtädten Bank 1832.70 132.4] Cellaloſe Koſtheim 205.— 204 20 Deutſch⸗Afiat. Bank 155 20 155.90] Rüttgerswerken 186— 187.— Deutſche Bant 249.70 250 40 Lonwaren Wiesloch 104 70 104.70 Dise.⸗Kom wandit 187.40 187.70 Wf. Draht. Sanugend. 224.70 228 80 158.90 158 70 Zellſtoff Waldhof 263.90 261.— Privatdiskont 3% * Berliu, 2. Mai. Deckungen auch Meinungsnachfra bußen. andienungen. Wetter: trübe. Vertlin, 2. Mai. ge zeigte. 5 30. Weizen per Jullt 7½ ruhig „Okt. Mats ver März 35„5 (Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208 50 208 50 Staatsbahn Diskonte Komm. 187.40 187.40[ Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 2. Mai. Anfangskurſe. 3 d% Rente 98.45 98.82 Debeers Spenter 96.32 96.32] ECaft rand Türk. Looſe 224.——.— Goldſield Banque Ontomaue 725.— 729.—Randmines Rio Tinto ̃ ñ Wiener Börſe. 98 Vorm. 10 ubr. 5 Kreditaktien 6665 20 664.50f Oeſt. Kronentente Länderbank 500.20 501.-[„ Papierrente Wiener Bankverein 541.— 541—„ Silberrente Staatsbahn 748.50 747.50 Ungar. Goldrente Lombarden 119.— 119.—-„ Kronenrente Marknoten 117.60 117.50 Aipine Montan Wechſel Paris 95.38 95.40 Tend.: feſt. Wien, 2. Mai. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 664.50 664 20Buſchtehrad. B. Oeſterreich⸗Ungarn 1787 1789 Oeſterr. Papierrente Bau u. Betr...———„ Silberrente Unionbank 594.— 596.:.„ Goldreſte Ungar. Kredit 833.— 822— Ungar. Goldrente Wiener Bankverein 541.— 541.— Kronenrente Länderbank 501.— 501.— Wch. Frankf. viſta Türk. Loſe 248.— 253.—„ London„ Alpine 749.— 72l.—-]„ Paris„ Tabakaktien———, Amſterd.„ Nordweſthahn——ů—.— Napoleon dolzverkohlung 2660 26500 Mactnoten taatsbahn 748.— 147.200 Ultimo⸗Noten Lombarden 119.— 118.—] Tend.: ruhig. Später wieder befeſtigt auf neuerliche Deckungen. war wieder unter Realiſierungen ſtärker rückgängig. Mais ruhig. Rüböl ſtellte ſich höher infolge Deckunge TLiverpooler Börſe. Liverpocl, 2. Mai.(Anfanzsturſe.) 160.10 159.50 20.60 20.40 454— 443.— 185.—— 166— 169.— 286.— 287.— 95˙25 95.28 98.35 98.35 98.35 98.35 113.75 113.70 92 40 92.35 748.20 722.50 989 990.— 98 30 98.35 98.30 98.35 117.15 117.15 113.75 113.70 92 40 92.35 117.50 117.51 240.75 240 80 95 40 95.41 199.25 199.20 19.10 19.10 117.50 117.51 117.50 117.52 Berliner Produktenbörſe. (Produktenbörſe.) Verkehr war die Stimmung für Brotgetreide feſt, da ſich neben Mairoggen erlitt Ein⸗ Bei ruhigem Hafer n und Aufnahme von Mai⸗ (Lelegramm.)(Produktenbörfe.) Preiſe in Mart prs 100 kg frei Berlin natto Kaſſe. 50. Weizen per Mai 219.75 220.— Mais per Mai 143.50 145.— „ Jult 214—215.75„ Juli 146.— 145 75 „Sept. 201.50 203.—„ Auguſt———-. Roggen per Mai 153 50154.— 8 „ Juli 159. 159.75 Rüböl per April—.——- „ Sept. 159.—160.—„ Mat 58.50 59.20 „ Dezbr.—.——.—„ Okt. 55.— 55.10 Hafer per Mat 154.25153.25 Spiritus 70er loc—.——.— „Juli 15875 157.75 Weizenmehl 29.75 29.75 8—.——.[Roggenmehl 20.50 20.50 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 2. Mai. Getreide narkt.(Telegra am.) 30. 2. per 30 kx per 50 lg Weizen per Mai 12 12—— feſt 12 36— feſt „„ Okt. 1049 1074—— Roggen per Mat———— feſt——— ſtetig „„ Okt. 835— 833—— Hafer per Mai 690—— ſtetig 693—— ſtetig D, 660— Mais per Mat 5 80—— ſtetig 582—— ſtetig F dan 598—— 600—— Kohlraps Augu 13 05—— träge 1305—— ſtetig Wetter: Regen. — Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Holland⸗Amerikalinie. Dampfer Rotterdam von Newyork nach Rotterdam Scilly paſſiert; D. Nieuw Amſterdam von Rotterdam nach Newyork Seilly paſſiert; D. Npordam von Newyork nach Rotterdam in Rotterdam eingetroffen; D. Ryndam von Newyork nach Rotter⸗ dam von Newyork abgegangen; D. Potsdam von Rotterdam nach Newyork in Newyork eingetroffen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direke am Hauptbahnhof. **** Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Qloyd Bremen. 30. April: D.„Barbaroſſa“ angekommen Neapel, D.„Scharn⸗ horſt“ angekommen Adelaide, D.„Prinz Friedrich Wilhelm“ ange⸗ kommen Bremerhaven, D.„Prinzeß Alice abgefahren Amſterdam; D.„Gneiſenau“ abgefahren Adelaide, D. Würzburg“ abgefahren Antwerpen, D.„Borkum“ abgefahren Antwerpen, D.„Heſſen“ paſ⸗ ſiert Dover, D.„Wittenberg!“ paſſiert Dover. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telphon 180. *„5 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗eldreſſe: Margold, Fernſprecher: Ne 36 und 1682 2 Mai 1910. Proviſionsfreil —9 We ſind als Selbſttontrahenten der, Kaäufer unter Vorbehalt: ehalt: 4„ 5 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 106— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 375 M. 83 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank 5— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 7 7 Vorzugs⸗Aktien— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannheim alte Aktier—— Bruchſzler Brauerei⸗Geſellſchaft 8— Bürgerbräu, Ludwigshafen— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 98 Daimler Notoxen⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 163 160 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 203zfr— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffobriken 384— Fahr Gebr.,.⸗Geſ, Pirmaſens 104— Filterfabrik Enzinger, Worms erb Geb— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. annheim 70— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 983zfr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München 5 1183zfr— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen 129— Neckar ſulmer Fahrradwerke 140— Pacific Phosphate Shares— 9/ Nhetnau, Terrain⸗Geſellſchaft— 104 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim—. 135 Rheinmühleswerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 109.— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim Stamm. 90zfr IStahlwerk Mannheim JFC0 11 Süddeutſche ee Mannheim 111— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—[M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionpräuerei Karlsrughgne— 38z;fr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 138 Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 510 Raſtatt„„5 90 8 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 „JInmmobiliengeſellſchaft— 12⁰ Ffr Geſchäftliches. Hervorragende Sozialpolitiker, Hyugieniker und andere, haben längſt die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Margarine anerkannt, die ſchon vor Jahrzehnten auf dem Lebensmittelmarkte eine große Rolle ſpielte. Und wenn dieſes ſchon damals der Fall war, ſo iſt es dies heute in weit ausgedehnterem Maße, ſeitdem es gelang, die Margarine in einer Feinheit und Güte herzuſtellen, daß dieſelbe von beſter Naturbutter nicht mehr zu unterſcheiden iſt. Der bekaunte Hygieniker, Prof. Dr. v. Soxhlet, gab in ſeinem Bericht an das Generalkomitee des landwirtſchaftlichen Vereins in Bayern, in welcher er die Daſeinsberechtigung der Margarine als Volks⸗ nahrungsmittel nachwies, derſelben den Ehrennamen der„Milch⸗ ſchweſter der Naturbutter“. Als Bahnbrecherin in der Margarine⸗ erzeugung hat ſich die Firma Van den Bergh's Margarine⸗Geſell⸗ langem an die Spitze der geſamten Induſtrie geſtellt. Ihre Spezial⸗ marken„Cleverſtolz“ und„BVitello“ übertreffen an Vollkommenheit und Buttergleichheit alle bisher auf den Markt gebrachten Butler⸗ erſatzmittel und erwarben ſich im Laufe der Zeit bei allen klugen un ſparſamen Hausfrauen eine geradezu beiſpielloſe Beliebtheit. 5 Berautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 5 für Kunſt und Feutlleton: Julins Witte, für Lokales, Provinztelles und Gerichtszettung: Richard Schöufelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher für den Inſeratentetl und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. B. 5. Direktor: Eruſt Müller. STOTZxCIE.X Elektrizitäts-Gesellschaft m. b. H. V MANNHEIMM Tel. 662 u. 2032. 0 4,— Elektrische Licht- ungd Krcraft-Anſagen. usstellung moderner Beleuttungskörner Hauptvertretung der OsRAMLAurE. ſchaft m. b. H. in Cleve durch ihre epochemachenden Neuerungen ſeit * Deutſcher Reichstag. 76. Sitzung, Sonnabend, 30. Apvil. Am Tiſche des Bündesrats: Dernburg. Präſident Graf Schwerin⸗Löwfetz eröffnet die Sitzung 1. Uhr 15. Min. 5„ Die Koſten des Südweſtafrikaniſchen Aufſtandes. „Die zuyeite Leſung des Geſetzentwurfs über die Deckung der Aufſtandskoſten wird fortgeſetzt. Abg Dr. Wiemer(Vp.): Der Audtrag wieder eingebracht; die breite Behandlung des Gegenſtandes iſt daher nur inſofern berechtigt, als ſie etwa die erſte Leſung im Plenum erſetzen ſoll, die ſa für den Ankrag Erzberger nicht ſtatt⸗ gefunden hat. Mit Recht iſt der Antrag als Feuerbrand bezeichnet worden, uſid es hat ſich ja guch ein Teil der Zentrums⸗ preſſe an ſeiner Dämpfung beteiligt. Es geht nicht an, daß das Schwergewicht detart vom Plenum in die Kommiſſion verlegt wird über die Ausſchalkung des Plenums iſt auch ſchon i Seniorenkonvent Klage geführt. Die Erzbergerſchen Forde⸗ rüngen greifen vor allem in die Selbſtperwaltung ſo tief ein, daß wir darüber nicht ſo kurzer Hand eine Entſcheidung treffen können. 4 Wir halten es daher auch nicht für richtig, daß ſich die Budget⸗ kommiſſion die Voörſchläge auch nur teilweiſe angeeignet hat. Meine bolitiſchen Freunde werden daher nur für einen Teil der Kemnmiſſionsreſolution ſtimmen können. Zunächſt müſſen wir eine Klarſtellung aller einſchlägigen Verhältniſſe haben. Vor allem lehnen wir im Gegenfatz zu den Konſervativen unbedingt die Forderungl ab, die vor dem Ausbrüch des Aufſtandes in Südweſt domizilierten leiſtungsfähigen Perſonen und Geſellſchaften heran⸗ zuziehen. Iſt es denn ſo ſicher, daß ſie alle Vorkeil vom Aufſtand hatten. und wollen Sie den Exyekutor nachſchicken? Hoffentlich be⸗ kehrt ſich Herr Erzberger in bezug auf die Vermögens⸗ ſtemer auch für das Reich. In der Diamantenfrage können wir dem Stagtsſekretär nur unſere vollſte Billigung ausſprechen. Be⸗ ſtehende Rechte müſſen reſpektiert werden; die Beſeitigung der Höheitsrechte muß auf dem Verhandlüngswege geſchehen. ganze Reichstag iſt ja darin einig, daß das Berghoheits⸗ recht nur dem Fiskus züſteht. Keinesfalls wöllen wir die fetzige günſtige Entwicklung der Schutzgebiete durch Herrn Erz⸗ berger unterbrechen laſſen. ſei. Nun, das Zenteum würde Herrn Dernburg umbringen, wenn es das köunte. Auch den Fürſten Bülom hat das Zentrum erſt Unterffützt und dann zu Fall gebracht.(Beifall b. d. Freiſ.) Abg, Ledebour(Soz.) tritt für den Antrag der Soßziademokratan ein, der durch Aenderung der Vorlage beſtimmen will, daß die Aufſtands⸗ koſten, joweit ſie aus Anleſhen gedeckt ſind, eine Schuld des Erzberger habe ein unbeſtrejtbares Verdienſt, da er den grund⸗ ſätzlichen Anſtoß zur Heranziehung des Schutzgebietes und der Intereffenten gegeben habe. Ein Siedelungsgebiet kann Südweſt nie werden, immer nur ein Ausbeutungsgebiet für eine be⸗ ſchränkte Anzahl von Kapitaliſten. Darum haben pir unſeren Vorſchlag gemacht, den im Prinzip auch die Landkommiſſion und die Vorwaltung enerkannt hat, um wenigſtens etwas die deutſchen Steuerzahler zu entlaſten. Die Linke ſagt: die Wertzuwachsſteuer kommt zu ſpät, die Rechte ſagt: ſie kommt zu früh; nun, wir Sozialdemokraten gehen den goldenen Mittelweg(Heiter⸗ keit), der wirklich Gold bringt: Ja, ſagt Herr Dernburg, das duldet das Verordnungsrecht des Kaiſers nicht! Er iſt nicht nur der ausgepichkeſte, ſelbſtherrlichſte Bureau⸗ krat und Autokrat.(GHeiterkeit.) Die Linke hat ihm jck geſtern bell zugejubelt; wie er die Beamten und die Leute aus Südſveſt abhalfterte, wie er auftrumpfte. Die Herren auf der Linken glauben ja, weil er aus dem Geſchäftsmilieu ſtammt, ſei er Demokrat odex doch halb⸗ oder zehntelliberal. Mir hat ein⸗ mal ein Armenier geſagt: Perſien iſt doch eigentlich das demo⸗ kratiſchſte Land der Welt, da kann der Schah morgen ſeinen Pfeifenträger oder Barbier zum Großvezgier machen! So iſt für Sie Herr Dernburg ein Demokrat, weil er in den bureaukra⸗ tiſchen Apparat hineinlanziert iſt durch das autokratiſche Belie⸗ lieben von S..“ Aber wie die büreaukratiſchen hat er auch ſchon ganz die höfiſſcchen Allüren angenommen. Da muß ſer genau ſo behandelt werden wie die anderen Teilnehmer der Firma lichen Bedenken zu erledigen, beantragen wir, daß dies Geſetz hier erſt in Kraft treten darf zugleich mit einer Vereinbarung zwiſchen Reichstag und Reichskanzler, und das geht doch gewiß! Herr Dernburg mit ſeiner geſpreizten Selbſtverſtändlichkeit— Vigepräfident Erbprinz zu Hohenlohe: Das dürfen Sie von einem Regierungsbertreter nicht ſagen. 5 Abg. Ledebvur: Wenn Sie mir einen beſſeren parlamentariſchen Ausdruck; ſagen wollen? Vizepräſident Erbprinz zu Hphenlohe: Der Präſident iſt nicht dazu da, dem Abgeordneten zu ſagen, wie er ſich ausdrücken ſoll.(Heiterkeit.) 8 e Aßg. Ledebour⸗ 1 Das habe ich äuch nicht erwartet. Herr Deruburg iſt ſeiner ganzen Auffaſfung nach Vertreter der großkapitakiſtiſchen Inter⸗ eſſen, wir haben gegen ihn ſtarkes Mißtrauen. Die Frage nach dem Landbeſitz der Eingeborenen hat Herrn Dernburg noch nicht beantwortet. Unſere Ehrenpflicht iſt es, uns dieſer unglücklichen, zertretenen Menſchen anzunehmen. Abg. Lattmann(Wirtſch. Bg.). Wenn ich meinen Antrag, trotzdem er in der Kommiſſion ab⸗ gelehnt worden iſt, hier wieder eingebracht habe, ſo geſchah es, um den Parfeien, denend der Erzbergerſche oder ſozialdemokratiſche Antrag zu weit geht, die Möglichkeit einer Beſchlußfaſſung zu ehen. Jür den Grundgedamken des E chen Antrages iſt die weit überwiegende Mehrheit des Reichstages und des deutſchen Volkes. Es muß endlich ein⸗ malgeiner Tiſch mit den Geſellſchaften in Süd⸗ * Erzberger aus der Kommiſſion iſt nicht, Der Herr Erzberger hat beſtritten, daß ſein Antrag ein Rachealt gegen don Staatsſekretär⸗ Schutzgebiektes an das Reich darſtellen und Verzinſung und Tilgung durch eine Wertzuwachsſteuer erfolgen ſoll. Herr Bethmann Hollweg u. Co.(Heiterkeit.) Um aber die ſtaatsrecht⸗ 9 geſellſchaft. 8 kommen korrekt an! aaten Kolonialpolitik hat raberger⸗ weſſt gemacht werden, wenn nicht durch Vereinbarung, ſo durch Geſetz. Der Staatsſekretär hat nur eine verſchwindende Minder⸗ heit des Reichstages hinter ſich.(Sehr richtig! im Zentrum.) Es iſt nicht leicht für uns, dieſen Standpunkt hier zu vertreten angeſichts der gehäſſigen perſönlichen Angriffe, die man des⸗ wegen erleiden muß. Wie kläglich und unſachlich man dabei vor⸗ gegangen iſt, möge man daraus erſehen, daß man in mir in die⸗ ſem Kampf lediglich den Antiſemiten geſehen hat.(Hört! Hört! im Zentrum.) Das iſt eine beabſichtigte Täuſchung der Oeffent⸗ lichkeit.(Zuruf des Abg. Erzberger: Börſenmanöber!) Man hat den Abg. Erzberger und mich ſogar bildlich mit dem Staatsſekretär dargeſtellt. Prophete rechts, Prophete links, das Weltlind(Staatsſekretär Dernburg verbeugt ſich) in der Mitten! Haben die Propheten Fehler gemacht, das Weltkind iſt auch nicht fehlerfrei.(Heiterkeit.) Die wahnwitzige Vermögensbildung in Südweſt rechtfertigt unſeren Antrag. Sind die Herren Kreplin, Stauch uſw. wirklich alles Millionäre geworden, nun, ſo ſchmeckt es ganz ſchön, wenn wie dieſen Leuten auch etwas aufknallen— nicht nur den Geſellſchaften.(Sehr gut! rechts.)) Die Ge⸗ ſellſchaften ſollſten ſich eigentlich ſchämen, denn Reichtum verpflichtet auch.(Sehr richtigl) Die Ablöſung der Berghoheitsrechte iſt gleichfalls nichts Neues. In Deutſchland haben wir die Ablöſung verpaßt, in Südweſt ſoll⸗ ten wir noch rechtzeitig Hand anlegen. Die Regierung ſpricht auch hier von Enteignung. Wie will ſie dann die Entk⸗ eignung bei der Polenpolitik noch rechtfer⸗ tigen?(Sehr gut! im Zentrum.) Gewiß haben auch wir die Politik des Herrn Dernburg bisher unterſtützt. Aber in allen Parteien, die nicht die wirtſchaftlichen Anſchauungen des Libe⸗ ralismus bertreten, zeigt ſich ein beängſtigendes Mißtrauen gegen eine einſeitige kapitaliſtiſche Kolonialpolitik. Auch bei der Kolonialpolitik vollzieht ſich die Scheidung bom rechts und links. Ein Freiſinniger ſagte in der Kommiſſion, ex halte es für falſch, in den Kolonien Mittelſtand⸗⸗ politik zu treiben.(Hört! Hört! im Zentrum.) Wenn der Frei⸗ ſinn dem Staatsſekretär zuſtimmt, ſo ſcheint uns, als ob der Staatsſekretär ſich auf dem gleichen Wege befindet. Das Hin⸗ einführen der Liebig⸗Cie. in Südweſt war ein ſolcher falſcher Weg.(Sehr richtig! im Zentr.) Das iſt eine Politit für Chicago, aber nicht für Südweſt, denn dieſe Compagnie beutet die Farmer aus und diktiert die Preiſe. Der Redner ver⸗ lieſt eine Depeſche des Dr. Rohrbach an ihn, wonach man in Südweſt in der Frage des Vertrags mit der Kolonialgeſellſchaft völlig einig gegen die Verwaltung in Berlin ſei. Der Tag, an dem Gouverneur von Schuckmann ſeinen Abſchied nahm, war ein dies ater. Möge der Staatsſekretär durch die Verhand⸗ lungen dieſer Tage ſtutzig werden und in Zukunft in den Kolo⸗ nien nur noch eine geſunde Mittelſtandspolitik führen. Möge der Staatsſekretär mit dem Abſchluß des neuen Vertrages mit der Kolonialgeſellſchaft warten, bis mehr Einzelheiten aus dem Lan⸗ (Beifall rechts und im Zentr.) Abg. Werner(Ref)) ſpricht in gleichem Sinne. Die berechtigten Wünſche unſerer Süd⸗ weſtafrikaner müſſen erfüllt werden. Abg. Erzberger(Zentr.): Haſter Vaft heute weſentlich kürzer zu ſein als geſtern. (Lebhafter Beifall.) Ich kann mit dieſen Debatten ſehr zufrieden ſein. Denn ſie haben bewieſen, daß meine Vorſchläge, auch wenn ſie 105 keine Majorität finden, ſchließlich doch zum Siege dah angen werden. Der Staatsſekretär hat mir vorgeworfen, aß ich acht mal achtzig mal die Bureaukratie in die Debatte gegogen habe.(Staatsſekretär Dernbueg: Das iſt ein bibliſches Wort.) Ich weiß wohl, daß es ein bibliſches Wort von ſiebenmal ſiebzigmal gibt, aber nicht bon achtmal achtzigmal. Aber der Herr Staaksſekretär hat ja mildernde Umſtände für ſich, wenn er im Neuen Teſtament nicht ſo bewanderk iſt.(Große Heiterkeit.) Der Redner polemiſiert dann gegen den Abg. Semler und verlieſt Stimmen nationalliberaler Blätter, die den Antrag Erzberger anerkennend beurteilen. Von einer Konfis⸗ kation kann gar keine Rede ſein. Wenn jeder, der ein Schürfrecht in Südweſt hat, die eventl. gefundenen Diamanken an die Regie abliefern muß, iſt das nicht viel eher eine Kon⸗ fiskation? Die Berechnungen des Staatsſekretärs Dernburg wer⸗ den mir von Bankfachleuten als ganz unbegreiflich bezeichnet. Er ſprach immer davon, daß der Geſamtkurswert aller Geſell⸗ ſchaften nur 80 Millionen Mark beträgt, tatſächlich aber betragen ſte üher 150 Millionen Mark(Staatsſekretär Dernburg: Das ſtimmt, wenn man die engliſchen Geſellſchaften dazu rechnet.) Es iſt nie geſagt worden, daß nur die deutſchen Geſell⸗ ſchaften gemeint ſeien. Dadurch aber ändert ſich das ganze Bild, as uns der Staatsſekretär entworfen hat, mit einem Schlage. Wir haben das Recht zu verlangen, daß uns hier richtige Ziffern vorgetragen werden.(Sehr gut! im Zentrum.) Wir wollen, da die Geſellſchaften gut verdienen, aber nicht alles dem Einen, ſondern jedem das Seine. Der Abg. Semler hat am wenigſten Urſache, mir Vorwürfe zu machen, daß ich ungerecht urteile. Er hat ſich bereit erklärt, das Referat über die Deutſche Kolonial⸗ geſellſchaft in der Landkommiſſion zu erſtatten, hat es aber nie erſtattet. Hätte er es getan, dann wäre ich vielleicht zu einem anderen Urteil gekommen. Der Staatsſekretär wirft mir vor, ich hätte meine Wünſche nicht genau formuliert. Nun, ich richte folgende Fragen an ihn, um deren Beantwortung in der verſprochenen Denkſchrift ich dringend bitte. 1. Hat die Kolonialgeſellſchaft auf alle Berg⸗ hoheitsrechte verzichtet? 2. Kann der Fiskus in dieſem Gebiet der Kolonialgeſellſchaft Bergbau auf eigene Rechnung treiben? 3. Kann. der Fiskus für ſich ſperren und dauernde Abbaurechte erhalten? 4. Kann der Fiskus im Gebiet der Kolonfalgeſellſchaft Gebühren für ſich erheben? Wir wollen alle— darüber herrſcht wohl Ein⸗ ſtimmigkeit— keine neuen Privilegien an die Ge⸗ ſellſchaften vergeben. f 8 Warum wird dann in dem neuen Vertrag mit der Kolonialgeſellſchaft ihr vom 1. April 1911 ab ein dauerndes Abbaurecht verliehen? Einige Gemeindeſchuld⸗ briefe, in denen auf ſpäter feſtzuſetzende Beſtimmungen verwieſen wird, ſind die Grundlagen für die angeblichen Rechte der Kolonfal⸗ Und ſolche Rechte erkennt die Regierung als voll⸗ ich in den letzten Monaten in den Vordergrund gedrängt. Auch er neue Vertrag weiſt ſolche Spuren auf. Darum lehnen wir ihn ab. der Preſſe war jetzt viel die Rede von Dernburgs Sieg. Solche Siege ſind die Niederlagen der 3u Kun. (Beifall im Zentrum.). desrat bekannt und bis die Südweſtafrikaner hier eingetroffen ſind, Staatsſekretär Deruburg: Herr Erzberger hat mit der Geſchichte von dem Gemeinde⸗ ſchuldbrief einen Eindruck auf das Haus zu machen geſucht. Das ſind ſo Fallſtricke, in die man beim Eifer gerät. Die Ueber⸗ ſetzung des Herrn Erzberger war falſch. Ich habe mir redlich Mühe gegeben, reinen Tiſch zu machen, und habe auch ſchöne Erfolge erzielt. Aber mit dem übereilten und un⸗ gerechten Antrage Grzberger kann ich nichts anfangen. Denken Sie denn, daß die Leute die Steuer ruhig begahlen wer⸗ den? Sie werden ihre Aktien dort hinbringen, wwo ſie ſteuerfrei ſind. Ich habe zu den Südweſtafrikanern nicht mehr Vertrauen wie zu meinen hieſigen Landsleuten in dieſer Beziehung.(Große Heiterkeit.) Man wird alle Werte aus dem Lande bringen, und nur der Grund und Boden und die Minen bleiben dort weil man die nicht wegnehmen kann. Daher rühren meine Bedenken. Welche Paxallele Sie mit deutſchen Verhältniſſen ziehen, iſt Ihre Sache. Gegenwärtig bin ich ganz Afrikaner.(öGeiterkeit.) Die großkapitaliſtiſche Kolonialpolitik iſt eines der ſchlimmſten Schlagwörter, das jemals gebraucht worden iſt. Das iſt gerade ſo, als wenn man von einer kapitaliſtiſchen Nationalpolititk in Deutſchland reden wollte.(Sehr richtig! links.) Es iſt ein ſchlimmer Trugſchluß, wenn man in der Welt verbreitet, daß das Großkapitaf nur aus Leuten beſtände; es iſt ein höch ſt d eneeeee e l.(Sehr richtig! und Unruhe.) Dann iſt auch jeder kleine Landwirt, der ſich an einer Genoſſenſchaftsmolkerei beteiligt, ein Großkapitaliſt. Ein Staatsſekretär, der erworbene Rechte nicht achtet und nicht nach den Geſetzen handelt, kann nicht auf ſeinem Poſten bleihen. Wir können doch nicht auf einmal ſagen, daß was wir früher unter⸗ ſchrieben haben, gilt nicht. Das wäre nicht vereinbar mit dem Anſtand den der Fiskus unter allen Umſtänden aufrecht erhalten muß. Nun wiſſen Sie meine Gründe. Was den neuen Vertrag mit der Kolonialgeſell⸗ ſchaft anlangt, ſo wird eine Einkommens⸗ und Vermö⸗ gensſteuer erhoben werden, wenn die entſprechenden Ueber⸗ ſchüſſe als Vorbedingung vorhanden ſind. Auch damit bin ich ein⸗ berſtanden, daß wir als letzte Reſerve verſuchen ſollen, durch eine einmalige Rente oder Abzahlung die beſtehenden Pripilegien und d der Geſellſchaft abzulöſen. Wenn ich dieſe Forderun⸗ gen des Reichstags akzeptiere, dann ſind der Verwaltung außer⸗ ordentlich ſchwere Aufgaben geſtellt. Wir wollen aber verſuchen, ſie zu löſen. Von all den Vorwürfen, die mir gemacht worden ſind, trifft mich einer am Herzen, weil er am wenigſten berechtigt iſt. Ich habe in dieſer ganzen Angelegenheit niemand bevorzugt. Wenn ich hier etwas tun mußte, was mir teilweiſe ſelbſt gegen den Strich ging, ſo waren die Fehler der Vergangenheit daran Wir ſind im Prinzip damit einverſtanden, daß die Geſellſcha ten zu den Kriegskoſten herangezogen werden. Der Weg iſt aber noch nicht klar. Jedenfalls muß ſehr vorſichtig vorgegangen wer⸗ den, damit nicht die Henne geſchlachtet wird, die goldene Eier legt. Wir 152755 daher gegen den Antrag Lattmann und für die Re⸗ ſolution der Budgetkommiſſion ſtimmen. Abg. Dr. Mugdan(Vp.):„ Zum Antrage Lattmann gehören doch auch die verbündeten Regierungen. Wenn ſie ihn nicht billigen, dann iſt er doch nur ein Stück wertloſes Papier. Vom Zentrum hat merkwürdiger⸗ weiſe nur Herr Erzberger geſprochen, obgleich er von der Zen⸗ trumspreſſe doch gehörig zerzauſt wurde. Das Zentrum ſteht alſo geſchloſſen hinter Erzberger.(Widerſpruch i. Zentr.) Von einer Mittelſtandspolitik à la Lattmann wollen wir nichts wiſſen. Die Lüge von unſerer Mittelſtandsfeindlichkeit iſt ſeit der Finanz⸗ reform gründlich widerlegt.(Lachen i. Zentr. und rechts) Der Mittelſtand wird Ihnen nie vergeſſen, daß Sie ihn mit uner⸗ träglichen Steuern belaſtet, daß ſie die Erbſchaftsſteuer abgelehnt haben.(Gelächter i. Zentr. und rechts.) Wir werden für die Reſolution ſtimmen. Wir wollen nicht, daß die Meinung auf⸗ kommt, das deutſche Volk wolle der Kolonialverwaltung Schwie⸗ rigkeiten machen. Der Staatsſekretär hat die Kabinetisfrage ge!⸗ ſtellt. Er will gehen, wenn der Antrag Latmann Geſetz wird. Das deutſche Volk wird aber ſicherlich nicht lange überlegen, wenn es vor die Frage geſtellt iſt, wem es mehr glauben ſoll, den Herren Erzberger, Lattmann und Werner oder dem Staatsſekre⸗ tär.(Beifall, Gelächter i. Zentr.) Abg. Lattmann(Wirtſch. Vg.) 888 ſtellt aus dem Protokoll der Budgetkommiſſion feſt, daß Dr. Mug⸗ dan erklärt habe, die Entwicklung der Kolonie kann nicht allein auf Mittelſtandsexiſtenzen geſtützt werden. Abg. Dr. Mugdan(Vp.): Das Protokoll iſt falſch. 155 Damit ſchließt die Diskuſſion. 7 Vor der Abſtimmung bezweifelt Abg. Dr. Mugdan(Vp.) Zveiel die Beſchlußfähigkeit des Hauſes, zieht aber ſeinen der zurück.„ Der Antrag Lattmann wird gegen die Wirtſchaf; liche Vereinigung, die Polen und den Erzbergerſchen Flügel des Zentrums abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt ſozialdemokratiſche Antrag.„„ Das Geſetz mit der Reſolution wird angenommen Die Petitionen werden nach dem Vorſchlage der Kommiſſion erledigt.„„%%% Zur Interpellation Baſſermann über Zollerhöhungen ange⸗ ſichts des Inkrafttretens des franzöſiſchen Zolltarifs erklärt Staatsſekretär Delbrück,„„„ der Reichskanzler ſei bereit, die Interpellation beantworten zu laſſen. Den Tag könne er heute noch nicht angeben.(Zuruf: Nach Pfingſten!) 5 Montag 2 Uhr: Poſttaxgeſetz, Urheberſchutz, Stellenvermitte⸗ lung, Reichsgericht. heſet ee 8 ird der Schluß 7 Uhr. 8. Seſte. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, den 2. Mai 1910 Bayerische Bank f. Handel u Industrie Bank für Handel und Industrie. Die Generalverſammlungen der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie am 2. April 1910 und unſerer Bank am 4. April 1910 haben beſchloſſen, den zwiſchen den Vor⸗ ſtänden geſchloſſenen Fuſionsvertrag zu genehmigen, wonach das Vermögen der Bayeriſchen Bank für Handel und In⸗ Duſtrie in Müuchen als Ganzes unter Ausſchluß der Liqui⸗ dation mit Wirkung vom 1. Januar 1910 ab auf unſere Bank übergeht und für/ 8 000 000.— Aktien der Baye⸗ riſchen Bank für Handel und Induſtrie in München 6 000 000.— Aktien unſerer Bank mit Dividenden⸗ berechtigung vom 1. Januar 1910 ab gewährt werden. Nachdem die Beſchlüſſe beider Generalverſammlungen und die Durchführung der Kapitalserhöhung unſerer Bank in das Haudelsregiſter eingetragen ſind, fordern wir die Aktionäre der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie Hiermit auf, ihre Aktien mit Gewinnanteilſcheinen für 1910 I. und Erneuerungsſcheinen, arithmetiſch geordnet, mit ein⸗ fachem bei den untenſtehenden Stellen erhältlichen Verzeich⸗ uis zum Umtauſch einzureichen. Gegen Einreichung von nom. ½ 4000.— Aktien der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie werden nom./ 3000.— Aktien unſerer Bank mit Dividendenſcheinen ab 1. Januar 1910 ff. gewährt. Die Einreichung zum Umtauſch iſt innerhalb der Friſt vom 6 Hlal bis 21. Mal 1910 einschliesslich vorzunehmen. Die Einreichung der Aktien zum Umtauſch hat bei den nachſtehenden Stellen während der bei jeder üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden zu erfolgen: bei der Bange für Handel und Industrie in Berlin und Darmstadt, deren Filialen: Düſſeldorf, Frankfurt a.., Halle, Hannover, Leipzig, Mannheim, Müunchen, Nüruberg, Stettin und Straßburg, und deren Niederlaſſungen bezw. Depoſttenkaſſen in: Bamberg, Cottbus, Forſt(Lauſitz, Fraukfurt a.., Freiburg[(Breisgauf, Fürth, Gießen, Greifswald, Guben, Landau(Pfalz), Neuſtadt a. Haardt, Offen⸗ bach a.., Preuzlau, Quedliuburg, Sprau.⸗L., Stargard i.., Spremberg L. ferner in Augsburg bei Herren Gebrüder Klopfer, Breslau bei der Breslauer Disconto⸗Bauk und deren ſämtlichen Niederlaſſungen, Heilbroun bei Herren Ruemelin& Co., Köuigsberg bei der Oſtbank für Handel und Gewerbe, Mainz bei Herren Schmitz, Heidelberger& Cv., Meiningen bei der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp, Aktien⸗Geſellſchaft, E. Grohé⸗Heurich, ., Neuſtadt⸗Haardt bei Herren G. Pforzheim bei Herren Fuld& Poſen bei der Sſtbauk für Handel und Gewerbe und deren ſämtlichen Niederlaſſungen, Wismar Noſtock Diejenigen Aktien der Bayeriſchen Bauk für Handel und Induſtrie, die innerhalb der geſetzten Friſt nicht zum Umtauſch eingereicht ſind, werden gemäߧ 290.⸗G.⸗B. für kraftlos erklärt. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien auszugebenden Aktien unſerer Bank werden wir für Rechnung der Beteiligten beſtmöglichſt zum Börſen⸗ preis verkaufen und den Erlös zur Verfügung der Be⸗ tetligten halten. Das Gleiche gilt in Anſehung eingereichter Aktien, welche die zum Umtauſch in unſere Aktien erforderliche Zahl nicht erreichen und uns nicht zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung geſtellt ſind. 7710 Im übrigen werden eventuelle Ankäufe von Aktien der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie behufs Kom⸗ plettterung oder Verkäufe von nicht umtauſchfähigen Aktien⸗ beträgen durch die oben genannten Stellen vermittelt. Berlin, im Mai 1910. Bank für Handel und Industrie. Chriſti Himmelfahrt 9½ Uhr nach 7721 Oppenbeim 305— nur Mk..— für hin u. Rückfahrt, ſchu pflicht.Kinder die Hälfte. Vorvertauf der e Karten im Verkehrsbureau. bel der Vereinsbauk in Wismar. 7 Meine Telephon-Nummer ist verändert, von heute ab ist dieselbe No. 3696 Jacob Löwenhaupt 3, 18 Maler- u. Tünchergeschäft C 3, 18 Gegründet 1842. 3587 Ilaasenssein⸗ heeker s Annonees-Annahmo für alle 28ʃ 9 kungen u Leltschriften der Welt N BriStem21 5 eileee, 5. 2. J. 6 Mannhelm Tel. 489. 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Auskunft und Prospekte durch Bad Rippoldsau,.-G. 97²⁸ Einladung zur Wahl von Mitgliedern der katholiſchen Stiftungs⸗ räte für die Einzelkirchen⸗ gemeinden Maunheims. Infolge Neuorganiſation der katholiſchen Stiftungs⸗ räte hieſiger Stadt hat eine Neuwahl in die Einzelſtif⸗ tungsräte derͤKirchengemein⸗ den zu erfolgen und zwar derart, daß für jede Pfarrei bezw. Kuratie drei Stif⸗ tungsräte auf die Dauer von ſechs Jahren und je zwei Stiftungsräte auf die Dauer von drei Jahren zu wählen ſind. Dieſe Wahl findet am 7675 Sonntag, den 8. Mai 1910, mittags 11 bis 3 Uhr in den Pfarrhäuſern bezw. Sakriſteien der katholiſchen Kirchen ſtatt. Indem wir die ſtimm⸗ berechtigtenKirchengemeinde⸗ mitglieder zu dieſen Wahlen einladen, verweiſen wir wegen der Vorausſetzungen zur Wahlberechtigung und Wählbarkeit auf die an den Kirchentüren angeſchlagenen Bekauntmachungen. Maunheim, 1. Mai 1910. Kathol. Geſamtſtiftungsrat: Mannheim. Joſeph Bauer. Bekauntmachung. Das Schulgeld für das III. Tertial 1909/10 für die Oberrealſchule, die Leſſingſchule, das Realgymnaſium und die Eliſabethſchule iſt heute fällig. Wir erſuchen ergebenſt, die fälligen Beträge alsbald entrichten zu wollen. 166 Mannheim, 2. Mai 1910. Stadtkaſſe: Röderer. K. B. Staatseiſenbahnen. Verkauf einer Güterhalle auf Abbruch. Die Eilgüterhalle im Hauptbahnhofe Ludwigs⸗ hafen ſoll zum Abbruch an den Meiſtbietenden verkauft werden. Die Halle iſt rund 63 m lang, 7,50 m breit, be⸗ ſteht aus nicht ausgemauer⸗ tem, verſchalten Holgzfach⸗ werk, iſt auf den Langſeiten mit Vordach verſehen und mit Schiefer gedeckt. Plänue und beſondere Bedingniſſe liegen im Amtszimmer der unterzeichneten Bauinſpek⸗ tion auf; die Halle kann nach vorhergegangener Anmel⸗ dung bei der Bauinſpektion beſichtigt werden. Angebote ſind bis zum 1. Juni[fd. Is. mit der Aufſchrift„Abbruch der Güterhalle in Ludwigs⸗ hafen“ verſehen, zu ſtellen. Eine öffentliche Verding⸗ ungsverhandlung findet nicht ſtatt. Die Angebotsſteller bleiben 14 Tage an ihr An⸗ gebot gebunden. 7705 Ludwigshaſen am Rhein, 30. April 1910. Kgl. Bauinſpektion. zu ver⸗ Wirtſchaft en Waldparkſftr. 14, 2, St. 18188 Velanntmachung. Steinkohlen⸗Lieferung. Das Evangeliſche Bürger⸗ ſpital dahier bedarf für den Winter 1910/11 ca. 800 Zent⸗ ner Ruhrer Steinkohlen beſter Qualität, deren Liefe⸗ rung im Submiſſionswege vergeben werden ſoll. 164 Angebote hierauf wollen mit der Aufſchrift„Stein⸗ kohlenlieferung“ verſehen, bis zum Mittwoch, 1. Juni ds. vormittags 11 Uhr bei der Hoſpitalverwaltung F 6, 4½5 eiugereicht werden, bei welcher auch die Liefe⸗ rungsbedingungen einge⸗ ſehen werden können. Die Angebote bleiben uns Is., gegenüber 4 Wochen in Kraft. Mannheim, 25. April 1910. Stiftungsrat des Evang. Hoſpitalfonds: von Hollander. Urteil. In der Strafſache gegen die Jakobine Braun, geb. Scherer, von Mannheim, wegen Vergehens gegen das Warenzeichenſchutzgeſetz hat die II. Strafkammer des Groß⸗ herzoglichen Landgerichts zu Mannheim in der Sitzung vom 5. April 1910, an welcher teilgenommen haben: 1. Gr. Landgerichtsdirektor Waltz. als Vorſitzender, 2. Gr Landgerichtsrat Dr. Strauß, Gr. Laudgerichtsrat Weiß, „Gr. Landgerichtsrat Moll, Gr. Laudgerichtsrat Dr. Maiſch⸗ hofer, als beiſitzende Richter, Gerichtsaſſeſſor Dr. Mutſchler, als Beamter d. Staatsauwaltſchaft, Rechtspraktitant Engler, als Gerichtsſchreiber, für Recht erkannt: 7708 Die Angeklagte Jakobine Braun geb. Scherer von Mannheim wird wegen Ver⸗ gehens gegen das Geſetz vom 12. Mai 1894 zum Schutze der Warenbezeichnungen zu einer Geldſtrafe von 150 Mk. — einhundertfünfzin Mark—, fürſorglich zu 15 Tagen Ge⸗ fängnis, ſowie zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Angeklagten werden auch die Koſten der Neben⸗ klage auferlegt und der Neben⸗ klägerin, Maggi.m. b.., wird die Befugnis erteilt, das Urteil binnen 6 Wochen nach eingetretener Rechtskraft auf Koſten der Angeklagten durch einmaliges Einrücken im Mannheimer Generalanzeiger öffentlich berannt zu machen. Das Urteil iſt rechtskräftig. Mannheim, 26. April 1910. Der Gerichtsſchreiber Gr. Landgerichts: (L..) Sang. lie Maler n. Tüncher⸗Arbeiten werden ſofort gut u. billig m. Gar. aufgef.— Off. u. Nr. 3092 89 befördert die Expedition ds. Blis⸗ Ankauf. Zahle reelle hohe Preiſe für getragene Kleider und Schuhe aller Art. Von jungen Herrſchaften getr. Kleider zahle ganz beſondere hohe gal Peſellen——— 0 gefl. Beſtellung er Komme Pattuic nach außerhalb. Axn-, Goldberg, T 2,“. Verkauff Leichtes F. N. Motorrad in tadelloſem Zuſtande zu 370 abzugeben. 30474 Näh. Rief, L. 2.. Eine komplette Schaufenſteraulage m. Ladentüre, eiſerne Stän⸗ der und Rolläden zu verk. Näh. R 7, 39 part. 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