10. 32n lASn 1SFS. Abvnnement:(Badiſche Voltszeitung.) Pfenmig mouatlich. Iringertohn 0 Pig. momatlich, burch die Poßt bez inel. Poſt⸗ Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeiger Mannheim“ eeee Sazel⸗Nummer 6 Pfg⸗ Direktiouu. Buchhaltung 1448 — 98 2— 5 Druckerei⸗Bureau(An⸗ —— DAlnablzängige Sagesgeilung. babreSrndngelen gct Die Gapacdege. ſ Gelefenſte uud verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Huasgaben Eigene Redattionsbureaus ee 8²⁷ Aamürtige Inferabe 8. in Maunheim und Umgebung.(egenommen Sountag) im Verlin und Kavlsruhe. Die Wesamne Hele. Murk.eJuferaten-Auachme für bes Wittagsglatt Morgens%9 Uhe, für das Abendbiatt Nuchmittags 3 Ithr. Nr. 272. Donnerstag, 16. Juui 1910. U Stichwahlparolen. In Uſedom⸗Wollin wie in Friedberg⸗ Büdingen findet Stichwahl zwiſchen Konſervativen und Sozialdemokraten ſtatt und die Entſcheidung ſteht bei den lüberalen Parteien. Die Fortſchrittliche Volkspartei glaubt es der allgemeinen Lage ſchuldig zu ſein, direkt oder indirekt für den Sozialdemokraten in der Stichwahl zu votieren. Vovpan iſt es das„Berl. Tagebl.“, das unentwegt dieſe Stich⸗ wahlparole fowohl für Uſedom⸗Wollin wie für Friedberg⸗ Büdingen ausgibt, es hat dabei herausgefunden, daß eine Förderung der ſozialdemokratiſchen Mandate durchaus keine Förderung der Sozialdemokratie bedeutet. So ſchreibt es im ſeinem geſtrigen Abendblatt: Man mag es beklagen, daß es dem Liberalismus nicht ver⸗ gönnt geweſen iſt, bei der notwendig gewordenen Stichwahl für ſich ſelbſt kämpfen zu dürfen. Aber was für die Stichwahl in Uſe⸗ dom⸗Wollin gilt, das gilt auch in Friedberg⸗Büdingen: Die Jun⸗ kerpartei und der in ihrem Sinne arbeitende Bund der Jandwirte müſſen niedergerun gen werden; deshalb hat jeder liberale Wähler die Pflicht, ſeine Stimme für den ſozial⸗ demokratiſchen Kandidaten bei der Stichwahl in dte Wagſchale zu werfen. Das bedeutet durchaus kein Eintreten für die Anſchauungen und die Ziele der ſozialdemokratiſchen Partei, aber es bedeutet die konſequente Bekämpfung jener Reaktion und Stbagnation, in der jeder politiſche Fortſchritt erſticken muß. Es iſt kein Hehl daraus zu machen, daß dieſe Stichwahl⸗ parole in der Fortſchrittlichen Volkspartei ſich der größeſten Sympathie erfreut, wenn auch einige Bedenkliche die Rache der Konfervativen fürchten mögen, die ja ſchon gedroht haben, ſie würden ſich dann auch nicht genieren und gut und gerne freiſinnige Wahlkreiſe den Sozialdemokraten zuſchanzen. Und dees iſt ebenſo zuzugeben, daß ſehr viele Angehörige der nationalliberalen Partei, vor die Frage: blau oder rot geſtellt, nicht ohne weiteres aus bürgerlichem Solidaritäts⸗ gefühl für den bündleriſchen Konſervativen ſich ins Zeug egen würden, ſelbſt wenn ſie eine Stimmabgabe für die Sozialdemokratie in ihren Folgen etwa ſchwerer nehmen ſollten, als manche Politiker der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei, die in dem immer intenſiveren Ruck nach links das Allheilmittel aller Zeitſchäden ſehen. Das haben nun einmal die Zeiten und die Taten des ſchwarz⸗blauen Blockes ſo mit ſich gebracht. Die nationalliberale Preſſe freilich, ſo weit ſie ſich berufen und verpflichtet fühlt, Stichwahlparolen auszugeben, betont dieſen beiden heiklen, ſchwierigen und folgenſchweren Stichwahlen gegenüber die Solidarität der b ürger⸗ lichen Parteien gegenüber der Sozialdemokratie; das beweiſt, daß zwiſchem den Parteien der liberalen Gemeinbürg⸗ ſchaft doch gerade über Kardinal⸗ und Grundfragen noch recht erhebliche Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Wir geben zur Kennzeichnung der allgemeinen innerpolitiſchen Situation einige weſentliche Aeußerungen jener Organe, die von der Wahlparole des„Berl. Tagebl.“ nichts wiſſen wollen. So ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz in einer Ve⸗ trachtung über Friedberg⸗Büdingen: 8 Dank der Zerſplitterung, welche die Aufſtellung einer bünd⸗ leriſchenGkegenkandidatur gegen die Nationalliberalen in die natto⸗ bisher ſtets bürgerlich vertreten geweſene Wahlkreis zum erſten nale Wählerſchaft getragen hat, droht dieſer überwiegend Ländliche (Abendblatt. Male der Sozialdemokratie anheim zu fallen; ganz abgeſehen davon, daß die vom Bund der Landwirte inſzenierte Hetze der Sozialdemokratie gegen 1907 einen ab⸗ ſoluten Zuwachs von über 2000 Stimmen verſchafft hat. Dabei iſt das don den Bündlern ſelbſt erzielte Ergebnis keineswegs über⸗ wältigend, wie ein einfaches Rechenexempel beweiſt. Im Jahre 1907 ſind für den Grafen Oriola(als gemeinſamen Kandidaten der Nationalliberalen und des Bundes der Landwirte) 8492, für Zen⸗ trum und Antiſemiten zuſammen 3299 Stimmen abgegeben worden. Die beiden letzteren Parteien ſind jetzt zweifellos Mann für Mann für den bündleriſchen Kandidaten eingetreten, der ſomit, nach Ab⸗ zug der geſtern abgegebenen 4380 nationalliberalen Stimmen mindeſtens 7411 Stimmen hätte erreichen müſſen. Er iſt aber um mehr als 1000 Stimmen dahinter zurückgeblieben. Es wird nun für die Stichwahl darauf ankommen, alle Kräfte zuſammenzureißen, um das Mandat wenigſtens nicht der Sozialdemokratie anheimfallen zu laſſen. Wenn die mehr als 4000 Stimmen der Nationalliberalen geſchloſſen für Dr. von Helmolt abgegeben werden, ſo iſt es ſehr wohl möglich, die Sozialdemokratie trotz ihres großen Vorſprungs aus dem Felde zu ſchlagen. Es iſt nicht zu ver⸗ kennen, ein wie ſchweres Opfer eine ſolche Stimmabgabe für die nationalliberale Partei des Wahlkreiſes bedeutet, nachdem ſie von dem Bund der Landwirte in einer Weiſe verleumdet und verdächtigt wurde, die zwiſchen nationalen Parteien bisher noch niemals erreicht worden iſt. Trotzdem darf für die National⸗ liberalen Büdingen⸗Friedbergs keinen Augen⸗ blick ein Zweifel beſtehen, wohin ſie die Pflicht ruft. Sobald ſich auch nur ein kleinerer Teil der Stichwahl fern⸗ hält, iſt der Sozialdemokratie der Sieg ſicher. Das aber iſt auf jeden Fall zu vermeiden. Das gemeinſame bürgerliche Intereſſe hat in dieſem Augenblicke allen anderen, noch ſo ver⸗ ſtändlichen Rückſichten und Gefühlen voranzuſtehen. Auch die„Köln. Ztg.“ ſagt: gegen die Sozialdemo⸗ kratie, wennſchon ſie einräumt, daß dieſe Entſcheidung auch für einen Nationalliberalen gerade in dieſem Wahlkreiſe micht leicht ſei: 1 Wir haben geſtern noch berzeichnet, mit welcher geradezu bei⸗ ſpielloſen Gehäſſigkeit der Bund der Landwirte die Nationallibe⸗ ralen bei der bäuerlichen Bevölkerung verdächtigt hat. Die Er⸗ innerung daran kann nicht dazu beitragen, den Liberalen ihre Stellungnahme bei der Stichwahl zu erleichtern. Die Nationallibe⸗ ralen ſind in dieſem Wahlkampf von den Bündlern viel eifriger mit Schmutz beworfen worden als von den Sozialdemokraten, die ſich im allgemeinen einer ſachlichen Kampfesweiſe befleißigt haben. Es kann nicht ausbleiben, daß der Bund ſich dadurch bei den Libe⸗ ralen bittere Feinde gemacht. Trotzdem würden wir es bedauern, wenn jetzt die Nationalliberalen Gewehr bei Fuß zuſähen, wie der Sozialdemokrat den Sieg davonträgt. Auch der„Hannov. Cour.“ meint, daß den Wählern Calkers„dieſe Selbſtüberwindung angeſonnen werden“ müſſe, nämlich für den Bündler zu ſtimmen. Es iſt immerhin für die ganze Lage bezeichnend, daß dieſe nationalliberalen Organe das, was ſie an ſich aus prinzipiellen Gründen für eine Selbſtverſtändlichkeit halten, doch gleichzeitig als ein ſchweres Opfer für die nationalliberalen Wähler an⸗ ſehen, die nun aus bürgerlichem Solidaritätsgefühl bünd⸗ leriſch wählen gehen ſollen, während doch ihre Abeneigung gegen das Bündlertum mindeſtens denſelben Stärkegrad be⸗ ſitzt wie die gegen die Sozialdemokratie. ———— Feuilleton. Theatererfahrungen und Theaterpläne vdon Ferdinand Gregori. III. Bald hielt er für einzig richtig, die Dichtung durch ein üppig bis ins Detail ausgeführtes Bühnenbild zu verdeutlichen, bald be⸗ rief er ſich, beſonders wenn kein Geld im Schatze war, auf die Notwendigkeit großzügige Dichtungen allein, ohne ergänzenden delorativen Rahmen ſprechen zu laſſen. Ich bin von Herzen dafür, die Ausſtattung einzudämmen, aber dann muß auch das Dichter⸗ wort dieſer Vereinfachung entgegenkommen. In einem realiſti⸗ ſchen Stück uns nackte graue Pfeiler als Zimmer und Garten auf⸗ zuſchwatzen und Satz für Satz andere Widerſprüche zu erregen, geſtatte ich nur einem mittleren Theater, das ſich ſonſt vielleicht gar nicht an die Aufführung wagen könnte. Einer erſten Bühne aber. die dem Zuſchauer teure Preiſe abperlangt, ſteht es nur gut zu Geſicht, wenn ſie die dekorative Umrahmung aus dem Geiſte der Dichtung heraus ſchafft, nicht mit Rückſicht auf die Finanz⸗ zen. Es gibt genug Stücke, die ſich mit gleichbleibenden Wänden und Vorhängen erſchöpfen laſſen, aber nicht all e Stücke vertra⸗ ſen das. Auch das Burgtheater kennt dieſe Unterſchiede und hat ſie fort und fort zur Tat gemacht. Nur nahmen ſeine Beſucher ſogar das Niedageweſene wie etwas Selbſtverſtändliches hin; ſie glaub⸗ ten ſich eine Blöße zu geben, wenn ſie ihre Ueberraſchung merken ließen. Hinter dieſen ſtiliſtiſchen Neuerungen, die mit großer Ueberlegung vorgenommen wurden, ſtanden zwar einzelne Künſt⸗ ler, aber der Geiſt des Hauſes ſtand wiederum über ihnen. Nir⸗ zu kränken“, fernlag. Polftische Uebersſcht. * Mannheim, 16. Juni 1910. Die Enzuklika. Das Präſidium erläßt im Namen des Zenkral⸗ vorſtandes des Evangeliſchen Bundes fol⸗ gende Kundgebung: Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht heute, Mittwoch, den 15. Juni, in Nr. 187 das Ergebnis der diplo⸗ matiſchen Aktion derpreußiſchen Regierung beim Vatikan. Danach hat der Papſt den deutſchen Biſchöfen den Befehl gegeben, die Verkündigung des Rundſchreibens von der Kanzel und die Veröffentlichung in den biſchöflichen Verordnungsblättern im deutſchen Reiche zu unterlaſſen. Indem wir anerkennen, daß in dieſem päpſtlichen Befehl auf die elementare Empörung des deutſchen Volkes einige Rückſicht genommen worden iſt, können wir dagegen in der Note der Kurie bom 18. Juni keine ausreichende Genugtuung für die ſchweren Beſchimpfungen der deutſchen Reformation und Nation ſehen. Wenn der Papſt den Urſprung der gewaltigen Erxregung auf die Verkennung des Zweckes und auf unrichtige Aus⸗ legung ſeines Rundſchreibens zurückführt, ſo liegt darin eine ſeltſame Einſchätzung der Auffaſſungsgabe der deut⸗ ſchen Proteſtanten, Parlamentarier, Vertreter der kirchlichen Be⸗ hörden und Regierungen. Wenn der Papſt ſodann erklärt, daß er„mit wahrem Bedauern die Nachricht von einer ſolchen Erregung vernommen hat“, ſo ſind wir der Meinung, daß micht die berechtigte Erregung, ſon⸗ dern die vorhergegangene Beſchimpfung hätte bedauert und zurückgenommen werden müſſen. Nur dies würde den Verſiche⸗ rungen des Papſtes einen Wert gegeben haben, daß ihm„irgend⸗ welche Abſicht, die Nichtkatholiken Deutſchlands oder deſſen Fürſten Das proteſtantiſche Volk kann nach dieſem Ausgang nur er⸗ neut die ernſte Mahnung entnehmen, ſich durch Zuſammen⸗ ſchluß in einem großen, deutſch⸗evangeliſchen Volks⸗ hunde eine wirkungsvolle Rüſtung wider die ultramontanen Machtbeſtrebungen zu verſchaffen. Namentlich aber gilt es in ent⸗ ſchloſſener Abwehr der Zentrumspartei entgegenzutreten, die noch päpſtlicher als der Papſt kein Wort der Mißbilligung des Rund⸗ ſchreibens im Parlament fand, die den Geiſteskampf zwiſchen Rom und Wittenberg auf das Gebiet des politiſchen Machtkampfes über⸗ trägt und dadurch in unſerem Volksleben zur dauernden Störung des konfeſſionellen Friedens führt. Darum muß der einmütige Ruf aller deutſchen Proteſtanten lauten: Keinerlei Förderung der Beſtrebungen der politiſchen, käpſtlichen Bannerträger im deutſchen Reiche, keinerlei Bündnis mit dem Zentrum! Nur durch ſolche klare Stellungnahme kann das hohe Gut des deutſchen Bürgerfriedens erfolgreich gewahrt werden. Wie die„Magdeb. Ztg.“ erfährt, iſt preußiſcherſeits bet der Aktion in Sachen der Enzyklika auch die Abberu fung des preußiſchen Geſandten beim päpftlichen Stuhle ins Auge gefaßt worden. Die Note der preußiſchen Regie⸗ rung an den Vatikan weiſt ausdrücklich auf die diplomatiſche Vertretung hin, die die preußiſche Regierung beim Apoſto⸗ liſchen Stuhle„im Intereſſe guter Beziehungen zwiſchen Staat und Kirche“ unterhält; darin hat man nicht mit Unrecht die Andeutung erblickt, daß eine ſolche Geſandtſchaft eine Daſeinsberechtigung nur habe, wenn wirklich gute Be⸗ ziehungen“ herrſchten. Eine neue Antwortnote von Preußi⸗ gends wird weniger gelehrt und erzogen als an der Burg und nirgends iſt doch ein ſo einheitlicher Sprech⸗ und Darſtellungston als hier. Zwar klaffen zwiſchen den Protagoniſten einige Spalte, beſonders wo es ſich um rhetoriſche Dinge handelt; aber der Pro⸗ tagoniſt gibt doch nur einer Rolle, nicht der ganzen Vorſtellung das Gepräge. Die Geſamtheit der Burgſchauſpieler befleißigt ſich der gleichen Deutlichkeit in der Ausſprache, der gleichen Beſchei⸗ denheit in der Geſte, der gleichen Unauffälligkeit in der Maske. Die Vorzüge der bedeutendſten Schauſpieler gehen, ſoweit ſie vor⸗ bildlich und ſoweit ſie erlernbar ſind, unverſehens auf die geringe⸗ ren über und ſtiften Segen über Segen, der dann ein kleines Ta⸗ lent zu einem mittelmäßigen hinaufheben kann. Als ich herkam, ſagte man mir, die Tradition des Burg⸗ theaters beſtände in der Unterordnung des Einen unter das Ge⸗ ſamtbild— das geht zu weit und entſpricht meinen Erfahrungen nicht. Nein, dann und wann treten die Darſteller der Hauptrol⸗ len ein wenig eigenwillig aus dem Rahmen heraus; aber das iſt gar ſo ſchlimm nicht, ſolange alle Uebrigen, die deshalb nicht klei⸗ nere Künſtler zu ſein brauchen, eine wohlgeordnete, wohlabge⸗ ſtimmte Reihe bilden. Und vielleicht iſt an dieſen kleinen Uneben⸗ heiten das Wiener Publikum ſchuld, das den Liebling gar zu gern näher an ſich heranzieht, ſei es auch nur um einen Schritt und führe dieſer Schritt auch vor die Vorhangslinie. Ich gedenke in Mannheim die ehrwürdige Prinzipalſchaft der alten Theaterzeit in ihren guten Eigenſchaften wieder aufzurichten und mit den Schauſpielern und Sängern des mir anvertrauten Inſtituts auch in ſoziale Verbindung zu treten. Ein Programm darüber zu entwerfen, widerſtrebt mir, weil ich keinerlei Zwang ausüben mag. Was ich will, ſoll ſich von ſelbſt machen. Wenn es mir auf den Proben gelingt, in den Mitwirkenden Liebe und reſtloſe Hingabe an das Bühnenwerk zu wecken, ſo knüpft ſich be⸗ reits das Band, deſſen Fäden durch private Geſpräche leichtlich feſter geſponnen werden können. Und damit die kleinen Verdäch⸗ keine Schande, tigungen der Kollegen unter ſich oder dem Direktor gegenüber möglichſt verſchwinden, ſoll dem ganzen Perſonal mein Haus etwa monatlich einmal ein Treffpunkt ſein. Da wird keine geſellſchaft⸗ liche Abfütterung erfolgen, auch der höfiſche Charakter des ſoge⸗ nannten„Empfangs“ wird vermieden werden, nichts ſoll an irgend welche Schranken gemahnen, die zwiſchen Vorgeſetzten und Bebor⸗ mundeten beſtehen, ſondern man wird nur einander näherrücken als es die Arbeitsſtunden innerhalb des Theaters geſtatten. Der Theaterleiter allein iſt unlauteren Mißdeutungen ausgeſetzt, der ſich vor den Mitgliedern verbirgt oder ſich ſonſtwie mit Geheim⸗ niſſen umgibt. Wohl braucht nicht jedermann zu wiſſen, was an ungereiften Plänen in der Kanzlei liegt, aber ſobald ein Plan feſte Geſtalt angenommen bat, wird die Heimlichtuerei ſinnlos. Ja, der Theaterleiter hat ſogar die Pflicht, über ſeine Abſichten auch die Meinung anderer zu hören, denn er iſt nicht unfehlbar und kann nicht alle Möglichkeiten Überſchauen. Ich bin von der Ueberzeugung durchdrungen, daß mancher Mißerfolg zu vermei⸗ den iſt, wenn vorher das Urteil von Theaterleuten und Theater⸗ freunden angerufen oder beachtet wird. Müſſen darum gleich alle fremden Meinungen von der Direktiyn übernommen werden? Und kann ſie nicht in der künſtleriſchen Umpertung fremder Ideen noch Selbſtändigkeit genug beweiſen? Wie ſelten ſind über⸗ haupt Selbſtändigkeiten auf der Bühne! Es iſt wirklich ſo ziemlich alles ſchon ausprobiert worden und was in Mannheim als neue Tat gerühmt werden kann, ſtellt ſich in Wirklichkeit meiſt als ein Nachbild von Berliner oder Wiener Reformen dar. Wird die Tat darum minderwertig? Mit nichten! Denn am Theater iſt ſchon die Nachahmung des Guten und Tüchtigen rühmlich. Es iſt die Ergebniſſe langwieriger Hauptſtadt⸗Proben kurzer Hand in die Provinzſtadt zu übertragen, der es ſtets an Vorbereitungsgeiſt gebricht. Und ebenſowenig heht es die Selbſtän⸗ digkeit des Direktors auf, wenn er innerhalh ſeines Wirkungskrei⸗ ſes allerlei Stimmen anhört und ſie mit der ei verguickt. Die 2. Seit⸗. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) ſcher Seite iſt nicht zu erwarten. Es iſt in Rom mündlich zum Ausdrucke gebracht worden, daß die preußiſche Regie⸗ rung nach der Anweiſung des Papſtes an die Biſchöfe, die Enzyklika nicht zu veröffentlichen, und nach Empfang der Note des Vatikans vom 13. Juni der Angelegenheit keine peitere Folge geben werde In einer Zuſchrift an die„Sächſiſche Korreſpondenz“⸗ Leipzig äußert ſich Geheimrat Profeſſor Sohm über das Vorgehen des Königs u. a. folgendermaßen:„Ein katholiſcher König hat zum Schutz ſeiner proteſtantiſchen Untertanen das Wort ergriffen. Sein Wort gilt der Erhaltung des kon⸗ feſſionellen Friedens. Hinter dieſem Worte ſtehen wir alle, Proteſtanten und Katholiken ohne Unterſchied. König Fried⸗ rich Auguſt von Sachſen iſt zum Sprecher des ganzen deutſchen Volkes geworden. Das gibt ſeiner Stimme den mächtigen nationalen Widerhall.“ Die Wahlrechtsaktion in Preußen geht meiter. In Kiel hat dieſer Tage eine außerordentlich gelungene nationalliberale Verſammlung ſtattgefunden. Das Verdienſt, den Abend zu einem vollen Erfolg für die nationalliberale Sache gemacht zu haben, gebührt dem Abg. Schiffer, dem für ſeine glänzende Leiſtung nicht nur die nationalliberale Partei Kiels, ſondern die Geſamtpartei Schleswig⸗Holſteins, zu Dank verbunden bleibt. In ſeinem Vortrage wies Abg. Schiffer zunächſt auf die große Bedeutung der auswärtigen Politik hin: Trotz des Dreibundes bleibt die Lage unſeres Vater landes eine ernſte. Wahr bleibt das Wort des Großen Kur fürſten:„Allianzen ſeien gut, aber eigene Kräfte beſſer.“ Deshalb müſſen wir bei aller gebotenen Sparſamkeit unſere Rüſtung zu Waſſer und zu Lande erhalten und ausbauen, aber Wehr und Waffen allein tun es auch nicht, wenn der Arm nicht da iſt, und das Herz fehlt, das freudig wirkt. Die Einigkeit unſeres Volkes tut not. Können wir uns darauf berlaſſen, daß unſer Volk einig ſein wird in der Stunde der Gefahr? Mit fröhlichem und ernſtem Optimismus zugleich glaubte der Abgeordnete Schiffer dieſe Frage bejahen zu könmen, trotzdem die Zerklüftung unſeres Volkes im Innern einen bedenklich hohen Grad erreicht hat. Der Redner wies in ſcharfen Strichen hin auf das Endergebnis des Kampfes um die Sanierung unſerer Reichsfinanzen, auf die Wieder⸗ vereinjgung der Konſervativen mit dem Zentrum, auf die Ausſchaltung des liberalen Bürgertums. Als vaterländiſche Partei mußten die Nationalliberalen hoffen, daß der Riß zwiſchen den mationalen Parteien bei einer großen Gelegen⸗ heit wieder geheilt werden würde. Eine ſolche Gelegenheit bot ſich bei der preußiſchen Wahlrechtsfrage. Der Hinweis Schiffers auf der einen Seite, daß die nationalliberale Partei zur Mitarbeit, ſoweit ſie es irgend mit ihren Grundſätzen verxeinbaren konnte, bereit ſei, und der Nachweis auf der anderen, daß die Beſchlüſſe des Herrenhauſes trotz aller ſchwer. wiegenden Gründe, die für ihre Annahme geſprochen hätten, letzten Endes die Zuſtimmung der nationalliberalen Partei doch nicht finden konnten, verfehlten ihren Eindruck trotz eimiger radauluſtigen Sozialdemokraten auf die Zuhörer nicht. Die Wahlrechtsvorlage iſt gefallen, aber der Ge⸗ dafke der Wahlreform nicht. Moraliſch ind ſchon heute wir die Sieger. Abg. Schiffer ging im weiteren Verlauf ſeiner Rede noch auf den Rücktritt des Stagatsſekretärs Dernburg ein, der auch ein Zeichen der Zeit ſei, mit beſonderem Ernſt und Nachdruck aber auf die Enzyklika des Papſtes. Stürmiſcher Beifall dankte dem Redner.„Auf baldiges Wiederſehen in Kiel“, das war die lebhaft geäußerte Stimmung, in der ſich dann ſpäter die Kieler Parteifreunde vom Abg. Schiffer verabſchfedeten. ee Reich. dDie Verfaſſungsreform in Elſaß⸗Lothringen. Wie das„Berl. Tagebl.“ hört, ſind die Verhandlungen über eine Verfaſſungsreform in Elſaß⸗Lothringen infolge der Haltung Her lothringer klerikalen Landesausſchußmitgkieder auf den toten Punkt angelangt. An eine Verwirklichung der Reform⸗ pläne ſei deshalb für die nächſte Zeit nicht zu denken. Staats⸗ ſekretär Delbrück, der geſtern abend wieder in Berlin ein⸗ gekrofſen iſt, hat dem Reichskanzler hierüber eingehend Bericht erſtattet. Ein politiſcher Lehrer⸗Beleidigungsprozeß. Aus Darm⸗ ſtadt wird geſchrieben: Faſt alle heſſiſchen Zentrumsblätter hatten einen zum Deutſchen Lehrerverein gehörigen katholiſchen Volks⸗ ſchullehrer wegen der in einem Privatſchreiben getanen Aenßerung: Leute, die ihn auf dieſe Weiſe unterſtützen, geben doch im beſten Falle nur Andeutungen und erkennen ſich vielleicht in der Aus⸗ führung nicht einmal wieder. Die Ausführung iſt eben ſo ver⸗ ſchieden von der Andeutung, wie die Landſchaft von der Landkarte; der Maler braucht wahrhaftig den Kartenzeichner nicht als Kon⸗ kurrenten zu fürchten, aber er ſoll ihm auch nicht mißachten, und dem Kartenzeichner wird es nicht beifallen, den Maler des Pla⸗ Wiats zu bezichtigen. Jaede ansgeglichene Theatervorſtellung läßt ſich analyſtiſch ſo zerteilen daß auf den einzelnen Mitwirkenden ſehr wenig, aber auf jeden etwas kommt. Die Oeffentlichkeit lobt meiſt den einen wwpegen des Vorzugs, der dem andern eignet. Wie oft müßte an Leiner guten ſchauſpieleriſchen Leitung die Mühe, die Liebe und das Können des Regiſſeurs hervorgehoben werden; aber der Diarſteller heimſt den Beifall ein. Und anderſeits ſteckt der Re⸗ giffeur oft die begeiſterten Worte in die Taſche, die eigentlich dem Entwerſer der Dekorationen und Figuren geſpendet werden ſollten. es iſt auch gar nicht Aufgabe der öffentlichen Meinung, die Ver⸗ wickelung der Kräfte beim Theater zu entwirren; ſie hat es mit em Allgemeineindruck zu tun. Iſt eine einheitliche Wirkung zu ſpüren, ſo zeichnet rechtens im Guten oder Böſen der eiter der Aufführung dafür, denn in ſeiner Hand vereinigen die Einzelheiten und er hat ſie zu kitten. Unterließe man es cmehr und mehr, eine gelungene Aufführung kritiſch zu zer⸗ ſel es auch durch Anerkennung der Teile]! Würde in den Darſtellern der goldene Ausſpruch des großen Schröder ich zur Richtſchnur:„Es kommt mir nicht darauf an hervor⸗ buſtechen und zu ſchimmern, ſondern auszufüllen und zu ſein.“ Nach dieſem Ziele zu ſtrebe ich mit allen Kräften und ſchon als Schau⸗ ſpieler bin ich nie von dem Wege abgewichen, der dorthin führt. Er legt dem Wanderer Opfer auf, aber ſie ſind der Kunſt wohl⸗ defälia. Jeden Mitwirkenden, ob Darſteller oder Möbelträger ub Svpielleiter oder Beleuchter, muß es wie — * ein Rauſch packen, 0 Aaunheim, 16. Juni) „entſchieden liberale Lehrer würden aus kulturellen Gründen im Falle einer Stichwahl zwiſchen Zentrum und Sozialdemokraten letztere als„kleineres Uebel“ anſehen und danach handeln“, ſozialdemokratiſcher Geſinnung und Be⸗ tätigung beſchuldigt und ſeine behördliche Maß⸗ regelung gefordert. Nun hat der angegriffene Lehrer mit Zuſtimmung und Unterſtützung der Rechtsſchutzkommiſſion des Deutſchen Lehrervereins gegen alle beteiligten heſſiſchen Zentrumsblätter Beleidigungsklage erhoben, weil der Vorwurf ſozialdemokratiſche Geſinnung und Betätigung für einen Volksſchullehrer in dienſtlicher Beziehung ſchwere Folgen, ſelbſt die Dienſtentlaſſung nach ſich ziehen kann. Der Prozeß wird, weil für die geſamte liberale Lehrerſchaft Deutſchlands von hohem Intereſſe, eventuell bis zu den höchſten Inſtanzen durch⸗ geführt. Der Allenſteiner Mordprozeß. (Von unſerem Korreſpondenten). sh. Allenſtein, (Achter Verhandlungstag.) Am heutigen achten Verhandlungstage ſchildert Rittmeiſter Grätz, wie Herr v. Göben ihn aus der Wohnung abholte mit der Mitteilung, Herr v. Schönebeck habe ſich erſchoſſen. Der Zeuge hat aber nach ſeinen Wahrnehmungen den Eindruck bekommen, daß der Major erſchoſſen worden ſei und dieſe Auffaſſung auch Exzellenz Scotti gegenüber ſofort zum Ausdrucke gebracht, der ihn auffor⸗ derte, ſeine Wahrnehmungen ſchleunigſt der gerichtlichen Kom⸗ miſſion mitzuteilen. 15. Juni. Zeugin Frau Grätz hat ihren Mann in das Schönebeckſche Haus begleitet und hat ſich ſofort in das Schlafzimmer der Frau v. Schönebeck begeben. Die Frau war furchtbar aufgeregt, Fräulein Eue war bei ihr. Als dieſe hinaus war, rief Frau v. Schönebeck:„Iſt es wahr daß mein Mann tot iſt, bitte ſagen Sie, daß es nicht wahr iſt!“ Sie beruhigte ſich ein wenig, als der Hausarzt Dr. Seidel kam. Die Zeugin hat die Angeklagte und deren Kinder dann mit ſich in ihre Wohnung genommen. Auf der Hinfahrt hatte ihr bereits Herr von Göben geſagt, die Angeklagte ſei dem Wahnſinn nahe, ſie möchte ſie daher nicht aus den Augen laſſen. In nichtöffentlicher Sitzung wird dann über den Verkehr zwi⸗ ſchen den Familien v. Schönebeck und Grätz verhandelt. Intim hat die Angeklagte mit der Zeugin auf geſellſchaftlichem Fuße nicht berkehrt. Von einer Zurückſetzung der Angeklagten ſeitens der Da⸗ men des Regiments könne nicht geſprochen werden. Die Angeklagte fragte die Zeugin einmal, ob ſie etwas von ihrer, der Angeklagten, Courmacherei mit Herren gehört habe. Die Zeugin bejahte, fügte aber hinzu, ſie halte ſie für eine anſtändige Frau, die die Grenzen nicht überſchreite. Die Angeklagte behauptet, ſie hätte noch am 24. Dezember mit ihrem Manne Zukunftspläne geſchmiedet, er habe den Abſchied nehmen und ein größeres Jagdgut kaufen wollen. Er habe ſie gefragt, ob ſie ihm das Geld dafür geben werde, was ſie bejaht habe. Die Zeugin weiß hierüber nichts. Herr v. Göben habe verſucht, in ihrer Wohnung mit der Angeklagten zu ſprechen; er machte ſehr überſchwängliche Redensarten, nannte die Angeklagte ſein Heiligtum, ſeinen lieben Gott, zu dem er beten gelernt habe. Der Zeugin war das unangenehm und ſie ſchickte ihn weg. Die Angeklagte war mit der Abweiſung einverſtanden, ſie hat auch ſonſt niemals nach Herrn von Goeben verlangt. Einige Tagne vor dem Begräbnis hat die Angeklagte inBegleitung der Zeugin die Leiche ihres Mannes beſucht, die bereits aufge⸗ bahrt war. Man konnte deutlich die Schußöffnung ſehen. Frau von Schönebeck kniete am Sarge nieder, verbarg ihr Geficht in den Händen und ſchluchzte leiſe. Die Zeugin zog ſie hoch und ſagte: „Sehen Sie Ihren Mann an, wie friedlich er daliegt, das wird auch Ihnen Frieden geben.“ Die Angeklagte bedeckte die Hand ihres Mannes andauernd mit Küſſen und ſtreichelte ihn über Hand und Geſicht. Erſt nach langem Zureden verließ ſie ſchwankenden Schrittes den Raum. Die Zeugin macht dann noch Angaben über den Vergiftungsverſuch der Angeklagten, den dieſe in der Grätzſchen Wohnung machte, und der durch die Dazwiſchenkunft derZeugin vereitelt wurde. Als derAngeklagten das Geſtändnis Goebens mitgeteilt wurde, hat ſie ihn in Schutz genommen und die Zeugin gebeten, ihn nicht zu verurteilen, er habe aus un⸗ ſeliger Liebe zu ihr gehandelt. Rittmeiſter Grätz bekundet noch, daß von Goeben einmal vom Kommandant aufgefordert wurde, die Beziehungen zu Frau von Schönebeck einzuſtellen. von Goeben habe da geſagt: Mir iſt alles ganz egal, ich ſchieße ver⸗ flucht gut, wer mir vor die Piſtole kommt, iſt erledigt, ich habe ſchon manchen Menſchen niedergeſchoſſen. Der Zeuge hat fogleich Verdacht gegen von Goeben geſchöpft, ſchon wegen der Lage der Leiche.— Da die Angeklagte erklärt, völlig erſchöpft zu ſein, werden die weiteren Verhandlungen auf morgen vertagt. Hochwaſſer in der Achweiz. T. Baſel, 15. Juni Die ſchweizeriſchen Alpentäler ſind von Dienstag auf Mitt⸗ woch von einem Hochwaſſer und gewaltigen Ueberſchwemmung heimgeſucht, wie man das ſeit dem Jahre 1874 in der Schweiz nicht mehr erlebt hat. Seit 36 Stunden hat es in den Alpen un⸗ aufhörlich geregnet und die meteorologiſchen Meſſungen verzeichnen ⁰ſdddddd ũſTddd ⁊ ⁊ einem ſchönen Ganzen gedient, es gefördert zu haben. Der Schau⸗ ſpieler erfährt es oft genug, daß er von ſeinem Partner abhängig iſt; ſollte aus diefer Erfahrung nicht die nächſte Folgerung gezo⸗ gen werden können? Welcher Ausblick dann für die Bühnenkunſt! Die Eitelkeit des Einzelnen wäre nur noch die, es allen Mitarbei⸗ tern gleich zu tun. Es gibt Anzeichen dafür, daß ich keine Unmöglichkeiten ver⸗ lange. Der Korpsgeiſt innerhalb des Theaters iſt gewiß nicht ſtark; aber wenn etwa eine Gaſttruppe ein Stück zu ſpielen wagt, an das die ſtändige Truppe ſchon vorher ihr Können geſetzt hat, verteidigt der kleinſte Choriſt ſein Enſemble gegen ungünſtige Ver⸗ gleiche. Obgleich das Perſonal jeder Bühne in jedem Jahre ſich verſchiebt, ja ausgetauſcht wird, hält es doch ſeine gut durchgebilde⸗ ten Vorſtellungen für ein unantaſtbares perſönliches Eigentum. Kein Beamter iſt williger als der Bühnendarſteller, wenn er die Ueberlegenheit und den guten Willen des Spielleiters fühlt. Er wiell beeinflußt ſein, nur ſollen es die andern merken; es darf nicht in einer Form geſchehen, die ihn erniedrigt. Sobald man ſeine Individualität reſpektiert, kann man von ihm verlangen was man will. Man hilft ſeiner Phantaſie durch ein paar leiſe Worte nach, legt ihm unauffällig einen guten Ton in den Mund, wirkt auf ſeine Haltung durch einen Blick, eine Kopfdrehung, dämpft ſein Organ durch ein beſcheiodenes Pſt, reizt ihn zum Schneller⸗ ſprechen durch ein Fingerſchnalzen und winkt ihm eine Pauſe, einen Einſchnitt mit der flachen Hand zu. Nur an der Schmiere, die ſie am nötigſten brauchte, kennt man die ſorgſame Probe nicht. Der ehrgeizige Schauſpieler arbeitet geradezu mit Leidenſchaft und wird ſelten müde; in keinem Berufe ſchilt man ſo herzhaft auf die Mußeſtunden, wie in ſeinem Immer ſucht er die An⸗ ſtrengungen des Memorierens und des wiederholten langwierigen Probierens, die Mühen des Schminkens, An⸗ und Ausziehens, die nervenzerpeitſchenden Erregungen des allabendlichen Auftretens. eee ganz gewaltige Niederſchlagsmengen, wie man ſie ſchon lange nicht mehr beobachtet hat. Noch immer hält der Regen an und die Hoch⸗ waſſergefahr iſt immer noch im Zunehmen. Ganz beſorgniserregende Nachrichten kommen aus Zürich. Die Sihl und die Limmat haben bereits eine beſorgniserre⸗ gende Höhe angenommen und die ſonſt ſo beſcheiden dahinfließenden Flüßchen ſind zum reißenden Strome geworden. Der Verkehr in das Sihltal iſt vollſtändig unterbrochen, die Brücken ſind ge⸗ ſperrt, ſoweit ſie vom Waſſer nicht bereits weggeriſſen worden ſind. Seit heute nachmittag ſteht der Züricher Bahnhof bereits unter Waſſer, das Gas⸗ und Clektrizitätswerk ſteht ebenfalls bereits metertief im Waſſer und beide Werke mußten den Betrieb ein⸗ ſtellen, ſo daß Zürich die kommende Nacht vollſtändig ohne öffent⸗ liche Beleuchtung iſt. Der Stadtrat von Zürich tagt in Permanenz, um die notwendigen Vorkehrungen gegen die Hochwaſſergefahr in der Stadt Zürich zu treffen. Sämtliche Polizeimannſchaften, das in det Kaſerne befindliche Militär ſind zur Hilfeleiſtung kon⸗ ſigniert und für die Nacht iſt das Geniebataillon(Pioniere) durch Tromelſchlag alarmiert worden. Der Bahnverkehr nach Chur, nach Luzern, Glarus, Winter⸗ thur und Baſel iſt vollſtändig eingeſtellt. Auch die Straßenbahn ins Sihl⸗ und Limmattal iſt ſiſtiert. Im Sihltal ſind verſchiedene Bahndämme weggeſchwemmt; bei Adlisweil ſind die Straßen⸗ und die Eiſenbahnbrücke von den Waſſermaſſen fortgetragen worden. Es wird ein Todesfall gemeldet; ein Zjähriges Kind, das vor ſeinem Elternhauſe in Adlisweil ſpielte, wurde von den Fluten fortgeſchwemmt und die angeſtellten Rettungsverſuche erwieſen ſich als vergeblich. Das Clarnerland iſt ebenfalls von einer großen Waſſerkata⸗ ſtrophe heimgeſucht worden. Wohl am ſchlimmſten hat das Unwetter in den Kantonen Luzern und Bern gehauſt. Die ganze Unterſtadt von Luzern ſteht meterhoch unter Waſſer. Der See, die Reuß und die Emme ſind über die Ufer gegangen und haben weite Strecken über⸗ ſchwemmt. Der Bahnhof Luzern ſteht ebenfalls unter Waſſer, es iſt ein Hochwaſſer, wie es Luzern ſeit 1878 nicht mehr erlebt hat. Die Emme hat mehrere Sägewerke zerſtört, von der Reuß wurden vier Mühlen zerſtört. Ob Menſchenleben zu beklagen ſind, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden; im Reuß⸗ und Emmetal iſt jeder Verkehr mit der Außenwelt abgeſchloſſen. Der Bahnverkehr mit Zürich und Baſel, ſowohl als auch nach dem Gotthard iſt eingeſtellt. In allen Seegemeinden iſt die Feuerwehr aufgeboten. Für die bevorſtehende Nacht iſt auch bereits das Militär aufge⸗ boten. Schlimm hauſen die Wildbäche vom Rigt herunter und der weit berühmte Kurort Vitznau iſt in ernſter Gefahr. Die Waffer⸗ maſſen führen Baumſtämme und Felsſtücke in der Größe von klei⸗ nen Häuſern mit. Die meiſten Villen und Häuſer mußten geräumt werden und panikartig iſt die Flucht der bereits zahlreich dort au⸗ weſenden Kurgäſte. Ernſtlich bedroht ſind die Dörfer Emmen, Inwil, Alpnach und Gisliken, woſelbſt die weltbekaunte hiſtoriſche Brücke, die im Sonderbundeskriege eine ſo bedeutende Rolle ge⸗ ſpielt, iſt vollſtändig weggeſchwemmt und bedroht weitere Brücken und Stege in ernſtlicher Weiſe. Von allen Seiten her wird in Luzern Hilfe verlangt und die Regierung hat ſich bereits an andere Kan⸗ tone um Hilfe gewandt, denn die Hochwaſſergefahr hat ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. 8 Im Kanton Uri iſt namentlich Altdorf am Vierwaldſtätterſee vom Hochwaſſer betroffen worden, die letzte Nacht war für Altdorf eine Schreckensnacht, wie man noch keine erlebt hatte. Gewaltige Erdmaſſen riſſen das am Bergabhang gelegene Wohnhaus des Poſt⸗ angeſtellten Ziegler mit in die Tiefe, die Frau Ztegler mit ihren elf Kindern unter den Trümmern begra⸗ bend, während der Ehemann Ziegler im Poſtbureau ſeinem Dienſt oblag. Im Laufe des heutigen Tages konnten drei Kinder noch lebend unter den Trümmern hervorgeholt werden. Die eid⸗ genöſſiſche Munitionsfabrik iſt durch das plötzlich eingetretene Hoch⸗ waſſer vollſtändig von allem Verkehr mit der Außenwelt abge⸗ ſchloſſen. Ihre Inſaſſen haben Notſchüſſe abgegeben, aber niemand kan ihnen Hilfe bringen. Ueber zwei Meter hoch umgibt das Waffer die Fabrik und es fehlt an den nötigen Hilfsmitteln, um den Ab⸗ geſperrten Hilfe bringen zu können. Man befürchtet, daß die Munitionsfabrik in ſich zuſammenſtürzen werde. Mit am ſchlimmſten hauft das Hochwaſſer in der Umgebung der Stadt Bern. Die großen Arbeiterquartiere Matte und Alten⸗ berg ſtehen vollſtändig uner Waſſer; in den meiſten Häuſern muß⸗ ten die Parterrewohnungen geräumt werden. Bei Wabern wurde das dem Schiffer Herzig gehörige erſt voriges Jahr neuerbaute. Häuschen vom Waſſer weggeſchwemmt und die Aare hinunter ge⸗ tragen. Der bedauernswerte 60jährige Greis iſt ſeinem Beſitztum eine große Strecke weit nachgefahren, um noch einiges von ſeiner Habe zu retten. mußte aber den Verſuch in dem hochgehenden Strom bald aufgeben. In Etzenſtorf iſt infolge Unterſpülung der Damm zuſammengebrochen und über 20 Häuſer ſind in Gefahr, ein⸗ zuſtürzen. Nus Stadt und Land. Mannheim, 16. Juni 1910. * Prüfungen. Die Prüfung der Aſpiranten behufs Auf⸗ nahme in das Ettlinger Lehrerſeminar findet am 20. September und den folgenden Tagen ſtatt.— Der Termin für die Aufnahmeprüfung am Groß h. Vorſeminar in Tauberbiſchofsheim wurde auf den 5. September feſtge⸗ ſetzt. Die Dienſtprüfung am Lehrerſeminar I in Karlsruhe für Lehrer und Lehrerinnen beginnt am 19. Sep⸗ tember. Die Aufnahmeprüfung am gleichen Seminar nimmt am 13. September ihren Anfang.— Die Dienſtprüfung am Lehrerſeminar in Ettlingen findet am 12. September und den folgenden Tagen ſtatt. *Eine Verſammlung aller Cafetiers von Mannheim und Umgebung findet am Dienstag, den 21. Juni, nachmittags 5 Uhr, hier mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Begrüßungsanſprache des Vertrauensmannes für Mannheim; 2. Vortrag des Redak⸗ teurs und Verbandsſekretärs R. Sommer⸗Berlin über: Die wirtſchaftliche Lage des deutſchen Cafehausgewerbes und die Not⸗ vendigkeit des Zuſammenſchluſſes; 3. Verbandspräſident A. Pol t⸗Berlin über:„Der 2. Verbandstag des Verbandes der Cafehausbeſitzer Deutſchlands und der 2. Cafetiertag in Berlin 1910. Ihre Bedeutung für das Gewerbe“; 4. Freie Ausſpraqhe; 5. Gründung eines Cafetiervereins für Mann⸗ heim und Umgebung, Ludwigshafen, Frankenthal, Wormz Heidelberg; 6. Wahlen; 7. Berufsfragen und Verſchiedenes. Jubiläums⸗Ausſtellung für Geſchäftsbedarf und Handels⸗ wiſſenſchaft in Neuſtadt a. H. Anläßlich der Jubiläums⸗Ausſtellung für Geſchäftsbedarf und Handelswiſſenſchaft in Neuſtadt(23. Jun! bis 4. Juli), verbunden mit dem 25jährigen Beſtehen des Kauf⸗ männiſchen Vereins Neuſtadt und dem Verbandstag der Kauf⸗ männiſchen Vereine Badens und der Pfalz werden die Mitglieder des Mannheimer Kaufm. Vereins mittels Evtra⸗ zuges nach Neuſtadt fahren; dasſelbe werden vorausſichtlich auch die kaufmänniſchen Vereine in Heidelberg und Karlsruhe tun Aus allen Teilen der Pfalz und der Nachbargebiete wurde ſchon eine große Beſucherzahl in Ausſicht geſtellt. Nach den vorliegen⸗ den Anmeldungen wird der große Saal des Saalbaues von det Ausſtellung vollſtändig in Anſpruch genommen werden. Waldpark Neckarau. Es iſt vielfach die Meinung vertreten daß mau es gegenwärtig im Waldpark Neckarau wegen der Schnaken nicht mehr aushalten könne. Dieſe Auffaſſung, die leider einen merklich geringeren Beſuch der herrlichen Anlagen zur Folge hat, iſt durchaus unrichtig. Im Waldpark treten 555 ie Schnaken nicht ſtärker auf als ſonſtwo, beſonders auch nicht 4* 2 u t u „enen Anr ee eel Aa ninee an e eeee eeee eee eeen r enenn ‚’ Q Meeeere eee e Manußeim, 16. Funt. Gsuennl⸗sbugsiger.(Abendblatt.) 8. Seite. beläſtigender als in benachbarten Ausflugsorten, der ganzen Rheinebene und der Bergſtraße. Bei der friſchen Luftbewegung war am Sonntag im Waldparkreſtaurant von Beläftigungen ſo⸗ zuſagen nichts zu verſpüren. Drum ruhig mit der Jugend hinaus in den friſchgrünen Wald mit ſeinen vielfachen Erholungsmög⸗ lichkeiten und wird der Doppelweg zuviel, ſo ſteht für den einen Weg das Imal nachmittags verkehrende Motorboot zur Ver⸗ fügung. Die Boote machen jetzt, nachdem das Hemmnis beſeitigt, wieder am Rennershof Station mit folgendem Fahrplan: ab Rheinbrücke 3, 5 und 7 Uhr, ab Rennershof ½4, ½6 und ½8 Uhr, ab Waldparkreſtaurant 45, ½ und ½9 Uhr. Zur Unterhaltung der Spaziergänger iſt ſeit kurzem in der Bucht beim Waldpark⸗ veſtaurant eine Nachen⸗Verleianſtalt edeella qpchzieht h 69P58N reſtaurant eine Nachen⸗Verleihanſtalt eingerichtet. N. Handelshochſchule. Am nächſten Samstag, den 18. Juni, findet eine Beſichtigung der Konſervenfabrik M. Baſſermann u. 2 Cie. in Schwetzingen ſtatt. Abfahrt der Mannheimer Teil⸗ 7 nehmer.15 Uhr nachmittags ab Hauptbahnhof Mannheim. 5 Von der Nebenbahn Heidelberg⸗Mannheim. Auf ergangene Einladung verſammelten ſich die Bürgermeiſter von Seckenheim, Neckarhauſen, Edingen, Wieblingen, Doſſenheim, Schriesheim und Leutershauſen geſtern im Bureau der Südd. Eiſenbahngeſellſchaft in Mannheim. Herr Betriebsdirektor Nettel dankte den Ge⸗ meindevertretern für ihr Erſcheinen und machte zunächſt Mit⸗ teilung, daß die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft für ihren Per⸗ ſonenverkehr elektriſchen Betrieb einführen wolle. Nach den fertiggeſtellten Plänen ſoll die Bahn von Mannheim dis Seckenheim zweigleifig und halbſtündlich, auf allen übrigen Strecken eingleiſig, ſtündlich, jedoch morgens, mittags und abends halbſtünd⸗ lich fahren. Zur Gewinnung von elektriſcher Kraft ſeien ſchon Verhandlungen mit der Stadt Mannheim im Gange. Der Haupt⸗ grund der Beſprechung war jedoch, Stellung zu nehmen, gegen die geplaute Verlegung der Nebenbahn am neuen Perſonenbahnhof in Heidelberg, zu welcher Tagfahrt auf nächſten Montag im Rathaus zu Heidelberg anberaumt iſt. Wie Herr Nettel mitteilte, ſeien ſchon drei Entwürfe dazu aus⸗ gearbeitet, und jeder bringe eine Verſchlechterung für die Nebenbahn. Nach dem erſten Entwurf ſollte die Nebenbahn 185 Meter, nach dem zweiten 170 Meter, und nach dem dritten über 310 Meter vom Perſonenbahnhof entfernt bleiben. Die Gemeinde⸗ vertreter ſprachen ſich im Intereſſe ihrer Gemeinden dahin aus, daß ſie alles daran ſetzen werden, um dieſes Vorhaben zu verhin⸗ dern. Sie ſprachen aber auch den Wunſch aus, daß die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft ihr Vorhaben, hinſichtlich des elektriſchen Be⸗ triebes, bald zur Ausführung bringen möge. Gegen die Borromäus⸗Enzyklika. Wie verlautet, veranſtalket der Zweigverein des Evangel. Bundes im Stadtteil Neckarau, der über 400 eingeſchriebene Mitglieder zählt, am kommenden Sonntag den 19. Juni, abends 9 Uhr, eine Proteſtverſammlung gegen die päpſtliche Enzyklika. Das einleitende Refergt wird ein auswärtiger Redner übernehmen. * Saalbau⸗Kinematograph⸗Theater im Saalbau. FVariatio de⸗ lectat! Nach dieſem Worte hat die Leitung des Zentral⸗Kinemato⸗ graphen⸗Theaters auch dieſesmal ihr Programm zuſammengeſtellt. In die Zeit der erſten Chriſtenverfolgung führt uns das große hiſtoriſche Drama„Die Tochter des Centurid“. Dieſer Film iſt ganz beſonders für die heranwachſende Jugend beſtimmt. Von den übrigen Bildern heben wir noch ganz beſonders„Eine Fahrt mit der Jahnradbahn nach Lauterbrunnen“ hervor. Einen erzieheriſchen Wert beſitzt un⸗ ſtreitig auch das Bild„Edelmut und Verzeihung“, Wir empfehlen den Beſuch dieſes Theaters ganz beſonders. e Eine originelle Idee. Um den angrenzenden Dorf⸗ bewohnern einen bequemen Wettervorherſagedienſt zu bieten, iſt die Härtsfeldbahn(die in die Hauptlinie StuttgartUlm einmündende Nebenbahn Amſtetten⸗Trochtelfingen) auf eine vriginelle Idee gekommen. Beide Seiten der Lokomotive ſind mit großen Aushängetafeln verſehen, die auf rotem Grunde weiße Zeichen tragen und je nach Stellung für Feld⸗ Nn arbeit günſtiges oder ungünſtiges Wetter verkünden. Zeigt ſich 1 die ganze Fläche, ſo weiß der Landmann, daß gutes Wetter bevor⸗ ſteht, erblickt er nur die halbe Fläche, ſo muß er ſich auf Regen gefaßt machen 33 Dom badiſchen Landtag. J. W. Karlsruhe, 16. Juni. Heute wurde u. a. mit dem Spezialbudget des Eiſenbahn⸗ baues begonnen und damit erhalten wir eine neue Auflage der Eiſenbahndebatten. Wir haben anläßlich der früheren Diskuſſionen in der zweiten Kammer ſchon ſo viel darüber bemerkt, daß eigentlich nichts neues mehr zu ſagen bleibt. Der Eiſenbahnbau iſt bei uns ein unerfreuliches Kapitel. Die finanzielle Lage iſt ſchlecht, das Geld knapp, aber aus alle Ecken und Enden des Landes dringen Wünſche, die zu befriedigen unmöglich iſt. Hier ſoll eine neue Linie gebaut werden, dort ein Anſchluß errichtet, da iſt der Bahnhof zu eng und nruß umgebaut werden. So geht es fort in buntem Reigen. Man kann ſich leicht vorſtellen, daß ſich aus dieſen Verhältniſſen heraus viel Unwillen ergibt, der ſich in vollen Fluten im Landtag über das Eiſenbahnminiſtevium ergießt. Dazu kommt, daß die großen, notwendigen Bahnhofsbauten in Karlsruhe, Heidelberg, Offenburg und Baſel den Neid der zurückſtehenden Orte wecken. Richtig iſt auch, daß vielleicht manches hätte geſpart werden können. Manches hätte weniger großartig ſein können, ohne ärmlich zu ſein. Wir in Baden ſind eben etwas gründlich. Wir haben den Ehrgeiz, immer etwas den anderen Staaten voraus zu ſein, alles etwas beſſer zu haben. Und, das können wir ruhig ſagen, wir haben in dieſer Hinſicht einen guten Ruf zu verteidigen, was bei der Konkurrenz der umliegenden Nachbarbahnen nicht leicht iſt. Aus dieſem Grunde haben wir uns, ſo hat es den Anſchein, doch etwas übernommen. Jetzt, in der Zeit der allgemeinen Kriſe und Geldlbeere iſt das doppelt fühlbar. Es kommt ein Anſtrum von Notwendigkeiten, den wir nicht bewältigen kön⸗ nem Die fimanzielle Balanze iſt nur ſo eben aufrecht zu er⸗ halten. Eim ausgebildetes Eiſenbahnweſen iſt aber für die wirtſchaftliche Entwicklung durchaus notwendig. Ja, es iſt eine Lebensfrage. Hier heißt, mehr wie auf allen anderen Gebieten, Stillſtand, Rückſchritt. Die fortſchreitende Zeit kennt kein Erbarmen. In unſerer Zeit, wo der Erfolg von der Schnelligkeit und der leichten Verbindung abhängt, muß das wirtſchaftliche Gut ſchneller kreiſen in den Adern des Stantes, und das ſind die Eiſenbahnen. Jedes Gebiet, das keine Eiſenbahn hat oder ungenügende Bahnverbindung, bildet ein Stilleben. Es ſtagniert und die Bewohner haben nicht teil an dem Erfolge der Welt. Das erzeugt Mißmut. Und der kommt nun in den Debatten zum Ausdruck. 1 Alle Redner heute ſangen dasfelbe Lied. Es war Klage⸗ geſfang, mehr oder minder mit Zorn gemiſcht. Der tempera⸗ mentpolle Zentrumsfübrer Dr. Zehnter ſchlug wiederholt energiſch auf den Tiſch. Es ſah zwar etwas gemacht aus,— er ſah vorher hin, wo ſeine Fauſt niederſauſen ſollte, als wollte er ſich überzeugen von der Ungefährlichkeit—, habte aber doch Effekt. Der Eiſenbahnminiſter und der Generaldirektor haben nichts zu lachen, wenn ſie in der 2. Kammer ſein müſſen. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 97. Sitzung. W. Karlsruhe, 16. Juni. Der Präſident eröffnet kurz nach 9½ Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter Freiherr v. Marſchall, Generaldirektor Roth, Miniſterialdirektor Schulz und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Bericht der Budget⸗Kom⸗ miſſion und Beratung über die Summariſche Nachweiſung über den Fortgang des Eiſenbahnbaues in den Jahren 1908/09 und den hierfür aus Mitteln der Eiſenbahnſchulden⸗ tilgungskaſſe beſtrittenen Aufwand. Berichterſtatter: Abg. Pfefferle; 2. Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über das Spezialbudget des Eiſenbahnbaues für 1910 und 1911 ſamt den in dem Bericht mitbehandelten Petitionen ſowie Ziffer 1 des Antrages der Abgg. Kopf u. Gen., die Be⸗ obachtung größter Sparſamkeit bei den großen Bahnhofum⸗ bauten und die Erſchließung des Landes durch neue Bahnen betbr. Berichterſtatter: Abg. Pfefferle; und damit in Ver⸗ bindung: 3. Bericht der Kommiſſion für Eiſenbahnen und Straßen und Beratung über den Antrag der Abgg. Neu⸗ haus u. Gem., die unbefriedigende Art der Erledigung der der Großh. Regierung von der Zweiten Kammer auf dem vorigen Landtag empfehlend überwieſenen Petitionen, ins⸗ beſondere von ſolchen um Erbauung neuer Eiſenbahnlinien betr. Berichterſtatter: Abg. Neuwirth. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. 5 Abg. Pfefferle(natl.) berichtet zu der ſummariſchen Nachweiſung über den Fortgang des Eiſenbahnbaues in den Jahren 1908—09 und den hierfür aus Mitteln der Giſen⸗ bahnſchuldentilgungskaſſe beſtrittenen Aufwand. Die Kom⸗ miſſion hat die Nachweiſung geprüft und nichts beanſtandet. Das Haus beſchließt, den Nachweis nicht zu beanſtanden und die Ueberſchreitungen auf das nächſte Budget zu über⸗ nehmen. 55 Abg. Pfefferle(natl.) erſtattet dann Berſcht über das Spezialbudget des Eiſenbahnbaues für die Jahre 1910⸗11 ſowie über den Antrag der Abg. Kopf u. Gen., die Beobach⸗ tung größter Sparſamkeit bei den großen Bahnbofsumbauten und die Erſchließung des Landes durch neue Bahnen betr. Aus dem Bericht geht hervor: 5 Wenn man das den Landſtänden vorgelegte Eiſenbahn⸗ baubudget für die Jahre 1910—11 bezüglich der angeforder⸗ ten Geſamtbauſumme mit jenem der vorhergehenden Budget⸗ periode vergleicht, ſo ergibt ſich zwar eine Minderung der Geſamtanforderung. Allein ſie iſt immer noch ſo hoch wie in wenigen der früheren Bauetats und zeugt davon, daß der Fortgang des Eiſenbahnbaues in dey bisherigen lebhaften Weiſe durchgeführt werden ſoll. Der Hauptabſchluß verzeichnet eine Ausgabe von 65 286 400 Mark und eine Einnahme von 907 480 Mark, ſo daß das Budget mit einer wirklichen Ausgabe von 64 378 920 Mark abſchließt. Dazu tritt dann noch die Kreditübertragung aus der vorausgegangenen Budgetperiode mit 17 513 229 Mark, ſo daß für den Eiſenbahnbau in den Jahren 1910/11 ein Geſamtkredit von 81 892 149 Mark zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden ſoll. Die Anforderung für neue Bahnen bleiben bedauerlicher⸗ weiſe dieſesmal um rund 1 000 000 Mark hinter jenem Be⸗ trag zurück, welchen das Haus mittels der auf dem Landtag 1905—06 gefaßten Reſolution, nach welcher„für die nächſten fünf Budgetperioden durchſchnittlich jeweils 5 Millionen für weitere Bahnbauten aufgewendet werden ſollen“, als ge⸗ rechtfertigt bezeichnet hat, während das Baubudget für 1908 bis 1909 jener Durchſchnittsſumme weſentlich näher ge⸗ kommen war. Für die Ausgeſtaltung der beſtehenden Bahnen ſieht das neue Budget ebenfalls eine gegen das vorige Budget um rund Mark 1790 000 geringere Forderung vor. Immerhin iſt auch die jetzige Anforderung noch eine recht anſehnliche. Sie iſt in der Haupt⸗ ſache beſtimmt für die Fertigſtellung der zweiten Gleisanlagen auf den Strecken Gengenbach—Hauſach und Radolfzell—Stah⸗ ringen, die Weiterführung des Ausbaues der zweiten Gleis⸗An⸗ lage auf der Strecke Neckargemünd.—Neckarelz die Inangriff⸗ nahme der zweiten Gleisanlage der Strecke Villingen⸗Immen⸗ dingen und die Einführung des elektriſchen Betriebs der Wieſen⸗ talbahn. Mit der Erſtellung der zweiten Gleiſe geht der gleichzeitge Erſatz zahlreicher ſchienenebener Wegübergänge durch Ueber⸗ und Unterführungen Hand in Hand, was zwar von der Regierung mit der Rückſicht auf die Sicherheit des Bahnbetriebes begrün⸗ det wird, aber die Mittel der Eiſenbahnkaſſe auch recht erheblich in Anſpruch nimmt. Im Gegenſatz zu dieſen Minderanforderungen umfaßt der Budgettitel Stationen eine Mehranforderung von 5 660 000 M. Dieſe Mehranforderung hängt mit dem Beſtreben zuſammen, die im vollen Bau begriffenen großen Bahnhofanlagen in tunlichſter Bälde zum Abſchluß zu bringen. 5 Bei Beurteilung des Aufwandes für die neuen Bahnhof⸗ anlagen, insbeſondere in Heidelberg, Karlsruhe und Baſel, iſt nicht außer acht zu laſſen, daß derſelbe durch die Verwertung des freiwerdenden Geländes der alten Bahnhofanlagen eine be⸗ trächtliche Verminderung erfahren dürfte, und daß die Stadt Baſel ſich zur Leiſtung eines Beitrags von 2000 000 Frs. zu den Koſten der Verlegung des Perſonenbahnhofs verpflichtet und ſolchen, entſprechend dem Fortſchreiten der Bauarbeiten, auch ſchon zum großen Teil entrichtet hat. Der Titel Betriebsmittel zeigt gegenüber dem vorhergehen⸗ den Budget eine Minderung der Anforderung gegen das frühere Budget in der Höhe von rund 6 700 000 M. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß in dem vorliegenden Budget für Zuſchüſſe an Nebenbahnen keinerlei Anforderung eingeſtellt iſt. In höch⸗ ſtem Maße bedauerlich iſt die Tatſache, daß in dem neuen Budget für verſchiedene Bahnen, für deren Erſtellung auf dem letzten Landtag die nötige geſetzgeberiſche Grundlage geſchaffen wurde, keinerlei Mittel angefordert ſind; daß ferner für eine Anzahl anderer Bauprojekte, für welche im vorausgegangenen Budget ſchon Teilforderungen eingeſtellt waren und für welche mit der damals erfolgten erſten Bewilligung zugleich die landſtändiſche Genehmigung der betz. Bauprojekte prinzipiell ausgeſprochen wurde, ebenfalls keine weiteren oder nur unzulängliche Mittel eingeſtellt ſind. Dieſe Maßnahme wird von der Regierung in den Budget⸗ erläuterungen mit der derzeitigen ungünſtigen Finanzlage un⸗ ſerer Eiſenbahn begründer. Sie bedeutet ein Hinausſchieben der von den betreffenden Landesteilen und Gemeinden längſt erhoff⸗ ten Verkehrsverbeſſerungen und hat in den beteiligten Kreiſen wie bei der Volksvertretung eine unliebſame Ueberraſchung her⸗ vorgerufen. Sie wird um ſo ſchmerzlicher empfunden, als die Verhandlungen des letzten Landtags zu der zuverſichtlichen Er⸗ wartung berechtigten, daß der kommende Landtag auch dem füd⸗ lichen Schwarzwald die langerſehnte Verkehrsverbeſſerung brin⸗ gen werden, jenem Landesteil, für welchen die Erſtellung einer Eiſenbahnverbindung eine Lebensfrage iſt, zu deren Löſung be⸗ reits im Baubudget für 1908/09 die Mtitel zu den nötigen Vor⸗ arbeiten eingeſtellt waren. Abg. Neuwirth(natl.) erſtattet Bericht über den Ankrag der Abgg. Neuhaus u. Gen., die unbefriedigende Art der Erledi⸗ gung der der Regierung von der 2. Kammer auf dem vorigen Landtag empfehlend überwieſenen Petitionen, insbeſondere vorn ſolchen um Erbauung neuer Eiſenbahnlinien betreffend. Die Kommiſſion beantragt, den Antrag der Regierung zur Kennt⸗ nisnahme zu überweiſen. 5 5 Abg. Pfeiffle(Soz.) begründet einen Antrag, daß der Fiskus die Koſten für Reinigung und Beleuchtung der Ueber⸗ führungen zu übernehmen hat. Dann wird die allgemeine Beratung eröffnet. 5 Abg. Dr. Zehnter(Ztr.): Unſer Eiſenbahnbaubudget ſchließt ab mit der außerordentlich hohen Summe von 82 Mill. Mark. Dadurch vermehrt ſich die Zinſenlaſt um 3½ Millionen⸗ Daher haben wir allen Grund, das Budget fehr genau zu prüfen und keine nicht nötige Ausgabe durchgehen zu laſſen. Eine be⸗ ſondere Note bilden die großen Bahnhofsumbauten. Die Mein⸗ ungen ſind ſich darüber einig, daß da hätte viel geſpart werden können. Der Bahnhof in Baſel iſt mir noch immer unverſtänd⸗ lich und einer der vielen Fehler in der badiſchen Eiſenbahnpolitik Es war nicht nötig, daß in fremdem Land ein ſolcher Bahnhof gebaut wird. Dabei iſt er noch nicht einmal praktiſch. Durch un⸗ bequemes Umſteigen werden die Reiſenden auf die elſaß⸗loth⸗ ringiſchen Bahnen gelenkt. Dieſe haben auch einen beſcheidenen Bahnhof gebaut. Es ſoll den Prätentionen der Zollbehörde viel zu ſehr nachgegeben worden ſein. Dieſe Baupolitik geht gegen unſere Kräfte. Dieſe Mißſtände ſollen an einem man⸗ gelnden Zuſammenwirken der Bau⸗ und Betriebsabteilungen lie⸗ gen. Der Betrieb verſteht nichts von Bau und umgekehrt. Wei⸗ ter wird mir erklärt, daß es an einer feſten Zentralleitung fehlt Die Kraft wird zerſplittert. Es ſoll auch ein gewiſſer Antagonis⸗ mus beſtanden haben zwiſchen Generaldirektion und Miniſterium Ich kann nicht das im Einzelnen nachprüfen, aber es iſt notwen⸗ dig, daß wir einmal Auskunft darüber erhalten. Es muß aus⸗ geſprochen werden, daß wo noch etwas geſpart werden kann, ge⸗ ſpart werden muß. Das iſt der Antrag Kopf. An die Vorteile der großen Bahnhöfe glaube ich nicht. Beim Güterbahnhof in Baſel iſt eine Einrichtung getroffen worden, daß die Züge im Bogen herumfahren ſtatt früher umgekehrt zu werden. Obwohl das eine Verbeſſerung ſein ſoll, läßt ſich doch darüber ſtreiten, oß eine ſolche Einrichtung 2½ Millionen Mark wert iſt. Wir halten uns unſere Entſcheidung für die Abſtimmung vor. Redner rügt dann, daß die Mittel für rollendes Material im Baubudget ange⸗ fordert werden. Das ließe ſich nicht rechtfertigen. Die Beſchaf⸗ fung des rollenden Materials aus Anleihemittel läßt ſich über⸗ haupt nicht rechtfertigen. Das Material iſt längſt verbraucht, wenn es noch nicht bezahlt iſt. Durch die falſche Etatierung er⸗ halten wir einen falſchen Betriebskoeffizienten. Es ſollen guch bei den Ueberführungen Erſparungen gemacht werden. Um Geld für Neubauten zu gewinnen, ſollte auch die Verlegung der Höllen⸗ talbahn noch hinausgeſchoben werden, umſomehr, da der Streit noch nicht entſchieden iſt. Auch der Bau der Wurmtalbahn ſollte noch hinausgeſchoben werden. Die Schwarzwälder müſſen mehr mit neuen Bahnen verſehen werden. Als Vorſitzender der Bud⸗ getkommiſſion habe ich den Eindruck, daß wir zu ſehr von der Hand in den Mund leben. Die Regierung ſollte einmal eine Denkſchrift vorlegen. Alle Wünſche können nicht erfüllt werden, aber wir könnten viel tun, wenn wir von Vollbahnen abſehen unz mehr elektriſche Bahnen, Motorbahnen ete. bauen. In unſeren Verwaltung wird auch än kleinen Ausgaben nicht geſpart, weil die Herren nicht das Sparen gelernt haben.(Redner ſchlägt wieder⸗ holt heftig mit der Fauſt auf den Tiſch). Ich warne, das freige⸗ wordene Terrain in Karlsruhe und Heidelberg den Städten gra⸗ tis zu überlaffen. Da muß herausgeſchlagen werden, ſo viel nur geht. Der Antrag Pfeiffle ſcheint mir zu weit zu gehen. Vizepräſident Geiß: Es iſt ein Antrag der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion eingegangen betr. der Vergebung der Steinliefe⸗ rungen. Abg. Maier(Soz.] begründet den Antrag. Es iſt eine Forderung der deutſchen Steinbruchbeſitzer. Jetzt würden eine Reihe von badiſchen kleinen Steinbruchbeſitzern von den unterne menden Firmen unterdrückt. Die Regierung ſollte daher die Steinlieferung ſelbſt übernehmen. Abg. Willi(Soz.]: Es muß am rechten Ort geſpart wer⸗ den. Die Gründe der ungünſtigen Finanzlage liegen nicht nur n Baden, ſondern im Reiche. Wenn man auf unſer Eiſenbahn⸗ weſen blickt, ſo iſt alles nicht ſo, wie es ſein ſoll und ſein muß. Ich ſtimme dem Abg. Zehnter zu. Nicht in allem, aber doch vieles könnte geſpart werden. Beim Basler Bahnbau iſt erſt ein Damm und Gleis gebaut, dann wieder entfernt worden. Noch mehr ſolcher Fälle könnte man anführen. Die Anforderung füt das Aufnahmegebäude in Karlsruhe iſt um ½ Million geſteiger worden. Das wird begründet mit Steigerung der Arbeitslöhne. Die Begründung kann ich nicht anerkennen. Redner verteidigt dann die Erſtellung des Aufnahmegebäudes in Karlsruhe. Sonſt wird Sparſamkeit nicht geübt und es ſcheint oft, als ob ſyſte⸗ matiſch dahin gearbeitet wird, die Bahnen zu untergraben. Mau ſollte uns da einmal klaren Wein einſchenken. Mit den notwen⸗ digſten Eiſenbahnen hält man zurück. In einer Zeit der ſchlechten geſchäftlichen Konjunktur hätte die Eiſenbahn gerade alles tun müſſen zur Hebung. Bei der Verwertung des freiwerdenden Ge⸗ ländes ſollte man den Städten entgegenkommen. Von den Bahn⸗ hofbauten hat das ganze Land Vorteil. In dem Ausbau des Eiſenbahnnetzs muß ſyſtematiſch vorgegangen werden. Aba. Weißhaupt Pfullendorf(Ztr.): Die Regierung hat die Wünſche des Seekreiſes nicht erfüllt. Es iſt eine ſtarke Zu⸗ mutung an die ländlichen Abgeordneten, für alle die ſtädtiſchen An. ſorderungen zu ſtimmen, wenn nichts für das Land getan wird Redner wünſcht dann ein neues Bahnhofsgebäude in Pfullendorf, Das Geld ſollte nicht alles in die Millionengräber geworfen wer⸗ den. Aba. Schmidt. Singen(natl) führt Beſchwerde Aher die Bahnhofsverhältniſſe in Singen. Unglücksfälle ereignen ſich ſehr 4. Sei e. Sensval⸗Angeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. Junt. häufig. Die Erweiterung der Gleisanlagen und der Erſtellung iner Unterführung iſt notwendig. Die Sitzung wird dann abgebrochen und auf morgen Freitag früh 9 Uhr vertagt. 5 Hochmaſſer. Heidelberg, 16. Juni. Der Neckar iſt von geſtern auf heute in ungewöhnlicher Weiſe geſtiegen: von.55 Meter auf.03 Meter und ſteigt noch weiter. In Heilbronn ſtieg das Waſſer von.25 Meter auf 4 Meter, in Neckarſteinach von.19 Meter auf.60 Meter. Der Fluß führt allenthalben Heu und Holz mit, ein Beweis, daß auch im Oberlauf des Neckars das Hochwaſſer nicht ohne Schaden anzurichten vorübergegan zen iſt. Zell a.., 15. Juni. Von einem entſetzlichen Hoch⸗ waſſer wurden unſere beiden Täler von der Nordrach und der Harmersbach heimgeſucht. Ueberall wurden Straßen überſchwemmt und zerriſſen, Brücken zerſtört und die lachenden Fluren in öde Sand⸗ und Schlammwüſten verwandelt. Am bedenklichſten wütete das Element hier, beim Zuſammenfluß der beiden, zu reißenden Flüſſen gewordenen Bäche. Ungeheueren Schaden am Privaleigen⸗ tum iſt wahrzunehmen. Aber auch die öffentlichen Straßen, Bach⸗ läufe und Brücken ſind beſchädigt. Kartoffeln, Früchte und Heu ſind vernichtet und die Fluren entlang der Waſſerläufe auf lange Zeit hinaus verſandet. Die hieſige Steingut⸗ und Mojoli⸗ kafabrik, die am Zuſammenfluß der drei Bäche liegt, er⸗ leidet lt.„Bad. Pr.“ durch die Ueberſchwemmung ungeheueren Schaden. Die Verwüſtungen ſind ebenſo groß wie im Jahre 189g. Aus dem Groffherzogtum. * Heidelberg, 15. Juni. Die vereinigten Fabriken C. Maquet hier haben von der türkiſchen Regierung einen Auftrag zur Lieferung eines Kriegswagens erhalten. Ein zweiter Auftrag iſt von der Firma Friedrich Krupp.⸗G. Eſſen erteilt worden und beſteht in der Lieferung von Speiſe⸗ transportwagen. Jeder Wagen faßt 10 600 Geſchirre und das Eſſen kann in dieſen Wagen 24 Stunden lang ununter⸗ brochen warm, ja heiß gehalten werden. Karlsruhe 15. Juni. Ein bedenkliches und bedauerus⸗ wertes Vorkommnis beſchäftigt zurzeit die Staatsanwaltſchaft Karls⸗ ruhe. Vor einigen Tagen wurde der Stellvertreter des hieſigen Leichenſchauers in das Haus einer Hebamme gerufen zur Todes⸗ erklärung eines 8 Tage alten unehelichen Kindes, das die Hebamme zur Pflege zu ſich genommen hatte. Nach flüchtiger Be⸗ trachtung des kleinen menſchlichen Weſens gab der Leichenſchauer die Erlaubnis zur Beſtattung bezw. Ueberführung des Kindes in die Leichenhalle. Gleich darauf erſchien denn auch eine Frau vom Fried⸗ hof, welche das Kind in den kleinen mitgebrachten Sarg bettete und in die Leichenhalle nach dem Friedhof beförderte. Als man dort den kleinen Sarg wieder öffnete, um das Kind vorſchriftsmäßig bis zur Beerdigung aufzubewahren, ſtellte es ſich zum allgemeinen Eutſetzen heraus, daß das Kind noch lebte. Die Leichenwärterin bemühte ſich in anerkennenswerter Weiſe, um dem Kinde das amtlich abgeſprochene Leben zu erhalten, aber es gelaug ihr ebenſowenig wie dem raſch herbeigerufenen Arzt, denn nach ca. 12 Stunden wurde das ſchwach flackernde Lebensflämmchen des kleinen Weſens endgültig durch den Tod ausgelöſcht. Das bedauernswerte Vorkommnis dürfte noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. oec. Zizenhauſen(Amt Stockach), 15. Juni. Das große Dekonomiegebäude des Mühlenbeſitzers Möll iſt nachts nieder⸗ gebrannt. Nur mit Mühe konnte die Mühle gerettet werden. be. Mosbach, 15. Juni. Herr Jakob Renz wurde heute einſtimmig zum Bürgermeiſter wiedergewählt. be. Pforzheim, 15. Juni. Die Bäckerinnung hat mit dem heutigen Tage die Brotpreiſe ermäßigt. be. Vom Bodenſee, 15. Juni. Ein Fiſcher aus Staad fing am Samstag eine Silberforelle von 92 em Länge, 38 em Umfang und einem Gewicht von 27 Pfund. Der Fiſch hat nach der„Straßb. Poſt“ einen Verkgufswert vpn 40 Mk. Pfalz, Heſſen und Amgebung. Zweibrücken, 17. Juni. Nach Unterſchlagung von 20 000/ iſt aus Berlin der 40, Jahre alte Buchhalter Chriſtign Hoff⸗ mann aus der Noſtizſtraße 50 flüchtig geworden. Höffmann, der aus Zweibrücken ſtammt, lebte früher in Ludwigshafen. Dort ließ er nor zwei Jahren ſeine Frau und zwei Kinder im Alter von 14 und 10 Jahren im Stich und kam nach Berlin. In einer großen Fabrik fand er Auſtellung als Kaſſierer, führte ſeine Geſchäfte 1 Jahre lang, ohne daß man irgend eine Unregelmäßigkeit entdeckt hätte, und ſpielte den ſoliden Mann. Sobald er aber die Fabrik verlaſſen hatte, ließ erx die Maske fallen und führte ein flottes, leichtſinniges Leben. Wie jetzt ermittelt iſt, hatte er nicht weniger als ſechs Liebesver⸗ hältniſſe zu gleicher Zeit. Er lag viel auf der Rennbahn und ſpielte oft die ganze Nacht hindurch in irgend einem Cafe. Daß er verheiratet und Familienvater iſt, hatte er der Fabrikleitung und auch ſeiner Wirtin verſchwiegen. Am Dienstag vor acht Tagen ver⸗ ließ Hoffmann abends ſeine Wohnung und kehrte nicht wieder zurück. Auch ins Geſchäft kam er am nächſten Tage nicht. Vier Tage ſpäter erhielt die Fabrikleitung einen Brief von ihm, den er in Berlin auf⸗ egeben hatte. Er ſchrieb, daß er in Schulden ſtecke und ſeit längerer Belt Unterſchlagungen verübt habe. Das Leben habe deshalb keinen Wert für ihn, und er wolle von der Welt Abſchied nehmen. Daß Hoffmaun Selbſtmord begangen habe, iſt jedoch nicht wahrſcheinlich. Denn er hat aus ſeiner Wohnung zwei Koffer mit drei Anzügen mitgenommen; es wird vermutete, daß er noch in Berlin iſt und ſich bei einer neuen Braut, die man noch nicht kennt, verborgen hält. Die Prüfung der Bücher und andere Ermittelungen ergaben, daß der Flüchtige nach und nach 23000 unterſchlagen und dementſprecheud die 0 gefälſcht hat. 8 5 Frankfurt, 15. Juni. In ſpäter Nachtſtunde wur⸗ den geſtern die Bewohner des Weſtens durch eine heftige Detonatiowm erſchreckt, die weithin hörbar war. Sie kam vom Hauſe Bockenheimer Landſtraße 20, Ecke Unterlindau, bon der tief im Garten gelegenen Villa des Bankiers A. Majer. Die nähere Unterſuchung hat ergeben, daß die De⸗ konation von einem Sprengkörper bewirkt wurde. Die Exploſion erfolgte im Gang, der längs des Souterrains herumführt und für die Lieferanten beſtimmt iſt. Faſt alle Fenſterſcheiben zerſprangen. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. In der Küche, im Souterain, ſind die Fenſterrahmen teils ausgebrochen, teils verbogen. Die Unterſuchung ergab, daß aufgefundene Splitter aus flachen Eiſenſtückchen beſtan⸗ den. Kurz nach zehn Uhr bemerkte ein Dienſtmädchen einen Mann im Garten, ohne jedoch der Sache Bedeutung zu ſchenken. Gegen 3411 Uhr— wenige Minuten ſpäter er⸗ folgte Exploſion— ſah ein Schutzmann, der aus der wenige Häuſer entfernten Revierwache herauskam, daß am Haustor, das offen war, ein Mann aufs Rad ſtieg und davon fuhr. Eine ite Perſon ſoll in der Nähe gewartet haben. In polizei⸗ ſchen Kreiſen iſt man nach mancherlei Erwägungen nicht mehr geneigt, die Affäre als eine„politiſche“ zu betrachten, d. h. ein anarchiſtiſches Attentat zu glauben. Man iſt vielmehr Anſicht, daß es ſich um einen allerdings recht übel an⸗ ſten Schaber nack handelt, das den im Hauſe be⸗ n Mädchen gelten ſollte. Die„Bombe“ lag, wie die ing ergeben hat, im Luftſchacht, in unmittelbarer der Küche. Der Schaden, der durch die Exploſion an⸗ gerichtet wurde, wird auf 1000—1200 Mark geſchätzt. Letzte Rachrichten und Lelegramme. Berlin. 16, Juni. Im Preußiſchen Herrenhauſe Kaklärke bor Eintrft in die Webrdeun Ggcf Hoensbroech; Es entſpricht gewiß den Empfindungen des Hauſes, wenn auch an dieſer Stelle dem ſchmerzlichen Empfinden Ausdruck gegeben wird, über das ſchwere Unglück, welches im Rheinland durch Hochwaſſer hereingebrochen iſt und welches ſo viele Opfer koſtete. Die Schä⸗ den mehren ſich nach den Zeitungsnachrichten von Tag zu Tag. Wenn auch erwartet werden darf, daß diejenigen Schäden, welche an ſtaatlichen Einrichtungen und provinziellen Anlagen eintraten, baldigſt wieder verwiſcht werden, ſo bleibt doch eine große Summe von Schäden übrig, welche die armen Bewohner des Ahrtals an Hab und Gut traf Die geſtrige Verhandlung im Abgeordneten⸗ haus fand die Zuſtimmung der Regierung nach der Richtung hin, daß ſeitens der Regierung alles daran geſetzt werde, um mit Staatsmitteln möglichſt ſchnell einzugreifen, wo es notwendig erſcheint. Selbſtperſtändlich wird ja auch die private Wohltätig⸗ keit zur Stelle ſein, aber das iſt ja immer ein weiterer Weg. Es iſt dringend zu wünſchen, daß Staatsmittel ſofort zur Verfügung geſtellt werden, womit wenigſtens über den erſten Jammer hin⸗ weggeholfen werden kann. Ich danke dem Miniſter, daß er ge⸗ ſtern in ſo bereitwilligſter Weiſe Unterſtützung verſprach und ich darf wohl auch namens dizſes Hauſes ausſprechen, daß wir die Erwartung hegen und den Wunſch haben, daß in dieſer Weiſe vor⸗ gegangen werde, wie geſtern ſeitens eines Vertreters der Staats⸗ regierung ausgeſprochen wurde.(Beifall.) Der Miniſter des Innern v. Moltke erwiderte: Ich be⸗ nutze gern die Gelegenheit, auch in dieſem Hauſe nochmals die große Teilnahme der Regierung an den Schädigungen der Bewoh⸗ ner des Ahrtales auszuſprechen. Ich kann nur wiederholen, daß die Regierung in demſelben Maße, wie es von ihrer Seite bei an⸗ deren derartigen Kataſtrophen geſchah, nichts unterlaſſen wird, um die erſte Hilſe zu bringen und mit den Provinzialregierungen zu erwägen wie die Schäden dauernd beſeitigt werden können. Der Oberpräſident trifft noch heute in Berlin ein und ich werde mit ihm das Nähere verabreden. Wie es bei derartigen Kataſtrophen oft der Fall iſt. läßt ſich im erſten Augenplick die ganze Größe der Schäden nicht feſtſtellen und überſehen, ich glaube aber, daß in⸗ zwiſchen der Oberpräſident und der Regierungspräſident Gelegen⸗ heit fanden, einen zuverläſſigen Ueberblick zu gewinnen. Ich werde bemüht ſein, mit ihnen das zu tun, was von nöten iſt.(Leb⸗ hafter Beifall.] 1 5 eee Darauf trat das Haus in die Tagesordnung ein. * Konſtantinopel, 16. Juni. Der griechiſche Geſandte drückte dem Khedive das Bedauern ſeiner Regierung aus über den Zwiſchenfall im Piräus. Auf dem„Imparatul Trajan“ befanden ſich, wie gemeldet wird, auch einige ägyptiſche Prinzen und Prin⸗ zeſſinnen. Deutſch⸗engliſche Friedensbewegung. * London, 16. Juni. Hier bildete ſich ein ſtändiges kirchliches Komitee zur Förderung der deutſch⸗engliſchen Friedensbewegung. Der Erzbiſchof von Canterbury erklärte ſich bereit, den Vorſitz zu übernehmen. Als Vizepräſidenten werden ſich die meiſten angli⸗ kaniſchen Biſchöfe und die Häupter der römiſchen und nicht con⸗ formiſtiſchen Kirche beteiligen. Die Türkei und Großbritannien. Konſtantinopel, 16. Juni. Die jungtürkiſche Partei in der Kammer ſowie die Preſſe nehmen die Rede Greys in der geſtrigen Sitzung des Unterhauſes mit Befriedigung auf. Die Blätter betonen, hierdurch ſeien die Bedenken der öffent⸗ lichen Meinung wegen der Haltung Englands zerſtreut. Verliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burean.] Die Erkrankung des Kaiſers. E Berlin, 16. Juni. Zu der neuen Erkrankung des Kai⸗ ſers berlautet noch: Die Erkrankung des Kaiſers iſt keine ge⸗ fährliche, ſie iſt vor 2 Tagen aufgetreten. Der Kaiſer ſteht in Behandlung des Generalarztes Dr. Illberg. Die Verletzung am Knie iſt in einer beim Reiten entſtandenen Scheuerwunde zu ſuchen. Von ärztlicher Seite wird der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß der Kaiſer in—4 Tagen wieder hergeſtellt ſein wird, deshalb iſt auch nur die Reiſe nach Hannover und Hamburg ab⸗ geſagt worden, während die Reiſedispoſitionen für die Kieler Woche aufrecht erhalten bleiben. Der Kaiſer ſoll, wenn ſein Be⸗ finden es geſtattet, am Dienstag nächſter Woche von Berlin zur Kieler Woche reiſen, die an dieſem Tage beginnt. In Hamburg war für Montag großer Empfang im Hauſe des Generaldirek⸗ tors Ballin angeſagt. Der Empfang iſt abgeſagt worden. Die Vorbereitungen für die Nordlandreiſe, die am 4. Juli ange⸗ treten werden ſoll, bleiben noch beſtehen. Man hofft, daß der Kaiſer die Nordlandreiſe wird antreten können * Potsdam, 16. Juni. Der Kaiſer empfing heute Vor⸗ mittag nach der Kavallerie⸗Uebung, der er bekantlich nicht bei⸗ wohnte, die Generale v. Pleſſen, v. Scholl, Kleiſt v. Löwenfeld und v. Keſſel zur Berichterſtattung über die Uebung. Eine Reichstagskandidatur für Dernburg. Berlin, 16. Juni. In Annaberg i. S. hat ſich der Ob⸗ mann der Nationalliberalen des Wahlkreiſes Zſchoppau⸗Marien⸗ berg, wo durch den Tod des Reformers Zimmermann eine Reichstagserſatzwahl nötig iſt, an den Staatsſekretär Dernburg mit der Frage gewandt, ob er geneigt wäre, ein Kandidatur an⸗ zunehmen. Darauf antwortete Dern burg folgendes: Obgleich mir ein ſächſiſches Mandat ſehr ſympathiſch wäre, will ich mich bis auf weiteres politiſch nicht betätigen. Dernburg. Die Enzyklika. Berlin, 16, Juni. Aus Rom wird gemeldet: Der„Corriere“ ſchreibt zu dem Notenwechſel zwiſchen dem Vatikan und der preußiſchen Regierung:„Die peinliche An⸗ gelegenheit iſt definitiv erledigt. Indem Preußen ſich für befriedigt erklärt, fallen naturgemäß alle anderen Proteſte, die von der proteſtantiſchen Agitation in Deutſchland hervor⸗ gerufen wurden, hinweg. Der„Oſſervatore“ teilt mit: Herr v. Mühlberg erklärte vorgeſtern abend Merry del Val, der Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg habe ihn beauftragt, dem Heiligen Vater den aufrichtigſten Dank für ſeine Haltung auszudrücken, die er eingenommen habe. Herr v. Bethmann⸗ Hollweg betrachtet dieſe Haltung als eine koſtbare Bürgſchaft für die Fortdauer der freundlichen Beziehungen zwiſchen dem Heiligen Stuhl und Preußen. Die„Tribung“ ſchreibt: Der Vatikan hat ſich alſo löblich unterworfen. Dies beweiſt, daß nman, ſo oft man nur will, ſich mit dem Papft verſtändigen kann. Die Staatskanzlei fand geſchickt ein Kompromiß zur Vermeidung eines Kampfes mit Deutſchland. Die„Vita“ meint, die Macht des Papſtes ſei morſch geworden und könne entſchiedenem Willen nicht mehr widerſtehen. Der„Meſſag⸗ gero“ erklärt, der Papſt habe dem ſchwarz⸗blauen Block in Preußen ſeine Autorität als Opfer— Wolkenbrüche und Hochwaſfer. . Remagen, 16. Juni.(Priv.⸗Tel.) Daß es gerade das Ahrgebiet ſein mußte, das durch das plötzlich und über Nacht gekommene Hochwaſſer ſo fürchterlich heimgeſucht wurde, iſt außerordentlich tragiſch. Denn gerade die Aler kämpft ſchon ſeit langen Jahren einen ſchweren Kampf um ihre Exiſtenz, gerade die Winzer des Ahrgebietes waren es, die tauſende und abertauſende von Fäſſern mit Rotwein gefüllt unverkäuflich in den Kellern liegen hatten und noch haben. Deshalb auch war unter dieſen Leuten ſchon lange die Armut eingekehrt und die Orte, die früher durch leichten Abſatz ihrer Weine immerhin das Leben ihrer Bewohner friſten konnten, hatten den Leuten nichts zu bieten, als Armut und volle Weinfäſſer. Erſt in den letzten Jahren war es in dieſer Hinſicht beſſer geworden, der Abſatz hatte ſich leichter geſtaltet und nach und nach kehrte auch unter den armen ge⸗ drückten Leuten wieder eine kleine Zuverſicht, eine gewiſſe Sicherheit ein, wenn ſie auch noch weit von der Sicherheit entfernt waren, die reicher Ernteſegen den fruchtbaven Acker⸗ und Felderwirtſchaften des Vaterlandes gewährt. Und da kam das Unwetter. Schwere und furchtbare Verheerungem hat es angerichtet in den Feldern und den Weinbergen. Und wenn auch die höher gelegenen Bezirke verſchont geblieben ſind, im Tal wurden die Obſtbäume entwurzelt, wurde die Frucht geknickt und zerwühlt, wurde der fruchtbare Acher⸗ boden fortgeſchwemmt. Einer Wüſte ſieht Jes vorher blühende Tal ähnlich und kaum dürfte auf den von dem Hochwaſſer verwüſteten Fluren in dieſem Jahre noch etwas zu erhoffen ſein. Sieht es doch aus als ob da nimmermehr Ordnung geſchafft werden könnte. So ſind es immer wieder die gleichen Leute, die vom Unglück betroffen werden und fürchterlich iſt dieſer Rückſchlag, der ſie wieder in die Zeit ihres tiefſten Elendes zurückwirft. An der oberen Ahr aber wurden in den Feldern von dem raſenden Strome Ver⸗ heerungen angerichtet, wie ſie ſeit Menſchengedenken nicht mehr vorkamen. Das Heu und friſche Grün iſt verſchwunden, fortgeſchwemmt und verſchüttet, der Viehſtand weiſt große Lücken auf. Es iſt ein Unglück, das zum Beiſtand zwingt, das nach der Unterſtützung von Alldeutſchland ſchreit, denn kleinere Bezirke vermögen ſeiner nicht Herr zu werden. W. Ahrweiler, 16. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Die Ver⸗ treter der heimgeſuchten Kreiſe im Abgeordnetenhauſe und Reichstage ſind auf telographiſche Nachricht von Berlin ſofort abgereiſt und trafen geſtern hier ein, um ſich perſönlich von dem großen Unglück zu überzeugen und über vorzuſchlagende Maßnahmen ſchlüſſig zu werden. Heute Donnerstag ver⸗ kehren die Züge aufwärts bereits bis zur Station Mayſchoß. m. Köln, 16. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Außer dem Ahrtale wurden auch andere rheiniſche Seitentäler in den letzten Nächten von ſchweren Wolkenbrüchen heimgeſucht. In Nie⸗ derhammerſtein drang das Waſſer in die Häuſer und Ställe, ſodaß die Bewohner über Nacht flüchten mußten. Die Straßen ſtanden 1 Meter hoch unter Waſſer. Die Provinzial⸗ ſtraßen ſind durch angeſchwemmtes Geröll unpaſſierbar ge⸗ worden. In einigen Weinbergen wurden metertiefe Gräben geriſſen. Die Bewohner hielten während der Nacht Wache, um die tobenden Fluten in ihren Bahnen zu halten. Mülhauſen i.., 16. Juni. Wie die Kreisdirektion Mül⸗ Hauſen offiziell mitteilt, ſind die dreißig Perſonen, die auf den Trümmern der Schiffsbrücke von Neuenburg weggeſchwemmt wur⸗ den. bei Blodelsheim gerettet worden. Adenau, 16. Juni. Von der Wetterkataſtrophe im Ahrtal iſt ganz beſonders die obere Ahr betroffen worden, namentlich der Kreis Adenau. Hier allein wurden 45 Leichen feſtgeſtellt. Auch die im Rhein und der unteren Ahr geborgenen Leichen gehören meiſt den Leuten der oberen Ahrgegend bis zum Eifelgebiet an. Im Kreiſe Ahrweiler ſollen noch weitere ſechs Leichen geborgen worden ſein. * Innsbruck, 16. Juni. Der Statthalter Frhr. v. Spie⸗ gelfeld begibt ſich heute in die vom Hochwaſſer heimgeſuchten Ge⸗ biete, um eine ſtaatliche Hilfs aktion einzuleiten. Der angerich⸗ tete Schaden, ſoweit er ſich heute überſehen läßt, iſt enorm. In Vorarlberg iſt die Wiederaufnahme des Zugverkehrs vorläufig unmöglich, da der Bahndumm ſtellenweiſe zerſtört iſt. Mehrere weggeriſſen. Das Hochwaſſer nimmt ſeit geſtern wieder ab. Ber n, 16. Juni. In den bedrohten Orten geht das Hoch⸗ waſſer faſt überall zurück. Aus Luzern und Schaffhauſen ſowie Baſel wird ſteigendes Waſſer gemeldet. Geſtern ertranken im Kanton Thurgau beim Einbruch eines Stauwehres 3 Mänuner und 2 Frauen. Auch anderswo ſind infolge dey Ueberſchwem⸗ mungen Menſchen umgekommen. JBerlin, 16. Juni. Aus Budapeſt wird gemeldet: In Oravicsza in Serbien iſt infolge Wolkenbruches der Nera⸗ fluß aus den Ufern getreten. In Ozowiß ſind 14, in Dalboſer 18, in Mocſaris 7 und in UÜjſofot 50 Menſchen ertrunken. Ujſofot iſt ganz verwüſtet, auch in anderen Orten hat die Ueberſchwemmungs⸗Kataſtrophe zahlreiche Opfer gefordert. In Bogodinc ſind 35 Häuſer eingeſtürzt; zahlreiche Brücken ſind bernichtet. Der Bahnverkehr wurde eingeſtellt. Da das Waſſer weiter ſteigt, wird eine neue Kataſtrophe befürchtet. Berlin, 16. Juni. Aus Kouſtantinopel wird ge⸗ meldek: Telegramme des Walis von Erzerun melden, daß die ganze Stadt Haſſankrelah einer furchtbaren Ueberſchwemmung zum Opfer gefallen iſt. Soldaten ſeien damit beſchäftigt, die Leichen von 400 Menſchen aus den Trümmern zu ziehen Bericht eines Geretteten. m. Fuchshofen a. Ahr, 16. Juni. Von einem geretteten eann aus Lechenich, der ſich in einer durch das Hochwaſſer zer⸗ ſtörten Kantine befand, wird folgendes berichtet: Am Montag früh wurden wir von dem Wirt plötzlich aufgeweckt, durch die Rufe: Schnell retten, das Telephon berichtet Hochwaffer! Kaum hatten wir uns von unſerem Lager erhoben, als auch das Waſſer ſchon in die Kantine hereinſtrömte. Bis über die Knie durch die Fluten watend, gelangten wir in den Speiſeſaal. Dort ange⸗ kommen, war das Waſſer ſchon bis zur Fenſterhöhe geſtiegen. Jetzt mußten wir wieder zurück zu den höher gelegenen Schlaf⸗ ſtellen, um die wenigen Habſeligkeiten zu retten. Aber da brachen plötzlich die gewaltigen Waſſermaſſen heran und ein ſchrecklicher toment der Aufregung und Todesangſt folgte: Ein Ruck und die ganze Kantine brach auseinander. Jetzt rettete ſich, wer ſich reten konnte. Schwager und Tochter von mir ſind in dem furcht⸗ baren Waſſeranprall umgekommen. Von den 81 Perſonen, die mit mir in der Kantine logierten, wurden nur 7 gerettet. 74 wurden vermißt. Einer von dieſen 7 Geretteten ſchwamm zwei Kilometer weit, bevor er Grund unter den Füßen hatte. Dank meiner Fertigkeit im Schwimmen, die ich mir bei den Pionferen aneignete, gelang es mir, mich ½% Kg. über Waſſer zu halten bis ich feſten Grund bekam.„„ E. F Et G 9 7 ö Maunheim, 16. Juni. 2 dgenera-KMngesgter.(Wbendblatt.) 5. Seitt. Hochwaſſer Konſtanz, 16. Jun. Der Bodenſee und Rhein ſind Aber die Ufer getreten; ſie ſetzten die Seeſtraße und den Stadtgarten zum Teil unter Waſſer. Der Pegelſtand beträgt bei ſteigender Tendenz 5,42 Meter; ſeit dem Jahre 1890 be⸗ trug der Höchſtſtand 5,72 Meter. * Kehl, 16. Juni. Von Waldshut her wird ein Nachlaſſen des Anwachſens des Oberrheins gemeldet, ſodaß für morgen abend ein Zurückgehen des Waſſers zu erwarten iſt. Augsburg, 16. Juni. Die Hochwaſſer⸗Kataſtrophe ge⸗ winnt immer mehr an Ausdehnung. Die große Eiſenbahnbrücke vor Augsburg iſt äußerſt gefährdet. „Münch en, 16. Juni. Von den„Münchner N..“ wurde für die vom Hochwaſſer Geſchädigten eine Sam mlung eröff⸗ net, an der ſich das Blatt ſelbſt mit 1000 M. beteiligt. Die gleiche Summe zahlt der Verlag der„Fliegenden Blätter“. Nach einer amtlichen Meldung iſt die Staatsſtraße München⸗Möhring⸗ Augsburg infolge des Hochwaſſers bis Hochzell unpaſſierbar. Dagegen iſt die auswärtige Blättermeldung von dem Einſturz der großen Eiſenbahnlechbrücke bei Augsburg unbegründet. Der direkte Eiſenbahnperkehr München⸗Lindau iſt wieder hergeſtellt. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Tendenz am heutigen Getreidemarkte war ruhig. Die Preiſe konnten ſich aber gut be⸗ haupten, zumal die Forderungen vom Auslande nicht nachgiebiger waren. Die Umſätze hielten ſich aber wieder in engen Grenzen, da über den Bedarf hinaus keine Neuerwerbungen gemacht wer⸗ den. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben für Getreide keine Aenderug erfahren. Die Mehlpreiſe dagegen wurden heute weiter um 25 Pf. per 100 Kg. franko Haus er⸗ mäßigt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 139—140, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend Mk. 140—141, dito Roſario Santa FJe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Juli⸗Auguſt M. 148, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 142—143, Ulka 10 Pud Mark 143—144, Azima 10 Pud—10 ſchwimmend M. 150—151. Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 143—143.50, dito 3 Proz. blaufrei prompt Mk.——, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September M. 145—146. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Mai⸗Juni M. 99 bis M. 100, dito 9 Pud 20⸗25 per Mai⸗Juni M. 100—101, dito 9 Pud 30⸗35 per Mai⸗Juni Mk. 101—102. Gerſte ruſſiſche 89⸗60 Kg. per Mai⸗Juni 93—94, dito 58.59 Kg. per Mai⸗Juni Mk. 92—93, rumäniſche 59⸗60 per Auguſt⸗September M. 95.—96. Mais. Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mk.—.—, dito Mai M. 96—97, dito Juni⸗Juli M. 96—97, Donau Galatz Foxanian ſchwim. Mk. 103—104, Odeſſa Mk.—.—, Novo⸗ roſſik weiß per prompt Mk.——, Mixed per April⸗Mai——. Hafer Petersburger 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 9697, dito 4748 Kg. per Mai⸗Juni 97—98, Laplata per Juni⸗Juli 46.47 Kg. M. 95—96, dito 4748 Kg. per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 96—97. Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Cie..⸗G. Laut geſtriger Auffichtsratsbilanzſitzung wird die Verteilung einer Divi⸗ denden Generalvberſammlung vorgeſchlagen werden. ZJahlungseinſtellungen. Nach neueren Mitteilungen belaufen ſich im Konkurs der Portefeuillefabrik J. F. Dietzel in Offeubach a, M. dem„Ledermarkt“ zufolge die Paſſiven auf/ 250 000. Die mit 150 000 bewerteten Aktiven ſetzen ſich zuſammen aus einem Waren⸗ lager, beſtehend aus fertigen und halbfertigen Lederwaren und Bei⸗ artikeln, das im einzelnen verwertet werden ſoll, und etwa 5000 Außenſtänden. Ein Zwangsvergleichsantrag ſtehe nicht zu erwarten. Frankfurter Akt.⸗Geſ. für Rhein⸗ und Mainſchiffahrt, Frank⸗ furt a. M. Die Geſellſchaft verteilt für 1904 4 Proz. Dividende wie im Vorjahre. * Süddeutſche Eiſeubahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt, Die Geſellſchaft vereiunahmte im Mai 702 708 gegen 729 747 im Vorjahre. Hier⸗ von entfallen auf den Perſonenverkehr 654 899 oder 41942 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr 104 605 oder 8908 weniger. Seit Beginn des Geſchäftsjahres(1. April bis 31. Mai 1910) wurden insgeſamt 1 425 615 oder ½ 57 663 mehr als im gleichen Zeitraume des Vorjahres eingenommen. Die Betriebslänge der Nebenbahnen beträgt wie im Vorjahre 320,99 Km. Die Länge der Kleinbahnen hat ſich um 1,66 Km. vermehrt und beträgt 107,46 Km. gegen 105,80 Km. im Vorfahre. Würsburger Straßenbahnen.⸗G. Die Generalverſammlung vom 14. Juni genehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſon⸗ dere die ſofort zahlbare Dividende von 6 Prozent auf 654 000 M. dividendenberechtigte Aktien. Die Bilanz hat gegenüber der erſten Aufmachung formale Aenderungen erfahren; ſo wurden aus ſteuertechniſcher Rückſicht die diesjährigen Tilgungs⸗ und Erneue⸗ rungsrücklagen in die Bilanz aufgenommen. Carvlabad,.⸗G., Rappoltsweiler. In 1909 ſtiegen dem Geſchäftsbericht zufolge die Umſätze an Schloßbrunnen um etwa 15 Prozent, diejenigen der Heilquelle um etwa 80 Prozent. Die Branche habe unter der ungünſtigen Witterung gelitten. Der Beſuch des Bades habe ſich im Rahmen der Vorjahre bewegt. Auf Grund des Beſchluſſes der Generalverſammlung vom Mai v.., durch Zuzahlung von 20 Prozent eine Gleichſtellung der Stammaktien mit den Vorzugsaktien vorzunehmen, wurde für 420 Stammaktien die Zahlung geleiſtet, wobet ein Reſtbetrag von M. 35 039 in der Bilanz als Reſerve für Heilquellepropa⸗ ganda figuriert. Der Abſchluß für 1909 weiſt einen Bruttogewinn von M. 47 436 aus. Davon werden M. 10 616 zu Abſchreibungen verwandt und M. 28 800 als Dividende von 4 Prozent auf die M. 720 000 Vorzugsaktien li. V. 4 Prozent auf die alten M, 300000 Vorzugsaktien) verteilt, wonach M. 3830 für neue Rech⸗ nung bleiben. Die noch vorhandenen M. 130 000 Stammaktien erhalten auch diesmal keine Dividende, jedoch iſt ihnen bei einer dende von wiederum 12 Prozent der am 7. Juli nächſthin ſtattfin⸗ Zuzahlung von 25 Prozent innerhalb einer Ausſchlußfriſt bis 29. Juni d. J. das Recht zugeſtanden, ihren Beſitz in Vorzugs⸗ aktien umzuwandeln. Bei M. 850 000 Aktienkapital betrugen bei Jahresſchluß die laufenden Verbindlichkeiten M. 193 942 li. V. M. 305 640). Andererſeils ſind die Quellen mit unverändert M. 550 000 aufgeführt. Immobilien mit M. 227115(M. 226 415) und Flaſchen und Kiſten mit M. 229 963(M. 179 773). Neben der vorerwähnten Spezialreſerve enthält die Reſerve für Betei⸗ ligungen M. 10 335, die ordentliche Reſerve M. 13 570 und das Delkrederekonto M. 4458. Für das neue Jahr ſei eine kräftige Entwicklung zu erwarten; die Umſätze der Monate Januar und Februar haben, wie bemerkt wird, dieſe Annahme bereits be⸗ ſtätigt. 56 8 Jungfraubahngeſellſchaft beantragt wieder%½ pCk. Divi⸗ nde. Die Maſchinenbau.⸗G. norm. Beck u. Henkel in Kaſſel ſchlägt Die ſtaatlichen Gruben im Saarbezirk förderten im Mai an 23 Arbeitstagen 856 860 To. Steinkohlen gegen 889 111 To. an 24 Arbeits⸗ tagen im April. Verkauft wurden im Mai 752 777 To. Alkaliwerke Weſteregeln. In der Generalverſammlung, in der 12 Aktionäre anweſend waren, teilte die Verwaltung mit, daß ſie jetzt in den Beſitz ſämtlicher Genußſcheine gelangte. Die Gewerk⸗ ſchaft Hadmersleben werde im Januar 1911 fertiggeſtellt ſein. Die Gewerkſchaft Archibald ſei bereits erheblich in der Braunkohlen⸗ förderung vorgeſchritten. Von den Tochtergeſellſchaften ſeien näch⸗ ſtens weit erhöhte Ergebniſſe zu erwarten. Ueber die Geſamt⸗ lage der Kaliinduſtrie führte der Generaldirektor aus, daß die Bedeutung des Kaligeſetzes noch nicht überſehbar ſei. Die Geſamtbelaſtung der Induſtrie umfaſſe etwa 8 Mill., wovon Mark 180 000 bis 200 000 auf Weſteregeln kommen; anderſeits bringe das Geſetz die für die Entwicklung der Induſtrie ſo nötige Be⸗ ruhigung. Die amerikaniſchen Abſchlüſſe der Weſteregelngrube ſeien auf das Syndikat übergegangen in einer Weiſe, welche We⸗ ſteregeln von jedem Riſiko befreie. Der Abſchluß wurde einſtimmig genehmigt. Der Aufſichtsrat der Hamburg⸗Amerika⸗Linie wählte zum Vorſitzenden den Geſchäftsinhaber der Discontogeſellſchaft und der Norddeutſchen Bank in Hamburg, Herrn Max Schinkel und zum ſtellbertretenden Vorſitzenden Herrn Johann Witt. Preußiſcher Beamtenverein Hannover, Lebensverſicherungs⸗ verein a. G. Nach dem nun im Auszuge vorliegenden Geſchäfts⸗ bericht ſtellte ſich der Verſicherungsſtaud Ende 1909 auf 87 494 Policen über M. 354.27 Mill. Kapital und M. 1308 058 jähr⸗ liche Rente; es zeigte ſich ein reiner Zuwachs von 3406 Policen über M. 21.80 Mill. Kapital und M. 136 660 jährliche Rente. Die Prämienreſerven einſchließlich des Dividendenanſammlungs⸗ guthabens ſtiegen von M. 101.92 Mill. auf M. 110.48 Mill. Die wirkliche Sterblichkeit iſt um 56.71 Prozent hinter der er⸗ wartungsmäßigen zurückgeblieben, ſo daß die Ausgabe für Sterbefälle nur M. 2 200 700 betrug, während man auf eine Ausgabe von M. 5 0883 218 gefaßt ſein mußte. Es wurde be⸗ ſchloſſen, aus dem Jahresüberſchuß dem Sicherheitsfonds Mk. 658 207, den Mitgliedern der Lebensverſicherung als Dividende (4½ Prozent der dividendenberechtigten Prämienreſerve) Mark 2 850 428(i. V. M. 2681 580), dem Schlußdividendenfonds Mk. 236 071, dem Dividendenergänzungsfonds M. 238 126, dem Extra⸗ reſervefonds M. 100 000, dem Beamtenpenſionsfonds M. 20 000 und der Reſerve zur Deckung der Koſten für Sterblichkeitsunter⸗ ſuchungen M. 20000 zu überweiſen. Die Fonds, die das reine aktive Vereinsvermögen, dem keine Paſſiva gegenüberſtehen, darſtellen, ſind auf M. 13.36 Mill. gewachſen. Bedeutſame Transaktion im ausländiſchen Holzhandel. Von allgemeinem Intereſſe iſt ein bedeutender Waldverkauf, der vor einigen Tagen in Slavonien erfolgt iſt. Dort erregten ſchon ſeit längerer Zeit die umfangreichen Eichenwaldungen der Herrſchaft Kutyevo, welche ſich im Beſitz der Familie von Turkovic befindet, die Aufmerkſamkeit des internationalen Eichenholzhandels. Die Beſitzer ſtellten jetzt dieſe Forſten zum Verkauf und veranſtalteten zu dieſem Zweck eine Ausſchreibung, an der ſich verſchiedene Holz⸗ handelsfirmen beteiligten. Das Reſultat war überraſchend: es lief ein Angebot von 5 280 000 Kronen ſeitens der Neuſchloßſchen Aktiengeſellſchaft in Budapeſt ein, die Erſteherin des geſamten Komplexes wurde. Die anderen Submittenten blieben weit hinter dieſem Gebot zurück. Die nächſte Offerte lautete nur über 8 700 000 Kronen. Es wird jetzt von der Käuferin beabſichtigt, große horz⸗ induſtrielle Anlagen in den Forſten zu errichten und die fertigen Eichenhölzer in der Hauptſache nach Italien, Frankreich, Deutſch⸗ land und England zu exportieren. Wie es heißt, ſtehen dem Unter⸗ nehmen mehrere Budapeſter Großbanken zur Seite. Die italieniſche Meridionalbahn erzielte laut Geſchäſtsbericht im abgelaufenen Jahr einen Reingewinn von 2153 688 Lire gegen 2 437 674 Lire im Vorjahre. Die Dividende beträgt wieder 6 pCt. ** elegraphiſche Handelsberichte. Fabrikverlegung. 5 Weinheim, 16. Juni. Eine aufſehenerregende Nachricht über den möglichen Weggang eines der bedeutendſten induſtriellen Etabliſſements wird ſoeben bekannt. Zwiſchen der Maſchinen⸗ fabrik Badenia, die eine Erweiterung ihres Betriebes beab⸗ ſichtigt und der Stadtgemeinde ſollen vor einiger Zeit Friktionen wegen Ueberlaſſung des erforderlichen Geländes ausgebrochen ſein. Die Firma ſoll nun ſeit einigen Wochen mit der Stadtverwal⸗ tung Worms wegen Ueberlaſſung von Gelände in Verbindung ſtehen und von dort günſtige Angebote erhalten haben. Hoffentlich gelingt es, den großen unſerer Stadt drohenden Verluſt abzuwenden, das nach der Kriſis der letzten Jahre doppelt empfindlich wäre. Frankfurter Aktien⸗Geſellſchaft für Rhein⸗ u. Mainſchiffahrt. * Frankfurt a.., 16. Juni. Die Geſellſchaft, die der hie⸗ ſigen Speditions⸗ und Schiffahrtsfirma Alfred Altſchüler u. Co., G. m. b. H. naheſteht, verzeichnet lt.„Frkf. Ztg.“ an Frachten, Schlepp⸗ kähnen und Speditionen eine Einnahme von 763 185(780 643 ½½), während die Unkoſten mit 706 098(785 828 /] ausgewieſen werden. Vom Kohlenſyndikat. * Mülheim a. Ruhr, 16. Juni. Das Kohlenkontor, eine Tochtergeſellſchaft des Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahre auf Kohlen⸗ und Frachtenkonto einen Ueberſchuß von 8 857 108,(9 285 152). Der Reingewinn beträgt 5 644 604(5 823 110]. Er ſoll wie folgt Verteilung finden: Divi⸗ dende, ſowie Vergütung an den Aufſichtsrat 5 101382 J(5 666 358 und Vortrag 543 222 ½(161751). Nach dem Bericht der Geſchäfts⸗ führung verdankt man die Höhe des Geſamtabſatzes der Weiterent⸗ wicklung des niederrheiniſchen Geſchäfts. Es ſei der Steinkohlen⸗ vereinigung gelungen, die engliſche Kohle weiter vom niederlän⸗ diſchen Geſchäft zu verdrängen. In dem oberrheiniſchen Geſchäft da⸗ gegen war der andauernd billige Frachtenſtand den Beſtrebungen und Verbeſſerungen des Abſatzes nicht förderlich geweſen. Da das Er⸗ trägnis gegenüber dem Vorfahre zurückgeblieben iſt, ergab ſich eine Zunahme der Lagerbeſtände. Man glaubt aber dadurch in Stand ge⸗ ſetzt zu ſein, für das neue Geſchäftsfahr ein befriedigendes Ergebnts in Ausſicht ſtellen zu können.(Frkf. Ztg.) Vom deutſchen Stahlwerksverband. * Düſſeldorf, 16. Juni. Soeben beſchloß der deutſche Stahl⸗ werksverband die Preiſe für Formeiſen und Träger für das dritte Quartal unverändert zu laſſen und die Verkäufe für dieſen Zeitraum freizugeben. Die Ausfuhrvergütung wird lt.„Frkf. Ztg.“ in der bisherigen Höhe weiter gezahlt. Die Submiſſionen für die Panamakanalſchleuſen. * Newyork, 16. Juni. Von den Angeboten auf 60 000 To. Stahl für die Panamakanalſchleuſen lautet nach der„Frkf. Ztg.“ das mindeſte auf 5 374 474 Doll., das von der Mac Clintie and Marſchall Co. in Pittsburg abgegeben wurde. Das höchſte von Riter u. Contri dagegen lautet auf 10 183 257 Doll. Der Stahltruſt forderte 6 100 000 Dollar. Eine ſchwindelhafte amerikanuiſche Aktiengeſellſchaft. *Newyork, 16. Juni. Die New⸗United⸗Wireleſſ Telegraph Co., deſſen Präſident und 2 Vizepräſidenten verhaftete wurden, hat auf 400 000 Doll. bewertete Anlagen und an 20 000 000 Doll. Kapitalien. Die Aktien, die bei einem Pariwert von 10 bis auf 50 Doll. getrieben wurden, ſind nach der„Frkf..“ zum größten Teil bei 28 Aktionären untergebracht, die ſchwere Verluſte erleiden, da das Unternehmen ſtets mit Unterbilanz arbeitete, dieſer aber verſchleierte. Die Be⸗ hörde erklärte, einer der Gründer habe ſich einen Gewinn von 5 Mill. Dollar geſichert. *** * München, 14. Juni. Die bayeriſche Regierung brachte einen Geſetzentwurf ein behufs Wiederaufnahme der plan⸗ mäßigen Tilgung der Eiſenbahnſchuld durch Errichtung eines Ausgleichs⸗ und Tilgungsfonds, der in der Hauptſache zu bilden iſt durch einen Teil der Mehrerträgniſſe der Bahnen gegen⸗ über dem Vorjahr und beginnen ſoll mit 20 Prozent im Jahre 1912 und endigen ſoll mit dem Höchſtſatz von 120 Prozent dieſer Mehrerträgniſſe im Jahre 1922. Ferner erhält der Fonds die durch Tilgung erſparten Zinſen ſowie eine Anzahl weiterer Zuwei⸗ ſungen aus den Ueberſchüſſen und Zinſen. Die Eiſenbabnſchulg beträgt 1845 Mill. Mark. *** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 16. Juni.(Fondsbörſe). Die Spe⸗ kulation war bei Eröffnung der Börſe ſehr zurückhaltend, wenn auch die erneute Erkrankung des Kaiſers zu einer Beſorgnis keinen An⸗ laß gab, ſo bemerkte man doch, daß ſich in geſchäftlicher Beziehung eine leichte luſtloſe Haltung einſtellte. Newyork entſprach ebenfalls den Erwartungen nicht, beſonders legte der Wochenbericht des Jron Age der Spekulation größere Reſerve auf. Der hieſige Privatdiskont ver⸗ ſteifte ſich wieder um 1 Sechzehntel. Auf dem Gebiete des Banken⸗ marktes ſtellte ſich ſchwache Tendenz ein, Diskonto⸗Kommandit ſtärker gedrückt, Mittelbanken dagegen beſſer behauptet. Von Eiſenbahn⸗ werten ſind Lombarden belebter, ohne ſich jedoch im Kurſe zu heben, amerikaniſche Bahnen ſchwächer, Schiffahrtswerte ziemlich feſt. Die allgemeine Stimmung in Induſtrieaktien war ruhig, Bochumer, Gelſenkirchener, ſowie Deutſch⸗Luxemburger ſchwächer, elektriſche Werte behauptet. Von Kaſſainduſtriewerten chemiſche unverändert und ruhig, Maſchinenfabriken unverändert, Bleiſtiftfabrik Faber ver⸗ loren 3½ pCt. und Kleyer 2 pCt. Ausländiſche Fonds vernachläſſigt, Ruſſen feſt, heimiſche Renten und Türkenloſe behauptet. Die Aktien der Fahrzeugfabrik Eiſenach wurden zu 135 Geld bei lebhaftem Ge⸗ ſchäft gehandelt. Morgen erſcheinen die offiziellen Notierungen. Der weitere Verlauf war ruhig. Die Nachbörſe war ſtill und ſchwach. Es notierten: Kredit 210.20, Diskonto 186.70 a 186.10, Dresdner 159.80 a 60, Staatsbahn 161, Lombarden 24.10, Norddeutſcher Lloyd 111.30, Phönix 224.30 a 223.60, Baltimore und Ohio 110,60 a 10 Bezugsrecht auf Mönus⸗Aktien 93% pCt. bz. G. * Berliu, 16. Juni.(Fondsbörſe.) Im Gegenſatz zu der geſtrigen Börſe, an der einzelne Spezialwerte eine ziemlich liche Stimmung erkennen ließen, herrſchte im heutigen Verkehr hoch⸗ gradige Geſchäftsunluſt. Die Mitteilung über die neuerliche Erkran⸗ kung des Kaiſers trug zur Zurückhaltung bei. Außerdem wirkten die Ermattung Newyorks, die Verſchlechterung des ausländiſchen Kupfer⸗ marktes und der keine Anregung bietende Verlauf der geſtrigen weſt⸗ lichen Börſen nachteilig ein. Das Privatpublikum fährt fort, Hauſſe⸗ engagements glattzuſtellen. Das Angebot war zwar nicht ſehr um⸗ fangreich, hatte aber auf dem Montanmarkte faſt durchweg Kurseinbußen zur Folge. Dieſe hielten ſich beinahe ausnahmslos unter 1 pCt. Nur Deutſch⸗Luxemburger ſtellten ſich bei Beginn um 2 pCt, niedriger, holten aber einen Teil davon ſpäter wieder ein. Für Phönixaktien und Gelſenkirchen konnte ſich im Berlaufe eine Er⸗ holung durchſetzen. Auf dem Bankenmarkt konnten Schaff⸗ hauſener Bankverein und Nationalbank, im Gegenſatz zu der Schwäche der übrigen gleichartigen Werte anzielen. Bahnen litten durchweg unter Realiſierungen, beſonders amertkan. Werte Kanada verloren 1 pCt. Die Geſchäftstätigkeit ſchränkte ſich mehr und mehr ein. Tägliches Geld 3 pCt. und etwas darunter. * Berlin, 16. Juni.(Produktenbörſe.) Bet ſtillem Ge⸗ ſchäft unterlagen die Preiſe für Brotgetreide und Hafer mäßigen Abſchwächungen infolge von Abgaben, die im Hinblick auf die eingetretene fruchtbare Witterung vorgenommen wurden. Mais war gänzlich vernachläſſigt. Rüböl bei geringen Schwankungen ſtill. Wetter: kühler. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 16. Juni.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ruhige Haltung. Etwas höher ſtellten ſich die Aktien der Würtemberg. Transport⸗Verſicherungs⸗Aktien Cours: 620 G. und Durlacher Hof⸗Aktien Cours 282.50 G. Auf den übrigen Gebieten hat ſich wenig geändert. 5 155 Obligationen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 99.60 bz. u. Seetransport 99.50 G 2„„„ ṽerſchied. 91.—bzſ4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.40 B 3½%„„„Kommunal 91.40 bz4½ Bad. Anil. u. Sodafr. Städte⸗Aulehen. Serie 8 104.5 3½ Freiburg i. B. 91.25 604 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.—-W 3½ Heidelberg v. J. 1903 92 50 G 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.— Ga Herrenmühle Genz 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.— G04%½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 G 3½ Lahr v. J. 1902 91.60(4% Mannheimer Dampf⸗ 4% Ludwigsha ſen 101.— ſchleppſchiffahrt 98.— G 4 55 v. 1906 100.40[4% Mannh. Lagerhaus⸗ 37 5 92.10 G Geſellſchaft 99.— 3 4 Mannh. Oblig. 1908 100.90 64% Oberrh. Elektrlzitäts⸗ 4 2„ 1907 100.80 G0 werke, Karlsruhe—.— 4 5„ 1906 100.80 G4% Pfälz. Chamotte und 4 7„ 1901 100.80 60 Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.50 G 3 7„ 1885 93.50 G˖4%½% Pfälz. Mühlenwerke 101.—G 3 7„ 1888 92.25 B04% Schuckert⸗Obligat. 100.50 „ 1895 02.25 B4%½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 3 5„ 1898 92.25 Bl Waldhof bei Pernau in „ 1904 92.25 B Livland 101.—B 352„ 1905 92.25 B4%½ Speyerer Brauhaus 3½ Pirmaſens unk. 1905 91.50 0].⸗G. Speyer 99.50 G 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 G04½ Speyeter Ziegelwerke 99.— B 4% Südd. Drahtinduſtrie 101.— 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 G 4½ Zellſtoffabrik Waldhof Induſtrie⸗Obligation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz, 105% 103.50 G 3½ Zellſt. Waldh. 1908 102.80bz Aktien Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerhaus—.— 385.— Gewrbk. Speyer50%%—.——.—Fankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ. 1310 1301 Rhein. Creditbank—.— 139.40 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.—] Glas⸗Verſ.⸗Geſ. 2300—.— Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz—.— 1885 —. 118.25 Continental. Verſich.—.— 680.— Mannh. Verſicherung 755.— 745.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 880.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—— 620.— Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſtirie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken—.— 167.50 Weſt..⸗W. Stamm 220——.— Juduſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr. 113.— Emaillw. Maikammer 103.—. 8 Worzug— 102.30 Ettlinger Spinneret—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Holbg. 202.——.— Bad. Brauerei—— Fedder 7—— Durl. Hof vm. Hagen—.— 232.50 Heddernt. Kupſerw. u. Schtae Grard——111.20 Südd. Kabelw. Frkf 130.— 129.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.—. Bi. Ganker, Freibg.—.— 90.— Nähmfbr. Hatd u. Neu—— 256.— Nreinlein, Heidelderg—.— 185.50 Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205.— Hombg. Meſſerſchmitt 34.— 33.— Mannh. Gume u. Asb. 149.——.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 214.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Oberrh. Eiektrizität—.— 19.— Brauerei Sinner 255.——.— bfälz Mühlenwerke——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 146.— „Schwartz, Speyer 125.— 124.— Portl. Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſf.—— 130.— Südd. Draht⸗Induſt. 141.— 140.— Vereim Freib. Ziegelw. 120.——. 5—— Würzmühle Neuftadt— „S. Weltz, Speyer „ z. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗u. Spritjb. ——.— —— 83.——.— —.—164.— Trausport ellſtoffabe. Waldhof 265.ä— u. Verſicherung. uckerfbr. Wogbeuel— B. A⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—578. Mannh. Dampfſchl. 50.— 48.— rraff. Mannb.— 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 103.—-G 99. G 6. Seite. Gene val⸗Nugeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. Junt. Kursblatt der Mannheimer Vroduktenbörſe vom 16. Juni. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 19.75—20.—Hafer, bad. 15.25—15.75 „ Rheingauer—.—Hafer, nordd.—.—.— „ norddeutſcher 19.75—20.— Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ ruſſ. Azima 21.50—21.75„ La Plata 15.50—.— „ Ulka 20.75—21.—Mais, amer. Mixed—.—. „ Theodoſta 21.75—22.—]„ Donau 15.25— „ Taganrog 20.75—21.—„ La Plata 15.50—.— „ Saxonska 21.——21.25 Kohlreps, d. 27.50—.— „ rumäniſcher 21.25—21.50 Kleeſamen, dentſch. 1—— „ am. Winter—.——. 5——— „ Manitoba——.—„ Luzerne ital. 155—160 „ Walla Walla——.„ Provenc. 155—170 „ Kanſas II——„ Eſparſette————— „ Auſtralier—.—lgoger Rotklee 110—115 „ La Plata 19.75—20.50 Leinöl mit Faß 66.—.— Kernen, 19.75——.— Rüböl in Faß 683.—.— Roggen, pfälzer 15.50—15.75 Backrüböl 69.—.— „ kuſſiſcher 16.— Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 179.80 „nordbeutſcher 15.50—15.75],„„ unverſt.„ 55.30 1 amerik.——= Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 176.30 Gerſte, hieſ. 16.25—16.75„„ unverſt. 80/88 54.30 „ Pfälzer 16.50—17.25 Alkohol höchgr.,„ 9204 54.30 Gerſte, ungariſche—.——.—]„ 8„ 88/00 53.30 Rufſ. Futtergerſte 12.—.. Nr. 00 0 1 2 3 4 enm U— Weiz eh 29.75 28.75 26.75 25.25 23.75 19.75 Noggenmehl Nr. 0) 28.50 1) 20.50. Tenden;z: Getreide unverändert. Manmnheim, 16. Juni. Leinſagt 34.— Mk. 1** Fruntfurter Effektenbörfe. Telegramme ber Conkinental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 15. 16. 15. 16. Amſtervam kurz 108.20 162.20 Check Paris 81.15 81.125 Velgien„ 80.833 80,8660 Paris kur; 81.183 81.10 Itallen„ 80.688 80.675 Schweitz. Plätze„ 81 525 81.— Gheck London 20.477 20.485 Bien 84.975 84.983 London„ 20.465 20.4520 Napoleonsd'or 16.27 16 27 5 lang—-. Privatdis konto 6% 8 /16 Staatspapiere. A. Deutſche. 1 15. 16 Laſe dautſch Reichsanl. 101.90 101.80 Mh. Stadt⸗A. 1908— 3ͤ„„„ 1909—.——.6„„ 1909———.— 98.— 83 100% 1905 91.25 91.25 „„ 1909—.———[B. Auskändiſche. 33 8 84.60 84.6005 Arg. l. Gold⸗A. 1887—.—. pr. konſ. St.⸗Anl. 101.95 102.—5% Cgineſen 1896 101.70 101.90 do. do.1909———1½„„ 1898 96.95 99.20 E 5 92.90 93.1004½ Japaner 97.90 88.— 4„„ 1909—½——leritaner äuß. 88/90 100.— 100.— 4„„„ 8445 84.50ſ6 Mexikaner innere 69.80—.— Bbaalſche St.A. 190.— Bulgaren 101.15 101.25 4„ 1908/09 101 75 101.753% ttalten. Rente—.——— * 226 bad. St.⸗Oabg)fl—.— 96 20 M. 98.55 9855 5„„ 1900 91.90 91.0 „„ 1904 91.80 91.75 I„„ 1907 91.75 91.80 Abayr⸗G.⸗B...1915 101.30 101.35 44% Oeſt. Silberrentt 98 35 98.25 4%„ Papterren.. Oeſterr. Goldrente 99.40 99.25 2 Portug. Seris J 66.30 66.30 II 67.50 67.20 %½ neue Ruſſen 1905 100.30 100.25 1918 10.50 101.50% Ruſſen von 1880—.— 91.40 4% do, i Kllg.Anl. 92.10 93,( ſpan. ausl. Rente—.——.— 5 do..⸗B.Obl. 83.20 88 2004 Türken von 1903 87.30 87.40 3 Pfälz..⸗B. Prior. 100,50 100.70%%„ unif. 94.30 94.40 9180 91.804 Unger. Goldrente 94.80 94.90 4 Heſſen von 1903 101.40 101.30[4„ Kronenrente 92.50 92.50 Heiſen 81.16 81050Verzinsliche Loſe. Sachſen 83.70 83 70ʃ3 Oeſterreichiſche860 174.30 174.— Mig. Stadt⸗A. 1907 101.95 100.90 Türkiſche 188.20 183.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Had. Zuckerfabrit 200 30201.— Sürd. Immobil.⸗Geſ. 92.60 98.20 Fichbaum Maunheim—.—111.20 Aeh. Aktien⸗Brauerei 135.—135.— Parkaft. Zweibrücken 90.60—.— Weltzz. Sonne, Speyer 90.— 90.— Cementwerk Heideldg. 143.50 149— Cementfabr. Karlftadt 132 50 132.50 Badiſche Anilinfabrik 475—476 750 Duü 95 Griesheim 958—258.— Farbwerke Höchſt Ver, chem. Fabrik Mh. 32180824 80 476.25 474.40 ftunſtſeidenfabr. Frkf. 177.50 177.60 Jederwerl. St. Angbert 84.90 84.80 Spicharz Lederwerke 108 50 108.— Zudwigsh. Walzmühle 161.— 160.— Adlerfahrradw. Kleyer 420.50 418.60 Maſchinenfbr. Hilpert 85 20 85 50 Maſchinenfb. Badenia 201.—201.— Nürrkepp 427.— 427.— 40 Gritzuer 243.— 248.— Maſch.„Armatf. Klein 122.— 123.50 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 23330 232.25 Harpener Bergbau 195.70 19570 Buderus 108,50 108.50Taliw. Weſterregeln 21650 216.50 Concordia Bergb.⸗G.———.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 103.30 103.25 Deutſch. Luremburg 208.50 208.— Phönir 223.60 224.30 Eſchweiler Bergw. 194.— 194.— Br. Königs⸗ u. Laurah. 174.— 174.50 Friedrichshütte Bergb. 129 20 129 75 Gewerkſch. Roßleben 000 00 000 00 Gelſenkirchner 210.— 210 80 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 123.— 123.— Hamburger Packet 145,20 45.10 Norddeutſcher Lloyd 111 20 111.50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 161 20 161. Oeſt. Südbahn Lomb. 24.20 24.10 Bank⸗ und Verfſicherungs⸗Aktien. 134.70 134,70 Oeſtert.⸗Ung Baak 117.20 117 20 Oeſt. Länderbank 173.50 173.25„ Kredit⸗Anſtalt 118.60 113 50 Pfälziſche Bank 135.50 130 60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 25.10 25086 Preuß. Hypotheknb. 151.— 151.—] Deutſche Reichsbk. 109.— 109—[Khein. Kreditbank 18730 186 700 Rhein. Hyp.⸗ZB. M. 158 10 157.90] Schaaffh. Bautver. 210 50 211.— Südd. Bank Ahm. 168.80 168 80] Viener Bankvor. 128.55 123 60] Südd. Diskont 118.—118— Bank Ottomane 141.— 144 Fvankfurt a,., 16. Juni. Kreditaktten 210.20, Dis nte Commandit 187.10, Darmflädter 30.50, Dresdner Ban! 157 89 Hau delsgeſellſchaft 173.50 Dau ſſche Bank 251.—, Staatsbehn 161.— Ombarden 24.05, Bochumer 232.25, Jalſenktzchen 211.20, Vaurahtlte 174.25, Ungarn 9480 Tendenz: ſchwächer. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—.— do. Meridionalbahn 187— 137.— Baltimore und Ohio 111.20 110.60 —.——.— Badiſche Bauk Ferg n. Metallb. Berl. Handel s⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darußtädter Bant Deiſche Bauk Dautſcheftat. Bank D. Effekten⸗Bauk Disconts⸗Comm. Dresdener Bantk Jrankf. Hop.⸗Bank Irkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank 129.80 129.80 125.60125.30 210.20 210.20 101.30 161.30 195.— 195.— 123.50 123— 144.25 144,25 139.40 139 40 197.80 197.40 142 60 142.50 117.50 117.50 187.30 137.30 Dachbörſe. Kreditaktien 210 20, Discogko⸗Sommangdit 186.60 Staatsbahn 161.—, Lombarden 24.10. Berliner Effektenbörſe. Berl in, 16. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 210.20—.—Laurahütte 174.50 174 60 Disc.⸗Kommandit 187.10 186.60 Phönix 223.30 223.90 161.——.— Harpener 195.50 19550 ombarden—.— 23.90 3 Bochumer—.— 231.90 8 Berlin 16. Juni.(Schluskurſe.) Wechſel London 20.49 20.48] Reichsbauk 144— 144.40 Wechſel Paris 81.11 81.10 Rhbein. Kreditbank 189 20 139.— 4% Keichsanl. 101.90 101.90 Ruſſerbank 158 70 158,20 40f5 1 1909—.——.—Schaaffb. Bankv. 142.20 143,— se Neichzanl. 93.— 93.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.90 118.— 34„ 1909—.——.— Staatsbahn 160.90 169.70 4% Neichsanleihe 84.70 84.70 Lombarden 23.90 21.90 3% CGonſols 101.90 101.90 Baltimore u. Ohio 111.10 110.50 80%„ 1909—.——.—Canada Pagiſte 19590 194.50 3% 93.—— Hamburg Packer 145.10 14490 37½%%„ 1909—.——Nordd. Lloyd 111.20 111.50 86% 8 84.60 84.60 Bochumer 232.60 281.70 40% Bad. v. 1901 100.80 101.—] Deutſch⸗Zuxembg. 207,20 208.— 4%„„ 1908/9 101.60 101.60 Dortmunder 95.10 95.— 3%„ eonv.———.—Gelſenkirchner 211.— 210 60 3%„ 1908/07—.— 91.30 Harpener 195,70 195.60 3.% Bayern 92.20 92.10 Laurahütte 175.— 174.50 378% Heſſen 9180 91.60 Phönix 224.10 224— 30% Heſſen 81.— 80.90 Weſteregeln 217.50 217.50 3e Sachſen 88.70 83.60 Allg. Glektr.⸗Geſ. 270.— 270.70 4% Japaner 1905 97.90 97.90 Anilin 475.— 476.90 40ſ Iſtaliener 105.10—.— Anilin Treptow 366.— 366.— 4% Nuſſ. Anl. 1902 92.30 92.30 Brown Boveri 199.50 199.80 40% Bagdadbahn 87.50 87.50 Chem. Albert 482.— 480.60 Oeſter. Kreditaktien 210,20 209 90] D. Steinzengwerke 240.20 240.20 Berl. Handels⸗Geſ. 178.50 173.10 Elberf. Farben 485— 484 Darmſtädter Bank 130.50 130.40 Celluloſe Koſtheim 203.90 204.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 151.— 150.90 Rüttgerswerken 186 20 185.50 Deutſche Bank 251.40 250.60 Tonwaren Wiesloch 110 20 110.,20 Disc.⸗Kommandit 187.50 186.40 Wf. Draht. Langend. 232.20 284.— Dresduer Vank 157.90 157.50 Zellſtoff Waldhof 264.70 264.70 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.— 128.50 Privatdiskont 3¼%% W. Berlin, 16. Juni.(Tolegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 210.29 209.60J Staatsbahn Diskonto Kamm. 187.10 186.10 Sombarden Parijer Börſe. Paris, 16. Juni. Anfangskurſe. 160.80 160.60 23.90 28.90 Ghem. Werke Albert 482.—480.— Atkumul.⸗Fab. Hagen 214.—214.— 145.— 145.50 Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf ſer ebr. Kay Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 22.80 22.80 Ate. Böſe, Berlin 11.60 11—Schnellpreſſenf. Frkth. 220.—220.50 Hloktr.⸗Geſ. Allgem. 270.50 269 70.Vek.deutſcher Oelfabr. 167.90 167.90 Lahmeyer 114.50114.60[Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.80 121.80 Elektr.⸗Seſ. Schuckert 164 20 164.10J Seilinduſtrie Wolff 139.—139.— Mheiniſche 130.— 130.—'wollſp. Sampertsm. 55.— 55.— Siamens& Halske 244.— 244.—Kammgarn Kalſersl. 199.—199.— Gumi Peter 868.90 369.— Zellſtoffabr. Waldhof 265.—265.— 149.30 149.30 Weyß u. Jreytag Pfaubbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. ender Pfdb- 100.— 100.— 48 805 185 100.20 100,20 5 1910 100.— 100.— Kdup. Pfpb, 100.10 100.10 92.60 92.60 Wodede. 51.10 99.60 99.60 99.60 99.60 90.80 91.70 99.60 99.60 99.60 90.80 91.70 f,„ Gethe.bl. 91.10/ 99.804 dl. 1 ed,unt. 40 100 40 100.1055 u. 87%e 0170 6120 170 91.70 4% Preuß. Pfandb. Bank unk. 1919 tes Prepfdb. unt. 15 4 101.— 101.— 99 90 99.90 100.10 100 10 94.— 94.— 31 1625353 91.30 91.30 2 2* 12 3½ Pr. Pfobri⸗Bk.⸗ Keinb. b. 4 3iſ, Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp'⸗ Pfd.⸗Rom.⸗ Obl, unkündb. 12 10%..8if *„* 90 60 99 60 99.70 99.70 7 100.— 100.— 101.. 101.— 91.— 91.— 91.— 91.40 * ——.— 40%, Pf. J. Pr.⸗Ol. eede Pe-. 8.„ 70 994 90% 4% Wir. Piob.ank. 90 69.10 99.102% Stat ütt.g... 5 74.20 dldannb.Barl-.,l. 780.— 78.— 3% Neute 98.97 98.10] Debeers 443.— 440.— Spanier 96.37—.—[ECaſtrand 135.— 184.— Türk. Looſe—.——— Goldſield 163.— 161.— Banque Ottomane 721.—.—Randmines 232.— 230.— Rio Tinto 1683 1653 Wiener Vörſe. Wien, 16. Juni. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 669.50 670.—Oeſt. Kronenrente 95.20 95.20 Länderbank 498.70 498.70]„ Papierrente 98.05 98.05 Wiener Bankverein 543.— 542.50[„ Sitlberrente 98.10 98.10 Staatsbahn 751.50 751.500 Ungar. Goldrente 113.10 118.— Lombarden 118.20 119.—-[]„ Kronenrente 92.30 92,25 Marknoten 117.57 117.57 Upine Montan 723.20 722.— Wien, 16. Juni. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 670.20 669.—Buſchtehrad. B. 960.— 960.— Oeſterreich⸗Ungarn 1815 1815 Oeſterr. Papierrente 98.05 98.05 Bau u. Betr..⸗GG, 98.10 98.10 een „ Silberrente Unionbank 602.— 601.—„ Goldrente 117.85 116.85 Ungar. Kredit 845.— 843.—Ungar. Goldrente 118.— 113.— Wiener Bankverein 543.— 542.—:„ Kronenrente 92.30 92.25 Länderbank 498.— 499.— Wch. Frankf. viſta 117.57 117.56 Türt. Loſe 261.— 281.—„ London„ 240.85 240.77 Alpine 723.— 721.-[„ Paris 95.36 95.85 Tabakaktien————„ Amſterd.„ 199.20 199.20 Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.10 10.10 Holzverkohlung—:——.—[Narknoten 117.57 117.56 Staatsb ahn 751.50 751.— Ultimo⸗Noten 117.57 117.56 Lombarden 118.70 119.—] Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 16. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin nette Kaſſe. 187 1 15, 16. Weizen per Juli 197.75 197.—] Mals per Juli—.—1324.— „ Sept. 188 25187.25 Auguſt—— „Okt. 188 75 187.75„ Sept——.— Roggen per Jult 149 75148.75 1 3255 „ Sept. 151.25149.75 Rüböl per Juni 53.80 23.50 „Okt. 152.25 150.75„ Okt. 49.20 49.30 Dezbr.—.——.—„ Dez..——.— Hafer per Juli 148.—148.— Spjritus 70er loco—.——.— „Sept. 152.50151.— Weizenmehl 27.50 27.50 —.——— Roggenmehl 19.80 19.60 Londoner Effektenbörfe. Jondon, 16. Junt.(Telegr.) Aufaugskurſe der Gffektenbbrfe. 2 815 5600 270 0 teichsaule 2 83˙% Premier 4 Argentinter 90½% 90/ Randmines 97 910 4 Italiener 104%½ 104%½ Atchiſon gomp. 107¼ 1074½ 4 Japaner 95% 95% Canadian 201% 201— 3 Mexikaner 36— 15 Baltimore ö 115— 114% mand 8 1 2 Amalgamated 65•%C 64%Erie 27˙55 280% a Tate e ee e Centeal Mining 16% 16% Leßtevil“ 149— 1484 Chartered 32% 311% Miſſouri Kanſas 39˙% 395% De Beers 7½ 7¼ Ontario 45— 45½ Gaſtrand 5% 5½ Soutbern Paeiſte 1287 128½ ee, eeee 18 Jagersfontein 8% 85% JTend. träge. udaprſter Produktenbörſe, Budapeſt, 16. Juni. Getreidemarkt.(Telegramm.) 15. 16. ver 50 kg ver 50 kRE Weizen per Maii———— feſt——— willig „„„„ 00 944— Roggen per Mai———— ſtetig——— willig FC 6864—— Hafer per Ma!———— ruhig———— mwillig „ t. 715— 712• Gꝓ Mals per Jult 5 34—— ruhig 532—— xuhig „„ Auguſt 547—-— 5483—-— Kohlraps Augu 1215—— feſt 12 15—— ſtetig Liverpooler Börſe. Siverpool, 16, Juni.(Aufaugszurſe.) 15. 16. Woizen per Juli 65 ſtetig 608˙½ ſtetig 606 J +. Mais per Juli— träge— träge per Sept.—— *** Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Kelegramme. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Tlopd. Bremen. Den 15. Juni. D. Bülow angekommen Genua, D. Heidelberg anget. Bremen, D. Sigmaringen angek. Antwerpen, D. Prinzeſſin Irene abgefahren Gibraltar, D. Kaiſer Wilhelm der Große abgef. Netwhork, D. Göttingen paſſiert Odeſſa⸗Queſſant, D. Zieten pafftert Odeſſa⸗Queſſant, D. Schwaben paſſiert Borkum⸗Riff. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 278, Telephon 180. **** Oeſterreichiſcher Aoyd. Die nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern fin⸗ den ſtatt: nach Venedig: 19. Juni„Graf Wurmbrand 17, 19., 21. Juni„Metcovich“; 18., 20. Juni„Almiſſa“; nach Dalma⸗ kien: 18. Juni Eillinie Trieſt-Cattaro(A)„Prinz Hohenlohe“, 20. Juni Linie Trieſt—Spigza()„Albanien“, 21. Junf Eillinie TrieſtCattaro(4)„Baron Gautſch“(& berührt: Pola, Luſſtn⸗ piccolo, Zara, Spalato, Leſina, Grapoſa, Caſtelnuovo und Cattaro; B berührt: Pola, Luſſinpiccolo, Zara, Spalato, Makarska, Cur⸗ zolg, Grapoſa und Cattaro); nach der Lvante und dem Mit⸗ telmeer: 17. Juni Theſſaliſche Linie(8)„Achille“, 18. Junt Linie Trieſt—Syrien„Elektra“, 19. Juni Griech.⸗orient, Linje(B) „Sthria“, 21. Juni Konſtantinopel⸗Gillinie„Graz“; nach Oſtin⸗ dien, China, Japan: 27. Juni Linie Trieſt-Kobe Vor⸗ waerts“, 3. Juli Linie TrieſtBombay„Marquis Bacquehem“, 12, Juli Linie Trieſt—Kalkutta„Nippon ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1632 16. Inni 1910. Proviſtonsfreil —————)é Der⸗ Käufer Mir ſind als Selbſtkontrahenten käufer Unter Vorbehalt: 00 5 %5 252.....(( AAAAAATTTTTT———————— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 57— * 5 Vorzugs⸗Aktten 10⁰0— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannhetm,— 188 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— ſerb. Off Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 200gfrf Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 250— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 109 106 Filterfabrik Enzinger, Worms erb Geb— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret. Mannheim 70— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 99— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München— 1233f᷑ Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen— 131 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacifte Phosphate Shares alte L. 9¼½— 5„ junge L. 8¼½ L. 8 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 1056 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 14¹ Rheinmühlenwerke, Mannheim 14⁰— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 903fr Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 112 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—[M. 120 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— 89 fr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— ferb. Off Vita Lebensperſicherungs⸗Gezellſchaft, Mannheim M.— M. 580 Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngaſellſchaft— 100 1 Immobiliengeſellſchaft— 120 gfe TA——————————————— Verautwortlich: Für Politit: Dr. Fritz Goldenbaumz für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. 5 für okales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder! für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: J..: Richard Schönfelder für den Jnſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jovs. 3 Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b.., Direktor: Eruſt Müller 5 cr . gE: . C d0 ö le 1. 8, am Faladepl. Mannheim, 16. Juni. General⸗Anzeiger. (Abendßblatt.) 7. Seite. 0 2 21 Zwangs⸗Verſteigerung Freitag, den 17. Juni 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokal 4,5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Milchwagen, 1 Sprech⸗ apparat mit Zubehör 1 Pianino 1Schreibmaſchine, Mödel aller Art und Ver⸗ ſchiedenes. 51449 Sommer, Gerichtsvollzieher. 7 Nr Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 17. Juni 1910, nachmittags 2 uUhr werde ich im Pfandlokal G 4, 5 hier, gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 51448 Möbel aller Art, 1 Partie Damenkonfektion⸗Ausputz⸗ artikel, 13weirad, 1 Schreib⸗ tiſch, 1 Pianino, 1 Waren⸗ ſchrank, 1 Küchenſchrank, Sopha, Herrenkleider, Wäſche und Verſchiedenes. Bettvorlage, 604120 em. ——ů— Mannheim, 16. Juni 1910. Roſter, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung am Freitag, den 17. Juni nachmittags 3 Uhr ———— ſ— 9 aufmann wüuſcht Unter⸗ richt im Klavlerſpiel. Gefl. Offerten unter F. 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Ueber einen Vor⸗ trag, den am Freitag in einer Mitgliederverſammlung der Kirch⸗ lich⸗liberalen Vereinigung Herr Landgerichtsdirektor Wengler über das Thema:„Das Werden und die Ziele des li⸗ beralen Proteſtantismus“ hielt, erhalten wir einen Be⸗ richt, nach welchem der Redner etwa ausführte: Die Wiederer⸗ ſtehung der Bibel iſt für das deutſche Bolk durch die Ueberſetzung SLuthers die größte, tiefreligibſe Tat der Reformationszeit geweſen. Eine Tat, die als Geſamtliteraturwerk bis heute nicht überboten iſt. Freilich, in den Zeiten nach Luther bildete ſich immer mehr ein einſeitiger Schriftdogmatismus heraus und verbunden damit eine ſtarre Form der Kirchlichkeit mit eng begrenztem Geſichtskreis. Da erwachte die Kritik. Die Kritik will eine erweiterte Stellung der einzelnen Gläubigen zur Bibel. Es geht ein Riß durch das religiöſe Leben des Proteſtantismus. Und die ſchroffe Anfeindung der liberalen Richtung durch die Orthodoxie ruft im Jahre 1863 den Zuſammenſchluß der liberalen Geiſtlichen in Baden hervor. Die Frucht dieſer Verhandlungen der badiſchen liberalen Geiſt⸗ lichen war das Sammeln aller liberalen Proteſtanten Deutſchlands im Proteſtantenverein, der im Jahre 1865 gegründet wurde. Die Ziele des Proteſtantenvereins wurden ſo feſtgeſetzt: die Befreiung der Lehre von dem noch herrſchenden Dogmatismus wird der theologiſchen Arbeit der proteſtantiſchen Wiſſenſchaft überlaſſen. Dagegen wird die Arbeit der kirchlichen Ver⸗ faſſung und des Gemeindelebens und die Förderung der praktiſch⸗kirchlichen Tätigkeit dem Proteſtantenverein überwie⸗ ſen. Unter fortdauernden ſchweren Kämpfen und unter Anfein⸗ dung namentlich ſeiner theologiſchen Mitglieder hat der Proteſtan⸗ tenverein mit zäher Kraft ſeine Ziele verfolgt und treue Wacht ge⸗ halten an den Gütern des freien Geiſteslebens auf evangeliſch⸗ proteſtantiſchem Gebiete. Die evangeliſche Gemeinde Mannheim hat an all dieſen Kämpfen lebhaften Anteil genom⸗ men. Man braucht nur an den Namen des unvergeßlichen Ernſt Otto Schellenberg zu erinnern, der die reichen Schätze ſeines Wiſſens und ſeiner Erfahrung und den friſchen Quell ſeines tief⸗ religiöſen Herzens in den Dienſt ſeiner Gemeinde und in den Dienſt der liberalen Sache geſtellt hat. In der Folgezeit trat für den Proteſtantenverein die praktiſche Arbeit in der Gemeinde in den Vordergrund. Immer mehr kam jetzt das Beſtreben, für die li⸗ beralen religiöſen Gedanken eine immer breitere Baſis in der Ge⸗ meinde zu ſchaffen und alle Schichten des liberalen Bürgerkums zuſammenzufaſſen. Aus dieſem Beſtreben erwuchs unſere Kir ch. lich⸗liberale Vereinigung in unſerer Stadt und in unſerem badiſchen Lande. Dieſe Kirchlich⸗liberale Vereinigung * bat hier in Mannbeim außerordentlich befruchtend gewirkt. Auch aim markanten Perſönlichkeiten fehlte es nicht. Der Name Ro⸗ ——— bert Baſſermanns wird mit dieſem religißſen Aufſchwung dauernd verbunden bleiben. Und mochte er ſich in Mannheim ſeine Ziele etwas zu weit geſteckt haben, wie z. B. in der Apoſto⸗ likumsfrage, die Grundzüge ſeiner Gedanken werden doch verwirk⸗ licht werden in Form der Reviſion der Agende. Hier in Munn⸗ heim hat er mit Hilfe und der raſtloſen Mitarbeit vieler treuer Freunde ein Werk geſchaffen, das ein Dnekſtein für ihn bleiben wird, das Evangeliſche Gemeindehaus. In der Zeit, als dieſes erſtand, ſetzte in Mannheim eine weitere Bewegung ein. Es wurde die Volkskirchliche Vereinigung gegründet. Eine ehrliche Mitarbeit dieſer Vereinigung, ihrem Programm ge⸗ mäß, würden wir mit Freuden begrüßen, freilich ohne jene ochlo⸗ kratiſche Betätigung. Was ſoll aber unſere Arbeit für die Zu⸗ kunft ſein? Es treten an uns all die Fragen der ſittlichen Kultur heran, die in unergründlich reicher Fülle das ganze Leben der Ge⸗ genwart durchbeben. Jeder Tag bringt neue Probleme. Die un⸗ geahnten Fortſchritte in der Wiſſenſchaft, namentlich in der Chemie, und die dadurch angeregten einſeitigen philoſophiſchen Erſchei⸗ nungen(Schopenhauer— Nietzſche) haben andere in ihren Bann gezogen: ſie glauben einen höheren Standpunkt einzunehmen als die Kirche. Offenbar weil das Evangelium auch für ſie nmur Lehre iſt. Nun liegt aber die Sache ſo, daß bei der einzigarti⸗ gen Erſcheinung Chriſti in der Geſchichte es ſich weit weniger um Leitſätze als um ein unendlich reiches Leben handelt, deſſen Ausſtrahlungen die Welt ſeither erfüllt haben und täglich neu er⸗ füllen. Und daß es ſich nicht um Dogmatik, ſondern um Reli⸗ gion handelt, die als Herzensbedürfnis des Menſchen imſtande iſt, das ganze Leben zu durchfluten und zu erhöhen. Dieſes tiefſte Erfaſſen des Geiſtes Chriſti iſt die Aufgabe der chriſtlichen Re⸗ ligion in der Neuzeit. Und der liberale Proteſtantis⸗ mus möchte nun gerade das Seine dazu tun um denjenigen, die aus den oben erwähnten Gründen an der Religion irre gewor⸗ den ſind, den Anſchluß wieder zu ermöglichen. Wir ſcheuen dabei auch nicht eine vorausſetzungsloſe theologiſche Wiſſenſchaft, ſie ſoll tiefer, immer tiefer forſchen. Und ſelbſt wenn ſie gezwungen wäre, vieles als Unrecht feſtzuſtellen und auszuſcheiden aus unſe⸗ rer Bibel, ſo würde nur um ſo heller der Ewigkeitswert der Berg⸗ predigt und das Unſers Vaters als unmittelbarſter Quelle reli⸗ giöſen Lebens erſtrahlen. Und die Ethik unſerer Zeit, mag ſie ſich nun chriſtlich oder nicht chriſtlich nennen, hat in den Mittelpunkt ihrer Forderung die Liebe im Sinne Chriſti geſtellt. In wie reichem Maße hat ſich dieſe Liebe betätigt in Vereinen und im Schaffen von Staatsgeſetzen, für Arme, Kranke, Verirrte, für die hilfeſuchende Jugend und für das durch Arbeit invalide Alter. Es mag dabei noch manches unvollkommen ſein, wie alles Menſchliche, aber das iſt gewiß eine reiche Entwicklung des Liebes⸗ gedankens ſteht auch in der Zukunft bevor. Und wir liberale Proteſtanten wollen auch unſer Teil dazu beitragen. Wollen wir aber Herolde chriſtlicher Liebe ſein, dann müſſen wir. wie Peter ausgeſchloſſen. Offerten mit reis unt. Nr. 32710 a. d. Exp. Todes-Anzeige. Nach kurzem, schwerem Krankenlager wurde uns gestern früh unsere L LVDpWISSHATEN a Rh., den 16. Juni 1910. Die trauernden Hinterbliebenen: Geschwister Eckert. Die Feuerbestattung findet Freltag, den 17. ds., nachmittags 3 Uhr, § 4. 1 ec anke möb. 28. liertes Zimmer zu Hindengpf nich W 92694 Tttag-U. Tbendtischfß Böckftraße Nobltertes gimn⸗ K.3 e 7 Imer zu vermieten. 18806 empfieblt ibren anerkannt vor⸗ Jzügl. Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſch f. beſſ. Hrn. u. Dam. 2883 b 8 2 Tr., Gut bürgerl. 2, Mittag⸗.Abend⸗ tiſch für nur beſſere Herren und Damen. 18774 Penſton Kuhl, I 2, 19. 2 Treppen. Bekannt vorzügl. Mittag⸗ u. 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Der„Franff, Generalanzeiger“ erfährt von zuſtändiger Stelle, daß für die neue Prinz Heinrich⸗Fahrt folgende Beſtimmungen erlaſſen worden ſind: Die nächſten Prinz⸗Heinrich⸗Fahrten ſollen Tourenfahrten werden, die zwiſchen Deutſchland, England, Oeſter⸗ reich, Italien und Rußland zum Austrag kommen werden. Iy der jüngſt im Frankfurter Automobilklub abgehaltenen Verſamm⸗ lung des Vorſtandes des K. A..,Berlin und des Ropyal Automp⸗ bilklubs⸗England wurde bekanntlich vereinbart, daß 1911 die Konkurrenz zwiſchen Deutſchland und England ausgefochten wer⸗ den ſoll. Der Start zu der Fahrt befindet ſich in Berlin(hbe⸗ kanntlich wurde urſprünglich Homburg vor der Höhe genannt), und geht auf deutſchem Boden bis nach Bremerhaven. Dor! werden die Automobile verſchifft und bis nach Schottland ge⸗ bracht, wo die Fahrt ihre Fortſetzung findet. Sie führt von Nor⸗ den nach Süden durch Schottland und England und endet bei London. Der Termin der Ankunft in London wird, wie ſchon be⸗ richtet, ſo angeſetzt werden, daß die Fahrer zu den Krönumas⸗ feierlichkeiten des Königs eintreffen. Für 1912 iſt vorgeſehen, die Fahrtkonkurrenz zwiſchen Deutſchland, Italien und Oeſterreich zum Austrag zu bringen und in Wien enden zu laſſen. Auch hier befindet ſich der Start wieder in Berlin. 1913 findet die Konkurrenzfahrt Deutſchland und Rußland ſtatt, und das Fahrtende iſt Petersburg. Zur Teilnahme an der Fahrt ſind berechtigt: Mitglieder des K. A. K. und des Royal Klubs. Man erwartet, daß von jeder Seite etwa 100 Mitglieder an der Fahrt teilnehmen werden. Dieſe Abmachungen zwiſchen dem K. A. K. und dem Royal Automobilklub haben in den Kreiſen der Provinz⸗Automobilklubs verſtimmt; denn dieſe Klubs fühlen ſich zurückgeſetzt, da keine Möglichkeit gegeben iſt, an der Fahrt teilzunehmen, außer wenn ſie Mitglieder des K. A. K. werden. * Hannoverſche Flugwoche. Am dritten Tag(Montag) der Hannoverſchen Flugwoche kam auch der Gradeſche Eindecker, der diesmal von Grade ſelbſt geſteuert wurde, hoch. Er erledigte das erſtemal 3 Runden. Gegen 7 Uhr erhob ſich Grade zum zweitenmal zum Dauerflug. Er ſtellte mil 15 Minuten 9 Sekunden einen Rekord auf, den Gorriſſon mit ſe Voiſin⸗Doppeldecker nicht halten konnte. Er brachte es bei Ein⸗ tritt der Dunkelheit nur noch zu einem Dauerflug von 14 Min 40 Sekunden. Grade iſt ſomit Sieger. Der Wright⸗Doppel⸗ von. landete beim 2. Aufftieg ebenſo unglücklich wie am Samstag. Er fuhr gegen di erlitt ſtarke Beſchöbigungen. fuhr gegen die Barriere und ——— 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 16. Juni 1910 Breunmaterialien⸗ Lieferung. . 2 2 5 00 fellnanslet Jöcad Mantenn.. Ufmosengarten Mannheim eee Abteilung für Stellenvermitilung.. bedarf für — 2 2* VPoerzeichnis oiiener Stellen Sonntab, den 19. 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Wunden, oſſene Beingeſchwüre ꝛc. 90% Nr. 125) einzureichen. vorzeigten, teils waren dieſelben zum Ausmeſſen von Oel Nähere Auskunft erteilt: 684 5 Die Angebotsformulare geeen e Je e e, Direkkton Hoh. Schäfen ee Neren et, ge eeee 5 i r n em Suchen„Finanz⸗ 8 en e be 15 Onr* S 4 Sr 165 Wiern au war. Wir veranlaſſen desha e Wirte, die 3 60 reichung eines ernſthaften Normalmaße vollzählig und in reinlichem brauchbaren Zu⸗ bicht gil-Institut E I öffentlichen Bewerbung aus⸗ 5 8 kaude im Büfett aufzubewahren, damit dieſelben bei Ein⸗ aktro N 3, geſchrieben die den den eceeee er 1598 werden. 124 1 den, vom Rechnungsbureau Abschrift Uf Feffen der Kommiſſion ſofort vorgezeigt werden können. Segenüber dem Restaurant zum„Wilden Mann“, Erd⸗, Grab⸗ und Maurer⸗ und Abschriſten a Zuwiderhaudlungen haben Strafanzeige zur Folge. WeSprechſtunden täglich vormittags—12 Uhr nachmittags arbeiten, Sier 5 e Sohreibmaschinen. Nannheim den 1. Närz 1010.—.Ubr. Sountags—11 uhr Telenbon 4220. ee e ee Größh. ee a ee hellem Nähere Auskunft exteilt ——— Llegenschaftan Kunſtſteinarbeiten in Gra⸗ Be Nr. 25765 J. Die Gewerbetreibenden werden auf vor⸗ 5 nit⸗ und Sandſteinnach⸗ kehende Bekanntmachung mit dem Anfügen aufmerkſam ahmung. 8 Zuſchlags⸗ Frledr. Burcchardts Machfl. — 5 8 11814 emacht, daß die Prüfung der Maße, Gewichte und Wagen Pläne, Beſchriebe und Be⸗ urch bie ſtädtiſche Eichſtele M 4— alte Dragonerkaſerne Herrſchaftliche ̃ dingungen wollen auf unſe⸗ 95515 Büglerin nimmt noch Kun⸗ vorgenommen wird und Anträge auf Vornahme ſolcher rem Hochbaubureau, Maul⸗ e Bevollmächt 25 den außer dem Hauſe an. 3 Brüfungen während der Geſchäftsſtunden(vormittags—12 hochelegant ausgeſtattete beerſtraße Nr. 197(neue Eil⸗ gehtig Uhr, nachmittags von 174—6 Uhr) dort einzubringen ſind. 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