Abonnement: Telegramm⸗Adreſſe: 70 Pfeunig monatiich. + Bringerlohn 30 Pig. monatlich, eee 95 —4 buunch bie Votz bez. inel. Boſ Aun qufſchlag M..48 pro Ouattal. Einzel Nummet 6 Pfg ion Ile 72 0 75 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Anabtzängige Tageszeilung.„„ die Elonel⸗geue. 2 Pg. Gekeſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktion⸗buroaus Medalton. 7 Auswärtige Inſerate 80 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. Erpeditton und Verlags⸗ Dir Kene-Ree Mart Schluß der Jnſeraten⸗Auuahme für das Mittagsblatt Morzens 3 9 lhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. weeene ee Nr. 232. Montag, 23. Mai 1910.(Abendblatt.) gang zum Parlament verſperren will. Die Väter dieſer neuen][die man ſoeben betritt, indem man parteipolitiſche Geſichts⸗ Ein delphiſches Orakel. Drittelung— Herr von Schorlemer⸗Bethmann— mögen ja punkte in den Vordergrund rückt? Mag 1 (Von unſerer Berliner Redaktion.) die ganze Tendenz ihrer Aktion für eminent konſervativ] und laſſen, was es will! Die nationalliberale Partei ſollte 7 halten, liberal wird ſie dadurch nicht, daß nun einige National⸗ das in ihren Entſchließungen wenig ſcheren. Und glaubt dieſe 8 ABerlin, 22. Mai. liberale im Induſtriegebiet mehr ſiegen werden, während wirklich, das nunmehr erreichen zu können, worüber ei In dieſer Woche endlich ſoll das Los der preußiſchen Wahl⸗ anderwärts die nationalliberalen Wähler in Scharen deſer⸗ Reichskanzler fallen mußte? Wir glauben, die politi rechtsvorlage entſchieden werden: oder ſagen wir vorſichtiger, tieren würden. Die Gefahreiner Spaltungſteht Witterung in Preußen iſt etwas ſchlecht! Mag Zentrum u um allen Wechſelfällen boruſſiſcher Politik zu begegnen, ſoll[ vor der Tür! Nicht nur der Jungliberalismus wird im] Junkertum ruhig weiter Arm in Arm ſpazieren, rein tak ſo etwas wie eine Entſcheidung fallen. In einer Frage, die Falle der Zuſtimmung die Frage einer Sezeſſion mit bitterem betrachtet, kann uns das gerade recht ſein. Wenn aber das in ganz außergewöhnlichem Maße die Weiterentwicklung der[Ernſt erwägen, auch die weiteſten Kreiſe in der alten Partei] Zentrum wirklich nicht mittun ſollte, wollen wirklich die innervreußiſchen Verhältniſſe berührt, die ſich darüber hinaus find ernſtlich beunruhigt und wollen bei einer ſolchen Politik, Herren Friedberg und Schiffer der Vorſpann ſein für rea aber immer mehr und mehr zu einer allgemein reichsdeutſchen] welche die Grundſätze der Partei verleugnet, nicht mehr mit⸗ tionäre Gelüſte des Junkertums, für die ſich ſelbſt das ſo Angelegenheit ausgewachſen hat, ſeitdem man in höchſt un⸗ tun. Es kann nichts ſchaden, wenn in letzter Stunde noch weſensverwandte Zentrum für zu gut hält? Und werde 1 vorſichtiger und.— wir müſſen ſagen— auch höchſt unkluger einmal die drohende Gefahr mit aller Deutlichkeit aufge⸗ nicht übermorgen Zentrum und Konſervative doch wieder z Weiſe das Schwergewicht der weiteren Behandlung der Wahl⸗ zeichnet wird. Wie wollte überhaupt die Fraktion ihre Zu⸗ ſammenarbeiten? Mit den Trümpfen, um die ſich der Na⸗ rechtsfrage auf das Gebiet der Taktik verſchoben hat. Aus ſtimmung zu den Herrenhausbeſchlüſſen motivieren! Die tionalliberalismus hat betrügen laſſen! dieſem Kauſalnexus heraus müſſen wir es bedauern, daß die direkte Wahl iſt preisgegeben, die geheime Wahl nicht er⸗ Die Lage iſt ungewiß! Sicher iſt eins: wenn die E preußiſche Wahlreform eine der wichtigſten, vielleicht über⸗ rungen, und die geänderte Drittelung? Ja, wer in aller Welt ſcheidung gefallen iſt, wird eine Schlacht verloren haupt die wichtigſte Frage der inneren Reichspolitik geworden iſt. Die Erledigung der Wahlreform in Preußen ohne dieſe Fernwirkungen wäre ganz außer allem Zweifel in jedem Betracht beſſer geweſen. Weil eben dieſe Fernwirkungen nach dem ganzen augenblicklichen Stand dieſer preußiſchen Ange⸗ legenheit keine gerade günſtigen zu werden verſprechen. Es mag anders kommen: das eine aber iſt ſicher, je mehr die endgiltige Löſung der Frage den konſervativen Elementen des Preußenſtaates angepaßt iſt, umſo verhängnisvoller wird dieſe Löfung für die Zukunft des Liberalismus im Reiche ſein. Ueber die Bedeutung der Herrenhausbeſchlüſſe, die geſtern — in 2. Ahſtimmung mit entſprechendem Stimmenverhältnis abertauſende Federn ihr Urteil geſchrieben. Dieſe Beſchlüſſe werden nicht beſſer, wenn nochmals Ströme von Tinte fließen würden. Iſt dieſe Erkenntnis den Führern der nattonal⸗ wollen uns hauptſächlich nur um die eigene Fraktion küm⸗ mern, umſomehr, als ſie tatſächlich die Entſcheidung in der Hand hat. Seit der erſten Abſtimmung im Herrenhauſe ſind wir nicht zuverſichtlicher geworden. Die Fraktion wird nſcht geſchloſſen ſein, die Führer aber halten nach wie vor daran feſt, daß die Herrenhausbeſchlüſſe unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen akzeptabel ſind. Es braucht nicht wiederholt zu werden, daß ſelbſt dort in nationalliberalen Kreiſen, wo man jetzt geradezu für die Herrenhausbeſchlüſſe„ſchwärmt“, dieſe Erledigung der Wahlreform nicht für eine endgiltige ge⸗ halten wird; aber die Frage iſt doch zu erheben, ob die Be⸗ ſchlüſſe des Herrenhauſes derartige Verbeſſerungen bringen, daß man den„Wechſelbalg des ſchwarz⸗blauen Blocks“ nun⸗ mehr als ein Kind betrachten kann, an dem man wenigſtens einiges Wohlgefallen hat. Die Korrektur an den Beſchlüſſen des Abgeordnetenhauſes iſt minimal: eine geänderte Dritte lung, die einige Zentrumsabgeordnete aufs Pflaſter ſetzt und mehrere Sozzen auf die Straße feuert. Den Gewinn werden die Nationalliberalen haben. Aber glaubt man wirklich, mit einer ſolchen Mandatspolitik Eroberungen machen zu können? Moraliſche keineswegs! Schon deshalb nicht, weil man der ſtärkſten Partei— der ſtärkſten auch in Preußen— den Zu⸗ nochmals ſanktioniert worden ſind, haben ſchon tauſende und liberalen Fraktion in Preußen noch nicht geworden? Wir weiß überhaupt Beſcheid über dieſe ſchwierige wahltechniſche Frage! Sie iſt an ſich, in welcher Geſtalt auch immer, keine Sache, mit der man die Wählerſchaft gewinnen kann. Was iſt die Drittelung ohne die geheime Wahl, ohne das direkte Wahlverfahren, ohne eine gerechte Wahlkreiseinteilung? Wenn aber ſchließlich die Parteiführer wirklich vermöchten, die Frage der Drittelung ſo allem Volke zu entwickeln, daß ſie der dümmſte Bauer kapiert— bis jetzt ſcheint den Führern dieſe populäre Darſtellungsform freilich noch ſehr abzugehen — was würde das alles verſchlagen, wenn dann ein Gegner ſich erhöbe, und nichts weiter täte, als die Begründung des Antrages Schorlemer zu verleſen.„Aus konſervativem Geiſte geboren!“ Wir wenigſtens wüßten uns angenehmere Auf⸗ gaben zu ſtellen, als den„konſervativ⸗klerikalen Wechſelbalg“, verbeſſert durch einen Antrag„aus konſervativem Geiſte ge⸗ boren,“ zu verteidigen 14 Nun liegen allerdings die Dinge nicht ſo, daß die Zu⸗ ſtimmung der nationalliberalen Fraktion ſchon ſicher iſt. Mit nichten! Aber dieſe bedingte Nichtzuſtimmung behagt uns offen geſtanden noch weniger, als eine unbedingte Zuſtim⸗ mung. Mit dem beſchränkten Wählerverſtand geurteilt, gibt es doch überhaupt nur zwei Möglichkeiten: entweder die Vor⸗ lage iſt in der jetzigen Faſſung annehmbar oder ſie iſt es nicht. Jedoch es muß wohl auch andere Möglichkeiten geben: nämlich, daß eine Vorlage annehmbar iſt oder nicht, je nach dem, wer ſich an ihr beteiligt. Das geht natürlich einem be⸗ ſchränkten Wählerverſtand nicht ein, aber das liegt wohl dann an dem Wähler ſelbſt. Die Zuſtimmung der nationalliberalen Fraktion wird nämlich davon abhängen, ob das Zentrum zuſtimmt oder nicht. Hält nämlich das Zentrum die Vorlage für gut, dann hält die nationalliberale Fraktion ſie für ſchlecht; hält das Zentrum ſie für ſchlecht, dann iſt ſie eben in Dreiteufelsnamen„annehmbar“. Da das Zentrun ſich nicht ausſpricht, herrſcht natürlich auch bei den National⸗ liberalen noch Unkkarheit über die Güte der Vorlage in der augenblicklichen Form. Taktiſche Erwägungen ſollen alſo ent⸗ ſcheidend ſein! Soll das in Zukunft überhaupt der Maßſtab ſein für die Beurteilung von Geſetzesvorlagen? Soll nicht mehr allein der wirkliche Wert einer Vorlage ausſchlaggebend ſein? Soll es die ſchiefene Ebene weiter hinabgehen, Kilometerheftes erregten ganz beſonders großes Intereſſ ſein! Nednerkurs der nationalliberalen Partei. N. Heidelberg, 21. Mai. (Schluß.) Herr Regierungsrat Endres⸗Mannheim ſprach geſtern und heute in je 2ſtündigem Vortrag über die„Badiſche Ver, kehrspolitik.“ Nach einer Darlegung der Ciſenbahn⸗ finanzlage Badens(Rentabilität, Eiſenbahnſchulden, Schul⸗ dentilgung) erörterte er eingehend eiſenbahnpolitiſche Tages⸗ fragen und zwar Probleme des Betriebs und Berkehr Baues und der Verwaltung. Die hochaktuellen ſchaffung der 85 und Einführung der 4. Wage Ausführungen behandelten heutige und men im Eiſenbahnweſen. Trotz der Schwüle des Nachmittags hatten ſich die Ku nehmer auch heute vollzählig eingefunden. Ihr treues Aus fand reichen Lohn in dem überaus intereſſanten, nach Form un Inhalt gleich vortrefflichen Atündigen Vortrag des He Di Breſch⸗Heidelberg über das Zentrum. Der Redn wickelte zunächſt die geiſtigen und geſchichtlichen Vorausſetzunge des Zentrums und ging dann ein auf die Geſchichte der Par Baden unter der Führung Lenders und Wackers. Er gab ein klare und ſcharfe Charakteriſtik des Zentrums als konfeſſionelle Partei und beleuchtete ihre prinzipielle ſowie ihre praktiſche Stel. lung zum Staat, zu anderen Konfeſſionen und zu der moderne Geiſtesfreiheit. Zum Schluß kennzeichnete der Redner Mittel der Partei.— Lang andauernder Beifall lohnte edner. 8 künftige Gemeinſck 2 2. Mai. Am heutigen Schlußtage des Kurſes ſprach von g bis 10½ Uhr Herr Amtmann Wenz⸗Heidelberg über Unfallver ich rung, den letzten Abſchnitt der in zwei früheren Vorträgen handelten Arbeiterperſicherung. Bei der detaillierten Darlt des umfaſſenden Stoffes iſt eine Wiedergabe des Vortra Seuilleton. Eine Liebesgeſchichſe. Es war der Abend ſo ſchön und die Luft ſo lind, in den Linden hauchte der Abendwind. Schön Bäschen lag an dem Wegesrain die Stolze, ſie fühlte im Herzen Pein.— Da nahte ſchon der gottloſe Vetter, doch ſonſt ein recht netter, junger Mann. Und er hub ſogleich zu ſprechen an. Er erzählte vom Wetter, von lauer Luft — und ſog ein den berauſchenden Blütenduft und daß ſo ſchön die Nachtigall ſinge, und daß in ihm alles wieder klinge, und daß ſolch ein Sehnen in ſeiner Bruſt; bald fühle er Weh, bald fühle er Luſt. Und dabei tat er zum Böschen hin ſchielen und ſuchte mit ihren Locken zu ſpielen, Da wurde dem Bäschen gar ſo bang, aus dem Herzen kam ihr ein ſonderer Klang. Und der junge Buſen ſich ſtürmiſch bewegte, ſie wußte es ſelbſt nicht, was drinnen ſich regte. Erſt dacht' ſie zu flieh n, doch ging's einfach gicht Der Vetter war zwar ein Böſewicht, doch ſonſt ein recht nette Und ſüße Schauer begannen zu rieſeln„„ am blühenden Leibe, ihr Herz klopft ſo arg. da plötzlich— ſie erglähend verbarm. das Köpfchen an ihm—— Und an ſeiner gottloſen Bruſt, da war's ihr eine ſo ſeelige Luſt. 5 Der Vetter ſprach nichts mehr— doch auf des Bäschens prangendem Mund, beſtegelte er heiß den Wonnebund. Dann gingen ſie in die lauſchige Nacht. Wer hätte das von dem Bäschen gedacht! Neues aus Goethes ultersweisheit. Die neuen, eben erſchienenen Briefbände der großen weima⸗ riſchen Goetheausgabe bringen bisher unbekannte Korreſpondenzen aus den Schätzen des Weimarer Archivs. Aus dem reichen Ma⸗ terial der Jabre 1828 bis 1831 ragen bedeutſame Bekenntniſſe hervor. Hochintereſſant iſt ein in einem Konzept von der Hand des Schreibers John erhaltener Brief vom 19. April 1830, gerich⸗ tet an den Berliner Aeſthetiker Friedrich Hotho, der Goethe ſeine Anzeige der letzten Bearbeitung von Wilhelm Meiſters Wander⸗ jahre überſandt hatte. Hotho hatte unter anderem geſchrieben: „Wenn Tieck der Jugendperiode Ihrer Muſe ausſchließlich den Vorzug einzuräumen nicht zaudert, ſo möchte ich dagegen mein Glaubenbekenntnis dahin ablegen: ich liebe den Jüngling, bewun⸗ dere den Mann, verehre die ſpäteren Jahre und finde in dieſem geſammelten Leben, wie es in ſeinen Reſultaten vor uns daliegt, ſolchen inneren Zuſammenhang, ſolche genaue Folge, daß ich mir keine Epoche ohne die folgende und vorhergehende borzuſtellen und Har zu machen weiß.“ Das waren Worte nach Goethes Sinn, und dieſer antwortete:„Was lonnte ich mir wünſchen, als nach lan⸗ holte, und nun zuletzt ſtellt man mich gar mir ſelbſt als Plus oder einem forkſchreitenden Thun und Handeln, nicht die Frage, wa⸗ einzeln lobens⸗ oder tadelnswerth, bedeutend oder unbede ſey? ſondern was im Ganzen für eine Richtung genommen w und was daraus zuletzt für das Individuum ſelbſt, für ſeine ſten Zeitgenoſſen, irgend für ein Reſultat ſich erg daher für die Zukunft zu hoffen ſey.— Hat man auch nen die Freude hie und da einen Geiſt aufgeklärt, ein Gem ſtätigt zu haben, ſo bleibt doch zuletzt immer höchſt wünſchen jenes Innige was in uns lebte, ſtrebte, ſuchte, oft ohne! ſeyn nach langem Taſten und Irren das Rechte ſand, unbegreifliche Wir endlich, in ſeinem Verlauf, von einem wollenden Geiſte, günſtig abgeſpiegelt zu ſehen.— Aufmerkſan ich von jeher geſucht auch aus dem Feindſeligen ſelbſt bedeutenden Vorteil zu ziehen, denn dadurch lernt ich ja eben erſt Menſchen und Welt kennen, indem ich einſehen lernte, wie und warum ſie ſich mir entgegenſtellten: mit Recht oder Unrecht, mit Ueberzeu⸗ gung oder Mißwollen, heimlich oder öffentlich, tückiſch oder gewalt⸗ ſam, genug, ich erfuhr nach und nach, wie es mit mir und anderen beſchaffen ſei. Doch hörte dies zuletzt auf, mich zu intereſſier da ſich immerfort das Gleiche auf die eine oder andere Art wie Minus entgegen, zum Verſuch, ob es nicht anginge, eines das andere aufzuheben und in Zero zu verwandeln. Man ſagt Alter, es ſey geſchwätzig, aber ich dachte doch, es dürfte geſprächig ſein; man hat viel zu ſagen und ſagt's auch wohl kü lich was man früher weislich dahingehen ließ. Und hier 9 denn noch manches anzuführen, deſſen herzliche geiſtreiche faſſung mir beſonders wohlgethan, wenn ich auf dem Fluß Theilnahme meine früheren Zuſtände mir nochmals zu ſchiffen ſchien. Möge Ihnen alles nach Wunſch gehen, ſo mehr zu hoffen iſt, als Ihre Anſichten im heitere I ſo innig durchdrungen und erkannt zu ſehen. Denn es iſt ja, bey gem Streben und Mühen, den Gang meines Lebens und Wirkens ſalbe, Mißwollen iſt eine falſche Brille, wel Wohlwollens behaglich walten. Guter Wille iſt 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Maf. nicht tunlich. Der Redner ſchloß mit einer zuſammenfaſſenden Charakteriſtik des Reichsverſicherungsentwurfs. Er ſprach ſich da⸗ hin aus, daß der Entwurf inſofern eine Beſſerung bringe als 1) der Kreis der Verſicherten erheblich erweitert werde, 2) die Leiſtungen der Verſicherungen erhöht würden, 3) der Aufbau der Arbeiterverſicherung ein einheitlicherer würde. Allerdings bleibe der Entwurf hinter vielen berechtigten Wünſchen zurück, aber er biete immerhin eine brauchbare Grundlage für die parlamenta⸗ riſchen Verhandlungen.— Herr Generalſekretär Thorbecke dankte dem Redner ganz beſonders für ſeine Darſtellung des um⸗ faſſenden Stoffes nach praktiſchen Geſichtspunkten. Den letzten Vortrag— last not least— hielt Herr Prof. Thorbecke Mannheim über das Thema„Deulſche Ko⸗ lonialpolitſik“. Er gab in gedrängter Kürze, vortrefflicher Gruppierung und ſehr lebendiger Darſtellung einen Ueberblick über das geſamte deutſche Kolonialweſen. Hier ſei nur der Ge⸗ dankengang des Vortrags kurz ſkizziert: Moderne deutſche Kolo⸗ nialpolitik iſt gleichbedeutend mit kolonialer Wirtſchafts⸗ und Vec⸗ kehrspolitik im Geſamtrahmen der allgemeinen deutſchen Welt⸗ wirtſchaft und Weltpolitik. Lange Zeit hat der Gedanle der Ko⸗ lonialpolitik im Volke wenig Anklang gefunden; erſt die letzten Jahre haben ihre Notwendigkeit unwiderleglich dargetan. Eine Hebung des Intereſſes breiterer Schichten für koloniale Fragen wird aber erſt einſetzen mit einer gründlichen Kenntnis der Kplonialpolitik welche für jeden politiſch tätigen Deutſchen, erſt recht aber für jeden national denkenden Liberalen umſo notwen⸗ diger iſt, als auch die Fragen der inneren Politik immer mehr mit überſeeiſchen und kolonialen Fragen zuſammenhängen. Der Redner ſkizzierte kurz die Mitarbeit der natio⸗ nalliberalen Partei in der deutſchen Kolonial⸗ politik ſeit den 70er Jahren; es ſei ein Ruhmeslitel der Partei, ſtets für das Deutſchland über See eingetreten zu ſein. Aus dieſem Grunde habe auch gerade die nationalliberale Partei die Reform der deutſchen Kolonialpolitik durch Dernburg aufs freu⸗ digſte begrüßt. Dernburgs Programm laſſe ſich kurz dahin zu⸗ ſammenfaſſen: wirtſchaftliche Nutzbarmachung der Kolonien durch Schaffung moderner Verkehrswege, die weite, bisher ungenutzte deutſche Gebiete über See der deutſchen Nationalwirtſchaft an⸗ gliedern ſollen. Sehr zu bedauern ſei es, daß der Staat ſich die Weckung des Intereſſes für deutſche Kolonialpolitik ſo wenig angelegen ſeig laſſe; auch die Schule mache ſich vieler Unterlaſſungsſünden ſchul⸗ dig, inſofern als die geographiſche Unterweiſung über unſere Ko⸗ lonien arg vernachläſſigt werde. Hier ſei ein Wandel dringend nötia, Nach einem geographiſchen Ueberblick über unſere tropi⸗ ſſchen[Togo Kamerun, Oſtafrika, Südſee) und außertro⸗ päſſchen(Südweſtafrika, Kiautſchou) Kolonien kennzeichnete der Redner die dreifache Beſtimmung der Kolonien: J) Die deutſche Auswaänderung nutzbar zu machen für unſere deutſche Volkswirt⸗ ſchaft: 2) Abſatzgebiete für unſere Fabrikate zu ſein; 3) Liefe⸗ ranten induſtrieller Rohſtofſe zu werden, die unſer Klima nicht hervorbringt. Der Referent hob hervor, daß dieſe letztere Beden⸗ tung der Kolonien weitaus die wichtigſte ſei Dernburgs Verdienſt ſei i8, darauf hingewieſen zu haben. Wenn Deutſchland ſich durch Produktion von Rohſtoffen auch nur einigermaßen unabhängig gemacht habe, ſo würde es in ganz anderer Weiſe guftreten können beim Abſchluß von Handelsverträgen. Die Produkte, deren An⸗ bau und Gewinnung für unſere Kolonien hauptſächlich in Be⸗ tracht kommen, ſeien: Oelprodukte, Kautſchuk, Kakao, Baumwolle, Hölzer, Faſerpflanzen und Gerbſtoffe. Für alle dieſe Produkte zahle Deutſchland jährlich ca. 2 Milliarden an das Ausland. Eine Beſchränkung auf beſtimmte für unſere Kolonien beſonders geeig⸗ nete Produktionszweige wie die obigen ſei jedoch geboten; feine Dabake, Kaffee, Thee, Gewürze, Reis ete. werde Deutſchland noch duf lange Zeit beſſer und billiger von ausländiſchen Produktions⸗ zentren beziehen. Die Gewinnung der Kolonialprodukte geſchehe teils durch Sammelwirtſchaft der Eingeborenen, teils durch Plantagenbetrieb unter weißer Leitung mit eingeborenen Arbeitern; die den wert⸗ vollſten Kolonialbeſitz repräſentierten. Bei Behandlung der Ein⸗ geborenen ſei der oberſte Grundſatz: ſtreng aber gerecht. Die Miſſionen ſeien als kulturelle Helfer ſtets willkommen, doch müßte ihre Einmiſchung in ſtaatliche Funktionen entſchieden abgewieſen werden. Außer den pflanzlichen Produkten für unſere Kolonien kommen eine Anzahl animaliſcher und mineraliſcher Produkte in Betracht: Wolle Fleiſch und Häute, Kupfer, Diaman⸗ ten, Marmor. Für Viehzucht ſei Südweſt, trotz aller gegen⸗ teiligen Behauptungen, ein ſehr zukunftsreiches Gebiet; ſchon ein Jahr nach dem Kriege habe der Viehbeſtand denzenigen vor dem Kriege um Tauſende übertroffen. Was die Dꝛamanten⸗ ſchätze von Südweſt anlange, ſo ſei Dernburgs Diamanten⸗ politik durchaus richtig und ſtaalsmänniſch vorausſchauend. Es werde Dernburg vorgeworfen, er ſei nur der Agent des Großkapi⸗ tals; man müſſe aber bedenken, daß die betreffenden Kapitaliſten zährzehntelang auf die Zinſen ihres Anlagekapitals hätten verzich⸗ ten müſſen: daher ſei ein größerer Gewinn jetzt wohl berechtigt. entſtellt und die Sehkraft verdirbt.“— Ein anderes gehaltvolles Schriftſtück ſvom 2. April 1828) iſt an den berühmten Botaniker und Naturphiloſophen Nees v. Eſenbeck gerichtet, der Goethe mit ſeinen naturwiſſenſchaftlichen Arbeiten nahegetreten war. Da heißt es da u..:„Das Unglück iſt bey dem Selbſtwollen unſerer Zeit, das durch die ganze Welt geht, daß niemand den gebahnten Weg verfolgen mag(zum praktiſchen Ziel, worauf doch alles an⸗ kommt, damit Erkennen und Wiſſen in Tat verwandelt werde), daß niemand zu denken ſcheint, die Chauſſee ſey dazu da, um vom Fleck zu kommen. Jeder ſucht ſich ein Abweglein, als wenn das n ein Spazierengehn wäre. Eingentlichſt aber iſt dieſes der r der Deutſchen, in welchen die Engländer niemals verfallen. ich machen ſich die Franzoſen der neueſten Zeit derſelben nicht ig. Man darf nur ſehen, was im Globe, in der Revue lopédigue pp., in den Werken des Barons Dupin für ein ingemeſſenes Treiben ins thätige und wirkende Leben obwaltet Es ſcheint wunderbar, iſt aber den Beſchränkungen des menſchli⸗ chen Geiſtes ganz gemäß, daß man die Konſequenz der Idee nicht n der Erſcheinung verfolgen mag, ſondern daß man ſich an Aus⸗ nahmen ergötzt, in ihnen ergeht und die Wiſſenſchaſt wie das Le⸗ ben verſchleifet. Bey Ausbreitung des Wiſſens und der Wiſſen⸗ ſchaft iſt nicht zu finden, daß ſich halbfähige Menſchen damit ab⸗ geben. und bey dieſen verwandelt ſich aller Gehalt kehr ſchnell in Worte. in welchen zuletzt weder Anſchauung noch Begriff noh Wiſſen übrig bleibt, ſondern deren man ſich zu beſſerem Spiel als Rechenpfennigen bedient. Dagegen babe ich mich mein ganzes Le⸗ bden gewehrt, aber nur mein Inneres zu vertheidigen; das Behar⸗ ren, Schweben und Schwanken des Aeußern rührt mich wenig. Daber möchte ich erſt Zeit erübrigen, um den Abſchluß meiner —.— Die Gewinne ſollten aber nicht Löcher im deutſchen Reichsſäckel!“ verſchiedenen Gründen verlangt, unber denen die ſoziale Un⸗ ſtopfen, wie die angeblichen Kolonialfreunde Erzberger und Latt⸗ mann mit ihren beinahe durchgegangenen Konfiskalionsanträgen wollten: ſondern ſie ſollten der Kolonie ſelbſt zugute kommen, hauptſächlich zum Ausbau eines großzügigen modernen Verkehrs⸗ netzes. Mit großem Nachdruck betonte der Redner die Notwendigkeit von Eiſenbahnbauten; er führte den ziffermäßigen Nachweis, wie ſehr durch Bahnbauten der Export geſteigert werde und gab eine Ueberſicht über die bereits beſtehenden aber gänzlich unzulänglichen Bahnen in den deutſchen Kolonien. Neben dieſer Verlehrserſchlie⸗ zung der Kolonien ſelbſt ſei naturgemäß eine guie Verbindung mit dem Mutterland durch deutſche Dampferlinien von größter Wichtigkeit. So gehe die Flottenfrage mit der Kolonialfrage Hand in Hand. Hervorgehoben müſſe werden, daß hier ein Gebiet ge⸗ geben ſei, wo die Nationalliberalen ſich feſt auf die Linksliberalen als treue Bundesgenoſſen verlaſſen könnten. Vielleicht könnte ſich gerade auf dieſem Gebiete der liberale Block zuſammenfinden. Dem Redner wurde lebhafter Beifall gezollt. Eine längere Diskuſſion ſchloß ſich an den Vortrag. Als letzter Punkt des Programms folgten einige kurze Referate der Kursteilnehmer mit Diskuſſion. Nachdem aus dem Teilnehmerkreiſe Herrn General⸗ ſekretär Thorbecke warmer Dank für die Leitung der Kurſe aus⸗ geſprochen worden war, ſchloß dieſer die Verſammlung nach 2 Uhr. Polftische Jebersſcht. Mannheim, 28. Ma 1910. Das Bekenntnis einer ſpaniſchen Königin. Gelegentlich der bevorſtehenden Krönung des eng⸗ liſchen Königs wird in engliſchen Blättern die Aende⸗ rung des veralteten Krönungseides, ſoweit er ſich gegen die Katholiken wendet, von neuem gefordert. Das Oberhaus hat im Juli 1901 eine mildere Faſſung beſchloſſen, die aber bisher nicht Geſetz geworden iſt. Es iſt ſehr leicht möglich, daß die Frage nunmehr in Fluß kommt und zu einer Milde⸗ rung der Form führt, ohne daß in der Sache ſelbſt etwas preisgegeben wird. Keinen Anlaß aber haben die Ultra⸗ montanen ſich zu entrüſten; ſie meſſen auch hier wieder mit doppeltem Maß. Die„Weſtminſter Gazette“ veröffentlicht die Erklärung, die die jetzige Königin Viktoria Eugenie von Spanien, urſprünglich eine Proteſtantin, bei ihrer Krönung ablegen mußte. Sie lautete: „Ich erkläre hiermit, daß ich alle diejenigen, die dieſen (römiſch⸗katholiſchen) Glauben bekämpfen, nebſt ihren Dogmen und ihren Folgen dem ewigen Anathema für verfallen erachte; und ſollte ich ſelbſt zu irgend einer Zeit mich vermeſſen, elwas zu billigen oder zu bekennen, was dieſem Glauben wider⸗ ſpricht, ſo will ich mich der Strenge des kanoniſchen Geſetzes unter⸗ werfen.“ Es iſt bisher keine Stimme im geſamten ultramontanen Lager bemerkt worden, die dieſe Erklärung, deren Unnatur und Brutalität um ſo ungeheuerlicher wirkt, als die nächſten Blutsverwandten der Königin Proteſtanten ſind, nicht durchaus in der Ordnung gefunden hätte. Handwerker als Einfährig⸗Freiwillige. Die preußiſche Heeresverwaltung fördert den Hand⸗ werkerſtand in jüngſter Zeit durch ein eifriges Beſtreben, auch jungen Handwerkern die Vergünſtigung der einjährigen Dienſtzeit zuteil werden zu laſſen, wenn ſie in ihrem Fach Leiſtungen aufzuweiſen haben, die über das Durchſchnitts⸗ maß hinausgehen. Bekanntlich werden nicht ſelten ausübende Künſtler, wie Schauſpieler, Maler uſw. oder Artiſten zu dem einjährig⸗freiwilligen Dienſt zugelaſſen, auch ohne daß ſie die dazu nötige Vorbildung auf einer höheren Schule ge⸗ noſſen haben. Wie der„Börſen⸗Courier“ hört, ſind jetzt wiederum zwei junge Handwerker, nämlich der Buchdrucker Walter Hertel und der Gürtler Albert Kirchner zu einer er⸗ leichterten Prüfung zugelaſſen worden behufs Erlangung der Berechtigung zu einjährig⸗freiwilligen Dienſt. Beide jungen Handwerker, die aus Berlin ſtammen, haben dieſe Vergünſti⸗ gung auf Grund hervorragender Leiſtungen in ihrem Fach erlangt. Da beide die notwendige Prüfung in den Lehrfächern beſtanden haben, ſo haben ſie die Berechtigung zum einjährigen Dienſt erhalten. Es iſt nicht zu leugnen, daß die Herres⸗ verwaltung durch dieſe Maßnahme, die übrigens nicht den erſten Fall der Verleihung der Einjährigenberechtigung an Handwerker darſtellt, aufs Neue in erfreulicher Weiſe fütr den Ausgleich der ſozialen Gegenſätze geſorgt hat. Bei der erſten Leſung des Heeresetats für 1910 im Reichstage wurde auch in dieſem Jahre wieder aus Abgeordnetenkreiſen die Abſchaffung des Inſtituts der Einjährig⸗Freiwilligen aus ———————.——————ß— Ueberzeugungen nicht als Lehre, ſondern als Bekenntnis hinzule⸗ gen, und wo möchte dies wohl ſicherer geſchehen, als bey Ihnen. (Eſenbeck plante die Herausgabe von„Acta Acadlemia katurae curiosorum“).— Den Schluß mögen Goethes Worte vom 16. Juni 1831 an ſeinen Buchhändler Cotta in Stuttgart bilden, dem er jahrzehntelang naheſtand, und an den er nun nach Abſchluß eines nach vielen Zwiſchenfällen glücklich vollendeten, auf die Metamorphoſe bezüglichen Heftes ſchreibt:„Mein aufrichtigſter Wunſch iſt: es mögen des verehrten Paares gleichfalls geſteigerte Jahre von äußeren Uebeln dergeſtalt bewahrt bleiben, damit die innere Lebenskraft auf eine ſo mannigfaltige unüberſehliche Weiſe fortzuwirken kräftig bleibe. Die Jahre nehmen ohnehin, was ſie früher brachten; wenn nun auch die Außenwelt ihren Anteil wegnehmen will, ſo möchten wir zuletzt als allzu nackt und hülf⸗ los daſtehen. Doch ſey es nicht muthlos geſchloſſen! vielmehr mit der Verſicherung: daß ich jeden guten Augenblick zu nützen trachte, um derjenigen, die an mir theilnehmen, bis ans Ende werth zu ſeyn!“ 0 Dom Halleyſchen Kometen. Uns wird geſchrieben: Im Vordergrunde unſeres Intereſſes ſtond in den vergangenen Tagen der Halleyſche Komet. Aengſt⸗ liche Gemüter erwarteten von ſeinem Herannahen eine Kata⸗ ſtrophe; die Herzen der Naturwiſſenſchaftler, beſonders aber der Aſtronomen, erfüllte die Hoffnung, durch genaues Beobachten und Verwendung der gefundenen Reſultate einen Beitrag zu liefern zur genausren Kenntnis des Halleyſchen Kometen. Ihre Hoffnung aber wurde in gewiſſer Beziehung getäuſcht. Die Wiſſenſchaftlicher vermag dies nicht zu verdrießen; denn ſie wiſſen ſelbſt am beſten, wie oft ſchon jahrelange, unermüdliche Arbeit zu keinem greif⸗ 7 gerechtigkeit, welche in dem Privileg enthalten ſein ſoll, eine hervoragende Rolle ſpielte. Die Abſchaffung der einjährig ⸗ freiwilligen Einrichtung iſt aber kaum möglich, da dadurch eine Erhöhung der Friedenspräſenzſtärke des Heeres um rund 24 000 Mann und eine Vergrößerung des Heeresetats um 24 Millionen Mark notwendig würde. Durch die Verleihung des Einjährigen⸗Privilegs an Handwerker und andere Nicht⸗ gymnaſiaſten, die hervorragende Leiſtungen als Beweiſe ihrer Tüchtigkeit aufzuweiſen haben, wird aber dieſem Vorrech jeder Stachel genommen. Auf dem Verbandstag der deutſchen Gewerkvereine wurde mit großer Mehrheit folgende Reſolution an⸗ genommen: „Der Verbandstag bedauert, daß gegenwärtig nicht ein einziger Gewerkvereinler dem Reichstag oder einem Landtag angehört. Es iſt dringend notwendig, daß ſowohl der Vor⸗ ſitzende des Verbandes, wie auch andere Führer der Gewerk⸗ vereine in die Parlamente gewählt werden. In Wahrung der partei⸗ und kirchenpolitiſchen Unabhängigkeit der Gewerk⸗ vereine iſt den Kollegen die Wahl der Partei zu überlaſſen, für die ſie als Kandidaten auftreten wollen.“ Ferner wurde einſtimmig folgende Reſolution an⸗ genommen: „Es iſt eine dringende Notwendigkeit, in den Gewerk⸗ vereinen die großen Ideale der Befreiung der Arbeiter, der nationalen Wohlfahrt und der Pflicht zur fortſchreitenden Sozialreform in den Vordergrund der äußeren Agitation und der inneren Erziehung zu rücken. Die Gewerkvereine ſind und bleiben religiös neutral und parteipolitiſch unabhängig. Es iſt eine dringende Pflicht aller Mitglieder, neben der Mitgliedſchaft bei den Gewerkvereinen auch ihrer Pflicht als Staatsbürger durch Eintritt in eine politiſche Partei Genüge zu leiſten. Als ſelbſtverſtändlich wird vorausgeſetzt, daß jedes Mitglied die Freiheit zu politiſcher Betätigung hat und daß die Gewerkvereinler, wenn ſie das politiſche Gewicht der Mit⸗ glieder ſozialpolitiſch fruchtbar machen wollen, mit ihren Führern an der Spitze ſich in den Parteien Einfluß erringen müſſen. Die politiſche Betätigung der Gewerkvereinler darf nicht in den Gewerkvereinen ſtattfinden, ſondern hat in den Parteien ſelbſt zu erfolgen. Ebenſo hat die religiöſe Be⸗ tätigung in den kirchlichen Gemeinſchaften zu erfolgen.“ Nach Annahme eines Antrages, den parlamentariſchen Ausſchuß, der ſich nicht als zweckmäßig erwieſen habe, auf⸗ zulöſen und ſeine Angelegenheiten dem Geſchäftsführenden Ausſchuß zu übertragen, wurden ſämtliche Anträge auf ein anderweitiges Erſcheinen des„Gewerkvereins“ abgelehnt, da⸗ gegen der Antrag des Ortsvereins der Maſchinenbauer Brandenburg a. H. angenommen, wonach der„Gewerkverein“ wöchentlich zweimal erſcheint und das jetzige Format bei⸗ behält.— Ferner wurde angenommen ein Antrag des Ge⸗ neralrats des Vereins Deutſcher Kaufleute, den„Gewerk⸗ verein“ wiſſenſchaftlich reicher durch Originalartikel auszu⸗ geſtalbten. Am Samskag wurden weiterhin interne Fragen des Verbandsorgans, der Vertretung uſw. behandelt. usehes Reich. — Zum Kampf im Baugewerbe. Mehr als 2000 Buchdrucker und Schriftgießer Groß⸗Berlins, ſoweit ſie im„Verein der Berliner Buchdrucker und Schriftgießer“ organiſiert ſind, be⸗ ſchloſſen geſtern abend in außerordentlicher Generalverſamm⸗ lung im Berliner Gewerkſchaftshauſe zur Unterſtützung der ausgeſperrten Bauarbeiter die Erhebung eines wöchentlichen Sondevbeitrages von 30 Pfg. für die Dauer des Kampfes. Außerdem fand der Antrag des Vorſtandes:„Sofort zum gleichen Zwecke 5000 M. aus der Vereinskaſſe zu bewilligen,“ einſtimmige Annahme. — Zum Arbeitskammergeſetze faßte der Werkmeiſter⸗ verband, der Pfingſten in Hannover tagte, folgenden Beſchluß:„Der außerordentliche Delegiertentag des Deutſchen Werkmeiſterverbandes begrüßt den Beſchluß des Reichstags⸗ kommiſſion zur Beratung des Arbeitskammergeſetzes, Werk⸗ meiſter und Techniker in das Geſetz einzuſchließen. Er er⸗ wartet vom Reichstage Genehmigung dieſer Beſchlüſſe, ver⸗ langt jedoch Errichtung der Arbeitskammern auf territorialer Grundlage. Ein Arbeits⸗ kammergeſetz kann die geſtellten Aufgaben in bollem Umfange aber nur erfüllen, wenn es alle Arbeitnehmer ohne Rückſicht auf Beruf und Stellung umfaßt. Deshalb bedauert der Delegiertentag außerordentlich den Ausſchluß der Handels⸗ baren Ergebnis geführt haben. Das große Publikum aber fühlte ſich enttäuſcht. Ja die Aſtronomen, heißt es, die haben uns etwas vorgerechnet, das ſich als vollſtändig falſch erwieſen hat, die ſoge⸗ mannten exakten Wiſſenſchaften, wird weiter gefolgert, haben ver⸗ ſagt. Dieſes Mißtrauen iſt unbegründet und wird auch ſchwinden, wenn nach geraumer Zeit, vielleicht erſt nach Jahren, das geſamte ⸗Material, das von allen Forſchern gewonnen wurde, verarbeitet worden iſt, und man doch zu beſtimmten Reſultaten gelangt iſt. Es wäre erfreulich, wenn das Intereſſe bei dem Publitum für den Kometen ſo wach geblieben iſt, daß es auch dann noch gern etwas davon vernimmt. Es wird vielleicht von Intereſſe ſein, was vor 87 Jahren in populärer Darſtellung don dem Halleyſchen Kometen für wiſſens⸗ wert erachtet wurde. In dem Lehrbuch der Phyſik, phyſiſchen Geo⸗ graphie und Aſtronomie von Dr. W. Pfaff, Proteſſor zu Erlangen, Ruſſiſch Kaiſerl. Hofrat etc., Erlangen bei Carl Heyder 1823 er⸗ ſchienen, finden wir in dem Abſchnitt: die Kometen pg. 159 ff. fol⸗ gende Stelle:„Im Jahre 1834 ſoll einer kommen, der 75 Jahre etwa braucht, und ſchon drehmal geſehen war. Ein Engländer, Halley, hat dieß durch Rechnung gefunden; wenn er am weiteſten von der Sonne in ſeinem verzerrten, verlängerten Eirkel(Aphe⸗ lium genannt) entfernt iſt, iſt er 2mal ſo weit als Uranus; wenn er am nächſten iſt, iſt er näher als die Venus. Vielleicht kommt er ſchon in 10 Jahren; wer dann noch lebt, der wird gewiß etwas mehr über den Kometen lernen können, als ich hier in Kürze zu⸗ ſammengefaßt habe.“ Dieſe Möglichkeit wird auch bei ſeinem diesjährigen Beſuch der Komet den Aſtronomen gegeben haben, und wäre es nur inſofern, daß man erkannte, daß die durch die vorausgehenden Beobachtungen erlangten Reſultate noch nicht ſo richtis waren, um als Vorausſetzyngen für weitere Berechnungen gelten zu können. Für die Wiſſenſchaft aber bedeutet die Er⸗ kenntnis von etwas Negativem den Schritt zum poſitiven Erfolg. 1 E. 2 . Maunheim, 23. Mai. General⸗Mugeiger. Abendblatt“ Erfüllung der Aufgabe geſichert wi 95 kammergeſetz ſtellt. gddec Pie delgte Nbeee e eee 0 ſeine zeh Hauptverſammlung abgehalten. Einen ſehr bedeutſamen Bericht über die Allgemeine La ge erſtattete Großadmiral v. Koeſter. Wir haben das weſent⸗ lichſte ſchon mitgeteilt und tragen hier noch die tapferen und iympathiſchen Schlußworte nach. Der Präſident des Deut⸗ ſchen Flottenvereins ſchloß ſeinen Bericht mit folgenden Worten: Ein Kieler Blatt hat im Anſchluß an meine Kölner Rede ſich dahin geäußert, daß der Flottenverein ſich auf ſeine eigentliche Aufgabe beſchränken und dem Reichskanzler ſeine Aufgaben für eine Friedenspolitik mit England nicht er⸗ ſchweren ſollte. Daß ich durch meine Stellungnahme in ſchwerere Differenzen mit der Reichsregierung geraten könnte, halte ich— wenn ich mir auch die Freiheit des Handelns zu wahren wiſſen werde— für unwahrſcheinlich. So lange Reichskanzler und Flottenverein an der Durchführung des Flottengeſetzes feſthalten, können wir mit unſeren Be⸗ ſtrebungen, zum Schutze unſerer Seeintereſſen eine Flotte zu ſchaffen, dem Vaterlande nur von Nutzen ſein. Der Wille, Dieſe Flotte zu ſchaffen, mag einige Aufregung in der Welt hervorgerufen haben, die tatſächliche Eriſtenz derſelben wird aber nur dazu beitragen, uns den Frieden weiter zu ſichern. Wir haben aus den Zeitungen von der wohl + Durchdachten inhaltsreichen Rede des früheren Präſidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika Rooſevelt an der Hieſigen Univerſität mit größtem Intereſſe Kenntnis ge⸗ nommen. Feſt eingemeißelt in unſere deutſchen Herzen haben ſich aus derſelben die mit Jubel aufgenommenen Worte:„Ein Aungerechter Krieg iſt zu verabſcheuen, aber wehe der Nation, die ſich gegen Unbill nicht rüſtet, dreimal wehe der Nation, deren Männer den Kampfesmut, den Kriegesgeiſt verlieren.“ (Stürmiſcher Beifall.) * Vom Hallenſchen Rometen. Nun iſt der kritiſche Tag des Durchgangs der Erde durch den Kometenſchweif vorbei, der bei denen, die nicht alle wer⸗ den, Furcht auslöſte, bei den übrigen Menſchen jedoch nur Wißbegierde erregen konnte. Aber iſt denn die Erde wirk⸗ ich durch den Schweif jenes perjodiſchen, etwa alle 75 Jahre wiederkehrenden Kometen gegangen? Eine endgültige, jeden Zweifel ausſchließende Antwort auf Dieſe Frage läßt ſich auch heute noch nicht mit Sicherheit geben. Dagegen ſprechen insbeſondere ſoeben bekannt gewordene Meſſungen auf nordamerikaniſchen Sternwarten, nach denen der Kometenſchweif zwar die nötige Länge(weit über 25 Millionen Kilometer) gehabt hat, aber eine ſolche Lage zur Erdbahn aufwies, daß die Paſſage unſeres Planeten durch denſelben nur recht un⸗ wahrſcheinlich war. Dafür ſprechen insbeſondere Beobachtungen auf einigen deutſchen Sternwarten, die allerdings auf Grund be⸗ fonderer über einen großen Teil des Himmels während der Nacht wandernder Lichterſcheinungen den Durchzug der Erde durch einen Teil des Kometenſchweifes ſehr wahrſcheinlich machen. Die Wahr⸗ ſcheinlichkeit wird noch durch zwei Umſtände nicht unweſentlich er⸗ Höht. Einmal konnte beobachtet werden, daß jener Lichtſtreifen Kheller als die Milchſtraße) am Vorderrande am hellſten, in der Mitte dunkler und am hinteren Rande wiederum heller war, was ſehr gut mit der bekannten Konſtitution eines Kometenſchweifes übereinſtimmt. Zweitens— und das iſt das merkwürdigſte, falls etwa keine Datumverwechſelung bei jenen wiſſenſchaftlichen Mit⸗ teilungen vorliegt— wurde jener mutmaßliche Erddurchgang durch den Kometenſchweif in der Nacht vom 19. zum 20. Mai, alſo faſt 24 Stunden ſpäter als angeſagt, in Form einer Lichterſcheinung wahrgerommen, zu einer Zeit, wo in der Tat unſer Planet ſich dem Halleyſchen Kometen in ſeiner Bahn am nächſten befand. Nach den bisher vorliegenden aſtronomiſchen Beobachtungen und Berech⸗ nungen iſt alſo der Stand der ganzen Frage etwas folgender: In der Nacht vom 18. zum 19. Mai iſt gegen Morgen der Halleyſche Sonnenſcheibe vorbeigezogen. Das iſt aus der Bahnbewegung jenes Himmelskörpers völlig ſichergeſtellt, wenn auch der Vorüber⸗ gang ſelbſt wegen der ſehr geringen Dichte der Kernmaterie jenes Kometen nirgends aſtronomiſch wahrgenommen werden konnte. In der darauf folgenden Nacht vom 19. zum 20. Mai ſcheint die Erde durch den Hauptteil des Kometenſchweifes gegangen zu ſein, deſſen gekrümmte Lagerung vielleicht den ſchon für eine frühere Zett berechneten Durchgang der Erde vereitelt hat. Uebrigens ſei noch mitgeteilt, daß Form und Ausdehnung eines Kometenſchweifs ſich jeder exakten Vorausberechnung ent⸗ ziehen; es war auch mehrfach geſagt worden, daß bei der beſon⸗ deren Natur der überaus dünnen Materie eines Kometenſchweifes ſich die Paſſage der Erde durch denſelben in beinahe unmerklicher Weiſe vollziehen könnte. In dieſer Hinſicht haben auch die Aſtro⸗ wmomen rechtzeitig vor jeder Uebertreibung gewarnt.— Wie ſteht es nun aber mit den zahlreichen Ballonaufſtiegen, die in ziemlich großen Höhen der Atmoſphäre während der Nacht vom 18. zum 19. Mai ſtattgefunden haben? Soweit bis jetzt zuver⸗ Täſſige wiſſenſchaftliche Meldungen darüber vorliegen, ſcheinen die Ergebniffe jener intereſſanten geronautiſchen Prüfungsfahrten zur Aufſuchung und Auffangung von Teilchen des Kometenſchweifs in der Erdatlmoſphäre ziemlich negativ verlaufen zu ſein. Immerhin muß man erſt noch die genauen Unterſuchungen beſonders der aus 55 großen Höhen entnommenen Luftproben abwarten, ehe ſich ein oeendgültiges Urteil abgeben läßt. Sollte ſich die oben als ziemlich wahrſcheinlich hingeſtellte Vermutung etwa beſtätigen, daß der Hauptſchweif des Halleyſchen Kometen von der Erde nicht in der Nacht vom 18. zum 19. Mai, ſondern in der darauffolgenden Nacht Furchlaufen wurde, ſo hätten die Ballonaufſtiege allerdings zu einer wenig günſtigen Zeit ſtattgefunden Daß von einigen Stellen der Erde, beſonders aus Gegenden höherer nördlicher Breite, erhebliche erdmagnetiſche Störungen in der Zeit vom 18. zum 19. Mti berichtet wurden, braucht noch nicht auf Einwirkungen des Kometenſchweifes allein zurückgeführt zu werden. Dazu wür⸗ den ſchon die ziemlich großen Sonnenflecken genügen, die zu der⸗ ſelben Zeit an der Oberfläche unſeres Zentralgeſtirns wahr⸗ genommen wurden, Eruptionen, die erfahrungsgemäß einen großen Eimnfluß auf alle terreſtriſchen Phänomene elektromagnetiſcher Na⸗ tur ausüben. *X* * Vom Komet. Ein Leſer unſeres Blattes ſchreibt uns: Die lreichen Spaziergänger, die Freitag abend bei herrlichem en auf den Bänken der Rheinpromenade ſich nieder⸗ kießen, um den Kometen zu ſuchen, ſollten in ißren Srwartungen mehr als befriedigt werden. Als Stern erſter Größe mit bef 2 +— 1 5fen Doppelſchweif konnten ſie ihn— zwar nicht am Himmel, ſondern— auf ihrer eigenen Nor d⸗ ſeite entdecken und ſogar mit nach Hauſe nehmen. Denn die Bänke waren— friſch geſtrichen Oß die ick Stadtwerwaltung durch dieſe Maßnahme die Bevölkerung für die Enttäuſchung, die der„Halleyſche verurſacht hat, entſchädigen wollte, entzieht ſich meiner Lenntnis. Doch dürfte es ſich empfeh · kben, in zukünftigen Kometenjahren, wenn die Benke wieder friſch keiichen werben, angeſtellten, durch deren Einſchluß erſt vollen fande Komet(zwiſchen 4 Uhr 23 Min. und 5 Uhr 23 Min.) vor der e wohllsbliche wo ich mich mit meinen 8 Kindern niederließ, war keins vor⸗ handen, was ich durch Zeugen erhärten kann. *** * Der Halleyſche Komet. Wie uns von einem Leſer unſeres Blattes mitgeteilt wird, hatten ſich geſtern abend auf dem dies⸗ ſeitigen Rheinbrückenkopf etwa 150—200 Menſchen angeſammelt, die nach dem Kometen Ausſchau hielten. Dieſer war denn auch von ½10 Uhr ab ziemlich deutlich ſichtbar. Das Geſtirn war anfangs von klarer Geſtalt, ſpäter wurde es jedoch nebelhafter. Während es anfangs mit dem bloßen Auge geſehen werden konnte, mußte man ſpäter das Glas zu Hilfe nehmen.— Von einer Leſerin wird uns geſchrieben: Auf den Artikel im Samstagmittag⸗ blatt aus Berlin, daß dort der Kometenſchweif nachts zwiſchen 12 und 1 Uhr 26 Minuten geſehen wurde, möchte ich Ihnen meine Beobachtung in derſelben Nacht(19. auf 20.) mitteilen. Zwiſchen 342 und 2 Uhr ſah ich zum Fenſter hinaus. Der Himmel kam mir ungewöhnlich hell vor. Es war wie in der Dämmerung. Der Himmel war mattblau und ſelbſt die kleineren Sterne ſah ich klar und hell; im Weſten war ein heller Schein, vielleicht der Mond, der aber von dem Giebel eines hohen Hauſes verdeckt war. Bei⸗ nahe über mir ſah ich einen, reſp. 2 nebeneinander laufende, hell, mattgoldig ſchimmernde Streifen, die ſich von Oſten gegen Weſten zogen. Ihren Anfang ſah ich nicht; das Ende war beinahe über mir. Auch ich verglich es ſogleich mit der Milchſtraße, nur war dieſer Streifen bedeutend heller. Ob die Streifen noch breiter waren, konnte ich nicht ſehen, weil ſie über dem Haus ſtanden. Mein Mädchen, das auch um dieſe Zeit auf war, wun⸗ derte ſich über die Helle der Nacht, die der Morgendämmerung gleich kam. Nus Stadt und Land. *Maunheim, 28. Mai 1910. PHiſtoriſcher Tageskalender für Mannheim. Mai. 1767 Carl Theodor überläßt der Stadt das Monument am Marll⸗ platz(ſeit 1763 in Schwetzingen). 23. * Tuodesfälle bei Truppenübungen. Wie gemeldet, hat die plötzlich eingetretene Hochſommertemperatur unter den z. Zt. zu einer Uebung einberufenen Reſerviſten bereits ein Opfer gefordert, indem beim Truppenübungsplatz Vitſch ein Reſerviſt, Buchdrucker Emil Rötterer, infolge Ueberanſtrengung, wie es heißt, erkrankte und ſtar b. Der gleiche Fall wird uns von Müllheim berichtet: Das dortige Infanteriebataillon des Regts. 142 machte am Freitag einen Uebungsmarſch»ach dem 22 Kilometer entfernten Exerzier⸗ platz bei Habsheim und zurück. Auf dem Platze ſelbſt fand ein die ganze Länge, 3 Km., beanſpruchendes Gefecht ſtatt. Die Ge⸗ ſamtmarſchleiſtung betrug 47 Kilometer. Trotzdem für Erfriſchun⸗ gen etc. beſtens vorgeſorgt war und überhaupt alles Erforderliche angeordnet war, erkrankten auf dem Rückweg 4 Mann, von denen einer, der noch den Marſch bis in die Kaſerne zurück unter⸗ noch nachts ſtarb. Leute war per Bahn zurückbefördert worden. An dem bedauerns⸗ nicht vorausſehbare ſchwüle Temperatur Schuld. 3 Heſſen hielt am Sonntag in F erg ſeinen zweiten Vecr⸗ bandstag ab, auf welchem K H. Karle, Vorſtand der ſtädt. Handelsſchule zu Freiburg i. Br., einen Vortrag über die kaufmän⸗ niſchen Fortbildungsſchulen und Handelsvorſchulen hielt. Nach längerer Debatte wurde folgende Reſolution angenommen: „Der Verband der Detailliſtenvereine im Gr. Heſſen iſt der Ueber⸗ zeugung, daß es zweckmäßig iſt, neben dem derzeitigen Syſtem an den Kaufm. Fortbildungsſchulen an die Schaffung von Kauf m. Jahresſchulen heranzutreten. Er hat mit großem Intereſſe dem Vortrage Karle entnommen, daß ſich in Freiburg das Syſtem der Kaufm. Jahresſchule, wie auch in verſchiedenen andern Städ⸗ ten, z. B. Bielefeld, ſehr gut bewährt hat. Der Vorſtand des Ver⸗ bandes wird beauftragt, die Großherzogl. Regierung, die ſtädt. Schulbehörden und die Handelskammern zu erſuchen, auch ihrer⸗ ſeits der Errichtung von Jahresvorſchulen nach Freiburger Muſter beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken.“ * Der Vaterlüändiſche Frauenverein empfing auf ſeiner dies⸗ jährigen Tagung folgendes Telegramm der Großherzogin Luiſe: „Der vaterländiſche Frauenverein iſt heute und morgen in altge⸗ wohnter Weiſe verſammelt und blickt auf ſeine von Jahr zu Jahr zunehmende Tätigkeit zurück in dem erhebenden Bewußtſein, unter dem gnädigen und fördernden Schutze Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und Königin ſeine Aufgabe treu erfüllt zu haben. Dieſe Aufgaben wachſen und entwickeln ſich und entſprechen den vielen Bedürfniſſen, welche auf dem immer größer werdenden Gebiete der Wohltätigkeit und Gemeinnützigkeit uns entgegentreten. Seit der Gründung des Vereins durch meine teuere, in Gott ruhende Mutter habe ich teil⸗ nehmen dürfen an deſſen Beſtrebungen und Erfolgen. So möchte ich auch heute und morgen den Empfindungen unausgeſetzter treuer Anteilnahme Ausdruck geben mit jenen Segenswünſchen, die ich ſo gerne Ihnen oten von Herzen ausſpreche. Sie wiſſen, wie meine Anhänglichkeit an Ihren Verein, je älter ich werde, in Er⸗ innerung an die Vergangenheit nur immer mehr zunehmen kann und wird. Großherzogin Luiſe von Baden. *Pfälzerwald⸗Naturpark. Die Anregung, ein genügend großes Stück des Pfälzerwaldes als Naturpark abzugrenzen, in dem an der Fauna und an der Flora nichts verändert wird, ha! auch an amtlicher Stelle Anklang gefunden. Vorausſichtlich wird dieſer Plan in nächſter Zeit die Oeffentlichkeit beſchäftigen Als geeignetſte Stelle des Pfälzerwaldes kommt das Gebiet von Leimen⸗Johanniskreuz, von Pirmaſens oder von Dahn⸗Schönau in Betracht. * Die geſtrige italieniſche Nacht im Friedrichsvark, die erſte in dieſer Saiſon, war durch zwei wichtige Faktoren begünſtigt, wie wir ſie der Verwaltung des Parks immer wünſchen. Günſtiges Wetter und zahlreicher Beſuch. Der Verlauf des Abends dürfte wohl manchen Nichtabonnenten veranlaßt haben, andern Sinne⸗ zu werden. Die Beleuchtung durch die Lampions, die von den unterſten Aeſten der Baumrieſen herunterhingen, wie auch zwiſchen kleineren Sträuchern hervorlugten, bot wiederum ein entzückendes Bild. Nicht unerwähnt ſeien auch die Pyramiden mit ihren bunt⸗ farbigen Beleuchtungskörpern. Ganz beſonders aber waren es die Partien am Weiher und am Schweizerhäuschen, die das Auge feſſelten. Man konnte ſich tatſächlich in die Jubiläums⸗Ausſtellung verſetzt denken. Die Kapelle des Kgl. bayer. 17. Inf⸗Regiments aus Germersheim ſpielte unter Leitung des Herrn Obermuſik⸗ meiſter Weiß flotte Weiſen und geizte auch mit Dreingaben nicht. Die Kapelle trug Kompoſitionen von Oſcheit, C. M. v. Weber, Waldteufel, Wagner, Kiſtler, Reindel, Rubinſtein etc. vor und erntete damit vielen Beifall. Infolge des geſtrigen herrlichen Sommertages waren die Damen meiſt in hellen Toiletten er⸗ ſchienen, was das Geſamtbild weſentlich verſchönerte. Kurz nach 10 Uhr krachte ein Böllerſchuß durch die Stille der Nacht. Unmit⸗ lelbar darauf erſtrahlten die verſchiedenſten Szenerien in bengaliſchem Lichte, ſchöne Reflexionen im Weiher hervorrufend. Wunderbar hübſch nahmen ſich wieder die Weiherpartien mit dem Schweizerhäuschen aus Auch die alte Siernwarte erſchien wie ntit roſigem Licht übergoſſen. Serrn Verwalter Henſel wur⸗ den mehr wie einmal ſchmeichelhafte Komplimente für das vor⸗ Verband der Detailliſtenvereine im 1 im im Park Plalate anzubringen. Auf den Rondenplas- frn zügliche Arrangement ausgeſprochen. Ein in den ſpäteren Abend⸗ nehmen konnte, der 21jährige Rekrut Scheuble von Rheinfelden, Eine Anzahl fußkrank und ſchlappgewordener werten Vorfall trägt lediglich die plötzliche außergewöhnliche und J Großherzogtum d konnte niemand zum Verlaſſen des Parks vor Beendigung des Konzertes bewegen. Der vorbildliche Reſtaurationsbetrieb des Herrn Oefner klappte wiederum vortrefflich. Polizeibericht vom 28. Mai 1910. Selbſtmordverſuch. Aus Liebeskummer feuerte am 21. ds. Mts. mittags ein 24 Jahre alter lediger Taglöhner hier im 3. Stock des Hinterhauſes G 5, 3 einen Revolverſchuß in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf ſich ab, ohne ſich zu treffen. Unfälle. Beim Nachfüllen eines Spirituslochers im Hauſe R 4. 17 explodierte dieſer und fingen die Kleider der Ehefrau eines Taglöhners Feuer; dieſelbe trug hedeutende Brandwunden davon und mußte mit dem Sanitätswagen dem Allgemeinen Krankenhauſe zugeführt werden. Turch einen Zweiſpänner⸗Herrſchaftswagen von hier wurde geſtern abend ein 5 Jahre alter Knabe auf der Neckarauerſtraße umgefahren und verletzt. Ob ein Verſchulden des Lenkers der Pferde vorliegt, wird die eingeleitete Unterſuchung ergeben. Zimmerbrand. Aus noch unaufgeklärter Urſache brach am 21. d. Mts. pormittags in einem Schlafzimmer im 2. Stock des Hauſes S 4, 20 Feuer aus, welches nach kurzer Zeit von den Hausbewohnern wieder gelöſcht werden konnte.„„ Küchenbrand. Die Flamme eines Spirituskochers wurde durch ein Luftzug im Hauſe 8 2, 1 an einen Küchenvorhang ge weht, worauf dieſer in Brand geriet. Es entſtand hierdurch ein Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden von etwa 38 Mk. Das Feuer wurde von der Wohnungsinhaberin wieder gelöſcht. 135 Ein unbekannter Mann im Alter von 20—22 Jahren, welcher auf einem Fenſtergeſimſe im 1. Stock des Hauſes Schwetzinger ſtraße 37 ſaß, den Eindruck eines Geiſtesgeſtörten machte und über ſeine Perſönlichkeit keinerlei Auskunft geben konnte, wurde poli zeilicherſeits in das Allgem. Krankenhaus perbracht. Körperverletzungen. In der Nacht vom 22.23, ds Mts. verſetzte ein Matroſe aus Speyer einem Heizer von hier vor dem Hauſe Dalbergſtraße Nr. 10 einen bis auf den Knochen gehenden Meſſerſtich hinter das linke Ohr. Der Schwerverletzt wurde mit dem Sanitätswagen dem Krankenhaus zugeführt. Der Täter iſt verhaftet. Weitere Körperverletzungen wurden verübt: auf der Straß zwiſchen F und 6 3, auf der Rheinhäuſerſtraße, in der Werfthalle Rheinkaiſtraße Nr. 33 durch Herunterwerſen von einer Verlade⸗ rampe, auf der Riedfeldſtraße, in der Toreinfahrt Eichelsheime ſtraße Nr. 40, durch Schlagen mit einem Artillerieſäbel; auf der Straße zwiſchen Q 2 und 3, im Hauſe Mittelſtraße Nr. 113, au der Meerfeldſtraße im Hauſe Windeckſtraße Nr. 43 durch Hinun⸗ terwerfen vom 3. in den 2. Stock. Verhaftet wurden 24 Perſonen wegen berſchiedener trafbarer Handlungen. Theater, Kunſt und Miſſenſchaft. Die Hebelfeier in Lörrach. 6rach, 22. Mai,. Die Hauptſtadt des Markgräflerſan⸗ des hat dem alemanniſchen Dichter Johann Peter Hebel eine Dan⸗ kesſchuld abbezahlt, indem ſie ihm zur Erinnerung an ſeinen 150. Geburtstag ein würdiges Denkmal errichtete, das hente ſeine wür⸗ dige Weiſe erhielt, deren Bebeutung noch erhöht wu die Anweſenheit des Großherzogpaares. Das präch ziert die Anlagen vor dem Hebelſchulhaus und Bemunderung gefunden. Um die Mittagsſtunde ze drohende Wolken, die nichts gutes verſprachen. Gleichwohl den ſich viele tauſende von Feſtfeiernden ein, die Züge nach L5 rach brachten ungezählte Scharen nach Lörrach, von allen des Markaräflerlandes kamen ſie herbei und auch das benachb, Baſel ſtellte ein großes Kontingent der Feſtbeſucher. Das großherzogliche Paar traf mit dem Kraftwagen an Tmringerſtraße ein, wo Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatli⸗ Behörden zum Empfange bereit ſtanden. In mehreren 31 ſpännern fuhr das Großherzogliche Paar mit Gefolge dure Stadt nach den Anlagen vor dem Hebelſchulhaus, wo die und Delegationen bereits Aufſtellung genommen hatten. Geaenſiher dem Denkaml befand ſich das Zelt für das Groß⸗ herzogliche Paar, in welchem auch das Gefolge und die S der Behörden, ſowie der Vertreter des Kantons Baſel Ste Regierungsrat Burckhardt⸗Finsler, Aufſtellung genommen hatten Die Stadtmuſik eröffnete die Feier mit dem Vortrage der „Badiſchen Hymne“ worauf von verſchiedenen Geſangvereinen „Die Ehre Gottes“ in ſehr wirkungsvoller Weiſe zum Vortrag gebracht wurde. In weithin vernehmbarer Weſſe hielt ſodann Bürgermeiſter Gugelmeier die Weiherede. Als Hebel im Jahre 1781 a Präzeptor nach Obrrach kam da zählte die Stadt 1500 Einwohn Kleingewerbe und Landwirtſchaft waren vorherrſchend von 5 ichts zu ſehen. Welche Wandlung hat ſich Lörrach iſt zur bebentenben Induſtrieſtadt 2222 vollzogen: dankbar n wir ihm heute noch ſein; Lörrach trögt ihm n eine Dankesſchuld ab. Mit ganz beſonderer Freude begrüßen wi die Anweſenheit des Großherzogspaares, war doch Hebel derjenige, der die Liebe zum angeſtammten Herrſcherhauſe Ganz beſonders begrüßt der Redner die Anmeſenh Vertreters Baſel Stadt, mit weſcher Lörrach ſchon ſeit J hunderten in freundſchaftlichen Beziehungen geſtanden J. dankt der Redner allen denjenigen, welche zum Gelingen des Feſte⸗ beigetragen und damit die Liebe zu Hebel bekundet. Nach der Weiherede fiel die Hülle des Denkmals. Daran ſchloß ſich die feierliche Huldigung der Schulkinder und Markgreflerinnen in alter und neuer Tracht. Kleine Schulkinder und hübſche Mark⸗ gräflerinnen trugen alemanniſche Gedichte vor, Großherzogspaar ſeine ſichtliche Freude hatte. verſchiedene Geſangvorträge, worauf die hohe + Beſichtioung des Denkmals vornahmen. der der 2 herzogin einen Beſuch im legte die Gemeinde Hauſen, die Patenkind von Hebel Frenze v ** 15 auir Strauß⸗Deukmals. G die feierliche Enuhs König von Württemberg ſtatt. Die Feſtrede hiel ſtunden ſich etwas unangenehm bemerkbar machendes„Mailüfter! 1 Anſprachen folgten von 4. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Mak. bürgermeiſter Dr. Hartenſtein⸗Ludwigsburg. in der ſchwäbiſchen Literaturgeſchichte eine nicht unbedeutende Rolle. Wer die ſtillen Straßen durchwandert, der ſtößt an den altertümlichen, behaglichen Häuſern, insbeſondere in der Nähe des Marktplatzes und auf dieſem ſelbſt, auf manche Gedenktafel, die an irgendeinen hervorragenden Sohn des Schwabenlandes erinnert. Hier hat Schiller einen Teil ſeiner Jugendjahre(1768—1772) ver⸗ lebt und die Lateinſchule beſucht. Hier iſt 1804 der große ſchwä⸗ biſche Lyriker Eduard Mörice geboren, ferner(1786) Juſtinus Rerner, der Dichter des Liedes„Wohlauf, noch getrunken., ſodann 1807 der Dichter, Aeſthetiker und Literarhiſtoriker Friedr. Theod. Viſcher und endlich am 27. Januarx 1808 David Friedrich Strauß, der in Ludwigsburg noch die letzten Jahre ſeines Lebens zugebracht hat und am 8. Februar 1874 geſtorben iſt. Der Ge⸗ danke, dem großen Forſcher und Bekenner in ſeiner Vaterſtadt ein Denkmal zu errichten, iſt im Jahre 1908 aus Anlaß der Feier ſeines 100. Geburtstages gefaßt worden. In den ſchönen Anlagen hinter dem prächtigen Rokokoſchloß der württembergiſchen Herzöge, das allein ſchon eine Wallfahrt nach Ludwigsburg lohnt, hat das Denkmal ſeine Stätte gefunden. Es iſt eine weihevolle Kunſt⸗ ſchöpfung der Stuttgarter Profeſſoren Habich und Benatz. Von erſterem ſtammt insbeſondere die vortreffliche Büſte des Verewig⸗ ten, die ſich als Herme inmitten eines antiken Rundtempelchens erhebt. Das ſchöne ſtolze Denkerhaupt mit der hohen Stirn, dem welligen Lockenſchmuck und dem mächtigen Hinterhaupt, iſt es in der Tat wert, daß es der Nachwelt im plaſtiſchen Bilde erhalten bleibt. Eine Anzahl Photographien aus verſchiedenen Lebens⸗ ſtadien und die Totenmaske haben dem Künſtler als Vorlage ge⸗ dient. Sieben joniſche Säulen tragen das geſtufte Kuppeldach, das die Büſte beſchattet. Das Ganze ſchmiegt ſich dem Charakter des alten, vornehmen Schloßparkes und der ganzen Umgebung aufs ſchönſte an. Sportliche Nundſchau. Pferdeſport. ..C. In Hoppegarten rief der mit 22 000 Mark ausgeſtattete, über 2200 Meter führende Jubiläumspreis die Freunde des edlen Pferdeſports auf den grünen Raſen. Trotz des windigen Wetters hatte ſich ein nach Tauſenden zählendes Publikum in der alßen Flachrenn⸗Zentrale eingefunden. Die meiſte Anhängerſchatf in Flachrenn⸗Zentrale eingefunden. Die meiſte Anhängerſchaft in im Training eine beſtechende Form gezeigt hatte. Aber auch der Stall Weinberg hatte in Hort und Fervor zwei bewährte Kämpen ins Rennen geſchickt. In dieſer Geſellſchaft fanden natürlich zwei ſo gute Pferde wie Herrn Kampfhenkels Blauſtrumpf und Herrn von Lang⸗Puchhofs Herrenmeiſter nicht viele Freunde. Er⸗ wartungsgemäß paſſierte Orient vor Fervor, Blauſtrumpf und Herrenmeiſter als Sieger das Ziel. Der Sieg des Graditzers wurde ſympathiſch begrüßt. Aus dem Großherzogtum. §Großſachſen, 28. Mai. Bei dem am 22. Mai in Hohen⸗ ſachſen ſtattgehabten Nationalen Geſangswettſtreit gelang es dem Sängerbund hier in der 1. Landklaſſe mit 50 Sängern bei ſehr ſtarker Konkurrenz unter der Leitung des Herrn Joſef Menz aus Mannheim den[b⸗Preis nebſt M. 100 und goldener Medaille zu erringen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Alkrip, 23. Mai. Heute früh gegen halb 3 Uhr brach in der Frhr. v. Düngernſchen Ziegelei auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe ein Brand aus, dem der Dachſtuhl des Ringofens und ein Vorratsſchuppen zum Opfer fielen. Nach eineinhalbſtündiger an⸗ ſtrengender Arbeit der Gemeindefeuerwehr und der Fabrikfeuer⸗ wehr der Firma Gebr. Baumann konnte das Feuer selöſcht werden. Ludwigsburg ſpielt 0 Von Jug zu Tan. — Ermordung desfrüheren Brotherru. Berlin, 23. Mai. Aus Venedig meldet der„Lok.⸗Anz.“: Der Großmühlen⸗ induſtrielle Stuchy wurde am Bahnhofe von einem ſeiner früheren Arbeiter überfallen, der ihm mit einem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitt. Der Tod trat ſofort ein. — Zuſammenſtoß zweier Straßen bahnwagen. Berlin, 23. Mai. Der„Lok.⸗Auz.“ meldet aus Leipzig: Geſtern ſtießen auf dem Bahnhofsplatze 2 Straßenbahnwagen zuſammen. Die beiden Vorderperrons wurden völlig zertrümmert. 17 Perſonen wurden verletzt. Der Handelsmann Grundig wurbe, ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er bereits geſtorben iſt. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 84. Sitzung. W. Karlsruhe, 23. Mai. Der Präſident eröffnet um 4½ Uhr die Sitzung. Am Re⸗ gierungstiſch: Freiherr v. Bodman und mehrere Regierungs⸗ kommiſſäre. Auf der Tagesordnung ſteht 1. Bericht der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung, Beratung über den Geſetzentwurf, die Abänderung des Verwaltungsgebührengeſetzes betreffend. Bericht⸗ erſtatter Abg. Schmunk. 2. Bericht der Petitionskommiſſion und Jeratung über die Petitionen: a) der Ehefrau des Martin Bieber aus Aenheim um Entlaſſung ihres Mannes aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau, Berichterſtatter Abg. Kur z. p des früheren Schutzmannes Roeſtner⸗Gaggenau um Unter⸗ ſtützung, Berichterſtatter Abg. Koger; o] der Kreis⸗Straßen⸗ und Wagenwärter des Kreiſes Mosbach um Verbeſſerung ihrer Einkommensverhältniſſe, Berichterſtatter Abg. Koger. 3. Be⸗ richt der Kommiſſion für Eiſenbahn und Straßen und Beratung der Petition de rGemeinde Tiefenbronn und mehrerer Intereſſen⸗ ten in der Umgebung um Einführung eines Deckſyſtems auf der Landſtraße 53, Berichterſtatter Abg. Weber. Vor Eintritt in die Tagesordnung wird nachträglich die Abſtimmung über die Petitionen zum Elementarunterrichts⸗ geſetz vorgenommen. Die Beſchlußfaſſung erfolgt nach dem Antrage der Kommiiſſion. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Schmunk(3tr.) erſtattet den Bericht der Kom⸗ on für Juſtiz und Verwaltung über den Geſetzentwurf, Verwaltungsgebühren betr. Er betont, daß der Bericht etwas großen Umfang angenommen habe, weil ver⸗ une Abänderungsanträge der Regierungsvorlage in der Leſung angenommen wurden, und in der 2. Leſung wieder igenommen worden ſind. Redner ſpricht noch fort und Aangt zu den Petitionen des Geſetzentwurfes. 1 etzte Nachtichten und Lelegramme. Wiesbaden, 28. Mai. Im Verlaufe einer Schlägerei m geſtrigen Abend auf einer Tanzmuſik im benachbarten Bier⸗ Biſchof aus Bierſtadt zwei lebensgefährliche Stiche in den Unter⸗ eib. Der Täter, ein kaum 20jähriger Mann aus Wiesbaden, wurde in Erbenheim verhaftet. Der Verletzte wurde in boff⸗ Zuſtande in das Wiesbadener Krankenhaus ver⸗ bracht. Wiesbaden, 28. Mai. Geſtern abend zwiſchen 9½% und 10 Uhr iſt der Halleyſche Komet, wie die„Nhemniſche Volks⸗ ſtadt verſetzte einer der Teilnehmer dem 24jährigen Kutſcher Zeitung“ meldet, auf dem Hanſenkopf bei Schlangenbad deutlich geſehen worden. * Neuß, 23. Mai. In Capello ſchlug während eines Ge⸗ witters am Samstag der Blitz in ein Gut und tbtete den dort anweſenden Knecht und verwundete den Sohn des Gutsbeſitzers. Die Nationalliberalen und die Wahlrechtsreform. W. Hannover, 23. Mai. Der Provinzialvorſtand der nationalliberalen Partei in Hannover erklärte ſich einſtimmig mit aller Entſchiedenheit gegen die Beſchlüſſe des Herrenhauſes in der Wahlrechtsfrage und hält an der Forderung des direkten und geheimen Wahlrechts feſt. Er ſpricht zugleich die Hoffnung aus, daß es gelingt, in dieſer Frage eine geſchloſſene Haltung der Landtagsfraktion zu erzielen. Der Reichsverband Deutſcher Aerzte und die Reichsverſicherungs⸗ Ordnung. * Berlin, 23. Mai. Die in Berlin verſammelten Verkreter des Reichsverbandes deutſcher Aerzte ſtellten ſich im weſentlichen auf den Standpunkt des Regierungsentwurfs der Reichsverſicherungsordnung. Insbeſondere wird verlangt: 1. die geſetzliche Feſtlegung der beiden Aerzteſyſteme, 2. die Errichtung beſonderer Vertragsausſchüſſe, 2. die Wahl der ärztlichen Vertreter zu dieſen Ausſchüſſen nur durch die einzelnen Aerzte des Bezirks, nicht durch die Standes⸗Ver⸗ tretungen, 4. Unzulänglichkeit des Vorgehens der ärztlichen Ehrengerichte und der Aerzte⸗Koalitionen gegen die Aerzte, die nach den Grundſätzen Verträge ſchließen, 5. die Ver⸗ meidung jeden Zwanges zum Wechſel des ärztlichen Syſtems. Im übrigen weiſt der Reichsverband die Behauptung zurück, daß 24 000 deutſche Aerzte mit den Beſchlüſſen des Aerzte⸗ ktages einverſtanden ſeien und beſonders damit, daß die Zahl der diſſidierenden Kollegen auf 10 000 zu ſchätzen ſeien. Familientragödie. * Friedrichs hagen b. Berlin, 23. Mai. Das Kauf⸗ mannsehepaar Viktor verſuchte in der Nacht zum Sonntag ſich und ſeine beiden Kinder durch Leuchtgas zu vergiften, nachdem er ſie und ſich durch Chloralhydrat betäubt hatte. Bald nach der Ein⸗ lieferung in die Berliner Charité ſtarben die Kinder, ein Mädchen und ein Knabe. Die Frau ſtarb in der Nacht zum Montag. Viktor ſelbſt befindet ſich außer Lebensgefahr und wird wahrſcheinlich noch heute der Station für Geiſteskranke überwieſen werden. Das Motiv iſt Nervenkrankheit und Kündigung der Stellung. Zeppelins Fahrt nach Wien. * Wien, 23. Mai. Mit Genehmigung des Kaiſers iſt der „Neuen Freien Preſſe“ zufolge für die Fahrt Zeppelins mit ſeinem Luftſchiff nach Wien der 10. Juni feſtgeſetzt. Am 10. Juni, nachmittags 3 Uhr ſoll der Ballon nach einer Zwiſchen lan⸗ dung in Kornneuburg vor dem Schönbrunner Schloſſe eintreffen. Hofrichter geiſtig geſund? Wien, 21. Mai. Was die in den letzten Tagen verbrei⸗ teten Nachrichten über ein neues pfychiatriſches Gutachten über Hofrichters Geiſteszuſtand betrifft, ſo wird in informieren Krei⸗ ſen erklärt, daß das neueſte Gutachten nur ein Zuſatz zu dem frü⸗ her abgegebenen großen Gutachten iſt, das ſich auf die Beobach⸗ tungen während der Haft und auf die Recherchen über den Geiſtes⸗ zuſtand des Beſchuldigten zur Zeit der Begehung der Tat gründet. Dieſes Gutachten ſchließt mit einem Urteil, das ſich in drei Worte zuſammenfaſſen läßt:„geiſtig geſund, Simulant“. Das neue Gutachten, das auf die Lektüre der von Hofrichter verfaßten beiden Bücher Bezug nimmt, wird an dem allgemeinen Gutachten nichts ändern. Drei Kinder vom Blitz erſchlagen. * Rotten(Luxemburg), 23. Mai. Am Samstag nachmittag hatten die hieſigen Schulkinder unter Führung ihres Lehrers einen Spaziergang unternommen. Da ſie von einem Gewitter über⸗ raſcht wurden, ſuchten ſie Schutz unter einem Baum. Durch einen Blitzſtrahl wurden, wie das„Luxemburger Wort“ meldet, drei Kinder getötet und drei lebensgefährlich verletzt. Der Lehrer und 19 Kinder wurden leicht verletzt. Die Wahlen in Belgien. JBerlin, 23. Mai. Der geſtrige Wahlkampf in Bel⸗ gien betraf nur die Hälfte der Abgeordneten, alſo 83 Mandate, von denen die Klerikalen 50, die Liberalen 23 und die Sozialiſten 12 inne hatten. Die Abſtimmungsreſultate zeigen im ganzen Land ein weiteres Anwachſen der liberalen und ſozialiſtiſchen Stimmen Die Klerikalen verloren im Kreiſe Nivelles einen Sitz an die vereinigten Liberalen und Sszialiſten. Miniſterpräſident Schoellart wurde in Löwen wiedergewählt. In Antwerpen haben die Oppoſitionsparteien allein einen Stimmenzuwachs von 13 000 zu verzeichnen. Troßdem herrſcht bei den Liberalen große Enttäuſchung, da die erhoffte liberale Welle ausblieb und trotz allem Stimmenzuwachs die Majorität in der Kammer nicht zufallen wird. W. Brüſſel, 23. Mai. Die noch ausſtehenden Wahlreſul⸗ tate der Stadt⸗ und Landbezirke von Brüſſel ſind erſt im Laufe des heutigen nachmitttags zu erfahren, da das Auszählungs⸗ geſchäft noch nicht beendet iſt. Der in Nivelles verloren ge⸗ gangene Sitz ging von der klerikalen Partei an den Sozialdemo⸗ kraten und nicht, wie zuerſt gemeldet, an die Liberalen über. W. Brüſſel, 23. Mai. Nach amtlichen Mitteilungen wurden in Brüſſel 9 Klerikale, 7 Liberale und 5 Sozialiſten gewählt. Das Geſamtreſultat iſt: 49 Klerikale, 23 Liberale und 13 Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten gewannen 1 Sitz von den Klerikalen. Kaiſer Wilhelm in London. wW. London, 23. Mai. Kaiſer Wilhelm wohnte geſtern mit den anderen Fürſtlichkeiten dem Gottesdienſt in der Kapelle des Buckinghampalaſtes bei und nahm ſpäter beim Herzog von Con- naught das Frühſtück ein. Nachdem machte der Kaiſer und König Georg mit einigen Begleitern eine Fahrt nach Hampton—Court, wo der Tee eingenommen wurde und kehrte dann über Windſor zurück. * London, 23. Mai. An dem geſtrigen Diner im Bucking⸗ ham⸗Palaſt nahmen Teil Kaiſer Wilhelm, die Königinnen von Griechenland, Spanien, Portugal, Norwegen, Dänemark, ſowie die Prinzen und Prinzeſſinnen des Königl. Hauſes. Der Herzog und die Herzogin ſowie die Prinzen Philipp und Leopold von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha ſind heute früh nach Deutſchland abgereiſt. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) König und Sozialiſt. J Berlin, 23. Mai. Aus Rom wird gemeldet: Bei der heutigen Zentenarfeier der Unabhängigkeit Italiens hielt Enrico Fervi, ein Führer der italieniſchen ſozialiſti⸗ ſchen Partei und bekannter Geſchichtsſchreiber, die Feſtrede. Als Ferri nach Beendigung der Rede das Katheder verließ, ſchritt König Viktor Emanuel auf Ferri zu und ſchüttelte ihm die Hand und ſprach ihm ſeinen Beifall aus. Er zog ihn dann unter dem Jubel der Anweſenden in ein mehrere Minuten dauerndes Geſpräch. Da Ferri früher extremer Sozialiſt war und wegen ſeiner Mauſerung nach rechts von der Partei ſehr angegriffen wird, erregt dies Geſpräch großes Aufſehen. In ſeiner Feſtrede war Ferri für einen freien modernen Staat eingetreten. Der Flug des Aviatikers Leſſep über den Kanal. [JBerlin, 23. Mai. Aus Paris wird unterm 22. gemel⸗ det: Der Sohn des großen Leſſep, der den Suezkanal erbaute, ſtieg um.27 Uhr nachmittags auf und kam in der Nähe von Dover bei St. Margarith um.18 Uhr an. Ueber ſeine Fahrt erzählt der kühne Aviatiker:„Ich benutzte eine Zeit, als ſich das Wetter etwas aufgeklärt, zur Abfahrt. Erſt hatte ich die franzö⸗ ſiſche Küſte als Orientierungspunkt, dann das Torpedoboot„Eſa⸗ pette“, das ich an dem Schaumſtreifen erkannte, den es hinter ſich zurückließ. Ich wandte bald nach rechts, bald nach links, um meine Bahn zu erkennen. Der Wind kam ſtrichweiſe mir ent⸗ gegen, hinderte jedoch meinen Flugapparat nicht an der ſicheren Bewegung. Ich empfand eine wundervolle Aufregung und ſtieg zu meiner eigenen Freude um—700 Meter Höhe empor. Vor Dover geriet ich in einen Nebel. Ich wollte gerne in der Nähe des Schloſſes landen. Im Nebel unterſchied ich eine ſchwache Linie, ohne zu erkennen, ob das die Hafendohlen oder die Ufer⸗ klippen waren. So ſetzte ich zunächſt die Fahrt fort. Ich wußte nicht, daß ich etwas nach rechts abwich. Endlich ſah ich ein Haus und glaubte das Schloß zu erkennen. Ich ſtellte meinen Motor ab. In einem Schwebeflug im Halbkreiſe landete ich in einem Luzernenfelde ohne Schaden für mich und meinen Apparat. So⸗ bald ich unten war, merkte ich natürlich, daß ich mich in den Lüften geirrt hatte. Ich bin glücklich darüber, daß ich den Preis Ruinart gewonnen habe, aber noch viel glücklicher über meine prächtige Luftreiſe.“ Bei der Landung Leſſeps waren nur 3 Menſchen zugegen. Sie arbeiteten auf dem Felde und ſahen den großen Leinwand⸗ vogel ſich auf das Feld niederſenken. Inzwiſchen wartete in Dover eine große Menſchenmenge auf den kühnen Aviatiker. Leſſep ſelbſt hatte an ſeinem Apparat einen kleinen Ballon befeſtigt, der fitr den Fall des Sturzes ins Meer als Merkzeichen für Rettungs⸗ boote dienen ſollte. Berlin, 23. Mai. Aus Dover wird vom 22. ds. gemeldet: Der franzöſiſche Aviatiker Leſſep hat den Rückflug nach Frankreich im Aeroplan nicht ausführen können. Das Wetter war zu ſtürmiſch und unbeſtändig. Heute nacht wurde der Bleriot⸗Apparat des Grafen demontiert, verpackt und nach Frankreich zurückgeſchickt. Der eng⸗ liſche Flieger C. Rolfs plant in Dover über den Kanal nach Frankreich oder Belgien zu fliegen. Er will nächſte Woche aufſteigen. Rolf hat ſeinen Apparat auf den Klippen von Dover 300 Fuß übe; der See untergebracht. Die Unterredung Raiſer Wilhelms mit Pichon. Berlin, 23. Mai. Kaiſer Wilhelm wird heute nach⸗ mittag 2 Uhr in einem Spezialſonderzug von London nach Port Victoria abfahren, um ſich von dort auf die„Hohen⸗ zollern“ zu begeben. Der Kaiſer ſoll geſagt haben, daß dringende Geſchäfte in Deutſchland ſeine ſchleunige Abreiſe nötig machten. Die geſamten Londoner Morgen⸗ blätter beſchäftigen ſich heute mit dem franzöſiſchen Bericht über die Unterhaltung des Kaiſers mit Pichon. Die Daily. News, die hervorhebt, daß ihr Berliner Korreſpondent ſchon am 10. Mai darauf angeſpielt habe, daß über der Totenbahre König Eduards der Kaiſer ſeine Hand dem Vertreter Frank⸗ reichs reichen müſſe, meint, es ſei ganz gleichgültig, ob Wilhem II. die ihm in den Mund gelegten Aeußerungen getan habe oder nicht. Auf alle Fälle habe der Kaiſer durch ſeine Worte in dieſen Tagen der Trauer ſowohl in Frank⸗ reich wie England Bewunderung erworben. Es ſei ganz offenbar, daß das internationale Pendel ſehr ſtark nach Frieden ſchwinge und ſich von Verdächtigung und Eifer⸗ ſüchteleien abwende. Die Unpopularität Deutſchlands iſt zum Teil ohne Zweifel auf Irrtümer und eine oberflächliche Brüskiertheit der deutſchen Diplomatie zurückzuführen. In der Hauptſache aber ſind die haltloſen Vorurteile Schuld daran, die in einer Atmoſphäre gegenſeitigen Vertrauens ebenſo ſchnell ſchwinden werden, wie die antifranzöſiſche Stimmung zu Beginn der Regierung Eduard VII. Berlin, 23. Mai. Aus Paris wird gemeldet: Die Unterredung Kaiſer Wilhelms mit Pichon, wie die Aeußerungen über die Bildung eines europäiſchen Friedens⸗ bundes bilden das politiſche Ereignis des Tages. Der Korreſpondent des Matin ſchreibt:„Der lautere Charakter des Kaiſers, ſeine von Aufrichtigkeit und verſöhnlichem Geiſte erfüllte Haltung, ſeine Aeußerung zu Miniſter Pichon, als dem offiziellen Repräſentanten Frankreichs, der Wunſch des Kaiſers nach Eintracht und Einigkeit unter den europäiſchen Völkern haben in England einen guten Stimmungs⸗ wechſel hervorgerufen und wenn ſpäter vielleicht abermals eine Verſtimmung zwiſchen England und Deutſchland auftritt, ſo wird ſie nur vorübergehend ſein können.“ Der allgemein vorherrſchende Eindruck iſt in der Tat der, daß Kaiſer Wil⸗ helm bei ſeinem letzten Beſuche in England der Sache des Friedens mehr genutzt habe, als es die geſchickteſte Diplomatie vermocht hätte. Pichon hatte geſtern eine lange Unterredung mit dem Migiſterpräſidenten Briand und in deſſen Geſell⸗ ſchaft begab er ſich zu dem Präſidenten Fallieres. Dort er⸗ ſtattete Pichon Bericht über ſeine Reiſe nach London. Kurz nach dem Zuſammentritt der Kammer wird Miniſter Pichon über das Ergebnis ſeiner Londoner Begegnung mit dem Kaiſer in einer parlamentariſchen Kommiſſion Mit⸗ teilungen machen und auch über die Vorgänge während der Kammerferien, ſoweit ſie die auswärtige Politik betreffen, eine zuſammenfaſſende Erklärung abgeben. In den guten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich iſt, wie man in Pichons Umgebung verſichert, nicht die geringſte Störung eingetreten. Die von deutſcher Seite in der letzten Zeit vorgebrachten durch den neuen Zolltarif ver⸗ anlaßten Reklamationen werden von der franzöſiſchen Regie⸗ rung gewiſſenhaft geprüft, doch gehört beiderſeits Geduld und guter Wille dazu, um die mannigfachen widerſtreitenden Intereſſen nach Möglichkeit auszugleichen. Eine direkte Er⸗ örterung von Fragen, welche die Intereſſen anderer Staaten betreffen, beſteht zurzeit zwiſchen Deutſchland und Frand⸗ reich nicht. 15 blickte zurück auf die 25 Nauuheim, 23. Mai. zeueral⸗Auzeiger. 5. Seite Zahresverſammlung des badiſchen Philologenvereins. Karlsruhe, 20. Mai. Im Jahre 1909 beſchloß der badiſche auf ſeiner Jahresverſammlung in Konſtanz, die Verſammlung des Jahres 1910 in der Pfingſtwoche in Karlsruhe abzuhalten. Die Reſidenz war gewählt worden, weil es die 25. Verſammlung ſeit Beſtehen des Vereins iſt. Ungemein zahlreich haben ſich die Mit⸗ glieder aus dem ganzen badiſchen Lande zuſammengefunden, um die Jubiläumsverſammlung würdig zu begehen. 5 Der Vormittag des Tages brachte für die Mathematiker und Naturwiſſenſchaftler in der Goetheſchule eine bedeutſame Aus⸗ ſprache über einen neuen mathematiſchen und naturwiſſenſchaftli⸗ chen Lehrplan der Oberrealſchulen. Die oberſte Schulbehörde hatte als Vertreter Geh. Hofrat Mathy entſandt. Nachdem Di⸗ rektor Keim als Vorſtand des badiſchen Philologenvereins die Verſammlung begrüßt hatte, übernahm Direktor Seith⸗Freiburg die Leitung der Verhandlungen. Als erſter Redner zog Direktor Burger⸗Freiburg einen Vergleich zwiſchen den Lehrplänen für die Oberrealſchulen in Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg, Heſſen, Baden. Hamburg und Oeſterveich. Als notwendig be⸗ zeichnete er die Teilung in eine(bis Unterſekunda reichende Un⸗ terſtufe und in eine Oberſtufe, die ein geſchloſſenes Ganze bilden und fich auf die Unterſtufe aufbauen müſſe, was jedoch nur bei vollklaſſigen Anſtalten durchführbar ſei. Ohne Steigerung der An⸗ forderungen in Mathematik werde man nicht auskommen. Zwiſchen den einzelnen Fächern ſind enge Beziehungen zu'nüpfen, ſodaß das Prinzip der Konzentration zur Geltung komme. Während auf der Unterſtufe in den Naturwiſſenſchaften Schülerübungen un⸗ umgänglich erſcheinen, ſoll auf der Oberſtufe eine freiere Geſtal⸗ tung des Unterrichts zugelaſſen werden. Damit ſtimmen die Forderungen überein, die von den Kongreſſen der Naturforſcher und der Aerzte immer auf's neue geſtellt werden. Wir brauchen einen Lehrplan, der den Inhalt des bayeriſchen mit der ſtraffen Form des Hamburgiſchen und dem Geiſt des öſterreichiſchen Lehr⸗ plans zu verbinden weiß. Der zweite Berichterſtatter, Profeſſor Dr. Müller⸗Konſtanz, behandelte die Methode des mathematiſchen Unterrichts, vor allem die Einführung in die Geometrie. Er erinnerte an die Schlag⸗ wörter der modernen Reformbewegung„Pflege des Anſchauungs⸗ vermögens und Pflege des funktionalen Denkens“ und warnte vor zu großer Reglementierung der Unterrichtsweiſe. Der badiſche Lehrplan übertrifft alle anderen durch ſeine Wertſchätzung des. geometriſchen Anſchauungsvermögens. Der geometriſche propä⸗ deutiſche Unterricht muß unſeren Anſtalten erhalten bleiben, denn ſeine Aufgabe iſt in der Vorbereitung des ſtreng wiſſenſchaftlichen Denkens zu erblicken. Wenn der Zuſammenhang den Schftlern ſtufenweiſe mehr und mehr zum Bewußtſein kommt, dann kann auch der Uebergang zur ſtreng deduktiven Behandlung der Geome⸗ trie ermöglicht werden. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß der neue Lehrplan das bisherige Maß von Freiheit in der Geſtaltung des Unterrichts wahren möge, und daß er im Gegen⸗ ſatz zum bisherigen Lehrplan keine Veranlaſſung zur Umdeutung und zu Abänderungen geben möge. Die Grundzüge eines neuen Lehrplans für Mathematik und Naturwiſſenſchaften entwickelte ſodann Direktor Seith⸗Freiburg. Er verneinte, daß bei dem gegenwärtigen Betrieb der Mathematik und der Naturwiſſenſchaften eine einheitliche geſchloſſene Weltan⸗ ſchatung möglich ſei. Es könne nicht länger mit dem Nebenein⸗ ander der einzelnen Disziplinen weitergehen, es müſſe ein Ganzes geſchaffen werden. Wenn die Schüler die Anſtalt nach der Reife⸗ prüfung verlaſſen, dann dürfen ihnen die modernen Gedanken⸗ ſtrömungen nicht fremd ſein, vielmehr müſſen die Schüler im⸗ ſtande ſein. mit ihnen zu gehen. Seine Forderungen faßte der Redner etwa dahin zuſammen: Nach Unterſekunda muß ein Ab⸗ ſchluß gemacht werden, ſo daß wir eine Unter⸗ und eine Oberſtuſe haben. Auch im Oberkurs darf die Biologie nicht vernachläſſigt werden. Infiniteſimalrechnung, Analyſis und analgtiſche Geome⸗ trie ſollen eingeführt werden. Auf Geſchloſſenheit des naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Unterrichts iſt der höchſte Wert zu legen. Bei der Behandlung der Phyſik im Oberkurs ſoll alles ſich an die vor⸗ ausgegangene mechaniſche Betrachtung anſchließen. In der Vor⸗ ſtufe ſoll der Unterricht möglichſt in einer Hand liegen, in der Oberſtufe wäre aber eine Zweiteilung vorzunehmen. Die Ein⸗ führung in den geometriſchen Unterricht muß induktiv bleiben, aber Deduktion darf von Anfang an nicht fehlen. Das induktive Verfahren hat geſicherte Ergebniſſe feſtzuſtellen, ſodaß ein Ueber⸗ gang auf ein mehr deduktives Verfahren aufgebaut werden kann. Jedes Problem und jeder Problemkomplex iſt indultiv zu be⸗ ginnen namentlich für die Analyſis. Der naturwiſſenſchaftliche Unterricht in den Mittelſchulen ſoll ſich auf das Experiment der Schüler aufbauen in den Oberklaſſen ſoll auf ſelbſtſtändige Arbeit Wert gelegt werden die auch bei der Zenſur zu berückſichtigen wäre. Die Diskuſſion an der ſich u. a. Geh. Hofrat Trentlein⸗Karlsruhe, Prof. Stulz⸗Freiburg und Prof. Lang⸗Karlsruhe beteiligten, ließ den nachhaltigen Eindruck der wertvollen Ausführungen der drei Referenten erkennen. Die einſtimmige Annahme der von Direktor Seith⸗Freiburg aufgeſtellten Leitſätze gibt zur zuverſichtlichen Hoffnung Anlaß. daß die badiſchen Oberrealſchulen bald einen den Anforderungen der Neuzeit entſprechenden Lehrplan für den mathematiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Unterricht erhalten. Die Nachmittags abgehaltene Vorſtandsſitzung befaßte ſich mit internen Angelegenheiten des badiſchen Philologenvereins. Für die Naturwiſſenſchaftler bot der Beſuch des phyſikaliſchen Ka⸗ binetts der Oberrealſchule viel Lebrreiches. Große Anziehungs⸗ kraft übten die Turnſpiele aus, die zu Ehren der badiſchen Schul⸗ männer unter Leitung des Turndirektors Dr. Röſch abgehalten wurden. Vom Oberſchulrat waren Direktor Geheimrat Dr. v. Sallwürk und Geh. Hofrat Mathy erſchienen. Beim Begrüßungs⸗ abend war der große Saal der„Eintracht“ bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Mitglieder des Oberſchulrats und die Vertreter der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, ſowie des heſſiſchen und des württembergiſchen Philologenvereins hatten an der Ehrentafel Profeſſor Dr. Armbruſter⸗Karlsruhe begrüßte, Jahre des Vereins und verlas ein Tele⸗ gramm des Staatsminiſters Dr. v. Duſch. Die Glückwünſche der Staatsregierung übermittelte Geheimrat Dr. Böhm. Eine große Ueberraſchung bot die Aufführung einer Komödie Menanders „Das Schiedsgericht“. Profeſſor Dr. Hausrath⸗Karlsruhe hatte ſie auf Grund der vor einigen Jahren gefundenen Bruchſtücke von einigen bundert Verſen ergänzt und bearbeitet. In einem Pro⸗ log brachte die„Agnoia“, die Ahnungsloſigkeit, in humoriſtiſcher und ſatiriſcher Form intereſſante Dinge aus dem Schulweſen vor. Den Dank der Verſammlung fün die Bearbeitung der Komödie und die vortreffliche Aufführung durch Vereinsmitglieder wußte Univerſitätsprofeſſor Dr. Boll⸗Heidelberg in beredte Worte zu Platz genommen. Ruſſo 78 Kg. per 151152, prompt—— Mk, dito per Auguſt⸗September M. 140—150. Tandwirtſchaft. 225 Bekämpfung der Weſpenplage. Die Landwirtſchaftskammer weiſt darauf hin, daß bei der zunehmenden Weſpenplage Maß⸗ nahmen zur Vertilgung der Weſpen im Intereſſe des Obſtbaues und der Bienenzucht ſowie auch zum Schutze des Publikums an vielen Orten angebracht ſind. Sehr zu empfehlen iſt die Aus⸗ ſetzung von Prämien durch die Gemeinden für Vertilgung der Brutneſter. Damit ſollte aber in gefährdeten Gegenden nicht zu⸗ gewartet werden, bis etwa, durch die Witterung begünſtigt, die Weſpenplage ſchon ſehr überhand genommen hat; vielmehr müßte ſchon im Frühſommer mit der Bekämpfung begonnen werden, denn durch die Tötung der Elterntiere und Vernichtung der erſten Brut läßt ſich viel mehr erreichen, als durch ſpätere Maßnah⸗ men, wenn das Uebel ſchon überhand genommen hat Vefkswirtschaft. Hefftſche Kunſtmühle.⸗G. in Bammental. Im Geſchäfts⸗Bericht für das Jahr 1909/10 wird ausgeführt: Der Abſatz des Mehls war vom 1. April bis Ende Dezember 1909 ein ununterbrochen flotter, in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1910 aber trotz der getärigten Vorver⸗ käufe ſehr ſchleppend. Schuld hieran trägt zunächſt der qualitativ geringe Ausfall unſerer Inlandsernte, der die Landwirte nötigte, ihr geerntetes Getreide, das nicht zu rentablen Preiſen zu ver⸗ kaufen war, ſelbſt vermahlen zu laſſen. Deshalb waren auch die im Lohn mahlenden Mühlen unſerer Gegend am 31. März noch voll beſchäftigt, eine Erſcheinung, die ſeit Jahren nicht zu beob⸗ achten war. Eine weitere Urſache des ſchleppenden Mehlabſatzes während des erſten Quartals 1910 liegt in dem am 1. April ein⸗ getretenen Wegfall des Oktrois. Die Bäcker in den Städten ver⸗ ſahen ſich während der genannten Zeit nur mit dem allernot⸗ wendigſten, wodurch ſich viel Ware auf Lager anſammelte. Wie im voraus zu erwarten ſtand, geſtaltete ſich der Verſand Ende März wieder zu einem recht flotten. Der Abſatz in Futterartikeln war vom April bis Auguſt 1909 lebhaft, dann trat eine Stockung ein, die bis Ende Dezember andauerte. Die erſten 3 Monate des neuen Jahres brachten ein normales Geſchäft. Ueber die Entwicklung des neuen Geſchäftsjahres läßt ſich noch kein beſtimmtes Urteil abgeben; wir ſind aber für die nächſten 3 Monate voll beſchäftigt. Nach Vornahme von M. 42 228(32 866) Abſchreibungen ver⸗ bleibt ein Reingewinn von M. 66825(23 655), aus dem nach Rückſtellungen für die geſetzliche Reſerve eine Dividende von 4 Prozent(für 9½ Monate) zur Ausſchüttung gelangt. Nach Abzug der vertraglichen Tantiemen und Gratifikationen ſollen M. 40 Dividende auf Stück 150 Genußſcheine verteilt und M. 10000 einem neu zu errichtenden Delkrederekonto zugewieſen werden. Einſchließlich des vorjährigen Vortrages von M. 14715 ſtehen M. 29 332 zur Verfügung, wovon M. 14000 für die Ausloſung von Genußſcheinen verwendet und M. 15 332 auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen bei M. 450 000 Aktienkapital Mk. 400 000 Hypotheken, M. 5000 geſetzliche Reſerve, M. 769 152 (634935) laufende Akzepte und M. 334 070(134 550) die Immo⸗ bilien mit M. 220 500(225 000) zu Buch. Waſſerkraft figuriert mit M. 66 000(69 000), Dampfkraft und elektr. Anlagen mit M. 48 600(54 000), Mühleneinrichtung mit M. 263 952(285 000), Utenſilien M. 1, Waren⸗ und Säckevorrat mit M. 940 461 (485 027), Kohlenvorrat mit M. 2800(3350), Effekten mit Mark 4920(10 000), Kaſſa⸗ und Bankguthaben mit M. 86 721(85 81), Wechſelbeſtand abzüglich Diskont mit M. 111866(128 265), De⸗ bitoren mit M. 292 341(305 185) und vorausbezahlte Verſicher⸗ ungsprämie mit M. 1600(1500). Der Warengewinn ſtellt ſich auf M. 311 625(186 281). * r* Gebrüder Fahr.⸗G., Pirmaſens. In der heute ſtattgehabten Generalverſammlung obiger Geſell⸗ ſchaft wurden die vorgeſchlagenen Anträge der Verwaltung ein⸗ ſtimmig genehmigt. A*** Schwarzwälder Steingutfabrik.⸗G. in Liqu., Hornberg. In der heute nachmittag im Bureau des Herrn Rechtsanwalts Dr. Roſenfeld dahier abgehaltenen ordentlichen Generalver⸗ ſammlung waren 203 Aktien und Stimmen vertreten. Die Bilanz wie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde einſtimmig geneh⸗ migt u. Vorſtand u. Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Die Liguido⸗ tion der Geſellſchaft wurde gleichfalls einſtimmig und ohne De⸗ batte beſchloſſen und die beiden bisherigen Vorſtandsmitglieder der Geſellſchaft, die Herren Direktor Clemens Wülfing und Dr. M. Ehrlich⸗Hornberg, ſowie Bücherreviſor Karl Julius Meyer⸗Mülheim zu Liquidatoren ernannt. Ueber die Frage der Fortführung des Betriebs wurde kein Beſchluß gefaßt; doch ſollen, wie wir hören, bezüglich der Weiterführung des Unterneh⸗ mens vielleicht in anderer Form bereits Verhandlungen ſchweben. Sicherem Vernehmen nach werden die Gläubiger der Geſellſchaft vollauf befriedigt. Am Geldmarkt waren die Sätze heute unverändert. Privat⸗ diskonten 3½ Prozent, tägliches Geld ca. 8 Prozent. n. Maunheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der von den Auslandsbörſen gemeldeten ſchwächeren Tendenzberichten, verkehrte auch der hieſige Markt in matter Haltung. Die Unter⸗ nehmungsluſt iſt gleich Null. Die Umſätze ſind gering. Die No⸗ tierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 50 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ermäßigt. Die Wei⸗ zenmehlpreiſe erlitten eine Einbuße von M..— und Roggenmehl eine ſolche von M.—50. per 100 Kg. franko Haus. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ April Mark 150—151. dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per April Mark 151—152, dito Roſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Jebruar——, Redwinter 2 per September M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. Mk. 149—150, Ulka 10 Pud Mark Azima 10 Pud—10 ſchwimmend Mk. 163—4164, Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 147—18. dito 3 Prozent blaufrei prompt——, Rumänier 79⸗78 Kg. 3 Prozent blaufrei kommiſſärs Trümmer und dem Ausſchei Direktoren Ach und Sommer glaubte man, daß Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Mai⸗Juni 102—103 Mark. dito 9 Pud 20.25 per Mai⸗Juni Mk. 104—105, dito 9 Pud 30⸗35 per Mai⸗Juni 106—107 Mark. 12 5 Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg. per Mai⸗Juni Mark 96—97, dito 58⸗59 Kg. per Mai⸗Juni Mk. 95—96, rumäniſche 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗September Mk. 97—98. Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. prompt M. 101—102, dito 47⸗48 Kg. prompt 102—103., Mais. Laplata gelb rye terms per Juni⸗Juli Abladung M. 109½—110, dito per Juli⸗Auguſt Verſchiffung M. 110—111, Donaumais per Juni M. 109—110, amerikaniſcher Mixedmais per prompt M. 109—111. 1— Die.⸗G. J. C. Raeithel in Schwarzenbach wurde bei der vorjährigen Gründung durch unrichtige Angaben der Vorbeſitzer über den Wert der Anlagen und die Höhe des früheren Erträg⸗ niſſes um insgeſamt 124527 M. geſchädigt. Die Vorbeſitzer leiſteten Entſchädigung durch Rückgabe von 108 Aktien. Die Gewerkſchaft Günthershall, Kaliſalzbergwerk in Go ringen, erzielte im 1. Vierteljahr 1910 einen Betriebsüberſchuß von 233 386 M. Das Annener Gußſtahlwerk wird dem B. T. zufolge das am 30. Juni ablaufende Geſchäftsjahr dividendenlos (i. V. 3 Prozent) bleiben. Vorausſichtlich werden ſich unter Heranziehung des Gewinnvortrags von 60 875 M. zu den Ab⸗ ſchreibungen Soll und Haben ausgleichen. Das ungünſtige Ers trägnis wird als Folge der ſcharfen gegenſeitigen Preisunterbiet⸗ ungen der Stahlformgußwerke bezeichnet. Der Stahlformguß⸗ verband geht am 1. Juli auseinander. Der Abſchluß der Kaliwerke Aſchersleben für 1909 ergibt nach Abſchreibungen von 506 454 M. li. V. 407 781.) einen Rein⸗ gewinn von 1198 525 M.(1 303 954.), aus dem eine Divi dende von 9 Prozent(10 Prozent) gezahlt werden ſoll. 1725 Die Bernburger Maſchinenfabrik.⸗G. hat mitgeteilt, daß die mangelnde Beſchäftigung in den erſten 8 Monaten des ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahres auf das Reſultat einen ungünſtigen Einfluß ausüben werde(Dividende 1908⸗09: 4 Proz., 1907⸗08: 9 Prozent). Die Bank für Werte ohne Börſennotiz G. m. b. H. in Berli ſeine Gründung der.⸗G. für Montaninduſtrie) erzielte einen Gewinn auf Effekten, Proviſions⸗ und Zinſenkonto von Mar 101 334(i. V. auf Effekten M. 49 016). Es ergibt ſich ein Re in gewinn von M. 50 471(M. 7775), ſo daß die Unterbilanz v M. 16 753 verſchwinded und ein Reingewinn von M. 83 bleibt. Es werden 6 Prozentt Dividende mit M. 15 000 auf die mit 25 Prozent eingezahlten M. 1 Million Stammanteile ge⸗ zahlt, M. 30 000 in Reſerve geſtellt und M. 12 968 vorgetra *—* Telegraphiſche Zörſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers. * Frankfurt a.., 28. Mai. Fondsbörſe. Bei Eröffnun der neuen Woche zeigte die Spekulation reſervierte Haltung und w teilweiſe abgabeluſtig. Die Tendenz geſtaltete ſich uneinheitlich. Di Rückkehr der feſteren Haltung des Newyorker Marktes gab zwar An⸗ laß zur Belebung in amerikaniſchen Bahnen, doch blieben die Kurfe unter Parität von Newyork. Von den übrigen Werten waren Prinz Henry feſt, während Shantungbahn ſchwächere Haltung aufwies, öſterreichiſche Bahnen konnten ſich behaupten. Schiffahrtsaktien ruhig ohne, nennenswerte Veränderungen. In Montanwerten wurde Harpener und Bochumer gedrückt, Deutſch⸗Luxemburger ſowie Phönix konnten ſich dagegen behaupten, Gelſenkirchner zogen bei erheblichen Umſätzen um 2 Prozent au. Elektriſche Werte verkehrten in ſchwacher Weiterhin Gelſenkirchener feſt. Die Nachbörſe war nur weni ändert, die Kurſe konnten ſich jedoch im allgemeinen gut be Es notierten: Kredit 208, Disconto 187,30, Dresdner 158,50 bahn 161,75, Lombarden 20,90, Baltimore u. Ohio 114,60. Be auf Aktien der Maſchinenpapierfabrik Aſchaſſenburg 2½2 Chemiſche Fabrit Goldenberg, Gaxomont u. Cie. 215 exkl. B. Bezugsrecht auf Aktien der Firma Wayß u, Freytag 4,50 5 75 *Berlin, 23. Mai. Fondsbörſe. Gegenüber der unentwegten Hauſſeſtimmung, welche die vergangene Woche auszeichnete, machte ſich heute eine Abſchwächung geltend, ſodaß die günſtigen Tend berichte von den Weſtbörſen und von Newyork keinen Einfli winnen konnten. Die Spekulation zeigte ſich vielmehr beſtrebt, angeſichts der herannahenden Ultimos ziemlich angeſchwo Hauſſeengagements zu vermindern. Zur weiteren Unluſt tru⸗ das weitere Anziehen der Notiz Scheck London bis 20.52 b Spekulation beobachtete angeſichts deſſen große Zurückhaltung, 00 auch in weſentlich geringeren Umſätzen als an den vorangegangen Tagen der Vorwoche zu bemerken war. Großes Angebot war natur gemäß in den, in der letzten Zeit am meiſten begünſtigſten Werten. Kanada, Prinz Heinrich und Warſchau⸗Wiener ſtellten ſich nenn wert niedriger. Auch auf dem Montaumarkt überwogen leichte R gänge, die allerdings nur bei Rheinſtahl und Harpener 1 Pro ausmachten. In der gleichen Weiſe erſtreckte ſich auch die Re ſationsluſt auf den Markt der Schiffahrts⸗ und Elektrizitäts Bankaktien gaben gleichfalls nach mit Ausnahme der Schaaffhauſene⸗ Die ruſſiſchen Werte konnten jedoch ihren Kursſtand gut behaupte wenn auch das Geſchäft darin gering war. In Kanada⸗Aktien be ein belebtes Geſchäft bei ſpäter leicht gebeſſerten Kurſen. Die Ten erfuhr ſpäterhin eine Befeſtigung, wozu die höheren Londoner beitrugen. Das Geſchäft blieb aber ſtill. Tägl. Geld 3½ Pr Ultimo Geld 4½ Prozent. Weiterhin erfuhren die Kurſe am Bergwerksmarkte, vorzugung von Gelſenkirchner und Phönix eine Befeſtigung, fehlte der geſamten Haltung der Einheitston. Immerhin bewie Börſe unverkennbar eine Widerſtandskraft gegen weitere zäng a 10 b In der dritten Börſenſtunde war die Tendenz ſtill aber Elektriſche Aktien befeſtigt. Kanada unter Realiſiationen Der Kaſſamarkt der Induſtriepapiere bewahrte ſein Haltuna, * Berlin, 23. Mai. Produktenbörſe. Die ſtarke an den amerikaniſchen Samstagsbörſen, die herabgeſetzten forderungen, ſowie das prachtvolle Wetter riefen am hieſig für Brotgetreide allgemeine Abgaben hervor, die bei m Kaufluſt erhebliche Preiseinbußen zur Folge hatten. Im an Weizen und auf fruchtbares Wetter war auch Hafer ſtärker gängig. Mais lag ſchwächer. Rüböl unter Provinzfalabgaben fla Wetter: ſchön und warm. —*** Telegraphiſche Handelsberichte. Differenzen bei der Bayeriſchen Bodenkreditanſtalt Würzbu⸗ * Würzburg, 83. Mai. Aus Würzburg wird in Ergän⸗ zung unſerer Mitteilung im Mittagblatt gemeldet: Der Staat kommiſſär der Bayeriſchen Bodenkreditanſtalt gibt bekannt infolge von Differenzen im Aufſichtsrate der Aufſicht ſeine Stellung niederlegte. und die Direktoren i Stellung kündigten. Eine außerordentliche General ſammlung iſt auf den 26. Juli anberaumt worden. De nehmen nach hat der geſamte Aufſichtsrat mit Ausnahme Herrn Marx Ansbach die Stellung niedergelegt. Seit nahezu 5 Jahren beſchäftigt das Schickſal der Bay Bodenkreditanſtalt die Oeffentlichkeit. Nach Rücktritt des Geueral⸗Auzeiger. bAbendblatt) wge 2. mt zumal der neue Aufſichtsrat in der Hauptſache aus neuen Män⸗ nern zuſammengeſetzt wurde. Der letzte Akt dieſer Art beſtand in der Berufung des Direktors der Bayeriſchen Handelsbank Baron b. Pechmann, der als ein ausgezeichneter Kenner des „Hypothelenweſens gilt. Der Einfluß des Herrn Ansbach ſcheint aber krotz allen Verſuchen, ihn zu brechen, mächtig genug zu ſein, um allen zu trotzen. Es ſcheint, als öb tatſächlich das fer. nere Schickſal der Bank davon abhängen ſoll, ob die Ansbach⸗ Gruppe dauernd Oberhand behält oder nicht. Vielleicht würde die Bayeriſche Bodenkreditanſtalt am beſten tun, ihre Selbſtän⸗ digkeit aufzugeben und ſich einem anderen Inſtitut anzugliedern. Würzburg, 23. Mai. Der Königliche Staatskommiſſar der Baperiſchen Bodenkreditanſtalt teilt mit: Aus Anlaß der don der Direktion angeregten Frage der Wiederaufnahme des norma⸗ len Geſchäftsbetriebes haben ſich in der letzten Sitzung des Auf⸗ ſichts rates tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten ergeben. Infolge davon iſt die Einberufung einer ſchen Generalverſammlung auf den 26. Juli beſchloſſen worden, i welcher die mit dem Antrage der Regierung Mitglieder des Aufſichtsrates ihre Mandate den Aktionären zur Verfügung ſtellen werden. Auch die drei Direktoren haben dem Aufſichtsrate den Entſchluß ihres Ausſcheidens bekannt gegeben. Es ſind keinerlei Gründe vorhanden, die den Inhabern von Pfand⸗ briefen Anlaß zur Beunruhigung geben könnten, im Gegenteil muß konſtatiert werden daß die Geſundung der Bank wei⸗ Fortſchritte gemacht hat. Holzverkohlungs⸗Induſtrie.⸗G., Konſtanz. Konſtanz, 23. Maj. Der Geſchäftsbericht für 1909 der eſellſchaft, die bekanntlich eine Art Truſt für diverſe Holzverkoh⸗ ingsunternehmen bildet, keilt mit, daß das Geſchäft in Holzgeiſt und eſſigſauerem Kalk und deren Produkte befriedigend war. Da⸗ gegen verurſachte der regelmäßige Abſatz in Holzkohle einige Mühe. Auch machte dem Betrieb weiter die empfindlichſten Schwierig⸗ keiten die mangelnde Geſtellung der nötigen Eiſenbahnwagen im terreich⸗ ungariſchen Verkehr geltend, weshalb gee der Gefell⸗ ften ſich genötigt ſahen, 150 Ergänzung ihres Wagenparks er⸗ hebliche Beträge anzulegen. Die Anlagen in Konſtanz haben voll ausgenützt werden können. Bie Dividende beträgt lt.„Frkf. Ztg.“ (10 Prozent). 85 Neues vom Dividendenmarkt. * gö Un, 28. Mai. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, hat die Bergbau⸗ „Geſelſchaft Juſtus Volpriehauſen für 1909 günſtig ab⸗ geſchloſſen. Der Aufſichtsrat hat aber beſchloſſen, von einem feſten Dividenden⸗Vorſchlag abzuſehen, ſondern dieſe in Anbetracht der ungeklärten Lage des Kalimarktes bis zur Generalverſammlung warten. Sollten ſich bis dahin, laut„Frkf. Ztg.“, die Verhältniſſe iach 5 günſtigen Seite entwickelt haben, ſo wird eine Dividende von 6 Prozent li. V. 0 Proz.) vorgeſchlagen. Ha mb ur g, 23. Mai⸗ Die Bank of britiſch Weſtafr 10 er⸗ t, laut„Frkf. Zig.“, für das dritte beendete Geſchäftsfahr 8 70 Di i ende und 1 Prozent Prämie zu verteilen. Oelfabrik Groß⸗Gerau.⸗G. IBerlin, 23. Mai. Die Oelfabrik Groß⸗Gerau erztelte einen ingewinn von 634 850(479 347. Dividende 11 Prozent (10 Porzentl. Zur weiteren Stärkung der Betriebsmittel ſchlägt 55 BVerwaltung die Erhöhung des Aktienkapitals um)5 Mill, auf 5 ltonen vor. Dividendenſchätzun gen. Berlin, 23. Mai. Die Berliner Henbelsgeſenſchaft ver⸗ cht in ihrem neuen Wochenbericht Schätzungen der Dividende einiger großen Montan⸗ und Induſtrie⸗Geſellſchaften. Dieſe Schätzungen berdienen Beachtung, weil es ſich zumeiſt um Unter⸗ iehmungen handelt, die der Handelsgeſellſchaft naheſtehen. Deſſen 11 eachtet ſind ſie aber nur mit Vorſicht wiederzugeben, zumal es im Vorjahre herausgeſtellt hat, daß die damaligen Taxen der k bei der ſpäteren Feſtſetzung der Dividendenſätze in mehreren ällen erheblich abwichen. Die Dividende des Bochumer Guß⸗ hl⸗Vereins, die von 15 Prozent auf 12 Prozent zurück⸗ ngen war, glaubt die Bank wieder mit 12 Prozent in Ausſicht ihmen zu dürfen, während ſie für Phönix nach dem vorjäh⸗ gen von 11 auf 9 Prozent wieder eine Steigerung von 2 Prozent vorausſieht. Für die Rheiniſchen Stahlwerke, ve⸗ Dividende ſich im Vorjahre von 11 Prozent auf 6 Prozent igt hatte, wird eine Erhöhung von 77½½% Prozent erwartet, die Rombacher Hütte nach dem vorjährigen Ergebnis auf 5 Prozent wieder auf 8 Prozent, für die Dortmun⸗ r Unſon von 2 auf ca. 3 Prozent. Die Dividende der urahütte, die bekanntlich im vorigen Jahre von 10 auf 4 1t reduziert werden mußte, dürfte keinesfalls über 4 Prozent Für die Harpener Bergbau⸗Geſell⸗ t glaubt die Bank eine weitere Herabſetzung von der on 11 auf 8 Prozent reduzierten Dividende auf—7½ rigitätsgeſellſchaft eine Erhöhung der Dividende f 14 Prozent in Ausſicht zu ſtellen. Spaniſche Anleihe. * Madrid, 23. Mai. Von glaubwürdiger mmt der Korreſpondent der„Frankf, Zeitung“, daß die geplante Anleihe von 1½ Millionen Peſetas in 10 Jahresraten von 150 Millionen begeben und in 50 Jahren getilgt ſein ſoll, en l die ägußere Schuld bezahlt werden, um die weitere liche Unabhängigkeit Spaniens herbeizuführen. 5 A. Goerz Company Limjited. * Johannesburg, 28. Mai. Auf der Generalverſammlung A. Goerz Compauy Timited bezifferte der Vorſitzende Francken Nettogewinn für 1909 mit Pfund 279 040. Wenn trotzdem die it zehn Prozent Aaue zu Seite ver⸗ en weißen twirkung der Regierung behufs ee und verwies dabei auf die zwiſchen Transvaal und der por⸗ e ſchen Provinz Mozambique abgeſchloſſene Konvention und auf bkommen mit der Kapkolonie, durch das die Anwerbung von erleichtert wird. Nach einerx Beſprechung der Ver⸗ ſſe auf den Gruben der Gosrzgruppe bemerkle der Vorſitzende, ie Goerz⸗Geſellſchaft an verſchtedenen Unternehmungen außer⸗ usvaals ſtark beteiligt ſei, Die Geſellſchaft fand ein neues ld in Weſtafrika. In Verbindung hiermit iſt ihre Be⸗ den Weſtafrican Mines Etd. zu erwähnen, ſo⸗ die Geſellſchaft die Option auf ein Grubenfeld im Za⸗ äkt in Mexiko aus und vergrößerte ihre dort gelegenen och. Der Geſchäftsbericht und der Rechnungsabſchluß für 909 wurden genehmigt, *** ae 21. 81 15 6 tur 81.11 ber Vanl erng n wieder in 57 Askerde 75 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.— bemeſſen Duderns Conkordie Bergb.⸗G.—.— Ef chweiler Bergw. Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 235.80 235—[Harpener Bergbau 198— 196 25 107.70 08 90Faliw. Weſterregeln 221.80 219.75 —.— Oberſchl.Ei feuiibult 100.90 100.90 Deutſch. Euxemburg 209.90 208.60 Abönir 226.30 225.50 196.—195.— Br.Königs⸗ u. Laur ah. 175.20 175.40 Friedrichshütte Berzb 129.50131 Gewerkſch. Roßleben 000 o0 000 00 Salſenkirchner 209 50311.— Staatspapiere. A. Deutſche. 2¹ 285 21 23 eeee 102.35]1 Mh. Stadt⸗A.198 101 „ e 100„ 1909———— 900 7 98. 92 85 2 8 1905—.— 9120 „„ 190„ Ausländiſche. 4 5 84.50 84. 000% Arg.. Gold⸗A.1887—.—.— 8%.(onſ. t. Anl. 102.05 102.0505% Chineſen 1898 102.40 102.40 8 do. 1909.——. ft%„„ 1898 100.— 100.— 35 8 93.05 93.—½ Japaner 97.80 93.— %½„ 1909—[Mexikaner duß. 88/90 100.70 100.80 88 84.50 84453 Merikaner innere 69.85 69.85 gbadiſche Sb.⸗A. 1901 101.50— Bulgaren 101 20 101.30 4„1908/09 101 90 101.703¼ itatieg. Nente 4% bab. St.⸗Olabg)fl 96.— 96—½ Oeſt. Silberrente 98 05 98.05 36„ 0 Ii. 98.89 93 70½½%„ Papferren.—ꝛ %%„„1900 92·80 92 60[Oeiterr. Golvrente' 99.30 95 85 3„ 1904..80 92 goſe Vortug. Serie! 66•.50 66 35 2% 1907 92.80 92 6005 Irt 68.20 68.50 4bayr. C.„B. A..1915 101.30 101.34ʃ4 neue Ruſſen 19)5 100.45 100.40 4„ 1918 101.50 101.504 Nuſſen von 1880 92.10 92.20 3* 5, Allg. Anl. 92.30 9210ſ4 ſpan. ausl. Remme——. 4 88. 6B.Obl. 88 40 83.40]! Türten von 1903 88 60 88.80 8 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 101 50ʃ“ unif. 9495 9495 8 5 1 ung r. Goldrente 95.25 95,20 Heſſen von 196 101 45 10140[„ Kronenrente 82.50 92.30 8 Heſſen 81.15 81—][Berzinsliche Loſe. 8 Sachfen 83.60 83 605 Oeſterreichiſcherss0 171.65 174.70 4 Mh. Stadt⸗ 1907 101.20 100 901 Türkiſche 187.60 186.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfahrit 203.— 204 0 Siidd. Immobil.⸗Geſ. 95.60 95.60 Eichbaum Mannheim 113.80 115.30 Mh. Aktien⸗Brauerei 135.—135— Parkakt, Zweibrücken 91.— 91.— Weltz z. Sonne, Speyer 90.— 90. Cementwerk Heidelbg. 147.—46 30 Cementfabr. Karlſtadt 130.—130.10 Hedd. Ku. u. Züdd. b. 27.— 128.— Funſtfeidenfabr. Frkf. 177. Lederwerk. St. Ingbert 76.— 75.— Zpicharz Lederwerke 111 90 111.80 Ludwigs9. Walzmühle 165.— 165.— Adlerfahrradw. Kleyer 418 80418,75 Maſchinenfbr. Hilpert 8190 81 99 Maſchinenfb. Badenia 203.— 203— 182.— Badiſche Unilinfabrik 487484,75 Dürrkopp——421.— Ch. Fabrik Griesheim 261 50 264.80 Maſchinenſ Gritzuer 248.242.— arbwerke Höchtf 493.754½.[Naſch.⸗Armatf. Klein 118—118,.— er. chem. Fabrit M5. 822—220 Chem. Werke Albert 484 8483.— Südd. Drahtind. Pih. 141.50 141.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 214.— 214.— Acc. Böſe, Berlin 14.— 14.— Pf. Räh m. ⸗u. fahrradf Gebr. Nayſer 145.90 143.50 Nößhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 23 50 23.— Schnellpreſſenf. Frkth. 224.—224.— Klein⸗Geſ. Allgem. 287.60 367 60Ver.deutſcher Oelfabr. 156.20157.20 Lahmeyer 11980 119.30 GlektraGe. Schuckert 164 30 168. Rheiniſche 133.—132.80 Sismens& Halske 245 5024450 Gumt Peter 367.— 867. Weyß u. Freytag 153,50 154.— Schuhſabr. Herz, Frkf. 121.80 2 8 Seilinduſtrie 0 'wollſp. Lampertsm. 5115 5110 Fammgarn Kalſersl. Zellſtoffabr. Waldhof 254.00 268 60 olff 139.50 39.50 199.80 199.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportauſtalten. Südd. Giſeub. G. 192 80 122 80 Hamburger Packet 143 40 43.70 Norodentſcher Lloyd 112 90 112.50 Oeſt.⸗Ung. Staats9. 162— 161.75 20.90 Goubarpdabn Ital. Mittelmeerbahn——.— do. Meridtonalbahn 138 Baltimore und Ohio 114 114.70 Bank. and Verſicherungs⸗Aktien. 128 40 128 50 Badiſche Bank 135. 134.50J Oeſterl.⸗Ung Ban! Berg u. Metallb. 117.25 117 25 Oeſt. Länderd uk 126.30 125.50 Berl. Handels⸗Gel. 175.— 17450]„G Kredit⸗Anſtah 208.— 208— Comerſ. u. Dist.⸗. 114.20 114 20 Pfälziſche Bank 101 20 101.20 Dar aſtäbter Bank 131.50 13160 Pfälz. H9b.⸗ Ba ik 195.— 195.— Diatſche Bank 251.70 51.40 Freuß. Hypotheknb. 123.60.123 35 151.60 180 75 107.20 072 187.70 187 6 158 35 158.50 210 95 210.95 167.90 16790 123 05 123 30 Dulſcheſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Discogto⸗Lomm. Dresdener Bant Jrankf. Hov.⸗Ban Frkf. Hyp.⸗Ereditv. Nationalbauk Frankfurt a,.., 23. Mai. 31,50 Drees ter Ban. delsgeſellſchaft 174.80 Deu ſche Bank 251.20 Commandit 187 30, Darmadter Loibarden 21.—, Bochumer 235.— 175.—, Un arn 85 30 Teud Nachbsrfe. Kreditaktien Deutſche Neichsdk. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Südd. Bank Mhm. 125.10 145.40 139.40 139 40 198 198.— 140 10141 40 117 50117.50 —.—136 90 118 25 118.25 Schaaffh. Bankver. iener Bankver. Südd. Diskont zantk Ouomane 144.50 144 50 Ereditaktien 208.—, Jis: uts⸗ 58 20 Han Sta neh iau 1 61.75 Halfenleschen 210.——, Lauragüne 21˙: ſchwächer. 205—. Visc önto⸗Conmadtt 187.30 Staatsbahn 161.75. Lombarden 20 90. **K* Verliner Effektenvörſe. Berlin, 28. Maf.(Anfanas⸗Kurſe.) Kreditaktien 208.——.—Laurahütte 174 20 174 90 Disc.⸗Kommandit 187.10 187.— Phönix 224.— 24.90 Stagtsbahn 161.90 161.90 Harpener 196 80 198 70 Lombarden 20.70 2240 Tend.; ſchwächer, Bochumer 234 30 235.40 5 Berlin. 23 Mai.(Schluß turſe.) Wechſel London 20.51 20.52] Reichsbank 145 29 145.50 Wechſel Paris 81.12 81.12]Rbein. Kreditban! 139.50 139.50 4% Neichsanl. 102.— 102.—] Rußfenbant 166 70 166 10 4% 909—.——.—[Schaaffh. Bantov 140.30 141 20 9500% Reich anl. 33.— 93.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 1770 3890% 19999— taatsbabn 161.90 161 90 4% Neichs anlelhe 8460 84 40] Vombarden 2090 20.70 9 9% Conſols 102— 102Baltimore u. Ohio 114 20 114.70 275„ 1909—.——.Fanada Paeine 19729 195.40 3* 7 93.— 83.— Hamburg Packe! 143 20 148.70 5„ 199 Nordd Lloyd 11260 112 20 30 8 84.60 84.40] Bochumer 235.10 285.20 4% Bad. v. 1901—.— 101.25 Dentſch⸗Huxembg. 209 60 209 40 40% 1908/09 101.60—.—Dortmunder 93.50 93.20 37% 5 0—— Gelſenkirchner 209.60 211 10 35 1908/%07 92 30—.— Harpener 198 20 196.50 3½%% Bavern 92 10 92.10 Laura hütte 174.70 175 40 %½ J% Heſſen 9180 91.83] Phönir 225 69 225— 36½% Heſſen 81.— 81.—] Wenerezeln 221 50 221.40 30% Sachſen 88.75 83.70 Alg. Elektr.⸗Geſ. 263.10 268.90 4% Japauner 1905 97.90 98.20 Anilin 485.— 483.— zeſ% Iraliener—.——[Anilin Treptom 369 50 369.20 45 Nufſ. Arl. 1902 92.90 92 80] Zrown Bovert 2083.— 203.— 40% Bagvaddaun 87 0.. Cbem. Albert 485 60 485.90 Oener teeditaktien 208———D. Steinzeugwerte 242 50 243.— Berl. HandelseGeſ. 17490 17470 Elderf. Farben 492.50 492— IDarmſtädte Bank 131.70 131.50 Cednloſe Koſtheim 2041.20 204 20 Deurſch⸗Aſtal Ban! 152— 150 50 Kfugerswerken 187— 187 20 Deulſche Zan! 251.— 251.10 Tonwaren Wiesloch 109— 110— Disc.⸗Kommendu 137.60 18740 201. Dra zt. Baugend. 287.— 241 Bank Zellſtoff Waldbof 268.— 208.49 Parifer Börſe. Paris, 23. Mai. Anfangskurſe. 3% Rente 98.95 93.95 Debeers 449.—.. Spanier 95.60 96 65 GEaftrand 137.— 137.— Türt. Loeſe 226.ä——— Goldſteld 172.— 172.— Banque Ottomane 728.— 729.—] Randmines 242.— 243.— Rio Dinte 1851 1857 Wiener Börſe. Wien, 23, Mai. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 664.50 663.50 Oeſt. Kronenrente 95.25 95.25 Länderbauk 503.50 503.20„ Papierxente 98.05 98.10 Wiener Bankverein 540 70 541.-]„ Silberrenze 98.15 98.15 Staatsbahn 756.50 755.50 Ungar. Goldrente 113.60 118.80 Lombarden 120.20 120.50„ Kronenrente 92.50 92.15 Marknoten 117.56 117.50 Aipine Montan 721.— 721.50 Wechſel Paris 95.40 95.37] Tend.: ruhig. Wien, 23. Mai Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 663.50 663 20 Buſchtehrad. B. 994.— 989— Oeſterreich⸗ungarn 1789 1797 Oeſterr. Papierrente 98.05 98.10 Bau u. Betr..⸗G..——-„ Silerrente 98.15 98.15 Unionbank 600.— 600.—„ Goldrente 117.— 117.— Ungar. Kredit 832.— 834.—]Ungar. Goldrente 118.65 113.80 Wiener Bankverein 541.— 541.— Kronenrente 92.15 92.18 Länderbank 505.— 302.— Iöch. Frankf. viſſa 117.50 117.58 Türk. Loſe 262.— 261.—]„ ndon„ 241.05 241.17 Alpine 720.— 720. Paris 2 95.37 95.87 Tabataktien—.——[„ Amſterd.„ 199.45 199.30 Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.12 19.12 Holzverkohlung 2620—.—JMarknoten 117.56 117.56 Staatsvahn 755.50 755,70 Ultimo⸗Noten 117.58 117.58 Lombarden 120.50 119.70] Tend.; ruhig. *** 2 22 8 Mannheimer Effektenbörſe. Vom 23. Mai.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte feſte Es notierten: Frankona 1370., Waggonfabrik Fuchs⸗Aktien 204., Heddernheimer Kupfer 127., Manuheimer Gummt. 149., Zellſtaffabrik Waldhof⸗Aktien 265 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗ ⸗Aktien 204,50., Ludwigshafener Aktienbrauerei⸗Aktien wuͤrden zu 214 Prozent umgeſetzt. Aktien. Vauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.—Mannh Lagerhaus 90.——.— Gewrbk. Speyerßo/ E—.——.—Fiankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyv ⸗Bank—.— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 1370 Pf. Sp⸗v. Cdb. Landau—.——.—Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Creditbank—.— 139.35] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2090 Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.—Bad. Aſſecuranz—.— 1880 Südd. Bank—.— 117.50 Continental. Verſich.—.— 670.— Südd. Disc⸗Geſ.—.— 118.25 1 Nerſſch 7 Chem. Induſtrie. Dberrh Verſich.⸗Geſ.—.— 880.— gd A Sodofte— 483.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 560.— Chem, Fab. Goldenbg.—.— 239.— Induſtrie. Verein chem. Fabriken—.— 321.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 140.——.— Verein D. Oelfabriken—.— 159.50 Dingler'ſche Mſchfbr. Weſt..⸗W. Stamm 225——.— Emaillw. Maikammer 103.——.— —„ Vorzug—.— 102.30 Ettlinger Spinnerei—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 204.— f/ Durt. Hof om. Hagen 230.——.— d⸗bee, 127.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 10.— Karlsr. Maſchinenban—.— 220,— Elefbr. Rühl, Worms—.— 84.— Bi Ganez Frellz. 0. Nähmfbr. Haid u. Neu 260.——.— Koſth. Cell. u. Pavierf.—— 205.— Klennkein Hebelberz—— 1— Manſh. Gun u. Ah—.—149.— Hombg Reneſchnttt—.—.— Maſchinenf. Badenſa—.— 200.— dudwizsh. Alkudnor.—.— 135.— Oberrb, Cettriüt—.— 19.— Mannb. Aktienbr.— 135.—Ffälz Mühlenwerke——— Brauerei Finnen 255.—— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 148.50 Bi. Schröd. Heidlba.—.—122.— Forti,Zemen Hdldg.— 148.— „S. Wae Sperer.—.— Agz. Schucen Se, 1885 6— Sior 35—.——.——— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 14l.50 Br. rger 155 5 83.— 928 Ziegelw.* Worimſ. Br. v. Oertge—.— 64.— Wi ——775 Neuſtadt——— Nl. Preßh⸗u. Spritſb.—.— 164.— Zelfſtoffabe. Walphof—.— 285.— Trausport Zuckerſbr. Waghäuſel—.— 204.50 u. Verſicherung. Zuckerfbr. Frankenth. 390.——.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 890.——.—Zucke raff. Mann.—.—n. Mann). Dampfſchl. 59.——.— **** 8 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Mai. Die e ſind in Reichsmark, gegen Barzahlunz per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz 21.25——.—Hafer, bad. 16.——16.25 „ Rheingauer———— Hafer, nordd.—.—.— „norddeutſcher 21.25—.Hafer, ruſſiſcher 17.——17.50 „ kuſſ. Azima 22.25—22.50 5 La Plata 16.—.— „ IIlka 21.75—22.— Mais, amer. Mixed—.—. „ Theodoſia 22.75——.—„ Donau 15.50—.— „TTaganrog 21.75—22.—]„ La Plata 16.——.— „ Saxonska 22.——.— Kohlreps, d 27.50—.— „rumäniſcher 22.50——.— deutſch. I— „ am Wintr 1—— „ Manitoba 4—.„ Luzerne ital. 160—170 „ Walla Walla 24.75—.— 4„ Provenc. 160—180 „ Kanſas II—„Eſparſette 28.——32.— „ Auſtralier Rotklee 110—130 La Plata 20.75—21.75 Leinöl mit Faß 76.— Kernen, 21.25——.—[Rüböl in Faß 67.—.— Roggen, pfälzer 16.25——.—Backrüböbl 71.—.— „kuſſiſcher—.—— Fein⸗Sprit La., 100% 179.30 „ norddeutſcher 16.25——.— unverſt.„ 55.30 „ amerik.——ͤ— Roh⸗Kakt. ſprit verſt. 800.88 176.80 Gerſte, hief. 16.25—16.75„unverſt. 80%88 54.30 „ Pfälzer 16.50—17.25 Alkohol höchgr.„ 9294 54.30 Gerſte, ungariſche—.—.— 2 5„ 88/900 53.30 Ruſſ. Futtergerſte 12.25—.— Weizenmehl 25 2 5 4 31.25 30.25 28.25 26.75 25.25 21.27 Roggenmehl Nr. 0) 24.50 1) 21.50. Tendenz: Weizen niederer. Roggen ziemlich unverändert. Brau gerſte geſchäftslos. Futtergerſte behauptet. Hafer u. Mais unverändert, Mannheim, 28. Mai. Leinſaat 34.— Mk. ——wwwww————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz enbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. ſür Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kirchen für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b.— Direktor: Wier. Mannheim, den 23. Mai 1910. *2 August Königs O 4, 14 Telephon 4829 O 4, 14 Llektr.-phys. Cichtheilanstalt Glün-u. Bogen- Vierzellenbäder bei Nexvenleiden Nohtbäder dei Gicht, Rheuma- tismus, Ischias, Gelenkentzündung 5 Feinste feferenzen. Folgen von Queck- silberkuren usw. Peinſiohste Sauber- keit. Viele Dank Sohreiben. Oivile Preise. „Lähmungen, Rückenmarkleiden Herz-, Magen-, Leber-und Nieren- leiden usw. 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Die hieſigen Geſang⸗ vereine„Liedertafel“ und„Eintracht“ gaben ihre ſchönſten Volks⸗ und Heimatslieder zum Feſte und die Hauskapelle der hieſigen Ortsgruppe des Odenwaldklubs ihre vortreffliche Muſik. Der Turnverein ſtellte Marmorgruppen. Die Burg Windeck ſah heute morgen die„Klübler“ beim Frühſchoppen und der Sonne liebes Angeſicht meinte es mit unſeren Wanderern und den Bierbrauern recht gut. Um ſo angenehmer war es zu Mittag in der Aula des Reformgym⸗ naſiums, in dem die Hauptverſammlung ſtattfand. Auch mehrere Damen zogen den Aufenthalt dem Rundgang durch den Gräfl. Berckheimſchen Park vor. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing⸗Darmſtadt führte den Vorſitz. Er entbot den Mit⸗ gliedern, den Vertreter des Großh. Miniſteriums des Innern, Herrn Oberamtmann Steiner⸗Weinheim, Herrn Bürger⸗ meiſter Ehret, dem Vorſitzenden des badiſchen Vereins für Heimatpflege Herrn Prof. Kahle und der Preſſe herzliches Willkommen. Begrüßungen ſprachen noch Herr Oberamtmann Steiner, Bürgermeiſter Ehret⸗Weinheim, Profeſſor Kahle und Feuerſtein. Der Bericht über die Hauptverſammlung in Eberbach wie auch der Bericht über die Tätigkeit des Klubs lag gedruckt vor. Eine Diskuſſion fand nicht ſtatt. Die Rechnungs⸗ legung für das Vereinsjahr 1909/10 und der Voranſchlag für 1910/1 wurde genehmigt. Die nächſtjährige Generalverſamm⸗ lung findet in Amorbach ſtatt. Die Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen beantragte eine Aenderung in der Vertretung der Ortsgruppen im Geſamtvorſtand dahin vorzunehmen, daß dieſe je nach ſeiner Größe eine Vertretung zugebilligt erhalten. Den Antrag vertrat Herr Hauptlehrer Weißer⸗Mannheim. Der Vorſtand iſt ſich ſchlüſſig geworden, eine Aenderung der Statuten nicht zu be⸗ antragen, aber einen Vermittlungsvorſchlag zu machen. Den badiſchen Vereinen ſollen ebenſo viel Mitglieder zugeſtanden wer⸗ den, als den heſſiſchen, obwohl ſie etwa 1000 weniger Mitglieder zählten als die heſſiſchen. Dieſe Zahl würde dann von 5 guf 6 ſteigen und dieſen einen ſollte Mannheim erhalten. Ueber dieſe Frage entſpinnt ſich eine längere, teilweiſe lebhafte Aus⸗ ſprache mit dem Reſultate, daß der Vorſtand den Punkt von der Tagesordnung abſetzt. Nach der Genehmigung einer kleinen Saßungsänderung wird ein Antrag Mannheim zur 810¹ 3 Statt besonderer Anzeige. Pieferschüttert teile ich Freunden und Bekannten mit, dass meine liebe, unvergessliche Gattin, unsere teure Mutter, Tochter und Schwester, Frau Louise Merker heute früh von langem, schwerem Leiden durch einen sanften Tod erlöst wurde. MANNHEIM, P 5, 14, 23. Mai 1910. im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Erieh Merker. Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, 25. Mai, nach-“ mittags 3½ Uhr statt. Von Condolenzbesuchen bitte ich abzusehen. Sprache gebracht, karten für kleinere Diſtrikte herauszugeben. Auf eine Umfrage hin wurden die bedeutenden Koſten dieſer Karten feſt⸗ geſtellt. Der Vogeſenklub, der ſolche Karten herausgebe, werde der hohen Koſten wegen, dieſe Karten nicht halten können, da der Verkaufspreis zu hoch ſei. Der Odenwaldklub wolle einen Verſuch machen und vorläufig einen Grundſtock bilden, der zur Ausarbeitung einer Wegekarte für die Umgebung Heidelbergs, dem für Mannheim wichtigſten Touriſten⸗ gebiete, dienen ſoll. Um 2 Uhr fand ein Feſteſſen im Pfälzer Hof ſtatt, bei dem Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing die Landes⸗ fürſten, Bürgermeiſter Dr. Köhler⸗Worms die Stadt Wein⸗ heim und Bürgermeiſter Ehret die Touriſtik feierte. An das Eſſen ſchloß ſich ein Ausflug über die W..⸗C. Wachenburg nach der Fuchsſchen Mühle an. Während der Tagung hatte der Altertumsverein ſeine Sammlungen ausgeſtellt. Aus dem Großßherzogtum. oc. Heidelberg, 22. Mai. In Wieblingen hat ſich der Dienſtknecht Johann Braun aus Lebensüberdruß erhängt. oc. Karlsruhe, 22. Mai. Der Stadtrat bat die Bäcker⸗ innung um Mitteilung der Gründe, welche die jetzigen Brot⸗ preiſe bedingen. Trotz der Aufhebung des Octrofs auf Mehl iſt inzwiſchen eine Preisſteigerung eingetreten. oc. Pforzheim, 22. Mai. Heute tagte dahier der Ver⸗ band der badiſchen Handwerkergenoſſenſchaften. Nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles berichtete Verbandsſekre⸗ tär Hermann Lohr über den Stand es badiſchen Handwerker⸗ genoſſenſchaftsweſens. Der Geſchäftsführer des Freiburger Hauk⸗ lagers Max Schneider verbreitete ſich über Entwicklungs⸗ geſchichte und wirtſchaftliche Bedeutung der Häute und Fettver⸗ wertungsgenoſſenſchatfen. Im weiteren Verlaufe befaßte ſich der Verbandstag mit internen Angelegenheiten. Die„Badiſche Ge⸗ werbe⸗ und Handwerkerzeitung“ ſoll auch als Organ der Hand⸗ werkergenoſſenſchaften eingeführt werden. oc. Freiburg 22. Mai. Eine Dame, die das Grab ihres Sohnes beſuchte, wurde auf dem Friedhofe von einem unbekannten Manne überfallen und ſo gewürgt, daß ſie das Bewußtſein verlor. Dann raubte der Burſche das Portemonnaie mit einem Hundertmarkſchein und 1 Mark in Kleingeld. Der Täter konnte in Hugſtetten verhaftet werden. oc. Schopfheim, 22. Mai. Die Arkeiterſchaft des Wieſen⸗ und Wehratales verhängte über ſämtliche Wirtſchaften den Bier⸗ b oy ko kk. Sportliche Rundſchan Apiatik. * Mainzer Flugwoche. Ende Juli oder Anfang Auguſt, je nach der Witterung, ſoll auf dem von der Militärbehörde zu dieſem Zwecke zur Verfügung geſtellten Gelände des großen Sandes, auf dem alljährlich im letzten Drittel des Auguſt die große Truppen⸗ ſchet bor dem Kaiſer ſtattfindet, eine auf 8 bis 14 Tage berechnete flugſportliche Veranſtaltung abgehalten werden. Internationale Sportausſtellung. * Frankfurt a.., 22. Mai. Im Internationalen Hockeh⸗Wettſpiel ſiegte die lombinierte engliſche Hocken · neben der Markierungskarte noch Wegeef mannſchaft Lond furt a. M. 1890 mit 721. F die prachtvollste Holste? ist die beste Größte Reinheit und Ergiebigkeit. Jonne Zusatz sofort fertig zum Gebrauch. 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Hockey⸗Wettſpiel zwiſchen dem Wormſer Das vormittags außer Programm ſtattgehabte Fußballklub und den Frankfurter Kickers endete zu Gunſten der Frankfurter mit 470; bei Halbzeit:0. Luftſchiffahrt. 5 oc. Dongaueſchingen, 22. Maj. Graf Zeppelin weilt hier als Gaſt des Fürſten von Fürſtenberg. Vermittlung der Zur gefl. Beachtung Es herrscht vielfach die Meinung, dass bei Aufgabe von Anzeigen durch unsere mehr bezahlen muss. Demgegenüber stellen wir lest, dass wir lediglich die Ofiginal-Leilenpreise der Leitungen berechnen unter Gewährung von Rabatt je nach Umfang der Aufträge, also nicht teurer sind als bei direkter Aufgabe bei den Zeitungen, denn wir über- nehmen die Inserate zu den gleichen Preisen, wWie Sie solche beidenBlättern direkt berechnet erhalten. Inserent 5 5 25 Annoncen.-Expedition D. Frenz, Mannheim E 2, 18, Planken Telephon 97 Schillerpl. 2, Peleph 869 in Mainz: in Wiesbaden: Wilhelmstr.6, Teleph.9s8s7 8. Seite. Brkanntmachung. Den Betrieb der Freibäder betr. Nr. 21907J. Das Männer⸗ freibad im Rhein an der Stefanienvromenade iſt von jetzt ab täglich von morgens 5 Uhr bis zum Eintritt der Dämmerung und an Sonn⸗ tagen bis abends 5 Uhr ge⸗ 44 Schulpflichtigen und jün⸗ öffnet. geren Kindern iſtdie Benützung des Bades von abends 6 Uhr ab unterfſagr. Mannheim, 19. Mai 1910. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Händel. Fgefaunimachung. Die Ausführung der Zimmer⸗ arbeiten zu den Anbauten an das Retortenhaus für Gas⸗ werk Luzenberg ſoll ungeteilt im Wege der Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in unſeremn Bureau, K 7, 1/, Zimmer 11, während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden eingeſehen und die Angebotsformulare unentgelt⸗ lich baſelbſt bezogen werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Freitag, 27. Mai 1910, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift verſehen und poſt⸗ und beſtellgeldfrei bei uns, Zimmer Nr. 4, einreichen, woſelbſt auch die Oeffnung der Angebote erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 4 Wochen. Mannheim, 17. Mai 1910. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗ Gase und Elektrizitälswerke: Poch ler. 42 Steiserungsankündigung. Auf Antrag der Stadtge⸗ meinde Mannheim wird am Montag, den 30. Mai 1910 nachmittags 3 uhr im großen Saale des alten Rathauſes, F 1 No. 5 der untenbe eichnete Bauplatz hieſiger Stadt öffentlich ver⸗ ſteigert. 7989 Die Verſteigerungsbeding⸗ ungen können im Rathauſe hier oder im Geſchäftszimmer des untel zeichneten Notaxiats 06,1 eingeſehen werden. Eckbauplatz Lgb. No. 9892b, Auguſtaanlage No. 10 und Werderſtr. No. 19 im Flächen⸗ maß von 660 qm. Anſchlagspreis 100 M. pro qm. Maunheim, 12. Mai 1910. Gr. Notariat VI: Mayer. Verſteigerung des Haldiſchen Anweſens in Speyer. Samstag, den 4. 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Der Entwurf des Jagbdpa⸗ rtrags liegt von zur Verſteige⸗ ga gale im Ratszim⸗ mer dahlexr zur Einſicht⸗ 8037 gungen und Abschriſten auf Schreibmaschinen. Fffedr. Burekhardts Nachll. 0 5, 8 K. Operheiden) Fernspr. 480. Einladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ fahrt auf 14 Dienstag, den 24. Maf 1910, nachmittags 3 Uhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes(N 1) dahier an⸗ beraumt. Die Tagesorduung eenthält folgende Gegenſtände: 1. Dienſtverhältniſſe des Stadtbaurats Albert Stauffert. 2. Die Auflöſung des Großh. Inſtituts und die küuftige Verwendung des Inſtitutsgebäudes. 8. Erweiterung der Kühlhalle des Schlachthofes. 4. Die Herſtellung eines zweiten Verbindungsſtegs über den Perſonenbahnhof(bei dem Lindenhof. 5 5. Beſtellung eines Erbbaurechts an ſtädtiſchem Gelände für den Verein Wöchnerinnenaſyl, ſowie die Ueber⸗ nahme einer Büraſchaft durch die Stadtgemeinde. 6. Neue Satzungen für die Knabenrealmittelſchulen (Realgyumnaſium, Oberrealſchule und Leſſingſchule), Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer s und 4 der Tagesordnung ſind am Tage der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne zur Ein⸗ ſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes im Sttzunasſaale ausgehängt. Mannheim, den 9. Mai 1910. Der Stadtrat: Martin. der Kleinfeldſtraßeß nach Klemann. — — adagogium chere atschale vepbunden mit pensionat —— Telef, 925 Mannheim K 8, 28 1 Für Griechiseh und Latein staatlich geprükfte bezw. akademisch gebildete Kraft für sofort gesucht. An der Hand der Zeug nisse vor- zustellen in den Sprechstunden. 8097 Die Direktion. 700—1000 mU. N. Vittel- punkt.bd Schwarzw⸗ Zahn. Höhenluftkuxort .Rgs. Saisonfrequenz 9osg: 15500 Pers. ohne Assanten, Frachtvollg Sommer- u. Winterstatlon Waldungen, Grossart.Gebirgslandsch Deutschlands gr Wasserfälls. 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