Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. N 0 Bringerlohn 30 Pig. monatlich,. durch die Poſt bez. imel. Poſt⸗ anſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 8 Pig. In ſerate: —— der Stadt Mannheim und Amgebung. Alnabtzängige Tageszeilung. deueſte Nachrichten zliger Telegramm⸗Adreſſe: Seneral⸗Anzeige AMaunheim“, TDelefon⸗Nummern: Direktionn. Buchhaltung 14 Druckerei⸗Bureau(Au⸗ nahmen. Druckarbeiten 841 Die Glonel⸗Zele.. 28 Pig. Gekeſenſte und verbreiteiſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaltionsburcaus Nedaktin 177 Auswärtige Iuſerate 0 in Maunheim und Umgebung.(ausgenemmen Sountag) im Berlin und Narlsruhhe. Expedition und Verlags⸗ FF Schluß der Juſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 30 9 tuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 luhr. ee, Nr. 258.(Abendblatt.) Mittwoch, 8. Juui 1910. Vor der Interpellation. Die„Deutſche Wacht“, das Organ der Deutſchen Vereinigung, die ſich bekanntlich als Hauptaufgabe geſtellt hat, die Verſöhnung und das friedliche Zuſammenwirken der beiden großen chriſtlichen Konfeſſionen zu fördern, nimmt in ihrer letzten Nr. 23 vom 5. Juni Stellung zur jüngſten Enzyklika des Papſtes. Das Blatt erklärt, daß die Form dieſer Auslaſſung ſowohl vom Studpunkt des Ka⸗ tholiken wie des Proteſtanten ſchmerzlich zu be⸗ dauern ſei. Die Erhaltung und Stärkung des konfeſſionellen Friedens in paritätiſchen Staaten ſei ſowohl im Intereſſe der Kirche wie der nationalen Wohlfahrt eine dringende Not⸗ wendigkeit. Die Beſtrebungen in dieſer Richtung würden weſentlich erſchwert, wenn nicht unmöglich gemacht, wenn von der oberſten Stelle der katholiſchen Welt derartige Kund⸗ gebungen ausgingen. Aus den beachtenswerten Ausführungen der„Deutſchen Wacht“ ſei folgende Stelle wiedergegeben: Wohl gibt es auf dogmatiſchem Boden keine Toleranz und keinen Frieden. Der Geiſteskampf der Konfeſſionen wird bleiben. Es iſt aber zu wünſchen, daß er auch auf dieſem Gebiete in nicht verletzenden Formen und ohne Bitterkeit geführt wiro, weil allgu leicht die zu ſchroffe dogmatiſche Intoleranz die bürgerliche Toleranz verhindert. Es läßt ſich leicht denken, welcher Sturm durch die katholiſchen Blätter ge⸗ gangen wäre, wenn umgekehrt von einer höchſten kirchlichen Be⸗ hörde der proteſtantiſchen Kirche in einem feierlichen Akt die katho⸗ liſche Kirche oder von ihr verehrte Männer mit ähnlichen Aus⸗ drücken bedacht worden wären. Indem ſich die Zentrumsblätter über die Engyklika des Papftes jetzt ausſchweigen oder im beſten Jalle deren Wortlaut beröffentlichen, haben ſie ſich des Rechtes begebeu, in Zukunft Fälle konfefſioneller Friedens⸗ ſtörung auf der Gegenſeite zu bekämpfen. Denn was bedeutet die Auslaſſung irgendeines proteſtantiſchen Blätt⸗ anten gegen die katholiſche Kirche, wie ſolche in den ittern faſt täglich mit Entrüſtung reiedergegeben der offiziellen Ku 9 des Papſtes? Die Verquickung von Zentrum und Katho⸗ kigismus macht ſich für dieſe Blätter in ſolchem Fällen eben recht unangenehm geltend. *** Necht eigentümliche Anſchauungen über Zweck und Be⸗ dentung der bevorſtehenden Interpellation äußern die mit⸗ umter offiziöſen Berl. Pol. Nachr.“!: „„Zweifelhafter aber erſcheint es, ob der Weg der parlamentariſchen Interpellation geeignet iſt, die innerhalb der evartgeliſchen Bevölkerung gewünſchte Wirkung zu er⸗ gzielen oder auch nur zu unterſtützen. Dieſe Wirkung kann nach Lage der rechtlichen und tatſächlichen Verhältniſſe nur durch eine Aktion der Regierung und zwar auf dipko⸗ batiſchem Wege erzielt werden. Der Erfolg einer ſolchen Aktion aber wird jedenfalls nicht erleichtert, wenn durch Anfragen im Parlamente der Anſchein erweckt wird, als ſei die Regierung in der Erfüllung der ihr nach Lage der Dinge obliegenden Pflich⸗ ten läſſig und bedürfe dazu der parlamentariſchen Anregung. Es wäre deshalb wahrſcheinlich rätlicher geweſen, wenn man der Regierung das Vertrauen, das ſie in dieſem Falle beanſpruchen kaun, voll gewährt und ſo die Erfüllung dieſer ohnehin nicht ganz leichten Aufgabe nicht erſchwert hätte. „Vertrauet Euvem Magiſtrat, der für Euch wacht von frich bis ſpat!“ Nein, datzu iſt die Sache denn doch nicht anmgetan! Zumal bis jetzt ja noch in den weiteſten Kreiſen Anbekannt war, ob beſagter Magiſtrat etwas ge zu tun gewillt iſt. tan hat oder Wahrſcheinlich iſt doch die Regierung erſt durch den nationalen Unwillen, der in den Interpel⸗ lationen ſeinen Ausdruck gewann, überhaupt auf den Ge⸗ danken gebracht worden, eine diplomatiſche Aktion einzu⸗ leiten. Warum dieſe durch parlamentariſche Anfragen er⸗ ſchwert werden ſoll, iſt uns unerfindlich. Im übrigen hätten die Interpellanten die Anfrage natürlich unterlaſſen, wenn ſie der Meinung geweſen wären, daß die Regierung in dieſem Falle ſo ohne weiteres Vertrauen beanſpruchen kann. ** Die Aufhebung der preußiſchen Geſandtſchaft beim Vatikan. Von verſchiedenen Seiten wird als notwendige Konſe⸗ quenz der Beſchimpfungen des Proteſtantismus die Auf⸗ hebung der preußiſchen Geſandtſchaft beim Vatikan gefordert. Preußen war ſchon einmal daran, ſeinen Geſandten beim Vatikan zurückzuziehen, nämlich 1870 bei Gelegenheit des Vatikaniſchen Konzils. Im Glaubensſchema war der Pro⸗ teſtantismus als die Quelle aller Irrtümer und Verderbnis der Menſchheit von Grund aus verdammt. Ueber dieſe Ver⸗ dammung mun bringt Profeſſor Dr. Bat h⸗Wien höchſt inr⸗ tereſſante und für die Gegenwart ſehr nützlich zu leſende Er⸗ innerungen in der„Tägl. Rundſchau“. Er ſchreibt dort u..: Was hier ausgeſprochen war, das war die ungeheuerlichſte, auf ſchlimmſter hiſtoriſcher Unkenntnis und Fälſchung beruhende An⸗ ſchuldigung. Der Proteſtantismus iſt Hexold und Hüter des echten Jortſchritts. Die Geſchichte beweiſt es. Daß er im vatikaniſchen Glaubensſchema nun gar als gottloſe graſſierende Peſt bezeichnet war, ließ keinen Zwejfel übrig, daß die ganze Einleitung dieſes Schemas als Kriegserklärung zur Ausrottung des Proteſtantismus aufzufaſſen ſei. 5 So hat die preußiſche Geſandtſchaft in Rom dieſen Abſchnitt empfunden, in dieſem Sinne erſtattete ſie Bericht nach Berlin, und ſchon am 25. März hatte Arnim die Weiſung, wenn der Aus⸗ druck pestis ſtehen bleibe, ſo werde es ſich fragen, ob dadurch nicht der Poſten eines Vertreters des preußiſchen Königs beim Vatikan zur Unmöglich⸗ keit werde. Ja, der Ausdruck wurde ſchichte des vatikaniſchen Konzils, Band III, S. 780) als„eine ſchwere Beleidigung des Königs von Preußen“ empfunden. Die Kurie ängſtete ſich gewaltig, es mit Preußen zu verderben, und der fragliche Paſſus wurde in der Tat geändert. Dem Feſuiten Kleutgen war dieſe Aufgabe zugefallen, die er in zwei Tagen— alſo mit größter Eile— erledigte. Er hatte dem ganzen Proömium einen andern Sinn gegeben. Der Proteſtantismus war nicht mehr Peſt genannt. Dies Wort war durch impietas(Gottloſigkeit) erſetzt und auch nicht mehr direkt auf den Proteſtantismus zu beziehen. Denn die Zwiſchenglieder bezogen ſich nicht mehr auf ihn; Naturalis⸗ mus, Materialismus und Atheismus waren nicht mehr dem Pro⸗ teſtantismus ſchuld gegeben, ſondern als ſelbſtändige Erſcheinungen des geiſtigen Lebens genannt. Preußen hatte erreicht, was es gefordert hatte, und beließ ſeinen Geſandten am Vatikan. Wie ſteht es heute?— Der Ton Pius X. gegen den Proteſtantismus iſt ungleich ſchroffer. Wte⸗ derum iſt ihm der ſeelenverderbliche Modernismus in die Schuh geſchoben, wieder trägt er die Schuld an aller Sittenverderbnis. Und da es ja die katholiſche Dogmatik meiſterhaft verſteht, irgend⸗ welchen Ereigniſſen rückwirkende Kraft zuzuſchreiben, ſo könnte es gar nicht wundernehmen, wenn vom Heiligen Stuhle die Be⸗ hauptung ausginge, daß auch die laſterhafte päpſtliche Pornokratie des Mittelalters auf einer präexiſtenten Wirkung der deutſchen Reformatton beruht habe. Der gegenwärtige Oberhirt der geſam⸗ (nach J. Friedrich, Ge⸗ ten katholiſchen Kirche, deſſen Worte zwar nicht in jeder Enzyklika unfehlbar ſind, aber doch von der gläubigen Menge ſchließlich in jedem Falle einer offiziellen Aeußerung über Religion für un⸗ fehlbar hingenommen werden ſollen, erklärt die Reformatoren für Revolutionäre, Antichriſten und Sittenverderber; die Fürſten, welche die reformatoriſche Bewegung unterſtützten, werden kurz⸗ weg als die verworfenſten Menſchen bezeichnet und die evange⸗ liſche Gewiſſensfreiheit wird zur Zügelloſigkeit der Laſter um⸗ geſtempelt. Das übertrifft alle bisherige päpſtliche Schmähweiſe und— der Papſt iſt eben nicht eine einzelne Perſon, der Papſt iſt— die katholiſche Kirche. Soll, kann und darf ſich proteſtantiſch Land und Volk, prote⸗ ſtantiſch Fürſtenblut, die Nachkommenſchaft der erſten evange⸗ liſchen Völker und Fürſten das bieten laſſen?— Ach, wäre doch der Papſt ein weltlicher Herrſcher, hätte er doch ein bißchen Kirchen⸗ ſtaat— man könnte ihn mit weltlicher Macht Mores lehren. So aber——? Was ſoll bei ihm der diplomatiſche Vertreter einer Volksregierung? Geſteht man dem Papſte wirklich noch den Schatten des Anrechts auf politiſche Betätigung zu? Sanktioniert man immer noch die von früheren römiſchen Biſchöfen ſchon ge⸗ pflogene Identifizierung von Gottesreich und Weltherrſchaft? Oder iſt es nicht endlich an der Zeit, daß, nachdem der letzte Reſt des Kirchenſtaates längſt ins Nichts geſunken, die Anmaßung einer Weltmacht⸗ ſtellung des römiſchen Oberkirchenratspräſiden⸗ ten offenkundig vor aller Welt desavouiert werde? Görres über die Reformation, Die groteske Unwiſſenheit, welche die Väter der Borro⸗ mäus⸗Enzyklika durch ihr Machwerk bewieſen haben, zeigt, daß dieſe Leuchten Roms nicht einmal das wiſſen und be⸗ denken, was wiſſenſchaftliche Koryphäen des Zentrums über die Reformation geſagt haben. Zur Probe deſſen ein Urteil des vielleicht glänzendſten Geiſtes, der ſich zum Ultramontanis⸗ mus bekannte. Joſef v. Görres ſchrieb: „In Wahrheit! Es war eine große und edle Bewegung im deutſchen Volke, die die Reformation herbeigeführt. Mögen die lateiniſchen Völker ſie unbedingt rerwerfen; wir Deur⸗ ſchen können es nicht und dürfen es nicht, weil ſie aus dem inner⸗ ſten Geiſte unſeres Stammes hervorgegangen und ſich auch beinahe ſo weit wie er verbreitet hat. Dieſer Geiſt iſt jener edle, ethiſche Unwille über ſeden Froel am Heiligen, jener Abſcheu vor jeder moraliſchen Fäulnis, die ſich irgendwo offenbart, jene Entrüſtung, die ſich gegen jeden Miß⸗ brauch ſchnell erhebt, jene unzerſtörbare Freiheitsliebe, die jedes Joch, das treuloſe Gewalt ihr aufzuerlegen ſucht, früh oder ſpät immer abzuſchütteln weiß; kurz, die ganze Maſſe anti⸗ ſeptiſcher Eigenſchaften, die Gott in dieſe Nation gelegt, um die Fäulnis, wozu beſonders der wärmere Süden ſo gerne neigt, ſo oft es nottut, abzuwenden.“ 5 In der von den Ultramontanen beſorgten deutſchen Aus⸗ gabe der Werke von Görres fehlt dieſe Stelle freilich. Polſtische UHebersſcht. * Mannheim, 8. Juni 1910. Zum Nücktritt Dernburgs. Die Preßäußerungen gehen in der Darſtellung der Be⸗ weggründe auseinander, die den Staatsſekretär Dernbur, zum Rücktritt veranlaßt hahen. Der Entſchluß zum Rüic⸗ tritt wird teils auf die koloniale Lage, teils auf die allgemeine Politik zurückgeführt. Es wäre nicht Feuilleton. Eine Fahrt im Unterſeeboot. Anläßlich des Untergangs des„Pluvioſe“ erzählte Kurt von Reden in der Wiener„N. Fr. Pr.“ von einer intereſſanten Fahrt die er in einem öſterreichiſchen Unterſeeboot gemacht hat. Wir entnehmen daraus das folgende: In einem verſteckten, wohlabgeſperrten Winkel des Hafens von Pola iſt die Station für Unterſeeboote. Wenige auserleſene Menſchen berſtehen dieſe neueſten furchtbaren Kriegsmittel zu handhaben, deren geheimnisvolle Kräfte richtig zu entfeſſeln. Nur die an Leib und Seele Stärkſten kommen in engere Wahl. Heute um Mittag ſoll laut funkentelegraphiſcher Meldung eine Schlachtſchiffdiviſtion im Kriegshafen einlaufen; eine ſchöne Gelegenheit zu ſchwieriger Angriffsübung, denn es leuchtet hellſte Sonne über ruhigſter See. Drei Unterſeebodte verlaſſen ſofort in knatternder Ueberwaſſerfahrt die Station, den drei möglichen Paſſagen entſprechend; unſer Boot hat die nördlichſte Einfahrt, den breiten Kanal von Faſana, zu überwachen. Bis dahinaus fahren wir ohne beſonderen Schutz gegen Sicht mit hart ſchla⸗ genden Naphthamotoren, eine dicke, weiße Wolke aus dem Aus⸗ puff hinter uns laſſend. Von der oberen Plattform des kleinen Kommandoturmes hie und da ein halblautes Wort in den In⸗ nenraum; nun wird die Flagge eingeholt, die leichten Geländer vom ſchmalen Erholungsraum auf Deck entfernt, um unnötige Widerſtände bei Unterwaſſerfahrt zu vermeiden. Die ſtarken Verſchlußſchrauben der Zugangsöffnungen werden nochmals an⸗ gezogen, ſchließlich die Turmluke mit ſchwerem Deckel verſchloſſen. Damit verſchwinden ſchon die Geräuſche der Außenwelt, deren Dußt wir nicht mehr atmen. Im engen Kommandofurm hat knapp ein Mann Raum; eine ſtählerne Leiter führt hinab in die Bootsmitte, von wo der zweite Offizier den langgeſtreckten Maſchinenraum überblickt; einen anderen gibt es aber hier auch nicht, die Maſchine herrſcht unumſchränkt. Die zwei Dutzend Menſchen müſſen ſich eben be⸗ ſcheiden, trotzdem ſie die Herren ſein mögen. Die Anordnung der zahlreichen Maſchinen iſt raffiniert raumſparend. Alles ſcheint ineinander berflochten, kaum iſt zu erkennen, wo die Grenzen der einzelnen Organe. Eine Schar von Zifferblättern verſchiedenſter Beſtimmung ſpricht ſtumm die jederzeitige Wahrheit!— phanta⸗ ſieloſe, objektive Berater. Außer zitternden Zeigern ſprechen noch aufleuchtende Birnen und tönende Glocken. Bisher haben wir keinen Anlaß, zu tauchen; wir fahren mit zwölf Meilen, gegen Sicht vom offenen Meere aus gedeckt, einer kleinen Bucht zu, von der ein Operieren nach zwei Seiten mög⸗ lich iſt. Durch die dick verglaſten ſchmalen Seeſchlitze im Turm iſt eine direkte Orientierung leicht. Nun ſind wir bald in See; die Fahrt wird bewegter im größeren Wellengang. Es wird Zeit, zu tauchen, ehe wir ſeewärts geſichtet Herden können; wer weiß, welche Ueberraſchung wir ſonſt nach Paſſierung des letzten Vorgebirges erleben. Viel⸗ leicht hat die Panzerdiviſion einen Kreuzer oder Zerſtörer zur Aufklärung bordisponiert. „Außenbauaſte füllen!“„Elektromotoren einſchalten!“„Halbe Kraft!“ Es wird lebendiger auf den Zifferblättern, das laute Dröhnen der Naphthamotoren hat plötzlich aufgehört und iſt dem leiſen, hohen Summen der elektriſchen Maſchinen, die nun die Fahrt erteilen, gewichen; das ſtarke Rauſchen des in die Waſſertanks ſtürzenden Meeres übertönt dies faſt gänzlich. Lang⸗ ſam ſinkt das Boot; hie und da ſpritzt es ſchon an die Scheiben im Turme, durch die man das Deck bug⸗ und achterwärts immer kleiner werden ſieht. „Trimmwaſſer Achter!“ Nun neigt ſich das Fahrzeug raſch tief nach hinten, ſo daß der Bug wieder ſichtbar wird und einige Meter hoch austaucht, faſt ſteil aus dem Waſſer ragend. — Das iſt der Anlauf zum völligen Tauchen; nun freiben die ſtar⸗ ken Pumpen das eben rückwärts angeſtaute Trimmwaſſer, den Innenballaſt, mit ungeheuerer Gewalt in die vorderen Kammern Das Boot hebt ſich einen Augenblick im Bogen nach vor⸗ 1 um dann wie ein Delphin raſch kopfüber in die Tiefe zu gehen. An die Fenſter ſchlägt weißer Giſcht, durch den noch etnmal die Sonne blitzt, dann wird es grünlichblau vor ihnen, und nur bei ſtarkem Kopfperdrehen iſt ganz oben noch der Silberglanz der Wellenkämme zu ſehen; wie helle Wolken, die über einem ziehen. Das kleinere vordere Periſtop, durch das der Steuermann ſieht, ragt nur mehr mit dem Kopfe aus dem Waſſer, ſonſt iſt nichts mehr von dem Boote zu ſehen; rings umher die weite, Wir fahren nun, ſorgfältig den Horizont abſuchend, mit etwa ſechs Meilen lonſtant in gleicher Tlefe das 1 Oeri⸗ ſkop iſt, um unnbtigen Wellenſchlag, der uns verraten könnte, zu vermeiden, ganz eingezogen. Nur mehr das andere Auge des Bootes ragt hochgeſtielt hervor. Da wird, faſt ſchemenhaft, langſam die Silhouette eines großen Dampfers geſichtet; die Augen ſchmerzen vom angeſtrengten Schauen. Eine quälende Viertelſtunde der Ungewißheit ver⸗ rinnt. Es iſt ein Schlachtſchiff, Typ„Habsburg“. Es ſcheint Kurs auf den Kanal von Faſana zu nehmen: zwei gleiche Schiffe früher in Ktellinie verdeckt, ſcheinen weſtlich auszublegen, offen⸗ 8 wählen ſie eine der anderen Einfahrten in den Hafen von ola. Mittlerweile ſind die Fahrtelemente des Gegners ermittelt, näher rückt die entſcheidende ekunde de euerns, die nicht verpaßt werde 3 fühlsſache trotz aller Tabellen. wa e, 5 Nun ſpringt der Telegraphenzeiger auf„Torpedo abfenern“, die komprimierte Luft ziſcht aus, und nun beginnen die enbloſen Sekunden, bis die abgeſchoſſene wunderbare Maſchine ihren Weg vollendet bat; wird er mittſchiffs enden, wo die Wirxkuns 2. Seſr. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt) ſchwer, eine Syntheſe beider Auffaſſungen herzuſtellen, indem man ſich fragt, ob nicht die Kräfte, die der Durchführung der Dernburgſchen Kolonialpolitik entgegenarbeiteten, dieſelben waren, deren Vordringen vom allgemeinen politiſchen Stand⸗ punkte aus einem Manne wie Dernburg unerfreulich erſcheinen mußten. Doch iſt es geboten, auf die kolonialen Fragen, an die man zunächſt denken mochte, gänzlich zu verzichten, weil zu ſicher beglaubigt iſt, daß der Beweggrund tatſächlich in den politiſchen Umſtänden zu ſuchen iſt. Das wird nicht nur von einer Seite bezeugt, die dem Staatsſekretär perſönlich nahe ſteht, ſondern auch dadurch, daß über koloniale Fragen keinerlei Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Staatsſekretär und dem Reichskanzler beſtanden. Da⸗ mit erhält der Rücktritt Dernburgs eine hochpolitiſche Bedeutung. Die„National⸗Zeitung“ hat das richtige getroffen, wenn ſie das Scheiden Dernburgs im Intereſſe der bhürgerlichen Gleichberechtigung bedauert. Das Blatt fügt hinzu: „Wir dürfen ſagen, daß ſich in den Kreiſen, in denen man den Staatsſekretär Dernburg als den Vertreter der bürgerlichen, Werte ſchaffenden Stände betrachtet, ſchon heute eine lebhafte Mißſtimmung geltend macht, und wir glauben nicht— falls die Krone, was ja noch nicht ſicher iſt, das Abſchiedsgeſuch genehmigen ſollte— daß ſich in den Reihen der captains of industry ſo bald wieder Männer finden werden, die Luſt dazu haben, in eine Sphäre einzutreten, in der bürgerliche Miniſter mit Er⸗ folgen raſcher verbraucht werden als adlige Mini⸗ ſterx ohne Erfolge.“ Dieſe Sätze enthalten, ſo ſchreibt die„Magdeb. Ztg.“, eine ſehr ernſte Warnung für die Regierung. Leider iſt nach Eingabe des Dernburgſchen Rücktrittsgeſuches eine neue Brüs⸗ kierung der gewerblichen Kreiſe durch die unberechtigte Form der Zurückweiſung der Gwinnerſchen Ausführungen im Hervenhauſe erfolgt. Das erwerbende und ernährende Bürger⸗ tum darf ſich aber nicht zurückſchrecken laſſen, fondern muß und wird den politiſchen Kampf um die Gleichberechtigung in einem Staate, deſſen materielle und ideelle Grundlagen zum großen Teil ihm zu verdanken ſind, weiterkämpfen. Keineswegs darf ein Rückzug auf die rein erwerblichen In⸗ tereſſen erfolgen, ſondern die Politiſierung des geiſtig und wirtſchaftlich arbeitenden Bürgertums muß aus Nackenſchlägen zund Rückflutungen nur einen neuen Anſporn entnehmen! Aus den Rommiſſionen des Neichs⸗ tages. In der Montags⸗ und Dienstagsſitzung der Reichs⸗ herſicherungskommiſſion wurden die Paragr. 139 bis 176, alſo der Reſt des erſten Buches der Verſicherungs⸗ ordnung erledigt. Paragr. 135 und 136(Aerztliche Behand⸗ lung) gaben zu längeren Auseinanderſetzungen Veranlaſſung, an deren Schluß Paragr. 135 unverändert angenommen wurde, während Paragr. 136 folgende Faſſung erhielt: Bei Zahnkrankheiten mit Ausſchluß von Mund⸗ und Kieferkrank⸗ heiten kann die Behandlung auch durch Zahntechniker erfolgen. Wer als Zahntechniker im Sinne dieſes Geſetzes FSuzulaſſen iſt, wird durch Verordnung der oberſten Verwal⸗ tungsbehörde beſtimmt. Die höhere Verwaltungsbehörde kann beſtimmen, unter welchen Vorausſetzungen auch Heildiener und Heilgehilfen bei Zahnkrankheiten, mit Ausſchluß von dieen und Kieferkrankheiten, ſelbſtändige Hilfe leiſten können. Außerdem wurde hierzu folgende Reſolution beſchloſſen: Die verbündeten Regierungen zu erſuchen, eine Novelle zur Gewerbeordnung vorzulegen, nach welcher die Zahntechniker“ unter die„Gewerbetreibenden, welche einer be⸗ ſonderen Genehmigung bedürfen“,(Gewerbeordnung, Ka⸗ pitel II, Ziffer 2) aufgenommen werden. *** Die Juſtizkommiſſion erledigte heute das Ver⸗ fahren über die Verhaftung und Vorführung und trat in die Verhandlung über die Verteidigung ein. Bezüglich der Verhaftung wurde gegen den entſchiedenen Widerſpruch der Regierung und der Nationalliberalen ein Zentrumsantrag angenommen, wonach der verhaftete Angeklagte in jeder Lage des Verfahren, alſo auch im Er⸗ mittelungsverfahren, nur vom Richter, nicht vom Staats⸗ anwalt vernommen werden dürfe. Der Vertreter der National⸗ liberalen wies darauf hin, daß durch den Antrag die Be⸗ hondlung des Ermittelungsverfahrens, wie ſie ſich in Sachſen herausgebildet und ſehr bewährt habe, unmöglich gemacht würde, daß insbeſondere eine planmäßige Ermittelung durch den Staatsanwalt ausgeſchloſſen würde. Für den Antrag des Zentrums ſtimmten Zentrum, Polen, Sozialdemokraten und Freiſinnige, dagegen die Partei der Rechten und die dankbarſte? Gut vorgehalten war ja. Durch die Turmluken ſieht man nur das aufgewühlte Waſſer, den milchigen Luftwirbel, aber durch das Perifkop erkennt man die unheimliche Bahn, die den Weg des Torpedos an der Waſſeroberfläche zeigt, dieſe lang⸗ währende Narbe des verwundeten Waſſers. Immer länger wird der Streifen gegen das ahnungsloſe Schiff. Plötzlich iſt Unruhe dort; man hat die fürchterliche Schrift im Waſſer bemerkt. Da nützt kein Feuern mehr, kein Verändern der Fahrt; nur Ruhe und Beſonnenheit können noch die unabwendbare Kataſtrophe in ihren Folgen mildern. Rauſchendes Ziſchen der Preßluft läßt die Rieſenkraft ahnen, mit der ſie den Waſſerballaſt aus den Tanks bläſt, um den nötigen Auftrieb herzuſtellen. Wir ſteigen rapid; immer heller wirds im Turm, und plötzlich funkelt die Sonne wieder.„Turm⸗ luke öffnen!“ Ein Strom von Licht und friſcher, kühler Luft vringt herein, dankbar und freudig begrüßt von uns Höhlen⸗ en, die ſich oben auf der Plattform endlich recken dürfen, urch hartes Anſtoßen beſtraft zu werden. lancierte„Habsburg“ hat geſtoppt, ſchwerer ſchwarzer träge aus ihren Kaminen über Deck. Durch das anen wir die Signale. Unſer tückiſches Fahrzeug hat ten; die Luftblaſen gingen mittſchiffs unter dem Kiel gngliſierte uns der Kommandant. Das Schiff gilt prengt. eines ſeltſamen Zwergvolkes in Neu⸗Gninea, die ei n der britiſchen ornithologiſchen Geſellſchaft ausge⸗ ſandten Forſchungserpeditſon gelungen iſt erregt in engliſchen Ge⸗ ehrtenkreiſen das größte Aufſehen. Nähere Einzelheiten, die nun gemeldet werden, berichten, daß die Entdeckung dieſes eigenartigen 7 Maunheim, 8. Jun: Nationalliberalen. In dem Abſchnitte über die Verteidigung bewegte ſich die Debatte zunächſt auf rein juriſtiſchem Gebiete. Zu Paragr. 139 war weiter ein Antrag des Zentrums ge⸗ ſtellt, wonach in allen vor die Landgerichte gehörigen Sachen dem verhafteten Beſchuldigten ein Verteidiger geſtellt werden müſſe. Der Antrag wurde ſchließlich vom Zentrum, Polen, Sozialdemokraten und Freiſinnigen gegen die Rechte und Nationalliberalen angenommen. Die Verhandlung endigte mit Paragr. 139. Die Reichstagserſatzwahl in Zſchopau⸗ Marienberg. Die im Reichstagswahlkreis Zſchopau⸗Marienberg er⸗ forderliche Erſatzwahl für den verſtorbenen Abgeordneten Zim⸗ mermann erweckt in der Sozialdemokratie die Hoffnung auf Rückgewinnung dieſes Mandates, das ihr im Jahre 1904 durch den Rücktritt Göhres verloren ging. Sie arbeitet ſchon ſeit geraumer Zeit auf dieſes Ziel hin, und auch Göhre hat die Verſtimmung von damals überwunden und ſich als Reichs⸗ tagskandidat für dieſen Kreis wieder in den Dienſt der Partei geſtellt. Bei den Blockwahlen des Jahres 1907 wurde Zimmer⸗ mann als gemeinſamer bürgerlicher Kandidat mit rund 14 700 gegen rund 11 200 ſozialdemokratiſche Stimmen gewählt, d. h. mit einer Geſamtzahl bürgerlicher Stimmen, die nur bei den Wahlen des Jahres 1887 übertroffen worden iſt. Bei der bevorſtehenden Erſatzwahl muß man gewiß nach den bisherigen Erfahrungen mit einem Zuwachs der ſozialdemo⸗ kratiſchen und einer Abnahmeder bürgerlichen Stimmen rechnen. Der Ausfall der Wahl im Jahre 1907 berechligt aber durchaus zu der Hoffnung, daß ſich der Kreis 105 in der Erſatzwahl für die bürgerliche Sache wird halten aſſen. Eine weſentliche Vorbedingung des bürgerlichen Sieges wäre die konzentriſche Abwehr des geſchloſſenen ſo⸗ zialdemokratiſchen Angriffs. Zerſplittern ſich die bürgerlichen Parteien in Sonderkandidaturen, ſo iſt für die ſozialdemokratiſche Sache ſchon viel gewonnen. Nach den „Leipz. N. Nachr.“ dringt dieſe Anſicht auch in dem Wahl⸗ kreiſe Zſchopau⸗Marienberg unter den bürgerlichen Parteien durch, und die Ausſichten für eine bürgerliche Geſamt⸗ kandidatur ſind günſtig. Wie verlautet, ſind Beſtve⸗ bungen im Gange, Paſtor Richter aus Königswalde zum Träger dieſer Kandidatur zu machen. Paſtor Richter iſt im beiter⸗Bewegung außerordentlich bekannt und populär. Auch unter der Arbeiterſchaft ſind ihm zahlreiche Anhänger gewiß, und es wäre auch mit Rückſicht auf die religiöſe Stimmung der Erzgebirgsbevölkerung nicht ohne Bedeutung, dem Paſtor Göhre einen Vertreter des Pfarrerſtandes gegenüberzuſtellen. Zudem hat Paſtor Richter gegen den ſozialdemokratiſchen Pfarrer a. D. ſchon manchen erfolgreichen Strauß ausge⸗ fochten. Auch daß es außerordentlich wünſchenswert wäre, einen Vertreter der nationalen Arbeiterbewegung in das Par⸗ lament zu bringen, ſpricht ſehr mit. Die„Leipz. N. Nachr.“ wünſchen daher, da! die Bemühungen, die bürgerliche Ge⸗ ſamtkandidatur des Paſtors Richter zuſtande zu bringen, von Erfolg ſein werde. Das Deutſchtum„keine Gefahr“ für Braſilien. Das„Journal do Comercio“ bringt einen Artikel über die angebliche deutſche Gefahr, insbeſonders im Staate Santa Catarina. Es beweiſt die Unhaltbarkeit der von franzö⸗ ſiſcher und amerikaniſcher Seite ausgeſtreuten Ge⸗ rüchtee. Auf allen Schulen, ſelbſt an den von Deutſchland unterſtützten, ſei die Landesſprache vorgeſchrieben. Blumenau ſei ein glänzendes Beiſpiel, deſſen Nachahmung Braſilien zu Reichtum und Größe führen würde. Eine völlige Anpaſſung ſei untunlich, da die Deutſchen vermiſcht entarteten. Es ſei Unſinn, unmögliche Eroberungen zu befürchten. Ein wünſchenswerter Beſtandteil der Bevölkerung aber ſei jene arbeitſame und erfolgreiche Raſſe, der Braſilien die Entſtehung von Joinville und Blumenau verdanke. heutsches Reich. — Der Kaiſer über die Religion. Wie das„Liebenwerder Kreisblatt“ berichtet, erzählte Generalſuperintendent Stolte bei einer Kirchenviſitation in Schiirmenitz(Kreis Torgau), in einem Geſpräch mit ihm habe der Kaiſer geäußert:„Ich leſe oft und gern in der Bibel, die auf meinem Nachttiſch liegt, und in welcher ich die köſtlichſten Gedanken unterſtrichen habe. Begreifen kann ich es nicht, daß es ſo viele Menſchen berge im Innern von Niederländiſch Neu⸗Guineg gemacht wurde. In einer Höhe von etwa 2000 Fuß ſtieß die Expedition auf einen Volksſtamm, deſſen Angehörige eine Durchſchnittsgröße von nur 4 Fuß und 3 Zoll haben. Außer der Kleinheit der Geſtalten er⸗ regte vor allem die außerordentliche Dunkelheit der Haut beſon⸗ deres Aufſehen. Die Hautfarbe erinnert an einen mit Graphit friſch geſchwärzten Ofen. Seltſam iſt auch die Naſenform dieſer Zwerge: die Naſe iſt auffällig breit und dabei verhältnismäßig kurz; die Breite entſpricht etwa der Höhe. Das Haar iſt gekräu⸗ ſelt und wächſt in merkwürdigen iſoliert ſtehenden Büſcheln. Dies Pygmäenvolk von Neu⸗Guinea iſt körperlich verhältnismäßig gut entwickelt, der Körper iſt durchaus proportioniert; nur die Arme ſind im Durchſchnitt länger wie die der Europäer. Ihrer Lebens⸗ weiſe nach zählen die Pygmäen zu den Nomaden; ſie ernähren ſich von ihrer Geſchicklichkeit im Jagen und Fiſchen. Ihre Haupt⸗ waffe iſt der Bogen; die Pfeile werden meiſt vergiftet, gewöhnlich mit dem berühmten„upas“ oder mit anderen Pflanzengiften; Un⸗ terſuchungen haben gezeigt, daß ſie auch eine Art Strichnin be⸗ ſitzen. Beſonders intereſſant iſt eine merkwürdige Art mechaniſcher Waffenkonſtruktionen, deren ſich die Pygmäen zum Fallenſtellen und Jagen bedienen. Es handelt ſich dabei um eine Art Bambus⸗ ſpeer, der an einem ſtarkgekrümmten jungen Baum oder Aſt be⸗ feſtigt iſt. Die Krümmung des Aſtes wird durch eine Art Hebel bewirkt, der durch einen kleinen Ruck leicht zu löſen iſt. Im Graſe wird eine dünne Leine geſpannt, die an einem Ende mit dem Hebel in Verbindung iſt. Wer nun daherſchreitet und über die unſicht⸗ bare Leine ſtolpert, löſt durch den Ruck den Hebel, der gekrümmte Baum richtet ſich mit Wucht auf und ſchleudert dabej den Speer auf das Tier oder den Menſchen, der die Leine berührt hat, Dieſe Vorrichtung dient gewöhnlich der Jagd; in Friedenszeiten iſt die gibt, die ſich ſo wenig mit dem Worte Gottes beſchäftigen. Wer ſteht nicht beim Leſen der Evangelien und anderer Stellem unter dem Eindruck ſchlichter, erlebter, beglaubigter und be⸗ zeugter Wahrheit. Wie hätte ſonft Chriſtus der Welt das Gepräge aufdrücken können! Bei allem Denken und Tun lege ich mir die Frage vor, was wohl die Bibel dazu ſagt. Sie iſt mir ein Born, aus ihr ſchöpfe ich Kraft und Licht. Im Stunden des Bebens und Bangens greife ich nach dieſem Troſtſchatz. Ich habe die Zuverſicht, daß viele von Gott ab⸗ gefallene Menſchen in unſrer Zeit wieder zu einem feſten Glau⸗ ben kommen werden, daß viele wieder eine Sehnſucht nach Gott empfinden, Es iſt ja das Schöne und Erfreuliche in der chriſtlichen Kirche, daß Zeiten ſtarken Zweifels beſonderen Bekennermut und begeiſterte Glaubensfreude wecken. Ich kanm mir ein Leben, von Gott innerlich entfremdet, nicht denken. Wir alle müſſen Gethſemaneſtunden durchmachen, Stunden, wo unſer Stolz gedemütigt wird. Die Demut fällt uns ſchwer, wir wollen unſer eigener Herr ſein. Bemerkenswert iſt, daß der Kaiſer in dem Geſpräch weiter geäußert hat, er verſchenke mit Vorliebe Bibeln an Katholiken. Den Konfeſſionsunter⸗ ſchied definierte der Kaiſer dahin, daß der Proteſtant nur einem Mittler zu befriedigen habe, der Katholik dagegen viele Mittler beſitze. — Ueberarbeit gewerblicher Arbeiterinnen. Nach§ 138a der Gewerbeordnung iſt der Beſcheid auf Anträge auf Ueber⸗ arbeit ſeitens der Verwaltungsbehörden binnen 3 Tagen zu erteilen. Dieſe Beſtimmung wird als nicht ausreichend er⸗ achtet für diejenigen Gewerbe, die es, wie die Betriebe des Konfektionsgewerbes, Putzwerkſtätten ete., mit der Befrie⸗ digung plötzlich hervortretender Bedürfniſſe der Kundſchaft zu tun haben. In dieſen Betrieben läßt ſich das Bedürfnis nach Ueberarbeit nicht ſo zeitig überſehen, wie etwa bei Fabriken, die über die Erledigung eines lange vorher übernommenen Auftragbeſtandes rechtzeitig zu verfügen in der Lage ſind. Der Verband deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche in Hamburg wendet ſich daher in einer Eingabe an die einzelmen Bundesregierungen mit der Bitte, grundſätzlich alle Anträge auf Ueberarbeit als dringlich zu behandeln und Vorkehrungen dahin zu treffen, daß Anträge auf Ueberarbeit von den Ver⸗ waltungsbehörden bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden ent⸗ gegengenommen und erledigt werden können. Der Allenſteiner Mordprozeß. (Von unſ. Korreſpondenten.) sh. Allenſtein, 7. Juni. (Zweiter Verhandlungstag.) (Schluß.) Die Angeklagte muß noch einmal die Vorgänge bei ihrer Verlobung und ihrer Eheſchließung erzählen. Sie gibt an, daß ihre Stimmung wechſelnd geweſen ſei. Zunächſt aber habe ein gutes Verhältnis zwiſchen ihr und ihrem zukünftigen Gatten be⸗ ſtanden. Nur wenn ihre Stimmung umſchlug, wenn ſie ihre Launen hatte änderten ſich ihre Gefühle. Sie habe aber Angſt vor dem Vater bekommen, ihm etwas zu ſagen, weil ſchon verſchiedene Verlobungen vorher aufgelöſt worden waren. Vorſ.: Sie haben ſich aber mit keinem Wort gegen die Verlo⸗ bung geſträubt? Angekl.: Nein, nein, ich habe nicht gewagt meinem Vater etwas Gegenteiliges zu ſagen. Am Tage vorher habe ich die Verlobung nicht gewolkt.— Es meldet ſich der Berliner Gerichtsarzt Dr. Strauch, der noch einige Aufklä⸗ rungen über den Vorgang zwiſchen der Angeklagten und dem Geiſtlichen, der ihre Konfirmation leitete, wünſcht. Er fragt, ob die Angeklagte außer den Mißhandlungen ihrer Kinder ſich auch ſolcher von Dienſtboten, ihres Haushundes ſchuldig gemacht habe Die Angeklagte erwidert: Ja, ich war ziemlich nervös. Vorſ.: Sie ſagten wiederholt, daß ſich Ihre nervöſe Erregung Luft machen mußte, Sie wollen aber nicht behaupten, daß etwa Ihre Erregungszuftände erotiſche Gründe hätten?— Angekl.: Ich glaube doch, daß es mamit zuſammenhing. Vorſ.: Der Herr Sachverſtändige legt Wert darauf, ob die Exploſionen aus eroti⸗ ſchen Momenten heraus erfolgten? Angekl.: Ja, ich glaube das ſagen zu können, daß ich gegen meine Beranlagung gekämpft habe, bis ich ſchließlich doch überwunden wurde: Ich habe auch Lach⸗ krämpfe gehabt. Vor.: Wie äußerten ſich die? Angekl.: Das weiß ich nicht mehr. Vorſ.: Wie äußerte ſich das Nachtwandeln? Angekl.: Darin, daß ich aufſtand und umherging. Der Vorſitzende geht dann auf den Selbſtmordverſuch ein, den die Angeklagte während ihres Aufenthaltes in Bernſtadt verübte, indem ſie Herbſtzeitloſengift einnahm Vorſ.:— Was nahmen Sie in Allenſtein ein? Angekl.: Einmal Morphium. Vorſ.: Von wem hatten Sie das? Angekl.? Ich litt damals an einer Kniegelenkentzündung und hatte das Morphium zur Lin⸗ durch einen abgebrochenen Aſt. In Kriegszeiten dagegen werden dieſe Zeichen entfernt. Die Wunden, die durch dieſe automatiſch geſchleuderten Speere verurſacht werden, ſind ſchwer und in den meiſten Fällen tödlich. Trotz der Erfinndung dieſer ſinnreichen Einrichtung ſind die geiſtigen Fähigkeiten der Pygmäen ſo gut wie garnicht entwickelt. Keiner von ihnen war z. B. imſtande, eine Zahlenvorſtellung aufzunehmen, die über 3 hinausging. Das kleine Volk lebt ſorglos und glücklich; haben die Pygmäen einmal Vertrauen gefaßt, ſo zeigen ſie die größte Gaſtlichkeit. Aber die Erfolge der britiſchen Expedition, die unter der Leitung des be⸗ kannten engliſchen Naturforſchers und Reiſenden Walter Good⸗ fellow ſteht, ſind mit der Auffindung dieſes merkwürdigen Zwerg⸗ volkes nicht erſchöpft. Die Forſcher ſind auf Spuren jenes ge⸗ heimnisvollen Rieſentieres geſtoßen, deſſen Exiſtenz in Neu⸗ Guinea vor kurzem von einem anderen engliſchen Forſcher, Mr. C. A. W. Monckton, berichtet wurde. Nach den Ausſagen der Ein⸗ geborenen hat dies räthſelhafte Tier eine Naſe, die in ihrer Form der Naſe des Tapirs entſpricht und ein Geſicht„wie der Teufel“. Als Monckton im Weſten von Britiſch Neu⸗Guineg den Albert Eduard⸗Berg beſtieg, fand er die rieſigen Fußſpuren dieſes Tie res, das offenbar kurz vorher auf dem Berge in einer Höhe von 12 500 Fuß gegraſt hatte. Alle Verſuche, ein Exemplar dieſes Tieres, das nach den Spuren zeitweilig geſpaltene Hufe hat, zu fangen, ſind bisher geſcheitert. Ob die jetzige Expedition darin glücklicher iſt, ſteht noch nicht feſt. da neuere Berichte noch nicht eingetroffen ſind. Goodfellow hat mit einer Reihe von Gelehrten und Natur⸗ forſchern am 20. November von Singapore über Batavia ſeine Fahrt nach Neu⸗Guinea angetreten, ſodaß er heute etwa ein halbes Jahr in dieſem von der Wiſſenſchaft bisher ſo wenig durchforſchten Land weilt. p p prr 15 1 2 2 in ſi S 2 c an, e No 5 „„ rreee Maundelm, 8. Juni. 5 8. Seite. derung der Schmerzen bekommen. Vorf⸗ Was u war der Anlaß zu dem Selbſtmordverſuch? Angekl.: Irgend ein ganz kleiner Streit mit meinem Mann. Vo 8 85: Sie haben noch einen Selbſt⸗ mordperſuch gemacht? Angekl.: Ja, aber da weiß ich den Grund micht mehr. Vorſ.: Sie ſollen 5 einen anonymen Brief an eine andere Offiziersdame geſchrieben haben, der unwahre und häßliche Sachen enthielt. Was hatte Sie zu dem Briefe ver⸗ anlaßt? Angekl.: Eiferſucht. Vorſ.: Warum waren Sie biferſüchtig? Angekl.: Auf einem Ball, den ich nicht beſuchte, da ich Trauer hatte, war die betreffende Dame. Am nächſten Tage kam ein Offizier, nicht aus Allenſtein, zu mir und erzählte mir, daß ein anderer Offizier, den ich gern hätte, dieſer Dame ſehr ſtark den Hof gemacht, daß dieſe Dame an jenem Abend 1 5 gut ausgeſehen habe und ſehr elegant gekleidet geweſen ſei. Da⸗ 3 durch wurde ich eiferſüchtig und ſchrieb den Brief, indem es hieß, * die Dame hätte ſich benommen und gekleidet wie eine von der Fried⸗ ſrichſtraße. Vorſ.: Sie ſollen nun aus einem geringfügigen An⸗ Laß noch einen Selbſtmordverſuch unternommen haben, indem Sie ſich die Pulsadern anſchnitten? Angekl.: Das wird wohl f ſo ſein. Vorſ.: Sie ſollen ferner einmal verſucht haben, ſich mit einem Tuch zu erwürgen. Angekl.: Das weiß ich nicht, das habe ich nur gehört.— Vorſ.: Wenn man dieſe Selbſtmordverſuche 1919 ſſieht, ſo ſind es eigentlich etwas viele und es beſteht unwillkürlich die Frage, ob die Angeklagte überhaupt die Abſicht hatte, ſich 0 Leben zu nehmen oder ob es nur eine impulſive Idee war: Ich nehme mir das Leben und nehme das erſte beſte, was ich zur Hand habe. Wie löſten ſich dieſe Selbſtmordgedanken aus? Angekl.: Ich wollte eben ſterben. Ich hatte ein quälendes Ge⸗ fühl von Lebensüberdruß ſchon als Mädchen. Hierauf wird wieder das Verhältnis der Angeklagten zu Herrn v. Göben erörtert. Vorſ.: Was hatten Sie mit Herrn v. Göben für Ideen, glaubten Sie ihn zu heiraten? Angekl.: Zunächſt war der Gedanke einer Scheidung erwogen worden, dann aber ſagte ich ihm, daß ſich mein Mann nicht ſcheiden laſſe. Vorſ.: Das war nicht ganz richtig. Angekl.: Nein, Herr v. Göben hatte mich ſehr lieb und ich ihn auch und wenn ich ihm geſagt hätte, ich wolle mich nicht ſcheiden laſſen, wäre er in furcht⸗ bare Aufregung geraten. Er hat auch einmal geſagt, er würde ſich totſchießen und deshalb habe ich das geſagt. Vor.: Die trei⸗ bende Kraft bei der früher geplanten Eheſcheidung war auch Ihr Mann. Angekl.: Ich hatte doch keinen Grund, weshalb ſollte ich von meinem Mann fortgehen, es hat uns an nichts ge⸗ fehlt, die Vermögensverhältniſſe waren die beſten. Vorſ.: wurde dann weiter beſprochen? Angekl.: Das zeugenloſe 9 Duell. Vorſ.: Sie kennen die Verhältniſſe in den Offiziers⸗ kreiſen. und dann haben Sie ſich vorgeſtellt, daß zwiſchen Ihrem * Mann und Herrn v. Göben ein zeugenloſes Duell zuſtande kom⸗ men könne. Angelkl.: Ich habe mir garnichts vorgeſtellt. Borſ.: Das iſt doch eine wahnſinnige Idee. Herr v. Göben behauptet nun, Sie hätten mit ihm darüber geſprochen, wo das Duell ſtattfinden ſolle.— Angekl.: Wir waren eben verliebt, da habe ich viel angehört und habe Herrn v. Göben reden laſſen. Vorſ.: Sie fürchteten, daß Herr v. Göben ſich totſchießen Angekl.: Ja, und auch mich. Viorſ.: Unter welchen Umſtänden ſollte das Duell 11 den? Angekl.: Er muß ſich das ſo gedacht haben, daß er zu meinem Mann ging und ihm ſagte: Geben Sie Ihre Frau frei. Herr v. Göben ſagte, ein ſolches Duell, ob mit oder ohne Zeugen — ſei eine ganz ehrliche Sache. Vorſ.: Wie wollte er ſich zu Ihrem Manne ſtellen? Angekl.: meinen Mann zwingen, ihn überhaupt zu fordern, mein Mann mußte doch annehmen, daß wir ſchon intim miteinander zu tun 4 gehabt hätten. Vorſ.: Ihr Verhältnis mit Herrn v. Göben hat von 1902 bis 1906 gedauert, dann kamen die Differenzen, die aber Bbeitweiſe wieder einem beſſeren Verhältnis Platz machten. Sie * follen in Zeit auch ſehr viele Briefe mit einander gewechſelt 5 haben. Vor Weihnachten entſtand noch einmal eine kleine Ent⸗ . fremdung zwiſchen Ihnen. Nach der Ueberzeugung des Herrn v. Göben deswegen, weil er mit der Ausführung der Tat noch zögerte. Angekl.: Davon kann keine Rede ſein, das iſt ſicher nicht richtig. Gerade um die Weihnachtszeit habe ich an die Sache micht gedacht, ſondern mich nur mit meinen Kindern beſchäftigt. Vor.: Nun kommen wir zu der zweiten Beſprechung wegen des Renkontres. Herr v. Göben hatte Ihnen einen Brief ge⸗ ſchrieben, er wiſſe jetzt einen Ausweg. Angekl.: Ich erinnere mich nnicht. Vorſ.: Herr v. Göben ſoll Ihnen den Vorſchlag gemacht 5 baben. das Renkontre in die Wohnung zu verlegen. Angekl. Das iſt nicht richtig. Vorſ.: Aber früher haben Sie eingeräumt, daß Sie mit Herrn v. Göben darüber geſprochen haben. Die 53 iſt ja denn auch ſchließlich nicht im Walde vor ſich gegangen. Seerdurch werden die Angaben des Herrn v. Göben glaubhaft, der klarlegen wollte, weshalb das Renkontre nicht im Walde vor ſich gegangen ſei. Die Angeklagte ſchweigt. Vorſ.: Sie baben uns alles erzählt, warum wollen Sie hierüber ſchweigen. Angekl. Daß ich nach der einen oder anderen Richtung moraliſch gefehlt chabe, gebe ich zu. Vorſ.: Damit meinen Sie die Liebesverhält⸗ niſſe, oder haben Sie bei dem Ausdruck„moraliſche Verfehlungen“ auch an die Anſtiftung zur Tötung Ihres Mannes gedacht. Angekl.: Warum follte ich den Tod meines Mannes gewünſcht habenꝰ Vorſ.: Herr v. Göben iſt tot, Sie nur ſtehen vor dem „RMichter. und nun kommt es darauf an: Wem glauben wir, Ihnen, die vor uns ſteht, oder der Stimme, die da aus dem Grabe noch zu uns herüberſchallt. Angekl.: Ich kann nur ſagen, was ich weiß und was wahr iſt. Die Angeklagte gerät dabei in große Er⸗ regung, ſodaß der Vorſitzende die Pauſe eintreten läßt. Frau Weber verläßt am Arme ihres Gatten ſchluchzend den Saal. Im Zeugenzimmer bricht ſie zuſammen. Die Verteidiger Bahn und Salzmann rufen die noch anweſenden mediziniſchen Sachverſtän⸗ digen herbei die ſich lange Zeit um die faſſungsloſe Angeklagte Biben⸗ Erſt nach geraumer Zeit beruhigt ſich dieſe wieder. Die Nachmittagsſitzung. Pegtum daber mit erheblicher Verſpätung. Der Vorſitzende mit Herrn v. Göben weiter über die Beſeitigung des Herrn von Schönebeck geſprochen habe. Die Angeklagte kann ſich nicht ent⸗ ſinnen. Sie wiederholt nur, daß Göben von einer ehrlichen Sache ſprach, was ſie auch geglaubt habe. V o rſ.: Nach dem Ge⸗ ſtändnis des Herrn v. Göben ſollen Sie noch einen anderen Plan mit ihm beſprochen haben. Und nun kommen wir auf die unglück⸗ ſelige Geſchichte, mit der Herr v. Göben am 5. Januar 1908 her⸗ borgetreten iſt. Es iſt die Giftaffäre. Wie iſt die Rede auf das Gift gekommen. Ange 1. ich nicht. Vorſ.: Es ſoll bereits im Oktober 1907 davon die Wede geweſen ſein. Von da an ſind die erſten Giftſcheine datiert. Was Er wollte von ihm berlangen, er ſolle mich freigeben: ich ſagte, es ſei Wahnſinn. Herr v. Göben wollte gänzen Jahre ſind wir noch ebenſoweit. halb denn nicht, ich liebe Dich doch und bin bereit. geputztzund beſcherte ihm einige Sachen. wollte, er möchte daher gehen, damit es keinen Aerger gebe. ſetzt die Vernehmung der Angeklagten fort und fragt ſie, was ſie noch beſtand. Angekl.: Das weiß Die alte Dame ſchreibt ausdrücklich Briefe: Meine liebe Toni, jetzt habe ich meine Lieben bei mir, auf der einen das Bid 5 8 Daette! 25 weiß nur, daß Herr v. mit einer Siacce eneel-Buzeiger. Abensblatt) zu mir kam, mir mit verzweifelter Stimmung die Flaſche gab und ſagte: Wir machen ein Ende, hier habe ich Arſenik,— wir müſſen ein Ende machen. Vorſ.: Der erſte Giftſchein lautet vom 9. Ok⸗ tober aber ſchon vorher hatte Herr v. Göben Arſenikpulver vom Apotheker verlangt. Herr v. Göben hat behauptet, Sie hätten die Anregung gegeben. Angekl.: Nein. Vorſ.: Später hat er Ihnen noch ein Fläſchchen Arſenik gebracht, hat er da nicht auch geſagt, wem Sie das Gift geben ſollen? Angekl.: Nein. Vorſ.: Es iſt merkwürdig, daß das zweite Fläſchchen doppelt ſoviel Arſenik enthielt wie das erſte, es enthielt 35 Zentigramm⸗ Damit könnte man ja das ganze Schwurgericht vergiften. Wie erklärt ſich das Fehlen von 15 Zentigramm. Angekl.: Die habe ich fortgenommen, ich wollte bei Frau Graetz das Gift nehmen, aber dieſe hinderte mich daran. Ich kann nur wiederkolen, die Idee mit dem Gift iſt nicht von mir ausgegangen. Vorſ.: Herr v. Göben hat ſich vorher ſchon einmal Arſenik von einem Königs⸗ berger Arzt verſchreiben und ſich dann ſtatt 20 25 Zentigramm geben laſſen. Das genügt um einen Menſchen umzubringen. Herr v. Göben behauptet, mit dieſem Fläſchchen ſei auch ein Vergif⸗ tungsverſuch unternommen worden, wie iſt das? Angekl.: Das höre ich heute zum erſten Male.— Vorſ.: Herr v. Göben behauptet, er hätte Ihnen das Fläſchchen gegeben und Sie hätten den Inhalt in Milch oder Kaffee getan und dieſen Ihrem Manne vorgeſetzt; es hätte dieſem aber garnichts geſchadet? Ihrem Manne vorgeſetzt; es hätte dieſem aber garnichts geſchadet; es hätte ihm ſogar ſehr gut geſchmeckt.— Angekl.: Da hätte er doch müſſen tot ſein. Vorſ.: Es ſcheint aber doch etwas ſehr unangenehmes paſ⸗ ſiert zu ſein, das darauf hindeutet, daß wohl der Gedanke, Ihr Mann könne ſterben, erwogen wurde. Da möchte ich Ihnen die Sache mit dem Schreibtiſch vorhalten. Angekl.: Ich habe Hern v. Göben geſagt: Mein Mann hat Briefe in ſeinem Schreib⸗ tiſch von meinen Freunden, wenn wir uns ſtritten, hat er mir ſtets dieſe Briefe vorgehalten und gedroht, ſie meinem Bruder auszuliefern. Ich bat daher Herrn v. Göben, er ſolle mir helfen, den Schreibtiſch aufzumachen und die Briefe wegzuneh⸗ men, und zwar ſollte er dazu einen Nachſchlüſſel bei einem Schloſſer machen laſſen. Das iſt auch geſchehen, wir haben den Schreibtiſch aufgeſchloſſen und die Briefe genommen. Wir kommen nun zu dem vielbeſprochenen Schwur unter dem Weihnachtsbaum. Angekl.: Den habe ich von Anfang an beſtritten. Wir ſind den ganzen 24. Dezember nicht allein geweſen. aber bekundet, ſie ſei vielfach abweſend geweſen. Angekl.: Aber dann waren die Kinder bei mir. Ich habe den ganzen Tag mit den Kindern im Saale geſpielt und da iſt Herr v. Göben allerdings mehrfach dazugekommen. Ich habe ihm aber nichts geſagt und kann nur betonen, daß als ich von dieſem angeblichen Schwur unter dem Weihnachtsbaum erfuhr, ich ſofort gebeten habe, mich doch Herrn v. Göben gegenüberzuſtellen, damit er mir ſagen ſolle, in welchem Sinne und unter welchen Umſtänden dieſer Schwur zuſtande gekommen ſei. Bei einer ſo wichtigen⸗Sache mußte er doch noch Einzelheiten angeben können. Dazu war er aber nie⸗ mals imſtande. Vorſ.: Herr v. Göben bekundete, Sie hätten unter dem Weihnachtsbaum geſtanden und zu ihm geſagt: Sie hofften ſchon im nächſten Jahre mit ihm vereink ünter dem Weih⸗ nachtsbaum zu ſtehen. Er erwiderte, daß er dieſelbe Hoffnung habe. Sie hätten geſagt: Es kommt doch nicht dazu, Du haſt keinen Trieb dazu. Ich bin überzeugt, in einem halben oder Er habe erwidert: Wes⸗ Darauf ſollen Sie geſagt haben: Schwörſt Du mir das? und er habe geantwor⸗ tet: Ja, ich ſchwöre es. Angekl.: Das mußte doch eine lange Zeit in Anſpruch nehmen ünd bemerkt werden. Ich erinnere mich genau gerade dieſes Weihnachtstages, an dem ich viel mit den Kindern zuſammen war. Es kann kein Wort davon wahr ſein, daß ich gerade an dieſem Tage derartiges mit ihm beſprochen hätte. Das beſtreite ich mit aller Entſchiedenheit. Vorſ.: Sie wiſſen aber, daß Herr v. Göben vor ſeinem Tode geſagt hat: Gerade auf dieſen Schwur hin habe ich es getan. Natürlich iſt der Schwur überhaupt nicht im wörtlichen Sinne zu verſtehen. Der Schwur unter dem Tannenbaum, das iſt wohl mehr ein Stichwort der Zeitungen geworden, aber wir werden noch des näheren darauf zurückkommen. In den letzten Tagen vor Weihnachten waren Sie mit Herrn v. Göben wieder ſehr intim. Am 23., 24. und 25. Dezember iſt er bei Ihnen geweſen. Angekl.: Am 24. war er nur einen kurzen Moment bei uns. Er beteiligte ſich abends an der Beſcherung und iſt dann ins Kaſino gegangen, wo ihm der Oberſtleutnant Doering ſagte, daß er ihn äußerſt niedergeſchlagen finde und daß er zu Bett gehen müßte. Tatſächlich iſt Herr von Göben nicht nach Hauſe gegangen, ſondern wieder zu Ihnen zu⸗ rückgekehrt und Sie haben ihm ſelbſt die Tür geöffnet. Oben im Schlafzimmer haben Sie dann eine Beſcherung für ihn vorge⸗ nommen.— Angekl.: Ich hatte oben ein kleines Bäumchen aus⸗ Er hatte gebeten, daß er mit uns die Beſcherung mitmachen dürfe, allein als ich die Sache bei meinem Mann anregte, ſchien ihm der Beſuch nicht angenehm. Es tat mir nun leid, daß Herr v. Göben in der Hoffnung, die Beſcherung mit uns mitmachen zu dürfen, hier in Allenſtein ge⸗ blieben war, ſtatt nach Hauſe zu reiſen. Ich ſagte ihm daher, er möchte nicht zur Beſcherung kommen, aber kurz darauf, ich wollte ihm dann einen kleinen Baum putzen, damit er nicht ganz allein ſei. Ich habe ihm als er kam, unter dem brennenden Bäumchen einige Sachen gegeben und ihn bald wieder fortgeſchickt, worüber er ſehr ärgerlich war. Es kann alſo keine Rede davon ſein, dasß ich ihn zu dem Beſuch aufgefordert hätte. Ich ſagte ihm ſogar, daß ich am nächſten Tage mit meinem Mann und den Kindern einen Ausflug machen und meinen Mann in guter Laune erhalten Vorſ.: Herr v. Göben ſoll aber bis 4 Uhr morgens in Ihrem Hauſe geweſen ſein? Angekl.; Davon weiß ich nichts, ich weiß nur, daß er um 12 Ubr, um ½1 Uhr fortgegangen iſt. Vorſ.: Sie ſagen nun, 927 Gedanke, die Vereinigung 1915 Herrn v. Göben nach dem Tode Ihres Mannes herbeizuführen, hätten Sie mehr als eine Phantaſie und Spielerei des Herrn b. Göben aufgefaßt, und Sie ſejen nur ſcheinbar darauf eingegangen, um ihn zu beruhigen. Nun iſt das Merkwürdige bei der Sache, daß Sie ſich ſchon mit der Mutter des Herrn v. Göben geſchrieben haben und daß Si Sie ihr mehrfach in den Briefen zu erkennen ga⸗ ben, daß Sie Herrn v. Göben heiraten wollten, obwohl die Ehe Das hatte er ſeiner Mutter geſchrie⸗ ben, und ich war zu ſchwach, ihm zu widerſprechen. Vorſ.: in einem liebenswürdigen Vorſ.: Frl. Eue hat viel von dem Gewitter. lehe Tochter.(Bewegung).— Die Verteidiger bemerken ein⸗ ſtimmig, daß dieſer Brief niemals in die Hände der Angeklagten gelangt iſt, da ſie inzwiſchen verhaftet wurde.— Vor.: Die alte Dame ſpricht aber in dieſem Briefe weiter davon, daß die Schei⸗ dung doch hoffentlich bald durchgeführt ſein werde, und daß ſie dann zufrieden und glücklich ſein werde an der Seite des Edelſten, den es gibt. Die alte Dame ſcheint alſo auch ſehr für ihren Sohn geſchwärmt zu haben. Sie hatten nicht das Gefühl, daß man die alte Dame nicht in dieſer Weiſe in die Angelegenheit hineinziehen wollte.— Die Angeklagte ſchweigt. Nach längerem Ueber⸗ legen bemerkt ſie: Er hat mich ſehr geliebt und bat mich, ſeiner alten Mutter ein paar Zeilen zu ſchreiben. Darauf ſchrieb ich der alten Dame. Sie antwortete mir ſo nett, daß ich ihr wieder ſchrieb.— Vorſ.: Es liegt noch ein weiterer rührender Brief des Sohnes vor da heißt es:„Ihr Bild hat Dich ſchon entzückt, wie wirſt Du erſt entzückt ſein, wenn Du ſie perſönlich kennen lernſt“ Darauf werden die weiteren Verhandlungen morgen vor. mittag 9 Uhr vertagt. Unwetter. Vom Oberland, 7. Juni. Das am Montag abend am. Hherrhein niedergegangene Gewitter hat an verſchiedenen Or⸗ ten großen Schaden durch Hagelſchlag angerichtet. Wohl am ſchlimmſten hat das Unwetter im Bezirk Müllheim und genz beſonders über der Gemeinde Hügelheim gehauſt. Die ganze Roggenernte, die einen ſo ſchönen Ertrag verſprach, ift vollſtändig bernichtet, und auch in den Rebbergen, die prächtig daſtanden, iſt der Schaden ſehr groß. Bei Kolmar i. E. iſt ebenfalls am Montag abend ein gewaltiges Hagelwetter niedergegangen. Auf weite Strecken ſind die Getreidefelder zerſtört und die Reben vernichtet. Bereits am Montag nachmittag iſt über die Gegend des ſüdlichen Schwarzwaldes, in der Umgebung von Bonndorf, ein ſchweres Gewitter mit ſtarkem Hagelſchlag niederge⸗ gangen; die Hagelkörner hatten die Größe von Taubeneiern; die Obſtbäume ſind ihres Fruchtanſatzes und des Laubes faſt voll⸗ ſtändig beraubt; zum großen Teil dürfte auch die Getreide⸗ ernte vernichtet ſein. Das Futter iſt zu Boden geſchlagen, die Gartengewächſe vollſtändig vernichtet. Viele Fenſterſcheiben, Glasdächer und Miſtbeetfenſter ſind zertrümmert. Der hier enz⸗ ſtandene Schaden dürfte kauſende von Mark Aus Stadt und Land. * Mannheim, 8. Juni 1910. 5 Hiſtoriſcher Tageskalender für Mannheim. 8. Juni. Kürfürſt Johann Wilhelm 5, ſein Bruder Karl Ahilipp Nachfolger; dieſem huldigt die Stadt am 21. Dezember; er kommt 1718 hierher. 1716 Hitzferien in den öffentlichen Schulen. Man ſchreibt Erlaß des Großh. Oberſchulrats, welcher dieſe Angelegenheit regelt, lautet: Zeigt das Thermometer um 11 Uhr vormittags im Schatten mindeſtens 25 Gr. Celſius, ſo iſt von 12 Uhr ab der Unterricht frei⸗ zugeben. In dieſem Umfang kann der Schulvorſtand bei beſonde; Verhältniſſen auch ausnahmsweiſe bei niedrigerer Temperatur frei⸗ geben. In den letzten zwei Tagen betrug nun nachmittags die Tem⸗ pergtur in den meiſten Schulzimmern der hieſigen Schulen mehr 30 Gr. Celſius, und doch gaben nicht alle Anſtaltsleiter frei. Wel Zweck hat die erwähnte Verordnung, wenn ſie nur auf dem P ſteht? Warum greift in dieſem Fall der Schularzt nicht ein, wie ſeine Pflicht wäre? 1 heißt knauſern ſich verſündigen an der fundgeit unſerer Jugend * Ein Alt⸗ Mannheimer Haus iſt wieder zum Abbruch ve urteilt. Herr Stadtrat Viktor Darmſtädter hat ſein Hau 0 1, 1 an die Mannheimer Baugeſell ſchaft kauft. Das Gebäude, eines der noch exiſtierenden wen Patrizierhäuſer aus der Kurfürſtenzeit, wird einem moder Geſchäfts⸗ und Wohnhaus Platz machen, das nach den Plän des Herrn Architekten W. Leonhard hier erbaut wird. Der Ab⸗ ſchluß geſchah durch das Immobilienbureau Levi u. Sohn. *Der Hauptgewinn der Ueberlinger Lotterie von 60 000 Mark fiel auf Nr. 52 508. * Ueberlinger Dombau⸗ Geldlotterie. Ziehung 7. 2 95 Nr. 52508 60 000, Nr. 89795 ½ 20 000, Nr. 70343% 10˙0 5000.(Mitgeteilt von Moritz Herzberger, Lotteriegeſchä 3, 17.) *Bei der geſtrigen Ziehung der Keeſf M. 20 000, Nr. 75790 M. 5000, Nr. 95 221 je M. 1000, Nr. 5335 349, 90 550 105 M. 55(Mitgeteilt vom Lotteriebureau Auguſt Sch „Die Marke„Zeppelin“ iſt als Warenzeichen fü Unbefugte nicht mehr wie bisher bei dem Kaiſerlichen Pe amt eintragbar, wie uns der Patentanwalt des Grafen Zeppelin, Dr. L. Gottſcho, Berlin ſchreibt. Der Name Grafen Zeppelin wurde bisher häufig von Unbefugten i getragenes Warenzeichen verwendet, ja der diesbezügl. Un ging ſoweit, daß Lizenzen von Seiten ſolcher Warenzeich inhaber angeboten wurden und der Name„Graf Zeppelin“ Liköre, Bier oder dergl. in der Form einer Warenzeichenli für eine runde Barſumme zu Fanfen war. In den neueſten einſchlägigen Entſcheidungen ſeiner Warenzeichenabtei Ende April ds. Is. ſteht das Patentamt nunmehr auf Standpunkt, daß auch der Namen„Zeppelin“ nur von Betrieben als Warenzeichen verwandt werden draf, welche dem Grafen von Zeppelin auch in irgendwelchen geſchäft oder ſonſtigen Beziehungen ſtehen. Die zahlreichen Anmeldt gen von Unberechtigten, welche zur Zeit noch auf den Namen lin“ beim Patentamt einlaufen, ſind alſo vollſtändig z1 und die diesbezüglichen Opfer an Zeit und Geld wendet. Da auch die noch eingetragenen Warenzeit fugter, wie verſchiedene einſchlägige Prozeſſe erga werden können, ſo iſt vor Ankäufen von Lizenzen Warenzeichen, welche angeblich Benutzungsrechte an d „Zeppelin“ für beſtimmte Waren verleihen, dringend *Der Gemeinnützige Berein für den Lindenhofſta am Mittwoch bei Wirt Greiff ſeine Hauptverſam ab, die vom 1. Vorſitzenden, Herrn E. Kaſten, um ½10 eröffnet wurde. Die Gegenſtände 1 und 2 der Tagesc wurden glatt erledigt. Die Herren Karl Löb und X. 1 nahmen die Prüfung der Kaſſenführung vor und fanden alles beſter Ordnung. Auf Antrag wurde ſodann dem Geſchäftsführe Entlaſtung erteilt. Punkt 3 der Tagesordnung: Straß enb betr., rief eine rege Verhandlung hervor, aus der die allg Unzufriedenheit mit den derzeitigen Verhältniſſen hervor ſoll fortgeſetzt an deren Verbeſſerung gearbeitet werden vorgenommene Wahl des Vorſtandes ergab die Wiedert 7 Herren des alten Vorſtandes und anſtelle des nich H. Gramlich die Neuwahl des Herrn Baumeiſters Karl »Ein ſchweres Gewitter, von Oſten kommend, zog heute mittag über die Stadt. In Seckenheim fielen ei Schloßen in Erbſengröße, die jedoch infolge der 15 verakur bald wieder vergingen. In Maunheim merk aber keine Abkühlung. Es regnete kurze 1 Der Gu General⸗Auzeiger.(Ubendblatt.) — 5 Mannheim, 8. Jun * Radmarder. Der Kaufmann Georg Roſenberger aus Plankſtadt ſtahl vor dem Hauſe P 5, 14 ein dem Bäckermeiſter Wachenberger gehöriges Fahrrad und wurde für dieſen Dieb⸗ ſtahl zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Als Gegenſtück fand im unteren Saale des Schöffengerichts eine Verhandlung gegen einen Raddieb, den Hausburſchen Johann Kaltenthaler, ſtatt, die mit einer Verurteilung von nur 5 Wochen Gefängnis endete. * Aus Ludwigshafen. Wegen Notzuchtsverſuch wurde Montag morgen der Friſeur Otto Günzel aus der Mundenheimer⸗ ſtraße verhaftet. Günzel, der über Sonntag mit noch einem Freunde auf dem Frieſenheimer Feſtplatz weilte, fuhr nachts mit der Chaiſe nach ſeiner Behauſung zurück. Ein Mädchen, das von Frankenthal iſt, wurde mit in den Wagen genommen. Auf der Heim⸗ fahrt überfiel plötztich Günzel das Mädchen und würgte es am Halſe, um ſich an ihm zu vergehen, was aber durch das Schreien des Mädchens vereitelt wurde. Der Friſeur Günzel, der das Geſchäft ſeiner Mutter führt, wurde am Montag in aller Frühe durch die Kriminalpolizei verhaftet. Er hatte unter Vorgabe, mit dem Mädchen nach Mannheim zu fahren, dasſelbe an ſich gelockt. Aus Ludwigshafen. Der 25 Jahre alte verheiratete Ran⸗ gierer Adam Glaſer von Böhl verung lückte geſtern auf dem hieſigen Rangierbahnhofe. Beim Waggonabkoppeln gelangte er nicht zeitig genug aus dem Gleiſe heraus und wurde von dem Trittbrette des einen bereits im Fahren begriffenen Wagens er⸗ faßt, auf die Seite geſtoßen und blieb bewußtlos liegen. Zwei Aerzte legten dem Schwerverletzten einen Notverband an. Er wuürde dann in das ſtädt. Krankenhaus gebracht.— Jeſtgenom⸗ men wurde ein lediger Eiſendreher aus Mannheim, der geſtern nachmittag aus Eiferſucht in einer Wirtſchaft der Hemshofſtraße einer Kellnerin drei erhebliche Stiche in den Rücken ver⸗ ſetzte, von denen einer die Lunge verletzte. Polizeibericht vom 8. Juni. (Schluß.) Zwei aus der Zwangserziehungsanſtalt Schwarzacherhof ent⸗ wichene Zöglinge von hier bezw. Tübingen wurden von der Schutzmannſchaft in Feudenheim aufgegriffen und wieder einge⸗ liefert. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Asbach wegen Verdachts des Mordes, verübt in Dorndee, ferner ein Kaſſen⸗ bote von Framersheim und eine Dienſtmagd von Roſenberg, beide wegen Diebſtahl und Hehlerei. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Operette„Großherzogin von Gerolſtein“, die mit ſo außerordentlichem Erfolge am Sonntag aufgeführt wurde, wird am Freitag, den 10. Juni, zum erſtenmal wiederholt. Es dürfte unſere kunſtliebenden Theaterfreunde intereſſieren, daß dieſer Abend dank dem gütigen Entgegenkommen der Leitung unſeres Hof⸗ und Nationaltheaters als Benefizvorſtellung für die humanitären Anſtalten der„Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehöriger“ auserſehen iſt! Um Migßverſtändniſſen vorzubeugen, betonen wir ausdrücklichſt, daß dieſe Vorſtellung abſolut in keinem Zuſammenhange ſteht mit der Veranſtaltung in der letzten Woche zugunſten der Unter⸗ ſtützungskaſſe des„Bühnenvereins“(des Verbandes der Theater⸗ direktorenl). Im Intereſſe des guten Zweckes iſt zu hoffen, daß die Kunſtfreunde Mannheims durch regen Beſuch den Beweis erbringen, daß ſie den Beſtrebungen der Bühnenkünſtler, ihren invaliden Berufsgenoſſen ein ſorgenfreies Alter zu verſchaffen, volles Verſtändnis entgegenbringen und dieſe Beſtrebungen mit allen Kräften unterſtützen! Kammerſänger Büttner. Die Intendanz des Farlsruher Hoftheaters hat den Vertrag mit Kammerſänger Büttner, der mit Ende der Spielzeit 1911 abläuft, auf weitere fünf Jahre tberlängert. Der Künſtler wird mit Recht als eine der hervor⸗ ragendſten Solokräfte betrachtet. Die Abteilung für Literatur und Knnſt der„Heidelberger Freien Studentenſchaft“ veranſtaltete geſtern abend im Leſeſaal der Stadthalle ihren 1. Autorenabend. Der Karlsruher Ogpriker und Novelliſt Albert Geiger las aus ſeinen Werken das Manufkript„Das Winzerfeſt“, ein griechiſches Scherz⸗ ſpiel, vor. Das Stück, welches eine ſeinem Titel entſprechend feuchtfröhliche luſtige Epiſode aus dem alten Griechenland dar⸗ ſtellt, fand bei dem äußerſt zahlreichen Auditorium eine freund⸗ liche Aufnahme. ketzte Nachrichten und LTelegramme. Von dem Beſuch deutſch⸗amerikaniſcher Krieger. Frankfurt a.., 8. Juni. Vom Niederwalddenkmal tommend trafen heute vormittag die auf ihrer Deutſchlandfahrt begriffene Mitglieder der Deutſchen Krieger⸗ und Veteranen⸗ perbände von Nordamerika hier ein. Vor dem Hauptbahnhof batten die 33 Vereine des Kreiskrieger⸗Verbandes unter Führung des Kammerherrn von Bothmer Aufſtellung genommen und be⸗ grüßten die amerikaniſchen Kameraden mit Hurra. Nachdem die Offiziere der Amerikaner die Front der Kriegervereine abge⸗ ſchritten hatten, ſetzte ſich der ſtattliche Feſtzug durch die beflagg⸗ ten Straßen in Bewegung. Am Kaiſerdenkmal auf dem Opern⸗ platze, am Kriegerdenkmal auf dem Peterskirchhof und am Bis⸗ markdenkmal wurden von den Amerikanern Kränze niedergelegt. In 18 Wagen folgten die Damen der Amerikaner. Der Zug ging dann zum Römer, wo eine Begrüßung ſeitens der ſtädtiſchen Behörden ſtattfand. Nachmittags gab der Kreiskriegerverband den amerikaniſchen Gäſten ein Feſtmahl im Zoologiſchen Garten an dem auch die Spitzen der Behörden teilnahmen, abends findet daſelbſt ein großer Feſtkommers ſtatt. Schweres Antomobilunglück. Straßburg, 8. Juni. Auf der Straße nach Kogenheim er⸗ eignete ſich heute ein ſchweres Automobilunglück. Der Beſitzer Oden⸗ wälder aus Keſtenholz wollte an einem Heuwagen vorüber fahren, welcher zwar vorſchriftsmäßig auswich, aber die Straße nicht ge⸗ nügend frei gab, als in demſelben Augenblicke das Automobil des Beſitzers Bur aus Oberehnheim, das hinterher kam von rechts beide Wagen überholen wollte, es gegen einen Baum fuhr und zer⸗ fümmert wurde. Bur erlitt ſchwere Verletzungen, ebenſo ſein mit⸗ faßhrender Volontär. Odenwälder brachte beide nach ihrer Wohnung. — 5 5 Sturz in den Schacht. Biedenkopf, 8. Juni. Auf der Grube Storch und chöneberg bei Goſenbach ſtürzten geſtern 4 Arbeiter von einem ab, während drei ſich oben feſtklemmten und nur wenig wurden, verſchwand der 22 Jahre alte Arbeiter Päumler Pberſcholden in den 800 Meter tiefen Schacht. Man fand ine formloſe Maſſe von ihm. Die Enzyklika. Juni. Der„Köln. Zeitung“ wird aus Rom ge⸗ n, meldet: Wie hier an nicht amtlichen, aber meiſt gut unterrich ⸗ eiſen verlautet, hat der preußiſche Geſandte v. 4 ühlberg im Ai ſtrage ſeiner Regierung dem Papfſt eine amtliche auf die Enzyklika bezügliche Mitteilung ge⸗ macht. Ueber Form und Inhalt dieſer Mitteilung ließ ſich noch nichts in Erfahrung bringen. Köln, 8. Juni. Zu der Exploſion in der Karbonitfabrik in das Karbonit⸗Menghaus und zündete, und dieſes ſowie das Waſchhaus und das Filtrierhaus flogen mit einem furchtbaren Krach in die Luft. Da gerade die Mittagspauſe war, hielten ſich die Arbeiter im Speiſeſaal auf und darum ſind Menſchen nicht umgekommen. Uebrigens verlaſſen die Arbeiter auch bei eintre⸗ tenden Gewittern ihre gefährlichen Arbeitsſtätten, wie es durch die Beſtimmungen vorgeſchrieben iſt. Die übrigen Fabrikräume wurden alle in Mitleidenſchaft gezogen, da faſt alle Türen und Fenſter herausgeriſſen worden ſind. Eine ganze Anzahl Arbeiter ſind durch die fliegenden Glasſplitter verwundet worden, jedoch ſind die Verletzungen ſämtlich nicht lebensgefährlich. Nachdem ſie an Ort und Stelle oder im Krankenhauſe hier ver⸗ bunden worden waren, konnten ſie wieder ihrer Beſchäftigung nachgehen. Der Materialſchaden iſt bedeuten d. Es flogen 1500 Kg. Sprengſtoffe in die Luft. Karbonit iſt ein Sprengſtoff, der aus Nitroglyzerin, Holzmehl, ſalpeterſau⸗ rem Natron hergeſtellt wird und der gegen Hitze wie gegen Kälte ziemlich unempfindlich ſein ſoll. Die Fabrik beſchäftigt 500 Arbei⸗ ter. Der Betrieb, der wohl ſtark beeinträchtigt iſt, wird jedoch in der Hauptſache aufrecht erhalten. Das Fabrikanweſen hat eine idylliſche Lage inmitten eines hübſchen Niederwaldes an der Mülheimer Straße, zehn Minuten abſeits von Schlebuſch nach Dünnwald zu. Schon mehrere Exploſionen ſind in den letzten Jahren dort vorgekommen, keine der vorhergegangenen wurde aber von ſolch ungeheuren Nebenerſcheinungen be⸗ gleitet, wie die heutige. Der ſtarke Luftdruck war weithin vernehm⸗ bar und rief in der ganzen Nachbarſchaft Schrecken hervor, zumal in Mülheim, Opladen, Wiesdorf uſw. Schaufenſter ſtürzten ein und Türen öffneten ſich. Am ärgſten mitgenommen wurde jedoch Schlebuſch ſelbſt. In einem Laboratorium der Fa⸗ brikanlage wurde eine Wand vollſtändig eingedrückt. Ein Blei⸗ gefäß von 60 Zentimeter Durchmeſſer und fünf Zentimeter Wand⸗ ſtärke iſt 400 Meter weit fortgeſchleudert worden und wie eine Staniolkapſel zuſammengedrückt. In der Wohnung eines Che⸗ mikers iſt ein Fenſter eingedrückt worden, das mit ſolcher Gewalt gegen die Tür flog, daß die Füllung hinausgedrückt wurde. An faſt allen Häuſern der Mülheimer Straße waren die Dächer ſtark beſchädigt und die Schauſenſter zertrümmert. An dem Tanzſaal einer Wirtſchaft iſt eine Dachſeite vollſtändig abgedeckt. Noch zahlreiche andere Zeugen geben Kunde von der furchtbaren Ge⸗ walt der Exploſion. Der Schaden wird von unverbindlicher Seite auf ungefähr ½ Million Mark angegeben. Der Schauplatz der Exploſion war im Laufe des Nachmittags das Ziel zahlreicher Schauluſtiger aus der engeren und weiteren Umgebung. m. Keöln, 8. Juni. Ueber den Umfang der geſtrigen Kataſtrophe der Schlebuſcher Karbonitfabrik läßt ſich erſt jetzt ein zuverläſſiges Bild machen. Die Zahl der verletzten Perſonen dürfte etwa 70 be⸗ tragen. In ganz Schlebuſch gibt es kein Haus, das von der ge⸗ waltigen Detonation verſchont geblieben. Mehrere Häuſer ſind ein⸗ geſtürzt, viele Dächer abgedeckt. Den heute mit den Frühzügen hier eintreffenden Schauluſtigen bot ſich ein Bild ſchrecklicher Verwüſtung. Zahlreiche Familien waren geflüchtet, die weitere Detongtionen be⸗ fürchteten. Im katholiſchen Krankenhaus wurden allein 30 ver⸗ wundete Familien behandelt. Häuſer, die äußerlich wenig beſchädigt waren, zeigten im Innern tiefe Riſſe. Gegenwärtig iſt die Behörde mit der Unterſuchung beſchäftigt, ob weitere Häuſer geräumt werden müſſen. Angeblich hat es ſich herausgeſtellt, daß die Sicherheits⸗ vorſchriften nicht gusreichten, um weitere benachbarte Gebiete von ſchweren Gefahren fernzuhalten. Jusgeſamt wurden in 7 Städten durch die Kataſtrophe Beſchädigungen hervorgerufen. Zum bevorſtehenden Rücktritt Dernburgs. im. Köln, 8. Juni. Von maßgebender Seite erfährt der Ham⸗ burger Korreſpondent der„Köln. Ztg.“: Zu dem Berliner Börſen⸗ gerücht, daß Dernburg anſtelle des Generaldirektors Ballin trete und dieſer den Vorſitz des ae e der Japeg übernimmt, iſt mitzuteilen, daß dieſe Kombination vollſtändig aus der Luft gegriffen iſt und daß dieſer nicht daran denke, ſeinen Poſten zu verlaſſen. Für den verſtorbenen Tietpens iſt übrigens ſchon Max Schinkel zum Vor⸗ ſitzenden des Aufſichtsrats gewählt worden. * Berlin, 8. Juni. Wie die„Straßb. Poſt.“ hört, hat Dernburg ſeine Abſicht, ſein Amt niederzulegen, dem gegen⸗ wärtigen Reichskanzler ſchon zu der Zeit mitgeteilt, als Fürſt Bülow von ſeinem Poſten zurücktrat. Er ſoll damals bereits darauf hingewieſen haben, daß die Vorausſetzungen, unter denen er Staatsſekretär geworden war, und zu denen gehörte, daß auch die ihm naheſtehenden politiſchen Parteien einen gewiſſen Einfluß auf die Politik des Reiches gewinnen ſollten, nach dem Rücktritt des Fürſten Bülow nicht mehr gegeben ſeien. Er werde die großen dringenden kolonialen Aufgaben, die noch erledigt werden müßten, noch zu Ende führen, was wahrſcheinlich im Laufe der Wimterſeſſion des Reichstages geſchehen könnte, und dann zurücktreten. So⸗ wohl der Reichskanzler, als auch der Kaiſer ſelbſt ſollen ver⸗ ſucht haben, ihn in ſeinem Entſchluß wankend zu machen. Dagegen habe ihn der ſtändig wachſende Einfluß der kon⸗ ſervativ⸗klerikalen Mehrheit immer feſter dapon überzeugt, daß er unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht mehr Mitglied der Regierung bleiben könne. Er habe das dem Kaiſer und dem Reichskanzler auch wiederholt offen erklärt. Die„Straßb. Poſt“ bemerkt weiter: Eine Bürgſchaft für dieſe uns von gut unterrichteter Seite zugegangene Erklärung vermögen wir zwar nicht zu übernehmen, aber vieles im Ver⸗ halten Dernburgs während der letzten Mongte ſcheint für ihre Richtigkeit zu ſprechen, ſo vor allem das vollſtändige F ehl en von Hinweiſen auf zukünftige Pläne, die er ſonſt lange vorher anzukündigen pflegte. Auch nachdem er ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht hatte, ſind noch Verſuche ge⸗ macht worden, ihn zurückzuhalten, aber ohne Erfolg. Als Nachfolger wird jetzt ziemlich allgemein Herr v. Linde⸗ qufiſt genannt. Die Ernennung wird mit der Genehmi⸗ gung des Abſchiedsgeſuchs Dernburgs für die nächſten Tage erwar bet. * Berlin, 8. Juni. Zu der Blättermeldung, der Abg. Erzberger wolle trotz des Rücktrittes des Kolonialſtaats⸗ ſekretärs Dernburg eine gegen dieſen gerichtete Broſchüre erſcheinen laſſen, in der er den Vorwurf erhebe, daß Dernburg im Beſitze kolonialer Werte ſei und daß ihn ſein Intereſſe an dieſen Werten bei ſeinem Wirken als Kolonialſtaatsſekretär beſtimmend beeinflußt habe, ſagt Dernburg in einer Zuſchrift an die„Tgl. Roſch.“, die Nachricht ſei eine dreiſte Erfindung und ſtelle, falls ſie in der Broſchüre vorkomme, eine gemeine Ehr⸗ abſchneiderei dar. Berliner Drahtbericht. [Bon unſerem Berliner Bureonu. 21Berlin, 8. Juni. Im Reichsamt des Innern trat heute morgen 9 Uhr die Konferenz zur Vereinheitlichung der deutſchen Stenographie unter dem Vorſitz des Ge⸗ ſtaatsſekretär vom Reichsamt des Innern, Dr. Richter, den Ver⸗* handlungen beiwohnen und den Vorſitz übernehmen wird. Frau von Schönebeck vor den Geſchworenen. Berlin, 8. Juni. Aus Allenſtein wird gemeldet: Wäßhrend der heutigen Vormittagsſitzung des Prozeſſes gegen Frau v. Schönebeck⸗Weber ereignete ſich ein aufregender Zwi⸗ ſchenfall. In Zeichnungen, die im Gerichtsſaal aufgehängt waren, wurde die Situation des Mordhauſes klar gemacht. Frau weil er ihren leidenden Zuſtand erkannte, kam über die Erklä⸗ rungen der Einzelheiten ganz gut hinweg. Auch als das Zummer der Mordſzene erläutert wurde, blieb Frau v. Schönebeck ruhig. Als die Darſtellung des Oberhauſes in Angriff genommen wurde, und das Kinder⸗Zimmer genannt wurde, bekam die Angeklagte einen Anfall von Schreikrämpfen, ſie zitterte am ganzen Körper und war nicht fähig, ſich vom Stuhl zu erheben. Dann wurde ſie von ihrem Gatten und den Aerzten in das Zeugenzim⸗ mer gebracht und auf eine Zeugenbank gebettet. Sämtliche Aerzte bemühten ſich, ſie wieder in einen beſſeren Zuſtand zu bringen. Die Schreikrämpfe ließen nach—10 Minuten nach, dagegen ſtellte ſich ein Lachkrampf ein. Erſt nach einer halben Stunde er⸗ klärten die Aerzte, daß es ihr beſſer ginge. Der Vorſitzende erklärte, Frau Weber habe heute einen leichten Tag, es komme nur noch der Lokal⸗Termin, ſie möge ſich etwas ſtärken. Es war etwa halb 12 Uhr als die Verhandlung fortgeſetzt wurde. Die Erhöhung der preußiſchen Zivilliſte. Berlin, 8. Juni. Die Budgetkommiſſion des preuß. Abgeordnetenhauſes hat heute vormittag die Vorlage über die Erhöhung der Zivilliſte beraten und erledigt. Die Vorlage wurde in der von der Regierung vorgeſchlagenen Form, 3½ Mill. Mark bewilligt. Für die Erhöhung ſtimmten auch die Polen, allerdings haben ſie einen formellen Proteſt gegen die preuß. Polenpolitik bei diefer Gelegenheit zu Protokoll geben laſſen, aber hinzugefügt, daß ſie dem König geben wollten, was des Königs iſt. In der Sitzung hat auch der Finanzminiſter Frhr. v. Rheinbaben, was noch niemals der Fall geweſen iſt, auf die Forderung einzelner Mitglieder nach Mitteilung genauer Ziffern über Apanagen der Prinzen überhaupt über alle Einzelheiten des königlichen Vermögens Aufſchluß gegeben. Die Vorlage wird am Freitag oder Samstag im Plenum erledigt werden. — *— i Jd FYg een g. Arnr 5 Sträflinge ausgebrochen. Berlin, 8. Juni. Heute Nacht zwiſchen 3 und 4 Uhr ſind 5 Sträflinge aus der Strafanſtalt Plötzenſee ausgebrochen. Sie befanden ſich mit den anderen Strafgefangenen zuſammen im Schlafſaal, der im zweiten Stockwerk des Hauptgebäudes liegt. Die 5 Verbrecher, die noch längere Strafen verbüßen ſollten, hatten während der letzten Tage unbemerkt mehrere Stücke Draht in den Schlafſaal geſchleppt und dort verſteckt. Heute nacht durchſägten ſie 3 Eiſenſtäbe am Fenſter, dann be⸗ feſtigten ſie das Drahtſeil an der Fenſterbekleidung und ließen ſich in den Hof hinab und überkletterten die Mauer und ver⸗ ſchwanden. Vorläufig konnten die Verbrecher noch nicht gefaßt werden. Die übrigen Strafgefangenen, die ſich in demſelben Schlafſaal befanden, wollen feſt geſchlafen und von dem Vorfall nichts bemerkt haben. Zum Mücktritt Bernburgs. Berlin, 8. Juni. Die„Deutſche Tagesztg.“ befürchtet, daß der Rücktritt Dernburgs die Entrüſtung über das gegenwärtige Regime des ſchwarz⸗blauen Blocks noch ſteigern wird, weshalb ſie beſchwört: Keine Legendenbildung! Sie ſchreibt:„Herr Dernburg, ſo verkündet man, iſt deshalb T e e eegnlnneg amtsmüde, weil ſeine allgemein⸗politiſchen Anſchauungen ſich mit denen in unſerer Regierung zurzeit herrſchenden nicht 1 decken. Das iſt die erſte Legende. Die Tatſache an 86 ſich ſelbſt wird nicht beſtritten, wenn ſie von kompetenter Seite behauptet wird, nur die Folgerung. Da liegt es doch auf der Hand, daß Herr Dernburg, wenn dieſes Moment aus⸗* ſchlaggebend für ihn wäre, ſchon in vorigen Auguſt ſeinen 21 Abſchied hätte einreichen müſſen. Dieſe Meinung läßt zu⸗ + He ſammen mit der Angabe, daß der Herr Staatsſekretär nicht dr in das Gefilde des Großkapitals zurückkehrt, ſondern ſich 25 politiſch⸗wiſſenſchaftlichen Reiſen widmen wird, höchſtens du darauf ſchließen, daß man von Herrn Dernburg im Kreiſe 11 ſeiner Freunde noch vielerlei erwartet.“— Ehrlicher als die„Deutſche Tagesztg.“ äußert ſich die m „Kreuz. Ztg.“ indem ſie an die Gründe anknüpft, die das 5 „Berliner Tageblatt“ für den Rücktritt Dernburgs anführte. 5 Sie ſchreibt:„Daraus iſt zu entnehmen, daß Dernburg die 85 Politik des Fürſten Bülow für richtig gehalten hat, denm ſonſt 5 hätte er doch aus gleichen Gründen den ehrenvollen Auftrag, N. die Leitung des Kolonialamts zu übernehmen, nicht akzeptiert, 5 die ihn jetzt unter Bethmann⸗Hollwegs Leitung zur Ein⸗ To reichung ſeines Abſchiedsgeſuches veranlaßten. Die ganze 15 Richtung unſerer heutigen Politik paßte 785 ihm alſo nicht mehr. So ſehr wir das Scheiden ge Dernburgs aus ſeiner amtlichen Stellung auch bedauern, ſo können wir doch aus der Motivierung ſeines Rücktritts uns keine Genugtuung verſchaffen.“ Die Germania“ ſucht ſowohl in ihrer Nachmittags⸗ heimen Oberregierungsrates Mathias vom Kultusminiſterium zu⸗ wuird der„Löln. Ztg.“ geſchriehen: Gegen 92 Uhr ſchlug der Blitz ſammen. Man erwartet, daß heute nachmittag auch der Unter⸗ als auch in der Nachtausgabe den Nachweis zu erbringen, cwi daß das Zentrum an dem Rücktritt Dernburgs unſchuldig ſei: 5 Selbſtverſtändlich braucht niemand, ſo harmlos ſie ſeien, die öffentlich angegebenen Gründe für Dernburgs Rücktritt auch 85 für wahr zu halten. Ein ſcheidender Staatsmann gibt immer de die Gründe an, die ihn im glänzendſten Lichte erſcheinen laſſen An und ihm die Sympathie der Menge ſicher ſtellen, wird aber 51 niemals zugeſtehen, daß er mit ſeiner Politik geſcheitert ſei. S. Immerhin hat das Zentrum ihn nicht geſtürzt. Er läßt 2 ja ſelbſt durch das„Berl. Tagebl.“ ſagen, daß das Scheitern n der Blockpolitik und die ganze politiſche Entwicklung der Ert letzten Zeit ihn vertrieben habe. Das Zentrum als verhaßte 1— Minderheitspartei hatte es ja gar nicht in ſeiner Gewalt, dieſe Entwicklung herbeizuführen. Es verlegt ſich grund⸗ ge ſätzlich nicht auf Miniſterſtürzerei, ſondern läßt die Staats⸗ br männer ſelbſt abwirtſchaften.“ ſch '''——''———, ñ 8 ſte Zwangsverſteigerung. Donnerstag, den 9. Juni 1910 werde ich gegen bare Zahlung im 5 Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 0 51237 E a] Vormittags 10 Uhr an Ort und Stelle mit Zuſammenkunf Ecke Waldhof⸗ und Hohenwieſenſtraße: 1 Hühnerſtall auf Abbruch, 1 Hahn, 10 Hühner. we b) Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokale O4 wi 1 Eisſchrank, 1 Bordwagen und Möbel. W Mannheim, den 8. Juni 1910. 23 8 Elliſſen, Gerichtsvollzieher⸗ 5 bie 95 — 1 2 * 28 Maunheim, 8. Jum. e Geeral⸗-Angeiger. Abenbolatt. 5. Seitt. Prinz Heinrich⸗Fahrt 1910. Die letzte Etappe Metz⸗Homburg. Metz, 8. Juni. Bei der geſtrigen Prinz Heinrich⸗ Fahrt war die St. Avolder Straße, die die Prinz Heinrich⸗ Jahrer zu paſſieren hatten, in ihrer ganzen Breite mit einer ßAnzahl dickköpfiger Nägel beſtreut, die ſich Von ſelbſt aufrichteten. Glücklicherweiſe wurde der Anſchlag emideckt, bevor Unglück verurſacht werden konnte. * Meß, 8. Juni. Ausgeſchieden ſind die Wagen Nr. 15, 17, 23, 29, 71 und 43. Ungewiß, da bis zum Kontrollſchluß geſtern abend nicht eingetroffen, iſt das Ausſcheiden der Wagen Nr. 57, 71, 114, 118 und 125. Im ganzen ſind bis jetzt 38 Wagen ausgeſchieden, einſchließlich der in Berlin nicht abge⸗ nommenen oder nicht geſtarteten Wagen Nr. 6, 44, 56, 63, 94, 102, 103 und 112. * Koblenz, 8. Juni.(Priv.⸗Tel.) Als erſter Wagen kraf, wie uns die„Kobl. Ztg.“ mitteilt, um 11.40 Uhr ein Zſterreichiſcher Daimler⸗Motorwagen ein. Dieſem folgte um 11.50 Uhr die Oberleitung und um 1 Uhr Prinz Hein⸗ rich. Prinz Heinrich wurde am Kaiſerdenkmal am Deutſchen Eck vom Prinzen zu Schaumburg⸗Lippe und deſſen Gemahlin, einer Schweſter des Prinzen Heinrich, begrüßt. Der Auf⸗ enthalt dauerte hier 20 Minuten. Um.25 Uhr ſetzte Prinz Seinrich die Fahrt über Ehrenbreitſtein und Limburg nach Homburg vor der Höhe fort. Der Prinz und die anderen Teilnehmer der Fahrt wurden in Koblenz begeiſtert empfangen. Wegen einer kleinen Ausbeſſerung am Wagen hatte Prinz Heinrich einige Minuten Aufenthalt in Ehren⸗ breitſtein. Unfälle bei der Fahrt ſind nicht vor⸗ gekommen. Die Durchfahrt der Wagen dauerte bis um ½8 Uhr. * Limburg, 8. Juni. 3. Uhr. Um.35 Uhr paſſierte Limburg der Wagen der Oberleitung, ſoeben der Wagen 72, Erhard Leuſchner⸗Charlottenburg und die 4 Benzwagen, Nr. 1 Dr. Delmar⸗Budapeſt, Nr. 2 Bernhard Flinſch⸗Frankfurt . Main, Nr. 4 Arthur Henney⸗Hachenburg und Nr. 25 Otto Moſe⸗Magdeburg. Ankunft am Ziel der Fahrt. * Homburg v. d.., 7. Juni. Anläßlich der heute hier unter perſönlicher Führung des Prinzen Heinrich von Preußen endenden Prinz Heinrich⸗Fahrt hat Homburg reichen Flaggenſchmuck angelegt. Das Ziel der Fahrt liegt in der Kaiſer Friedrich⸗Promenade, an der Stelle, wo der Kurpark an dieſe ſtößt. Hier iſt im Kurgarten für die Zielrichter, für die Mitglieder des Kaiſerlichen Auto⸗ mobilklubs und für die geladenen Ehrengäſte eine Tribüne errichtet. Zahlreiche Fremde ſtrömen von allen Seiten herbei. um das Eintreffen der Tourenfahrer zu beobachten. Das Wetter iſt ſchön und ſchwül. * Homburg v. d.., 8. Juni. Um.16 Uhr traf Prinz Heinrich mit der Oberleitung am Ziel ein, vom Regierungspräſidenten Dr. v. Meiſter und den Herren des Kaiſerl. Automobilklubs begrüßt. Das Publikum brach in Lebhafte Hurrarufe aus. Unmittelbar darauf folgten die zerſten Rennwagen No. 1(Dr. Delmar⸗Budapeſt, Benz), 72, (Arthur Hemery⸗Hachenburg, Benz), 25, 53, 10, 15, 33, 19, 20(Auguſt Moes⸗Choroſycz, Benz), 30, 34, 24, 21, 66, * Homburg, 8. Juni. Bis 434 Uhr ſind weiter folgende Wagen eingetroffen: No. 90, 36 Fritz Erle⸗ Mannheim Benz), 88. 46, 123, 18, 26, 69, 108, 107, 29, 64, 70. 86, 65, 79, 78, 80, 100, 82, 81, 121, 27, 84, 101. *** CEeine Zuſchrift aus Leſerkreiſen nimmt Bezug auf die im geſtrigen Mittagsblatt wiedergegebenen intereſſanten Aeußerungen des Prin⸗ zen Heinrich über das Verhalten des Publikums gegenüber dem Auto. Ganz beſonders, ſo heißt es in der Zuſchrift, hier in Mann⸗ Heim und Umgegend iſt es mir aufgefallen, daß die Fuhrwerke nicht Durchweg auf der rechten Seite fahren, ſondern zum Teil gerade auf der linken, ſodaß, wenn ein entgegenfahrendes Fuhrwerk, ſei es nun ein Auto oder ein mit anderer Zugkraft verſehener Wagen, nicht Hurchfahren kann, ſondern erſt abwarten muß, bis ſich dies auf der Aunrichtigen Seite fahrende Fuhrwerk bequemt hat, auf die andere Seite zu fahren. Beſonders in der Waldhofſtraße iſt dies jeden Tag zu konſtatieren. Es iſt merkwürdig, daß hierauf die Schutz⸗ mannſchaft garnicht achtet. Wenn ein Auto ſich irgend etwas zu Schulden kommen läßt und nicht richtig fährt, ſo bekommt der Be⸗ er ein Strafmandat, bei den gewöhnlichen Fuhrwerken ſcheint dies aber durchaus nicht nötig zu ſein. Es wäre ſehr zweckmäßig, wenn die Großh. Polizeidirektion hierauf ganz beſonders achten würde. Ferner iſt es hier in Mannheim Sitte, daß die Kinder auf dem Fahrdamm ſpielen und wenn ein Auto in Sicht kommt, ſpringt die Jugend erſt recht gerade auf den Fahrdamm, um zu beweiſen, daß ſie durchaus keine Augſt habe. Wie leicht kann durch ein Ausrutſchen oder Hinfallen ein Kind nicht zur rechten Zeit vor dem Auto weg⸗ Fommen und ſo ein Unglück paſſieren! Es wäre alſo außerordentlich wünſchenswert, wenn ſowohl die Polizeibehörde, wie auch das Pub⸗ Akum ſich daran gewöhnen würden, daß man rechts zu gehen und rechts zu fahren hat und daß die Fußgänger nicht auf den Fahrdamm gehören. Wohl die meiſten Unglücke ſind darauf zurückzuführen, daß Belimmung nicht beachtet wird. Unwetter. * Mühlenbach(A. Wolfach), 7. Juni. Während eines Ge⸗ witters ſchlug geſtern der Blitz in den Müllermichlehof und zündete. Das Anweſen braunte vollſtändig nieder. Wie verlautet, kamen ein Kind von 27½ Jahren und 3 Stück Vieh in den Flammen um. *Zweibrücke n, 8. Juni. Bei einem geſtern nachmittag über zunſerer Gegend wütenden Gewitter wurde unſer Vorort Nieder⸗ auerbach ſehr ſchwer heimgeſucht. Bereits kurz nach Mittag ſchlug der Blitz in das Anweſen des Schreiners Fritz Hofmann, zündete Auud tötete im Stalle eine Kuh. Die Feuerwehr bewältigte den Brand und beſchränkte ihn auf ſeinen Herd doch iſt der Schaden immer⸗ Hin beträchtlich, da der Dachſtuhl vollſtändig zerſtört iſt und auf dem Speicher lagernde Futtermaſſen verbrannt ſind. Kurz darauf wurde die auf der Gemarkung Zeitbann im Acker arbeitende Ehefrau Scherer, 38 Jahre alt, vom Blitz getroffen und ſofort getötet; die an ihrer Seite arbeitende Ehefrau Konzelmann wurde ebenfalls ge⸗ ktroffen und an beiden Beinen gelähmt. Im Dorf ſelbſt ſchlug der Blitz noch an mehreren Stellen ein, doch kam größerer Schaden nicht. * Haiſerslautern, 8. Juni. Ueber die Pfalz ging geſtern ein ſchweres Gewitter mit Hagelſchlag nieder. Bei Zwei⸗ brücken wurde eine Frau vom Blitz erſchlagen und eine andere ſchtwer verletzt; auch viel Feuerſchaden iſt durch die Blitzſchläge ent⸗ ſtanden. ö*„ imburg, 8. Juni. In dem benachbarten Dorfe Dehren wurde geſtern mittag während eines Gewitters ein 20jähriges Wädchen vom Blitz erſchlagen. *Striegau, 8. Juni. Heftige Gewitter, begleitet von wolkenbruchartigem, ſtellenweiſe mit Hagel vermiſchtem Regen wüteten geſtern abend ſtundenlang in der hieſigen Gegend. Die Waſſermaſſen richtete in den Kulturen, Gärten und Feldern be⸗ trächtlichen Schaden an. In Striegau ſind die Straßen und Plätze verſchlammt und verſandet. Die Flut ergoß ſich in die Beſer gelegenen Keller, ſo daß die Feuerwehr zur Hilfeleiſtung 7 alarmiert werden mußte. In verſchiedenen Ortſchaften ſind Mel⸗ dungen über vom Blitzſchlage hervorgerufene Feuersbrünſte ein⸗ gelaufen. Colkswirtschaft. Zahlungsſchwierigkeiten der Badiſchen Mühlenwerke T. Zahn u. Söhne in Hockenheim. Die Firma hat ihre Gläubiger zuſammengerufen. Beteiligt ſind am Mannheimer Platz verſchiedene Getreidefirmen und die Mannheimer Kreditbank durch ihre Filiale Speyer. Die durch die Uebernahme der Gewerbebank Speyer entſtandene Forderung der Filiale der Rheiniſchen Kreditbank iſt durch Sicherheiten und interne Rückſtellungen gedeckt. Die in der Preſſe mitgeteilten Verluſtziffern des Mannheimer Platzes entſprechen, wie wir hören, nicht den Tatſachen **** Internationale Transportverſicherungs⸗Geſellſchaft, Düſſeldorf. Nach dem Geſchäftsbericht für 1909 ergab ſich für die Geſellſchaft eine Einnahme für Prämien ete. von M. 2 186 590(i. V. Mark 2 18370). Für Rückverſicherungsprämien waren aufzuwenden M. 429 105(M. 539 949), für Schäden Mark 1 377 227(Mar! 1639 804). Der Bruttoüberſchuß beträgt M. 892 603(M. 621 480). Bei Mark 853 990(Mark 765 695) Rücklagen für ſchwebende Schä⸗ den, laufende Riſiken etc. ergibt ſich ein Nettoüberſchuß von Mark 88 613(i. V. M. 144 214 Fehlbetrag, der aus der Reſerve gedeckt wurde). Es gelangt eine Dividende von 4 Proz.(0) zur Ver⸗ teilung. Düſſeldorfer Allgemeine Verſicherungs⸗Geſellſchaft für See⸗, Fluß⸗ und Landtransport. Das Geſchäftsjahr 1909 iſt für das Unternehmen erheblich beſſer derlaufen, wenn auch die Nachwehen des außerordentlich ungünſtigen Vorjahres ſich noch bemerkbar machten. Die Prämieneinnahme betrug M. 4372 109(i. V. Mark 4 266 1843. Zu verausgaben waren für Brutto⸗Rückverſicherungs⸗ prämien M. 2 615 685(M. 2 678 700), für Schäden M. 1377 159 M. 1 628986). Der Bruttoüberſchuß beträgt M. 915 757(Mark 663 435) und abzüglich des vorjährigen Fehlbetrages M. 842 277. Da die Rücklagen für ſchwebende Schäden, laufende Riſiken ete. M. 852 730 erfordern, iſt ein Fehlbetrag von M. 10 453 vor⸗ zutragen. Eine Dividende wird ſomit, wie in den letzten 18 Jahren, wieder nicht verteilt. Zahlungseinſtellung in der Möbelinduſtrie. Jaede⸗Berlin⸗Weißenſee, welche fertigung und dem Verſandt von Küchenmöbeln befaßte, iſt zahlungs⸗ unfähig geworden. Die Verbindlichkeiten ſind erheblich. Ein Ver⸗ gleich, der von der Firma geboten wurde, fand Ablehnung. Jetzt haben die Gläubiger kaum 10 Prozent zu erwarten. Die Weſtfäliſche Verbandselektrizitätswerke.⸗G. in Kruchel, an der die Stadt Dortmund und mehrere große Montanunter⸗ nehmungen beteiligt ſind, verzeichnete im Jahre 1909/10 im Strom⸗ und Gasabſatz eine erhebliche Steigerung, ſodaß das Geſamtergebnis als befriedigend bezeichnet wird. Insgeſamt haben das Verbandswerk, die Zentrale Nehheim, ſowie die drei Gaswerke Caſtrop, Hemer und Barop einſchließlich M. 8801(i. V. 0) Vortrag einen Reingewinn von M. 419823(M. 306 014) erbracht. Die Generalverſammlung beſchloß, hieraus dem Abſchreibungsfonds des Verbandswerkes M. 211761 und dem der Gaswerke M. 28 718 (i. V. zuſ. M. 179 040), ferner dem Ofenbau⸗Erneuerungsfonds M. 10 000(M. 5000) und dem Reſervefonds M. 8113(M. 5673) zuzuführen, eine Dividende von 4 Prozent(3 Prozent) auf das M. 3 300 000 betragende Aktienkapital zu verteilen und Mark 21257(M. 8801) vorzutragen. 1*** Jelegraphiſche Handelsberichte. *Frankfurt a.., 8. Juni. Wegen des Urteils der Kam⸗ mer für Handelsſachen am Landgericht zu Frankfurt a.., welche die Anfechtungsklage des Aktionärs Baumgardt wegen der Be⸗ ſchlüſſe der letzten Generalverſammlung auf Genehmigung der Bilanz für 1908⸗09 für zurückgenommen erklärt hatte, weil die auferlegte Sicherheitsleiſtung von 10 000 Mark nicht geleiſtet wor⸗ den war, war Berufung eingelegt worden. Vor dem Oberlandes⸗ gericht weigerte ſich heute der Vertreter des Klägers, zu berhan⸗ deln, weil ein längerer Schriftſatz des Gegners ihm erſt am 4. Juni zugeſtellt worden war und ſein jetzt in Lichtenberg wohn⸗ hafter Mandant noch nicht habe erklären können. Der Vertreter der Lahmeyer⸗Werke widerſprach der Vertagung hauptſächlich mit Rückſicht darauf, daß im Juli die neue Generalverſammlung der Lcchmeyer⸗Werke ſtattfinde und der Vorſtand des Aufſichtsrats von dem ſchweren Angriff der Bilanz⸗Verſchleierung entgiltig befreit ſein möchte. Das Gericht beſchloß zu verhandeln, darauf verließ der Vertreter des Klägers den Saal, da er ohne Informationen nicht verhandeln könne. Auf Antrag des Vertreters des Beklagten be⸗ ſchloß das Gericht, die Berufung des Klägers durch Verſäumnis⸗ Urteil zurückzuweiſen.(Frkf. Ztg.) * Berlin, 8. Juni. Das Ergebnis der diesjährigen chine⸗ ſiſchen Seidenernte wird lt.„Frkf. Ztg.“ dem des Vorjahres ent⸗ ſprechen. * Berlin, 8. Juni. Die Londoner Straußfeder⸗Auktion ſchloß lt.„Frkf. Ztg.“ lebhaft bei behaupteten Preiſen. **** (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Bremen, 8. Juni. Die Reis⸗ und Handels⸗Ge⸗ ſellſchaft.⸗G. verzeichnet für das Geſchäftsjahr 1909 einen Verluſt von 1547 846., davon 1273 381 im Reedereibetrieb. Die Deckung erfolgt aus Reſerven und durch Zuſammenlegung der Aktien von 20 auf 15 Mill. M. Hiervon verbleiben nach Deckung der Unterbilanz zirka 3 Mill. M. Für Abſchreibungen und Rücklagen wird die Aufnahme eines Anlehens in Höhe von 6 Mill. M. beabſichtigt. Die Geſellſchaft kündigte ihren Reederei⸗ vertrag mit der Rickners⸗Reis⸗Mühle und der Reederei⸗ und Schiffahrts⸗A.⸗G. und mußte dafür 3 Mill. Mk. Entſchädigung zahlen. Die Mitglieder des Aufſichtsrats tragen hiervon 1 Mill. Mark und ſtellten ferner 400 000 M. der Reis⸗ und Handels⸗ geſellſchaft zur Verfügung. Die Fabrik M. Konkurſe. — Dresden, 8. Juni. Ueber die Siſiwerke G. m. b. H. in Dresden, Fabrik alkoholfreier Getränke, wurde das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Neues vom Dividendenmarkt. [IHamburg, 8 Juni. Die Deutſche Handels⸗ und Plantagengeſellſchaft der Südſeeinſeln ſchlägt die Ver⸗ teilung einer Dividende von 28 Prozent(i. V. 24 Prozent) vor. Berlin, 8. Juni. In der heutigen Generalverſammlung der Chemiſchen Fabrik Grünau wurde die Divideude auf 10 Prozent feſtgeſetzt. Die Verwaltung bezeichnete den bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres als zufriedenſtellend. Bereinigung ſyndikatsfreier Zechen. Berlin, 8. Juni. Bon zuverläſſiger Seite erfährt der Ber⸗ liner„Lok.⸗Auz.“, daß eine Reihe von Bergwerksgeſellſchaften, die dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikat nicht angehßren, eine gemeinſame Verkaufs Organiſation unter der Firma „Verkaufs⸗Kontor ſyndikatsfreier Zechen G. m. b. H. mit dem Sitz in Dortmund“ beſchloſſeu haben. Die Vor⸗ bereitungen hat die Bergwerksgeſellſchaft Trier ühername ſich hauptſächlich mit der An⸗ 37½% Freiburg i. B. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt a.., 8. Juni. Fondsbörſe. Die Stimmung der heutigen Börſe war bei Eröffnung feſt. Die feſte Haltung des Newyorker Marktes machte einen guten Eindruck. Tafts Botſchaft an den Kongreß, welcher das ſofortige Inkrafttreten der neuen Eiſen⸗ bahnbill verlangt, gab auch Anlaß zur Belebung in den in Betracht kommenden amerikaniſchen Bahnenwerten. Die Kursbewegung war allerdings beſcheiden, da die Spekulation zunüchſt abwartende Haltung einnahm und die Kurſe Londons nur geringe Veränderung zeigten. Baltimore und Ohio feſt. Von den übrigen Transportwerten ſind öſterr. Bahnen ruhig, Lombarden etwas lebhafter umgeſetzt. Für Otavi⸗Eiſenbahnanleihe beſtand im Anſchluß der geſtrigen General⸗ pberſammlung weitere Nachfrage, Shantungbahn behauptet. Das Ge⸗ ſchäft hielt ſich in engen Grenzen und die Kurſe weiſen nur ganz un⸗ erhebliche Veränderungen auf, von den führenden Werten ſind Darmſtädter Bankabgeſchwächt, Mittelbanken behauptet. Das Geſchäft in Induſtriepapieren war wenig belebt, doch trug die Stimmung einen feſten Charakter. Von den Spekulationswerten wurden, was den Montanmarkt anbetrifft, Bochumer und Phönix rege gehandelt, chemiſche Werte beſſer beachtet und höher bezahlt, elektriſche Werte behauptet, Schiffahrtsaktien ſeſt. Im weiteren Verlaufe war der Geſchäftsbetrieb weſentlich ruhiger. Kaliwerte mäßig abgeſchwächt, Zementfabrik Heidelberg in größeren Käufen bei feſter Tendenz ge⸗ handelt. Im Lombarden fanden lebhafte Käufe ſtatt. Deutſch⸗ Ueberſee Elektrizitäts⸗Geſellſchaft notterten bei lebhaften Umſätzen 184,25 bez.., exkl. Kursabſchlag 6 Prozent. Der Rentenmarkt blieb ruhig, heimiſche Anleihen beſonders Zproz. Reichsanleihe und preu⸗ ßiſche Conſols behauptet, Ruſſen behauptet, Türkenloſe feſter. Die Nachbörſe war ruhig und behauptet. Es notierten: Kredit 208,90, Disconto 188, Dresdner 159,25, Staatsbahn 161,70, Lombarden 24, Baltimore und Ohio 11,90. * Berlin, 8. Juni. Fondsbörſe. Wenn auch die geſtrige Auf⸗ wärtsbewegung an der Newyorker Börſe die hieſigen Börſenkreiſe in ihrer Ausſicht beſtärkte, daß der amerikaniſche Eiſenbahntarifſtreit einen weſentlich beſſeren Ausgang nehmen werde als erwartet, ſo hatte dies eine Belebung der Geſchäftstätigkeit durchaus nicht zur Folge. Im Gegenteil, es trat hier eine ausgeſprochene Abneigung zur Eingehung neuer Engagements in Erſcheinung. Eine beſtimmte allgemeine Tendenz war nicht erkennbar. Die Kursbewegung war dementſprechend auf allen Gebieten uneinheitlich. Höher im Anſchluß an Newyork waren amerikaniſche Bahnen unter Bevorzugung von Kanada, die mit Beſſerungen von 1 Prozent einſetzten. Auch Shan⸗ tungbahnaktien zogen über ½ Prozent an, auf Rückkäufe, infolge der beruhigenden Auffaſſung der chineſiſchen Unruhen. Im übrigen überſchritten die Kursveränderungen nach oben oder nach unten nur vereinzelt ½ Prozent. Hervorzuheben iſt die Feſtigkeit der Lombard⸗ aktien, die angeblich im Zuſammenhang ſtand mit der Geneigtheit der franzöſiſchen Beſitzer, mit 4 Prozent der Obligationen in einen Aufſchub der Tilgung zu willigen. Die übrigen öſterreichiſchen Werte zeigten keine beſondere Anregung. Otaviaktien hoben ſich im Ver⸗ laufe, wie es hieß auf Deckungskäufe für Hamburger Rechnung. Tägl. Geld 3½ Prozent und darunter. Montanwerte ſchwächten ſich ſchließlich weiter ab. Auch die anfangs gebeſſerten Bahnenwerte gaben unter Realiſierungen nach. Die dritte Börſenſtunde war träge ohne Erholung. Die Abſchwächung Londons verſtimmte. Induſtriewerte Kaſſamarktes bei geringen Umſätzen ſchwächer, einzelne um etwas eſſer. * Berlin, 8. Juni. Produktenbörſe. Da nach Meldungen aus der Provinz Regenfälle in ziemlich erheblichem Maße niedergegangen rein ſollen, beſtand hier ſowohl für Rechnung der Provinz wie auch der Spekulation Verkaufsluſt in Weizen und Roggen, die noch durch niedrige ausländiſche Meldungen und ermäßigte ausländiſche Offerten gefördert wurde. Die Preiſe ſtellten ſich über 2 Mark niedriger. Hafer ſchloß ſich der Abwärtsbewegung an, wogegen Mais bei aller⸗ dings nominellen Preiſen eher behauptet blieb. Rüböl hatte, bei wenig veränderten Preiſen, ſtillen Verkehr. Wetter: heiß. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 8. Juni.(Offizieller Bericht.) Obligationen. 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seelransport 99.50 V 4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.40 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Serie B 5 104.75 8 4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— 39 Heidelberg v. J. 1908 9250G6ſ5. Bürg. Brauhaus, Bonn 102.50 G. 4 Karklsruhe v. J. 1907 101.—Gſa Herrenmühle Genz 99. 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.— G04% Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 G Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 99.60 bz 3%„ Fverſchied. 91 8 3%„„„Kommunal 91.40 bz Städte⸗Anlehen. 8 % 91.256 3½ Lähr v. J. 1902 91.60[4% Mannheimer Dampf⸗ 4% Ludwigsha ſen 101.—Gl ſchleppſchiffahrt 98.— G 4 7 v. 1906 100.40 64%½ Mannh. Lagerhaus⸗ 3% 92.10 Cf Geſellſchaft 99.— G 4 Mannh. Oblig. 1908 100.90 G04%½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 7„ 1907 100.80 G] werke, Karlsruhe—.— 4 5„ 1806 100.80 G4% Pfälz. Chamotte und 4 5„ 1901 100.80 6 Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.50 G 37 55 5 1885 93.50 G04½ Pfälz. Mühlenwerke 101.— 35 5„ 1888 92.25 B04% Schuckert⸗Obligat. 100.50 G 35 5„ 1895 92.25 B4½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 3 55„ 1898 92.25 5] Waldhof bei Pernau in 3 5„ 1904 92.25 B Livland 101.—B 35 8„ 1905 92.25[4½ Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1905 91.50 6].⸗G. Speyer 99.50 G 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 G4½ Speyerer Ziegelwerke 99.— 5 4% Südd. Drahtinduſtrie 101.— G Induſtrie⸗Obligation. 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. %½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz, 105 0% 103.50 6] Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 G 4% Zellſtoffabrik Waldhof 10 %½ Zellſt Waldh. 1908 102.8003 Aktien. 85 Banken,. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 184.— Mannh. Lagerhaus—.— 85. Gewrbk. Speyerdo/EH—.——.—Fankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. 5 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 1310 Rhein. Creditbank—.— 139.40 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.— Glas-Verſ.⸗Geſ.— 280 Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz—.— 1885 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.25 Continental. Verſich.—.— 680.— Mannh. Veiſich erung—.— 755. Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 880.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 580.—, Juduſtrie. 8 .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.——. Dingler'ſche Mſchfbr. 114.50—. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafhr. 480.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken—.— 158. Weſt..⸗W. Stamm—— 221.— Emaillw. Maikammer 103.—— „ͤ— Ettlinger Spinneret—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg.—— 197.50 Bad. Brauerei 78.— 76 Hütten Spinnertke Durl. Hof vm. Hagen 234.——.— Heddernh. Kupferw.u. 8 Eichbaum⸗Brauerei!—.—111.— Südd. Kabelw. Frkf. 130.— 129. Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 255.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205. Mannh. Gum. u. Asb. 149.—— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.— Br. Ganter, Freibg.—.— 90.25 Kleinlein, Hedelberg—.— 185.— Hombg, Meſſerſchmitt—.— 33.— Ludwigsh. Attienbr.—.— 214.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.— Mannh. Aktienbr. 135. Oberrh. Eeektrizität—— loe Brauerei Sinner 255.——. fält Mühlenwerke—— Pf. NRähm. u. Fahrradf.—.— 146.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſ. 133.— 132.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 141.50 Br. Schrödl, Heidlbg.—— 185.— „ Schwartz, Speyer—.— 123.50 „ S. Weltz, Speyer— „. Storch., Speyer Br. Werger, Worms 83.——.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— Pf. Preßh. ⸗u. Spritſb.. 164.„ Speyr.„—ö Preßhepra 25 Würzmühle Neuſtadt—- Trausport Zellſtoffabe. Wildhof—.— 255, 11. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 20.——.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— Mannh. Dampfſchl. 54.——.— 3 5 Zuckerraff. Mannh.—— Geueral-Auzeiger. Abendblatt) 6. Seue. 5 5 Weamhenr, 8. Junl.— Die Börſe war auch heute wieder ſehr ſun und ſind bemerkens⸗ 85 meiße Berünbenenge nicl du berzeſchen. Broukfurter Effektenbörſe. Sbifah et chten imMannheimer Hafenverkehr 1 *** Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Hafenbezirk Nr. 3. Reichsbankdiskont 4 P t. Angekommen am 7. Juni. 85 Berliner Effektenbörſe rozen Neuer„A. Münzing“ von Heilbronn, 176 Ztr. Stückgut. * Schlußkurſe. Deilacher„A. 10 von Heilbronn, 25 Ztr. Stückgüter. e. Junt.(Atees⸗Erſe Schmitt„Badenia„von Rotterdam, 12 000 Ztr. Stückgüter. erlin, 8. 8 ſe.) Wechſel. Anſtatt„Joh. Anna⸗ von Biebrich, 8100 Ztr. Zement. Kreditaktien 208.70 209.— Laurahütte 176.20 176 80 7 8 7 8 Eich„Köln 46“ von Antwerpen, 7000 Ztr. Stückgüter. Dise.⸗Kommandit 187.80 187.60] Phöniz 225.30 225.10 5 75 8 Sulſcher ttetndn, choglee, Aden Staatsbahn 161.40— Harpener 197.— 197 70 Amſterd am kur; 169.30[68 27 Check Paris 81.125 81.125 Hölſcher„Wilhelmine“ von Ruhrort, 20 120 Ztr. Kohlen. 8 Fombarden 23.70 2200 Lende feſt aber rußtg„ 5085 80 833/ Paris kur! 81 083 81.10 e Nr. 5 Italten 80.575 80.588 itz. N 8 e en am 7. Jun 8 Sben London 20.51 30 15 N Plätze 99 925 88 H. Rutyes 2752 Dz. Stückgut. S Zerlin, 8 Juni.(Schiuskurie.) London 20.477 2045 Navoleonsd'ot 16 23 16.23 15 Juni. 0 Wechſel London 20.505 59.505 Reichsbank 144.— 144200 lang—— brwatdistonto%, 37¼16 Ant. Rein„Harpen 64“ von Ruhrort, 12 700 Dz. Kohlen. 9 Wechſel Paris 81.10 81.10 Röbein. Freditbant 139.20 139.20 Staatspapiere. A. Deutſche. Adam Stunz„Gott mit uns“ von Alſum, 8170 Dz. Kohlen. 0 140 Neichsanl. 101.90 101.90 Nuſſenbant 160 30 160 40 5 7 5 Hafenbezirk Nr. 6. 4e 190—.——.— Schaaffß. Bankv. 143 90 143.50 72 8 5 Augekdmmen am Juni. 8 2ee Neic an. 93.— 93.— Südd. SteeGu. 8140 1520 eeug. peichang 10r.80 101 ssſ. Mb. Stadt⸗U4a9s———.— Bied Wle oe 10 e* 8 1909———.— taaisbahn 1.„ 19099—-— c55; Her. Seib„Heinrich“ von Jagſtfeld, 1880 Ztr. Steinſal 8 4 Reichs auleibe 84.40 84 40 Lombarden 25.70 28 80850 2 5 92 85 92.853% 1905—.— 91.20 Nob. Joho„Lina Wilhelmina“ von Jagſtfeſd, 1900 Dz. Steiuſalg. 4 2 8 Gonſols 102— 101 90 Baltimore u. Ohis 111.40 111.708 81„ 1909 Ausländiſche. Karl Neuer„Laura“ von Heilbronn, 1800 Ztr. Viehſalz. 8 .„ 1909———.—Canada Paciſte 195.60 96.10 4 5 84.50 84. 3005 Arg. kl. Gold⸗A. 1887—. Gg. Holler„Magdalena“ von Hochhauſen, 1882 Ztr. Gips. 93.— 93.— Hamburg Paclet 14710 147.—38 pr. konſ. S St.⸗Anl. 102.— 101.20 577 Chineſen 1896 101.50 101.80 Joh. Koth„Ruhrtal“ von Ruhrort, 0 Ztr. Kohlen 3— 8 Lloyd 231 30 113.—4 do. do.1909———%%„ 1898 99.— 99.10 Aee 5 840 84.30 Vechumer.90 284—[„ 8 92.85 92.851% Fabaner 97.68 97.60. 1 0. v. 1501 101.—.— Dautſch⸗urenbg. 210 70 209.30 ͥͤ Mexttaner auß. 88/0 100.— 100.10 A. Sgraben, Kalßarkna, don Rotterzem 710 Pb. Belalſeholz 4%„ 1908/09 1080 101.90 Dortmunder 95 90 95.20 84.40 84 3003 Merikaner innere 70.50—. Gg. Ariens„Fr. Striepen“ von Rotterdam 8550 Dz. Zelluloſeholz 0 8„ 0 0—.———Gelſenkirchner 212— 211.70 Stadiſche St. 4. 1901 101 20 101.20J Zulgaren 101.30 101.30 Andr. Klormann„Guſtav“ von Duisburg, 2842 Dz. Stückgut. 185 1909/%07 92.———]Harpener 197.20 197.10[4 1908/00 101.70 101 703¼ italien. Rente—.—— Corn. Boppelius„Jeanette“ von Rotterdam, 2800 Dz. Getreide. 92.10 92 Laurahütte 176.0 176.40 4 d5.StOlabgh r eſ Oeß. Sülberrente 9795 98 20 Ich Neibel„Guſter von Ankwernen, 4000 ds, Getreide, 91.80 91 80 Phönix 224.90 224.106.. 93.80 93. 80 4½%„Papierrent.—. Joh. Butten„Hollandia“ von Straßburg, 2400 Dz. Steine. 1 8 0 55 218.— 216 50. 1900———Oeſterr. Goldrente 99 30 99.40 Er. Raab„Stück Fiſchers 5 0 7200 Dz. Kohlen. 83 60 88.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 271.— 270.—8„ 1904 95 98 92.—7 Vortug. Serie! 65.60 65.65 FJapaner 1905 97.80 97.80] Anilin 480.30 480.— 190—. 92 s„„ II 67.80 66.50 Aberfeeilche Schiffahrts⸗Felegramme. Italianer—.——.—Anilin FTreptom 36850 369— 46b. AA. b. 1915 101.— 101.—4½ neue Ruſſen 19905 100.30 100.25 Tel 7 zab 8 Nuß. Anl. 1902 92 60 92.70] Brewn Boveri 202.90 202 80„1018 101.40 10.40ſ1 Rußen von 1880 91.95 91.80] Telegraphiſche Schifſfahrts-Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd. ie 4% Bagdadbahn 87.50 87 50 Chem. Albert 81.10 483.— 3 do. u. A.Anl. 92.10 92.1004 ſpan. ausl. Rente-——. 5 Bremen. 5 Oeſter kediraktien 209— 209— D. Steinzeugwerke 241— 240,0[ do..bl. 88— 883.—4 Türten von 1908 88.40 88.40 Den 7. Juni, D. Wittenberg angekommen Havanna, D. Berl. Handels⸗Geſ. 173.70 1735% Elberf. Farben 489 30 389.50 6 Pfälz..⸗B. Prior.—.— 100,76⸗ unif. 94.70 94 60 Schleswig angek. Alexandrien, D. Koblenz angek. Brisbaue, D. Darmfädter Bank 130.50 130.50 Celluloſe Kontheim 203.70 204— 92.15—— Ung r. Goldrente 95,25 95.15 Göttingen abgefahren Rotterdam, D. Kleiſt abgef. Antwerpen, J Deutſck⸗RAſtat. Bant 151.20 150.— Küttgerswerken 187.50 187 50 Heſſen von 190 101.40 10140%„ ktronenrente 92.50 92.50 D. Roland abgef. Bremerhaven, D. Kronprinzeſſin Ceeilie ab ſbes autf 50 0 gef. 8 g. 251.20 251.— Fonwaren Wiesloch 112 70 110.50 1 8115 81.—[Berzinsliche Loſe. B 6 D. Heidelb 19 W6l. Dra). Jangend. 289 70 240,10 4 Cach 6 00 8 eb Seterriciſche 880 1746 134 6 Antwerben, D. Kronprinz Wilheln auger Bremerbapen, e allfloff Waldhof 265.— 265.— 50 101.50 Tüärkiſche 5 Zellſtoff 5 Mö. 1907 101 50 101.50 Tärüſche 188.— 183.20 Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ Privatdiskont 3½8% W. Berlin, 8. Juni. (Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.— 203.90 J Staatsbahn 161 60 161.40 Dis konte Komm. 187.80 187.60J Lombarden 28.70 23.90 Pariſer Börſe. Paris, 8. Junt. Anfangskurſe. 99.— 98497] Debeers 420 484 96 45 96.65 Eaſtrand 135,.— 135.— ürt. bſe———— Goldſteld 165.— 165.— Banque Ortomane 725.— 724.—Randmines 236.— 235.— Nio Tiue 1791 1806 Tondoner Effentenbörfe. . 8. Juni.(Telear,) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 81/ 82˙%0% Moddersfontein 19/ 12˙% 83 83% Premier 8— 8½% 90/ 90% Randmines. öeleeeee 103 ½ 104— Atchiſon comp. 106ʃ 1077 95% 95½ Canadian 200— 202˙% 36— 36— Baltimore I14ſ 118. 940% 94½ Chikago Milwauklet 129 ½ 129%½ 18%/ 18¾ Denvers com. 35˙ 37½ 68˙% 71½% Erie 26˙ 27— 8˙%%¾ Grand TrunkIII pref. 56— 65.— 71½ 71 ⁴„ brd. 31— 30¼ 16˙% 16˙% Louisville 146 147— 321ſ 38¼½] Miſſouri Kauſas 39% 401/ 17% 17˙% Ontario 45% 45˙% 5¼ 5˙ Southern Paciftc 1225 124½ 2% 25½% Union com. 177% 178 6½% 6˙i½ Steels com. 79%½ 80˙ö 8ʃ49 5 Tend. Wiener Bürſe. Wien, 8. Juni. Vorm. 10 Ubr. 5 665.20 666.—]Oeſt. Kronenrente 95.20 95.29 499.20 499.„ Papierrente 98.05 98.05 542 50 543 20½„ Silberrente 98.10 98.10 754.— 754.50 Ungar. Goldreute 113.65 118.40 117.70 118.100„ Kronenrente 92.40 92.40 117.58 117.58 ALipine Monan 724.50 724.50 95.33 95.33] Tend.: ruhig. Berliner Produntenbürfe. in, 8. Juni.(Telegramm.)(PVroduftenbörſe.) uſe in Warf 05 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 7. 8. 7* 8 Jull 198.50 196.25 Mais ber Jul!—.——.— Sept. 191.25 189 25 ee „Stt. 101.75 189.25 Sept— per Juli 147.25 145,75 Sept. 151.50 149.75 Rüböl 5—55 23.80 58.80 „Okt. 152.2 49.60 49.60 ———— 49.60 148.25 147.— Spiritus 7oer 10—.——.— 255„151.—[Weizenmehl 27.75 27.75 ——.——.— Roggenmehl 19. 6⁰ 19.60 ender Produhtenbürfe. en 8. Getreide narkt.(Telegramm.) —— 8. per 80 kg per 50 kg „ei 958—— 961— —— ſteetig———— ſte tig 71— 72—— bes=— ruhis 687— 554—— ſtetig 549—— ruhig —— 561—— —— träge 12 00—— mäge wa⸗ Teilweiſe Bewölkt. 8. feſt%, ruhig 25 Cementfabr. Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabrik 203.25 203 25 Südd. Immobil.⸗Geſ. 93.30 94.— Gichbaum Manuheim 113 25 113.25 Mh. Aktien⸗Brauerei 135.— 135.— Parkakt. Zweibrücken—— 91. Weltzz. Sonne, Speyer 90.— 90. Cementwerk 148 50 149.75 arlſtadt 134.50 132 50 Badiſche Anilinfabrik 480 25 480 50 Ch. Fabrik Getes heim 261.— 261— arbwerke Höchſt 478.75 481.50 Ler, chem. Fabrit Nh. 325.90 324.50 Chem. Werke Albert 481.50 482.50 Südd. Drahtind. 18h. 141.40 141.40 Akkumul.⸗Fab. Hagen 214.— 214— Acc. Böſe, Berlin 12 80 13.— Elektr.⸗Gef. Allgem. 271— 271. Lahmeyer 116 50 116.— Glektr.⸗Geſ. Schuckert 164.25164 75 Rhein iſche 132.50 132.10 Siemens* Halste 246.— 245.— Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 129.— 128. 50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 180.25 179.— Lederwerk. St.Jugbert 76— 76.— Spicharz Lederwerke 110.— 110— Ludwigs 9. Walzmühle 163.50 168,50 Adlerfahrradw. Kleyer 418.60 420.— Maſchinenfbr. Hilpert 85 80 85 Maſchinenfb. Badenia 208.— 203.— Dürrkopp 430.— WMaſchinenf. Gritzuer 248 40 243.20 Maſch.⸗Armatf. Klein 122.— 123,50 Pf.Näbm.⸗u. fahrradf Gebr. Kayſer 145.50 145 50 Röhrenkeſſelfabrit 8 vorm. Dücrr& Co. 18 60 19.— Schnellpreſſenf. Frkth. 220.50 220. Ver. deutſcher Oelfabr. 159 90 160.50 Seilinduſtrie Wolff 139.50 139.50 Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Gumi Peter—.— 367.700 Zellſtoffabr. Waldhof 265.75 264.75 Weyß u. Freytag 149.90 149.90 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 234.30 235— Buderns 108 50 109.— Goneordia Bergb.⸗G.——— Deutſch. Luxemburg 211.10 210.50 Eſchweiler Bergw. 195.—195.50 Friedrichshütte Bergb. 13120131.20 Harpener Bergbau 197 20 197 50 Kaliw. Weſterregeln 218.— 217.— Oberſchl. Eiſeninduftr. 105.50 105.60 Shönix 225.20 224.75 Ur.Königs⸗ u. Laurah. 177.— 176.25 Gewerkſch. Roßleben 121 50 121 50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Gaelſenkirchner 212—212.— Südd. Giſenb.⸗G. 123— 123.— Hamburger Packet 146.90 147.— Norddeutſcher Klovd 113.20 113 40 Oeft.⸗Ung. Staatsb. 161.70 160 70 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.70 24.10 Pfandbriefe. 4% Frk. Hyv.“ Gfdb⸗ 100. 100.— 17.5 V. Pfobr.oß 100.20 100.20 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn 83.50 do. Meridtonalbahn 187)— Baltimors und Ohio 111.60 112.10 ———.— Prioritäts⸗Obligationen (ee Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 101.— 101. 910 100.— 100.—(0, riſPfdb. unt. 15 99.90 99.90 4% pdopc. Pſpb. 100.10 100.l0(0% 5 5 17 100 10 100.10 31½ 99.60 92.60 1 94.— 94.— 315% Wi. Bod-Ar. 91.10 91 10 5 12 91.30 91.80 4 te. d 0 99.60 99 60 Pr. Wdbr.⸗Bl. 4%—„ TNeleinb. b 0!- 3 Sat. 00 89.40—.—% Nr. Ufdbr ⸗Bt.⸗ 4e dhr..O. Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 10 99.40—. Hbl. unkündb. 12 92— 92— „fbbe,w. 03% Nh. O. B. Pfb. 92 99.60 99 60 unl. 12 99.60—.—f%„„„ 1907 90.0 93 60 9%„ Pfebew. 86 1912 99.70 99 70 80 u. 94 90.80 31.—le%„„ 1917 100.— 100.— %, Pfd. 9603 080 90,804%„„ 1919 101.— 101. 4%„ Gom.Ohl.%„ Jverſchied. 91.— 91.— v. I, unf. 10 100.80 100 300 ½.„„„ 1914 9% 915 3%„ Gom.⸗ Obl. 11% Fih. H. ⸗B. F. O 91.40.40 v. 87/1 91 70 51 70/% R. W. B. C..10——— 5J.„Com.⸗Obl. 4eſ Wf. B. Pr.⸗bl.— v. 96/6 91.70 91.700 ½% Pf. B. Pr.⸗O. 4% Pr. Pfdb. unk. 9 9910 99.10%½, It l. ſttl.g. G. B. 74 25— 48„„ 12 9960 99.6——ꝛ— 44 4 99.70 99 700 Nund, Bern.,. K. 750.— 758.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Lembarden 23.90, Bochumer 235.— 16.75, Ungarn 65.25 Tenden krebitaktien 208.70, 16f.00 5 Lombarden 28.70· 5 Machbörſe. Steeabain el0. Badiſche Bank 184.70 184.70J Oeſtert.⸗Ung Bant 130.— 130.20 Berg u. Metallb. 117 10 117.— Oeſt. Länderbauk 125.70 125.30 Berl. Handelg⸗Geſ. 174.— 173.50 Kredit⸗Anſtalt 208.70 208.90 Comerſ. u. Oist.⸗G. 116— 114.— Pfälziſche Bank 101.20 101.20 Darmſtäbter Ban! 131 130,70 Pfälz, Hyp.⸗Bank—.— 195.— Deatſihe Bank 251 20 251.20 Preuß. Hypotheknb. 123 50 123.50 Dautſ Haſtat. Ban! 50 50 150. Deutſche Reichsbl. 144 20 144.— D. Effekten, Bau! 8 40 10.60/ Rhern. Kreditbank 139 40 139.40 Disconto⸗Comm. 187 30188—Rhbein. Hyp.⸗B. M. 198.— 198.— Dresdener Bant 159.20 159.60] Schaaffb. Bautver. 143.50 143 20 Fraukf. Hop.⸗Ban 210.89 210 80] Südd. Bant Rhm. 118.—418.— Irkf. Hyp.⸗Crediw. 170, 170.—] Siener Baukver. 137.40 137.30 Nattonalbauf 124.50 124 50 Südd. Diskont 118 20 118.— 5 Zant Ouomane 144 50 144.50 Drautſurt a.., 8. Junſ. dreditakuen 308.90, ssonto-⸗ Commandit 188—, Darmfactec 30.89, Dresdner Zaag 59 10 Han dalsgeſellſchaf! 176. 80 Deu ſch. Bank 254 50, Sagrad on 61 70 Zelſentischen 212.50, Lauragutte feſt. Schuhſabr. 155 Frkf. 121.80 120,80 'wollſp. Vanppertsm. 5550 55.50 brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Teleſramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 8. Juni 1910. Proviſtonsfret! Ver⸗ Wir ſind als Selbſttontrahenten 1 Käufer umter Vorbehalt:„ ———————̃̃(—— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. 0. H. 10 pee ee Subwigshafen M. 520 WM. 370 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 58— Vorzugs⸗Aktien 100 Benz& Co., Rhein. Gasmot., Männheim,— 139 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Cbemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 96 Daimler VNotoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim erbd.Off Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 20 lüfr 1983fr Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 250— Fahr Gebe,.⸗Geſ., Pirmaſens 109½% 106 Filterfabrik Enzinger, Worms erb Geb Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. annheim 70— ee vorm. Genz, Heidelberg 99— erzogpark, Terrain⸗A⸗G., München— 1213fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen— 131 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacifte Phosphate Shares alte L. 9%— 5 junge 354 8 Nheinau Terrain⸗Geſellſchal t·— 104 öfr Rheiniſche Automobdil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 141 Rheinm Hienwwerke Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 108— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 903;it Stahlwert Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein 113— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauereſ Karlsruhe— 38zfr ich Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— erb. Off Dre 122 Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 580 M. 560 aggonfabrik Raſtatt 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 7 Immo biliengeſellſchaft— 120 zfi Geſchäftliches. Verblüffend einfach ſtellt man heute— ohne Fleiſch— fertige Fleiſchbrühe allerbeſter Qualität her: Man übergießt„Maggies Bouillon⸗Würfel“ mit kochendem Waſſer! Jeder Würfel koſtet nur 5 Pfg. und gibt ½ Liter ſeinſte Bouillon. Beim Einkauf achte man aber auf den Namen Maggi und die Schutzmarke Kreuzſtern. ſind nicht von Maggi. Se 88 88 — Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönſelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: J..: Nichard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Direktor: Ernſt Müller. N. 5 6. H. ulen in allen gangbaren Typen stets grosses Lager. Ablz d 55 Sbu. Sesellscratt m. b.. En ben sbe u. 2032. 5 Herr Dr. med..über Ekzeme, haben Paul Kuhn 2 3— 8 Mannheim, 8. Juni 1910. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite „Sie wirkt ſäurebindend u. antiſeptiſch, ſie entfernt ſomit nicht bloß die Grund⸗ ſondern auch die Entſtehungs⸗Urſache v. Hautkrankheiten.“ Soſchreibt Fupunke Hautjucken uſw. und deren Beſeitigung durch Zucker's Patent⸗Medizinal⸗Seife, à Stck. 50 Pf.(15% ig) u.50 Pe. (85% ig, ſtärkſte Form). Dazu⸗ gehörige Zuckooh⸗ Seen 75 Pf. u. 2., ferner Zuckdoh⸗Seife (mild), 50 Pfg. u..50 U. Bei: Pelikanapotheke, Ludwig& Schütthelm, Friedr. Becker, Th. v. Eichſtedt, Otto Heß, Heiur. M. e e en barfümeris u Toitette-Atixel! vVon E I, 1(dher Mz scher Ich laffe meine Kleider ſtets in R 4 No. 15 bei der Neparatur⸗, Bügel⸗ und Reinigungs⸗Anſtalt Telephon 982. prompter Bedienung u. billigen Preiſen reinigen u. bügeln. Tel. 3218.[18450 ſtände Sorge tragen würde. * Stimmen aus dem Publikum. Staubplage in der Emil Heckelſtraße. Genannte Straße, die großenteils frei liegt, leidet bei trockener Wtitterung ſehr unter der Staubplage. Einſender war öfters Zeuge, wie nicht nur in den letzten Tagen, ſondern auch früher bei jeder Trockenen Witterung die ganze Straße in eine große Staubwolke ge⸗ Hüllt war, durch die Hunderte von Kindern und Arbeiter ihren Weg nehmen mußten. Der Straßenſtaub wird leider noch erheblich ver⸗ mehrt durch den Kohlenſtaub, herrührend von den Kohlenſchlacken, mit denen man die„Bürgerſteige“ belegt hat. Es iſt ſehr bedauer⸗ lich und ſehr unhygieniſch, daß man heute noch als Beleg für Geh⸗ wege Kohlenſchlacken verwendet, wie es zu beiden Seiten der Emil Heckelſtraße längs der Lanzſchen Fabrik und des ſtädt. Gas⸗ werkes der Fall iſt. Ein Kohlenſchlackenbelag der Gehwege inner⸗ halb des Stadtgebietes ſollte bezirksamtlich verboten werden! Ich meine, Maunheim leidet unter der Rußplage genug, man braucht den Ruß alſo nicht noch künſtlich zu vermehren! Das würde doch die Welt nicht koſten, wenn man dieſe Wege, wenn nicht asphaltiert, ſo 15 Zeit zu Zeit mit Reinſand(aber nicht Steinchenl) beſtreuen Warum wird die Emil Heckelſtraße, die täglich öfters von vielen Hunderten von Schulkindern und Arbeitern der Lanzſchen Fabrik be⸗ gangen wird, nicht kurz vor der Zeit des größten Verkehrs etwa morgens 7 Uhr, mittags vor 12 Uhr und abends mit dem großen Sprengwagen beſprengt? Hier muß auch noch angefragt werden, warum der weſtliche Teil Emil Heckelſtraße auf beiden Seiten nicht mit gepflaſterten Rinnen verſehen wird. Die Anwohner ſteigen ſchon 1½ Jahre bei Regen und Tauwetter über Sumpf und Moraſt und gelangen endlich in großem Bogen in ihre Behauſung. Soll das noch länger andauern? Im mittleren Teil dieſer Straße, wo Häuſer im Rohbau ſtehen, iſt die Sache gemacht! Warum hier nicht. Die Be⸗ wohner der Emil Heckelſtraße wären der verehrl. Stadtverwaltung dankbar, wenn ſie für baldige Abhilfe bezw. Beſeitigung dieſer Miß⸗ Einer für Viele. ** Ich habe oft den Ausſpruch gehört: Mon ſollte, ehe man eine neue Wohnung mietet, einige Tage probeweiſe darin wohnen können, und bevor man heiratet.... Die letztere Probe dürfte ſich aller⸗ Hings zweckmäßig auf etwas mehr als einige Tag e erſtrecken. Aber zmit meiner neuen Wohnung, die ich im Herbſt v. bezog, iſt es mir noch ſchlimmer ergangen. Erſt nach 8 Monaten 1 ich jetzt ihren Mangel kennen. Die oft heftigen Winde vom Rhein her, die auch Hurch die Doppelfenſter durchdringen, und ähnliches konnten mich nicht abhalten, die Lage in der Stephanienpromenade hübſch zu finden und mit der Wohnung zufrieden ſein. Ich ſreute mich aufs Frühjahr, wenn alles grünt und blüht. Und es iſt ja auch wunderſchön ge⸗ worden. An einem Mittag ſah ich von zwei kleinen Dampfern ge⸗ zogen eine Badeanſtalt heranſchwimmen. Es war ganz nett. Sie wurde direkt vor unſerem Hauſe feſtgemacht. Die übrigen Haus⸗ bewohner, die ſchon länger da ſind, ſahen es mit Eutſetzen. Sie wußten, was es heißt, das Freibad vor der Naſe zu haben,— und ich weiß es heute auch. Aus der himmliſchen Ruhe, die wir hier Draußen ſeither hatten, und die dem nervöſen Menſchen unſeres Zeit⸗ alters ſo wohl tut, iſt ein hölliſcher unausgeſetzter Lärm geworden. Vom Freibad könt fortwährend ein Geſchrei und Gejohle herüber, daß man glauben möchte, es werden darin Tauſende der ver⸗ ſchtedenſten Lebeweſen auf alle mögliche Weiſe gefoltert, nicht aber Daß darin Menſchen baden. Mau mag ſich in die hinterſten Zimmer Zurückziehen und Türen und Fenſter ſorgſamſt verſchließen, das Getöſe iſt überall und hört den ganzen Tag nicht auf.— Wo bleibt da die Polizei?— Und gibt es keinen anderen Platz für das Frei⸗ Had, wenn es nicht gelingt, die dasſelbe freguentierende Jugend zur Nuhe anzuhalten? Sch. * Die vollſtändige Sonntagsruhe. Zur Zeit kurſiert eine Liſte betr. Einführung der vollſtändigen Sonntagsruhe. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn ſämtliche Inhaber der Putz⸗ und Konfektions⸗Geſchäfte unterzeichnen würden, um zu beweiſen, daß ſich dieſe gerne ſozialwirtſchaftlich betätigen. Vielleicht wäre dann mehr Ausſicht vorhanden, daß die zuſtändige Behörde die Notwendigkeit der Freigabe der Samstagabende, während der Verkaufszeit, einſteht. Ein Inhaber eines Putzgeſchäfts. Aus dem Großherzogtum. boe. Friedrichsfeld, 7. Juni. Der hier wohnhaft ge⸗ weſene Architekt Reiß wird ſeit einigen Tagen vermißt. Ueber die Urſache des Verſchwindens kurſieren allerhand Ge⸗ rüchte. 85 Heidelberg, 7. Juni. Der Beſuch des Großher⸗ dogs und der Großherzogin in Heidelberg ſteht für den 29. ds. Mts. in Ausſicht, an welchem Tage die Einweihung der ſevangeliſchen Kirche in Handſchuhsheim ſtattfindet, an der das Großherzogliche Paar teilzunehmen zugeſagt hat. Die Groß⸗ berzoclichen Herrſchaften werden den ganzen Tag in Heidelberg weilen. Sie gedenken das vom Herzog von Sutherland der ſtädtiſchen Sammlung geſchenkte koſtbare Bild des Heidelberger Schloſſes zu beſichtigen und eine Wagenfahrt durch den Stadt⸗ wald zu unternehmen, die über den Kohlhof nach Rohrbach füh⸗ ren ſoll, von wo aus die Fahrt direkt zum Bahnhof erfolgt.— Im Anſchluß an die in letzter Zeit auffällig gewordenen Beläſti⸗ gungen der arbeitenden Gipſer fand geſtern Abend bei einem Neubau im Unteren Faulen Pelz ein Zuſammenſtoß ſtrei⸗ keuder Gipſer mit der Polizei ſtatt wobei 5 Ver⸗ haftungen vorgenommen wurden. Da die Verhafteten ſich in den Neubau eingeſchlichen hatten, und die dort arbeitenden Kollegen beläſtigten, dürften ſie ſich auch wegen Hausfriedensbruch zu ver⸗ 0 Bouillon-Würfel Oito Hess engros Lager E 1. 16 1rreppe hoch Stail-Fillalen: O I, 5(Breitestrasse) Grüne Rabaltmarken mit Ausnahme Markenartikel. 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Stimmen haben erhalten Gemeinde⸗ rat Schmitt 66, Gemeinderat Oech 44, Gemeinderat Pfiſterer 90, Landwirt Hauck 66. Auffallend iſt, daß in unſerem kleinen Ort keine Einigung erzielt wird, zumal die Kandidaten Oech und Hauck verſchwägert, und Schmitt und Pfiſterer mit ihnen etwas weiter verwandt ſind. oe. Bruchſal, 7. Juni. In Untergrombach wurde der 19 Jahre alte Taglöhner Biedermann verhaftet. Er iſt geſtändig, 4 Brände angelegt zu haben. Schopfheim, 7. Juni. Nachdem ſich die Mehrzahl der hieſigen Wirte bereit erklärt hat, den Bierpreis für ½ Liter auf 10 Pfg., 4,5 Liter auf 14 Pfg. und ½ Liter auf 15 Pfg. feſt⸗ zuſetzen wurde der Bokoytt für die betreffenden Wirtſchaften aufgehoben, während er für die übrigen noch fortbeſteht. oc. Hüfingen, 7. Juni. Der 67jährige Landwirt Karl Thoma fiel bei Dacharbeiten ſo unglücklich auf die untere 1 daß er einen Schädelbruch erlitt und bald darauf ſt a r b. boc. Konſtanz, 7. Juni. Die Unterſuchung ergab, daß die Veruntreuungen des Sparkaſſenkaſſiers Hubert insgeſamt 2854 Mark betragen. Die Kaution Huberts beträgt 4000 Mark, ſo daß die Stadt gedeckt iſt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Altrip, 2. Juni. Die Ausgrabungen des„Hiſto⸗ riſchen Vereins der Pfalz“ an der Fundſtelle ſo vieler römiſcher Altertümer im ſog. Steingarten beſtätigen wieder die Annahme, daß an dieſer Stelle nur ein römiſches Bauwerk geſtanden haben kann. Beweiſe dafür ſind die Baureſte an ſich, die ganze Anlage, ſoweit ſie bis jetzt aufgedeckt wurde, und die beim Graben aufge⸗ fundenen Bruchſtücke von Terra ſigillata⸗Geſchirr und römiſchen Falzziegeln. Aufgedeckt wurden bis jetzt zwei Pfeilerfundamente, im Eſtrichboden mit einer grubenartigen Vertiefung in der Mitte und ein teilweiſe ausgemauerter Brunnen. Dieſe Reſte liegen etwa metertief unter dem Erdboden und ſind an einer Stelle durch das Eindringen von Baumwurzeln zerſtört. Ueber die Art und den Zweck dieſes Bauweſens läßt ſich noch keine beſtimmte Anſicht ausſprechen: man hofft aber beim Fortgang der Arbeiten die nötige Klarheit zu bekommen. * Oppenheim a. Rh., 6. Juni. Die Unter⸗ ſchlagungsaffäre des Notars Hubert iſt von einer Klärung noch weit entfernt. Wie hoch die Veruntreuungen ſind, läßt ſich vorerſt auch nicht ungefähr angeben; nur ſoviel ſcheint ſicher, daß auch die zuletzt genannten Ziffern— 20000 Mark bei weitem nicht ausreichen; es dürfte mehr als das Doppelte herauskommen. Dagegen wird von amtlicher Seite als feſtge⸗ ſtellt angegeben, die unterſchlagenen Dienſtgelder ſeien rund M. 98 000. In Frankfurt a. M. hat man eine Dame ver⸗ haftet unter der Anſchuldigung, von Hubert große Summen erpreßt zu haben. Im Nachlaß Huberts wurden nämlich Briefe dieſer Dame gefunden, in denen ſie von Anzeigen ſprach, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Es iſt indeſſen zweifel⸗ haft, ob hier Erpreſſung vorliegt, denn die Dame behauptet, die Frau Huberts zu ſein; Hubert habe ſich mit ihr vor 15 Jahren auf der Inſel Helgoland trauen laſſen. Anſcheinend hat es mit der Helgoländer Trauung ſeine Richtigkeit; demnach hätte Hu⸗ bert ſich auch der Bigamie ſchuldig gemacht. Nach aufge⸗ fundenen Quittungen hat Hubert ſeit Jahren an die Frau all⸗ monatlich 1500 Mark gezahlt. Dabei hatte er auch für weitere „Freundinnen“ hohe Summen aufzuwenden. Gerichtszeitung. oc. Heidelberg, 7. Juni Der Schiffer Betz von Neckar⸗ gemünd wurde wegen unerlaubter Entfernung vom Heere in zwei Fällen, Ungehorſam, Belügen eines Vorgeſetzten und Ur⸗ kundenfälſchung zu(Monaten Gefängnis verurteilt. Sportliche Fundſchun. Apfatfk. Fürſt Fürſtenlerg als Luftfahrer. Wie wir aus zuverläſ⸗ ſiger Quelle erfahren, wird der bekannte Freund des Kaiſers, Fürſt Fürſtenberg, in kurzer Zeit ſeine erſten Probeflüge auf einem Apparat Hiedlerſchen Syſtems neehnen, Bekanntlich nimmt der Fürſt ſchon ſeit geraumer Zeit Unterricht in der Handhabung ver⸗ Eeee Ahuigapparate. Der Fürſt hat ſich für das Syſten eut⸗ Mit tiefem Bedauern 7 ſchieden, das ein Angeſtellter bon ihm, Dr. Hiedler, erfunden hat Der Apparat wird im Auftrage des Fürſten in einer Fabrik zu Donaueſchingen gebaut und geht ſeiner Vollendung entgegen. Eine beſondere Erfindung ſchützt den Apparat gegen die Gefahren des Sturmes. Der Aeroplan erhält einen 35 PS⸗Motor und iſt in der Lage, mehrere Perſonen miilzufüßren⸗ Weiter ſoll die Flug⸗ maſchine auch imftande ſein, ſich ohne Anlauf vom Boden abzu⸗ heben. Der Kaiſer bringt dem Flugapparat ſeines Freundes das größte Intereſſe entgegen. * Für den Ueberlandsflug Budapeſt⸗Raab mit einem Preis von 100 000 Kronen hat ſich nur der Wiener Aviatiker Pi⸗ ſchoff zum Start gemeldet, die übrigen Konkurrenten ſind im letzten Moment zurückgetreten. Die Strecke Budapſt⸗Raab iſt 116 Kilometer lang, der Flug muß— nur eine Raſt iſt erlaußt — hin und zurück binnen 5½ Stunden abſolviert werden. Piſchoff ſtieg präzis 3 Uhr nachmittags mit ſeinem Biplan eigener Kon⸗ ſtruktion auf. Er erhob ſich raſch zu etwa 120 Meter Höhe and entſchwand bald den Blicken der Zuſchauer. Die Fahrkt bietet er⸗ hebliche Schwierigkeiten, weil zwei, etwa 700 Meter hohe 9 ketten zu paſſieren ſind. Gegen 4 Uhr entlud ſich hier und in der Umgebung ein furchtbaxes Gewiller., P ff hat die Berge glücklich paſſiert, mußte aber 3 Gewitters in der Nähe von Komorn niedergehen. Piſcboff iſt von Almas Füzitö mit der Bahn gegen 10 Uhr in Budapeſt eingetroffen. Man nimmt an, daß er wegen Unwetters und eines Defektes an ſeiner Maſchine die Fahrt nicht fortſetzen konnte. Er iſt unverletzt. Schwimmſport. * Schwimmen. Bei dem am vergangenen Sonntag in Karls⸗ ruhe ſtattgefundenen Jubiläumsſchwimmfeſt des Schwimm⸗ berein„Poſeidon“ Karlsruhe ſiegte im Waſſerballſpiel die hie⸗ ſige Schwimmgeſellſchaft„Hellas“ mit 2·1 gegen den Amateur⸗ ſchwimmklub Neptun Karlsruhe und gewann dadurch die Weelge des Bezirkes 2 des Kreiſes(Süddeutſchland] des Deutſchen Schwimmverbandes. In der Junjorſtafette wurde die Mannſchaft des Schwimmklub„Poſeidon“ Mannheim Zweiter, während das Mitglied Karl Lang im Schnellſchwimmen den dritten Preis errang. Ruderſport. * Zur Berliner Regatta am 12. und 13. Junji. Aus Ruder⸗ kreiſen wird uns geſchrieben: Die dies zährigen Meldungen ſind qualitativ und quantitativ ausgefallen. In ſämtlichen großen Rennen werden 6 bis 8 Boote um die Palme des Sieges ringen. Leider hat aus Süddeutſchland nur Mainz ſeine Meldung abgegeben und zwar zu allen großen Rennen, ſogar dem Zweier ohne Steuermann, nur mit Ausnahme des Achters. Es wätre zu wünſchen, daß in Zukunft die Meldungen der Süddeutſchen nach Berlin wieder zahlreicher würden, denn es iſt gar kein Wunder, daß die Norddeutſchen auch nicht zu uns kommen. Beſonders ver⸗ wundert das Fehlen einer Meldung des Ludwigshafener Vereins. Raſenſpiele. * Bei dem nationalen Fußballturnier in Heidelberg konnte der Mannheiwer Fußballklub 1908 Lindenbof in der Abteilung B 25 115 und in der Abteilung 0 den 5 Preis erringen. 1 apztlich evorzugr.) Sehr rasehlu Völlig unschädlich Wirkend. In allen theken Zu haben. 47 2 8 3jähr. Praxis! Mannheim jähr. Praxis! 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Schweinefkeiſch: 2000 Ko 5. Dütrrfleiſch: 6. Wurſtwaren u. Schinken; ca. 25 000 Portionen. Die Filiale im Spital ſür Luugenkranke bedarf pro ZIJ. Halbjahr 1010. 1. Backwaren: ca. 1800 Ko. Schwarzbrot 1. Sorte à 1 Ko. ca. 2000 Ko, Milchbrot à 55 Gramm. 2. Maſtuchſeufleiſch od. prima Rindfleiſch: ca, 3500 Ko. 3. Leber: ca. 100 Ko. 4, Kalßbfleiſch: 600 Ko 5. Schweinefleiſch: ca. 500 Ko. 6. Dürrfleiſch: ca. 150 Ko. 7. Wurſtwaxren u. Schiuken: ca. 14000 Portionen. deren Lieferung im Submiſ⸗ miſſtonswege vergeben wer⸗ den ſoll. 5 Angebote hierauf wollen 18 2 Samstag, 18. Juni 1910, vorxmittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nanntem Bureau zur Ein⸗ ſicht offen, es wird jedoch letzt ſchon bemerkt, daß J. die Angebote au f Liefe⸗ rung von Maſtochſenfleiſe; baw. JIa. Rindfleiſch, Kalb⸗ fleiſch, Schweinefleiſch, Le⸗ ber nach einem zu bewil⸗ ligenden Rabatt an dem jeweiligen Ladenpreis zu richten ſind; 2. daß die Preiſe für Schin⸗ ken, Wurſtwaren u. dgl. für die ganze Lieferungs⸗ zeit feſt normiert werden; 3. daß die bezeichneten Ge⸗ genſtände von den Liefe⸗ ranten in der Kranken⸗ auſtalt oder deren Fi⸗ Italen zu übergeben ſind; 4. das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ langen auch in ganzen oder halben Tieren nach dem ortsüblichen Gewicht von mindeſtens 30 Kilvo pryp Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Angebote in der Art zu erfolgen, daß bei den ein⸗ zelnen Gattungen, à) für Schwarzbrot J. Sorte, b) Milchbrot, der für die ganze Liefe⸗ rungszeit zu fordernde Preiz per 1 Kilo in Buchſtaben be⸗ ſtimmt ausgedrückt iſt. Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzhrot als auch den Weißwaren für die ganze Lieferungszeit an der jewei⸗ ligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten ange⸗ geben, zu gewähren und be⸗ halten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz oder getrennt zu vergeben. Ferner behakten wir uns vor, bie Bedürfniſſe der KTrankenanſtalt ſowie der Filiale„Spital für Lungen⸗ Franke“ zuſammen oder ge⸗ krennt zu vergeben. Auf Ver⸗ langen iſt das Fleiſch für letztere Auſtglt ebenfalls in ganzen, halben oder viertel Tieren zu liefern. Angebote, die nicht unſern Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lie⸗ ferung eingereichten Offer⸗ ten treten erſt nach Umlauf nou 14 Tagen, vom Tage der Sußmiſſionseröffnung in ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 3. Juni 1010. Krankenhaus ⸗Kommiſſion: v. Hollander. 10 Sonner. Heffeulliche Verſteigerung Donnerstag, 9. Zuni 1910, nachmittags 3 Uhr werde ich an der Güterab⸗ fertigungsſtelle des Bahn⸗ hofs Maunheim⸗Neckarvor⸗ ſtadt gemäߧ 3783.⸗G.⸗B. auf Rochnung deſſen, den es angeht, gegen bare Juhlung Waggon Saarkohlen öffentlich verſteigern und war: 51230 e Waggon mit 250 Ztr. ewaſchene Göttelborn Nußkohlen J. und II. 1 Waggon mit 250 Ztr. Redenstückkohlen. 1 Waggon mit 200 Ztr. ge⸗ waſchene von der Heydt⸗ Würfel Mannhbeim, 8. Juni 1910. chen 55* er, Herichtsvollziehe Heiurſch Lanzſtra 0 22 Zuangs⸗Berſeiſerng. Donuerstag, 9. Juni 1910, nachmittags 12½ Uhr werde ich in Waldhof, vor dem Schulhaus gegen bare ca. ca. 10 0 Serie I Pfg. sonst Meter bedeutend höher MITTEILUNG. leh kauſte von einem Ausverkauf in Frankfurt a. M. bedeutend unter Herstellungswert nachfolgende Artikel: Valenciennespitzen- u. Einsätze, Spachtelspitzen, schwarze Spitzen, Echte Spitzen, Besätze Die Waren stammen aus einem der feinsten und ersten Geschäſte in Frankſurt, welches den Verkauf aufgegeben hat, ich biete dadurch meiner werten Kundschaſt etwas ganz aussergewöhnliches. Serie II sonst Meter bedeutend höher billigen Preisen. Pfg. Velaunt Die Luiſe Oppenheim⸗ Stiftung betr Nr, 24586 J. Das Zinſen⸗ erträgnis der Luiſe Oppen⸗ heim⸗Stiftung pro 1909/10 iſt auf 12. Auguſt J. Is. zur Verteilung fällig. Aus dem Erträgnis ſoll an bedürftige Frauen und Mädchen, welche ſich durch weibliche Hand⸗ arbeit ernährten oder er⸗ nähren(insbeſondere Putz⸗ macherinnen, Kleidermache⸗ rinnen, Näherinnen, Sticke⸗ rinnen, Büglerinnen und Aehnliche) u, welche infolge von Alter, Krankheit oder ſonſtiger Unglücksfälle er⸗ werbsunfähig oder in Be⸗ drängnis geraten ſind, eine Beihilfe gewährt werden. Vorausſetzung des Stif⸗ tungsgenuſſes iſt, daß die Bewerberinnen mindeſtens die drei letzten Jahre vor der Bewerbung in Mann⸗ heim gewohnt haben Geſuche um Berückſichti⸗ gung bei Verteilung des Zinserträgniſſes ſind binnen 14 Tagen anher einzureichen Mannheim, 4. Juni 1910. Stiftungsrat der Luiſe Oppenheim⸗Stiftung: von Hollander. Sauter. Bekauntmachung. Die Profeſſor Dr. Auguſt Bens⸗ bach⸗Stiftung da⸗ hier betr. Aus der obigen Stiftung iſt auf 24. Juli d. Js. die Summe von 260 Mk. zur Unterſſützung von vier hier wohnenden, armen, unbeſcholtenen, zu dem Stande der Handwerler, Tag⸗ löhner oder Fabrikarbeiter ge⸗ hörigen Familien in Beſtreit⸗ ung ihrer Wohnungsmiete zu verwenden. 81 Bewerbungen um dieſe Un⸗ terſtützungen ſind bis 15. Juni 1910 anher einzureichen. Mannheim, 31. Mai 1910. Der Verwaltungsrat: von Hollander. Gögele Bekanntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihomts Mannheim: Lit. 5 Nr. 35532 vom 23. Dezember 1909 Lit. B Nr. 54851 vom 23. März 1910 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. 115 Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Anſprüch⸗ unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt Lit. G 5, zu machen, 5 idrigen die Kraftloser⸗ Zahlung im Volkſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: klärung oben genannter Pfand⸗ Nsel verſg. Maunheim. 7. Junt 1910. Mee, Gerichtsvollzieher. Mannheim, 7. Juni 1910. Stadt. Seihamt. 1 Bekauntmachung. Straßenbenennung betr. Nr. 23535 J. Der Stadt⸗ rat hat mit Zuſtimmung Gr. Bezirksamts beſchloſſen, den nachbezeichneten Straßen in der Schwinngewann im Stadtteil Neckarau die beige⸗ ſetzten Namen beizulegen: a) Der von der Wilhelm⸗ Wundſtraße auf dem bis⸗ herigen Grundſtück Igb.⸗ Nr. 12414 nördlich verlau⸗ fenden Straße: Hecht⸗ ſtraße. 08 b) Der zwiſchen den Arbei⸗ terwohnhäuſern der Rhei⸗ niſchen Gummi⸗ u. Cel⸗ kulvidfabrik nördlich der Wilhelm⸗Wundſtr. durch⸗ führenden Straße: Kar⸗ pfenſtraße. c) Der Verbindungsſtraße von der Belfortſtraße zur Hechtſtr. zwiſchen Damm⸗ ſtraße und Wilhelm⸗ Wundtſtraße: Plattſtraße. d) Der von der Plattſtraße bis zur öſtlichen Grenze der unter b) genannten Arbeiterwohnhäuſer füh⸗ renden Straße: Schwiug⸗ ſtraße. 116 e] Der Verbindungsſtraße zwiſchen der Schwing⸗ ſtraße und Damiſtraße: Kappesſtraße. Mannheim, 1. Juni 1910. Bürgermeiſteramt: non Hollander. Heugras⸗Verſſeigerung Myoutag, den 13. Juni 1910. vormittags 9 Uhr verſteigern wir an Ort und Stelle das Heugras von der großen Platte ete. 118 Zuſammenkunft bei der großen Platte Los 1. Mannheim, 7. Juat 1910. Städt. Gutsverwaltung: 5 28 gefänntmacſung Die Inhaber der Pfand⸗ ſcheine über die jetzt verfal⸗ lenen Pfänder vom Monat Mai 1909 über Gold⸗ pfänder(rote Scheine) Lit. No. 18999 bis mit No. 17571über Kleider⸗u. Weiß⸗ zeugpfänder(weiße Scheine) Lit. B No. 100412 bis mit Nr. 106818 u.(arüne Scheine) Lit. CNo. 25983 bis mit No. 31861 fern. vom Monat Nov. 1909güberSparkaſſenbücher (blaue Scheine) Lit. D Nr 183 bis mit Nr. 181 werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens imLaufe des Monats Junt 1910 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſteigerung ge⸗ bracht werden. 83 Mannheim, 1. Mai 1910. Städtiſches Leihamt. Zwangs⸗Verſteigerung Donnerstag, 9. Juni 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 5 1 Klavier, 7 Oelgemälde, 8 Bilder, 1 Saloneiurich⸗ 1 Badeeinrichtung, 1 Fahrrad, 1 reib⸗ waſchine und Möbel aller e 8. Juui 1910. Zollinger, Serie III 25.— sonst Meter bedeutend höher sonst Meter bedeutend höher Der Veikauf beginnt DOrmerstag, den 9. Juni, vormittags 9 Uhr n nscherehend selten Serie IV 5 Pfg. Mannheim, den 8. Junt iold sonst Meter bedeutend höher F2. SSSES 2 See Serie V 50. 12 2 bnneäd-Möbe ersleiherund. Im Auftrag verſteigere ich Donnerstag 9. Juni, vormittags 10 Uhr, im Hofe des Hauſes 51185 R 1, 12 eine Partie Bureau⸗Möbel; egen bare Zahlung an den Meiſtbietenden. Iri Auktionator; 0 Fitz Veſ, Taxator. 5 24, 3 Tel. 22190 Q 4, a2 IßB. Die Verſteigerung; fſindet beſtimmt ſtatt. 8 Ingogoen-Aanahme füt alle 25l. 8 9 kungen u. Zeſtscheftten der Walt N Mannheim 5e 2 N aasnese C Betriebskapital; wird durch 8 Accept Austausch und Wechseldfskont sohnellstens verschafft 15 Oflerten unt. W. 489 an Haasenstein& Pogler. .-G. Mannheim. 6571 FPF Zu verkaufen kin heſſeres Wein⸗Aeſtaurant in großer ſüddeutſcher Reſi⸗ denzſtadt in vorzüglicher Ge⸗ ſchäftslage, das von nur erſt⸗ klaſſigem Publikum ſrequent. und ſeit vielen Jahren mit nachweislich großem Erfolg betrieben wird. Erforderl. Kapital 30—35 Mille. Off. u. M. 2294 an Haasen-⸗ stein& Vogler.-., HKarlsruhe. 66˙6 ————j秗—iłwC5D;! 5FFFFCT Mennheim FWdervoncen⸗ Strohmarkz eeeeeee Aceept⸗Austauſch ſuche mit einig. ſoliden Firmen, gewähre ev. Teildiscont. Näh, unter L. B. 7831 an Ru⸗ dolf Moſſe, Stuttgart. 9845⁵ . AN zu verkaufen. 2ſtöckig, 8 bis 10 Zimmer;, Waſſerleitung ꝛe. groß. Garten zuſ, ca. 1200 Im in ſchün“ geſunder Lage in Weinheim Gfl. Offerten sub T 140 FE. 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