Bringerlohn 90 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt, anſichlag M. 84 pro Quartal. Babf der Stadt maunheim und Amgebung. he Neueſte Nachrichten Maunhesmer Volksblatt.) „General⸗Auzeiges Matmheint 7 e ee 85 ——5—(An⸗ Die Gotonel⸗elle. 28 Wg. Gelefenſte nud verbreitetſßze Zeitung IAglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioan 87 mmarnge useruse 50 in Maunheim und Hugebung.(ausgenommen Sountag) in Berlin ud Marlsvuhhe. Erpedttzon und Berlags⸗ ebe e Schluß der Zuferaten-eiunahme für das Wiittagsblatt Morgens 76 0 Mher, für das Abendblett Nachmittags 3 Uhe. Nr. 268. Dieustag, 14. Juui 1910.(Abendblatt.) Eine parlamentariſche Oſtmarkenfahrt. Ein Teilnehmer an der zwiſchen dem 5. und 11. Juni veranſtalteten parlamentariſchen Oſtmarkenfahrt ſchreibt uns: Wiederum hat der Oſtmarkenverein eine Oſtmarken⸗ fahrt veranſtaltet. Mit Ausnahme des Zen⸗ trums beteiligten ſich Vertreter aller bürgerlichen Par⸗ teien aus dem Reichstag und dem Landtag. Beſonders ſtark war Schwaben und Sachſen vertreten. Die Preſſe vepräſentierte etliche zehn Journaliſten der verſchiedenſten Parteirichtungen. Es waren Höhepunkte, als bei einem deutſchen Abend in Bromberg Baſſermann ermunternde Worte ſprach, als der Präſident der fächſiſchen Kammer, Vogel, auf dem Rathauſe in Poſen für die Begrüßung durch die Väter der Stadt in bewegten Worten dankte. Un⸗ vergeßlich wird es allen Teilnehmern bleiben, wie im Kapitelſaal der ehrwürdigen Marienburg in Erinnerung an die Schlacht von Tannenberg, 15. Juli 1410, der national⸗ liberale Reichstagsabgeordnete Wetzel⸗Eßlingen eine herzendringende Gedächtnisrede hier auf den in dieſer Schlacht gefallenen Hochmeiſter des Deutſchordens, Ulrich von Jungingen. Der Redner erinnerte daran, daß ganz nahe der ſchwäbiſchen Heimat dieſes Helden die Stamm⸗ barrg des Hohenzollernhautſes ſtehe, wie die ſchwarz⸗weiße Preußenfahne zum Banner der brandenburgiſchen Monarchie geworden ſei, und wie die großen Hohenzollernfürſten es ge⸗ weſen, welche das verkorene Deutſchherrnzeichen wieder herausgeholt und zu hohen Ehren gebracht haben, indem ſie Unter dem ſchwarz⸗weiß⸗roten Reichspanier die deutſchen Stämme einigten vom Fels zum Meer. Durch Uneinigkeit zund Verrat ging der Orden einſt zugrunde. Da gelte es, zurmal in großen nationalen Fragen, alles Trennende zurück⸗ zurſtellen, Schulter an Schulter, zumal in der ſchwer be⸗ drämgten Oſtnrark, cuuch unter perfönlichen Opfern einzu⸗ treten und zu wahren deutſchen Boden, deutſche Sprache und Kultur, deutſche Freiheit und Ehre.„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefchr!“ In feierlichem Zuge ging's dann in die St. Annenkapelle, wo auf den Gräbern der Ordenshelden, Ulrichs von Jungingen und Heinrichs von Plauen, pracht⸗ volle Ehrenkränze, von den ſchwäbiſchen und ſächſiſchen Landsmannſchaften geſtiftet, unter den weihevollen Ge⸗ ſängen eines Seminariſtenchors niedergelegt wurden. Tiefe Einblicke in die Kämpfe und Nöte der Deutſchen in Weſtpreußen ließ uns bei einem Zuſammenſein mit der deutſchen Bürgerſchaft von Dirſchau die Rede des kapferen Bürgermeiſters dort tun. Mit tiefer Beſchämung und auf⸗ richtiger Bitterkeit kam zur Ausſprache, wie der Zen⸗ trumsritt Erzbergers nach Oſtland als eim verhängnisvoller Eänbruch in das Deutſchtum und ſeine Geſchloſſenheit hier empfunden werde. Bisher treu⸗ deutſche Katholiken werden ins Zentrumslager hinüber und damtt den Polen bei den Wahlen zugeführt! Auch bei den deutſchen Beamten der Oſtmark ſei da und dort ein rückhalt⸗ loſes Sichbekennen zur bedrohten deutſchen Sache zu ver⸗ miſſe N. Der eigentliche Zweck der Reiſe war, ſich über dem Be⸗ trieb und die Erfolge der preußiſchen Anſiedlungs⸗. politik durch eigene Anſchauung zu orientieren. Der ganze Apparat der preußiſchen Beamtenſchaft, von den Ober⸗ präſidenten der beiden Provinzen Poſen und Weſtpreußen an, ſtellte ſich den Teilnehmern zur Verfügung, um ihnen jede gewünſchte Auskunft und Anſchauung zu bieten. Die Profeſſoren Bernhard, Höltzſch nd Oberregierungsrat v. Both orientierten uns durch Vorträge. Vor allem war es der ebenſo ſachkundige und praktiſche wie liebenswürdige Präſi⸗ dent der Anſiedlungskommiſſton Gramſch, der unermüd⸗ lich war im Erteilen von Auskunft. Potemkinſche Dörfer wurden uns wahrhaftig nicht vorgeführt. Wir traten ein nach freier Wahl in die beſcheidenen Häuſer und Höfe, Gärten. und Kirchen, landwirtſchaftliche Schulen, genoſſenſchaftliche Molkereien, Mühlen u. dergl., grüßten je unſere Landsleute, ließen uns zeigen ihre Wirtſchaft und fragten nach ihrem Ergehen und Wünſchen. Uebereinſtimmend bekamen wir den Eindruck: hier wird gearbeitet, mit Fleiß und Sparſam⸗ keit auch etwas erreicht, ein Stück neues deutſches Bauernland gewonnen, das in geradezu überraſchender Weiſe ſich zu entwickeln beginnt. Auch zwei Großgrund⸗ beſitzer führten uns gaſtfreundlich die Eigenart ihres Be⸗ triebes vor: der nationalliberale Abgeordnete Sieg in Unis⸗ lav auf Rittergut Siegsruh und der Schwiegerſohn Büſings, Eduard Wendorff, auf der Fideikommißherrſchaft Mühlburg bei Gneſen. Einige Gedanken braten uns in den täglichen Unter⸗ redungen mit den Deutſchen in der Oſtmark immer wieder entgegen die deutſche Sprache und Sache befindet ſich in Verteidigungsſtellung: das Deutſchtum kann ſich nur be⸗ haupten, wenn berndeutſche Männer als Beantte dorthin geſchickt werden und wenn das ganze deutſche Volk in Frage der Oſtmarkenpolitik zur gemeinſamen deutſchen Ehren⸗ ſache macht. Die Saat, die dort mit Aufwand von Millionen und mit der Anſiedlung tüchtiger, deutſcher Bauernfamilien geſtreut wurde, ſie braucht noch Zeit zur Weiterentwicklung. Nichts wäre ſchlimmer, es wäre ein wirkliches Verhäng⸗ nas, wollte und ſollte die Oſtmarkenpolitik unter irgend⸗ welchen Einflüſſen der Windrichtung auch einmal wieder— umſchwenken, zurüchweichen vor dem Drohen oder Schmeicheln der Polen. Jetzt ſchon fpagt man ſich in der Oſtmark, warum wird nicht, obgleich dringende Fälle dazu zwängen, im all⸗ gemeinen nationalen Intereſſe endlich auch einmal Ernſt gemacht mit der Anwendung des Ent⸗ eignungsgeſetzes? Dieſes Zögern und Zurück⸗ weichen vor der praktiſchen Ausführung eines beſtehenden Geſetzes, obgleich die Not dazu drängt, kann nur die Deutſchen noch mehr entmutigen, die Polen aber ermutigen in der Pflege ihrer weitgehenden Hoffnungen, beſtärken in ihrem Glauben, daß der preußiſche Staat ſich doch nicht ſo vecht an ſie heranwage.— Mit aufrichtiger Hochachtung vor der zähen, umſichtigen Kulturarbeit des preußiſchen Staates und namentlich ſeiner zurzeit vortrefflich arbeitenden Anſiedlungs⸗ kommiſſion ſchieden vor allem auch die ſüddeutſchen Teil⸗ nehmer der Oſtmarkenfahrt. Politische Hebersicht. * Maunheim, 14. Juni 1910. Die nationalliberale Sozialpolitik. Den offiziöſen„Berl. Pol. Nachr.“ haben die Beſchlüſſe nicht gefallen, welche in der Reichsverſicherungskommiſſion auf Grund nationalliberaler Anträge gefaßt worden ſind. Es handelt ſich dabei um die Erhöhung der Grenze für die Krankenverſicherung bis zu einem Jahres⸗ verdienſt von 2500 Mark(bisher 2000 Mark) und um die Einführung des Verſicherungszwanges für die ohne Entgelt beſchäftigten Lehrlinge. Die„B. P..“ meinen dazu, dieſe Anträge ſeien ein„draſtiſcher Beweis“ dafür, wie die Nationalliberalen„den Wettlauf des Zentrums und der Sozialdemokratie um die Wählermaſſen“ mitmachen wollen und wie ſie„die Fühlung mit den Kreiſen, die vornehm⸗ lich ihre Wählerſchaft bilden, verlieren und infolgedeſſen auch kein Verſtändnis für die Intereſſen dieſer Kreiſe haben“. Man könnte dieſem vorlauten Offizioſus ja einfach er⸗ widern, daß er ſich nicht die Köpfe anderer Leute zerbrechen ſoll und es ruhig den Nationalliberalen überlaſſen möge, wie ſie die Fühlung mit ihren Wählern aufrechterhalten und deren Intereſſen wahrnehmen. In der Unterſtellung jedoch, die Partei veranſtalte mit Zentrum und Sozial⸗ demokratie eine Art politiſchen Wettlaufs, liegt die In⸗ ſinugtion, daß die Nationalliberalen ſich bei ihren ſozial⸗ politiſchen Anträgen nicht von ſachlichen, ſondern von parbei⸗ politiſchen Rückſichten leiten laſſen. Dieſe Inſinnation ver⸗ dient eine ſofortige Kennzeichnung. Die Sozialdemokraten wollten die Verſicherungsgrenze nämlich von 2000 auf 5000 erhöhen, während das Zentrum die Ausdehnung bis zu 3000 Mark beantragte. Demgegenüber beſchränkte ſich der dann auch zum Beſchluß erhobene Antrag der National⸗ liberalen auf 2500 Mark, woraus hervorgeht, daß dieſe Partei von vornherein und bewußt hinter den Demon⸗ ſtrationsanträgen des Zentrums und der Sozialdemokraten zurückblieb, indem ſie nur bis zu jener Grenze ſchritt, die ſie eben als mit den gewerblichen Intereſſen noch für vereinbar hält. Wenn die„B..“ dieſes„Rennen“, bei dem der eine Teilnehmer überhaupt nur bis zur Hälfte des Weges mitgeht, einen„Wettlauf“ nennen wollen, ſo wollen wir ihnen das Vergnügen laſſen. Vielleicht aber ſorgen die„B. P..“ lieber dafür, daß ſie ſelbſt nicht die Fühlung mit denjenigen Kreiſen verlieren, auf die ſie angewieſen ſind. Denn es iſt doch nicht gut anzunehmen, daß dieſer durch nichts gerechtfertigte Vorſtoß auf jene amt⸗ lichen Stellen zurückzuführen iſt, von denen ſich das ſonſt offiziöſe Opgan„inſpirieren“ zu laſſen pflegt? Gegen die Enzyklika. An fämtliche deutſche Burſchenſchaften iſt durch die präſidierende Burſchenſchaft Armin ig in Würzburg folgendes Schreiben verſandt worden: Burſchenſchafter! Der Papft Pius., bei ſeiner Wahl als Mann des Friedens begrüßt, hat vor wenigen Tagen unter den Namen und zu Ehren des 1610 heilig geſprochenen Kardinal⸗Erz⸗ biſchofs bon Mailand, des Grafen Carlo Borromeo, eine Enzyklira Feuilleton. Begegnung. Ich hab Dich oft im Traum geſehn, Als flücht'ges Bild vor der Seele ſtehn. Ich hab Dir oft den Mund geküßt Und habe nicht den Namen gewußt. Ich koſte zärtlich Dein blondes Haar Und ſchaute Dein blaues Augenpaar. Und Deiner Glieder holde Pracht, Die ſah ich in mancher heimlichen Nacht. Nun ſtehſt Du vor mir, ſo lieb und ſo ſchön, Wie Morgenröte auf ſtillen Höhn. Und Du, die ich ſo oft geſchaut, Die Fremde, Du biſt mir ſo lieb und traut. Nun ſteh ich da und ſchau Dich an, Doch nichts mein Mund Dir ſagen kann; Das Wort bleibt in der Kehle ſtecken, Mein Herz faßt ein ſo törichter Schrecken. Nun da ich Dich ſeh, Du Bild mancher Nacht Da bin ich um alle Ruhe gebracht. J. W. Die Stilentwicklung in der Kuunſt. IIIT. Vortrag des Herrn Profeſſor Simmel, Berlin, in der Han⸗ 5 delshochſchule über Probleme der modernen Kunſt. 1215 Die ſtilgebenden Gedanken der Plaſtik gehen den Grundmo⸗ tiven der Kulturidealen nach, wir verlangen alſo von einer zeit⸗ emäßen Kunſt. daß Fie ihrer Epoche, ihrer Kuultur Ausdruck gibt. Rodin iſt der Künſtler, der für unſere Zeit einen neuen plaſti⸗ ſchen Stil ſchuf. Die anderen Künſtler, die verſuchten innerhalb der Plaſtik dem mordernen Leben Ausdruck zu geben, erſtrebten dies auf naturaliſtiſchem Wege, das heißt, das Daſein, wie es un⸗ mittelbar als naturgeſchichtliche Notwendigkeit erſchien, wurde nachgebildet das Leben wurde Marmor, aber daraus entſtand keine neue Kunſt. Rodin hat gezeigt, daß ſich das moderne Leben innerhalb der plaſtiſchen Kunſt als Skil nachgeſtalten läßt. Stil bedeutet, daß irgend ein Einzelnes die Form des Allge⸗ meinen iſt. Wie ſehr es ſich um einen neuen Stil handelte, wird deutlich, wenn man ſich einen anderen großen Plaſtiker unſerer Zeit vergegenwärtigt, der keinen neuen Stil, ſondern einen neuen Inhalt für die moderne Kunſt gefunden hat: Meunier. Meunier hat den Arbeiter für die Plaſtik entdeckt, hat geſehen, daß die reine Bewegtheit des arbeitenden Menſchen, die beſondere Geſte der Arbeit plaſtiſch darſtellbar iſt, daß ſie plaſtiſchen, äſthe⸗ tiſchen Wert beſitzt. Damit hat er der Plaſtik eine Provinz er⸗ obert, hat aber dieſer Provinz die Geſetze der alten Heimat auf⸗ erlegt. Er hat damit nur bewieſen, daß der Arbeiter des 19. Jahr⸗ hunderts in der klaſſiſchen Formgebung darſtellbar iſt. Meunier hat für die Plaſtik einen neuen Inhalt gefunden, Rodin einen neuen Stil. Der Klaſſizismus enthält das Geſetz, daß ſich die Figur be⸗ ſtimmten Formeln unterordnen muß, wenn ſie plaſtiſch darſtellbar werden ſollen. Formeln, die jenſeits aller individuellen Differen⸗ zen ſtehen. Rodin dagegen iſt ausſchließlich Individualität. Jede Geſtalt lebt aus ihrem eigenen Mittelpunkte heraus, die Form⸗ gebung kommt nicht nur aus der allgemeinen Geſetzgebung, ſondern iſt der notwendige Ausdruck dieſes Schickſals, dieſer Einzelgeſtalt, dieſer Stimmung, die vom Bildhauer ausgelöſt wurde. Die Pla⸗ ſtik verkörpert ein das moderne Kulturleben innen und außen durchziehendes Problem Man kann vielleicht die inneren tieſſten Schwierigkeiten die den Menſchen unſerer Zeit bedrängen, be⸗ zeichnen: als den Konflikt zwiſchen Individualftät und Geſetzmäßigkeit. Das Individuum lehnt ſich gegen das Geſetz auf, es mag ſich nicht als bloßes Beiſpiel fühlen, es mag nicht nur die Zufälligkeiten beſitzen, die es als Einzelnes dann hat, wenn es nur der Fall eines allgemeinen Geſetzes iſt. Das Indivi⸗ duum mag nicht von außen her ſein Geſetz empfangen. Dieſe Er⸗ ſcheinung, dieſe Revolte gegen das allgemeine Geſetz führt zunächſt zur Subiektivität, zur Anarchie des Menſchen, der nichts weiß, als Geſetze zu ſprengen. Für dieſe Individualität aber ergibt ſich dennoch das Bedürfnis der Geſetzmäßigkeit. Wir wollen nicht verzichten auf die innere Notwendigkeit, auf die Würde, die Strenge auf den Halt, den wir darin beſitzen, daß ein Geſetz, ein Ideal ſagt, was ſein ſolle. Wir bedürfen des indipiduellen Ge⸗ ſetzes. Eigentlich beſteht hier ein logiſcher Widerſpruch nach den bisherigen Begriffen von Geſetz; aber darin liegt das letzte und tiefſte Problem des individuellen Lebens, daß es ſich aus der Art ſeines Seins ſein eigenes ideales Geſetz bildet. Die Indivpidualität kann ſich ſomit auch gegen das eigene Geſetz verfehlen. Der Naturalismus freilich hat auch ſchon im Leben wie in der Kunſt die Feſſeln des allgemeinen Geſetzes gebrochen. Er hat das Leben für die Kunſt zunächſt von dem Zwange eines inner⸗ lich fremden Geſetzes befreit, hat die Kunſt dem Augenblicksleben verantwortet. Bei Rodin ſcheint aber der Umſtand das Erlöſende zu ſein, daß in jeder Geſtalt eine Freiheit der ſchaffenden Seele ſteckt, eine Freiheit des Schöpfers dieſes Geſchöpfes, mit der Strenge einer inneren Logik, ſeine künſtleriſche Form, ſeine Dar⸗ ſtellbarkeit entfaltet. Die Freiheit dieſes individuellen Geſetzes hat vor Rodin von allen Künſtlern vielleicht nur allein Rembrandt beſeſſen. In einem Porträt Rembrandts fühlen wir wohl die Einzigkeit der Erſcheinung, die Unbehindertheit durch jedes überlieferte Schema, gleichzeitig aber fühlen wir das unausweichliche gauz in ſich ſelbſt 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) in die Welt gehen laſſen, die von maßloſen Schmähungen großer deutſcher Männer, deutſcher Fürſten und des deutſchen Volkes erfüllt, infolge ihrer Verbreitung in den Tagesblättern in den weiteſten Kreiſen Deutſchlands einen Sturm der Entrüſtung heraufbeſchworen hat, der täglich an Stärke und Wachstum überall da zunimmt, wo man ſich den Stolz, ein Deutſcher zu ſein, noch friſch und lebendig erhalten hat. Die aka⸗ demiſche Jugend in ihrer Geſamtheit kann ſolchen ſtarken und erregten Schwingungen der Volksſeele gegenüber nicht kalt und keilnahmlos bleiben. Insbeſondere hat die Deutſche Burſchenſchaft kraft ihrer Geſchichte und Tradition das gute Recht und hingeſehen auf ihre Aufgaben, die noch keineswegs ganz erfüllt iſt, die unanfechtbare Pflicht, in ſolchen das nationale Bewußtſein des deutſchen Volkes ſtark aufregenden Ange⸗ legenheiten entſchieden Stellung zu nehmen. Von dieſem rein nationalen Standpunkte aus fordern die Unterzeichneten ſämtliche Deutſche Burſchenſchaften auf, Ver ſammlungen aller na⸗ tional geſinnten Studenten an ihren Hochſchulen ein⸗ zuberufen und die Frage zur Beſprechung zu bringen, ob ein Volk auf die Dauer ohne Schädigung ſeiner Ehre und ſeines Selbſtbewußtſeins bergleichen Schmähungen und Beleidigungen ohne Widerſpruch über ſich ergehen laſſen ſoll, oder wie es ſich gegen ſolche empörenden Anmaßungen eines Ausländers, der die Rechte eines Souveräns beanſprucht und genießt, erfolgreich und dauernd wehren kann. Die Sozialdemokratie verſagt in der Be⸗ wegung gegen die Borromäus⸗Enzyklika. Weltfremd ſtehen insbeſondere ihre norddeutſchen Drahtzieher dem aus der Tiefe der deutſchen Volksſeele hervorbrechenden Proteſt gegenüber; wie in vaterländiſchen Fragen, ſo zeigen ſie auch hier, wo es gilt für die Gewiſſensfreiheit und ihre größten Bahnbrecher einzuſtehen, daß ſie ſich von den geſchichtlich be⸗ gründeten, ſtärkſten Lebensmächten des deutſchen Volks gelöſt haben. Die gehäſſigen Kommentare, die hie und da von ihren Blättern zu den Proteſtwerſammlungen geliefert wer⸗ den, haben, wie wir wiſſen, auch in weiten Kreiſen der Arbeiterſchaft verſtimmt. Hatte noch der „Vorwärts“ am 1. Juni geurteilt, daß das von religiöſem Haß diktierte Urteil Pius X. die hiſtoriſche Wahr⸗ heit durchaus nicht verdunkeln werde, ſo iſt die Sehnſucht bei der„Leipziger Volksztg.“ nach dem Beifall der Jeſuiten ſo groß, daß ſie„die Charakteriſierung der deutſchen Fürſten“ der Papſtenzyklika für völlig zutreffend erklärt. Doch ſelbſt das ſteht zurück himter dem, was das„Hamburger Echo“ leiſtet; hier wird die Geſinnungsverwandtſchaft zwiſchen Jeſuitentum und einer gewiſſen Richtung der Sozial⸗ demokratie evident. Das Blatt ſchreibt am 7. Juni: „Sopeit es ſich um einen Geiſterſtreit handelt, wird das Zen⸗ trum hier eine hiſtoriſch⸗wiſſenſchaftliche Ueberlegenheit geltend machen können. Denn die proteſtantiſche reſp. liberale Geſchichtſchreibung der Reformationszeit leidet an einer erſchrecklichen Seichtigkeit und Oberflächlichkeit; die Werke von Ranke, Egelhaaf u. a. erheben ſich kaum über den gewöhnlichen„Aufkläricht“. Dagegen haben die katholiſchen Hiſtoriker Jörg, Janſſen u. a. in ihrer Art Meiſterwerke geliefert. Namentlich die gründliche und umfangreiche„Geſchichte des deut⸗ ſchen Volkes zur Zeit der Reformation“ von Johannes Janſſen enthält ein Rüſtzeug, gegen das die proteſtantiſchen und liberalen Hiſtoriker garnicht aufkommen können.“ Janſſens Werk iſt bekanntlich eine einzige Fälſchung im großen Stil, von der ſelbſt die anſtändige katholiſche Wiſſen⸗ ſchaft abgerückt iſt. Der gut ultramontane Ludwig Paſtor hat das Janſſenſche Werk erſt durch Darſtellung der kirch⸗ lichen Schäden vervolkſtändigen müſſen, um zu erklären, wie es überhaupt zu der Reformation gekommen iſt. Für das„Hamburger Echo“ aber ſteht Janſſen über Ranke. Vielleicht unterzieht ſich dies Blatt für die„völkerbefreiende Sozialdemokratie“ nun nächſtens auch der Aufgabe, die Inqufiſition nach ultramontanen Kollegheften zu verherr⸗ lichen und den Widerſtand gogen ihre Wiedereinführung auf die„ſeichte proteſtantiſche“ Geſchichtsſchreibung zurückzu⸗ führen. Es wäre ja nur Geiſt vom eigenen Geiſt, den ſie hier verteidigen würde. Verſtimmungen zwiſchen Frankreich und England. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich betreffs der Kretafrage eime Verſtimmung eingetreten iſt. Die vier Schutzmächte gehen gemeinſam vor— wenigſtens bis jetzt— doch iſt es ein offenes Geheimnis, daß die Meinungen über die Schritte, dine in nächſter Zeit zu tun ſind, auseinandergehen. Frank⸗ veich iſt beſonders ärgerlich darüber, daß England mit ſeiner Meinung nicht offen herausrücken will; ein franzö⸗ ſäſcher Politiker hat ſich einem Korreſpondenten des „Standard“ gegenüber über dieſen Punkt folgendermaßen ausgelaſſen: wort geben. Maunheim, 14. Juni Wir verſtehen nicht die Haltung ber britiſchen Regierung in der Kretafrage; wir möchten nur zu gern wiſſen, ob das britiſche Auswärtige Amt einer Annektierung Kretas durch Griechenlaud geneigt iſt und jetzt langſam den Weg vorbereitet; wenn wir klar ſähen, würden wir die Frage ohne Vorurteil prüfen, aber die Forde⸗ rungen, die jetzt ſeitens der Mächte geſtellt werden, können auf keinen Fall zu einer Beilegung der Differenzen führen. Nehmen wir an, daß die mohammedaniſchen Deputierten zu den Sitzungen der kretenſiſchen Kammer zugelaſſen werden und an den Debatten teilnehmen, ſo ſollen ſie ſich zu Geſetzentwürfen äußern, die im Namen des Königs der Hellenen erlaſſen wer⸗ den. Solange die Vorſtellung, daß die Kretenſer Griechenland die Untertanentreue wahren müſſen, erhalten bleibt, handelt es ſich eigentlich um nichts weiter als um eine nur ſchlecht verdeckte Annektierung. Im Juli wird die griechiſche konſtituierende Na⸗ kionalberſammlung zuſammentreten und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß eine Anzahl Kretenſer im Piräus landen werden, um Sitze im griechiſchen Parlament als Vertreter Kretas,„eines Teiles des griechiſchen Königreichs“, zu beanſpruchen. Viele haben ſogar die Abſicht, bei dieſer Gelegenheit die griechiſche Nationali⸗ tät zu erwerben, was zu weiteren Verwicklungen führen dürfte. Solange man den Kretenſern ſeitens der Schutzmächte geſtattet, rebelliſche Akte dieſer Art zu begehen, glauben dieſe, daß ſie der Zuſtimmung Europas gewiß ſind und der herausfordernde Ton, den die Kretenſer jetzt ſowohl den Mächten als der Türkei gegen⸗ über annehmen, iſt nur eine natürliche Folge der Duldung ſolcher „Schritte vom Wege“. Wenn es ſich nur um eine Frage der Oberherrſchaft des Sultans handelte, ſo könnte man der ganzen Angelegenheit eine geringere Bedeutung beilegen; aber durch das Verhalten der Schutzmächte iſt das ganze ottomaniſche Reich in einen Zuſtand der Erregung verſetzt, der jederzeit die bedenklichſten Folgen haben kann. Hier in Paris ſtellt man jetzt die Frage, warum Großbritannien einer ſofortigen und radikalen Löſung der kretiſchen Frage abgeneigt iſt und auf Grund welcher verborgenen Beweggründe das britiſche Auswärtige Amt augenblicklich handelt. Die vier Mächte haben feierlich verſprochen, die Oberherrſchaft des Sultans unter der Bedingung, daß die türkiſchen Garniſonen zurückgezogen würden, aufrecht zu erhalten. Welchen Vorteil verſpricht ſich nun England davon, daß es Kreta Griechen⸗ land überantwortet? Wird das engliſche Preſtige auch nur um ein Jota vermehrt oder ſein Handel um eine Tonne da⸗ durch vergrößert, daß es auf die gekennzeichnete Weiſe die Türkei vor den Kopf ſtößt? Oder wird etwa Griechenland aus dem Wechſel Nutzen ziehen? Wer nur ein wenig mit griechiſcher Ver⸗ waltung vertraut iſt, wird auf dieſe Frage eine verneinende Ant⸗ Stellt man die Frage„oui prodest?“, ſo lautet die Antwort, daß das jetzige Vorgehen Englands nur für die politiſchen Gegner der Tripelentente von Nutzen iſt und höchſtens dem Ehrgeiz einer Handvoll ſkandalſüchtiger Kretenſer und griechiſcher Dema⸗ gogen entgegenkommt, während auf der anderen Seite all die Sympathien, deren ſich England, Frankreich und Rußland bisher bei der Hohen Pforte und bei den Mohammedanern der ganzen Welt erfreuten, zerſtört werden. Die Finanz⸗ und Handelsintereſ⸗ ſen Frankreichs in der Türkei werden empfindlich leiden und die Stellung unſerer Landsleute daſelbſt wird ernſtlich bedroht. Wir fragen uns, welches Aequivalent Griechenland für alles dies bieten kann. Die Politik der Aufrechterhaltung eines Status quo, der in Wirklichkeit nichts weiter als eine Annektierung iſt, kann nur den Glauben an die Schutzmächte erſchüttern. Die jetzt Kreta gegen⸗ über befolgte Politik bietet keinen Vorteil für die Zukunft, ſondern nur eine Reihe von Gefahren.“ Es herrſcht allgemein die Ueberzeugung,— nicht allein in Frankreich—, daß tatſächlich Großbritannien in ſeiner Politik betreffs der Kretafrage eine Schwenkung vorgenom⸗ men hat und zwar führt man ſie trotz des jüngſten Dementis doch weiter darauf zurück, daß der neue König von England, vevanlaßt durch verwandtſchaftliche Momente, energiſch für den König der Hellenen eingetreten ſei. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Die Borromäusenzyklika und der ſchwarz⸗blaue Block in Bayern. s. München, 13. Juni.(Von unſerem Korreſpondenten). Wenn das bayeriſche Zentrum Wahlbündniſſe ſchließt, dann muß dieſe, wie ſie von ſich ſagt, unkonfeſſionelle Partei ihren An⸗ hängern immer ein religiöſes Motib vorſchützen. Als es von 1899 bis 1905 ſeine Bündniſſe mit der Sozialdemokratie hatte, da lautete die Motivierung:„Die Sozialdemokratie iſt ein Werk der göttlichen Vorſehung!“ Man verſtand bis weit in die zen⸗ trumsgetreueſten Kreiſe hinein anfangs dieſen Wahrſpruch nicht; er wurde aber nach der Straßburger Katholikentagrede des Abg. Dr. Pichler und des Berliner Zentrumsredakteurs Nienkemper verſtändlich, der ſagte, das Zentrum habe bei der Wahl 1905 den Beelzebub(die Sozialdemokratie) auf der Jagd nach dem Teufel(den Liberalen) als Treiber benützt. Nun, die Sozialdemokraten, die ſich für jene ſchöne Einſchätzung bedanken können, und längſt eingeſehen haben, was mit jenem Kompromiß auf Jahre hinaus in Bayern angeſtellt wurde, werden das nächſte⸗ mal vielleicht auch„Vorſehung Gottes“ ſpielen, aber umgekehrt wie 1905. Das Zentrum fürchtet denn auch die kommende Wahlkonſtellation und hat ſich, nachdem alle neuerlichen Lock⸗ rufe an die Sozialdemokratie vergeblich geblieben ſind, zeitig nach neuen„Treibern“ umgeſehen; diesmal ſind es die Konſer⸗ vativen und der Bauernbund. Die Agitatoren dieſer Partei haben bei den letzten Wahlen dem Zentrum nicht weniger als die gerad⸗ linige Abſtammung von den Phariſäern vorgeworfen, ein böſes Wort, das von den Auhängern der monopoliſierten chriſtlichen Partei noch nicht vergeſſen iſt. Um ſo notwendiger iſt, da der Hauptbeſtand der Konſervativ⸗Bündler zudem proteſtantiſch iſt, eine neue Parole, und wenn ſie ziehen ſoll, muß ſie wieder reli⸗ giöſes Gepräge tragen; ſie lautet:„Uns verbindet die gemein⸗ ſame chriſtliche Weltanſchauung!“ Als dieſe Parole geprägt wurde, da ſchlummerte die Borro⸗ mäusenzyklika noch im Schoße des Vatikans, und man konnte da⸗ mals nicht vorausſehen, daß die römiſche Unfehlbarkeit eines Tages über die Reformation und den Proteſtantismus anderer Anſchauung ſein könnte, als es dermalen das bayeriſche und auch das deutſche Zentrum iſt. Dermalen! Denn zu Zeiten anderer politiſcher Verhältniſſe ging man mit den chriſtlichen Glaubens⸗ brüdern durchaus nicht ſo um, daß man an die„gemeinſame chriſtliche Weltanſchauung“ denken konnte. Rom, das ſich ſicht⸗ lich von der politiſchen Klexiſei weniger dirigieren und kriti⸗ ſieren läßt wie etwa der bayeriſche Episkopat, hat im Bewußt⸗ ſein ſeiner Unfehlbarkeit und ohne vorherige Anfrage beim Zen⸗ trum ſeinem Gedankengang freien Lauf gelaſſen, was der„gemein⸗ ſamen chriſtlichen Weltanſchauung“ einen ſchlimmen Stoß ver⸗ ſetzt hat, zum Schrecken der politiſchen Führer im Zentrums⸗ wie im konſervativen Lager. Man iſt in proteſtantiſch⸗konſer⸗ vativen Kreiſen irre geworden, und nun helfe, was helfen mag! Den Ausweg hat der Chriſtlichſte aller Konſervativen, den Führer der Freien Vereinigung im Landtag, Abg. Beckh, Mit⸗ glied der proteſtantiſchen Kirchenſynode, gefunden; er legt allen Ernſtes die Enzyklika einfach als ein Pronunciamento gegen— die Juden und den Hanſabund aus. Ein klaſſiſches Beiſpiel, was der politiſche Fanatismus und der blamierte Führer⸗ dünkel an Sprachverwirrung anrichten können: Der eifrige An⸗ hänger des Evangeliſchen Bundes ein Verteidiger der die Re⸗ formation verunglimpfenden päpſtlichen Enzyklika! Man ſieht, Herr Beckh hat in der politiſchen Schule des Zentrums ſchon Erkleckliches gelernt. Und da ſollte man dem Dichter jenes in der Gegend des Ratsberges bei Erlangen jetzt viel geſungenen Schnaderhüpfels nicht recht geben, der den be⸗ kannten Zentrumsabgeordneten Speck und den proteſtantiſch⸗ orthodoxen Gutsherrn von Ratsberg folgendermaſſen gegenüber⸗ ſtellt: „Und vom Ratsberg der Beckh Iſt ſo ſchwarz wie der Speck!“ Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 14. Juni 1910. Einige intereſſante Grundbuch⸗Mit⸗ teilungen über die Faſaneninſel. Im Hinblick auf die am letzten Freitag infolge einer freund⸗ lichen Einladung des Herrn Geh. Kommerzienrats Reiß ſtatt⸗ gefundene Beſichtigung der Faſaneninſel durch den Bürgeraus⸗ ſchuß dürften folgende Mitteilungen über die Faſaneninſel aus dem Grundbuch von allgemeinem Jutereſſe ſein. 15 Faſaneninfel. Grundſtück des Herrn Geh. Kommerzienrats Rei ß. Steuerwert 1. Ogb.⸗Nr. 16804 37 ha 16 àa 18 am M. 72 919 2. Ogb.⸗Nr. 16 805 44 ha 48 à 95 am M. 108 262. mit Gebäulichkeiten 3. Ogb.⸗Nr. 16 806 17 ba 69 a 63 qm M. 41988. zuſammen 99 ba 34 à 76 am M. 223 139. 1I Zur Vergleichung ſei hier die lagerbuchmäßige Beſchreibung 915„Neckarauer Waldes“ jetzt Waldpark, Lab.⸗Nr. 16809, bei⸗ gefügt: 96 ha 36 à4 30 qm 21 à 24 aàm 3 ba 87 a 72 qm zuſammen 100 ba 45 a 26 am Der Steuerwert iſt auf 138 400 M. veranſchlagt. Ein grund⸗ buchmäßiger Eigentumserwerbsnachweis für die Gemeinde Neckarau bezüglich dieſes Grundſtücks fehlte im alten Grundbuch Neckarau; im Wege des allgemeinen Aufgebotsverfahrens(ſg. Verzeichnis II) iſt das Grundſtück am 15. September 1899 auf die Stadtgemeinde Mannheim überſchrieben worden. III. Auch für die Faſaneninſel findet ſich im alten Grundbuch Neckarau der urſprüngliche Erwerbsnachweis nicht; der älteſte Wege Waſſer rühende Schickſal, das nichts Zufälliges mehr hat. Noch ſtärker als im Porträt fühlen wir den Individualismus Rembrandts in ſeinen religiöſen Bildern. Bis dahin waren die religiöſen Bilder durch dogmatiſche Tradition ganz ſtark in ihrer Geſtaltung feſtge⸗ legt, Rembrandt löſt dieſe Form, indem er den Vorgang ſo dar⸗ ſtellt. als ob er überhaupt zum erſtenmal in der Welt wäre, er befreit das veligiöſe Bild aus ſeinen kirchlichen Aggregatzuſtänden, ohne es aber dem Zufälligen zu überliefern. In der Richtung dieſer Freiheit liegt die individuelle Geſetz⸗ mäßigkeit der Figuren Rodins. Jeder Zug des äußeren Daſeins entſpricht unbedingt dem inneren Daſein, in der Peripherie unſeres Erſcheinungslebens, drückt ſich vorbehaltlos, und ohne Widerſtand zu finden, das nicht erſcheinende Zentrum aus. Dieſes Problem alſo, das uns auf allen Gebieten bedrängt, daß das neue Daſein doch ein geſetzmäßiges ſein könne, hat die Kunſt Rodins gelöſt, ſoweit die Kunſt eben Probleme löſen kann. Freibeit und Notwendigkeit ſind hier in ganz beſonderer Weiſe mit einander verſchmolzen. Im Naturalismus und in der Konvention ſind Freiheit und Notwendigkeit nicht zu finden, denn dieſe ſind Siege der Seele über das ſtumpfe, bloße Daſein und das koße Daſein iſt weder notwendig, noch iſt es frei. Alle große ulturformen ſind Kompromiſſe und zuletzt Einheiten von Freiheit und Notwendigkeit. Unſere Zeit iſt mit dem Naturalismus und de wention in Gegenſatz geraten. Naturalismus und Kon⸗ vention empfangen das Geſetz ihrer Bildung von außen, beide find Abſchreiber, der Naturaliſt ſchreibt die Natur ab, der Kon⸗ ventionaliſt ſchreibt die Schablone ab, beides ſind Kopiſten gegen⸗ über dem Schöpfer. Naturalismus und Konvention ſind die Re⸗ flexe der beiden Mächte die den modernen Menſchen zu vergewal⸗ tigen trachten Im Menſchen aber lebt etwas, was das Allgemeine des Naturgeſetzes nicht erklären kann, der Individualis⸗ mus der in der künſtleriſchen Produktion zum Ausdruck kommt, der Iudividualismus den die Naturwiſſenſchaft eimerleits und die Geſchichts⸗ oder Geſellſchaftswiſſenſchaft anderſeits nicht feſſeln kann. Innerhalb des Menſchen lebt das neue Geſetz, aus dem neues Leben entſpringt. Deshalb ragt Rodin weit in die kultu⸗ relle Bedeutung hinein, gibt neue Hoffnung, daß es neue Geſetz⸗ mäßigkeit innerhalb der Freiheit und Notwendigkeit gibt. Es iſt die Selbſtverantwortlichkeit, die ein feſtes Pfand für die Welt der Wirklichkeit und des Scheins in ſich birgt. Zum Schluſſe dankte der Redner für die Aufmerkſamkeit und Gaſtfreundſchaft, das Publikum ſpendete ſeinerſeits wieder Beifall für die inhaltsreichen, jeden Zuhörer anregende Ausführungen. n. Wirkungen des Blitzes. Die ſchwere Blitzkataſtrophe, die am Sonntag in Berlin eine ſo große Anzahl Opfer gefordert hat, und die überaus zahlreichen Todesfälle, die überhaupt ſchon in dieſem Sommer durch Gewitter verurſacht worden ſind, rücken uns die Blitzgefahr und die Wirkungen des aus der Wolke zuckenden Strahls in erſchreckende Nähe. Todesfälle und Verletzungen durch Blitz erreichen durchſchnittlich in Deutſchland alljährlich die Zahl von tauſend. Beſonders werden Menſchen, die ſich im Freien aufhalten, davon betroffen. Die Erſchütterungen, die der Blitz im menſchlichen Organismus hervorruft, ſind von furchtbarer Ge⸗ walt, und wenn nicht der ſofortige Tod eintritt, ſo bleiben zumeiſt ſchwere Lähmungen zurück. Wie plötzlich der Schlag durch den Körper fährt, läßt ſich daraus erkennen, daß die vom Blitz Ge⸗ troffenen meiſt unverändert in der Lage, die ſie vor dem Tode hatten, und ohne irgend welche Verletzungen aufgefunden werden. Doch ſind die Wirkungen des Blitzes nicht ſelten auch leichterer Art. Bisweilen verletzen Blitze nur die Haut und rufen blut⸗ unterlaufene Flecke hervor; in anderen Fällen werden die Knochen Jelbſt durch den Schlag zerbrochen. Oft fangen die Kleider der Gelroffenen Feuer, dann wieder bleiben ſie völlig unverſehrt, während der Körper ſelbſt ganz verkohlt iſt. Camille Flammarton, der ein umfangreiches Tatſachenmate⸗ rial über die Launen des Blitzes“ zuſammengebracht hat, berichtet von zwei ganz verſchiedenen Wirkungen, die beide im Jahre 1904 eintraten. Am 16. September wurde der Abbe Ritter bei einem Ausflug auf den Rigi⸗Kulm vom Gewitter überraſcht. Mit Mühe erreichten er und ſeine zwei Begleiter einen Unterſchlupf, als plötzlich ein Blitzſtrahl herniederzuckte, von dem der Abbé getroffen wurde, während ſeine beiden Genoſſen unverſehrt blieben. Der Geiſtliche lag in ſeiner Soutane am Bo⸗ den, ſcheinbar nur betäubt; als man aber Wiederbelebungsverſuche anſtellte, fand man, daß der Tod eingetreten war; während die Soutane keine Spuren des Blitzes zeigte, war das Hemd völlig verbrannt. Am 6. Auguſt dagegen wurde der Pächter Henri Van⸗ denholt in Beverſt in Belgien morgens früh um 6 Uhr im Bett vom Blitz getötet und die Leiche auf den Fußboden geſchleudert. Der Unglückliche war von Kopf bis Fuß verkohlt, aber ſein Hemd zeigte nicht die geringſten Brandſpuren. Eine wichtige Eigen⸗ ſchaft des Blitzes iſt auch ſeine magnetiſche Wirkung, durch die oft Meſſer. Nadeln oder eiſerne Geräte, die die vom Blitz Getroffenen bei ſich tragen, magnetiſch gemacht werden. Gewöhnlich rufen Blitzſchläge, die nicht den Tod herbeiführen, ſchwere nervöſe Stö⸗ rungen, Lähmungen einzelner Körperteile und ganzer Körperhälf⸗ ten, Krämpfe, Neuralgien, Schwerhörigkeit oder Blindheit hervor. Doch führt der franzöſiſche Gelehrte Arago einige Fälle an, in denen vom Blitz getroffene Perſonen, nach Heilung von einigen leichten Krankheitserſcheinungen, die ſie dadurch erhalten hatten, eine Verbeſſerung iheres Geſundheitszuſtandes empfanden, z. B. vom Rheumatismus geheilt wurden. Bisweilen treten auf der Haut eines vom Blitz getroffenen Körpers die ſoge⸗ naunten Blitzfiguren auf, ſtrichförmige Rötungen, deren — r FSs — DrDrr DN D NeeN 8 Mannheim, 14. Junt. Genenal⸗Uugeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. Eintrag datiert vom 29. November 1850; in Band 19 Seite 373 Nr. 133 iſt ein Auszug aus der Vermögensverteilung auf Ab⸗ leben der Frau Witwe des geweſenen churpfälziſchen General⸗ Lieutenants Freiherr Nikolaus Caſimir von Herding, Joſepha Urſula Maria von Herding, geborene Gräfin von St. Martin pom 24. Juni 1850 eingetragen: es heißt hier: „Die zur Neckarauer Gemarkung gehörigen Rheininſeln — welche einen Beſtandteil der Erbmaſſe der Freifrau von Herding ausmachen— fielen Ihrer Durchlaucht der Frau Fürſtin Maria Magdalena von Menburg Birſtein geborene FIrehin von Herding erbr. eigentümlich zu.“ Am Schluß bemerkt der Gemeinderat Neckarau: 3„Vorſtehender Eintrag wurde auf Verlangen zum künf⸗ tigen Gebrauch bewirkt.“ Nach dem Eintrag im alten Grundbuch Neckarau Band 21 Seite 208 Nr. 75 vom 16. Juni 1860 iſt die Rheininſel auf Ab⸗ leben der Fürſtin von Yſenburg auf deren einzige Erbin, die Frau Gräfin Buol⸗Schauenſtein, Prinzeſſin zu Yſenburg Bir⸗ ſtein, übergegangen. Nach dem Eintrag im alten Grundbuch Neckarau Band 21 Seite 574 Nr. 168 vom 17. Mai 1861 hat der Gemeinderat Neckarau„in Gemäßheit des Beſchluſſes Großh. Amtsreviſorats Schwetzingen vom 3. Mai 1861“ auf Grund eines vom Großh. Stadtamts⸗Reviſorat Mannheim gefertigten Auszugs aus den Inventur⸗ und Teilungsakten auf Ableben Ihrer Exzellenz der — Frau Carolina Gräfin von Buol⸗Schauenſtein geborene Prin⸗ zeſſin Yſenburg⸗Birſtein die ſog. Neckarauer Rheininſel auf Frau Joſephine geb. Gräfin von Buol⸗Schauenſtein, Ge⸗ mahlin des k. k. öſterreichiſchen Kämmerers und Geſandten in Homburg, Herrn Guſtav Grafen v. Blome zu Alleineigentum übertragen. 5 In dieſem Grundbuchseintrag iſt die Rheininſel wie folgt beſchrieben; ſie beſteht a. in dem ſog, kleinen Bannwörth, b. in dem ſog. großen Bannwörth, c. in dem ſog. großen Kaiſerwörth, alle drei zuſammen mit d. in dem ſog. Krappenwörth e. in dem ſog. Prinz Karl⸗Wörth 203 Mg. 97 Rth., 20 Mg. 354 Rth., 29 Mg. 359 Rth., Summa: 254 Mg. 10 Rth., worunter 9 Mg. Wieſen auf dem kleinen und 9 Mg. Wieſen auf dem großen Bannwörth, während alles Uebrige ſog. Rheinwald äſt. Auch befindet ſich auf dem ſog, großen Bannwörtb ein von Stein erbautes Waldhüterhäuschen.“ Am Schluß des Eintrags heißt es: Der Gemeinderat hat keinen Anſtand genommen, dieſen Ein⸗ trag zu bewirken und dadurch den Uebergang des Eigentums⸗ rechts an betreffende Liegenſchaft, wie es der bisherige Eigen⸗ tümer beſeſſen, offenkundig zu machen. Nach dem Eintrag im alten Grundbuch Neckarau Band 22 Seite 447 Nr. 155 vom 24. Juli 186 hat die letztgenannte Gräfin Joſephine von Blome die Grundſtücke an den Grafen Erich von Sparre⸗Croneberg, genannt von Bettendorf in Karls⸗ ruhe um den Preis von 60 000 fl. verkauft. 25 Letzterer hat ſie laut Eintrags im alten Grundbuch Neckarau Band 32 Seite 311 Nr. 65 vom 14. Juli 1881 an die Herren Simon Hartogenſis, Konſul und Karl Reiß, Konſul um den Preis von 100000 M. verkauft. — Nach Eintrag im alten Grundbuch Band 34 Seite 610 Nr. 180 vom 21. Mai 1885 wurde die Gemeinſchaft aufge⸗ hoben und die Grundſtücke gingen auf den jetzigen Eigentümer, 8 Herrn Geh. Kommerzienrat Karl Reiß, über. 1 Die Eingemeindug der Nheinau nach Mannheim. Den Rheinauer Mitgliedern des Seckenheimer Bürgeraus⸗ ſchufſes iſt von der Lostrennungskommiſſion folgen⸗ des Schreiben zugeſtellt worden: Angeſichts des neuerdings ſo überaus unerfreulichen Verlaufs der Verhandlungen wegen der Lostrennung der Rheinau von Seckenheim haben ſich die unterzeichneten Rheinauer Mitglieder der Lostrennungskommiſſion, ſowie die derſelben nicht angehören⸗ Gemeinderäte am 1. Juni 1910 nach Karlsruhe ins Miniſterium des Innern begeben, um Seiner Exzellenz dem Miniſter Freiherr von und zu Bodman direkt die Rheinauer Wünſche vorzutragen. Ueber dieſe Audienz möchten wir hiermit den Rheinauer Bürger⸗ ausſchußmitgliedern Bericht erſtatten umſomehr, als nach einer Zeitungsnotiz der Miniſter ſich dahin geäußert haben ſoll, er werde ſich der Sache gelegentlich annehmen, was nicht zu⸗ ſtrifft; im Gegenteil hat derſelbe ſein perſönliches Ein⸗ greifen in Ausſicht geſtellt, ſobald es ihm mit Rückſicht auf die Tagung des Landtages möglich ſein werde. 5 Zunächſt gab Herr Stabhalter Wöllner eine Ueberſicht über den ſeitherigen Gang der Verhandlungen und über die Gründe, die neuerdings zu deren Scheitern geführt haben. Er betonte, daß ſo unmöglich weitergehen könne, wenn nicht die Intereſſen der 1 Rheinau aufs Empfindlichſte geſchädigt werden ſollten. Hierauf wwurden die einzelnen Punkte vorgetragen und insbeſondere dar⸗ auf hingewieſen, daß die Kanaliſatſon unmöglich noch weiter verzögert werden könne, wenn nicht Mißſtände der bedenklichſten Art eintreten ſollen, für welche die Rheinauer Gemeindevertretung jede Verantwortung ablehnen müſſe. Eine befriedigende Löſung der Kanaliſationsfrage erſcheine nur im Anſchluß an di⸗ Mannheimer Kanaliſation möglich, ein ſolcher Anſchluß ſei aber nur nach erfolgter Eingemeindung denkbar. Eine ſelb⸗ ſtändige Kanaliſations⸗Anlage werde viel teurer und unzweck⸗ mäßiger ſein. Außerdem ſei zu befürchten, daß, bis die Gemeinoe Seckenheim zur Ausführung der Kanaliſation ſchreite, noch Jahre vergehen und unterdeſſen Tauſende von Mark für unnütze Pläne und Projekte verausgabt werden, wie dies bisher der Fall ge⸗ weſen ſei. Daß die elektriſche Bahn nach Mannheim, die eine Lebensfrage für Rheinau iſt, im Falle der Eingemeindung als⸗ bald erſtellt werden könne, ſei ebenſo fraglos, wenn es auch den Anſchein habe, als ob vor der Eingemeindung die Schwierigkeiten nicht zu beheben ſeien. Die Kommiſſion brachte ferner zur Sprache, daß die ablehnende Haltung von Seckenheim gegenüber berechtigten Wünſchen von Rheinau eine große Erbitterung in dem Nebengrt Rheinau hervorgebracht habe und damit gerechnet werden müſſe, daß in der Gemeindeverwaltung von Seckenheim zwiſchen den Seckenheimer und Rheinauer Mitgliedern neuerdings eine ſolche Störung aufkommen werde, wie ſie bexeits vor einigen Jahren beſtanden hat und damals dazu führte, daß der Bürger⸗ meiſter von der Regierung eingeſetzt werden mußte. Die Kommiſſion gab des weiteren ihrer Meinung Ausdruck, daß eine gedeiliche Entwrcklung von Rheinau nur im Anſchluß an die Stadt Mannheim möglich ſei und, daß es auch im Intereſſe des badiſchen Staates liege, eine Kon⸗ kurrenz zwiſchen den Häfen Mannheim und Rheinau auszu⸗ ſchalten und dahin zu wirken, daß dieſe beiden badiſchen Häfen gemeinſam die Konkurrenz gegen andere beſtehenden und noch allerſeits entſtehenden neuen Hafenanlagen aufnehmen ſoll, ins⸗ beſondere die Konkurrenz gegen Ludwigshafen. Dabei wurde hervorgehoben, daß nach Anſicht der Kommiſſion die von Herrn Oberbürgermeiſter Martin bei der Beſprechung vom 10. Mai 1910 aufgeſtellten Forderungen für die Eingemeindung von Rheinau als ſachgemäße und durchaus nicht zu weit gehende bezeichnet werden müßten. Der Herr Miniſter, welcher die Kommiſſion auf das liebens⸗ würdigſte empfing, gab die Verſicherung ab, daß ihm das Wohl⸗ ergehen von Rheinau ſehr am Herzen liege und er gerne dazu beitragen werde, um eine befriedigende Löſung der allerding⸗ ſchwierigen Frage herbeizuführen. Er verſprach, ſich alsbald per⸗ ſönlich der Sache anzunehmen und gab zu, daß auch er einen An⸗ ſchluß an Mannheim für die richtige Löſung halte und die Kanaliſationsfrage für äußerſt dring ⸗ lich betrachte. Bei dieſer Sachlage dürfen wir hoffen, daß durch unſeren Beſuch die Lostrennungs⸗Angelegenheit in ein anderes Fahrwaſſer gerät, da nunmehr der Herr Miniſter die Rheinauer Frage ſelbſt behandeln wird. Dieſe Hoffnung er⸗ ſcheint uns umſo begründeter, als die Lostrennung der Rheinau auch von ſeiten der überwiegenden Mehrzahl der Seckenheimer Bürger gewünſcht, ja ſogar herbeigeſehnt wird und nur über die Abgrenzung eine Einigung nicht erzielt werden konnte. Deshalb möchten wir zum Schluß noch feſtſtellen, daß bei dem letzten Vorſchlag der Stadt Mannheim der von Seckenheim abzu⸗ trennende Teil der Gemarkung rund 892 Hektar betragen ſoll, während Seckenheim nur rund 692 Hektar abgeben will. Die Dif⸗ ferenz beträgt ſomit rund 200 Hektar vorunter 71 Hektar 18 Ar 03 QOm. Gemeindegut und hierin rund 66 Hektar Wald enthalten ſind. Die Seckenheimer behaupten und das Bezirksamt unter⸗ ſtützte dieſe irrige Anſicht, daß, wenn ſie den Mannheimer Vor⸗ ſchlag annehmen, die Gemeinde Seckenheim nicht mehr lebens⸗ fähig ſei. Die Anſicht iſt aber nicht haltbar, denn aus den ſtrittigen 200 Hektar Gelände fließen noch keine 500 Mark Umlagen in die Gemeindekaſſe, während für die Unterhaltung des Waldes, der Gehwege etc. ein größerer Betrag erforderlich iſt. Die Gemeindekaſſe hat alſo keinen Schaden, wenn dieſe 200 Hektar mehr abgetreten werden, eher einen kleinen Vorteil. Auch die Holzgaben der Seckenheimer Bürger werden nicht geſchmälert werden, weil dieſer Teil des Seckenheimer Waldes noch ziemlich jung und kaum ertragsfähig iſt. Die Seckenheimer ſpekulieren eben darauf, mit dieſem Gemeindewald ſpäter einmal ein ſo gutes Geſchäft zu machen, wie zum Beiſpiel beim Verkauf des däniſchen Tiſches, aber dieſe Hoffnung dürfte ſich als trügeriſch erweiſen, denn der Wald iſt ſo abgelegen, daß derſelbe jedenfalls auf Jahrzehnte hinaus kein begehrenswertes Objekt für die Bau⸗ ſpekulation ſein wird. Bis einmal an Stolle dieſes Waldes Wohn⸗ oder Fabrikviertel entſtehen, wird die Gemeinde Seckenheim längſt ihre Selbſtändigkeit eingebüßt haben. * Zur Silberhochzeit des Großherzogspaares. Das Präſidium des Militärvereinsbundes hat die Meldefriſt für den aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit des Großherzogspares für den 26. Juni in Karlsruhe geplanten Landeskriegertag bis zum 20. Juni verlängert. Die Gauverbandsvorſitzenden ſind beauftragt worden, die Mitglieder zur größeren Beteiligung an dem Landeskriegertag nochmals aufzufordern.— Das Landesgewerbeamt wird aus An⸗ laß der ſilbernen Hochzeit des Großherzogspaars im September in den Räumen der Landesgewerbehalle eine Spezialausſtel⸗ lung von elektriſch betriebenen Einrichtungen für Kleingewerbe, Landwirtſchaft und Haushalt veranſtalten. Prüfungsgebühr. Für die Teilnahme an der Prüfung für den mittleren nichttechniſchen Giſenbahndienſt hat der Ge⸗ hilfe aufgrund einer miniſteriellen Verordnung künftig 20 M. zu entrichten. * Zuwiderhandlungen gegen die Landesſteuergeſetze. Im Großherzogtum Baden iſt im Jahre 1909 in 8614 Fällen das Straf⸗ verfahren wegen Zuwiderhandlungen gegen die Lan⸗ desſteuergeſetze eingeleitet worden. Erledigt wurden lein⸗ ſchließlich der aus dem Vorjahre rückſtändigen Prozeſſe) 874 Fälle, von denen 506 mit Freiſprechung, 326 mit Verurteilung zu Hin⸗ terziehungsſtrafen im Geſamtbetrag von 406 931.24., 2393 mit Verurteilung zu Ordnungsſtrafen im Geſamtbetrag von 13 165.40 Mark und 5523 mit Erteilung von Verwarnungen endigen. turen ſich zu einem Geſamtbild zuſammenfügen laſſen, in dem allerlei Verzweigungen und Veräſtelungen, wie etwa das kkomplizierte Flußſyſtem einer Landkarte, erkennen tdiann. Durch einen Blitzſchlag wird manchmal die ganze Be⸗ baarung des Körpers zerſtört. Ein markantes Bei⸗ 95 ſſpiel iſt das des Fregattenkapitäns Rihouet, der am 22. Fe⸗ bruar 1812 auf ſeinem Schiff einen Blitzſchlag erhielt und dadurch für immer ſeine Haare, Wimpern, Augenbrauen verlor, während ſich ſeine Nägel im folgenden Jahr in Schuppen ablöſten. Noch eine ganze Reihe anderer Fälle ſind bekannt, in denen durch den Blitz eine völlige Enthaarung eintrat. Der Blitz hat auch die Wirkung, Metall zu ſchmelzen; biswei⸗ ken ſchmilzt er ſogar ganz beträchtliche Maßen, z. B. lange Eiſen⸗ ketten. Meiſtens aber ſind es nur kleinere Gegenſtände, und da⸗ bei zeigen ſich allerlei neckiſche Launen dieſes gefährlichen Kobol⸗ des. So ſchmolz z. B. der Blitz am 1. Juni 1809 in einem Mäd⸗ chenpenſtonat in Bordeaux eine goldene Kette ein, die eine der Damen des Penſionats am Halſe trug. Er hinterließ eine ſſcchwarze. gezahnte Linie, die ſich aber bald verwiſchte. Die vom (Blitz getroffene Dame erwachte nach ſechs Stunden, ohne irgend⸗ welche Schmerzen zu verſpüren. In einem anderen Fall ſtrickten zwei Damen ruhig; der Blitz nimmt ihnen einfach die Stricknadeln fort. Bei einer Abendgeſellſchaft ſtrecktĩeine Dame während des Gewitters den nackten Arm zum Fenſter hinaus; ein leuchtender 1 ihr das Armband. Andere ſeltſame Kunſtſtücke des wenn er einem Trinker im Wirtsh den Hof ſchleudert, ein⸗ ſchleudert ſie weithin fort, bisweilen mit ungeheurer Kraft. en Becher Reiter 8 Mädchen, das vor der Nähmaſchine ſitzt, die Schere entführt, ſie ſelbſt herumwirbelt und auf die Maſchine ſetzt. Am 23. Juli 1868 wurde ein Reiſender in Nantes auf dem Quai vom Blitz eingehüllt. Der Strahl fährt durch die Leder⸗ ſchicht in ſein Portemonnaie und hinterläßt dort folgende Wir⸗ kung: er ſchmilzt eine feine Silberſchicht von einem Frankſtück und bedeckt mit dieſem Silber die beiden Seiten eines Zehnfrankſtückes. Sonſt tut er keinen Schaden. Während das Metall als guter Lei⸗ ter geſchmolzen wird, zertrümmert der Blitz ſchlechte Leiter oder So tat ein Blitzſchlag am 6. Auguſt 1809 in der Nähe von Mancheſter eine Ziegelmauer, die 26 000 Kgr. wog, eine Entfernung von 2 Meter weit fortgeführt. Welch eine Verwirrung der Blitz anrichten kann, ohne ernſt⸗ haft zu ſchaden, bewies der Strahl, der am 25. November 1904 in Malo⸗Centre bei Dünkirchen in die kleine Villa des Haupt⸗ manns Clarel einſchlug. Der Blitz zertrümmerte zwei Schorn⸗ ſteine und einen Balken und drang dann, ohne irgend welche Flammen zu erzeugen, in den Salon ein, in dem ſich der Haupt⸗ mann mit ſeiner Frau und ſeinen Kindern befand. Mit unglaub⸗ licher Schnelligkeit entführte er aus der Friſur der Mme. Clarel zwei Kämme, ſengte dabei aber das Haar kaum an, dann zertrüm⸗ merte er alles Gerät im Hauſe, ſtürzte die Möbel um, warf die die Fenſterläden aus ihren Angeln, entwickelte eine ſolche Hitze, U ſchmolz, durchlöcherte die Fußböden und ſtürzte n den Brunnen, wo er eine Steinplatte im Gewicht gr. vollſtändig zerſchmetterte. Gegenſtände nach allen Seiten, zerbrach die Fenſter, ſchleuderte * Verſammlung. Am letzten Samstag fand im Schützenhaus eine ziemlich ſtark beſuchte Verſammlung ſtatt mit der Tages⸗ ordnung: Eine definitive Planlegung und Umlegung in geeig⸗ nete Bauplätze in den Gewannen„Unterfeld“ und„Waſſerbett“ (zu beiden Seiten des Schützenhauſes) im Stadtteil Feudenheim herbeizuführen. Nachdem Herr J. Raiſch eingehend über den ſeit ⸗ herigen Verlauf der Verhandlungen referiert hatte, wurde einſtim⸗ mig beſchloſſen, ein entſprechendes Geſuch an den verehrl. Stadtrat zu richten mit der Begründung, daß die raſchmöglichſte Er⸗ ſchließung von Bauplätzen allgemein als dringend er⸗ achtet wird, da eine weitere Verzögerung die Schaffung von billigen Bauplätzen illuſoriſch macht. * Zum Tode des Herrn Kommerzienrats Emil Mayer. Neben den zahlreichen Verdienſten des Herrn Kommerzienrates Emil Mayer, die anläßlich ſeines Hinſcheidens mit Recht aufs wärmſte gewürdigt worden ſind, verdient eine Seite ſeines gemein⸗ nützigen Wirkens noch ganz beſonders hervorgehoben zu werden, nämlich ſeine tatkräftige Sorge um die Hebung der Volks⸗ bildung. Anläßlich ſeines 60. Geburtstages ſtellte Herr Emil Mayer der Gemeinde Sandhauſen bei Heidelberg die Mittel zur Errichtung einer Gemeindebibliothek zur Verfügung und beauftragte zugleich eine ſachkundige, bibliothekariſch erfah⸗ rene Perſönlichkeit mit der Auswahl geeigneter Bücher und der Ausarbeitung eines zwecksmäßigen Katalogs. Indem der Stifter mit ſeiner Sandhauſener Gründung nicht bloß die in ſeinen dor⸗ tigen Etabliſſements beſchäftigte Arbeiterwelt bedachte, ſondern die Bibliothek als Gemeindebibliothek fur jedermann zugäng⸗ lich machte, hat er auf dieſem Gebiete bahnbrechend gewirkt. Die Gemeindebibliothek Sandhauſen iſt unſeres Wiſſens die erſte allgemeine Dorfbibliothek unſeres engeren Vaterlandes. Daß Herr Kommerzienrat Emil Mayer auch die hieſige Volksbibliothek ſeit ihrer Gründung als Mitglied des Vorſtandes mit Rat und Tat eifrig unterſtützte und insbeſondere ſeine reichen kaufmänniſchen Erfahrungen durch all⸗ jährliche Prüfung der Rechnungsführung in den Dienſt dieſes In⸗ 1 5 ſtellte, möge dem edlen Verblichenen ebenfalls unvergeſſen bleiben. 5 Vom badiſchen Landtag. Abänderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung. J. W. Karlsruhe, 14. Jun.. Berichtigend ſei vorweg bemerkt, daß geſtern nur der dem Berichterſtatter Abg. Dr. Koch zugewieſene Abſchnitt de Geſetzentwurfes erledigt wurde. Heute wurde der Abſchni des Berichterſtatters Abg. Kopf erledigt. Morgen wird der Teil zur Beratung kommen, der dem Abg. Dr. Frank als Be⸗ richterſtatter zugewieſen iſt. Die Abſtimmung über die verſchiedenen, oft dasſelbe be⸗ zweckenden, oft entgegengeſetzten Anträgen, war nicht leicht. Hin und wieder entſtand ein rieſiges Durcheinander und ein⸗ mal mußte ſogar eine Abſtimmung wiederholt werden, da ſich das Haus ſelbſt nicht im Klaren war. Zuerſt wurde verhandelt über drei Anträge, die die direkte Wahl der Bürgermeiſter und Gemeinderäte bezweckten, Der Münifter v. Bodman erklärte nochmals, daß dieſe An⸗ träge für die Regierung unannehmbar ſeien, falls dieſelben zum Beſchluß erhoben würden, ſo wäre das ganze Geſetz ge⸗ fährdet. Nach dieſer Erklärung wurde die Sitzung eine kurze Zeit ausgeſetzt, um den Fraktionen nochmals Gelegenheit zu Beſprechung zu geben. Nach Wiederaufnahme der zogen die Antragſteller ihre Anträge zurück, um de Willen zu zeigen, daß das Geſetz zuſtande komm Miniſter pries das als eine ſtaatsmänniſche Einſicht Ein Antrag, daß die Gemeinderäte bezw. Stadträte au 6 Jahre gewählt werden ſollen, und das Amt eines Bürg ausſchußmitgliedes bezw. Stadtverordneten 6 Jahre da ſoll, wurde nach kurzer Debatte, nachdem auch der Mi ſich dagegen wandte, zurückgezogen, da keine Ausſicht f nahme beſtand. Es blieb alſo bei der Kommiſſionsfaſſur die auf halbſchichtige Erneuerung lautet. Ein Antrag auf Beſeitigung der Klaſſenwahl wur allen gegen die Stimmen der Sozialdemokratie und der Vo partei abgelehnt. Die Sechſtelung an Stelle der bisheri Zwölftelung wird angenommen. Die Frage, ob freie, ob bundene Liſten, erforderte wieder eine längere Debatte. D Beſchluß lautete ſchließlich auf gebundene Liſten in ihrer ſtrengſten Form. Angenommen wird dann ferner der Kommiſſionsantrag, daß die Amtszeit der Bür germeiſter 4 Jahre betragen ſoll. Der letzte behandelte Punkt betraf den Antrag des trums, den Kommmiſſionsbeſchluß aufzuheben, wonach Stadtrat gehalten ſein ſoll, die im Bürgerausſchuß mit drittelmehrheit gefaßten Beſchlüſſe auszuführen. Hier die Regierung durch den Miniſter erklärt, daß, wenn Kommiſſionsbericht aufrecht erhalten würde, das Geſetz fährdet ſei, da der Beſchluß für die Regierung unamnehmbe iſt. Dieſes wiederholte der Miniſter heute mit aller ſchiedenheit. Es handelte ſich hier um eine grundft Frage. Trotzdem lehnte der Großblock den Antrag des trums ab und erhob einmütig den Kommiſſionsantrag Beſchluß. Damit wäre alſo die erſte Schwierigkeit des ſetzes gegeben. Die Erklärung der Regierung und der Be⸗ ſchluß des Hauſes ſtehen ſich diametral gegenüber. O Regierung hier nachgeben wird, oder ob ſie wegen di Punktes das Geſetz ſcheitern läßt, iſt noch nicht zu ſagen der wiederholten entſchiedenen Erklärung des Miniſters auch das letztere zu befürchten. Umherſchwirrende wollen das auch als ſicher wiſſen. Eine definitive Erklärung wird nach Schluß der Beratung zu erwarten ſein. Die Fortſetzung der Beratung findet morgen früh ner Uhr ſtatt. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 95. Sitzung. J. W. Karlsruhe, 14. Juni. Der Präſident eröffnet kurz nach 9½ Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter des Inner Frhr. v. Bodman und Reg.⸗Rat Kamm. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Spezialbe tung des Geſetzentwurfes, die Abänderung der Gemeinde⸗ Städteordnung beer. 85. Sekretär Abg. Kölblin gibt dem Hauſe die neu gänge bekannt, eine Petition und ein Schreiben des M des Gr. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten mi ſchen Geſetzentwurf, die Verlegung der Landesgrenze ſchen Gemarkung Neckarbiſchofsheim und der kung Helmhof betr., nebſt Allerhöchſten Kommi Dieſer Entwurf wird der Kommiſſ waltung überwieſen. 4. Seite. Gensval⸗Augeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. Junt. Derſelben Kommiſſion wird auch der der Erſten Kammer vorgelegte Entwurf eines Ergänzungsgeſetzes zum Ortsſtraßen⸗ geſetz überwieſen., Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Präſident Rohrhurſt: Zu Artikel III 8 1 ſind mehrere Anträge eingegangen. Abg. Dr. Vogel⸗Raſtatt(Vp.) begründet den Antrag auf direkte Wahl der Gemeinderäte und führt aus: Die Gemeinden haben bei der direkten Wahl große Vorteile. Der Miniſter hat vor Jahren ſelbſt einmal die direkte Wahl als erſtrebenswert be⸗ zeichnet. Heute ſtehen viele Gemeinden, nicht alle, unter dem Einfluß der Intereſſen der Gemeinderäte. Das muß beſeitigt werden. Abg. Schmidt⸗Singen(natl.) begründet den Antrag auf direkte Wahl der Bürgermeiſter bei Gemeinden bis 4000 Ein⸗ wohner. Wenn wir den Antrag ſtellen, ſo iſt das ein Zug der Zeit. Früher waren wir Gegner der direkten Wahl. Heute ſind die“ Wähler reifer geworden. Die Forderung bildet jetzt einen Programmpunkt unſerer Partei und ſtellen daher den Antrag. Nicht aber wollen wir das Geſetz gefährden. Abg. Süßkind(Soz.) beantragt ebenfalls die direkte Wahl für die Bürgermeiſter und Gemeinderäte für alle Gemeinden. Miniſter v. Bodman: Ich bitte die Anträge abzulehnen. Ich habe ſchon geſagt, daß ſie für die Regierung unannehmbar ſind. Das Bedürfnis auf Erweiterung der Wahl liegt nicht vor. Unſere Bürgermeiſter ſind durchaus ihrer Aufgabe gewachſen, ihre Arbeit wird immer ſchwieriger. Sie bedürfen eine gründliche Vorbildung. Dieſe Vorbildung wird viel beſſer geprüft werden können im Bürgerausſchuß als in der Bürgerſchaft. Bei der direkten Wahl treten tiefgehende Beunruhigungen und Aufregun⸗ gen in der Bürgerſchaft ein. Meineidsprozeſſe und Beleidigungs⸗ prozeſſe wären die Folge. Mancher Bürgermeiſter hat ein Jah⸗ resgehalt geopfert, um durch die Veranſtaltung eines Trinkgelages die Zufriedenheit ſeiner Wähler zu erringen. Alle dieſe Unzu⸗ kräglichkeiten haben ſich ſchon jetzt bei der direkten Wahl in den Gemeinden bis zu 2000 Einwohner ergeben. Das Entſcheidende für die Regierung iſt, daß nicht der Bürgermeiſter der erſte Mann iſt, der die Geſchäfte zu führen hat, ſondern er iſt auch mittelbarer⸗ Staatsbeamter. Die Regierung kann aber die Erledigung von Staatsgeſchäften nicht der Maſſe übertragen. Das wäre aber der Fall bei der direkten Wahl. Ich kann alſo nur wiederholen, daß wenn ſie die Anträge annehmen, das Geſetz gefährden. Die Regierung iſt bei der 1/ßtelung entgegengekommen Hier muß ſte feſt bleiben. Es iſt doch wichtig, daß grundlegende Beſtimmun⸗ gen nicht alle paar Jahr geändert werden. Abg. Süßkind(Soz.) beantragt, den Punkt an die Kom⸗ miſſion zurückzuweiſen zur nochmaligen Beratung. Abg. Kopf(Ztr.) ſpricht ſich gegen eine Zurückverweiſung aus. Es wird zwecklos. Man kann ja die Beratung über dieſen Punkt ausſetzen. Abg. Süßkind(Soz.): Ich ziehe meinen Antrag zurück. Abg. Rebmann(natl.): Auch wir halten eine Zurückver⸗ weiſung für zwecklos. Abg. Jehrenbach(3Ztr.) beantragt, auch die Beratung über dieſen Punkt auszuſetzen. Abg. Kolb(Soz.) ſpricht ſich dagegen aus. Der Antrag auf Ausſeßung wird abgelehnt. Die Beratung beginnt alſo ſofort. Abg. Schmunck(Ztr.) Die Nationalliberalen ſind es, die 1890 die direkte Wahl abgeſchafft haben. Heute erklärt der Abg. Schmidt, es iſt eine programmatiſche Forderung. Durch den An⸗ trag wird, wie ſoeben der Miniſter erklärte, das Geſetz ernſt⸗ lich gefährdet. Wir werden alſo gegen den Antrag Schmidt ſtim⸗ men, aber für die direkte Wahl der Gemeinderäte. Abg. Kolb(Soz.): Ich kann den Einwand des Miniſters nicht als ſtichhaltig anerkennen. Das ſind Einwände, die die Praxis widerlegt. Das Volk politiſch erziehen kann man nur, wenn man die Rechte erweitert. Andere Länder ſind ſchon vor 80 Jahren weiter geweſen, wie wir heute. Die Worte des Mini⸗ ſters ſind nicht von Hochachtung für die Maſſen erfüllt. Das wird immer anders, wie es ſich um eine Verteidigung des Landes dreht. Wir machten uns lächerlich, wenn wir glaubten, daß die Maſſe nicht einmal einen Bürgermeiſter wählen könnte. Abg. Rebmann(natl.): Ich beantrage, die Sitzung auf %½ Stunde zu unterbrechen, um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, ſich nach der Erklärung des Miniſters zu beſprechen. Dies wird beſchloſſen. Nach der Wiederaufnahme der Verhandlung nimmt der Abg. Rebmann(natl.) das Wort und erklärt, daß die natl. Partei den Antrag zurückzieht. Abg, Kolb(Soz.) zieht den Antrag Süßkind zurück. Abg. Dr. Vogel⸗Raſtatt(Vp.) zieht ſeinen Antrag eben⸗ ſalls zurück. Miniſter v. Bod man: Geſtatten Sie mir ein Wort des Dankes für dieſen gewiß nicht leichten Entſchluß. Aber es iſt wahrhaft ſtaatsmänniſch. Ich muß dann noch zurückweiſen, daß 1 von der Maſſe verächtlich geſprochen habe, wie der Abg. Kolb agte. Darauf wird die Kommiſſionsfaſſung des§ 11 Art. 3 an⸗ genommen. Abg. Neuwirth(natl.) begründet den Antrag: Artikel 3§ 1 Ziffer 3 und§ 2 Ziffer 2 des Kommiſſionsvorſchlags wolle abgeändert werden wie folgt:§ 18 Ziffer 1.„Die Gemeinderäte bezw. Stadträte werden auf 6 Jahre gewählt.“ Artikel 3 8 1 Ziffer 6 und§ 2 Ziffer 5,§ 39 Ziffer 1 wolle abgeändert wer⸗ den wie folgt:„Das Amt eines Bürgerausſchußmitgliedes bezw. Stadtverordneten dauert 6 Jahre.“ Miniſter v. Bodman: Ich begrüße den Antrag an ſich, aber ich vermiſſe darin den Antrag der hälftlichen Erneuerung. Ohne dieſes habe ich Bedenken gegen den Antrag. Die Bürger⸗ ſchaft wird zu lange nicht befragt. Ich würde es begrüßen, wenn Sie 6 Jahre nehmen mit hälftlicher Erneuerung, wenn nicht, dann ſchlage ich Ihnen vier Jahre vor. Abg. Kolb(Soz.): Die Einwendung des Miniſters iſt rich⸗ ig. Die Bürgerſchaft würde zu wenig befragt werden. Die halb⸗ ſchichtige Erneuerung ſchadet nichts. Es kommen ſo neue Ge⸗ anken hinein. Ich hoffe, daß die Nationalliberalen aus ſtaats⸗ zänniſcher Einſicht ihren Antrag zurückziehen. lbg. Kopf(Ztr.): Die Kommiſſion hat beſchloſſen, daß ahl auf 4 Jahre erfolgt. Die Regierungsvorlage hat eine ichtige Erneuerung. Aber das hat ſeine Schwierigkeiten. für den Antrag des Abg. Neuwirth wird meine Partei nicht haben ſein. Abg Neuwirth(natl): Ich ziehe meinen Antrag zurück, er keine Ausſicht auf Annahme hat. 1880 wird einſtimmig angenommen. Abg. ßind 8 8 Slabterdonan fetgente Fabene dageben sdie Wahkedes Baltger⸗ 88 ee e V Das iſt aber die Beſeltenng der laſſenwahl, 55 Der Antrag wird abgelehnt gegen i denbt 255 e en der Volksvartei und der Die Einſechstelung wird dann angenommen gegen Sozialdemo⸗ kraten und Volkspartei. Darauf erfolgt die Beratung über das Syſtem der Liſtenwahl. Der Kommiſſionsantrag lautet auf freie Liſten, die Nationalliberalen beantragen gebundene Liſten. Abg. Dr. Koſch(iglib.]: die freien Liſten ſind ſo ſchwierig, daß ſich daraus manche Abneigung gegen den Proporz überhaupt ergeben wird. Darum wollen wir die gebundenen Liſten, aber es ſoll zuläſſig 515 daß bis zu 50 pEt. der Namen auf der Liſte geſtrichen werden önnen. Abg. Kopf(Ztr.) wendet ſich gegen den Antrag auf gebundene Liſten. Die gebundenen Liſten beſchränken zu ſehr die Freiheit des Wählers. Die freien Wahlen haben ſich auch in Bayern und Würt⸗ temberg bewährt. Abg. Kolb(Soz.): Die Freiheit der Wähler bei den ſogenannten freien Liſten iſt ſehr problematiſch. Streichung von Namen erfolgt meiſtens aus den niedrigſten Gründen. Auch ich ſtelle den Antrag auf gebundene Liſten. Abg. Kölblin(natl.): Wir ſind nur von praktiſchen Gründen aus zu dem Antrag gekommen. Durch die gebundenen Liſten wird dem Proporz für die Landtagswahl der Weg geebnet. Abg. Schmunck(Ztr.) tritt nochmals für die freien Liſten ein. Abg. Süßkind(Soz.): Bei den Kaufmannsgerichten ſind mit der freien Liſte ſchlechte Erfahrungen gemacht worden. Bei der Ge⸗ werbegerichtswahl in Mannheim wurde durch? Mann der Wille von Wählern umgeworfen. Das iſt die Freiheit der freien Liſten. Abg. Rebmann(natl.): Der Streit um freie oder gebundene Liſten iſt eine Kontroverſe, die noch nicht entſchieden iſt. Jeder zieht die Schlüſſe nach ſeinen Wünſchen und Hoffnungen, nicht nach realen Grundlagen. Dieſe müſſen wir noch gewinnen. In Erwägung aller Momente ſind wir zu unſerem Antrag gekommen. Präſident Rohrhurſt: Es iſt der Antrag des Abg. Kolb eingegangen auf Einführung von vollſtändig gebundenen Liſten. Abg. Maier(Soz.)] legt die Nachteile der freien Liſten an Bei⸗ ſpielen dar. Nach einem Schlußwort des Antragſtellers wurde die Abſtimmung vorgenommen. Der Antrag Kolb und Dr. Koch auf Einführung der gebundenen Liſten wird angenommen vom Großblock mit Ausnahme einiger Mit⸗ glieder der Volkspartei. Der Antrag Kolb, es findet keine Beſchränkung der Wahl auf die einzelnen Klaſſen der Wahlberechtigten ſtatt, wird einſtimmig ange⸗ nommen. Präſident Rohrhurſt: Es iſt noch ein Antrag Kopf einge⸗ gangen, daß Streichungen auf der Liſte dieſe ungiltig machen. Abg. Kolb(Soz.] zieht ſeinen Antrag zurück. Der Antrag Kopf wird dann angenommen mit allen gegen die Stimmen der Nationalliberalen. Präſident Rohrhurſt: Damit ſind die gebundenen Liſten in ihrer ſtrengſten Form angenommen. Angenommen wird dann ferner der Kommiſſionsantrag, daß die Amtszeit der Bürgermeiſter 4 Jahre betragen ſoll. Abg. Geck(Soz.) begründet dann folgenden Antrag:„Im 8 39 Abſatz 2 iſt hinter den Worten„ſo wählt der Bürgerausſchuß ſofort mit einfacher Stimmenmehrheit“ zu ſetzen:„der erſchienenen Wahl⸗ berechtigten“. Der Antrag ſoll für beide Ordnungen gültig ſein. Miniſter v. Bodman: Ich bitte den Antrag abzulehnen. Es iſt erforderlich, daß zu einem Beſchluſſe 5⸗Mehrheit des ganzen Bürger⸗ ausſchuſſes vorhanden iſt. Abg. Kopf: Durch den Antrag Geck würde ein Widerſpruch in das Geſetz kommen. Abg. König(natl.]: Der Antrag des Abg. Geck hat was für ſich und wir waren bereit, ihn anzunehmen, aber nachdem geltend gemacht wurde, daß er nicht im organiſchen Zuſammenhang mit dem Geſetz ſteht, lehnen wir ihn ab. Abg. Schmunck(Ztr.): Aus allgemeinen Erwägungen lehnen wir den Antrag ab. Der Antrag Geck wurde abgelehnt mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Abg. Kopf(Ztr.) begründet den Antrag Dr. Zehnter, den Kom⸗ miſſionsbeſchluß aufzuheben, wonach der Stadtrat gehalten ſein ſoll, die im Bürgerausſchuß mit 3⸗Mehrheit gefaßten Beſchlüſſe auszu⸗ führen. Die Regierung hat ſchon ausgeführt, daß der Beſchluß unan⸗ nehmbar iſt. Abg. Süßkind(Soz.): Wir ſollten in dieſer Sache feſt bleiben. Die Regierung wird wegen dieſer Bagatelle nicht das Geſetz gefährden Miniſter v. Bodman: Ich muß nochmals erklären, daß dieſer Beſchluß für uns tatſächlich unannehmbar iſt und wirklich das ganze Geſetz gefährdet Es handelt ſich hier nicht um eine Bagatelle, ſondern um eine grundſätzliche Frage. Der Antrag des Zentrums wird aber abgelehnt vom Großblock und damit der Kommiſſionsbeſchluß beſtätigt. Darauf wird die Sitzung abgebrochen und auf morgen Mittwoch früh 9 Uhr vertagt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. J. Prüfungsaufführung der Hochſchule für Muſik. Die Hochſchule für Muſik geſtaltete die erſte diesjährige Prüfungs⸗ aufführung zu einer Centenarfeier für Robert Schuman n. Das Klavier war unſerm Romantiker der Vertraute ſeiner Seele, der Boden, aus dem ſeine Ideenwelt erwuchs. Mit gutem Grunde war deshalb dem Klavierpoeten Schumann geſtern faſt ausſchließlich das Wort gegeben. Eine Ausnahme bildete die Eröffnungsnummer, die Bedur Fuge ütber den Namen„Bach“ für Orgel, eines der weniger bekannten Werke unſeres Meiſters, die als Frucht ſeiner Beſchäf herng mit Bach anzuſehen iſt. Die Fuge zeigt Schumann als ſicheren Be⸗ herrſcher der alten Form, innerhalb deren Grenzen aber ſeine Phan⸗ taſie frei ſchaltet und waltet. Die nicht zu unterſchätzenden Schwierig⸗ keiten derſelben wurden von Herrn Adolf Schneider(Schüler des Herrn Häckel) im ganzen recht anerkennenswert überwunden und das Werk in charakteriſtiſchen Farben geboten. Fräulein Hed⸗ wig Franke, ebenfalls Schülerin Häckel's, ſpielte die H⸗dur Ro⸗ manze op. 28 Nr. 3. Das Spiel darf an Klarheit der Plaſtik noch ge⸗ winnen. Im allgemeinen aber wurde techniſch und muſikaliſch recht Erfreuliches geboten. Ein kleiner Gedächtnisfehler iſt wohl der begreiflichen Erregung zuzuſchreiben. Die ſehr begabte Schülerin des Herrn Direktors Zuſchneid, Fräulein Math. Schroeck, hat bei früheren Anläſſen ſchon Reiferes geboten als geſtern, wo ihr zur völligen Durcharbeitung ihrer umfangreichen Auſgaben(„Novelette“ op. 21 Nr. 1 undKinderſzenen“ op. 15) vielleicht die nötige Zeit der Vertiefung fehlte. Infolgedeſſen waren neben prächtig geratenen Stellen auch Unklarheiten und in der Charakteriſierung der— ohne jeden Strich— frei aus dem Gedächtniſſe geſpielten„Kinderſzenen“ einige Uebertreibungen zu konſtatieren. Fräulein Luiſe Heuber (Lehrer: Häckel) zeigte in der Wiedergabe der„Waldſzenen“ op. 82 eine ſaubere Technik und hübſches Geſtaltungsvermögen. Weniger geftel uns die vorgebeugte ſchlechte Haltung der jungen Pianiſtin. Fräulein Elſe Vollmer wird ihrem Lehrer, Herrn Häckel, ohne Zweifel noch Freude bereiten, wenn die behindernte erſte Aufregung überwunden iſt. Sie ſpielte einige Szenen aus„Albumblätter“ in recht erfreulicher Weiſe. Fräulein Käte Lehmler bot in der Wiedergabe der„Papillons“, dieſer echt Schumann'ſchen von Jean Paul'ſchem Geiſte durchwehten Stücken, eine weit über das Maß des Schülerhaften hinausgehende Leiſtung von erfreulicher techniſcher und geiſtiger Reife. Die einzelnen Teile dieſer„Programm⸗Muſik“ wur⸗ den hervorragend charakteriſiert. Der Anſchlag zeigte eine Fülle von Nuancen, der Vortrag muſikaliſches Verſtändnis, ſo daß mäan Herrn Häckel zu dieſer fleißigen, begabten Schülerin beſonders beglück⸗ wünſchen darf. Mit einem„Impromptu“ über Motive aus„Man⸗ fred“, bearbeitet von C. Reinecke, beſchloſſen Frl. Math. Schroeck und Frl. C. Woerlen(aus der Klavierklaſſe des Direktors Zu⸗ ſchneid! den Abend erfolgreich. Die Spielerinnen blieben in beſtem Einvernehmen und brachten die Schönheiten dieſer Muſik zu vollem Erblühen. Der mit der Büſte Schumann's geſchmückte Vortragsſaal war 1 und das Publikum kargte nicht mit ſeinem eifall. ck. Letzte Rachrichten und Telegramme. 1 Million Nähmaſchinen. Kaiſerslautern, 14. Juni. Der Fabrikant Georg Pfaff, Beſitzer der Nähmaſchienenfabrik G. M. Pfaff in Kaiſers⸗ lautern hat anläßlich der Herſtellung der millionſten Nähmaſchine ſeinen Beamten und Arbeitern 100 000 Mark geſtiftet. Die erſte in dem Werke hergeſtellte Nähmaſchine befindet ſich in dem Deut⸗ ſchen Muſeum in München, die millionſte Maſchine wurde, wie der„Pfälz. Kurier“ meldet, dem Hiſtoriſchen Muſeum in Speyer überwieſe, Die Enzyklika. m. Köln, 14. Juni. ſpondent der„Köln. Ztg.“ hört, wird die„Nordd. Allgem. Ztg.“ heute nachmittag den Depeſchenwechſel der preußiſchen Regierung und des Heiligen Stuhles wegen der Enzyklika in Wortlaut veröffentlichen. Aus dieſer Veröffentlichung wird ſich ergeben, daß durch die entgegenkommende Erklärung des Heiligen Stuhles die Angelegenheit eine ſolche Regelung und Bei⸗ legung erhalten hat, wie nach Lage der Sache erwartet wer⸗ den konente. Die Urteilspublikation im Falle Hofrichter. * Wien, 14. Juni. Die Publikation des Urteils über Hofrichter wird bereits Ende dieſer Woche erfolgen. Das Militärobergericht ſoll das Urteil bereits gefällt haben. Die Begründung, die momentan ausgearbeitet wird, dürfte ein längeres Elaborat bilden. Das Befinden Hofrichters iß mormal. Spanien und der Vatikan. * Madrid, 14. Juni. Der„Liberal“ gaubt zu wiſſen, daß als Antwort auf die Proteſte des Vatikans gegen das königliche Dekret, das die Nichtkatholiken zur Führung äußerer Abzeichen ermächtigt, die Regierung durch den Botſchafter des Vatikans eine Note für den Kardinalſtaatsſekretär überſandte, worin es heißt, das fragliche Dekret habe mit dem Konkordat nichts zu tun und bedeute daher keine diplomatiſche Inkorrektheit und handle vielmehr nach den Maßnahmen der inneren Verwaltung, Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burean) Berlin, 14. Juni. Aus Leipzig wird gemeldet: Der hier tagende Verband der deutſchen Parfümeriefabrikanten proteſtierte gegen die Zollerhöhungen auf Parfümerien, weil dadurch der Ab, ſatz franzöſiſcher Produkte gefördert werde. Der Brand eines Zeitungsgebäudes. Berlin, 14. Juni. Aus Newyork wird gemeldet: Die Zahl der Opfer, die der Brand des Geſchäftsgebäudes des „Montreal Hevald“, des größten liberalen Organs des kana⸗ diſchen Staates Qubek gefordert hat, iſt beträchtlich. Die Zahl der Toten beläuft ſich auf 40, die Zahl der Verletzten iſtt bedeutend größer. Das Geſchäftsgebäude iſt vollkommen ver⸗ brannt. Die umliegenden Häuſer ſind ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, zumteil weniger durch Feuer als durch die gewaltigen Waſſermaſſen, die die Feuerwehr über ſie gießen mußte, um ein Ausdehnen des Brandes zu verhindern. Das Feuer griff im Gebäude des„Montreal Herald“ bei den dort aufge⸗ ſpeicherten Zapiermaſſen ſo ſchnell um ſich, daß den in den inneren Räumen beſchäftigten Frauen nach wenigen Se⸗ kunden der Rückzug abgeſchnitten war. Viele von ihnen ſtürzten ſchon mit brennenden Haaren und brennenden Klei⸗ dern an die Fenſter. Ein Sprung in die Tiefe ſollte ſie retten. Leider gelang es nur wenigen. Zwei Frauen blieben mit zerſchmetterten Gliedern auf der Straße liegen, andere erkämpften ihre Freiheit dadurch, daß ſie mit ſchweren Verletzungen als Krüppel von den vor dem Hauſe Stehenden aufgehoben wurden. Als die Feuerwehr nach kurzer Zeit erſchien. war die Rettung vieler ſchon zu ſpät. 10 Leichen ſind bereits geborgen worden. Die Ueberſchwemmungskataſtrophe im Ahrtal. m. Köln, 14. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Die Ueberſchwem⸗ mungskataſtrophe im Ahrtal iſt die größte u. ſchli mmſte, welche Deutſchland jemals heimgeſucht hat. Nach Zeitungs⸗ meldungen ſind 150 Perſonen umgekommen, meiſtens Bahnarbeiter, die in den Kantinen ſchliefen und vom Hochwaſſer überraſcht worden ſind. Geſtern abend hing ſchweres Gewölk drohend über dem Ahrtal. Die Bevölkerung der be⸗ ſonders bedrohten Ortſchaften flüchteten aus den Häuſern und verbrachten den größten Teil der Nacht im Freien. Zur Mittagsſtunde waren 20 Leichen geborgen. In den Familien der von der Kataſtrophe heimgeſuchten Ortſchaften herrſcht ſchreckliche Beſtürzung, welche noch dadurch geſteigert wird, daß ſie meiſtens jeder Nahrungsmittel beraubt ſind und erſt geſtern abend die erſten Lebensmittel erhielten, da man bis⸗ her nicht zu ihnen gelangen konnte. Höheren Orts iſt ein Bericht über den Umfang der Kataſtrophe eingefordert worden. Heute vormittag ſind bei Altenahr zwei weitere Brücken ein⸗ geſtürzt und der Bahndamm iſt unterſpült. Die Wiederauf⸗ nahhme des Eiſenbahnverkehrs bleibt noch längere Zeit unter⸗ brochen. * Adenau, 14. Juni. Durch die Wetterſtataſtrophe ium Ahptal ſind, wie von beſtunterrichteter Seite verſichert wird, im Kreiſe Adenau allein mindeſtens 50 Perſonen ums Leben gekommen. Der mittlere Ortsteil von Adenau ſtand ganz unter Waſſer und zwar teilweiſe bis zum erſten Stock⸗ werk. Die Arbeiten an dem Bahnbau Remagen⸗Lieſendorf ſind faſt vollſtändig zerſtört und damit eine Arbeit von ſechs Monaten vernichtet. Der Materialſchaden iſt nicht zu über⸗ ſehen. * Brück a. Ahr, 14. Juni. In der hieſigen Bürger⸗ meiſterei ſind der Wetterkataſtrophe zwei Menſchenleben zum Opfer gefallen. * Gerolſtein, 14. Juni. In dem Eifeldorfe Pelm ſind geſtern infolge eines Wolkenbruches, durch den die Stra⸗ ßen über einen Meter unter Waſſer geſetzt wurden, zwei Ar⸗ beiter ertrunken. wW. Altenahr, 14. Juni. Bis jetzt ſind 34 Leichen geländet, das Waſſer fällt. Gregoris Abſchied von Wien. Lh. Wien, 14. Juni. 12.10 Uhr m.(Privat⸗Telegr. des Mannh. Gen.⸗Anz.) Im dicht gefüllten Feſtſaal der Und⸗ verſität verabſchiedete ſich geſtern abend Hoftheaterintendant Gregor i mit einem überaus intereſſanten und gehaltreichen Vortrag über Theatererfahrungen und Theater⸗ pläne, in dem Gregori auch manches über ſein Pro⸗ gramm für Mannheim ſagte. Der Abſchiedsabend ver lüef unter aroßen herzlichen Ovati onen (.⸗T.) Wie der Berliner Korre⸗ ——ů 29 0 N E — r N50 0 .. + 0 71 — FEerne c . n be bee Ka X.„ nn. * . K . u DKe —— „Dividende 100 O00, tifikationen an Beamte 12 500, Zuweiſung an den Beamten⸗ ten haben ſich weiter von Maunheim, 14. Juni. Geunsral⸗Ungengen. Adendstatt.“ 5. Seite. Machtrag zum lakalen Wetl. Beim Wettbewerb um den Volksſchulneubau in Wallditr lat Herr Architekt B. D. A. Karl Wiener von hier den 57 5 ten Preis erhalten. Es waren 57 Projekte eingelaufen: Der erſte Preis wurde Profeſſor Winter in Karlsruhe zuerkannt, der 3. Preis Architekt Baſteleiner in Heidelberg. Herr Wiener de ee So erhielt er beim Wettbewerb für den Ne r Oberrheiniſchen Verſi Sgeſellſ e b ſch ſicherungsgeſellſchaft den Unwetter. Tengen, 18. Juni. Was beim erſten Hagelwetter verſchont geblieben iſt, hat das Freitag abend niedergegangene noch vernichtet. Der Weizen und die Gerſte ſind total in den Bo⸗ den geſch lag en. Das Gras liegt da, als ob eine Walze darüber gegangen wäre. Die Obſternte iſt gänzlich vernichtet. In den Gemüſegärten iſt alles zugrunde gerichtet. An den Obſt⸗ bäumen hat es ganze Aeſte abgeriſſen. Kommingen, 18. Juni. Freitag abend wurden wir hier von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Hagelkörner ſo groß wie Taubeneier praſſelten hernieder, da und dort Fenſterſcheiben einſchlagend. Wenn der Blitz von Zeit zu Zeit alles hell erleuchtete, ſah man eine förmliche Winterlandſchaft. Heute morgen bot unſere Gemarkung einen traurigen Anblick. Alles, aber auch alles hat der Hagel vernichtet, ſodaß jegliche Ernte für dieſes Jahr vorbei iſt. Zeider find verſchiedene Landwirte nicht verſichert. Die älteſten Leute können ſich kaum eines ſolchen Unwetters entſinnen. *Nordhalden, 13. Juni. Freitag abend zog, von Süd bis Südweſten kommend, ein ſchweres, von Sturm begleitetes Hageel⸗ wetter über unſere Gegend hin. Der Schaden iſt groß und be⸗ trägt teilweiſe an der Frucht bis 100 Prog. Das Obſt iſt ver⸗ loren, das ſchöne Futter zuſammengeſchlagen. Volkswirtschalt. Union⸗Werke.⸗G., Tabriken für Brauereieinrichtungen dorm. Heinrich Stockheim, vorm. Otto Fromme, vorm. Heinrich Gehrke& Co. In dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht der Geſellſchaft wird vetont, daß im abgelaufenen Geſchäftsjahre die ungünſtigen Momente für die Brauinduſtrie, wie Brauſteuer, Bierkrieg etc. noch ſtärker hervor traten. Die Folge war eine noch größere Kaufunluſt bei den Brauern und ein wenn auch geringer Rückgang im Umſatz. Der Bruttogewinn war dementſprechend auch etwas kleiner als im Vor⸗ jahre; trotzdem kann die Geſellſchaft durch Verminderung der General⸗ unkoſten einen höheren Reingewinn aufweiſen. Infolge der Inte⸗ reſſengemeinſchaft mit der Firma Filter⸗ und Brautechniſche Ma⸗ ſchinen⸗Fabrik Akt.⸗Geſ., vorm. L. A. Enzinger, Worms a. Rh., hatte die Geſellſchaft für das abgelaufene Geſchäftsjahr 4062,30 an dieſe abzuführen. Die Intereſſengemeinſchaft mit der Firma Enzin ger wurde von dieſer unter Angabe von völlig unſtich⸗ haltigen Gründen gekündigt und haben hierwegen die Union⸗ werke das Prozeßverfahren beſtellt. Der Reingewinn beträgt einſchließlich des Vortrags per 1. Februar 1909 von 31579,64 und nach 66 102,52 Abſchreibungen 235,215.80. Dieſer Reingewinn wird folgendermaßen ver⸗ wendet: 5 Prozent zur ordentlichen Reſerve 10 182, 4 Prozent vertragsmäßige Tantiemen 11887, Gra⸗ fürforgefonds 5000, Zuweiſung zur Talonſteuer⸗Reſerve& 2000, 2 Prozent Superdividende, 50 000, Vortrag auf neue Rechnung 43647. nach Anſicht der Geſellſchaft günſtiger zu werden, ſo weit ſich dies nach der lebhafteren Nachfrage und dem Eingang der Aufträge beurkteilen läßt. In Süddeutſchland iſt die Situation noch ungünſtig, weil hier der Kampf um die Erhöhung der Bierpreiſe in vollem Gange iſt. Unter den Aktiven erſcheinen u..: Gebäude⸗ und Fabrik⸗ anlagen(nach 1½ Prozent Abſchreibung) mit 578 000.—(586 151), Fabrikgrundſtück 304 280(wie i..), Maſchinen⸗ und Fabrikeinrich⸗ tungen ½ 245 590(256 583), Filtermaſſefabrik Wallau 172 689 ½ (174 338 J, Hypotheken 66000„(69 000 1, Wechſel 85 367 (88 704), Effekten 148 274(4199), Debitoren 929 014 /¼ (843 014 ½/, Bankguthaben 348 147,(447 025 und Waren 797 7824 (817 262). Demgegenüber figurieren neben anderem auf Paſſiva: Aktienkapital 2 500 000(wie i..), Obligationen 750 000(wie i. .), Reſervefond 111194(102 513 ½, Kreditoren 117470 (69 502), Beamteufürſorge 15 978(10 558 Die General⸗ unkoſten belaſten das Gewinn⸗ und Verlu ſt⸗Konto mit 998 537(1 031 128), die verſchiedenen Abſchreibungen belaufen ſich auf 66 102(65 847 ½. Auf Haben ſtehen Gewinnvortrag 31 580 ½ (42 083), Waren 1 248 379(1 250 2 Eingänge aus Zinſen und Pacht 19 768(6686 ½. Konkurſe in Baden. Freiburg. Ueber den Nachlaß des Gaſtwirts Karl Himmels⸗ bach. Konkursverwalter Rechtsagent Kuhn⸗Freiburg..⸗T. 1. Juli. .⸗T. 9. Juli. Waldkirch. Ueber das Vermögen des Tapeziers Friedrich Ringwald, Elzach. Konkursverwalter Kaufmann Joſeph Rau⸗ Waldkirch..⸗T. 1. Juli,.⸗T. 8. Juli. Holzverkohlungs⸗Induſtrie.⸗G. in Konſtanz. Das Geſchäfts⸗ jahr 1909/10 verlief nach dem Bericht für die einzelnen Unter⸗ nehmungen der Geſellſchaft zufriedenſtellend, der Geſamtgewinn ging über den vorjährigen hinaus. In Konſtanz trug die neue An⸗ lage, die voll ausgenutzt werden konnte, weſentlich zum Geſamt⸗ gewinn bei. In Holggeiſt, eſſigſaurem Kalk und deren Produkten war das Geſchäft befriedigend, dagegen verurſachte der regelmäßige Abſatz von Holzkohle einige Mühe. Ueber die einzelnen Unter⸗ nehmungen entnehmen wir dem Bericht folgendes: Die Chemiſche Fabrik Wagenmann, Seybel u. Co.,.⸗G., Wien, ſah für das Gründungsjahr von einer Dividende ab und verwendete den Ge⸗ winn zur Abbuchung der Gründungsſpeſen und zu Abſchreibungen; das Geſchäftsjahr 1909/10 ſei befriedigend, der Ausbau der neuen Fabritbetriebe im Gange. Die Chemiſche Fabrik Bruchhauſen G. m. H. arbeitete im erſten Rechnungsjahr 1908/09 zufriedenſtel⸗ Jend, weshalb das Pachtverhältnis zu dieſem Unternehmen er⸗ neuert wurde. Die Bosniſche Holzverwertungs⸗A.⸗G. in Tesliée ſchüttete für 1909 eine Dividende(i. V. 0) aus, die ziffernmäßig nicht angegeben wird; es ſeien erhebliche weitere Inveſtionen nötig. Die„Union“,.⸗G. für chemiſche Induſtrie in Fiume ar⸗ beitete gut und konnte die Dividende weiter ſteigern. Zufrieden⸗ tellend war der Betrieb der Holzverkohlungs⸗A.⸗G. in Reſicza und zer Bautlinſchen chem. Fabriken⸗A.⸗G. in Perecſeny; erſteres Un⸗ (ernehmen wird durch den Bau einer zweiten Verkohlung erwer⸗ kert. Bei den Perth⸗Amboy Chemical Works in Newyork ging trotz der Ausdehnung des Abſatzes das Erträgni⸗ infolge der größeren Konkurrenz ſehr zurück. Nach der Bilanz betragen die Kreditoren .90 Mill.(i. B..52 Mill.), anderſeits Kaſſe, Wechſel, Reichsbank⸗ und Bankguthaben.06(.29) Mill. Die nicht ſpezialiſierten Effek⸗ 10.80 auf 11.02 Mill, erhöht. Bei Debi⸗ wren ſtanden.58(.82) Mill. aus Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſcheinen Rümelinger und St. Ingberter Hochöfen und Stahlwerke. Dieſe Geſellſchaft, die dem Stahlverbande angehört, hat im Ge⸗ ſchäftsjahr 1909⸗10 einen Bruttogewinn von 2591 500 F. erzielt (1 628 800 i..). Die Abſchreibungen auf Anlagewerte wurden auf 835 000 F.(300 000) bemeſſen. Es wird eine Dividende von 60 Fr. auf die Aktie von 500 F.(50.] vorgeſchlagen; der Vortrag auf neue Rechnung erhöht ſich auf 271 100 Fr.(210 700). In der Bilanz erſcheinen die Anlagewerte der beiden Abteilungen Rümelingen und St. Ingbert mit 11,5 Mill. Fr.(11,3), wobei Zugänge in Höhe von 1,2 Mill. Fr. zu beachten ſind. Waren und Vorräte ſind mit 3,47 Mill. F.(3,19) bewertet. Der Poſten Effekten in Höhe von 1,87 Mill. Fr.(w. i..) umfaßt 840 000 Franken, 3½ proz. Reichsanleihe und etwa 1 Mill. Fr. Beteilig⸗ ungen an Minengeſchäften. Das Bankguthaben iſt auf 1,92 Mill. Fr.(280 200) geſtiegen, und die Bankſchuld, die in der vorigen Bilanz mit 3,51 Mill. Fr. figurierte, iſt verſchwunden. Es iſt dabei zu beachten, daß die Geſellſchaft etwa 5 Mill. Fr. neue Obligationen begeben hat. Die Geſellſchaft hat jetzt ihre 6 Hoch⸗ öfen in Betrieb. In dem Berichte macht die Verwaltung beſon⸗ ders auf die Ermäßigung der Selbſtkoſten aufmerkſam, die durch 97 neuen Anlagen der Abteilung St. Ingbert herbeigeführt wor⸗ en ſei. .⸗G. für Ozonverwertung, Stuttgart. Die Generalver⸗ ſammlung der Aktionäre fand am 11. Juni im Hotel Viktoria in Stuttgart ſtatt. Im Laufe des verfloſſenen Geſchäftsjahres iſt der Sitz der Geſellſchaft von München nach Stuttgart verlegt worden. Obwohl die Jahresrechnung mit einem Verluſt von 76631 M. abſchließt, kann der Bericht doch eine weſentliche Beſſe⸗ rung der Geſchäftslage der Firma am Schluß des Rechnungs⸗ jahres 1909 feſtſtellen. Der Verluſt iſt auf die ſchweren Fehler der früheren Vorſtandſchaft zurückzuführen. Seitdem die Geſell⸗ ſchaft ihren Sitz in Stuttgart hat, ſind gute Geſchäfte gemacht worden. Nach der Vorlage des Geſchäftsberichtes, der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde die Jahresbilanz von den Aktionären genehmigt und einſtimmig Entlaſtung für Vorſtand und Aufſichtsrat erteilt. Als letzter Punkt der Tages⸗ ordnung war der Antrag auf Herabſetzung des Grund⸗ kapitals auf 100 000 M. durch Zuſammenlegung von zwei Aktien zu einer vorgeſehen geweſen. Der Zweck dieſes Antrages war der, den durch dieſe Zuſammenlegung in der Bilanz frei⸗ werdenden Betrag zur Beſeitigung der Unterbilanz und zu Ab⸗ ſchreibungen zu verwenden. Da über dieſen Punkt der Tages⸗ ordnung ein einheitlicher Beſchluß nicht gefaßt werden konnte, ſo wurde der Antrag zurückgezogen, um auf eine ſpätere Gene⸗ ralverſammlung verſchoben zu werden. Die Ver. Werkſtätten für Kunſt im Handwerk.⸗G in München beruft eine Generalverſammlung zwecks wiederholter Beſchlußfaſſung über die im Vorjahre beſchloſſene Kapitals⸗Er⸗ höhung um bis M. 850 000 auf höchſtens.10 Mill. Der Sitz der Geſellſchaft ſoll nach Bremen verlegt werden. Rheiniſche.⸗G. für Braunkohlen⸗ und Brikettfabrikation, Köln. Wie die Verwaltung des Unternehmens mitteilt, wird der Poſten Aktien, den die Stadt Köln auf Grund des bekannten Vertragsverhältniſſes betr. die Stromlieferung erwerben wird, nicht von den Finanzintereſſenten des Unternehmens gegeben, ſondern von der Geſellſchaft durch eine der ordentlichen General⸗ verſammlung vorzuſchlagende Kapitalserhöhung beſchafft werden. Die Verwaltung beantragt die Erhöhung des Grund⸗ kapitals um M. 4 Mill. auf M. 30 Mill. Von den neuen Aktien ſollen aber einſtweilen nur M. 2 Mill. begeben werden, während der Reſt einſtweilen in Reſerve bleibt. Kaligewerkſchaft Hohenzollern, Saarbrücken. Nachdem durch das Inkrafttreten des Kaligeſetzes die Verhältniſſe der Kali⸗In⸗ duſtrie im großen und ganzen geklärt ſind, und der Syndikats⸗ vertrag von ſämtlichen Werken mit Ausnahme von Aſchersleben, Sollſtedt und Einigkeit unterzeichnet iſt, hat der Grubenvorſtand beſchloſſen, eine Ausbeute von M. 200 auf den Kux für das erſte Halbjahr 1910 zu zahlen. Es iſt, wie der Grubenvorſtand ferner berichtet, in Ausſicht genommen, am 30. September d. J. eine Ausbeute von M. 100 für das 3. Vierteljahr 1910 und den glei⸗ chen Betrag am 31. Dezember d. J. für das 4. Vierteljahr zur Verteilung zu bringen. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Mitteldeutſche Creditbank Frankfurt a. M. Frankfurta.., 14. Juni. Der Direktor der Mittel⸗ deutſchen Creditbank, Frankfurt a.., Carl E. Klotz, hat dem Aufſichtsrat angezeigt, daß er ſeinen, Ende dieſes Jahres ablaufenden Dienſtvertrag nicht zu erneuern und nach nahezu vier⸗ zigjähriger Tätigkeit aus der Direktion auszuſcheiden wünſche. Der Aufſichtsrat wird der nächſtjährigen Generalverſammlung die Wahl des Herrn Klotz in den Aufſichtsrat vorſchlagen. Im Sep⸗ tember ds. Is. wird Herr Friedrich Reinhart, zuletzt Direk⸗ tor der Dresdener Bank in Stuttgart und vorher Direktor der Württembergiſchen Landesbank in Stuttgart, in den Vorſtand der Mitteldeutſchen Ereditbank mit dem Wohnſitz in Frankfurt ein⸗ treten. Frankfurter Magarine⸗Geſellſchaft.⸗G., Frankfurt a. M. * Frankfurt, 14. Juni. Der Abſchluß pro 31. Dezember 1909 ergab einen Reingewinn von 22 330 ½(20 836 ½, der nach geſetzlicher Dotierung der Reſerve mit 5814 vorgetragen wird. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr müſſen als recht trübe bezeichnet werden, wenn nicht die wenige Hoffnung auf eine allgemeine günſtige Welternte die Einſtandspreiſe weiter fördern ſollte, welche ſich dadurch bemerkbar machen. Die Aktien der Geſellſchaft ſind lt.„FIrkf. Ztg.“ fämtlich in Familienbeſitz. Preisermäßigung für Stabeiſen. * Dortmund, 14. Juni. Der kürzlich von dem der Stab⸗ eiſenkonvention nicht angehörigen Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch in Dortmund vorgenommenen Preisermäßigung auf Stabeiſen iſt heute eine weitere Herabſetzung gefolgt; denn Hoeſch hat ſeine alten Preiſe abermals um 1 M. ermäßigt und zwar auf 105 Mark für den Kölner Bezirk, 106 M. für Düſſeldorf und 107 M. für den Eſſener Bezirk. Die Mitgliederverſammlung der Stab⸗ eiſenkonvention findet lt. Frkf. Ztg. am Freitag ſtatt. Bochumer Bergwerksgeſellſchaft. * Bochu m, 14. Juni. Die außerordentliche eneralverſamm⸗ lung der Bochumer Bergwerksgeſellſchaft lehnte wiederum den An⸗ trag auf Verſchmelzung mit der Zeche Vereinigte Konſtantin der Große ab. In der Begründung verwies die Verwaltung auf ihre in der nicht beſchlußfähigen Generalverſammlung des vorigen Monats gegebene Erklärung, es ſei trotz eifriger Bemühung nicht möglich geweſen, bei der Gewerkſchaft Konſtantin der Hroße die Erhöhung de: Offerte durchzuſetzen. Wenn auch die beſſere Eut⸗ wicklung des Bochumer Bergwerkvereins in der nächſten Zeit eine kleine Verzinſung als möglich erſcheinen laſſe, ſo wäre doch bei Er⸗ wägung aller Momente die Offerte von Konſtantin annehmbar und die Verwaltung empfehle ſie demgemäß, wobei zu berückſichtigen wäre, daß die Verſchmelzung der Konſtantinobligationen doch dauernd ſei.(Frkf. Ztg.) Zwei weitere inſolvente Getreidefirmen. * Hannover, 14. Juni. In Hannover beßindet ſich ferner die Getreidefirma A. Adler in Zahlungsſtockung. Nebermäßige Spekulationen haben außerdem der Frankf. Ztg. zufolge zur Zahlungseinſtellung der Getreidefirma A. Albrecht in Salz⸗ pitter in der Altmarkt geführt. * Newyork, 14. Juni. Die Produktenbörſe beſchuldigt bei der Interſtet Commere⸗Kommiſſion die öſtliche Trunk⸗Mine, 1 ſie mittels ungerechter Tarifierung den Getreideverkehr ab⸗ lenke. Neue amerikaniſche Kaffeegroßhandelsgeſellſchaft. * Newyork, 14. Juni. Unter der Firma Jones u. Co. iſt, wie die„Frkf. Zig.“ meldet, mit einem Aktienkapital von 10 Mill. Doll⸗ eine Geſellſchaft für den Kaffeegroßhandel gebildet worden. —** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 14. Juni.(Tel.) Fondsbörſe. Bei ge⸗ ringer Geſchäftsbelebung eröffnete die Börſe mangels Anregung mit ſchwacher Tendenz. Die Unternehmungsluſt ſchrumpfte in⸗ folge wenig günſtiger Nachrichten über Kreta und auf die Ver⸗ ſchärfung der Spannung mit Griechenland mehr zuſammen. Die Verhältniſſe an der Newyorker Börſe mahnten zur Vorſicht. Die geſtrige Beſſerung bei den mäßigen Umſätzen wurde nur wenig beachtet. Im Hinblick des bevorſtehenden Semeſterwech⸗ ſel ſowie der ſchwache Beſuch der Börſe anläßlich des 2. jüdiſchen Feiertages ließ die Spekulation größere Zurückhaltung beob⸗ achten. Auf Berliner Käufe und beſſere Käufe der Steels wurden Montanwerte reger gehandelt und beſſer bezahlt. Phönix Berg⸗ bau ſind feſt auf Dividendengerüchte von 12½—13 Prozent li. V. nur 9 Prozent). Elektriſche Werte feſter, beſonders Schuckert, Siemens und Halske und Ediſon. Kaſſainduſtriewerte ſind in⸗ folge der geringen Kaufluſt teilweiſe ſchwächer, Chemiſche Werte ſchwach, nur Braubach 2 Prozent höher, Lederfabrik Spier 5 Prozent niedriger, Bleiſtiftfabrik Faber 2 Prozent und Kleyer 2½ Prozent höher. Die Geſchäftsſtille in den Transportwerten machte ſich in den führenden Werten beſonders bemerkbar, Lom⸗ barden, Staatsbahn und Baltimore und Ohio nur mühſam be⸗ hauptet. Schiffahrtsaktien unverändert. Auf dem Gebiete der Bankaktien ſind Kreditaktien trotz der günſtigen ungariſchen Ernteausſichten mäßig ſchwächer, von heimiſchen find Deutſche Bank feſt, die übrigen um Bruchteile höher. Fonds in Ueberein⸗ ſtimmung des ſtillen Verkehrs ebenfalls ruhig. Deutſche Fonds behauptet, von ausländiſchen dagegen Mexikaner ſchwächer, eben⸗ falls Türkenloſe. Im weiteren Verlaufe war von einer Belebung nichts zu bemerken. Der Bericht der Laurahütte machte keinen beſonderen Eindruck, Lombarden blieben ruhig bei behaupteter Tendenz. Es notierten: Kredit 209,75, Diskonto 187,30, Dresdner 158,/10, Staatsbahn 161, Lombarden 23,80, Baltimore und Ohio ſtill. * Berlin, 14. Juni.(Tel.) Fondsbörſe. Auf die geſtrige Erhöhung Newyorks ſowie auf Berichte über angeblich günſtigere Ausſichten für eine befriedigende Löſung der nordamerikaniſchen Giſenbahntariffrage konnte heute dei Beginn des hieſigen Verkehrs eine freundlichere Stimmung zur Geltung kommen, zumal die e⸗ rüchte über eine gute Geſchäftslage bei Phönix und Gelſenkirchen ſich erhalten. Die Aktien der genannben beiden Unternehmungen hatten denn auch heute wieder die Führung auf dem Montan⸗ markte. Die Kurserhöhungen auf dieſem Gebiet blieben aber unter 1 Proz. Oberſchleſiſche Eiſenbahninduſtrieaktien ſtellten ſich ſogar niedriger und verloren 1 Prozent. Elektrizitätsaktien begegneten gleichfalls etwas regerem Intereſſe. Schuckert gewannen ſogar über 1 Prozent. Die Bewegungen der deutſchen Bankenwerte waren unbedeutend, dagegen machte ſich für ruſſiſche Banken lebhaftes Intereſſe geltend, ſodaß Petersburger Internationale Handels⸗ bank ca. 1½ Prozent, Ruſſiſche Bank ca. 3% Prozent anziehen konn⸗ ten. Von Bahnen waren beſonders amerikaniſche Werte begehrt. Kanada erfuhren eine Beſſerung um 1 Prozent. Pennſylvanig ſtiegen um.60 Prozent. In öſterreichiſchen Werten war das Ge⸗ ſchäft, ebenſo wie in Fonds, ruhig bei enig beränderten Kurſen Die dritte Börſenſtunde verlief ſtill und behauptet. Larahütteaktien lagen ſchwächer auf den Bericht über das dritte Vierteljahr. Indu⸗ ſtriewerte des Kaſſamarktes hatten ziemlich feſten Markt, dagegen lagen Waggonfabriken unter Realiſationen matt. Privatdiskom 3% Prozent. *** 1* Mannheimer Effektenbörſe. Vom 14. Juni.(Offizieller Bericht.) Kleinere Abſchlüſſe erfolgten heute in Brauerei Eichbaum⸗ Aktien zu 114.2, Proz. und in Mannheimer Dampfſchleppſchiff⸗ fahrtsaktien zu 50 Prozent. Sonſtige Veränderungen: Verein Deutſcher Oelfabriken 166.50., Durlacher Hof⸗Aktien 231.50., Frankona 1305 G. 1310 B. und Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 265 B. Aktien. Baunken. Brief Geld Briof Gel! Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyersßo0½%—.——.— Flankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70] Rück⸗ u. Mitverj. 1310 1305 Rhein. Creditbank—.— 189.40 Fr. Transp⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.— Glas⸗Verſ.⸗Gef. 2300—.— Südd. Bank—.— 118.— Bad. Aſſecuranz—.— 1885 Südd. Disc.⸗Geſ.— 118.25 Continental. Verſich.—.— 680.— Mannh. Verſi ſerung 755.— 745.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 880.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 580.— Jnduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr. 114.50 Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 489.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken—.— 166.50 Weſt..⸗W. Stamm 220——.— —.— Emaillw. Maikammer 103.——. *„Vorzug—.— 102.80 Ettlinger Spinneret—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 203.— Hüttenb. Spinnerei—.——.— Bad. Brauerei—— 77— u Durl. Hof vm. Hagen—.— 231.50] Heddernh. Kupferw. u. Eichbaum⸗Brauere!—.— 114.25 Südd. Kabelw. Frkf. 130.— 129.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr Maſchinenbhau—.— 220.— Br. Ganter, Freibg.—.— 90.— Nähmfor Haid u. Neu—.— 258.— Kleinlein, He delberg—.— 185.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205.— Hombg⸗ Meßſerſchmitt 34.— 33.— Maunh. um u. Asb. 149.——.— Ludwigsh. Attienbr.— 214.— Machinenf. Badenia—.— 200.— Mannh. Aktienor.—.— 135.—Oberrh. Eiektrizität—.— 19.— Brauerei Sinner 255.——.— fälz. Mühlenwerfe———. Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.— Pf.Nähm. u. Fahrradf.—.— 146.— „Schwartz, Speyer—.— 123.50 PortlZement Hdlbg.—.— 149.50 „S. Weltz, Speyer———. Rh. Schuckeit⸗Geſ. 133.—132.— „ 3. Storch., Speyer———.— Südd. Draht⸗Induſt. 141.— 140.— Verem Freib. Ziegelw. 120.——.— Speyr Würzmühle Neuſtadt———— Zellſtoffab, Wilshof 265.——. Zuckerfbr. Waghäuſel 25.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— Br. Werger, Worms 83.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 164.— Transpor! u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Mannß. Dampfſchl.—.— 50.— ———— Zuckerraff. Mannh⸗ 6. Seite. General⸗Auzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 14. Junt. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 14. Junf.(Anfangs⸗ Kredftaktien 210.70—.— Disc.⸗Kommandi! 187.— 187. Staatsbahn—— Lombarden 23.80 23.90 Bochumer 231 80 232.80 Herlin, 14. Juni. Wechſel London 20.49 20.495 Wachſel Parts 81.12 81.10 4% Reichsanl. 101.90 101.90 4⸗% 1 1909—.——.— 8% Reichzanl. 93.— 93.— 300%„ 1906—.——.— 4% Reichsauleihe 8470 84 70 %% Gonſols 101.90 101 90 80%„ 1909———.— 35% 0½0 5— 93.— 8%„ 1909——— 38 84.60 84.60 4% Bad. v. 1901 101.— 101.— 1% 1908/9 102.60 101.70 *⁹ conv.——— tloosd7 92 10 3%% Bayern 92.20 92.20 3% Heſſen 9150 91.60 30% Haſſen 80.90 80.90 3eh Sachſen 88.70 83.75 4½ Japaner 1905 97.90 97.80 28% Italiener—.——.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.20 92 40 4% Bagdadbahn 87.50 87.50 Oeſter. Kreditaktien 210 70 210.— Berl. Handels⸗Geſ. 17260 172.40 Darmfädter Bank 130.10 130.20 Dautſch⸗Aſtat. Bank 151.70 150.70 Deutſche Bant 250.90 251.20 Dise.⸗Komptandit 187.— 187. Dresdner Bank 157.80 157 20 Pariſer Paris, 14. Junt. Anfangsk! d% Rente 98.20 98.92 Spmier 96.40 96.45 Türt. Looſe—— Banque Ottemane 723.— 723.— Rio Dinto 1703 1675 (Schlugkurſe.) Furfe.) Laurahütte 174.70 175 20 Pbönix 221.50 223. Harpener—.— 196.10 Tend.: feſt. Reichsbank 144 20 144.20 Rhein. Kreditbauk 139 20 139.20 Ruſſenbant 158 90 158.70 Schaaffh. Banky 142.50 142 80 Züdd. Disc.⸗G.⸗A. 117.80 117.70 tagatsbahn 161.20 161.— Lombarden 23.90 24.— Baltimore u. Ohis 110.70 110.90 Canada Paciſic 194.60 195,70 Hamburg Packet 144 50 144.80 Nordd. Lloyd 111— 111.— Bochumer 232 10 232.90 Deutſch⸗Luxembg. 207.— 208.10 Dortmnnder 95.— 95— Gelſenkirchner 209.10 209 90 Harpener 195 50 195.90 Laurahütte 174.90 174.40 Phöntx 222.— 223 10 Weſteregeln 217.60 217.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 270.70 270.20 Anilin 477.70 475.50 Anilin Treptow 365,50 375.50 Brown Boveri 200 20 199.60 Chem. Albert 482.50 482— D. Steinzeugwerte 240,20 240.— Elberf. Farben 485— 485 50 Celluloſe Koſtheim 203 70 203.70 Rüttgerswerken 186— 185 50 Touwaren Wiesloch—— 110.— Wf. Draht. Sangend. 285.— 235.— Zellſtoff Waldhof 262.50 268.20 Privatdiskont 3¼% Börſe. irſe. Debeers 440.— 489.— Caſt rand 135.— 134.— Goldſteld 163.— 161.— Randmines 283.— 281. Londoner Effektenbörſe. London, 14. Juni,(Telegr.) / Conſols RMeichsauleihe 4 Argentinier 4 Italiener 4 Japauer 3 Mexikaner 4 Spanier Ottomanb ank Amalgamated Angeondas Rio Dinto Central Mining Chartered De Beers Faſtraud Geduld Goldfields Jagersfontein Wien, 14. Junt. Kredilattien Länderbank Wieuer Bankverein Staatsbahn Vombarden Martnoten Wechſel Paris Wien, 14. Juni. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Unonbant Ungar. Kredii Wiener VBantverein Länderbank Türk. Loſe Alpine Dabakaktien Nordweſtbahn Holzverkohlung Staatsbahn Lombarden Aufangslärſe der Eſſeltenbörſe. 9 82„ 82¼16J Moddersfontein 2 83— 83˙% Premier 90% 90¼ RNandmines 9/½ 91¼ 104%½ 104½ Aichiſon comp. 106% 107½ 95%/ 95“] Canadian 200— 201½½ 36— 36— Baltimore 114%/% 114˙% 94½ 94½ Chikago Milwaute 128½ 1307% 18¼ 18¾ Denvers com. 35 0 35½ 64% 65 Erie 26˙½ 26% 8% 8½¼ Grand TrunkIII pref. 54% 55 68 ½ 66%„„ ord. 29˙8 ò30— 16 ½½ 16 Louisville 147— 148˙, 32% 32˙½% Miſſouri Kanſas 38˙% 39ʃ½ 17% 27¼ Ontario 44% 45— 5˙%% 5ʃ½ Southern Paeific 120— 122˙% 2% 2˙% Union com. 172— 176— 6% 6˙½ Steels com. 88˙% 79˙% 8% 85,½ 6Tend. ſtill. Wiener Börſe. Vorm. 10 Uhr. 672— 679,70J Oeſt. Kroneurente 95.20 95.20 500.20 499.—]„ Papierrente 98.05 98.05 548.— 543.„ Silberrente 98.10 98.10 753.20 751.70 Ungar. Goldrente 113.20 113.10 118.— 118.20„ Kronenrente 92.30 93.30 117.55 117.57 Alpine Montan 724.— 728.20 95.35 95.35] Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. 671 50 669,200Buſchtehrad. B. 978.— 960.— 1814 1817 Oeſterr. Papierrente 88.05 98.05 ———.—„ Sitlberrente 98.10 88 10 600.— 601.—-„ Goldrente 117.— 116.95 845.— 843.— Ungar. Goldrente 118.20 113.10 548.—543.— Kronenrente 92.30 92.30 500.— 499.—Wch. Fraukf. viſta 117.57 117.57 259.— 253.—]„ London„ 240.85 240.90 724.— 724.[„ Paris„ 95.35 95.86 ———— Amſterd.„ 199.20 199.20 —.——.— Napoleon 19.10 19.10 —:——.—[Marknoten 117.57 117.57 752.10 752.— Ultime⸗Noten 117.55 117.55 118.20 118.50l Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 14. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark prs 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Weizen per Juli „ Sept. Eudapeſter Produktenbörfe. 18. 14. 13. 14. 196.75 198.75 Mais per Jult—— 188—189.—„ Auguſt——„ 188.25 189.50„ Sept——. 148.75 150.25 1 151.75 151.50 Rüböl per Juni 53.80 23.80 152.75 152.25 Okt. 49.80 49.60 —.———„ Dez——- —.———[Spiritus 70er locko—.—. 152.25 153.50 Weizenmehl 27.50 27.50 [Roggenmehl 19.60 19.60 Bn dapeſt, 14. Juni. Getreide markl.(Delegramm.) 18. 14. per 50 kg per 50 ug Weizen per Maii—— matt——— ſtetig „ Oll. 9 22-—— 9483—— Noggen per Mat———— ſtetig „ Olt. 694—— 702— Hafer der Mat——— luhig——— ruühig — 724— es en 540—— ruhig 535—— willig 850— Kohlraps Augu 1200—— träge 1200—— träge TLiverpooler Börſe. Liverpool, 14. Juni.(Anfaugskurſe.) 18. 14. Waizen per Juli(4˙½ ruhig 608˙% willig Dr⸗ 6f5% 605 50 Mals var Jult— näge— uuge nar Sept⸗ 8 Freukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 13. 14. 13 14. Amſterd au kurz le9 25 69.25 Check Paris 8115 81.125 Belgten 80.875 80 866 Parts kur! 81.116 81 10 Italien 80.725 80.760 Schweitz. Plätze 81.025 80 0136 Check London 20.495 20.495 VGien 85.988 84.988 London 20.47 20 465 Navoleonsd'or 16.25 16 25 langzg-— brivatdisfonts en 16 Staatspapiere. A. Deutſche. 18 14 13 14 4% beutſch. Reichsanl. 101.90 101.951 Mh. Stadt⸗A. 198—k- 8„ Ii„ 1909———— 8 92.95 93 10%„1905—.— 91 25 8 55 5 1909———6. Ausländiſche. 4 5 84.55 84.6005 Arg. i. Gold⸗A.1887——. 6 d% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.05 102.055% Chineſen 1893 101.80 101.80 4 do. do. 1909——½%„ 1898s 99.10 99— 3 93.10 92.95½ Japaner 97.80 97.70 4„ 1999——Nexikaner duß. 88/90 109.20 100.— 141* 5 84 60 84453 ferikaner innere 70.20 69.90 zbadiſche St.⸗A. 901—.— 100.900 Bulgaren 101.,15 101.20 13„ 1908/09 101./0 101.80½3¼ italien. Rente—.——— 4 bad. St.⸗O.(abg)!l—— 44½½ Oeſt. Silberrent⸗ 97 95—. . 98.70 98 7004½ Papterrent,. 97.25—- 3%„„10900 91.90 91.“0Oeſterr. Goldreaunte 99.23 99 255 3%„„ 1904 91.80 91.80ſ: Portug. Serie 66.25 66 25 8 N* 5 1907 91.90 91.90ʃ2 III 66.80 Abayr..⸗B...1015 101.30 101.— „1018 101.45 101.60 Allg. Anl. 92.15 92.15 8% do. u. 3 do.(.⸗B.Obl. 3 Pfälz..⸗B. Prior. 5* f 4 Heſſen von 190 3 Heſſen 4 Sachſen Mh. Stadt⸗A. 197—-—— 100,70 100.70 9180—.— 10140 101.40 81.30 81 30 83.70 83 70 ** 4% neue Ruſſen 1905 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Reute 4 Türten von 1908 „„ 4 Ung r. Goldrente 4„ Kronenrente Verziusliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchels60 Türkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit Südd. Immobil.⸗Geſ. 210.50201.— 93.60 93.60 100,30 100.80 87.90 94 20 95.15 92.40 87.90 94 30 95,5 92.80 174.75—.— 184.50 183.20 Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 127.— 127.— kunſtſeidenfabr. Frkf. 178.50 178.— Gichbaum Mannheim 113.20113.50 Mh. Aktien⸗Brausrei 185.—135.— Parkakt. Zweibrücken 21.— 91.— Weltzz. Sonne, Speyer 90.— 90.— Cementwerk Heidelbg. 149.—148 50 Cementfabr. Karlſtadt 132 50 132 50 Badiſche Tnilinfabrik 465—475— Ch. Fabrik Griesheim 260 50259.— Höchſt 478.—477.— er. chem. Fabrik Mh. 321 80824.80 Chem. Werke Albert 482.482.— Südd. Drahtind. Nh. 141.—141.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 214.— 214.— Acc. Böſe, Berlin 12.— 11 60 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 270.70 271 50 Lahmeyer 114.40 114.50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 162 75 164.— Rheiniſche 130.10 130. Lederwerk. St. Jugbert.— 88.— Spicharz Lederwerke 108— 108. Ludwigsh. Walzmühle 162.— 160.50 Adlerfahrradw.Kleyer 419.70 422.— Maſchtnenfhr. Hilpert 8480 85.— Maſchinenfb. Badenia 203.— 200.— Dürrkopp 480.— 427.50 Maſchinenf, Gritzuer 244.30 243 10 Maſch.„,Armatf.Klein 1220124.— Pf. NMähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer öhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 22.— 22 80 Schnellpreſſenf. Frkth. 220.50 220.— Ver.deutſcher Oelfabr. 167.20 168.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.80 121.80 Seilinduſtrie Wolff 139. 139.— 'wollſp. Lampertsm. 55.— 55. 145.— 145.75 Siemens& Halske 244.— 245. Gumt Peter 865.— 367.75 Weyß u. Freytag 149,.50 149.20 Kammgarn Kaiſersl. 199.—199.— Zellſtoffabr. Waldhof 265.—264.— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 232 25 232.60J Harpener Bergbau 109.20 109.—Faltw. Weſterregeln 218.— 217.10 Buderus 195 40 195 80 Coneordia Bergb.⸗G.———.—.Oberſchl. Eiſeninduſtr. 103.50 103.— Deutſch. Luxemburg 207.20 208.— Eſchweiler Bergw. 193.50 198.25 Nriedrichshütte Bergb. 129.— 128 Galſenkir hner 203.30 209 75 hönig 221.90 222.90 Br.Königs⸗ u. Laur rh. 174 80 175.— Hewerkſch. Roßleben 120 00 129 00 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportauſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 123.— 123.— Hamburger Packet 144.20 144.40 Norddeutſcher Lloyd 111 20 111.10 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 161 40 161. Oeſt. Züdbahn Lomb. 24.— 23.80 Pfandbriefe. 4% Frt. Hyv.⸗ Bfdb. 100.— 100. %% F. N. B. Pfobr.05 100,20 100 20 .K 1910 100.— 109.— Gotthardbahn—.—.— Ital. Mittelmeerbahn do. Meridionalbahn 187 30 137.30 Baltimore und Ohio 110.60 111. Prioritäts⸗Obligationen. 40% Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 40% Br. Bfdb. umt. 15 101.— 101.— 99 90 99.90 0% Pf. HypB. Pfdb. 100.10 100.10 40 7 100 10 100 10 1 8 205 92.60 92.60%½%„„„ 155 21½%% Pr. Bod.Fr, 110 91.10 ½%„„ 12 91.80 91.30 4% Gtr. Bd. Pfb.opo 99.60 99.60½ Mede dt 4% 99 Kleind. b— 55 0% 99 40 99.40ſ 3½% Pr. Nfdbr.⸗k. 6˙ bu..0. Syv.⸗Pfd.⸗Lom.⸗ unt. 10 99.40 99.40 Halz gatadd 13 53 30 59 90 4% bew. 0g 4% Rh. H. B. Pfb. 02 8 9. 185 99.60 99.60 1 507 99 60 99.60 8%„ Pfobs v. 86 deh„„„ 1912 9 70 99.70 89 f. 94 90.80 90.80%„„„ 1917 100.20 106.— 3ſ. Pfd. 95/ 91.70 91.704%„„„ 1919 101 101.— 4%„ Co.-bl. z„„ verſchied. 91.— 31.— .0 1, unk. 10 100,10 100.10 ½%„„„ 1914 91.— 91..— 3%„ Com.⸗Obdl. 51ſ% Rh..⸗B..O 140 91.40 v. 87/1 91 70 9170%R. W. B. C..1i00—f 3%„ Com.⸗Obl. 4% Bf. B. Pr.⸗Obl.—.— v. 96706 91.70 91.700 5½% Pf. B. Pr.⸗OB. 4% Pr. Pfdb. unk. 09 99.10 9910% It alſttl.a. F. B. 74.30 74 20 4% 12 99.6 99.60— 4&„14 99 70 99.el nen, Zert., 8. f. 750.— 750.— Badiſche Baut 134.70 134.70 Bauk⸗ und Verſicherung „Aktien. Deſterr Ung Bank 130.— 129.50 Berg l. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗B. Dar uſtädter Baul Deutſche Bank Dutſchaſtat. Bant D. Effekten⸗Bau Disconto-Comm. Dresdener Baul Fraukf. Hop.⸗Ban Irkf. Nationalbant Frauffurt a,., 14. Juni. 117.— 117— 172.60 172.50 113.70 113.60 186.,40 130 30 250.50 251 151.— 151 50 108,.90 109— 187 10 187 30 158.10 158.15 210 50 210.50 188.80 168 80 128 90 123 10 Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bant Preuß. Hypotheknb. Deutſche Neichsbk. Rhein. Kreditbank Khein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bautver. Südd. Bank Ahm. Wiener Bankver. Südd. Diskont Zank Ouomane Lreditaktten 210. 125.80 125 90 210.50 209.75 101.20 101.20 197.05 195.50 123.60 123 50 124.40 144.60 139.40 139 40 19780 197.80 142 20 142.80 1127.50 117.50 137.45137.50 118.—118.— 144.—144 —„ ieonis⸗ Commandit 187.10, Darmfiiabier 130.25, Dresdner Zan 157.90 Hau dalsgeſellſchaft 176.30 Deu ſche Bank 250.70, Lomhbardan 28.80 Bochumer 232.30 17450 Unzarn 95.15 Tendenz: ſtill Nachbsrſe. Lredttattien 20%75, Diseento⸗-Semmäandu 187.30 Staatsban 161.—, Lombarden 23.80. Sta usb idu 161 Jolſenlicchen 209.50, Laurahulte Aberſeeiſche Schtffahrts⸗Jelegramme. Southampton, 10. Juni.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Southampton.) Der Schnell⸗Dampfer„Philvdelphia“ am 4. Juni von New⸗Jork ab, iſt he ſe vormittag hier angekommen. New⸗York, I. Juni(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Sout⸗ hampton.) Der Schnell⸗Dampfer„New⸗Nork“ am 4. Juni von Southampton ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. News⸗Mork, 12. Juni.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗bine, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Lapland“ am 4. Juni von Antwerpen ab, iſt heute hier angekommen. lntwerpen, 13. Junf.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Finland“ am 4 Juntf von New⸗Pork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Hauptbahnhof. New⸗Nort, 12. Juni.(Drahrbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie) Der Poſt⸗Dampfer„Cleveland“ iſt am 12. Juni, mittags 12.45 Uhr in New⸗Nork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther Reckow, Mannbeim, IL 14, 19. u. von *** Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddentſchen Lloyd, Bremen. 13. Juni. D. Prinzeß Alice angekommen Bremerhaven, D. Gneiſenau angekommen Bremerhaven, D. Wittekind angekommen Baltimore, D. Derfflinger angekommen Colombo, D. Scharnhorſt angekommen Colombo, D. Nork angekommen Vokohama, D. Bar⸗ baroſſa angekommen Genua, D. Lützow angekommen Aden, D. Prinz Friedrich Wilhelm abgefahren Cherbourg, D. Eiſenach ab⸗ gefahren Bremerhaven, D. Berlin abgefahren Gibraltar, D. Kleiſt abgefahren Gibraltar, D. Zieten abgefahren Antwerpen, D. Rhein paſſiert Lizard, D. Caſſel paſſiert Lizard. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. ** 0r Dampfer⸗Expeditionen des Norddentſchen Lloyd in Bremen. Ab Bremerhaven vom 12. Juni bis 18. Juni 1910:„Kron⸗ prinz Wilhelm“ am 14. Juni nach Nem⸗York über Zouthampton⸗Cher⸗ bourg.„Schwaben“ am 14. Junt nach Argentinien, Köln“ am 6. Junt nach Philadelphia und Baltimore,„Prinz Ludwig“ am 16. Juni nach dehn e one e am 18. Junf nach New⸗Nork über Soutſſam⸗ n⸗Cherboura.„ 5 Juni i iun 18 den Aerglen am 18. Juni nach Braſilien,„Schleſien ** 1* Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele ſramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 nd 1037 14 Juni 1910. Proviſtonsfreil 5 2 Wir ſind als Selbſttontrahenten 8 Käufer r V · unter Vorbehalt 00 00 CCCT———ß—————————— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 5— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerperſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinneret Speyer 57— 7 75 0 Aktien 10⁰0— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mandei,— 188 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim—— erb. Off Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 200zfrfr Erſte Oeſterreich. 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Off Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M.— M. 560 Waggonfabrik Raſtatt 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 7 Immo biliengeſellſchaf:— 120 zft Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Tausendfech bewährie Nahrung bel:, Brechdurchfall, Kindermebi Diarrhöe, Hrententees: Därmkatarrh, erc. 8761 6 Pfund zugenommen. Gumbinnen, den 15. Juni 1909. Ich habe jeden Morgen und Abend eine Taſſe Bioſon getrunken, um kräftiger zu werden und an Körpergewicht etwas zuzunehmen; hatte dabei auch den gewünſchten Erfolg.„Bioſon“ nahm ich ſehr gerne, denn es bekam mir viel beſſer als Kaffee und verlieh mir dabei noch einen regen Appetit. Ich habe zufolge des Bioſon⸗Trinkens 6 Pfund zuge⸗ nommen. Ihr vorzügliches Präparat werde ich allzeit warm empfehlen. Hochachtungsvolll Max Wackernagel, Dar⸗ kehmerſtraße 11/13. Unterſchrift beglaubigt: Dr. Albert Stremplat, Notar. Bioſon iſt das beſte und billigſte Kräf⸗ tigungsmittel. Paket 3 Mark ſtets friſch in ſämtlichen Apo⸗ theken. Verlangen Sie von dem Bioſonwerk, Frankfurt a. eine Gratisprobe und die Broſchüre. S 7 —— F 72 282 m bef 7 85 S .8 tletzungen, daß der Tod alsbald eintrat, Mannheim, 14. Juni. Seite. 80 NEUHEITEN 7 UND kurkrk:; REsrE LMorEbn 44 Tachusr 4N IDISFn Aswant fon Fkirn Bkbanf VON EEee Todes-Anzeige. 5 Freunden und Bekaunten die schmerz iche Mitteilung, dass mein innigstgeliebter Mann 32587 Karl Mitsah Telegraphen-Assistent plötrzlich und unerwartet durch den Tod entrissen Wurde. Mannheim, den 14. Juni 1910. Die trauernden Hinterbliebenen: Kätchen Mitseh nehst Verwandten. Mittwoch früh 9 Uhr in Die Beerdigung findet EKohrbach bei Sinsheim statt. 77 Maesig impreis.— Erstklassig in jeder Beziehung. Annähernd 50,600 Schreibmaschinen Aerg —— u, nahmafchinen sind die besten iür Haushaltung und Seboerbe. Unterricht gratfs. Martin Decker Mannbeim Näfrmascfrinens und FahrradsInlanufaktur. Reparaturen prompf und billig. 4 aus guter Familie ſofort oder per Herbſt 2 Lehrlinge geſucht. Solche mit dem einj.freiw. Zengnis werden bezl. Lehrdauer u. monatlicher Vergütung bevorzugt. L. Eischer-Riegel, Spezial. Damten, u. Kinderkonfektion. Reelle Sarantle. rel. 1298 5043 51390 im Gebrauch. Roferenzen, Kataloge und Vor- 7 auf Wunsch kostenlos Aurch die Generalvertretung Hans Schmitt, 6 4, J. 1248. 0 war am ganzen Leibe mit Flechten 479 Nffentliche Verſteigerung Donnerstag, 16. Juni 1910, mittags 12 Uhr, werde ich im Börſenlokale hier, Audonopn-Annahme fulr 200 20. 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H. hatte in einer zin der Nähe ſeiner Wohnung befindlichen Wirtſchaft ein paar Glas Bier zu ſich genommen. Vor der Wirtſchaft lauerten ihm einige ipſer auf. Kaum verließ Hefner die Wirtſchaft, als er auch tätlich angegriffen wurde. Mit Mühe legte er die fünf itte zu ſeinem Hauſe in der Hauptſtraße zurück, wo er von Möhbelpacker Heinrich Bühler von hier, der von den ſtreiken⸗ Gipſern durch eine Bierſpende gedungen worden ſein ſoll, der⸗ zmaßen verſchlagen wurde, daß er blutüberſtrömt zuſam⸗ menbrach. Große Blutlachen bezeichneten heute früh noch die Stelle, wo ein Familienvater halb totgeſchlagen wurde. Der rohe Däter wurde ſofort verhaftet. Die Unterſuchung des Geſchla⸗ ſgenen ergab heute früh, daß eine direkte Lebensgefahr für H. nicht befteht, doch dürfte er, der erhebliche Wunden ſpeziell am Kopfe erhalten hat. längere Zeit bettlägerig ſein. * Singen, 12. Juni. Schon wieder iſt von einem ſchrecklichen Unglücksfall auf dem hieſigen Bahnhof zu berichten. Rangierer Jo⸗ Haun Lupfer wurde beim Manövern auf der ſogenannten Reparatur⸗ ſpur durch die Maſchine des einfahrenden Eilzugs 157(2,43 hier) er⸗ faßt und auf der Stelle getötet. Lupfer trat nach dem Abhängen eines Wagens aus dem Gleis und bemerkte den auf dem andern Gleis einfahrenden Zug 157 nicht. Er wurde von der Maſchine erfaßt, überſchlug ſich dreimal und erlitt am Hals und Kopf ſo ſchwere Ver⸗ Die wirkliche Urſache iſt zu ſuchen, daß die Bohnhofanlagen viel zu klein ſind. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 13. Juni. Aus einem Fenſter ſeiner im dritten Stockwerke eines Hauſes der weſtlichen Ringſtraße befindlichen Wohnung auf die Straße herabgeſtürzt hat ſſich heute Nachmittag der 37 Jahre alte verheiratete Werkmeiſter Adolf Bauer von Pforzheim. Bauer wurde:it gebrochenem Genick und zertrümmertem Schädel tot aufgehoben. Er iſt nach Aufgabe einer in Italjen bekleideten Werkmeiſterſtelle erſt un⸗ ängſt hier zugezogen und ſollte morgen eine Stellung in einer ſhieſigen Modellfabrik antreten. Der Bedauernswerte litt in der fetzten Zeit an Verfolgungswahn und hat die Tat in einem Anfall geiſtiger Störung verübt. MFrankenthal, 13. Juni Eine geſtern abend nach 11 Abr im nahegelegenen Dorfe Eppſtein ſtattgehabte ſchwer e Bluttat, bei welcher der 32 Jahre alte verheiratete Fabrik⸗ iter Karl Müller von Eppſtein von dem 37 Jahre alten Keſſel⸗ urd Friedrich Haſſelbach von dort totgeſtochen wurde, ift wi⸗ ſich nachträglich herausgeſtellt, in erſter Linie durch das Verhalten des Getöteten ſelbſt herbeigeführt worden. Mülber, der mi! Haſſelbach ſeit 2 Jahren verfeindet war, hat dieſen nach einem geſtern abend gegen 10 Uhr ſtattgehabten Wortwechſel verfolgt und iſt ihm bis auf den zu ſeiner(Haſſelbachs) Wohnung gehörigen Hof nachgegangen. Da erſt hat ſich Haſſelbach gegen ſeinen Ver⸗ folger zur Wehr geſetzt und ihm vier wuchtige Meſſerſtiche beige⸗ bracht. nämlich einen Stich in den Hals, einen in die Bruſt und zwei in die Arme. Trotz der ihm zugzfügten ſchweren Verletzun⸗ gen hat ſich Müller noch nach ſeiner Wohnung zu ſchleppen ver⸗ mocht, doch iſt er ſchon zwei Stunden ſpäter mit dem Tode abge⸗ gangen. Haſſelbach, der noch in der Nacht verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis nach Frankenthal verbracht wurde, mußte heute nachmittag einer in Eppſtein ſtattgehabten gerichtlichen Orts⸗ beſichtigung beiwohnen. *Zweibrücken, 18. Juni. In Marbach am Bodenſee iſt geſtrn früh der Syndikus des Verbandes bayeriſcher Metall⸗ Induſtrieller, Rechtsanwalt König, ein geborener Zweibrücker, im Alter von erſt 30 Jahren geſtorben. Gerichtszeitung. oc. Freiburg, 13. Juni. Die Strafkammer ber⸗ urteilte den 51 Jahre alten Taglöhner Stefan Dorſt von Wal⸗ tershofen, der ſich am 6. März im Mooswalde an einem 5½ Jahre alten Knaben verging, wegen Sittlichkeitsverbrechen und Körperverletzung zub 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Sportliche Nundſchau. Leichtathletik. * Der Marathonlauf, der am Sonntag von Darm⸗ ſtadt nach der Frankfurter Ausſtellung für Sport und Spiel veranſtaltet wurde, verlief folgendermaßen: Geſtartet wurde in Darmſtadt beim Bahnübergang auf der Chauſſee Darm⸗ ſtadt⸗Mainz um 7 Uhr 36 Minuten. Der Lauf verlief in den einzelnen Zeitabſchnitten wie folgt: 5 Kilometer: 1. Stoiber⸗ Nüriberg 17 Min. 1025 Sek. 2. Janſſen⸗Rotterdam, 3. Sperber⸗ Köln, 4. Slavik⸗Prag, 5. Wils⸗Berlin, Kiefer⸗Frankfurt gibt auf. — 10 Kilometer. 1. Janſſen 35:58 2. Stoiber, 3. Hempel Berlin, 4. Sperber, 5. Wils.— 15 Kilometer, 1. Hempel 56:675, 2. Janſſen 3. Stoiber, 4. Wils, 5. Rieß⸗Berlin.— 20 Kilometer. 1. Hempel 1 St. 14 Min. 36 Sek., 2. Rieß, 3. Janſ⸗ ſen, 4. Wils, 5. Stoiber.— 28 Kilometer: 1. Hempel und Ri e 8 Lze 2. Wis, Juuſſer, 4. Chriſtenſen.Kopentncen, ö. Eiſelt —. Chemnitz. Stoiber aufgegeben.— 30 Kilometer.. Rie ß :53:30, 2. Wils, 3. Hempel.— 35 Kilometer. 1. Rie ß:14:29, 2. Wils.— 40 Kilometer. 1. Rieß,:88:29. 42 Kilometer 192 Meter: 1. Rieß⸗Berliner Sportklub 2 St. 38 Min. 29 Sek. 2. Wils⸗A. S. C. Marathon 02⸗Berlin:49:8528. 3. Chri⸗ ſtenſen⸗Kopenhagen:56:996. 4. Hempel⸗Berliner Meteor :5773098. 5. Eiſelt⸗ Chemnitz:58:156. Ferner trafen noch ein: Reiche⸗Berlin, Heiduk⸗Berlin, Burger⸗Stuttgart, Danziger⸗ Berlin, Buſer⸗Berlin, Leuxner⸗Nürnberg, Crome⸗Nürnberg, Chr Englert⸗Frankfurt. Von 22, die geſtartet hatten, ſind nur J8 am Ziel angekommen. * Olympiſche Spiele. Die in der Frankfurter Ausſtellung veranſtalteten Olympiſchen Spiele hatten folgendes Re⸗ ſultat: 400⸗Meter⸗Laufen. 1. Clarner⸗Paris 52½ Sek., 2. Meslot⸗ Paris.— Schleuderballwerfen. 1. Waitzer⸗München 54 Mtr. 67 Ztm., 2. Mandel⸗Berlin.— Weitſprung mit Anlauf, 1. Paſe⸗ mann⸗Kiel:88, 2. Rathmann⸗Berlin.— Kugelſtoßen, 7½% Kilo⸗ gramm. 1. Tifon⸗Paris 12:07, 2. Otto⸗Darmſtadt.— 1000⸗Meter⸗ Vorgabelaufen: 1. Keyſer⸗Paris(Mal):88, 2. Dechent⸗Frank⸗ furt(25 Meter), 3. Blauſch Frankfurt(45), 4. Carpentier⸗Straß⸗ burg(20). 100-Meter⸗Juniorlaufen: 1. Ketterer⸗München 11755 Sek., 2. Blatzheim⸗Köln.— Kugelwerfen, 5 Kilo: 1. Herr⸗ merlein⸗Fürth 19:72, 2. Waitzer⸗München.— 1000⸗Meter⸗Junior⸗ laufen: I. Riemekaſten⸗Berlin:4726, 2. Voigt⸗Frankfurt⸗ 1500⸗Meter⸗Laufen. 1. Keyſer⸗Paris:10, 2. Lightbody⸗Berlin 3. Sehers⸗Brüſſel.— 100⸗Meter⸗Laufen. 1. Lamotte⸗Paris 11¼ Sek. 2. Meyerhof⸗Berlin.— Diskuswerfen. 1. Tiſon⸗Paris 38:10, 2. Hahn⸗Frankfurt, 3. Waitzer⸗München.— 400⸗Meter⸗Staffetten⸗ laufen. 1. Berliner Sportklub, 2. Turnſportverein⸗Frankfurt(erſte Mannſchaft).— 1000⸗Meter⸗Staffettenlaufen. 1. Berliner Sport⸗ klub, 2. Frankfurter Kickers.— Tauziehen. 1. Athletenklub Ludwiashafen, 2. Athletenklub Koſtheim.— Speerwerfen. 1. J. Mandel⸗Berlin 50:58, 2. Waitzer⸗München, 3. Schütz⸗Köln. — Stabhochſprung. 1. Paſemann⸗Kiel,:54(neuer deutſcher Re⸗ kord), 2. Jirſak⸗Prag. 3000⸗Meter⸗Gehen. J. Galm⸗Offenbach 14:24½, 2. Schmidt⸗Ludwigshafen. 3000-Meter⸗Staffetten⸗ laufen. 1. Frankfurter Kickers.22, 2. Straßburger Hochſprung mit Anlauf. 1. Paſemann⸗Kiel:80, 2. N hl⸗Mainz. 110⸗Meter⸗Hürdenlaufen. 1. Weitling⸗Berlin 1825 Sek., 2,. Kaiſer⸗Frankfurt.— 1000⸗Meter⸗Hindernislaufen. 1. Blanſch⸗ Frankfurt. 2. Volke⸗Frankfurt.— Länder⸗Staffette Deutſchland⸗ Fy. Frankreich. Die Strecke führte über 1600 Meter. Sieger blieb Frankreich. 8. Seite. General⸗Anzeiger. Reform- Ha Necndwa Aahen P5, 4 strasse Nur solange Vorrat reicht Brosse Posten Damen-Stisfel in schwarz u. braun Aufmerksame Bedienung. Socht amerigan. Fagons Mk. 03⁰0 —————— SSS—ͤ Tagesordnung der am Donnerstag, den 16. Juni 1910, vorm. 9 Uhr ſattfindenden Bezirksratsſitzung. 1. J. S. des Ortsarmenverbandes Heidelberg gegen Landarmenverband Mannheim, Erſatz von Verpflegungs⸗ koſten für Friedrich Speck in Karlsruhe, 2. Geſuch der Gg. Montag Chefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Bellenſtraße 70. 3. Desgl. des Friedr. Hauſe Alphornſtraße 17. 4. Desgl. des Joh. Hörner im Hauſe Lutherſtraße 27. 5. Desgl. des Kaſpar Gſell im Hauſe Schanzenſtr. 24. 6. Desgl. des Eugen Moſthaf im Hauſe Kronprinzen⸗ ſtraße 7 Stoffel Ehefrau im 4. Desgl. des Karl Later im Hauſe Lameyſtraße 27. 8. Desgl. des Markus Scheidel in Rheinau, Wilhelm⸗ traße 25. 9. Geſuch der Joſ. Dürr Wwe. in Sandhofen um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Wein⸗ und Kaffeeſtube. 10. Geſuch des Erhard Kreß um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Ecke Droſſelſtraße 23 und untere Riedſtraße 32, Waldhof. 11. Desgl. Jakob Rörſch im Hauſe Neckarvorlandſtr. 17. 12. Geſuch des Joſef Schwarz um Erlaubnis zum Be⸗ trieb der Realgaſtwirtſchaft zum gold. Anker, S 2, 19. 13. Geſuch des Franz Brauch um Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Brauntwein von Waldparkſtraße 14 nach N 4, 1. 14. Geſuch des Fritz Theurer um Erlaubnis Branntweinſchank Charlottenſtraße 2. 15, Desgl. Karl Beyner, Neckarauerſtr. 149. 16. Desgl. Mich. Bentzinger Feldſtraße 12, Feudenheim. 1 Baugeſeuch des Joh. Buchter, Erſtellung eines Stall⸗ unld Magazingebäudes, Rheindammſtr. 47. 18. Baugeſuch der Firma Fettſäure⸗ und Glycerinfabrik G. m. b.., Erweiterung der Deſtillationsanlage Indu⸗ ſtrieſtraße 39. 19. Deichſchau am Rhein auf Gemaxkung Seckenheim hier Unterhaltung der Ufermauer beim Oxt. 20. Feſtſtellung von Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen Mannheimer⸗ und Feudenheimerſtr. im Stadtteil Käfertal. 21. Entwäſſerung von Wallſtadt. gum Sämtliche Akten dieſer T ab während 3 Tagen zur Ei auf unſerer Kanzlei auf. Mannheim, 13. Juni 1910. Großh. Bezirksamt I: Dr. Koru. Einladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde fahrt auf Dienstag, den 28. Juni 1910, nachmittags 3 Uhr in den Bürgerausſchußfaal des Rathauſes(N 1 dahier an⸗ beraumt. Die Tagesord Gehaltsverhältniſſe Errichtung der St Kunſthalle. 5 Exrichtung von weiteren 2 Profeſſorenſtellen an der Höheren Mädchenſchule. Erwerbung von Liegenſchaften. Neubau eines Krankenhauſes. Erweiterung des Waſſerwerks im Käfertaler Walb. Anlage von Kleingärten(ſog.„Schrebergärten“). Neubau der II. Höheren Mädchenſchule, hier die Ein⸗ richtung einer Plattform. „Errichtung von Annahmeſtellen für durch die ſtädtiſche Sparkaſſe Mannheim. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer 4, 6 u. 8 der Tagesordnung ſind am Tage der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne zur Ein⸗ ſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürge rausſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 11. Juni 1910. Der Stadtrat: Martin. Einladung Ergünzungswahl in den Stiftungsrat der Freiherrl. von Hövel'ſchen Stiftung. Für das am 14. Februar 1910 verſtorbene Mitglied des Stiftungsrats der Freiherrl. v. Hövelſchen Stiftung, Herrn Kaufmann Rudolf Baſſermann, iſt eine Ergänzungswahl für deſſen Reſtdtenſtzeit, d. i. September 1911, vorzu⸗ Wabt erfol 0 130 e exfolgt nach§ 21 des Stiftungsgeſetzes dur den Bürgerausſchuß mittelſt geheimer Abſtimmung, und zwar auf Grund der vom Stiftungsrat und Stadtrat ge⸗ meinſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirksamt ge⸗ nehmigten Vorſchlagsliſte, welche ſolgende Namen enthält: 1. Lamerdin Adam, Glaſermeiſter, 2. Küllmer 8 Privatmann, agesorönung liegen von heute nſicht der Herren Bezirksräte Tag⸗ nung enthält folgende Gegenſtände: des Bürgermeiſters Dr. Finter. elle eines Direktors der ſtädtiſchen D ο g% Spar⸗Einlagen Klemann. 3. Menger Franz, Privatmann. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dien 28. Juni 1910, nachmittags von 24—34 Uhr Stag, u das Rathaus(N) 2. Stock, Zimmer Nr. 18 anberaumt, wozu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zu⸗ ag eiues Wahlzettels ergebenſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und du mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Ontavblatt, ſomit des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind e me geben will, handſchrift⸗ lich oder im Wege der Vervi älti Menndeies Pe 1518. 5 verſehen. 8 Klemann. Viliten⸗Karfen ee in Mannheim Scholl's (Abendßblatt.) uur Sriefmarlous Dlieselbe llegt in meinem Geschäft zur Einzelentnahme auf. Sunstige Gelegenheit zur Beschaffung langgesuchter Stücke. Briefmarkenhandlung Mannheim M2, 7 Kunststr. Suddbutschebisgonto-Oeselschaftl.6, Bllanzübersicht per 30. April 191o. 8500 Aktiva. Aktien-Einzahlungs-Konto Kasse, fremde Geldsorten und Coupons. Weehsel und kurzfristige Schatzanweisungen des Reiches und der Bundesstaaten Guthaben bei Banken und Bankiers. Reports und Lombardldss Higene Wertpapiere Konsortialbeteiligungen Dauernde Beteiligung bei anderen Bank⸗ instituten und Bankfirmen Debitoren in laufender Rechnung Aval-Debitoren Mk. 12.092.242.— Bangebande Jonstige Immobilien Sonstige Aktiven * 22 3 750 000 2056 110 19 979 100 6 631 0460 16085 612 4887 630 2 605 624 5 000 000 62 426 892 2 662 479 564 591 579347 127 228 437 Passiva. i Reserven e Kreditoren in laufender Rechnung und Depositengelder 3 Akzepte und Scheck«s Ayal-Verpflichtungen Mk. 12.092.242.— Sonstige Passiyen 22 38 500 000 2 549 141 57 659 931 27 918 990 600 373ʃ5 127 228 487 fheinische Croditbaok Mannbeim. s 349 146 2578 Silanzübersicht per 30. April 1910. e—————————— Aktiva. 22 Kasse, Reichsbank, fremde Geldsorten und Ooupons 6237 03731 Weehsel u. kurafristige Schatzanweisungen des Reichs und der Bundesstaaten 50 956 44841 Guthaben bei Banken und Bankiers 11 786 98599 Pempes 9041 Aigene Wertpapiere 17108 658087 Konsortialbeteiligungen 11434 87358 Dauernde Beteiligungen bei anderen Bank- instituten u. Bankfirmen inkl. M. 5 000 000. Dotation der Mannheimer Bank 10 190 000— Debitoren in laufender Rechnung 185 322 818016 Aval-Debitoren J22 580 171ʃ84 BS 6 625 65879 Sgugeige üttten 2 380 98472 349 146 257 98 Fassiva.. 4 Aktienkapitllklkl.]35 000 000 Kreditoren in laufender Rechnung 120 188 92952 Depositengelder 24 345 95061 Accepte und Schecks 79 227 545/15 ee 22 580 171ʃ84 Sonstige Passſyen 1024 289 86 Süddeutsche Bank in Mannheim. (Filiale in Worms). 8510 Silanzübersicht per 30. April 1910. Aktiva. Kasse, fremde Geldsorten und OCoupons 782 225 21 Wengeekenkn 6 852 30497 Zuthaben bei Banken und Bankiers 1607 580014 Reports und Lombardddss 3 963 180ʃ63 Eigene Wertpapierre 1 63167774 Konsortialbeteiligungen 951 54292 Debitoren in laufender Rechnung 19 891 58708 Aval-Debitoren M. 810 406.83 470 000— Sonstler tifen 102 107.68 36 252 207½2 Passivn. 4 20 Aktienkapital—2 10 000 000 Reserven JJ 842 55409 Kreditoren in laufender Rechnung 5 140 47878 Depositengelder. 5 921 501036 Accepte und Schecks[13 744 766062 Apal-Verpflichtungen M 810 406.83 Seneiee 602 906037 36252 207.22 Mannheim's unter bequemen ohne Preisaufſchlag erhalten. DOfferten unter Nr. 11633 Mannheimer General⸗Anzeigers, 1. Ar. Suasle Buchdructterel&. m. b. 5. * 5 5 Beamte= Angeſtellte btönnen unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. 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Das katholiſche Bürgerhoſpital bedarf für das Jahr 1910/ö11 180 Zentner Grubenkoks Fettſchrot 120. Nußkohlen * tionskapital(M. 5,000,000.) 6 000 000— Reserven 333VVCC0— Kreditoren in laufender Rechnung 8 141 82603 Depositengelder 1638 258057 Aadept?s 8 3 2 779 233013 J ̃K 991 34098 Sonstise Dt 20.330(31 19 720 989 02 Pfalzische Bank, Ludwigsbafen a. fh. Blilanzübersicht per 30. April 1910. 8512 Aktiva.. 2 Kasse, fremde Geldsorten und Coupons 3 708 33990 27261 996(58 Guthaben bei Banken und Bankiers. 10 297 99751 Vorschüsse auf Effekten und Waren 42 813 36781 Debitoren in laufender Rechnung 9 326 656030 Aval-Debitoren Mk. 10 815 632.81 Eigene Wertpapiere J11430 442ʃ39 Konsortial-Beteiligungen. 2337 611ʃ83 e 6273 24717 Sonstige Immobililieeee 907 02915 ee ee 4160 162ʃ55 198 516 851/14 Passiva.. 4 50 000 000— Resnrnel!!! 8 850 000— Kreditoren in laufender Rechnung 49 049 50474 Depositengelder. J40 395 879ʃ638 Aecepte und Scheckaͤs J44 698 649/78 Aval-Verpflichtungen Mk. 10 815 682.81 Sonstige P. 3 522 816.99 198 516 851ʃ/14 Anmeldungen zur Teinnahme bis spätestens Liederkranz Ev Sonntag, den 19. Juni or. 6 Donnerstag, 16. er., abends an den eeen d erbeten. 18761 Der Vorstand. 4 J Asfug nach Herrenalb-Cemsbach Wozu wir unsere aktiven und passiven Mitglieder 9 Oeberflügelt höflichst einladen. sind alle Frischhaltungs-Systeme durch Abfahrt Mannheim vorm. 730 Uhr Hiefters neuen Einhoch- u. Sterilisier⸗Apparat Rückkunft„ abds, 1121„ Qualität unter Kleffer- Gaxantie über- — jede 9 55 Apparate assige on- kurrenz. numach- Glüser immer Glaser noch 100½ billig. 48 als im Preis Sind die gefun- 1 5 sogenannte der Hausfrauen Originalgläser. Jede Hausfr ede Hausfrau p asgt bis überzeugesich!“ Gläser. Preisliste und Die Gläser passenfürjeden ostenlos gern Konkurrenz- zu Diensten. 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Für die Her⸗ ſtellung der Waldhofſtraße von der Mittelſtraße bis zum Huthorſtweg ſollen die erforderlichen Arbeiten, be⸗ ſtehend in: 119 ca. 900 cbm Aushub; ca. 3000 qm Ausbruch: ca. 1260[fdm Randſtein⸗ ſetzung; ca. 700 obm Betonherſtel⸗ Ilung und⸗ ca. 6500 am Pflaſterherſtel⸗ lung, in zwei Loſe getrennt öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunter⸗ lagen liegen in der Kanzlet des Tiefbauamtes zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformulare können gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten im Betrage von.70 von dort bezogen werden. Zuſendung mit der Poſt erfolgt bei vor⸗ heriger Beſtellung nur gegen Nachnahme der Gebühr. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen ſpäteſtens bis zum Montag, den 20. Juni 1c., vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzulte⸗ fern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ Bieter ſtatiftuden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Eine Rückerſtattung der Gebühr unter Abzug der dem Amt entſtandenen Aus⸗ gaben für Porto, Beſtell⸗ gelder ete. erfolgt, wenn ſich bet Prüfung der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot eingereicht wurde. Manuheim, 2. Juni 1910. Städt. Tiefbauamt: Stauffert. Bekauntmachung. Nach§ 22 der Feldpolizete⸗ ordnung(§ 368 Ziff. 9 des .⸗St.⸗G.) iſt das unbefugte Betreten fremden Eigen⸗ tums vor beendeter Ernte verboten u. wird mit Geld⸗ ſtrafe bis 60& oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Des⸗ gleichen wird nach§ 37 Abf. 6 der Feldpolizeiordnung ge⸗ mäߧ 145 Ziff. 3.⸗St.⸗G. an Geld bis zu 20 be⸗ ſtraft, wer außer den Fällen des§8 22 unbefugt über fremde Aecker, Wieſen, Wei⸗ den oder Schonungen führt, reitet oder Vieh treibt. Wir bringen dies zur 08 dem Anfügen, a ebertretungen unnach⸗ ſichtlich durch das Feldhut⸗ bracht werden. 5 Mannheim, 4. Juni 1910, Nr. B. Baaeen Ruchdrudterel 6. m. b...! Le. perſonal zur Anzeige 725 2 * 7