Abonnement: 70 Mfennig monatklich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pfig⸗ — In ſerate: Die ColonelZeile 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 0 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark che Neueſte Nach Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Bhr. der Stadt Mannheim und Amgebung⸗ Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: General⸗Auzeiges 5 Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Redaktion 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 8 Nr. 226. Donnerstag, 19. Mai 1910. (Abendblatt.) Die deutſche und die katholiſche Lehrerſchaft. Die zum erſten Male zu Straßburg i.., auf dem hart umkämpften Boden der Weſtmark, abgehaltene Verſammlung des allgemeinen deutſchen Lehrervereins verdient im natio⸗ nalen Sinne als ein reicher und voller Erfolg, ſo ſchreibt die „Natl. Corr.“, gewürdigt zu werden. Wer ſich erinnert, wie noch im Jahre 1877, alſo ſechs Jahre nach der Wiedervereini⸗ gung Elſaß⸗Lothringens mit dem alten Mutterlande, eine Wallfahrt der geſamten elſaß⸗lothringiſchen Lehrerſchaft nach Paris ſtattfinden konnte, wo man dem großen Korſen ein de profundis ſang und der kraternité zwiſchen reichsländiſcher und franzöſiſcher Lehrerſchaft begeiſterte Reden widmete, der mag dankbaren Herzens feſtſtellen, daß wir doch wenigſtens in einigem voran gekommen ſind. Der Vorſtoß der all⸗ deutſchen Lehrerſchaft in das Herz des Elſaß gbeicht einem nationalen Eroberungszuge, der in dem Anſchluß der reichs⸗ ländiſchen Lehrer an den deutſchen Lehrerverein nunmehr ſein ſiegreiches Ende gefunden, ſein Ziel erreicht hat. Es iſt bekannt, mit welchem Fanatismus das elſaß⸗lothringiſche Zentrum unter Führung beſonders des Straßburger Biſchofs dieſen natjonglen Zuſammenſchluß zu vereiteln bis zuletzt noch beſtrebt geweſen iſt; wie die katholiſchen Oberhirten in offenkundiger Ueberſchreitung ihrer kirchlichen Befugniſſe den katholiſchen Lehrern in ihre weltlichen und beruflichen Angelegenheiten hineinzureden verſuchten, um ſie für die ultramontaniſierenden und proteſtleriſchen Tendenzen katho⸗ liſcher Lehrervereine in Anſpruch zu nehmen, bis endlich die kaiſerlichen Vehörden dem kecken Eingriff in die Machtſphäre des Staates und in die verfaſſungsmäßig garantierten, ſtaats⸗ bürgerlichen Rechte der Lehrer die Schranke zogen. Der deutſche Lehrerverein hat die Widerſtände niedergekämpft und die Lehrer des Elſaß haben ſich weder durch Drohungen und Warnungen abhalten laſſen, den Bexufsgenoſſen aus dem Reich die Hand entgegenzuſtrecken. Die Rheingrenze iſt, ſo konnte Lehrer Röhl⸗Verlin die Straßburger Pfingſt⸗ tagung willkommen heißen, nun auch für den deutſchen Lehrerverein gefallen:„Faſt 40 Jahre hat es gedauert, bis das große Werk vollendet worden iſt. Es waren viele Wider⸗ ſtände zu überwinden. Ich brauche nur hinzuweiſen auf den jüngſten Vorſtoß eines ſtreitbaren Zentrumsmannes im preußiſchen Abgeordnetenhauſe. Die werbende Kraft unſerer Idee hat aber alle Hinderniſſe beſeitigt. Wir wollen nicht eine Scheidung der Volksſchullehrer nach Konfeſſionen, ſon⸗ dern wir wollen eine Vereinigung der Volksſchullehrer nach Nationen im Dienſte von Schule und Vaterland. Wir fragen unſere Mitglieder nicht, welcher Religion und welcher⸗ poli⸗ tiſchen Partei ſie angehören, denn der deutſche Lehrerverein verſchreibt ſich keiner politiſchen Partei.“ Von Straßburg nach Bochum! So ſiegesfroh und be⸗ geiſtert die Stimmung in der alten Hochburg des Elſaß, ſo trübe und bedrückt in der weſtfäliſchen Stadt, wo der„Katho⸗ liſche Lehrerverband des Deutſchen Reiches“ gleichzeitig ſeine ziemlich unbeachtet gebliebene Pfingſtwwerſammlung abhielt. Dert die Vereinigung der Volksſchullehrer nach Nationen im Dienſte von Schule und Vaterland,“ hier die Vereinigung der Volksſchullehrer im Dienſte des Zentrums und der 5 nationale Vereinigung aller deutſchen Stämme in der Lehrer⸗ ſchaft, in Bochum wurde die Gründung eines internationalen „Katholiſch⸗pädagogiſchen Weltverbandes“ beſchloſſen, um die Gemüter zu tröſten über den Mißerfolg, den die partikula⸗ riſtiſchen Abſonderungsbeſtrebungen des elſäſſiſchen Klerus joeben erlitten haben. Man hat es in Bochum übel vermerkt, daß im Gegenſatz zu Straßburg die weltlichen Behörden von ihrem Erſcheinen abgeſehen haben. Weder der Kultus⸗ miniſter, noch der Oberpräſident, weder die Regierungs⸗ präſidenten von Arnsberg, Minden oder Münſter, noch ſelbſt die Stadt Bochum haben den„Katholiſchen Lehrerverband“ begrüßt, der ja in den Aufmunterungsſchreiben des Kardinals Fiſcher, der Biſchöſe von Münſter und Freiburg i. B. ſowie in der perſönlichen Anweſenheit des Biſchofs von Paderborn reichlichen Troſt gefunden haben mag. Immerhin blieb es doch erſtaunlich, daß man ſich in Bochum in dieſe Zurück⸗ haltung der Staatsvertreter nicht ſo ohne weiteres finden konnte. Es will dieſen klerikal dirigierten katholiſchen Lehrer⸗ organiſationen offenbar nicht in den Sinn, daß der Staat die Schule als eine weltliche und nationale Veranſtaltung für ſich in Anſpruch nimmt und daß er darum auch ein volles Recht dazu hat, ſolchen Verſammlungen den Rücken zuzu⸗ kehren, wo man die Schule dem angemaßten Machtbereich der Kirche zuführen und bei dem Unterricht der Jugend den nationalen Geſichtspunkt zum mindeſten nicht in erſter Linie mitſprechen laſſen will. Reduerkurs der nationalliberalen Partei. N. Heidelberg, 18. Mai. Der heutjge zweite Tag des Rednerkurſes bot außer⸗ ordentlich intereſſante Vorträge. Zunächſt ſprach Herr Rechts⸗ anwalt Thorbecke in 1½ſtündigem freien, ſehr feſſelnden Vortrag über„Die badiſchen Landtagsarbeiten“ und zwar kennzeichnete er heute hauptſächlich die jetzige Lage der nationalliberalen Partei in Baden und ihre Stkellung zu den übrigen Parteien, während er morgen die in der Seſſion be⸗ handelten Einzelfragen erörtern wird.— Der Redner warf zunüchſt die Frage auf:„Wie kommt es, daß die national⸗ liberale Partei bei den letzten Wahlen ſo verhältnismäßig ſchlecht abgeſchnitten hat? Woher der Rückgang um 10 000 Stimmen? Vier Momente ſind es, die darauf hingewirkt haben: 1. Die geringſte Schuld trifft die nationalliberale Partei ſelbſt; man könnte höchſtens ſagen, daß bei der Reichs⸗ finanzveform die Stellungnahme der Nationalliberalen nicht ganz ſcharf genug hervorgetreten iſt. 2. Die Demokratiſierung der Maſſen hat große Fortſchritte gemacht; mit großen Schlagworten ſucht die Sozialdemokratie die Maſſen zu ge⸗ winnen; die nationalliberale Partei kann und will ihre Leute nicht ſo vor den Karren ſpannen wie Zentrum und Sozialdemokratie. 3. Der Rückgang iſt verurſacht durch die Läſſigkeit der Parteifreunde. Eine innigere Fühlung zwiſchen Parteileitung und Bevölkerung muß ſtattfinden, nicht erſt kurz vor den Wahlen. 4. Die ſtändig zunehmende Zahl wirtſchaftlicher Organiſationen und Berufsgenoſſen⸗ Biſchöfe. In Straßburg feierte man die endlich erreichte lismus, als dieſe Organiſationen viele Kräfte abſorbieren. In ſehr klarer und feſſelnder Weiſe beleuchtete dann der Redner die Stellung der nationalliberalen Partei zu den übrigen Parteien. Hinſichtlich des Zentrums begrüßte er die jetzt eingetretene veinliche Scheidung zwiſchen Nationallibera⸗ len und Zentrum als ein belebendes Moment; die Scheidung würde dahin wirken, daß die liberalen Prinzipien ſchärfer hervortreten würden. Die Stellung der Nationalliberalen zur Sozialdemokratie ſei im Grunde genau die gleiche ge⸗ blieben. Die Gegenſätze ſeien in keiner Weiſe verſchärft und dürfen nicht verſchärft werden; andrerſeits ſei eine wirkliche innere Annäherung an die Sozialdemokratie ausgeſchloſſen; nur ein taktiſches Zuſammengehen zu gemeinſamer A des Zentrums ſei geboten. Was die fortſchrittliche Volks⸗ partei anlange, ſo habe ſie bisher bis auf einen Einzelfall der nationalliberalen Partei in der parlamentariſchen Arbeit treue Kameradſchaft gehalten; die Fuſiom der Linksliberalen habe auf die Annäherung beider Parteien günſtig eingewirkt. Eine Verſchmelzung der Nationalliberalen mit der fortſchritt⸗ lichen Volkspartei, die in fernerer Zeit ſicher kommen würde, könne jedoch vorerſt nicht eintreten; denn in drei Punkten differierten die beiden Parteien: 1. hinſichtlich der landwirb⸗ ſchaftlichen Schutzzölle, 2. hinſichtlich der Anſicht über das zu erſtrebende Verhältnis von Staatsregierung und Volk.(Die Nationalliberalen erſtreben eine ſtarke Staatsgewalt, die fortſchrittliche Volkspartei eine ſtarke Volksvertretung.) 3. Hinſichtlich der Stellung zum Unternehmertum.(Die fort⸗ ſchrittliche Volkspartei betont zu einſeitig die Arbefter⸗ intereſſen, die Nationalliberalen vertreten daneben auch die Erhaltung eines leiſtungsfähigen Unternehmertums.)— Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Der zweite Redner des heutigen Tages, Herr Profefft Oncken, behandelte in 1½ſtündigem Vortrag das Thema: „Geſchichte und Programm der nationalliberalen Partei m Reich.“ In der ihm eigenen lebendigen, begrifflich ſcharfen und klaren Darſtellungsweiſe ſkizzierte er heute die Entwick⸗ lung der Partei bis 1877; morgen wird er einen Abriß ihrern Geſchichte von 1878 bis zur Gegenwart geben. Der Redner, deſſen geiſtvolle Darlegungen aus ſeimem eigenſten Forſchungsgebiet die Hörer in hohem Grade feſſel⸗ ten, zeigte zunächſt, daß zwei Beſtandteile jeder politiſchen Partei eigen ſind: ein ideeller Kern und ein praktiſches reales Intereſſe. Beides gehöre zuſammen; wo letzteres fehle, könne eine Partei ſich nicht behaupten; ſo ſei mangels eines realen Rückhaltes die nationalſoziale Parteigruppe als Ver⸗ einigung von Offizieren ohne Soldaten bald aufgeſogen worden. Für die Abgrenzung der Parteien von einander, ſo führte der Redner weiter aus, war bis zum Ausgang der 70er Jahre ihre Stellungnahme zur deutſchen Frage beſtimmend, ſpäter ihre Stellungnahme zu den wirtſchaftlichen Fragen. Die nationalliberale Partei ſtellt ſich dar als eine Kombination national⸗ſtaatlicher Tendenzen mit liberaler Weltanſchauung. Das, was die Liberalen heute ſind und wollen, wird faſt noch ſtärker beſtimmt durch ihre Geſchichte als durch ihr Pro⸗ gramm; darum iſt ein Studium der letzteren für Verſtändnis ſchaften ſchwächt inſofern die politiſche Betätigung des Libera⸗! der Paxtei unumqgänglich. ZJeepuilleton. Meine Kometennacht. Leiden eines Familienvaters, beobachtet von Arthur Lehmann⸗ Mannheim. (Nachdr. verb.) „Vater, ich bitte Dich, laß mich aufbleiben, ich bitt' Dich, laß mich den Kometen ſehen“—„Nichts da, Kinder gehören ins Bett. Bis Ihr groß ſeid, könnt Ihr noch viele Komegen ſehen.“— „Aber, Papa, wenn doch die Welt untergeht!“—„Die Welt geht nicht unter.“—„Doch, der Schweif beſteht aus Blauſäure, und dann ſind wir alle vergiftet.“—„Papa, wir wollen uns nicht ſchlafen legen, bitte, laß uns aufbleiben. Wir haben ſo Angſt dor der Bernfa 5 „Der Teufel ſoll die verflisten Zeitungsſchreiber holen, die nichts mehr anderes zu erzählen wiſſen als dom Kometen. Das iſt ja alles nicht wahr. Habt Ihr es denn nicht geleſen?“— „Ja, aber“—„Kein aber; ſtill jetzt und ins Bett.“ Ich mußte meine ganze Autorität zu Hilfe nehmen, um dieſe junge Bande zu beſchwichtigen. Meine Frau ſelbſt ſtand ſtill dabei. Die Angſt hatte dummer Weiſe auch ſie ein bißchen er⸗ griffen und unſer die Franziska, glaubte ihr aterunſer zu beten. e Wicg 7 nicht heute zuhauſe bleiben, der Stammtiſch lann heute auch ohne Dich beſtehen? Tu mir den Gefallen!“— „Ja, Eliſe, ſchämſt Du Dich nicht. Du als verſtändige Fran, haſt Angſt vor dem Kometen?“„Nein, Rudolf, aber man weiß doe nicht was vorkommt—„Nichts kommt vor⸗ und morgen 755 die Weit genen nuch ſo wöe bentel.— Nudolf, ich bitte ch!“— „Zum Donnerwetter,——“„Fluche heute nicht, Rudolf!“— „Nein, das halte ich nicht aus. Es liegt mir ja nicht viel daran auszugehen oder nicht, aber dieſe blödſinnige Angſt, macht mich ganz verrückt. Ich gehe!“—„Rudolf!...—„Adieul“ Es iſt mit ganz ſchwül bei dieſer dummen Rederei geworden; Draußen im Freien eine entſetzlich dumpfe Luft, der Mond hat einen Hof, kein Stern ſteht am Himmel. Im Reſtaurant, das Bier ſchmeckt mir nicht, weiß der Kuckuck, ich habe keine Ruhe, nach einer Stunde bin ich ſchon wieder zuhauſe. Meine ganze wWohnung iſt beleuchtet, durch die geöffneten Fenſter dringt laute Unterhaltung: „Ach wiſſen Sie, Frau Schondelmaier, die Männer ſind eben Ggoiſten. Aengſtlich bin ich ja nicht, aber wie ich meinem Mann geſagt habe, er ſollte mich mitnehmen, ich möchte auch den Ko⸗ metendurchgang beobachten, da hat er Ausflüchte gebraucht, er müßte aufs freie Feld, um möglichſt klar zu ſehen, und dabei könnte ich mich zu leicht erkälten. Na, Frau Schondelmaier, mich hintergeht man nicht. Mein Mann hat ſich einmal eine Nacht wieder austollen wollen und da hat ihm der Kometendurch⸗ gang helfen müſſen. Ich helfe ihm aber auch durchgehen. Der ſoll mir nach morgen früh nachhauſe kommen.“—„Regen Sie ſich nicht ſo auf, Frau Fink, ich habe mein Mann gebeten, er ſoll zuhauſe bleiben, man weiß ja nicht was vorkommt. Er hat ſich nicht halten laſſen“—„Ich habe gehört, wie er die Türe zuge⸗ ſchlagen, und deshalb bin ich zu Ihnen heruntergekommen. Ich bleibe bei Ihnen, bis die Kometengeſchichte vorbei iſt.“—„Ach, ich bin Ihnen ja ſo dankbar, Frau Fink. Ich koche Ihnen einen guten Tee.“—„Aber, da könnten wir die Frau vom dritten Stock auch herunterholen. Die iſt ſicher auch noch auf in dieſer ſchreck⸗ lichen Nacht!“ Ich weiß nicht, ſoll ich in dieſe impropiſterte Teegeſellſchaft hineinfahren; es hätte ober auch nichts geholfen, denn his ich die Haustüre aufgeſchloſſen hatte und die Treppe emporgeſtiegen, kam mir auch ſchon Frau Hatzfeld mit ihren beiden etwas ältlichen Kouſinen entgegen.„Sehr liebenswürdig von Ihnen, daß Sie mich eingeladen. Ich bin ſo allein, ohne jeden männlichen Schutz, und da bin ich ſo frei, in Ihrer Geſellſchaft dieſe Nacht zuzubrin⸗ gen.* Das kann nett werden, denke ich; aber ich mache meiner Mie⸗ terin eine ſüße Miene, man kann als Hausbeſitzer heutzutage nicht vorfichtig genug ſein. Ich hoffe, daß ſie doch noch vernkuf⸗ tig iſt und rechtzeitig abſchiebt. Nichts degleichen, es iſt ſchon 1 Uhr, keine der Damen, auch meine Frau macht nicht die geringſte Miene, zum Aufbruch einen leiſen Wink zu geben. Alte Klatſch⸗ geſchichten werden erzählt, Kleider, Hüte, Kochkunſt, Dienſtmäd⸗ chenfragen werden eingehend behandelt, ich ſpringe vor Wut auf und wünſche im Stillen, daß der Komet zum mindeſten dieſen Be⸗ ſuch wegputzen möge. Schließlich aber reißt mir die Geduld, ich verabſchiede mich ſo höflich, als es meine Stimmung zuläßt unter dem Hinweis auf meine ſchwere Tagesarbeit, die auch entſpre⸗ chende Nachtruhe brauche. Man ſchaut mich groß an, ich laſſe die verdutzten Geſichter zurück und gehe ins Schlafzimmer. Gerade will ich ins Bett ſteigen, höre ich aus dem Hofe ſo⸗ wohl, wie aus dem Nebenzimmer ein Gekicher und Geplauder, ich gehe ins Nebenzimmer:—— Sitzen da meine drei Jungens im Nachthemd am offenen Fenſter und gucken den Himmel an als ob ſie gar nichts beſſeres zu tun hätten. „Ich habe auf jeden Fall meine Milch noch nicht getrunken, ich warte bis der Komet kommt, dann trinke ich ſie, dann ſchade! die Vergiftung nichts!“—„Woher weißt Du denn das?— „Ich habe im Konperſationslexikon nachgeleſen und da ſteht drin, daß Milch gegen Vergiftung das Beſte ſei“—„Ach, wenn die ganze Welt untergeht, dann will ich auch micht übrig bleis ben“; ſagie der kleinſte Bengel. Ich gehe nürher zun der Meeg 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) ATKaunheim, 19. Mai. Der nationale Liberalismus wurzelt im vormärzlichen Liberalismus. Er ſteht in engſter Beziehung zum weſt⸗ europäiſchen Liberalismus im Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Liberalismus vertritt das Recht der individuellen Per⸗ ſönlichkeit. Negativ tritt er auf gegen alle Ordnungen, welche das menſchliche Individuum binden, wie gegen das ſtarre Dogma, poſitiv ſieht er ſein Ideal in einem freien Menſchen⸗ tum, in der Gleichberechtigung aller und in der Mitwirkung möglichſt breiter Kreiſe des Volkes an der Geſetzgebung. Frankreich, England und Belgien ſind die hervokragendſten Typen dieſes Idealismus, der nach der Julirevolution in die oberen und mittleren Schichten des deutſchen Bürgertums hineingetragen wurde. Im Gegenſatz zu Frankreich und England mußte aber in Deutſchland der Nationalſtaat, in welchem dieſer Idealismus ſich ausleben konnte, erſt geſchaffen werden. Ein ſtaatsbildendes politiſches Programm mußte alſo zur Verwirklichung der Ideale des Liberalismus auf⸗ geſtellt werden. Klarblickend erkennt der deutſche Liberalismus von An⸗ fang an, daß ein deutſcher Nationalſtaat mit Oeſterreich undenkbar war und, daß er nur unter der Führung Preußens ins Leben treten konnte. Im Kampfe um das letzte Ziel mußte der Liberalismus ſeine Grundſätze vielfach verändern und ſeine extremen Forderungen modifizieren. Daß er es konnte, war ein Zeichen ſeiner politiſchen Lernfähigkeit. Die nationalliberale Partei von heute hat zwei Vorläufer gehabt: 1. die Erbkaiſerlichen des Frankfurter Parlaments, die in einer Stärke von 200 Mann in den Jahren 48—49 eine politiſche Kraft entfalteten, wie ſie kaum je wieder vor⸗ handen war, 2. den Nationalverein von 1859—66. Dieſer nahm die Forderungen des Frankfurter Parlaments wieder auf und vepräſentierte zum erſten Mal eine große geſchloſſene Parteiorganiſation, die bis zu 25 000 Mitgliedern zählte. Eine Reihe von dominierenden Perſönlichkeiten(Miquel, Bennigſen) führten vom Nationalverein in die national⸗ lberale Partei hinüber. Gegner des Nationalvereins waren: 1. die Großdeutſchen da dieſe zum großen Teil ultramontan waren, ſo wird die Kampfſtellung gegen den Ultramontanismus hier ſchon vor⸗ gebildet; 2. die Partikulariſten(Bayern etc.); 3. die Ueberreſte der demokratiſchen Partei von 48—49(Struwe). Das Ziel des Nationalvereins war: deutſche Einheit und deutſche Frei⸗ heit zugleich zu erkämpfen. Doch nicht durch eine Entwicklung von innen heraus, wie der Nationalverein ſie erſtrebte, ſondern durch Blut und Eiſen wurde von Bismarck der Einheitsſtaat geſchaffen. Das Ziel deckte ſich mit dem, was die Liberalen gewollt, prinzipiell waren ſie unberlegen, doch nicht beſiegt; die Beſiegten von 66 waren die Großdeutſchen. Mann kann auch nicht ſagen, daß der Nationalverein entbehrlich war; er war unentbehrlich; denn Bismarck konnte ſein Ziel nur erreichen als Teſtaments⸗ vollſtrecker der liberalen und nationalen Bewegung. Bis⸗ marck hat dem Programm des Nationalvereins wichtige Punkte entnommen; er hat das Parlament auf dem Boden des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts errichtet. Mit dieſem Moment war die nationalliberale Par⸗ tei geſchaffen. Sogleich trat aber auch eine Spaltung ein. Ein Teil beharrte auf den urſprünglichen Forderungen und ließ ſich zu keiner Konzeſſion herbei; der andere Teil hatte gelernt: er nahm einen realpolitiſch⸗praktiſchen Standpunkt ein. Viele Ebemente waren in ihm vereinigt: Altpreußen, alte Fort⸗ ſchrittspartei, Neupreußen ete. Der Name der national⸗ beralen Partei taucht Anfang 67 zuerſt auf; bemerkenswert iſt, daß ſie anfangs kein beſtimmtes Programm aufſtellte, wie in gewiſſem Sinne geblieben iſt. Das erſte Programm, das nur als hiſtoriſches Dokument Intereſſe hat, erſchien Juni 67; die Partei charakteriſiert ſich hierin von vornherein als eine realpolitiſche. Ihr erſtes Ziel nach 67 war die Ausdehnung des norddeutſchen Bundes auf Süddeutſchland, die Ausdeh⸗ nung der Bundeskompetenz über möglichſt viele Einzel⸗ inſtitutionen und Einzelſtaaten. Von 71 ab nahm die Partei einen mächtigen Aufſchwung; von 73—76 beſtand eine Kon⸗ ſtellation, in der die Liberalen die Mehrheit hatten; 77 gingen ſie an Stärke etwas zurück.(Prof. Oncken wies hier darauf hin, daß auch im preußiſchen Landtag, trotz des Dreiklaſſen⸗ wahlſyſtems die Liberalen die Majorität erlangten; gerade jetzt ſei es gut, einmal daran zu denken, daß nicht das Wahl⸗ ausſchlaggebende Moment ſei, ſondern die innere Kraft). iins Bett.“—„Ach mir liegt eigentlich auch nichts daran, dann brauche ich keine Aufgaben mehr zu machen und wenn der Lehrer Maier auch untergeht, dem gönn' ich'.“ „Kreuzſtockſchwerenot“, fahre ich dazwiſchen, ich komme Euch, Ihr leichtſinnige Buben; Habt Ihr nicht mehr Verſtand, in ſolchem Koftüm ſich ans offene Fenſter zu ſetzen, damit Ihr Ench alle mög⸗ lichen Erkältungen und Krankheiten holt. Marſch, ins Bett, Ihr Schlingel!“ Der reck fährt dem Jungen in die Glieder, i öre einen 8 in 15 falen, 822 dem Fallgeräuſch 0 aus Glas ſein muß.„Was iſt da gefallen?——— Nun, wird's bald?“— „Ja, Du ſchlägft mich!?“—„Das weiß ich noch nicht. Was haſt Du fallen laſſen?—„Der Mutter ihr Opernglas, ich wollte den Komet ſehen! Das iſt eine nette Beſcherung.„Was haſt Du deunn in der Hand? Wie ſiehſt Du denn aus? Du biſt ja ganz ſchwarz im Geſicht! Da ſchau einmal Dein Hemd an, das iſt ja boller Rußflecken. Was haſt Du gemacht, Joſeph?“—„Ich dbaeb das Glas ſchwarz machen wollen kommt's unter Heulen heraus.„Warum denn?“— Damit mich der Komet. nicht blendet!“—„Und ge⸗ chnitten haſt Du Dich auch, Du Schlingel, an dem zerbrochenen Glas. Eliſe, komm' einmal herein!“ rufe ich meiner Frau.„Ach Gott, was haben die Kinder gemacht?“—.„Ach, nichts weiter, als der Karl ein Kriſtallweinglas aus unſerem Service zer⸗ brochen hat, damit er den Kometen beſſer ſehen kann!“ Franziskal Franziskal“— Es läßt ſich kein Dienſtmädchen ſehen. Es bleibt mir nichts übrig, als mich wieder anzuziehen, um ſelbſt in die Küche zu gehen. Die Küche iſt leer. Der Haus⸗ ſchlüſſel hängt nicht am Brett,— alſo durchgebrannt, jedenfalls, um ihren Schatz vorm Weltuntergang noch einmal zu ſehen. Unter⸗ deſſen kommt die Frau Fink und die Frau Hatzfeld nebſt Kouſinen auf das Geheul der Kinder in die intiwſten Gemächer. Jede weiß einen anderen Rat, aber keine geht hinaus, damit die Kinder und 5 ich können. 5 polterts plötzlich gang furchtbar im Hauſe!„Ach Gott, och Gott, der Komet!“— ‚Hilfe!“— Ich erſchrecke ſelbſt einen Die nationalliberale Partei konnte nach 2 Seiten Füh⸗ lung nehmen: nach der Freikonſervativen und nach der Fort⸗ ſchrittspartei; ſie konnte ſich nach rechts und nach links ver⸗ ſtärken. Stets war ihre Taktik, das Erreich⸗ bare zu erſtreben. Der Redner erntete reichen Beifall. Dem Vortrag folgte eine längere, ſehr intereſſante Diskuſſion, die durchweg ein hohes Niveau innehielt. Um 7 Uhr begann Herr Amtmann Wenz⸗Heidelberg den zweiten Teil ſeines Vortrages über„Arbeiterverſicherung“. Zur Frage der Diſſidentenkinder. B..C. In dem jetzt von der 2. badiſchen Kammer verab⸗ ſchiedeten Schulgeſetz iſt auch die Frage der Diſſidentenkinder ge⸗ ordnet worden. In der Schulkommiſſion wurde nach eingehen⸗ der Beratung die folgende Beſtimmung, mit der ſich alle Parteien einſtimmig und die Regierung einverſtanden erklärten, dem Ge⸗ ſetz eingefügt: „Kinder, die keiner Religionsgemeinſchaft angehören oder einer ſolchen, für die Religionsunterricht an der Volksſchule, die ſie beſuchen, nicht erteilt wird, können gegen den Willen des Vaters oder anderer Erziehungsberechtigter zum Beſuch des Religions⸗ unterrichts nicht angehalten werden.“ Bei der Beratung im Plenum erklärte zunächſt das Zentrum, aus Gründen, die in der Erledigung des Paragr. 114 lägen, alſo eigentlich mit der Frage ſelbſt nichts zu tun hatten, gegen dieſe Beſtimmung ſtimmen zu müſſen. Die obige Faſſung hat aber auch den Mangel, daß ſie die Frage der Kinder der„geſetzestreuen“ Juden nicht vollſtändig zur Befriedigung löſt. Um auch noch das letzte Bedenken zu beſeitigen, brachte der Abg. Kolb einen Antrag des Inhalts ein: „Zur Teilnahme an einem Religionsunterricht oder Gottes⸗ dienſt darf ein Kind gegen den aus religiöſen Bedenken exklärten Willen der Erziehungsberechtigten nicht angehalten werden.“ Das Zentrum lehnte auch dieſen Antrag ab, worauf er zu⸗ nächſt von den Antragsſtellern eine andere Faſſung erhielt, und zwar die Faſſung der entſprechenden Beſtimmung des Toleranz⸗ antrages, den das Zentrum im Reichstag eingebracht hatte. Die nationalliberale Fraktion erklärte durch ihren Sprecher, den Abg. Rebmann, daß ihr der Antrag zunächſt aus formalen Gründen unannehmbar ſei, da man bei ſeiner allgemeinen Faſſung in der Kürze der Zeit einen genauen Einblick in ſeine Konſequenzen nicht erhalten könne. Sollte aber in der Tat eine dieſer Folgen die ſein, daß dadurch für die Volksſchule anſtelle des obligatoriſchen der fakultative Religionsunterricht eingeführt würde, ſo müßte ſie ihn auch aus dieſem materiellen Grund ablehnen. Auch die Re⸗ gierung erklärte ihn für unannehmbar. Eine genaue Ueberlegung zeigt in der Tat, daß dieſer An⸗ trag, wenn er Geſetz geworden wäre, Folgen gehabt hätte, die auch von den Antragſtellern zweifellos nicht gewollt waren. Er ſetzt nämlich feſt, daß die Entſcheidung darüber, ob ein Kind den Religionsunterricht der Schule beſuchen ſoll oder nicht, am letzten Ende den Eltern überlaſſen bleiben würde; dieſe würden alſo die Möglichkeit erhalten, ihre Kinder einem Religionsunterricht zu entziehen, den ſie als Gewiſſenszwang betrachten, wenn er ihren religiöſen Ueberzeugungen nicht, oder doch wenigſtens nicht ganz entſpricht. Dieſer Gedanke hat zweifellos liberales Gepräge und kann den Beſchauer beim erſten Anblick recht beſtechen. Aber die Antragſteller hätten allen Grund gehabt, bedenklich zu werden, darüber, daß er im Toleranzantrag des Zentrums enthalten iſt. Das Zentrum wandelt, wenn es Gewiſſensfreiheit predigt, immer auf Wegen, die ſeine Gegner zur allergrößten Vorſicht mahnen ſollten. Timeo Danagos! Der Abg. Rebmann hat mit vollſtem Recht darauf aufmerkſam gemacht, daß man bisher aus Gründen der geſchichtlichen Entwick⸗ lung immer nur beim Religionsunterricht danach getrachtet hat, einen Gewiſſenszwang zu vermeiden, daß man aber die Frage des Gewiſſenszwangs ebenſogut auch bei einer Reihe anderer Unter⸗ richtsgegenſtände erheben könne, und, wie er mit Beiſpielen aus der Erfahrung belegte, auch ſchon erhoben habe. So iſt der Ge⸗ ſchichtslehrer— man denke nur an die Darſtellung der Refor⸗ mations⸗Geſchichte— jeden Augenblick in Gefahr, mit den reli⸗ giöſen Anſchauungen und Ueberzeugungen ſeiner Schüler und ihrer Eltern in Konflikt zu geraten, dasſelbe wird der Fall ſein in manchen Teilen des naturwiſſenſchaftlichen Unterrichts, aber auch mit der Behandlung der Literatur, ſowohl der eigenen als auch der fremdſprachlichen. Wie viele Steine des Anſtoßes bieten nur Goethe und Leſſing„kirchlich⸗geſinnten“ Gemütern! Wenn nun ſchon die Entſcheidung darüber, ob ein Gewiſſenszwang vorliegt oder nicht, den Eltern überlaſſen werden ſoll, ſo iſt folgerichtiger⸗ weiſe gar keine Möglichkeit, ihnen zu verſagen, daß ſie die Prii⸗ fung dieſer Frage nicht auf den Religionsunterricht beſchränken, ſondern auf alle diejenigen Fächer auszudehnen, bei deren Behand⸗ lung überhaupt religiöſe und ſittliche Fragen erörtert werden können. Geht man ſie alle durch, ſo bleiben überhaupt vielleicht nur noch Geographie, Rechnen und Schreiben übrig. Selbſt Singen, Zeichnen und Turnen können bedenklich werden und ſind es ſchon geworden; auch in dieſen ſcheinbar ſo harmloſen Fächern iſt tatſächlich ſchon„Aergernis erregt worden“, wie man ſich aus⸗ zudrücken beliebt. Damit wäre alſo ſo ziemlich der ganze Unter⸗ richt der Schule der diskretionären Entſcheidung der Eltern unter⸗ ſtellt. Eröffnet man aber den Eltern dieſe Möglichkeit, ſo muß Moment, gehe aber aus dem Koridor ins Treppenhaus, von wo das verdächtige Geräuſch kam: vor mir liegen zwei kräftige Stiefel und oben ſchaut etwas verdutzt über die raſche Entdeckung ein kräftiger junger Mann ohne Stiefelbekleidung herunter.„Was machen Sie hier?“—„Ich?“—„Ja, Sie?“—„Ich mache nichts!“—„Wie kommen Sie denn hierauf? Was haben Sie hier oben verloren?“— heruntergefallen!“ Da ſehe ich im Hintergrunde unſer vorhin ſo viel geſuchtes Dienſtmädchen Franziska,— des Rätſels Löſung war da.„Fran⸗ ziska, iſt das Ihr Schatz?“—„Ja, kam es kleinlaut zurück.„Ich hab' mich allein ſo gefürchtet heut Nacht!“—„So?— Damit Sie ſich das Fürchten abgewöhnen, können Sie morgen Ihre ſieben Zwetſchgen packen und abſchieben.“—„Ach, Herr Schondelmaier, tun Sie mir das nicht an; es iſt ja noch gar nichts paſſiert und mir heiraten uns doch!“—„Schluß, wir werden morgen noch weiter darüber reden.“ Inzwiſchen iſt ſelbſtverſtändlich die ganze Teegeſellſchaft er⸗ ſchienen, jede der holden Damen gibt ihren Senf zur Affäre. Meine Frau jammert, daß ſie ſchon wieder zur Verdingfrau um ein neues Dienſtmädchen gehen müſſe. Die Frauen kamen, meine Jungens ſchlafen ſelbſtverſtändlich auch die ganze Nach, nicht, ich habe aber nur einen Wunſch gehabt: Wenn nur der Komet die ganze Sippſchaft holen würde, damit ich endlich einmal meine Rude hätte. Er hat ſie nicht geholt, weil ich nicht an den Weltuntergang geglaubt habe. Aber das habe ich mir vorgenommen: Wenn wieder einmal ein Komet in die Nähe unſerer Erdkugel kommt, die letzten vier Wochen vor Erſcheinen des Kometen jede Zeitung ſorgſam einzu⸗ ſchließen, bis die Erde glücklich durch den Schweif hindurch ift, damit wenigſtens nurſ eine Meinung, ein Wille und ein Schick⸗ ſal im Hauſe herrſcht. Dies, verehrte Redaktion, meine Beobachtung und Erfahrung vom diesmaligen Kometendurchgang. „Mir ſind meine Stiefel die Holztreppe 0 geben, ihre Kinder in ſolchen Schulen unterrichten zu laſſen, in denen für ſie die Gefahr eines Gewiſſenszwanges ausgeſchloſſen iſt. Und das wird für die kirchlich⸗geſinnten Kreiſe nur die Kon⸗ feſſionsſchule ſein und zwar die Konfeſſtonsſchule, in der die Kirche das erſte und letzte Wort zu reden hat Ueberlegt man ſich alle dieſe Gründe, ſo wird man zum Schluß kommen, daß der im Kolb'ſchen Antrag enthaltene Gedanke ſeinen Platz ganz richtig im Toleranzantrag des Zentrums hat, in das kadiſche Schulgeſetz aber nicht hineingehört. Und der Abg. König hatte vollkommen recht, wenn er dazu ſagte, wir wollen den Antrag nicht, wir wollen aber auch viel weniger das Ende. Die national⸗ liberale Fraktion war alſo auf dem ganz richtigen Weg, wenn ſie geſchloſſen gegen den Antrag ſtimmte. Nes ane — Die Zeppelin⸗Interpellation, die nach dem„Leipziger Tagebl.“ nach Wiederzuſammentritt des Reichstages bevor⸗ ſtehen ſoll, wird nach dem genannten Blatte nicht mit den amtlichen Erklärungen über die Zeppelin⸗Kataſtrophe bei Weilburg erledigt ſein, ſondern zu einer Aufforderung an die Reichsregierung führen, den Grafen Zeppelin zur Ab⸗ gabe eines Gutachtens über die techniſchen Urſachen der Kata⸗ ſtrophe zu veranlaſſen. — Die Wahlrechts⸗Reform und die Konſervativen. Der Vorſtand des Berliner deutſch⸗konſervativen Wahlvereins hat eine Entſchließung angenommen, in der an die konſervative Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes die Bitte ge⸗ richtet wird,„aus monarchiſchen Rückſichten, da die Wahl⸗ rechtsreform nun einmal in einer Thronrede verſprochen wor⸗ den ſei, zu verſuchen, die Wahlrechtsagitation etwas abzu⸗ ſchwächen, und es nach Möglichkeit zu vermeiden, daß über⸗ haupt nichts zuſtande kommt“. — Von ver Ausſtellung in Buenos⸗Aires zurückgewieſen. Wie die„Hall. Ztg.“ aus guter Quelle erfährt, ſind die von der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft für die Ausſtellung in Buenos Aires beſtiimmten 100 Rinder von der Ausſtellungs⸗ leitung zurückgewieſen worden mit der Begründung, daß ſie an Tuberkuloſe litten. Obwohl die Tiere vorher ſämtlich dreimal geimpft worden waren, ohne zu reagieren, will man dort an Ort und Stelle Tuberkuloſe feſtgeſtellt haben. Es beſteht die Abſicht, die Tiere nach Hamburg zurückzuſchaffen und dort zu ſchlachten, um feſtzuſtellen, ob es ſich batſächlich um Tuberkuloſe handelt, oder ob andere Gründe für die Zu⸗ rückweiſung beſtimmend geweſen ſind. Badiſche Politik. Lörracher Wahlnachſpiele. T. Lörrach, 18. Mai. Vor einem zahlreichen Zuhörer⸗ publikum wickelten ſich heute die zahlreichen Wahlprozeſſe, die ſich anläßlich der verfloſſenen Landtagswahl zwiſchen den Führern der freiſinnigen und nationalliberalen Partei ab⸗ ſpielten, ab. Es ſtanden drei Privatklagen auf der Tages⸗ ordnung der heutigen Schöffengerichtsſitzung, die bis ſpät abends das Gericht in Anſpruch nahmen. Als erſter Prozeß wurde aufgerufen die Privatklage des freiſinnigen Rechtsanwalts Friedrich Vortiſch gegen die mationalliberalen Führer Fritz Schmitt, Fabrikant O. Vogel⸗ bach und Rechtsanwalt O. Harrer, ſowie Redakteur Auguſb Reinhardt vom„Oberländer Bote“. Es handelte ſich hier um den bekannten und berüchtigten„Lerchenſkandal“ am Stichwahltage. Die Klage beſchuldigt die Beklagten Vogelbach und Harrer, daß ſie mit Aufbietung von kräftigen Stimmitteln ihrem Unmute über die Niederlage Obkirchers in kräftigen Worten Ausdruck verliehen haben. Die Beklagten haben ihrerſeits ebenfalls Privatklage gegen den.⸗A. Vortiſch erhoben, weil dieſer ſie als Obkirchergarde, als jugendliche Emiſſäre und politiſche Brunnenvergifter bezeichnet habe. Vom Angeklagten Harver wird beſtritten, daß er den Privatkläger beleidigt habe, es ſei nur von der„rühmlichen Rolle“ des Freiſinns im all⸗ gemeinen geſprochen worden und der Privatkläger ſei doch wicht die freiſinnige Partei. Der Beklagte ſchildert in aus⸗ führlicher Weiſe den Hergang beim Lerchenſkandal, der in der Preſſe hinlänglich breitgetreten worden ſei. Die Zeugen⸗ einvernahme brachte viel erheiternde, aber keine neuen Mo⸗ mente. An die Zeugenvernahme ſchließt fich das Verleſen der eingeklagten Artikel der inzwiſchen eingegangenen frei⸗ ſinnigen Lörracher Zeitung, deren Urheberſchaft dem Privat⸗ kläger Vortiſch zugeſchrieben wurde. Durch die Zeugenaus⸗ ſage des ehemaligen Redakteurs Dr. Fregenau wurde auch feſtgeſtellt, daß Vortiſch die die nationalliberale Partei be⸗ leidigenden Aeußerungen gebracht habe, daß dieſe einen ehe⸗ maligen wegen Sittlichkeitsverbrechen beſtraften Schutzmann im Parteidienſt beſchäftigt habe, was der Wahrheit direkt widerſprochen. Dr. Frogenau beſtätigt, daß er nach dem Stich⸗ wahlabkommen ein Telegramm erhalten habe von der Pforz⸗ heimer Parteileitung, in welchem er aufgefordert wurde, jeden Angriff auf die nationalliberale Partei und den natio⸗ nalliberalen Kandidaten Landgerichtsdirektor Obkircher zu unterlaſſen, welchem Parteibefehle aber von der freiſinnigen Parteileitung keine Folge gegeben wurde. Die Verhand⸗ lungen der erſten Anklage konnten in der Vormittagsſitzung nicht vollſtändig zu Ende geführt werden, ſie wurden auf Nach⸗ mittags 3 Uhr vertagt. In dieſer Sitzung ſollen dann auch noch die drei übrigen Prozeſſe zur Abwicklung kommen. Bis um 10 Uhr abends waren die Verhandlungen, denen fort⸗ geſetzt ein zahlreiches Publikum beiwohnte, noch nicht beendet, Die kirchlich⸗politiſche Lage in Baden. Bei der Frühjahrsverſammlung der evangel. kirchlich⸗ liberalen Vereinigung, die am 17. Mai zu Karlsruhe abge⸗ halten wurde, beſprach u. a. Oberrealſchuldirektor Witt⸗ man n⸗Heidelberg die kirchlich⸗politiſche Lage in Baden. Auf Grund der Erfahrung bei der Neubeſetzung der evangeliſchen Landes⸗Prälatur, die aus den Händen eines Liberalen in die eines poſitiven Geiſtlichen übergegangen iſt, und im Hin⸗ blick auf den Synodalbeſcheid des Oberkirchenrates, in dem die Geiſtlichen auf das Ordinariatsgelübde„in der Zucht des Gehorſams zu ſtehen“ hingewieſen wurden, kam der Redner zu der Anſicht, daß eine Aenderung des Kurſes im Ober⸗ kirchenrat von der liberalen zur poſitiven Richtung einge⸗ treten ſei. Ueber die Gründe dieſer Aenderung der Ge⸗ ſinnung äußerte ſich der Redner wie folgt: „Die Einflüſſe, die unſer Kirchenregiment in andere »Bahnen dröngen, wie ſie unſer in der Mehrheit liberale⸗ . man ihnen ebenſo felgerichtigerweſſe auch die weitere Möglichkeit 1 2 —— Mannheim, 19. Mai. Generalselugeiger.(Abendblatt.) evangeliſches Volk nicht liebt, kommen von außen. Sie wer⸗ den fühlbarer, je mehr wir uns von dem Tage entfernen, an dem unſer Volk trauernd an der Bahre unſeres unvergeß⸗ lichen Großherzogs Friedrich J. ſtand. Dieſe Einflüſſe werden geſtärkt durch den Bund, den viele Konſervative für ſich in Rom geſchloſſen haben in der Ueberzeugung, daß die Ret⸗ tung. für ſie allein für Anſchluß an Rom liegt. Dieſem Drucke gibt die Oberkirchenbehörde mehr und mehr nach. Mit welchem Erfolge? Die Orthodorie hat ſie nicht zufrieden⸗ geſtellt. Dieſe führt dabei eine maßloſe Agitation gegen die liberalen Geiſtlichen in einer Weiſe und in Ausdrücken, die weif ſind für den Staatsanwalt. Dabei hat die Oberkirchen⸗ behörde keinen einzigen Wunſch der Liberalen erfüllt, noch die Erfüllung der Wünſche derſelben in Ausſicht geſtellt weder in der Agendenfrage, in Fragen der Kirchenverfaſſung noch in der. Katechismusfrage. Eines iſt allerdings da: das Ver⸗ trauen der Liberalen zur Kirchenbehörde iſt erſchüttert.“ (Die Drehung nach vechts macht das badiſche Volk nicht mit; es hat noch nie eine Reaktion lang ertragen. Dem Druck von oben nach rechts wird der Gegendruck des Volks⸗ willens nach links entſprechen. Damit iſt unſere Aufgabe gezeichnet. Sie iſt groß, wir müſſen bereit ſein, Opfer zu bringen. Laſſen wir nicht nach, für unſere Sache zu werben. Mit der Werbung von Geſinnungsgenoſſen gehe die Arbeit für unſere Preſſe und in der Preſſe. Sie trägt unſere Idee hinaus und ſoll die Stütze einer ſtarken Organiſation ſein. Ein in unſerem Kulturleben unſeres Volkes ſo unentbehrlicher Faktor wie es die Kirche iſt, darf nicht leichtſinnig der In⸗ toleranz und Engherzigkeit rückwärts gerichteter Kreiſe über⸗ Jaſſen ſein. Wir ſtehen auf Vorpoſten für die Sache des Jortſchrittes und der Freiheit für echte und wahre Gegen⸗ warts⸗Frömmigkeit. Vorwärts, heißt die Loſung! Dafür wollen wir arbeiten und nicht verzweifeln. Der Antrag rief den ſtürmiſchen Bolfall der Verſamm⸗ lung hervor. „Veutſcher Fehrertag. (Eigener Bericht.) Straßburg i.., 18. Mai. 8(Schluß.) Der erſte Referent Lehrer O. Salchow(Charlottenburg) wendet ſich vor allem gegen die geiſtliche Schulaufſicht. Die Heiligen und Ritter rüſten ſich zum Kampfe, um die Herrſchaft über die Schule zu erlangen. Der ebenſo jugendliche als ſtreit⸗ bare preußiſche Landtagsabgeordnete Heß ſprach im Landtage von der Herrſchaft der Kirche über die Schule. Aber in Bayern ſcheinen die Verhältniſſe noch blau⸗ſchwärzer zu ſein als in Preußen. Die Selbſtändigkeit der Klaſſenkonferenz muß erhöht werden. Auf die Dauer kann der Staat der Mitarbeit der Sehrer in der Beaufſichtigung der Schule nicht entraten. Denn der Staat iſt auf die ökonomiſche Ausnutzung aller ihm zur Werfügung ſtehenden Kräfte angewieſen, und die ganze päda⸗ gogiſche Erfahrung und Intelligenz des Volksſchullehrers liegt heute für die Schulleitung brach. Die Schule droht gegenwärtig eine Unterrichtsmaſchine zu werden. Die Lehrer ſind Arbeiter, die ſoundſoviel Stück zum Verſetzungstermin fertig zu bekommen haben.(Heiterkeit). Ohne nach oben und unten, ohne nach links oder rechts zu blicken, müſſen wir unſere Forderungen ver⸗ treten. Der Korreferent Lehrer Paulſen(Hamburg) hält es für notwendig, daß die deutſche Lehrerverſammlung in der heiß⸗ zumſtrittenen Frage der Schulaufſicht einen mutigen Schritt vor⸗ wärts tue im Kampf gegen die feindlichen Mächte einer freiheit⸗ lichen Erziehung. Seine Theſen enthalten einen doppelten Ge⸗ danken. Der erſte ſtatuiere die Freiheit der pädagogiſchen Wiſſen⸗ ſchaft, der zweite umgrenze die Kompetenz und die Einwirkung des Staates und der Oeffentlichkeit auf das Schulweſen. Beide entſpringen dem großen Grundgedanken der Demokratiſierung der Schule, d. h. dem Aufgehen und Eingehen der Schule in das Leben und ſeine bewegenden Intereſſen. Unterſchreibt die Lehrer⸗ verſammlung den Gedanken, daß die Arbeit des Lehrers aus Gründen der Erziehung und des Unterrichts frei ſein müſſe, dann ſei das Rektorat prinzipiell erledigt. Das Rektorat, das leitend und beaufſichtigend den Kollegien gegenüberſteht, widerſpricht einer freien Betätigung des Lehrers. Es iſt zu verwundern, mit welcher Geduld die Lehrerſchaft eine unerträgliche Bevormundung, wie ſie in keinem anderen freien Berufe beſteht, trägt. Von der Schulverwaltung müſſen die Grundſätze der Schulaufſicht ge⸗ trennt werden. Das Kollegium muß aus der eigenen Mitte einen Vorſitzenden wählen, der als Beauftragter und Vertreter des Kollegium gilt. Bleibt aber ein beſonderer Vertreter der Be⸗ Hörde innerhalb des Lehrerkollegiums, ſo bleibt damit auch die Tendenz zur Ueberwachung. Eine Erziehungsgemeinſchaft, wie ſie das Kollegium darſtellt, iſt jederzeit ſittlich ſtark genug, um dſich innerhalb des Rahmens der Geſetze zu bewegen. Auf keinen Fall darf die Organiſation in der Schule auf der Vorausſetzung aufgebaut werden, daß einige unter den Lehrern treuloſe Diener der Schule ſind. In der Verwerfung dieſer Theorie ſind wir zalle einig. Das ſogenannte mittlere Examen bedeutet eine Ge⸗ fahr für die geiſtige Entwicklung der Lehrerſchaft. Jeder ſollte es verachten, um öffentlich gegen die ungehörige Einſchätzung des Lehrerſtandes zu proteſtieren. Lehrer und Eltern ſind die beſten und lebendigſten Kräfte, um die Schularbeit fördernd zu er⸗ füllen. Staat und Geſellſchaft und Organiſation und Verwal⸗ tung, der Lehrer in wiſſenſchaftlicher Beziehung. Die Form der Schulaufſicht muß ſich den neuen Arbeitsformen anpaſſen. Der Redner ſchließt: Ein Gedanke liegt aller Entwicklung zu Grunde: die Freiheit.(Lebhafter Beifall). Später wurden die Theſen des Referenten Salchow⸗Char⸗ lottenburg von der Verſammlung angenommen. Es wurde dann der Beſchluß der Vertreterverſammlung mitgeteilt, daß die nächſte Verſammlung im Jahre 1912 in Berlin ſtattfinden ſoll. Weil frotz mannigfacher Aufbeſſerungen die Gehälter in allen deutſchen Staaten den berechtigten Forderungen der Lehrerſchaft immer noch nicht entſprechen, ſo iſt in der Vertreterverſammlung beſchloſſen worden, den Ausſchuß zu beauftragen, hierfür die nötigen Schritte zu tun. * ——ũ——— Nus Stadt und Land. * Maunhkeim, 19. Mai 1910. Aus der praktiſchen Arbeit des Kundes für Mutterſchutz. Aus Heft 4 der, Zeitſchrift„Die Neue Generation“ ent⸗ nehmen wir: Es iſt wohl nie ſo viel über die praktiſche Arbeit des Bundes für Mutterſchutz geſagt, geurteilt und kritiſiert, wie in dem letzten Monate, ſeit eine Kriſe im Vorſtande des B. f. M. iſt aber, daß kingetreten iſt. Das Merkwürdigſte bei der Sache * alle diejenigen, die in langen Zeitungsartikeln ihr Urteil über die Art der Arbeit abgeben, dieſe garnicht kennen, denn nie iſt eine oder die andere der Zeitungsſchreiberinnen, noch irgendeine von den Damen, die loben und tadeln, im Bureau der praktiſche Arbeit, in dem kleinen Heim geweſen und haben ſich durch den Augenſchein von der Richtigkeit oder Unrichtigkeit ihrer Be⸗ hauptungen überzeugt. Sie wiſſen nicht, daß das, was ſie ideale Arbeit an den Müttern nennen, ſchon längſt bei uns geübt wird, daß dieſe nicht nur Rat, ſondern auch die Hilfe fanden, die ſie ſuchen, daß ſie Arbeit, Unterkommen und alles das finden, was ſie wieder mit Mut und Hoffnung, mit Selbſtvertrauen und Pflichtgefühl, ja mehr als das, mit Liebe zu ihrem Kinde erfüllt. Unſer kleines Heim umfaßt allerdings nur 6 Betten, aber dieſe Betten ſind immer beſetzt, wir haben in dem Jahre 1909 beſetzt gehabt: 1409½ Tage, 322 Nächte, 124 Extra⸗Mahlzeiten, 95 Abend⸗Mahlzeiten. Das kleine Heim hat 141 Mütter beherbergt, unter ihnen eine Wöchnerin, die auf unſerer Schwelle das Kind gebar, die im furchtbarſten Wetter bei Schnee und Regen am 3. Februar von ihren Eltern aus dem Hauſe getrieben wurde und nun zu uns kam— zwei Stunden weit— in ihrer Not; hätte ſie uns nicht mehr erreicht, ſo wäre das Kind auf der Straße geboren. Oft haben wir in ſpäter Abendſtunde Mutter und Kind aufge⸗ nommen, die aus dem Krankenhauſe nach 7 bis 8 Tagen ent⸗ laſſen wurden und ohne Obdach, ohne Geld in dem menſchen⸗ reichen Berlin umherirrten, ohne einem Menſchen zu begegnen, der ihre Not jah. Wie wohl fühlten ſich dieſe Armen, wenn ſie ſich in den ſauberen Betten ausſtrecken konnten, von Liebe und Freundlichkeit umgeben; denn dadurch unterſcheidet ſich unſer kleines Heim von vielen anderen, daß Friede und Liebe unter den Inſaſſen herrſchen. Sowie es keinen Standesunterſchied bei uns gibt, ſo gibt es auch kein Ueberheben, ſie ſind alle Schweſtern, eine hift der anderen; kommt aber einmal eine junge Mutter, die in der ungewohnten Umgebung ſich nicht wohl fühlt oder ſich nicht hineinfügen kann, bedarf es nur freundlicher Vorſtellungen und ſie wird bald das Gute an ihren Mitſchweſtern entdecken. Böſe Worte, Vorwürfe, Schelten ſind unbekannten Dinge in unſerem Heim, eine Stätte der Ruhe und des Friedens. der Ein⸗ kehr, der Sammlung iſt es aber ſchon vielen geworden. Und diele kehren ſonntäglich zum Beſuche dort wieder ein. Wir haben das eine Bett, welches allerdings nur ein Schlaf⸗ ſofa iſt, geſondert aufgeſtellt. Es iſt uns ſchon häufig vorge⸗ kommen, daß ganz entkräftete Frauen zu uns in die Sprechſtunde kamen, und dieſen bot es dann in dem geſonderten Raume eine willkommene Lagerſtätte. Es kommt wirklich nicht auf die Zahl der Betten an, es kommt auf den Geiſt an, der in dem Heime herrſcht. Selbſt wenn größere Summen zu Gebote ſtänden, wie der B. f. M. ſie verfügbar hat, ſo wären doch mehrere kleine Heime einem großen Heime vorzuziehen, in dem die Mütter ſich ſelbſt mehr überlaſſen bleiben und mit ihren kleinen und großen Sorgen ſich nicht an die Leitung wenden mögen. Wir würden es mit Freuden begrüßen, wenn all diejenigen, die ſich für den Mutterſchutz intereſſieren, uns reichliche Mittel zur Verfügung ſtellten, um recht viele kleine und auch große Heime zu errichten, auch ſolche, in welchen Mutter und Kind zuſammen bleiben könn⸗ ten. Wir haben den Aufenthalt in dem kleinen Heim ſo lange ausgedehnt, bis geſundheitlich und wirtſchaftlich die Inſaſſin be⸗ friedigt war. Wir haben vor der Entbindung und nach der Ent⸗ bindung auch öfter mit Kind aufgenommen, und wenn die Kin⸗ der zu ſehr ſtörten, ſo hat es in der Wohnung der Leiterin Unterkunft gefunden. In der praktiſchen Arbeit ſind während vier Jahre des Be⸗ ſtehens derſelben über 2000 Fragebogen aufgenommen, und weit über die doppelte Zahl Anfragen um Rat und Unterkunft ſind brieflich eingegangen. Wer die Dankesbriefe lieſt, wird erkennen, daß es ſich darin nicht um Phraſen handelt, ſondern daß ſie der Ausdruck der wahren Erkenntlichkeit ſind. Und es ſind nicht nur Briefe von ehelichen Frauen und unehelichen Frauen, ſondern auch von Familienvütern und unehelichen Vätern darunter, Fünf Anwälte haben ihre Arbeit frei zur Verfügung geſtellt, Aerzte und Aerztinnen haben ihre unentgeltliche Hilfe ange⸗ boten. Mit Privat⸗Entbindungsanſtalten ſind teils billige Preiſe vereinbart, teils Freiſtellen erbeten, die„Heimſtätte“ Am Ur⸗ ban, Wöchnerinnenheim; das Wöchnerinnenheim der Heilsarmee uſw. geben teils Freiſtellen, teils Unterkunft für unſere Mütter. Eine große Anzahl von Pflegeſtellen werden jährlich beſetzt, nachdem dieſe beſichtigt worden ſind— polizeiliche Erlaubnis und Polizei⸗Aufſichtsdamen ſind Bedingung— um eine Pflege⸗ ſtelle zu beſetzen. Da aber die Pflegeſtellen in der Stadt nicht immer den Anforderungen entſprechen, welche wir für unſere Kinder ſtellen, ſo iſt am 1. November ein kleines Kinderfamilien⸗ heim in Zehlendorf, Beerenſtraße, Berlin, Alſenſtraße 81 aus Privatmitteln errichtet mit 24 Betten, in welchem die Kinder bis zu ihrem 16. Lebensjahre bleiben können und dort eine Heimat finden ſollen. Das kleine Heim iſt mitten im Garten gelegen, nahe am Walde. Der B. f. M. verfügt über eine Anzahl von Vormündern und Vormünderinnen, welche ſich der Kinder an⸗ nehmen und der Mütter. Mitglieder aus dem B. f. M. beſichtigen die Pflegeſtellen, beſuchen die Krankenhäuſer uſw. Es fehlt aber noch immer ſehr an freiwilligen Hilfskräften, die dauernd eine Arbeit über⸗ nehmen würden. Eine Stellenvermittlung ermöglicht es, für Ar⸗ beit zu ſorgen, und eine größere Anzahl von Damen aus den beſten Geſellſchaftskreiſen nehmen ſchon ſeit Jahren vom B. f. M. ihre Mädchen. Wir haben im B. f. M. Arbeit geleiſtet, eine Arbeit, die ſo die ganze Zeit, das ganze Denken in Anſpruch nimmt, daß zum Reden darüber keine Zeit bleibt. Wenn aber ſo viele gute Ratſchläge, ſo wohlgemeinte Ermahnungen laut werden, wie in der letzten Zeit, ſo bitten wir alle die, die uns raten wollen, die Arbeit erſt einmal kennen zu lernen. Daß die praktiſche Arbeit mit Geldmitteln nicht genügend unterſtützt wäre, iſt durchaus unzutreffend. Unſer Beſtreben iſt es, nicht durch Geld allein, ſondern durch Arbeit, durch Heran⸗ ziehen der Väter zu den Alimenten, durch alles das zu helfen, was die Mutter wirtſchaftlich hebt und was ihr moraliſch einen Halt gibt, ihr das Verantwortlichkeitsgefühl für ihr Kind ſtärkt und in dieſem ihre Zukunft, ihr Glück finden läßt. Unter unſeren Müttern haben wir nur zweimal das zweite Kind gehabt und in beiden Fällen hatten beiden Kinder den⸗ ſelben Vater. Unter 2000. Müttern hatte nur ein ganz geringer Prozentſatz das zweite Kind, wenn ſie zu uns kamen, und wir müſſen den Vorwurf ganz entſchieden zurückweiſen, der dem B. f. M. ſo oft gemacht wird, daß wir die unehelichen Mütter gleich werten, und dadurch die Unſittlichkeit ſtärkten. Jede Mutter findet bei uns Hilfe und Rat, Verſtehen und Teilnahme, wir machen keiner Vorwürfe, wir fragen ſie nur das, was wir un⸗ bedingt wiſſen müſſen; ſie aber erzählt uns alles, was ſie auf dem Herzen hat, ſie iſt uns nicht fremd und wir ſind ihr„i fremd, und ſie fühlt, daß wir ſie verſtehen. In dieſem Geiſte führt der B. f. M. ſeine Arbeit und in dieſem Geiſte wird ſie auch weiter beſtehen, denn was an ihr gut iſt, ſowohl an der Idee wie in der praktiſchen Arbeit, wird nicht zerſtört werden können. Franziska Schulz. von neuem zu ſtürzen, ſo daß er leer ausging. Man kan inniger Tiefe mit der rechten Einfachheit zu ſchildern gew ſtets geſchmackvolle Farbe, ihre dekorative Schönheit, die au zweiteiligen Vortrags⸗Zyklus, der das Themg: kurhiſtoriſche Bilder aus der Aſſekuranzgeſchichte“ behandelt.„Als Vortragender iſt der 1. Vorſitzende der Vereinigung, 3 Schröder, gewonnen worden. Der erſte dieſer Vorträge findet am Samstag, den 21. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Reſtaurant„Fauſt“, riedrichsplatz 6, oberer Saal, ſtatt. 5 * Die Ehrenpreiſe zu den 2. nationalen Fußballturnieren des „M. F. C. Viktoria 1897“ in Klaſſe Cam 22. Mai und in Klaſſe 3 am 12. Juni ſind von morgen ab in den Schaufenſtern der Firma Engelhorn u. Sturm ausgeſtellt. Aus dem Großherzogtum. * Pforzheim, 18. Mai. Ein Polizeihund der hieſigen Schutzmannſchaft trug zur Ermittelung eines Sittlich⸗ keitsberbrechers, der letzten Freitag auf dem Feld zwiſchen den Orten Erſingen und Eiſingen eine Frau vergewaltigte, dadurch bei, daß er noch am Sonntag nachmitag vom Tatort aus die Spur aufnahm und fünfviertel Stunde lang verfolgte, bis er in ein Haus in Iſpringen eindrang, in dem ein bereits der Tat verdäch⸗ tiger, ſchon mehrfach wegen ähnlicher Dinge beſtrafter Arbeiter namens Dieterle wohnte.., der ſich bei der Tat unkenntlich ge⸗ macht hatte, legte, nachdem er urſprünglich jede Beteiligung ab⸗ geleugnet hatte, ein Geſtändnis ab. 5 oc. Donaueſchingen, 18. Mai. In Oefingen exeig⸗ nete ſich am erſten Pfingſtfeiertage ein größeres Bran d⸗ unglück. Früh morgens brach in einem Schuppen Feuer aus, das ſich raſend ſchnell auf die angrenzenden Gehöfte des Johannes Glunz, Chriſtian Schneckenburger, der Witwe Reichmann und des Schreiners Ulrich ausdehnte. Sämtliche mit Schindeln gedeckten Gebäude lagen in kurzer Zeit in Schutt und Aſche. Die Bewohner konnten nur mit Mühe ihr nacktes Leben retten und noch das Vieh in Siferheit bringen. Wie das„Donaueſch, Tagebl.“ meldet, wrr⸗ den die Gebr. Michael und Konrad Wölfle unter dem Verdachte der Brandſtiftung verhaftet. Der durch den Brand verurſachte Schaden beziffert ſich auf etwa 80 000 Mark und iſt zum Teil durch herung gedeckt. 85 Bportliche Rundſchun. 15 J. M. Fußballreſultate. Der Mannheimer.⸗K. Viktori verlo r in Barmen gegen den dortigen Ballſpielverein mit 1: Toren. * Der Radfahrerverein Feudenheim hielt am vergan Sonntag ſeine J. Fernfahrt, quer durch den Oden⸗ wald ab. Die Strecke betrug über 120 Kilometer. Dem Starter ſtellten ſich von 42 gemeldeten Fahrern 38. Der Start war u 8 Uhr. Es war eine wahre Freude, wie die ſtattliche Schar dahin⸗ ſauſte. Leider hatte einer der Favoriten, ein Fahrer von Edinge ſofort das Pech, zu ſtürzen. Als ſeine nicht unbedeutenden Ver⸗ letzungen verbunden waren, ſauſte er dem Rudel nach, das auch tatſächlich in Fürth einholte. Abends hatte er das Unglü haupten, daß kein Fahrer ohne Fall davongekommen iſt, den Kurven und Steigungen waren manchmal derart, daß die Fo gezwungen waren, ihre Räder zu ſchieben. Die gebrauchte von 4 Stunden war immerhin eine recht anſehnliche Leiſtung, denn die Fahrer hatten außer den Hinderniſſen noch mit dem Wekter zu kämpfen. Dle Preſſe beſtanden in Geld und Ehre zeichen. Ebenſo wurde noch eine Anzahl Diplome verteilt. Preiſe erhielten: 1. Hch. Zimpelmann⸗Ludwigshafen, 2. Peter Böhm⸗Rülsheim, 3. Hermann Krippp⸗Heiligenſtein, 4. Ludw. Noll⸗Waldhof, 5. Karl Reuner⸗Ludwigshafen, 6. Karl Schindele⸗Feudenheim. Apiatik. Darmſtadt, 18. Mai. Heyr En ler hat ſyeben einen ſchö Flug mit einer neuen Maſchine in einer Höhe von 250 M weit aus dem Platz heraus gemacht. Ferner führte er eine flug aus mit abgeſtelltem Motor aus einer Höhe von 100 M. Etwa(00 Offiziere wohnzen dieſen Flügen hei, 1 Donauséſchingen, 18. Maf. Der Fürſt zu Für berg wird ſich dem Luftſporte widmen. Er bringt ſeit beſonders den Flugapparaten ein großes Intereſſe entgegen u⸗ abſichtigte ſchon ſeit längerer Zeit, einen brauchbaren deutſche apparat zu erwerben. Er nimmt jetzt Unterricht in der Han⸗ von Flugapparaten. 0 Auch für das Syſtem, das er in Zukun nützen will, hat er ſich bereits entſchieden. Es handelt ſich u ganz neuartigen Apparat, der eine Erfindung eines Angeſtellte Fürſten, namens Dr. Hied her, darſtellt. Der Flugapparat, Auftrage des Fürſten bereits in einer Fabrik zu Donaueſchingen baut und in kurzer Zeit fertiggeſtellt wird, iſt ein Eindecker artigen Syſtems, der beſonders gegen Angriffe des Sturmes eine beſondere Erfindung geſichert ſein ſoll. Der Apparat, der ein Motor von 35 Pferdekräften hat, kann unter Umſtänden auch mehre Perſonen mit ſich führen. Die Steuerung geſchieht vom Führe aus und iſt ſehr bequem zu handhaben. Der Apparat ſoll im Stan ſein, ſich ohne Anlauf vom Erdboden zu erheben. Der Fürſt Fürſtenberg will den Apparat ſelbſt erproben und im Falle des lingens mehrere gleichartige Apparate herſtellen laſſen. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Peter Altenberg. Die Nachricht, daß Peter Altenbe ſinnig geworden ſei, wird von ſeinen Freunden als unricht zeichnet. Altenberg befindet ſich ſeit ſechs Tagen in de— ſchloſſenen Anſtalt von Inzersdorf, jedoch nur um eine Alko entziehungskur durchzumachen. Er litt ſeit langem an Schl loſigkeit. Um dieſe zu bekämpfen, nahm er ganz außerordentlie Mengen von ſtark alkoholhaltigen Getränken zu ſich, wor ſchwere Nervenſtörungen ergaben, deren Beſeitigung jetz die Entziehungskur angeſtrebt wird. Altenberg wird vor Freunden in der Anſtalt beſucht. Dieſe verſichern, daß e mindeſtens ebenſo normal iſt, wie er es in den letzten Jah weſen iſt. Er werde die Anſtalt geheilt verlaſſen. Prof. Haus von Volkmaun, der treffliche Landſchafter, morgen das 50. Lebensjahr. Unter den Künſtlern, die ſich der ſchl! und wahrhaftigen Schilderung ihrer deutſchen Heimat zuwat uimmt der Karlsruher Meiſter heute eine der erſten Stellen Stimmungszauber des deutſchen Mittelgebirges, ſeine we die verträumten Stunden des erntereichen Mittags, die w che des Vorfrühlings, alles das hat Volkmann ohne vielen Aufwan en u merklich ſtiliſierten Linien ſeiner Bilder ſpricht, gibt 5 175 Aberall neben ſo viel anſpruchsvolleren Schöpfungen auf unſeren Aus⸗ ſtellungen ihren eigenen Reiz. Die Liebe zur heimiſchen Natur hat beſonders ſein Lehrer in Volkmann wachgerufen, Guſtav Schönleber in Karlsruhe, deſſen Meiſterſchüler er fünf Jahre lang war. Dann Buchilluſtrationen zu„Ri, ra, rutſch“ mit ſeinem Bilderbuche vom Straban Freunde gewounen. Prof, von Volkmann arztes Richard—— oll⸗ alle und iſt jetzt Vorſitzender des Von FJag zu Nag. — Dynamit⸗Exploſion. af. 8 del Rio explodierte in 05 Perſonen ſollen getöte 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Mai. Nachtrag um lokalen Feil. *Eine Hitzwelle. 30 Celſius im Schatten regiſtrierte heute nachmittag das Wetterhäuschen auf dem Paradeplatz. Das iſt für Mitte Mai des Guten denn doch zu viel. Die Bad eſaiſon iſt auch ſchon eröffnet. Als wir bei der geſtrigen Fahrt zum Wald⸗ parkreſtaurant die Rheinbadeanſtalten paſſierten, lummelten ſich 118 eine ziemliche Anzahl Kinder und Erwachſene in den kühlen Fluten. Tvodesfall. Heute morgen iſt der Beſitzer der Müllerſchen Hofbuchdruckerei und Hofbuchhandlung und Verleger des„Karls⸗ ruher Tageblatts“, Max Müller, im Alter von 61 Jahren ge⸗ ſtorben. Dieſe Nachricht kommt ſehr überraſchend; denn ob⸗ gleich Müller ſchon vor Jahresfriſt durch ſchwere Krankheit nahe an den Rand des Grabes gebracht worden war, hatte er ſich doch wieder ſo erholt, daß diejenigen, die den ſtarken, kräftigen Mann auf ſeinem gewohnten Spaziergang geſehen haben, wohl annehmen durften, daß Müller noch recht lange an der Spitze des großen Unternehmens ſtehen würde, das ſich unter ſeiner energiſchen Lei⸗ tung zu einem der bedeutendſten Etabliſſements der badiſchen Buchdruck⸗Induſtrie entwickelt hatte. Mit Kommerzienrat Müller iſt ein Mann dahin gegangen, der nicht nur als Beſitzer einer der größten Buchdruckereien des Landes großes Anſehen genoß, ſondern der auch als Menſch durch ſein konziliantes Weſen ſich der Sym⸗ pathien aller zu erfreuen hatte, die mit ihm in Berührung kamen. Beſonders ſchmerzlich empfunden wird der Tod Müllers von ſeinen Beamten und Angeſtellten. Zwiſchen Müller und ſeinen Angeſtell⸗ ten herrſchte ein geradezu patriarchaliſches Verhältnis, bei dem auch die Alters⸗ und Invaliditäts⸗Fürſorge in einem Maße ge⸗ handhabt wurde, wie man ſte in ſo erfreulicher Weiſe wohl ſelten in einem ähnlichen Betriebe finden dürfte. Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Konrad Dreher wird vom 26.—29. Mai ein dreimaliges Gaſtſpiel am Hoftheater abſolvieren und zwar am Donnerstag den 26. Mai (Roſengarten) als Mathias Schlegel in„Die beiden Reichenmüller“, am Freitag, 27. Mai(Hoftheater) als Mathaeus Schelchelroither im„Fidelen Bauer“ und am Sonntag, den 29. Mai(Roſengarten) als Zangerl im„Jägerblut“. ——— Die Rometennacht. Die Kometennacht in Mannheim. Zwei Leſer unſeres Blattes machen uns die Mitteilung, daß ſie heute früh um 4 Uhr den Kometen geſehen haben. Der eine Herr hatte als Beobachtungspoſten die Rheinpromenade gewählt, der andere Herr das Ende dere Auguſtaanlage. Der Komet ſoll wie eine Kugel ausgeſehen haben. Jedenfalls handelt es ſich um eine Reflektion der Sonne, die, wie bereits im Mit⸗ tagsblatt gemeldet, ziemlich lange Zeit brauchte, um durch die Dunſtwolken durchzudringen. Die Landung des Ballons„Zähringen“. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der Ballon„Zähringen“, der heute nacht zu einer Beobachtungsfahrt aufſtieg, heute morgen um.25 Uhr bei Sulz unterm Walde, einem Dorf im Kreiſe Weißenburg in Niederelſaß, glatt gelandet. Die Ergebniſſe der Fahrt ſind noch nicht bekannt. **** Der Direktor der Marineſternwarte in Kiel Prof. Harzer erklärte: Wir haben in den letzten Tagen mehrfach, ſoweit das Wetter es zuließ, Beobachtungen des Kometen derſucht, konnten jedoch kein poſitives Reſultat erzielen. Ich glaube deshalb, daß der Komet nicht, wie bisher angenommen, ein Stern erſter Größe, ſondern nur fünfter Größe iſt. Elektriſche Erſchei⸗ nungen, wie magnetiſche Stürme uſw. werden in Deutſchland kaum beobachtet werden können. Dagegen dürften ſich in Nor⸗ wegen und Schweden ſtarke elektriſche Entladungen in Form von ſtarken Nordlichtern zeigen. *„„5„ Die Beobachtungen auf der Heidelberger Sternwarte. Genau wie Geheimrat Wolf Ihrem Berichterſtatter ſchon vor Wochen vorausgeſagt hatte, iſt es gekommen mit dem Halleyſchen Kometen: er hat die Erde nicht aus den Fugen geriſſen, er iſt ſogar ganz unſichtbar und geräuſchlos vorübergewandelt vor der Sonne und die Menſchen haben ſich umſonſt bemüht, mehr Aufhebens von ihm gemacht, als er nach ſeiner Bedeutung im Univerſum und in der aſtronomi⸗ ſchen Wiſſenſchaft verdient. Man war auf der Heidelberger Sternwarte baß erſtaunt, als ich in aller Herrgottsfrühe dort oben erſchien, um meinen Wiſſensdurſt zu ſtillen, und lächelte faſt ein wenig ſpöttiſch: wozu der Lärm, was ſteht dem Herrn zu Dienſten? Die Aſtronomen ſind nicht ſchuld an der zweckloſen und unwiſſenſchaftlichen Aufregung, an dem Kometenfieber, das die Menſchheit ergriffen. Sie haben ein weit kühleres Verhältnis zum Halleyſchen Kometen als wir armen unwiſſenden Toren, die wir uns geheim nach irgend einer grauenvollen Senſation ſehnten, die wir doch gleich⸗ zeitig ſo fürchteten, daß zerſtörte Geiſter ſich vor dem 18. Mai aus dieſer Zeitlichkeit empfahlen. CTamille Flammarion und andeve Poeten haben das Unheil angericht't, als ſie eine ſchöne und grauenvolle Phantaſie vom Weltunter⸗ gang dichteten. Die machten den Halleyſchen Kometen aktuell und bedeutend über ſeine ja an ſich nicht kleinen Maßen hinaus. So haben wir denn eigentlich— geſtehen wir's nur offen— einen der ungeheuerſten Hereinfälle er⸗ lebt, der einem„aufgeklärten“ Zeitalter beſchieden ſein kann. Und ſo iſt das heiße Kometenfieber dieſer heißen Maitage ein Kulturdokument, auf das wir nicht im mindeſten ſtolz zu ſein brauchen. Was werden ſpätere Zeiten über dieſen grundloſen Taumel ſagen? Ich fürchte faſt, wir bekommen keine gute Note.— Das wahnwitzige Intereſſe am Halleyſchen Kometen ift dann außer durch die Weltuntergangs⸗ uliſten nach Anſicht der Aſtronomen noch dadurch geweckt n, daß der Halleyſche Komet ſchon ein ſo alter und ange beobachteter Bekannter iſt; für die tiefe und ſchöne Iſſenſchaft vom Univerſum bedeutet er nicht mehr wie manche de Himmelserſcheinung. Auf dem Königsſtuhl wurde mir heute verſichert, e gäbe weit wichtigere und intereſſantere Kometen, als gerade den Halleyſchen, und die wundervoll deut⸗ ichen und klaren Photographien rotierender werdender Weltenſyſteme, die man auf dem Königsſtuhl einſehen kann, die uns ganz anſchaulich zeigen, wie auch unſer Weltenſyſtem mit ſeiner Sonne und ſeinen Planeten entſtand— ſie er⸗ hellen das auch dem Laien ſehr deutlich. Auf der Heidelberger Sternwarte hat man dieſe letzte Nacht abſolut nicht dem Halleyſchen Kometen alleinige Aufmerkſamkert geſchenkt, es ſind in der Kometennacht auch Wolkenbildungen beobachtet zorden: da haben wir den Maßſtab der Aſtronomen für die Bedeutung des Halleyſchen Kometen. Als ich heute früh auf dem Königsſtuhl weilte, waren wir mitten in dem Schweif des Kometen, der ſich aber nicht einmal wie Geiſterhauch ſpürbar machte. Die Luft war ſo klar, daß man auch nicht das leiſeſte Stäubchen ſpürte. Der feine Dunſt war von der Hitze erzeugt. Ich habe ſchon auf das intereſſante phyſikaliſche Experiment hingewieſen, durch das gezeigt wurde, wie unglaublich dünn die Materie des Kometenſchweifes. Nun werden die Unterſuchungen abzu⸗ warten ſein, die darüber angeſtellt worden ſind, ob während des Durchgangs irgendwelche elektriſche Erſcheinungen in der Atmoſphäre wahrnehmbar waren, wenn, dann jedenfalls nur außerordentlich feine. Ein Herr der Heidelberger Stern⸗ warte iſt, wie ich ſchon mitteilte, mit dem Ballon„Zähringen“ aufgeſtiegen, es handelt ſich da um Verſuche, Staubzählungen vorzunehmen, waren Schweifteilchen in der Atmoſphäre, hat ſich der Staub in der Atmoſphäre vermehrt? Dieſe Unter⸗ ſuchungen über die Materie des Kometenſchweifes werden nicht ſo bald abgeſchloſſen ſein; wir wollen ſehen, ob der Laie ihnen noch ſo viel Intereſſe entgegenbringt, wie dem Ereig⸗ nis des Hinwegſtreichens dieſer Materie über die Erde ſelbſt, als welches Hinwegſtreichen über die Erde jetzt von der Wiener Sternwarte ſogar ſchon beſtritten wird. Empfunden hat es jedenfalls niemand und ſo ſtellt ſich vielleicht noch her⸗ aus, daß gar keine Schweifmaterie in unſere Atmoſphäre gelangte. Der Kern des Kometen ſelbſt wird von derſelben Sternwarte ſchon zu einem Stern fünfter Größe herabge⸗ drückt; auf der Heidelberger Sternwarte iſt es trotz feinſter Beobachtungsinſtrumente nicht gelungen, den Kern auf der Sonnenſcheibe zu ſehen und die Tageshelligkeit geſtattete nicht Aufnahmeen zu machen. Die, die ihn geſehen haben, haben ihn alſo nicht geſehen: ſie mögen es glauben oder Hlicht 5 Das iſt das vorläufige Ergebnis. Ein reichlich geringes Er⸗ gebnis. Und doch hatte das Kometenfieber auch ſein Gutes. Der Menſch hat den Blick einmal wieder ins Weltall, in ſeine uner⸗ gründlichen Geheimniſſe und Tiefen lenken gelernt, vom Staube und vom Alltagsgeſchäft ſich emporgehoben in das Ungeheure der zeitlichen und räumlichen Ewigkeit. Und wer es recht tat, in tiefem Sinnen und ernſter Nachdenklichkeit, der gewann im Innerlichſten, der vertiefte ſich, der reifte im Sinnen über die ungeheuren Kräfte und Harmonien des Weltalls, und er dachte der Weltenſeele nach in Qual und Luſt. Ich ſchlage den Fauſt auf und laſſe mir die gewaltige kosmiſche Melodie durch Herz und Geiſt klingen: Die Sonne tönt nach alter Weiſe In Bruderſphären Wettgeſang Und ihre vorgeſchriebe Reiſe Vollendet ſie mit Donnerklang **** * Karlsruhe, 19. Mai. Zur Beobachtung des Natur⸗ ereigniſſes waren heute früh zahlloſe„Kometengucker“ auf den Beinen. Vielfach wurde an fröhliche„Abſchiedsfeiern“ der aſtronomiſche Ausguck angeknüpft und beſonders die Ausflügler, die ſich nach dem Turmberg aufmachten, hatten das Ereignis zu⸗ vor noch tüchtig„begoſſen“. Der hier kurz vor 3 Uhr ab⸗ gehende Schnellzug nahm viele„Aſtronomen“ nach Durlach mit und als man auf der Plattform des Turmes anlangte, hatten ſich dort ſchon Dutzende von Frühaufſtehern eingefunden, die alle mit Feldſtechern, Operngläſern etc. bewaffnet, darauf war⸗ teten, etwas von dem Kometenſchweif ſehen zu können. Aber die Kometengucker kamen nicht auf ihre Rechnung. Ein violettes Licht, das gegen 4 Uhr wahrgenommen werden konnte, wurde vielfach auf den Durchgang der Erde durch den Kometenſchweif zurückgeführt. Bei dem ziemlich klaren Himmel nahm die Mor⸗ gendämmerung ſchnell zu; der Morgenſtern zeigte ſich in ſchön⸗ ſtem Glanze und wurde ſogar von einigen„Gſcheidlen“ für den Kometen gehalten. Etwas beſonderes ereignete ſich aber nicht, weder von elektriſchen Entladungen noch von Meteoren wurde bom Turmberg aus etwas wahrgenommen, und ſo zogen beim zunehmenden Tageslicht die Turmbergbeſucher wieder den hei⸗ matlichen Penaten zu. In der Stadt ſelbſt herrſchte gleichfalls reges Leben die ganze Nacht hindurch und man ſah in den Mor⸗ genſtunden gar viele beleuchtete Fenſter, von denen aus wie von vielen flachen Dächern eifrig nach außergewöhnlichen Natur⸗ erſcheinungen geforſcht wurde. Freiburg, i.., 19. Mai. Um 3½1 Uhr nachts wurde eine langſam von Weſten nach Oſten ſinkende grüne, dann dunkel werdende Feuerkugel beobachtet in ſcheinbarer Größe eines Kopfes mit zehnfach längerem Lichtſchein.(Irkf. Ztg.) * Ludwigshafen, 19. Mai. Ein Leſer unſeres Blattes ſchreibt uns: Geſtatten Sie mir, Ihnen meine Beobachtungen über die vergangene Kometennacht mitzuteilen. Von—5 Uhr morgens war der öſtliche Himmel ziemlich bedeckt und es war nichts beſonderes zu bemerken. Um 5 Uhr erſchien glänzend am Horizont die Sonne. Ich beobachtete die Sonne dann mit mei⸗ nem achtfachen Zeißfeldſtecher durch Gelbgläſer und nahm gegen die Mitte der Sonne einen großen ſchwarzen Flecken ſowie einen kleinen ſchwarzen Flecken wahr. Anfangs glaubte ich einen Ballon in der Atmoſphäre zu ſehen, dann aber er⸗ kannte ich beſtimmt die ſchwarzen Flecken und glaubte, es ſei der Kern des Kometen. Nachdem aber um.15 Uhr die Flecken noch auf derſelben Stelle ſich befanden, dürfte es der Kern des Kometen doch nicht geweſen ſein. Sollten das aber ſo große Son⸗ nenflecken ſein oder iſt ein Zuſammenhang mit dem Kometen möglich? Ich ließ noch mehrere Perſonen die Flecken durch mein Glas beobachten, die meine Wahrnehmung beſtätigten.(In⸗ zwiſchen iſt bereits feſtgeſtellt worden, daß es Sonnenflecken waren. D. Red.) * Zweibrücken, 19. Mai. Die Beobachtung des Durch⸗ ganges der Erde durch den Schweif des Kometen Halley hatte heute nacht eine zahlreiche Menſchenmenge nach den Anhöhen der Stadt gelockt. Gegen 3 Uhr früh klärte ſich der Himmel faſt vollſtändig auf. Nur eine dicke Wolkenwand im Oſten verhin⸗ derte das Sichtbarwerden des Kometen; man ſah eine rötlich ſchimmernde, dem Nordlicht gleichende Stelle⸗ c. Bingen, 19. Mai. Frühaufſteher waren heute in Bingen und Umgebung eine Menge Leute, denen es ſonſt gar nicht ein⸗ fällt, dem herrlichen Maimorgen die gebührende Beachtung zu ſchenken. Alle aber, ob nun Frühaufſteher oder nicht, ſtrebten den Gipfeln des Rochusberges und des Scharlachkopfes zu, die hoch genug waren, um einen ungehinderten Ausblick nach Oſten, wo der Komet ſichtbar werden ſollte, zu ermöglichen. Unter den Frühaufſtehern war auch Ihr Binger Korreſpondent. Schon um halb 3 Uhr trat er in Geſellſchaft noch anderer„Stern⸗ gucker“ den Marſch auf den Rochusberg an. Die Dunkelheit war ſtark genug, daß der nur noch ſchwach leuchtende Mond ſie nicht durchdringen konnte. Grau in Grau zeigte ſich der Himmel und nur ganz vereinzelt zeigte ſich hin und wieder ein kaum ſicht⸗ barer Stern. Die Luft war gänzlich ruhig und die Temperatur ſchwül und wie es ſchien mit Elektrizität geladen; dann und wann blitzte es über das Firmament, wie fernes Wetterleuchten ſchnell auf. Heller und heller wurde es, aus den Dörfern im Tale ſcholl der erſte Hahnenſchrei, der ſeelenvolle Schlag der Schwarz⸗ amſel wurde hörbar, die Finken regten ſich..20 Uhr und immer noch kein Komet. eine halbe Stunde, eine Viertelſtunde verging, immer noch warteten die„Amateuraſtronomen“ auf den„großen“ Augenblick. Mehr und minder gute Witze wurden bereits hörbar, da auf einmal kam in öſtlicher Richtung am Nande eines hellen Streifens um.07 Uhr ein außerordentlich hell flim⸗ mernder großer Stern mit ſtarker Leuchtkraft in Sicht, der ſofort mit allen möglichen Sehverſtärkungsinſtru⸗ menten von den Beſchauern als der Halleyſche Komet mit Be⸗ ſchlag belegt wurde. Er mußte es auch ſein, denn ein anderer Stern dürfte kaum dieſe gewaltige Leuchtkraft aufweiſen, noch dazu bei hellem Tage, denn das war es unterdeſſen geworden. Zudem war von dem Stern anſcheinend ein kurzer Schweif(2) ſichtbar. Mit großer Schnelligkeit durchkreuzte er den hellen Streifen und wurde um.12 Uhr wieder durch die dunkle Wol⸗ kenwand den Blicken entzogen. Abgeſehen von dem Wetterleuchten, das allerdings längere Zeit, bis gegen halb 4 Uhr anhielt, waren weitere Erſcheinungen nicht zu beobachten. Berlin, 19. Mai. Die aus den verſchiedenen Teilen des Reiches und vom Auslande vorliegenden Meldungen beſtätigen vollauf die Vorausſage der ſachkundigen Perſönlichkeiten daß der Durchgang der Erde durch den Schweif des Halleyſchen Ko⸗ meten zu keinerlei nennenswerten Erſcheinungen Anlaß gebe. Das Ergebnis der Beobachtungen iſt allenthalben ein negatives geweſen. Telegraphenſtörungen ſind, wie uns amtlicherſeits mit⸗ geteilt wird, nicht eingetreten. Berlin, 19. Mai. Der geſtern nacht um 12 Uhr zur Beobachtung des Kometen in Berlin aufgeſtiegene Freiballon „Groß“ iſt heute vormittag bei Arth in der Nähe von Glücksſtadt gelandet. Die beiden Inſaſſen Profeſſor Berſon und Dr. Wei⸗ gert kehrten mit der Bahn nach Berlin zurück. Die wiſſen⸗ ſchaftliche Ausbeute der Fahrt ſoll recht erheblich geweſen ſein. Wien, 19. Mai. Vom Obſervatorium auf dem Sonnen⸗ vendſtein wird gemeldet: Von.15 bis.40 Uhr war der Schweif des Kometen ſichtbar. Die Beobachtungen ſtimmten mit den Am⸗ gaben der Aſtronomen nicht überein. Der Schweif war gegen das Ende zurückgebogen und verſtärkte ſich nicht, ſondern verjüngte ſich. Aus dieſem Sachverhalt konnte nicht mit Sicherheit kon⸗ ſtatiert werden, ob die Erde überhaupt durch den Schweif gegan⸗ gen iſt. Es wurden lt.„Frkf. Ztg.“ keinerlei Begleiterſcheinungen beobachtet. Heute früh unternommene Verſuche, den Durchgang des Kometen durch die Sonne zu beobachten, blieben erfolglos. Madrid, 19. Mai. In Spanien konnten bezüglich des Halleyſchen Kometen keinerlei Beobachtungen gemacht werden, weil der Himmel bewölkt iſt. *London, 19. Mai. Nach dem Bericht einer hieſigen Zei⸗ tung aus Newyork meldet die Kerkes⸗Sternwarte in Williams⸗ burg(Wisconſin): Der Schweif des Halleyſchen Kometen war hier heute früh zwiſchen 2 und 3 Uhr deutlich ſichtbar, er war bedentend heller als irgend ein Teil der Milchſtraße und er⸗ ſtreckte ſich über dem Himmelsbogen 105 Grad, während die größte Breite—6 Grad betrug. Der Schweif zeigte eine leichte Krümmung nach Norden und eine ziemlich ſcharfe Abgrenzung an den Rändern. Newyork, 19. Mai. Amerikaniſche Aſtronomen, die nach Honolulu fuhren, um den Durchgang des Komeken durch die Sonne zu beobachten, hatten kein Reſultat. Die Obſervatorien im Weſten verzeichnen Sonnenflecke beſonders in St. Louis wo 30 Flecke beobachtet wurden, davon einen mit 200000 Kilometer Durchmeſſer ud andere ſahen, lt.„Frkf. Ztg.“ nur 2 oder 3 große Flecke. eeee 58 Letzte Nachrichten und Telegramme. Dortmund, 19. Mai. Rechtsanwalt Dr. Schücking iſt, wie die Blätter melden, aus der neuen demokratiſchen Vereinigung ausgetreten. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Chemiker. München;, 19. Mai. Heute fand hier die Hauptverſamm⸗ lung des Vereins deutſcher Chemiker ſtatt, die durch Geh⸗Rat Duisburg⸗Elberfeld eröffnet wurde. Prozeß Hofrichter. * Wien, 19. Mai. Der Prozeß gegen den Oberleutnant Hofrichter hat begonnen. Die Verhandlung findet unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Berliner Drahtbericht. (Von unfſerem Berliner Burea.) [Berlin, 19. Mai. Von autoritativer ruſſiſcher Seite wird gemeldet, daß die Mitteilung über den angeblich bevorſtehen⸗ den Rücktritt des deutſchen Botſchafters Graf v. Oſten⸗Sacken aus der Luft gegriffen iſt. 3000 Pfund Dynamit explodiert. JBerlin, 19. Mai. Aus Newyork wird gemeldet: In Pinar del Rio(Cuba) wurde die Gendarmerie⸗Kaſerne durch eine Exploſion von 3000 Pfd. Dynamit in die Luft geſprengt. Hundert Perſonen ſind tot, viele verletzt. Die Exploſion trug ſich bei Ueber⸗ führung des Dynamits nach einem ſicheren Gebäude zu, weil das Lagerhaus der Kaſerne politiſcher Umtriebe wegen für unſicher ge⸗ halten wurde. Man glaubt, daß ein revolutionärer Anſchlag vor⸗ liegt. Von Havanna ſind Truppen abgegangen Eine neue Unterſuchung über die Kataſtrophe des„3.“. [Berlin, 19. Mai. Es beſtätigt ſich, daß der Kriegs⸗ miniſter eine neue umfangreiche Unterſuchung über die Urſache der Kataſtrophe des Zeppelin⸗Ballons bei Weilburg angeordnet hat und daß die inbetracht kommenden Perſonen, namentlich die⸗ jenigen, die die Fahrt mitmachten, zur umgehenden Erſtattun eines detaillierten Berichtes aufgefordert worden ſind. 5 Der Kampf im Baugewerbe. JBerlin, 19. Mai. In der letzten Sitzung des Ma⸗ giſtrats vom Augsburg teilte der Oberbürgemeiſter Wolfram mit, daß er mit dem Gewerkſchaftsvorſitzenden abermals Verhand⸗ lungen mit den Arbeitgebern unternommen habe. Die Arbeit⸗ geber erklärten ſich außerſtande zu verhandeln, da ſie an die Weiſungen des Zentral⸗Vorſtandes gebunden ſei und dieſer zur⸗ zeit Vergleiche ablehne, was um ſo bedauerlicher ſei, da die Wirkung der Ausſperrung ſich jetzt in Augsburg und in der Provinz be⸗ merkbar mache. Der Magiſtrat will ſich an die Regierung wenden mit dem Hinweiſe auf die Notwendigkeit der Anbahnung eines ſtaatlichen Vergleichsvorſchlags, da alle Schritte, bei den Arbeit⸗ gebern vergeblich ſeien und weite Kreiſe der Bepölkerung ſeit Wochen unter der Ausſperrung zu leiden haben. Großfeuer in Petersburg. Berlin, 19. Mai. Eine rieſige Feuersbrunſt wütete im Arbeiterviertel Petersburgs, hinter dem Nevator. Ueber 20 Häuſer ſind während der letzten Nacht niedergebrannt. 2000 Arbeiter kampieren im Freien. Ob Menſchen dem Feuer zum Opfer gefallen ſind, läßt ſich noch nicht feſtſtellen. Das Feuer dauert bei heftigem Wind noch an. Sämtliche Feuerwehreg Petersburgs ſind auf der Brandſtelle erſchienen. 0 r. e 22 5—ee Marnheim, 19. Mai. ckenoral-Hugeiger. Abenbblatt. Jolkswirtschaft. Perband der landwirtſchaftl. Aredit⸗ genoſſenſchaften im Großhertum Baden Im großen Saale der Feſthalle zu Karlsruhe ielt geſtern der Verband der landwirtſchaftlichen Fe eſen im Großherzogtum Baden ſeine diesjährige Generalverſamm⸗ ö lung— die 26. ſeit Beſtehen des Verbandes— ab. Verbandspräſident Oekonomierat Schmidt⸗Freiburg eröff die ſehr ſtark beſuchte Verſammlung mit 7 85 Waghüſ n. ſprache, in der er zunächſt den Vertretern der Großh. Regierung und all den anderen Erſchienenen Worte warmer Begrüßung widmete, und ſodann den Genoſſenſchaftsmitgliedern, die auf ein⸗ 25jährige Mitgliedſchaft zurückblicken, herzliche Glückwünſche aus⸗ ſprach. Dem von ſeinem Amte zurückgetretenen Vorſtandsmit⸗ gliede Domänenrat Maier in Ueberlingen widmete der Redner beſondere Worte herzlicher Anerkennung. Seine Ausführungen ſchloß der Redner mit einem Hoch auf den Landesfürſten Groß⸗ herzog Friedrich II., in das die Verſammlung lebhaft ein⸗ ſtimmte. Nachdem Miniſterialrat Arnold im Frhrn. v. Bodman der Verſammlung die Wünſche für eine gedeih⸗ liche Arbeit überbracht hatte, erſtattete Verbandsdirektor Bunz den Rechenſchaftsbericht der Verbandsleitung, aus dem zu erſehen war, daß das abgelaufene Jahr den Verband wieder ein recht tüchtiges Stück vorwärts gebracht hat. Der Verband, welcher am 1. Januar 1909 401 Vereine mit 58 576 Mitgliedern zählte, iſt bis 1. Januar 1910 auf 419 Vereine mit 61022 Mitgliedern ange⸗ wachſen. 5 Die Zunahme neuer Vereine betrug 20; abgegangen iſt der ländliche Kreditverein Plankſtadt. Seit 1. Januar 1910 ſind bis jetzt 3 Vereine mit 153 Mitgliedern zugegangen. Es be⸗ trugen im Jahre 1909: die Geſamteinnahmen der Vereine 49 119 985., die Ausgaben 48 125 274., der Geſamtumſatz 97 895 259., gegen 1908 mit 92 832 787., der Geſamtgewinn 520 889., der Reſervefond 2847 208., die Geſchäftsanteile 4747 602., der durchſchnittliche Umſatz einer Kaſſe 236 365., der höchſte Umſatz einer Kaſſe 2 897 202., der niederſte Umſatz einer Kaſſe 4179 M. in nur 4 Monaten, der höchſte Reingewinn einer Kaſſe 15615 M. Der Geldverkehr der Vereine mit der Geldausgleichſtelle war im abgelaufenen Geſchäftsjahr ein vecht lebhafter und wurde, wie ſeit Jahren, von der Rheini⸗ ſchen Hypothekenbank in Mannheim zur allgemeinen Zufriedenheit vollzogen. Die Vereine waren in den erſten Monaten des Vorjahres bei der Ausgleichsſtelle im Guthaben, von Anfang Mai bis Ende November in der Schuld, dann im Dezember wieder im Guthaben; dasſelbe hatte ſeinen höchſten Stand im Februar mit 8 832 026 M. gegenüber einer Schuld von 1 848 417 M. erreicht. Wir haben für das ganze Geſchäftsjahr 1909 den früheren Zins⸗ 3 fuß, 4 Prozent für Einlagen und 4,5 Prozent für Ent⸗ nahmen, beibehalten Der Geldumſatz bei der Rheiniſchen Hypothe⸗ ken⸗Bank betrug 16,5 Millionen in 5312 Poſten, im vorhergehenden Jahre 14,3 Millionen in 4704 Poſten. Es betrugen 1909 die Ein⸗ zahlungen der Vereine 8 742 093 M. in 2899 Poſten und die Ab⸗ hebungen 7 740 231 M. in 2411 Poſten. Die durchſchnittliche Höhe der Einzahlungen betrug lt.„Bad. Landesztg.“ 3017., die durch⸗ ſchnittliche Höhe der Abhebungen 3206 M. Die Koſten für die im vorigen Geſchäftsjahre vorgenommenen Reviſionen beliefen ſich auf 16814 M. Der Bericht wurde einſtimmig genehmigt. Es erfolgte hierauf eine Beſprechung innerer Verbandsange⸗ legenheiten und über den Geldausgleich, in deren Verlauf eine Reihe von Wünſchen vorgebracht wurden. Die Verbandsleitung ſagte deren Prüfung und möglichſte Erfüllung zu. Darauf fand der Antrag des Verbandsvorſtandes, die Tage⸗ gelder für die Vorſſandsmitglieder von 8 M. auf 12 M. zu erhöhen, ohne Deban;,; e. Nach(mat»ericht des Oberrechnungsrates Kirſch wurde die Verband bechnung für 1909 für unbeanſtandet erklärt und dem Verbandsvorſtande wie dem Rechner Entlaſtung erteilt. Auftrage des Miniſters des Zerbandsvorſtandes. Die Wahl geſchah auf Antrag aus der Mitte der Verſammlung per Akklamatton. Gewählt wur⸗ den: Oekonomierat Schmidt⸗Freiburg, Kommerzienrat Bunz⸗ Karlsruhe, Ratſchreiber Hügle⸗Eggenſtein, Ratſchreiber Gutzmann⸗ Grombach, Bürgermeiſter Schüler⸗Ebringen, Ratſchreiber Hillert⸗ Sinzheim und Altbürgermeiſter Jäger⸗Huadheim. Der Vorſtand nahm ſodann die Verteilung von Diplomen für 25jährige Mitgliedſchaft an eine Anzahl Genoſſenſchaftsmit⸗ glieder vor, worauf die Tagung geſchloſſen wurde. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen Markt iſt unter der Einwirkung der von den amerikaniſchen und engliſchen Märkten gemeldeten ſchwächeren Notierungen flau. Die Unternehmungsluſt iſt gleich Null und es werden ſortgeſetzt nur die notwendigſten Deckungen geätigt. Auch die für die Ernte gün⸗ ſtige Witterung und die täglich niedrigeren Angeboten von den Exportländern waren von nachteiligem Einfluß auf die Geſamt⸗ tendenz. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wur⸗ den für Weizen um 50—75 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ermäßigt. Mais und Hafer büßten 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ein. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdom: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 79 Kg. per April Mark 151—152, do. ungariſche Ausſaat 78 Kg. per April Mark 152—153, do. Roſario Santa ße 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per September M.—— Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. Mk. 151152, Ulka 10 Pud Mk. 152—153, Azima 10 Pud—10 ſchwimm. Mk. 165—1686, Rumänier 7879 Kg. per Auguſt⸗Sept. 151—152, dito 3 Proz. blaufrei prompt 164—165, Rumänier 79⸗78 Kg. 3 Prozent blaufrei prompt 165—166 Mk., dito per Auguſt⸗September Mk. 153—154. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Mai⸗Juni 108109 Mark, dito 9 Pud 20⸗25 per Mai⸗Juni Mk. 190—110, dito 9 Pud 30⸗35 per Mai⸗Juni 111—112 Mk. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg. per Mai⸗Juni Mk. 97—98, dito 58.59 Kg. per Mai⸗Juni Mk. 96—97, rumäniſche 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗September Mk. 99—100. Die Verwaltung der.⸗G. für pharmazeutiſche Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth in Kaſſel bezeichnet den Geſchäftsgang als anhaltend befriedigend. Die Aufträge gehen reichlich ein, und demgemäß iſt auch gegen das Vorjahr eine Steigerung des Um⸗ ſatzes zu verzeichnen, die am Ende des Geſchäftsjahres ſich wahr⸗ ſcheinlich auch in der Gewinnziffer etwas bemerkbar machen werde⸗ Schätzungen der Dividende(im Vorjahre 5 Prozent) ſeien jedoch unmöglich, da bei der Eigenart des Geſchäfts vor Abſchluß der im Juli beginnenden Beſtandsaufnahme mit einer Sicherheit ein Urteil ſich nicht fällen laſſe. Die.⸗G.„Rheingold“, Söhnlein u. Co., Rheingauer Schaum⸗ weinkellerei in Schierſtein i. Rhg. erzielte 1909 einen Herſtellungs⸗ gewinn von 523 129 M.(im Vorj. 494(38) und nach 390 819 M. (858 009.) Unkoſten und nach Abſchreibungen von 44 440 M. (55 661.) einen Reingewinn von 119 873 M,(107 909.) bei 1500 000 M. Aktienkapital. Die Beſtände ſtehen mit 1 563112 554 688) Mark zu Buch; die laufenden Verbindlichkeiten be⸗ 8 84 445(110 277) Mark. Der nächſte Punkt der Tagesordnung betraf die Neu wahl * Bereinigung weſtdeutſcher Kohlenſäure⸗Werke. Die beſtehende Vereinigung weſtdeutſcher Kohlenſäure⸗Werke wird, nachdem das größte Werk der Vereinigung gekündigt hat, im Mai 1911 ihr Ende erreichen, wenn nicht die ſchwierigen Verhältniſſe, in denen ſich dieſe Konvention befindet, ſchon zu einer früheren Auf⸗ löſung führen. Orenſtein u. Koppel— Artur Koppel.⸗G. in Berlin. In der Aufſichtsratsſitzung wurde veſchloſſen, der Generalverſamm⸗ lung die Verteilung einer Dividende von 13 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital von 26 Millionen Mark vorzuſchlagen. Außer dem nach Deckung der Fuſionsunkoſten zu Abſchreibungen verwendeten Fuſionsgewinn(2 Millionen Mark— etwa 500 000 M. Unkoſten) betragen die Abſchreibungen 1 284 310 M.(1908 bei beiden Geſellſchaften zuſammen: 923 905.). Es erhöhen ſich die Delkredere, und Garantiereſerve um 150 000 M. auf 1049 977 Mark. Die vorgelegte Statiſtik für die erſten drei Monate des laufenden Jahres weiſt gegenüber der gleichen Periode 1909 günſtigere Ziffern auf. ** 1* Telegraphiſche Handelsberichte. Deutschie Gold- und Silberscheide-Austalt HFrankfurt d. M. * Frankfurt à.., 14. Mai. Die Gesellschaft ist in der Lage, ihren Aktionären für 1909%/0 wieder ein recht günstiges Ergebnis zu unterbreiten. Der wieder in einem Posten ausgewiesenen Bruttogewinn hat den vorjah- rigen um M. 238 957 überstiegen. Die bereits im vorigen Jahre von 30 auf 33 Proz. gestiegene Dividende wird weiter auf 36 Proz. erhöht. Der Reingewinn belief sich laut Frkft. Ztg. im Jahre 1908 auf 5 529 933., im Jahre 1909 auf 5 803 4009 M. Im Bericht wird ausgeführt, dass die Edel- metallscheidung unter dem nicht ganz befriedigten Geschäfts- gang in den Hauptzufuhrgebieten gelitten hat. Der wiedrige Einfluss, der den Handel in der letzten Geschäftsperiode sehr lukrativ gestaltete, hat sich noch unverkennbar geltend ge- macht. HFransòõsisches Kapital und Holæiudustrièe in Russldoid. *Berlin, 19. Mai. Wir berichteten vor einiger Zeit von einem bemerkenswerten Vorgang in der russisch-fran⸗ zö6sischen Holzindustrie. Danach waren Bestrebungen im Gange durch die Gründung der»Société générale'exploi- tation forestière en Russie« in Paris französischen Gross- kapital für die Waldausnutzung in Russland nutzbar zu machen. Nunmehr ist die Gesellschaft definitiyx ins Leben getreten, nachdem sie die erforderlichen Konzessionen er- halten hat. Es wird die Verwertung von Waldungen im Kaukasus und in Wohynien beabsichtigt. Hauptaufgabe des Grossfürsten, welche Interesse an der Aktiengesellschaft haben, auszunutzen. Dem Verwaltungsrat gehören u. a. Prinz I. Radziwill in Tyezyn, Galizien, und Baron L. Find- neue Gesellschaft wird gegenwärtig mit Waldangeboten be- stürmt; sie beabsichtigt aber, dem Geschäft langsame Ent- Wieklung zu geben. Jom amerikanischen Risens und Stahimarbt. 8 4 5— 5 75 * London, 14. Mai. Nach dem Bericht des Tron Monger aus Philadelphia über den amerikanischen Eisen- bessert. deutend. Die Auslöschung weiterer Hochöfen ist beabsich- tigt. In den Ostdistrikten ist die Statistik eine günstige. Eine Anhäufung der Vorräte, ähnlich wie im Süden und Westen, sei kaum zu erwarten. Basisches Eisen liegt matt und geschäftslos. Fertiges Material ist hingegen bei rück⸗ ständiger Bewegung etwas lebhafter, speziell Platten- und Formeisen. Grössere Pransaktionen sind in Stabeisen bei ziemlich fester Preistendenz zu verzeichnen. Die Löhne werden in einzelnen Fabriken erhöht behufts Vermeidung von Arbeiterschwierigkeiten wegen der teueren Lebenshaltung. 0** Zahlungseinſtellung in der Getreidebranche. * Kreuznach, 14. Mai. Die Getreidefirma Haas u. Lveb in Kreuznach iſt laut„Frkf. Ztg.“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Es ſchweben zur Zeit Vergleichsverhandlungen. Neues vom Dividendenmarkt. * Köhn, 14. Mai. Wie verlautet, wird die Weſtdeutſche Eiſen⸗ bahn⸗Aktien⸗Geſellſchaft für das abgelaufene Geſchäftsjahr weder auf die Vorzugsaktien, noch auf die Stammaktien eine Mindeſtdividen⸗ den⸗Zhlung ausſchütten. Zum letzten Mal wurde laut„Frlf. Ztg.“ eine Dividende von 3 pCt. für das Jahr 1906 bezahlt. Börſenſtockung inufolge einer Juſolvenz. * Budapeſt, 19. Mai. Infolge der Inſolvenz von Winer u. Moritz, einuer größeren Getreidefirma, deren Verbindlichkeiten 300 bis 500 000 Kronen geſchätzt werden, ſtockte das Geſchäft an der hieſigen Börſe, deren Eröffnung deshalb auf 10½ Uhr verſchoben wurde. Nachdem die Aufregung ſich gelegt hatte, kounte das Geſchäft bereits um 10%½ Uhr beginnen. Neues aus Amexika. Newyork, 14. Mai. Eine Konſerenz von Baumwollſpßinnern, die 400 000 Spindeln von Nord⸗Karolina vertraten, beſchloſſen laut „Frkf. Ztg.“ die ftrikte Produktionseinſchränkung. Newyork, 14. Mai. Nach dem Journal of Comers ſind 65 000 Tonnen Roheiſen in den letzten Tagen verkauft worden. 1** 3 Telegraphiſche Börſen⸗Zerichte. (Privattelegramme des General-Anzeigers.) *Frankfurt a.., 19. Mai.(Fondsbörſe.) Die Börſe eröffnete bei ſchleppendem Verkehr und ſchloß ſich der unluſtigen Haltung Newyorks an. Die allgemeine Luſtloſigkeit wurde teilweiſe noch durch Realtſationsluſt gekennzeichnet. Von den Weſtbörſen kam ebenfalls keine Anregung, infolgedeſſen ſich das Geſchäft in engen Grenzen hielt. Verſtimmend wirkte auf dem Montanmarkte die un⸗ befriedigende Marktlage Oberſchleſiens, ſowie auch der erhebliche Rückgang der Wagenbeſtellungen in der erſten Maihälfte. Der Wochenbericht des Jron Age fand trotz der angeblich beſſeren Stim⸗ mung nur wenig Anklang, umſomehr, als man die Nachricht über die Kupferproduktion als nicht günſtig betrachtet. Was die einzelnen Papiere der Montaninduſtrie aubetrifft, ſo merkte man Abgabeluſt, welche ſich hauptſächlich für Harpener und Gelſenkirchener fühlbar machte, Deutſch⸗Luxemburger und Laura ſchwächer, Phönix⸗Bergbau auf angeblichen Mehrgewinn von 5½ Millionen Mark lebhaft. Das Geſchäft in Baukpapieren hielt ſich in engen Grenzen, wobei ſich das Kursniveau nur wenig veränderte. Kreditaktien erfuhren mäßige Abſchwächungen. Von den führenden heimiſchen Werten ſind Dis⸗ konto⸗Kommandit ſchwächer, Mittelbanken behauptet. Der Markt der Eiſenbahnwerte zeichnete ſich durch ein lebhaftes Geſchüft aus, Lom⸗ barden und Amerikaner gut behauptet. Schiſfahrtsaktien unverändert feſt. Die Stimmung auf dem Markte der Kaſſainduſtriepapiere iſt Silberſcheide⸗Anſtalt auf den Vorſchlage einer Dividende von 36 pCt. feſt. Fremde Fonds, beſonders Ruſſen, bei feſter Tendeuz gehandelt, Reichsauleihe und Preußen behauptet. Der Privatdiskont ermäßigte Unternehmens soll sein, die Forsten verschiedener russischer eisen in Wien an. Die Gesellschaft wird ihren Sitz in Paris und eine Zweigniederlassung in Petersburg haben, Die Aktien sollen später an der Börse eingeführt werden. Die Futtergerſte unverändert. Hafer und Mais niederer. und Stahlmarkt verweigern die Produzenten weitere Preis konzessionen. Die Nachfrage nach Roheisen ist etwas gennn“ Die Einschränkung der Produzenten ist sehr ben, ungleichmäßig, Maſchinenfabrik Kleyer 2½ pEt. höher, Gold⸗ und ſich um 1 Sechzehntel pCt. Infolge Geſchäftsſtille hielt die luſtloſe Haltung auch weiter au. Es notierten: Kredit 208.25, Diskonto 187.75 a 10, Dresdner 158.75, Staatsbahn 162.25, Lombarden 20.60, Baltimore and Ohio 11.60, Phönix Bergbau 222.10 a 50 a 40, Bezugsrechte auf Aktien der Chemiſchen Fabrik Goldenberg, Geromont u. Cie. 29 pet. bz.., Maſchinenpapierfabrik Aſchaffenburg 2 pt. bz. G. und Wayß und Freytag.50 bz. G. * Berlin, 19. Mai.(Fondsbörſe.) Heute lagen weder vom Auslande noch vom Inlande Nachrichten vor, die dem Verkehr eine gute Anregung hätten bieten können. Gleichwohl machte ſich eine leb⸗ hafte Betätigung der Spekulation bemerkbar, deren Urſache in den Beſtrebungen zu ſehen iſt, die ſtehenden Engagements zur Löſung zu bringen. Auf dem Montanmarkte und in deutſchen Bankenwerten hatte das Angebot bei Beginn entſchioden wieder das Uebergewicht, wenn auch einzelne Werte wie Bochumer, Deutſch⸗Luxemburger, Dortmunder und Phönix mit etwas gebeſſerten Kurſen einſetzten. Elektrizitätsaktien waren gleichfalls niedriger bis auf Schuckert. Lebhaftes Intereſſe bekundete heute die Börſe für Kanadaaktien. Bei großen Umſätzen gewann der Kurs 1% pet. Eine bedeutende Beſſerung erfuhren ferner ruſſiſche Bankaktien bei teil⸗ weiſe anregendem Verkehr. Die Aktien der Petersburger Inter⸗ nationalen Handelsbank ſchloſſen ſich ſpäter in mäßigem Grade der Aufwärtsbewegung an. Ruſſiſche Fonds lagen wieder feſt. Gute Meinung herrſchte ferner für Shantung⸗Aktien. Einzelne Werte, die ſteigende Lebhaftigkeit bewieſen, hatten vorübergehend leichte Beſſe⸗ rungen auf dem Montanmarkte zur Folge, die jedoch bald von einer nuen Abſchwächung abgelöſt wurden. Die Geſchäftstätigkeit ſchränkt⸗ ſich im weiteren Verlaufe ein. Tägl. Geld 3% pCt. 2875 * Berlin, 19. Mai.(ßproduktenbörſe.) Die Preisrück⸗ gänge an den amerikaniſchen Märkten, denen ſich auch Ungarn u England anſchloſſen, ſowie die ermäßigten ausländiſchen Offerten und das Prachtwetter riefen am Weizenmarkt eine abflauende Stimmung hervor, die ſich auch auf Roggen übertrug. Große Pro⸗ vinzabgaben übten einen weiteren Preisdruck aus. Hafer war ruhig, Mais behauptet, Rüböl etwas beſſer. Wetter ſchön und warm. ** Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 19. Malß. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Birzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 21.75—.—Hafer, bad. 16.——16.25 „ Rhyeingauer————Hafer, nordd. 5 „ nordd utſchen 21.75——.—Hafen, ruſſiſcher— „ ruſſ. Azima 22.50—93.—„ La Plata 16.—.— „ Ulka 22.25—22.75 Mais, amer. Mixed „ Theodoſia 23.25——.— Donau „Taganrog 22.25—22.75„ La Plata „ Saxonskg 22.50——.—Kohlreps, d. 2 „ rumäniſcher 23.———.— Kleeſamen, deutſch. L—— „ am. Winter—.—. 5„ „ Manitoba!—.———.„ Luzerne ital. „ Walla Walla 24.75——.—„Provenc. „ Kanſas II—.—.—„Eſparſette „ Auſtralier—.—— loger Rotklee „ La Plata 91.——22.—Leinöl mit Faß Kernen, 21.50——.—Rüböl in Faß Roggen, pfälzer 16.——16.25 Backrüböl „ ruſſiſcher—.——— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% „ norddeutſcher 16.——16.25„ NwàsRunpverſt; „ amerik.—.——— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80/88 Gerſte, hieſ. 16.25—16.75%„ unverſt. 80½88 „Pfälzer 16.50—17.25 Alkohol hochgr.,„ 9294 Gerſte, ungariſche.,„„„ 88090 Ruſſ. Futtergerſte 12.25——. Weienmen 00 2 e 32.25 318 20.25 2775 26.25.25 Roggenmehl Nr. 0) 25.— 1) 22.—. Tendenz: Weizen niederer. Roggen unverändet Mannheim, 19. Mai. Leinſaat 34.— Mk. Mannheimer Effentenbürſe. An der heutigen Börſe wurden Frankona⸗Aktien zu 1370 Stück gehandelt, ebenſo Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 109 pCt., wigshafener Aktienbrauerei⸗Aktien notierten 212 G. 214 B Sinner, Grünwinkel 255 B. Von Induſtrie⸗Aktien ſtellten ſi denberg, Winkel 239., Portland Zementwerke, Heidelberg 14 Zellſtoffabrik Waldhaf 255 G. und Zuckerfabrik Frankenthal Aktien. Banken. Brief Geld Brief Badiſche Bank—.— 134.—]Mannh Lagerhaus 90.— Gewrbk. Speyers0% E—.——.—Flankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—. 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ.— Pf. Sp⸗„.Edb.Landau—.——.—Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Creditbank—.— 139.3) Glas⸗Verſ.⸗Geſ.— 20 Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.—Bad. Aſſecuranz—.— 1 Südd. Bank—.— 117.50 Continental. Verſich.—.— 67 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.90 Mannh Verſickerung 730.— 72 Oberrh Verſich. Geſ.—.— 88 Wülrtt. Transp.⸗Verſ.—.— 560. Induſtrie., .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.—1 Emaillw. Maikam ner 103.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480——.— hem. Fab. Goldenbg.—.— 239.—. Verein chem. Fabriken—.— 321.— Verein D. Oelfabriken—.— 159.50 Weſt..⸗W. Stamm 225——.— 7„ Vorzug—.— 102.80 Ettlinger Spinnerei—.— 9 Brauercien. 1 Spee Bad. Brauerei Heddernh. Kupferw.u. Durl. Hof vm. Hagen 230.——.— Wndd ece ie Eichbaum⸗Brauerei—.— 109.— Karlsr. M. e Maſchinenghau—. Nähmfbr. Hatd u. Neu 26 Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum u. Asb. Maichinenf. Badenia Oberrh. Eſektrizität Elefbr. Rühl, Worms—.— 84.— Bi. Ganter, Freibg. 91.50—.— Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 33.— Ludwigsh. Aktienbr. 214.— 212.— Mannh. Aktienlor..—— 135.—tz 5 Efäl:,. Mühlenwerke Br. Schrödl, Heidlbg.—.— Port.Zemen! Hdlog Nh. Schuckerl⸗Geſ. 1 „Sebels, Spener—.——.— Südd. Diahr⸗Induſt. „3. Storch., Speyer Br. Werger, Worms ———.— 83.——— Verein Freib. Ziege w. 120. Worm]. Br. v. Oertge—.— 64.—985 alte d—— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 164.— Zelltoffabe Wilshef— 255 Trausport Zuckerfbr. Waghäuſel 204.—— u. Verſicherung Zuckerfbr. Frankenth. 399.— K..⸗G. Rhſch. Seerr..——.—— Zucker raff. Mannh. 59.——.— CC0 Ere ukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 5 Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 169 459 42[ Check Paris Mannh. Dampfſchl. Amſterdam kur; „ 0575.8750 Parid tur 81 1 Iialten 80.60 80.610 Schweir. Pläge„ 81 heck London 20.505 20.,512 wien 5 London„20.47 20.48 launsg.——. brw Mannheim, 19. Mai. 3 Staatspapiere. A. Deutſche. 18 19 4% deutſch. Reichsenl. 102.10 102.2871 Mh. Stadt⸗A. 1908 100 70 101.10 3 15„ 1909——·1. f 0⁰ 5 93— 98. 3½% e „1090—— 6. Ausländiſche. 4— 84.60 84.8005 Arg.i. Gold⸗A. 1887-——— 3% pr. kenſ. St.⸗Anl. 102.— 101.95/% Thineſen 18963 102.40—-.— „do, do, 1900—.—„ſ„„ 1858 100.— 109. *„ 5 93.20 93.10/% Japaner 93.05 98. 3„„ 1909———. Nexikaner dug. 88/90 109.60 109.70 Vadſſche St.⸗A. 90 101 20 101.20 4 „ 1908/09 101.60 101 70 84.50 84 70 3 Merikaner inneve 69.80 69.80 Zulgaren 101.50 101.35 3¼ italtez. Rente—.— 4 7 bad. St.⸗O.(abg)fl 95— 96.—(½ Oeſt. Silberrente 98.10 98 05 3 5 8 Ii. 98 80 63.80½4%½% Paplerrent. 36„„ 1900 9270 92.30Oeſterr. Goldrente 99 40 99.30 *„„1904 929.60.s Vortug. Seri:1 66.55 66.50 „ 10/ ½0 9260%„ 58 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.30 101.30 4% neue Ruſſen 195 100 48 100.45 4„„„ 1918 10ʃ.70 101./0%4 Rußſen von 1880 92.20 92.45 ½ do. u. Allg. Anl. 2 40 92.454 ſpan. ausl. Rente—— 4 dbo..⸗B.⸗Obl. 83.40 88 4001 Türken von 1903 88.30 88 70 3 Pfälz.&.„B. Prior. 101.60 101,0]„ unif. 94 30 94 80 „. leUng r. Goldrente 95,55 95.60 4 Peſſen von 190 101.30——[4„ Kronenrente 92.55 92.55 3 Heſſen 814 81.45][Berzinsliche Loſe. 3 Sachſen 83 45 83.5003 Oeſterretchiſches69 175.— 175.10 4 Mih. Stadt⸗. 1907 100.90 100. 90 Türkiſche 188. 187.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 204.75 202.80 Südd. Immobil.⸗Geſ. 95.60 95.60 ichbaum Mannheim 10g.— 10975 Mh. Aktien⸗Brauerei 135— 135. Parkakt. Zweibrücken 91.— 91 Weltzz. Sonne, Speyer 90.— 90 Cementwerk Heidelbg. 144 145 Cementfabr. Karlſtadt 129.— 129.75 Badiſche Tnilinfabril47850 478 Eh. Fabrik Gries heim 263.25 263 80 Farbwerke Höcht 488.75 439.— Ver, chem. Fabrik Mh.— 322.— EChem. Verle Albert 481.20 481.30 Südr. Drabtind. Peh. 141 50 141.50 Akkumul.⸗Fad. Hagen 217.— 216.— Atc. Boſe, Berlin 13.50 14.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 269— 268.—. Lahmeyer 118.25 18.20 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 164.2516430 Rheiniſche 183.— 133. Siemens& Halske 246.50 246. Gumi Peter 869.— 369.— Hedd. Ku. u. Züdd. Kb. 12590 123.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 181.50 180.— Leder werk. St. Ingbert 77.50 77 50 Spicharz Lederwerke 111.50 111.50 Ludwigsh. Walzmühle 165.— 164 20 Adlerfahrradw.Kleyer 415,50 417 50 Maſchinenfbr. Gilpert 80— 78 50 Maſchinenfb. Badenia 202— 202.— Maſchinenf. Gritznec 241.— 242. Naſch.„Armatf.lein 116.— 116 Bf. Rähm.⸗u. Fahrrad! Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabrtk vorm. Dürr& Co. 25— 25— Schnellpreſſenf. Frkth. 225.— 225 Ver⸗deutſcher Oelfabr. 159.— 158.80 Schuhjabr. Herz, Frkf. 121.80123 80 Seilinduſtrie Wolff 139.50 139.50 'wollſp. Lamperts u. 52— 52— kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Zellſtoffabr. Waldhoſ 252 25 256.50 146.— 146.— Weyß u. Freytag 155.40 155, Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 234 10 284.— Buderus 107.80 107.95 Coneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 207.10 206.40 Eſchweiler Bergw. 195.90 195.05 Friedrichshütte Bergb, 130.— 129 50 Galſenkir hner 208.10 206,40 Aktien deutſcher und auslä Südd. Giſenb.⸗G. 122 80 192.80 Hamburger Packet 45.10 144.— Norddeutſcher Lloyd 113.20 112,75 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 162.80 162 25 Oeſt. Züdbahn Lomb. 20.40 20.60 e Harpener Bergbau 197.75 195 60 Kaliw. Weſterregeln 223.— 222.50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 101.30 100.65 hönix 222.40 222.— Br. Königs⸗u. Laur rh. 175,80 174.70 Gewerkſch. Noßleben 000 00 000 00 udiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahn—.— 83. do. Meridionalbahn 185.75 136.50 Baltimore und Ohio 111.70 111.70 Pfandbriefe. Prio % e e Afdt. 100. 100 4% Fek. B. Pfdbr.0 100 30 100.80 4%„„ 1910 100.— 100.— 2.op B. Pfdb. 100 10 100 10 21½%e 92.80 92.80 92½%% Pr. Bod.⸗Fr. 91.20 91 20 4% tr. Bd. Pfd. vg 99 70 99 70 45 99 0 99.70 90 70 870 Pfdbr..ol! ank 10 99.70 99 70 dees„ Pfobr..0g Unk. 19 100.— 100.— *70 Pfbbr..86 99 4. 94 90.80 60.900! biſ, Pfp. 98/06 91.— 91.— %½„ Gom.⸗Obl. .0 ,unt. 10 100.40 100 40 „ Com.Obl. v. 87/01 „ Com.⸗bt. v. 96/06 92.— 92— 92.— 99 30 92.— ritäts⸗Obligationen. 4% Preuß. Pfandb.⸗ Bark unk. 1919 101.— 101.— %% Pr. Pfbb.unt. 08 99.30 J „ 74 99.60 99.5 99 60 4o Pr. Ufdb. unt. 15 90.90 99.90 47 8 17 100.10 100 10 14 94.— 94.— „„ i 80 9160 ½% Pr. Pfdßr.⸗Bk., Kleind d444 % Pr. Pfobr.⸗Bl. Jyp.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ Obl. unkündb. 12 93— 93— 0% th.5. B. Pfb. 0 99.90 90 90 10% 1907 99.90 99.90 lees,,„ 1912 100— 100— 4%„ 1917 100.20 10020 40%„„„ 1910 101.J0 101.10 3iſ%„„ verſchied. 91.60 91.60 14—5„ 1914 97.60 91.60 10 Fih.“„B..O 9160.60 4% R, W. B. C. B. 10———.— 4255 f 510/0 Pf. B. Pr. 1 e8 74 30 74.80 Nand, Verl. V. A. 721 721 Bank. und Verſicherungs⸗Aktien. 134.25 184.25 117 25 117.10 Gel. 175.50 17475 8. Badiſche Baut Comer 114—114.— Dar fäbter Baul 132 05 132, De 252 10 251.50 Dat iat. Ban. 58 70 155.— 07 25 10½¼.25 188 40 187 25 D. Effetten- Ban Discogte⸗Comm. 127.55 127.80 126.70 126.— 0 208.30 208.25 Pfälziſche Bauk 101.20 101 20 Pfälz. Hyp.⸗Zank 194.50 194. Preuß. Hypotheknb. 24— 123.90 Deutſche Reichsdk. 145.50 145.50 Athein. Kreditbantk 139139. Rhein. Hyp.⸗B. M.—.— 198. Schaaffh. Bant vor. 139 05 139.40 Südd. Bank Rhm. 117.50 117.50 Wiener Bankver. 137 50 137.50 Südd. Diskont 118.— 118.— Oeſterr.⸗Ung Ban! Oeſt. Länderb uk Kredit⸗Anſtal Dresdener Baul 159.20 158 75 Frankf. Hop.⸗Zan 210.95 211.— Irkf. Hyp.⸗Croditw. 167 90 167.90 Nationalbank 123 50 123 10 Drankfurt a.., 19. Ma delsgeſellſchaft 175.— zant Ouomane 144 50 144.50 . ktredttaktien 208.25, i4 uto⸗ CFommandit 187.70, Darmidb ter 31 80 Drevdner Zan 875 Han Deu ſche Bank 251.50 Stantsb zou 162 25 Bmbarden 20.50 Bochumer 233.25, Helſenlirchen 207.70, Nainanue 174.50, Ungarn 85 50 Tenden: Rachböeſe. reditaktten 203 beh. 20, Disconto⸗Tommandu 187.75 Stsatsbahn 16220, Lombarden 20.6 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 19. Mai. (Deyiſennotierungen.) kurz Holland 169.40 169.30] viſta New⸗Yor! 420.75 420,75 „ Belgien 80.87 80.87 kurz Wien 85.— 85.— „ London 20.,48 20.485flang Wien—.——.— „ Paris D S81.10 kurz Petersburg——— „Jalien 80.55 80.55 flang „ Schweiz 81.05 81 10[kurz Warſchau 5 Berlin, 19. Mai.(Anfangs⸗Kurſe. 175.90 173 70 Kreditaktien 208.40 208.10 Laurahütte Disc.⸗Kommand.: 188.20 187.70 Phöniz 229.80 221.80 555 sbahn 162.70 0 20 Harpener 197.70 196 20 omhbürden—.+ 20.40 Tend.: 5 Bochnmer 234 60 283.60 Aneten. Gene val⸗Auzeiger. Abendblatt.) Berlin, 19. Mai.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.50 20.503 Reſchsbank 145.— 145 19 Wechſel Paris 81.15 81.12 Röhein. kreditbanl 139.50 139 50 4% Reichsanl. 102.— 102.—Nufſenbant 164.20 165 40 4a¹⁰„ 1909—.——.—Schaaffb. Bankv. 139 20 189.30 35% Neich anl. 93.10 93.10] Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.60 3 N˙ 1 1909 Stgatsbahn 162 50 162.20 4% Meichsanleihe 8470 84 70 bombarden 20.40 20.40 3 Gonſols 109.— 102— Baltimore u. Ohio 111.70 111.60 3„ 1909—.—5r.— Fanada Pacific 192.40 19 60 %½%%„ 93.10 93.19] Hamburg Packet 145.— 143 60 3%„ 1908———.—Nordd. Lloyd 113 20 11ʃ2 60 3 25⁰ 7 84.70 84.70 Bochumer 233.20 233 60 40% Bad. v. 1901—.——.— Dauiſch⸗Luxembg. 2086 70 206.90 4%„ 1908/9 101.75 101.60] Dortmnnder 92 10 92.40 3%„ eonv.————Gelſenkirchner 207 70 206.70 3%„ 1902/07 92.20—— Harpener 197.— 195 90 3% d% Bayern 92.40 92 40 Laurahütte 17430 173.70 3% e Heſſen 92.— 9190 Phönix 222 10 222.20 3% Heſſen 81.20 81.10 Wenerezeln 221.— 222 70 30% Sachſen 83.60 83.75 Allg. Elektr.⸗Geſ. 263.10 263.10 4½% Japaner 1905 97.80 97.90 Anilin 479. 883 % Italiener—.——.—Anilin Treptow 366.— 368 10 4% Ruſſ. Aul. 1902 93 20 93.20 Brown Bovert 203.20 203.— 2% Bagdadbahn 87.10 87.— Chem. Albert 480.— 480 50 Oener. Kreditaktien 208.20 208 10] D. Steinzeugwerke 243.— 243 50 Berl. Handels⸗Geſ. 175.— 175 10 Elberf. Farben 482— 487— Darmſtädter Bank 131.70 131.7] Celluloſe Koſtheim 203 90 258 90 Deutſch⸗Aflat. Bant 156.90 152 70 Rüttgerswerken 184.70 184 10 Deuiſche Bank 251.90 25.40] TConwaren Wiesloch 108 70 109— Disc.⸗Kom mandit 188.— 187.60 Wf. Dra 5t. Langend. 225 70 226.10 Dresdnet Bank 158 90 158.40 Zeillſtoff Waldhof 253.40 258.— Privatdiskont 3¼% W. Berlin, 16. Mai. Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208 40 206,70 Staatsbahn 162 40 162.— Dis konto Komm. 187 70 187.,10 Lombarden 20.40 20.40 Pariſer Börſe. Paris, 19. Mai. Anfangskurſe. 3% Rente 98.87 98.88 Debeers 456— 451.— Spanier 96.30 96.50[ Eaſtrand 136,.— 136.— Türk. Looſe—.———Goldfield 170.— 170. Banque Ottomane 727.— 725.— Randmines 237.— 238— io Finte 1838 1838 Londoner Effektenbörſe. London, 19. Mal.(Telegr, Anufangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 82— 82— Moddersfontein 12% 19˙% 3 Reichsanleihe 831, 84 Premier 81% 853 4 Argentinier 90½ 90%6 Randmines 9% 9¼ 4 Italiener 103 ½% 103 ½% Atchiſon eomp. 112— 111¼ 4 Japaner 96˙(0 96— Canadian 198/ 198 3 Mexikaner 36% 36% Baltimore 114½ 114¼ 4 Spanier 94¾ 94½ Ghikago Milwankee 142— 142 Ottoman ank 18˙% 18¾ Denvers eom. 41¼ 41½ Amalgamated 72˙% 71/0/] Erie 29¼ 28¼ Angeondas 8½% 8½ Grand TrunkIII pref. 56% 57ʃ˙½ Rio Tinte i„ ord. 31% 31½ Central Mining 17— 16ʃ½%½ Lonisille 150% 150— Chartered 33/% 35˙%]0 Miſſouri Kanſas 43.— 42½ De Beers 18— 17˙/% Ontario 45% 45% Gaſtrand 5˙% 5½ Southern Paeifte 129%½ 128¼ Geduld 2˙% 25 Union com. 1871/ 187% Gold ftelds 6¼ 6¼ Steels eom. 84% 84½ Jagersfontein 9— 8˙½ Tend. ſtill. Wiener Börſe. Wien, 19. Mai. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 665.50 664.50 Oeſt. Kronenrente 95.25 95.25 Länderbank 504.50 502.50„ Papierrente 99.05 98.05 Wiener Bankverein 541.— 541.—-„ Suülberrente 98.15 98.15 Staatsbahn 759.— 757.200 Ungar. Goldrente 113.80 118.75 Lombarden 118.20 118.200„ Kronenrente 22.40 92.35 Marknoten 117.56 117.57 Alpine Montan 722.— 719.20 Wien, 19. Mai. Nachm..50 Uhr. Kraditaktien 665.20 664.—Buſchtehrad. B. 990.— 994.— Oeſterreich⸗Ungarn 1789 1786 Oeſterr. Papierrenie 98 10 98.05 Bau u. Betr..⸗G.—„ Sil berrente 98 15 98.15 Unionbank 601.— 601.— Goldrente 117.05 117.— Ungar. Kredit 831.— 830.— Ungar. Goldrente 113.85 118.75 Wiener Bankverein 541.— 541.— Kronenrente 92.40 92.20 Länderbank 504.— 502.— Wch. Fbawgh viſta 117.56 117.56 Türt. Loſe 26.— 260.—-]„ London„ 240.95 240.97 Alpine 722.— 72l.—[„ Paris„ 35.41 95.38 Tabakaktien————, Amſterd.„ 199.35 199.25 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.10 19.12 Holzverkohlung—.— 2650 Marknoten 117.56 117.56 Staatsbahn 759.50 757.— Ultimo⸗Noten 117.538 117.58 Lombarden 118.— 118.70] Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. Derlin, 19. Mai.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin nette Kaſſe. per Juli Aberfeeiſche Kchiffahrts⸗Aelegramme. Sonthampton, 17. Mat.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Teutonic“ am 11. Mai von New⸗York ab, iſt heute na hmi tag hier angekommen. RMew⸗Port, 18. Mal.(Drahrbericht der White Star Line, Sout⸗ hampton.) Der Schnelldampfer„Majeſtic, am 11. Mai von Sout⸗ hampton ab, iſt heute vormittag hier angekommen. Rolterdam, 19. Mai.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Etnie, Rotterdam.) Der Dampfer„Nieuw Amſterdam“ am 10. Mai von New⸗Nork ab, iſt heute hier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnhof. Rew⸗Hork, 18. Mai.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Line Der Poſt⸗Da mpfer„Blücher“ iſt am 18. Mai, morgens 9 Uhr in New⸗Nork angekommen. New⸗Hork, 18. Mai.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerlka⸗Linie.) Schnell⸗Boſt⸗Dampfer„Deutſchland“ iſt am 18. Mat nachmittags Uhr in New⸗Nork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. Reckow, Mannheim, I. 14, 19. Der .45 bon * A** Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddentſchen Lloyd, Bremen. 18. Mai: D.„Kaiſer Wilhelm II.“ angekommen Bremer⸗ haven, D.„Brandenburg“ angekommen Bremerhaven, D.„Prinz Friedrich Wilhelm“ angekommen Newhork, D.„Goeben“ kommen Colombo, D.„Prinz Eitel Friedrich“ angekommen Hong⸗ kong, D.„Bülow“ angekommen Hongkong, D.„Roon“ angekommen Genua, D.„Prinz Ludwig“ angekommen Genug, D.„Kronprinz Wilhelm“ abgefahren Southampton, D.„Krefeld“ abgefahren Liſſa⸗ bon, D.„Bonn“ abgefahren Liſſabon, D.„Kaiſer Wilhelm der Große“ abgefahren Newyork. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1. 77%8, Telphon 180. *** Dampfer⸗Expeditionen des Norddentſchen Lloyd in Bremen. Ab Bremerhaven vom 15. Mai bis 21. Mai 1910:„Kronprinz Wilbelm“ am 17. Mai nach New⸗Nork über Southampton⸗Cherbourg, „Breslau“ am 19. Mai nach Philadelphia und Baltimore,„Lützow“ am 19. Mai nach Oſtaſten„Georg Waſhingſon“ am 21. Mat nach New⸗Nork über Southampton⸗Cherbourg,„Aachen“ am 21. Mat nach Braſilien,„Borkſtm“ am 21. Mat nach Auſtralien. **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele ramp-Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1687. 19 Mai 1910. Proviſionsfrei! ir ſind als Selbſtkontrahenten 1 0 Räufer unter Vorbehalt: 5 6% Al.-G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 10⁴— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Luvwigshafen M. 380 M. 370 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 920 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58— 8 75 Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 140— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240—. Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 95 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 160 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 203zfr 198zfr Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 325⁵— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 100 Filterfabrik Enzinger, Worms erb Geb— Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim 70— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 9ozfr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G. München— 1163fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen 129 127 Neckarulmer Fahrrabwerke 140 898 Pacific Phosphate Shares— L. 10 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 104 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 187 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 108— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 90zfr Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 114 112 Süddeutſche Kabel, Mannbeim, Genußſcheine— Pi. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken.! auerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— 383fr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 142 Vita Lebeusperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— Ye. 540 Waggonfabrit Raſtatt 90— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 25 Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Geſchäftliches. *Nachdem die Triberger Lotterie ohne Verſchub am 11. Mai gezogen wurde, iſt die Offenburger die nächſte zur Ziehung ge⸗ langende Lotterie. Dieſelbe findet garantiert am 11. Juni ſtatt. Die Lotterie bietet ſehr günſtige Gewinnchancen, da die Hälfte der Einnahme: 30 000 Mark verloſt werden. Die Loſe erfreuen ſich ſchon ſeit Jahren großer Beliebtheit und läßt der flotte Abſas derſelben auch dieſes Jahr einen Ausverkauf der Loſe erwarten. Auch die Badiſchen Juvaliden⸗Loſe ſind zur Ausgabe gelangt und iſt die Ziehung bereits am 14. Juli. Obige Loſe empfiehlt J. Stürmer, Lotterie⸗Unternehmer, Straßburg i.., Lang⸗ ſtraße 107 und die bekannten Losverkaufsſtellen. *Die Kunſtanſtalt F. u. A. Deringer, Fabrik hi⸗ ſtoriſcher Koſtüme, Waffen, Rüſt⸗ und Sattelzeugs in München hat zur Zeit größere Aufträge für das In⸗ und Ausland auszu⸗ führen. Außer den bereits im heurigen Jahre ausgeſtatteten gro⸗ ßen Künſtlerfeſten zu Würzburg, Hannover, Frankfurt und Baden⸗ Baden etc. ging vor kurzem eine große Sendung für den Sechſe⸗ läuten-Umzug in Zürich ab, und rollen weitere Waggons nächſter Tage für das große Bayer. Arbeiterſängerbundesfeſt in Nürnberg Tage für das große Ratisbonafeſtſpiel in Regensburg ab. Neben den Vorbereitungen für eine Reihe größerer und kleinerer Feſt⸗ züge für den Sommer und Herbſt wurden auch bereits die ſehr umfangreichen Arbeiten für die Ausſtattung der Lieferung zum diesjährigen Oktoberfeſte in Angriff genommen; alles in allem, ein erneuter Beweis für die enorme Leiſtungsfähigkeit dieſes Hauſes. ———.r———.. rr..ñ88; Veranutwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 5 für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil. Franz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr, Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. 18. 19. 18. 1 Weizen per Mai 21625 215.25 Mais per Rai „ Jult 205.50 208 75„Juli 143.75 „Sept. 195.25 92.75„ Auguſt Roggen per Mar 148.50—:fh. 8 „% Juli 153.25 150.25 Rüböl per Apriil.——.— 7 Sept. 154 25 152.25„ Mat 57 90 57.20 „ Dezbr.———.— Dn. 52 70 52.60 Hafer per Mai:!.——.—Spiritus Joer loco—.——. „Juli 152.25 150— Weizenmehl 28.75 28 75 „Sept.—.— 151.25 Roggenmehl 20.10 20.— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 19, Mai. Getreide narkt.(Telegramm.) 18. 19. per 50 kg per 59 kg Weizen per Mak——— matt 1183—— willig „„ On. 10%—— 9985—— Roggen per Mai———— willig———i ruhig „ Olt. 762— 759—T Hafer per Mai——— ruhig——— ruhig „„ 642—— 5 Mais per Mai 553—— willi) 555— ruhig 5 582— Kohlraps Augu 1275—— träge 12 60—— willtg Waetter: Schön, Bewöltt. TLiverpooler Börſe. Liverpool, 19. Mal.(Anfangskurſe.) 18. 19. Weizen per Jul: 74 611/ rahig 3 711ruhig 71 0 8 Mats ver März—— träge — träge— Direktor: Ernſt Müller. ange⸗ — Mannheim, 19. Mai 1910. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Bekanntmachung. Streunutzung im Käfertaler Stadtwald Bekauntnachung. betreffend.„Die Annahmeſtelle für Nr. 215741. Wir bringen Spareinlagen im Stadtteil zur Kenntnis der Genuß⸗ Käſertal iſt wegen Rück⸗ berechtigten, daß die Ver⸗ tritts des ſeitherigen In⸗ lofung der Waldſtreu ſtatt⸗ habers neu zu beſetzen. Wir richten an Reflektan⸗ ten auf dieſe Annahmeſtelle das Erſuchen, ihre Bewer⸗ bungen binnen 10 Tagen unter Angabe ihrer perſön⸗ lichen Verhältniſſe und unter genauer Bezeichnung der Lage ihrer Wohnung bezw. ihres Geſchäftslokals bei der Direktion der Städt. Spar⸗ kaſſe Mannheim einzu⸗ reichen, woſelbſt auch ge⸗ gefunden hat und die Loos⸗ zettel vom 23. Mai 1910 an auf dem Rathaus in Käfer⸗ tal in Empfang genommen werden können. Die Nutzung darf nur un⸗ ter folgenden Bedingungen ſtattfinden: 1. Unterwuchs von Laub⸗ oder Nadelholz darf nicht beſchädigt werden. Mannheim's unter Iul Ffernchen-Sup vermischtes. Deamte= Angeſtellte können unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗Geſchäft(kein Abzahlungsgeſchäft) bequemen ohne Preisaufſchlag erhalten. Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des Mannheimer General⸗ 5 Anzeigers, E 6. 8 80 Zahlungsbedingungen! 2. Es dürfen nur Moos, Nadeln und Forſtunkräuter genutzt werden, die Abfuhr von Humus⸗ oder anderer Erde iſt nicht geſtattet. 3. Die Abfuhr der Streu wünſchte nähere Auskunft E7 erteilt wird. 37 Iulge* Mannheim, 18. Mai 1910. Städt. Sparkaſſe: Schmelcher. ame in hellhlan die Pfingſtmontag 20ç ab Mannheim nach Heidelberg fuhr(Landpartie Oelberg Schriesheim ꝛc. 5 Damen 2 Herren) wird von mitfahrendem muß längſt 4 Wẽĩ noth Ausgabe der 9935 8 Herrn mit grünem Tirolerhut zwecks zettel beendigt ſein. Die 2 kkanntmachung. Rückerſtattung des auf der Fahrt 85 5 8 5 wieſſe gebe Streu, welche nach dieſem Die Ausführung der Zimmer⸗ al 8 0 e Zeitpunkt noch nicht abge⸗ arbeiten zu den Anbauten an—— iſt, verbleibt 990 das Retortenhaus für Gas⸗ 313——5 1 10 Schreibbureau Maunheim, 18. Mai 1910. werk Luzenberg ſoll ungeteilt 5 ifſton fü 55—5 im Wege der 0 „ Submiſſion„ISii Premier Ritter. vergeben werden. Tel. 4408. 0 6, 3. Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in unſerm Buregu, K 7, 1/2, Zimmer 11, Imwangs⸗Verſteigerung. Freitag den 20. Mai 1910, Separ. Diktierraum. FP nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale hier Q4, 5, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege üffentlich verſteigern: 5 elektr. Lampen, Zi⸗ garren, Möbel aller Art und Verſchiedenes. 50752 Mannheim, 19. Mai 1910. Sommer, Gerichtsvollz. Hurterriene während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden eingeſehen und die Angebotsformulare unentgelt⸗ lich daſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Freitag, 27. Mai 1910, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4, einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolgt. Hof-Halfigraph Nontag,. Mai Ietsffnen Wir neae Rurſe. 288 Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗ Trauringe D. R. E.— obne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am 7 onder e Die Zuſchlagsfriſt beträgt biuigsten bel brAm Hethode, Aezofchnunge 4 Wochen. Mannheim, 17. Mai 1910. O. Fesenmeyer, F, 3, Breiteſtraße. Herren und Damen as⸗ und Elektrizitätswerke: erhalten in kurzer Feit eine ſchöne Pichler. 42 (Uhr gratis, Jiedes Brautpaar erhllt eme geschnitzteschwarzwälder 42— Fernspr. 4301. Vervielfältigungen und Abschriften auf Schreibmaschinen. Friedr. 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Wer das Ziel der Wanderung, das Waldparkreſtaurant, beſucht, wird er⸗ ſtaunt ſein über die Veränderungen, die das urſprünglich etwas zu proviſoriſche Propiſorium erfahren hat. Das Zelt, in wel⸗ chem voriges Jahr das Büffet untergebracht war, wurde durch einen feſten, 60 Qm. einnehmenden Holzanban mit Türen er⸗ weitert, ſo daß jetzt bei plötzlich eintretendem Regen und bei un⸗ günſtiger Witterung gemeinſam mit dem Zelt etwa 150 Qm. ge⸗ ſchützter Raum zur Verfügung ſind. Die Sitzgelegenheit wurde weſentlich erweitert; es iſt jetzt für ungefähr 1500 Perſonen Plat geſchaffen. Das tiefliegende Terrain um die große Silber⸗ paphe, wurde von der Stadt aufgefüllt und wird demnächſt woeſentlich erweiterte Sitzgelegenheit geben. Der Reſtaurations⸗ platz wurde gegen den Fahrweg zu durch Gebüſch abgegrenzt und von dieſer lebenden Hecke aus ſind platzeinwärts ebenfalls durch Buſchwerk Niſchen gebildet. Die Abortanlagen wurden erweitert. Für die Ruderer wurde eine Landeſtelle gebaut. Der in die diesjährige Bauetappe gefallene neue Fußweg zwiſchen Fran⸗ zoſenweg und Waldparkreſtaurant wurde durch die Stadt als Fahrweg mit Ausweichſtellen gebaut, ſo daß dem⸗ nächſt Droſchken und Radfahrer eine direkte Verbindung zum Reſtaurant haben und der große Umweg wegfällt. Der Fahr⸗ wez iſt fertiggeſtellt; es fehlt nur noch die Brücke über den ſoge⸗ „Schlauch“. Das Walodparkreſtaurant erhielt Telephon⸗ eine ſtärkere, nannte anſchls. was dem Verkehr außerordentlich gut zu ſtatten gehalten werden. kommt. Um Getränke und Speiſen den Gäſten ſtets friſch vor⸗ ggen zu können, iſt eine von der Firma Meller gefertigte Kühl⸗ anlage errichtet worden. Aus all dem erſieht man, daß der Wald⸗ parkreſtaurateur, Herr Häffner, keine Mittel und Wege ſcheut, des in ihn geſetzten Vertrauens gerecht zu werden und Einrichtungen zu ſchaffen, welche ſein Reſtaurant beliebt mahen. So hat er z. B. vorgeſehen, zur geeigneten Zeit Sonntags nach⸗ mittags Konzerte zu veranſtalten und ferner auf dem ſtädkiſcherſeits aufgefüllten Terrain um die große Silberpappel herum Spiel- und Turngelegen heit für die Kinder zu Alles dies wird aber erſt möglich ſein, wenn der von der Stadt angelegte neue Fahrweg benützt werden kann, lich iſt. Das Reſtaurant bietet Bier, Wein, Limonade, Kaffee, Tee, Kuchen, vorzügliches Fruchteis und kalte Küche, auch warmen Schinken, Rippchen und Knöchel. Die Wurſtwaren ſind eigens bereitet und durch möglichſt geringen Waſſerzuſatz für die eigenartigen Verhältniſſe im Waldparkreſtaurant halt⸗ barer gemacht. Es iſt ja begreiflich, daß das Riſiko des Wald⸗ parkreſtaurateurs ein ſehr großes iſt, denn er muß ſich bei einiger⸗ ſchönem Wetter mit Waren groß einrichten, um Beſchwerden vorzubeugen. Schlägt aber dann die Witterung um, ſo treffen ihn ganz empfindliche Verluſte. Es ſind jetzt auch Verbeſſerungen hinſichtlich der Motorboot⸗ beförderungen erreicht, indem Sonntags nachmittags in halbſtündigen Abſtänden zwiſchen der neuen Landeſtelle nershof und dem Waldparkreſtaurant bis Fahrten unterhalten werden. Da demnächſt noch ein 3. Boot eintrifft, wird die Fahrgelegenheit noch erweitert und es werden dann auch Vormittagsfahrten der Woche verkehrt jetzt ebenfalls das Nollſche Boot. Es iſt zu wünſchen, daß der Unternehmer auf ſeine Koſten kommt und den Betrieb immer mehr erweitert. Das flinke Nollſche und Bedienungsperſonal zur Dunkelheit eingerichtet. Die Frequenz wird zweifellos wenn der öffentlich bekannt gegebene Fahrplan eingehalten wird, damit ſich das Publikum daran gewöhnt. Herr Reſtaurateur Häffner, dem das Reſtaurant ans Herz gewach⸗ ſen iſt— man merkt es vor allem an der ſorgfältigen Herrich⸗ tung des Platzes vor der Reſtaurationshalle— war ſo liebens⸗ würdig, die Vertreter der Preſſe auf geſtern nachmittag zu einer Beſichtigung einzuladen. für die Hinbeförderung. Wir haben erſt kürzlich konſtatiert, wie empfehlenswert eine Waſſerfahrt zur Frühlingszeit iſt. kommt aus dem Staunen und Bewundern nicht heraus. Die ent⸗ zückendſten Naturbilder wechſeln kaleidoſkopartig. Leider mußten wir aber auch konſtatieren, daß die Anlegeſtelle am Rennershof durch einen Schlepper verbarrikadiert war, ſo daß den Fahr⸗ gäſten, die hier einſtiegen, eine gar mühſelige Kletterei zuge⸗ mutet werden mußte. Die Anlegeſtelle ſollte ein⸗ für allemal frei⸗ Wer einmal draußen im Waldparkreſtaurant weilt, kann ſich nur ſchwer trennen. Es ſitzt ſich zu gut am weiß⸗ gedeckten Tiſch unter den grünenden und blühenden Bäumen mit dem reizenden Ausblick auf den mächtigen Rheinſtrom mit ſeinen gerade hier ſo lauſchigen Ufervartien. Man wird ſchließlich ſo ſeßhaft, daß ſich die Abendſchatten herabſenken, ſo daß das Mo⸗ terbobt zu einer Extrafahrt gechartert werden muß. Eine Mond⸗ ſcheinvartie auf dem Pßein! Etwas gans neues und eigenartiges, aber von unbeſchreißlichem Reiz. Noll zu derartigen Abendfahrten. Wir haben geſtern wieder kon⸗ ſtatiert, daß es eine außerordentlich glückliche Idee des Verkehrs⸗ vereins war, das Waldparkreſtaurant zu ſchaffen und die Be⸗ wirtſchaftung Herrn Häffner zu übertragen, der in ſo über⸗ Nielleicht entſchließt ſich Herr mitunter Ren⸗ die Während ſucht. Motorboot ſorgte Man endete Verhaf Handlungen. Frankfurter Sport⸗Ausſtellung. Rugby⸗Fußball. Der als Stadion ausgeſtattete Inneuraum bahn im Gelände der Spor platze mit ihn umgrenzender wurde geſtern durch die aus rühriger Weiſe für die leiblichen Bedürfniſſe der Waldpark⸗ Polizeibericht vom 19. Mai 1910. Kollidtiebſtähle. Von noch unbekanten Tätern wurden in letzter Zeit dahier entwendet: à) Am 16. ds. Mts. ſtättereiwagen herunter ein Ballen Tuch, handlung G. F. Wil Ballen war in graue meter breit und 40 Zentim. hoch, gez. J. u. ib) Am 18. ds. Mis. vor dem Hauſe S 6, 1 von einem Milchwagen herunter ein Henkkorb mit einem ſchwarzen Juppenanzug. Manſardendiebſtahl. noch Unbekannter in Uhr aus einer Man lange, ebenſo breite un Geldkaſſette mit 3 Tätr der nachbeſchriebene Mann, mittags%½ Uhr gebettelt hat, in 1,68—1,70 Meter groß, Schnurrbart, dunkelbraune, Um ſachdienliche Mitteilung an wanderer ſorgt. vor dem Haufe Sackleinwand verp Am der aber helm Schulze, N 2, 11 hier, Wert der Zeit von morgens 97 bis nachmittags 24 ſarde des Hauſes B 7, 18 eine etwa 15 Zentim. d etwa 6 hohe blecherne verſchloſſene Fächern und 27 ¼ Inhalt. 5 welcher in genanntem Hauſe nach⸗ Betracht: Etwa 30—35 Jahre alt, volles geſundes Geſicht, gute Kleidung, die Kriminalpolizei(Schloß) wird er⸗ tete wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer tausſtellung, die aus einem Raſen⸗ Sandbahn für Leichtathletik beſteht, Jünger des Raſenſports eingeweiht. Ein Rugbywettſpiel zwiſchen den Londoner Harlequins und dem Fußballklub Frankfurt eröffnete den Reigen der Raſenſpiele, die in bunter Reihe auf dieſem Platze abgehalten werden ſollen. Das Spiel war in ſeinem Verlauf ſo ſpannend und brachte die Leiſtungen zweier hervorragender Mannſchaften in ſo vollendeter Weiſe zur Anſchauung, daß es die zu Tauſenden erſchienenen Zuſchauer zu ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hin⸗ riß. Bis zur Halbzeit war das Spiel vollſtändig unentſchieden. „Frankfurt“ wies alle Angriffe der Engländer zurück und durch⸗ kreuzte alle Kombinationen der Gegner. Auch im erſten Teile der zweiten Spielhälfte konnte keine der Parteien einen Erfolg er⸗ zielen, bis es 15 Minuten vor Schluß den Harlequins gelang, durch ſchön kombinierten Lauf einen Verſuch zu erzielen, was innerhalb zehn Minuten noch zweimal mit dem Erfolg wieder⸗ holt wurde, daß alle drei Verſuche zum Treffer erhöht werden konnten. Eine Minute vor Schluß gelang es auch den Frankfur⸗ trn, die bis zur letzten Minute mit größter Bravour kämpften, einen Verſuch zu ſichern, wurde, ſo daß das Spiel mit 1513 zugunſten der Engländer O 2, 8 von einem Süter⸗ adreſſiert: An die Tuchgroß⸗ 255 Der ackt, 80 Zentim. laug, 4 Zenti⸗ N. Nr. 7125. 18. ds. Mts. entwendete ein Vermutlich kommt als ſtarker ſchwarzer Mannheimer Dialekt. der neuen Renn⸗ nicht zum Treffer erhöht 8. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, den 19. Maf 1910. Handel und Indusfrie .3. 4. fiale Hannheim(parmstadter Bant) Matenkapital und Reserven Mar-kK 19ʃ, 500,00.— 0 Ruhrkohlen und Kols deutsche und englische Anthracit in bester Qualität liefern zu billigsten Preisen franko Haus Auggazst& Emil Nieten Kontor: Luisenring J 7, 19. Telephon Nr. 217. 1396 Lager: Fruchthahnhofstr. 22ʃ35. Telephon Nr. 3928. Bekanntmachung. Reinhaltung der Bierpreſſionen in Feudenheim betreffend. Nr. 21538 J. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß durch Bürgerausſchußbeſchluß vom 18. Ja⸗ nuar l. Is. mit Staatsgenehmigung, erteilt zunächſt bis 31. Dezember 1910 und vorbehaltlich einer früheren Aen⸗ derung und unter gleichzeitiger Aufhebung des bisher für Feudenheim giltigen entſprechenden Gebührentarifs der Gebührentarif der Stadt Mannheim für die ortspolizei⸗ liche Kontrolle über Reinhaltung der Bierpreſſionen auf den Gemarkungsteil Feudenheim rechts und links des Neckars ausgedehnt worden iſt, Der Tarif lautet: Die Beſitzer von Bierpreſſionen haben für die Dienſt⸗ leiſtung des amtlich verpflichteten Sachverſtändigen bei den regelmäßigen und außerordentlichen Unterſuchungen be⸗ züglich der Reinhaltung der Bierdruckvorrichtungen fol⸗ gende Gebühren an die Stadtkaſſe zu entrichten: a) Kontrolle der geſamten Bierdruckvorrichtung jede Unterſuchung 1,50 J; b) vierteljährliche Unterſuchung der Windkeſſel 70 Pfg.; e Kontrolle der Zapfhahnen pro Hahn 15 Pfg. Stabtratsbeſchluß vom 1. September 1887, Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 12. September 1887 und Staats⸗ genehmigung vom 29. Oktober 1887. 35 Mannheim, den 12. Mai 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. für Dienstmünner-Vereinigung Telephon 7200 Sperſaftat: Teppich-Reinigen. besorgt Aufträge jeglicher Art zu bezirksamtl. Tarifen. 2521 —— Stellenvermittlung des Badiſchen Frauenvereins Zweigverein Maunnheim Abt. VII B. für gut empfohlene Mädchen aller Art. Vermittlung für Mädchen koſtenlos, Herrſchaften bezahlen 10% des Monats⸗ lohns. Bureau: Schwetzingerſtraße 33. Voltsküche II 1. Stock, Trambahnhalteſtelle: Wallſtadtſtraße. Sprechſtunden läglich von—5 Uhr. 1468 L eeee eeeeeeeeeeeer e Buntglas-Imitation. zu jedem Preise. 2 Tapeten-Verkaufs-Zentrale; N 85 dler Darmstädter Tapeteniabrix 3 Tel. 38818. MANNHEIM 15.5 25—— 8 Fabrikation: Hausbesitzer 5 8 Gross- und Kleinverkauf erhalten 6855 f 3 Tapsten, Linerusta nöchsten Rahatt. Wachstuche, Bohnerw-achs Rest- Tapeten 8 5 2 uun 5 du fir fer;⸗ u. 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