2 2 . 5 2 e e eee e eeeeee Abonnement: 0 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. nionatkie durch die Poſt bez. inel. Voſt, auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer Pig. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inferate. 80 Die Reklame⸗Zeile (Badiſche Volkszeitung.) .1 Mark Gelefeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Wageeen und Amgebung. Mannheimer Volksblatt.) he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsburcaus in Berlin und Karlsvuhze. iget Telegramm⸗ Adreſſe: „General⸗Auzeiges Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1445 Druckerei⸗Bursau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion Expedition und Sens buchhandlung 218 Nr. 214. Mittwoch, 11. Mai 1910. (Abendblatt.) Was will das werden? Auf dieſe Frage erteilt Profeſſor C. Met ger im„Tag“ die folgende Antwort: Denn er 175 ihn einer Feſtigkeit Seenüber dem 9 5 508 Block zu verdanken, die man bei ihm bis jetzt vermißt hat. Aber mit dieſem Erfolg iſt der Kampf keineswegs zu Ende, da man nicht weiß, ob die Beſchlüſſe des Herrenhauſes, die zwar den Wünſchen der einen Partei entgegenkommen, dafür aber mrit denen einer anderen im direkten Widerſpruch ſtehen, im Ab⸗ Heordnetenhauſe eine Mehrheit finden 918 Für den weiteren Verlauf der Dinge wird das Verhalten der Konſervativen in erſter Linie entſcheidend ſein. Zuerſt glaubte man, ſie würden der Vergrößerung der An elungs bezirke, die ja den hauptſächlichſten Streitpunkt bildet, ihre Zuſtimmung geben. Nach den letzten Aeußerungen der Preſſe ſcheint dies aber nicht der Fall zu ſein. Den Führern der Korſervativen liegt offenbar viel daran, das gute Verhältnis zum Zentrum nicht zu ſtören; für dieſes iſt aber der Beſchluß des Herrenhauſes völlig unannehmbar. Soll alſo der ſchwarz⸗ blaue Block in der bisherigen Weiſe weiterarbeiten, ſo müſſen die Konſervativen dem Zentrum in dieſem Punkte entgegen⸗ kommen. Es fragt ſich, ob die ganze Partei dafür zu haben iſt. Sie ſteht vor der Frage, ob ſie mit ihrem bis zherigen Burrdesgenoſſen weit kexrarbeiten, oder 7 ſio dieſen in etl rer ſo wichtigen Angelegenheit im Stich laſſen will. Tut ſie das erſte, ſo wird das Geſetz in der Form, die es im Abgeordneten⸗ Hauſe gewonnen hatte, wiederhergeſtellt und geht an das Herrenhaus zurück. Wenn dann keiner nachgeben will, dann kanm es ſich ereignen, daß die Vorlage in dreiwöchentlichen Pauſen wie ein Ball zwiſchen den beiden Häuſern hin und her geworfen wird, bis die Regierung dem Spiel ein Ende macht und die Vorlage zurückzieht. Entſchließen ſich aber die Konſervativen, ebenſo wie die Mehrzahl ihrer Parteigenoſſen im Serrenhauſe, der Re⸗ gierung entgegenzukommen und für das Geſetz zu ſtimmen, —— treten nun die Nationalliberalen in Funktion, da ſie, wenn das Zentrum ablehnt, für die Mehrheit nicht ſind. In der Tat hat man ihnen durch Vergrößerung der Drittelungs Sbezirke eine bedeutende Konzeſſion gemacht, aber es iſt die Froge, ob ihnen dieſes genügt, ihren Widerſtand Hegen das Geſetz aufzugeben. Für ihre Entſcheidung wer⸗ Den toktiſche und materielle Gründe maßgebend ſein. Zuerſt Handelt es ſich darum, ob man erwarten darf, daß die Spal⸗ turtg zwiſchen den Konſervativen und dem Zentrum zu einer Dauernden Trermung des ſchwarz⸗blauen Blocks führen wird. Das wäre zwar ein großer Erfolg für die Nationalliberalen, aber ſie werden doch wohltun, ſich nach dieſer Richtung hin einer allzu großen Hoffnung hinz ugeben. Die Dinge liegen hier anders als beim Büälowbölock: dort war Ders mühſam errungene Gleichgewicht ein labiles, künftliches, Hier ilt es ein tabtles— Liner brei ten! Grundlage ruht. 1 Ferien eintreten. zu entbehren Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, wie ſehr ſich Zentrum und Konſervative zueinander hingezogen fühlen. Sie ſtehen einander nahe in bezug auf ihre Welt⸗ anſchauung, auf die ja Herr v. Heydebrand ſo großes Gewicht legt, und ſie verfolgen zudem durchweg dieſelben Intereſſen. Wenn ſie einmal auseinandergingen, haben ſie ſich ſtets bald wiedergefunden, und das wird auch diesmal wieder geſchehen. Eine Meinungsverſchiedenheit in bezug auf das Wahlrecht wird nicht zu einer dauernden Trennung führen. Die Nationalliberalen haben immer großes Gewicht darauf gelegt, daß den jetzigen Kämpfen eine größere Ruhepauſe folgen müſſe. Werden ſie das erreichen, wenn ſie das Geſetz in ſeiner fetzigen Form anehmen? Schwerlich. Zuerſt war die geheime Wahl das hauptſächlichſte Kampfobjekt. Es hat ſich gezeigt, daß dieſe allein nicht genügt, wenn nicht die direkte Wahl hinzukommt. Man glaubt daher, geheime in Verbindung mit direkter Wahl fordern zu müſſen. Bis dies Ziel erreicht iſt, wird Ruhe nicht eintreten. Was endlich die materielle Seite angeht, ſo haben die Nationalliberalen ſeit den Beſchlüſſen des Magdeburgiſchen Parteitages ihre Pflöcke ſchon ziemlich weit zurückgeſteckt, aber ſie hielten doch bis zuletzt, außer an der Aenderung der Drittelungs⸗ Bezirke, auch an der Vermehrung der Zahl der Mandate ulnd an Erleichterungen in der Aufſtellung von Wahlmännern feſt. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſie ſich mit den jetzt gebotenen Konzeſſionen nicht begnügen, ſondern daß ſie verſuchen werden, noch weitere Forderungen durchzuſetzen. Wie man ſieht, iſt das Schickſal der Wahlvorlage noch von manchen Zufällen abhängig. Ob und in welcher Form ſie in den Hafen einlaufen wird, kann vorläufig niemand wiſſen. Für die Abgeordneten iſt es günſtig, daß jetzt kurze ee der Pfingſtpauſe finden ſie Ge⸗ legenheit, ſich mit ihren Wählern ins Einvernehmen 31¹¹ ſetzen ſie die engültige Entſcheidung treffen. Politische(lebersicht. Mannheim, 1J. Mai 1910. Thüringen und die deutſche Eiſenbahn⸗ gemeinſchaft. Der Verband Thüringiſcher Induſtrieller, der krotz der kurzen Zeit ſeines Beſtehens etwa 1000 Firmen zu Mit⸗ gliedern zählt, die annähernd 100 000 Arbeiter beſchäftigen, hielt am Montag in Weimar ſeine erſte ordentliche Haupt⸗ Verſammlung ab. In öffentlicher Verſammlung ſproch dort Regierungsrat Dr. Endres⸗Mannheim über die„künftige deutſche Eiſenbahnugemeinſchaft und die gegenwärtige ſowie künftige Stellung Thüringens dazu“. Der Redner führte aus: Preußen kann von ſeinen Eiſenbahnüberſchüſſen(600 Millionen) über die Verzinſung und gute Tilgung ſeiner Eiſenbahnſchuld hin⸗ aus noch Reinüberſchuß für allgemeine Staatszwecke ver⸗ wenden(1908 83 Millionen; 1909 163 Millionen). Dieſe Reinüberſchüſſe werden heute nicht in Thüringen verdient, ſondern im Güterverkehr des rheiniſch⸗weſtfäliſchen und ober⸗ zen Beckens, imm V mit 5 mburg und Berlin. ſo lange hin, da in Kraft, den bündleriſchen Führer im Wahlkreis, die Stichwahl gelangen, da die vereinigten Überal Auch Baden, Württemberg, Bayern und Elſaß mit g ſtarkem oder noch ſtärkerem Verkehr wie etwa Thürit verdiene keine Reinüberſchüſſe; ſelbſt Sachſen hat nur wenigen Jahren ſoſche Reinüber ſchüſſe aber es tilgt nicht gut wie Preußen; würde es gleich hoch tilgen, ſo würden a dieſe im allgemeinen verſchwinden. Alſo iſt für Thüringen kein Anteil an den preußiſchen Ei überſchüſſen zu erhoffen. Aber in dieſer Hinſicht beſteht Ho nung auf Amteilnahme bei einer deutſchen Eiſenba Gemeinſchaft. Preußen kommt dann eher in die von den durch ſolche Gemeinſchaft ihm zufließenden 2 überſchüſſen etwas den Kleinſtaaten zukommen zu laſſen, ſe es direkt, ſei es indirekt. Thüringen und alle Kl haben daher großes Jutereſſe anfödexativerd Gemeinſchaft. Das Föderativ gibt dieſen Staaten Möglichkeit des Rückhalts an ganz Deutſchland und die Kle ſtaaten ſind dann weniger von Preußen allein abhängig. deutſche Gemeinſchaft wird beſſere politiſche Verhältnf bringen, davon wird auch Thüringen Vorteile haben. Be Betrieb und Verkehr würde nach deutſchen Rückſichten gere nicht allein nach partikulären. Dann werden auch die t ſchen Stagten zu beſſeren Einnahmen aus den Eiſen kommen. Die Erſatzwahl in giedbergz⸗Büdingen Aus Dormſtadt wird uns geſchrieben: Die Kandidaten 8 für das durch den Tod des Grafen Oriola erledigt Reichstagsmandat im 2. Oberheſſiſchen Reichstagstwahlkreis Friedberg⸗ Büdingen⸗Vilbel iſt nunmehr in der Hauptſach gelöſt, da die drei ernſtlich in Betracht kommenden Richtu ge — die liberale, die agr iſche und di de g0 ihre benannt haben. zunächſt Bemühun Sozialdemokratie eine geſchloſſers aller gegentüber zu ſtellen 115 525 Pürgerlichen Whr bnte mehr oder weniger verlangte, daß der Kandidat ſie Bundesprogramm berpflichten, ſowie Mitglied de der Landwirte ſein müſſe und ſich keiner Fraktion a dürfe. Dadurch waren von vornherein die Freiſin der gemeinſamen Kandidatur ausgeſchloſſen, da in Heſſen keine reine agrariſche Kandidatur unter der für dieſe Kombination in Ausſicht genommene Kar der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Beck lehnte ab und ſo trat ohne weiteres für den Bund der La wirte die ſchon vorher in Ausſicht grnommene Ever den techt anwalt und Gut von H Ut in Frlels ſchon im erſten Wahlgang ſeine 2000 Stimmen zu Es wird ſich dies erſt in 14 Tagen entſcheiden. der Fall iſt, wird wohl der Abgeordwete Erz be Zählkandidat des Zentrums aufgeſte In dieſem Falle würde Herr von Hellmolt wohl Es 515 noch ob das Zen 87 Feꝛuilleton. rief aus der Wien, anfangs Mai. Sie wiſſen das ja: Oeſterreich iſt heute Trumpf, ſchwarzgelb aſt modiſch. Hinter uns liegt die behäbige Goluchowskizeit, in der momn ſich den Anſchein des Saturierten gab und im geheimen König⸗ grätz und den wirtſchaftlichen Ruin der 70er Jahre zu verwinden Hatte. Seit einem Jahrzehnt wird es nun auch bei uns wieder Jebendig. Die Einführung des Volksparlamentes, die Annexion Dder bosniſchen Länder rückten unſeren Staat wieder in den Brennpunkt des europäiſchen Intereſſes. Man hört 515 jeden Augenhlick von Oeſterreich. Und ſie haben vielleicht auch die vielen Bücher geleſen, die über Wien und das öſterreichiſche Problem beſchrieben worden ſind: Bahrs Jeremiade und das entzückende „Deſterreichiſche Antlitz“ von Felix Salten und die Romane von Bartſch und Bahr und Heinrich von Schullern. Man ſpürt aus all dem, daß an dieſer Ordnung gearbeitet wird, daß Oeſterreich mitten in einer Wandlung ſteht, die Amerika über den alten Kontinent geſchickt hat Die Wirtſchaft der europäiſchen Staaten bet das Problem des Induſtrialismus zu löſen. Organiſation hheißt ſein Sinn und Weſen— öbkonpmiſche Anorbnung aller ver⸗ füsbaren Kräfte. Und dieſe umſichtige Verteilung zu verwirk⸗ Anchen fällt uns ſchwerer als den Deutſchen im Reich, als den Franzoſen und Engländern denn Oeſterreich iſt immer noch ein and 118 wird von einem 25 5 Her Verwertern. dem Achtzigfährigen bieten * ngen 957 ſh die Bedentung der 8 Organiſakion für das ganze moderne Leben noch nicht erkannt. Was für einen unerhörten Spektakel machen Brüſſel und München mit ihren Ausſtellungen in dieſem Jahr! Aber von der Wiener Jagdexpoſition meldet kein Lied kein Buch Wir laſſen es uns genug ſein, im Inland über den Mangel an Reklame zu ſchimpfen, Aber es föllt keinem ein, mit der neſtchen⸗ warmen Beſcheidenheit aufzuräumen. An Kräften hat es uns nie gefehlt. immer nur an Organiſatoren, den großen Ordnern und So werden wir wahrſcheinlich auch diesmal wieder hübſch unter uns bleiben. Obwohl das— auch ganz altruiſtiſch geſprochen— ſehr ſchade wäre. Denn dieſe Jagdausſtellung ver⸗ körpert einen neuen Gedanken. Sie hebt das Weidwerk aus der exkluſiven Sphäre eines ſehr koſtſpieligen Sportes und ſtellt es als bolkswirtſchaftlichen Faktor mitten in das moderne Erwerbs⸗ leben. Dieſe ehrhafte Abſicht der Jagdfreunde ſchwingt in dem Ausſtellungskonzert freilich nur als leiſer Unterton mit, und man muß ſchon ſehr genau hinhorchen um ihn berauszuhören. Es wäre auch in der entzückenden kleinen Stadt rings um die Rotunde ſicherlich weniger amüſant, wenn ſich dieſer wirkſchaftspolitiſche Aufklärungsdienſt geſchäftiger vordrängte. So aber wird man von kauſend Raritäten aus fernſten Län⸗ dern und tauſend Religuien aus fernſten Zeiten bezaubert. Und alle Herrlichkeiten aus Canada und Perſien, Auſtralien und Afrika, alle Koſtbarkeiten aus der Jagd des Rokokv und der Ba⸗ rocke der Hiſtorie und Prähiſtorie werden durch das wunder⸗ ſchöne Jagdſchloß unſeres Kaiſers gekrönt. Dieſe Ausſtellung iſt der Geburtstagsgruß, den ſeine Völker und die befreundeten Reiche Als Dank für ſolche Huldigung hot batroniert Und mitten nuf dem Ausſtellungsplatz ſein Jagd⸗ ſteg aufführen loſſen. Und nun können die Leute ehen, wie unſer Kaiſer lebt, wenn er, losgelöſt von ollen reprã⸗ emativen Pflichten, aur Meuſch i.„ Man bar in& Beſter deich Seſſel, wie wir ſie in unſeren Sommerwohnung ſerliche Bett iſt gar aus Eiſen. Boden gekrümmt. Die Hörner holen zum Stoße aus. an dieſer Ausſtellung, daß man alle Augenblicke v9 ſchlüpfen der Steinhühner und den Verſtecen de 575 ein adeliger Geſchmack dieſer Einfachheif eine beſtr Anmut ſchenkt. Man merkt, daß man bei einem fe ſehr feinen Herrn zu Gaſt iſt und fühlt ſich demn genommen. Da iſt genau das gleiche Meublement gelblichen Zirbelholz, ſind genau dieſelben bequem gewöhnliche Herzen ſtecken in ſchmuckloſen Leucht rn Gewiß: dos berül kollegium Friedrich Wilhelms., das hier im den 12 05 zu ſehen 5 gibt dem liebte Hier tanzte er am 1 T der 0 von 8 050 5 ſeinen Generälen. Hier dröhnte das Lachen des alten Deſfan in die dampfende Runde. Hier rühmte Pflanz die langen det Es ſtimmt ganz gut zu dem maſſigen Raum, daß vor ſeinen gand die beiden mächtigen Wiſentſtiere aufgeſtellt ſind, Kaiſer. Wilhelm II. geſchoſſen hat. Die dicken Schädel ſir mem Zorn glotzen die runden Augen. Unwillkürlich ſ ril vor dieſer dickflüſſigen Wut einen Schritt zurück. Bluk rin der durch die vertrockneten Adern. Und das iſt ſa das Se⸗ lel Bild zum Leben, vom Tod zur Lebendigkeit hinüber 0 daß man in Momenten träumeriſcher Befangenhei wir dem Dſchungel der Tiger und den Höhlen der Bären, ſtehen aloubt. In einer Unzahl von Dior ne ſzenen vorgeführt, werden un 18 und Snder nahegerückt, Nie 2 Seit⸗ Kaunheim, 11. Mai⸗ ihn wohl ſicher überflügeln werden. Ihr Kandidat iſt der bekannte Profeſſor des Strafrechts an der Straßburger Uni⸗ verſität Dr. van Calker. Er iſt zwar dem Wahlkreis fremd, genießt aber als Mitglied des Zentralvorſtandes der nationalliberalen Partei den Ruf eines ehrlich libe⸗ ralen Politikers. Die fortſchrittliche Volkspartei, deren Taktik von vornherein auf eine gemeinſame liberale Kandidatur gerichtet war, hat bereits erklärt, für ihn wie für einen eigenen Kandidaten eintreten zu wollen, nachdem er ſich für die Erhaltung des beſtehenden Reichstags⸗ wahlrechts ſowſe für die Erbanfallſteuer ausge⸗ ſprochen hat und von der nationalliberalen Partei erklärt worden iſt, für die bisher freiſinnig vertretenen Wahl⸗ kreiſe Uſedom⸗Wollin und Landeshu t⸗Jauer keine Kandidaten aufſtellen zu wollen. Es iſt ſeit bielen Jahren das erſtemal— von dem Wahlkreis Gießen abgeſehen— daß in Heſſen eine gemeinſame libevale Reichs⸗ Agskandidatur unter Billigung aller Parteiinſtanzen zuſtande gekommen iſt und von dem Ausfall dieſes Verſuches wird es wohl abhängen, ob im nächſten Jahre bei denallgemeinen Neu w ahlen überhaupt in Heſſen eine liberale Einigung zuſtande kommt. Kandidat der Sozialdemo⸗ Fraten iſt, nachdem der heſſiſche Landtagsabg. Rechtsanwalt Dr. Fulda eine Zeitlang der Auserwählte zu ſein ſchien, wieder der im Wahlkreis anfäſſige frühere Schreinermeiſter und jetzige Parteiſekretär Buſold, der ſicher in Stichwahl kommen wird. Da die Gefahr daß der Wahlkreis an die Sozialdemokratie verloren geht, nicht gering iſt, wird es viel don der Art der Agitation der bürgerlichen Parteien ab⸗ hängen, daß wenigſtens für die ſicher zu erwartende Stich⸗ wahl ein gemeinſames Vorgehen der bürgerlichen Parteien möglich iſt. Zum Schluß noch ein Wort über die Zuſammenſetzung des Wahlkreiſes. Die namentlich in bündleriſchen Blättern immer wiederkehrende Behauptung, daß der Wahlkreis vor⸗ wiegend agrariſch ſei, iſt im vollen Umfang nicht richtig. Die landſtädtiſche Wählerſchaft umfaßt etwa ein Viertel und von den verbleibenden drei Viertel iſt der größere Teil wohl der Induſtrie zuzurechnen, während in den eigentlich ländlichen SGeebieten der Kleinbauerſtand überwiegt. Eine Warnung an die Nechte. (n. be.) Die„Berl. Pol. Nachr.“ richten heute eine ent⸗ chiedene Warnung an die Rechte, in Sachen der Wahlrechts⸗ frage die Dinge nicht auf die Spitze zutreiben. ie Auslaſfung mag hier Wiedergabe finden; nicht nur, weil ach wie vor höchſt zeitgemäß iſt, ſondern auch ihres offen⸗ bar offiziöſen Urſprungs wegen: „In den Kreiſen derjenigen Politiker, welche innerlich jeder derung des preußiſchen Wahlrechts widerſtreben, ſcheint die ung verbreitet zu ſein, daß, wenn die jetzt zur Beratung nde Wahlvorlage nicht zuſtande kommt, die Wahlreform in der kung verſchwinden und es einfach, als wäre nichts geſchehen, wenden bei den bisherigen Beſtimmungen haben werde. Dieſe Auffaſſung kann aber eine ernſthafte Prüfung nicht beſtehen, nn eltende Wahlſyſtem iſt nach dem Verlaufe, wel⸗ Verhandlungen des Landtags genommen haben, nicht ſeinen wichtigſten Grundlagen ganz dfeſt. Die öffentliche Stimmabgabe, welche einen we⸗ ſentlichen Beſtandteil des jetzt geltenden Wahlrechis bildet, ift von beiden Häuſern des Landtags fallen gelaſſen und die Re⸗ ierung hat ſich dieſen Beſchlüſſen der Londesvertretung gefügt. Damit iſt die Axt an die Wurzel dieſes Teiles des geltenden Wahlrechts gelegt. Es kann als ficherer Beſtand⸗ eil einer dauerhaften Ordnung des Wahlrechts nicht mehr gelten birgt, wenn anders es nicht bald durch eine lebenskräftigere der Abſtimmung erſetzt wird, die Gefahr des Nieder⸗ Duchs des ganzen Wahlſyſtems in fich. Wenn daher einem etwaigen Scheitern der jetzigen Wahlvorlage auch vor⸗ das bisherige Wahlſyſtem unverändert in Geltung bliebe, nte das doch nur für eine kurze Spanne Zeit ſein, s entweder durch Ausſcheidung der morſchen Teile ſachgemäß iert oder mangels einer ſolchen Reform durch äußeren umgeſtürzt wird. Daß alsdann in jedem Falle die von dem bisherigen Wahlſyſtem auf die Dauer mög⸗ ſt viel zu erhalten, ſehr viel geringer ſein würde als bedarf der näheren Darlegung nicht.“ n Herren von ganz ſtarren Syſtem wird das nicht ich angenehm in die Ohren klingen. Und da„Kreuz⸗ und„Deutſche Tagesztg.“ ſich jetzt darüber einig nie Ausſichten des öffentlichen und indirekten Wahk⸗ mit der Zeit nur beſſern können, ſo darf man an⸗ daß dieſe Mahnung einen fruchtbaren Boden nicht Uns kauns recht ſein. Der Stein iſt im Rollen. Aus was nachher kommt, werden gewiſſe Kreiſe— zu ſpät— nen, daß es keine verhängnisvollere Politik gibt, als die aßten Gelegenheiten. 5 unk ſchilderungen Spen Hedins treue, liebe Gefährten geworden ſind. Da fagd eine Zebraherde über die Steppe. Löwen wandern am Wüſtenrand. Hinterrücks ſchleudert ein Grönländer inen gewaltigen Speer nach einem Eisbären. Ungarn und Bos⸗ ien zeigen in beſonderen Jagdhäuſern ihren prunkenden Wild⸗ teichtum. Sinnvoll angeordnete Szenen laſſen uns die ganze ransleithaniſche Weidmannsluſt ſehen. Auf den blanken Fels⸗ en der Karpathen klettern Gemſen. Ein rieſiger Bär ſtapft r Höhle. In einem impropiſierten Walde hockt ein ruhen⸗ Eber, deſſen ſpaſſige Unmutsgrimaſſe den kleinen, kecken von der Verfolgung abſchrecken ſoll. Und rings um einen en Weiher ſtolzieren ganze Scharen unterſchiedlicher J. Mit künſtleriſcher Meiſterſchaft iſt hier auf engſtem ſpektables Tierepos gedichtet, ein Idyll des vier⸗ geflügelten Geſchöpfes. Die Bosnier hingegen de⸗ amatiker. Da ſieht man eine beklemmende Tier⸗ en Bären, der ſich in einem Fangeiſen kläglich feſt⸗ at und nach dem Verſchmachten ein: kulinariſche Beute zoͤlfe ſein wird. Da iſt eine menſchliche Diebs⸗ einen fanatiſch gekleideten Bosnier, der trotz mit einem ſchwarz⸗weiß gewürfelten Tuch— ram— die Steinhühner von ihren Brutſtätten lockt. Da eine groteske peinliche Szene, die ein gefallenes Saum⸗ lt, auf das ſich Aasgeier zu gierigem Fraß nieder⸗ nd im Obergeſchoß zeigt man uns hunderte und tau⸗ en, die man den Wilderern abgenommen hat, Schlag⸗ len. Fangeiſen und ganz primitive Büchſen mit nen. Das gibt ein wirkſames Bild von einem Lande, ſo ſicher über allen undzwangig Abgeordnete ſſen wacht, in welchem noch Blutdurſe über 8 35 4 — Deutſchland und England. In einem Londoner Brief der „Kreuz⸗Zeitung“ vom 9. Mai wird ausgeführt: Es iſt bekannt, daß in der nächſten Umgebung des ver⸗ ſtorbenen Königs deutſchfeindliche Tendenzen vorhanden waren. Sie haben ſich während der Regierung Eduards VII. oft genug, aber nicht mit dem erſehnten Erfolg bemüht, Ein⸗ fluß zu gewinnen. Es ſind ſchon früher Befürchtungen ge⸗ äußert worden, ſein Nachfolger würde wohl nicht dieſelbe Feſtigkeit gegenüber dieſen Einflüſſen bezeugen. Im In⸗ tereſſe der Erhaltung des Friedens zwiſchen den beiden mäch⸗ kigſten Reichen Europas kann man nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß jene Befürchtungen unbegründet ſind; ein be⸗ ſtimmter Anlaß hierzu liegt nicht vor, denn von dem Thron⸗ folger, von ſeinen Eigenſchaften, Gaben und Neigungen weiß man noch viel weniger, als man ſeinerzeit von ſeinem Vater wußte, als er bei Lebzeiten der Königin Viktoria ſeine eigenen Wege ging. — Eine Zuſammenkunft des Kaiſers mit dem Zaren ſoll wäh⸗ rend der diesjährigen Nordlandreiſe des Kaiſers ſtattfinden. Doch ſcheint noch nicht feſtzuſtehen, wo dieſe Zuſammenkunft erfolgt. Die finiſchen Schären ſcheinen diesmal nicht als Ort der Begegnung in Ausſicht genommen zu ſein; die Wahl ſchwankt noch zwiſchen den norwegiſchen Gewäſſern und däni⸗ ſchem Grund und Boden. Aus Chriſtiania wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet: Hier verlautet, die ruſſiſche Kaiſerfamilie werde dieſen Sommer weniger in den finiſchen Schären, als in norwegiſchen Gewäſſern und in Dänemark, vermutlich auf Schloß Fredensborg, zubringen. Ein offizieller Beſuch in der norwegiſchen Hauptſtadt ſei nicht vorgeſehen, da der Zar den Umſtändlichkeiten eines offiziellen Empfanges entgehen möchte; übrigens hat König Haakon auch noch keinen offi⸗ ziellen Antrittsbeſuch in Petersburg gemacht. Aber eine Be⸗ gegnung des Zaren mit dem König der Norweger ſolle auf der See erfolgen. und Kaiſer Wilhelm würden in den norwegiſchen Gewäſſern während der Nordlandsreiſe des Kaiſers eine Begegnung haben. Auch in Kopenhagen ſind dieſer Tage Meldungen eingegangen, die einen bevorſtehenden Beſuch der ruſſiſchen Kaiſerfamilie in Dänemark ankündigen. Angeſichts deſſen er⸗ ſcheint eine Zuſammenkunft der beiden Kaiſer, ſofern eine ſolche beabſichtigt iſt, auf däniſchem Boden keineswegs aus⸗ geſchloſſen, zumal Kaiſer Wilhelm ſchon einige Jahre hindurch ſeinen gewohnten Beſuch in Kopenhagen unterlaſſen hat. — Hauſabund und Reichstagswahlen. Gegenüber einer Mel⸗ dung, daß der Direktor des Hanſabundes angeſichts des Wahl⸗ ergebniſſes in Oletzko⸗Lyck erklärt habe, der Hanſabund werde ſeine bisherige Politik ändern, ſtellt die Direktion des Hanſa⸗ bundes feſt, daß Herr Knobloch von einer Aenderung der Politik des Hanfabundes in keiner Weiſe geſprochen hat. Er hat vielmehr lediglich mitgeteilt, daß es infolge unaus⸗ geſetzter Bemühungen gelungen ſei, eine große Reihe von Reichstagskandidaten der verſchiedenſten politiſchen Richtungen cmts den Kvreiſen von Gewerbe, Handel und Induſtrie zu ge⸗ winnen, die der Hanſabund den politiſchen Parteien benennen werde. Auf dieſem Wege werde es, wie der Ausfall der Wahl in Oketzko⸗Lyck⸗Johannisburg beweiſe, gelingen, die Kandi⸗ daten des Bundes der Landwirte auch aus den ſcheinbar ſicherſten Wahlkreiſen zu beſeitigen. In der Tat iſt es die weſentlichſte, auch bereits in den Richtlinien vorgezeichnete Aufgabe des Hanſabundes, dafür zu ſorgen, daß den bündle⸗ riſchen Kandidaten ſeitens der politiſchen Parteien überall ſoſche Kandidaten entgegengeſtellt werden, welche, wie auch immer ihre politiſche Parteiſtellung ſein möge, das Wirt⸗ ſchaftsprogramm des Hanſabundes, alſo eine gerechte, alle Erwerbsſtände einſchließlich der Landwirtſchaft gleichermaßen berückſichtigende Wirtſchaftspolitik mit aller Energie vertreten werden. — Aus der Partei. Aus Neu⸗Ruppin ſchreibt man uns: Zwei⸗ der nationalliberalen Fraktion beider Häuſer, darunter Baſſermann, Hieber, Junk, Heinze, Wachhorſt de Wente, Fuhrmann, Maurer, fanden ſich zum Himmelfahrtsaus⸗ fluge in Neu⸗Ruppin zuſammen, um die Schönheiten dieſes Teils der Mark Brandenburg kennen zu lernen und einige Stunden mit den Parteifreunden des Wahlkreiſes Ruppin⸗Templin zuſammen zu ſein. Nach einem Rundgange durch die Stadt, einem kleinen Frühſtück, einer durch Regen leider beeinträchtigten Dampferfahrt durch die Seen und einer Wanderung durch den prächtigen Wald vereinigten ſich abends etwa 50 Herren zu einem gemeinſamen Eſſen. Bei dieſem„Abſchiedseſſen der Reichstagsfraktion“ gab Baſſeemann in glänzender Rede einen Ueberblick über die Ge⸗ Weiter will man wiſſen, Zar Nikolaus —— 8 ſchichte der Partei und vor allem über die Tätigkeit in der jetzt zu Ende gehenden Seſfion; er wies hin auf die arbeitsreiche Zeit, die vielen Vorlagen, den heftigen Widerſtreit der Meinungen und Hobß als erfreuliches Zeichen das Wiedererwachen des politi⸗ ſchen Gefühls hervor; wirtſchaftliche Intereſſen dürften nicht die Hauptrolle ſpielen; es ſei nach allem anzunehmen, daß das Volk der Denker und Dichter wieder große Ideale aufſtellen wür⸗ den. Prof. Hieber ſprach über die gerade in letzter Zeit mehr in die Erſcheinung getretene unerfreuliche Stärkung des Partiku⸗ larismus und betonte, daß gerade die nationalliberale Partei ſtets das Einzelintereſſe habe zurücktreten laſſen vor der Wucht des deut⸗ ſchen Einheitsgedankens. In angeregteſter Unterhaltung entſchwand allzuraſch die Zeit, und die Herren ſchieden mit der erneuten Ver⸗ ſicherung, daß ſie Neu⸗Ruppin nicht ſo bald vergeſſen und das Ihrige dazu beitragen würden, dieſen Wahlkreis zu einem natio⸗ nalliberalen zu machen Baneriſche und Pfälziſche Politim. Das bayeriſche Finanzminiſterium und die Bierpreiserhöhung, s. München, 9. Mai.(Von unſ. Korreſpondenten.“ Aus Anlaß des neuen bayeriſchen Malzaufſchlagsgeſetzes ſoll wie früher ſchon mitgeteilt, eine Bierpreiserhöhung um durch⸗ ſchnittlich 2 Pfennig eintreten. Gegen jede Erhöhung wird aber ſeit einigen Wochen in allen Teilen Bayerns energiſch Propaganda gemacht. Wie nunmehr verlautet, hat das Finanzminiſterium, das nun allerdings an dem Bis ſehr intereſſiert iſt, einen Geheimerlaß hinausgegeben, in dem die Beamten aufgefordert werden, keine Gegmwerſchaft in einem eventuell entſtehenden Bierkrieg zu bekunden und ſich an Agitationen gegen die Bierpreiserhöhung nicht zu beteiligen. Wer ſich gegen dieſen Erlaß verfehlt, ſoll dem Miniſterium namhaft gemacht werden. Wenn dieſer Erlaß wirklich in dieſer Form hinausgegangen iſt— und an der Richtigkeit beſteht kein Zweifel mehr— dann handelt es ſich um einen Eingriff in Privakrechte der Beamten, der nicht ſo ohne weiteres hingenommen werden kann. 24. Deutſcher Verufsgenoſfenſchaftstag. sh Berlin, 10. Mai. Unter zahlreicher Beteiligung von Berufsgenoſſenſchaftlichen Vertretern aus dem ganzen Reiche trat heute hier im Landwehr. Ofizierkaſino der 24. Deutſche Berufsgenoſſenſchaftstag zuſammen Der Vorſitzende der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften, Direktor Dr. Spiecker(Berlin] eröfnfete die Verhandlungen und hieß die Erſchienenen willkommen.— Der Präſident des Reichsver⸗ ſicherungsamtes Dr. Kaufmann begrüßte die Verſammlung mit folgender Anſprache: Ich freue mich, Ihnen meine und des Reichsverſicherungsamtes Wünſche für eine erfolgreiche Be⸗ ratung ausſprechen zu können. Auch die Beſchlüſſe dieſer Tagung werden, wie ich hoffe, getragen ſein von dem lebhaften ſozialen Pflichtgefühl und dem opferbereiten Idealismus, welche die in den gewerblichen Berufsgenoſſenſchtften vereinigten Unternehm er ſtets bewieſen haben. Ihr Verband hat nach manchen Richtungen, hauptſächlich für die Unfallverhütung, erfreulich gewirkt. Auch ich habe mich bemüht, in wichtigen berufsgenoſſenſchaftlichen Auge⸗ legenheiten Fühlung mit dem Verbande zu nehmen, und fand dort immer verſtändnisvolle Unterſtützung. Morgen wollen Sie erneut über den Entwurf der Reichsverſicherungsordnung bera⸗ ten. Wie dieſer Entwurf ſich ſchließlich geſtalten wird, das weiß ich nicht. Als alter Freund der Berufsgenoſſenſchaften will ich aber dem Wunſche Ausdruck gegeben haben, daß Ihnen auch in Zukunft vergönnt ſein möge, erfolgreich zu wirken im freien Spiel der Kräfte. Darauf erſtattete Dr. Spiecker den Jahresbericht. Er machte dabei die Mitteilung, daß in letzter Zeit die mächtigſte und die kleinſte Berufsgenoſſenſchaft dem Verbande beigetreten ſeien. nämlich die Knappſchaftsberufsgenoſſenſchaft und die Be⸗ rufsgenoſſenſchaft der Schornſteinfeger. Es fehle jetzt nur noch die Bayeriſche Holzinduſtrie⸗Berufsgenoſſenſchaft. Die gegen wärtige Zeit ſei für die Berufsgenoſſenſchaften deshalb ſo ent⸗ ſcheidungsvoll, weil der Entwurf der Reichsverſicherungsordnung noch in dieſem Jahre verabſchiedet werden ſolle. Wenn die Be⸗ rufsgenoſſenſchaften wünſchen, daß die in Bhjähriger Arbeit be⸗ währte Unabhängigkeit, die Selbſtverwaltung und das Recht der Rentenfeſtſetzung erhalten bleiben möge, ſo glauben ſie damit nicht einſeitiag die Intereſſen der Arbeitgeber, ſondern auch gleicher⸗ maßen die Intereſſen der Arbeiter zu wahren. Profeſſor Gary behandelte hierauf die„Stellung zu dem Beſtreben der Landesregierungen und Polizeibehörden, neben den Unfallverhütungsvorſchriften der Berufsgenoſſenſchaften beſondere Vorſchriften zu erlaſſen“. Als Korreferent ſprach hierzu Rechts⸗ anwalt Dr. Bitter(Hamburg).— Es wurde nach längerer De⸗ batte folgende Reſolution angenommen: 1„Der Verband Deutſcher Berufsgenoſſenſchaften weiſt darauf hin, daß durch das Beſtehen zahlreicher Verordnungen und Anord⸗ muß überhaupt ſagen: die Technik des Wilderer⸗ und Raub⸗ ſchützengewerbes hat eine frappierende Kulturſtufe erreicht. Da ſieht man einen zierlichen Spazierſtock mit einer netten, handlichen Hornkrücke, aber ein Druck und ein ſanfter Zug genügt, und das harmloſe Stöckchen iſt ein treffſicherer Hinterlader. Da ſind ganz banale Feldgeräte, die ſich auf einmal zu Jagdgewehren umſtül⸗ pen. Und da hängen an einer Wand zwei Originaltodesurteile, die im 12. Jahrhundert an böhmiſchen Wilderer vollzogen wur⸗ den. E iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß Sie in einer Jagdausſtellung unzählbare Jagdkurioſa aus Vergangenheit und Gegenwart fin⸗ den. Die 18⸗Ender Kaiſer Wilhelms und den erſten Hirſchen Franz Joſefs, den letzten unſeres verſtorbenen Kronprinzen und die berühmten 17 Kilo ſchweren Geweihe aus dem ſächſiſchen Jagdſchloß Morizburg. Dann Geweiheabnormitäten von abſon⸗ derlicher, ſkurriler Art wie dem ſteiriſchen Perückenhirſchen und das kanadiſche Mooldear mit den kakusförmig ausgeweiteten Ge⸗ weih. Altes Jagdzeug mit wundervollen Verzierungen aus Sil⸗ ber und Gold, Elfenbein und Perlmutter und koſtbare perſiſche Piſtolen mit Brillanten und Smaragden beſetzt. Dann uralte Jagdſzenen, die auf Steinplatten den Hirſchfang mit Laſſos dar⸗ ſtellen und in den bosniſchen Bozumilengräben gefunden worden ſind. Man kommt aus dem Staunen, Schauen und wiederum Verwundertſein nicht heraus. Mit wachen Sinnen geht man durch die Straßen dieſer Ausſtellung. Ueberall begegnet man friſchen Menſchen mit hellen, mutigen Augen und feſten Schritten. Ein Hauch ſtarkmütigen, herzhaften Lebens ſchwebt über der kleinen Stadt rings um die Rotunde. Sie wirkt wie eine er⸗ friſchende Douche nach einem Tag mühſeliger Arbeilt J. dr Hans Wante ch. Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Eine Markgräfler Hebelfeier. Hauſen i.., 1. Mai. Im Heimatsdorfe des berühmten alemanniſchen Dichters Johann Peter Hebel beging man heute in feierlicher Weiſe die Erinnerung an den 150. Geburtstag Hebels, zu welchem ſich viele tauſende von Hebelverehrern aus dem ganzen Markgräflerlande und ganz beſonders aus Baſel eingefunden hatten, ſodaß die Wie⸗ ſentalbahn den Verkehr kaum bewältigen konnte, war doch für dieſe Feier ein prächtiger hiſtoriſcher Feſtzug in Ausſicht genom. men. Durch Böllerſchüſſe von der Anhöhe über dem Dorfe wurdt der Feſttag angekündigt und ziemlich früh trafen die erſten Göſte ein, die am Bahnhof von den Vertretern der Gemeinde in feier⸗ licher Weiſe empfangen und nach dem Gaſthaus zur Linde geleitet wurden. wo ſich die Vorfeier und das traditionelle Hebelmähli abwickelte. Vor dem Hebelmähli fand im Schulhaus in Gegenwart ſämt⸗ licher Schüler und der geladenen Gäſte der eigentliche Feſtakt ſtatt. bei welchem der Bürgermeiſter, der Ortspfarrer u. g. kürzere und längere Anſprachen hielten und das Gedächtnis Hebels in würdiger Weiſe feierten. Alsdann begaben ſich die Gäſte in die Dinde. wo für ſie feſtlich gedeckt war. Das Hebelmähli wickeltn ſich in der üblichen Weiſe ab. 35 Während des Nachmittags kamen dann die übrigen Gäſte, diesmal in ganz ungewöhnlicher Zahl, zu Fuß, per Wagen und mit Fahrrädern, alle wollten ſie dabei ſein an der Erinnerungs⸗ keier für„ihren“ Hebel. Der Jeſtort ließ ſich natürlich nicht neh. die zahlreichen Gäite würdig zu enrpfangan, Iherall hot um eee matort. Mannheim, 11. Mai. Generul⸗Mugeiger.(abendblatt 3. Seite. nungen der Landes⸗Zentral⸗ und Polizei⸗Behörden zur Sicherheit der Betriebe neben den Unfallverhütungsvorſchriften der Berufs⸗ genoſſenſchaften, insbeſondere wenn dieſelben nicht übereinſtim⸗ men. erhebliche Schwierigkeiten entſtehen. Der Verband hält es deshalb für notwendig, daß die Berufsgenoſſenſchaften alsbald zu einer Vereinheitlichung ihrer Unfallberhütungsvorſchriften in ihrem allgemeinen Teile ſchreiten und dafür ſorgen, daß bei Er⸗ laß dieſer Vorſchriften und ebenſo bei Erlaß von Verordnungen der Landeszentral⸗ und Polizeibehörden durch Vermittelung des Reichsverſicherungsamtes Unſtimmigkeiten vorgebeugt werde.“ Zum nächſten Punkt der Tagesordnung„Zuſammenwirken der Berufsgenoſſenſchaften mit den Vereinen vom„Roten Kreuz“ berichtete Präſident Dr. Kaufmann über die Schritte, welche bisher in dieſer Angelegenheit getan worden ſind.— In der Dis⸗ kuſſion empfahl Herzog(Danzig) für die Angelegenheit einen Ausſchuß einzuſetzen.— Dr. Segnitz(Sachſen) befürwortete, den Berufsgenoſſenſchaften freie Hand zu laſſen, was ſie kun wollten.— Präſident Dr. Kaufmann betonte, daß es jetzt nötig ſei, die Sache in einer Hand zu laſſen und Verſuche zu machen.— Nach kurzer weiterer Debatte erklärte ſich die Verſammlung mit den Ausführungen Dr. Kaufmanns einverſtanden. Bei den Wahlen wurde Direktor Dr. Spiecker zum Vor⸗ ſitzenden wiedergewählt, zum Stellvertreter Juſtizrat Wandel (Eſſen! und zum Schriftführer Geheimrat Emil Jacoby (Berlin]. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 11. Mai 1910. * Herr Generalkonſul Pradere⸗Niquet, der Vertreter Frank⸗ reichs in hieſiger Stadt, hat vor kurzem Mannheim verlaſſen, um nach Paris überzuſtedeln, das er ſich als ſeinen Ruheſitz gewählt hat. Das Bedauern über das Scheiden dieſes hervorragenden Beamten und liebenswürdigen Menſchen iſt allgemein. Hat Herr Pradeére⸗Niquet es doch in den 4 Jahren ſeines Hierſeins verſtan⸗ den, die allgemeine Sympathie und beſondere Wertſchätzung aller zu gewinnen, mit denen er amtliche oder geſellſchaftliche Beziehun⸗ gen anknüpfte. Man war erſtaunt, daß ein Mann von ſeiner Rüſtigkert, Arbeitsfreudigkeit und Geſchäftsgewandtheit vorzeitig von ſeinem Poſten abberufen und von der franzöſiſchen Regierung in Ruheftand verſetzt worden iſt. Jedoch erklärt ſich dies einfach durch die in Frankreich geltenden geſetzlichen Beſtimmungen, wonach Staatsbeamte nur bis zum 60. Lebensjahre im aktiven Dienſt blei⸗ ben können, gleichviel, ob ſie noch Jahre hinaus dienſtfähig oder in unſerem Sinne penſionsreif ſind. Die nahen Beziehungen, die Herr Pradere⸗Niquet zu den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, wie zu den Vertretern des Handels und der Induſtrie in hieſiger Stadt unterhielt, verſchafften ihm als einem ſcharfblickenden und raſch informierten Beobachter eine gründliche Kenntnis der kom⸗ munalen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe Mannheims, und es iſt vielleicht bisher nicht allgemein bekannt geworden, daß ſeine Ver⸗ ktrautheit mit unſeren einheimiſchen Verhältniſſen ihn wiederholt in die Möglichkeit verſetzte, Mannheim wichtige Dienſte zu leiſten. Das allerdings wird noch in friſcher Erinnerung ſein, welche her⸗ vorragenden Verdienſte er ſich um die hieſige Jubiläumsausſtellung 1907 erworben hat. Seinem Organiſationstalent verdankten wir die Ausſtellung franzöſiſcher Blumenmaler, ſeiner geſchickten Ver⸗ ntittlungstätigkeit und ſeinem weitreichenden Ginfluß war es in erſter Linie zuzuſchreiben, daß die franzöſiſchen Obſtzüchter ſich in ſo umfaſſender Weiſe an der hieſigen Ausſtellung beteiligten. Dieſe vielſeitige verdienſtvolle Tätigkeit des franzöſiſchen Konſuls ließ die hohen Vorteile erkennen, welche ſich für eine Stadt aus der richtig angefaßten amtlichen Arheit eines Berufskonſulats er⸗ geben. Mannheim wird Herrn Generalkonſul Pradsre⸗Niquet, des ſind wir gewiß, ein freundliches Andenken beſpahren und wünſcht ihm im Ruheſtand noch viele Jahre voll rüſtiger Geſundheit und behaglicher Lebensfreude! * Bei Erteilung von Jagdpäſſen an Ausländer ſollen künftig⸗ bin beſtimmte Gebiete im Intereſſe der Landesverteidigung aus⸗ geſchloſſen werden. Das Miniſterium des Innern hat der Zweiten Kammer des Weiteren einen Geſetzentwurf vorgelegt, der Be⸗ ſtimmungen enthält, wonach Reichsausländern der Jagdpaß ohne Weiteres verweigert werden kann. Das Prädikat Werkmeiſter haben nachgenannte Kandidaten, die die in dieſem Jahre abgehaltene Prüfung für den bahn⸗ und tiefbautechniſchen Dienſt beſtanden, erlangt: Johannes Frey von Neckarelz, Emil Fritz von Bretten, Ludwig Herbſt von Hoch⸗ ſtetten, Eugen Herold von Heidelberg, Emil Hug von Pforz⸗ heim, Guſtavo Wörner von Raſtatt. * Die Entwicklung des deutſchen Eiſenbahnweſens. Ueber dieſes wichtige Thema ſpricht morgen Donnerstag Herr Dr. Ernſt Roſehr aus Berlin im hieſigen Bezirksverein des Vereins für Handlungs⸗Commis von 1858. Der Vortrag findet abends 9 Uhr im Reſtaurant„Fauſt“, Friedrichsplatz 6, 2. Stock, ſtatt und es ſind auch Nichtmitglieder herzlich willkommen. * Verkehrsſtockung. Heute mittag kurz vor 2 Uhr brach in der Nähe der Rheinbrücke an einem Wagen der Firma Joh. Schuh, Weinhandlung in Schwetzingen, das rechte Hinterrad, ſodaß ſich der Wagen direkt auf die beiden Gleiſe ber elektriſchen Straßen⸗ bahn legte. Der Wagen war mit Holz beladen, wie es zur Fabri⸗ ———.— m ̃——!—'...————̃ ſl˖—— ähnen ein herzliches„Gottwülche“ und wie ſich der Feſtort heraus.⸗ geputzt hatte kein Haus war ohne Flaggen⸗ oder Blumenſchmuck, ganz beſonders aber Hebels Heimathaus und auch das ſchlichte Hebeldenkmal wurde wieder neu herausgeputzt. Dieſer freund⸗ liche Empfang hat die Gäſte ſichtlich erfreut und man hörte nu⸗ allgemeine Anerkennung über die Bepölkerung von Hebels Hei⸗ So ift es denn allmählich vier Uhr nachmittags geworden; eine mächtige Menge wogte in den Straßen des ſauberen Dorfes, als plötzlich ein kalter Regenſchauer einſetzte, der während des ganzen Umzuges auch anhielt und dadurch das Ganze ſehr beein⸗ trächtiate. Flott koſtümierte Herolde zu Pferde eröffneten den Zug; dann ſolgte die Muſik und verſchiedene Vereine und mit Spannung wartete man auf die koſtümierten Gruppen. Der erſte Wagen ſtellte die Wieſenquelle und den Dengelegeiſt dar und die Wieſe als„Meideli“; nei, ſo lueg doch, wie ka mii Meideli ſpringe!“ Der zweite Wagen und der dritte zeigen die Wieſe als Markgräf⸗ lerin, die Vereinigung der großen und der kleinen Wieſe und die Vereinigung der Wieſe mit dem Rhein; im Gefolge ſieht man Trachten des hinteren und vorderen Wieſentales, ſowie auch Schweizertrachten. Der vierte Wagen bringt Szenen aus Hebls„Schmelzofen“ mit ſehr intereſſantem Gefolge beſtehend aus Bergknappen, Schmelzer, Hammerſchmiede, Jallenbuben, Kohlen⸗ und Erzträge⸗ rinnen. Steinklopfer. Der fünfte Wagen ſtellt uns eine gemüt⸗ liche Schwarzwälder Spinnſtube, die Hebel ſo ſchön zu ſchildern wußte. Der Karfunkel“ wird mit dem ſechſten Wagen zur Dar⸗ ſtellung gebracht; gar prächtig iſt der Kapuziner und das Kätterli, das den Herrn Pater um ein„Helgli“ ſo ſchön bitten kann. Da⸗ binter ſieht man eine kreuzfidele Wirtsſtube mit kartenſpielenden Bauern, die eifrig in ihrem Geſchäfte ſind. kation der Weinfäſſer Verwendung findet. Das Holz kollerte auf die Straße. Bis zur Beſeitigung des Hemmniſſes hatte die Elek⸗ triſche eine Stockung von mindeſtens 10 Minuten zu verzeichnen. Der zuſammengebrochene Wagen blieb auf der anderen Seite des Fahrweges, wohin er geſchleift wurde, bis man Hilfe der Bürger⸗ bräu⸗Brauerei Ludwigshafen requiriert hatte, liegen. *Ein Wetterphäunomen. Kurz nach ½5 Uhr verfinſterte ſich plötzlich der ſüdliche Himmel derartig, daß vollſtäudige Finſternis herrſchte. Wir haben, um die Intenſität der Finſter⸗ nis feſtzuſtellen, die elektriſche Beleuchtung ein⸗ und ausgeſchaltet und dabei konſtatiert, daß es ſo finſter wie in der Nacht war. Eine derartig ſtarke Verfinſterung gehört zweifellos zu den größten Seltenheiten. Vielleicht iſt einer der hieſigen Meteorologen ſo liebenswürdig, uns Aufklärung über die Urſachen des Phänomens zu geben. Die Verfinſterung dauerte ungefähr 10 Minuten. Dann wurde es plötzlich wieder taghell. Der ſüdliche Himmel, der ganz ſchwarzbraun geweſen war, wurde blendend weißgrau. Einige Minuten ſpäter wiederholte ſich die Verfinſterung, aber ſie war nicht intenſiver, als bei einem ſchweren Gewitter. * Der Pylizeibericht. Das„Heidelberger Tagbl.“ ſchreibt: „Dem verehrlichen Publikum ſei hiermit zur Kenntnis gebracht, daß die hieſigen Blätter fortan nicht mehr in der Lage ſein wer⸗ den, den Polizeibericht zu veröffentlichen. Die mit ſeiner Herſtellung betrauten Beamten forderten nämlich für ſeine weitere Abgabe eine Vergütung, ein Anſinnen, dem die hieſigen Tages⸗ zeitungen nicht— oder nicht im gewünſchten Umfang— entſpre⸗ chen konnten, da ſie die Veröffentlichung des Berichtes in erſter Linie als im Intereſſe der Oeffentlichkeit, in zwei⸗ ter Reihe im Intereſſe der Behörde und erſt in letzter Hinſicht im Intereſſe der Blätter ſelbſt gelegen anſehen müſſen. Die Mit⸗ teilungen des Polizeiberichts werden ſich alſo in Zukunft nur auf „wichtigere Vorfälle polizeilicher und krimineller Natur, ſo⸗ weit dieſe im dienſtlichen Intereſſe gelegen iſt“, erſtrecken, da in dieſen Fällen die Abfaſſung des Berichtes zu den„Dienſtauf⸗ gaben“ des damit betrauten Organs der Behörde gehört(Erlaß des Miniſteriums des Innern an Groß). Bezirksamt Heidelberg vom 4. März 1910). Eine beſondere Lücke wird die Neuordnung der Dinge nicht verurſachen, da wichtigere Lokalereigniſſe(als Un⸗ fälle, Krawalle uſw.) auch auf anderem Wege zur Kenntnis der Re⸗ daktionen zu kommen pflegen, desgleichen Reiſen von Fürſtlichkei⸗ ten uſw. Ueber all das wird alſo auch in Zukunft berichtet werden können.“— Die Herſtellung des Polizeiberichts könnte auch in Mannheim eine Remedur vertragen. Vor allen Dingen würden es die hieſigen Zeitungen als eine große Erleichterung empfinden, wenn ſich die Kriminalpolizei dazu verſtehen würde, wichtige Vor⸗ kommniſſe der Lokalredaktion ſofort telephoniſch mitzuteilen. Die Redaktionen wären dann in der Lage, die Recherchen nach Einzel⸗ heiten mit etwas mehr Ruhe anzuſtellen, als es jetzt der Fall iſt. Wir denken dabei vor allem an den jüngſten ſchweren Fall, die Mordtat in Waldhof, die den Zeitungen erſt um 9 Uhr durch den Polizeibericht bekannt wurde. Da die hieſigen Zeitungen als Mit⸗ kagsblätter durchweg in der elften Vormittagsſtunde in Druck gehen, ſo kann man ſich wohl einen ungefähren Begriff davon machen, wie ſich die Berichterſtatter abhetzen mußten, damit ihre Blätter noch einige Einzelheiten am Freitag bringen konnten. Daß unter ſolchen Umſtänden nicht alle Mitteilungen ſich durch Genauigkeit und Richtigkeit auszeichnen konnten, liegt auf der Hand. Die Kriminalpolizei, die ja auch weiß, wo die Zeitungsredak⸗ tionen zu finden ſind, wenn es ſich um Veröffentlichungen von Mit⸗ teilungen handelt, die die Recherchen erleichtern ſollen, würde ſich alſo ein Verdienſt erwerben, wenn ſie unſerer Anregung Folge geben würde. * Aus dem Schöffengericht. Einen Auflauf führte der Tag⸗ löhner Eduard Gehringer am 17. April d. J. zwiſchen G 6 und 67 durch Mißhandlung einer Kellnerin herbei. Dem einſchreiten⸗ den Schutzmann ſetzte er einen derartigen Widerſtand entgegen, daß dieſer zu ſeinem eigenen Schutze den Säbel ziehen mußte. Er chen. Frauch. Außerdem beſchimpfte der Exzedent auch den Schutzmann. Das Urteil lautet auf eine Gefängnisſtvafe von 3 Monaten und 2 Wochen Haft, wovon die letztere durch die Unterſuchungshaft ver⸗ büßt iſt.— Die Wirtſchaft„Zum alten Fritz“ in Neckarau wurde am 13. März ds. Is. durch das Bombardement von ſechs Rowdies vollſtändig in einen Trümmerhaufen verwandelt. Als die Schlacht geſchlagen, zählte man an zerbrochenen Gegenſtänden: 13 Stühle, 65 Gläſer, einige Literkrüge und 3 Streichholzſtänder, 1 Gas⸗ lampe, das Buffet, das Monometer und der Schaden betrug über 100 Mark. Die Burſchen hatten ſaubere Arbeit gemacht, nichts war im Lokale mehr ganz geblieben. Und um nichts war der Streit entſtanden: der wahre Urheber war wieder der Alkohol. Zwei der angenehmen Gäſte müſſen noch einmal eine beſondere Einladung an das Schöffengericht erhalten. Verurteilt wurden der Fabrik⸗ arbeiter Ludwig Moßbauer zu 4 Wochen, die Fabrikarbeiter Joſef Wilhelm, Joſef Köck und GEmanuel Matſchini zu je 8 Wochen Gefängnis. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 80. Sitzung. J. W. Karlsruhe, 11. Mai. Am Regierungstiſch ſind anweſend Miniſter Frhr. v. Mar⸗ ſchall, Miniſter des Innern Frhr. v. Bodman, Miniſterial⸗ direktor Schulz und verſchiedene Regierungskommiſſare. ——..—‚,———. ‚‚. r;.rr.r—— Jungfrau“ und der neunte Wagen führt uns das Hexlein und der Knabe im Erdbeerſchlag vor mit ſehr illuſtrem Gefſolge. Gerade ſtürmiſchen Beifall erntete der letzte Wagen, der den Weltuntergang nach Hebels Betrachtungen im Schatzkäſtlein dar⸗ ſtellt. Der Wagen zeigt in der Mitte die Weltkugel, die vom Hal⸗ leyſchen Kometen bedroht iſt; als letzte Rettung wird auf ein Zep⸗ pelin⸗Luftſchiff verwieſen, mit welchem man die Fahrt nach dem Mars antreten kann. Sinnreich in der Darſtellung, flott in der Ausſtattung und Koſtümierung, konnte ſich der Feſtzug ſehen laſſen und der Kritik ſtandhalten. Bedauerlich war nur, daß es während des Umzuges unaufhörlich und ſtark geregnet hat, wodurch das Ganze doch ſehr beeinträchtigt worden iſt. Der Feſtzug ſoll am Pfingſtſonntag, wenn das Wetter günſtig iſt, nochmals wiederholt werden. Die Großzahl der Gäſte verließ mit den folgenden Zügen das gaſt⸗ freundliche Dorf, nicht ohne zuvor noch dem Denkmal und dem Hebelhaus einen Beſuch zu machen. Am Denkmal hatten Schwetzin⸗ ger Hebelfreunde einen Kranz niedergelegt. *** Störungen in der Bahn des Halleyſchen Kometen. Störungen des Halleyſchen Kometen, die bereits von den Aſtronomen feſt⸗ geſtellt werden konnten, ſind durch ſeinen Vorübergang an der Venus verurſacht worden. Hierdurch iſt, wie man jetzt feſt⸗ geſtellt hat, auch ſeine Lage weſentlich geändert, ſo daß intereſ⸗ ſfante Vorgänge bevorſtehen, falls die Erde am 18. Mai durch dichtere Teile des Kometenſchweifes hindurchgehen ſollte. Der Verein pfälziſcher Künſtler und Kunſtfreunde veranſtaltet im Juni ſeine 2. Ausſtellung, diesmal im Heydenreichhaus zu Speyer. Während die Neuſtadter Ausſtellung nur eine Vor⸗ probe, eine Heerſchau der vorhandenen Kräfte war, ſoll bei der Speyerer Ausſtellung ein ſtrengerer Maßſtab angelegt werden, um in ſtraffer Selbſtzucht zu beweiſen, daß die pfälzer Künſtler auch vor gerechter ſachkundiger Beurteilung die Feuerprobe beſtehen. Dter ſiebente und achte Wagen zeiat Szenen ans der-Büfnet. Die Zulaſſung von Kunſtwerken zur Ausſtellung iſt deshalb von einer beſanders eingeſelzten Jurg abhängig. ſuchte dann den Säbel des Schutzmanns über dem Knie zu zerbre⸗ Der Schutzmann machte nun von dem Gummiknüppel Ge⸗ Auf der Tagesordnung ſteht, die Abſtimmung über das Be⸗ triebsbudget der Verkehrsanſtalten und die dazugehörigen ver⸗ ſchiedenen Anträge, ſowie 2 Interpellationen der ſoziademokra⸗ tiſchen Fraktion, die Bauarbeiter und die Beſchäftigung ausländiſcher Arbeiter betr Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten und die Abſtimmung vorgenommen. Dieſe ergibt: Die Poſitionen des Betriebsbudgets werden nach dem Antrage der Kommiſſion au⸗ genommen. Die von der Regierung angeforderten 150 000 M. für den Umbau von Wagen 3. Klaſſe in Wagen 4. Klaſſe wer⸗ den einſtimmig abgelehnt. Weiter wurde der Regierung die Er⸗ mächtigung, daß die im laufenden Budget zu beſchaffen⸗ den Wagen 3. Klaſſe auch nach dem Bau der Wagen 4. Klaſſe an⸗ geſchafft werden dürfen, verſagt. Damit hat die 2. Kammer ſich einſtimmig gegen die Einführung der 4. Wagenklaſſe erklärt. Ueber den Antrag Muſer die Feſtlegung allgemeiner Grund. ſätze für Perſonen⸗ und Güterverkehr wird beſonders abgeſtimm, die zuläſſigen Höchſtſätze betr. werden mit 39 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Von dem Antrag des Abg. Bechtold und Genoſſen wird der Punkt A dahingehend, die Regierung zu erſuchen, alshald mit den übrigen deutſchen Eiſenbahnverwaltungen in Verhand⸗ lungen zu treten, behufs Abſchaffung der 1. Wagenklaſſe im Perſonenverkehr einſtimmig angenommen. Der 2. Teil des Au⸗ trages, die Regierung zu erſuchen für die badiſchen Staatseiſen⸗ bahnen alsbald für die Schnellzüge das Kilometerheft wieder einzuführen und zwar 1000 Kilometer 3. Klaſſe zum Preiſe von 25 Mark, für 1000 Kilometer 2. Klaſſe zum Preiſe von M. 35, für 500 Kilometer 3. Klaſſe zum Preiſe von M. 12.50, für 500 Kilometer 2. Klaſſe zum Preiſe von M. 17 und die Kilometerhefte für übertragbar zu erklären, mit 39 gege 26 Stimmen abgelehnt. Damit iſt zugleich der Antrag des Abg. Kolb abgelehnt. Die Reſolution dahingehend: Die 2. Kammer ſpricht ihr Be⸗ dauern aus, daß die Großh. Regierung im Widerſpruch mit den Erklärungen im Jahre 1906, die Abſchaffung des Kilometer⸗ heftes angeordnet und die Zahl der beſchleunigten Perſonenzüge ohne Zuſtimmung der Landſtände vermindert hat, wird mit 42 Stimmen des Großblocks angenommen. Die Denkſchrift der Großh. Regierung über die Einführung der 4. Wagenflaſſe wird damit als erledigt erklärt. Darauf wird in die Bexratung der ſozialdemokro⸗ tiſchen Interpellationen eingetreten. Abg. Maier(Soz.) begründet folgende Interpellation: Iſt es der Großh. Regierung bekannt, daß entgegen den ge benen Verſprechungen und im Widerſpruch zu einer miniſterieller Verfüguna bei Staatsbauten eine große Anzahl ausländiſcher Arbeiter beſchäftigt ſind, während bie le einheimiſche Arbeiter abgewieſen werden? Der Redner beſchäftigte ſich zunächſt mit der Einwanderung ausländiſcher Arbeiter im Allgemeinen. Er führt aus: Wir ſind im Allgemeinen mit den hierzu vom Miniſter des Innern erlaſf nen Verfügungen zufrieden. Auf Staatsbauten werden pon den Unternehmern eine ſehr graße Anzahl ausländiſcher Arbeiter ſchäftigt, während viele deutſche Arbeiter beſchäftigunglos ſind und waren. Die großen Firmen pfeifen auf die Beſtimmungen der Regierung. Es iſt doch nicht mehr als recht und billig, daß di deuiſchen Arbeiter vorerſt heſchäftigt werden und nicht arbeitslos herümfaufen müſſen, während ſtalieniſche Arbeiter in großen Aba. Willi(Soz. begründet die Interpell Kriſis im Baugewerbe. Dieſe lautet: Iſt die Großh. Regierung bereit, Auskunft darüber teilen ob und in welcher Weiſe die Unternehmer angehal den, auch während der Dauer der Bauarbeiterausſperru ſtaatlichen Bauten weiterzuführen?„„5„ Er führt aus: Heute iſt dem Hauſe ein Schreiben der Arbeit⸗ geber des Baugewerbes zugegangen, worin eine Behauptung ent⸗ halten iſt über einen auf Polierer ausgeübten Druck dami Organiſation beitreten. Die Behauptung iſt durchaus u Der Redner ſchildert in längeren Ausführungen den Kamp jetzt im Baugewerbe entbrannt iſt. 300 000 Arbeiter ſollten geſperrt werden. Es ſind aber nach unſeren Feſtſtellungen u; 130 000 davon betroffen. Nichtsdeſtoweniger ſind die Folgen groß und die Kategorien, die mit dem Baugewerbe in Verbindung ſte⸗ ben ſind in Mitleidenſchaft gezogen worden. In Baden gan Ortſchaften. die faſt nur von Bauarbeitern bewohnt werden; hi iſt jetzt alles beſchäftigungslos und das Elend i groß. Es iſt kein Verdienſt vorhanden und infolgedeſſen gu keine Konſumfähigkeit. Die Bauarbeiter haben jetzt 14 Tag die Unterſtützung der Organiſationen verzichtet, um Stand halten zu können. Sie wollen ſich der Macht der Arbeitgeber nicht be⸗ gen und ſich das Recht der Organiſation nicht ne men laſſen. Vom Kampf werden Tauſende pvon unf digen Frauen und Kindern mitbetroffen. Wir dwollen den Staat nicht veranlaſſen, in den Kampf einzu um die Unternehmer zu veranlaſſen, ſich mit den Arbeitern z ſtützt werden. Würde geſtattet, daß die Arbeiten eingeſtell den ſo hieße das die Poſition der Arbeitgeber verſtärken, u n8 tige Neutralität der Regierung wü t ge wahrt. Redner gibt einige Beiſpiele, wo Behör nötige Unparteilichkeit wahrten. Die Unternehm zwungen werden die Bauren fortzuſetzen. Die Verträ gegangen ſind, müſſen gehalten werden. 5 Miniſter Freiherr von Marſchall verweiſt in der Beant⸗ wortung der erſten Interpellation auf die Stellungnahme des Staatsminiſteriums, die im§ 11 der Verwaltungsvertragsbedin gungen gegeben iſt. Auf dieſe Beſtimmungen und Pflichten i vom Eiſenbahnminiſter wiederholt hingewieſen worden, die ſtrikt Befolgung verlangt. Von den unternehmenden Firmen wur darauf hingewieſen, daß brauchbare deutſche Arbeiter nicht ge gend vorhanden ſind. In Heidelberg war ein abſol Mangel vorhanden. Verſchiedene Firmen haben zu ausl. ſchen Arbeitern greifen müſſen, weil die nötige Anzaßl deutſt Arbeiter fehlte. Von Firmen, die Arbeiten auf Grund der Beſtimmungen ausführen, werden 78 Prozent deutſche un Prozent ausländiſche Arbeiter tigt. Die Eiſenbahnverwaltung iſt fortgeſetzt bemüh Beſchäftigung der ausländiſchen Arbeiter abnimmt. Eine beitskräft erhalten. Es iſt der Berwaltung heimer Firma hat ebenſo kein Angebot — 2 General-Auzeiget.(Abendb KMamtein 11. war nis gekommen, daß Unternehmer gewieſen haben. Was die zweite Interpellation betrifft, ſo habe ich namens⸗ der Regierung zu erklären, daß ſie auf dem grundſätzlichen Stand⸗ punkt ſteht daß ſie bei Lohnkämpfen in der Regel un⸗ parteiiſch ſein muß Die Maßregeln, die nur einer Partei zu Gute kommen, ſind nur zutreffend, wenn größere allgemeine Intereſſen oder Volksgüter in Frage kommen. Von dieſem Stand⸗ punkt abzuweichen, liegt kein Anlaß vor. Was nun die geſetzliche Grundlage betrifft, ſo iſt ein Einſchreiten der Regierung nur möglich, wenn durch die Unterbrechungen ein Einhalten der Fer⸗ tigſtellungs⸗Termine in Frage geſtellt iſt. Bisher hat die Unter⸗ brechung einen nennenswerten Einfluß nicht ausgeübt, und daß die Fertigſtellung ausgeſchloſſen, erſcheint bisher nicht feſtſtehend. Es fehlt alſo an den Vorausſetzungen der Interpellation. Würde ſich die Regierung auf den Standpunkt ſtellen, ſo würden zweifel⸗ hafte Prozeſſe die Folge ſein. Darauf wird die Beſprechung der Interpellation beſchloſſen. Abg. Knebel(Ztr.]: Ich ſchließe mich den Ausführungen des Abg. Maier an, der der Regierung die Zufriedenheit aus⸗ drückt über die Verfügung betr. die Einwanderung der aus⸗ ländiſchen Arbeiter. Bei der Landwirtſchaft iſt es nicht möglich, die ausländiſchen Arbeiter zu entbehren, ſie kann ohne dieſe nicht auskommen. Nun zu der zweiten Interpellation. Die Re⸗ gierung würde meines Erachtens einen Druck auf die Arbeit⸗ geber ausüben, wolle ſie die Erfüllung der Verträge verlangen. Sie kann nichts anderes tun, als auf eine Einigung hin⸗ wirken. Es gab eine Zeit, wo Sie zu den Sozialdemokraten zen⸗ ktrale Tarife verlangten. Heute werden im Baugewerbe lokale Tarife verlangt. Nichts erreichen Sie mehr, wenn Sie ſich auf den Boden des Klaſſenkampfes ſtellen, ſondern auf einen ethiſchen Boden, wie es der Abg. Willi tat, indem er auf die notleidenden Frauen hinwies. Redner erörterte dann die Lohn⸗ frage. Es gibt fleißige und nicht fleißige Arbeiter, gelernte und ungelernte. Der Standpunkt der Arbeitgeber iſt daher nur berechtigt. Aehnlich iſt es mit der Akkordarbeit. Den ſchroffen Standpunkt, den die Arbeitgeber in den verſchiedenen Fragen er Arbeitszeit einnehmen, werden ſie wohl fallen laſſen. In der Frage des Arbeitsnachweiſcs ſtehe ich auf dem Standpunkt der Arbeiterſchaft. Der Arbeitsnachweis ſoll paritätiſch ſein. Er⸗ eulich iſt es, daß auch die badiſche Regierung ſich hierfür aus⸗ geſprochen hat. A55(ratl.): Mit den Ausführungen der Re⸗ gierung über die erſte Interpellation kann ich mich einver⸗ ſtanden erklären, ſowie mit dem ganzen Geiſte, der aus ihr herausweht. Ich wünſche nur, daß dieſer Geiſt auf alle Ver⸗ fügungen übergreift. Es iſt zweifellos, daß wir an der Be⸗ ſchäftigung unſerer heimiſchen Arbeiter ein lebhaftes Intereſſe haben. Nur werden wir den Zuzug von ausländiſchen Ar⸗ beitern nicht verhindern können, vor allem nicht, weil es Ar⸗ beiten gibt, die die Mehrzahl unſerer Arbeiter nicht ausführen will. Aber im allgemeinen ſind ausländiſche Arbeiter doch unerwünſchte Gäſte, auch aus praktiſchen Gründen. Sie verſtehen es mit ſeltener Virtuoſität, ſich der Steuerzahlung zu entziehen. Frühſtück im Schloß nahmen am Montag teil⸗ der ßherzog und die Groß herzogin mit Gefolge, tarſchall v. Freyſtedt, Generaladj. Generalleutnant Maior von Braun, Oberhofmeiſter 5. Stabel, Hofdame Freiin v. Stockhorner, Kammerherr v. Göler Land⸗ gerichtspräſident Eller, Landeskommiſſär Dr. eck r Geh. Rat Dr. Clemm Polizeidirektor Dr. Korn, Oberſt Wild v. Hohenborn, der wachhabende Offizier(Leutnant), Oberbürger⸗ meiſter Martin, Gendarmerie⸗Major Faller, Generalkon⸗ Geh. Kommerzienrat Reiß, Mafor v. Seubert, Reichs⸗ tagsabg. Baſſermann, Oberamtmann Carl Ekhard, Geh. Kommerzienrat Röchling, Dr. Carl Lanz. Durch einen Windſtoß eine Schaufenſterſcheibe eingedrückt. ährend der„ägyptiſchen Finſternis“, die heute nachmittag plötzlich einſetzte, wurde durch einen koloſſalen Windſtoß bei K anfmanu an der Ecke der Planken und der Breitenſtraße eine S chaufenſter⸗ ſcheibe eingedrückt. Die in dem nach den Planken gelegenen Schaufenſter ausgeſtellten Waren, vor allem die wertvollen Koſtüme burden durcheinander geworfen und ſchwer beſchädigt. Der chaden durch die Zertrümmerung der Scheibe dürfte ziemlich be⸗ eutend ſein. Der Vorfall verurſachte einen großen Meunſchen⸗ 5 Polizeibericht Vfsdvdbon 11 Mai 1910. Zimmerbrand. Geſtern brach auf 1 geklärte Weiſe im Hauſe S 3, 10 ein Zimmerbrand aus, 5 von Hausbewohnern wieder gelöſcht wurde. Der Schaden auf etwa 180 Mark taxiert. Infälle. Vor dem Portal des hieſigen Hauptbahnhofes heute früh 9½ Uhr ein lediger Bäcker aus Oberneudorf in⸗ ze eines epileptiſchen Anfalls bewußtlos zuſammen und mußte Sanitätswagen in das Allgem. Krankenhaus verbracht er— Aus gleichem Anlaß ſtürzte geſtern nachmittag auf Beilſtraße ein lediger Taglöhner, wohnhaft hier, zu Boden und mußte nach ſeiner Behanſung verbracht werden. Verhaftet wurden 11 Perſonen wegen verſchiedener rafbarer Handlungen, darunter 6 Taglöhner von hier, welche in der Nacht vom 9. zum 10. ds. Mts. in eine Wirkſchaft in der inrich Lanzſtraße widerrechtlich eindrangen und den Wirt und ne Ehefrau beſchimpften und durch Werfen mit Biergläſern er⸗ blich verletzten. Auch ſollen ſie bei dieſem Anlaß Geld aus der Buffetkaſſe geſtohlen haben. Außerdem wurde verhaftet ein ver⸗ rateter Kaufmann(Geſchäftsreiſender) aus Wriezen wegen Erregunqa öffentlichen Aergerniſſes durch Vornahme unzüchtiger mdlungen im Schloßgarten. Sportliche Rundſchan. Zweite internationale Flugwoche in Johannistal. erlin, 11. Mai. VVon unſerem Berliner Bureau) igen vormittägigen Wettfliegen bewarben ſich nur Wrightpiloten, Kapitän Engelhard, der einen Doppeldecker führte(Neue Aktiengeſellſchaft Wright, rdekräfte) und Keidel, der den gleichen Apparat r Farmanflieger Jeannin, der einen Farman⸗ ürgus⸗Motor 55 Pferdekräfte) benützte, um die m um den Tagesfrühpreis. Aber ſie konnten er eine Runde kommen. Die Apparate wurden n die Schuppen gebrat und bis 5 Uhr blieb der it vollſtändig leer. Die Startkommiſſion ſtimmte det chiebung der Flüge bis 5 Uhr zu. Die 3 Bewerber dann nochmals in die Schranken. Als Erſter flog um Kapitän Engelhard. Der ſonſt ſo ſtabile wurde von heftigen Windbden bin⸗ zweite Runde a einheimiſche Arbeiter zurück⸗ Wrightſchen Schuppen. Der erſte Flugpreis von 1000 M. war erledigt. Währendeſſen kämpfte Jeannin um das zweite Geld. In der zweiten Runde wurde er jedoch durch eine Böe zu Boden gedrückt, wobei der Apparat ſchwer beſchädigt wurde. Unterdeſſen hatte Kreidel geſtartet. Aber ſchon nach Dreiviertelſtunden warf ihn ein Windwirbel ſo ſtark zu Boden, daß der Apparat vollſtändig zerſtört wurde. Somit hat nur Kapitän Engelhard einen Preis errungen. Die 3 Runden(7500 Meter) hatte er in 3 Minuten 31 Sekunden zurückgelegt. Alle Konkurrenten waren auf dem Platz, nur Grade fehlte. Es ging zwar das Gerücht, er wolle von Bork durch die Luft nach Johannistal kommen, aber er traf nicht ein. Durch ſein Fernbleiben hat er das Recht der Teilnahme an der Konkurrenz während der ganzen Woche ver⸗ wirkt. Am heutigen Mittwoch werden der Dauerflugpreis, der Landungspreis, der Gleitflugpreis, der Tagesfrühpreis, der Paſſagierflugpreis und der Lanzpreis beſtritten. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Generalverſammlung des Deutſchen Bühnenvereins. Die diesjährige Generalverſammlung des Deutſchen Bühnenvereins findet am Donnerstag und Freitag in Lübeck ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen, wie wir erfahren, in der Hauptſache interne Angelegenheiten. Der Streit mit der Bühnengenoſſenſchaft wird diesmal keinen beſonders großen Raum in den Debatten ein⸗ nehmen. Beſondere Anträge liegen hierzu nicht vor. Letzte Rachrichten und Telegramme. r. Neuſtadt, 11. Mai. Zum großen nationalen Geſangswettſtreit an Pfingſten, bei dem gegen 100 Vereine mitwirken, ſind folgende Herren als Preisrichter berufen: Arthur Berg, Muſikdirektor in Ludwigshafen a. Rh., Simon Breu, kgl. Profeſſor an der Muſikſchule in Würzburg, Dr. M. Grießinger, kgl. Seminarmuſiklehrer in Speyer a. Rh., C. GE. Groß, Komponiſt in Landſtuhl, Ludwig Groß, Komponiſt in Landau, Haaſis, Seminarlehrer in Maulbronn(Württemberg), Karl Aug. Krauß, kgl. Gymnaſial⸗Muſiklehrer in Speyer a. Rh., Alwin Krumbholz, Muſikdirektor in Neuſtadt a.., W. M. Loſchky, Muſiklehrer an der Höheren Töchterſchule in Fürth, Franz Zureiſch, Muſikinſpek⸗ tor in Karlsruhe. * Stuttgart, 11. Mai. Die Zweite Kammer hat zu Be⸗ ginn ihrer heutigen Sitzung die Novelle zum Beamtenge ſetz mit ſämtlichen 69 abgegebenen Stimmen angenommen. Der Wettbewerb für den Heidelberger Rathausneubau. * Heidelberg, 11. Mai.(Priv. Telgr.) Wie die„Heidel⸗ berger Zeitung“ meldet, hat das Preisgericht für den Wettbewerb über den hieſigen Rathausneubau von 110 eingereichten Entwür⸗ fen drei Entwürfe einen erſten und zwei zweite Preiſe verteilt. Den erſten Preis in Höhe von 4500 Mark erhielt Architekt Wilh. Ruf⸗Stuttgart: zwei zweite Preiſe in Höhe von je 3000 Mark er⸗ hielten Militärbauinſpektor Rud. Perignon⸗Würzburg und Bau⸗ meiſter Ad. Herberger⸗Aſchaffenburg, ſowie die Architekten Rum⸗ mel und Forſter⸗Stuttgart. Außerdem wurden noch drei Ent⸗ würfe zu je tauſend angekauft und zwar diejenigen von Architekt L. Heydecker⸗Ueberlingen, Profeſſor Paul Meißner⸗Darmſtadt und Architekten Schuſter und Holtz⸗Freiburg i. Br. Moltke in der Walhalla. * München, 11. Mai. Der Prinzregent richtete anläßlich der Moltkefejier in der Walhalla nachſtehendes Delegramm an den Kaiſer:„Soeben meldet mir Kriegs⸗ miniſter von Horn, daß die Enthüllung der Büſte des General⸗ feldmarſchalls von Moltke in der Walhalld in Gegenwart von Vertretern von Volk und Heer feierlich vollzogen wurde. Indem ich dieſes zu Deiner geneigten Kenntnis bringe, freue ich mich, meiner Genugtuung darüber Ausdruck geben zu können, daß nunmehr auch der große Heerführer der Deutſchen im Ruhmestempel einen Ehrenplatz an der Seite ſeines Kaiſerlichen Herrn, Deines erlauchten Herrn Großvaters, einnimmt.— Der Kaiſer erwiderte:„Herzlichen Dank für Deine Mitteilung. Die Aufſtellung von Moltkes Büſte in der Walhalla neben derjenigen des großen Kaiſers iſt nicht nur eine ſoldatiſche Huldigung, ſondern auch eine natio⸗ nale Tat, für welche ich, an der Spitze der Armee und im Namen der deutſchen Nation, Dir und allen, welche dabei mitgewirkt haben, den Ausdruck aufrichtiger Dankbarkeit darbringe.“ 11 Perſonen durch einen Blitzſchlag getötet. * Hannover, 11. Mai. In Süppingen in Hannover ſchlug der Blitz lt.„FIrkf. Ztg.“ in ein Wohnhaus und tötete die bei Tiſch ſitzende Familie von 11 Perſonen. Der Thronwechſel in Großbritaunjfen. * Dresden, 11. Mai. Als Vertreter des Königs von Sachſen wird ſich Prinz Johann Georg zu den Beiſetzungs⸗Feier⸗ lichkeiten nach London begeben. Der König traf heute aus Tarvis hier wieder ein. * Stuttgart, 11. Mai. Wie der„Staatsanzeiger“ mel⸗ det, wird der König zu den Beiſetzungs⸗Feierlichkeiten nach Lon⸗ don den Herzog Albrecht von Württemberg entſenden. * Karlsruhe, 10. Mai. Zur Beiſetzung des Königs Eduard von England wird ſich Prinz Max im Auftrage des Großherzogs nach London begeben. * London, 11. Mai. Dem Vernehmen nach hat die Regierung beſchloſſen, in dieſer Seſſion einen Geſetzentwurf einzubringen, durch welchen die Erklärung des Königs bei der Thronbeſteigung geändert werden ſoll. Es ſollen gewiſſe Wendungen ausgeſchaltet werden, welche von den römiſchen Katholiken als Be⸗ leidigung angeſehen werden. Die fragliche Erklärung geht da⸗ hin, daß der neue König nicht dem römiſch⸗katholiſchen Glauben an⸗ gehört; ſie wurde zuerſt bei der Thronbeſteigung des Königs Wilhelm und der Königin Maria im Jahre 1689 abgegeben. Die römiſchen Katholiken hatten zuvor ſchon häufig verſucht, die Ausſchaltung der Worte zu erreichen, welche die Gebräuche der Kirche von Rom als abergläubiſch und götzendieneriſch bezeichnen. Eduard VII. und die Abrüſtungsfrage. * Wien 11. Mai. Die„Politiſche Korreſpondenz“ ſchreibt: In den letzten Tagen haben einige Blätter die Nach⸗ richt aufgetiſcht, daß aus Anlaß des Beſuches des Königs Eduard in Iſchl im Jahre 1908 beim Kaiſer Franz Joſef der engliſche König den Verſuch gemacht habe, den Kaiſer für die Abrüſtungsfrage zu intereſſieren. Demgegenüber erklärt die„Politiſche Korreſpondenz“, daß ein ſolcher Verſuch nie⸗ mals unternommen worden ſei und daß die zeitweiſe getrüb⸗ ten Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und England die aus⸗ gezeichneten perſönlichen Verhältniſſe zwiſchen den beiden Herrſchern hiervon in keiner Weiſe berührt worden ſind. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burean) Mai. Wie der„Lok.⸗Anz.“ meldet, Schönaich⸗Carolath Schönaich⸗Ca nationalliberalen Partei, der Reichspartei und der Fort⸗ Gaſtgeber ſchrittlichen Volkspartei geladen waren. Der wollte damit dem Grafen Zeppelin Gelegenheit geben, den Vertretern dieſer Parteien ſein Verhältnis zum Kriegs⸗ miniſterium darzulegen. Staatsſekretär Dr. Delbrück über die Reichsverſicherungs⸗ Ordnung. EBerlin, 11. Mai. In der Schlußſitzung des 24. ordentlichen Berufsgenoſſenſchaftstages, die heute hier ſtatt⸗ fand, nahm Staatsſekretär Dr. Delbrück in Erwiderung auf die Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden das Wort. Er führte aus: Ich bin von einer dringenden Dienſtreiſe hierher⸗ geeilt, um auf Ihrer bedeutſamen Tagung erſcheinen 8¹ können. Die Erfahrungen, die Ihr Verband innerhalb 25 Jahren gemacht hat, ſind für mein Reſſort von größter Be⸗ deutung und die auf der heutigen Tagesordnung ſtehende Verhandlung über den Entwurf einer Reichsverſicherungs⸗ ordnung hat mich befonders intereſſiert. Es iſt mir bekannt, daß ſich an dieſen Geſetzentwurf eine abfällige, zum mindeſten nicht freundliche Kritik geknüpft hat. Aber dies geſchieht überall und auf allen Gebieten. In der Tatſache, daß dem ſo iſt, liegt die Gewähr, daß die Regierung mit dem Geſetz⸗ wurf wohl das richtige getroffen hat.(Na! na! Heiterkeit.) Selöſtverſtändlich kann ich mich jetzt, wo der Entwurf dem Reichstag vorliegt, nicht in alle Einzelheiten des Geſetzes ver⸗ tiefen. Es iſt ſchwer, ja unmöglich, ein Geſetz ſo zu geſtalten, daß es allſettig Zuſtimmung findet. Der Geſetzgeber darf nicht der Diener beſtimmter Intereſſenten⸗Gruppen ſein, ſondern er muß über ihnen ſtehen und Geſetze lediglich ine Intereſſe des allgemeinen Wohls zu geſtalten beſtrebt ſein. Hierin liegt nun die Schwierigkeit für das Zuſtandekommen des Entwurfs, aber ich hoffe, daß er auch in Ihrer Beratung die erwünſchte Zuſtimmung finden wird, wenn Sie die von mir angedeuteten Geſichtspunkte in Rechnung ziehen. Schwerer Zugszuſammenſtoß. 5 2 Berlin, 11. Mai. Geſtern abend um ½8 Uhr ſtieß infolge des Ueberfahrens des Halteſignals der Ham⸗ noverſche Eilzug 18 L. auf den auf dem Ferngleiſe des Bahm⸗ hofes Friedrichſtraße zur Ausfahrt bereitſtehenden Poſener Schnellzug D 52. Beide Züge wurden ineinandergekeilt. Ein Poſtſchaffner wurde ſchwer, 19 Perſonen leicht verletzt. Rooſevelt in Berlin. 85 Berlin, 11. Mai. Ex⸗Präſtdent Rooſevelt begeb ſich heute Morgen 348 Uhr nach Döberitz, um auf Einladung des Kaiſers der Truppenübung beizuwohnen. Dr. Finter, der erſte Aſſiſtenzarzt des Geheimrats Fränkel, hatte dem Präſidenten nochmals einen Beſuch abgeſtattet. Die noch⸗ malige Unterſuchung des Halſes ergab ein zufriedenſtellendes Reſultat, ſodaß keine Bedenken beſtehen. Um die bezeichnete Stunde fuhr der Präſident vom Hotel der amerikaniſchen Botſchaft mit einem Hofautomobil nach Döberitz ebenſo die Familienmitglieder und der frühere amerikaniſche Botſchafter in Paris, White und der Militärattachee von der Berliner amerikaniſchen Botſchaft Kapitän Shartle. Im Döberitzer Lager herrſchte ſchon früh ein lebhaftes Treiben. Ein zahl⸗ veiches Publikum war dahingeeilt, um nächſt dem Kaiſer den früheren Präſidenten der Vereinigten Staaten zu ſehen. Von Potsdam im Automobil kommend traf der Kaiſer bald nach 8 Uhr ein. Er krug die Untiform des erſten Garde⸗ Regiments, mit ihm traf auch Prinz Adalbert ein. Das Gefecht nahm ſofort ſeinen Anfang. Auf der Südſeite be⸗ fehligte General⸗Major v. Treskow und General⸗Mafor v. Elm. Der Uebung lag die Idee zu Grunde, daß ein von Potsdam vormarſchierendes Korps mit den Vorpoſten von Mühlenberge mit dem Feind Fühlung genommen hat. Die Abſicht, das Militärluftſchiff„M. 3“ zur Teilnahme an der Gefechtsübung nach Döberitz zu bringen, wurde aufgegeben. Heute früh wurde es gefüllt aus der Halle gezogen, doch mußte von einem Auffteigen des ſtarken Windes wegen ab⸗ geſehen werden. Lanbuner Druaßhtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) Strenges Regiment in Aegypten. OLondon, 11. Mai. Der Verbreter des„Daily Telegraph“ in Kairo erfährt, daß infolge der beunruhigenden Haltung der eingeborenen Bevölkerung in Aegypten beſchloſſen worden ſei, wiederum ein ſtrengeres Regiment einzuführen und zu der von Lord Cromer angewandten Methode zurück⸗ zukehren. Der genannte Korreſpondent fügt hinzu, es ſei erfreulich, zu ſehen, daß die anderen Nationen, die Intereſſen in Aegypten hätten, mit einem ſtrafferen Anziehen der Zügel vollſtändig einverſtanden ſeien und eine ſolche Politik gern unterſtützen würden. Der Aufſtand in Albanien. OLondon, 11. Mai. Der Korreſpondent der Times“ in Konſtantinopel telegraphiert, daß infolge des ſchlechten Wetters und der zwiſchen den kommandierenden Generalen ausgebrochenen Streitigkeiten die Truppen in Albamien ihre Tätigkeit vollſtändig eingeſtellt hätten. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ in Belgrad erfährt, daß die Ankunuft des Kriegsminiſters an der Front einen guten Eindruck ge⸗ macht habe. Ein Unterſeeboot in Gefahr. OLondon, 11. Mai. Die Beſatzung des Unterſee⸗ bootes„A. 8“ befand ſich geſtern abend während der Mandver in der Nähe von Plymouth eine Zeitlang in großer Gefahr. Das Boot tauchte im Laufe der Nacht und konnte nicht wieder an die Oberfläche gebracht werden, ſondern ſank immer tiefer, bis es ſchließlich auf dem Meeresgrund 200 Fuß tief unter dem Waſſerſpiegel ſitzen blieb. Erſt nach verzweifelten Anſtrengungen, die ziemlich eine Stunde in Anſpruch nahmen, gelang es, das Boot wieder an die Oberfläche zu bringen. Ferner wäre es dieſer Tage bald bei den Manövern, die in der Nordſee abgehalten werden, zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Flaggſchiff„Prinz of Wales und dem „Implacable“ gekommen. Die Nacht war ſtark finſter und die beiden Schiffe konnden einander erſt im letzten Augenbink gewahr werden und dadurch konnte ein Zuſammenſtoß h glücklich vermieden werden, doch glitten die beiden nächtigen Schiffskörper ſo nahe aneinander vorüber, daß wan halir — — ester 11 we. czeseralAngeiger. Ubendslatt. 8. Seite Doſnswirtschaft. Aus der 3. Plenarſitzung der Handelskammer für den Kreis Maunheim. I. Handelsrichterwahl. Die Kammer nahm die Vor⸗ ſclagswahl für die ausgeſchiedenen Handelsrichterſtellvertreter Küpper und Mühlinghaus vor. 2. Handelskammerwahl Als Tag für die Wahl zur Handelskammer wurde der 27. Mai beſtimmt. Die Wahlaus⸗ ſchüſſe für Mannheim, Weinheim, Schwetzingen und Ladenburg wurden ernannt. 3. Herausgabe ſtändiger Mitteilungen und Aenderung der Jahresberichtserſtattung. Die Angelegenbeit wurde zur Vorprüfung der Kommiſſion für innere Angelegenheiten überwieſen. 4. Fachausſchuß für das Tabakgewerbe. Ent⸗ ſprechend dem Antrage des Fachausſchuſſes für das Tabakgewerbe ſind zum Entwurf von Aenderungen der Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu den 88—11 des Tabakgeſetzes dem Miniſterium der Finanzen Abänderungsvorſchläge unterbreitet worden. Der Fach⸗ ausſchuß beſchloß, die Handelskammer zu erſuchen. beim Finanz⸗ miniſterinm und bei dem Reichsſchatzamt ſowie dem Reichsamt des Innern dahin vorſtellig zu werden, daß wichtige Entwürfe, wie Geſetzesänderungen, Ausführungsbeſtimmungen und dergl. ſo raſch wie möglich zur Kenntnis der Intereſſenten gebracht werden möchten, damit für eine gründliche Durcharbeitung ge⸗ nügend Zeit zur Verfügung ſtehe. 5. Fachausſchuß für den Hafenverkehr. In der Sitzung des Fachausſchuſſes für den Hafenverkehr wurde die Neuregelung der Dispacheurgebühren erörtert und beſchloſſen, die Ernennung eines weiteren Dispacheurs zu beantragen. Die Kammer erklärte ſich damit einverſtanden. Weitere Gegenſtände der Beſprechung dieſer Sitzung des Hafenausſchuſſes waren Brückenfrachtzuſchlag, Scehafenausnahmetarife, Mitteilungen über den Stand der Schiffahrtsabgaben etc.(Konzeſſionen im Eiſen⸗ bahnweſen), Umfrage betr. Vereinheitlichung der deutſchen Eiſenbahn, Eingabe der Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft betr. erweiterte Zulaſſung großräumiger Güterwagen, Einfüh⸗ rung eintägiger Frachtenſtundung, Befähigungsnachweis für Binnenſchiffer u. a. 6. Aus dem Bericht über die Vollverſammlung des Deutſchen Handelstags wurde entnommen, daß die Rede des Generalſekretärs Dr. Soetbeer und die Behandlung von Induſtrie und Handel in den Parla⸗ menten, ſowie jene des Staatsſekretärs Dernburg über die Baum⸗ wollfrage gebruckt und verbreitet werden ſoll. Die Kammer ſtellt beide Reden Vereinen und Perſonen un⸗ entgeltlich zur Verfügung. 7. Vollverſammlung des Deutſchen Handels⸗ tags 1911 in Heidelberg. Die Handelskammer begrüßt den Beſchluß des Deutſchen Handelstags, ſeine nächſte Vollver⸗ fammlung aus Anlaß ſeines 50jährigen Beſtehens in Baden ab⸗ zuhalten und beſchließt, den Deutſchen Handelstag zur Beſichti⸗ gung der Mannheimer Hafen⸗ und Induſtrieanlagen im An⸗ ſchluß an die Vollverſammlung einzuladen. 8. Die Kammer nahm Berichte entgegen über Konferenzen in Mainz betr. Bekämpfung des Schmierge 1d erunweſens und in Koblenz betr. Regelung der Dispacheur⸗Ge⸗ büh ren 55 5 Der Schreibſtube für Stellenloſe bewilligte die Kammer auf deren Erſuchen einen Beitrag 10. Beſchäftigung von Gerichtsaſſeſſoren. Das Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts hat die Handelskammer erſucht, Gerichtsaſſeſſoren, die noch nicht ſtändig angeſtellt ſind, zum Zweck der praktiſchen Ausbildung auf dem Gebiete des Wirtſchaftslebens zu beſchäftigen und Banken, größere Handelshäuſer, Fabrikunternehmungen uſw. zu er⸗ ſuchen, das gleiche zu tun. Die Handelskammer hat ſich bereit erklärt, dieſem Erſuchen zu entſprechen und den genannten Un⸗ ternehmungen das gleiche anzuempfehlen. 11. Gewerbliche Einzelvorträge an der Han⸗ delshochſchule. Die Abſicht der Handelshochſchule, für ge⸗ werbliche Einzelvorträge Kaufleute zu gewinnen, wurde von der Kammer lebhaft begrüßt und der Wunſch ausgefprochen, daß ſich Induſtrielle und Kaufleute ebenſo wie dies in Berlin geſchehen iſt, bereitfinden laſſen, Vorträge über ihren Geſchäftszweig zu übernehmen. über die badiſche Selbſt⸗Ver⸗ waltung. Die Kammer nahm mit Befriedigung davon Kennt⸗ nis, daß die Regierung in ihrer Denkſchrift über die Umgeſtal⸗ iung der badiſchen Selbſtverwaltungsverbände die Eingabe der Kammer in mancher Beziehung berückſichtigt hat. Sie bedauerte dagegen, daß nach wie vor die Zuſammenlegung der Kreiſe und damit eine Mehrbelaſtung der größeren Städte beabſichtigt wird. 13. Mißſtände im Ausſtellungsweſen. Für den Antrag der ſtändigen Ausſtellungskommiſſion, daß den Schwin⸗ delausſtellungen durch geſetzliche Einführung von verantwort⸗ lichen Ausſtellungsleitern entgegenzutreten ſei, vermochte die Kammer kein dringendes Bedürfnis anzuerkennen, vielmehr war ſie der Anſicht, daß zur Beſeitigung noch vorhandener Mißſtände im Ausſtellungsweſen, die übrigens mehr außerhalb der Reichs⸗ grenzen ſich zeigen als in Deutſchland ſelbſt, die Aufklärungs⸗ arbeit der Ausſtellungskommiſſion und die bereits früher von der Hammer empfohlene ſorgſame Beobachtung ſchwindelhafter Unternehmungen ſeitens der Behörden im Benehmen mit der Ausſtellungskommiſſion und den Handels⸗ und Handwerkskam⸗ mern ein genügender Schutz ſein werde. 5 8 14. Reichszuwachsſteuer. Die Kammer erklärte ſich mit den Eingaben zur Reichszuwachsſteuer und zur Regelung des Sachpverſtändigenweſens im Reichstage durchaus einver⸗ ſtanden. *** Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutſche Kabelwerke.⸗G., Frankfurt a. M. Die geſtern vormittag abgehaltene Generalverſammlung, in der 16 Aktionare 3757 Stimmen vertraten, genehmigte die An⸗ träge der Verwaltung, insbeſondere die Verteilung von 7 Prozent (wie i..) Dividende und wählte die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wieder. Auf die Anfrage eines Aktionärs, ob beabſichtigt ſei, die Genußſcheine des Unternehmens aufzu⸗ kaufen und wie viele davon ſich noch im Umlauf befinden, teilte der Vorſitzende mit, daß noch ſämtliche Genußſcheine exiſtieren. Im Beſitz des Unternehmens befinden ſich 2005, währedn 995 in Händen des Publikums ſind. Die Geſellſchaft werde einſtweilen weitere Scheine erwerben, ein Beſchluß über eine Kündigung ſei aber noch nicht gefaßt, auch nicht beabſichtigi. Der Arbeitsein⸗ gang ſei, wie ſich Direktor Landsberg auf Anfrage eines anderen Aktionärs äußerte, ſowohl im Frankfurter wie im Mannheimer über die Gewerbeordnung denz. Die Preiſe laſſen indes zu wünſchen übrig. Für einen Teil der Fabrikate, für Kupferblech und blanke Drähte, mußte eine Preisermäßigung eintreten. funktionierenden Verbänden zuzumeſſen. Durch ſtete Verbeſſerung und Vergrößerung des Umſatzes hofft die Verwaltung den Ausfall ſo auszugleichen, daß auch für das laufende Jahr mindeſtens das letztjährige Ergebnis zu erwarten ſtehe. Verein ſüddeutſcher Mehlhändler. Der vom Verein ſüddeutſcher Mehlhändler über die 8 Mühlen verhängte Boykott iſt noch nicht anfgehoben, da die Ver⸗ einbarungen im Parkhotel vom 4. Mai von einigen Mühlen noch nicht unterzeichnet worden ſind. Konkurſe in Baden. Eberbach. Peitſchenfabritant Joſ. Fleck in Michelbach. .T. 15. Juni..⸗T. 8. Juli. Finanzielle Schwierigkeiten bei der Schwarwälder Steingutfabrik Horuberg. Wie die„Freib. Ztg.“ berichtet, hat die Schwarzwälder Steingutfabrik.⸗G., Hornberg, wegen finanzieller Schwierigkeiten ihren ſämtlichen 300 Arbeitern gekündigt. Bekanntlich ruft die Geſellſchaft ihre ordentliche Generalverſammlung, in der die Liguidation des Unter⸗ nehmens beſchloſſen werden ſoll, auf den 23. Mai nach Mann⸗ heim ein. Ronsdorfer Bank, Ronsdorf. In der Regelung der Berhältniſſe dieſer in Zahlungsſtockung geratenen Bank haben ſich neue Schwierigkeiten dadurh ergeben, daß der Barmer Kreditverein ſeine Abſicht, die Liqui⸗ dation der Bank durchzuführen, nunmehr aufgegeben hat, angeblich weil Kommerzienrat Urſprung in Barmen, der Bürg⸗ ſchaft übernehmen wollte, nach genauer Prüfung der finanziellen Verhältniſſe ſich zurückgezogen hat. Infolgedeſſen hat eine Ver⸗ ſammlung von Aktionären und Gläubigern der inſolbenten Bank eine Kommiſſion gewählt, und ſte beauftragt, weitere Schritte für eine außergerichtliche Regelung zu tun. Die Gläu⸗ biger ſollen um eine dreijährige Skundungsfriſt angegangen wer⸗ den. Am kommenden Freitag ſoll eine zweite Verſammlung ab⸗ gehalten werden, in der die Kommiſſion Bericht erſtatten ſoll. Berliner Elektrizitätswerke. Aus dem in der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Berliner Elektrizitätswerke vom Vorſtand erſtatteten Bericht teilt die Geſellſchaft folgendes mit: In den erſten drei Vierteljahren des laufenden Geſchäftsjahres, vom 1. Juli 1909 bis 31. März 1910, haben die Werke der Geſellſchaft 118 181341 Kilowattſtunden oder 11 Millionen Kilowattſtunden mehr abgegeben als in der gleichen Zeit des vorigen Geſchäftsjahres. Von dieſer Zunahme entfällt der Hauptteil mit 4131 586 Kilowattſtunden auf Mo⸗ toren, 2 556 608 entfallen auf Straßenbahnen; aber auch der Stromverbrauch für Beleuchtung hat eine Zunahme erfahren. Der Neuanſchluß für Licht betrug 5313 Kilowatt, der für Kraft 10 861 Die Zunahme hat die früherer Jahre wieder erreicht, indem dank der Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe die durch den Achtuhrlodenſchluß und die Strom ſparenden Metall⸗ fadenlampen bewirkte Einſchränkung des Stromverbrauchs all⸗ mählich verſchwinden. Abſchlüſſe für einen Jahresverbrauch von mehr als 3 Millionen Kilowattſtunden ſind bereits getätigt und Verhandlungen wegen erheblicher Lieferungen ſind noch in der Schwebe. Im ganzen ſind neuerdings elf Gemeinden im Norden, Nordoſten und Süden von Berlin der Geſellſchaft durch Verträge erſchloſſen worden. 5 7 25 8 Die Berſicherungsabteilung der Dresdner Bank macht durch Inſerat bekannt, daß ihr Prämien⸗Tarif für Ausloſungsverfiche⸗ rung für den Monat Juni 1910 erſchienen iſt. Derſelbe enthält u. a. die Prämien⸗Sätze für Gothaer II. 3½/ proz. 100 Taler⸗Loſe von 1871, Köln⸗Mindener 3½proz. 100 Taler⸗Loſe, Oeſterreichiſche 100 Fl.⸗Loſe von 1864 und Venetianer 30 Lire⸗Loſe bon 1869. Inſolvenz. Die Erſte Rheiniſche Walzenmühle.⸗G. in Grevenbroich befindet ſich, wie beteits gemeldet, in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Bei 550 000 M. Aktienkapital hatte das letzte Ge⸗ ſchäftsjahr mit einem Geſamtverluſt von 237335 M. ab⸗ geſchloſſen. Die laufenden Schulden betrugen 1 078 164 M. und die Akzeptverpflichtungen 540 144 M. Die Firma hofft, alle Gläubiger gänzlich befriedigen zu können, falls eine außergericht⸗ liche Abwicklung ermöglicht wird, was allerdings hauptſächlich von der Art der Verwertbarkeit der Warenbeſtände abhängen werde, die im letzten Rechnungsabſchluß mit 1417 180 M. er⸗ ſchienen. 2 Deutſche Linoleum⸗ und Wachstuchkompagnie in Rixdorf. Die Hauptverſammlung ſetzte die Dividende auf 5 Prozent feſt. Auf eine Anfrage teilte der Vorſtand mit, der Induſtriezweig habe andauernd mit beſonders hohen Preiſen für Rohſtoffe zu rechnen, indes häten die deutſchen Linoleumfabriken weitgehende Vereinbarungen, die auf Preiserhöhungen der Erzeugniſſe zu⸗ nächſt für das Inland und ſpäter auch für das Ausland abziel⸗ ten. Hierdurch hoffe man, zum großen Teil einen Ausgleich für die durch die hohen Preiſe der Rohſtoffe hervorgerufenen Mehr⸗ ausgaben herbeizuführen. Da die höheren Preiſe auch von der Kundſchaft bewilligt wurden, ſo brauche man nicht allzu ſchwarz in die Zukunft zu ſehen. * elegraphiſche Hundelsberichte. Aktiengeſellſchaft für Bahn⸗Bau und Betrieb, Frankfurt a. M. 1909 ergibt einen Gewinn von M. 149 983(M. 140 850 im Vorf.). Zu Abſchreibungen werden berwandt M. 8844(M. 5092 i. Vorj.). Die Reſerve erhält M. 7071.(M. 6787 i. Vorj.). Die Tantiemen betragen M. 10 878(M. 9794 i. Vorj.). Der auf den 11. Juni cr. einberufenen Generalverſammlung wird die Verteilung von 6 Prozent Dividende(wie i. Vorf.) vorgeſchlagen und M. 4555(im Vorjahr M. 1061) werden auf neue Rechnung vorgetragen. Internationale Bangeſellſchaft Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 11. Mai. Die Generalverſammlun nehmigte den Geſchäftsbericht und beſchloß die Verteilung des Rein⸗ gewinns in der vom Vorſitzenden vorgeſchlagenen Weiſe. Sonach gelangt eine Dividende von 12 Prozent, wie im Vorjahre, zur Aus⸗ ſchüttung. In den Auſſichtsrat wurde Herr Dr. Wilhelm Lauter in Berlin, Direktor der Firma Philipp Holzmann u. Co., Fraukfuxt a. ., neugewählt. 7 Liquidation der Erſten Rheiniſchen Walzmühle in Grevenbroich. .⸗Gladbach, 11. Mai. Die Gläubiger der Erſten Rhei⸗ niſchen Walzmühle in Grevenbroich ſtundeten die Forderung bis Juni 1911 und beſchloſſen die Liquibation. Zahlungseinſtellungen. * Dresden, 11. Mai. Dig ſeit 1883 beſtehende Bankfirma Paut Auerbach in CErimmitſchau hat Konkurs angemeldet. 5 Wittener Gußſtahlwerke. Witten, 11. Mati. Die außerordentliche Generalverſamm⸗ lung der Wittener Gußſtahlwerke beſchloß die Kapitalserhöh⸗ ge⸗ Derl ant; er beftude ſich gegen das Vorjahr in zunebmender Ten⸗ ung um 1½ Millionen ab 1. Juni 1910 dividendenberechtigter Die Schuld daran ſei den ſchlecht Aktien, die durch eine Bankgruppe unter Führung eines Ber⸗ liner Bankhauſes zum Kurſe von 160 Prozent übernommen und den bisherigen Aktionären im Verhältnis von:10 zum Kurſe von. 176½ Prozent angeboten werden. Zur Begründung führte die Verwaltung aus: Im Jahre 1907 ſei die damalige Kapitalserhöh⸗ ung nicht im vollen Umfange vorgenommen worden. Ueber die Ausſichten wurde berichtet, daß das erſte Halbjahr unter ſchlechten Preiſen gelitten habe. Die Konventionen, bornehmlich für Bleche und Stabeiſen, bewirkten beſſere Erträgniſſe. Die beſſere Konjunktur drückt ſich im allgemeinen in beſſeren Erträg⸗ niſſen und höheren Aufträgen aus. Goldausbeute der Transvaal⸗Minen. Berlin, 11. Mai. Nach einer der Firma Hardy u. Co zugegangenen Depeſche betrug die Goldausbeute der in den Trans. vaal Chamber of Mines vereinigten Minen im April 1910?: 594 339 Unzen im Werte von 2524 591 Pfund Sterling, gegen 581.899 Unzen im Werte von 2471 749 Pfund Sterling, die der Außendiſtrikte 24706 Unzen im Werte von 104 944 Pfd. Sterling, gegen 25 220 Unzen im Werte von 107 129 Pfd. Sterling im März 1910. Ende April waren in Goldminen 183 814, in Kohlenberg⸗ werken 9300 und in Diamantminen 13 566, insgeſamt 206 889 Arbeiter beſchäftigt, gegen 199 549 Ende März, ſodaß die Zu⸗ nahme 71831 beträgt. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 11. Mai.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief ziemlich feſt. Höher gefragt wares Frankona, Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien, Notiz: 1370 G. und Frankfurter Transport⸗, Unfall⸗ und Glas⸗Verſ.⸗Aktien: 2090., ferner Süddeutſche Drahtinduſtrie 142 G. und Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel 201,75 G. Vou Brauereien ſtellten ſich Bad. Brauerei 76 G. 78 B. und Homb..⸗B. vorm. Mefferſchmitt 32.. Gutfahr⸗Aktien waren zu 80 Prozent am Markte. Aktien. VBanken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.—Mannh Lagerhaus 90.—„ Gewrbk. Speyer5o/ E———.— Pfälz. Bank—.— 101.30 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70 Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitver).—.— 1370 Pf. Sp⸗U. Cdb.Landau———.—Fr. Transp.⸗ Unfall u. Rhein. Ereditbank—.— 139.30] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—— 2090 Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.—Bad. Aſſecuranz—.— 1890 Südd. Bank—. 117.50 Continental. Verſich.—.— 670.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.70 Mannh. Verſtcherung 730.— 725.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 485.ä——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 228.— Verein chem. Fabriken—.— 320.— Verein D. Oelfabriken—.— 159.50 Weſt..⸗W. Stamm—— 228.50 9 5„ Vorzug—.— 102.30 Brauercien. Bad. Brauerei 78.— 76— Durl. Hof vm. Hagen 230.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 112.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 84.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 850.—. Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 545.— Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.—- Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 110.— Emaillw. Maikammer 103.——.— Ettlinger Spinnerei—— 99.— H. Fuchs Wgf. Hdlbg.—.— 195.— Hültenh. Spinnerei Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. 125.——.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähmfbr. Haid u. Neu 260.——.— — Die der heutigen Aufſfichtsratsſitzung vorgelegte Bilanz pro Br. Ganter, Freibg. 91.50—.— R Kleinlein, Heidelberg—.— 182.— Koſth. Cell u. Papierf. Hombg. Meſferſchmitt—.— 32.— Mannh. Gum u. Asb. 148.——.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 214.— Macchinen, Badena—— 200.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Oberrh. Hettrizitä.—.— 12.— Brauerei Sinner 255.— Ki Mühtenwerke Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 178.— PfNähmu Fabrradf.—— 149.80 „Schwartz. Speyer—.— 122.— Zemeni Holbg.—.— 142.— Rh. Schuckert⸗Geſ Südd. Drahl⸗Induſt. Verein Freib. Ziegelw 188.75 188. „S. Weltz, Speyer——— „XStorch., Spegen Br. Werger, Worms 83.——.— Wormſ Br.v. Sertge, ehr 2ul. Spritſßh— 6 Würzmühle Neuſtadt—. Bfepreßbeu Spritſb.—. 164. Zellſtoffabe. Waldhof 26 Transport Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 20 u. Verſicherung. Ziſckerfbr. Frankenth.—.— 38 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zucket raff. Mannh.—.— Mannh. Damofſchl. 59— Frankfurter Effektenbörſe. Drivattelegramm des Gen zzal⸗Anzeiger Frankfurt a.., 11. Mai. Fondsbörſe. Die Börſe e öͤffnete in anbetracht der bevorſtehenden Feiertage bei ruhigem G ſchäft aber feſter. Tendenz. Durch die günſtige Dispoſition des N norker und Londoner Effektenmarktes zeigte ſich an der heutige Börſe weitere Nachfrage für Baltimore und Ohtio, was auch auf Nachricht, daß die Emiſſion im Betrage von 40 Millionen Dollars untergebracht ſei, zurückzuführen iſt. Was öſterreichiſche Bahnen be⸗ trifft, ſo waren ſowohl Lombarden als auch Staatsbahnen lebhaf geſragt, letztere verfolgen im weiteren Verlaufe ſteigende Richtun Schiffahrtsaktien feſt, Norddeutſcher Lloyd lebhaft gehandelt, South Weſtern Afrikan ſind gegen den geſtrigen Abendkurs um 4 Prozent geſtiegen. Der Markt der Bankaktien erfuhr teilweiſe mäßige Ab ſchwächungen, gut gehalten ſind Deutſche Bauk und Kreditaktier Mittelbauken behauptet. Auf dem Gebiete der Montanpapiere ſind zunächſt Harpener bei feſter Tendenz zu erwähnen. Die Meldung, daß die Zahl der Streikenden in Belgien an Ausdehnung zugenom⸗ men habe, übte einen günſtigen Einfluß auf die Kohlenwerte aus. Gelſenkirchener lebhaft auf Gerüchte über einen guten Märzausweis. Deutſch⸗Luxemburger dagegen wenig beachtet. Elektriſche Werte ruhig und teilweiſe ſchwächer. Was den Markt der Kaſſainduſtriepapier anbetrifft, ſind ſo bei guten Umſätzen Gummiwarenfabrik Peter bei 15% höherem Kurſe zu erwähnen, chemiſche Werte preishaltend, d Kunſtſeide wurden Abgaben vorgenommen, was zu einem Rückgang von 54% führte. Auf dem Fondsmarkte waren die Umſätze ſehr lebhaft in ruſſiſchen Werten bei ſehr feſter Tendenz, Türkenloſe geſchwächt, heimiſche Anleihen behauptet. Im weiteren Verlaufe blieb die Tendenz feſt. Monkauwerte lebhaft umgeſetzt. An der Nachbörſe blieb die Stimmung auf den meiſten Märkten günſtig, doch war das Geſchäft ruhig. Kaliwerte ungleichmäßig, Aſchersleben eſt Weſteregeln 3 Prozent niedriger. Es notierten: Kredit 208,70, Dis konto 188,60, Dresdner 159,80, Staatsbahn 162,30, 161,10, Lombar 20,90, Baltimore und Ohiv 110,50. Telegramme der Continental-Telegraphen-Compagnie Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel „le. 1% i. Amflerdam lurz 109 45 769.5 Check Paris 81175 81.17 Belgien„ 090 0 90 aris ur 31.133 81188 Italien„ 80.653.65 Schweitz. Plätze„ 81 066 8105 Sheck London 20.505.50%[ien 85.975 85.— ondon 20.462 20 46 Navoleonsd'e: 16.93 16 23 25 ſann——[erwadistonto 3% Berawerksaktien. Zochumer Bergban 233.50 285—[Harpene: Bergban 197 28 196 zuderus 108 10 07, Kaliw. Weſterregel 228 30 225 —Oberſchl. Etſenindu 97.— 97 60 Deutſch. Kurembur 206.50 207. hönte 219 25 219.73 Eſchweiler Beraw. 196.50 196.500 Ur.Königs⸗ u. Laut th. 171— 17 irtedrichszütte Berg“, 132— 81 Bewerkſch. Noßleben 118 00 11 Gelſenkir ner 205 70 207. Aktien dentſcher unbd ausländiſcher Transportanſtalten. Sſidd. Eiſend.⸗G, 132.50 12 50. Hamburger Vacket 45 70 43.30 Gottbardbahn„ Noerdpeutſcher Aobd 111—112.—(Jtal- Mitte meerbabn—. Delr-Una. Stagtsd 164.50 162.30 Weripienalbahn 18 50 Concordia Bergd.⸗. Seſt. Eüdbahn Lomb. 20.80 20.00 Baltzmore und Obio 10 Geueral⸗-Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 11. Mai. Staatspapiere. A. Deutſche. 18 10 11 %beuiſch. Reichsanl. 102.05102.151 Mh. Stadt⸗A. 198-— 3** 1900———4„ 0 1909—.——.— 93.10 93 050[%ü 1905—.— 91.30 5 B. Ausländtſche. 5 84.9005 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.—J kenf 102.155% Chineſen 1896 102.40 102.40 —.„%„„ 1898 99.75 99 75 * 93.20/% Japaner 98.— 97 95 37.„„ 1909-——Mexikaner duß. 88/0 100.50 100.50 5 84 90 81803 fexribaner innere 69.70 69.70 Abadiſche St.⸗A. 1901 101.30 101200Bulgar a 101.50—.— „1908/09 101 75 101.853¼ ftalien. Rente 456 bad, St.OLabgifl 96.60 96,601½ Oeſt. Silberrente 98.40 98.10 2 0 85 Ai. 93.75 94. 4½„ Papierren.——-. „„ 1900 93.30 93 200Oeſterr. Goldrente 99.50 99 50 38„ 1904 93.15 92 8 Vortug. Serie“ 66.15 66.20 5 1907 93,15 98.300[6„„ HI 67.— 67.20 bahr...A..1915 10140 101.4 4% neue Ruſſen 1905 100.40 100.40 b„„„ 1918 10170 101.55 Ruſſen von 1880 91.55 91.90 4% de, u. Allg-Anl. 92.75(.754 ſpan. ausl. Rente—.—.— do..bl. 83 70 83.70]4 Türken von 1908 89— 88.80 Pfälz..⸗B. Prior. 101,.— 101.4 unif. 94.40 94.40 96.15 93 204 Unger. Goldrente 95.70 95.70 4 Heſſen von 1903 101.35 101.40„ Kronenrente 92.55 92.55 Haſſen 6 Sachſen 84.05 84 4 Mh. Stad: A. 190%—.— 100.80 81.70 81 45 Verziusliche Loſe. 8 Oeſterreichiſchei860 174.50 174.70 Türkiſche 189.20 188.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 199.70 191.75 Südd. Immobil.⸗Geſ. 96.30 96.40 Aichbaum Mawrheim 112.—112.— Mh. Aktten⸗Brauerei 135.—135— Parkakt. Zweibrücken 99.— 91.— Weltzz Sonne, Speyer 90.— 90.— Gementwerk Heidelög. 142.25 14225 Cementfabr. Karlſtadt 125 20125.— Madiſche Auilinfabrik 482—48 50 Gh. Fabrik Griesbeim 26450 964.40 Farbwerke Höchſt 474.75477. Ver. chem. Fabrik Mh, 320.75 320.,75 Ehem. Werke Albert 481.— 480, Südd. Drahtind. Mih. 138.—141 90 Altumul.⸗Fad. Hagen 215.—215.— Ate Böſe, Berlin 14.50 14 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 270.30 269 75 Lahmeyer 117.50 117.75 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 165 20 164.40 Rheiniſche 183.75 138.70 Siemens& Halske 248.— 246.5ʃ. Gumi Peter 335.— 833.50 Weyß u. Freytag 156. 155.40 Pfandbriefe. %% Frl. Hun. Ufdb, 100.— 100. 4c%.N. B. Pfpbr.05 100.80 100 30 Deaiſche Bank Duiſ aſtat. Bank DEffekten⸗Bank Disegntes Komm. Dresdener Bant Iranukf. Hop.⸗Zan Irkf. Hyp.⸗Credity. 251.60 51.39 —.— 157.40 107.40 107 40 188 70 188 60 150 86 159.90 210.50 210.75 167.75 167 90 124 25 123 80 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 125.— 125— Kunſtſetdenfabr. Frkf. 191.—188.50 Lederwerk. St. Ingbert 79.— 80— Spicharz Leder werke 110—110.70 Ludwigsh. Walzmühle 165.50 165.50 Adlerfahrradw. Kleyer 405— 404. Maſchinenfbr. Hilpert 81 50 79 50 Maſchinenfb. Badenia 200.— 200— Dürrkopp 416.50 416 50 Maſchinenf, Gritzner 241— 241.— Maſch.⸗Armatf. Klein 115—116.— Pf. Näbm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 144.50 145.75 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 40 3960 Schnellpreſſenf. Frkth. 225.—225.— Ver.deutſcher Oelfabr. 158. 158.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 121 80 122.50 Seilinduſtrie Wolff 140.-140.— 'wollſp. Lampertsm. 52— 52.— Kammgarn Katiſersl. 199.70 199.— Zellſtoffabr. Waldhof 258.—257.10 Prioritäts⸗Obligationen. 1% Preuß. Pfandb.⸗ „Bank unk. 1919 101.— 4010 190 100— 100.—% Pripfdb. umt. 15.90 99.90 40% Pf. Hyp B. Pfdb. 100.10 100.10%4 555 5 1 100.10 100 10 92.80 92.80%½%„„„ 1 24.— 24. 310%% W. Bad.&r. 91 20 91.20f„„ 12 91.50 91.50 4% Ctvi.ge 99.80 99,803u, Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 4*„ 90 Kleind. b.!!ͤů 9 unt. 00 99.80 99.90J½ Pr. fddr.⸗Bk. 10%. ſobr. v. 91 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ uni. 10 9980 99.90 Obl, unkündb. 12 8— 88— 4%„ eee 4Nh.5. B. Pfö, 53 100— 99.90 ui, 19 100.— 100.—%„„„ 1907 100. 9990 %„ fdhz v. 88 de„„„ 1912 100— 8 80 80 8. 54 90.90. 90.900%„ 1917 100.10 100.— %, Pfd. 5½6 91.— 61.—e„„„ 1919 101.10 101.10 4%„ Com.bl. ziſ„„ verſchied. 2140 91.80 .01, unk. 10 100.,40 100,20„„„ 1914 1·80 87.60 3f%,„ Gom.⸗Obl. 1% Nh..⸗B. G. O 91.70 91.60 v. 87/% 92.— 92.—% R. W. B. C..1———— 2%„ Comeobl. 4eſ, Pf. B. Pr.⸗Sbl.- v. 96708 92.— 92.—% Pf. B. Pr.⸗ZGO'. ½ 4% Pr. Pfdb. ut, 09 99.30 99.30 ½ Ital.ſttl.g. E..—.— 74 40 99.5) 99 50 4%„„„ 14 9960 99.60 Naaab. Berſ.⸗G. ⸗A. 724.— 724 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Baviſche Bauk 135.— 185. Oeſterr.⸗Ung Bank 127.55127.55 Herg 4. Melallb. 117.75 117 70 Oeſt. Zänderb uk 124.80 125.— Berl. Hand ⸗Geſ. 176.90 176.— Kredit⸗Anſtal 209.— 208 70 Comterf. u. Bist⸗J. 114.— 114. Pfflziſche Bank 101.80 101.30 Darz tädter Bank 132.40 132.30 Pfälz. Hyp.⸗Bankt 194. 195.— Preuß. Hypstheknb. 124.90 124 30 Deutſche Reichsbk. 145.50 145 50 Ahein. Kreditbant 139.— 139 Rhein. Hyp.⸗B. M. 198.— 198 20 Schaaffb. Bantver. 139 50 140.10 Südd. Bank ehm. 117 20 117.20 Wiener Bankver. 137.50 136˙90 Südd. Diskont 117.70 117.70 Natienaldauk Fpankſurt a,., 11. Mai. Fommandit 188 20, Darmftädter 9 Sgeſellſchaft 176.80 Deuiſche abarden 20.70, Bochumer 234. 171.—, Unzars 85.70 Tenden: Nasbörſe. Kredilaktien 20 Zank Ottomane 144.50 144 50 ereditaktten 208,70, Nas uts⸗ 59 90 Hon m 162.40 —, Belſenlischen 200.—, zuragüte feſt. .70, Disconte⸗Semmandit 188.50 32.50, Dresdaer Ba Bank 25160, Sta Stagtsbahn 163.25, Lombarden 20.90. Berliner Effektenbörſe. = Berlin, 11. Mai.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.475 20.495] Reichsbank 145 10 145.— Wechſel Paris 81.175 81.17Khbein. Kreditbank 139 50 139.50 4% Reichsanl. 102.— 102.—RNuſſes bant 164 40 164.90 40%„ 1909—.——.—Schgaffß. Banks 140.— 140 356% Reich aul. 98.20 93.20] Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.70 850000„ 1900—.——.—] taatsbahn 161.20 163 50 4% Reichsculeihe 84 20 84 30 Lombarden 20.70 21.— 3% Gonſols 102.— 102— Baltimore u. Ohio 110.— 110.60 84„ 1909—.——.—Canuada Paeiſte 188 59 190.40 8 93.20 93.20 Hamburg Packet 145.20 14490 30%„1909—.——.—Nordd. Lloyd 110.60 119 90 670 8 84.80 84.80 Bochumer 288 50 284.70 40% Bad. v. 1901—.— 101.30 Deutſch⸗Luxembg. 205.50 207.20 4%„„1908/9 101.75—. Dortmnnder 92.10 93— 3%„ eonv.—.— 33.90 Gelſenkirchner 205.90 207 40 3½%„ 1908/%7————Harpener 193 80 198 60 8½% Bayern 92 75 92.60 Laurahütte 171.50 7260 3% Heſſen 92— 91.80 Phönix 218 70 220.— 30% Heſſen 81.40—.—[ Watterezeln 227 50 225.— 3ei Sachſen 83.80 88.80] Allg. Elektr.⸗Geſ. 269.90 269.50 %½% Japauer 1905 97.90 98.— Anilin 483.— 483. 4% Italiener—.ä——.—Anilin Treytom 367 50 365.20 4% Ruff. Anl. 1902 92.— 92 40 Brown Boveri 204 90 207.— 4% Bagdadbahn 87.— 87.20 Chem. Albert 478 60 481.— Oeſler. Kreditaktten 209——— D. Steinzengwerte 244— 244— Berl. Handels⸗Geſ. 176 20 175 60 Elberf. Ferben 487— 485 30 Darmftädte Bank 182.20 132.20 Celluloſe Kocheim 205.— 204 70 Deutſch⸗Aflat. Bant 156 90 157.70 Küngerswerken 184 50 184 90 Deutſche Bant 251.60 251.20 Tonwaren Wiesioch 109 50 108 50 Dise.⸗Kommandit 188.50 188 30 Wf. Draht. Lrngend. 223.— 22220 Driesdner Bank 159.60 159,60 J Zellſtoff Walohof 257.— 256.90 Privatdiskont 3% Pariſer Börſe. P ris, 11. Mai. Ankangzskurſe. 3 d% Rente 98.70 98.95 Debeers 460.— 460.— Spanier 96.32—.—Caſtrand 135— 136.— Türk. Looſe 229——.—] Goldſteld 5 173. Banque Ottomane 728.— 726.— Randmines 287.— 235— Rio Sinte 1858 1862 Londoner Effektenbörſe. gondon, 11. Mai.(Telear,) Anfangskarſe der Sffektenbörſe. 2% Conſols 81¼ 81% Moddersfontein 12½ 12˙% 3 Reichsanleihe 88% 83„ Premier 8½% 81/ 4 Argentinier 90¼ 90—RNandmines 9 97 4 Italiener 103 ½ 103 ½ Atchiſon comp. 112˙%6 11394 4 Japaner 961% 981, Canadian 198% 195½¼ 3 Mexikaner 361/ 36 ½ Baltimore I 118% 4 Spanier 94½ 94½ Chikago Milwauker 143— 142 ½ Ottomanb ank 18% 18¼ Denvers com. 41— 42— Amalgamated 68˙/ 72/ Erie 29½% 30/ Anacondas 8% 8¼ Grand TrunkIII pref. 52/ 55— Rio Tinte 28/ 30.— Central Mining 16/ 168/ Louisville 149½ 151— Chartered 33˙/ 34] Miſſouri Kanſas 43— 44ʃ½ De Beers 28.— 18½ Ontario 44— 45% Gaſtrand 5½ 57½ Soutzern Pacifie 129 131½ Seduld 2% 29% Union com. 186/ 188 Goldfields 65% 6¾ Steels aom. 85.— 85˙8 Jagers fontein 8iſ, 8ih Tand. feſt. Wiener Börſe. Wien, 11. Mai. Vorm. 10 Ubr. 55 Kreditaktien 666.50 665.20J Oeſt. Kronenrente 35.25 95.25 Länderbank 498.70 498 Papierrente 98.10 Wiener Bankverein 340.— 540.50„ Silberrente 98.10 98.15 Staatsbahn 754.— 754.200 Ungar. Goldrente 113.95 113.80 Lombarden 117.70 120.50„ Kronenrente 92.25 92.35 Marknoten 117.56 117.56 Atpine Montan 721.50 718.50 Wechſel Paris 95.42 95.42 Tend.; ruhig. Wien, 11. Mai. Nachm..50 Uhr. Kroditaktien 665.20 664 700Buſchtehrad. B. 994 990.— Oeſterreich⸗Ungarn 1787 1788 Oeſterr. Papierrente 88.10 88.10 Bau xu. Betr..S.——:„ Sil berrente 98.10 98.15 Unionbank 603.— 602—]„ Goldrente 116.95 117.— Ungar. Kredit 825.— 824.— Ungar. Goldrente 113.30 118.95 Wiener Bankverein 541.— 540.— Kronenrente 92.30 92.35 Länderbant 499.— 498.— Wch. Frantf. viſta 117.56 117.56 Türk. Loſe 260.— 259.—-„ London 240.87 240.85 Alpine 719.— 715.— Paris„ 95.42 85.41 Tabakaktien———., Amſterd.„ 199.05 199.85 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.10 19.10 Holzverkohlung 2670—.— Markuoten 117.56 117.56 Staatsbahn 758.20 757.—Ultime⸗Noten 117.57 117.56 Lombarden 120.50 121.—-] Tend.: ruhig Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 11. Mai. Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der flauen Haltung der Auslandsbörſen und des warmen ſonnigen Wetters erlitten die Preiſe am Markt für Brotgetreide heute weitere ſehr erhebliche Rückgänge, zumal ferner dem ſtärkeren Verkaufs⸗ drang nur geringe Kaufluſt gegenüberſtand. Das Geſchäft in beiden Artikeln war indes zeitweiſe ſehr lebhaft. Hafer ſchloß ſich der all⸗ gemeinen Abſchwächung an. Mais und Rüböl lagen behauptet. Wetter: prachtvoll. Verlin, 11. Mai.(Telegramm.)(Probuftenbörſe.) Preiſe in Mark pre 100 kg frei Berlin netts Kaſſe. 88.10 Privattelegramm des Generak⸗Arzeigere) * Berlin, 11. Mai. Fondsbörſe. Begünſtigt durch die feſte Haltung der Auslandsbörſen, namentlich Newyork, konnte die Auf⸗ wärtsbewegung an der hieſigen Börſe, bei teilweiſe recht lebhaftem Geſchäft weitere Fortſchritte machen. Wiederum waren es verſchiedene Speztalwerte, denen die Spekulation ihre Gunſt zuwandte. Das Hauptaugenmerk bildete die Bewegung der Kanadaaktien, die bei überaus lebhaften Umſätzen prozentweiſe anzogen. Baltimore ſchloſſen ſich in entſprechendem Abſtand an. Warſchau⸗Wiener ſtiegen guf weitere Käufe. Ziemlichen Schwankungen unterlagen Hohen⸗ Aoheaktien, die auf den Austritt des Direktors Fürſtenberg von der Berliner Aktiengeſellſchaft und dem Aufſichtsrat der Geſollſchaft Rniedriger einſetzten. Rege war das Geſchäft in Schiffahrtsaktien, ugmentlich in Norddeutſchen Lloyd⸗Aktien. Später ſchlugen Hauſa⸗ aktien gleichfalls eine ſteigende Richtung ein. Franzoſen wurden auf Wiener Anregung zu ſteigenden Kurſen aus dem Markt genommen. eimiſche Bankaktien behaupteten im allgemeinen ihren Kursſtand. ür erhielt ſich auf die Kapitalvermehrung der Peters⸗ Furger Internationalen Handelsbank das Intereſſe. Am Renten⸗ markt erzielten 1902er Ruſſen bei großen Umſätzen auf Pariſer An⸗ regung eine Steigerung von Prozent. Schwächere Haltung be⸗ kundeten lediglich Elektrizitätsaktien, in denen nach den Steigerungen der letzten Zeit, Realiſierungen erfolgten. Der anfangs vernach⸗ läfſigte Montanmarkt ließ ſpäter eine allgemeine Aufwärts⸗ bewegung erkennen, ſo daß auch hier die Kurſe Beſſerungen bis zu 1% erfuhren. Von Kolonialwerten konnten namentlich Deutſche Kolonial⸗ und South⸗Weſtafrika⸗Aktien weiter erheblich anziehen. Die Teudenz war weiter zuverſichtlich. Tägliches Geld 4 Prozent. Berlin, 11. Mai.(Anfangs⸗Kurſe. Kreditaktien 209.——.—Laurahütte 171 7180 Dise.⸗Kommandt 188.70 188.80 Böönir 219.— 219.80 Staatsbahn 161.30 162.40 Harpener 198 19770 Lombarden 20.50 20.90] Tend.: feſt. 10. 11. Weizen per Mai 219.— 22125 Mafs per Mat—.—.— „Juli 211 75 208.—„ Jui 5 Sept. 199.50197.—„Auguſt—.——.— Roggen per Mai 152 25150.—— „ Juli 155.75154. Rüböl per April—.——. „ Sept. 156.—156.—„ Mai 56.80 57 20 „ Dezbr.—.——.— 5 52.70 58 20 Hafer per Ma!—.— 150.75 Spiritus 7oer loes——.— „Juli 155—158 50 Weizenmehl 29 50 29.50 „Sept.—.——.— JRoggenmehl 20.20 20.10 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 11. Mai. Setreidemarkt.(Telegramm⸗) 10. 11. per 30 kg per 50 kg Weizen per Mai 11 58—— willig 1164— willig 1028— Roogen per Mai!——— willig—— willig 5 8 10—— Hafer per Mat—— ruhig———½ ruhig „Dlt⸗ 649—— 400— Mais per Mai 571—— ruhig 565—— willig 882— 575— Kohlraps Augn———— träge 295—— willig Wetter: Schön Liverpooler Börſe. Liverposl, 11. Mai.(Aafangskurſe.) 10. 11. Weizen per Juli 72˙% willig 71% willig * kt. 7686. 72—8 5 der März— träge— träge ver Juli—— Schtffahris⸗Aachrichten immannheimtr Hafenverkehr Hafeubezirk Nr. 1. Angekommen am 10. Mai 1910. H. Beſch„Luis u. Marie“ von Düſſeldorf, 4500 Dz. Stückgut. Joh. Stark„Jendel 43“ von Antwerpen, 15 070 Dz. Stückgüter und Getreide. Hch. Vermat„Fendel 19“ von Antwerpen, 11 480 Dz. Stückgüter, und Getreide. Pet. Kaſſel„Egan 17“ von Rotterdam, 1000 Dz. Getreide. Joh. Schmidt„Fendel 67“ von Ruhrort, 7300 Dz. Schieuen. F. Böhringer„Manuheim 35“ von Antwerpen, 2700 Dz. Stück⸗ güter und Getreide. Hafeubezirk Nr. 2. Angekommen am 10. Mai 1910. Hamersdorf„Eliſe“ von Heilbronn, 1000 Dz. Steinſalz. Schmitt„Vereinigung 68“ von Rotterdam, 14 292 Dz. Stückgüter und Getreide. Hafeubezirk Nr. 3. Augekommen am 10. Mai 1910. Seibert„Badenia 41“ von Karlsruhe, 500 Dz. Stückgüter. Adler„Induſtrie 7“ von Ruhrort, 4000 Dz. Sückgüter. Maes„Schelteſtadt“ von Autwerpen, 7000 Dz. Stückgüter, Anſtatt„Joh. Anna“ von Biebrich, 8100 Dz. Zement. Reſch„C. Eliſabeth“ von Rotterdam, 4500 Dz. Stückgüter. Schmidders„Fürſt Bismarck“ von Ruhryrt, 5900 Dz. Kohlen. Ards„St. Maria“ von Rotterdam, 11100 Dz. Kohlen. *—55* Aberfreiſche Schiffahrts⸗Aelegramme. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 10. Mai. D. Halle angekommen Rio de Janeirp, D. Greifs⸗ wald angek. Montevideo, D. Eikenach angek. Antwerpen, D. Gr. Kurfürſt angek. Newyork, D. Kronpr. Wilhelm angek. Bremer⸗ haven, D. Kronprinzeſſin Cecilie abgefahren Bremerhaven, D. Friedrich d. Große abgef. Gibraltar, D. Nork abgef. Port⸗Said, D. Prinz Sigismund abgef. Brixhave, D. Königin Luiſe abgef. Southampton, D. Oldenburg paſſiert Lizard, D. Kleiſt paſſiert Odeſſa⸗Queſſant. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telphon 180. Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton:! Inlius Witte. für Lokales. Prodbinztelles und Gerichtszettung: Richard Schüönfelder: für Volkswirtſchait und den ührigen redakt. Teil: Fraus eircher. für den FInſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. h. H. Direktor: Exuſt Müller. —ñññ..—————— I. Grosse Uberlin Münster-Bau- ger Ziehung am 7. und 8. Juni 1910. 6269 Geldgewinne Mar Ste. Sto. Sto. Porto und Liste Lose à M..— 30 Pfg. extra. Zu beziehen durck die Generalagentur 2 Sherbhard Fetzer, Saksgarz; Kanelelstr. 20 und die Direktion der Uberlinger Münstorbau-Lotterie in Uberlingen am See. 5 In Mannheim zu haben bei: Moritz Herzberger, August Schmitt, Adrian Schmitt, Gg. Engert, Gg. Hochschwender, C. Struve, Jean Gremm, Mannheimer Tageblatt, Eugen Brinz, Philipp Fuchx, Nicolaus Weigl, Adam Rupp, Wilhelm Schmitt, Eugen Kohler, Gg. Herrmann, Otto Weber, Friedrich Rosenfeld. A. Sehenk, Ludwig Brüggemann, Therese Karle, Heinrich Kelten, Peter Vorent, H Riedle, Ludwig Lung, Friedrich Just, Jae. Ziemer, Julius Geist, Ferdinand Beck, Paul Meyer. In Mannheim-Waldhef bei: Andreas Schlosser. In Sandhofen bei: Martin Sponagel, Johann Schmitt, Karl Lorenz. 9758 Friedrich Schenkel, Peter Deuss Empfehle heute und folgende Tage: f8t.gross)ꝰ Angelscheltftschg.Cabeau maifiſche. Pfd. 50 Pfg. Feinſte große Schellfiſche Pfd. 40 Pfg. Feinſte mittel Schellfiſche Pfd. 25 Pfg. Fſtr. Silberlachs u. Kabelfau Pfund 25—30 Pfg. .Pfd. 30 Pfg. Große Schollen Tafelhecht Pfd. 35 Pfg. Seeforellen Pfd. 25 Pfg. Rotzungenn Pfd. 50 Pfg. Salm, Jander uſw. 7894 Giglicz friſche Känchermaren und Marinaden. Feinſte Gewürz⸗, Salz⸗ u. Eſſiggurken. 8 Sen Deutſcher Reichstag. 98— 15 8 9* 2 82. Sitzung, Dienstag, den 10. Mai. Sbit Trie 5 8; Au Tiſche des Bundesrats: Shdow, von Velſeu. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 15 Min. Der Antrag der verbündeten Regie rungen üÜber die Vertagung des Reichstags bis zum 8. November wird ohne Erörterung genehmigt. 1 0 5 Die durch den Abg. Kochan(Natl.) nachgeſuchte Genehmi⸗ gung zuür Fortſetzung eines gegen ihn ſchwebenden Privat⸗ llageverfahrens auf Grund von Widertlage wird ge⸗ Rehmegt. Die sweite Leſung des Kaligeſetzes. Berichterſtatter der Kommiſſion iſt Apg. Bärwinkel(Natl.). Di Kommi hnt den Entwurf völlig umgeſtaltet. An Stelle der Betriebsgemeinſchaft, des Zwangsſyndilats iſt in der Haupt⸗ ſache getreten eige Kontreungentierung des Abſatzes mit Abgabe bon 10 bes 171 Mt. pro Doppelzentner auf das Ueber⸗ kontingent ſowie eine Feſtſetzung der Daneben ſind Be⸗ tungen getr sherigen Lohn⸗ und tsbedingungen der Kaliarbetter gegen Verſchlechterung, Gleich⸗ on Punkten ab, ſie be⸗ ten Beſtimmungen. In§ 1 treffen aber nicht die ſbeſenklic werden die zur Zeit des Intrafttretens des Geſetzes beſtehenden Sonderfabrilen(Weiterverarbeſtung der Rohſalge) den Kaliwerken ausdrücklich gleichtzeſtellt. Slbg. Dr. Heim(Zenkr.): Komnziſſion geſorgt. erſchwert. Der 9 reisberechnungen des Syndikats. Die Leute müſſen uns im Reichstag für Fompkette Idioten gehalten haben, wenn ſie glaubten, daß wir auf dieſen Schwindel hereinfallen wür Wenn Schmidtmann in der Lage iſt, Kali zu 89 Pfenni ch dem Ausland zu liefern, dann wird es das Syndikat doch hoffentlich zu 124 Mark können und zum doppelten Preiſe für das Inland. Eine unge⸗ ſchicktere Vertretung von Intereſſen wie durch das Kali⸗ ſyndikat iſt mir noch nicht vorgekommen. Man muß ja ſo eigent⸗ lich Gegner dieſer Leute werden; aber warum ſoll man wegen ihrer Dummheit andere büßen laſſen! Der Redner geht auf die weſentlichſten Punkte der Vorlage ein: die neue der ſüddeutſchen Landwirtſchaft großs Vorteile bringende Aenderung der Fracht⸗ baſis, die Beſeitigung der differentiellen Behandlung der Händler, die Aufnahme der ſozialpolitiſchen Beſtim⸗ mungen in das Geſetz uſw. KAuch dieſe Arbeiterpara⸗ araphen ſind eine Folge der ungeſchickten Vertretung des Syndikats, deſſen Drohung, die Preisermäßigung auf die Arbeiter abwälzen zu wollen, ſofork alle Meinungsverſchieden⸗ heiten in der Kommiſſion beſeitigte. Verkürzung des Lohnes, Verlängerung der Arbeilszeit haben eine zehnprozentige Kürzung der Bekeiligungsguote zur Folge. Die Vorſchrift, daß dieſe Be⸗ ſtimmung nicht gilt, wo zwiſchen Werk und Arbeitern Verträge abgeſchloſſen ſind, wird den Abſchluß von Tarifverträgen weſenklich fördern. Das Geſetz iſt nach allen dieſen Richtungen ein vollſtändiges Novum. Der Reichstag hat noch nie ein Geſetz gemacht, das ſo tief eingreift in das Wirtſchaftsleben, in die ganzen Verhältniſſe einer Induſtrie. Ob die Induſtrie ſelbſt damit zufrieden ſein wird, bezweifle ich. Die„ſaueren“ Zeiten ſind zu Ende; ich glaube, die Leute, die nach dem Geſetz gerufen haben, werden jetzt klagen: Varus, Varus, gib mir meine Quoten wieder! Aber dazu iſt es zu ſpät! Gewiß läßt das Geſetz einen großen Prozentſatz Unſicherheit über; die Induſtrie wird Hintertürchen finden, und ihr merkwürdig ruhi⸗ ges Verhalten trotz der Belaſtung läßt darauf ſchließen, daß ſie ſchon ſolche gefunden hat, von denen wir noch nichts wiſſen. Aber ſchließlich ſind wir ja auch noch da und können die hohlen Zähne plombieren. Das Wichtigſte an dem Geſetz iſt: der Verſchleuderung von Kali in das Ausland wird ein Riegel vorgeſchoben. Wir haben das Gute genommen, wo wir es be⸗ kamen.(Beifall.) Abg, Dove(Vp.): ̃ Eigentlich könnte ich die ganze Rede des Dr. Heim noch einmal halten und nur zu einem anderen Schluß kommen. Er hat ſehr viel mehr gegen als für das Geſetz geſprochen. Man will den Pro⸗ duzenten ſichern; ganz ſchön, aber wo bleiben die Knonſumen⸗ renſ2. Die Verſchleuderung ins Ausland will man verhindern. aber zunächſt reichen die Lager noch für Hunderte, wenn nicht ſür Tauſende von Jahren, und dann iſt es Verſchleuderung, ein Geſchenk an das Ausland doch nur dann, wenn die Auslandspreiſe zu niedrig und nicht, wenn die Inlandspreiſe zu hoch ſind. Das ſind ſie aber infolge der Politik des Kartells. Nun berkenne ich nicht, daß gewichtige Bedenken dagegen vorliegen, eine ſolche ſündizierte Induſtrie zuſammenbrechen zu laſſen; es fragt ſich nur, ob die Maßregeln geeignet ſind, und ob ſie vom Standpunkt des Rechts, der Wirtſchaft und unſerer Geſamt⸗ anſchauung aus zuläſſig ſind. Herr Hus rechnet ja von dieſem Geſetz den Anbruch einer neuen ſozialen Zeit; ich finde aber, dieſer Zukunftsſtaat hat verfluchte Aehnlichkeit mit dem Ver⸗ gangenheitsſtaat Auch Heinrich IV. wollte, daß jeder am Sonntag ſein Huhn im Topfe habe, aber trotzdem ſeufzten die Beglückten unter dem Drucke des Wohlwollens.(Sehr gut! links.) Als die Bureaukratie verſagte, da rief man nach dem kaufmän⸗ niſchen Geiſt; und jetzt bureaukratiſiert man die Induſtrie.(Sehr richtig! links.) Das bedeutet die Kom⸗ mifſionsvorlage. Es ſcheint ja jetzt Mode zu werden, daß die Geſetze nicht von der Regierung, ſondern von den Reichstags⸗ kommiſſionen ausgearbeitet werden; da ſoll man doch lieber gleich die Kommiſſtonsmitglieder heranholen und ihnen techniſch bewan⸗ derte Regierungsleute beigeben. Bis zu einem gewiſſen Grade iſt es uns gelungen, den Handel den anderen Bezugsver⸗ einigungen gleichzuſtellen. Aber immerhin beſtesm noch Beun⸗ ——— ruhigung in Handelskreiſen, insbeſondere bei den Miſch⸗ düngerfabriken; ich bitte den Handelsminiſter um eine beruhigende Erklärung. Dieſes Geſetz bedeutet eine Verleugnung der wirtſchaftlichen Grundſätze, die bisher maßgebend waren, und die insbeſondere wir vertreten. Principfis obsta! Ich warne vor den Konſequenzen; was der einen Induſtrie recht iſt, iſt den anderen billig. Wir können dem Geſetz nicht zuſti m⸗ men.(Beifall bei der Volksbpartei.) Preußiſcher Handelsminiſter Dr. Sydow: Der Vorredner läßt die Frage offen, auf welche Weiſe wir denn den Mißſtänden abhelfen können, die von der großen Mehr⸗ heit dieſes Hauſes anerkannt werden. Sein Gedankengang geht laſſen. Dadurch würde es dahin kommen, daß die nichtexiſtenz⸗ fähigen Werke vernichtet würden und daß wir dann ſo auf die Dauer einen möglichſt billigen Preis erhalten. Dieſen Weg hat auch der Abg. Gothein im Plenum und in der Kommiſſion wieder⸗ bolt empfohlen. Die Folge würde aber zunächſt die ſein, daß eine Reihe von kleineren FJabriten eingehen, daß eine Reihe von großen Fabriken ſich des Geſchäfts bemächtigen würde, daß die Preiſe dem Inlande wie auch dem Auslande gegenüber ge⸗ worfen würden, und daß, wenn, wie es nach den Vorgängen des bergangenen Jahres den Anſchein hatte, es dem Auslande mög⸗ lich gemacht würde, bei der inländiſchen Produktion Fuß zu faſſen, das Ausland in den Preiſen beſſer geſtellt wäre wie das Inland. Dieſe Entwicklung hat man ja anderen Kartellen zum Vorwurf gemacht, bisher iſt ſie, Sie mögen der Politik des Kaliſyndikats Vorwürfe machen, ſoviel Sie wollen, von ihm nicht eingeſchlagen. Wenn das das Ergebnis ſein ſoll, ſo frage ich: was hat denn Deutſchland davon, daß ihm dieſes Naturmonopol geworden iſt? Während andere Länder meit Zucker, mit Baumwolle, mit Petroleum in der Lage ſind, die Welt zu verſorgen und dadurch ein Moment wirtſchaftlicher Stärke bei Verhand⸗ lungen weltwirtſchaftlicher Fragen beſitzen, ſo iſt Deutſchland, ab⸗ geſehen von dem Kali, mit keinem derartigen Produkt geſegnet worden. Haben wir nun ein ſolches, ſo ſollten wir auch dafür ſorgen, daß zunächſt davon auch die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft Vorteile hat. Das war der maßgebende Geſichtspunkt bei der Ausarbeitung des Geſetzes, und ich kann dem Vorredner darin nicht zuſtimmen, daß es ſich in erſter Linie darum gehandelt hat, eine notleidende Induſtrie zu ſtützen. Freilich war es nur möglich, dieſe Verwertung der deutſchen Naturſchätze im deutſchen Intereſſe aufrechtzuerhalten, wenn ein gewiſſer Einfluß auf die Induſtriellen gegeben iſt. Dadurch ſind wir zur Regierungsvorlage gekommen. Der zweite Geſichts⸗ bunkt war, dafür zu ſorgen, daß das Inland mäßige Preiſe bekommt, daß die Auslaudspreiſe nicht liger werden als die Inlandspreiſe. Und nur ein Nebenzweck war dabei, dann dafür zu ſorgen, daß die ſchwachen Exiſtenzen in der Kaltinduſtrie nicht über Bord geworfen werden. Denn es handelt ſich dabei nicht bloß um wohlhabende Induſtrielle, es han⸗ delt ſich auch um eine Reihe von Arbeitsſtätten in Deutſchland, an die ſich Arbeiterkolonien angeſchloſſen haben, und die nicht untergehen zu laſſen, auch ein öffentliches Intereſſe iſt. Nun iſt darauf hingewieſen worden, daß die Regierungsvorlage ganz unigeändert worden iſt. 5 ſcheſne jetzt Mode zu werden, daß borlagen erſt im Reichstage baren Geſetz umgearbeitet werden. Wem ſagen Sie das? Damit beweiſt man doch nicht, daß die Regierungsvorlagen immer im Unrecht geweſen ſind. Allerdings hat man manchmal die Empfindung, daß man am beſten tut, abzuwarten, was der Reichstag aus ſeiner Vorlage macht. Ich bin auch heute noch der Meinung, daß die Vertriebsgemeinſchaft der beſte Weg geweſen wäre. Die Kommiſſion hat einen anderen Weg ge⸗ wählt, mit dem man aber dasſelbe Ziel erreichen kann wie mit der Regierungsvorlage. Es wird im weſentlichen dahin führen, daß die Ausbeutung der Kaliſchätze Deutſchlands nach dem Geſichtspunkte des Intereſſes der deutſchen Volkswirtſchaft ge⸗ ſchieht, daß die Inlandspreiſe mäßig gehalten werden und die Auslandspreiſe nicht niedriger ſind als die Inlandspreiſe. Die Regierung ſtand alſo vor der Tatſache, daß ihr Entwurf nicht auf Annahme rechnen konnte, daß ihnen aber ein anderer ge⸗ boten wurde, mit dem man dasſelbe erreichen kann. Da hat doch die Regierung keine Veranlaſſung, eine ablehnende Stellung ein⸗ zunehmen. Es kommt nicht auf die Form, ſondern auf die Sache an, und in der Sache ſind die Entwürfe gleich. Der Kommiſſionsentwurf iſt nur etwas bureaukratiſcher als der der Regierung. Nun iſt von den Knonſequenzen ge⸗ ſprochen worden, die ſich für andere Induſtrien ergeben können. Von Konſequenzen berechtigter Art kann man nur bei gleichen Voraus⸗ ſetzungen ſprechen. Wir haben in Kali ein Naturmonopol. Nur deshalb ſind Feſtſetzungen möglich, die auch das Ausland be⸗ rühren. Die ganze Kette von Beſtimmungen hängt miteinander zuſammen. Ich hoffe, daß dadurch eine gewiſſe Sicher⸗ heit geſchaffen wird. Die Hoffnung der Zukunft muß auf der Vermehrung des Abſatzes beruhen. Ich würde es für ſehr verkehrt halten, wenn die Induſtrie für die Zukunft darauf rechnete, daß man nach einigen Jahren eine Erhöhung der Preiſe erreichen kann. die Regiexrungs⸗ Es muß das Beſtreben der Induſtrie ſein, durch Abſatzvbermehrung in Zukunfk e ine Ver⸗ billigung der herbeizuführen. Es iſ nicht ausgeſchloſſen, daß ſich bei der Auslegung des neuen Geſetze Unſicherheiten geltend machen. Aber eins iſt ſicher, daß ſolche Zuſtände, wie im vorigen Jahre, nicht mehr vor⸗ kommen werden, daß die ganze Kaliinduſtrieüber den Haufen geworfen wird, daß die ganze Preispolitik geſtört wird. Wenn das Geſetz geſchaffen wird, dann werden für ſeine Dauer ſolche Vorkommniſſe unmöglich ſein. Stellen ſich wirklich Mißſtände heraus, nun, es dauert ja nur 15 Jahre, dann mögen die Herren, die nach mir an dieſer Stelle ſich befinden, andere Vorſchläge machen. Auf die Anfrage des Herrn Dove kann ich fol⸗ gende Erklärung abgeben: der Abſatz von Miſchdünger in der bisherigen Art ſoll durch das Geſetz in keiner Weiſe erſchwert werden. Die Kommiſſion hat einen Parallelweg beſchritten. Unter dieſen Umſtänden werden die verbündeten Regierungen nicht die Verantwortung übernehmen, wegen der Verſchiedenheit des W̃ 7 5 Geſetz ſcheitern zu laſſen, und dadurch unſere Herr⸗ f 55 den Weltkalimarkt einer Gefährdung zu unterwerfen. eifall. Abg. v. Brockhauſen(Konf.): Wir haben nie eine einſeitige Politik zugunſten der Land⸗ wirtſchaft getrieben. Landwirtſchaft und Induſtrie 7171 5 leich⸗ berechtigte Söhne einer Volksfamilie; die Jandwirtſchaft iſt der ältere, aber jetzt ärmere. In dieſem beſonderen Falle müſſen wir für die 1 beſondere Beſtimmungen treffen. Es gilt, die Verhältniſſe ſo auszubauen, daß einerſeits die berechtigten Sei der Kaliinduſtrie gewahrt werden, auf der anderen eite die der Landwirtſchaft und des Handels. Der Feſt⸗ ng der Preiſe können wir nur Puß weil daraus eine Folgerungen für die Zukunft gezogen werden dürfen, und weil das Geſetz nur für 15 Jahre gilt. Durch einen hiſcher Reichstagsbericht Herr Dove betonte mit Humor, es zu einem brauch⸗ igers beſonderen Antrag bringen wir noch klarer die Sicherung 9 der Händlervereinigungen zum Ausdruck wir wollen keine Bevorzugungen. Das größte Gewicht legen wir auf die Beſtimmung, daß die Auslandspreiſe unter keinen Um⸗ ſtänden niedeiger ſein dürfen als die Sin Wenn nun Schutz der Induſtrie, dann auch Schutz der Arbeiter. Wären die Tarifverträge und die Gewinnbeteili⸗ gung der Arbeiter in das Geſetz hineingebracht worden, ſo wäre es uns aus prinzipiellen Gründen unmöglich gewe en, das Geſetz anzunehmen. Hier aber, wo es ſich um die geſetzliche Feſt⸗ legung der Beteiligungsziffern handelt, erſchien es uns wohl möglich, einen Schutz der Arbeiter gegen Lohndrückerei zu bs⸗ ſchließen, wie ſie in einer Eingabe des neuen Syndikats bereits angekündigt war. Wir müſſen es aber ausdrücklich ab⸗ lehnen, daß aus dieſen von uns angeregten Maßregeln irgendwelche Konſequenzen füy ſonſtige Er⸗ werbsverhältniſſe gezogen werden. Wir freuen uns, daß die Regierung 1 5 Standpunkt ausdrücklich teilt. Es handelk ſich eben um ein Ausnahmegeſetz. Ob die Sätze für die Abgabe auf das Ueberkontingent richtig ſind, iſt uns zweifel⸗ haft. Jedenfalls dürfen dieſe Einnahmen nur zu Propa⸗ gandazwecken verwendet werden. Im allgemeinen iſt es rätlich, bei der Schwierigkeit der ganzen Materie, abgeſehen von redaktionellen Aenderungen, an den Kommiſſionsbeſchlüſſen nichts zu ändern. Trotz ſchwerer Bedenten und Zurückſtellung materieller Wünſche werden wir dem Geſetz zuſtimmen, weil es ſich um ein nationales Werk handelt.(Beifall vechts.), Abg. Dr. Bärwinkel(Natl.): Ich glaube nicht, daß die Kaliinduſtrie große Freude an dem Geſetz haben wird. Mit der großen Zahl der Kaliſpekulanten, die an Papieren Geld verloren haben, wird auch die Induſtrie hier einmal bluten müſſen, und ſie wird nicht ſagen können, daß ſie ein Geſetz nicht gewollt hat. Eine große Reihe von Ein⸗ gaben iſt ja an uns gekommen. Eine darunter fanden wir eines Abends in der Kommiſſion in unſerer Mappe, einen Brief eines gewiſſen Herrn Emil Sauer gegen ein Mitglied der Kommiſſion(Gothein), geradezu ein Pamphlet. 85 weiß nicht, ob der betreffende Abgeordnete nicht nach dem Grundſatz „Niedriger hängen!“ für weitere Verbreitung des Pamphlets hätte Sorge kragen ſollen; jedenfalls möchte ich den Präſidenten bitten. zu veranlaſſen, daß uns derartige Schmäbſchriften nicht in die Mappe gelegt werden. Das Geſetz iſt eine Folgerung aus der Monopolſtellung Deutſchlands in bezug auf das Kali. Das Monopol iſt ein Nationalvermögen, das zu hüten und zu wahren, auch auszunutzen, unſere Schuldigkeit iſt. Wir müſſen Sorge tragen, daß Schmidtmannverkäufe nicht auch in Zukunft gemacht werden können. Gegen einen Kaliausfuhr⸗ zoll haben wir von jeher die lebhafteſten Bedenken gehaht. Die Löſung der Frage im Regierungsentwurf halten wir für glücklicher als die in der Kommiſſionsvorlage. Wir fürchten n große Schwierigkeiten in der Praxis. Wenn wir dem Entwurf trotzdem zuſtimmen, ſo deshalb, weil Beſſeres nicht zu erreichen iſt. Wäre ein numerus clausus eingeführt, ſo hätten meine hannöverſchen Freunde unter allen gegen das Geſetz geſtimmt; auch ſo haben ſie ſchwere Bedenken gegen die Kontingentierung Standpunkt der Intereſſen der hannöverſchen Grundbeſitzer. künftig die Löhne herabgedrückt werden würden, ſo ſtand der Eingabe des Syndikats doch nicht, ſondern es würde darauf hingewieſen, daß das unter Umſtänden eine Folge der Prei herabſetzung werden könnte. Dies Geſetz wird für Landwirtſchaft. Handel und Arbeiter Vorteil bringen, für die Induſtrie wird es zum Teil ein Zyankaligeſetz ſein. Mein Fraktionsgenoſſe Dr. Arning hat nun zu dem Schmidtmannparagraphen einen Zuſatz beantragt. Danach ſoll der Bundesrat ermächtigt werden, die Abgaben auf das Ueberkontingent auf Grund von Verträgen, die vor dem 17. Dezember 1909, alſo vor der Ein⸗ bringung des Geſetzentwurfs, abgeſchloſſen ſind, ſoweit zu er⸗ mäßigen, daß die Preiſe für die nach dem 1. Mai 1910 gelieferten Mengen einſchließlich der Abgabe nicht höher werden als diee bis zum 30. Juni 1909 in Geltung geweſenen Preiſe. Hierzu habe ich zu erklären, daß wir dem Antrage zuſtimmen, tvenn es ſich um definitiv abgeſchloſſene Lieferungen handelt, wir lehnen den Antrag aber ab, ſoweit er ſich etwa auf die Produktion der folgenden Jahre beziehen ſollte. Hier iſt alſo eine Klarſtellung erforderlich. Meine Freunde werden trotz ſchwerer Bedenken dem Geſetz zuſtimmen.(Beifall.) 2 Wir glauben nicht, daß das Gſche den Zweck erreichen wird, 8 on ſog Abg. Stubbendorff(Rp.) erklärt, daß die Mehrheit ſeiner Fraktion für das Geſetz, ein deik gegen das Geſetz ſtimmen wird. 5 Abg. Brandys(Pole): Wir werden für jede Verbeſſerung ſtimmen, beſonders zu⸗ gunſten der Arbeiter, dann aber das ganze Geſetz ablehnen. Abg. Kölle(Wirtſch. Vg.): Ich will kurz ſein, damit wir, wenn irgend möglich, m heute abreiſen können. Wix 10 918 Geern⸗ aben an dem Zuſtandekommen des Geſetzes fleißig gearbeitet, nicht für irgend eine Intereſſentengruppe— in meiner Fraktion iſt, ſoviel ich weiß, niemand beteiligt—, ſondern für Landwirtſchaft, Induſtrie, Gemeinden und beſonders für die Arbeiter. Gerade diejenigen Herren, die ſonſt immer als geborene Vertreter der Induſtrie auftreten, haben ſich hier als Vertreter der Landwirtſ und Gegner der Induſtrie geriert; Herr Gothein erklärte: 15585 haupt kein Geſetz, oder ein Geſetzesungeheuer, das der Induſtrie die Luſt verleidet. ſich wieder an den Reichstag zu wenden. Die Herren auf der äußerſten Linken dagegen haben bis zum letzten Augenblick poſitiv mitgewirkt. Di⸗ Schmidtmannver⸗ tkräge ſind effektiv auf zwei Jahre alkeſchloſſen, auf fünf weiter Jahre iſt den Amerikanern die Option zugeſtanden. Wir ſind bereit, für die zwei Effektivjahre eine Konzeſſion im Sinne des Antrags Arning zu machen. Dagegen lehnen wir es ah, den Amerikanern für ſteben Jahre das Kali zu den Schmidt⸗ mannſchen Vertragspreiſen zu ſichern und damit der geſamten übrigen Kaliinduſtrie · das amerikaniſche Geſchäft vollkommen zu unterbinden. 75 Abg. Dr. Ricklin(Elſ.): Meine Freunde lehnen die Kommiſſionsbeſchlüſſe ebenſo ab wie ſeinerzeit die Regierungsvorl der Verhältniſſe in der Kalti wendig, aber die Kommiſſionsb Wir wären allenfalls für ein Verkaufsmonopol geweſen, aber nicht fütr die Verteilungsſtellen des Zwangsſyndikats. Den Intereſſen unſerer elſäſſiſchen Bauern entſpricht das Geſetz in keiner Weiſe Sonſt fördert man möglichſt die Produktion, hier aber wird die normale Produktion zum Schaden unſerer Land⸗ wirtſchaft eingeſchränkt. Von einem Raufbau kann bei den koloſſalen Kalimengen nicht die Rede ſein. Der Vorrat reicht 1000 Jahre. Das Intereſſe der Allgemeinheit muß auch hier allen Sonderintereſſen vorangehen. Abg. Werner(D. Ref.): Das Geſetz kommt der Induſtrie, den Konſumenten und auch den Arbeitern zugute. Man hat in den Fohers erzählt, heute ſtän⸗ den Ueberraſchungen bevor. Bereiten wir der Oeffentlichkeit die Ueberraſchung, daß wir das Geſetz heute möglichſt ſchnell ver⸗ ahſchieden. Eine geſetzliche Regelung ie halten auch wir für not⸗ ſe ſind nicht der richtige Weg. Abg. Gothein(Vp.): Wir halten das Geſetz nach wie vor für ein Unglück und haben mit Recht alles getan, um es zu Fall zu bringen. Der Oberberg⸗ hauptmann v. Velſen hat mir in der Kommiſſion vorgeworfen, ich Bätte mit der Bekanntgabe eines Wortes des Handelsminiſters Bre⸗ feld einen Vertrauensbruch begangen und hat be⸗ dauert, daß Herr Brefeld einen Herrn Gothein zu ſeinem Vertrau⸗ ten gemacht hätte. Solche Angriffe ſtehen einem Regierungskom⸗ miſſar wirklich nicht zu. Was vertraulich zu behandeln iſt, behan⸗ dele ich auch vertraulich. Ich könnte noch manches von Herrn Bre⸗ feld erzählen. Heute ſoll der vollſtändig geänderte Entwurf an einem Tage gleich in zwei Leſungen durchgepeitſcht werden. Das machen wir nicht mit. Herr Rooſevelt weilt heute in Berlin, der früher die Truſts bekämpfte. Wäre er hier auf der Tribüne und würde er ſehen, wie wir hier die Ausſchreitungen des Großkapita⸗ lismus bekämpfen, ſo würde er keine hohe Meinung von den deut⸗ ſchen Vollsbertretern erhalten. Die Belehrungen der Kommiſſare jedenfalls weiſen wir zurück: Quod licet Jovi, non licet—. Preußiſcher Miniſter Dr. Sydow: Beziehung bei der Vertretung von Regterungs⸗ vorlagan ein Unterſchied zwiſchen der Stellung der Mitglie⸗ der des Bundesrats und der der Kommiſſare des Bundesrats inſofern beſteht, als die Kommiſſaxe darauf beſchränkt ſind, nach Anweiſungen, die aus der Zeit des Fürſten Bismarck ſtammen, den Standpunkt der Regierung darzulegen, während die Bundes⸗ ratsmitglieder eine gewiſſe Freiheit immer unter Vorbehalt der Ge⸗ nehmigung des Bundesrats gewährt iſt. Es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß ein junger Aſſeſſor nicht reden darf wie ein alter Beamter. Aber wenn ein Beamter don den Ver⸗ dienſten des Oberberghauptmanns Velſen, der zu der Zeit, als der Vorredner in die Bergverwaltung eintrat, angeſehener alter Bergwerksdirektor war, in dem Moment, wo er ſich durch Angriffe gegen den von ihm verehrten früheren Chef im innerſten verletzt fühlt, ein lebhaftes Wort gebraucht, da ſage ich: gleiches Recht zwiſchen den Parlamentariern, den Herren aus dem Reichstage und dem betreffenden Beamten, der ſich in ſeinen Ge⸗ fühlen verletzt fühlt.(Lebhafter Beifall rechts.) Damit endet die allgemeine Ausſprache. §1 wird mit der eingangs erwähnten Aenderung betr. die Sonderfabriken angenommen, desgleichen§ 2 und 3. Auf Antrag Dr. Weber(Natl.) wird gegen die Stimmen der Volkspartei ein § 4a eingefügt, wonach Chlorkalium und Miſchſalze nur von Kaliwerkebeſitzern und den Beſitzern der beim Inkrafttreten des Geſetzes beſtehenden Sonderfabriken hergeſtellt werden. Den Beſitzern von Sonderfabriken ſteht dieſes Recht nur ſo lange zu, als ſie dieſe Erzeugniſſe nicht in größerem Umfange als bisher verarbeiten. § 6 betrifft die Kontingentierung. Abg. Dr. Wiemer(Bp.) begründet die ablehnende Stellung, die er gegen die Kontingen⸗ tierung und damit gegen das Geſetz einnehmen müſſe, obgleich ſein Wahlkreis mit der Kaliinduſtrie verknüpft ſei. Das deutſche Bodenmonopol an Kali ſei ein Pfeiler, der ſchon im Wanken ſei, und damit falle auch die Kontingentierung. Der Redner wieder⸗ holt im übrigen die Bedenken des Abg. Dove. § 6 wird unter Ablehnung eines Antrages Gothein⸗Fegter (Vp.) unverändert angenommen. Bei§ 8 wird durch Streichung des letzten Abſatzes, die auf Antrag des Berichterſtatters erfolgt, exmöglicht, bei Teilung von Werken— alſo z. B. infolge Durchführung des Zweiſchacht⸗ ſyſtems— auch die Quote zu erhöhen. Vogel(Natl.) gibt Oberberghauptmann v. Velſen die Erklärung ab, daß die Quptenverteilung nicht als Proſſions⸗ mittel zur Erzwingung des Zweiſchachtſyſtems benutzt werden ſolle, wenn auch die preußiſche Regierung an dieſem feſthalte. Auf Anfrage des Abg. Herr Gothein hat m ich nicht ganz geſchmackvoll als Jupiter hezeichnet. In meiner Familie waren niemals Götter, ötter zu finden. erke Verſteigerung. Am Donuerstag, den 12. Mai 1910, vormittags 10 Uhr wird auf dem hieſigen Fried⸗ hof eine Partie Grab⸗ und Einfaſſungsſteine ſowie eine Partie Breunholz— haupt⸗ fächlich Reiſig— öffentlich und losweiſe verſteigert. Die Sachen lagern an der öſtlichen Mauer der Fried⸗ hoferweiterung und können von Intereſſenten vorher eingeſehen werden. Nähere Auskunft erteilt der Fried⸗ hofaufſeher. 154 bei der Leichen⸗ lle. Mannheim, 28. Aprit 1910. Städt. Materialamt: Hartmann. Verſteigerung Donnerstag, 12. Mai und den 20, Mai 1910, Rachmittags von 2 Uhr an, findet im Verfteigerungslokal des hiefigen ſtädtiſchen Leihamts, itra 5, 1— Eingang gegen⸗ üder dem Schulgebäude— die Fortſetzung der öffentlichen Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt. 19 Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silberpfänder koſmen Frei⸗ tag, den 20. ds. Mis., liach⸗ — 97 75 von 2 Uhr an zum Aus⸗ ol. Das Verſteigerungslokal wird teweils um halb 2 Hor geöffnet. Kindern iſt der Zutuitt nicht geſtattet. Maunbeim, 11. Mai 1910. Städtiſches Leihamt. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 12. Mai 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal G 4,5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 30970 1 Wolfshund, 5 Mon. alt, 3 Oelgemälde, 3 Bücher Bilz, Schreibmaſchine, 1 Kaſſen⸗ ſchrauk, 1 Grammophon u. Möbel aller Art. 90970 Mannheim, 11. Mai 1910. Zollinger, Gerichtsvollueh. Das allein echte Kaſſeler 8 8 Simonsbrot it Streifband und Waren⸗ zu haben bei S. Wronker& Co., Maunheim. 9515 225 Ich laſſe meine kleider ſtets in K 4 No. 15 bei der Neparatur, Bügel⸗ und Neinigungs⸗Anſtalt 1(Heiterkeit.) ſſe ich Herrn Gothein. Nun iſt es ri auch nicht Abg. Sachſe(Soz.) Anträge vor auf üherall obregatoriſche Einführung des zweiten Schachtes. Bei§ 10 betr. die vor läufigen Quoten gibt Abg. Dr. Arning(Natl.) den Bedenken der hannoverſchen Abgeord⸗ neten gegen die Beſtimmung Ausdruck, durch die der Zuwachs des Abſatzes in erſter Linie den fiskaliſchen Werken zugeſprochen und weiter für die neuen Werke eine fünffährige Karenzfriſt eingeführt wird. Die 8s 11 bis 13 find die Arbeiterporagraphen. Für den Fall einer Verkürzung des Lohnes oder Verlänger der wird eine zehnprozentige Quotenkürzung angedroht. Dieſe Beſtimmung tritt außer Kraft, wo Verträge zwiſchen Werksbeſitzer und Arbeiterſchaft beſtehen. Abg. Brey(Soz.) begründet in längerer Rede die Zuſtimmtung ſeiner dieſem„Mindeſtmaß“ an Arbeiterforderungen. Abg. Dr. Weber(Natl.): Hiermit und mit der Preisfeſtſetzung wird unſene ganze Wirtſchaftspolitik verlaſſen. Ich gebe meinen ſchweren Bedenken Ausdruck über dieſen Schritt, der mit Hilfe der verbündeten Regierungen getan wird, in vollem Gegenſatz zu der Stellung, die der Reichskanzler noch dor wenigen Monaten einnahm.(Heiterkeit.) Solche am ſich durch⸗ aus berechtigten Beſtimmungen darf man nicht bei einem ſolchen Geſetz machen. Ich halte das für einen der gefährlichſten Schritte, die wir im Deutſchen Reichstage ſeit 40 Jahren machen. Wir feſſeln auch die Kaliinduſtrie mehr als wir ihr Vorteile bringen. Einer unſerer bekannteſten Abgeordneten ſchreibt heute ſchon im„Tag“:„Für die Induſtrie beginnt heute ein neuer Tag“.(Hört, hört!) Und darum ſtimmen ſa auch die Sozialde mokraten zu.(Sört! Hört!) Ich bitte die ver⸗ bündeten Regierungen dringend, auf dieſem Wege um Gotteswillen nicht weiterzugehen.(Gelächter der Soz.) Sie ſchnüren hier durch Preisfeftſetzung der Induſtr ie die Kehle zu.(Lachen der Soz.) Die Löhne ſteigen, dann haben auch die Preiſe ſteigende Tendenz. Schlagen Sie die Induſtrie zu, dann ſchlagen Sie in erſter Linie auch die Arbeiter tot!(Sehr wahr!) Ich bitte den Handelsminiſter dringend, Stellung zu nehmen gegen jeden Verſuch, dieſe Löſung des Problems auf andere Induſtrien zu übertragen, wie ſie kommen könnten bei der Reichsverſicherungs⸗ ordnung, beim Heimarbeitsgeſetz uſw.(Beifall.) Handelsminiſter Sydow gibt eine Erklärung im Sinne des Abg. Weber ab. Abg. v. Brockhauſen(Konſ.) erklärt gleichfalls, daß es ſich um keine ſozialpolitiſche Entſcheidung handelt. In ſehr ſpäter Stunde wird das Geſetz in zweiter und dritter 23, 4. Am Donnerstag 12. 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Augsburg, Bautzen, Eülekeburg, Bunzlau, Cannstatt, Chemuftz, Corbach, Die Poſitur des Jupiter berlangt im Gegenteil eine Preſſion auch gegenüber den anderen Leſung erledigt, worauf ſich der Reichstag bis zum 8. Nobember chtig, daß in ſachlicher Bundesſtaaten und behält ſeiner Fraktion eventuell für ſpäter vertagt. ———————————»——————————————TbT—————————— iaerung Neffenliche Berſeigerung. e + K„n draam Heatfhkraug gateneen. ge Kmeen ee Dresdner Bank illige Conſerven Mannheim, 11. Mai 1910. J..: Stahl, Gerichtsvollzieher. Mezer Mirabelen Zwangs-Yerſteigerung. Dounerstag, 12. Mai 1910 nachmittags 12½ uhr werde ich in Schulhaus gegen bare Zahlung öffenilich verſteigern: 1 Pianind, ſowie Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 11. Mai 1910. Klee, Gerichtsnollzieber. Wir empfehlen 88 lebendirisehe Gfossg Helgoländer 5 Schelltische Pfd. 40 pf, Mittel Holgoländer Schellfische Pfd. 34 Pf. Fratschelffisch 21 Pfg. ebforelle 20 pe. 1 70882 Scholle 30 Pfg. 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