ſich hat. Gadiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nachrichten Abonnement: 90 Pieuntg wmonatlich. Bringerlohn 90 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. imel. Poſt⸗ anfſchtag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer Pig. fiocr „General⸗ülnzgei ges Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burcau(Au⸗ 80 ſerete. Anabhängige Tageszeitung. abnen. Deudedelen dad Die Gozonel⸗geile. 28 Bi. Getefenſte und verbreitetſe Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus RNedaktin 377 Auswärtige Inſerate. 0 in Maunhe im und Amgebung.(ο gοen Souutag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ e Schluß der Juſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 2% 0 uhr, für das Abenvhlatt Nachmittags 3 lhr. ne Nr. 256. Dieustag, 7. Juui 1910.(Abeudblatt.) Der Wechſel im Kolonialamt. (Von unſerer Berliner Redaktion.) Berlin, 6. Juni. „Derweilen das politiſche Hundstbagsgeſchäft, in jedem Reichs amt und in jedem preußiſchen Miniſterium eine Kriſe su wittern, luſtig fortblüht, iſt inzwiſchen tatſächlich der Leiter eines Reichsamtes im Gehen begriffen, dem von den Kriſenrechercheuren gnädigſt noch einige Wochen Schonzeit zugebilligt waren. Zwar war es in den heutigen Nach⸗ mittagsſtunden trotz der vielfachſten Bemühen von allen Seiten ummöglich, eine Beſtätigung jener Meldung zu erlangen, die vom Rhein her auf dem Umwege über München hierher ge⸗ Fommen war, daß Dernburg ſeines Amtes müde geworden ſei: aber die Art, wie im Kolonialamt Auskunft erteilt wurde, mar doch meſentlich verſchieden von der Art und Weiſe der gewöhnlichen, oft recht gereizt⸗barſchen Auskunftserteilung in Fällen, wo ein Miniſter oder Staatsſekretär noch einige, wenn auch recht beſcheidene Tage ſeines miniſterlichen Daſeins vor „Nicht dementieren“, aber auch„nicht ignorieren“, ders war ſo ungefähr der Tenor der vielen Antworten auf die vielen Aufragen im Kolonialamt, und der Refrain iſt ja leicht hinzuzudichten, wern man fortfährt:„Aber kommentieren!“ Es iſt ſchon ohnedies auffällig, daß Herr Dernbuyg ſeinen Pfingſturlaub über die vierzehn Tage ausgedehnt hat, auf die jetter Urlaub bemeſſen war. Am Felixtage wurde der einſt ſo glückliche Bernhard in Berlin zurſückerwartet. Aber Dern⸗ Hurg hielt es ſür rätlicher, fernab von der Reichshauptſtadt Den blauen Brief des Herrn von Valentini zu erwarten, deſſen heutiger Vortrag beim Kaiſer manchem Sternendeuter die 8 willkommenſte Anhaltspunkte gegeben haben mag. Der Leiter des Kolonialamts iſt ſeines Amts ſo müde, daß er unter keinen Umſtänden die Räume des Kolonialamtes mehr be⸗ kreten mag, ſolange wicht ſein Abſchiedsgeſuch genehmigt wor⸗ den iſt. Und das ſoll ſchon vor Dernburgs Pfingſtausflug dem Kaiſer zur Genehmigung vorgelegen haben. Vielleicht hätte man in der Regierung die Kriſe noch gern etwas hin⸗ geſchleppt, um Zeit zu gewinnen, den geeigneten Nachfolger zu finden. Denn gerade in dieſer Frage ergeben ſich große Schwierigkeiten: dem für dieſes Amt prädeſtinierten Hochadel mag der Poſten dadurch etwas ſtark diskreditiert erſcheiner daß ihn überhaupt erſt ein Bürgerlicher zu verwalten ver mochte, einen Kaufmann aber für dieſes Amt zu gewinnen mag noch viel ſchwieriger erſcheinen, wenn man ſich die An nehmlichkeiten vor Augen hält, unter der jetzigen Regierung an leitender Stelle zu ſtellen oder überhaupt nur eine etwas anders geartete Meinung zu haben, als ſie die momentan „Verantwortlichen“ haben, wenn man ſich überhaupt einer folchen Annahme noch hingeben darf. Herr Dernburg, das ſcheint über allem Zweifel erhaben zu ſein, wird alſo die Weiterführung der Geſchäfte des Ko⸗ lonialamts einem„Tüchtigeren“ überlaſſen. Nachdem er er⸗ kannt hat, daß er nicht mehr in das Enſemble der Regierungs⸗ muſikanten hineinpaßt. Beim Volke wird dieſer Rücktritt freilich als eine kräftige Illuſtration zu der augenblicklichen Kräfteverteilung in Preußen⸗Deutſchland wirken. Denn mit Dernburg fällt die letzte und einſtmals kräftigſte Stütze der pitaliſten⸗Gruppen wurden, der Streit um die Bergrechte Bülowſchen Blockpolitik, und wer ſich der Kämpfe aus dem Dezember des Jahres 1906 erinnert, wird ermeſſen können, was Dernburg in urſächlichſter Beziehung zur Block⸗ politik des verfloſſenen Reichskanzlers geweſen iſt. Mit ſeinem ſcharfen Kampf gegen die Hintertreppenpolitik des Zentrums, gegen die Roeren und Konſorten leitete der Staatsſekretär des Kolonialamtes die neue Aera Bülowſcher Regierung ein. Ihm galten in jenen Tagen die lauten und jubelnden Kund⸗ gebungen aus allen Teilen des Reiches und ſelbſt die heute Dernburg ſo kühl gegenüberſtehenden konſervativen Kreiſe haben ihm damals Beifall gezollt. Freilich den Hochagrariern iſt er immer unſympathiſch geweſen und es iſt bezeichnend, daß gerade die„Deutſche Tageszeitlung“ im Verein mit Erz⸗ berger den Feldzug eröffnet und durchgehalten hat, in dem ſich jetzt Dernburg als Geſchlagener bekennt, weil ihm nicht im der Regiernug ſelbſt die nötige Rückenſtärkung geworden iſt. Er ſcheint wohl auch ſeine Kräfte überſchätzt zu haben; denn als Bülow abtrat und man auch von Rücktrittsabſichten des anderen Bernhard ſprach, da winkte dieſer energiſch ab und fühlte ſich gar feft im Satkel. Hatte er doch allen Anlaß dazu! Die üble Erbſchaft des Erbprinzen Hohenlohe hatte ihn nicht abgehalben, mit eiſerner Energie Ordnung im Kolonial⸗ amt zu ſchaffen, dann aber unſere Kolonien ſelbſt wirtſchaftlich zu ſtärken und für das Reich rentabel zu machen. In kurzer Zeit waren die einſt ſo geſchmähten afrikaniſchen Kolonien infolge der Diamanten⸗ und Marmorfunde und einer rationel⸗ len Wirtſchaftspolitik zu begehrten Anſiedlungsſtätten ge⸗ worden, das Reich erwirtſchaftete zum erſten Male Ueber⸗ ſchüſſe aus ſeinen Kolonien und Dernburg ſchwamm in Glück und Anerkennung. So wars noch am Anfange dieſes Jahres, als man infolge der parlamentariſchen Erfolge des Staats⸗ ſekretärs ganz allgemein davon ſprach, daß ihm zu Kaiſers Geburtstag der Adel verliehen ſwerden würde, Bis dann die Kolonien der Zankapfel verſchiodener Intereſſenten⸗ und Ka⸗ begann und das Zentrum, das immer nur mit innerem Wider⸗ willen der Politik Dernburgs folgte, die Gelegenheit erblickte, dem mißliebigen Staatsſekretär ein Bein zu ſtellen. Mit der aufdringlichen Ausdauer und der Skrupelloſigkeit in der Wahl ſeiner Mitel, die dieſem jugendlichen Zentrumsabgeordneten eigen iſt, beſorgte das Mathias Erzberger; kräftig unterſtützt von der Partei Roeren, während die vorſichtigeren Elemente im Zentrum, die Partei Bachem nicht immer im freundſchaft⸗ lichſten Tone durch die„Köln. Volksztg.“ mit dem geſchäftigen Fraktionskollegen verkehrten. Als Erzberger ſeine Enteig⸗ nungsanträge einbrachte, wurde ihm geradezu die Gefolg⸗ ſchaft von den Diplomaten der Partei gekündigt: aber zu ſchwach, um durchzudringen, mußten ſie Herrn Erzberger ge⸗ währen laſſen. Und wenn Erzberger ſchließlich in der Form eine Niederlage erlitt, in der Sache hatte auch Dernburg nicht mehr den unbeſtrittenen Erfolg wie früher. Nicht ſo ſehr wegen kleiner Mißgrifſe in der Behandlung der Berg⸗ rechtsfrage und der Rechtsanſprüche der Kolonialgeſellſchaft einerſeits und der Afrikander andererſeits, als vielmehr wegen der ganzen Tendenz ſeiner Politik, die ſich nach wie vor in aller Schärſe gegen das Zentrum richtete. Für Dernburgs Politik hätte im Grunde ſchon der Umſtand ſprechen können, daß er ſich gegenüber dem Zentrum in der Abwehr befand, Feuilleton. Robert Schumann. Zu ſeinem 100. Geburtstage(8. Juni 1810.) Von Friedrich Kerſt(Elberſeld). Als die muſikaliſche Welt vor vier Jahren ſeines 50. Todes⸗ tages gedachte, wurden allenthalben Stimmen laut— zürnende, mahnende bedauernde Stimmen, die ſich mit mehr oder weniger Autorität für Robert Schumann erheben zu müſſen glaubten. Zunächſt durch Wagner und ſeine Nachfolger, dann durch die nen erweckte Begeiſterung für Bach war in der Tat Schumann nebſt ſeinen romantiſchen Freunden zurückgedrängt worden. Ein fein⸗ ſinniger Schumannfreund führte damals aus daß der Kompo⸗ niſt auf einem beſonderen Wege dem Publikum wieder nahe ge⸗ bracht werden könne, indem dieſem nämlich die Bedeutung des Schriftſtellers und Dichters Schumann klar gemacht werden müſſe. Tamit würde ihm ein neues Verſtändnis für den Kompo⸗ niſten aufgehen. In dieſen Worten liegt iel es ſich verlohnt, einmal das Leben des N denktage vor uns vorüberziehen zu laſſen poniſten und Dichters zu gedenken. Denn Schumann war ein Komponiſt und ein Dichter, nicht ein Dichterkomponiſt in dem Sinne wie Richard Wagner der ſich zu eine zigen ſeiner vi doch läßt ſich ſchrieh. u der Komponiſt nicht vom Dichter treunnen. Daß er ein Dichter im richtige landlaufigen Sinne des Wortes war, wiſſen heute noch viele nicht, denen der Kompgoniſt Schumann wohlbekannt iſt. Gelegentlich der fünfzigſten Siederkehr ſeines Todes ſages brachte eine der älteſten und angeſehenſten Berliner Zeitungen das einzige“ Gedicht, das von Schumann bekannt ge⸗ worden ſei und das angeſehenſte mittelrheiniſche Blatt druckte die Notiz unbeſehen nach. Sie bezog ſich auf das„Traumbild“, das man in der Reclamausgabe von Schumanns„Schriften über Muſik und Muſiker“ nachleſen kann. Nun hatte aber ſchon im Jahre vorher Berthold Litzmann in ſeinem umfangreichen Werke über Klara Schumann eine ganze Reihe reizvoller kleiner Gedichte dichte mitgeteilt. die ſich dann auch zum Teil in meinem Schu⸗ mann-⸗Brevier(Berlin, Schuſter und Löffler] finden, das eben⸗ falls 1905 herauskam. Dieſe„Liebeszeilen“, wie Schumann ſie nennt und die er auch in der Zeit ſeiner geiſtigen Umnachtung immer wieder erwähnt, hat er als glücklicher Bräutigam an ſeine Klara gerichtet. Als Probe möge hier ein fleiner Vierzeiler Platz finden. Im Ofen kniſtert s, Der Abend graut, Und innen flüſtert 3: Wann kömmſt Du, Bram? ſein Gefühl ſeine Stimmung in denkbar kuappe Jorm bringen kann, iſt ein Dichter, wenn er auch nichts als dieſe lyriſche Perle geſchrieben hätte Und dann Schumann als Dichter in ſeinen Brieſen, beſon⸗ ders in den wundervollen Jugendbriefen, die ſeine Frau heraus⸗ gab! Da iſt der ganze Romantiker, der für Jean Paul ſchwärmi, der trunten ins Abendrot ſchaul, mit den weißen Wollen durch den Si dahinfliegt, um ſchlietzlich mit leiſer Behmut ſich ieder zu finden. Es ſind Brieſe darunter, die man ahne weiteres in freie hyihmen auflöſen klaun. E ſoll zu⸗ gleich in die Belt ſeines Wollens und Fühlens einführen, wenn hier ein Bruchſtück aus einem Brief des Siebzehnjährigen en⸗ daß es ſich bei dem Vorgehen Erzberger um eine Aktion pohi⸗ tiſcher Rache handelte, in der Regierung Bethmann⸗Hollwegs hatte man auch für dieſe Abwehr kein Verſtändnis, ſondern nur Verſtändnis für die Wünſche der beiden Kontrahenten des ſchwarzeblauen Blocks. Daraus mußten ſich Friktioſſen zwiſchen Kolonialamt u. Regierung ergeben und bei der guten Witterung der Konſervativen wat es ja nurx zu verſtändlich, daß auch dieſe ihr Verhalten zum Leiter des Koloniglamts änderten. Allein auf den Liberalismus angewieſen, fühlte ſich Dernburg zu ſchwach, um ſeine Aufgabe weiter in der Richtung zu löſen, die für ihn ſeit Antritt ſeines Amtes maß⸗ gebend geweſen iſt. Das Zentrum hat erreicht, was es gewollt; der Block ver⸗ nichtet, Bülow geſtürzt und nun auch Dernburg zum Rüicktriet gezwungen. Ueber die beſonnenen Elemente jn der Zenſrums, fraktion hinweg, hat die Richtung Erzberger⸗Roeren wiederum einen Sieg über unſere Regierung davongetragen. Die Spuren der Blockpolitik verwiſcht es immer mehr, umſo ungenierter und anmaßender aber etabliert es ſeine Herrſchaft. Dis⸗ Hintertreppenpolitik im Kolonialamt kann wieder beginnen; der ganze Kampf dagegen umſonſt. Denn der Hoffnung, daß Herr von Bethmann-Hollweg ſich die unbefugte Einmiſch⸗ ung des Zentrums in die Reichspolitik unterſagen wird, wird man ſich nach allen bisherigen Erfahrungen entſchlagen müſſen. Poltische Uebersſcht. Maunheim, 7. Juni 1910. Der Proteſt gegen die Enznhlika. In Hamm hat am Sonntag eine Proteſtverſammlung ſtattgefunden, die ſo zahlreich beſucht war, daß hunde e Platz mehr fanden. Es ſprach der geſchäftsführende Vorſitzende des Evangeliſchen Bundes Reichstagsabg, Everling über das Thema: Welche Antwort muß der deutſche Proteſtantis⸗ mus auf die empörende Heraus forderung der Vorromäus⸗ enzyklika geben? Der Redner gab ſeiner Ueberzeugung unter anderem dahin Ausdruck, daß im Stillen viele tauſende Katholiken die Beſchimpfung de⸗ Proteſtantismus ſeitens des Papſtes verurteilen, daß der Proteſtantismus durch Treue und Talkraft proteſtieren müſſe, daß die Kirchenregierungen und die deutſchen Regüs⸗ rungen zu der Beleidigung des Proteſtantismus und der Nation Stellung nehmen mitſſen. Einſtimmig wurde eine entſprechende Proteſtkundgebung angenommen. Im Namen des Sächſiſchen Hauptvereins des Evangeli ſchen Bundes erläßt Geh. Kirchenrat D. Meyer eine Kund⸗ gebung, in der es heißt: Die Aeußerungen des Papſtes beweiſen, daß die von einzelnen Proteſtanten ausgeſprochene Meinung von„der gemeinſamen chriſtlichen Weltanſchauung ber beiden Konfeſſionen leinen Rückhalt hat; ſie fordern die Proteſtanten zu energiſcher Verteibigung ihres Glaubens auf, ſie ſind eine Mahnung für die Sachſen, die Reihen des Evangeliſchen Bundeß zu ſtärten, baß durch ihn unſer Volt lröftig werde, jede weitere Begün⸗ ſtigung des im Zentrum vertretenen Ultramontanismu⸗ durch Parteien, Parlamente, Regierung hintanzu⸗ halten. Wie eine welte, weite Abendlandſchaft, auf ber nür malt noch ein roſiger Kuß der ſinlenden Sonne bebt, ſo liegt mein gan⸗ zes Leben vor mir; ſiehe, ich träume: unb einen mächtigen, mäch⸗ tigen Berg kahl und gebüſchlos ſehe ich vor meinen Augen ſich erheben, und eine himmliſche Roſe blüht auf ihm, und ich will ſie erreichen, ich will hier näher ſein; und ſteil iſt der Berg, und die Klippen ſtarren herab, und vergebens ſtreckt der Freund bie flehenden Hände nach ihr aus. Und weil er ſie nicht erlangen lann, iſt er beglückt, iſt er ein Wott, wenn es ihm vergönnt iſt, bie Noſe aus der Jerne anzubeten.“ Aber Schumann iſt auch Dichter in ſeiner Mufil, Eigentliche Programmuſik hat er nie geſchrieben, wenn er auch gern ſeinenn kleinen entzückenden Klavierſtücken ſtimmungmachenbe Heberſchrif⸗ ten vonanſetzte und ſich namentlich zu ſeinen erſten Werlen oft von dichteriſchen Werken anregen ließ Jean Paul ſchaut auz ihnen oft heraus, nicht nur aus den„Papillons“, ober ben „Blumen⸗, Nacht⸗ und Phantaſieſtücken Wenn man dieſe Kla⸗ vierſachen gut ſpielen hört, ſtellen ſich ſofort Lanbſchaftabilber oder Begebenheiten vor bem geiſtigen Auge ein. Schumann hat be⸗ kannt, baß es ihm auch ſo ergangen ſei. Er ſelbſt war ſich ganz llar, daß er in erſter Linie Muſiler unbd nebenher Dichter und Schrifiſteller ſein müſſe. Er hatte bas Glüc, einen einſichtsvollen Vater zu haben, der früß die Anlagen bes Knaben erlannte und deſſen literariſche Tatigleit unb Intereſſen non Einfluß auf den Sohn wurden. In einer lurzen Autobiographie, bie bieſer ein⸗ reichte, um die Doltorwürbe zu erlangen, berichtet er ſelhſt da⸗ rüber folgenbes: 5 Mein „Ich bin zu Zwickau geboren, den 8 Valer war Buch handler ein tatiger und geiſtreicher Nann der ſich namenllich durch ſeine Einſührung ber aus länbi ſchen Her in Taſchenansgaßen burch bie zu ihrer Zeit piel geleeneg Erinnerungablatter durch eine Meuge wichtiger laufmann iſch⸗ Derle und noch lurz vor jeinem Zobe burch leberſehung mehrenet Juni 1810 2. Serte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Solange das katholiſche Volk, das gelehrt iſt, im Papſt den unfehlbaren Lehrer für„Glaube und Sitte“ zu ver⸗ ehren, ſich nicht regt, ſolche die proteſtantiſche Mehrheit der Deutſchen verunglimpfende Aeußerungen abzuwehren, ſolange kann von einem Frieden zwiſchen den Konfeſſionen nicht die Rede ſein. Sachſen, helft die Ehre des Proteſtantismus mit wahren! Aus Eſſen⸗Küttenſcheid komm folgender Proteſt: „Die am 3. Juni verſammelten Mitglieder des Ausſchuſſes des freien evangeliſchen Volksvereins zu Eſſen⸗Rüttenſcheid haben mit Entrüſtung Kenntnis genommen von den Schmähungen, die Papſt Pius X. in der neueſten Barromaeus⸗Enzyklika gegen die Reformatoren, die evangeliſchen Fürſtenhäuſer und damit auch gegen das ganze deutſche Volk gerichtet hat, ſie erheben einmütig Einſpruch gegen ſolche Verunglimpfungen und ſind der feſten Ueberzeugung, daß das deutſch⸗evangeliſche Volk ſich wie ein Maun zur Abwehr ſolcher Friedensſtörungen zuſammenſchließen wird.“ Durchaus zutreffend ſchreibt die„Magdeb. Z3tg.“: Wir würden es durchaus begreiflich finden, wenn die bexufene Vertretung eines deutſchen Staates gegen die grundloſe Beſchimpfung ihrer katho⸗ liſchen Untertanen aufträte, falls eine ſolche von einer in den modernen Verkehr der Staaten eingezogenen ſouve⸗ ränen Stelle erfolgte. Der gleiche Schutz gebührt den Prote⸗ ſtanten. Schon die Bezeichnung der Kundgebung als Enzyklika heſagt, daß ſie nicht an ein enges landſchaftliches Gebiet gerichtet iſt, und die Erfindung Gutenbergs iſt ſofort dazu benutzt worden, ſie in deutſcher Sprache in Deutſchland zu verbreiten. Die aus dem Vatikan kommende erſtaunte Frage:„was hat denn dieſe ganze Angelegenheit mit dem Intereſſe des preußiſchen Landes zu tun, muß daher als naiv, wenn nicht als ſchlimmer charakteriſiert werden. So urteilt man im liberalen Lager, wo Be⸗ ſchimpfungen unſerer katholiſchen Landsleute genau ſo zurück⸗ gewieſen werden würden, wie die der Proteſtanten. Die Zentrumspreſſe aber verteidigt mit verſchwin⸗ denden Ausnahmen die moraliſche Verunglimpfung der Refor⸗ matoren und der Reformation durch den Vatikan und erklért, der Papſt habe nur die Wahrheit geſprochen. *** Die päpſtliche Preſſe zu den Jnterpellationen. Wie uns aus Rom telegraphiert wird, erklärt der „Ofſervatore Romanso“ gegenüber den Interpella⸗ tionen betreffend die Enzyklika, daß, falls ihr Text ſo laute, wie gemeldet werde, die Einbringer ſchwere Ungenauigkeiten begangen hätten, indem ſie des Papſtes Worten einen Sinn gegeben hätten, der der Wahrheit wenig entſpreche. Der klerifale, im Staatsſekretariat gut angeſchriebene„Momento“ bezeichnet die Interpellationen als Bravourſtück, das im Abgeordnetenhaus kein Echo finden werde und von allen billig denkenden und vernünftigen Menſchen aller Nationen beklagt werden müſſe. Nur auf Grund ſchlimmſter Intoleranz könne man im 20. Jahrhundert dem Oberhaupte des Katholi⸗ gimrits das Recht abſprechen wollen, vor aller Welt die Re⸗ ſultate zu proklamieren, die die Geſchichbs⸗ forſchung ſeſtgeſtellt habe inbetreff der Ereigniſſe, die das Deben des Katholizismus ſo ſehr angehen. Die klerikale „Unſone“ meint, Rom könne ruhig warten, bis der künſt⸗ liche Sturm ſich gelegt habe. Offenbar fürchtet die Kurie eine Aktion der preußiſchen Regierung, weil dieſe zu Weite⸗ rungen führen könnte, hofft aber, daß die Regierung untätig bleiben wird. Uachklänge zu dem Beſuch des Königs der Belgier. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſagt in einem Rückblick auf den Empfang des Königs der Belgier: Dieſer Empfang galt dem unſerem Herrſcherhauſe in Verwandtſchaft und Freundſchaft verbundenen edlen Herrſcher⸗ dare, das ſchon in den wenigen Monaten ſeit der Thronbeſteigung die Liebe und Verehrung ſeines Volkes gewonnen hat; er galt dem Sberhaupt eines Staates, mit dem Deutſchland in ungeſtörten freundnachbarlichen Beziehungen lebt, und dem geborenen Führer eines Volkes, deſſen Unternehmungsluſt und Schaffenskraft den Einfluß Belgiens auf wirtſchaftlichem und ziviliſatoriſchem Ge⸗ biste in die weite Welt getragen hat. Die deutſche Nation ſieht ohne jede Scheelſucht das Emporſtreben anderer Völkerz; ſie teilt nicht die Auffaſſung, daß der Auf⸗ ſchwung anderer ihr zum Nachteil gereiche, ſofern ſie ſich nur ſelbſt gauf der Höhe ihrer Leiſtungsfähigkeit erhält. Gbenſowenig verbändet ſie mit der Pflege freundſchaftlicher Be⸗ ziehungen zu einem Volke den Gedanken einer gegen⸗ ſätzlichen Geſtaltung des Verhältniſſes zu an⸗ deren Staaten. Hierdurch iſt eine breite Grundlage gegeben für eine den Frieden und die Wohlfahrt der Nationen fördernde Entwicklung, die in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Belgien volle Beſtätigung findet. Wir hegen die aufrichtige Ueber⸗ zdeugung, daß der Beſuch der belgiſchen Majeſtäten zu den Ereig⸗ Mannheim, 7. Juni. niſſen zählt, die in beiden Ländern das Bewußtſein zu ſtärken be⸗ rufen ſind, daß ſie die Aufgabe haben, in friedlichem Wettbewerb nebeneinander einherzugehen. Auch die belgiſche Preſſe beſchäftigt ſich nochmals mit dem Beſuch des belgiſchen Königspaares in Berlin, um unver⸗ nünftige Angriffe der franzöſiſchen Blätter abzuwehren. Der klerikale„Patriot“ wendet ſich gegen den Pariſer „Siécle“, der ſagte, man ſei er ſtaunt über die Freund⸗ ſchaft, die König Albert gegen Deutſchland an den Tag gelegt habe, denn man habe dieſen für einen Franzoſenfreund gehalten. Das Pariſer Blatt iſt ſogar ſo geſchmacklos, zu erklären, daß man in Brüſſel annehme, der junge König, der ſehr ſchüchtern ſei, ſei zu Exzeſſen von Höflichkeit in Berlin etwas unfreiwillig geführt worden. Gegen dieſe Unterſtellungen wendet ſich das kle⸗ rikale Blatt und ſagt, Belgien ſei ein neutrales Land und habe alſo weder für Deutſchland noch für Frankreich beſondere Liebe. Das Blatt betont weiter, daß, wenn man etwa in Paris angenommen habe, Belgien müſſe ſich abſolut für Frankreich erklären und gegen Deutſchland unfreundlich ſein, ſo habe man ſich getäuſcht. Auf derartiges könne man ſich nicht ein⸗ laſſen. König Albert habe recht gehabt, auf die verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen zurückzugreifen, die ihn mit dem Hohenzollern⸗ hauſe verbinden. Auch der liberale„Petit Bleu“ richtete ſich gegen Aeußerungen der franzöſiſchen Blätter und fragt ironiſch, ob man etwa in Paris mit Belgien ganz beſonders zufrieden ge⸗ weſen wäre, wenn König Albert überhaupt nicht nach Berlin ge⸗ gangen wär? 4. Ronferenz der Zentralſtelle für Volkswohlfahrt. sh. Unter überaus zahlreicher Beteiligung von auf dem Gebiete der Sozialpolitik tätigen Perſönlichkeiten trat geſtern in Braunſchweig die Zentralſtelle für Volkswohlfahrt zu ihrer diesjährigen Tagung zuſammen, auf der eine ganze Reihe intereſſanter Themata zur Erörterung gelangen ſollen. Den Vorſitz führt Staatsminiſter a. D. v. Möller. Nach der üblichen Begrüßungsanſprache referierte an erſter Stelle Dr. v. Erdberg⸗Berlin über„Notwendigkeit und Ziel der Fabrikwohlfahrtspflege“. Der Redner führte u d. aus: Die Aufgaben der Fabrikwohlfahrtspflege haben ſich im Laufe der Zeit gewandelt, indem durch die Geſetzgebung das Gebiet der freien Tätigkeit weſentlich eingeengt wurde. Das bedeutet eine Entlaſtung der Aufgaben für die Fabrikwohl⸗ fahrtspflege und eine Belaſtung mit Geldmitteln, die nun für die freie Tätigkeit nicht mehr zur Verfügung ſtehen. Eine Entlaſtung der Fabrikwohlfahrtspflege in viel weiterem Um⸗ fange erfolgt aber durch die Wohlfahrtspflege des Staates, der Gemeinden und der verſchiedenen Organiſationen. So bildet die rein materielle Fürſorge nicht mehp die dringendſte Auf⸗ gabe der Fabrikwohlfahrtspflege, ſondern ſie ſpielt auf dieſem Gebiete nur noch eine ergänzende und unterſtützende Rolle. Auf weiten Gebieten, z. B. der Kranken⸗ und Säuglingsfür⸗ ſorge kann es fraglich erſcheinen, ob die Induſtrie in ihnen noch direkte Aufgaben zu löſen hat. Er ſcheint, als ob hier die organiſierte öffentliche Wohltätigkeit praktiſcher und bil⸗ liger wirtſchaften könnte. Neue Aufgaben ſind der Induſtrie erſtanden auf dem Gebiete der geiſtigen Fürforge. Sie hat es heute mit einem ganz anderen Publikum zu tun, als vor 50 Jahren, ja auch noch vor 30 Jahren. Das Klaſſen⸗ bewußtſein in der Arbeiterſchaft iſt mächtig erſtarkt. Ein ſtarkes Streben nach geiſtiger Entwicklung iſt im ihr lebendig Das heißt nun nichts anderes, als das die Individualitäten innerhalb dieſer Arbeiterſchaft komplizierter geworden ſind. Der einzelne Mann empfindet heute die Freudloſigkeit ſeiner Arbeit in viel höherem Maße als früher. Das Bedürfnis, alle Möglichkeiten erſchloſſen zu ſehen, die für die Ent⸗ wicklung der Perſönlichkeit im Berufe gegeben ſind, muß umſo ſtärker ſich geltend machen, je mehr die Berufsarbeit zu einer rein mechaniſchen herabſinkt. Es gilt, durch eine geiſtige Wohl⸗ fahrtspflege der Arbeiterſchaft jenes innere Verhältnis zu ihrem Berufe zu geben, das allein Arbeitsfreudigkeit und Berufsfreudigkeit auslöſen kann. Liegt hier eine Aufgabe für das Volksbildungsweſen im allgemeinen, ſo wird nament⸗ lich die Induſtrie mit einer zielbewußten Tätigkeit voran⸗ ſchreiten müſſen. Volksbildung iſt gewiß eine ſehr ſchöne Sache, aber wahre Bildung wird immer nur da zu finden ſein, wo ſie im engſten Zuſammenhange mit dem Berufs⸗ leben ſich entwickelt hat. Der Redner weiſt dann im Einzelnen auf die Aufgaben hin, die hier den Fabrikbibliotheken ob⸗ liegen und ſtreift die Frage der Ausgeſtaltung der Arbeits⸗ räume, der Erteilund eines Erholungsurlaubes, der Schaffung von Sozialſekretären und Fabrikpflegerinnen u. a. Letzteren wäre auch die Aufgabe zuzuweiſen, Material für die ſoziale Arbeit im allgemeinen zu ſammeln.(Lebh. Beif.) Bhpronſcher Werke bekannt gemacht hat. Ich genoß die ſorgfäl⸗ tigſte und liebevollſte Erziehung. Starke Neigung zur Muſik zeigte ſich ſchon in den früheſten Jahren; ich erinnere mich, ohne alle Anleitung Chor⸗ und Orcheſterwerke ſchon in meinem elften Jahre geſchrieben hab en. Der Vater wollte mich auch durchaus zum Muſiker bilden; die Verhandlungen, die deshalb mit Karl Maria von Weber in Dresden gepflogen wurden, zerſchlugen ſich jedoch. SEhe Schumann ſeine Gymnaſialſtudien beendet hatte, ſtarb der Vater. Auf Wunſch der Mutter ſtudierte er in Heidelberg und Leipzin die Rechte und Philoſophie, wandte ſich dann aber bald ganz der Muſik zu, worin er den Unterricht Friedrich Wiecks, ſeines ſpäteren Schwiegervaters, und Heinrich Dorns genoß. Mit Energie ging er mit gleichſtrebenden Freunden gegen den muſi⸗ kaliſchen Schlendrian an und gründete 1834 die„Neue Zeitſchrift für Muſik“ die bald florierte. Schumann als Redakteur war ſein beſter und fleißigſter Mitarbeiter. Er entwickelte ein vorragendes ſchriftſtelleriſches Talent; ſeine Aufſätze hat er ſpäter als ſeine Geſammelten Schriften“ herausgegeben, die Muſiker und Muſikfreunde dringend empfohlen werden Immer ſtrahlender ging aber auch ſein Stern als Kompo⸗ Seine kleinen ſtimmungsvollen Klavierſachen mit ihrer ſchen oft eigenwilligen, immer intereſſanten Harmonik — namentlich ſeit Klara Wieck mit ihrer rbaren Kunſt ſie in den Kunſtzentren einführte. Mit Kla⸗ dves Namen ſſt Schumanns höchſtes Glück verknüpft. Sie wird Feine Braut die er erſt nach langen Kämpfen dem ſtarrköpfigen Alten abtrotzen konnte. Alles Glücksgefühl ſchien auf Schumann herabſtrömen zu wollen: da begonn das Unheil wie in einer mntiken Schickſalstragödie, in der die neidiſchen Götter das Glück des Menſchen rächen. Wohl nahm der gefeierte Künſtler die Düf⸗ ſeldorfer Muſildirektorſtelle an, wohl hatte er hier noch ſchöne Heutsches Reich. — Bertzumachsſteuer und Bodenreform. Die von den Groß⸗ berliner nationalliberalen Bezirksvereinen Hochſchulviertel, Rathausviertel, Kurfürſtendamm und Oſt⸗Char⸗ lottenburg auf den 3. d. M. einberufene, ſehr gut beſuchte öffent⸗ liche Verſammlung, in der Wirkl. Admiralitätsrat Schra⸗ meier über Wertzuwachsſteuer und Bodenreform einen Vortrag hielt, nahm einen ungemein anregenden Verlauf. Nach einer kurzen einleitenden Anſprache des Vorſitzenden, Amtsgerichtsrat Dr. Liepmann, über den inneren, auf gerechte Verteilung der Laſten und Pflichten hinauskommenden Zuſammenhang zwiſchen Wahlrechts⸗ und Reichsfinanzreform, deren letzter Teil die Ein⸗ führung der Reichszuwachsſteuer bilde, erſtattete der Vortragende eine inhaltreiche, mit lebhaftem Beifall aufgenommene Darſtel⸗ lung der Vorzüge der Steuer und ihrer Einwirkung auf ge⸗ ſunde Preisbildung und Wohnungsverhältniſſe. Wirkl. Admi⸗ ralitätsrat Schrameier, der als Beamter des Gouvernements zu Kiautſchon dazu berufen war, die Steuer im Jahre 1898 in dieſem Schutzgebiet, alſo zum erſtenmal auf deutſchem Boden, einzuführen, und ihre Geltung durch langjährige Praxis dort auszuprobieren, führte unter anderem an, daß der Grundbeſitz im Schutzgebiet neben einer Grundſteuer von 6 Prozent des ge⸗ meinen Wertes der, Wertzuwachsſteuer von 33½ Prozent auch dann unterliegt, wenn in 25 Jahren ein Eigentumswechſel nicht eingetreten iſt. Es folgte eine lebhafte Ausſprache, an der ſich auch die zahlreich erſchienenen Bodenreformer, unter Führung ihres Vorſitzenden Damaſchke, beteiligten. Wenn auch ſeitens einiger Redner Bedenken gegen weitere bodenreformeriſche Ideen geäußert wurden, zeigte ſich hinſichtlich der Einführung der Steuer auf das Reich allgemeine Zuſtimmung.— Zu ſpäter Stunde, als ſich die Verſammlung ſchon gelichtet hatte, wurde von bodenreformeriſcher Seite eine Reſolution zugunſten tat⸗ kräftigen Eintretens für baldige Durchführung der Reichsſteuer eingebracht und nach einer lebhaften Geſchäftsordnungsdebatte mit großer Mehrheit angenommen — Zur Neugeſtaltung des deutſchen Patentgeſetzes werden demnächſt kommiſſariſche Beratungen zwiſchen den beteiligten Reichsämtern und preußiſchen Miniſterien ſtattfinden, nachdem wiederholte Konferenzen mit den an der Patentgeſetzgebung in⸗ tereſſierten Kreiſen ſtattgefunden haben, um deren Wünſche ken⸗ nen zu lernen. Es wird ſich bei den Beratungen um eine Um⸗ geſtaltung des Verfahrens, vor allem in bezug auf die Friſten und Gebühren ſowie um die Wahrung der Erfinder⸗ rechte der Angeſtellten handeln. Auch eine durch die Neuregelung des Verfahrens gebotene teilweiſe Umgeſtaltung des Patentamtes wird Gegenſtand der Beratungen ſein. Man darf annehmen, daß dem Reichstag in ſeiner nächſten Tagung ein ent⸗ ſprechender Geſetzentwurf zugehen wird. Badiſche Politik. * Freiburg, 6. Jumi. Die hieſige freie Studenten⸗ ſchaft wird, um das politiſche Intereſſe in der akademiſchen Jugend zu wecken, einen Zyklus politiſcher Vorträge veran⸗ ſtalten. Am Dienstag den 7. Juni wird Parteiſekretär Eng⸗ ler⸗Freiburg das Programm der Sozialdemokratie erörtern: am Mittwoch den 15. Juni ſpricht Abg. Muſer über die Grundforderungen der Demokratie; aus Geſchichte und Pro⸗ gramm der nationalliberalen Partei wird am Mittwoch den 22. Juni Oberſchulrat Rebmann vortragen; die Grundfragen der Zentrumspolitik behandelt Anfang Juli Abg Kopf und mit einem für Mitte Juli angeſetzten Vortrag über Frei⸗ konſervative Politik von Profeſſor Dr. G. v. Beſow wird der Zyklus geſchloſſen. Der Beginn des Allenſteiner Mord⸗ prozeſſes. sh. Allenſtein, 6. Juni. Schon in den frühen Morgenſtunden des heutigen Tages drängt ein nach hunderten zählendes, aus allen Geſellſchaftsſchich⸗ ten zuſammengeſetztes Publikum nach dem im Mittelpunkte der Stadt gelegene Gerichtsgebäude, deſſen großer Schwurgerichtsſaal von heute ab den Schauplatz des letzten Aktes der Allenſteiner Offizierstragödie bilden ſoll. Es ſind etwa 30 Berichterſtatter aus allen Teilen Deutſchlands hier eingetroffen. Auch die ausländiſche Preſſe läßt ſich durch Vermittlung der deutſchen Kollegen ausführ⸗ liche Berichte über den Verlauf des Prozeſſes zukommen. Hinter dem Richtertiſch haben ein Referent des Preußiſchen Juſtiz⸗ miniſters und ein Vertreter des Preußiſchen Kriegsminiſters Platz genommen. Den Vorſitz im Gerichtshofe führt der aus Inſterburg herübergekommene Landgerichtsdirektor Geh. Juſtiz⸗ rat Bröſe. Die Anklage vertritt als Nachfolger des gelegentlich der letzten Kaiſergeburtstagsfeier plötzlich durch einen Schlagfluß b beeeeen deag be Fele ucserbebene u. Jahre 1850 der Anfang vom Ende. Im Februar 1854 ereignete ſich der furchtbare Selbſtmordverſuch: die kalten Fluten des Rheines ſollten die unerträglichen Schmerzen im Kopfe und die beängſtigenden Gehörhalluciationen zum Schweigen bringen. Man rettete einen Todunglücklichen, der ſchon nach zwei Jahren, am 29. Juli 1856, in der Anſtalt zu Endenich von einem hindämmernden Leben erlöſt wurde. Seine tapfere Gattin aber kämpfte für ſich, ihre Kinder und — für den Gatten weiter, unterſtützt von treuen jungen Freun⸗ den, wie Joſeph Joachim und Johannes Brahms. Den letzteren hatte Schumann noch 1853 den jungen Adler genannt, der als Beet⸗ hovens Erbe den Sonnenflug wagen dürfe. Die geniale Pianiſtin Klara konnte aber nur für einen Teil von Schumanns Lebens⸗ werk Propaganda machen, die Lieder taten es ſelbſt. In ihnen ruht wohl Schumanns reichſtes Vermächtnis; in Ueberfülle hat er uns damit beſchenkt, allein das Hochzeitsjahr brachte ihrer 138. Bahnbrechend wurde ſeine Behandlung des Klavierparts. Brahms und Hugo Wolf ſtanden in dieſer Hinſicht ganz auf ſeinen Schul⸗ tern. Meiſterhaft verſteht er in kurzen Einleitungen in die Stimmung einzuführen, in intereſſanten Nachſpielen ſie ausklin⸗ gen zu laſſen; manchen Klavierpart dieſer Lieder kann man als ſelbſtändiges Stück vortragen. Wenn auch ſeine Kammermuſik ſtets eine begeiſterte Ge⸗ meinde fand, die ſich ſtändig vergrößert, ſo wollte doch keines ſeiner Orcheſterwerke ſo recht durchdringen, nur diejenigen, die mit der Vokalmuſik eine Verſchwiſterung eingegangen ſind, z. B. „Der Roſe Pilgerfahrt“ oder„Paradies und die Peri.“ Sehen wir genau zu, ſo iſt es aber auch hier der poetiſch empfindende Lieder⸗ komponiſt, der uns entzückt. Am wertvollſten iſt unter den Orcheſterſachen die Muſik zu Byrons„Manfred“, die neuerdings mit Neubearbeitungen des großzügigen Gedichtes ein erhöhtes Intereſſe erregt. Schumann wäre der letzte geweſen, der ſich dem Jortſchritt, und ginge er über ihn ſelbſt hinweg, entgegengeſtellt hätte. War er nicht ſelbſt ein junger Stürmer, der in ſeiner Perſon eine ganze Schar Kämpfer vereinigte, die er in liebenswürdiger Myſtifikation als„Davidsbündler“ in ſeiner Zeitſchrift auf den Kampfplatz ſchickte? So, in ſeiner Jugendlichkeit, ſteht er noch jetzt vor unſerem Auge. Wir können uns einen alten Schumann ſo wenig wie einen alten Mozart vorſtellen. Fortleben wird er und ſeine Muſik aber nicht im Konzertſaal, wenn auch dort ſein Lied nicht verſtummen wird; ſondern im Hauſe wird er weiter wirken. Seine entzückenden Klavierſtückchen, von denen nicht wenige für Kinderhände beſtimmt ſind, wollen im behaglichen, lauſchigen Zimmer, in Dämmerſtunden gehört werden. Wer je in künſtleriſch vollendetem Zuſammenſpiel von Geige und Klavier das Abendlied“ oder„Träumerei“ oder ſonſt irgend eine dieſer einzigartigen zarten Tondichtungen vortragen hörte der muß den Romantiker Schumann für immer lieb behalten; er hat einen Dichter in Tönen zu ſich ſprechen hören, ſich von ihm kleins wunderſame Begebenheiten erzählen laſſen. Und wenn man daun ein übriges tun will, nehme man die„Geſammelten Schriften“ vom Bücherbrett und leſe, wie ein romantiſcher Dichter Tonwerke erklärt, ihnen Geſchichten unterlegt, wie er— immer Dichter Kritik an Muſik und Muſikern übt. Dann wird einem klar, daß Schumann nicht nur in ſeiner Muſik fortlebt, ſondern daß er nach Brentano und nach Hoffmann als letzter romantiſcher Dichter ſeinen Platz in der Literaturgeſchichte beanſpruchen darf, Die kulturelle VBedentung der Frauenbewegung. Vortrag des Herrn Profeſſor Simmel⸗Berlin in der Handels⸗ Hochſchule über Probleme der modernen Kultur. Schluß. Wenn die Frauen ein anderes Sein beſitzen, in einem an⸗ deren Sinne als die Männer, dann wird der weibliche Geiſt bes Mauuheim, 7. Junz. Seneval⸗sageiger. Abendblatt.) Sate nus dem Leben geſchiedenen Allenſteiner Staatsanwalts Nonnen⸗ berg der Erſte Staatsanwalt Poſchmann. Das Hauptintereſſe Tonzentriert ſich naturgemäß auf die angeklagte Frau v. Schöne⸗ Beck. Sie erſcheint kurz vor Beginn der Verhandlung am Arme ihres Gatten, eines mit tadelloſem Gehrockanzug und Zylinder bekleideten glattraſierten Herrn in mittleren Jahren, äußerlich kuhig, aber doch offenſichtlich unter einer großen inneren Erregung ſtehend. Ihre große, ſchlanke Geſtalt umſchließt ein hochmodernes braunes Seidenkleid, zu dem ſie einen kleinen Hut von gleicher Farbe trägt. Ihr regelmäßiges, nicht unſchönes Geſicht deckt vor⸗ Aäufig ein Schleier, den ſie erſt hei Eröffnung der Verhandlung Zurückſchlägt. Vor dem Gerichtstiſch haben in weitem Halbkreiſe die pſychiatriſchen, mediziniſchen und ſonſtigen Sachverſtändigen.— etwa 20 an der Zahl— Platz genommen. Kurz nach 10 Uhr eröffnete der Vorſitzende Landgerichtsdirek⸗ tor Geh. Juſtizrat Broeſe die Verhandlung mit einer An⸗ ſprache an die Geſchworenen. Inzwiſchen haben ſich am Tiſche des Staatsanwalts noch der Oberſtaatsanwalt von Königsberg Haß⸗ winkel und der Erſte Staatsanwalt Schweitzer(Allenſtein) eingefunden, von denen letzterer die Anklage mitvertreten wird. Verteidiger Rechtsanwalt Salzmann: Ich habe den Antrag zu ſtellen, daß der Gerichtshof geſtatten möge, daß die Angeklagte außerhalb des Anklageraumes auf einem Stuhle Platz nimmt und zwar mit Rückſicht auf ihre pfychiſchen Eigenſchaften. Nach kurzer Beratung des Gerichtshofes verkündet der Vorſitzende: Wir nehmen Rückſicht auf die Beſonderheit der Lage und laſſen daher 0 die Angeklagte außerhalb des Anklageraumes Platz nehmen. Die Angeklagte muß ſich darauf in nächſter Nähe des Gerichtshofes, neben ihrem Verteidiger Salzmann, niederſetzen. Es folat darauf die Ausloſung der Geſchworenen. Die Mehr⸗ zahl der ausgeloſten Geſchworenen ſetzt ſich aus Beſitzern der Umgegend zuſammen. Der Gerichtshof beſchließt, den Schrift⸗ ſteller Weber den Gatten der Angeklagten, für die Dauer der öffentlichen Verhandlungen zuzulaſſen.— Die Angeklagte macht dann Angaben über ihre Perſonalverhältniſſe mit ziemlich dumpfer Stimme. Es wird hierauf der Eröffnungsbeſchluß verleſen⸗ Im Anſchluß daran erklärt der Vorſitzende: Meine Herren Geſchworenen! Sie wollen dieſen Eröffnungsbeſchluß genau im Gedächtnis behalten. Es handelt ſich darum, um die Sache aus dem Juriſtiſchen ins Deutſche zu ühertragen, daß der Frau An⸗ geklagten zur Laſt gelegt wird, den Hauptmann v. Göben zu zwei Verbrechen, die durch eine Handlung begangen ſind, angeſtiftet zu haben, und dieſe Verbrechen ſollen ſein, das des Mordes und das des Angriffes auf einen Vorge⸗ ſecz ten, und durch dieſen Angriff ſoll der Tod des Vorgeſetzten, nämſich des Majors v. Schönebeck erfolgt ſein.— Staatsanwalt Poſchmann: Ich beantrage zunächſt, während der Verneh⸗ muna der Angeklagten und während der Ortsbeſichtigung die Deffentlichkeit auszuſchließen.— Darauf wird der Zuhörerraum geräumt, auch der Schriftſteller Weber muß den Saal verlaſſen. Nach kurzer Beratung in nichtöffentlicher Sitzung verkündet der Vorſitzende, nachdem die Oeffentlichkeit wieder her⸗ geſtellt iſt: Das Gericht hat beſchloſſen, die Oeffentlichkeit auszu⸗ ſchließen, und zwar auch für die Preſſe. Lediglich die Vertreter des Berliner Korreſpondenzbureaus Deutſche Journalpoſt Schweder u. Hertzſch und der Vertreter Der Saal wird hi Oeffeutlichkeit in die Vernehmung der Angeflagten eingetreten.— Vor.: Bekennen Sie ſich ſchuldig, oder ſind Sie Ihrer Anſicht nach nichtſchuldig?— Angeklagte: Ich bin nichtſchuldig.—Vorſ.: Ich möchte Sie bitten, färben Sie nicht zu roſig. ſagen Sie offen und ehrlich, was Sie getan, was Sie ge⸗ dacht und was Sie geſündigt haben. Betrachten Sie uns ſozuſagen als Ihre Beichtiger. Sie ſind immer lebensluſtig geſund und munter geweſen und haben auch ſpäter noch mehrfach Bezie⸗ Hungen zu Herren unterhalten. In Bernſtadt lernten Sie ſchließ⸗ lich den Herrn v. Schönebeck kennen. Er war damals ja wohl Rittmeiſter und Eskadronschef im Dragonerregiment. Sie ſollen, ohwohl er älter war, ſchon nach dreitögiger Bekanntſchaft eine Neigung zu ihm gefaßt haben?— Angeklagte: Ja ich hatte das Gefühl daß ich in ihm etwas finden würde, was ich zu Hauſe permißt hatte.— Vorſ.: Alſo Liebe, Schutz und freundſchaftliches Entgegenkommen?— Angeklagte: Ja. Vorſ.: Sie verlob⸗ ten ſich bald danach?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Herr v. Schö⸗ nebeck war ein etwas ſtiller Mann, aber ein ſehr tüchtiger Offizier ment verſetzt wurde. er Schale, aber einen prächtigen Kern. Er war ein prächtiger Me terte, aber gerade di — ir etwas ſchaffen 2 die eben die Männer was ihm als weiblich eigen iſt, eine Leiſtung, nicht ſchaffen können. Es gibt nun hiſtoriſch ein Kulturgebilde das z wweibliche Element eine ihm eigene Schbz 1 Hauswirtſchaft. Es iſt untier dieſem Begriff das 3 beſitzt eine eigenartige dbwpeiteſten Sinne zu pverſtehen. Das Haus 9 Doppelroſte in unſerem Kulturleben, geſchloſſene Form, andererſeit Leben. Im Hauſe vereinigen ſich alle Intereſſen und ebenf ſtrömt von ihm wieder eine Fülle praktiſcher und idealer Dinge in die Allgemeinheit es bildet eine eigentümlche Einheit und löft ſich wieder im großen Leben wie keine andere Kategorie. Dies Gebilde iſt eine große hiſtoriſche Kulturleiſtung der Frau. nur durch ſie allein geſchaffen, nicht durch den m ichen Geiß 45 Im Laufe der Zeit iſt nun die H Subſtanzen beraubt worden, indem der biurch eine ſpezialiſterte Arbeitsteilung ſich als eigene Be ausgebildet haben. Aber auch andere Formen wie z tum der geringe Kindernachwuch⸗ Schichten der Geſellſchaft, haben be⸗ ſes Gebildes eingktreten iſt. Seit Berarmung. dem die Selbſtperſtändlichkeit des Hausfrauenberufes fraalich g worden iſt, erſt in dieſem Moment iſt es eigentlich zum Problem geworden: Was iſt die Kulturleiſtung der Frau? Das iſt die wichtigſte Frage in der Frauenbewegung, nicht nur in dem Sinne, daß, wenn die Frauen etwas tun, was die Männer nicht können, dies die Konkurrenz kann, welche durch die Leiſtung eben Geſchlechtern notwendig entſteht, ſondern es muß eine Be⸗ jenigen, die am meiſten poltern, ſind nicht immer die ſchlechteſten, das werden Sie ja auch erfahren haben?— Angekl.: Ja.— Vorſi: Sie haben trotz Ihrer Verlobung den Verkehr mit jun⸗ gen Männern nicht aufgegeben, auch nicht nach der Verheiratung, erinnern Sie ſich?— Angekl.: Nein, aber es kann ſein. Vorſ.: Welche Gefühle hatten Sie nun eigentlich Ihrem Verlobten gegenüber?— Angekl.: Ich war ſchwankend, heute hatte ich ihn ſehr gern und morgen hatte ich das Gefühl, daß ich ihn nicht heiraten könnte.— Vorſ.: Am 19. Januar 1897 ſand dann die Hochzeit ſtatt. Sie gingen zunächſt 14 Tage auf die Hochzeitsreiſe.— Angekl.: Ja, wir gingen zunächſt nach Berlin und dann nach München.— Vorſ.: In München hatte Ihr Mann Verwandte?— Angekl.: Ja, er war dort geboren und ſpäter in Kñarlsruhe anſäſſig.— Vorſ.: In München ſoll es zwiſchen Ihnen beiden ſchon zu einigen Differenzen gekommen ſein?— Angekl.: Ja, ich war etwas neryös und erregte mich oft über Sachen, die nur in meiner Einbildung exiſtierten.— Vorſ.: Es ſcheint mir aus einem Gutachten hervorzugehen, als ob Sie vor dem ehelichen Leben ſelbſt etwas zurückgeſchreckt ſeien. — Die Angeklagte erklärt, daß ſie die Zärtlichkeiten ihres Man⸗ nes vermißt habe. Vorſ.: Sie mußten ſich aber doch ſagen, daß der Mann auch noch anderes zu tun hatte, er hatte ſeine Schwa⸗ dron, ſeine Jagd und konnte ſich nicht immer ſo viel mit Ihnen beſchäftigen.— Angekl.: Ich war aber noch ganz wie ein Kind. — Vorſ.: Das iſt ja richtig. Die Zeugen ſagen auch, daß Sie damals heiter und lebensluſtig waren, ſodaß viele Sie ins Herz geſchloſſen hatten. Es kam hinzu, daß Sie in einer kleinen Stadt war die einzige Dame.— Vorſ.: Es war doch noch eine Frau v. Löwenſtein dort.— Angefl.: Ja, aber nachdem zwiſchen den beiden Männern Jagddifferenzen paſſiert waren, verkehrte ich nicht mehr mit ihr, und ſo war ich allein auf mich angewieſen.— Vorſ.: Wie haben Sie während der drei Jahre in Bernſtadt mit Ihrem Manne gelebt?— Angekl.: Ich habe mich nicht wohl gefühlt, ich war einſam und viel allein. Vorſ.: Während Ihres Alleinſeins haben Sie ſich viel mit Lektüre beſchäftigt?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Sie haben auch Tagebücher, Romane und Novellen verfaßt. Das ſoll ja bei Backfiſchen vielſach vor⸗ kommen und Sie ſelbſt haben es ja ſpäter für Unſinn erklärt und die Sache ſpäter nicht fortgeſetzt. Nun ſollen Sie aber eine Vor⸗ liebe für gewiſſe pikante Lektüre gehabt haben? Angekl.: Das iſt wohl möglich.— Vorſ.: Das hat auf Ihre Phantaſie ſehr eingewirkt, auch waren Sie ſchon von Natur ſinnlich veran⸗ lagt?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Ihre Zerſtreuungen waren ſchon in Bernſtadt nicht mit Ihren Ehepflichten vereinbar.— Es tritt hierauf eine kurze Pauſe ein. Nach der Pauſe wird in der Vernehmung der Angeklagten fortgefahren.— Vorſ.: Sie ſind nach Ihrer Verheiratung ſehr hald in andere Umſtände gekommen, das ſoll einen ungünſtigen Einfluß auf Sie gehabt haben?— Angekl.: Ja, ich bin nervös geworden, ich war das aber ſchon als junges Mädchen. Wiederholt hatte ich Schreikrämpſe.— Vorſ.: Auf was wollen Sie die fehlende Willenskraft zurückführen, auf Naturanlage oder Erzie⸗ hung?— Angekl.: Es mag wohl beides geweſen ſein.— Vorſ.: Sie waren in einem Sanatorium, wo man Sie beobachtete. Si ſollen auch einen Hang zum anderen Geſchlecht gehabt haben, ſodaß eine Hofſchauſpielerin ſagte, keine männliche Perſon ſei eigentlich vor Ihnen ſicher geweſen.— Angekl.: Ich bin nur mit einem intim geworden?— Angekl.: Nein.— Vorſ.: Der Arzt am Sanatorium hat bekundet, Sie hätten aus Ihrer Abneigung gegen Ihren Mann kein Hehl gemacht. Der Arzt ſoll auch geſagt haben: Gnädige Frau, Ihre ganze pſychiſche Anlage iſt eine ſehr bedenkliche, in Ihrem Stande als Offiziersdame noch viel be⸗ denklicher. Liebeleien können und müſſen in Offizierskreiſen faſt immer mit einer Tragödie enden.— Angekl.: Das weiß ich nicht mehr.— Vorſ.: Einmal ſcheinen Sie damals auch einen Selbſtmordverſuch gemacht zu haben.— Angekl.: Mein Mann hatte etwas über meinen Vater geſagt.— Vorſ.: Sie ſind damals ſchon Ihrem Manne ein paar Mal weggelaufen?— Angekl.: Nein, erſt nach der zweiten Entbindung.— Vorſ.: Hatten Sie zwiſchen der Geburt der beiden Kinder auch ein Liebesverhältnis? — Angekl.: Ja.— Vorſ.: Hat Ihr Mann nie etwas gemerkt? — Angekl.: Ich glaube wohl. Er hat mich einmal ſelbſt zu einem Herrn geſchickt, um ihn zu fragen, ob er nicht wüßte, wen ich zum Manne hätte.— Vorſ.: Da muß er doch ſehr nachſichtig geweſen ſein, welſchen Grund nehmen Sie daſür an.— Angekl: Ich glaube, es war Bequemlichkeit, er wollte ſeine Ruhe haben.— Der Vorſitzende hält der Angeklagten dann vor daß ſte auch ihrem Mann mehrfach weggelaufen ſei. So ſei ſie einmal in einem Chauſſeegraben, das anderemal in einem Hotel anſchei⸗ nend in einem kranfen Zuſtande aufgefunden worden.— Ange⸗ garniſonierten, in der nicht viel los war.— Angekl.: Nein, ich Stle Herrn ſehr viel zuſammen geſpeſen. Vorſ. Sind Sie mit ihm Aus welchem Grunde ich das getan habe, weiß ich nicht Jiſt daraus geworden?— Angekl. Herr y. Möben e——— ree mehr, wir werden uns wohl geſtritten haben. Ich erregte mich ſchließlich bei den kleinſten Zwiſtigkeiten.— Vorſ.: Hat er Sie etwa mißhandelt?— Angekl.: Ja, in Allenſtein. Wir kommen nun zu den Vorgüngen in Allenſtein. Geben Sie zu, daß Sie während der 6 bis 7 Jahre Ihrer Ehe Liebesverhältniſſe unterhalten haben? Nach den Bekundungen der Zeugen ſcheinen Sie immer mindeſtens einen Freund gehabt zu haben.— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Haben Sie mit allen intim verkehrt?— Angekl.: Nein.— Der Vorſitzende bringt dann zur Sprache, daß die Angeklagte ihren Liebhabern dadurch Nachrichten zukommen ließ, daß ſie ein Taſchentuch am Giebel⸗ fenſter des Hauſes befeſtigte. Die Angeklagte beſtreitet das zu⸗ nächſt, gibt es aber ſpäter als möglich zu.— Vorſ.: Es ſoll fer⸗ ner einen Reiz für Sie gehabt haben, als einfaches Mädchen mit einem dunklen Kopftuch bekleidet durch die Straßen zu gehen, und Abenteuer zu erleben. Wie iſt es möglich, daß niemand etwas bemerkte, vor allem Ihr Mann nicht?— Angell.: Er ſchlief unten, ich oben.— Der Vorſitzende erläutert dann die Beziehungen der Angeklagten zu Hauptmann v. Göben Dieſer kam 1906 nach Allenſtein. Die Angeklagte gibt an, daß ſie ſich ſogleich zu ihm hingezogen fühlte. Sie habe ihn auf 4 einem Maskenball bei Exzellenz kennen gelernt, wo er im Matro⸗ ſenkoſtüm mit offener Bruſt und bloßem Halſe erſchien.— Vor —Vorſ.: zu einem näheren Verhältnis gekommen?— Angekl.: Ja, al⸗ er das erſte Mal bei uns war und ich mit ihm allein im Eßzim mer ſaß, hat er mir gleich die Hand geküßt und mich ſpäter auf der Mund geküßt. Da bin ich fortgegangen, weil es mir unangenehm war. Vorſ.: Sie geben aber zu, daß Sie mit Göben bald zu einem intimen Verkehr kamen?— Angekl.: Ja.— Vorſ. Beſtand nicht noch ein anderes Verhältnis, es ſcheint ſo, daß eine immer mit dem anderen parallel ging?— Angekl.: Nein. Vorſ.: Vor ſeiner Bekanntſchaft mit Ihnen war Herr v. Göben ein Weiberfeind. Alle ſeine Kameraden ſagen, daß Göben Frauen gegenüber ſtets zurückhaltend war infolge einer beſonderen Veranlagung. Wie war es möglich, daß ein Verhältnis mit Ihnen zuſtandekam, er wird doch ſicher auch zu Ihnen von ſeiner Veranlagung geſprochen haben?— An klagte: Ja.— Vorſ.: Er ſcheint Sie von ganzer Seele ganzem Herzen geliebt zu haben?— Angekl.: Ja. Er brachte mir ſo viel Achtung entgegen, daß ich mir dieſe nicht verderbe wollte durch andere Angaben und ich wollte auch gar andere Beziehungen zu ihm kommen, im Gegenteil, ich einen Freund an ihm zu haben, der mich ohne Sinnlichkeit ich glaubte, daß wir ebenſo wie Freunde zueinander ſtehen könn — Vorſ.: Sie ſcheinen ihm aber bald die intimſten Eit heiten ihrer Ehe erzählt zu haben?— Angekl.: Ex hatte y anderen gehört, daß ich nicht glücklich lebte und ließ ſich das vo nir beſtätigen.— Vorſ.: Sie haben ihm aber auch Dinge er⸗ zählt, die von Eheleuten Fremden ſonſt nicht mitgeteilt werden. Angekl.: Er hatte eine krankhafte Eiferſucht auf meinen Mann und beruhigte ſich erſt, wenn ich ihm alles erzählt hatte. Vorſ.: Aber es ſprach doch eine Offiziersdame zu einem Offizier, da ſpricht man doch nicht ohne weiteres über ſoſche Dinge.— Angekl.: Ich war damals ſchon jüber zeugt, d mich liebte, und daß er meine Scheidung wünſchte, um mich mein Mann ſei auch dagegen. Das war aber nich 1 mein Mann wollte ſich tatſächlich ſchon 1902 ſcheiden laff⸗ Vorſ.: Das iſt richtig, aber das Verhältnis zwiſchen beiden wurde wieder beſſer und es blieb gut, bis zu den Lebenstagen Ihres Mannes.— Der Vorſitzende bri 0 eine Reihe anderer Intimitäten zur Sprache und bemerkt baz Derartiges muß doch Ihrem Manne aufgefallen ſein? geklagte: Das glaube ich wohl?— Auf Befragen gi Angeklagte an, ſie glaube, ihr Mann habe ihren auß er lichen Verkehr nicht ſehen wollen, obder ſagt ſi leicht richtiger, er hat nicht gewollt, daß andere Leut merken. Es wird dann das 5 Verhältnis der Angeflagten zu Hauptmann v. Wöhen erörtert.— Vorſ.: Sie haben doch ſicherlich Herrn. die geheimnisvollſten Sachen erzählt und er Ihnen auch; hat er Ihnen über ſeine Anſchauungen in Bezug auf die Frauen erzählt?— Angekl. Er hat mir von einet ideglen Freun ſchaft mit einem Manne geſprochen und einer Bekanntſchaft einer Dame in Hannover, die er aus einet bedrängten Situation befreit und mit der er dann ein freundſchaftliches Verhältn unterhalten habe. Göben habe ihr auch erzählt, daß er einem Herrn zu einem zeugenloſen Duell geſordert worden — Vorſ.: So etwas kennt man doch nicht in der Armee n 5 —.&—— einfachere Lebensweiſe der Frau, die ſich auch leichter einſchränken und daher auch mit geringerem Verdienſte auskommen kann, ent⸗ ſteht eine Lohndrückerei, die von engliſchen Arbeitern, namentlich in den Strumpf⸗ und Baumwollwebereien ſtark bekämpft wurde Es gelana nun den Gewerkſchaften in den Fabriken dahin zu irken, daß gleiche Leiſtungen auch gleichmäßig bezahlt werden nun vom Mann oder der Frau ausgeführt werden. Es hat ſich nun ganz von ſelbſt eine Arbeitsteilung herausgebildet, die Frauen diejenige Teilfunktionen des geſamten Betriebes ſich herauẽgeholt, die ihrer Eigenart angepaßt ſind, bis ſie gleich⸗ ſam eine Monspoliſi it erreicht haben. Auf dieſe Weiſe wird ſol ive Leiſtung geſchaffen gleich⸗ 9 0 Aktionen, die die 7 Frauen vollkommener 9 8 r. chloſſen und i 1 0 iblichen Geiſtes der zu rein obiel. öffb ſich nun mancherlei 2 iet der Heilkunde ich bin überzengt. 8 Werie vermehren können Prognuſe und Diagnoſe Verfeinerung vorhanden ſein, welche den Sefamten Fulturgeſetzen ein neues hinzufügt 55 1 8 5 7 Ein intereſſantes Beiſpiel auf materiellem Gebiet: Durch die ſtände und Gefühle des Kranfen wirb es dem Arzte lei, eeeeeeeeeeeeeee. mitzuempfinden, und alles nachbildende Begreifen iſt gewiſſem Mitempfinden begründet. Es liegt auf ber Ha die größere Weſensverwandtſchaft unter den Frauen zweifellos ausgenützt, daß nicht nur eine genauere Diagnoſe geſtellt kann, das iſt zunächſt Sache der ſubjeltiven Natur, ſon auch die Frau bermöge ihre⸗ Sich⸗Hineinfühlens auch Wiſſenſchaft yermehren können. Dieſes Hineinfühlen⸗lönnen der weiblichen Pſyche laßt weiblichen Geiſt auch auf einem anderen Gebiete vielleicht liches ſchaffen und zwar auf dem Gebiete der Geſchicht was wir Geſchichte nennen iſt ein Hin⸗ und Herſchiehen gen und Menſchen, welche⸗ jedoch nicht Geſchichte ſein wů wir nicht ein ſeeliſches Moment hinei f icht alle die Leid und Niebe etc. nachbi 2 chbilden könnten. Oh Ang +. die Geſchichte nur eine nadlte Aneinanderreihung von Tatſachen Erſt in der Deutung, in dem Begreifen des Geſchehens liegt die wirkliche Geſchichte 22772 atilina ſein um ſage„ Das iſt aber 1 volllommen zu verſtehen. Die ganz verſtehen ſich mauchmal ſehr ſchlecht, u mõaglich macht un? Mãnner ein ort auch etwa bei z winkeln keines d⸗ Seraßt Derch an aihelbares Bißen zn zie Zr⸗ 4. Seite. SGeusval⸗Augeiger.(Abendblatt.) Waunheim, 7. Juni. betreffenden Herrn verwundet.— Vorſ.: Herr v. Göben iſt ein Mann geweſen, dem alle ſeine Kameraden das beſte Zeugnis ausgeſtellt haben, von ſeinem Eintritt in die Arme an bis zum letzten Tage. Die Herren drängten ſich geradezu, um ihm nach Möglichkeit zu helfen. Das wirft doch ein gutes Licht auf ihn. Sie haben doch Herrn v. Göben auch hochgeſchätzt?— Angekl.: Sicher.— Vorſ.: Und v. Göben war doch auch kein Renommiſt? — Angekl.: Er war ein Phantaſt. Er hat ſich Sachen einge⸗ bildet, an die er dann ſpäter ſelbſt glaubte.— Um 2½ Uhr wird Frau Weber unwohl und weint heftig in ſich hinein. Der Vorſitzende fragt, ob Sie wünſche, daß die Sitzung abgebrochen werden ſolle. Die Angeklagte erklärt mit leiſer Stimme, daß ſie augenblicklich nicht mehr vernehmungsfähig ſei. Die Sitzung wird daher abgebrochen und auf Dienstag vormittag 10 Uhr vertagt. J. W. Karlsruhe, 7. Juni 1910. Eine ganz intereſſante Debatte entſpann ſich heute über die Frage der Verſtaatlichung der Mobiliarverſicherung. Ein diesbe⸗ züglicher Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion hat den Landtag ſchon wiederholt beſchäftigt und war ihm auch diesmal wieder zu⸗ gegangen. Die Kommiſſion war in dieſem Jahre zu einem andern Beſchluß gekommen als früher. Sie beantragte Ablehnung auf Grund von Darlegungen der Regierung, in denen ausgeführt wurde, daß zu einer Verſtaatlichung kein Bedürfnis vorliege. Erſtens arbeite der Staat viel teuerer als die Privatgeſellſchaften und brauche nicht ſo rückſichtsvoll vorzugehen, zweitens ſei das Ri⸗ ſiko für unſer kleines badiſches Gebiet zu groß ete. Die Sozial⸗ demokratie wollte die Einwände nicht gelten laſſen und wünſchte, daß die bedeutenden Ueberſchüſſe der Geſellſchaften dem Staate ebtl. der Verſicherung ſelbſt zugute kämen. Die meiſten Angehöri⸗ gen aller Parteien ſtellten ſich aber auf den Standpunkt der Re⸗ gierung. Sie erkannten den Gedanken im Prinzip zwar an, er⸗ klärten aber, der Sache nicht eher nähertreten zu können, ehe nicht ein Uebereinkommen zwiſchen mehreren Bundesſtaaten zwecks ge⸗ meinſchaftlichen Vorgehens getroffen iſt. Schließlich wurde ein Antrag angenommen, die Regierung zu erſuchen, die Vorarbeiten für die Verſtaatlichung in Angriff zu nehmen und mit den übrigen Bundesſtaaten darüber zu verhandeln. Dann wurden noch einige Petitionen über Eiſenbahnwünſche erledigt. Die nächſte Sitzung iſt Donnerstag früh 9 Uhr. Tagesord⸗ nung: Beratung der Gemeinde⸗ und Städteordnung. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 90. Sitzung. W. Karlsruhe, 7. Jumi. Der Präfident eröffmet kurz nach 9½ Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſterialdirektor Weingärtner und Kommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Bericht der Kom⸗ mtiſſion für Juſtiz und Verwaltung und Beratung über den Autrag der Abgg. Bechtold und Gen., die Verſtaatlichung der Mobiliar⸗Feuerverſicherung betr., Berichterſtatter: Abg. Weiß⸗ haupt⸗Meßlirch. 2. Berichte der Kommiſſion für Eiſenbahnen Uunnd Straßen und Beratung über die Petitionen. Sekretär Abg. Kölblin gibt dem Hauſe die neuen SEingänge bekannt, folgende Petitionem: 1. Beitritt der —Schwarzwälder Handelskammer zu der Petition des Verbands ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibender des Groß⸗ Herzogtums Baden wegen Erhöhung der Wanderlagerſteuer; 2. Petition des Gendarmen a. D. J. G. Heid in Karlsruhe wegen Gewährung eimer ſtändigen Unterſtützung; 3. Petition der Handelskamaner Freiburg, das Bierſteuergeſetz vom 25 Januar 1910 betreffend. Neue Eingabe des Vereins deutſcher Ingewieure mit Abdrucken einer weiteren Petition am den preußiſchen Miniſter des Innern als Vorſitzenden der eingeſetzten Immediat⸗Kommiſſion zur Vorbereitung einer Verwaltungsreform im Preußen, für die Mitglieder der Kammmer Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Weißhaupt⸗Meßkirch(natl.) berichtet über den Antrag der Abgg. Bechthold u. Gen., die Verſtaatlichung der Mobiliar⸗Feuerverſicherung betr. Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung beantragt, den Antrag abzulehnen. Der Berichterſtatter führt aus. Die Mobiliar⸗Feuerverſicherung war ſchon wiederholt Gegenſtand von Anträgen. Bei der Beratung in der Kommiſſion wurde zunächſt zugunſten des Autrags ausgeführt, daß die Verſicherungsgeſellſchaften immer mehr einen Ring bildeten, und daß es dadurch möglich ſei, immer einen Gewinn durch hohe Prämienſätze zu ſichern. Die hohen Anſprüche an die Gemeinden bezüglich der Feuer⸗ löſcheinrichtungen, die fortwährende Neuerſtellung von Waſſer⸗ leitungen in den Landgemeinden, die verſchärften baupolizei⸗ lichen Vorſchriften, die verbeſſerten Beleuchtungseinrichtungen Frauenbilder ſind weſentlich verſchieden, weil eben Erkennen Pro⸗ Duktivität der Seele iſt, und nicht ausſchließlich auf Erfahrung Heruht. Wenn es nun richtig iſt, daß Geſchichte angewandte Pſy⸗ chologie iſt, die treu dem Objekt und den Geſetzen folgt, ſo ergibt ſich aus dem eben Geſagten, daß die weibliche Pſyche vielleicht hier gewiſſe Dienſte leiſten dürfte, die der Mann nicht vollbringen bdaun, und zwar kann ſich dieſe erſtrecken von dem Verſtändnis Dunkler elementarer Volksbewegung bis zum Entziſfern von In⸗ ſchriften. Aber nicht nur auf dieſen beiden Gebieten iſt der weiblichen Sbele objektives Schaffen mit ſubjektiver Färbung möglich, ſon⸗ dern auch vor allem auf dem Gebiete der Kunſt. Es gibt auf em Gebiete der Literatur eine Menge Frauen, die ſelbſt nier der Maske männlicher Pfſeudonyme nicht ihre weibliche bverleugnen können. Allerdings ergibt ſich hier ganz beſon⸗ Schwierigkeit, daß die vorliegenden Formen der Kunſt Männern gemacht ſind. Die Seele der Frau wird in Formen die ihrem inneren Empfinden nicht vollkommen enk⸗ icht die Form wird wohl ausgefüllt, aber es bleibt ein Reſt, Richt ausgeſprochen iſt, der in dieſe Kunſtform noch nicht Dichten iſt Verrat, Enthüllen der Seele, daher mmt es daß man in weiblichen Gedichten manchmal Scham⸗ Loſigkeiten findet, die nicht nur ein Zerbrechen der Kette, der Formen bedeuten ſondern die eben ſagen, daß die Frau die von den Männern geſchaffene Kunſtform für ihre Pſyche nicht vollkom⸗ men berwenden kann. In der Fortentwicklung dieſer Seite weib⸗ Uchen Geiſteslebens iſt ſicherlich auch eine Bereicherung der vbjek⸗ tiven Kultur zu erwarten. Ees iſt ſelbſtverſtändlich unmöglich, alle Künſte Revue paſſieren zn laſſen, mindeſtens aber kann man ſagen, daß im Laufe der Zeit verminderten die Feuersgefahr ganz weſentlich, was auch exiſtiert, iſt immer gegen die Intereſſen der Allgemeinheit. Die einer Erhöhung des Gewinnes gleichkomme. Durch die An⸗ gliederung der Fahrnisverſicherung an die ſtaatliche Gebäude⸗ verſicherung könnte eine Verbilligung des Verwaltungs⸗ aufwands herbeigeführt werden. Der nicht unerhebliche Ueberſchuß könnte alsdann als Reſervefond angelegt werden, und bei entſprechender Höhe desſelben könnte an eine Er⸗ mäßigung der Prämienſätze gedacht werden, oder es würde der Staat eine bedeutende Einnahme erzielen. Klagen über Nichtaufnahme zur Verſicherung, insbeſondere auf dem Schwarzwald, oder Forderung hoher Prämienſätze kämen nicht ſelten vor. Auch die Entſchädigungsfrage bei Brandfällen werde nicht immer in befriedigender Weiſe gelöſt. Ferner ſei zu erwarten, daß die anderen Staaten dem Beiſpiele Badens bald folgen würden, ſo daß die Bildung einer Intereſſen⸗ gemeinſchaft nicht ausgeſchloſſen wäre. Bei einer Verſtaat⸗ lichung der Fahrnisverſicherung käme bloß die Zwangs⸗ verſicherung in Betracht. Es wäre dies aber ſehr zu be⸗ grüßen, weil dadurch die Schadloshaltung auf dem Wege der freiwilligen Gaben in Wegfall käme. Dagegen wurde von anderer Seite eingewendet, es ſei nicht denkbar, daß durch die Verſtaatlichung eine Verbilligung des Ver⸗ waltungsaufwands eintrete, daß im Gegenteil, wie es auch die Erfahrung lehre, die Koſten viel höhere ſein würden. Die Er⸗ mittelung der Schäden und die Feſtſtellung der Entſchädigungen würden ſich bei der ſtaatlichen Verſicherung viel ſchwieriger ge⸗ ſtalten. Seitens der Privat⸗Verſicherungsgeſellſchaften werde die Schadensregulierung in den meiſten Fällen im Wege der Vereinbarung vollzogen, was bei der ſtaatlichen Verſicherung kaum ausführbar wäre. Streitigkeiten und Prozeſſe in großer Zahl würden kaum ausbleiben, und die Zahl der Petitionen an den Landtag würde ungeheuer vermehrt werden. Klagen über Privat⸗Verſicherungsgeſellſchaften wegen Nichtaufnahme gewiſſer Riſiken, namentlich landwirtſchaftlicher Anweſen mit weicher Bedachung(Stroh, Schindeln) ſeien in den letzten Jahren ſeltener vorgekommen und werden jetzt noch ſeltener werden, nachdem auf Anregung des Großh. Miniſteriums des Innern die Vereinigung der in Deutſchland arbeitenden Privat⸗Feuerverſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaften mit Wirkung vom 1. Januar 1908 eine Verſicherungs⸗ gemeinſchaft für dieſe notleidenden Riſtken im Großherzogtum gebildet habe, deren Geſchäftsführung die Badiſche Feuerver⸗ ſicherungsbank in Karlsruhe und der deutſche Phönix, Ver⸗ ſicherungsaktiengeſellſchaft in Frankfurt, vertreten durch ihre Generalagentur in Karlsruhe, beſorge. Ein weſentliches Zuge⸗ ſtändnis liege darin, daß die Verſicherungsgemeinſchaft für land⸗ wirtſchaftliche Fahrniſſe unter weicher Bedachung eine Prämie von höchſtens 5 vom Hundert in Anrechnung bringe. Anträge, die von 2, bei induſtriellen und großgewerblichen Betrieben von 5 Vereinigungs⸗Geſellſchaften abgelehnt werden, fielen unter die Verſicherungsgemeinſchaft. Dadurch ſei es jedermann möglich ge⸗ macht, ſeine Fahrniſſe zu verſichern. Es wurde ferner darauf hingewieſen, wie dadurch, daß die Werte ſich überaus ſchnell ändern und verſchieben, außerordent⸗ lich viele Arbeiten und Schwierigkeiten entſtehen, zu deren Be⸗ wältigung ein fachkundiges Perſonal notwendig ſei, das dem Staat für abſehbare Zeit ſchwerlich zur Verfügung ſtünde, wenn er nicht ohne weiteres die jetzigen Angeſtellten der Privatver⸗ ſicherungsanſtalten übernehmen wollte, was gewiß auch gewich⸗ tigen Bedenken begegnen müßte. Die Regierung kann nach ihren früheren Ausführungen und neuerlichen Darlegungen in der Kommiſſion ein dringendes Be⸗ dürfnis, das private Fahrnisverſicherungsweſen zu ändern, in dem beſtehenden Zuſtande nicht erblicken und verhält ſich zu dem An⸗ trag ablehnend. Sie weiſt auf die ſtädtiſche Feuerverſicherung in Charlottenburg hin, deren urſprüngliche Freunde jetzt Gegner ſeien. Mit beſonderem Nachdruck wurde auch daräuf hingewieſen, daß Baden für die Uebernahme eines ſo großen Riſikos zu klein ſei und auch keine Gelegenheit hätte, eine Rückverſicherung ein⸗ zugehen. Der Einwand, daß ganz große Brandfälle mit Zer⸗ ſtörung ganzer Städte oder Städteteile nicht mehr vorkommen könnten, ſei gewagt. Es wurde auf San Franzisko und Donau⸗ eſchingen hingewieſen. Es habe gewiß ſeinen guten Grund, wenn die jetzt beſtehenden Verſicherungsgeſellſchaften trotz der geprieſe⸗ nen Feuerſicherheit der Städte niemals ganze Stadtviertel allein übernehmen, ſondern ſich darin teilen. Mit der fortwährenden Steigerung der Verſicherungswerte halte die räumliche Ver⸗ teilung nicht Schritt, es wachſen vielmehr die zumeiſt örtlich konzentrierten hohen Verſicherungswerte verhältnismäßig raſcher als die niederen und es ſteige damit für die ſtaatliche Zwangs⸗ verſicherung auch die Gefahr des Wachſens der hohen Brand⸗ entſchädigungen. Präſident Rohrhurſt: Von den Abgg. Süßkind und Gen. iſt ein Antrag eingelaufen, dahingehend den Antrag Bechtold und Gen. anzunehmen. Abg. Süßkind begründet den Antrag. Antrag Bechthold hat in weiten Kreiſen Aufmerkſamkeit erregi. Wir ſind zu den wiederholten Anträgen gekommen durch die hohen Ueberſchüſſe, die die Geſellſchaften erzielen. Dieſe Summen gehen außer Landes und es wären für unſeren Staat wertpolle Einnahmen. Eine Ringbildung, wie ſie bei den Feuerverſicherungsgeſellſchaften auch die bildende Kunſt Neues gewinnen könnte. Wir wiſ⸗ ſen, daßalle bildende Kunſt abhängt von den pfychiſchen und phyſiſchen Vorgängen des Menſchen. Die weibliche Pſyche wird nun, z. B. weibliche Bewegungen ganz anders deuten, ſchätzen und erkennen können als der Mann; man braucht nur an die Tanzkunſt zu erinnern, die ja ausſchließlich weiblich geblie⸗ ben iſt. Wenn die Frau ſich über dieſe Beobachtung in Verbin⸗ dung mit ihren Eigenſchaften klarer geworden iſt, kann auch die bildende Kunſt neue innere Werte hier erhoffen. Ein Gebiet der Kunſt gibt es, in welchem ſchon jetzt die Frau voll und ganz ihr eigenes Ich zum Ausdruck bringen kann, ſo ſtark wie es nur ein Mann könnte: in der Schauſpielkunſt. Hier ſpricht die ſubjektive und objeklive Leiſtung unmittelbar zu uns, weil beides mit der Perſönlichkeit verſchmilzt. Wir erkennen ſomit, daß tatſächlich der weibliche Geiſt Ur⸗ eigenſtes ſchaffen kann und können nur hoffen, daß dieſe Werte in höchſtem Maße geſteigert werden. Das aber wäre nicht wün⸗ ſchenswert, daß eine Kultur entſtehen würde, die jenſeits von Mann und Weib liegt, eine Kuktur, in welcher die weſentlichen Eigenſchaſten verlöſchen oder untergehen würden, eine farbloſe Kultur neutrius generis. Bei felbſtändiger Entwicklung der männlichen und weiblichen Pſyche kann aber eine höchſte gemein⸗ ſam individuelle Kultur entſtehen, die eine Steigerung unſeres Seins bedeuten würde. Starker Beifall des zahlreichen Auditoriums lohnte den Red⸗ —n. (Nächſter Vortrag über„Die Stilentwicklung in der Kunſt“ am 11. und 13. Juni, abends—9 Uhr in der Aula der Handels⸗ hochſchule ner. Gefahrenklaſſen werden einſeitig aufgeſtellt und zwar zum Schaden der Verſicherten. Daß die Regierung ſich immer einer Verſtaatlichung ablehnend gegenüber verhält, ſcheint nur aus einer Angſt vor Mehrarbeit hervorzugehen. Daß die Regierung teuerer arbeiten würde wie die Geſellſchaften, muß ich beſtreiten. Die Geſellſchaften zahlen Rieſengehälter und Tantiemen, die dann fortfallen würden. Die übrigen Einwendungen der Re⸗ gierung ſind auch nicht ſtichhaltig. Es könnte auch eine In⸗ tereſſengemeinſchaft der ſüddeutſchen Staaten gebildet werden. Die Miniſterien von Bayern ufw. ſtehen längſt dem Gedanken nicht ſo ablehnend gegenüber, wie das badiſche. Abg. Neuwirth(natl.): Wie man in der Frage verſchie⸗ denen Meinung ſein kann, geht daraus hervor, daß ſelbſt in den einzelnen Fraktionen verſchiedene Meinungen exiſtieren. Die Ueberſchüſſe der Geſellſchaften ſind tatſächlich groß. Wenn ich der Ueberzeugung ſein könnte, daß der Staat nicht teuerer arbeiten würde, dann würde ich für den Antrag ſtimmen. Aber ich bin der Anſicht, daß er teuerer arbeitet. Schon bei der Abſchätzung der Schäden wird der Staat anders verfahren müſſen, als die Geſellſchaften. Ich kann aus meiner Erfahrung ſagen, daß die Geſellſchaften ſehr nobel ſind. Bei uns herrſchen auch viel zu verſchiedene Verhältniſſe. Wir können dem Antrag Bechthold nicht zuſtimmen, weil wir doch kein Unternehmen ſchaffen wollen, das nichts bringt. Noch kein Staat hat bislang die Sache in die Hand genommen und ich ſehe nicht ein, daß wir uns zu⸗ erſt auf ein Gebiet wagen ſollen, das großes Riſiko mit ſich bringt. Wir haben ja ſtatt deſſen die Geſellſchaften zu Beiträgen herangezogen und können das auch weiter tun. Abg. Kopf(Zentr.): Nicht alle meine Parteigenoſſen, doch die größere Anzahl, wird gegen den Antrag Bechthold ſtimmen und für den Kommiſſionsantrag. Ein Teil geht von grundſätzlichen Erwägungen aus. Und zwar, weil dadurch wieder ein Zweig dem Privatunternehmen entzogen werden ſoll. Bei der Konkurrenz der Geſellſchaften ſind dieſe genötigt, nur billige Prämien zu zahlen. Bei der Gebäudeverſicherung haben wir ja die Erfahrung gemacht daß die Prämien jetzt viel höher ſind als früher, wo ſie noch nicht verſtaatlicht war. Der Staat arbeitet eben teuerer. Er braucht ein großes Beamtenheer und muß für Penſionen ſorgen. Gerade das Verſicherungsgeſchäft iſt ein kaufmänniſches Geſchäft und darf nicht bureaukratiſch gehandhabt werden. Die Entſchädigungsfrage wird für den Staat ſehr unerquicklich. Außerdem wäre das Riſiko für den Staat zu groß. Das Verſicherungsgebiet iſt für Baden zu klein. Wenn ein großes Verſicheri gebiet, etwa für das Reich. geſchaffen werden könnte, wären wir eventl. bereit, der Frage näherzutreten. Abg. Dr. Vogel⸗Raſtatt(..): Wir können dem An⸗ trage Bechthold nicht beipflichten, weil wir der Anſicht ſind, daß Baden zu klein iſt, um ein ſolches Riſiko zu übernehmen. Wir ſchließen uns der Argumentation der Regierung an, die betont, daß heute ein Bedürfnis noch nicht vorliegt. Wir ſtehen auf dem Standpunkt einer Zwangsverſicherung unter Anſchluß der privaten Geſellſchaſten, aber nur für ein größeres Gebiet. Den Grund⸗ gedanken des Antrages erkennen wir daher an. Abg. Sänger(natl.): Die Darlegungen der Regierung haben ihren Eindruck auf die Mitglieder der badiſchen Lardwirt. 5 ſchaftskammer und der Kommiſſion dieſes Hauſes nicht verfehrt⸗ Sie haben ihren Standpunkt geändert und ſind jetzt der Anſchau⸗ ung, daß die Schwierigkeiten zu groß ſind. Es ſind aus ländlichen Kreiſen viele Wünſche laut geworden, für die Verſtaatlichung zu ſtimmen, aber ich glaube, die Landwirte würden nicht auf ihre Koſten kommen, weil die Städte eine Differenzierung verlangen würden. Ich kann daher für die Landwirtſchaftskammer erklären, daß wir den Antrag ablehnen, Erklären aber auch uns im Prinzip nicht dagegen, wenn das Verſicherungsgebiet erweitert werden könnke. 8 Abg. Wittemann(Ztr) tritt für die Verſtagtlichung ein. Die Gefahren ſind nicht ſo groß, dann iſt jedenfallos auch eine Rückverſicherung möglich. Ich ſtimme für den Antrag Bechthold, ohne im einzelnen mit ihm einverſtanden zu ſein. Abg. Geppert(Ztr.): Ich für meinen Teil wäre dafür, wenn der Kommiſſionsantrag nicht ſo ablehnend gelautet hätte, ſondern wenn er der Regierung zur weiteren Prüfung überwieſen worden wäre Ich werde mich daher der Abſtimmung enthalten Abg. Schmidt⸗Bretten(.d..): Aus zweckmäßigen Gründen 5 werden wir gegen den Antrag Bechthold ſtimmen. + Abg. Stockinger(natl.) tritt für den Antrag ein. Miniſterialdirektor Weingärtner: Die Regierung hat ſich in der Kommiſſion ſo eingehend geäußert, daß ich eigentlich nichts neues zu ſagen habe. Die Bureaukratie arbeitet gewiß etwas ſchwerer, aber ſie hat doch auch ihre Vorxteile, Gewiſſenhaftigkeit und Gründlichkeit, Aber was uns auf den ablehneuden Standpunkt führt, iſt, daß es nicht wünſchenswert erſcheint, daß der Staat ſo weit in Privatverhältniſſe eindringt. Wir würden auch gezwungen, Gefahren⸗ klaſſen einzuführen, die die Prämien teuer machen würden. Der Gedanke iſt durchaus noch nicht reif. Präſident Rohrhur ſt: Es iſt ein Antrag eingelaufen des Abg. Geck, im Falle der Ablehnung des Autrages Bechthold die Re⸗ gierung zu erſuchen, ſich mit allen übrigen Regierungen in Ver⸗ bindung zu ſetzen und Vorarbeiten vorzunehmen zwecks einer ge⸗ meinſchaftlichen ſtaatlichen Verſicherung. Abg. Geck(ſoz.) begründet den Antrag. Aus prinzipiellen Gründen können wir den Antrag Bechthold nicht zurückziehen, um aber möglichſt ein poſitives Reſultat zu erzielen, haben wir den Antrag geſtellt. Abg. Süßkind(ſoz.) ergreift dann das Schlußwort und bittet um Annahme des Antrags Bechthold. In der nunmehr folgenden Abſtimmung wird der Antrag Bechthold abgelehnt. Der Antrag Geck wird angenommen. Der An⸗ trag der Kommiſſion iſt damit abgelehnt. Abg. Geppert(3tr.) erſtattet den Bericht über die Petition des Komitees für den Bau einer Eiſenbahn von Strümpfelbrunn über Mudau⸗Buchen⸗Altheim nach Roſenberg und Tauberbiſchofs⸗ heim um Erſtellung dieſer Eiſenbahn. Nach einer Befürwortung durch die Abgg. Knebel(Ztr.) und Leiſer(natl.) wurde die Petition der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Abg. Goehring(natl.) berichtet über die Petition der Ge⸗ meinde Schopfheim und anderer Gemeinden um Erbauung einer Eiſenbahn durch das badiſche Wieſenthal. Nach der Befürwortung durch die Abgg. Müller⸗Schopfheim(ſoz.), Koger(natl.) und Veuedey ie wird die Petition der Regierung empfehlend über⸗ wieſen. Abg. Hilpert(natl.) erſtattet den Bericht über die Petition einer Anzahl von Gemeinden und Jutereſſenten wegen Erſtellung einer Verbindung der Gemeinde Oeſtringen mit der Hauptſtaatsbahn. Nach einer Befürwortung durch die Abgg. Ziegelmeyer(Ztr.), Oden⸗ wald(Ztr.) und Frhr. v. Mentzingen(Ztr.), Neuwirth(natk.) und Geck(ſoz.) wurde die Petition einiger Gemeinden der Regierung empfehlend überwieſen, andere für erledigt erklärt. Die nächſte Sitzung wird auberaumt auf Donuerstag früh 9 Uhr, Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 7. Juni 1910. Auszeichnung. Herr Gartenarchitekt Brahe Maunheim, der Leiter der deutſchen Gartenbau⸗Abteilung auf der Weltaus⸗ ſtellung Brüſſel 1910, iſt mit der Kgl. Ungariſchen goldenen Staatsmedaille auf der Internationalen Jubiläums⸗Frühjahrs⸗ e in Budapeſt(.—16. Mai) ausgezeichnet orden. 5 Verſetzt wurde Reallehrer Alexander Hüttner an der Oberrealſchule in Karlsruhe in gleicher Eigenſchaft an die Real⸗ ſchule daſelbſt * Uebertragen wurde dem Stationskontrolleur Karl Eich⸗ horn in Hemsbach unter Verleihung der Amtsbezeichnung Re⸗ viſor die etatmäßige Amtsſtelle eines Bureaubeamten der Staats. 85 Manul eim, 7. Junt. Angeiger. Abend latt. 5 5. Seite. eiſenbahnverwaltung. Eichhorn der Generalbirelſton der Staatseiſenbahnen zugeteil⸗. * Brolpreisabſchlag. Die Bäckermeiſter von W̃ aldkirch ſetzten den Brotpreis um 4 Pf. pro Laib herab. * Warnung. Eine Firma S. Fiſcher u. Komp. in Kopen⸗ hagen befaßt ſich 5 mehrere andere dortige Firmen mit der Veranſtaltung von Losgeſellſchaften. Nach Mitteilung der däniſchen Behörden dürfen Loſe nicht in Dänemark von dieſen Geſellſchaften verkauft werden. Sie ſuchen daher ihren Abſatz in Deutſchland. Sowohl die däniſche Behörde als der Kaiſerl. Deutſche Generalkonſul in Kopenhagen warnt entſchieden vor jeder Beteiligung. Perſonen, die bereits ſpielen, kann nach dieſen Auskünften nur geraten werden, mit dem Spielen aufzu⸗ hören und bereits bezahlte Beträge im Stich zu laſſen, ehe noch weitere Verluſte eintreten, da an einen Gewinn nicht zu denken iſt. *Aus Ludwigshafen. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich geſtern mittag in der Fabrikſtraße im nördlichen Stadtteil. Das 1½ Jahre alte Kind der Familie Schaumlöffel riß ſich einen Kochtopf mit kochender Suppe über den Leib und verbrannte ſich ſehr ſchwer, ſo daß Gefahr für das Augenlicht iſt. Letzte nachrichten und Telegramme. Schwere Gewitter. m. Köln, 7. Juni.(Priv.⸗Tel.) Bei einem heute nach⸗ mittag nach 1 Uhr niedergegangenen Gewitter traf ein Blitz⸗ ſchlag die Carbonitfabrik A. G. Schlebuſch, von der 3 Gebäude alsbald in Flammen aufgingen. Die Detonation war ſo ſtark, daß in dem 6 Kilometer entfernten Orbe Wiesdorf ſämtliche Schaufenſter eingedrückt und Türen herausgeriſſen wurden. Die in der Nähe der Fabrik befindlichen Häuſer wurden geräumt. So viel bis jetzt feſtſteht, ſind Perſonen nicht getötet worden, doch wurde eine Anzahl gerade in der Fabrik anweſender Leute ſchwer verletzt. Es iſt als ein Glück zu bezeichnen, daß der Blitzſtrahl zu einer Zeit herniederfuhr, als die Mittags⸗ pauſe noch nicht beendet war und die Arbeiter noch nicht in die Fabrik zurückgekehrt waren. Die Erſchütterung wurde ſelbſt in Köln wahrgenommen. Weitere Meldungen aus Schlebuſch beſagen, daß der Blitzſtrahl in die Nitrier⸗ Anſtalt einſchlug. Während des Ausbruches des Gewitters wurde der Betrieb der geſamten Fabrik eingeſtellt. Die noch in derſelben befindlichen Arbeiter ſuchten Zuflucht im Speiſe⸗ ſaal, wo ſie, da dieſer demoltiert wurde, zumteil leichte zum⸗ teil ſchwere Verletzungen davontrugen. Der Brand wütet fort. Ein benachbartes Haus wurde vollſtändig wegraſiert, andere Häuſer ſind geborſten und dem Einſturz nahe. Zwei Keſſel befinden noch in der Feuerung und es gelingt nicht, ſie abzuſtellen, ſodaß die Gef ahr einer Exploſion beſteht. Die Brandſtätte iſt in weitem Kreiſe von benach⸗ barten Wehren abgeſperrt, um ein weiteres Unglück bei der zu befürchtenden Keſſel“ Exploſion zu verhüten. *Stendal, 7. Juni. Bei dem Gewitter, das geſtern nachmittag über den Arendſee zog, kenterte dem„Altmärk. Intelligenz⸗Blatt“ zufolge infolge des Sturmes ein Boot. DreiInſaſſen ertranken. Eiſenbahnunfall. * München, 7. Juni. Zu dem iendehn e in wird amtlich gemeldet: Der geſtern 4 r. 105 überfuhr gegen 6½ Uhr abends auf Station Geimersheim das. Uhr 45 Minuten von München abgegangene-Zug auf Haltſtelkung befindliche Einfahrts⸗Signal und ſtieß mit der Rangierabteilung des Rangierzuges Nr. 384 zuſammen. Vier Wagen des Rangierzuges wurden aus dem Geleiſe geworfen und zertrümmert, 6 Güterwagen wurden ſtark beſchädigt. Die Loko⸗ motive des-Zuges iſt fahrunfähig. Der Wagenwärtergehilfe Aldis Pröll aus München erlitt leichte Verletzungen. 8 Die Strecke Kreuzlingen war bis 10% Uhr nachmittags geſperrt. Der-Zug 40 von Berlin wurde über Augsburg geführt. Familientragödie. 5 Berlin, Juni. Der„Lok. Anz.“ meldet aus Paris: In dem Dorfe 1 ſtürzte geſtern eine 30 Jahre alte Frau ihr achtjähriges Kind in den Brunnen und erhängte ſich dann am Brunnenſeil. Erdbeben. .Ro m, 7. Juni. Der Miniſterrat heſchloß, daß der Miniſter der öffentlichen Arbeiten ſich unverzüglich in die von dem Erdbeben betroffenen Bezirke begibt In San Fela im Diſtrikt Melſi wurde durch einen Erdſtoß ein Haus zum Einſturz gebracht. Eine Anzahl Perſonen wurde verſchüttet. In der Gemeinde Calitri wurden bisher 20 JLeichen geborgen. Der Boden zeigt faſt überall große Riſſe. Der Miniſterpräſident ſpendete 50 000 Lire für die vom Erdbeben Betroffenen. * Neapel, 7. Juni. Ein wellenförmiger, mehrere Sekun⸗ den anhaltender Erdſtoß wurde nachts kurz nach 3 Uhr hier, na⸗ mentlich in den höher gelegenen Stadtteilen verſpürt. Viele Ein⸗ wohner verließen die Häuſer. Auch in Benevento Coſenza, Caſtel⸗ ljammare die Stabia, Potenza und Catanzaro wurde der Erdſtoß verſpürt. In Avellino war der Stoß ſo ſtark, daß die geſamte Bepölkerung die Wohnungen verließ. In der Gemeinde Calitri ſtürzten mehrere Häuſer ein. Neun Leichen ſollen aus den Trümmern geborgen worden ſein. Der Präfekt ſandte mili⸗ täriſche Hilfe ab. Unbeglaubigte Nachrichten laſſen befürchten, daß der Erdſtoß auch in anderen Gemeinden Schaden und Opfer gefordert hat. Rooſevelts Friedensbetrebungen. *London, 7. Juni. Expräſident Rooſevelt hielt geſtevn in einer erſammlung der Londoner Journaliſten eine Rede, in der er aus⸗ führte, eine Nation ſolle ſoviel Stärke und Selbſtöewußtſein be⸗ wahren, daß ſie wegen eingebildeter kleiner Ungerechtigkeiten nicht allzu empfindlich zu ſein brauche. Ich möchte ganz ernſthaft ſagen, daß, ſoweit das Wachstum der Macht der Vereinigten Staaten eine Bedrohung Englands bedeuten könnte, die Wahrſcheiulichkeit einer Beunruhigung Englands durch die Vereinigten Staaten genau im zumgekehrten Verhältnis zu dem Wachstum ihrer Macht abgenommen Hat. Man werde ihm nicht vorwerfen, ein ignoranter Friedens⸗ fanatiker zu ſein, aber eben deshalb könne man ſeine Worte zum vollen Werte nehmen, wenn er ſage, 59 5 die Friedensbeſtrebungen allgemein im Wachſen begriffen ſeien. Das Wachſen vollziehe ſich fuakurgemäß langſam, jede Bemühung es zu beſchleunigen, fönnte eine eutgegengeſetzte Wirkung haben, aber kein Werkzeug könne mehr dazu beitragen, dieſe Fortſchritte zu beſchleunigen oder aufzuhalten, als die Preſſe. Er wünſche, daß jſede amerikaniſche und engliſche Zeitung als Motto trüge, nicht was ſie angeblich geſagt haben ſolle, ſondern was ſte wirklich geſagt nämlich: Sanft ſprechen, aber kinen großen Stock tragen. Prinz Heinrich⸗ Fahrt 1910. Ueber den heutigen Start die„Straßb. Poſt“ noch folgende Einzelheiten: Die fünfte Etappe der Prinz Heinrich⸗Fahrt begann e Früt auf der Colmarerſtraße bei der Schachenmühle ublikums. Prins 5 K Unglück nur entſtanden?“ fragte jemand. fuhr eben aus er Halle des alten Bahnhofs, lache am Boden.“ junger Mann mit blondem Schnurrbart. der Telegraph. Der Adlerwagen, 855 Prinzen in Vertretung des Polizeipräſidenten Dall empfangen hatte. Darauf beſtieg der Prinz mit ſeinen Begleitern ſein Auto und fuhr Punkt 5 Uhr 30 Min. unter Hurrarufen und Tücher⸗ ſchwenken der Zuſchauer ab; der Prins dankte, ſichtlich erfreut üder dieſe Ovation. Kurz vor 6 Uhr kamen die Rennwagen an und ſtellten ſich am Start in der Reihenfolge ihrer Nummernfolge auf. Punkt 6 Uhr wurde der erſte Wagen des Dr. Delmar⸗Peſt mit Graf Wolff⸗Metternich am Steuer vom Starter abgelaſſen, ihm folgten die übrigen in Abſtänden von je einer Minute. Bei der Abfahrt wurden beſonders vom Publikum begrüßt: Fritz Opel, Landrat v. Maxx, Fritz Erle, SEttore Bugatti⸗Molsheim, Ober⸗ leuttant Mergelsberg, Adjutant der 3. Ingenieur⸗Inſpektion Straßburg, E. C. C. Mathis⸗Straßburg und der Fahrer ſeines zweiten Wagens Mien insbeſondere Frau Lilly Sternberg⸗ Grunewald, die einzige Dame als Lenkerin bei der diesjährigen Fahrt; ſämtliche Teilnehmer dankten für den ihnen geſandten Gruß. Von beſonderem Mißgeſchick war der Burgatti⸗Wagen ver⸗ folgt, der bisher ſehr günſtig abgeſchnitten hatte. Der Wagen ſtand in der Startlinie, als ein Mülhauſer Automobil in voller Fahrt auf den Burgatti⸗Wagen losfuhr und in heftigem Anprall ihm die Vorderachſe verbog. Burgatti ſtartete zwar noch, mußte aber kurz nachher die Fahrt aufgeben. Im ganzen gingen 101 Wagen vom Start, von denen einige außer Konkurrenz mitfuhren. Es ſtar⸗ teten Nr.: 1 2 3 4 5 7 9 910 12 13 14 15 16 17 18 20 21 23 24 25 26 27 28 29 30 381 32 33 34 36 37 38 40 41 48 46 47 49 49 50 51 52 54 55 57 58 59 60 61 62 64 65 66 67 68 69 70 73 74 75 76 77 79 79 80 81 82 83 94 85 86 88 89 90 91 19 unter Vorbehalt 93 96 97 100 101 104 105 106 107 108 109 110 114 115 117 119 119 120 121 122 123 124 126 127. Ein Automobil in Flammen. * Straßburg, 7. Juni. Wie ein Lauffeuer ver⸗ breitete ſich heute Morgen gegen 7½ Uhr in der Stadt die aufregende Nachricht von dem Brand eines Auto⸗ mobils der Prinz Heinrich⸗Fahrt. Und was nur gerade abkommen konnte, eilte nach der Unglücksſtätte auf dem Kleberſtaden vor dem Haus des Staatsſekretärs Zorn v. Bulach. Dort ſtand ſchon dicht gedrängt unter den Zweigen der Kaſtanien eine Menſchenmenge und hoch über ſie hinaus praſſelte eine rieſige blau⸗rote Flamme mit ſchwarzem wirbelnden Raum auf. Von fern das erregte Klingeln der Feuerwehr, und zwei ihrer Wagen kamen angeraſt, machten beim alten Bahnhof Halt, und im nächſten Augenblick ziſchte ſchon in hohem Bogen der W̃ aſerſahl mitten auf den in Flammen ſtehenden Wagen. Der Bvand war bald gelöſcht. Aber das war ein kläglicher Anblick! Der Wagen ſtand ſchief, die Polſter verbrannt, die Hinterräder ohne Gummi, alles triefend von Waſſer und daneben blaß und mit zerzauſtem Haar der Chauffeur und kopfſchüttelnd die beiden Beſitzer des Wagens. Plötzlich hörte man in der Menſchenmenge, die ſich keilnehmend um die Reſte des ſtolzen Rennwagens ge⸗ ſchart hatte, Stimmen der Aufregung.„Wie iſt denn das „Das Automobil da merkte der Chauffeur, daß die Maſchine nicht richtig funktionierte, bog in den Kleberſtaden ein, hielt an und ließ Benzin ab. Da ſchlugen plötzlich aus dem Wagen hohe Flammen auf, die Inſaſſen hatten gerade noch Zeit, aus dem Wagen zu ſpringen, ohne Brandwunden zu erleiden.“„Ein Mann ſtand vorn vor dem Automobil“, berichtete ein anderer,„als das Benzin abgelaſſen wurde, zündete ſich eine Zigarre an und warf das brennende Streichholz in die Benzin⸗ Er drückte ſich ſofort durch die Um⸗ ſtehenden hindurch d verſchwand. Es war ein ſchlanke Schutzleute beſtätigen die Vermutungen: Ein junger Mann habe ein Streichholz in das Benzin geworfen, um nachher zu verſchwinden. Der verbrannte Wagen trug die Start⸗ nummer 71 und gehörte Herrn H. G. Töpchin. (Straßb. Poſt.) Das zweite Schnelligkeitsrennen. Ein ſchriller Mißton iſt in die bisher ſo gut verlaufene Prinz Heinrichfahrt durch den beklagenswerten Unglücksfall gebracht worden, der ſich heute vormittag gelegentlich des zwei⸗ ten Schnelligkeitsrennens ereignete. 2 Tote und 1 Schwer⸗ bverwundeter! So meldete dem erſchreckten Sportsfreund der das Unglück verſchuldete, überſchlug ſich, weil ſich ein Radreifen löſte. Tot iſt nicht, wie es in der erſten telegraphiſchen Meldung hieß, der Beſitzer des Wagens, Franz Heine⸗Hannover, ſondern d Chauffeur und der mitfahrende Aufſichtsbeamte. Herr Heine liegt ſchwer⸗ verletzt im Kolmarer Krankenhaus. Das Rennen wurde infolge des ſchweren Unglücks, das ſich vor den Augen des ent⸗ ſetzten Tribünenpublikums ereignete, auf eine halbe St'n de eingeſtellt, dann aber fertig ausgefahren. In dem Moment, wo wir dies ſchreiben, ſauſen die Autos ſchon auf Metz zu. Möge der Reſt der Reiſe ohne weitere ernſte Unfälle vonſtatten gehen. * Oberenzin, 7. Juni. 10 Uhr. Heute vormittag ereig⸗ nete ſich hier auf der Durchfahrt der Prinz Heinrichfahrer ein beklagenswerter Unfall. Gegenüber der großen Tri⸗ büne des Autoklubs Kolmar ſpraug vom Wagen Nr. 57, Be⸗ ſitzer Franz Heine⸗Hannover, ein Gummireif. Der Fahrer verlor die Steuerung und fuhr mit voller Wucht gegen 8 Baum. Der Wagen wurde vollſtändig zerſtört, 2 Inſaſſen ſind tot, der dritte ſchwer verletzt. Auch ein Aahene wurde durch die Trümmerſtücke ſch 1 er verle 5 44 Das Rennen wurde vorläufig eingeſtellt. H. Kolmar, 7. Juni.(.15 Uhr. Priv.? Hannover, iſt n ich tkot. Er liegt ſchwer verletzt im Kolmarer Spital. Er hat einen Beinbruch erlitten und iſt am Kopfe ſchwer verletzt. Der Ehauffeur und der andere Inſaſſe des Wagens, ein Uunparteiiſcher, deſſen Namen man rek haben indeſſen das Leben laſſen müſſen. s Rennen iſt auf eine halbe Stunde aufgeh 5 5 aber wieder fortgeſetzt worden. Ein weiterer Un glücksfall, der noch glimpflich abgelaufen iſt, ereignete ſich im Vororte Lopel⸗ bach. Dort fuhr ein Automobil in einen Weinberg hinein, wo es u mfiel liegen bleiben mußte. Die Inſaſſen ** Kolmar, 75 Juni 10.25 Uhr.[Priv.⸗Tel.] Der Aviatiker dobl iſt, von Mülhauſen kommend, kurz vor Beginn der Schnelligkeitsfahrt, mit ſeinem A eroplan aufgeſtiegen und hat unter dem Jubel der Zuſchauer über der Rennſtreche tionen 0 Und auch die Tel.) Der Führer des verunglücten Wagens No. 57, Franz Heine⸗ Aufregung, ſogar klagt, Die Ankunft am 08 der Etappe. *Metz, 7. Juni. Das heutige Ziel der Prinz Heinrichfahrt iſt das etwa 3 Kilometer vom Deutſchen Tor gelegene Fort Les Berdes, wo der Landesausſchußabgeordnete Weber die Oberaufſicht übernommen hat. Von 3,35 Uhr ab trafen in Abſtänden von einer Minute ein Wagen der Oberleitung, ſowie die Wagen 1, 2, 4 3, 7, 9, 10, 14, 15, 13, 16 und 18 ein. Auf dem Wege von Metz nach Les Berdes hatteſicheine zahlreiche Menſchenmenge eingefun den, die die eintreffenden Automobilfahrer lebhaft begrüßte. W tere Meldungen über Unfälle ſind bisher bei der Oberleitun nicht mehr eingetroffen. Vor Les Berdes teilten ſich die ein⸗ gelaufenen Wagen, um 3 verſchiedene ihnen zur Verfügung ſtellte Quartiere aufzuſuchen. **** Ueber die nächſtjährige Prinz Heinrich⸗Fahrt, zu der Prinz Heinrich wieder einen Preis geſtiftet, verlautet daß keine Flach⸗ oder Bergrennen in die Fahrt eingelegt werde ſollen. Ein Teil des Vereins Deutſcher Motorfahrzeuginduſtrie ſpricht ſich aber für die Beibehaltung gerade dieſer eingelegte Konkurrenzen aus. Jedenfalls wird darüber eine am 11. Ju Frankfurt ſtattfindende Sitzung des Kaiſerlichen Automobilklubs und der Induſtriellen entſcheiden. ** Ueber die Preiſe wurden neue Beſtimmungen dahingehend geroffen, die Preiſe der Prinzeſſin Heinrich von Preußen und der Prin zeſſin Charlotte von Sachſen⸗Meiningen den Siegern des Gen thiner, die Preiſe des Großherzogs von Heſſen und des Statt halters von Elſaß⸗Lothringen den Siegern des zweiten Flach rennens bei Metz zuerkannt werden ſollen. Der Prinz Heinrich Wanderpreis, der Preis des Königs von Württemberg, der des Großherzogs von Baden und die verſchiedenen Städtep aus Braunſchweig, Kaſſel, Nürnberg, Homburg etc. werde Geſamtklaſſement an die Beſtplazierten der Fahrt verteil Hundert Krankheiten in einer „Ein Menſch, deſſen Nerven angegriffen ſind, hat hund Krankheiten 115 doch nur eine,“ ſagt ein berühmter Nervenarz Der Mann hat recht! Wenn man hundert Nervenkranke fra worüber ſie am meiſten zu klagen haben, ſo wird man verſchiedene Antworten erhalten, ſo daß der Laie nimm glauben würde, daß dieſe hundert Perſonen alle an derſel Krankheiten leiden. Der Arzt aber weiß, daß ein ee 5 den verſchiedenſten Formen auftreten kann. 5 5 Kopfſchmerzen, Gliederreißen, Rücenſchmerzen, Geſichtsſchmerzen, im Hals, Armen und Gelenken, Augenflim Blutwallungen, Herzkkopfen, Schlafloſig ſehr lebhafte oder ſchwere Träume, Bek mungen, Schwindelanfälle, Angſtgefühle, mäßige Empfindlichkeit gegen Geräuſche, barkeit, beſonders früh nach dem Aufſtehen, ruhe, Launenhaftigkeit, Verſagen des Gedäch niſſes gelbe Hautflecke, Klopfen in den Adern Krämpfe(auch Lach⸗, Wein⸗ und Gähnkrämpfe) Gefühl von Taubheit in den Gliedern, Zikte der Hände und Kniee bei Erregungen, bla Ringe um die Augen, Ohrenſſauſen, ſonderbare Gelüſte und Abneigungen, Impotenz, Schreck⸗ haftigkeit, Neigung zu Trunkſucht und anderen Ausſchweifungen aund viele weniger uffällige Erſcheinungen treten einzeln oder u au und ſind ſichere Zeich n, daß di 5 egri ffen ſin! Der hauptſächlichf Gehirn und deſſen Jortſetzung, ö gehen die Siinge nien Nervenfaſern aus, die den durchziehen. Nervenleiden ſind alſo faſt immer Gehn leiden, und ſehr ſchwere Merkereen führen, wei im Gehirn haben, zu Geiſtesſtörungen, zum unh ſinn oder, wenn ſie vom Rückmark ausgehen, zu ſchw mungserſcheinungen und in nicht allzu langer Zeit zur Darum ſollte man auch leichte Nervenbeſchwerden, nannte Nervoſität, immer ſehr ernſt nehmen, ſollte ff ſelbſt überlaſſen, ſondern, wenn man eins oder me angeführten Symptome bemerkt, ſofort etwas 90 59 man weiß nie, was daraus werden kann. Was ſoll man nun dagegen tun? Jede Arbeit, die geleiſtet wird, verbraucht Stickſtof beit der Dampfmaſchine verbraucht Kohlen. Die Arbe keln verbraucht Eiweiß. Die Arbeit der Nerven(d. h. des G⸗ berbraucht Phosphor in organiſch gebundener Form, tes Lecithin. Es iſt nun gelungen, dieſen edlen und ſehr nährſtoff, das Lecithin, in größeren Mengen rein zu ewinner und Dr. Arthur Erhard G. m. b. H. in Berlin 35 B. ein ſolches aus reinſtem Lecithin hergeſtelltes Nerben⸗Ne rat unter dem Namen„Visnervin“ in den Handel. es jedem, der ſich dafür intereſſiert, ganz koſtenlos damit anzuſtellen. Man braucht nur einfach bei obiger Adreſſe durch denzkarte die Zuſendung einer koſtenloſen verlangen, man erhält ſie dann ſofort 1 de m, ebenfalls gauz koſtenlos, ein ſehr ſantes Buch, in welchem das Nervenſyſ Hrankheiten und deren Heilung ausfü leicht verſtändlich beſchrieben ſind. Dieſe menſchenfreundliche Handlungsweiſe hat Nutzen geſtiftet und es gingen bereits unzählige Dan gefordert bei Dr. Arthur Erhard G. m. b. H. ein. Jolgender. B. iſt ſehr charakteriſtiſch: Schwientochlowitz, Ich kann Ihnen zu meiner Freude mitte nach Verbrauch Ihres„Visnervin“ vollſtändig Kopf⸗ Rücken Bruſt und Zahnſchmer Leiden, Unluſt zur Arbeit, ch w leichte Empfindlichkeit, Hergklopf gefühl und ein fieberartiges Zitteren der Rheumatis mu mich noch dazu die letzte Zeit wie g Veinen hielt, iſt verſchwunden. Auch welche die Paſtillen mitgebraucht hat, iſt ſtärker und fröhlich worden. Ich ſage Ihnen hiermit meinen beſten Dank, ton und werde bemüht ſein, allen ähnlich Leidenden Ihr„ vin“ zu empfehlen. Hochachtungsvoll Johanna Leſchezi Zahlreiche Aerzte im Deutſchen Reiche, in Oeſterreich⸗l in Rußland, in England uſw. haben ſich von den herrlich⸗ kungen des Lecithins bei allen Uebeln, die mit den Ne⸗ ſammenhängen, überzeugt und Profeſſor Dr. Lapponi de arzt Sr. Heiligkeit weil. Papſt Leo XIII. hat dem Erfinde neuen Nerven⸗Ernährungstherapie ein Anerg ſchreiben geſandt. Es iſt jedem, der über nervöſe Beſchwerden irgen w dringend anzuraten, ſich von Dr. Arthur m. b. H. in Berlin 35/B. 80 eine Probe d e on und ein aufklärendes Buch koſt zu laſſen, den ein Präparat, welches vielen ſollte man mindeſtens berſu b n b weiber wßch as 2 beſ 8. Seite. Geuerel⸗Huzeiger. Abendblatt.) Aus dem Großherzogtum. 5— Ketſch, 5. Juni. Der Bürgerausſchuß hat ſich nach einem belehrenden Vortrag des Gr. Amtsvorſtandes Herrn Geh. Reg.⸗Rat Dr. Aſal in ſeiner letzten Sitzung mit 32 gegen 10 Stimmen für Errichtung einer Waſſerleitung ausge⸗ ſprochen. Auch wurde beſchloſſen, ſich mit der Gemeinde Brühl behufs Erſtellung einer gemeinſchaftlichen Waſſerverſorgung ins Benehmen zu ſetzen. Weinheim, 6, Juni. Der ſchon 77 Jahre alte Taglöhner Adam Lederle aus Heddesheim erhängte ſich aus Schwer⸗ mut.— Der Militärvereinsgauverband der Bergſtraße hielt geſtern hier ſeinen Gautag ab.— Der Gemeinnützige Verein wird dem Verſchönerer Weinheims, dem voriges Jahr berſtorbenen Fabrikdirektor Adam Platz, der viele Jahre Vereinsvorſtand war, ein Denkmal ſetzen. Platz ſchuf die öffentlichen Gärten. exſchloß ſchöne Partien des Odenwaldes duech Markierungen, Wege und Schutzhütten.— Der Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen beranſtaltete geſtern mit etwa 400 Mädchen eine Schülerwan⸗ derung in die hieſige Vergwelt. oe. Karlsruhe, 6. Juni. Bei einer Meſſerſtecherei in Straßburg erhielt der Student Sußmann aus Karlsruhe einen ſchweren, aber nicht lebensgefährlichen Stich in die Lunge. S. war mit einem anderen Studenten in Streit geraten, in den ſich auch Unbeteiligte miſchten. Der Streitgegner Sußmanns kam mit einer leichten Verletzung am Arm daävon. *Schenkenzell(A. Wolfach), 6. Juni. Ein Radfahrer überfuhr geſtern vormittag die 73jährige Frau R. Sch. von hier, als ſie die Straße überſchreiten wollte. Die Frau fiel ſo unglück⸗ lich zu Boden, daß ſie mit einer ſchweren Kopfwunde und bewußt⸗ los vom Platze getragen werden mußte. Obwohl ſofort ärztliche Hilfe zur Stelle war ſtarb die bedauernswerte Frau, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Der Radfahrer wurde ange⸗ halten und ſeine Perſonalien feſtgeſtellt. Leider war man zu leichtgläubig und ließ ihn weiterfahren. Nun ſtellte es ſich her⸗ aus, daß ſeine Angaben vollkommen falſch waren. Meßkirch, 5. Juni. Aufſehen erregt in weiten Kreiſen die Tatſache, daß Herr Brauereidirektor Wilh. Stärk ſich ſelbſt dem Unterſuchungsrichter zur Verfügung geſtellt hat, weil in ſeiner letzten Stellung aus Freiburg i. Br., wo er Direktor der ſtädt. Rieſelwerke war, Unregelmäßigkeiten unter ſeiner Verwal⸗ tung geſchehen ſein ſollen. Herr Stärk wurde in Haft behal⸗ te n. Sportliche Rundſchan. Radſport. * Das Wanderſportfeſt ſüddeutſcher Gaue des deutſchen Rod⸗ Ffährerbundes, das geſtern in Frankenthal ſtattfand, war mit dem 25jährigen Jubiläumsfeſt des Radfahrec⸗ vexeins Frankenthal von 1885 verbunden. Der Verein wurde vor einigen Jahren mit der Radfahrer⸗Vereinigung von 1897 verſchmolzen. Die Korporation führt nunmehr den Namen „Radfahrer⸗Vereinigung Frankenthal von 1885 und 1897.“ Eine einfache, aber geſchmackvolle Ehrenpforte an der Bahnhofſtraße, Wimpeln, Fahnen und Guirlandenſchmuck in den Hauptſtraßen grüßten am Samstag nachmittag die zahlreich eintreffenden aus⸗ wärtigen Vereine, die im Bahnhofshobel Kleber durch den Feſt⸗ gusſchuß empfangen wurden. Die ſo farbenreiche Begrüßung durch die Einwohnerſchaft der freundlichen pfälziſchen Induſtrieſtadt hat gewiß bei den fremden Gäſten nur den günſtigſten Eindruck Hinterlaſſen. Frankenthals Bevölkerung hat hier ſichtlich mitgehol⸗ en, das Feſt zu einem guten Gelingen zu führen. Am Abend fand roßes Empfangsfeſt in der Feſthalle auf dem ſtädtiſchen Feſtplätze ſtatt, bei dem der Turnverein und die Turngeſellſchaft Fronkenthal, ſowie der Geſangverein Liederkranz durch Vorfüh⸗ rungen und Vorträge erfolgreich mitwirkten. Die Muſik ſtellte die Kapelle des 18. Inf.⸗Regts. aus Landau unter Leitung des Ober⸗ muſikmeiſters Wolter. Hervorgehoben zu werden verdient weiter ein Feſtſpiel„Ein Traum des Freiherrn v. Drais“, beſtehend aus 8 lebenden Vildern und einem Schlußtableau„Huldigung dem Er⸗ finder des Fahrrades“, das großen Beifall auslöſte. Die beiden Hauptperſonen ſtellten Drais und ſein Genius dar. Der Sonntag als Haupttag begann um 6 Uhr früh mit einem muſikaliſchen Mecken. Um 7 Uhr begann das der⸗Vereins Mann⸗ ſchaftsfahren auf der über 60 Kilometer langen Strecke Fbankenthal—Oggersheim—Mutterſtadt-Speyer und zurück. Es führen dieſe Strecke: 1. Radf.⸗Ver.„Germania“, Frankfurt a. M. in 1 St. 28 Min. 04 Sek., 2. Radf.⸗Klub„Diana', Heilbronn a. N. in 1 St. 24 Min. 41 Sek., 3. Radf.⸗Ver.„Schwalbe“, Ellmendingen in 1 St 24 Min 58 Sek., 4. Radf.⸗Ver. Bauſchlott in 1 St. 25 Min. 43 Sek., 5. Radf.⸗Klub„Sturm“ Pforzheim⸗Brötzingen in St. 26 Min. 06 Sek., 6. Frankf. Bicycle⸗Club, Frankfurt a. M. in 1 St. 27 Min. 34 Sek., 7. Radf.⸗Ver.„Germania“ Bornheim⸗ Frankfurt a. M. in 1 St. 29 Min. 31 Sek., 8. Veloz.⸗Klub Frank⸗ furt a. M. in 1 St. 31 Min. 11 Sek., 9. Radf.⸗Ver.„Wanderliebe“ IJrankfurt a. M. in 1 St. 35 Min. 25 Sek., 10. Radf.⸗Verein „Vorwärts Pforzheim(nur mit 4 Mann am Start erſchienen). Es gelangten 6 Preiſe zur Verteilung. Ein durch den Radfahrer⸗ Verein„Gerwania Frankfurt- Bornheim gegen die Plazierung der„Diang“!⸗Heilbronn eingelegter Proteft wurde vom Schieds⸗ gericht als unbegründet zurückgewieſen. Vormittags um 11 Uhr beßwegte ſich ein prächtiger Blumenkorſo durch verſchiedene Straßen der Siadt. An der Tete befanden ſich Herolde zu Pferd und eine Hochradlergruppe der Radfahrervereinigung Frankenthal. Es folgten dann die Muſik und die verſchiedenen Vereine. Die un⸗ zähligen mit Blumen geſchmückten Räder boten einen großartigen Anblick. Muſik⸗ und Feſtwagen wechſelten das buntbelebte Bild. So ſah man den Huldigungswagen für Drais, den Feſtwagen der Zimmerſtutzen⸗Geſellſchaft, der eine Jagdgruppe zeigte und den originellen Feſtwagen der Frankenthaler Induſtrie, welcher en miniature die verſchiedenen induſtriellen Erzeugniſſe der Stadt Darſtellte. Sehr gefällig war auch die Blumengruppe des Herrn Jean Rech und Frau aus Speyer, welche ein Blumenſchiff, von einem Rad gezogen, darſtellte. Nach dem muſikaliſchen Frühſchop⸗ pen und dem Feſteſſen begannen um 3 Uhr auf dem großen Pobium in der Feſthalle die Reigen⸗ und Radballkonkurrenzen, die durch einen ſauber gefahrenen Begrüßungsreigen der Rad⸗ fahrer⸗Vereinigung Frankenthal eröffnet wurden. Dann folgten Ber Niederrad⸗Reigen des Radfahrerbundes Weinheim und der hrer⸗Vereinigung Viernheim. Die Viernheimer durften in⸗ chrer muſterhaften Darbietung einen beſonderen lebhaften des großen Zuſchauerpublikums einheimſen. Das Haupt⸗ nahmen naturgemäß die Vorführungen der Amateur⸗ Gebr. Teichmann⸗Leipzig in Anſpruch. Die waghalfigen der beiden Herren erregten viel Bewunderung und ſpon⸗ ifall begleitete öfters die einzelnen Darbietungen. Weiter noch ein 8er Niederrad⸗Schulreigen des Radfahrer⸗Vereins des Männerradfahrer⸗Vereins Speher und des Veloziped⸗ Darmſtadt. Das Duettkunſtfahren der Herren Weller und Bachtel aus Ludwigshafen wurde ebenfalls durch eine hervor⸗ kragende W der Fahrer ausgezeichnet. Es folgten ferner noch ſchiedene Niederrad⸗Reigen und Radballſpiele auswärtiger Vereine. Ein 2der⸗Reigen der Radfahrer⸗Vereinigung Frankenthal von 1885 und 1897 machte den Beſchluß der vortrefflichen Vor⸗ führungen. Auf dem Feſtglatz herrſchte während des ganzen Nach⸗ mittags ein ſehr reges Leben und Treiben In den großen Bier⸗ und Weinhallen war nur ſchwer ein Plätzchen zu belommen. Am Abend funh des Preisverteilung Se Se Das ial wurde piel Eewundert. Das gange Mannheim, 7. Junk. lauf und trug den Charalter eines echten Volksſeſtes in der wein⸗ frohen Pfalz Golkswirtschaft. Badiſche Lokaleiſenbahn⸗Akt.⸗Geſ., Karlsruhe. Die General⸗ verſammlung, auf der 8836 Aktien vertreten waren, erledigte die Tagesordnung debattelos in wenigen Minuten. Die Berichterſtat⸗ tung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates, Beſchlußfaſſung über Genehmigung der Bilanz, Verteilung des Gewinnes(½% Prozent) und Vortrag des Reſtes auf neue Rechnung, ſowie Entlaſtung er⸗ folgten gleichfalls debattelos. In den Aufſichtsrat wurden die ausſcheidenden Herren Geh. Kommerzienrat Kölle⸗Karlsruhe, Graf Helmſtatt und Bauinſpektor a. D. Mühten wieder⸗ und Andrea⸗ Köln neugewählt. Zum dritten Punkt der Tagesordnung: Ver⸗ kauf der beiden württembergiſchen Bahnen Haertsfeld⸗ bahn und Reutlingen⸗Gönningen an die Württem⸗ bergiſche Nebenbahn⸗Akt.⸗Geſ. zu Stuttgart unter Auflöſung des mit der Weſtdeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft beſtehenden Betriebs⸗ vertrages berichtete Kommerzienrat Heymann. Die Anordnung zum Verkauf iſt von der württembergiſchen Bahn ausgegangen. Die Angelegenheit gehöre zwar nicht zur Kompetenz der General⸗ verſammlung, deren Zuſtimmung jedoch in Anbetracht der Trag⸗ weite des Beſchluſſes erbeten wurde. Sie wurde debattelos erteilt. Die badiſche Geſellſchaft verkauft zum heutigen Buchwert. Die Linien werden übertragen mit dem angeſammelten Erneuerunzs⸗ fonds und den Zuſchüſſen, die von dritter Seite dazu geſtiftet wor⸗ den ſind. M..05 Mill. plus 4 Prozent Zinſen müſſen am 1. Jan. bar bezahlt, weitere M. 2 Millionen müſſen an dieſem Termin in 4½proz. Obligationen bezahlt werden. Die beiden Linien ſtan⸗ den noch unter Zinsgarantie, die künftig wegfällt. Durch den Verkauf werden Mittel zur Elektrifizierung der Alp⸗ talbahn und des Wagenparks verfügbar. Verhandlungen wegen eines Roheiſenſyndikats geſcheitert. Nachdem in den letzten Tagen unter den„gemiſchten“ Hochofen⸗ werken des weſtfäliſchen Bezirks grundſätzliche Einigung in der Frage wegen der Bildung eines Roheiſenſyndikats erzielt worden war, fand geſtern in Köln eine Sitzung der„gemiſchten“ Werke, wie auch der„reinen“ Hochofenwerke ſtatt, um über jene Frage zu beraten. Dieſe Verhandlungen ſind jedoch nach längeren Er⸗ örterungen als ergebnislos abgebrochen worden, und zwar, weil die Rheiniſche Bergbau⸗ und Hüttenweſen⸗A.⸗G.(Niederrhei⸗ niſche Hütte) zu Duisburg⸗Hochfeld wiederum Forderungen hin⸗ ſichtlich der Beteiligung ſtellte, welche die übrigen Werke nicht be⸗ willigen wollten und welche die Niederrheiniſche Hütte anderſeits auch nicht ermäßigen wollte. Konkursſtatiſtik. Nach der vorläufigen Mitteilung des Kaiſer⸗ lichen Statiſtiſchen Amtes zur Konkursſtatiſtik gelangten im erſten Vierteljahre 1910 im Deutſchen Reiche 2883 noue [Konkurſſe zur Zählung, gegen 3221 im erſten Vierteljahre 1909. Es wurden 614 Anträge auf Konkurseröffnung wegen Maſſe⸗ mangels abgewieſen und 2269 Konkursverfahren eröffnet; von letzteren hatte in 1346 Fällen der Gemeinſchuldner die Konkurs⸗ exöffnung beantragt. Beendet wurden im erſten Vierteljahre 1910 1948(erſtes Vierteljahr 1909 2046) Konkursverfahren, und zwar durch Schlußverteilung 1319, durch Zwangsvergleich 409, infolge allgemeiner Einwilligung 50 und wegen Maſſemangels 170. In 875 beendeten Konkursverfahren war ein Gläubigerausſchuß beſtellt. Erſte Rheiniſche Walzenmühle,.⸗G. in Ligu. in Grevenbroſch. In der am 30. Mai in Köln abgehaltenen außerordentlichen Haupt⸗ verſammlung wurde die Auflöſung der Geſellſchaft be⸗ ſchloſſen. Deutſche Steininduſtrie.⸗G. vorm. M. L. Schleicher in Ber⸗ lin und Reichenbach i. Odenwald. Die Unterbilanz in 1909 hat ſich um M. 186 265(i. V. M. 62 696) auf M. 352 518 geſteigert bei M. 800 000 Aktienkapital. Aus dem Aufſichtsrat iſt Bankier Moritz Herz in Berlin ausgeſchieden. 5 *** Telegraphiſche Handelsberichte. *Düſſeldorf, 7. Juni. Die Kali⸗Akt.⸗Geſ. in Ludwigshall und Wolkramshäuſen und die Nordhauſer Kali⸗Werke wird pro 1909 der„Frkf. Ztg.“ zufolge, wieder keine Dividende verteilen. Der angebliche größere Reingewinn wird vielmehr zu Abſchrei⸗ bungen verwendet. Die Kapitalserhöhung des letztgenannten Werkes dient zur Beteiligung an anderen Unternehmungen der Kaliindurſtie. * Hamburg, 7. Juni. Die Firma Ernſt Grünberg, Landesprodukte in Rathenow, wendet ſich, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, an ihre Gläubiger. Es ſind Hamburger Salpeter⸗ und Getreidefirmen beteiligt. Neue Anleihe der Stadt Mainz. * Mainz, 7. Junt. Der Stadtverordueteuverſammlung wird laut„Frkf. Ztg.“ eine Vorlage unterbreitet, wonach die Stadt Mainz die Aufnahme einer neuen Auleihe von 16 Millionen Mark nach⸗ ſuchen will, mit der Maßgabe, daß die Stadt je nach Bedarf kleinere Beträge begeben darf. 1 Eiſenbahuretenbank Frankfurt. Fraukfurt, 7. Juni. Wie die„Fraukf, Ztg.“ aus Kreiſen der Verwaltung hört, haben die Bahnen, an welchen die Bank inte⸗ reſſiert iſt, auch im Jahre 1909 eine befriedigende Eutwicklung auf⸗ zuwetiſen gehabt. 50Hige marykkaniſche Staatsanleihe von 1910. 8 Berlin, 7. Junf. Die Subſkription auf die Fproz. marok⸗ kaniſche Staatsanleihe von 1910 wurde ſofort nach Eröffnung ge⸗ ſchloſſen, da die eingelaufenen Voraumeldungen eine gauz außer⸗ gewöhulich ſtarke Ueberzeichnung ergaben. Emiſſion gusläudiſcher Staatspapiere. * Amſterda m, 7. Juni. Die Niederländiſche Regierung gibt auf dem Submiſſionswege 12 Millionen Gulden 1jährige aprozentige Schatzſcheine aus. Die erſte Submiſſion findet am 18. Juni nicht unter pari ſtatt.(„Frkf, Ztg.“) 8*** * JTelegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 7. Juni. Fondsbörſe. Ungeachtet der Unſicherheit der amerikaniſchen Verhältniſſe war die Spekulation heute weniger beunruhigt, da man den Waſhingtoner Nachrichten Vertrauen entgegenbrachte, umſomehr, als man bereit iſt, die Fracht⸗ erhöhung zurückzuziehen. Amerikaniſche Bahnen eröffneten weſent⸗ lich höher über Newyorker Parität, Baltimore und Ohio lebhaft ge⸗ handelt, auch Shantungbahn auf weſentlich ruhigere Nachrichten aus China beſſer, öſterreichiſche Bahnen behauptet. Der Geſchäftsverkehr in Schiffahrtsaktien war ruhig bei feſter Tendenz. In Bankaktien waren die Umſätze ſehr beſcheiden und man ſcheint eher zu Abgaben zu neigen, beſſere Haltung weiſen Deutſche Bank und Disconto Commandit auf, von öſterreichiſchen Banken Oeſterreichiſch⸗Ungariſche feſt, Kreditaktien anſchließend beſſer. Das Kursniveau auf dem Montanmarkt iſt ungleichmäßig, Laurahütte feſt. Bochumer ab⸗ geſchwächt. Der Markt der Kaſſainduſtriepapiere lag ruhig, Chemiſche Höchſt 2% Prozent niedriger, Zementfabrik Heidelberg ſchwächer und 2 Prozeut niedriger, Maſchinenfabriken gefragter, elektriſche Werte ruhig, Schuckert feſter. Deutſche Fonds ſind mäßig ſchwächer, Ruſſen behauptet, Mexikaner abgeſchwächt. Infolge der Leitungsſtörung fehlte jede Anregung aus der Provinz. Das Geſchäft war im weiteren Verlaufe bei weſentlich geringeren Kursänderungen geringfügig. In Norddeutſcher Lloyd fanden Käufe für Hamburger Rechnung ſtatt. Der Privatdiskont ermäßigte ſich um 1 Sechzehntel auf 3 Prozent. Tägliches Geld wax leicht erhältlich. Die Nachbörſe war behauptet. Es notiert: Kredit 208,70, Disconto 187,80, 90, Dresdner 169,20, Staatsbahn 161,70, Lombarden 28,70, Baltimore und Ohio 111,80, 50, Sivsd 30, 40 8* Berlin, 7. Juli. Fondsbörſe. Bet geringem Geſchäft ließ die Börſe anfaugs eine ausgeprägte Tendenz vermiſſen, allgemein überwog die Abſchwächung, beſonders auf dem Montanmarkt. Die bisherige Erfolgloſigkeit der Verhandlungen zur Gründung eines weſtdeutſchen Roheiſenſindikats ſowie die niedrigen Verſandtziffern des Stahlwerksverbandes per Mai übten einen verſtimmenden Ein⸗ fluß aus. Später begann die Haltung an Feſtigkeit zuzunehmen, als von London höhere Kurſe für amerikaniſche Werte gemeldet wurden, die ſich weſentlich über Newporker Parität ſtellten. Anfängliche Ab⸗ ſchwächungen namentlich auf dem Montanmarkt wurden aber zum kleineren Teil wieder eingeholt. Für die beſſere Stimmung trugen auch die Meldungen über die Herſtellung des Friedens im Bau⸗ gewerbe bei. Das Geſchäft blieb äußerſt beſchränkt, Nur für amerika⸗ niſche Bahnen zeigte ſich lebhafte Kaufluft und die Kurſe dieſer Werte hoben ſich über die geſtrigen Schlußnotierungen. Shantungbahn⸗ aktien waren ebenfalls bemerkenswert höher. Von Montanwerten begegneten Phönix guter Meinung, Oeſterreichiſche Werte neigten bei geringfügigen Umſätzen zur Schwäche. Tägliches Geld 3½ Prozeut. Von Schiffahrtsaktien waren Paketfahrt bei lebhaften Umſätzen an⸗ ziehend. * Berlin, 7. Juni. Produktenbörſe. Deckungsbegehr in Weizen, Roggen und Hafer, hervorgerufen durch das trockene heiße Wetter ſteigerten die Preiſe in ſo erheblichem Maße, daß ſich weitere Ex⸗ höhungen bis zu 2 Mark ergaben. Da die Spekulatſon jedoch die Trockenheit nicht für ausgiebig genug hält, bröckelten die Preiſe bei nachlaſſenden Umſätzen ſpäterhin ab. Das Geſchäft war in allen Ar⸗ tikeln weſentlich ſtiller als an den Vortagen. Mais und Rüböl blieb bei wenig veränderten Preiſen ſtill. Wetter: heiß. **** Mannheimer Vom 7. Juni. Effektenbörſe. (Offizieller Bericht.) Bei ſtiller Haltung notierten heute: Süddeutſche Bank Aktien 118., Brauerei Durlacher Hof Aktien 234., Waggonfabrik FJuchs Aktien 197.50 G. und Zellſtoffabrik Waldhof Aktien 265 G. Aktien. Wanken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyerso%———.—Fiankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ, vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 105.70 Rück⸗ u. Mitver!.—.— 1295 Rhein. Creditbank—.— 139.40 Fr. Transy⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.— Glas⸗Verſ.⸗Gef.—.— 2300 Südd. Bank—.— 118.— Bad. Aſſecuranz—.— 1885 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.25 Continental. Verfich.—.— 680.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 480.——. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Ver in chem. Fabrikfen—.— 326.— Verein D. Oelfabriken—.— 158. Weſt..⸗W. Stamm—— 221.— „ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei 78.— 76 Durl. Hof vm. Hagen 284.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 109.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.— Br. Ganter, Freibtg.—.— 90.25 Kleinlein, He delberg—.— 185.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 33.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 214.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner 255.—— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.— „ Schwartz, Speyer—.— 123.50 „ S. Weltz, Speyer———. „3. Storch., Speyer—.—- Br. Werger. Worms 83.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 164.— Transport ., Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Mannh. Dampfſchl. 55.——.— Mannh. Verſickerung—.— 755.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 880.——.— Württ. Transp⸗Verſ.—.— 580.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.——.— Dingler'ſche Mſchfbr. 114.50—.— Emaillw. Mafkammer 103.——.— Ettlinger Spinnerei—.— 99.— H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 197.50 Hüttenh. Spinneret—.——.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Ferkf, 130.— 129.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 255.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205.— Maunh. Gum. u. Asb. 149.——.— Maſchinenf. Badeniga—.— 200.— Oberrh. Elektrizitüt—.— 19.— J6fälz. Mühlenwerrfʒe—.——-.— Pf.Nähm.u. Fahrradf.—.— 146.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſ. 138.— 132.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 141.50 Verein Freib. Ziegelw. 120.——— „Speyr. Würzmühle Neuſtadt-—- Zellſtoffabe. Waldhof—.— 265.— Zuckerfbr. Waghäuſel 205.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— Zucker raff. Mannh. ———.— ————-—-— 1* E Berliner Effektenbörſe. Berlin, 7. Juni.(Deviſonnstierungen.) kurz Holland 169.15 169.25 viſta New⸗Mork 420.75 421.— „ Belgien 80.82 80.85 kurz Wien 85.02 85.02 „ London 20.48 20.48[lang Wien—.——.— „ Paris 81.15—.— kurz Petersburg—.——.— „IJlalten 80.55 80.55 lang 2—— „ Schweiz 81.05 81.— kurz War ſchau——— Verlin, 7. Juni.(Anfanas⸗Kurſe.) Kreditaktien 209.60 208.70 Laurahütte 176 20 176.26 Dise.⸗Kommandit 188.— 187.80 Phönix 225.— 225.30 Staatsbabn—.— 161.40 Harpener 196 40 197.— Lombarden 23.80 23.70 Tend.: unentſch. Bochumer 235.50 234 10 Berlin, 7. Juni.(Schluskurſe.) Mechſel London 20.50 20.5051 Reichsbank 144— 144.— Wechſel Paris 81.12 81.10 Röbein. Kreditbank 139 20 139.20 4% Reichsanl. 102.— 101.90] Rußenbent 160 20 160 30 4%„ 1909—.——— Schgaffb. Bankd 144.20 143 90 5% Reichzaul. 93.— 93.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.70 857 675„ 1909.——taatsbahn 161.70 161.60 4% Neichsauleige 8440 84 40 Lombarden 2880 25.70 3% Conſols 102.— 102.— Baltimore u. Ohis 110.90 111.40 5 eſe„ 1909————[FCanada Bacine 195 50 195.60 8„ 93.— 93.— Hamdurg Packet 146 90 147 10 3„ 1909—.——[Vordd. Lloyd 113.40 113,30 8% + 84.40 84.40 Bochunier 235 40 234.90 4% Bad. v. 1901 100.80 101.— Danutſch⸗Juxembg. 211 20 210 70 4%„„1908%9 101.90 101.80] Dortmunder 95.80 95 90 %„ Lönd.———[Gelſenkirchner 212.40 212 3%„ ſldene7 92 92.—] Harpener 197 70 197.20 8½% Bavern 92 92.10 Lauraßbütte 176.40 176 60 3% eſ% Heſſen 91,75 91.80] Phöstx 255.— 224.90 30% Heſſen 81.20 81.Weſteregeln 216— 218.— 301% Sachfen 88.60 83 60] Allg. Elekte.⸗Hel. 270.50 271.— %½ Japauer 1905 97.80 97.80 Anilin 48020 480.30 deſe Ikaliener—.——. Anilin Treptow 369— 368 50 4% Ruff. Anl. 1902 92.70 92 60 Brown Boveri 203.— 202.90 4% Bagdadbahn 88.10 8750 Chen Albert 480.20 4810 Oeſter. Kreditaktten 209 40 309— D. Steinzeugwerte 241.— 241.— Berl. Handels⸗Geſ. 173,70 178.70 Elberf. Farben 489 10 489 30 Darmftädter Bank 130.60 130.50 Celluloſe Kottheim 204.— 203.70 Deutſch⸗Afiat. Bank—— 151 20 Rüttgerswerken 189 50 187.50 Deutſche Bant 250.80 951 20 Tonwaxen Wiesloch 112.70 112,70 Dise.⸗Kommandit 187.90 187.80 Wf. Draht. Langend. 240. 239.70 Dresdner Bank Zellſtoff Waldhof 266.50 365.— 159.10 159.20 Privatdiskont 3½% W. Berlin, 7. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.40 209,.— Staatsbahn 161.70 101 80 Diskonto Komm, 187.90 187,80 Lombarden 23.80 23.70 Fariſer Bürſe. Paris, 7. Juni. Anfangskurſe. 8 d% Nente 98.97 99.— Debeers 428.— 429. Spanier 96.70 96.45 Caſtrund 135.— 135. Türk. Sooſe————Goldſield 168.— 165.— 725.— 725.— Raubmines 286.— 288.— Nio 1708 1791 Mannheim, 7. Juni. — 73 Genueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 7. Sei te 2/ Conſols 3 Neichsanleihe 4 Argentinier 4 Italiener 4 Japaner 3 Mexikaner 4 Spanier Ottomanbank Amalgamated Angeondas Nio Tints Central Mining Goldſields Jagersfontein Wien, 7. Juni. Kreditaktten Länderbank Wiener Baukverein Staatsbahn Lombarden Marknoten Wechſel Paris Wien, 7. Juni. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Unionbant Ungar. Kredit Wiener Bankverein Länderbank Türk. Loſe Alpine Tabakaktien Nordweſthahn Holzverkohlung Staatsbahn Lombarden 81% 81˙¼J Moddersfontein 12 12˙0 83— 83. Premier 90½% 907/, Nand mines 103½% 103 ½ Atchiſon comp. 106/, 1061 957% 957¼ Canadian 200 200— 36— 36—Baltimore 114% 1145/ 94½ 941/ Chikage Milwaule“ 131— 129 18¾ 18%¾ Denvers com. 36˙86 35ʃ¼/ 667/ 68˙/ Erie 27 2861½ 8½ 38]Grand TrunkIII pref. 56— 56— 7„ ord. 31— 31— 16%/% 165J.] Louisville 146% 1464½ 38¼ 32˙]] Miſſouri Kanſas 39˙% 39%/ 17˙% 17¼Ontario 45˙% 45 55% 5¾ Southern Pacific 123— 122% 2% 24ʃ/ Union com 177. 177 6/ 6½ Staeels com. 79%½ 738ʃ% 8% 85% Tend. ſtill. Wiener Börſe. Vorm. 10 Uhr. 667.40 665.20 Oeſt. Kroncurente 95.20 95.20 501.70 499.20%„ Papierrente 98.05 98.05 542.50 542.50f„ Silberrente 98.10 98.10 Londoner Effektenbörſe. Zondon, 7. Juni.(Telear.] Anfangsturſe der Eifetle örſe. 754.50 754. Ungar. Goldrente 113.70 113.65 118.— 17.700„ Kronenrente 92.40 92.40 117.58 117.53] Alpine Montan 737.— 724.50 95.383 95.83 Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. 666.50 665.700 Buſchtehrad. B. 982.— 980.— 1814 1823 Oeſterr. Papierrentie 98.05 98.05 ——„ Silberrente 98 10 98.10 602.— 602.— Goldreute 117.10 117.10 840.— 889.— Ungar. Goldrente 113.70 118.50 542.— 542.— Kronenrente 92.40 92.40 502.— 500.— Wch. Frantf. vifta 117.58 117.52 257.— 277.—„ ndon„ 240.82 240.95 726.— 726.—-]„ Paris 95.88 95.33 ———— ,„ Amſterd.„ 199.05 199.05 —.——.—Napoleon 19.10 19.10 —.——:—Marknoten 117.58 117.53 773.50 754.20 Ultimo⸗Noten 117.52 117.52 118.50 118.70 Teud.: beh. Berliner Produktenbörfe. DVerlig, 7. Juni.(Telegramm.)(Produftenbds vſſe⸗ Preiſe in Mart prs 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 6. 7. Weizen per Juli 198.—198.50] Mais per Jut-.—.— „ Sept. 191.—191.25„ Auguft—-——„. „Okt. 191.191.75„ Sepft Roggen per Jult 148.50147.25 75——— „Sept. 151.75151.50 Rüböl per Juni 53.80 28.80 „Okt.—.—152.25„Ott. 49.50 49.60 *„ Dezbr.—.——.—„ Dez—— Hafer per Jult 147.25148.25 Spfritus oer loco—.——.— „Sept. 151.—152Weizenmehl 27.50 27.75 8—.——[Roggenmehl 19.50 19.60 Liverpooler Börſe. Siverpool, 7. Juni.(Aufangskurft.) 6. 7. Weizen per Juli 618 ½ ſtetig 67%% feft *.* Okt. 6ʃ74½ 1 Mais ver Jult— träge—.— träge vor— Sraukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegrayhen⸗Compagnie. Neichsbankdiskont 4 Prozent. Staatspapiere. A. Deutſche. 6 75 893 4% beutſch. Neichsanl. 102.— 101.90%! Mh. Stadt⸗A.1903—-—— 8* 90.. 12 1909—.—— 88⁰ 5 5 92.90 92 850½2. 1995 9140—— 3„ 1900——[6. Ausländiſche. 4 5 84.60 84.505 Arg. k. Gold⸗A. 1887——. 3% or. konſ. St.⸗An!. 102.— 109.—5% Chineſen 1896 101.90 101.50 4 do..1909—% 1898 99.60 99— 8 93.— 92.854½ Japaner 97.70 97.65 „„ 1909—.—Neritaner äuß. 88/90 109.20 100.— 7 8450 840 abadiſche St.⸗A.1901 101.20 101 20 „1908/08 101 65 101.70 41 bad. St.⸗Oabg)fl—-— 93 80 32 5 1904 92.— 95 95 8„„ 70.— 70.50 8 Rerikaner inne e 101.30 101.30 Bulgaren 3¼(talien. Rente 4% Oeſt. Silberrente 97 75 97 95 4½„ Papierrent.—— Oeſterr. Golvrente 99.25 99 30 2 Portug. Serie L 66.50 65.60 3„ III 67.70 67.50 „ 1907—. 4hahr..⸗B.⸗A..1915 100.90 101.— * 4½ neue Ruſſen 1905 100.25 100,30 4„„„ 1918 101.50 101.404 Ruſſen von 1880 91 90 91.95 35% do. u. Allg-Anl. 92.05(.104 ſpan. ausl. Reute———.— 4 do.„.Obdl.—.— 83—1 Türten von 19083 88.40 88.40 8 Pfälz..⸗B. Prior. 100,80—(.„ unifl. 94 70 94.70 5„ 92 20 92.151 Ung r. Goldrente 95.25 95 25 4 Heſſen von 190 101.40 101.40(4„ Kronenrente 92.50 92.50 3 Heſſen 80.90 81 15[Berzinsliche Loſe. 8 Sachſen 83.80 83 6003 Oeſterreichiſcher880 174.75174.75 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.— 101 501 Fürttſche 188.— 188.— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 235— 234.30 Buderus 109.50 108 50 Concordia Bergb.⸗G.—— Deutſch. Juxemburg 201.— 211.10 Eſchweiler Bergw. 196.— 195.— Friedrichshütte Bergb, 131.50 131 20 Harpener Bergbau 197 50 197.20 Kaliw. Weſterregeln 219 50 218.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 106.75 105.50 Ghönix 225.40 225.20 Br.Königs⸗ u. Laur ꝛh. 176.— 177.— Gawerkſch. Noßleben 121 00 121.50 Gelſenkirchner 212.80 212— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 123.10 123— Hamburger Packet 146 99 145.90 Norddeutſcher Lloyd 113 30 118.20 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 161 70161.70 Osſt. Südbahn Lomb. 23 89 23 70 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahn—.— 88.50 do. Meridionalbahn 137 137.— Baltimors und Ohio 110.60 111.60 Bapdiſche Jank 184.50 134.70J Oeidert.⸗Ung Ban! 129.80180.— Berg u. Metallb. 117.10 117 10 Oeſt. Länderbank 125.80 425.70 Berl. Handels⸗Geſ. 174.— 174.— Kredit⸗Anſta! 209.40 208.70 Comerf. u. Disk⸗G. 114.— 116 Pfätziſche Bank 101.20 101.20 Darmftädter Bauk 181.10 131[Pfälz. Hyp.⸗Bank 195 45—.— Deautſche Bank 251.10 251 20 Preuß. Hppotheknb. 123.30 128 50 Dentſchaſtat. Ban! 150.— 180 50 Seutſche Reichsbk. le4 60 14420 D. Effekten⸗Bank 108.25 08 40 Rhern. Kreditbank 139.40 139 40 Diseonto⸗Comm. 187 75 187 80l Rhein. Hyp.⸗B. M. 19780 198.— Dresdener Bank 159.10 159.20 Schaaffh. Bankvor. 143 80 143.50 Fraukf. Hop.⸗Zauk 210.50 210.80 Südd. Bauk Röm. 117.50 118.— Irkf. Hyp.⸗Froditv. 169.80 170.—] Piener Baukver. 137.30 137.40 Nationalbank 124.80 124 5 Südd. Diskont 118.— 118 20 Zank Ottomane 144.50 144 50 Jraukfurt a,., 7. Juni. Lreditaktten 908.70, Dearonte⸗ Commandit 187.70, Darmftadter 30.90, Dresd aar Zan, 59 20 Hau delsgeſellſchaft 173.70 Dau ſche Bank 251.—, Siaatsd au 161 70 Sombardan 23.70, VBochumer 234.70, Gelſenktechen 212.20, Laura gulte 176.—, Rugarn 95.20. Tandenz: befeſtigt. Nachbörſe. Kreditaktien 208 70, Otseonts⸗Sommandtt 187.90 Staatsbaßn 161.70, Lombarden 23.70. *** Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 6. Juni 1910. Die Stimmung auf dem Weltmarkte war in abgelaufener Berichtswoche etwas zuverſichtlicher, jedoch ließen die von überall her gemeldeten guten Ernteausſichtea keine durchgreifende Beſſe⸗ D. König Albert abgef. Neapel, D. Frankfurt abgef. Galveſton, D. Mork abgef. Shanghai, D. Gneiſenau paſſiert Gibraltar. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. Dampfer⸗Expeditionen des Norddentſchen Lloyd in Bremen. Ab Bremerbaven vom 5. Juni bis 11 Juni 1910:„Fron⸗ prinzeſſin Cecilte“ am 7. Jun nach New⸗York über Southampton⸗Che r⸗ bourd„Roland“ am 7. Juni nach Braſtlien,„Zieken“ am 8 Jun i nach Aufralien.„Rhein“ am 9. Juni nach Baltimore,„Prin: Friedrich Wilhelm“ am 11. Juni nach New⸗Hork über Sou thampton⸗ECherbourg, „Eiſenach“ am 11. Juni nach Argentinien. *** Marx& Soldschmidt, Mannheim 5 Tele wan v⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Proviſions frei! Ber Wir ſind als Selbſtkontrahenten Käufer käufer unter Vorbehalt: Al.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M. 370 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58 * 2 Vorzugs⸗Aktien 10⁰0 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 14⁰ Bruchſaler Braucrei⸗Geſellſchaft 66 Bürgerbräu, Ludwigshafen 240 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 204z;fr Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 250 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 109*5 Filterfabrik Enzinger, Worms erbGeb Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerel. annheim 70 Herrenmühle vorm. Genz. Heidel berg 99 Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. 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Teil: J..: Schönfelder. jür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz 255 Druc und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, Direktor: Eruſt Müller. Ich ſehe an ihrem ganzen Bebahren mit Freuden die vortreffliche Wirkung. Kleinborſtel bei Hamburg, 12. Okt. 09. Meine Frau hat etwa 6— Pakete„Biv⸗ Schlußkurſe. rung aufkommen. Die Witterung war wiederum günſtig und fürſon“ 8 91 n 2 5 ſon“ genommen. Zwar lag ein dringendes Bedürfnis nicht vor + Wechſel. den⸗ Satenſtand gar nicht beſſer zu wünſchen. Ju 8 jeßigen ich wollte ihr nur die daraus erhoffte Kräftigung ſpendieren, weil 55 85 9 998 chlich 291 92 1 kunnen9r. ſie, von großer Arbeitslaſt angeſtrengt, etwas ſchmal geworden 5 eizen, ächlich ruſſiſcher rumäniſch openien 8 5 5 39 985 5 kurz 8139 81505 den rheiniſhen e 50 115 1 80 eh oneN Valten 80.60 80.5750 Schwelz. Plütze„ 81.05 81083 mehr Intereſſe. Landware fand weniger Beachtung da auelan; ausgemacht, ſieht blühend ſchön aus und fühlt ſich bedentend ar⸗ Shack London 20.505 20.51] Wien„385.025 85.025 diſche Weizen verhältnismäßig billiger ſind. Die heutige Börſe beitsluſtiger und ſriſcher als zuvor. Eine Arbeit, wie ſie ſie London„ 20.48 20.477 Napoleonsd'or 16.88 16 23 verkehrte in ruhiger Haltung und erſtreckten ſich die Umſätze auf täglich verrichtet, bei nur böchſtens.—7ſtündiger Nu z 5 FF%/.%½ Deckung des notwendigſten Bedarfes.— Wir notieren per 100 Arbeit einer Mutter, die ihren Mann und ihre 3 Kinder rußelos Aktien induſtrieller Unternehmungen. Kilogramm frachtparität, Stuttgart, Getreide und Saaten ohne treu faſt ganz allein bedient, macht ſolche außerordentlihen Kuf⸗ Bad. Zuckerfabrit 203 20 208.25Hedd. Ku. u. Südd. Keb. 129.— 129.— Sack netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit. wendungen von Zeit zu Zeit unbedingt nötig, und ich freue mich, Südd. Immobil.⸗Geſ. 94.— 93.30 Kunſtſetdenfabr. 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Da die Erfahrung gelehrt hat, ſtimmungen den Arbeitgebern und der Arbeiterſchaft noch nicht genügend bekannt ſind, bringen wir folgende Dar⸗ ſtellung zur allgemeinen Kenntnis: Durch die Einfügung des ſtimmungen der§s 135 bis 139 aa auf alle Betriebe mit in der Regel mindeſtens zehn Arbeitern ausgedehnt. Uunterſtehen nunmehr die Werkſtätten der Wäſchekonfektion mit mindeſteus zehn Arbeitern den be⸗ der Gewerbeordnung, während weniger als zehn Kaiſerliche Verordnung vom 31. Mai 1897, abgeändert durch die Katiſerliche Verordnung vom 17. Februar 1904, nach wie zeichneten Beſtimmungen für die Betriebe mit vor Geltung behält. Es ſomit folgende Rechtslage: Für Betriebe mit mindeſtens zehn Arbeitern: 1. Verbot der Nachtarbeit zwiſchen 8 Uhr abends und ſechs Uhr morgens(§ 137 Abſ. 1 der Gewerbeordnung). Zehnſtündiger Normal⸗ eeg(§ 187 Abſatz 2 der Gewerbeordnung!). 3. Beſchränkung der Ar⸗ beitszeit am Samstag ſo⸗ wie an den Vorabenden der Feſttage auf die Dauer von acht Stunden und bis ſpä⸗ teſtens fünf Uhr abends.(8 137 Abſatz 1 und 2 der Ge⸗ werbeordnung)]. 4. Gewährung einer min⸗ deſtens einſtündigen Mit⸗ tagspauſe; die Mittagspauſe iſt für Arbeiterinnen, die ein Hausweſen zu beſorgen haben, auf Antrag, auf min⸗ deſtens eine und eine halbe Stunde auszudehnen.(§ 137 Abfatz 3 und ö der Gewerbe⸗ ordnung!. 5. Gewährung einer un⸗ unterbrochenen Ruhezeit von mindeſtens elf Stunden nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit. 8 137 Abſatz 4 der Gewerbeordnung). 6. Wöchnerinnenſchutz auf acht Wochen, von denen min⸗ deſtens ſechs Wochen in die Zeit nach der Niederkunft fallen müſſen(§ 137 Abſatz 6 der Gewerbeordnung!. Verbot oder Einſchrän⸗ 19799 der Uebertragung don Heimarbeit.(8 187a4 der We⸗ werbeordnung). 8. Ueberarbeit wegen außergewöhnlicher Häufung der Arbeit kann auf Autrag durch die untere oder höhere Berwaltungsbehörde bewil⸗ ligt werden für Arbeiterin⸗ nen über ſechszehn Jahren für böchſtens vierzig Tage innerhalb eines Kalender⸗ jahres bis zur Dauer von wölf Stunden täglich und ſpäteſtens neun Uhr abends an den Wochentagen gußer Samstags und unter Einhaltung einer ununter⸗ brochenen Ruhezeit von 85 weniger als zehn Stunden.( 183832 der Ge⸗ werbeordnung. Für dieſenigen Betriebe, welche während der Saiſon windeſtens zehn Arbetter beſchäftigen, gelten auch für die Zeiten, in welchen ſte weniger als zehn Arßeiter be⸗ ſchäftigen, die Beſtimmungen unter J. Mannheim, den 19. Mai 1910. Großh. bad. Bezirksamt; Stehberger. Nr. 28908 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit Keuntnis. Wen ei m, den 2. Junt 1910. Bürgermeiſteramt: Finter. Dr. die Konfektions⸗ daß die neuen Be⸗ § 1341 wurden die Be⸗ 6 Somit Kleider⸗ und Arbeiteru die Für Betriebe mit weniger als zehn Arbeitern: 1. Verbot der Nachtarbeit zwiſchen achteinhalb Uhr abends und fünfeinhalb Uhr morgens(8 4 Abſatz 1 der Kaiſerlichen Verordnung,. 2. Elfſtündiger Normal⸗ arbeitstag(8 4 Abſatz 2 der Kaiſerlichen Verordnung). 3. Beſchränkung der Ar⸗ beitszeit am Samstag ſo⸗ wie an den Vorabenden der Feſttage auf die Dauer von zehn Stunden und bis ſpä⸗ teſtens fünfeinhalb Uhr abends(§ 4 Abſatz 1 und 2 der Kaiſerlichen Verord⸗ nung!). 4. Wie nebenſtehend.(§ 4 Abſatz 3 und 4 der Kaiſerl. Verordnung!). 5. Eine entſprechende Be⸗ ſtimmung fehlt. 6. Wöchnerinuenſchutz auf ſechs Wochen nach der Niederkunft, durch ärztliches Atteſt über die Zuläſſigkeit der Beſchäftigung beſchränk⸗ bar auf vier Wochen nach der Niederkunft(§8 4 Ab⸗ ſatz 5 der Kaiſerlichen Ver⸗ ordnung). 7. Eine entſprechende Be⸗ ſtimmung ſehlt. 8. MReberarbeit für Arbei⸗ torinnen über ſechszehn Jahre iſt zuläſſig auf höch⸗ ſtens ſechzig Tage im Jahre bis zu dreizehn Stunden täglich und bis ſpäteſtens zehn Uhr abends. Die Uebsrarbeit iſt auch am Samstag zuläſſig. Einer Ge⸗ nehmigung bedarf es nicht, doch iſt in der Werkſtatt eine Tafel auszuhängen auf der jeder Tag an dem Ueber⸗ axbeit ſtattfindet, vor Be⸗ ginn der letzteren einge⸗ tragen werden muß.(8 der Kaiſerl. Verordnung!]. 6 öffentlichen 108 ölr 2 2* Die Vorzüge unserer Kinder- Stletel sind von ungeheurer Tragweite für das Wohl unserer Lieblinge Schuhhaus Reform„Regnawa“ F 5, 4(Heidelbergerstr).:: Wem der Aret a Wein- und Siertrinken 9 verbletet, empiehle meinen alkoholarmen natur- reinen Apfelwein in Originaſſſaschsnabfüſſung. Jacob Lichtenthäler eeen Nr. 810. 8391 B B, ſi. Beamte Angeſtellte tönnen unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Tepplchen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ D 275 Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. l⸗ u, Lindleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. 160 5 1 — kein lungs t 0 ee wechlels rormulare Dr. B. Sads in leder beſleben Stüc · Se Bei der am 3. 8 11 0 2% ab. Ser. 12, Lit. P No. 16227. Die Kontrolle über Ve Die Einlöſung erfolgt in Frankfurt a. M. jenigen Bankhäuſern, die ſich mit dem Verkauf unſerer Obligationen beſchäftigen, insbeſondere in: Mannheim bei der Süddeutſchen Distonto⸗Geſellſchaft.⸗G. Ebendaſelbſt wird auf Wunſch der Umtauſch der verloſten Pfaudbriefe gegen neue Stücke derjenigen Serien, die wir zur Zeit ausgeben, zum Tageskurs beſorgt. nehmen wir auf Antrag koſtenfrei: Die Rückzahlung dieſer heute gekündigten Pfandbriefe erfolgt vom 1. Auf ſolche Stücke, welche erſt nach dem 31. Oktober 1910 Zur Einlöſung gelangen, wird für die Zeit vom 1. Sktober 1910 ab bis auf weiteres ein 2% iger Depoſitalzins vergütet. 4% Pfaudbriefe(Serien 14, 16—18) ſind bisher noch nicht verloſt worden. Aus früheren Verloſungen ſind noch rückſtändig: 62968, 78387. 20331, 23558, 64972, 102208. 1** R 0. 3282. .„ 15214. Ser. 13, Lit. N No. 21155. 1 7 0 1 28455, „„% Ü ͤ⁵W„*5 * 15 E* J7) Ser. 15. Lit. O0 No. 82479. au unſer rloſungen und Kündigungen Frankfurter Hypothekenbank. Bfandbriekverkoſnmg am 3. Zuni 1910. Juni 1910 vor Notar ſtaltgehabten Verloſung ſind von unſeren Pfandbriefen der Serien 12, die Nummern zur Rückzahlung auf den 1. 13, 15 und 19 Oktober 1910, mit welchem Tage die Verzinſung endigt, gekündigt worden. Es beziehen 1955 dieſe Nummern auf ſämtliche Literae, alſo auf alle Stücke, welche eine der Nummern tragen. Nr. 208, 348, 457, 877, 1032, 1245, 1751, 1766, 1829, 2246, 2478, 2624, 2751, 2781, 2821, 3263, 3418, 4113, 4202, 4244, 4265, 4499, 4508, 4529, 4509, 4931, 4970, 5503, 5177 5639, 5739, 5774, 5901, 5984, 85 28, 6172, 6513, 6530, 6574, 6739, 6842, 6897, 7068, 7087, 7177, 7210, 7373, 7711, 7801, 7987, 8039, 8070, 8227, 8865, 8668, 8840, 8940, 9194, 9708, 9736, 9700 9864, 9988, 10039, 10193, 5 10322, 10528, 10689, 10770, 11058, 11205, 11868, 12078, 12422, 12700, 12978, 13046, 13154, 13230, 13231, 13249, 13313, 13686, 13703, 14387, 16189, 16146, 16267, 16355, 16365, 16384, 16849, 16867, 16966, 17094, 17109, 17210, 17214, 17447, 17772, 17788, 17922, 17989, 18023, 18082, 18096, 18170, 18280, 18376, 18862, 19108, 19150, 19211, 19337, 19377, 19466, 20230, 247, 20528, 20685, 20802, 20880, 21055, 21101, 21122, 21211, 21385, 21693, 21975 2 5 268, 22339, 22345, 22390, 22397, 22490, 22510, 22552, 22766, 22797, 22874, 22 3069, 23353, 23764, 24130, 24495, 24781, 25186, 25477, 25860, 25910, 25961, 25963, 6458, 26725, 26845, 26964, 26978, 27246, 27291, 27302, 27378, 27438, 27512, 27567, 2 27602, 27681, 27668, 27689, 27765, 27867, 27935, 28077, 28305, 28335, 28465, 28527, 28655, 20256, 29852, 29870, 30116, 30225, 30391, 30407, 30688, 60572 61105, 61341, 62882, 63426, 63534, 63650, 64000, 64352, 64549, 64771, 65060, 65451, 65750, 65854, 66648, 67859, 67731, 67781, 68670, 68672, 69010, 69725, 69740, 69747, 69831, 700g1, 70477, 70022, 71100, 71218, 71476, 71822, 72367, 72429, 72438, 72452, 72556, 72583, 7 72780, 72782, 72888, 72959, 73044, 73135, 73201, 73349, 74233, 74237, 74332, 74796, 75316, 75852, 76321, 76703, 76775, 77884, 78164, 78318, 78483, 78518, 78586, 78644, 78896, 79228, 79556, 79669, 80432, 80572, 81214, 81866, 82336, 82438, 82916, 83311, 83396, 83464, 83693, 83764, 84092, 84251, 85121, 85265, 85523, 85658, 85868, 86005, 86135, 86184, 86398, 87538, 100042, 100068, 100245, 100324, 100670, 100749, 100812, 101299, 101419, 101527, 101673, 102402, 102552, 102767, 103000, 140082, 140128, 140276, 140382, 140474, 140659, 140811, 140869, 141197, 141742, 141874, 141893, 141964, 141971, 142265 142280, 142352, 142493, 142764, 142796, 142843, 143053, 143075, 143099, 143186, 143853, 143483, 143563, 143594, 143599, 143714, 144445, 144548, 144656, 144813, 144982, 144951, 145281, 145529, 145619, 145809, 146055, 146210, 146309, 146922, 147088, 147123, 147408, 147411, 147547, 148169, 148191, 148195, 148329, 148463, 148600, 148836, 149465, 149521, 149934, Oktober 1910 er Kaffe, auswärts bei den⸗ Pfandbrieſe und Kommunal⸗ 888¹ unſerer Pfandbriefe über⸗ Antragsformulare, aus welchen die Bedingungen er⸗ ſichtlich ſind, können an unſerer Kaſſe ſowie bet unſeren Einlöſungsſtellen bezogen werden. 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Milchbrot à 55 Gramm. Maſtochſenfleiſch od. prima Rindfleiſch: 3500 Ko. 3. Leber: 100 Ko. 4. 600 K 5. Schweinefleiſch: 500 Ko. 6. Dürrfleiſch: ca. 150 Ko. 7. Wurſtwaren u. Schinken: ca. 14000 Portionen. deren Lieferung im Supmiſ⸗ miſſionswege vergeben wer⸗ den ſoll. Angebote hierauf wollen 18 Samstag, 18. Juni 1910, vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nanntem Bureau zur Ein⸗ ficht offen, letzt ſchon bemerkt, daß 1. die Angebote au f Ltefe⸗ rung von Maſtochſenfleiſo; bew. Ia. Rindfleiſch, Kalb⸗ fleiſch, Schweinefleiſch, Le⸗ ber nach einem zu bewil⸗ ligenden Rabatt au dem jeweiligen Ladenpreis zu richten ſind; 2. daß die Preiſe für Schin⸗ ken, Wurſtwaren u. dgl. für die ganze Lieferungs⸗ zeit feſt normiert werden; daß die bezeichneten Ge⸗ genſtände von den Liefe⸗ ranten in der Kranken⸗ anſtalt oder deren Fi⸗ lialen zu übergeben ſind: Cd. Ca. 4. das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ auch in ganzen * langen oder halben Tieren nach dem ortsüblichen Gewicht von mindeſtens 30 Kkilo pro Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Angebote in der Art zu erfolgen, daß bei den ein⸗ zelnen Gattungen, a) für Schwarzbrot J. Sorte, b) Milchbrot, der für die ganze Lieſe⸗ rungszeit zu ſordernde Preis per 1 Kilo in Buchſtaben be⸗ ſtimmt ausgedrückt iſt. Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrot als auch den Weißwaren für die ganze Lieferungszeit an der jewei⸗ Iligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten auge⸗ geben, zu gewähren und be⸗ halten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz oder getreunt zu vergeben. Ferner behalten wir uns vor, die Bedürfniſſe der Krankenanſtalt ſowie der Filiale„Spital für Lungen⸗ Lranke“ zuſammen oder ge⸗ trennt zu vergeben. Auf Ver⸗ langen iſt das Fleiſch für letztere Auſtalt ebenfalls in ganzen, halben oder viertel Tieren zu liefern. Angebote, die nicht unſern Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lie⸗ ferung eingereichten Offſer⸗ ten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 3. Juni 1910. Krankenhaus Kommiſſivn: v. Hol 5 ander. 10⁴ Sonner. Zwaßgs⸗Verſteigerng. Mittwoch, den 8. Juni 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich in 2 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 51208 Möbel jeder Art. Mannheim, 7. Juni 1910. Marvytzke, Gerichtsvollzieher. Erſte Verkäuferin der Delikateß⸗Branche ſ. Stellung. Off. unt. Nr. 32145 a. d. Exped. Fräulein, welches noch nicht in Stellg., ſucht Stelle als Stütze oder Zimmermädchen; i. Kleider⸗ machen, Sticken, Bügeln per⸗ fekt. Angebote unter M. B. 32219 a, d. Expedition d. Bl. Ein Mädchen geſ. Alt. ſucht Stellung als Haushälterin für hier u. auswärts. Off. u. Nr. 51205 a. d. Exp. d. Bl. Möhl. Zimmer N5. ee 8220¹¹ Aiistgesuche. Ig. 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Juui 1910, vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzu⸗ Itefern, woſelbſt die Exöff⸗ nung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. 88 Mannheim, 28. Mai 1910. Städt. Tiefbauamt. Stauffert. Imangs⸗Jerſteigerung Mittwoch, den 8. Juni 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 2 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Fahrrad und Möbel. Maännheim, 7. Juni 1919. Happle, 51204 Gerichts vollzieher aahste Wochel Ziehung garant. II1. Juni ffenpurger Lose à 1 Mark Gesamtwert: 30000 Hauptgewinn 6000 13 Gewinne 9400. 586 Gewinne 14600 II Lose 10 M, Porto Wrsüssppef ur Teuten e ese H Aoa8 . Er. Metzger. N. M Volksbl, B..-Anz., A. Dreesbach Nch, und Liste 25 at L0l drd J. Stürmer Strussburg i. Hls. Langstrasse 107. .Herz. rger, E 3, 17, A. 3 Sedalte R 45 10, Au- 255 gust Schmitt, K. 2, 1, 8 . 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