81S5(K ASSSA S8 —= — — Se en eNKISr 1S iArrrenie aag ee 75 rn * (Badiſche Volkszeitung.) Bas Abonnement: 20 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pig, monatlich, derrch die Poſt bez. mel. Poſt⸗ ewſfchlag Mr..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In fera te: Dis Gotonel-geile. 25 Pfg. nswärtige Juſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schkuß der Inferaten⸗Anuahme für das Mittagsbatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Mhr. Alnabtzängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) leſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Delegramm⸗dreſſe: „̃ eneral⸗Adnzeiges Mauuheim“, Nr. 270. Die Borromäus⸗Enzyklika. Da, wie wir auseinanderſetzten, mit dem Notenwechſel swiſchen der preußiſchen Regierung und der Kurie die Enzyklika noch wicht von der Tagesordnung abgeſetzt iſt und abgeſetzt ſein kann, ſo ſei hier noch einem katholiſchen Proteſt gegen die Beſchimpfungen der Reformation Raum gewährt. Das Neue Jahrhundert, Wochenſchrift für religiöſe Kultur, im Verein mit mehreren deutſchen Katholiken herausgegeben von Dr. Ph. Funk behan⸗ delt in der neueſten Nummer(24) die Enzyklika an leitender Stelle unter der Ueberſchrift: Die römiſche Anmaßung auf dem Gipfelpunkt. Es wird nach Abdruck der auf die Refor⸗ mation bezüglichen Stellen der Enzyklika ausgeführt: Die deutſche Preſſe aller Schattierungen, abgeſehen von der Pveſſe der römiſchen Sklaven, proteſtiert auch ausdrücklich und aufs ſchärfſte gegen ſo gemeine und verlogene Angriffe. Die Zen⸗ trumspreſſe, nun zeigt ſie ihr ganzes Deutſchtum, bringt die »Enzyklika an der Spitze ihrer Spalten. Sie ſchmäht mit den römiſchen Geſchichtsverdrehern ihre eigene nationale Kultur. Sie zeigt, daß die deutſchen Katholiken ihr nationales Ehrgefühl und den Sinn für Wahrheit, Gerechtigkeit und echtes Chriſtentum verloren haben. Wir, die wenigen Aufrechten, wir proteſtieren mit unſeren proteſtantiſchen Volts⸗ genoſſen gegen eine ebenſo verlogene, als gehäſſige und durch⸗ aus unchriſtliche Schmähung unſerer deutſchen Vergangenheit und unſerer geiſtigen und reli⸗ giös ⸗ ſittlichen Eigenart. Auch wir, obwohl noch an den Traditionen unſerer katholiſchen Väter hängend, ver⸗ ehren in der deutſchen Reformation eine der Grundlagen umſerer nationalen Kultur, und eine ſegensvolle neue Stufe der Menſchheitsentwicklung. Die Re⸗ formation hat den Bau der ſtarren Autorität gebrochen und der mündigen Perſönlichkeit Vahn gemacht. Auch für uns Kotholfken iſt ſie ein verheißungsvolles Morgenrot. Sie hat die Ideale innerlicher Religion wieder ausgegraben aus dem Schutt des äußerlichen Weſens. Sie hat der ſelbſtändigen geiſtigen, techniſchen, politiſchen und wirtſchaftlichen Arbeit erſt die Legitimation verliehen und ſtie hat den Laien zum Kulturträger gemacht und das geiſtige Leben Deutſchlands aus dem Schatten der Kirchen ins Licht des fruchtaren Tages verpflanzt. Für innere Religion, für Befreiung der Kulturarbeit der „Daienwelt“ von der Bevormundung der Hierarchie, für frucht⸗ bare Tagesarbeit werben auch wir im Kreiſe unſerer Konfeſſions⸗ genoſſen. Wir ſind durch unſere Vorfahren noch mit vielem belaſtet was die Abkömmlinge proteſtantiſcher Generationen neben uns nicht zu ſchleppen haben. Auch wir müſſen dieſer Laſt entwachſen, langſam und ohne uns durch radikales Abſchütteln zu ſchädigen. Unſer Hauptfeind dabei iſt Rom, unſer Haupthemmnis der römiſche Geiſt in Deutſchland. Kampf dieſem feigen Sklapengeiſt, Kampf bis aufs Blut, und Kampf dem römiſchen Imperialismus, dieſen Geiſt der Brutalität unter dem Mantel der Religion. Wir müſſen, zunächſt innerlich, los von Rom! Es ſcheint die berhängnisvolle Beſtimmung Pius X. zu fein, durch Schlag auf Schlag folgende Brutalitaten die intellegenteren und feiner empfindenden Katholiken der Kirche ganz zu entfrem⸗ den. Ob er ſelbſt die treibende Kraft hierbei iſt, ob ſeine lombar⸗ diſche Bauernart ihn alle Rückſichten der Diplomatie, des Taktes und der chriſtlichen Liebe vergeſſen läßt, oder ob er rettungslos in die Hände von gewiſſen⸗ und religionsloſen Hetzern an ſeiner Kurie erkauft iſt, bleibt für uns gleichgiltig. Soviel ſteht feſt: mit Rom kann ein Deutſcher und ein Chriſt nicht weiter arbeiten. Jetzt iſt die Zeit, jedem deutſchen Katholiken in die Seele zu rufen:„Front gegen die Knechtſchaft Roms. Das Papſttum, das wie die Geſchichte EFC(Cbͤã ² AAAppßcãccßcwcfcfpfPpPppcßPcfßfßbPpßhßdGTFTPTPTCTTTT Mittwoch, 15. Juui 1910. (Abendblatt.) 3 erweiſt, auf göttliche Stiftung keinen Anſpruch machen kann, be⸗ weiſt ſich ſelbſt als durchaus ungöttlich durch ſein ungerechtes und unwahrhaftiges Vorgehen. Das iſt das Signal eurer Freiheit: das Joch der Vormundſchaft im Namen Gottes ſinkt von euren Nacken!“ So müſſen wir vom„Neuen Jahrhundert“ unſern Glau⸗ bensgenoſſen täglich und unermüdet zureden. Nur deshalb blei⸗ ben wir äußerlich noch in der römiſchen Kirche, um innerhalb des Hauſes zu proteſtieren. Wir bemerken den badiſchen Zentrumsblättern nochmals ausdrücklich, es iſt dies ein katholiſches Urteil! *** Mit einigen nicht unerheblichen Einſchränkungen ſuchen manche Organe der Entzyklika nach Tunlichkeit eine gute Seite abzugewinnen. So ſchreibt eine Korreſpondenz: Man könnte ſich indes trotz des entgegenkommenden Tones dieſer päpſtlichen Antwort mit ihr ſchwerlich zufrieden geben, wenn der Papſt nicht auch gleichzeitig den deutſchen Biſchöfen den Befehl gegeben hätte, die Verkündung und Veröffentlichung der Enzyklika zu unterlaſſen. Erſt in der Verbindung mit dieſem Verbot ſtellt ſich die Antwort Pius' X. auf die preußiſche Verwahrung als eine leidlich befriedigende Erledigung des Zwiſchenfalles dar. Das Verbot der amtlichen Bekanntmachung der Enzyklika in Deutſch⸗ land kommt gewiſſermaßen ihrer Zurückziehung gleich und es muß zugegeben werden, daß das einen achtenswerten Erfolg der Bemühungen der preußiſchen Regierung bedeutet, die hier eine mit Entſchiedenheit eingeleiteteAktion tatkräftig bis zu dem erſtreb⸗ ten Ziele durchgeführt hat. Ob ſich damit allerdings die Erre⸗ gung und der nationale Unwille, der unſere Bevölkerung erfaßt hat, ſofort auch beſchwichtigen laſſen wiro, muß abgewartet werden. Man wird bei uns über dieſen erſten Erfolg, den die preußiſche Geſandtſchaft beim Vatikan während der ganzen Zeit ihres Beſtehens gegenüber der Kurie davongetragen hat, Genugtuung empfinden aber man wird auch nicht vergeſſen, daß das„deutſche“ Zentrum dieſe Enzyklika, deren Verkündung ſogar der Papſt den Biſchöfen verbie⸗ tet, durch ſeine Preſſe ſofort und freiwillig bis in das kleinſte Dorf verbreitet hat. Und ſchließlich wird auch der Eindruck dauernd haften bleiben, daß die ultramontane Partei dieſe Herausforderung, dieſe frivole Beleidigung unſeres National⸗ gefühls vielleicht doch nicht gewagt hätte, wenn nicht die Konſer⸗ vativen ihren ſtarken Arm ſchützend über ihr hielten! Auch andere Blätter noch wollen in dem Verbot an die Biſchöfe gewiſſermaßen eine Zurückziehung der Enzyklika ſehen. Es fällt uns ſchwer, dieſer freundlichen Auffaſſung zu folgen. Dem Verbot ſteht gegenüber die Behauptung des Vatikans, die Erregung des deutſchen Proteſtantismus ſei, nicht etwa auf die Aeußerungen der Enzyklika über die Reformation, nein darauf, daß der Zweck nicht richtig er⸗ kannt wurde, zurückzuführen, dieſer Zweck aber war vom vatikaniſchen Standpunkt aus ein geſchichtliches Urteil über die ſittlichen Motive der Reformation zu fällen, über ſie die Wahrheit zu ſagen, wie die Zentrumspreſſe verfügte. Damit werden trotz des ſormalen Verbotes an die Biſchöfe doch „gewiſſermaßen“ alle ſchmähenden Behauptungen der Enzyklika über die unſittlichen Grundlagen der Reformation aufrecht erhalten, der Vatikan bedauert nur, daß der Prote⸗ ſtantismus den Zweck und die Abſichten der Aeußerungen nicht erkannt habe. Sie wollte nur die Reformation vom katholiſchen Standpunkt hiſtoriſch⸗kritiſch beleuchten und darin haben die Proteſtanten bedauerlicherweiſe Schmähungen ge⸗ ſehen aber es waren nur katholiſche Wahrheiten. Wir be⸗ zweifeln, daß der Proteſtantismus in dieſen feinen Diſtinktionen eine volle Genugtuung erblicken wird. ** Weitere Preßſtimmen. Mit dem Ausgang der Aktion iſt nur wenig das Organ des Evangeliſchen Bundes, die„Tägl. Rund⸗ ſchau“ zufrieden. Sie ſchreibt: Der Vatikan hat ſich aber⸗ mals durch Redensarten aus der Sache ge⸗ zogen und es ſteht wohl ſchon feſt, daß unſere Regierung ſich diesmal mit dieſen Redensarten abſpeiſen läßt. Es mag wahr ſein, ja es iſt wohl wahr, daß von Rom mehr nicht zu erreichen und zu erwarten ſtand. Das iſt für uns ein neuer Beweis für unſere Behauptung, daß die Unterhaltung einer preußiſchen Geſandtſchaft beim Vatikan ſinnlos Rom iſt unfehlbar, Rom kann alſo nichts zurücknehmen. Bei Meinungsverſchiedenheiten kann nur Rom recht haben Möge unſere Regierung die Sache für ſich erledigt glauben, den deutſchen Proteſtanten iſt ſie es nicht. Ihre Sache iſt es nun, Rom gegenüber eine Haltung zu wahren, die ihm die Luſt zu Pöbelhaftigkeiten im Stile der Enzyklika einigermaßen verdorben bleiben laſſen. Die„National⸗31g.“ ſchreibt: Es iſt nicht an⸗ zunehmen, daß dieſer Notenwechſel die evangeliſche Bevölke⸗ rung Preußens richtig befriedigen wird die Beleidigungen, die die Enzyklika enthält, ſind ſchwer und ſo herausfordernder Art, als daß ſie ſich mit einer konventionellen Entſchuldigung abtun ließen. Es ſei immerhin anerkannt, daß die päpſtliche Kurie auf den ſtrikten Wunſch der preußiſchen Regierung hin eine Verkündigung und Veröffentlichung des ominöſen päpſt⸗ lichen Rundſchreibens von den Kanzeln herab und in den Diözeſanblättern verboten hat. Als eine ausreichend Genugtuung wird man dieſen Rückzug des Vatikans kaum erachten können.„„„ Politische Uebersſeht. * Maunheim, 15. Juni 1910, In Friedberg⸗Züdingen kommt der Bündler mit den Sozialdemokraten in die Stich⸗ wahl. Mit welchen Mitteln dieſes Ziel erreicht worden iſt, darüber weiß die Natzonalliberale Korreſpondenz in einem vor der Wahl geſchriebenen Artikel zu berichten: Die Entſcheidung in Friedberg⸗Büdingen wird gefallen ſein, bevor dieſe Zeilen im Druck erſcheinen. Wie aber auch der Ausgang ſein möge, für alle Fälle verdient die unge⸗ heuerliche Art und Weiſe feſtgenagelt zu werden, mit welcher der Bund der Landwirte in dem ehemals Oriolaſchen Wahl⸗ kreiſe die Bauern zu verhetzen bemüht geweſen iſt. Es ſcheint den bündlexiſchen Demagogen keine Lüge zu abſurd, keine Verleumdung zu niedrig geweſen zu ſein, um die bäuerliche und kleinſtädtiſche Bevölkerung für die Wahl des extremagrariſchen Kaudidaten einzufangen. In einem vor uns liegenden Wahlaufruf des Bundes der Landwirte wird erzählt, der Hanſabund habe 60 Millionen Mark geſammelt und wolle ſeine Kriegskafſe auf F77TꝓCCCCTTTT Feuilleton. Das Heidelberger Schloß in der Literatur. * Seit Jahren tobt der Kampf um das Heidelberger Schloß und vor allem den Otto⸗Heinrichs⸗Bau. Auf der einen Seite wurde eine Reſtaurierung verlangt, d. h. ein Abtragen der Faſſade, ihr Wiederaufbau, wenn auch unter Benutzung originaler Bau⸗ ſtücke, was etwa der Errichtung einer künſtlichen Ruine gleich⸗ käme: auf der anderen erklärten hervorragende Sachverſtändige die Erhaltung der Ruine in ihrer jetzigen Geſtalt für durchaus möglich und ſprachen ſich mit größter Enſchiedenheit gegen eine „Reſtaurierung“ aus, in der ſie eine äſthetiſche Barbarei ſahen. Ihnen iſt jetzt die badiſche Zweite Kammer beigetreten: die Gefahr einer Vernichtung des herrlichen Reſtes alter Baukunſt, deſſen Zauber ſich kein Beſucher Alt⸗Heidelbergs entziehen kann, iſt vor⸗ erſt und hoffentlich auf lange abgewehrt. Das Heidelberger Schloß, deſſen erſter Teil, der Alte Bau, 1294—1310 errichtet worden iſt, während der Otto⸗Heinrichs⸗Bau von 1556, der Friedrichsbau don 1601—07 ſtammt, iſt in geographiſchen und geſchichtlichen Schriften, in Reiſeberichten, Briefen, Memoiren, Zeitungsartikeln und Gedichten oft genug geſchildert und verherrlicht worden, und über dieſe Literatur finden ſich eine Anzahl Bibliographien; vom archäologiſchen Standpunkte hat zuletzt M. Roſenberg Quellen zur Geſchichte des Heidelberger Schloſſes zuſammengeſtellt. In einer umfaſſenden Arbeit über„Das Hei de lberg er Schloß im Spiegel der Literatur“(Heidelberg bei Carl Winter) will jetzt Fritz Sauer zeigen, mit welchen Augen das Denkmal vor ſeiner Zerſtörung betrachtet wurde, vor allem aber, wie das neue, ideale Leben der Ruine erwacht und ſeinen Lauf nimmt, wie man ſie nicht nur in ihrer ſpeziell architektoniſch⸗ künſtleriſchen Bedeutung wiederentdeckte, ſondern auch wie ſie als Träger hiſtoriſcher Werke erkannt werden. So behandeln die fünf Kapitel des Buches die kurfürſtliche Feſtung und Reſidenz, die Naturruine, das nationale Denkaml, das kunſthiſtoriſche Denkmal und die Denkmalspflege. Der weit größte Teil der Literatur iſt natürlich der Schloßruine gewidmet. Goethe ergötzt ſich„in dem Labyrinth von Ruinen, Terraſſen und Gartenanlagen“ und be⸗ wundert„die heiterſte Gegend“; der maleriſche Blick auf die Ruine gibt ihm die Verſe ein:„Roſ' und Lilie morgentaulich— Blüht im Garten meiner Nähe;— Hintenan, bebuſcht und traulich,— Steigt der Felſen in die Höhe;— Und mit hohem Wald umzogen, — Und mit Ritterſchloß gekrönet,— Lenkt ſich hin des Gipfels Bogen,— Bis er ſich dem Tal verſöhnet.“— Die Vertiefung der Romantiker in die Vergangenheit, ſowie ihre nationale Tendenz mußten beide bei ihnen die Schwärmerei für die Heidelberger Ruine, die zugleich ein Denkmal von Deutſchlands Schmach war, erwecken. So ruft Maler Müller inmitten der Trümmer aus: „Wo die Tage, da du in deiner Herrlichkeit ſtandeſt— als ange⸗ füllt dieſe Tore, die Vorhöfe erfüllt vom Wiehern der Roſſe, von edler Ritter Gejauchze Gewölbe und Burgen erklangen. Vorbei!— Ach alle vorbei.. Ruin um mich her.“ Matthiſſon ſchließt ſeine „Elegie in den Ruinen eines alten Bergſchloſſes geſchrieben“ mit den Verſen:„So vergehndes Lebens Herrlichkeiten,— So ent⸗ fleucht das Traumbild eitler Nacht,— So verſinkt im ſchnellen Lauf der Zeiten— Was die Erde trägt, in öde Nacht.“ Das ſchwere Schickſal und die liebliche Gegend zugleich erblickte Höl⸗ ſchwer in das Tal hing die gigantiſche — Schickſalskundige Burg, nieder bis auf den Grund— Von den Wettern geriſſen— Doch die ewige Sonne goß— Ihr verjüngen⸗ des Licht über das alternde— Rieſenbild, und umher grünte le⸗ bendiger— Epheu.“ Friedrich Hebbel, der von Hamburg zum Studieren nach Heidelberg gekommen war, ſpricht in ſeinen Tage⸗ büchern mehrmals von dem Schloß. Abends im Mondſchein er⸗ ſcheint es ihm am wirkungsvollſten.„Da hängt es geheimnisvoll, wie ein Geſpenſt des Mittelalters, aber überwuchert von üppigſter Vegetation der friſcheſten Gegenwart— ein Geiſt, der ſich mit Laub und Blumen ſchmückt, herunter; in den auf Mauern und Türmen aufgeſchoſſenen Bäumen ſäuſelt der Nachtwind und drü⸗ ber, gleich einer goldenen Krone, funkelt der Sternenkranz“ Von den Gedichten, in denen das Schloß als nationales Denkmal be⸗ ſungen wird, das zur Rache gegen die Mordbrenner auffordern müſſe, wollen wir nur das eines unbekannten Verfaſſers erwäh⸗ nen, in dem es heißt:„Ihr lieben Teutſchen Komt, dies Elend zu beſchawen,— Und lehrnet, was da ſey auff die Franzoſen bawen, — Sie brechen Mauer und Thürm und toben immer fort,— Verlohren iſt der Mann, der trauet ihrem Wort.“— Im Jahre 1764 hatte ein Blitzſtrahl der Ruine ihre heutige Geſtalt gegeben; im nächſten Menſchenalter dachte man nicht an ihre Erhaltung, ſondern der Bau mußte Material, auch ornamentalen Schmuck zu anderen Bauten liefern. Noch 1803 verwünſcht Kotzebue den kameraliſtiſchen Geiſt, der die Ruinen des Ritterſaales, des Otto⸗ Heinrichs-Baues abbrechen laſſen wollte, und möchte daß jede Hand verdorrte, die etwas zerſtören will,„woran gute Menſchen Jahrhunderte lang Freude hatten.“ Erſt ſeit Karl Friedrichs Re⸗ gierung erfuhr die Ruine eine beſſere Pflege. Von den ſechziger Jahren des porigen Jahrhunderts an erkennt man den Kunſtwert 5 Architektur des Schloſſes und ſucht ſie bis in die Details zu pflegen. Der 1866 begrnüdete Schloßverein macht ſich die Erhaltung und richtige Behandlung des Heidelberger Schloſſes zur Aufgabe. Aber damals hatte man noch keine Bedenken gegen eine Reſtau⸗ rierung, man hätte„der künſtleriſchen Architektur zuliege den Altertums⸗ und maleriſchen Wert des Bauwerks geopfer!! J. den Jahren 1897—1900 hat man auch den Friedrichsbau im Gan⸗ zen reſtauriert. Dann aber ſetzte der Widerſpruch gegen dieſe 2. Seit⸗/ General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Maunheim, 15. Junk. freundlicher Abgeordneter“ zu bekämpfen! Nun könnte man einwenden, in der Hitze des Wahlkampfes könne das einzelne Wort nicht auf die Goldwage gelegt werden und es werde hüben und drüben geſündigt. Dann aber müßten doch wenigſtens diejenigen Organe der ſtreitenden Parteien, die fern vom Schuß der Erregung des Kampfes nicht ausgeſetzt ſind, ſich um ſo mehr befleißigen, eine Haltung zu bewahren, die ſich in den Grenzen politiſchen Anſtandes hält. Die „Deutſche Tageszeitung“ aber leiſtete ſich geſtern, am Vorabend der Wahlſchlacht, eine Verleumdung des nationalliberalen Kandidaten Dr. van Calker, die jedenfalls den Gipfel demagogiſcher Verhetzung erreicht. Nach dieſem Blatt handelt es ſich in Friedberg⸗Büdingen darum:„zu verhindern, daß der Wahlkreis einem Abgeordne⸗ ten in die Hände fällt, deſſen erſtes Beſtreben es ſein wird, Unſere Wirtſchaftspolitik Schulter an Schulter mit Freiſinn und Sozialdemokratie in der Rich⸗ tung auf die unſelige Aera Caprivis rückwärts z u revidieren!“ In perfiderer Weiſe hat auch die Sozialdemokratie ihre politiſchen Gegner noch nicht zu verleumden gewagt und es ſpricht wahrlich nicht für das gute Gewiſſen des Bundes der Landwirte, wenn er zu derart unſauberen Mitteln greifen muß, um ſeine Sache durchzubringen. Selbſtverſtändlich fehlt am Schluß des Artikels der„Deutſchen Tageszeitung“ auch nicht die Blasphemie, daß es eine„Ehrenpflicht gegen das Vaterland“ ſei, den bündleriſchen Kandidaten zu wählen. Andererſeits heißt es in einem, im Wahlkreiſe verbreiteten hündleriſchen Flugblatt:„Los von der Partei, die die Wahr⸗ heit mit Füßen tritt.“ Nun, wenn die Wähler in Friedberg⸗ Büdingen das befolgt haben, dann haben ſie für den Bund der Landwirte nicht eine Stimme abgegeben. Zur Stichwahl in Aſedom⸗Wollin, die der Jortſchrittlichen Volkspartei viel Kopfzerbrechen macht, wird jetzt auch in der„Köln. Ztg.“ den Freiſinnigen derſelbe Rat erteilt wie unlängſt in der„Nat. Lib. Korreſp.“: Zur Wahl in Ueckermünde⸗Uſedom⸗Wollin ſetzen die Kon⸗ ſervativen jetzt den Freiſinnigen die Piſtole auf die Bruſt Aund verlangen, daß ſie ſich klipp und klar entſcheiden, ob ſie für den Konſervativen oder für den Sozialdemokraten den Ausſchlag geben wollen. Träten ſie nicht mit aller Ent⸗ ſchiedenheit für den Konſervativen ein, ſo ſei es auch mit ſpäterer konſervativer Wahlhilfe für den Freiſinn vorüber, denn wer nicht klipp und klar den Konſervativen unterſtütze, der ſei wider ihn und könne nur noch als ein gleichwertiges Anhängſel der Sozialdemokratie angeſehen werden. Die Nationalliberglen des Kreiſes haben bereits die Parole für den Konſervativen ausgegeben, weil ſie nicht wünſchen können, daß wieder ein Kreis an die Sozial⸗ demokratie verloren geht. Dieſe Erwägung ſollte auch für den Freiſinn maßgebend ſein, aber ſo einfach liegen für ihn die Dinge nicht. Gleichviel, ob er die Parole für den Konſervativen oder für den Sozialdemokraten ausgibt, oder auch Stimmenthaltung verkündet, ein Teil ſeiner Wähler wird der Parole nicht folgen ſondern mit der getroffenen Beſtimmung im höchſten Grade unzufrieden ſein. Darin liegt die große Schwierigkeit für den Freiſinn, deſſen Neigungen wohl nach links gehen, der aber durch die Rechnung auf ſpätere konſervative Wahlhilfe nach rechts gezogen wird. Der Ausweg, die Wähler in Ueckermünde⸗Wollin ſelbſtändig ent⸗ ſcheiden zu laſſen, iſt ein Verlegenheitsprodukt. Ob, wenn die Freiſinnigen in dieſem Kreiſe nach links fallen, die Konſer⸗ bvativen ihre Drohung wahr machen und in Zukunft bei Stich⸗ wahlen zwiſchen Freiſinn und Sozialdemokraten den letztern durch Wahlenthaltung zum Siege verhelfen wollen— dafür haben wir ihnen keinen Rat zu erteilen, der auch nicht gehört werden würde. Es gab einmal einen ſehr konſervativen Mann, der„aus Haß der Städte und nicht um deren Dank“ einen alten Feind in wirkungsvollſter Weiſe unterſtützte. Dieſes Beiſpiel und ſein pſychologiſcher Grund iſt beherzigenswert; ob es aber befolgt wird, iſt eine andere Sache. Wieweit ſind aber die Dinge gediehen, wenn die Konſervativen offen er⸗ klären, daß ſie entſchloſſen ſeien, unter Umſtänden den Sozial⸗ demokraten gefliſſentlich den Einzug in den Reichstag zu exleichtern! Auf eine Politik, die durch eine einjährige Arbeit zu dieſem Ergebnis geführt hat, brauchen die Konſervativen hicht ſtolz zu ſein. Die Nationalliberalen und die Lage. Auf dem Parteitag der rheinſchen Nationalliberalen in Krefeld hat der Abg. Paaſche am Sonntag über die Lage im Reich geſprochen und dabei u. a. ausgeführt: Die Enzyklika mag eine Klugheit oder eine Dummheit geweſen ſein, in gewiſſer Beziehung war ſie ein Glück für unſere Lage. Gewiſſen Kreiſen, die nicht glauben wollten, daß das Zentrum eine ultramontane Gefahr ſei, hat ſie die Augen geöffnet. Wir wollen keinen Kulturkampf, aber iſt es denn kein Kulturkampf, wenn man den Evangeliſchen ſolche Vorwürfe macht und die Reformatoren ſo herabzieht, wie es die Enzyklika tut? Ob es den Konſerva⸗ tiven behaglich iſt bei Bundesgenoſſen, mit denen ſie Bülow geſtürzt haben, mit denen ſie bei der Wahlrechtsvorlage Schwierigkeiten gemacht haben, bei dieſen Bundesgenoſſen, die jeden Modernismus bekämpfen und beſonders die großen reforma⸗ toriſchen Ideen des 16. Jahrhunderts in dieſer Weiſe beurteilen und ihre Träger mit Schmutz bewerfen? Ich glaube, die Wähler werdenihnen die Antwort geben, wenn ſie hierher kom⸗ men ſollten im Bunde mit dieſen politiſchen Elementen. Man wirft uns vor, wir rückten nach links, wir hätten den Kampf be⸗ gonnen. Es iſt ein Kampf der Notwehr, den wir führen müſſen, ein Kampf der Wirtſchaftspolitik und der Kulturpolitik... Wir brauchen eine verſtändige liberale Politik, und dieſe werden wir verfechten, ſelbſt gegen die bom Freiſinn und von der Fortſchritt⸗ lichen Partei, wenn ſie unſere liberale Geſinnung bezweifeln. Nicht wegen des Liebeswerbens der Freiſinnigen, ſondern trotz ihrer ge⸗ häſſigen Angriffe wollen wir eine liberale Politik verfolgen. Daß wir da in Zukunftuns mehr nachlinksals nachrechts wenden, daß wir uns auf die Linie ſtüzen müſſen, daß wir da auch einmal aus taktiſchen Gründen mit der Sozialdemokratie zuſammen gehen, wo es nottuk, wol⸗ len wir nicht verſchweigen. Es kann Gegenden geben, wo ein braver Konſervativer nationalliberale Stimmen auf ſich vereinigt, ſelbſt gegen Freiſinnige, und es gibt Gegenden, wo wir lieber einem Sozialdemokraten die Stimmen geben als einem Zentrumsmann. Es kommt da auf den einzelnen Fall an, es gibt da keine Schablone. Wir müſſen dem Liberalis⸗ mus heute etwas mehr Gewicht beilegen, als es zu den Zeiten der Blockpolitik notwendig war. Notwendig iſt vor allem, daß wir einig zuſammenhalten, den Hader in den eigenen Reihen ver⸗ geſſen. Deutsches Neich. — Ueber den kaufmänniſchen Arbeitsnachweis und ſeine Ausgeſtaltung ſprach auf dem Deutſchen Handlungsgehilfentag Vorholz⸗Hamburg. Der Redner entrollte ein Bild der ver⸗ ſchiedenen Beſtrebungen auf dieſem Gebiete und erörterte die Wege, die zur notwendigen Vereinheitlichung der kaufmänniſchen Arbeitsvermittlung führen können. Der ſehr beifällig aufge⸗ nommene Vortrag führte zur einſtimmigen Annahme der folgen⸗ den Entſchließung:„Der Ausſchuß des Deutſchen Handlungs⸗ gehilftentages erblickt in den beſtehenden Formen der kauf⸗ männiſchen Arbeitsvermittlung durchaus ungenügende Einrich⸗ tungen für das Zuſammenführen von Angebot und Nachfrage auf dem kaufmänniſchen Arbeitsmarkt. Sie bieten auch keine ausreichende Möglichkeit, die für die gewerkſchaftliche Arbeit un⸗ umgänglich notwendige Arbeitsmarktſtatiſtik durchzuführen. Durch die Stellenvermittlungen der ſämtlichen kaufmänniſchen Vereine werden nur etwa 16 der freiwerdenden Stellen beſetzt. Rund 90 Proz. der Beſetzungen vollziehen ſich auf anderen Wegen. Eine durchgreifende Umgeſtaltung des kaufmänniſchen Arbeits⸗ nachweiſes iſt deshalb nur durch die Schaffung einer öffentlich⸗ rechtlichen, paritätiſch verwalteten Stellenvermittlung zu er⸗ reichen, die einheitlich über das ganze Reich ausgebaut ſein muß. In den Verſuchen einzelner Gemeinden und Körperſchaften, die Stellenvermittlung zu organiſieren, erblickt der Ausſchuß wert⸗ volle Vorarbeiten auf dem Wege zur Vereinheitlichung des kauf⸗ männiſchen Arbeitsnachweiſes. Sofern die Träger ſolcher Ar⸗ beitsnachweiſe die Gewähr einer zweckmäßigen und unparteiiſchen Verwaltung bieten, erachtet der Ausſchuß es als eine Pflicht der Handlungsgehilfen, dieſe Einrichtungen zu unterſtützen und ihren Ausbau zu fördern.“ — Der Staatsſekretär des Reichs⸗Kolonialamtes v. Linde⸗ quiſt und das Kolonial⸗Wirtſchaftliche Komitee. Bei Begrün⸗ dung des Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitees erwidert der Staatsſekretär des Reichs⸗Kolonialamtes v. Lindequiſt wie folgt: „In gerechter Würdigung der verdienſtvollen Tätigkeit, die das Kolonial⸗Wirtſchaftliche Komitee im Intereſſe der wirtſchaftlichen Erſchließung und Hebung unſcrer Schutzgebiete entfaltet hat, bin ich gern bereit, die gemeinnützigen Beſtrebungen des Komitees, ſoweit es in meiner Macht liegt, auch weiterhin zu unterſtützen und zu fördern.“ — Zur Frage der Fleiſchteuerung. Auf dem Deutſchen Fleiſcher⸗Verbandstag wurde folgende von Koch⸗Heidelberg be⸗ gründete Reſolution angenommen:„Die jetzige Fleiſchteuerung in Deutſchland hat einzig ihren Grund in den hohen Viehpreiſen, die nur der Landwirtſchaft zugutekommen, während das Fleiſcher⸗ gewerbe keinen Grund für dieſe Erhöhung einſieht, beſonders, weil ſie das Gewerbe ſelbſt erſchweren. Die Mittel, die der Landwirtſchaftsrat vorſchlägt, hält der Verbandstag für nicht ge⸗ eignet. Solange es der Landwirtſchaft nicht gelingt, billigeres Vieh zu produzieren, kann eine Verbilligung des Fleiſches nicht eintreten. Daher muß in erſter Linie angeſtrebt werden, eine — Vermehrung der Viehzucht im Inlande, zollfreie Einführung der Futtermittel, die Freigabe der Einfuhr des Viehes über die Grenze, die Verbilligung des Viehverſandes und die Aufhebung aller ſtörenden Abgaben. Dann werden auch normale und ſtabile Fleiſchpreiſe geſchaffen werden können.“ — Zur Kataſtrophe des„Z.“. Am 18. ds. Mts. tritt die von dem Kriegsminiſter einberufene Kommiſſion zur Unter⸗ ſuchung der Urſachen, die zum Unglücksfall des Luftſchiffes „Z. 2“ führten, behufs mündlicher Verhandlung zuſammen. Zur Kommiſſion gehören: Oberſt Schmiedecke, Abteilungschef im Kriegsminiſterium, zugleich Leiter der Verhandlungen, Oberſt Meſſing, Vorſtand der Verſuchsabteilung der Verkehrstruppen, Major Sperling von der Verſuchsabteilung der Verkehrstruppen, Geh. Regierungsrat Profeſſor Busley, Direktor Krell der Sie⸗ mens⸗Schuckert⸗Werke and Oberingenieur Dürr der Luftſchiff⸗ Baugeſellſchaft Zeppelin. Nechtsſchutzverband für Frauen. Pp. Am 10. und 11. Juni fand in Eiſenach die 3. Generaf⸗ verſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen Rechtsſchutzverban⸗ des für Frauen ſtatt. Dieſelbe war von allen Teilen Deutſchlands beſchickt— 70 Rechtsſchutzſtellen waren vertreten. Am 1. Tage wurde der Jahres- und der Kaſſenbericht verleſen. Die Geſamt⸗ zahl der von den Verbandsvereinen erledigten Rechtsfälle beträgt 25,312 gegen 28,107 im vorigen Berichtsjahre. Die Geſamtzahl der Beſucherinnen betrug 40,647(darunter Männer 295.) Ueber die Entwicklung u. den Stand der auf der Generalverſammlung in Halle a. d. S. vor zwei Jahren angeregten Arbeitsgebieten berich⸗ teten: über„die Einführung des Arbeitszwanges“ Frau Leonine Simon⸗Mannheim, über„Jugendfürſorgeausſchuß in Ba⸗ den“ Frau Fanny Boehringer⸗Mannheim und über die„Verbreitung von Rechtskenntniſſen“ Frau Julie Salinger⸗ Dresden. Ob die von 2 Jahren ernannte Kommiſſion, die die Verbreitung von Rechtskenntniſſen zur Aufgabe hatte, beſtehen bleiben ſolle, darüber entſpann ſich eine längere Diskuſſion, die damit endigte, daß folgender, von Frau Elsbeth Kruckenberg⸗ K*— znach eingebrachter Antrag einſtimmig angenommen wurde: „Ich beantrage, daß die Kommiſſion nicht aufgelöſt wird, ſon⸗ dern ſich nach Vorſchlag von Herrn Bürgermeiſter Nedwich⸗Gotha und Fräulein Luiſe Wenzel⸗Köln, zunächſt mit Herrn Profeſſor Geffken(Verein für ſtaatsbürgerliche Erziehung) in Verbindung ſetzt, um das durch Preisausſchreiben dieſes Vereins gewonnene Lehrmaterial zur Verbreitung von Rechtskenntniſſen auf ſeine Verwendbarkeit für Mädchenſchule zu prüfen. Falls ſich nicht ge⸗ nügend praktiſch Verwendbares findet, beantrage ich, daß die Kom⸗ miſſion die anderen vorhandenen Lehrbücher prüft und eventuell eine Sammlung praktiſcher Beiſpiele aus dem Arbeitsgebiet der 1 für die Hand des Lehrers als Ergänzung hinzu⸗ gt.“ In die Kommiſſion wurden gewählt: Frau Elsbeth Krucken⸗ berg als Vorſitzende, Fräulein Full⸗Berlin, Frau Fanny Boeh⸗ ringer⸗Mannheim und Herr Oberbürgermeiſter Nedwich⸗ Gotha. Ein von der Rechtsſchutzſtelle Karlsruhe einge⸗ brachter Antrag, der Verbandsporſtand möge ein Flugblatt heraus⸗ geben, um die Klientinnen der Rechtsſchutzſtellen zu warnen, vor dem leichtfertigen Unterſchreiben von Vertr⸗ gen und Urkunden jeder Art, beſonders aber vor dem Be⸗ ſtellen von Waren und Lieferungen, die von Geſchäftsreiſenden oder Hauſierern an Private vertrieben werden, wurde einſtimmig angenommen. Da der„Verband der deutſchen gemeinnützigen und unparteiiſchen Rechtsauskunftsſtellen“ beabſichtigte ein glei⸗ ches Flugblatt herauszugeben, ſoll beim Vorſtand desſelben ange⸗ fragt werden, ob dies eventuell gemeinſchaftlich geſchehen könne. Als weiterer Punkt der Tagesordnung wurde die Einſetzung einer Preſſekommiſſion zu Propagandazwecken verhandelt. Statt einer Kommiſſion wurde eine„Preſſezentrale“ beſchloſſen und als deren Leiterin wurde Frau Leontine Simon⸗Manuheim gewählt. In der öffentlichen Nachmittagsſitzung ſprach Herr Bürgermeiſter Nedwich⸗Gotha über„Haftpflicht⸗ verſicherung und Frauenrechtsſſchutzſtellen“ und das Korreferat hierüber hatte Fräulein Martha Kertſchmer⸗Zittau übernommen. Herr Bürgermeiſter Nedwich war der Meinung, daß wenn eine geſetzliche Verpflichtung zur Raterteilung vorliege, ſo wäre rechtlich eine Haftung vorliegend, nicht aber bei Aus⸗ übung einer freiwilligen Liebestätigkeit. Fräulein Kretſchmer dagegen vertrat den Standpunkt, daß wenn Rechtsſchutzſtellen „eingetragene Vereine“ wären, ſeien ſie verantwortlich für allen Schaden, den ſie durch falſche Auskunft anrichten, mithin haft⸗ pflichtig verſichert ſein müßten. Nach langen Debatten wurde be⸗ ſchloſſen, daß der Verband als ſolcher ſich verſichern ſolle. oben erwähnten Beſchluß der badiſchen Zweiten Kammer vorläu⸗ ſig zu einem Siege geführt hat. „„„ 5 Theatererfahruugen und Theaterpläne) von Ferdinand Gregori. e e 11ͤĩðĩ8%˙0ĩ Ins Abſchiednehmen iſt mit der Einführung der Perſonen⸗, Schnell⸗ und Luxuszüge das ironiſche Lächeln gekommen: kein Menſch glaubt mehr an Trennung ud Wechſel und ſpart ſich ſeine echte Wehmut für die Minuten auf, wo er an Toten⸗ betten ſteht und ſeiner Ungläubigkeit kein frommes„Auf Wiederſehen“ abzuringen vermag. Man wandert ja auch kaum noch in die Welt, um draußen zu finden, was es daheim Micht gäbt; denn daheim gibts in der Zeit der Warenhäuſer ſo ziemlich alles. Unſere Lebensläufe ſind von einer er⸗ ſchreckenden Eintönigkeit und die behagliche Börſenanekdote am die Stelle der aufregenden Abenteuer. Beinahe liſam konſtruieren wir ein paar armſelige Lebensab⸗ tte: wenn wir die Schule verlaſſen, wenn wir uns ſelb⸗ ig machen, wenn wir heiraten. Unſer Wiener Korreſpondent hat bereits in einem Telegramm 90 Vortrag berichtet, den Hoftheaterintendant Ferd. gori Montag abend im kleinen Feſtſaal der Wiener Univerſi⸗ e Der Abend war vom Akademiſchen Verband für Siteratur und Muſik und vom Verein für Kunſt und Kultur veranſtaltet worden, zwei Vereinigungen, zu deren Begründern Gregori gehört und in deren Dienſt er ſeine Vorleſungskunſt oft geſtellt hat. Der Feſtſaal war überfüllt. Gregork wurde beim Erſcheinen ſtürmiſch begrüßt und den 1 5 Abend hindurch mit herzlichem Beifall und Blumen ausgezeichnet. Zum Schluſſe hielten die Obmänner der beiden Bereine Abſchiedsreden, in denen Gregoris Bedeutung für das künſtleriſche und literariſche Wien gerühmt und ſein Abgehen bebauert wurde. Art der Erhaltung des köſtlichen Baudenkmals ein, der nun in dem Im Schauſpielerkreiſe gehts etwas bunter zu als in anderen; gewöhnlich verläßt der Kunſtbefliſſene die Schule— wenigſtens die Mittelſchule— vor der Matura, ſelbſtändig wird er überhaupt nie und die Heirat macht er ſo zwiſchen zwei kleinen Provinzengagements ab, ohne damit eine neue Lebensrichtung einzuſchlagen. In unſeren Erinmerungen quirlt es von Städten und Städtchen, Rollen und Röllchem, Erfolgen und Mißerfolgen, gutem und ſchlechtem Eſſen durch⸗ einander, aber auch uns fehlen, ſeitdem wir bürgerlich ge⸗ worden ſind und Penſionen und„Lebensverſicherungen mit Rückgewähr“ kennen, diegroßen Wagniſſe, Siege und Nie⸗ derlage, Aufſtiege und Stürze, die ehedem die Furchtſamen von der Bühne fernhielten und nur die überſchäumenden Temperamente, die wilden Kerle anlockten. Die Memoiren der Sbandesgenoſſen werden von Jahrzehnt zu Jahrzehnt fach⸗ loſer und ärgern den Leſer auf Schritt und Tritt, weil ſie von Selbſtgefälligkeit triefen, gute Kritiken nachdrucken, Kränze aufzählen und hohe Herrſchaften namentlich machen, denen der Mime irgendwo einmal vorgeſtellt worden iſt. Wer daneben das Leben Friedrich Ludwig Schröder durchgeht, muß ſich der lahmen Gegenwart ſchämen. Auch mir iſt's in den achtzehn Spieljahren, die ich hinter mir habe, ſo erträglich gegangen, daß ein Tage⸗ oder Jahr⸗ buch meiner Erlebniſſe im beſten Falle ſtiliſtiſche Qualitäten zeigen könnte. Aber in den letzten Monaten iſt ein plötz⸗ licher Ruck geſchehen, der mein Weſen an der Wurzel gepackt und mich einige Grade um die eigene Achſe gedreht hat. Ziem⸗ lich unvermittelt verſuche ich den Sprung vom Schauſpieler zum Theaterleiter und mein Abſchied von den Rollen, an denen mein Herz hängt, liegt verbrieft in Mannheim; keine Eiſenbahn bringt mich zu ihnen zurück. Ich mag nicht darum weinen, denn ich habe den Tauſch bei vollem Bewußtſein be⸗ 7 orgt; und bin ich meiner neuen Stellung auch nicht mit einem Schritte entgegengegangen, habe ich die Berufung auch wie ein Schickſal über mich kommen laſſen, das mein Ja erzwingt, ſo lag doch der Wunſch nach dieſer neuen, allerdings modjfi⸗ dierten ſchauſpieleriſchen Tätigkeit ſeit langem in mir. Denn im Grunde erwartet mich nichts anderes als was ich aufgebe. Nur tritt an die Stelle der Einzelrolle die Ge⸗ ſamtheit der dramatiſchen Perſonen. Vervielfachtes Schau⸗ ſpielertum löſt mein beſchränktes, einſchichtiges ab. Was ich nie habe wagen dürfen, weil der leibliche Ausdruck meines Weſens dagegenſtritt, das kann ich jetzt frei und offen aller Welt zeigen; nur nicht mehr unmittelbar durch meinen Mund und meine Geberde, ſondern durch das Medium der künſtleri⸗ ſchen Talente, die ich nach meinem Geſchmack auswähle. Mein Inneres, hoffe ich, wird nun erſt die Form finden, die ihm gemäß iſt. Ich habe oft die Wände der ſchauſpieleriſchen Fächer mißachtet und bin nach links und rechts hin einge⸗ brochen, obwohl ich die höchſte Verehrung fühlte für die eng und ſcharf umgrenztew Begabungen meiner bedeutendſtem Kol⸗ legen. Sogar innerhalb der Einzelrolle bin ich bemüht ge⸗ weſen, beſondere Stadien durch den Wechſel in Don und Haltung zu kennzeichnen, während andere damit zufrieden waren, auch in komplizierten Aufgaben nur Simplizität zu geben, und ſo ganze Szenen ohne Gewiſſensbiſſe fallen ließen. Was ihnen nicht„lag“, das überhuſchten ſie, anſtatt wie ich mit dem Feinde zu ringen. Das Glück krönte meiſt ſie und nicht mich. Sie brachten in den wenigen Szenen, denen ſie ihre Perſönlichkeit aufprägen konnten, ein Ganzes, vollkommen Menſchliches und die Zuhörer überſahen aus Dankbarkeit gern die Mängel der verunglückten Teile. Ich dagegen war nicht ſtolz und nicht unliterariſch genug, die Rolle mit fürſtlicher Herablaſſung zu mir heranzuwinken, ſon⸗ Mannheim, 15. Junk. Gensusl-slageiger.(Abendblatt.) 3. Seite. Hiernach hielt Frau Wegner⸗Breslau ein Referat über die„praktiſche Arbeit der Frauenſchutzſtellen“ im ſtaatlichen Verſicherungsweſen“. Die Rednerin möchte ihre ge⸗ äußerten Wünſche als Petition vonſeiten des Rechtsſchutzverban⸗ des an den Reichstag eingereicht ſehen, krotzdem der Bund deut⸗ ſcher Frauenvereine in gleicher Sache petitionieren wird. In der Abendverſammlung ſprach Frau Julie Salinger⸗ Dresden über die praktiſche, ethiſche und ſoziale Bedeutung der Frauenrechtsſchutzſtellen und nach Beendigung ihres Vortrages ſtellten die Eiſenacher Frauen, da dort noch keine Rechtsſchutzſtelle iſt, die Gründung einer ſolchen in Ausſicht. 5 Der 2. Tag der Verhandlungen brachte in der Hauptſache Satzungsänderungen und Aenderungen interner Einrichtungen des Rechtsſchutzverbandes. Als Schluß der geſchloſſenen Sitzung erfolgte die Vor chſt an dswahl. Zur Vorſitzenden wurde Frau Margarete Dennewitz⸗Halle faſt einſtimmig wiedergewählt; in den übrigen Vorſtand wurden teils neu⸗ teils wiedergewählt: Frau Julie Salinger⸗Dresden, 2. Vorſitzende, Fräulein Luiſe Wenzel⸗ Köln, korreſpondierende Schriftführerin, Frau Leontine Simon⸗ Mannheim. protokollierende Schriftführerin, Beiſitzerinnen: Frau Marie Roſenthal⸗Wien, Fräulein Marie Mayer⸗Danzig und Fräulein Eliſabeth Gerſtenberg⸗Hildesheim. Die öffentliche Nachmittagsſitzung brachte noch ein Referat des Herrn Rechtsan⸗ walts Kleinrath⸗ Hannover über eine Petition des Hannover'ſchen Hausdienſtausſchuſſes auf Erlaß von Vorſchriften für das Dienſtbotenweſen und ein Korreferat von Fräulein Anna Uedinck⸗Münſter. Die Neuordnung ſoll auf alle Dienſtboten ausgedehnt werden, auch auf die ländlichen. Hannover möchte die Regelung durch die Bundesſtaaten, Münſter durch ein Reichsgeſetz. Beide Anträge kamen zur Abſtimmung. Der Antrag Hannover wird mit 20 Stimmen dafür, 18 dage⸗ gen angenommen; hier haben nur die preußiſchen Rechtsſchutz⸗ ſtellen mitgeſtimmt. Der Antrag Münſter wird mitallen Stim⸗ men, gegen eine, bei 12 Stimmen⸗Enthaltung, angenommen. Einen Vortrag über„Inwieweit iſt der Vorentwurf zur Straf⸗ rechtsreform den Frauenforderungen gerecht geworden“ gehalten von der Vorſitzenden Frau Margarethe Bennewiz⸗Halle, bildete den Schluß der 3. Generalverſammlung des Rechtsſchutzverbandes für Frauen. Es waren ernſte und fördernde Verhandlungen und die Delegierten zogen heimwärts, voll von den Eindrücken, die ſie in der ſagenumwogenden Stadt erhalten haben, und beſeelt von dem Wunſche, all die Anregungen in der Heimat verwerten zu können. 5. Allgemeiner füddeutſcher Malertag Aund 10. Tagung des ſüddeutſchen Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗ Verbandes. VV)Regensburg, 12. Juni. Der X. Verbandstag des ſüddeutſchen Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗ Verbandes ſollte hohe Anforderungen an die Ausdauer der Verſammlungsteil⸗ nehmer ſtellen. Von 9 Uhs vormittags bis abends ½ Uhr, nur durch eine einſtündige Mittagspauſe unterbrochen, währten die zu⸗ meiſt internen Beratungen. Die Feſtſtellung der Präſenz, die nach der offiziellen Begrüßung erfolgte, ergab die Anweſenheit ſämtlicher Delegierten. Der 1. Präſident Malermeiſter Stolz⸗München er⸗ ſtattete hierauf ein Referat über die Ein⸗ und Durchführung des Reichstarifsvertrages, wobei der Reichstagsabgeordnete Herr Ma⸗ gslexmeiſter Irl⸗Erding den Vorſitz führte. In die ſehr lebhafte Diskuſſion, durch welche verſchiedentlich Beſchwerden offenkundig wurden, griff auch Reichstagsabg. Baron v. Pfetten ein. Der Redner betonte, daß die von Herrn Stolz bei der Begrüßung aus⸗ geſprochene Befürchtung, als ob die anweſenden Vertreter der Be⸗ Hürden nicht auf ihre Rechnung kämen, da meiſt nur interne Ange⸗ legenheiten beſprochen werden, nicht zutreffe. Die Verbände ſtün⸗ den ſich in dem Kampfe um ihre Exiſtenz gegenüber. Wer von den beiden Gegnern die feſtere und ſtraffere Organiſation und die beſſere Leitung habe, der würde für ſich die meiſten Vorteile er⸗ ringen. Es ſei alſo Einigkeit Grundbedingung. Zu Punkt 2: Berichte über Tätigkeit der Ver⸗ bandsleitung referiert der Schreftführer des Verbandes, Ma⸗ lermeiſter Leipfinger⸗München. Der Verband zählt 3081 Mitglieder. Im abgelaufenen Jahre ſind 21 Kollegen geſtorben. Den Kaſſenbericht erſtattet Malermeiſter Maier⸗München. Den Bericht über die„Zentralſtelle der Materialienprüfungskom⸗ miſſion“ bringt Malermeiſter Süß⸗München. In München wurde eine Geſchäftsſtelle mit Laboratorium errichtet. Die Aus⸗ gaben betrugen insgeſamt feit Beſtehen 10 000 Mk., die jedoch durch die Prüfungsgebühren wieder vbereinnahmt werden konnten. Den Beweis ihrer regen Tätigkeit und ihrer Notwendigkeit erbrachte die Kommiſſion bei verſchiedenen Ausſtellungen und durch Veranſtal⸗ kung von Vorträgen mit dem Hinweis auf Schundmaterialien. Die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden zeigen erfreulicherweiſe ein regeres Intereſſe für die Einrichtung, was durch die verſchiedent⸗ liche Inanſpruchnahme bei ſtaatlichen und kommunalen Bauten bewieſen ſei. Im 1. Jahre hatte die Kommiſſion 20 Ein⸗ und Aus⸗ läufe, im vergangenen dagegen 578. Gutachten wurden 81 abge⸗ geben. Die Debatte erſtreckte ſich hauptſächlich auf Klagen über ſchlechte Materialien. Nach erfolgter Entlaſtung der Zentralleitung beſchäftigte ſich die Verſammlung mit der Aufſtellung des Haushaltungs⸗ planes; um ſodann eine Reihe von eingelaufenen Anträgen zu verbeſcheiden. Ein Dringlichkeitsantrag wurde abgelehnt, die ————K——.. ̃̃̃8.——— dern gi geſenkten Hauptes zu ihr hin, befragte und behorchte ſie. Um ihr keinen falſchen Tropfen beizumiſchen, habe ich oft von meinen natürlichen ſchauſpieleriſchen Mitteln keinen Gebrauch gemacht; die große Geſte und erhobene Stimme, die anderen an derſelben Stelle den lauten Erfolg verſchafften, habe ich verſchmäht, wo ſie nicht aus der Dichtung heraus notwen⸗ dig waren. Das ſage ich gewiß nicht, um mich zu glorifizieren; einer, der den Poſten auf der Bühne perläßt und hinter den Proſpekt tritt, verzichtet ja auf die Anerkennung und Belobung ſeiner darſtelleriſchen Leiſtungen. Ich will nur die Eigentümlich⸗ keit kennzeichnen, daß ich im Gegenſatz öu vielen und großen Schauſpielern mich von jeher ſeeliſch zerteilt und mir dadurch den Weg zu dem vervielfachten Schauſpielertum geöffnet habe, als das ich eine Theaterleitung anſehe. Hier werde ich dieſem Tricke Ge⸗ nüge tun und, da ich der Ausführung überhoben bin, umſo ſebenbiger in der Andeutung ſein dürfen. Trotz dieſem angenehmen Ausblicke wendet ſich mein Auge während der Zwiſchenzeit, wo ſich der Schauſpieler einpuppt, um ſich als Theaterleiter zu entfalten, oft und oft nach der Vergan⸗ genheit, die ja auch die Vorſchule meiner Zufunft geweſen iſt. Und wie der menſchliche Charakter im allgemeinen das Produkt der erſten zwanzig Lebensjahre iſt, ſo wird meine Arbeitsart im Be⸗ rufe durch nahezu zwanzig Berufsjahre beſtimmt werden. Nichts Großes und nichts Kleines iſt mir fremd oder erſpart geblieben. Ich habe mich für eine Monatsgage von ſiebzig Mark die Seele nicht weniger aus dem Leibe geſpielt als heute, wo ich der Steuer⸗ behörde eine ähnliche Monatsgage zahle.— Das Spielen von bielen und bielerlei Rollen in einem ſchlechten oder mittelmäßigen Statutenänderung der Zentralleitung überlaſſen. Beſchlüſſe von weittragender Bedeutung dürfte die Erhöhung des Beitrages für den Arbeitgeberverband von.20 Mk. auf.20 Mk. pro Tauſend und die beabſichtigte Zuſammenziehung der Gautarifämter IIIa Mün⸗ chen und Ulb Frankfurt zu einem Gautarifamt III München. Die hierauf vorgenommene Neuwahl ergab folgendes Reſultat: 1. Vorſitzender Stolz⸗München, der nur nach einer überwältigen⸗ den Kundgebung des Vertrauens, zur Annahme der Stelle zu be⸗ wegen war. 2. Vorſitzender: Rampf⸗München, 1. Kaſſier Maier⸗ München, 2. Kaſſier: Irl⸗Erding, 1. Schriftführer: Leipfinger⸗München, 2. Schriftführer: Kapel⸗Partenkir⸗ chen. Vorſitzender der Materialienprüfungs⸗Kommiſſion: Süß⸗ München. Als nächſter Tagungsort wurde Neuſtadt a. d. H. gewählt. Ein Kellerfeſt, das ſehr animiert verlief, bildete den Schluß der Verbandsveranſtaltung. 5 Der Allenſteiner Mordprozeß. [Von unſerem Korreſpondenten). sh. Allenſtein, 14. Juni. [(Siebenter Verhandlungstag). Nach zweitägiger Pauſe wurden heute vormittag die Ver⸗ handlungen im Prozeß gegen Frau v. Schönebeck⸗Weber wieder aufgenommen. Der Vorſitzende Landgerichtsdirektor Geh. Juſtiz⸗ rat Broe ſe⸗Inſterburg eröffnete die Verhandlungen nach 9¼ Uhr. Frau v. Schönebeck⸗Weber iſt in Begleitung ihres Gatten, des Schriftſtellers A. O. Weber von ihrem Ausflug nach Rud⸗ czanny am Spirdingſee zurückgekehrt und ſteht friſch und munter aus. Der Zuſchauerraum iſt nur halb gefüllt und meiſt von Damen der Geſellſchaft beſetzt. Augenſcheinlich hat das Intereſſe der Allenſteiner an dem Prozeß durch die faſt ſechstägigen nicht⸗ öffentlichen Verhandlungen etwas Einbuße erlitten. Unter den neu erſchienenen Zeugen befindet ſich auch der jetzige türkiſche Inſtrukteur Oberſtleutnant Tupſchewski aus Adrianopel und der Bruder des Hauptmanns v. Göben, deren Ver⸗ nehmung aber heute noch kaum erfolgen wird, da für heute in erſter Linie die Vernehmung des Fräulein Eue in Betracht kommt, der Erzieherin der Schönebeckſchen Kinder, die zugleich der Poſtillon damour im Briefberkehr der Frau v. Schöneheck mit dem Hauptmann v. Göben war. Sie iſt ein kleines unan⸗ ſehnliches Perſönchen, deren verſchüchtertes Weſen erkennen läßt, daß ſie den an ſie herangetretenen Anforderungen keinen großen Widerſtand entgegenzuſetzen vermocht hat. Vor Beginn der Sitzung wurden verſchiedene Falſchmeldungen, die über den letz⸗ ten Verhandlungstag durch einen Teil der Berliner Preſſe ge⸗ gangen ſind, beſprochen. Dieſe falſchen Darſtellungen rühren von Journaliſten her, welche den Verhandlungen wenig oder gar nicht beiwohnen, vielmehr ihre Informationen auf müßigem Ge⸗ rede und unkontrollierbaren Erzählungen dritter Perſonen und Erfindungen ihrer eigenen Phantaſie aufbauen. Erſter Staatsanwalt Schweitzer übergibt dem Vor⸗ ſitzenden ein Schreiben der greiſen Frau v. Göben, der Mutter des Hauptmanns v. Göben. Sie bittet vom Erſcheinen in der Verhandlung entbunden zu werden. Die körperliche und vor allem ſeeliſche Aufregung würde zu groß ſein. Dem Schreiben iſt ein ärztliches Atteſt eines Gemeindearztes aus der Schweiz beigefügt. Der Erſte Staatsanwalt Schweitzer verzichtet vor⸗ läufig auf die Zeugin, behält ſich aber weitere Anträge vor. Auch die Angeklagte erklärt, auf die Zeugin verzichten zu wollen. Erſter Staatsanwalt Schweitzer teilt hierauf mit, daß wiederum in der Preſſe unrichtige Nachrichten über den Prozeß verbreitet worden ſeien.— Vorſ.: Das iſt richtig. Wir werden überſchüttet mit Zuſchriften, in denen uns der Vorwurf gemacht wird, daß beſtimmte Dinge in aller Oeffentlichkeit verhandelt worden ſeien. Nun muß ich anerkennen, daß die zugelaſſenen Herren Preſſevertreter nichts derartiges in die Zeitungen ge⸗ bracht haben. Das iſt geſchehen von Journaliſten, die wir nicht zugelaſſen haben und die ſich auf den Standpunkt ſtellen: Wenn wir nicht zugelaſſen ſind, unterſtehen wir keiner Kontrolle und ſchreiben, was wir wollen. Das müſſen wir ihnen natürlich überlaſſen. Dadurch aber kommen all die Unwahrheiten in die Oeffentlichkeit und deshalb werden wir, ſo gern ich auch in breiteſter Oeffentlichkeit verhandeln möchte, vielleicht noch zu weiteren Beſchränkungen kommen. Ich möchte das den betreffen⸗ den Herren ganz beſonders ans Herz legen.— Der Vor⸗ ſitzende geht dann zur Vernehmung des Oberſten Dorn⸗Königsberg Aber.— Zeuge: Herr v. Schöneheck war als Offizier allge⸗ mein ſehr tüchtig und ein ausgezeichneter Mann, den wir alle gern hatten. Er machte nicht viel aus ſich her, und war als Kamerad liebenswürdig und beſcheiden.— Vorſ.: Wie war er in Geldangelegenheiten?— Zeuget Anſpruchslos, er hatte nur für ſeine Jagd Intereſſe.— Vorſ.: Haben Sie auch mit ihm über religißſe Dinge geſprochen?— Zeuge: Ja, er galt als ſehr frommer Hatholik. Er ging weniger in die Kirche, glaubte aber on alles. Als einmal ein plötzlicher Todesfall im Regimente eintrat, ſagte ich ihm, ich fände es ſehr ſchön, wenn man kein langes Krankenlager zu überſtehen brauche. Darauf erwiderte er: Um Gottes Willen, das wäre das ſchlimmſte, was mir paſſieren könnte, wenn ich plötzlich ſterben ſollte, denn ich möchte mich vorher mit meinem Gotte verſöühnen.— Vorſ.: Unter jungen Leuten iſt es ja ſonſt nicht gewöhnlich, ſolche religiöſen Anſchauungen zu hören, er genierte ſich aber nicht, darüber zu Kreiſe von Kollegen hat meiſt nur einen eingebildeten Vorzug. Was man an ſogenannter Routine davon profitiert, wird gewöhnlich mit künſtleriſcher Münze bezahlt, die einem dann für alle Zeit aus dem Beutel gleitet. Nur wenige junge Leute bewahren ſich in der Bedrängnis des Gelobtwerdens und des lauten Beifalls die Ruhe, die zur gerechten Selbſteinſchätzung gehört. Und doch bringt faſt jede Spielzeit die Möglichkeit, ſich mit bedeutenden fertigen Schauſpielern zu meſſen, Für mich waren die Gaſtſpiele von Ber⸗ liner und Wiener Künſtlern in der kleinſten Theaterſtadt Werk⸗ tage des Lebens. Sie hoben mein Urteil weit über das gewöhn⸗ liche Maß hinaus. Sieht man Vorſtellung für Vorſtellung nur die beſcheidenen Kräfte, die der Direktor engagiert hat, ſo wächſt man ſehr leicht in die Sphäre der Selbſtvergötterung hinein, die den Applaus des wenig verwöhnken Kleinſtadt⸗Publikums mit der allgemeinen Meinung der Welt verwechſelt. Die Folge davon ſind Erbittierungen(wenn nämlich die Carriere nicht recht vorwärts will) und der Haß auf die Kollegen, denen der Aufſtieg glückt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Akademiſche Geſellſchaft für Dramatik Heidelberg. Ulrich Rauſcher. Das Abenteuer des Herru von Florville. Ulrich Rauſcher beſcheert ein liebenswürdig Bild, aus liebens⸗ würdiger Zeit. Die galante heißt ſie im Schlagwort, das ancien re⸗ gime für den nüchternen Ernſt. Beide Begriffe haben ihren eigenen Ton. Etwas Böſes und Verruchtes liegt darin, und Frivolitäk und Leichtſinn ſtellen leiſe beim Klange ſich ein. Allegorie und leichte Spielerei ziehen herauf, eine mentalitsé voll elaſtiſcher Heiterkeit und federleichter Tändelei. Zierliche Nococofiguren tauchen in der Er⸗ innerung auf, Schäferſzenen und galante Feſte, die Kunſt Lanecrets ſprechen?— Zeuge: Nein, er gab bei jeder Gelegenheit ſeiner religibſen Ueberzeugung Ausdruck, und als wir über den Kultur⸗ kampf ſprachen, war er ſtark auf ſeiten ſeiner Kirche.— Vovſ.: Ueber die Ehe und die Heiligkeit der Ehe hat er auch mit Ihnen geſprochen?— Zeuge: Ja. Ich glaubte eigentlich nie, daß er hetraten würde, denn er war äußerſt zurückhaltend im Verkehr mit Frauen und durchaus kein Lebemann. Ich war daher ſehr erſtaunt, als ich erfuhr, daß er verlobt wäre, und dann gehei⸗ ratet habe.— Vorſ.: Sie wurden dann ſpäter getrennt?— Zeuge: Ja. Aber wir kamen noch öfter zuſammen und nament⸗ lich dann hier wieder in Allenſtein. Ueber dieſe Zeit bekundet der Zeuge, daß er Frau v. Schönebeck einmal in Rauſchen ge⸗ troffen habe. Er ſei dann mit ihr einige Stunden herumgelaufen. — Erſter Staatsanwalt: Ich bitte die Oeffentlich⸗ keit auszuſchließen.— Vert..⸗A. Bahn: Wir verhen⸗ deln doch hier ſo vorſichtig, daß ich glaube, es iſt das nicht Kötig. Die Unterlage unſeres Strafverfahrens iſt doch nun ein⸗ mal die Oeffentlichkeit.— Der Gerichtshof beſchließt die Oeffent⸗ lichkeit vorläufig nicht auszuſchließen. Der Zeuge wird weiter vernommen.— Vorſ.: Waren Ihnen damals ſchon irgendwelche Gerüchte über Frau v. Schönebeck zu Ohren gekommen?— Zeuge: Einmal ſah ich Frau v. Schönebeck in Neukuhren mit einem jungen Herrn an einem Tiſch zuſammen ſitzen, jedenfalls wurde, wie das in Badeorten ſo iſt, darüber geklatſcht. Es wurde auch geſagt, die beiden gingen häufig ſpazieren und ſeien viel miteinander zuſammen.— Vorſ.: Herr v. Schönebeck ſoll aber aus Anlaß dieſer Sache bei Ihnen geweſen ſein, um ebentuell mit Ihnen über die Scheidung zu ſprechen.— Zeuge: Ja, ich bekam ein Telegramm von ihm, er käme nach Königsberg, ob ich ihm nicht einen guten Rechtsanwalt empfehlen könnte. Ich holte ihn darauf vom Bahnhof ab und empfahl ihm einen Königs⸗ berger Juſtizrat. Er erklärte mir, er wolle ſich ſcheiden laſſen. — Vorſ.: Haben Sie ihn nicht gefragt: Na alter Freund, warum willſt Du Dich ſcheiden laſſen?— Zeuge: Nein. Ich ſagte nur: Wenn Sie fertig ſind, kommen Sie doch zu Tiſch zu mir. Er lehnte es aber ab und wir trafen uns dann im Hotel. Zunächſt ſagte ich gar nichts, denn er war ſehr ſchüchtern und wenig mitteilſam. Ich Laufe des Geſprächs erklärte er aber: Ich werde mich doch nicht ſcheiden laſſen. Ich erwiderte ihm: Herr v. Schönebeck, ich ließe mich doch ſcheiden. Wenn einmal Miß⸗ trauen da iſt, dann iſt das ſo eine Sache.— Vorſ.: Hat er Ihnen gegenüber nicht einmal Bemerkungen über ſeine Frau ge⸗ macht?— Zeuge: Er wich immer aus, wenn ich in ihn dringen wollte. Ich weiß nur, daß ich einmal zu ihm ſagte, über ſeine Frau werde ſchlecht geſprochen. Er reagierte aber nicht darauf.— Voir.: Später hat er niemals mehr mit Ihnen über ſeine Frau geſprochen?— Zeuge: Nein, großen Einfluß hatte ſie jedenfalls nicht auf ihn, In ſeinem Zimmer hing ein ſchönes lebensgroßes Bild ſeiner Frau, als ich ihn ſpäter beſuchte, war es nicht mehr da. Ich habe mich noch ganz erſtaunt umgeſehen. Der Zeuge bekundet weiter, er habe einmal Herrn v. Schöne⸗ beck gefragt: Biſt Du in Deiner Ehe glücklich? Dieſer erwiderte: Alle Weiber ſind eitel, ſie lieben blaß den Tand und außerdem ſtört es mich bei der Jagd. Zeuge Rittmeiſter v. Thaer war ein Freund des Haupkmanns v. Göben und ſoll über deſſen Charakter Aufſchluß geben. Er erklärt: Ich habe Herrn v. Göben oberflächlich kennen gelernt zwiſchen 95 und 97 in Hannover. Näher lernte ich ihn kennen 1902.— Vorſ.: Kennen Sie die Meinung ſeiner damaligen Kameraden über Herrn v. Göben?— Zeuge: Ja, ich habe nur Gutes über ihn gehört, ich kann nur bekunden, daß er ein ausgezeichneter Kamerad war. Näher trat ich ihm, als er vom Burenkrieg zurück war und ehe er nach Maze⸗ domien ging. Er war ſchwächlicher Konſtitution, hat die angeborene Schwäche aber durch Energie zu überwinden gewußt. In ſeinem Weſen war er zurückhaltend und etwas ſcheu, wenn man ihm aber näher getreten war, konnte er ſehr gemütlich ſein. Zu Erzählun⸗ gen bekam man ihn ſehr ſelten.— Vorſ.: Er renommierte alfo nicht mit ſeinen Kriegserlebniſſen.— Zeuge: Wenn er darüber ſprach, ſo geſchah das meiſtens aus allgemeinen Geſichtspunkten heraus, ohne daß er ſeine Perſon in den Vordergrund ſchoh.— Vorſ.: Er ſoll im Burenkriege Tüchtiges geleiſtet haben?— Zeuge: Das habe ich nur von anderen gehört.— Vorſ.: Wie war er in Geſellſchaft?— Zeuge: In große Geſellſchaften iſt er nur aus Not gegangen, er war aber für einfachen Familien⸗ verkehr. Eine hervorragende Eigenſchaft war ſeine große Hilfsbereitſchaft für andere. Er hatte nur eine ge⸗ ringe Zulage, ich glaube monatlich 100 Mark, lebte aber ſo ſpar⸗ ſam, daß er manchem Kameraden aushelfen konnte. Er half auch anderen bei wiſſenſchaftlichen Arbeiten, er half überhaupt, wo er konnte. Er hat ſich auch wiederholt nach Südweſtafrika gemeldet. — Vorſ. Er wurde aber nicht angenommen.— Zeuge: Nein. — Vorſ.: Andere Zeugen behaupten, er hätte renommiert, wie er Leute über den Haufen geſchoſſen habe.— Zeuge: Mir hat er nichts davon erzählt.— Vorſ.: Er ſoll einmal erzählt haben, daß er einen Unteroffizier, der Leutnantsdienſte leiſtete und in der Schützenlinie im Feuergefecht nicht ſtandhalten wollte, ſodaß er die Leute verleitete, zurückzugehen, über den Haufen ge⸗ ſchoſſen habe, nachdem der betr. Unteroffizier ſeinen Karabiner heruntergeriſſen hatte.— Zeuge: Wenn er das einmal erzählt hätte, würde ich das wiſſen.— Vorſ.: Er ſoll auch einmal einen eme,———— 2 und Watteaus mit ihrer Oberflächlichkeit und der Flüſſigkeit der Farbe, mit der bezaubernden Grazie und dem künſtleriſchen Adel, Die ſchlanken, goldig gezierten Lederbändchen mit ihren kleinen, geiſt⸗ ſprühenden und verfänglichen Kupfern und der zierlichen Cauſerie und die entzückend feinen und durchſichtig gebauten Trios von Ra⸗ meau und die anmutigen Cembaloſtücke von Couperin, die mit dem feinen Schlag der Rococouhren, der Grazie der Bilder im feſtlich ge⸗ ſchmückten Salon und der Galanterte der Menſchen ein ſo einheit⸗ liches Bild geben, wie es ſelten iſt in der Geſchichte der Kultur⸗ Heute, wo uns die Unzulänglichkeit des eigenen ungeordneten Zeitalters von ſelbſt zurückführt zu den Zeiten, die ſolche Einheitlich⸗ keit ihr eigen nennen, iſt es faſt ſo etwas wie ein ganz kleines Stück Heimweh, auch nach dieſer einheitlich auf Freude und Liebe ge⸗ ſtimmten Welt, was ſie treibt, den Blick zurückzuwenden nach der arg verſchrienen und grimmig gehaßten Vergangenheit des franzöſiſchen 13. Jahrhunderts, was Moderniſten erzeugte wie den Chevaliers von Faublas harmlos⸗verwerfliche Liebesabenteuer in deulſcher Luxus⸗ ausgabe, wie franzöſiſche Rococoausſtellungen und altfranzöſiſche Konzerte. Der hat wenig Vorkämpfer. Artur Kampf, den ſtreugen Pro⸗ feſſor der Akademie, für die Malerei, keinen eigentlichen Muſik und einige wenige, darunter Ulrich Rauſcher, für die Literatur, Aber es fand Verſtehen und ſelbſt ein ganz klein wenig echte Freude ſtellte ſich ein. Auch Ulrich Rauſcher hat dies ganz klein wenig Freude geweckt. Mit einem Sptel tändelnder Andeutungen, feiner Zärtlich⸗ keit und viel kleiner Bosheiten. Es war einer jener zierlichen, naiy ſelbſtverſtändlich die des Boudoirs u. des Schlafzimmers ausplaudernden Stiche kin Worte überſetzt, die gleich ſchnell und liebenswürdig dahinfloſſen, in demſelben leichten Rhythmus, mit dem⸗ ſelben Charme. Die ſtrenge Form des Dramas hat das nicht ver⸗ tragen. Es iſt nicht mehr geworden als eine Skigze und ein Akt Noeoeo fürs Buch. Aber es iſt fein und reizvoll wie diefe Zeit und eine Frucht des Verſtehens und Einfühlens. Es verſucht in ihm die⸗ ſelbe Galanterie, die in ſpieleriſche Huldigungsformen die Liebe ver⸗ ſteckte, derſelbe Kult der Sinnlichkeit, der in dieſen Formen für die Zeit ſo unvermeidlich war wie die Entwicklung des Nſone 5 Und es iſt darum hübſch und gefällig zu leichter Unterhallung— eine kleine Caprice für eine flüchtige Laune des Tags r. 4. Seite. Geusral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannhelm, Farmer über den Haufen geſchoſſen haben?— Zeuge: Auch davon weiß ich nichts. Er war in der erſten Zeit immer durchaus objektiv. Später hat er ſich dann allerdings ge⸗ ändert. Ich fand ihn körperlich ſchlechter, Verſtimmun⸗ gen unterworfen und ſehr reizbarer Natur. Er machte auf mich einen melancholiſchen Eindruck. Ich führte das auf die Strapazen in Mazedonien zurück.— Vorſ.: Er ſoll Ihnen einmal angedeutet haben, er ſchöſſe ſich am liebſten tot, nur der Gedanke an ſeine Mutter halte ihn davon zurück.— Zeuge: Das iſt richtig.— Vorſ.: Womit begründete er das?— Zeuge: Er hätte nichts mehr auf der Welt zu ſuchen. Er ſchien mir ſchon damals nicht ganz normal zu ſein. Einmal ſagte er mir: Wüßte ich ein ungläckliches Menſchenkind, dem ich mit meinem Leben hel⸗ fen könnte, ſo würde ich das eigene Leben gern opfern.— Vorſ.: Dann ſprachen Sie längere Zeit nicht mit ihm? Zeuge: Nein, nur Oſtern 1906 ſchickte er mir eine Karte, auf der er ſchrieb, demnächſt würden wir einegroße Neuigkeit von ihm hören. Ich glaubte nichts anderes, als daß er ſich verlobt hätte und zeigte die Karte auch anderen Herren, die derſelben Meinung waren. Wir ſchrieben ihm dann eine heitere Karte, die er aber ſehr übelgenommen hat. Er ſchrieb mir zurück, ich hätte eine große Indiskretion begangen, die er nicht verzeihen könne, ich hätte zu anderen von ſeiner Liebe geſprochen. Ich war daher erſtaunt, da nicht einmal der Name einer Dame genannt worden war. Ich ver⸗ ſtand daher die ganze Sache nicht und fragte ihn brieflich, was denn eigentlich los ſei. Er antwortete, von einer Verlobung könne bei ihm leider keine Rede ſein. Er liebe allerdings das höchſte und heiligſte Weſen, aber dieſes ſei bereits in feſten Händen. Das würde noch angehen, aber die Hände ſeien ſchlecht. Dieſer Zuſtand, nicht helfen zu können, erſchöpfe ihn und mache ihn untröſtlich. Ich hielt ihn für krank und ermahnte ihn zu Ruhe, die Sache ſei ja traurig und ſchrecklich, er ſolle aber die Zeit abwarten, die alles heile. Vor allem ſolle er der geliebten Fran einen guten Rechtsanwalt und damit die Eheſcheidung beſorgen. In ſeiner Antwort ſtand aber nichts davon, um welche Frau es ſich handelte.— Vorſ.: Und dann kam nichts weiter?— Zeuge: Nein, bis das Unglück geſchah. Vorſ.: Wie war Herr v. Göben in ſeinem Verkehr mit Frauen?— Zeuge: Ganz koloſſal ſolide. Er hatte eine hohe Achtung von den Frauen und hat ſich im Verkehr mit ihnen nie⸗ mals einen Verſtoß zu Schulden kommen laſſen. Er war ihnen gegenttber liebenswürdig und zuvorkommend, aber von Cour⸗ macherei kann keine Rede ſein.— Vorſ.: Wurde er nicht von ſeinen Kameraden der Mönch genannt?— Zeuge: Ja, das hat er aber krumm genommen.— Vor ſe: Wie haben Sie ſpäter zu ihm geſtanden. Sie haben ihn wie alle alten Freunde nicht ver⸗ laſſen; es iſt das ja ein gutes Zeugnis für die Herren. Es in⸗ tereſſiert uns nun zu erfahren, weshalb Sie ſpäter zu ihm hielten? — Zeuge: Herr v. Göben war ein ernſter und ſtiller Mann, nutr wenn ein Menſch gequält wurde, ging er bis zur letzten Kon⸗ ſequenz, ſonſt ließ er ſich nicht leicht beeinfluſſen, deshalb zweifel⸗ ten wir auch alle an ſeiner Schuld.— Vorſ.: Herr v. Göben war aber ſonſt ein Dickkopf?— Zeuge: Ja, aber etwas ehrloſes trauten wir ihm nicht zu.— Vorſ.: In dem Sinne haben Sie ihm ja auch ins Gefängnis geſrchieben.— Zeuge: Jaf er ſchrieb mir darauf zwei Briefe.— Vorſ.: In den Briefen iſt alles ſehr überſchwenglich?— Zeuge: Ja.— Vorſ.: Na⸗ mentlich der eine Brief ſoll einen ſehr überſchwänglichen Schluß gehabt haben?— Zeuge: Ja: Wegen einer geliebten Frau habe er alles vergeſſen, Ehre und Vaterland. Er bat um meine Mei⸗ nung von der Sache, ich ſei ja immer gerecht zu ihm geweſen und würde ihm wohl ein milder Richter ſein, obwohl mit einem zwanzigfachen Tode die Schäden nicht mehr zu verlöſchen ſeien, die er über die Armee und ſeine alten Freunde gebracht habe. Nus stadt und CLand. * Mannheim, 15. Juni 1910. * Ernannt wurde Amtsrichter Dr. Emil Ziegler in Pforz⸗ heim zum Landrichter in Mosbach. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am nächſten Samstag Herr Emil Marx, Inſtallationsmeiſter beim ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerk, mit ſeiner Gattin Emma geb. Dusberger. Oeffentliches Aergernis erregte der Taglöhner Chriſtoph Jaude durch ſein ſchamloſes Benehmen unter der Haustüre des Hauſes Prinz Wilhelmſtraße 27. Er hat ſchon zwei Vorſtrafen wegen des gleichen Deliktes. Es wird unter Berückſichtigung dieſer Vorſtrafen gegen den Angeklagten vom Schöffengericht eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten ausgeſprochen. * Der Verband zur Wahrung der Intereſſen der Betriebs⸗ krankenkaſſen für Südweſtdeutſchland(Baden⸗Elſaß⸗Heſſen⸗Heſſen Naſſau⸗Pfalz) Sitz Mannheim hielt am 12. Juni J. J. in Frank⸗ furt a. M. im kaufmänniſchen Vereinshauſe ſeine diesjährige Mitgliederverſammlung ab. Dem Verband gehören 3. Zt. an 308 Kaſſen mit rund 170 000 Verſicherten, von denen in der Verſammlung vertreten waren 56 Kaſſen mit 98 Stimmen. Der Vorſitzende, Herr Geh. Kommerzienrat Schlumberger⸗ Mühlbauſen eröffnete die Verſammlung, begrüßte die Erſchienenen ünd erteilte zu Punkt 1 dem Geſchäftsführer Oſtermayer das Wort, welcher den Geſchäftsbericht erſtattete, dem wir u. a. das Folgende entnehmen: Die vom Verband in 1909 eingerichtete Re⸗ biſionsſtelle für die Arzneirechnungen hat ſich gut bewährt; von dem Anfang 1910 mit der Induſtrie⸗Centrale für Sanitätsbedarf abgeſchloſſenen Uebereinkommen, nach welchem den Verbandskaſſen und Firmen bedeutende Vorzugspreiſe beim Ankauf von Ver⸗ bandsſtoffen pp. gewährt werden, wird viel Gebrauch gemacht, beſonders von den großen Kaſſen. Den kleineren Kaſſen ſei em⸗ pfohlen von dieſer Einrichtung auch zu profitieren. Die Aus⸗ kunftsſtelle der Geſchäftsführung wurde ſehr rege in Anſpruch ge⸗ nommen in allen ordentlichen Kaſſenangelegenheiten. Der Ver⸗ band nahm Stellung gegen Heranziehung der Kaſſen in Elſaß⸗ Lothringen zur Steuer der toten Hand. Der Vorſtand hat kütrz⸗ lich beſchloſſen einen ſog. Informationskurfus für die Vorſtände ind Geſchäftsführer bezirksweiſe ſo einzurichten, daß in dieſen, abends oder Sonntags anzuberaumenden Sitzungen über be⸗ nte Punkte geſprochen werden ſoll und es den Teilnehmern ch iſt, ſich über einſchlägige Fragen oder vorliegende be⸗ Fälle zu informieren. Zu Punkt 2 referierte Herr Ker Friedrichsfeld i. B. über die Rechnung des Jahres 1909 und den vom Ausſchufſe erſtatteten Reviſionsbericht und be⸗ antragte Entlaſtung für Vorſtand und Geſchäftsführer, welchem Antrag ſtatigegeben wurde. Zu Punkt 3 referierte Herr Harth⸗ Darmſtadt eingehend über die vom Hauptverband zum Entwurf der Reichsverſicherungsordnung geſtellten Abänderungs⸗Anträge, worauf die Verſammlung ſich einſtimmig dieſen Anträgen an⸗ Achluß, alſo die Entſchließungen des Hauptverbandes zum Be⸗ 6 ſchluß erhebend. Zu dieſem Punkte teilte Geſchäftsführer Oſter⸗ maher noch mit, daß ſeitens des Verbandes noch weiter gegen einige Punkte Stellung zu nehmen ſei und beſchloß die Verſamm⸗ lung einſtimmig dieſe vorgeſchlagenen Aenderungen zur Kenntnis der Reichstagskommiſſion, ſowie des Hauptperbandes zu bringen, damit letztere ſolche unterſtütze. Nach einigen allgemeinen Ausfüh⸗ rungen wurde die Verſammlung vom Vorſitzenden geſchloſſen. * Radmarder vor dem Schöffengericht. Die fortwährend zu⸗ nehmenden Raddiebſtähle verurſachen der Kriminalpolizei und den Gerichten eine Menge Arbeit— man braucht nur die vielen Räder zu ſehen, die zurzeit wieder auf der Kriminalpolizei ſtehen. Da meiſt unbemittelte Leute zu Zwecken des Erwerbs das Rad ge⸗ brauchen, ſo iſt es nur erfreulich, wenn die Juſtiz in letzter Zeit gegen die Raddiebe mit aller Strenge vorgeht, Der Bäcker Joſef Ganter von Buggenwied, der hier in Mannheim 3 Räder und eins in Heidelberg ſtahl, wurde geſtern vom Schöffengericht ein⸗ ſchließlich einer Uebertretung— falſche Namensangabe— zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten verurteilt, der Buchbinder Fried⸗ rich Wilhelm Gebhard, der aus dem Husgang J 2, 22 ein Rad entwendete, zu einer ſolchen von 5 Monaten. Der letztere hat ſchon einmal vom Schöffengericht 10 Tage und von der Straf⸗ kommer 3 Monate wegen Raddiebſtähle erhalten.— Der Tag⸗ löhner Ludwig Seibert aus Augsburg, der einem Chauffeur ein Fahrrad entwendete, wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt. Vom badiſchen Tandtag. Annahme des Geſetzentwurfs betr. Abänderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung. W. Karlsruhe, 15. Juni. Der Geſetzentwurf betreffend Abänderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung wurde heute zu Ende beraten und dann ein⸗ ſtimmig angenommen. Der Reſt brachte noch ſehr viel Arbeit mit ſich, die nunmehr glücklich überſtanden iſt. Die Beratung drehte ſich um den Bürgernutzen, den Schuldenabzug und um die Beſteuerung des Kapitalbermögens. Sehr eingehend wurde der Schuldenabzug erörtert. Hierzu lagen drei verſchiedene Anträge mit ebenſo viel Eventualanträgen vor. Als der Miniſter nach eingehenden längeren Darlegungen mit aller Entſchiedenheit er⸗ klärte, daß die Regierung keinesfalls ſich mit einem ſolchen Vor⸗ ſchlag einverſtanden erklären würde, da blieb den Parteien nichts anderes übrig, als dieſe Anträge zurückzuziehen. Der Abg. Rebmann erklärte, daß ſeine Freunde den guten Willen zeigen wollten auf Zuſtandekommen des Geſetzes. Um etwas zu erreichen, wurde dem Vorſchlage der Regierung zugeſtimmt, daß die Liegenſchaften nur mit drei Viertel ihres Wertes herange⸗ zogen werden ſollen. Der Umlageſatz des Kapitalvermögens ſoll auf 16 Pfg. erhöht werden. Ein Antrag des Zentrums, daß die Härten in der Einſchätzung beſeitigt werden ſollen, wurde der Regierung empfehlend überwieſen. Ueber das Initiativrecht des Bürgerausſchuſſes, das geſtern angenommen wurde, und gegen das ſich die Regierung erklärte, ſprach heute der Miniſter nichts mehr. In angeſtrengter ötägiger Arbeit wurde dieſe geſetzgeberiſche Arbeit nunmehr vollendet und wird jetzt der Erſten Kammer vorgelegt werden. Wir ſprechen die Hoffnung aus, daß auch dieſe Körperſchaft der Bedeutung der Vorlage für unſer kommunales Leben ſich ganz bewußt iſt und gleichſalls den Endwurf anneh⸗ men wird. Der Schwierigkeiten, die dieſem Wunſche entgegen⸗ ſtehen, ſind wir uns ganz bewußt. Trotzdem werden ſich auch dieſe beheben laſſen im Intereſſe einer geſunden Fortentwicklung utrſerer Gemeindeweſen. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 96. Sitzung. W. Karlsruhe, 15. Juni. Der Präſident eröffnet kurz nach.15 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter des Innern Frhr. von Bodman und Reg.⸗Rat Kamm. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Beratung des Geſetzentwurfs über die Abänderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung. Sekretär Abg. Odenwald gibt dem Hauſe die neuen Eingänge bekannt, folgende Petitionen: 1. Petition des Gymnaſiums⸗ dieners. a. D. Johann Philipp Klettner in Mannheim wegen Gewährung einer Suſtentation. 2. Beitritt der Schwarzwälder Handelskammer zu der Petition des Verbands ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibender Badens in betreff der Waren⸗ hausſteuer. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Der Strich des ganzen Artikels über die Wertzuwachsſteuer wird beſchloſſen. Präſident Rohrhurſt: Zu§ 5 und 6(Schuldenabzug und Verſteuerung des Kapitalvermögens ſind eine Reihe Ab⸗ änderungsanträge eingegangen. Ich hoffe, daß wir uns durch das Labyrinth glücklich durchfinden. Abg. Göhring(natl.] begründet folgenden Antrag: Die Zweite Kammer wolle beſchließen, den Artikel 6 8§ 5 des Regierungsentwurfes zur Gemeinde⸗ und Städteordnung in der folgenden Faſſung wiederherzuſtellen: 1.§ 93 Abſatz 2 der Gemeindeordnung wird dahin geändert:„Von den auf den be⸗ bauten und unbebauten Grundſtücken eingetragenen Hypotheken⸗ ſchulden kann ein Schuldenabzug in Höhe von 50 Prozent, jedoch nicht über die Hälfte des Schätzungswertes, mit Staatsgeneh⸗ migung eingeführt werden.“ 3.§ 93 Abſatz 2 der Städteordnung wird dahin geändert:„Von den... Hypothekenſchulden wird.. Schätzungswertes gewährt.“ Das heißt mit anderen Worten, es wird für die Landgemein⸗ den der fakultative und für die Stadtgemeinden der obligatoriſche Schuldenabzug gewünſcht. Weiter wird beantragt, im Falle der Ablehnung dieſes Antrages die Regierungsvorlage wieder herzuſtellen. Der Redner führt aus: Wir haben bei unſerem Antrage die beſonderen Verhältniſſe von Stadt und Land berückſichtigt, im Gegenſatz zu den Konſervativen, die den obligatoriſchen Schul⸗ denabzug für Stadt und Land wünſchen und im Gegenſatz zu einem Teil des Zentrums, die für Stadt und Land den fakul⸗ tativen Abzug wünſchen. Es iſt geſagt worden, daß die Entwick⸗ lung der Städte den Hausbeſitzern allein zugute kommt. Das iſt nicht richtig. Die kommt allen zugute. Der Mittelſtand, in dem ſich die Hausbeſitzer finden, iſt ſehr gedrückt und bedarf dringend einer Entlaſtung. Durch den Schuldenabzug muß wie⸗ der friſches Leben in das Bauhandwerk hineingetragen werden, die Bauluſt angeregt werden. Durch den beantragten 50%-Abzug verbleibt immer noch eine Objektſteuer. Ich bitte, unſerem An⸗ trage ſtattzugeben. Sollten Sie das nicht lun, ſo bitte ich un⸗ ſeren zweiten Antrag anzunehmen. Abg. Schmidt⸗Bretten(B. d..) begründet den Antrag auf obligatoriſchen Schuldenabzug für Stadt und Land und be⸗ antragt im Falle der Ablehnung die Wiedereinſetzung der Regie⸗ rungsvorlage Abg. Kopf(3Ztr.) begründet den Antrag auf einen fakulta⸗ tiven Schuldenabzug für Stadt und Land und führt aus: Die Schätzungen ſind entſchieden zu hoch. Sie ſind auf Spekulativ⸗ werte konſtruiert, die nicht maßgebend ſind. Eine Reviſion der Schätzung muß generell herbeigeführt werden. Landwirte in Vororten, die das Recht haben, Landwirtſchaft zu treiben, müſſen jetzt mehr Steuer zahlen als wie ſie Ertrag von den Ländereien haben. Die Beſchwerden beziehen ſich nicht auf die Häuſer, ſon⸗ dern auf unbebaute Grundſtücke. Die Beſteuerung der Grund⸗ ſtückswerte muß herabgeſetzt werden und das Kapitalvermögen kann ruhig höher beſteuert werden. Wir beantragen deshalb außer der Beſeitigung der Härten der geſetzwidrigen Einſchätz⸗ ung von Grundſtücken, namentlich im Baugebiet betreffend und bei der Beſteuerung des Kapitalvermögens bis 16 Pf. zu gehen. Ein Schuldenabzug den Hausbeſitzern zu geſtatten, iſt berechtigt. Von den Hausbeſitzern werden eine Menge indirekte Steuern erhoben. Die Bedenken, die man gegen einen teilweiſen Schulden⸗ abzug geltend macht, ſind nicht unüberwindlich. Ich halte einen Abzug von 50 Prozent unter allen Umſtänden nicht für gerecht⸗ fertigt, ſondern bis 50 Prozent. Wir müſſen eine bewegliche Grenze haben, um von Fall zu Fall einen Abzug geſtatten zu können. Der konſervative Antrag iſt konſequenter, aber er be⸗ wirkt, daß die Liegenſchaften, beſonders in abgelegenen Gemein⸗ den zu viel entlaſtet werden. Ich bitte meinen Antrag anzuneh⸗ men evtl. den Regierungsantrag anzunehmen, der einen Abzug von 25. Prozent den Gemeinden geſtattet mit Staatsgenehmi⸗ gung. Nur hat er einen Fehler, daß hier mechaniſch vorgegangen wird. Miniſter v. Bodman Ich möchte Sie bitten, die Anträge, ſoweit ſie nicht auf Wiederherſtellung der Regierungsvorlage hinauslaufen, abzulehnen. Die Anträge haben das gemeinſam, daß ſie etwas ganz neues für unſere Gemeinden haben, nämlich den Schuldenabzug. Wir haben den noch nicht gehabt. Es war bisher immer Grundſatz, daß die Liegenſchaftswerte herbeige⸗ zogen werden. Derjenige, der einen Schuldenabzug wünſcht, will etwas neues. Es iſt nun hingewieſen worden auf die übermäßige Belaſtung und es iſt die Geſetzgebung verantwortlich gemacht worden. Nun ſind aber die Klagen allgemein. Sie beſchränken ſich im weſentlichen auf die Städte der Städteordnung und ſie ſind von verſchiedener Lebhaftigkeit. Es iſt kein Zufall, daß es gerade die Stadt Freiburg iſt, deren Vertreter hier aufgetreten ſind. Die Belaſtung könnte doch nur eine Folge der Geſetzgebung ſein, wenn die Anteile der Belaſtung geſtiegen wären. Denn ſo weit die Belaſtung nicht in der Verteilung beruht, beruht ſie auf anderen Urſachen und zwar in der Steigerung der Gemeinde⸗ aufwendungen. Die Belaſtung in den kleinen Gemeinden iſt ge⸗ ſunken von 71 auf 62 Prozent. Die Belaſtung der Städte der Städteordnung iſt geſtiegen von 31 auf 32 Prozent. In Frei⸗ burg von 29,8 auf 39,2 Prozent. Wenn man den Schuldenabzug geſtattet, ſo ſteigen die Gemeindeumlagen bedeutend. Ich glaube nicht, daß dann die Klagen aufhören. Die Bürgerſchaft von Frei⸗ burg hat allem zugeſtimmt, auch den Luxusbauten und wenn nun geklagt wird über die dadurch herbeigeführte ſchwere Be⸗ laſtung, ſo muß ſie ſich doch ſagen, worauf dieſe Belaſtung zurück⸗ zuführen iſt und daß ſie alledem zugeſtimmt hat. In Freiburg iſt der Wert der Liegenſchaften um das vierfache geſtiegen. Ob dieſe Einſchätzung ungerecht iſt, mäg ich nicht ſagen, das iſt Sache der Steuerbehörde, oder des einzelnen, der ſich evtl. da⸗ gegen wehren muß. Wenn er in der Lage iſt, zu dem eingeſchätz⸗ ten Preiſe Grundſtücke abzuſetzen und er will das nicht, ſo wird er Kapital aufnehmen müſſen, um den Betrag dder Steuer vor⸗ zulegen. Das wird er dann bei dem Verkauf wieder herein⸗ bringen. Was die Mehrbelaſtung der Grundſtücke an ſich betrifft ſo iſt das ja Abſicht des Vermögensſteuergeſetzes, auch dieſes Hauſes, das dem Geſetz zugeſtimmt hat. Ich muß ſagen, daß die Vorſchläge des Schuldenabzuges für die Regierung unannehm⸗ bar ſind und das ganze Geſetz ſehr gefährdet. Es iſt mir unan⸗ genehm, das wiederholt zu erklären, ich muß aber nochmals ſagen, daß wir dem Schuldenabzug nicht zuſtimmen können. Der Standpunkt der Regierung iſt der, daß die Beſitzer der Liegen⸗ ſchaften ein vorwiegendes Intereſſe haben an den Gemeindeaus⸗ gaben. Ein großer Teil dieſer wird aber von den Mietern ge⸗ tragen(ſehr richtigl), Um ein Haus verwerten zu können als Grundlage für eine Exiſtenz, muß man erſt Straßen legen. Nun wird zwar geſagt, die Hausbeſitzer müßten die Koſten tragen. Das iſt richtig inſoweit als die Straßen⸗ ſtrecke vor ihrem Hauſe liegt. Aber es iſt doch das ganze Straßennetz in Betracht zu ziehen. Der Ausbau dieſes kommt vorwiegend den Hausbeſitzern zugute. So iſt es auch mit der Kanaliſation und mit den Schulen. Wenn es gute Schulen am Platze gibt, ſo könne deſto beſſer die Wohnungen vermietet werden. Der Hausbeſitzer hat alſo ein vorwiegendes In⸗ tereſſe daran, daß Ausgaben gemacht werden. Anders ein Kapitaliſt, der kann überall hingehen, er iſt nicht gebunden. Es iſt alſo berechtigt, daß der Hausbeſitzer herangezogen wird. Die Vorteile einer Stadt hat auch der verſchuldete Haurs⸗ beſitzer. Es iſt auch nicht richtig, daß der verſchuldete Haus⸗ beſitzer mehr belaſtet iſt als der unverſchuldete. Es iſt auch durchaus ungeſund, wenn ein unbemitelter Mann ſich in Hausſpekulationen einläßt. Wenn er es aber tut und ſich durch Abzahlungen dann in einen vermögenden Mann ver⸗ wandelt, ſo darf die Allgemeinheit nicht die Koſten tragen. Der Schuldenabzug würde auch verhängnisvolle Folgen haben. Die Umlagen der Gemeinden würden ſteigen. Der Verſchuldete würde alſo wieder belaſtet werden. Aber auch der Unver⸗ ſchuldete würde gleichfalls erheblich belaſtet, ebenfalls dis Einkommen. Das glaube ich, iſt aber nicht gerechtfertigt. Es würde auch der unverſchuldete Hausbefitzer veranlaßt werden, ſo raſch wie möglich Hypotheken aufzunehmen. Durch den Schuldenabzug würde die ganze Finanzgebahrung der Ge⸗ meinde unſicher werden. Es iſt aber erforderlich, daß hier eine durchaus ſichere Grundlage vorhanden iſt. Ich darf auch noch darauf hinweiſen, daß die Hausbeſitzer auch von der Möglichkeit der Abwälzung weitgehend Gebrauch machen. Wie bekannt, iſt dieſe Abwälzung in Mannheim ſchon vollſtändig vor ſich gegangen. Eine Abhilfe iſt ja ſchon dadurch geſchaffen, daß das Kapital ſtärker herangezogen werden ſoll und zwar mit einem Umlageſatz von 12 Pfg. Die Kommiſſion will ſogar eine Heranziehung von 16 Pfg. Dieſer ſtärkeren Heranziehung tragen wir zwar Bedenken entgegen, aber falls es beſchloſſen wird, ſo betrachte ich darin keine Gefährdung des Geſetzes Die Regierung iſt auch bereit, die Liegenſchaftswerte nur mit 34 ihres Wertes heranzuziehen. Durch dieſes mindert ſich die Belaſtung der Liegenſchaften ſchon ſehr erheblich und be⸗ trägt weniger als im Jahre 1907. Zum Schluß verweiſe ich noch darauf, daß der Schuldenabzug in keinem Staate ein⸗ geführt iſt. uer⸗ 2 dgs, Wort geſtattet ſein. Männheim, f 5. Se Abg. Kolb(Soz): Es handelt ſich hi. Materie. Es iſt deshalb angebracht, daß den Klagen der Hausbeſitzer einmal gründlich nachgehen, um das Wiederkehren zu verhindern. Bei der Vermögensſteuer waren wir uns klar daß der Liegenſchafts⸗ und Hausbeſitz ſtärker belaſtet wird. Und das ſollte doch auch bezweckt werden. Die Klagen ſind auch unbegrün⸗ det. Ich babe vom Oberbürgermeiſter mir das Material für Karlsruhe verſchafft. Infolge der neuen Einſchätzung iſt der Lie⸗ genſchaftswert um 184 Prozent geſtiegen. Es iſt doch ſelbſt, wenn man hier Fehler berückſichtigt, zu bedenken, daß der Hausbeſitzer viel zu wenig zu Gemeindebeiträgen herbeigezogen ſind. Infolge⸗ deſſen ſtieg die Umlage ſprunghaft. Seit der neuen Vermögens⸗ ſteuer iſt das Gewerbe um 21 Prozent entlaſtet worden, das Ka⸗ pital um 39 Proz. mehr belaſtet. Der Redner gibt noch weitere Zahlen und beweiſt, daß die Klagen der Hausbeſitzer unbegründet ſind. Die Hausbeſitzer haben im Jahre 1907 nur mehr an Um⸗ lage 9 Prozent gezahlt, während die Werte ihrer Grundſtücke ſich um 100 Prozent vermehrt haben. Der Redner weiſt dann an 9 Häuſern nach, daß von der ungeheuren Belaſtung, wie geſagt wird, nichts ſtübrig bleibt. Eine gleiches Einkommen von einem Beam⸗ ten, einem Hausbeſitzer, einem Rentner etc. läßt ſich nicht neben⸗ einanderſtellen. Ein Hausbeſitzer mit Schulden macht oft ein beſ⸗ ſeres Geſchäft„wie einer mit dem gleichen Kapital. Die Härten des Vermögensſteuergeſetzes werden bedingt durch den Uebergang und der vorhergegangenen außerordentlichen Spekulation. Was hätten denn die Hausbeſitzer in Freiburg mit einem Schuldenab⸗ zug? Durch die höheren Umlagen würden die Mieter aus der Stadt herausgetrieben werden. Die Umlagen gingen in den mei⸗ ſten Städten bedenklich in die Höhe. Die Hausbeſitzer wollen durch den Schuldenabzug den letzten Reſt der Umlage abwälzen, aber beanſpruchen das dreifache Wahlrecht. Die Hausbeſitzer ſchä⸗ digen ſich ſelbſt, wenn ſie immer klagen, woztt ſie keinen Anlaß haben. Wer ohne Geld ſich mehrere Bauplätze kauft, der muß ſich nicht wundern, wenn er Sorgen hat. Das haben die Leute, die an der Börſe ſpekulieren, auch. Abg. Kopf(Ztr.): Da der Miniſter erklärt hat, daß die Re⸗ gierung keinen Schuldenabzug annehmen wird, ſo ziehe ich meinen Antrag zurück. Abg. Rebmann(natl.) gibt die gleiche Erklärung ab und zieht auch den Antrag zurück. Wir wollen eben das möglichſte tun, um das Geſetz zuſtande zu bringen. Aba. Schmidt⸗Bretten(B. d..) zieht gleichfalls den An⸗ trag auf Schuldenabzug zurück. Abg. Vogel⸗Mannheim(Vp.) wendet ſich gegen die Aus⸗ die wichtigſte führungen des Miniſters über die Wirkungen des Schuldenab⸗ zuges. Abg. Zehnter(Ztr.) wendet ſich nochmals gegen den Schul⸗ denabzug. Der unverſchuldete und der verſchuldete Hausbeſitzer verurſachen dieſelben Koſten der Gemeinden. Wenn nun ein Schuldenabzug gewährt wird, ſo kommt es, daß der verſchuldete Beſitzer, trotzdem er denſelben Nutzen von den Einrichtungen hat. weniger dazu beiträgt, als der unverſchuldete. Das wäre alſo ungerecht. Darum ſoll die Parole nicht heißen Schuldenabzug, ſondern richtige Einſchätzung. Die Hausbeſitzer, die klagen, kön⸗ nen oder wollen nicht rechnen. Es iſt ſelten eine ungerechtere Agi⸗ tatipn getrieben worden, als hire. Abg Dieterle(Ztr.) bringt Einzelfälle falſcher Einſchätzung ſt: Es iſt ein Antrag auf Schluß Nur dem Abg. Schüler ſoll noch vor. Präftdent Rohrhur der Debatte eingelaufen. Der Antrag wird angenommen. Abg. Schüler(Ztr.) bringt Fälle zur Sprache über eine zu tole Einſchäfungng In der Abſtimmung wird der Eventualantrag Göhring, Kopf und Schmidt⸗Bretten abgelehnt. Der Kommiſſionsantrag wird angenommen⸗ 2 Der Antrag des Zentrums, den Umlageſatz des Kapital⸗ vermögens auf 16 Pfg. zu erhöhen, wird abgelehnt. Der Kommiſſionsſatz von 12 Pfg. angenommen. Die Kommiſſion hat beantragt, daß die Beſtimmung, daß die Steuerzahler, die über 100 000 Mark Vermögen ver⸗ ſteuern, bei der Budgetaufſtellung der Gemeinden zugegen ſind,, geſtrichen wird. Das Zenkrum beantragt, die Beſtim⸗ mung wieder einzuführen und zwar für Steuerzahler, die 200 000 Mark verſteuern. 5 Abg. Frhr. v. Mentzingen(3tr.) weiſt darauf hin, daß die on der Kommiſſion beſchloſſene Streichung eine Ver⸗ faſſungsänderung bedeutet, die den Grund⸗ und Standesherrn in der Verfaſſung zugeſichert iſt. Miniſter v. Bodman beſtreitet das. Es iſt keine Ver⸗ faſſungsänderung. Die Standesherrn haben nur das Recht der Einſichtnahme, nicht der Teilnahme bei der Beratung. In der Abſtimmung wird der Zentrumsantrag abgelehnt. Der Antrag auf Streichung der Beſtimmung wird vom Groß⸗ block gegen das Zentrum beſchloſſen. 5 Weiter wird beſchloſſen, daß das ganze Geſetz am 1. Jan. in Kraft treten ſoll. 1911 in Kraft treten ſ Geſetz abgeſtimmt. Das Darauf wird über Reſultat iſt einſtimmige Annahme. Rohrhurſt: Ich hoffe, daß das Werk einer Etägigen Arbeit auch zu einem Reſultat führt. Zum Schluß wird beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, dem mächſten Landtag eine Denkſchrift über eine Magiſtrats⸗ ing vorzulegen. e bechniſchen Beamten in Mannheim wird Ser Regierung empfehlend überwiefen Die Petition des Frauenvereins in Mannheim und der Beamtenvereine werden als erledigt erklärt. Der Antrag der Kommiſſion, die Regierung zu erſuchen, einen Geſetzentwurf über die Wertzuwachsſteuer auszuarbeiten wird angenommen. 5 5 Der Antrag des Abg. Zehnter u. Gen., die Beſeitigung der Härten der geſetzwidrigen Einſchätzung von Grundſtücken, namentlich im Baugebiet der Städte betrefend, wird der Re⸗ gierung empfehlend überwieſen. 8 Darauf iſt die Tagesordnung erledigt. Die nächſte Sitzung Donnerstag früh 9 Uhr anberaumt. Tages⸗ zum Eiſenbahnbudget ete. 1 Täter konnte noch nicht ermi dieſer bereits ausbezahlt worden. Di e Inhaber obiger Glücks⸗ nummern wollen ſich an das Lotleriegeſchäft Schmitt, R 4, 10 oder F 2, 1 wenden. m Zu dem Ludwigshafener Kanaliſationsprojekt, das ſeit einer Reihe von Jahren im Schoße der Stadtverwaltung vorbe⸗ reitet wurde und das nunmehr in greifbare Nähe tritt, ſchreibt man der„Pfälz. Rundſchau“: Die Herren Stadtbaurat May und Diplom⸗Ingenieur Heberer haben in einer eingehenden umfang⸗ reichen Denkſchrift die ganze Frage der hieſigen Kanaliſation einer intereſſanten Unterſuchung unterzogen und alle Seiten der hier einſchlägigen Fragen vom Standpunkt der neueſten techniſchen Fortſchritte behandelt. Es wird ſich ſpäter Gelegenheit geben, auf die Einzelheiten des Projektes einzugehen, die für die nächſte Zeit im Vordergrunde der ſtädtiſchen Intereſſen ſtehen wird und vor dem alle anderen größeren Projekte wie Saalbau ete. zurücktreten müſſen, denn eine gute Kanaliſation iſt eine Lebensfrage für eine Gemeinde. Es ſind zwar Jahre über die Ausarbeitung des Pro⸗ jektes hinweggegangen, angeſichts des großen Materials, das zu verarbeiten war und den wohldurchdachten Vorſchlägen zur Löſung der Frage kann man ſich jedoch mit dem zögernden Vorgehen der ſtädtiſchen Aemter verſöhnen, zumal es ſich hierbei um die Auf⸗ bringung bedeutender Mittel handelt. Entgegen dem früheren von Herrn Stadtbaumeiſter Beutner gefertigten Entwurf, glaubt das neue Projekt eine Million Anlagekapital einſparen zu können, ſo daß anſtatt 4 Millionen, wie früher die Koſten voranſchlagt waren, nur 3 Millionen aufzubringen wären. Das Projekt wird nun die Behörden beſchäftigen, um ſich mit dieſen über einige prinzipielle Fragen einigen, ehe die Detaildurcharbeitung erfolgen kann. Die charakteriſtiſchen Merkmale des neuen Entwurfes gegenüber den alten beſtehen in der Beſchränkung auf zwei Pump⸗ werke und in dem Erſatz der Klärbecken durch eine neue Methode des Ausſcheidungsverfahrens durch ſog. Separatoren. Nachdem die ſtädtiſche Verwaltung das Projekt zur Beratung an den Stadt⸗ rat herausgegeben hat, dürfte die Bürgerſchaft wohl noch im Laufe dieſes Jahres Stellung zu nehmen haben, um die erforderlichen Mittel zu bewilligen. Einer prinzipiellen Zuſtimmung wird ſich kein Bürger entſchlagen können; ſtarke Meinungsverſchiedenheiten werden ſich jedoch zeigen bei der Frage, wie ſoll die Belaſtung ge⸗ tragen werden; durch die allgemeine Umlagen oder beſonderen dem Hausbeſitzer und Mieter aufzuerlegende Kanalgebühren? Aus dem Großherzogtum. oc. Vom Murgtal, 14. Juni. Heute fand unter Teil⸗ nahme des Großherzogs die Eröffnung der neuen Murgtalbahnſtrecke Weiſenbach⸗Forbach ſtatt. Um ½ Uhr lief der Extrazug mit den Feſtgäſten aus Karlsruhe und Raſtatt in der feſtlich geſchmückten Station Weiſenbach ein. Man bemerkte u. a. Miniſter von Marſchall, Generalſdirektor Roth, Landeskommiſſär Geh. Rat Nebe, Geh. Rat Bürcklin von der Erſten Kammer ſowie die Abgeordneten Dr. Heimburger, Müller und Odenwald. Der Landesverband der badiſchen Verkehrsvereine war durch den Vorſitzenden Stadtrat Oſtertag vertreten. Um 10 Uhr erfolgte die Ankunft des Großherzogs mit Automobil unter dem Geläute der Glocken. Oberamtmann Hörſt⸗Raſtatt be⸗ grüßte den Landesherrn und gab einen Hinweis auf die Bedeutung der neuen Strecke, insbeſondere für die Waldwirtſchaft, die Indu⸗ ſtrie und den Fremdenverkehr. Der Großherzog dankte und ſprach die Hoffnung aus, daß ſich das Werk als nützlich und er⸗ ſprießlich erweiſen möge. Se. Kgl. Hoheit gedachte in anerken⸗ nenden Worten allen, die zum Gelingen des Werkes beigetragen haben und ſchloß mit einem Hoch auf die Heimat. Nach einer Reihe von Vorſtellungen nahm der Großherzog einen Imbiß ein, um ſich dann an der Feſtfahrt nach Forbach zu beteiligen. Se. Kgl. Hoheit wurde allenthalben ſtürmiſch begrüßt. Beſonderes In⸗ tereſſe erweckte der Talübergang bri Langenbrand. In Forbach war feſtlicher Empfang. Bürgermeiſter Dieterle bielt eine längere Anſprache in der er der Freude der Bevölkerung über den fürſtlichen Beſuch Ausdruck gab. Der Großherzog verweilte kurze Zeit bei Forſtmeiſter eSxauer und kehrte hierauf nach Karlsruhe zurück. Die übrigen Feſtteilnehmer vereinigten ſich zu einem Feſt⸗ mahl im„Friedrichshof“ zu Forbach. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Bad Dürkheim, 14. Juni. Die hieſige Stadt beging am Sonntag di Einweihung des im Kurpark errichteten Oſtertagdenkmals. Um 9½ Uhr begann vom Stadthauſe aus der Feſtzug nach der Kirche, woſelbſt ein Erinnerungsgottes⸗ dienſt ſtattfand, worauf die Verteilung der ſogenannten Valentins⸗ wecke an die Schuljugend vorgenommen wurde. Um 11½ Uhr kraf der Kgl. Regierungspräſident Etz. Ritter v. Neuffer als Vertreter des Prinzregenten ein und wurde auf dem Bahnhof von den Spitzen der Verwaltung begrüßt. Der Weiheakt begann um 11½ Uhr. Die Feſtrede vor dem Denkmal hielt Profeſſor Heeger. Seine Ausführungen lehnten ſich im Grundgedanken an die hübſche Dichtung„Das Valentin⸗Oſtertag⸗Lied“ an. Hierauf trug die Liedertafel den Männerchor„Die Ehre Gottes“ von Beethoven vor. Nach dem Weiheakt fand Konzert und Frühſchoppen im Kurpark ſtatt. Die Feſttafel begann um 2 Uhr. Bürgermeiſter R. Bart hielt vorerſt die Begrüßungsrede, in der er ſeine Freude über die heutige ſchöne Feier zum Ausdruck brachte. Seine Rede klang mit einem Hoch auf den Prinzregenten aus. Juſtiz⸗ rat Mahla brachte einen warm aufgenommenen Trinkſpruch auf Exz. v. Neuffer aus, der über die herzliche Aufnahme ſicht⸗ lich gerührt war. In ſeiner Erwiderung ſagte der Regierungs⸗ präſident, er fühle ſich ſehr ergriffen und ſei entfernt davon, das Lob zurückzuweiſen, er ſei ſtolz darauf. Ein Herz müſſe man für die Bevölkerung eines Landes haben, um ſie regieren zu können. Nicht nur mit der Feder, mit dem Herzenu in erſter Linie müſſe man eine Verwaltung führen. Er glaube das von ſich ſagen zu können, die Hochſchätzung und Verehrung, welche ihm die Be⸗ völkerung Dürkheims heute erwieſen, ſei ihm ein Beweis, daß er ſeine Pflicht erfüllt. Um 5 Uhr begann auf der Hardenburg die Feſtvorſtellung. Es wurden die Schäferſpiele„Laune des Verliebten“ von Goethe und„Sylvia“ von Gellert gegeben. Fräu⸗ lein Roſa Maas nebſt ihrer prächtigen Künſtlerſchar verdient wärmſtes Lob. Am ganzen Nachmittag fand Konzert im Kur⸗ garten bei freiem Eintritt ſtatt. Darmſtadt, 14. Juni. Getötet wurde geſtern nach⸗ mittag durch den von Heidelberg kommenden Schnellzug der Bahn⸗ wärter Joh. Bernhard aus Bickenbach, der auf der Strecke zwi⸗ ſchen Bickenbach und Eberſtadt einem Eilgüterzug ausweichen wollte und dabei auf dem nächſten Geleiſe durch den von hinten kommenden Schnellzug gepackt und überfahren wurde⸗ Non Tag zu Jag. . Raubmord. Plauen, 15. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der „Vogtländ. Anz. meldet: Geſtern nachmittag wurde in einer Feldwieſe bei Elſterburg die 75jährige Milchfrau Rauh in ihrer Wohnſtube ermordet aufgefunden. Es liegt ein Raubmord vor. Der ittelt werden.„„ chenland Lage gewachſen ſind. berletzt wurde, geſtorben. Sein Kamerad Scheer, der an 5 getötet wurde, wurde heute unter militäriſche Letzte Rachrichten und Celegramme. Aufhebung der Bauſperre. * Mannheim, 15. Juni. Wie uns von kompetenter Sei mitgeteilt wird, hat heute der Mitteldeutſche Arbeitgeberverband in Frankfurt a. M. von dem Dresdner Schiedsgericht die Nach⸗ richt erhalten, daß die Ausſperrung mit ſofortiger Wi kung aufgehoben ſei. Die Lohnerhöhung beträgt für dieſes Jahr 1 Pfg., für nächſtes Jahr 2 Pf., und für übernächſtes Ja ebenfalls 2 Pf. Wolkenbrüche und Hochwaſſer. Pforzheim, 15. Juni. Die Enz führt Hochwaſſer. * Achern, 15. Juni.(Tel.) Gewaltige Gewitter mit wolke bruchartigem Regen gingen geſtern abend im Acher⸗, Sasbach⸗ Renchtal nieder. Die Acher, Lautenbach und die Reuch traten n die Ufer und richteten viel Schaden an. Der Bahndamm zwiſchen Achern und Renchen war überſchwemmt. Die Züge konnten nu in langſamer Fahrt die Strecke paſſieren. 8 * Emmendingen, 15. Juni. Die Elz hatte geſtern Meter, heute ,90 Meter. Zeigt fallende Tendenz. *Oberkirch, 15. Juni. Die Rench iſt von geſtern 1,90 M auf 91 Zentimeter zurückgegangen. Waldshut, 15. Juni. Der Rhein iſt von 3,79 geſtern auf 4,90 Meter heute geſtiegen. Stark ſteigend. * Konſtanz, 15. Juni. Der Bodenſee iſt von 4,69 Met geſtern auf 4,98 Meter geſtiegen. Stark ſteigend. wW. Ahrweiler, 15. Juni. Die Aufräumungsarbei ſchreiten ſchnell voran. Tauſende fremde Hilfskräfte ſind hier angekommen. Die Bahnverbindung wird vorausſichtlich Sam; tag proviſoriſch wieder hergeſtellt ſein. 8 wW. Bern, 15. Juni. Aus der Zentral⸗ und Oſtſchweiz kom men bedrohliche Hochwaſſerberichte. In Altdorf iſt ein He durch Erdrutſch verſchüttet worden. Die ganze Familie des Brie trägers Ziegler iſt unter den Trümmern begraben. 3 K konnten lebend hervorgezogen werden. Die Mutter und 10 Ki der im Alter von—16 Jahren ſind tot. Ziegler hatte Nac dienſt im Poſtgebäude. In Bern mußte zur Räumung Wohnungen in den tiefer gelegenen Stadtteilen, die von Aar unter Waſſer geſetzt ſind, die Feuerwehr aufgeboten we * St. Ludwig, 15. Inni. Rhein, Reuß, Aare, Linta Emmel führen Hochwaſſer. In Altdorfuri erfolgte ein Ber ſturz, zwei Häuſer ſind eingeriſſen, 12 Perſonen begrabend, d ſind gerettet. Die Waffenfabrik Altdorf iſt vom Hochwaſſer geſchloſſen. Hilfe iſt unmöglich. Die Unterſtadt Luzern iſt d See, Emme und Reuß überſchwemmt. Die Bewohner flüch die Kurg äſte reiſen ab. Ueberall iſt Feuerwehr aufgeboten. Gotthardtbahn Luzern⸗Mailand iſt unterbrochen. Die II ſtadt Bern iſt durch die Aare überſchwemmt, drei Mühlen 2 Sägewerke ſind weggeriſſen. Der Rhein trat oberhalb Wal hut über die Ufer. Die Kraftwerke Laufenburg⸗Angſt⸗Wyh ſtehen unter Waſſer. Material iſt weggeſchwemmt. Das Rhein⸗ gebiet Märkt, Iſtein, Bellingen iſt überflutet, Rheinhöhe 46 Meter, noch ſteigend. Deutſchland und die Kretafrage. 7— *Köln, 15. Juni. Ein Berliner Telegramm der„Köln. weiſt die Vorwürfe einiger Blätter über die Untätigkeit Deutſch lands in der Kretafrage als vollkommen unberechtigt zurück. Di Schutzmächte haben die Verpflichtung übernommen, die Kreta in Ordnung zu bringen. Solange dieſe nicht eine Geſtalt annimm die allgemeine europäiſche Intereſſen in Mitleidenſchaft zieht, ſo lange wird Deutſchland ſicher nicht aus ſeiner Zurückhaltun heraustreten und ſich nicht mit der Entwirrung der Lage beſchä verweiſt ſchließlich auf die kopfloſe Pe ließt: Wenn Ausſchreitungen, wie die ge mpfer vorkommen, wird man immer wei rechnen, daß die Griechen de ſchto elegramm rumäniſchen Dampfer neigt ſein, darauf zu „5 Berliner Drahtbericht. Bon unſerem Berllner Burean!] Ein Luftſchiffahrtsdienſt zwiſchen Berlin und Londo Berli'n, 15. Juni. Ein Baron Rönen in L macht in engliſchen Blättern bekannt, daß er einen Luftſchiffahrtsdienſt zwiſchen Berlin und London einzuric denkt und bald zur Subftription für eine zu gründende Luftf fahrts⸗Geſellſchaft einladen wird. Die von Baron Rönen beiteten Projekte dürften jedoch eine fachmänniſche Prüfu vertragen. 8 Der Wechſel im Kolonialamt. [Berlin, 15. Juni. Nach Drahtnachrichten Berlin ſoll der Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika v. Rechenber dem Rücktritt des Staatsſekretärs Dernburg telegra ſe Urlaub bis zur Erledigung des von ihm eingereichten Rücktritt Urlaub bis zur Erledigung des von ihm eingereichten Rücktrittz⸗ geſuches erbeten haben. v. Rechenberg wurde 1906 nach d tritt des Grafen Götzen zum Gouverneur von Deutſch⸗ ernannt und war einer der Hauptmitarbeiter Dernburgs möglicher Nachfolger werden genannt Geh. Regierungsrat v terfeldt, der früher erſter Dezernent des Gouvernem es⸗Salam war, Legationsrat Dr. Haber, der gegenw nent für Oſtafrika im Kolonſalamt iſt und der Landrat Spremberg Dr. Wilckens, einer der beſten Kenner Grundbeſitzer des Schutzgebietes. 5 Erdrutſch— 12 Perſonen getötet. Erdrutſch zerſtörte um Mitternacht in Altdorf das Hau trägers Ziegler. 11 Perſonen ſind getötet, 3 wurd den Trümmern hervorgezogen. Die Barromäus⸗Enzyklika in der bayeriſchen Kam: JBerlin, 15. Juni. In der bayeriſchen Abgeordnet mer erklärte heute nach längerer temperamentvoller der liberalen Interpellation der Kultusminiſter D zur Boromäus⸗Enzyklika, daß dieſe als eine ſchwere des Proteſtantismus und des proteſtantiſchen Teils der rung aufgefaßt werden müßte. Die Regierung habe ſchon Juni den bayeriſchen Geſandten beim Vatikan angewieſen, Kurie Vorſtellungen zu erheben. Nach einer vorläufigen Erkl' ſei heute Nacht der telegraphiſche Bericht eingetroffen, wor Papſt mit Bedauern von der ungewollten Wirkung der Enzy⸗ Kenntnis genommen und deren Veröffentlichung in Bayern entſprechend verboten habe. Die Veröffentlichung in Bamberg ohne Vorwiſſen des Erzbiſchofs während ſeiner Abweſenheit einer Firmungsreiſe durch untergeordnete Organe erfolgt, die inzwiſchen entſchuldigt hätten. Ein weiteres Opfer der Berliner Blitzſchlagkataſtro Verlin, 15. Juni. Im Garniſons⸗Lazarett iſt der Garde⸗Füſilier Dewesth von der 1. Komp des Gard Regiments, der am Sonntag bei der Blitzſchlag⸗Kataſtro 6 Seite. Semeral- AergnNe.(abendbbtett) Mannheim, 15. Iun. AKus dem Groſherzogtum. RNReilingen, 13. Juni. Es macht ſich neuerdings ein ener⸗ giſches Eintreten für Erbauung einer elektriſchen Bahn Wiesloch—Roth—St. Leon—Reilingen—Neulußheim—Altlußheim —Speyer bemerkbar. Es wird demnächſt eine Verſammlung von Vertretern dieſer Gemeinden zuſammentreten um über nähere Schritte in dieſer Angelegenheit zu beraten. *Hockenheim, 14. Juni. In der am Samstag ſtattgehabten Bürgerausſchußfitzung wurde beſchloſſen, den Preis pro Kubikmeter Koch⸗ und Leuchtgas auf 16 Pfg. und für Betriebsgas dei einem Verbrauch von mindeſtens 1200 Kbkmtr. und mehr pro Jahr auf 18 Pfg., bei einem geringeren Verbrauch auf 14 Pfg. pro Kubikmeter feſtzuſetzen. Weinheim, 14. Juni. Der ausgeriſſene Straf⸗ gefangene, der kürzlich zwiſchen Hemsbach und Laudenbach aus dem Eiſenbahnwagen verduftete, war der Ränber, der im Gebäude des kath. Oberſtiftungsrats in Karlsruhe einen Ueber⸗ fall ausführte. b. Ettlingen, 13. Juni. Am Freitag wurde dem 18 Jahre alten Bahnbauarbeiter Emil Wittmann durch einen Rollwagen der rechte Fuß abgefahren. Der junge, aus Rheins⸗ heim gebürtige Mann iſt geſtern dieſer ſchweren Verletzung im hieſigen Hoſpital erlegen. Er war beim Baggerbetrieb der Ja. Grün und Bilfinger für den Karlsruher Hauptbahnhof be⸗ ſchäftigt. oe, Kehl, 14. Juni. In Lichtenau brannte das An⸗ weſen des Glaſermeiſters Lauppe nieder. Pportliche Rundſchau. Pferdeſport. *Leutnant Braune, der bekannte Rennreiter, erlitt bei dem Sturz mit Sklavin im Preis vom Unionklub zu Kreuznach einen Schlüſſelbeinbruch und iſt daher für die nächſten Wochen außer Gefecht geſetzt. Rubderſport. * Der Mainzer Ruderverein wird nach dem glänzenden Ab⸗ ſchneiden bei der Grünauer Ruderregatta, wo ex vier Rennen gewann, die Vierermannſchaft beſtimmt nach Henley zum Ste⸗ wards⸗Cup(Vierer ohne Steuermann) entſenden. Vorher treffen die Mainzer am nächſten Sonntag bei der Regatta in Mainz mit dem Ludwigshafener Ruderverein als gefährlichen Gegner in allen Bootsgattungen zuſammen. Cordes⸗Eismayer vom Mainzer Ruderverein, die mit dem Siege im Viktoria⸗Zweier in Grünau als Doppelſkuller debütierten, werden auch der deut⸗ ſchen Meiſterſchaftsmannſchaft Wilke⸗Fickeiſen vom Ludwigshafe⸗ ner Ruderverein entgegentreten. Aviatik. * Hannover, 14. Juni. Am Sonntage, am 2. Flug⸗ tage der„Hannoverſchen Flugwoche“, gelang dem In⸗ genieur Schaumburg auf ſeinem Wright⸗Doppeldecker ein Dauerflug von 12 Minuten. Schaumburg ſchlug damit den Dauerrekord von 7½ Minuten, den Gorriſſen mit ſeinem Voiſin⸗ Doppeldecker aufgeſtellt hatte. Der von Ingenieur Schwandt geſteuerte, Gradeſche Eindecker kam trotz mehrmaliger Verſuche nicht vom Boden. Der Wright⸗Flieger, der am Tag vorher ſehr unglücklich gelandet war, ſo daß mehrere Stangen zerbrachen, war im Laufe des Vormittags wieder ausgebeſſert worden. Gorriſſen flog ſehr elegant und ſicher. Er fuhr mehrere Male, Rennbahn verlaſſend, um die Tribünen. —— Voſnswirtschaft. Börſen⸗Wochenbericht. Infolge der größeren Marktmittel durch Ankäufe von Schatz⸗ ſcheinen ſeitens des Schatzamtes u. von Schatzwechſeln durch die Bank von England, zeigte der offſene Geldmarkt willige Tendenz und der Rückgang des Privatdiskonts auf beinahe 3 Prozent deutete dataufhin, daß man mit einer baldigen Reduktion auf 3 Prozent zu rechnen hatte. Die Erwartungen des Marktes wurden denn auch durch die geſtern erfolgte Ermäßigung auf 3 Prozent realiſtert. Das Parlament iſt nunmehr wieder zuſammengetreten. Es wird ſich zunächſt mit deu, durch den Thronwechſel notwendig gewordenen Gefetzen und dem Bubdget beſchäftigen. Die Vetofrage pürfte wohl zunächſt im Hintergrund bleiben. Von beiden Seiten wird eine Kon⸗ ſerenz über dieſen Punkt angeregt, ihr Erfolg iſt jedoch fraglich. Die Regierung verſucht mit einem derartigen Vorſchlag die Oppoſition in bie Enge zu treiben. Ablehnen kann letztere die Idee nicht, ohne das Odium auf ſich zu laden, eine Kriſis beſchleunigt zu haben. Anderer⸗ ſeits iſt wohl ein Kampf nur zu vermeiden, wenn die Konſervatve Partei die Lords desavouiert. Die Börſe begrüßt natürlich einen derartigen Verſuch, die Schwierigkeiten der Lage auf friedlichem Wege zu beſeltigen, mit großer Genugtuung. Letztere ſpiegelt ſich in der Feſtigkeit des engliſchen Rentenmarktes wieder, der aller⸗ dings auch günſtig von der Geldmarktslage beeinflußt iſt. Sehr ruhig halten ſich Auswärtige Fonds. Mexikauner waren ſchwächer auf die Nachricht von Peruaner ſind nach Schwankungen wieder feſt Egypter ſind matt im Zuſammenhang mit Anleſhegerüchten. Für Heimiſche Bahnen herrſcht feſte Tendenz. Die ünſtige Witterung, der gute Handelsamtsausweis für Mai und die bende Reiſeſaiſon haben dieſen Markt Große Schwankungen fanden auf dem amerik. Bahnen⸗ markt ſtatt. Die heftige Erſchütterung, welche dieſer Anfangs der Woche erlitt, dürfte viel zur Abnahme der Unternehmungsluſt auf faſt fämtlichen Gebieten geführt haben. Eine ſcharfe Erholung iſt am Dienstag eingetreten, auf die Meldung, daß als Reſultat der Kon⸗ fexeuz zwiſchen Taft und den Bahnpräſidenten die gerichtliche Ver⸗ ſolgung der Weſtlichen Linien zwar niebergeſchlagen wird, daß letztere aber mit der Erhöhung ihrer Frachtſätze warten, bis die durch das neue Eiſenbahngeſetz konſtituierte Behörde, welche in Tariffragen zu entſcheiden haben wird, ihre Tätigkeit beginnt. Das neue Bahngeſetz iſt jeboch noch nicht definitiv vom Kongreß akzeptiert. Es wird bdaher noch einige Zeit vergehen, bis die Bahnen auf beſſere Einnahmen rechnen können. Die Regierung hat jedenfalls einen Sieg davon ge⸗ ktragen und die Bahndirektorer, welche davon ſprachen, daß ihre Bahnen der Inſolvenz entgegengehen, falls ſie nicht die Frachtſätze erhöhen können, dürften ihre Haſſandra⸗Briefe jetzt wohl bereuen. hel auch ein Konflikt zwiſchen der Regierung und den Bahnen ver⸗ einem Indianeraufſtand. teben iſt, ſo bleibt, was die finanzielle Seite der Frage anbelangt, der ſtatus quo vorläufig erhalten. Die Bahnen werden nachzuweiſen haben, daß die von ihnen geſtellten Forderungen gerechtſertigt ſind. ie Folge davon wird woßl dus Beſtreben ſein, die Verhältniſſe weiter eher ſchwarz als roſig zu färben. Allerdings wird natürlich die Notwendigkeit neuer Emiſſionen dazu führen, daß der offizielle Peſſimismus zeitweiſe gemäßigt wirb. Schwankende Markttendenz ſcheint daher während der nächſten Zeit wohl noch zu erwarten ſein. Audererſeits aber dürfte die günſtigere Entwicklung des bhieſigen Geldmarktes und die den Ernten ſehr förderliche Witterung einen ge⸗ wiſſen Rückhalt bieten. Auch iſt eine Reihe der beſten Werte auf einen 5 gefallen, wo ſie dem Portefeuille wieder verlockender er⸗ ſcheinen mögen, wenn auch gerade dieſe Tatſache beweiſen könnte, daß man mannigſach an der Stabilität der augenblicklichen Dividenden eee alls die Frachtſätze ſchließlich nicht erhöht werden, ſo dürfte As vielleicht der einen oder anderen Bahn ſchwer fallen, ihre augen⸗ Plickliche Dividende weiter zu zahlen, beſonders da ihre feſten Laſten Agen durch neue Emiſſionen vergrößert werden dürften. Für den Augenblick aber ſcheint dieſe Gefahr nicht allzunahe, und eine gute Ernte, welche eine allgemeine e e hervorbringen würde, könnie ſchließlich noch viele Wunden heilen. Unter Kan a⸗ diſchen Bahnen waren Kanada Pageific Shares äußerſt wider⸗ ſtanbsfähig unß ſchließlich feſt, während Grand Trunks noch unter der Rückwirkung der enttänſchenden April⸗Ausweiſe zu leiden haben. Mexican Railways Emiſſtonen ſind etwas ſchwächer auf die bereits erwähnte Revolte eines Indianerſtammes. Natürlich hat die allgemeine Unſicherheit auch auf dieſes Gebiet, das während der letzten Zeit beſonders favoriſiert war, gedrückt. Kupferwerte konnten ſich im Einklang mit dem amerikan. Bahnenmarkt etwas erholen. Rio Tintos Shares allerdings liegen ſchwerfällig und haben ſich den amerikaniſchen Werten der Kupfer⸗ gruppe nicht augeſchloſſen. zu befürchten, daß, wenn Deutſchland mit einer Für ſüdafrikaniſche Minenwertie hat ſich das Inter⸗ eſſe des Publikums nicht gebeſſert. Auch Rhobeſier hatten unter Glattſtellungen mehr oder minder unfreiwilligen Charakters zu leiden. Shamva Mines, die vorübergehend in ſehr guter Nachfrage waren und den Kurs von Lſtrl. 5 wiederum überſtiegen hatten, konnten deuſelben nicht behaupten. Diamantwerte verkehrten unregelmäßig. Für Kautſchukwerte herrſchte größeres Ver⸗ kaufsbedürfnis ſeitens überengagierter Hauſſiers, beſonders in Werten neueren Datums. Aber auch die Aktien dividendegebender Geſellſchaften wurden durch Realiſattonen gebrückt. Der Rohſtoff⸗ markt zeigte ſchwache Haltunz, obwohl er ſich vom tiefſten Stand wieder erholt hat. Bei Wochenſchluß konnten ſich jedoch Gummiwerte auf Rückkäufe ſtark erholen. Oelwerte, die ſchwach lagen, haben ſich ſchließlich wieder etwas gebeſſert. Pekin und Shanſi Shares, welche vorübergehend unter 80 5 aus Nanking gelitten hatten, konnten ſich wieder erholen. Im weſtauſtraliſchen Minenmarkt wurden Great Boulder Prop. Shares durch Verkäufe für Rechnung der Kolonie auf 218/— linkl. hd Divid.) zurückgeworfen. Es lagen anſcheinend un⸗ günſtige Aufſchließungen vor. Die elektriſche Ueberlandzentrale. In der Angelegenheit der Errichtung einer elektriſchen Ueberlandzentrale in der Pfalz wird in einer Ent⸗ ſchließung der Kgl. Regierung gegenüber der Klage, daß den Gemeinden keine Möglichkeit gegeben worden ſei, zu der in Aus⸗ ſicht genommenen Vorbeſprechung über die Errichtung Vertreter abzuordnen, folgendes mitgeteilt: Es iſt Anlaß gegeben, die Be⸗ völkerung durch die Bezirksämter dahin aufklären zu laſſen, daß die kommiſſariſche Beſprechung lediglich den Zweck perfolgt, das Projekt in großen Zügen zu erläutern und die Anträge und Erinnerungen des Regierungsbezirks im allgemeinen entgegen⸗ zunehmen, und daß von einer bindenden Beſchlußfaſſung abge⸗ ſehen werden wird. Dieſer Zweck der Vorbeſprechung ließ die Beiziehung eines beſchränkten Intereſſentenkreiſes angezeigt er⸗ ſcheinen, wie es durch die Wahl des ſtändigen Landratsausſchuſſes geſchehen iſt. Wenn die wichtigſten Vorfragen mehr geklärt ſind und ein Ueberſichtsplau erſtellt werden kann, wird den Gemein⸗ den Gelegenheit zur Wahrung ihrer Intereſſen gegeben werden. Gleichzeitig ſind die Bezirksämter aufufordern, eifrig darauf bedacht zu nehmen, daß die Gemeinden vor der weiteren Klärung der ſchwebenden Verhandlungen über die große Ueberland⸗ zentrale keine Stromlieferungsverträge mit anderen Werken abſchließen. Der Verband Deutſcher Parfümeriefabrikanten hielt am 10. und 11. Juni ſeine diesjährige Generalverſammlung in Leipzig ab. Zur Beratung ſtand unter anderem auch die Frage einer Erhöhung der Zölle auf Parfümerien, wie ſie jetzt von verſchiedenen Seiten als Repreſſalie gegenüber der Schä⸗ digung deutſcher Intereſſen durch die am 1. April ds. Is. in Kraft getretene franzöſiſche Zolltarifnovelle gefordert wird. Nach eingehender Beratung wurde eine Reſolution angenommen, die ſich gegen Erhöhung des jetzigen Satzes von 350 Mark für Parfümerien ausſpricht. Der Verband iſt der Anſicht, daß die Erhöhung des Zolles auf Parfümerien der franzöſiſchen Kon⸗ kurrenz einen vermehrten Anreiz geben werde, in Deutſchland Niederlaſſungen zu begründen. Mit Hinblick darauf müſſe der Zollerhöhung nachdrücklichſt widerſprochen werden. Außerdem ſei abermaligen Zollerhöhung vorangehe, dadurch andere Länder veranlaßt wür⸗ den, auch ihrerſeits die Zölle auf Parfümerien zu erhöhen. Das müſſe aber als ſchwere Schädigung der deutſchen Parfſmerie⸗ induſtrie angeſehen werden, die einen hochbedeutſamen Export nach den verſchiedenſten Ländern unterhalte und deshalb Zoll⸗ freiheit oder wenigſtens niedrigere Zölle dringend benötige. Der Verband ſprach ſich auch gegen eine Erhöhung des Zolles auf Branntwein aus im Hinblick auf den beträcht⸗ lichen Bedarf an Weinſpiritus, der als unentbehrliches Roh⸗ material nicht verteuert werden dürfe. Die drohende Belaſtung der Holzflößerei auf der Elbe. In den Kreiſen der böhmiſchen Rohholzhändler, die alljährlich be⸗ deutende Mengen böhmiſcher Hölzer auf der Elbe verflößen, und der mitteldeutſchen Schneidemühlenbeſitzer, welche ſie verarbeiten, und darauf angewieſen ſind, ſieht man mit großer Beſorgnis der drohenden Einführung erhöhter Schiffahrtsabgaben und weſent⸗ licher Beſchränkungen der Flößerei entgegen. Die ſächſiſche und preußiſche Regierung gehen hierbei Hand in Hand. Für die böhmiſchen Rohholzhändler wird es angeſichts der bedeutenden Belaſtung durch die neuen Tarife unmöglich ſein, Material an die deutſchen Mühlen zu liefern. Die böhmiſchen Intereſſenten haben ſich bereits petitionierend an das öſterreichiſche Handels⸗ miniſterium gewandt und um Einwirkung auf die intereſſierten Regierungen gebeten. Auch die deutſchen Intereſſenten planen ein gemeinſames Vorgehen. Treten die neuen Verordnungen dennoch in Kraft, ſo wird der ſo wichtige Holzimport aus Böhmen faſt völlig unterbunden werden. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Der Zuſammenſchluß der Stabeiſenwerke. * Dortmund, 15. Juni. Der Ausſchuß zur Herbeiführung eines feſten Zuſammenſchluſſes der Stabeiſenwerke iſt zu dem Er⸗ gebnis gekommen, daß die Verwirklichung dieſes Planes abermals an dem Widerſtande einiger gemiſchter Werke ſcheiterte. Dem⸗ gemäß dürften die Verhaudlungen wieder eingeſtellt werden. Ju Anbetracht des erneuten Preisdruckes durch das Eiſen⸗ und Stahl⸗ werk Höſch iſt der„Frkf. Ztg.“ zufolge eine Anpaſſung der Konven⸗ tionspreiſe in der am Freitag ſtattfindenden Sitzung zu erwarten. Der Verkauf für das 4. Quartal dürfte noch nicht freigegeben werden, weil felbſt das Geſchäft für das 3. Quartal noch nicht die gewüyſchte Entwicklung genommen hat. Ringbildnug der ſyndikatfreien Zechen. „ Dortmund, 14. Juni. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, iſt der Verkaufsvereinigung ſyndikatfreier Zechen auch die bekanntlich außer⸗ halb des Syndikats ſtehende, der Intereſſengemeinſchaft Elberfelder Farbenfabrik vorm. Bayer u. Co., Badiſche Aniltn⸗ u. Sod a⸗ fabrik Akt.⸗Geſ. für Anilinfabrikation, Berlin angehörige Zeche „Auguſta Viktoria“ in Recklinghauſen beigetreten. Inſolvente Textilimportfirma. Berlin, 15. Juni. Die Textilimportfirma Kramer u. Koffmann iſt li.„Frkf. Ztg.“ inſolvent. Verſammluug der Südbahnprioritäteninhaber in Wien. Wien, 14. Juni. Anfangs der nächſten Woche werden die Ver⸗ treter des neugebildeten Komitees von Inhabern der aproz. Süd⸗ bahnprioritäten aus Paris hier eintreffen, um die Vorbereitungen für die am 27. ds. ſtattfindende Verſammlung zu treffen. Herr Senator Lacombe wird zu gleicher Zeit kommen und die Verhaud⸗ lungen mit der Regierung über die ganze Sanierungsfrage führen. Verkehrsabkommen zwiſchen amerikaniſchen Bahuen. Newyork, 14. Juni. Wie die„New⸗Americau“ meldet, haben die Southern⸗Pacifie⸗Bahn und die St. Louis und St. Franzisko⸗ Bahn ein enges Verkehrsabkommen abgeſchloſſen.(Fkf. Ztg.) Amerikaniſche Aktienunternehmungen. * Newyork, 15. Junt. Die Warenhaus⸗ und Engrosfirma Marſchall u. Sielg hat der„Frlf. Ztg.“ zufolge die Aktien⸗ mehrheit von 5 großen Baumwollwarenfabrtken in New⸗Carolina erlangt. 15 Haudelsbilanz der Vereinigten Staaten für den Monat Mai. * Newyork, 14. Juni. Im Mai ſtellte ſich die Geſamtausfuhr der Vereinigten Staaten auf 181 Mill. Doll., der eine Einfuhr von 119 Mill. Doll. gegenüberſteht. Die Handelsbilanz iſt damit weſent⸗ lich günſtiger als im Monat Mai des Vorjahres, in der lt.„Frkf..“ nur für 12 Mill. Doll. exportiert, dagegen für 124 Mill. Doll. impor⸗ tiert wurde. Seit Beginn des Fiskaljahres ſteigt durch die Mar⸗ zahlen der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr auf 178 Mill. ** Celegraphiſche Börſen⸗Berichte. ([Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) *„ Frankfurt a.., 15. Juni.(Fondsbörſe.) Die Börſe eröffnete bei ruhigem Geſchäft und ziemlich feſter Tendenz. Nach den nicht geringen Abgaben der letzten Tagen war für den Markt wieder die Vorausſetzung zu einer erneuten Unternehmungsluſt gegeben, die ſich bereits teilweiſe geſtern abend auf dem Baukenmarkte zeigte. Von den führenden Aktien wurden beſonders Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft, Deutſche Bank und Darmſtädter höher umgeſetzt. Der Abſchluß der Laurahütte hat, wie bereits geſtern mitgeteilt, nur geringen Ein⸗ druck gemacht. Auf dem Montanmarkte ſind von den führenden Werten beſonders Gelſenkirchener, auch Phönix⸗Bergbau und Bochumer beſſer bezahlt, Laurahütte dagegen 1 pet. niedriger. Stilles Geſchäft war auf dem Kaſſainduſtriemarkte zu beobachten, wo das Kursniveau mit wenig Ausnahmen unverändert blieb, elektriſche Werte preishaltend. Lebhaft wurden einzelne Bahnenwerte umgeſetzt, Nachfrage beſtand für Shantungbahn, ebenſo wurden Lombarden bei größeren Umſätzen gehandelt, Staatsbahn und Baltimore and Ohio unverändert, Schiff⸗ fahrtsaktien ſind etwas lebhafter gehandelt worden. Für ausländiſche Fonds beſtand nur wenig Nachfrage, doch konnten ſich die Kurſe meiſtens behaupten, deutſche Anleihen litten unter dem Druck der Geſchäftsloſigkeit, Türkenloſe behauptet. Mangels anregender Mo⸗ mente zeigte der weitere Verlauf einen luſtloſen Charakter, Die Höhe des Kursniveaus ließ kein regeres Geſchäft aufkommen, die feſtere Tendenz konnte ſich jedoch im Anſchluß au Newyork und London behaupten. Die Nachbörſe blieb bei ſtillem Verkehr behauptet. Montanwerte waren belebter, beſonders Phönix⸗Bergbau, Banken feſt. Es notterten: Kredit 210.10, Diskonto 187.30, Dresdner 158.10, Staatsbahn 161.20, Lombarden 24.20, Baltimore und Ohio 111.25, Deutſch⸗Juxemburger 208.60 a 75, Phönix⸗Bergbau 282.70 a 284. * Berlin, 15. Juni.(Fondsbörſe.) Der heutige Börſen⸗ verkehr hatte ungefähr dasſelbe Bild wie der geſtrige. Feſte Stim⸗ mung und ruhiger Verkehr waren die Kennzeichen. Auf dem Mon⸗ tanmarkt ſetzten die Kurſe faſt durchwege mit kleinen Beſſerungen ein, wobei wiederum Gelſenkirchen mit einer Erhöhung von 0,90 pCt. hervortraten. Auf dem Banken markt trat etwas regerer Ver⸗ kehr für Handelsgeſellſchaft hervor, die 1 pCt. gewannen. Souſt waren auf dieſem Gebiet die Kursveränderungen unbedeutend. Ruſ⸗ ſiſche Bankenwerte lagen wieder recht ſeſt. Von Bahnen ſtiegen Warſchau⸗Wiener auf Meinungskäufe, ferner waren Shantungbahn zu höherem Kurſe bezahlt. Auch amerikaniſche Bahnen zogen an im Anſchluß an Newyork. Türkenloſe ſtellten ſich höher angeblich auf Wiener Käufe. Die Kurſe behaupteten aber unter geringen Schwan⸗ kungen ihren Anfangsſtand. Recht feſt hielten ſich öſterreichiſche Werte im Anſchluß an Wien. Tägl. Geld 2½ pCt. In der zweiten Börſen⸗ ſtunde zeichneten ſich Shantungbahn ſowie Phönixaktien durch Feſtig⸗ keit aus. Auch Oberſchleſiſcher Eiſenbahnbedarf und Induſtrieaktien zogen an. In dritter Börſenſtunde blieben die Kurſe bei ſehr ruhigem Verkehr behauptet. Induſtriewerte des Kaſſamarktes bei ſehr ge⸗ ringem Geſchäft vorwiegend feſt. Berlin, 15. Juni.(Produktenbörſe). In Brot⸗ getreide war das Geſchäft bei geringen Pretsſchwankungen ſehr ſtill. Weizen konnte die aufänglich leichte 1 nicht behaup⸗ ten, da das Inland ſich eher abgabenluſtig zeigte. In Roggen hatte die Kaufluſt der letzten Tagen weſentlich nachgelaſſen. Hafer neigte zu Schwankungen. Mais war geſchäftslos. Rüböl ſtill. Wetter hedeckt.. ** 1* Mannheimer Effektenbörſe. Vom 15. Juni.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe waren gefragt: Aktien des Verein Deutſch. Oelfabriken zu 167.50 pCt., Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien zu 282 Prozent, Brauerei Kleinlein⸗Aktien zu 185.50 pCt., Brauerei Schroedl Aktien zu 185.50 pet. und Mannbeimer Dampfſchleppſchiffahrtsaktien zu 50 pet. Bad. Aſſekuranz⸗Aktien gingen zu 1885 pro Stück um⸗ Obligationen. 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 99.60 bzſ u. Seeltransport 99.50 G 91.—bzſa½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.40 B 91.40 bz[4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Serie B 104.75 B 91.25 604 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.—G 3½ Heidelberg v. J. 1908 92.50 G6[5 Bürg. Brauhaus, Bonn 103.—G 4 Karlsruhe v. FJ. 1907 101—G4 Herrenmühle Genz 99.—G 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.—G04% Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 4 Lahr v. J. 1902 91.60 G604½ Mannheimer Dampf⸗ Pfandbrieſe,. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 1„„ perſchied. 3½%„„„Kommunal Städte⸗Anlehen. 3 Fehelne i. B. 4% Ludwigsha ſen 101.— ſchleppſchiffahrt 98.— G 4 2 v. 1906 100.40 34% Mannh. Lagerhaus⸗ *. 9 92.10 Gl Geſellſchaft 99.— B 4 Mannz. Oblig. 1908 100.90 G4% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 2„ 1907 100.80 6] werke, Karlsruhe—.— 4 55„ 1906 100.80 604% Pfälz. Chamotte und 8 4 5„ 1901 100.80 G] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 103.50 G 84„„ 1885 98.50 G4% Pfälz. Mühleuwerke 101.—8 392„„ 1888 92.25 B4½ Schuckert⸗Obligat 100.50 33„„ 1895 92.25 B04½ Ruff..⸗G. Zellſtofffb. 35³ 5„ 1898 92.25 B Waldhof bei Pernau in „ 1904 92.25 B Livland 101.—B 8„ 1905 92.25 B—20 Speyerer Brauhaus %½ Pirmaſens unk. 1905 91.50 G[.⸗G. Speyer 99.50 G 91.50 Gl4% Speyerer Ziegelwerke 99.— B 4½ Südd. Drahtinduſtrie 101.—G 4½ Tonw. Offſtein.⸗S. Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 4 Zault T Waldhof 4% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückl, 105% 103.50 G 3½ Zellſt. Waldh. 1908 102.80bz Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 184.— Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyerß0/% gE—.——.— Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ. 1310 1305 Rhein. Creditbank—.— 189.40 Fr.„ Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.— Glas⸗Verſ.⸗Geſ. 2300—.— Südd. Bank— 118.—Bad, Aſſecuranz—.— 1885 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.25 Continental. Verſich.—.— 680.— Mannh. Verſtcherung 755.— 745.— Oberrh. Verſtch.⸗Geſ. 880.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 580.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken—.— 167.50. 5. Dingler'ſche Mſchfbr. 114.50—.— Weſt..W. Tianm 22—02 90 Smaillw. Maltammer 103.——.— 5 zug 8 Ettlinger Spinnerei—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Wgf. Holbg. 202.——.— Bad. Brauerei—.— 77— e Durl. Hof vm. Hagen—.— 282.— Heddernh Kupferw. u⸗ Eichbaum⸗Brauerei—.— 114.25 Südd. 1 w. dal ecenedeee de 55— ee deen— r. Ganter, Freibz.—.— 90.— 5 Kleinlein, Heidelberz—.— 185.50 Koſth. Cell. u. Papierf.——.208.— ombg. Meſſerſchmitt 34.— 33.— Mannh. Gum u. Ash. 149.——.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 214.— Maſchinenf, Badenſa—.— 200.— Mannb. Aktienbr.—.— 135.— Oberrb, Elektrizität—.— 19.— Brauerei Sinner 255.——.—Ffälz Mühlenwerke——— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50] Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.—146.— „ Schwartz, Speyer—.— 123.50 Portl.-Zement Hdlbg.—.— 149.50 „ S. Weltz, Speyer—.——.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 188.— 132.— „ Storch., Speyer———.—Südd. Draht⸗ ſt. 141.— 140.— Br. 185 55 eeee egelw. 120.——.— 5* it—.— 164.— T. Pf. Preßh.⸗u. Spritf 164. Wi 33 aatee d 3075—— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Wagbäuſel 202.75 B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 278.— Mannh. Dampfſchl. 80.——— —.— 50.— uckerfbr. Frank waterenfk. u eSNg = de en ch G ee. „ 888 ——— Mannheim, 15. Juni. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Sett SFrankfurter Effektenbörſe. Berlin, 15. Juni.(Schluskurſe⸗) Shiffahrt nchteni j Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Wechſel London 20.495 20.49 Reichsbank 144.20 144— Hiffahr.at ten imRaunheimer Hafenverhehr Reichsbankdiskont 4 Progent Wechſel Paris 81.10 81.11] Abein. Kreditbank 129.20 130 20 Hafenbezirk Rheinan. Schlußkurſ sent. 4·⁰ 101.90 102.90 Rufſenbant 158.70 158 70 Angekommen am 14. Juni 1910. e. 4 00 Niich zant 95 95 Schaaffh. Bankv. 142 80 142.20 J. Grünewald„Robert de Gruyter“ von Ruhrort, 18850 Dz⸗ Wechſel. 6 191000— 83. en, 1915 19000 ee Koks. 5 a%e—.——=daatsbabn.— 160.90 Buſemann„Gebr. Fendel 8“ v. Ruhrort, 6370 Dz. Kohl. u. 5 14. 15. 4% Neichsanleihe 84.70 84.70 gombarden 24.— 23.90 Gg. Keſſel Raab u. Karcher 25“ von Weſſeling, 1870 Bb. Draun⸗ Amſterdam kurz 109.25 108.30l Gheck Paris..126 6113% Gonſols 101 80 101 5 Kaleimore u. Obio 13570 I1ie Belgien„ 80868 80.838 Paris kur 81 10 81.133 2„ 1809—.——.— Canada Pacie 105.70 195.90 drer Belſer Kaiſes nor dduen en e e Aalien 80.700 80.88 Schweigz. Plähe. 5 93.— 93.— Hamburg Pacet 144.80 145.10 Maver„Harpen 32“ von Ruhroxrt, 3350 Dz. Kohlen. Eheck London 20.05 10% en e e eee ee 111.— 111 20„ dor 1 16955 84945 921 60 e 3205 15 5 G. Maas„H. Stinnes 16“ von Duisburg, 6000 Dz. Kohlen. 4 lang—— rivatdistonte%1 7% 40% Bad. v. 1901 101.— 100.80] Dautſch⸗guxembg. 208.10 207.20 5 7 81 3˙½ 175„„1908/ 101.70 104.60 Haerenen 95 95.10 Mberfeeiſche Sichiffahrts⸗Gelegramme. 5 ö 1 conv.———— Gelſenkirchner 209 90 211.— i * 44 1 190807 755 Fareerer 195.90 195.70 Telegraphiſche Sffee eeeen des Norddeutſchen Lloyd, 4e%o deutſch. Reichsanl. 101.95 101.90%1 Mh 9 Bavern 92.20 92 20 Laurabütte 17440 175.— 8 5 5 1900— 8——5 5 1005 3707% Heſſen 91.60 91 80] Phöstr 223 10 22410 155 14. Junk: die Dampfer: Prinz Heinrich angekommen Alexan⸗ 98 10 98.—% 90 91%0 Heſſen 80.90 81.— Wetteregeln 217.50 217 50[ drien, Bülom abgefahren Neapel, Zieten abgefahren Southampton, 525 5 1000 Ausländiſche. 9125 91.25 30% Sachſen 83.75 88.70 Allg. Elettr.⸗Geſ. 270.20 270.— Kronprinz Wilhelm abgefahren Bremerhaven, Kaiſer Wilhelm II. 4 7 84.60 84.60ſs Arg. i. Gold⸗A. 1887— 4% Japaner 1905 97.80 97.90] Anilin 475.50 475.— abgefahren Cherbourg Roland abgefahren Antwerpen, Prinz 2% br. Lenſ. St. Anl. 104.05 101.95050% Chineſen 1590 191.85 15770 40% Italienar 5 55 5 105.40 Anilin Treptow 375.50 366—] Adalbert abgefahren Rotterdam. do. do.1909— n„„1898 95 98 5 e 87 50 8760 Boveri 199.60 199.50 Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ 4 98 N 8 2 5— 1 5 4 190 92.55 92.90% Javaner 97.0 97 0] Deter. Meedattten 210— 210.20 440— 20 e ee,, ee e 0 80 1096h Darn dne⸗ a 180 20 178 50J Alderf. Farben 488 50 485—** 981= 812 ikoſe Aer* 69. 59. d 1 2 2 5 0 907 7 5 10180 15 5 101.20 101.15 Dauſg⸗Att Vant 15070 151 185 50 186 20 Marx Soldschmidt, Mannheim 4„„ 8 75 alten. Rent—.——.— n 5 40 min⸗Adreſſe: e VJCVJVVVVVVVVCCC 52 7 MN. 93 0 98.55 4¹06 Papierr 135— 2 8 5 5 5 5 5— d 8 No. 2099 25 5. Junt rovi 9 8 225„* 8 91.80.90 Oezterr. Geldrente 90 25 99.40, ed Wwe 8 7 4 91.80 91.80ſ2 Vortug. Serie 5 6. rivatdiskont 3 ZBZB% 5 ½ Wir ſind als Selbſtrontrahenten Ver⸗ Käufer 4 apr...,..1915 101.— 101.30(4% neue Ruſſen 1905 100,30 100.30 W. Berlin, 15, Juni.(Telegr) Nachbörſe. unter Vorbehalt: 5„10918 101.60 101.50ſ4 Rußſen von 1880—.——.——Flabtteuttten 209.90 210,20J Staatsbahn 160 70 160.80 0 90 *5 5 92.15 92.10(4 ſpan, ausl. Rente———. Diskonto Komm. 187.— 187.10 Lombarden 28.90 23.90—— 3 do..B.— 33.20ʃ4 Türken von 1908 90 870 5 ˖ ü 3 Pfälz..⸗B. Prior. 100.70 100.50.4 unff. 5 15 ar Fj 75 5 f 94.30 94 30 Allas⸗9 f ſchaf 1 9%„„„„ 91 80t Unger. Goldrente 95.5 94.80 ˖ 1 5 ,,, 4 Heſſen von 1903 101.40 1014004 Kronenrente 92.30 92.50 Paris, 15. Junk. Anfangskurſe⸗ 5 M. 220 8 Daſſen 81 30 81.150[ Berzinsliche Loſe. 98.9. 980% 195 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 57 4 Sachſen 83 70 86.70ſs Oeſterreichiſchelsso—.— 174.30 Spanier 96.45 98.37 Caßtrand 17 4 e 7 n ee een 100— 7 Hb. Stadt⸗ l. 1o0%—.— 101.88 Türficche 183.20 188.20] Tüt. Jooſe— Sefad e e eeeen„ 55.— 163.— ruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— Aktien induſtrieller Unternehmungen. 7 10705 Randmines 281.— 262.— Hürgerbräu, Ludwigshafen 40 555 Zuckerfabrik 201.— 200 30ſHedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.— 127.— Dne e 90 i 98 Sipb. Ammobfl.⸗Oel. 93.00 62.60 Cunfſeldenf 8 5 55 Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— erb.O achbanen Manhein113 50—.— Londoner Effektenbörſe. ee 0a g. Afkti YNu. 1133 ee 8 5 9 5 50 28 1175 3* 185.—Spicharz Lederwerke 108..—108 50 London, 15. Juni.(Telegr.) Anfangsturſe der Effektenbörſe. Fahr Gebr.,.⸗Geſ Mrmaſers 5 100 Parkakt. Zweihrücken 91.— 9060budwigsh. Walzmüthle 10.50 161.—2% Conſols 82½ 834½% Moddersfontein Sülterf brik Enzinger, W. 109 106 Welgz. Sonne, Speyer 90.— 90.—Aplerfaßrradw.Kleyer 422.— 420.502 Keichsanleihe 830% 83% Flink, Eiß 5 9 eanee San Heideldg. 148 50 148.50 MRaſchinenfhr. Htlpert 85— 85 204 Argentinier 99 5 975 Se 19 ementfabr. Karlſtabt 132.50 132.50 Maſchinenfb. Badenia 200.— 201.— ˖ 5 16 78 Sanche kuiltanabelk75 45— Dieden 459750 441.—]f Juraner ee ee e Haen Auſch, d öran„ 9. Fabril Griesheim 259.— 258— Maſchinenf. Gritzner 243.10 243.— 83 Merxikaner 865 1 18 2 Lindes Ginnſchine ee 14 Farbwerke Höcht 477.— 476.25Ptaſch.„Armatf. Klein 124.— 124.— 4 Spanier 9400 94½% Chikags Milwauke 40 18075 Neckarſulmer Aaedadwefke 131 „Ver. chem. Fabrit Mh. 224.80 324 80ſPf.Rähm.u. Fahrradf Ottomanb ank 18% 185/. D 3 30 5 Pacifie Phosphate Shares alt Chem. Werke Albert 482.— 482,. Gebr. Kayſer 145.76 148.— Amalgamated 95 69 N com. 5 25 1. 367 phate Shares alte 75 964 Südd. Drahtind. Neb. 141.— 141.— Röhrenkeſſelfabrik Anacondas 8˙½ 80% Grand TrunkIII pref 56 88 Nheinau Tekraln⸗Heſelſchafk Akkumul.⸗Jab. Hagen 214.— 214.— vorm. Dürr& Co. 22 80 22.80 Rio T. 675“ e e i iſch i heim 1 Ar 12 io Tinto 66 ½% 6750 ord. 30— 30˙¼8 RNheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheimm— 141 lec. Böſe, Berlin 1160 11.60ʃSchnellpreſſenfFrkth. 220.— 220.—Central Mining 16½% 16⸗% golisville 148ʃ0/ 149 Rheinmühlemwerke, Mannheim 5 Clettr.⸗Geſ. Allgem. 271 50 270.50 Vet.deutſcher Oelfabr. 165.50 167.90] Chartered 32ʃ% 32% Miſſourt Kanſas 390½. 397½,J Kheinſchiffe.e worm. Fendel, Maunbet Lahmeyer 114.50 114.60Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.80 121180, De Beers 77575 17½% Ontario 45 5— Schiff⸗ u Maſchinendan A⸗0 M 8 90 92 15 Schuckert 164.—464 20 Seilinduſtrie Wolff 139.— 189.— Caſtrand i 570 5% Southern Pasifte 1227¼ 1287% Stahlwert Mlanhemm e 115 dheiniſche 130.— 130.—'wollſp. Lampertsm. 55. 55.—Ge„ 2˙%/% Uni 176% Si ſtrle, 4 113 Sealste 245.—244 annn 108 199.— 820 500 eom. 176 176%% Sia Fae en 113——5 307.75 308.90lZellſtoffabr. Waldho 264.— 265.— 15 55% 16 Steels com. 79˙¹⁸ 809% che Kabel,. annheim, Genußſcheine— M. 170 0 4490 Iſtoff 501 264,—.Jagersfontein 89% 8iſ] Teand. feſt. Borauerei⸗Einrichtungen 114 585 301 rauerei Kar e.— 393fr benpetetlen. 0 Wiener Rürſe. de eeeee dne, Pockumer Bergbau 239.60 28 30 Parprner Bergbau 198 80 f00%% ſee den, dee ie übee„%%%%%;́ ¼ e e Buderns 109.—108.50fKaliw. Woſterregeln 217.10 216.50 Kreditaktien 679.70 669.50 Oeſt. Kroneurente 95.20 95.20 Waldhe, Babngeselſhaf, J Concorvia Borgö.⸗G. ee e, Oberſchl.Eiſeninduſfr. 103, a8,0 Känderbank 499.— 498.70 Papierrente 98005 98.0 Jwnmobiltenzeſellſchaft 120 fr 5 Dentſch. Luremburg 208.—.208.500Phönix 222.90 223.60 Wiener Bankverein 543.— 543.—„ Suberrente 98.10%% Eſchweiler Vergw. 193.25 194.—Br.Königs⸗u. Laurah. 175.—174.— Staatsbahn 751.70 751.50 Ungar. Goldrente 118.10 113.10 8 üft 55 jes 428 20lGewerkſch. Noßleben 120 00 000 00Lombarden 118.20 118.20„ Kronenrente 93.30 92.30 eſch lich Gelſenkirchne 5 5210.— 117.57117.57 Alpine Montan 723.20 728.20] Die Reiſezeit beginnt und mit jedem Tag wächſt die Zahl derer, Pfandbrieſe. Prioritäts⸗Obligation Wechſel Paris 95.35 95.36 Tend.;: ruhig. die die Großſtadt hinter ſich laſſen. Hinaus! heißt die Loſung. Koffer Wien, 16. Junl. Nachm..50 Uhr und Schachteln ſtauen ſich auf den Bahnhöfen, und ptele Refſende er⸗ 8 db⸗ 100, 100. 8 1 5 2 155 1 das Reiſen dadurch, daß ſie zuviel Gepück mitnehmen. 40%e fF.K. B. Pfodr.05 100.20 100.200 Bank unk. 1919 101.— 101.— reditaktien 669.20 670.20 Buſchtehrad. B. 960.— 960.— Wieviel Ballaſt kaun ſchon an Stiefeln geſpart verden, Lin zuper⸗ 10% 1910 100.— 100.—-l% Pripf 99.90 99 90 Oeſterreich⸗AUngarn 1817 1815 Oeſterr. Papierrente 98.05 98.05 läſſiges Paar genügt ſchon für eine normale Jerien⸗Reiſe vollſtändig. %0% 8058 Pfdb. 10315 19015 30 aleen e 19 10 95 10 Bann—„ Silsderrente 98 10 98.10 ie wird ſich in dieſer Hinſicht vorzüglich be⸗ o f. B. Pfdb. 18000. 40 0. 1 4 3 75 8 6½%„„„ 260 92.60 5„* 10 9 94.— 11510 85 Erſchreckende Reſullate ergaben die bisher vorgenommenen Unker⸗ 82,heſo Mr. Bod.Gr. 91.10 91.10,32 9„ 12 91.80 91.80 Wie e—84⁵.— ngar. Goldrente.40 1—ſuchungen an Soldaten und Muſterungspflichtigen der Breslauer 4% Gtr.db. Bſd.ohe 99.80 99.60%% 5 Mdbr⸗Bk⸗ 2 iener Bantverein 548.— 543.— Kronenrente 92.30 92.30 Garniſon. Von 3000 Soldaten hatten nur 184 geſunde Zähne, Die 40% 99 FTTTFTFTT Länderbant 499.— 498.— Uöch. Frankf. viſta 117.57 117.57] Zahl der zerſtörten Zähne betrug 26 864, eine wahrhaftig erſchreckend 5— 10 990 Hleinb. b. 04 9855 Türk. Loſe 258.— 261.—„ ondon„ 240.90 240.85 große Anzahl. Nur durch eine rationelle Pflege der Zähne mit einem Enk. 00 99. 15 Pr. Pfdbr⸗Bk⸗ Alpine 724.— 723.„ Patis„ 9536 95.36 unſchädlichen, guten Zahnputzmittel iſt es möglich Zahnerkrankungen „ Pfdbr.vil 50 40 Hyp“⸗Pfd.⸗ Kom⸗ Tabakaktien 199.20 199.20 vorzubeugen und die in Verbindung mit denſelben auftrelenden uu, 10 99.60[ Obl, unkündb. 12———— Nordweſtbahn———— Napoleon 19.10 19.10 Magenerkrankungen ete., zu verhindern. Als ein vorzügliches Zahn⸗ 4% 5„ Pſbbv..08% Nh. H. B. Pfb. 0 99.60 90 60 olgzverkohlun Marendten 117.57 117.57 putzmittel hat ſich in allen Kreiſen das allbekannte„Sarg's Kalodont“ nal. 12 99.60 99.60%„ 1507 95.60 99.0 1 0 9 755 75150 f 10770 beſtens eingeführt, wie ſein von Jahr zu Jahr ſteigender Verbrauch 3%„ Pfpbe..86% bdele ee ee Leburden 5 0 3. 94 90 80 90.80le%„„„ 1917 100.— 100.— 50 118.7e] Fend. ruhig.——— 5——— 9006 91.70 91.70 9 101. 10— erantwortlich: 4% Gbrn 1 äſchied. Berliner Produktenbörſe. 1r 0 5 ee Falius 2 v. 0, unk. 10 100.10 100,10½ 1914 94.— 91.— Berlin, 15. Juni.(Telegramm.)(Produktenbd toolnteles und Gerichkszellug, Nigg 5 5 Wet„ 15. 2 gramm.)(Produkten9s für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöufeld 31l. 2 2 5150 0— 75585 Preiſe in Mark pro 1 Eg frei Berlin netts Kaſſe. für Volkswirtſchaft und ehte Teil: FJ. B. Riichart 5i%„ Gols- it. i df. d Fe Sbl,———. für d ikund Heichägeuihes geig Jeos Pf. B. Pr. 8 8 ür den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. v. 96/6 91.70 91.70 50% Pf. B. Pr.⸗O. Weſzen per Juli 198.75 197.75] Mafs per Juli—.——.— Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Sac e G. m. b. H. 40 Nr.Pidb.unk. 09 89.10 99.10/3% Ital, äkl. g.. B. 74 20 74.20 Auhuſt—— „„„ͤ be„ Sehkt———.—————. 4„„„ 14 99.70 99 70 Naung. Verf.⸗G.⸗A. 750— 750.— 5„ Sepk. 15150 181 25 Ritböl per Juni 23.80 53.80 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 11„Ott. 459.60 49.20 0 Babiſche Vank 154.70 134.70 Oeſterr Ung Baat 129 80 129.80 IZZZZZV»E 7 ſterr.⸗H 15 29. 29.8 afer er Jult——„— 143.— S 3———.— Berg u. Metallb. 117— 114.20 Oeſt. Länderbaun!k 125.90 125.60 7 Sept 153,50 152,50 Wageae 27.50 27.50 Berl. Handels⸗Geſ. 172.50 178.50. Kredit⸗Anſtalt 209.75 210.20—.——.— IRoggenmehl 19.60 19.60 Baree 8 116 40 116.30 Pfalziſche Bane 101.20 101.30 Oaraiſtäbrer Bank 130 30 130,50 Pfälz. Hyp.⸗Baunk 195.50 195.— 8 Ich⸗ 251.— 251.10 7 e 123 50 123.50 8 Bndapeſter Produktenbörſe. 1 85 eneee autſ Haſtat. Bank 15150 151.— Peutſche Reichsbk. 144 60 144.25 Budapeſt, 15, Juni. Getreide narkt.(Delegram l 1 D. Effekten⸗Gauk 109—199.— Rhein. Kreditbank 139 40 139,40 14 15 85 e Dasoste-Sorm. 187 80 181 60, Nhein öp B. M. 197.80 1000 80 eee resdena Zauf 158.15 158.10] aaffd. Pantver. 142.30 149·0 Wei diankf. H9p.⸗Baut 210.5 210 50ſ Süpd. Bank Ahm. 117.0 11780 Weizen per Mai——— ſtetig——— feſt 15 Feuf. Hop.⸗Creditv, 168.80 168.80 Biener Paatuer. 127.50 18.30 f gen p**1 0 Nationalbaul 123.10 128.55 Südd. Diskont 118.— 118.—Roggen per Mak——— ſtetig—dlelig 5 Zant Oitomane 144.—144.— 6ùʒù 1ꝛltä Manrer e grtdeien 41d.30, Nge Hafer per 5. ruhig 5—— tuhig Flektrizitäts-Gesellschaft m. b. l. Bommandit 187.10, Darmfiädter 130.29, Dresdner Bant 157.90, Hau 725 15 55 daen gg0 Susgr l, dee Suetieaen 1cl 20 Mas per dugur 580——„„ e ömbarden 23.90, Vochumer 232.60, Jalſenltechen 209.70, Laurabune 5 5 555 2 Tel. 662 u. 2032. 174.20, Hugarn 95.10 Taudeng: ſtill Kohlraps Aubzut 120—Jege. 12 15— g feſt 7275 Machs örſe. Lrtvitaktien 210 20, Disconto⸗Sommandit 187.30 Wetter: Bewölkt. Stgatsbazn 161.20, Lombarden 24.20. 2———........cc———˖ Ziverpooler Börſe. eeeee eee Ber Eff ſe. Liverpool, 15. Juni.(Anfangskunſe.) 2 Pakerkamtesfin Beriin a, 8 3. Oktober 1909 unter Nr. 122 385 ebenfalls Lred Berlin, 15, Juni.(Aufangs⸗Kurſe.) 14. 15. 85 e ſetlch geſchlge worden, und zwar ſin 55 itaktien—.— 210.20 Saurahütte 175 20 174.50 Weizen per Juli 603˙8 willi 605 eti 555 3 2 1 187.— 187.10 Phönix 223. 228.30„ Okt. 045 45 5 2 Bführpillen, 25 Staatsbahn— 161.—-Harpener 196,10 195.50 Mals vor Jult— träge— träge 0 vor Nachahmüng unſeres Zeichens. ombarden 28.900—.— Tend: feſt⸗ bör 5— en(Schwelr).-., rorm. Apotheker flſeh, Braut⸗ 8. Seite Bekanntmachung. Die Herſtellung der Altrheinſtraße von der Wachtſtraße bis zur weſtlichen Bahnhofſtraße im Stadtteil Waldhof betreffend. Nr. 28714 1. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, obige Straßen herſtellen zu laſſen, ſowie die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß aufgrund des Orts⸗ ſtraßengeſetzes bezw. der Vollzugsverordnung hierzu auf⸗ eſtellten„Allgemeinen Grundſätze“ und nach Maßgabe des vranſchlags ſowie der Liſte der beitragspflichtigen An⸗ grenzer beizuziehen, Es werden daher die in 8 5 der Vollzugsverordnung vom 19. Dezember 1908 zum Ortsſtraßengeſetz vorgeſchrie⸗ benen Vorarbeiten und zwar: a] Der im einzelnen berechnete Ueberſchlag des Auf⸗ wands, zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſitzer beigezogen werden ſollen, ſowie die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer mit den in obiger Vorſchrift bezeichneten Angaben, bh) der Straßenplan, aus dem die Lage der einſchlägtgen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen, vom 15, Juni l. Is. an, im Rathaus N 1 hier— Stadtrats⸗ regiſtratur, III. Stock, Zimmer 101— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Zeit liegen Abſchriften der Koſten⸗ Zu gleicher voranſchläge und Beitragsliſte ſowie eine Plaukopie auf dem Gemeindeſekretariat Käfertal zur Orientierung der Beteiligten offen. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß nur die im Rathaus zugänglichen Materialien als maß⸗ gebend zu betrachten ſind. Wir hringen dies mit dem Anfügen zur Kenntnis der Beteiligten, daß etwaige Einſprachen während der leichen latägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürger⸗ meiſteramt hier geltend zu machen ſind. 184 Mannheim, den 9. Juni 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Gehring. Milchunterſuchung der hier in der Zeit vom 17. Mai 1910 bis inkl. 21. Mai 1910 erhobenen Voll⸗Milchproben hatte 5 folgendes Ergebnis: Milch unter 30/ Vollmilch verkauft Mannheim, den 30. Mai 1910. Großh. Bezirksamt, Abt. III. Nr. 25763 J. Auf e Gr. Be wir Vorſtehendes hiermit zur Mannheim, den 11. Juni 1910. Name des Wohnort 2 Milchhändlers Straße 5 210 Döllinger, 959 Riedfeld ſtraße 89.8 Eiſenmann, Robert Rheinhäuſerſtr. 70 3,2 Epting, Heinrich Gärtnerſtraße 8 3,4 rey, Georg Adam Neckarau 3,8 Gleiter, Eliſabeth Ehefrauſ Beilſtraße 11 8,2 Gölz, Loren; Langſtraße 32 3,3 Gommel, Jakob Gartenfeldſtr. 11 9,5 Ilg, Jakob G 6, 9 3,3 Kumpf, Babette Ehefrau Langſtraße 39a 8, Lilly, Bernhard Tatterſallſtr. 7.7 Löffelmann, Johann Neckarau 8,6 Pauli, Johann Hemsbach 4,0 0*** 80⁵ fahler, Joſef Neckarau.5 ack, Karl 2 1, 18 3,5 Retzbach, Anton G 5, 14 3,.4 Rück, Friedrich Alphornſtraße 16.1 Uhle, Heinrich Gr. Wallſtadtſtr. 60 3,3 Unger, Martin A 2, 4 3,0 Weniger, Simon R 6, 11 3,8 Wittig, Karl Neckarau 8,1¹ aemet Peter 88%„7 immermann, Franz 8 8,3 werden. gez. Dr. Sauter. ffeutlichen Bürgermeiſteramt: Ritter. Fettgehalt datf in Mannzeim nicht als irksamts bringen untnis. 135 Kreutzer. Milchunterſuchung der hier in der Zeit vom 23. Mai 1910 bis inrl. 28. Mai 1910 erhobenen Voll⸗Milchproben hatte folgendes Ergebnis: fffffff · — Name Wohnort E des Milchhändlers Straße*5 9% Bach, Adam Kleinfeldſtr. 19 3,6 Berner, Joſef Bürgermſtr.⸗Fuchsſtr. 81 3,2 Bordt, Albert J3.09„2 Bortne, Marie, Ehefrau Feudenheim 8,1 Dörr, Friedrich Meerfeldſtr. 51 3,7 Geißler, Joſef F 7, 18 3, Hennig, Maria, Ehefrau Rheindammſir. 34 3,2 Herrwerth, Jean Käfertal 2,6 32„Franz, Wwe. Straßenheimerhof 3,7 aſter, Johann J 5, 3 8,5 Knaus, Eva, Wwe. Kleiſtſtr. 4 4,2 Kreß, Lina. Ehefrau Waldhofſtr. 5 3,5 Leiſer, Pauline, Wwe. Draisſtr. 58.5 Marion, Wilhelm N 6, 7 4,2 Metzger, Philipp Augartenſtr. 104 3,8 Münch, Heinrich Windeckſtr. 18 4,7 fützer, Valentin Käfertal 4,0 üch, Friedrich Alphornſtr. 16 3,0 Schertel, Peter Feudenheim 3,7 Seitter, Karl 47, 18 3,3 Schmitt, Georg Seckenheimerſtr. 90 3,4 Steinbach, Eltſabeth 1J3, 18 2,5 e⸗ Jakob, Ehefrau eudenheim 4,2 Uhle, Friedri l. Wallſtadtſtr. 23 3,8 eorg 94 3,0 J0 85 0——9 e, Johann Wwe. D5, Würtz. Genovefa Käfertal 3,3 Miilch unter 3% Fett alt darf in Mannheim nicht als Vollmilch verkauft—23 f 9 136 Mannheim, den 6. Juni 1910. Großh. Be tirksamt, Abt. III, gez. Dr. Sauter. Nr. 25768 J. Auf Veranlaſſung Gr. Zamts bringen wir Vorſt 3 — Bürgermeiſteramt: Kreutzer. 2e leren in geichmack⸗ Viliten⸗Kurten u de vollter Buskährung Ar. B. SddsL Buchdructerei 6. m. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Dresdner Bank Filiale MANNHEIMͤ, 2, 12,(banten.) Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 000. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten im Herzen des Schwarzwaldes 1000 m üb. d. M. Station Triberg, 1½% Stunde oberhalb der berühmten Wasserfälle.— Prachtvoller Höhen⸗ Iuftkurort und Sommerfrische im Badischen Schwarzwald.— Kräftige, anregende Gebirgs! ſuft.—— Hotel und Kurhaus Schönwald. 200 Betten. Pension von Mk. 5,50 ab bei prima Verpflegung. Prospekte bereitw. d. Bes. L. Wirthle. 664⁵ ſcuteneie 5 pallna inletr- te 4886 von Otto Hess engros Eager E l. 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Es gingen ein: : Fchönmwafe een, Tagen auf unſerem Sekre⸗ —— zubringen ſind. Ergänzungswahl in den Synagogenrat betr. Nr 2040. Bei der heute vorgenommenen Ergänzungs⸗ wahl wurde Herr Bankier Max Goldſchmidt für die Reſtdtenſtzeit bis 31. Dezbr. 1911 als Mitglied des Syna⸗ gogenrats gewählt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zuröffentlichen ennt⸗ nis, daß die Wahlakten während tariate, F 1, 2, aufliegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl biunen 8 Tagen unter gleich⸗ zeitiger Bezeichnung der Beweis⸗ mittel beim Synagogenrat oder Gr Bezirksamt mündlich zu Protokoll oder ſaciftlich an⸗ Mannheim, 15. Juni 1910. Der Synagogenrat: Zimmern. 8529] Schorſch. 5 Zwangs⸗Verſteigerung Donnerstag, 16. Juni 1910, nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfandlokale, 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern; Möbel aller Art. Mannheim, 15. Juni 1910. Glliſſen, Gerichtsvollzieher. 1424 Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 16. Juni 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 32654 1 Uniformrock und Hoſe, 1 Degen, 2Kronleucht„1 Klavier, 8 Oelgemälde, 7 andere wertv. Bilder, 1 Saloneinrichtung, 1 Badeinrichtung, 1 Fahrrad, 1 Schreibmaſchine, 1 Bücher⸗ ſchrank mit verſch Bücher, 1 Empfangſalon, 1 Kopierpreſſe mit Tiſch, 3 Küchenſchränke, 1 Ladentheke, 1 Warenſchrank u. Möbel aller Art. Mannheim, 16. Juni 1910. Zollinger, Gerichtsvollzieher Zwangs⸗Verſteigerung. Donuerstag, 16. Juni 1910, nachmittags 12¼ uhr werde ich in Waldhof, vor dem Schulhaus, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 51422 1 Pianino, ſowie Möbel verſch. Art. Mannheim, 14. Juni 1910.] Klee, Gerichtsvollzieher. Seldverkehr M. 20 000 J. Hppothek 50% der Taxe auf 10 Jahre per Juli zu vergeben. Off. u. Nr. 32464 an die Exped. d. Bl. MKK. 30000 auf I. oder II. Hypotheke für Oktober auszuleihen. Off. u. Nr. 32465 an die Exp. 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