pf. — verm. chilekft 18703 23 ungen, behör, er ſof. (Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Bfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Plg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 uUhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſet „General⸗Auzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 284. 2 Donnerstag, 23. Juni 1910. (Abeudblatt.) — Die Neform der Atüdte⸗ und Gemeinde⸗ ordnung. Eine der wichtigſten Vorlagen, welche der badiſche Landtag in der laufenden Seſſion zu erledigen hatte, war die Reform der Städte⸗ und Gemeindeordnung. Das be⸗ deutungsvolle Geſetzgebungswerk ſteht vor ſeinem Abſchluß. Von der zweiten Kammer iſt die Vorlage bereits verabſchiedet worden, die erſte Kammer wird ſich mit ihr in den nächſten Tagen zu befaſſen haben. Sie wird vorausſichtlich dem Geſetz ebenfalls zuſtimmen. Das Geſetz ſoll mit dem 1. Jan. 1911 in Kraft treten, ſomit werden die nächſten Bürgeraus⸗ ſchußwahlen auf der Grundlage des neuen Geſetzes erfolgen. Stadtrat und Bürgerausſchuß werden nicht mehr wie ſeither alle 3 Jahre hälftig erneuert, ſondern es findet alle 4 Jahre eine vollſtändige Neuwahl der beiden Kollegten ſtatt. Seit⸗ her dauerte die Wahlperjode für Stadtrat und Bürgeraus⸗ ſchuß⸗Mitglieder mit hälftiger Erneuerung 6 Jahre. Die Frage der Abänderung der Städte⸗ und Gemeinde⸗ ordnung ſchwebt ſeit vielen Jahren. Ihre Notwendig⸗ keit wurde von den Bürgerausſchuß⸗Mitgliedern bei den verſchiedenſten Anläſſen zum Ausdruck gebracht. Die Ohn⸗ nacht der Stadtverordneten gegenüber dem Willen des Stadtrats ließ das Verlangen nach einer Vermehrung des Einfluſſes des Bürgerausſchuſſes immer ſtärker werden. Das neue Geſetz bringt erfreulicherweiſe eine Erfüllung dieſes Wunſches. Nach einer von der zweiten Kammer eingefügten Beſtimmung ſoll der Stadtrat verpflichtet ſein, einen mit Zweidrittel⸗ Mehrheit ge⸗ faßten Bürgerausſchuß Beſchluß auszu⸗ führen. Die Regierung hat zwar dieſe Beſtimmung für unannehmbar erklärt, jedoch wird ſie an ihr kaum das Gefetz ſcheitern laſſen. Wir können die Bedenken der Regierung gegen dieſe Beſtimmung nicht für ganz unbegrümdet erachten. Auch uns erſcheint ſie etwas weitgehend. Die Bürger⸗ ausſchußmitglieder ſind nicht immer ſofort in der Lage, eine Frage nach allen Seiten hin gründlich zu beurteilen, da ihnen oft das hierzu notwendige Material fehlt. Es iſt des⸗ halb nicht ausgeſchloſſen, daß ein Beſchluß mit einer Zwei⸗ drittel⸗Mehrheit gefaßt wird, der bei einer eingehenderen Prüfung ſich als verfehlt herausſtellt. Man ſollte deshalb beſchließen, daß der Stadtrat erſt dann zur Ausführung eines ſolchen Beſchluſſes verpflichtet iſt, wenn dieſer zwei⸗ mal innerhalb eines gewiſſen Zeitraumes— fagen wir vielleicht eines halben oder eines ganzen Jahres— vom Bürgerausſchuß gefaßt worden iſt. Es darf angenommen werden, daß, wenn der Bürgerausſchuß nach einem längeren Zeitraum, trotzdem der Stadtrat inzwiſchen genügend Ge⸗ legenheit hatte, ſeinen gegenſctzlichen Standpunkt zu ver⸗ treten, ſein früheres Votum wiederholt, er es genügend be⸗ gründen kann. Daß eine Zweidrittel⸗Mehrheit eines Bürger⸗ ausſchuſſes nur aus reiner Oppoſitionsluſt gegen den Stadt⸗ rat auf einem früheren Beſchluß beharrt, auch wenn er deſſen Unhaltbarkeit erkannt hat, dürfte bei dem ſtarken Ver⸗ antwortlichkeitsgefühl der Bürgerausſchußmitglieder aus⸗ geſchloſſen ſein. 88 Ferner wurde dem Bürgerausſchuß das Rocht der Mit⸗ wir kung bei der Feſtſetzung Gas, klaſſen der der Preiſe für Waſſer und Elektrizität eingeräumt, während bisher der Stadtrat dieſe Preisfeſtſetzungen nach eigenem Gutdünken vornehmen konnte, wobei es ſchon als ein Akt des Entgegenkommens betrachtet wurde, wenn er den Stadtverordneten von ſeiner Entſcheidung Kenntnis gab. Ob das Interpellationsrecht des Bürger⸗ ausſchuſſes in irgend einer Weiſe geregelt worden iſt, konnten wir aus den Landtagsberichten nicht erſehen. Die Art und Weiſe, wie bisher in Mannheim die Interpellationen geſchäftlich behandelt wurden, erachten wir für unhaltbar. Es herrſchte die Gepflogenheit, daß Interpellationen zwar eingebracht und begründet ünd eventl. auch von dem Stadt⸗ ratstiſch aus beantwortet werden konnten, daß eine Diskuſſion über ſie aber nicht ſtattfinden durfte. Warum? Wir meinen, daß es das Richtigſte iſt, wenn im Stadtparlament bei Interpellationen genau in der Weiſe verfahren wird wie im Reichs⸗ und Landtag: daß eine Beſprechung erfolgen muß, wenn ſich die Mehrheit des Kollegiums dafür entſcheidet. Es macht einen unwürdigen Eindruck, wenn die Bürger⸗ ausſchuß⸗Mitglieder ſich nur auf die Rolle der ſtummen Zu⸗ hörer beſchränken müſſen, ohne die Möglichkeit zu haben, ihre eigene Auffaſſung zur Geltung zu bringen. Sonſt iſt eine Verſchiebung der Befugniſſe des Stadtrats und des Bürgerausſchuſſes nicht eingetreten. Sie würde auch wohl nur dann möglich geweſen ſein, wenn man zur Magiſtrats⸗Verfaſſung übergegangen wäre. Für dieſe iſt aber vorerſt keine Stim⸗ mung bei der Regierung vorhanden. Dieſe wurde zwar beauftragt, eine Denkſchrift über die Zweckmäßigkeit der Magiſtratsverfaſſung auszuarbeiten, aber nach dem Zuſtande⸗ kommen des neuen Städte⸗ und Gemeindeordnungs⸗Geſetzes iſt in abſehbarer Zeit an eine neue Aenderung nicht zu denken. Von großer Tragweite für die künftige Zuſammen⸗ ſetzung der Bürgerausſchüſſe ig den größeren Städten wird die Aenderung der Einteilung der Steuer⸗ Wähler und in Verbindung hiermit das Proportionalwahlſyſtem ſein. Während bis jetzt die Einteilung auf der Baſis der Zwöflfte⸗ lung erfolgte, ſoll in Zukunft die Sechſtelung ſtattfinden. Ein Aufſteigen erheblicher Wählermaſſen in die höheren Steuerklaſſen wird das Reſultat ſein, ſodaß z.., begünſtigt durch das Proportionalwahlverfahren, in Zukunft nicht nur in der dritten, ſondern auch in der zweiten und wohl auch in der erſten Klaſſe Sozialdemokraten gewählt werden. Aller⸗ dings wird es andererſeits möglich ſein, in der dritten Klaſſe eine Anzahl nichtſozialdemokratiſche Bürgerausſchuß⸗ mitglieder durchzubringen. Daß aber z. B. der Mann⸗ heimer Bürgerausſchuß in ſeiner Zuſammenſetzung eine be⸗ deutende Verſchiebung nach links erfährt, ſteht außer Frage. Auch das Zentrum wird bei der nächſten Wahl eine ſeiner Anhängerziffer entſprechende Anzahl Sitze im Bürger⸗ ausſchuß und Stadtrat erhalten. Für die Proportional⸗ wahlen wurden die ſtreng gebundenen Liſten vorgeſehen. Ob hier der Landtag das Richtige getroffen hat, erſcheint uns zweifelhaft. Wir meinen, daß er hier zu weit gegangen iſt. In dieſen ſtreng gebundenen Liſten liegt, man mag noch ſo ſchöne Gründe für ſie anführen, eine gewiſſe Beſchränkung der Wahlmöglichkeit. Seuilleton. Die Gartenſtadtbewegung.) Von Hauns Thoma. Die Wohnungsfrage gehört bekanntlich zu den wichtigſten Fragen, die im Haushalt des Menſchenvolkes zu beantworten ſind, für die in einem guten Haushalt zu ſorgen iſt. Ihre Kommiſſion hat mir erlaubt als Berichterſtatter meine perſönliche Meinung, mehr als es ſonſt gebräuchlich iſt, im Anſchluß an dieſe Petition und über dieſe auszuſprechen, und wenn ich von ſolcher Erlaubnis etwas reichlich Gebrauch mache, ſo bitte ich um gütige Nachſicht des Hohen Hauſes. Daß Ihre Kommiſſion gerade mich auserſehen hat, über dieſe Petition der Vereinigung für Gartenſtadtbau zu be⸗ richten, kommt wohl daher, daß ich die Petition ſelber mit unterſchrieben habe, aber vielleicht auch daher, daß ich in der vorigen Landtagsperiode ſchon einmal zu einer Wohnungs⸗ angelegenheit hier im Hohen Hauſe das Wort ergriffen habe. Es handelte ſich damals um die Erhaltung der günſtigen Niſtgelegenheiten unſerer Vögel. Es iſt in einer Landwirt⸗ ſchafts⸗Verhandlung in dieſem Hohen Hauſe erſt vor kurzem anerkannt worden, daß die Vögel für den Landwirt großen Nutzen haben können und daß es eine Pflicht iſt, ſie zu ſchützen. Die nachſtehende Rede, die gewiß nicht nur für Baden, ſondern für 1 5 Bes von ungewöhnlichem Intereſſe iſt, hielt, wie kurz berichtet, Hans Thoma am letzten Samstag in der erſten bad. Kammer. abzug bis zu 50 Prozent ſtattfinden ſoll. Dieſer Antrag hat Wahlen in den Landtag, und faſt noch mehr bei den Wahlen nennen nur Karlsruhe und Heidelberg— von entſcheidender Ebleibt. dem Wähler⸗ Aur übrig ent⸗„kratie ſich für dieſe ſtaatliche Stütze ſehr wenig intereſſiert, ſondern weder eine der aufgeſtellten Liſten zu wählen, oder zu Hauſe zu bleiben. Streicht er auch nur einen Namen, ſo iſt die ganze Liſte ungültig. Die Zahl der Wahlberechtigten wird in Zukunft eine beträchtliche Vermehrung erfahren, da die ſeither geltende Vorausſetzung der Selbſtändigkeit des Wählers fallen gelaſſen wurde und in Zukunft jeder Reichs⸗ angehörige, der zwei Jahre in einem Orte wohnt und ſtädtiſche Steuern zahlt, wahlberechtigt iſt. Bisher durften unverheiratete Leute, die kein ſelbſtändiges Geſchäft hatten, nicht wählen. Auch dieſe Beſtimmung wird in der Haupt⸗ ſache der ſozialdemokratiſchen Partei zugute kommen. Abgelehnt wurde die Verleſhung des Wahlrechts an die Frauen. Zu verkennen iſt jedoch nicht, daß dem Frauenſtimmrecht in den Landtagsverhandlungen ſtärkere Sympathien entgegengebracht wurden, als noch vor Jahresfriſt die größten Optimiſten hoffen konnten. Einen weſentlichen Abſchnitt der neuen Städte⸗ und Gemeindeordnung bildet die Regelung der Ge⸗ meindeſteuern. Hier lag u. a. ein Antrag der national⸗ liberalen Fraktion vor, daß, wie ſchon bei den Staatsſteuern, in Zukunft auch bei den Gemeindeſteuern ein Schulden⸗ ein ſonderbares Schickſal. In der letzten Landtagswahl⸗ bewegung waren eigentlich alle Parteien für einen gerechten Schuldenabzug, der in faſt allen Verſammlungen eine große Rolle ſpielte. Jedermann war von der Berechtigung dieſer Forderung überzeugt, ſodaß ihr unſeres Wiſſens nirgends Gegner entſtanden. In der zweften badiſchen Kammier er⸗ klärten ſich aber nicht nur das Zentrum ſondern merk⸗ würdigerweiſe auch die Sozialdemokratie gegen den Schulden⸗ abzug, ja ſogar ein Redner der Fortſchrittlichen Volkspartei bekämpfte dieſe ſo gerechte Forderung. Schließlich wurden alle auf Einführung des Schuldenabzugs gerichteten Anträge zurückgezogen. Die ganze Schuldenabzugsfrage, die bei den in die Bürgerausſchüſſe der größeren Städte— wir Bedeutung war, iſt im Sande verlaufen. Wir bedauern dieſes Reſultat, das die aufgeregten Gemüter nicht beruhigen wird. Der Hinweis, es hondele ſich bei der Liegenſchaftsbeſteuerung nicht um eine Vermögens⸗ ſondern um eine Objektſteuer, iſt ein ſchwacher Troſt für die mit Schulden belaſteten Hausbeſitzer. Die Begründung, welche die Gegner des Schuldenabzugs für ihren Standpunkt erbrachten, haben etwas Weltfremdes an ſich. Wie liegen denn die Dinge? Viele Handwerker und Ge⸗ werbetreihende, namentlich in den Großſtädten, ſind gezwungen, eigene Häuſer zu erwerben, wenn ſie ihr Geſchäft ungehindert ausüben wollen. Die wenigſten jungen Handwerker, die ſich ſelbſt⸗ ſtändig machen wollen, ſind finanziell ſo geſtellt, daß ſie ein ſchuldenfreies Haus erwerben können. Sie ſind meiſt nur im Beſitze einer großen Arbeitsfrendigkeit, und erfüllt von dem red⸗ lichen Beſtreben, es im Laufe der Jahre zu etwas Ordentlichem zu bringen. Diejenigen, die einfach nur in das große Porte⸗ monnaie des Vaters zu greifen brauchen, werden, von einigen Ausnahmen abgeſehen, keine Handwerker, ſondern etwas „Beſſeres“. Dieſer junge kräftig vorwärts ſtrebende Handwerker⸗ ſtand bildet die beſte Stütze des Staats. Daß die Sozialdemo⸗ Steckpalme und viele andere. Auch die Vogelbeerbäume, die im Gebirge an den Land⸗ ſtraßen ſo gut gedeihen und ſchön ausſehen ſollen jetzt viel⸗ fach durch Samen erſetzt werden, als ob der Schwarzwald nicht genug Samen hätte. Die Vogelbeeren erleichtern gar manchem Vöglein den Winteraufenthalt bei uns. An den Bächen wird vielfach korrigiert, das Gebüſch kommt weg, das Wurzelwerk, das ſie gebildet, die Stein⸗ blöcke, die das Waſſerlaufgeſetz gewiß an die richtige Stelle geſchoben hat, müſſen weichen, und dem Bach wird vielfach aus ſeiner Träumerei, mit der er zwiſchen blühenden Wieſen und mooſigen Steinen dahintroddelt in kahſen Rinnen ge⸗ wiſſermaßen der Laufpaß gegeben, daß er ſo ſchnell wie mög⸗ lich abſchiebt auf dem kürzeren Wege zu Tal. Nicht nur den Vögeln, die gerne an den Waſſern niſten, wird dadurch die Wohnungsgelegenheit entzogen, ſondern auch noch einem anderen Tierlein, auf dem doch auch der gute Ruf, den der Schwarzwald bei fremden Reiſenden ge⸗ nießt, beruht.— Das Tierlein, das gar manche ebenſo ſehr in den Schwarzwald lockt, wie die würzige Tannenluft, iſt die Forelle— Feinſchmecker behaupten, daß die Schwarzwald⸗ forelle viel ſchmackhafter iſt, als die Alpenforelle. Als Schwarz⸗ wälder fühle ich mich immerhin ein wenig befugt, in dieſem Hohen Hauſe für ſeinen Ruf beſorgt zu ſein, wenn auch in kleinlichen Dingen. Die Forelle iſt das animaliſche Symbol unſerer kriſtallhellen Bäche, und auch ihre Wohnungen ſollten mehr geſchützt werden. Nach dieſer Einleitung, die eigentlich doch nur beweiſen ſoll, daß ich in Wohnungsaugelegenheiten mitſprechen darf komme ich auf die Beſtrebungen der deutſchen Gartenbau⸗ ſtadt⸗Vereinigung. 2 Es iſt nur zu allgemein bekannt, daß beſonders in unſeren Großſtädten Wohnungsverhältniſſe ſind, die das Volkswohl in geſundheitlicher, körperlicher wie ſittlicher Hinſicht zu ſchädigen geeignet ſind. 55 Das reiche Gewebe, welches Natur und Sitte für das Menſchengeſchlecht weben, auf dem eine Kultur ſich aufbauen, kann, wird leicht da, wo die Möglichkeit menſchenwürdigen Daſeins nicht gegeben iſt, gar oft zerfetzt. 5 Als ich in meiner Jugend einmal von Großſtadtwoh⸗ nungs⸗Elend eindringlich reden hörte, verſtieg ich mich zu dem ungereimten Ausſpruch: Ja, man hätte die Städte eben auf das Land bauen ſollen! Ich wurde darüber mit Recht ausgelacht— aber nun ſtehe ich hier und muß Bericht erſtatten über den Verſuch, die Städte auf das Land zu bauen, wenigſtens in Gärten zu bauen. Die Gartenſtadtbewegung iſt in ihrem tieferen Urgrund gewiß aus der Sehnſucht hervorgegangen, daß der Menſch ſoviel wie möglich wieder mehr mit der Natur im Zuſammen hang leben möchte, daß die Freude an der Natur wieder zu einer ſchöneren Lebensharmonie führei könnte aus der Ein förmigkeit des Tageswerks heraus, als es die ſo oft über⸗ hitzten künſtlichen Vorgnügungen der Stadt zu bieten ver⸗ mögen. Was kann ein kleines Gärtchen mit ſeinem Gemüſe ſeinen Blumen faſt für jeden von der Haſt und Mühe des Tages ermüdeten Menſchen werden?— Welche geſunde Freude für heranwachſende Kinder! 5 Und damit komme ich auf die Familie, ein geordnetes FJamilienleben iſt wohl als die Grundlage eines geordneten 2 J. Seſt⸗. Heneral⸗Anzeiger.(Abendblakt. Naüunheim, 7 Kt. 75 ihr baldiges Berſten erſehnt, iſt begreiflich und ihre Haltung da⸗ her auch verſtändlich. Aber von der Regierung hätten wir eine wohlwollendere Würdigung dieſer Verhältniſſe und ein größeres Verſtändnis für ſie erwartet. Es iſt ſehr leicht und billig, darüber zu witzeln, daß oft Häuſer von Leuten erworben werden, die kaum die Kaufgebühren aus eigenen Mitteln bezahlen können. Unter dieſen Leuten mag gewiß mancher ſein, der aus Leichtſinn handelt, aber die meiſten werden eben durch die Macht der Verhältniſſe zum Kauf von Häuſern gezwungen. Sie haben ſchwer genug zu leiden und können ihre Häuſer oft nur mit Mühe bezahlen. Den Spott und Hohn hätte man ihnen daher erſparen können. Noch ein anderes Moment kommt hinzu, das vor allem in den Großſtädten einen immer ſtärkeren Einfluß ausübt und das von den Gegnern des Schuldenabzugs völlig ignoriert worden iſt. Die Bauplätze ſind heutzutage vielfach im Beſitze von großen Bau⸗ und Terraingeſellſchaften. Dieſe vergeben die Arbeiten gewöhnlich nur an ſolche Handwerker, die ſich entſchließen, ein Haus an Zahlungs⸗ ſtatt zu nehmen. Gewiß können die Handwerker ein ſolches An⸗ ſinnen ablehnen. Das würde aber zur Folge haben, daß ſie bei der Verteilung der Arbeiten für die von den großen Baugeſell⸗ ſchaften auszuführenden Bauten auf Jahre hinaus vollſtändig gusſcheiden. Sie müſſen alſo, um Arbeit zu erhalten, Häuſer kaufen, die natürlich in faſt allen Fällen ſtark mit Hypotheken und Reſtkaufſchillingen belaſtet ſein werden. Noch eine andere Frage: Wer baut denn heutzutage? Die reichen Leute am wenigſten. Dieſe können ihre Gelder viel vorteilhafter und bequemer anlegen, als ſie in ſchwer, oft auch gar nicht verkäufliche Häuſer zu ſtecken. Iſt das Bauen aber erſchwert, und dadurch die Bautätigkeit eingeſchränkt, ſo ſteigen naturgemäß die Mieten. Dann aber jammert man wieder über die hohen Mietspreiſe und ſinnt über Maßnahmen zur Beſeitigung der Wohnungskalamität. All dieſe Gründe laſſen uns den Beſchluß der zweiten badiſchen Kammer auf den Schuldenabzug zu verzichten, ſehr bedauerlich er⸗ ſcheinen. Von den übrigen Beſchlüſſen in der Steuerfrage iſt hervorzu⸗ heben die Erhöhung des Kapitalrentenſteuerfußes von 10 Pfg. auf 16 Pfg. Die Regierung hatte nur 12 Pfg. vorge⸗ ſchlagen. Viel geſprochen wurde in den Steuerdebatten über die das zuläſſige Maß überſteigenden Neueinſchätzungen, die nament⸗ lich in den Großſtädten ſtattgefunden haben und Urſache zu berechtigten Beſchwerden bildeten. Auch in Mannheim weiß man hiervon ein Lied zu ſingen, wurden doch bei den Einſchätzungen Preiſe angenommen, welche ſich auf mehr wie das Doppelte des⸗ jenigen Betrages beziffern, der bei dem Verkauf erlöſt werden konnte. Es iſt erfreulich, daß die Regierung hier Entgegenkom⸗ men zugeſagt und Nachprüfungen der Einſchätzungen reſp. Nach⸗ ſchätzungen veranlaſſen will. Man darf hoffen, daß auf dieſem Wege mancher Mißſtimmung der Boden entzogen wird. Erwähnt ſei noch, daß die Steuergrenze für das Einkommen der Beamten auf 8 Mk. von 100 Mk,, ſeither.50 Mk. feſtgelegt wurde. Die Wertzuwachsſteuerfrage iſt mit Rückſicht auf die bevorſtehende Ein. führung der Reichswertzuwachsſteuer unerledigt geblieben. Sie wird auf dem nächſten Landtag zur Löſung kommen, wenn, was nicht unwahrſcheinlich iſt, das Reichswertzuwachsſteuergeſetz fallen ſollte. Politische AUebersſeht. 1 5*Mannheim, 23. Juni 1910. Neichsverſicherungskommiſſion. In der geſtrigen Sitzung der Reichsverſicherungs⸗Kom⸗ miſſion wurde die Diskuſſion über Pavagr. 257 fortgeſetzt. Es handelt ſich um die Zulaſſung neuer Betriebs⸗ krankenkaſſen, die von einer Mindeſtzahl von 500 Verſicherungspflichtigen nach der Regierungsvorlage abhängig gemacht wird. Während von einer Seite die völlige Aus⸗ ſchaltung neuer Betriebskrankenkaſſen gefordert wird, liegen verſchiedene Anträge von anderer Seite vor, welche die Mindeſtzahl herabſetzen wollen, und zwar ein konſervativer Antrag auf 50, ein Zentrumsantrag auf 100 u. ein national⸗ liberaler auf 200, letzterer mit der Maßgabe, daß nach Paragr. 259 die oberſte Verwaltungsbehörde die Mindeſt⸗ zahk noch auf die Hälfte als auf 100 herabſetzen darf. Ein weiterer nationalliberaler Antrag bezieht ſich auf die Zu⸗ laſſung von Betriebskrankenkaſſen für Saiſonbetriebe, für welche die erforderliche Mindeſtzahl der Verſicherungspflich⸗ tigen nach dem Durchſchnitt der in der Hauptbetriebszeit be⸗ ſchäftigten Verſicherungspflichtigen berechnet werden ſoll. In derſelben Richtung bewegte ſich ein Zentrumsantrag, der für landwirtſchaftliche Betriebe die Zahl von 20 dauernd beſchäftigten Verſicherungspflichtigen als genügend anſehen will. Ferner liegen zwei Anträge der konſervativen und der nationabliberalen Partei vor, welche die Errichtung von Staatslebens anzuſehen, ſo daß wohl alles, was zur Befeſti⸗ gung und Erhaltung des Familienſinns von Staats wegen geſchehen kann, gewiß gute Früchte bringen wird.— Die Familie kann aber wohl nur dort in ihrem geſunden Weſen gedeihen, we, Wohnſtätten ſind, die ihr eine gewiſſe Garantie der Beſtändigkeit gewährleiſten können. Wenn ich es machen könnte, würde ich, wie Schiller es wahl auch gemeint hat, einem jeden glücklich liebenden Paar Raum, wenm auch in kleinſter Hütte, zu verſchaffen ſuchen. Die Familie braucht notwendig zur Erhaltung ihrer Sprößlinge und zur Pflege aller guten Keime der Liebe, die nirgends ſo wie in der Familie ſich entwickeln können, eine ſie abſchließende Wohnung. Zu all den vielen Sorgen, welche die Geſellſchaft um ähren Beſtand in unſerer zwar kulturentwickelten aber noch fehr unruhigen Zeit hat, gehört nun einmal die um Be⸗ ſchaffung hinreichender Wohnungen. Und gerade hier, wo es ſich um die Notwendigkeit handelt, iß vielleicht die Geſamtheit dazu kommen, unegoiſtiſch zu n. Vorerſt wollen wir aber gerne allen den Stimmen, die ach vernehmen laſſen und die man wohl dahin deuten „daß ſie von der Sorge um das Geſundbleiben und unſores Volksganzen eingegeben find, Ge⸗ en. Dies Streben nach Geſundheit ſcheint auch bei unſerer Jugend an Boden zu gewinnen; man laſſe ihr ihren Sport zund auch ihre Wanderluſt, das iſt doch etwas anderes für aunſere Jünglinge als die Beſchränkung von der Schulbank curf die Bierbank. 5 5 gemeinſchaftlichen Betriebskrankenkaſſen für Vereinigungen von Betriebsunternehmern zulaſſen wollen. Bei der Ab⸗ ſtimmung wurden die Anträge des Zentrums mit der Herab⸗ ſetzung der Mindeſtzahl auf 100 und für landwirtſchaftliche Betriebe auf 20 zunächſt angenommen, ſodann aber der ganze Paragr. 257 der Regierungsvorlage mit den Stimmen des Zentrums, der Sozialdemokratie und der fortſchrittlichen Volkspartei abgelehnt. Hiernach iſt vorläufig in der erſten Leſung die künftige Errichtung neuer Betriebskrankenkaſſen für unzuläſſig erklärt. Es wurde aber auf Wunſch der Kom⸗ miſſion mit Rückſicht darauf, daß vielleicht in zweiter Leſung noch eine Einigung über den Paragr. 257 erzielt wird, in der Beratung über die Beſtimmung für die Betriebs⸗ und In⸗ nungs⸗Krankenkaſſen fortgefahren, nachdem die Paragr. 258 und 259 gleichfalls abgelehnt waren. Paragraph 260, welcher die Errichtung neuer Betriebskrankenkaſſen unter der Vor⸗ ausſetzung des gefallenen Paragr. 257 nur dann zulaſſen will, wenn: 1. Sie den Beſtand oder die Leiſtungsfähigkeit vorhan⸗ dener allgemeiner Ortskrankenkaſſen und Landkrankenkaſſen nicht gefährden; 2. ihre ſatzungsmäßigen Leiſtungen denen der maßgebenden Krankenkaſſen mindeſtens gleichwertig ſind und 3. ihre Leiſtungsfähigkeit für die Dauer ſicher iſt, wurde angenommen. Ebenſo exfolgte Annahme des Paragr. 261, der ſich mit den Betriebskrankenkaſſen der Bauunternehmer beſchäftigt. Die Paragr. 262 und 263 regeln die Neu⸗ errichtung von Innungskrankenkaſſen, ſie wurden unverändert angenommen. Auch die ferneren Beſtimmungen dieſes Ab⸗ ſchnittes fanden im weſentlichen unveränderte Annahme bis zum Paragr. 269, insbeſondere der Paragr. 267, der die fernere Zulaſſung von Betriebskrankenkaſſen unter gewiſſen Vorausſetzungen regelt. Die zu dieſem letzten Paragraphen von konſervativer und nationalliberaler Seite geſtellten An⸗ träge auf Herabſetzung der erforderlichen Mindeſtzahl der Mitglieder von 100 auf 50, wurde abgelehnt. Ablehnung erfuhr auch der Paragr. 270, welcher für Betriebskrankenkaſſez des Reichs oder der Bundesſtaaten die Vorausſetzung nich gelten laſſen will, an die im übrigen das Geſetz die Z⸗ laſſung privater Betriebskrankenkaſſen anknüpft. In raſchei Reihenfolge mit nur kurzen Diskuſſionen wurden die Para⸗ graphen 271— 292 mit einigen unweſentlichen Abänderungen angenommen. Zum Friedensſchluß im Baugewerbe. Wenn aus einer Reihe von Orten die Nachricht kommt, daß eine Partei den Schiedsſpruch des Schiedsgerichts über die örtlichen Verträge nicht angenommen hat, ſo können dieſe Kundgebungen an dem endgültigen Friedensſchluß im Bau⸗ gewerbe tatſächlich nichts ändern. Sie beruhen vielmehr auf nicht ausreichender Kenntnis der in den Einigungsverhand⸗ lungen getroffenen Vereinbarungen. Das Schiedsgericht, dem wie bekannt, auch Vertreter der Arbeiterorganiſationen und des Arbeitgeberbundes angehörten, hat in dieſer Beziehung am 16. Juni folgende Entſcheidung getroffen: Die Zentral⸗ Organiſationen verpflichten ſich, ihre örtlichen Organiſationen zum Abſchluß von Verträgen nach den Vertragsmuſtern mit allen an dieſen Verträgen beteiligten Gegenorganiſationen anzuhalten und auf den Abſchluß mit allen Mitteln wieder⸗ holt hinzuwirken. Kommt deſſenungeachtet ein derartiger Vertrag durch Verhalten einer Organiſation nichk zuſtande, ſo hat die Gegenorganiſation volle Handlungsfreiheit; dabei darf die den Vertragsabſchluß ablehnende Organiſation von ihrer Zentralorganiſation in keiner Weiſe unterſtützt werden. — Die Vertreter der Arbeiterorganiſationen ſind gegenwärtig damit beſchäftigt, an allen Orten, wo eine Verſtändigung nicht zuſtande kommt, die Arbeiter über die Folgerungen aus dieſer Entſcheidung aufzuklären. Bei den örtlichen Verhandlungen war in zahlreichen Vertrags⸗ gebieten nicht nur über Lohn und Arbeitszeit, ſondern auch über den übrigen Vertrag zwiſchen den Parteien keine Vereinbarung erzielt worden. Das Schiedsgericht war aber völlig außerſtande, dieſe Fragen von ſich aus zu entſcheiden, die noch vielmehr als Lohn und Arbeitszeit von den örtlichen Verhältriſſen abhängen. Das Schiedsgericht hat daher alle dieſe Streitfragen an die örtlichen Inſtanzen zu erneuter Verhandlung zurückgewieſen, aber dabei Fürſorge getroffen, daß ſpäteſtens bis zum 15. Juli d. J. alle ſtrittigen Punkte endgültig entſchieden ſein müſſen. Denn wenn bis zum 8. Juli keine Einigung erzielt iſt, ſo wird die Entſcheidung durch die im früheren Vertrage vorgeſehenen zweiten Inſtanzen endgültig entſchieden; und dieſe Entſcheidung muß ſpäteſtens bis zum 15. Juli gefällt ſein. Hierdurch wird jedoch die Annahme der Arbeit nicht berührt, die Ausſperrung iſt vielmehr allgemein ſchon am 16. Juni aufgehoben. Die neuen Lohnſätze nach den Entſchei⸗ dungen des Schiedsgerichts müſſen vom Tage der Arbeitsaufnahme ſofort gezahlt werden, da dieſe Vertragsbeſtimmungen ohne wei⸗ teres die Grundlage der örtlichen Tarifverträge zu bilden haben. Auch die Gartenſtadtbewegung dürfen wir wohl ihrem Weſen nach zu den Beſtrebungen rechnen, die zur ſittlichen und körperlichen Geſundung unſeres Volkes beitragen wollen. Man darf doch wohl, obgleich man erſchrecken kann vor all dem Böſen, was meiſt zuerſt ſich vordrängt, auch ein wenig Optimiſt ſein und Vertrauen haben auf das Gute der Menſchennatur— die Naturgeſetze, in denen ſich das Leben bewegt, liegen zwiſchen Werden und Vergehen, zwiſchen Ge⸗ burt und Tod. Da regulieren ſich gar viele Angelegenheiten, die verfahren und verworren ſind, von ſelbſt, und wenn nicht, ſo laufen ſie in ſich ſelbſt ab. Aber wenn die Tage des Alters da ſind, ſo möchte man gar gerne nach einer Ausſchau ſuchen, von der aus man in die Zukunft, in ein fernes, gelobtes Land ſehen kann— da möchte man durch alle Nebel hindurch unſer geliebtes Deutſchland ſehen als ein ſtaatliches Gebilde kraftvoll ge⸗ ſunder Art, in dem alle einträchtig als Brüder wohnen können, als Bürger, nicht nur als Genoſſen von Intereſſengemein⸗ ſchaften. Es gibt kein deutſches Wort, das Intereſſen gut wiedergibt, ich möchte aber hier die Ueberſetzung in Eigen⸗ vorteil wagen. Möchte dann über dieſem Staatengebilde der milde Geiſt deutſchen Chriſtentums walten, vor dem die treue Pflicht⸗ erfüllung zu etwas Selbſtverſtändlichem wird, wo ſelbſt Herr Mommon angehalten wird, unegoiſtiſch, ohne Eigenvorteil dienen zu lernen. Die Gartenſtadt⸗Bewegung geht von England aus, wo man das Einfamilienhaus von je gewöhnt iſt, was die Sache ſehr erleichtert hat. Es ſind dort teilweiſe Siedelungen, die aus großen Induſtrien heraus entſtanden ſind. Die Arbeiter⸗ ſtädte werden allgemein als etwas fehr Schönes geſchildert. Hinſichtlich aller übrigen Beſtimmungen gelten jedoch bis zum Abſchluß der neuen örtlichen Verträge— alſo längſtens bis zum 15. Juli— die Beſtimmungen der alten Tarifverträge. Die gegenwärtigen Löhne ſind durch die Schiedsgerichts während der Dauer des Tarifvertrages allgemein um 5 Pfennig erhöht, mit Ausnahme von Orten mit weniger als 5000 Einwohner, wo die Erhöhung nur 4 Pfennig beträgt. Von dieſer Erhöhung wird gewährt 1 Pfennig ſofort, 2 Pfennige am 1. April 1911 und weitere 2 Pfennige am 1. April 1912. Bei der Regelung der Arbeitszeit waren dem Schiedsgericht durch die Be⸗ ſtimmungen des Hauptvertrages ſehr enge Schranken gezogen. Denn die Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit ſollte die Regel, deren Verkürzung aber die Ausnahme bilden. Daraus ergab ſich ohne weiteres, daß alle Anträge auf Herabſetzung der Arbeitszeit in Orten, wo dieſe ſchon weniger als 10 Stunden beträgt, abgelehnt werden mußten. Es wurde daher nur für fünf Orte die Arbeitszeit auf 9½ Stunden vom 1. April n. J. ab herabgeſetzt. In allen Or⸗ ten, wo die Arbeitszeit mehr als 10½½ Stunden beträgt, iſt ſie vom 1. April 1911 ab auf 10½ Stunden und vom 1. April 1912 ab auf 10 Stunden herabgeſetzt. In Orten, wo ſie 10½ Stunden oder weniger beträgt, wurde ſie vom 1. April n. J. ab auf 10 Stunden ermäßigt. h. ber d an Borromäusenzyklika, die man zur Entlaſtung des Papſtes ſpaniſchen Jeſuiten zuſchreiben Entſcheidung des wollte, wird der„Tägl. Rundſchau“ aus Rom gemeldet: Wie ich aus beſter Quelle erfahre, iſt der Papſt ſelber der Ver⸗ faſſer des italieniſchen Originaltertes der Borromäusenzyklika. Mehrere Vertraute lieferten ihm das Material über Borromäus, das von Pius alsdann ſelb⸗ ſtändig, wie bei ſeinen früheren biſchöflichen Hirtenſchreiben, in italieniſcher Sprache verarbeitet wurde. Der hierzu beſtellte Latiniſt der Kurie überſetzte die päpſtliche Arbeit ſodann ins Lateiniſche. Daraus erklärt ſich die verlegenheit Merry del Bals, eine ausreichende Genugtuung gewähren zu ſollen, weil eben jede Genugtuung den Papſt per⸗ ſönlich bloßſtellen würde. 8 Eine Anti⸗Borromäusſpende. Das Präſidium des Gan⸗ geliſchen Bundes erläßt folgenden Aufruf an die evangeliſchen Glaubensgenoſſen: Die proteſtantiſche Erregung über die Schmähungen der deutſchen Reformation und Nation in der Borromäusenzyklika äußert ſich auch nach dem Abſchluß der preußiſchen diplomatiſchen Aktion noch täglich in zahlreichen be⸗ deutſamen Kundgebungen und ſucht mit ihren Forderungen auch nach erfolgverheißenden Zielen. Zwei praktiſche Ziele ſeien ge⸗ nannt: Zunächſt ſollte jeder mündige Proteſtant Mitglied des Evangeliſchen Bundes werden und dadurch unſere einmütige Ab⸗ wehr ſtärken. Sodann aber rufen wir zu einer Anti⸗Borromäus⸗ ſpende auf, die zu tatkräftiger Förderung der deutſch⸗evangeliſchen Sache dienen ſoll. U. a. kommen folgende Aufgaben in Betracht, denen der Evangeliſche Bund ſchon ſeit langem nach Kräften ſeine Hilfe zuteil werden läßt: Vermehrung der evangeliſchen Kranken⸗ pflege in der Diaſpora.— Förderung der deutſch⸗evangeliſchen Jugenderziehung in Waiſenhäuſern und Erziehungsvereinen in der Oſtmark, beſonders in Poſen und Weſtpreußen.— Die För⸗ derung der deutſch⸗evangeliſchen Sache im Auslande, insbeſondere in unſeren Schutzgebieten.— Der Bau einer deutſch⸗evangeliſchen Kirche in Rom— Für dieſe und die großen literariſchen und ſonſtigen umfaſſenden Auf⸗ gaben unſeres Bundes erbitten wir als ſegenbringende Frucht der Proteſtbewegung reichliche Gaben unſerer evangeliſchen Glaubensgenoſſen. Ein Freund unſerer Sache hat ſchon als Proteſtgabe 10 000 M. uns zugeſagt. Er muß und wird in zahl⸗ reichen kleinen und großen Gaben eifrige Nachfolger finden! Bei⸗ träge ſind zu ſenden an die Zentralkaſſe des Evangeliſchen Bundes, Halle(Saale), Poſtfach 178. Badiſche Politik. Zwei nene Geſetzentwürfe. Dem Landtage ſind noch zwei neue Geſetzentwürfe zuge⸗ gangen, erſtens die Abänderung der beiden Kirchenſteuergeſetze betr. und zweitens, die Steuererhebung in der Zeit vom 1. bis 16. Juli 1910 betr. Der erſte Entwurf, die Abänderung der beiden Kirchenſteuergeſetze, erwies ſich als nötig infolge der in dieſer Seſſion beſchloſſenen Abänderung des Vermögens⸗ und Einkommenſteuergeſetzes. Der zweite Entwurf, die Steuer⸗ erhebung in der Zeit vom 1. bis 16. Juli betr., iſt notwendig, weil infolge der noch nicht zu Ende geführten Etatsberatungen das neue Finanzgeſetz noch nicht erlaſſen werden kann, Vom badiſchen Tandtag. J. W. Karlsruhe, 23. Juni. Heute wurde die Tagesordnung in der Zweiten Kammer im Fluge zu Ende geführt. Zunächſt wurden die am Elementar⸗ unterrichtsgeſetz in der Erſten Kammer vorgenommenen Aen⸗ wene nach dem Bericht des Abg. König ohne Debatte ge⸗ nehmigt. Freilich ſcheinen auch in England die Liegenſchafts⸗Ver⸗ hältniſſe ſo ganz anders zu ſein als bei uns, daß an ein Nachahmen nicht zu denken ſei, zudem ſollen dort die Kreiſe der Beſitzenden in einer großen Menge ſich dieſer volkswirt⸗ ſchaftlichen Sache zuwenden wie ſonſt nirgends. Die Frage iſt dort älter und deshalb geklärter. Es ſoll dort auch eine Menge reicher Frauen und Männer geben, die praktiſch durch ſoziale Arbeit anfaſſen. Was ich über die deutſche Gartenſtadt⸗Bewegung ſagen kann, entnehme ich zumeiſt der Schrift von Hans Kampfmeyer „Die Gartenſtadtbewegung“. Als Propaganda für den Gartenſtadtgedanken könnte auf die Erfolge der Terrain⸗ Geſellſchaften hingewieſen werden, die die fiwanzielle Durch⸗ führbarkeit großzügiger Geländeerſchließungen nachgewießen und beſonders in techniſcher Beziehung oft Muſtergültiges geleiſtet haben. So die Baugenoſſenſchaft Ellerbeck Kiel, die Wohnungsſiedlung der Baugenoſſenſchaft Freie Scholle Weid⸗ mannsluſt bei Berlin mit 190 Einfamilienhäuſern mit je 200 Geviertmeter Garten.— Die Häuſer bleiben Genoſſen⸗ ſchaftsbeſitz und werden an die Genoſſen unkündbar und un ſteigerbar vermietet. Vorläufer der Gartenſtadt iſt die Obſtbaukolonie Edel bei Oranienburg— ein 50 Hektar großes Gelände in dauern⸗ dem Genoſſenſchaftsbeſitz iſt durch raſtloſe Arbeit der An⸗ ſiedler auf ödem Sandboden zu einem blühenden Garten umgewandelt worden. Für die künſtleriſche Geſtaltung des Arbeiterhauſes ſind beſonders die Kruppſchen Dörfer, das Dorf der Firma Gmünder in Reutlingen nach Entwurf von Architekt Theod. Fiſcher, ein Dorf. das Frau Landers im Gronauer Wall bauen läßt. chluß ſolgt) 1 5 — I. 8 Ebenfalls der Geſehentwurf 58 erle grenze zwiſchen der badiſchen Gemarkung Neckar ofsheim und 15 der heſſiſchen Gemarkung Helmhof betr. Es 9 ch hi ein 9 7 Hel andelt ſich hier 118 Wden um einen Geländeaustauſch aus Zweckmäßigkeits⸗ Zum Schluß wurde beſchloſſen, 55 die Regierung zu die Härten in der Landesbauordnung 5 zu beſeiti änd⸗ 185 lichen Bedürfniſſen weitgehendſt Müeſcht r 88 11 1255 hierzu drei Anträge und eine Petition der Vereinigung Karls⸗ en ruher Architekten por. Der erſte Antrag, der der nationaliberalen ne Fraktion, deckt ſich mit dem Beſchluſſe, die beiden weiteren An⸗ in träge, des Zentrums und der Konſervativen, wie die Petition nt wurden der Regierung als Material überwieſen. Die Regierung eit erkannte an, daß in der Ordnung Härten enthalten ſind und 'r⸗ erklärt, die Beſchwerden eingehend prüfen zu wollen. uf Die nächſte Sitzung findet morgen früh 9 Uhr ſtatt. er er Badiſcher Tandtag. 2. Kammer.— 103. Sitzung. W. Karlsruhe, 23. Juni. Der Präſident eröffnet kurz nach 9¼ Uhr die Sitzung. bie Am Regierungstiſch ſind anweſend: Staatsminiſter en b. Duſch, Direktor des Oberſchulrats v. Sallwürck, ie Miniſterial⸗Direktor Böhm, Miniſterial⸗Direktor Dr. 15 Glockner. mW Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Mündlicher Bericht b⸗ der Schulkommiſſion und Beratung über den von der Erſten n, Kammer abgeänderten Geſetzentwurf, Aenderungen des Ge⸗ lte ſetzes über den Elementarunterricht betr., Berichterſtatter: u8 Abg. König: 2. Mündlicher Bericht der Kommiſſion für Juſtiz 9 und Verwaltung und Beratung über den Geſetzentwurf, die en Verlegung der Landesgrenze zwiſchen der badiſchen Ge⸗ 1. markung Neckarbiſchofsheim und der heſſiſchen Gemarkung Helmhof betr., Berichterſtatter: Abg. Wittemann: 3. Bericht 1 der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung und Beratung ie über a) die Anträge der Abgg. Schmidt⸗Bretten u. Gen., Dr. 05 Zehnter U. Gen., Leiſer u. Gen., die Landesbauordnung betr.;: 15 b) die Petition der Vereinigung Karlsruher Architekten zu 5 dieſem Gegenſtand, Berichterſtatter: Abg. Wittemann. ich Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. je⸗ Abg. König(natl.) erſtattet den Vericht der Schul⸗ es kommiſſion über den von der erſten Kammer abgeänderten b⸗ Geſetzentwurf, Aenderungen des Geſetzes über den Elementar⸗ 825 unterricht betr. Er führt aus: Die Aenderungen ſind meiſt 55 redaktioneller Natur. Doch ſind auch einige materielle Aende⸗ 1 rungen vorgenommen. Da iſt zuerſt die der Schulaufſicht 112 durch die Städte der Städteordnung und die der anderen . Gemeinden mit über 4000 Einwohnern. Wir hätten da eine in bewußte Unterſcheidung getroffen. Das hat die 1. Kammer 1 geändert. Wir konnten uns nicht überzeugen, daß die Ab⸗ e, f änderung eine Verbeſſerung iſt, allein wir waren uns be⸗ 11 wußt, daß es ſich hier um eine Frage prinzipieller Natur ſe handelt. Eine weitene Aenderung befaßt ſich mit der Ver⸗ wendungsmöglichkeit der Lehrerinnen. Die Einſchränkung ht iſt gefallen. Weiter hat die 1. Kammer beſchloſſen, daß die n Kleinkinderbewahranſtalten nicht unter den§ 114 fallen 5 ſollen. Das iſt eine Klarſtellung, die gutzuheißen iſt. Der „Definition der 1. Kammer über den Begriff„kirchliche i⸗ Korporationen“ treten wir weder bei noch entgegen. Das iſt 8,* eine Frage der Rechtſprechung. Die Kommiſſion beantragt, die Aenderungen anzunehmen. Eine Debatte findet nicht ſtatk. 5 Abg. Fehrenbach(3Ztr.): Da der§ 114 auch in der 1. Kammer angenommen iſt, werden wir gegen das Geſetz ſtimmen. Abg. Gier ich(konf.): Da der§ 52 geändert worden iſt, ſtimmen wir gegen das Geſetz. Nun findet eine namentliche Abſtimmung ſtatt. Das Geſetz wird mit 36 Stimmen gegen 27 angenommen. Abg. Wittemann(3tr.) erſtattet den Bericht über den Geſetzentwurf, die Verlegung der Landesgrenze zwiſchen der badiſchen Gemarkung Neckarbiſchofsheim und der heſſiſchen Gemarkung Helmhof betr. Die Korrektur der Grenze erſchien als zweckmäßig. Es handelt ſich lediglich um einen Gelände⸗ austauſch. Abg. Neuwirth(natl.): Durch die Zickzacklinie der Grenze konnten keine geraden Wege in der Gemarkung ge⸗ zogen werden ete. Es entſtanden manche Schwierigkeiten. Daher iſt die Regulierung zu begrüßen. Der Geſetzentwurf wird dann in namentlicher Abſtim⸗ mung einſtimmig angenommen. Abg. Wittemann(Ztr.) erſtattet den Bericht über a) die Anträge der Abgg. Schmidt⸗Bretten u. Gen., Dr. Zehnter u. Gen., Leiſer u. Gen., die Landesbauordnung betr., b) die Petition der Vereinigung Karlsruher Architekten zu dieſem Geſetzentwurf. Er führt aus: Gegen die neue Landes⸗ bauordnung machen ſich manche Bedenken geltend, beſonders in der landwirtſchaftlichen Bevölkerung. Dieſe Bedenken ver⸗ dichteten ſich zu den Anträgen: Die Abgg. Schmidt⸗Bretten u. Gen. beantragen: „Die Zweite Kammer der Bad. Landſtände wolle be⸗ ſchließen, die Großh. Regierung zu erſuchen: die Bauordnung vom 1. September 1907 dahin abzuändern, daß folgende Bauarbeiten nicht der Genehmigung durch Großh. Bezirks⸗ amt, ſondern nur einer Anzeige an die Ortsbaukommiſſion ohne Einreichung eines Planes bedürfen: 1. die Errichtung von Gebäuden ohne Feuerungsanlage, welche nicht an öffentliche Straßen zu ſtehen kommen, min⸗ deſtens 1,80 Meter von der Nachbargrenze entfernt ſind, und deren Herſtellung nicht mehr als 200 M. koſtee; 2. die Errichtung von Kaminen in Gebäuden, die bisher ſchon Feuerungsanlage gehabt haben, falls dieſe Errichtung keine weſentliche Veränderung des bisherigen Zuſtandes be⸗ deutet: 5 3. die Ausbeſſerung von Umfaſſungsmauern, falls die vorzunehmenden Veränderungen eine Vergrößerung des Gebäudes nicht enthalten und auf die äußere Erſcheinung des Gebäudes nicht von erheblichem Einfluß ſind.“ Die Abgg. Dr. Zehnter, Schüler, Wittemann und Gen. beantragen: „Die Zweite Kammer richtet an die Großh. Regierung das Erſuchen, zum Zweck der Beſeitigung der in Anwendung der Landesbau⸗Ordnung hervorgetretenen Unzuträglichkeiten I. die Landesbauordnung dahin abzuändern, daß als unterſte r Landes⸗ Beſti hende Rückſicht nimmt, ferner die Behörden anzuweiſen, bei eeinem Bauaufwand Ortsbaubehörde zuſtändig ſein ſoll: 2. die Behörden anzuweiſen, bei der Anwendung der Bau⸗ ordnung auf den Unterſchied zwiſchen Stadt und Land die erforderliche Rückſicht zu nehmen.“ Die Abgg. Leiſer, Sänger, Neck und Gen. bean⸗ tragen: „Die Großh. Regierung iſt zu erſuchen, die Landesbauord⸗ nung einer Aenderung zu unterziehen, welche die beſtehenden Härten beſeitigt und insbeſondere auf die ländlichen Verhält⸗ niſſe weitgehendſte Rückſicht nimmt.“ Die Petition nimmt Bezug auf obige Anträge, die Erleich⸗ terungen des Bauens auf dem Lande bezwecken, die auch als Aenderungen im ſozialen Sinne und im Sinne des Bauweſens zu begrüßen, aber, weil nur einen kleinen Teil des Erſtrebens⸗ werten umfaſſend und ſich einſeitig auf Bauten auf dem Lande beſchränkend, als ungenügend zu bezeichnen ſeien. Das mindeſtens gleich wichtige Bauen in der Stadt mit den weit⸗ gehenden Unterſchieden je nach den Zwecken und Bedürfniſſen der ſtädtiſchen Bauten z. B. als Einfamilienhaus und wieder als Großwarenhaus wurde von der Landesbauordnung und ver⸗ ſtärkt von den ſtädtiſchen Bauordnungen höchſtens durch Zu⸗ weiſung beſonderer Bauzonen, ſonſt aber ſo gut wie nicht differenziell behandelt. Den beſonderen ſtädtiſchen Verhältniſſen und dem einſchneidenden Unterſchiede der Zweckbeſtimmung der einzelnen ſtädtiſchen Gebäudearten müſſe durch veränderte Bau⸗ ordnungsbeſtimmungen Rechnung getragen werden. An Gebäude⸗ arten gebe es in der Stadt: 1. Das Ein⸗ und Zweifamilienhaus, ſtehend. Das angebaute und eingebaute Wohnhaus, zwei⸗ bis drei⸗ ſtöckig, ohne Geſchäftsräume. .Das eingebaute Geſchäftshaus mit Nebenbau und Wohn⸗ räumen, zwei⸗ bis dreiſtöckig. Das eingebaute Geſchäftshaus, fünfſtöckig. Das Warenhaus und Großbetriebe. frei oder in Gruppen 9 2 4. kämen noch die landwirtſchaftlichen Gebäude. Die Petition ſtellt dann nachſtehende motivierte Anträge: 1. In die Landesbauordnung mit ihren im allgemeinen für alle dieſe vorſtehend aufgeführten Gebäudearten auf einer mitt⸗ leren Linie ſich bewegenden Vorſchriften, welche für die zu An⸗ fang ſtehenden, die noch unter die Beſtimmungen des Bauens auf dem Lande fallen müßten, zu ſtreng und nicht weitgehend genug für die unter 4 und 5 aufgeführten Gebäudearten ſeien, müßten für jede dieſer Gebäudearten anſtatt allgemeiner, beſondere Bau⸗ vorſchriften, bezw. Erleichterungen und Sicherheitsvorſchriften, eingeführt werden. 585 2. Daß die ſtädtiſchen Bauordnungen den gegen das Land veränderten Bauperhältniſſen dadurch Rechnung zu tragen ſuch⸗ ten, daß ſie die Beſtimmungen der Landesbauordnung grund⸗ ſätzlich erſchwerten und dadurch komplizierten, würde wohl kaum der Sinn der Landesbauordnung, deren verhältnismäßige Ein⸗ fachheit auch vorbildlich für die Städte ſein ſollte. Es müßten die Städte durch einfache Beſtimmungen nach den oben ange⸗ führten Gebäudearten und ohne grundſätzliche Erſchwerung der Landesbauordnung einfache und klare Bauverhältniſſe für die Bauten in der Stadt ſchaffen. 3. Mit jetzt etwa vorzunehmenden ſonſtigen Aenderungen in der Landesbauordnung ſollten auch verſchiedene Paragraphen geändert werden bezw. fortfallen, welche einzelne Schwächen, Weitläufigkeiten und einige Ueberbleibſel aus früheren jetzt nicht mehr beſtehenden Verhältniſſen enthielten, z. B.§ 41, deſſen 4. Die Handhabung der Bauordnung, der Geiſt der Durch⸗ führung der einzelnen Paragraphen könne auf dem Lande, wie bisher, weiter erfolgen, in der Stadt ſei die jetzige Handhabung der Aufſicht zum Teil einſeitig, den vielerlei und vielfach wider⸗ ſtrebenden Intereſſen nicht gerecht werdend, die altera pars der beiden Teile, der Bauherr, komme nicht genügend zur Geltung. Es ſei aber für geſunde und normale Bauverhältniſſe unbe⸗ dingt nötig, daß nicht nur die Stadt über die Bauangelegen⸗ heiten beſtimmend wache, ſondern daß auch der Bauende durch ſeinen Vertreter, den Architekten, mitbeſtimmend an der Aus⸗ übung der Bauordnung wirke. Es müßten der Baukontrolle zu dieſem Zweck ein oder zwei auf Zeit zu wählende Privatarchitekten mit gleichberechtigter Stimme zur Seite geſtellt werden. Es würde damit auch verhütet werden, daß eine bureaukratiſche oder zu ſchroffe Auslegung der Bauordnung eintrete, die für alle Teile, die Stadt ſowohl wie die Bauenden, Nachteile bringe. Außerdem müßten die Sitzungen der Baukommiſſion öffentlich ſtattfinden und der Vorſitzende ſollte ein hervorragender Tech⸗ niker ſein. 5. Die Vereinigung der Architekten, als der Sachverſtändigen auf dem Gebiete des Bauweſens ſollten in Bauangelegenheiten mit ihrem Urteil gehört, aus ihren Mitgliedern die ſachverſtän⸗ digen Mitglieder der Bauausſchüſſe genommen werden. Insbe⸗ ſondere aus der petitionierenden Vereinigung Karlsruher Archi⸗ tekten, welche hauptſächlich ſich der Förderung der architektoniſchen und künſtleriſchen Intereſſen in Bezug auf örtliche Verhältniſſe annehme, ſollten in erſter Linie die ſachverſtändigen Berater für die nötig werdenden Aenderungen in der Bauordnung und die ſachverſtändigen Mitwirker bei der Handhabung dieſer Bauord⸗ nung genommen werden. Der Berichterſtatter trägt dann viele Klagen aus allen Kreiſen im einzelnen var. Die Kommiſſion beantragt: 8 1. Die Großh. Regierung zu erſuchen, die Landesbauordnung einer Aenderung zu unterziehen, welche die beſtehenden Härten be⸗ ſeitigt und insbeſondere auf die ländlichen Verhältniſſe weitge⸗ der Anwendung der Bauordnung auf die ländlichen Verhältniſſe die erforderliche Rückſicht zu nehmen, 2. Die Einzelvorſchläge, die in Ziffer 1 des Antrages der Abg. Zehnter und Gen. und in der Petition ete, enthalten ſind, der Gr. Regierung als Material zur Kenntnisnahme zu überweiſen, 3. die in Ziffer 1 bis 3 des Antrags der Abg. Schmidt⸗Bret⸗ ten und Gen, gemachten Vorſchläge an die Regierung als Mate⸗ rial in dem Sinne zur Kenntnisnahme zu überweiſen, daß nicht eine Anzeige an die Ortsbaukommiſſion genügen ſoll, daß aber bei manchen unbedeutenden Bauten die Genehmigungspflicht weg⸗ fallen kann. Abg. Schmidt⸗Bretten(konſ.)] begründet ſeinen Antrag. Die in Ausſicht geſtellte Reviſion ſollte baldigſt erfolgen. Abg. Schüler(Zentr.) begründet den Antrag Zehnter. Wir bedauern, daß der 1. Teil von der Kommiſſion nicht angenommen wurde. Die Klagen ſind berechtigt. Die Koſten ſind ſehr hohe, weil alle kleinen Reparaturen genehmigt werden müſſen. Die Auf dem Lande kämen die Gebäudearten—3 vor, zu ihnen oin nicht mehr als 200 Mark die! ümungen dem ebenerdigen Wohnhausbau zuwider ſeien und ebenſo den Heimatſchutzbeſtrebungen. l Aübg. Leiſer(natl.) begründet ſeinen Antrag in ausfüh; licher Weiſe. Unſer Antrag iſt der weitgehendſte und kehrt in Abſatz 1 des Kommiſſionsantrages wieder.„ Präſident Rohrhurſt: Es ſind viele Redner vorgemerkt worden, eine größere Anzahl wird ſich im Laufe der Debatte no melden. Im Intereſſe einer raſcheren Arbeitsweiſe iſt nun zwi⸗ ſchen den Parteien eine Vereinbarung getroffen worden, daß alle Redner auf das Wort verzichten.(Bravo.) Miniſterialdirektor Glockner: Die Regierung kann m der Beurteilung der Landesbauordnung, den ſie trotz aller Be⸗ ſchwerden gefunden hat, zufrieden ſein. Es iſt ja ſchwer, die viel⸗ fachen einander entgegen ſtehenden Intereſſen richtig abzuwägen. Aber im Allgemeinen muß man den Verfaſſern des Geſetzes de bar ſein. Die Aenderungen im Einzelnen gehen ſehr auseinande Die vorgebrachten Klagen ſollen einer eingehenden Prüfung un terzogen werden. Die Regierung iſt mit den Anträgen ei ſtanden. Nach dem Schlußwort des Berichterſtatters, des Abg. Witte⸗ mann, werden die Anträge der Kommiſſion einſtimmig angenom men Die nächſte Sitzung wird anberaumt auf Freitag früß 0 ub Hus Stadt und Tand. * Maunheim, 28. Juni 1910. Huldigungsgedicht an Zeppelin. Ein geſchätzter Freund unſerer Zeitung ſchreibt uns: Vor Kurzem wurde ich in Baden⸗Baden mit einem Herr bekannt, bei welchem ich im Laufe der Unterhaltung gar ba poetiſche Ader entdeckte und welcher mir auf Wunſch eine Abſchri von dem folgenden ſchönen Gedicht überließ, das er ſ. Zt. de Herrn Grafen Zeppelin überſandte und wofür er von demſelbe ein herzliches Dankſchreiben erhielt. Nach dem neueſten(geſtrig großen Erfolg des Herrn Grafen dürfte dieſes Gedicht auch Ih Leſerkreis intereſſieren. Es lautet: Graf Zeppelin. Das däuchte den Grafen nicht Ruhm's genug: Vom Rücken des Renners getragen Durch feindlich Gelände im Blitzesflug Als heimlicher Späher zu jagen, Genug nicht, daß mit bewehrter Fauſt Im Feld er den Seinen vorangebrauſt. Drum ſtieg er, mit Würden bedeckt, vom P Entgürtend vom Pallaſch die Hüften; „Es wird mir hier unten zu eng die Erd, Mich dürſtet nach Ruhm in den Lüften. So groß auch das Wagnis, ich unternehms Zu ſiegen als Schöpfer des ſtarren Syſtems.“ Da wurden, im Sinnen bei Nacht und Tag— Die Worte des Grafen zu Taten; 1 Stets lauter ertönte der Hämmer Schlag An des ſchwäbiſchen Meeres Geſtaden. Dort ragt aus den Waſſern ein Rieſenſchrein, Der ſchließet des Grafen Geheimnis ein. Und ſieh— aus geöffneter Halle Tor Da hebt ſich ein Luft⸗Ungeheber 55 Mit ſchwirrenden Schwingen zum Licht empor, Gerüſtet mit Motor und Steuerr... Wie Reiterszügeln das Schlachtenroß, Folgt lenkſam dem Winke der Flügelkoloß Das Werk, das in Jahren der Graf erdacht, Gar ſorglich und ſtreng ward's geprobet, In dauernden Fahrten, bei Sturm und Nacht Hat's glänzendden Meiſter belobet; Der Zufall nicht, noch der Winde Spiel— Der Wille des Führers beſtimmet das Zie Getroffen von zündenden Blitzes Streich Erſchien— ach!— der Segler vernichte, Doch ſtracks hat er wieder, dem Phönix gleich, Den Flug nach den Wolken gerichtet. Die neuen Flügel hat ihm verlieh'n Die Liebe des Volk's zu Graf Zeppelin Es darf uns, wo feindliche Raben ſchrei'n, Das Schwert in der Scheide nicht roſten; Gewaffnet zieht, wie die Wacht am Rhein, Die Wacht in den Lüften auf Poſten. Dort kreuzt Zeppelin, dem Reich zur Ehr', Ein Schützer der Heimat, vom Fels zum Meer! Coblenz. C. Gerſ Zum Mannheimer Schaufliegen. Zum erſten Male ſoll nun auch in Mannheim die Erfolge de Flugtechnik dem großen Publikum vorgeführt werden. Es if freulich, daß die dazu Berufenen nicht Anfänger in der Kur Fliegens ſind, ſondern ſchon auf eine Reihe guter Leiſtung rückblicken können. Thelen fährt den Wright⸗Appara die Flugmaſchine Wright, G. m. b. H. Berlin⸗Reinickend Standarttype auf den Markt gebracht hat, d. h. ſie baut alle rate genau gleich und hat die Verſuche über Steuerung, Se tät etc. ſoweit durchgeführt, daß ſie an den diesbezüglichen Kor tionen nichts mehr ändert. Als ſie von Wright das Patent dieſe Apparate für Deutſchland abkaufte, hatte ja der Wri rat es ſchon zu ſolcher Vervollkommnung gebracht, daß n zu ändern übrig blieb. Es wurden von der„Flug Wright“ G. m. b. H. zunächſt unter den bekannten Schlittenht Räder zum Starten angebracht, 2 größere unter den Hau flächen, ein kleineres liegt zwiſchen den das Höhenſten den vorderen Kufenteilen. Hierdurch wurde die Sta unnötig und die bekannten Angriffe gegen Wright, ſei maſchine ſei untauglich, da ſie eines Startpylons bedürfe, hinfällig. 5 Die andere wichtige Neuerung beſteht in der Anbring von zwei horizontalen Stabiliſationsflächen hinter Seitenſteuer. Dieſe Flächen haben die Ausmeſſungen von 3 0,60 Meter und dienen dazu. dem Wright⸗Apparat einen ruhige Flug zu geben. Wer Wright⸗Apparate noch ohne dieſe Staßl ſationsflächen geſehen hat, war erſtaunt über den wellenf Flug, bei dem es oft den Anſchein hatte, als wolle der A kippen. Der Grund hierfür iſt der, daß der Wright⸗F labil gebaut iſt, d. h. der Syſtemmittelpunkt fällt mit dem S ſerd, N. 1 Inſtanz für alle Bauveränderungen und Neubauten mit Verhältniſſe zwiſchen Land und Stadt ſind ſo verſchieden, daß keine Schablone angewendet werden kann. vunkt beinahe zuſammen; dieſer liegt nur wenig unter dem S 4. Seile. 88 Geneval⸗Autzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Junk. mittelpunkt. Die Brüder Wright, die es zu einer bedeutenden Geſchicklichkeit im Lenken ihres Apparates gebracht hatten, konn⸗ ten es auch trotz des ſtark wellenförmigen Fluges zu Rekordleiſtun⸗ gen bringen, aber für ihre Schüler war es nicht immer leicht, beſonders bei ſtärkerem Winde, ihren Apparat zu dirigieren. Doch ſei hier darauf hingewieſen, daß noch kein größeres Unglück mit einem Wrightapparat paſſierte, wenn man von dem Unfall Orvill Wrights(1908) abſieht, das infolge Reißens eines Spanndrahtes erfolgte. In neueſter Zeit ſcheinen die Wrightapparate ſogar auch wie⸗ der die beſten Rekordleiſtungen bieten zu wollen, nachdem eine Zeitlang der Farman⸗Apparat an der Spitze ſtand mit Rekorden. Nun hat in den letzten Tagen Bro ohins die bisherige Rekord⸗ leiſtung Paulhans von nahezu 1300 Meter zweimal überboten und Höhen von 1700 Meter erreicht. Endlich hat Rolls als erſter auf einem Wrightapparat den Kanal hin und zurück überflogen. Außer den beiden erwähnten Neukonſtruktionen hat der Wright⸗ apparat keine weſentlichen Aenderungen erfahren. Beſonders an⸗ zuerkennen iſt, daß man auch bei dem 4zylindrigen Original⸗ Wright⸗Motor geblieben iſt, der zwar ziemlich ſchwer, aber außerſt zuverläſſig iſt. Von den Einzelheiten der Steuerhandhabung zu ſprechen, iſt hier nicht der Platz. Es möge genügen, zu er⸗ wähnen, daß die„Flugmaſchine Wright“ G. m. b. H. die Orvill Wright⸗Steuerung benutzt, die zwar etwas komplizierter iſt als die Vilburſteuerung, aber auch wieder Vorteile bietet, z. B. die Betätigung des Seitenſteuers zuläßt ohne Ver⸗ bwendung der Tragflächen und umgekehrt. Auch ſind Einrichtun⸗ gen zum Feſtſtellen des Steuerhebels getroffen, ſodaß für Mo⸗ mente das Loslaſſen des Steuerhebels möglich iſt, was bisher nicht der Fall war. Der Bleériotflieger, den Weiß führt, iſt als Eindecker⸗ typ noch nicht ſo ausgebildet wie der Wrightflieger. Noch immer verſucht Blériot neue Formen der Steuerflächen und auch der Tragflächen. Doch bleibt er ſtets bei dem 7zylindr. Gnöme⸗ Notationsmotor, der in Frankreich heute der gebräuchlichſte Flug⸗ motor iſt. Meiſt iſt hiebei die Schraube mit dem Motor feſt⸗ gekuppelt, ſodaß alſo beide die gleiche Umdrehungszahl haben. Die Rotation des ganzen Motors bezweckt einerſeits, die ſtoßenden Erſchütterungen beim ſtehenden Motor aufzuheben, und anderer⸗ ſeits den Flug ruhiger und ſtabiler zu geſtalten ähnlich wie beim Scherl'ſchen Einſchienen⸗Wagen, bei dem 2 rotierende Kreiſel die Stabilität gewährleiſten. Der Rotationsmotor iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich Luftgekühlt, ſodaß die komplizierten, bei Blériot aber ſtets glänzend durchdachten Kühlanlagen überflüſſig geworden ſind. Die Abgaſe werden neuerdings unter die Tragflächen abgeführt, um den Führer des Apparates nicht zu beläſtigen. Bei der ſehr ſchweren Belaſtung, die Blériot ſeinen Apparaten gibt,(bis zu 24 Klg. pro Qm.), iſt natürlich eine große Geſchwindigkeit erfor⸗ derlich, die bei Bleériotapparaten meiſt 80 Km. erreicht. Die Höhen⸗ und Seitenſteuerung wird in origineller Weiſe durch einen Hebel über einem Kugelgelenk betätigt. Doch iſt, wie ſchon er⸗ wähnt, die ganze Konſtruktion, das Zuſammenwirken von Trag⸗ und Steuerflächen noch nicht fein genug durchgearbeitet. Noch immer verſucht Blériot mit verſchiedenen Formen und Lagen der Flächen. Seit neuerer Zeit wird das Schwanzende mit den Steuer. und Stabiliſationsflächen mehr und mehr dem Antoinette⸗Typ nachgebildet. Immerhin haben die Bleriotführer, von denen zwei ſchon ihre Experimente das Leben koſtete, bis jetzt ſo viele gute Reſultate erzielt, daß die Schauflüge auf dem Exerzierplatz äußerſt kveſſante Flugleiſtungen bieten dürften. Roland Eiſenlohr. ——— uebertragen wurde dem Betriebsſekretär Auguſt Over⸗ mamn in Heidelberg das Stationsamt Titiſee und dem Betriebs⸗ ſekretär Karl Fortwängler in Säckingen das Stationsamt Erzingen. e. Die Rekrutierung im Großherzogtum Baden. Während jen⸗ feits der Vogeſen zur Deckung des nötigſten Heereserſatzbedarfs Hereits ſeit langer Zeit bis auf den letzten Mann gegriffen wird, iſt das erfreulicherweiſe bei uns gerade umgekehrt und viele taug⸗ Leute kommen frei. So hat Baden 1910 an Rekruten 6925 Mann, an Erſatzreſerviſten 3200 Mann du ſtellen. Hierzu werden von den in der erſten Muſterung als tauglich bezeichneten Mann⸗ ſchaften noch nicht einmal 34 zur Deckung des Geſamtbedarfs ge⸗ braucht, es bleibt alſo bei uns ein volles Viertel tauglicher Leute übrig. Für den Kriegertag des Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes zur Vorfeier der ſilbernen Hochzeit des Großherzogspaares, der in Karlsruhe ſtattfindet, iſt folgende Feſtordnung aufgeſtellt worden: Samstag, 25. Juni. 3½% Uhr nachmittags: Abgeordnetentag im Rathausſaal. 6½ Uhr: Abendeſſen nach Belieben. 8½% Uhr: Feſtbankett im großen Saale der Feſthalle. 8 Sonutag, 26. Juni. 385½% Uhr vormittags: Militär⸗Gottesdienſt in der katholiſchen Stefanskirche. 8% Uhr vormittags: Militär⸗Gottesdienſt in der evangeliſchen Stadtkirche. 10% Uhr: Kranzniederlegung in der Grabkapelle am Sarge SGroßherzogs Friedrich., am Kaiſer Wilhelm.⸗Denkmal, 1 8 Prinz Wilhelm⸗Denkmal, Fürſt Bismarck⸗Denkmal und den 85 Krieger⸗Denkmälern Karlsruhes durch die Militär⸗, Waffen⸗ und Marinevereine Karlsruhes. 12 Uhr: Mittageſſen nach Belieben. 2 Uhr: Vorbeimarſch vor Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog vor dem Großherzoglichen Schloß. Daran an⸗ ſchließend Marſch zum Feſtakt in die Feſthalle. 7 Uhr: Feſteſſen im kleinen Feſthalleſaal. Montag, 27. Juni. Nusflug nach Baden⸗Baden. Den hieſigen Vereinen wird am Samstag durch ſämtliche Tageszeitungen die Abfahrt der Extrazüge mitgeteilt werden. * Johann Strauß⸗Konzert im Roſengarten. Das kunſtſinnige Publikum von Mannheim und Umgebung ſe! nochmals darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß am nächſten Sonntag den 26. Juni, abends 8 Uhr, Muſikdirektor Johann Strauß jun. aus Wien mit ſeinem vollſtändigen Orcheſter im Nibelungenſgal des Roſengartens ein Konzert mit reichhaltigem Programm veranſtaltet. Es iſt nicht aran zu zweifeln, daß dieſe intereſſante Veranſtaltung eine große Anziehungskraft ausüben wird. Friedrichspark. Infolge des ungünſtigen Wetters muß die üſ heute abend angeſagte italieniſche Nacht auf amstag verſchoben werden. Don Jag m dag. eiche Stiftung. 96 000 M. ſind der Stadt Berlin ſwecke der Lieferung von warmem Frühſtück für bedürftige ind sürdige Schulkinder ohne Unterſchied der Konfeſſion aus inem Vermächtnis des früheren Apothekers Reinhold Anderſch fallen. Der Stadt Charlottenburg fielen gleichzeitig zu dem⸗ ben guten Zweck 48 000 M. zu. Der Geſamtbetrag von 144000 Mark iſt in das Staatsſchuldbuch eingetragen. Die Städte können aber erſt darüber nach dem Tode der Nutznießer verfügen. 5— Selbſtmord eines Couſins der Frau von Schönebeck Wer Aſſiſtent im Berliner Chemiſchen Univerſitäts⸗ laboratorium Dr Emil Ritter von Hardt⸗Stremayer, der Sohn des penſionierten Sektionschefs Dr. von Hardt und ein Enkel Stremayers hat am Mittwoch Selbſtmord verübt. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. Dr. v. Hardt⸗Stremayer war Couſin der Frau von Schönebeck. — Hilfe für die Ahrtalbewohner. Der Vorſtand des Deutſchen Kriegerbundes hat auf die Kunde von dem Hoch⸗ waſſerunglück im Ahrtal als erſte Hilfe ſofort 2000 M. für die dadurch geſchädigten Kameraden an den Vorſitzenden des Regie⸗ rungsbezirks⸗Kriegerverbandes Koblenz telegraphiſch überſandt. — In den Bergen verunglückt. Genf, 22. Juni. Ingenieur und Profeſſor Kuhn aus Frankfurt hatte mit einem Genfer Bergführer eine Beſteigung des Meije in Savoyen unternommen und iſt abgeſtürzt. Beide ſind tot, die Leichen ſind geborgen. Die Leiche Kuhns ſoll nach ſeiner Heimatsſtadt ver⸗ bracht werden. — Ein abſtoßendes Familiendrama. Sebnitz, 22. Juni. Eine Familientragödie hat ſich im nahen Hainersdorf abgeſpielt. Am Samstag fanden Spaziergänger im Walde die Leiche der ſeit dem 12. Juni vermißten Ehefrau des Arbeiters Wenzel an einem Baum erhängt. Zuerſt wurde Selbſtmord an⸗ genommen, dann ergab aber die nähere Unterſuchung, daß ein Mord wahrſcheinlich ſei. Der Schwiegervater der Toten wurde darauf als der Tat verdächtig verhaftet. Noch bevor es zur Auf⸗ klärung der Tat kam, erhängte er ſich aber im Gefängnis. Der GEhemann Wenzel, der eine Gefängnisſtrafe zu verbüßen hatte, weil er ſeine Frau in einen Teich geſtoßen hatte, überraſchte vor einigen Wochen, als er aus dem Gefängnis zurückkehrte, ſeine Frau mit ihrem Schwiegervater in unerlaubtem Verkehr. Seit dieſer Entdeckung war die Frau verſchwunden. Man nimmt an, daß der Schwiegervater die Frau getötet hat, um ſeine Ver⸗ fehlungen zu vertuſchen. Sportliche Nundſchau. Vorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatker.) Hamburg⸗Horn, 24. Juni. Hammer⸗Rennen: Kalchas— Radium. Hamburger Criterium: Angoſtura— Roma— Smart. Nickel⸗Rennen: Germanicus— Hades. 5 Großes Hamburger Handicap: Kohlrabi— Setelkapu— Galago. Eintracht⸗Rennen: Sagitta— Wache. Borgfelder Rennen: Oranier— Oben Hinaus. Alphons Brödermann⸗Jagdrennen: Stormy Ocean— Sut⸗ ton Park. 9210 ketzte Nachrichten und Lelegramme. * Stuktgart, 23. Juni. Der Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg iſt heute früh 10 Uhr 6 Minuten, von Berlin kommend, in Begleitung des Unterſtaatsſekretärs Wahnſchaffe hier eingetroffen. Zum Empfange waren u. a. auf dem Bahnhofe erſchienen: Miniſterpräſident Freiherr v. Weiz⸗ ſacker, der preußiſche Geſandte von Below⸗Rutzau und Legations⸗ rat Freiherr von Gemmingen. Nach der Begrüßung geleitete der Miniſterpräſident von Weizſacker den Reichskanzler ins Hotel. Von dort wird ſich der Reichskanzler um 11½ Uhr zum Beſuch bei ihren Majeſtäten nach Schloß Bebenhauſen begeben. * Augsburg, 23. Juni. Das Hochwaſſer der Lech richtet immer größeren Schaden an. Bei Hohzoll wurden 6 Häuſer weg⸗ geſpült. Das große Elektrizitätswerk der Spinnerei Stadtbach iſt ſchwer gefährdet.„ * Achern, 23. Juni. Um 11½ Uhr iſt die Herzogin von Sonder⸗ burg⸗Glücksburg, Schweſter der deutſchen Kaiſerin hier eingetroffen. Dieſelbe wurde am Bahnhof vom Hofmarſchall empfangen und fuhr im offenen Wagen nach Ober⸗Sasbach, nach der Villa Hochfeld. Die Ueberführung der Leiche findet um 5 Uhr von Sasbach nach Achern ſtatt. Der Großherzog von Baden trifft nach 2 Uhr dort ein. * Weimar, 23. Juni. Geſtern ſtarb in Interlaken, wohin er ſich zur Kur begeben hatte, der General der Artillerie Graf Edler v. d. Planitz. * Truppenübungsplatz Bitſch(Elſaß), 23. Juni. Auf dem Truppenübungsplatz nahm heute vormittag König Fried⸗ rich Auguſt von Sachſen die Beſichtigung ſeines Infanterie⸗Re⸗ gimentes No. 105 vor und zwar in der üblichen Form von Pa⸗ radeaufſtellung und Vorbeimarſch. Hierauf begab ſich der König an der Spitze der Fahnen⸗Kompagnie nach dem Lager zurück. An dem um 12 Uhr folgenden Frühſtück nahmen das Offiziers⸗Korps des Infanterie⸗Regiments No. 105 ſowie die Stabsoffiziere des Infonterie⸗Regiments Nr. 136 teil. Die Abfahrt Se. Majeſtät im Automobil nach Reichenhofen iſt um.30 Uhr angeſetzt. Von Niederbronn aus erfolgt die Abreiſe des Königs über Hagenau— Frankfurt a. M. nach Dresden. Der Kommandant des Uebungs⸗ platzes Bitſch, General⸗Major Block erhielt das Komturkreuz erſter Klaſſe des ſächſiſchen Hausordens, der Adjutant Oberleut⸗ nant Scheele vom Infanterie⸗Regiment No. 138 den Albrecht⸗ orden. * Kiel, 23. Juni. Die„Hohenzollern“ mit dem Kaiſer an Bord traf um 10 Uhr 30 Min. vor den Schleuſen von Holtenau ein. Nach erfolgter Durchſchleuſung dampfte die Kaiſerjacht unter Salut der Flotte in den Kriegshafen, durchfuhr die Reihen der unter Topp⸗ flaggen liegenden Kriegsſchiffe, deren Mannſchaften Parade⸗ aufſtellung genommen hatten, und machte ſodann an der gewohnten Liegeſtelle vor der Reventlowbrücke feſt. * Wien, 23. Juni. Das Abgeordnetenhaus nahm nach zwei⸗ wöchentlicher Spezialberatung den Staatsvoranſchlag gemäß dem Antrage des Budgetausſchuſſes an. Wertvolle Vermächtniſſe. Weinheim, 23. Juni.(Priv.⸗Telegr.). Das Teſtament des bderſtorbenen Herrn Generalkonſuls Biſſinger wurde heute eröffnet. Unter den Vermächtniſſen befinden ſich 90 000 M. für Errichtung eines Schwimmbades und 10 000 M. für den Ge⸗ meinnützigen Verein, die wertvollen Sammlung an Antiquitäten und Kunſtgegenſtänden fallen der Stadt zu. Dieſe erhielt weiter 10000 M. für Einrichtung eines Raumes zur Auf⸗ bewahrung dieſer Gegenſtände. Der Reichskanzler beim König von Württemberg. * Stuttgart, 23. Juni. Der Staatsanzeiger ſchreibt: Der Reichskanzler und preußiſcher Miniſterpräſident v. Beth⸗ mann⸗Hollweg iſt heute hier eingetroffen, um ſeinen Beſuch am königlichen Hoflager abzuſtatten. In ſeinem früheren Amt als Staatsſekretär des Innern hat er ſich im Dezember 1907 im königlichen Hoflager vorgeſtellt. Bei ſeinem nun⸗ mehrigen Beſuch als höchſten Beamten des Reiches heißen wir ihn auf ſchwäbiſchem Boden herzlich willkommen. Heute abend findet zu Ehren des Reichskanzlers ein großes Diner beim Miniſter⸗Präſidenten ſtatt, an dem auch die Herren 1„ Staatsminiſter und die Präſidenten der Ständekammer teil⸗ nehmen. Hieran ſchließt ſich ein Bierabend beim preußiſchen Geſandten. In der Nacht fährt der Reichskanzler wieder nach Berlin zurück. Die Hochwaſſerkataſtrophe in Bayern. s. München, 22. Juni.(Von unſ. Korreſpondenten.) Im Landtag kamen heute zwei Interpellationen des Zen⸗ trums und der Sozialdemokraten wegen der Hochwaſſer⸗ ſchäden zur Behandlung. Miniſter v. Brettreich erklärte u.., daß für die erſte Hilfeleiſtung aus aufgelöſten Fonds des Finanzminiſteriums 147000 M. zur Verfügung ſtehen. Die Zuſchüſſe von allerhöchſter Stelle, aus Staats⸗, Kreis⸗ Diſtrikts⸗, und Gemeindemitteln werden mit den aus der privaten Wohltätigkeit fließenden Beiträgen hinreichen, um den erſten vordringlichen Forderungen nachzukommen. Wegen der Zuwendung weiterer ſtaatlicher Beihilfen ſind ohne Ver⸗ zug weitere Erhebungen angeordnet worden. U. a. ſoll auch die Summe von 2½ Millionen, die nach dem Beſchluß des Landtags zur Beſchaffung ſelbſttätiger Wägevorrichtungen aus Anlaß des Malzaufſchlagsgeſetzes verwendet werden ſollen, hier Verwendung finden. Selbſtverſtändlich wird auch den von der Kataſtrophe Betroffenen Nachlaß an Steuern und Bodenzinſen gewährt. In einem Münchener Blatt wird aus Anlaß der Hoch⸗ waſſerkataſtrophen darauf hingewieſen, daß der Deutſche bei ähnlichen Fällen, die das Ausland betreffen, ſtets hilfsbereit ſei und ungeſäumt ans Hilfswerk gehe; es wird unter anderem an die letzte Hochwaſſerkataſtrophe in Paris erinnert, für deren Opfer ſpeziell auch aus Bayern erhebliche Beträge geſammelt worden ſind. Das betreffende Blatt meint, nach⸗ dem man im Ausland dem ſchweren Unglück, das Bayern be⸗ troffen hat, teilnahmslos gegenüberſtehe, ſolle man ſich in Zukunft danach richten und lieber rechtzeitig die Gelder, die man ſonſt fürs Ausland ſo ſchnell bereit hatte, zuſammen⸗ legen, um für unvorhergeſehene Fälle einen Fonds zu gründen. Das Attentat in Friedberg. * Friedberg, 23. Juni. Der Komplize Barkenſteins hat nicht mit ihm zuſammen gewohnt, ſondern in Bad Nauheim oder in Frankfurt a. M. Nach dem Unfall ſoll er die Stadt im Sportskoſtüm verlaſſen haben. Beide waren gut mit Bomben verſehen. 8 * Friedberg, 23. Juni. Eine Beſichtigung der Leiche Barkenſteins hat ergeben, daß derſelbe etwa.68 Meter groß, ſchlanker Natur, dunkelblond und etwa 26 Jahre alt geweſen iſt. Das Geſicht iſt glatt und bartlos. Am rechten Arm iſt eine deutſche und eine amerikaniſche Flagge eintätowiert. Die Leiche wurde von der Frankfurter Kriminalpolizei nach dem Bertillonſchen Syſtem gemeſſen und photographiert. Der Preſſe ſollen die Photographien zugänglich gemacht werden, da man auf dieſe Weiſe hofft, etwas von der Perſon Barken⸗ ſteins und auch über den Anlaß der Tätowierungen zu er⸗ halten. Die Cholera. * Berlin, 23. Juni. Von den choleraverdächtigen Aus⸗ wanderern des Bahnhofes Ruhleben iſt heute vormittag einer geſtorben. Es ſoll ſich aber nicht um Cholera, ſondern um Fleiſch⸗ vergiftung handeln. 5 *Wien, 23. Juni. Wie die„Neue Freie Preſſe“ aus Lem⸗ berg meldet, ſind dort geſtern zwei Arbeiter unter choleraver⸗ dächtigen Erſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Demonſtration deutſch⸗nationaler Studenten. * Wien, 23. Juni. Ueber 4000 deutſch⸗nationaler Studenten beranſtalteten heute vormittag vor dem Parlament einen Demon⸗ ſtrationsbummel gegen die Errichtung einer italieniſchen Rechts⸗ fakultät in Wien. Eine Abordnung überreichte dem deutſch⸗ nationalen Verband eine Proteſt⸗Reſolution. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau. Berlin, 23. Juni. Morgen feiert der Direktor der Dresdner Bank Geh. Kommerzienrat Eugen Gutmann, das Feſt ſeines 70. Geburtstages. Gutmann iſt eine bekannte Perſönlichkeit der Berliner Hochfinanz. Als Sohn eines Dresdener Bankiers geboren, lernte er von der Pike auf das Bankgeſchäft, beteiligte ſich nach längerem Aufenthalt im Ausland im Jahre 1872 an der Gründung der Dresdner Bank, die aus der damals ſehr bekannten Privat⸗ bankfirma Mich. Kaskal hervorgegangen iſt. Erſt im Jahre 1881 errichtete die Dresdner Bank eine Filiale in Berlin, deren Leitung Gutmann übernahm. Nach und nach ging das Schwergewicht der Geſchäftstätigkeit immer mehr auf die Berliner Filiale über. Auf die Entwicklung dieſer Berliner Filialbank überhaupt hat Gutmann in den langen Jahren ſeiner Tätigkeit eutſcheidenden Einfluß aus⸗ geübt. Er iſt auch Aufſichtsratsmitglied von vielen ſeiner Bank nahe⸗ ſtehenden Aktien⸗Unternehmungen. Der bayeriſche Kriegsminiſter und Herr von Oldenburg. Berlin, 23. Juni. In der heutigen Sitzung der bayeriſchen Abgeordnetenkammer kam Kriegsminiſter v. Horn nochmals auf den Fall Oldenburg im Reichstag zu ſprechen und gab dazu folgende Erklärung ab: Es liegt mir daran, die Lngende von einem Ehrenhandel hier endlich aus der Welt zu ſchaffen. Ich erkläre ausdrücklich: ich habe mit dem Abg. v. Oldenburg keinen Ehrenhandel gehabt. Ich habe die Sache niemals für einen Ehrenhandel aufgefaßt und konnte ſie nach Art des Vorhergehenden unmöglich ſo auf⸗ faſſen, wenn auch der Abgeordnete v. Oldenburg in der be⸗ treffenden Reichstagsſitzung das Wort Ehrenhandel gebraucht hat und auch ſchon vorher einmal in Privatgeſprüchen, ſo mag es ſeiner Empfindung entſprechen, nicht aber meiner. Schwerer Unfall. —4 Berlin, 23. Juni. Aus Newyork wird gemeldet: In dem Vergnügungspark Commery Island ereignete ſich geſtern ein ſchwerer Unfall. Zwei Wagen der Vergnügungsgebirgsbahn, welche mit einigen 20 Wagen beſetzt waren, waren gerade bei dem höchſten Punkt der Bahn angekommen, als plötzlich die beiden Wagen aus dem Geleiſe ſprangen und in die Tiefe ſtürzten. Zwei Perſonen waren ſofort tot, 17 andere ſind mehr oder minder ſchwer verletzt dabongekommen. Furchtbares Hagelwetter. I Berlin, 23. Juni. Die unweit Tomaszow in Ruſſiſch⸗ Polen gelegenen, dem Fürſten von Hohenlohe⸗Oehringen ge⸗ hörigen Güter und Waldungen wurden von einem furchtbaren Hagelwetter heimgeſucht. 5000 Schafe und Lämmer und eine große Menge, Hirſche und Haſen wurden tot aufgefunden. Fünf Hirten wurden von Eisſtücken erſchlagen. 1 er„eeeenr eee — . * ene — Aie 8 5 8 80 5. Selle. 5 5 Aus dem Großherzogtum. D Von der Tauber, 23. Juni. Wie de R b. berühmt werden kann auf unnoble Weiſe ſchon längſt wäre) beweiſt folgender Vorfall: Der Religionslehrer des Tauberbiſchofsheimer Eeane ſrägt einen Wer hat uns das Heil der Welt ge⸗ bra cht?— Keine Antwort! Dagegen flüſtert der Nachbar undeut⸗ lich ein: D e* H err Erlö ſer. Freudigen Mutes rekapituliert der ichtswiſſende: Der Herr Anniſer(Redakteur des -Tauber⸗ Jund Frankenbote“ in Tauberbiſchofsheim). Darob natürlich faſt unbezwingbare Heiterkeit. oc. Ettlingen, 21. Juni. Der Kaſerne durch die Stadt iſt vorbehaltlich Bürgerausſchuſſes perfekt geworden. Ankauf der hieſigen der Zuſtimmung des Der mit dem Reichsmilitär⸗ fiskus vereinbarte Preis beträgt 152 500 Mark. Kursſteigerung der Benz⸗Aktien. Sehr lebhafte Umſätze fanden an der heutigen Börſe in Benz⸗ Aktien ſtatt. Der Kurs ſtellte ſich auf 147/148 Prozent, das iſt 7 bis 8 Prozent über den geſtrigen Kurs. Die Kursſteigerung iſt auf Gerüchte über einen ſehr günſtigen Jahresabſchluß zurück⸗ zuführen. *** Saatenſtand des Reiches. * Berlin, 22. Juni. Der Saatenſtand des Rei⸗ ches betrug Mitte Juni bei Winterweizen 22(Vorjahr 3,0), bei Sommerweizen 2,5(Vorjahr 2,7), bei Winterſpelz 2,0(Vorjahr 2,4), bei Winterroggen 2,4(Vorjahr 28). bei Sommerroggen 2,5(Vorjahr 2,5), bei Sommergerſte 2,5(Vorjahr 2,5), bei Hafer 2,6(Vorjahr 2,6), bei Kartoffeln 25(Vorjahr 2,6), bei Klee 22 (Vorjahr 3,3), bei Luzerne 22(Vorjahr 3,1), bei Bewäſſerungs⸗ wieſen 1,8(Vorjahr 28), andere Wieſen 2,3(Vorjahr 3,3). Unter den Bemerkungen heißt es: Strichweiſe zwar brachten häufig warme Gewitterregen den Pflanzen die zum Wachstum nötige Jeuchtigkeit, in vielen Gegenden aber waren bis zur Zeit der Be⸗ richterſtattung noch keine oder nur unbedeutende Niederſchläge ge⸗ fallen, ſodaß dort über große Dürre geklagt wurde. Ueber tieriſche Schädlinge wird wenig geklagt, umſomehr aber über ſtarke Ver⸗ unkrautung der Felder. Wintergetreide hat der anhaltenden Trockenheit verhältnismäßig gut widerſtanden. Sommerhalm⸗ früchte werden recht verſchieden beurteilt. Wo hinreichende Nie⸗ derſchläge gefallen ſind, machte das Wachstum gute Fortſchritte, wo aber anhaltende Dürre herrſchte, blieben die Sommerſaaten mehr oder weniger zurück, am meiſten bei Hafer bei dem ver⸗ einzelt ſchun Mißernte befürchtet wird, falls nicht bald ein ausgiebiger Regen fällt. Kartoffeln ſind vielfach ungleich⸗ mäßig aufgelaufen, zum Teil lückenhaft beſtanden, entwickeln ſich aber im allgemeinen befriedigend. Der erſte Schnitt der Futter⸗ kräuter, Klee und Luzernen wurde größtenteils und zwar in recht. reichlichen Mengen eingeerntet. Auch die Beſchaffenheit des Heues iſt faſt durchweg gut. Die Heuernte iſt faſt überall im vollen Gange und fällt meiſt reichlich aus, verſchiedentlich ſtehen ſogar ſehr hohe Erträge in Ausſicht, zu deren Werbung die Fork⸗ dauer des warmen, trocknen Wetters ſehr erwünſcht wäre. **** Zuſammenſchluß in der Holzinduſtrie. Fr Für den deutſchen Holzhandel iſt es von großem Intereſſe, daß die bedeutendſten Häuſer der öſterreichiſch⸗ungariſchen Holz⸗ induſtrie, welche lebhaften Export, auch nach Deutſchland, be⸗ treiben, beſchloſſen haben, ſich zu einer Vereinigung zuſammen⸗ zuſchließen. Dieſe Vereinigung bezweckt die gemeimame Errich⸗ tung eines gemeinſamen Verkaufskontors, durch deſſen Vermitt⸗ lung alle Abſchlüſſe mit ausländiſchen Firmen bewirkt werden ſollen. Man hofft auf dieſe Weiſe den erheblichen Uebelſtänden und fortwährenden Preisunterbietungen, die ſich im Holzerport zeigen, am beſten ſteuern zu können. Ferner will die Vereinigung die Zahlungs⸗ und Abnahmebedingun⸗ gen in einheitlicher Weiſe regeln, auch allgemein geltende Sortierungsbedingungen einführen Die bedeutendſten Firmen der öſterreichiſchen Holzausfuhr haben bereits ihren Beitritt erklärt. Die Vereinigung ſteht unter Füh⸗ rung der Union⸗Forſtinduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft, Wien, der Ver⸗ einigten Holzproduzenten Aktiengeſellſchaft, Wien, der Sieben⸗ bürger Waldinduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft, Budapeſt, Gebrüder Grödel, Budapeſt. 55 8 * 1** Die Warenpreiſe im Großhandel haben im Monat Mai ihre rückläufige Tendenz weiter beibehalten, ſo daß das Preisniveau nunmehr erheb⸗ bich tiefer als im Vorjahre ſteht. Der Index für 17 Waren, deren Preis im Verhältuis zu ihren Konſummengen be⸗ rechnet wird, ſtellte ſich im Mai auf 5739.34 M. gegen 5816.34 Mark im April. Die Senkung des Preisniveaus beträgt 1,32%. Im vergangenen Jahre war der Warenpreisindex von 5895.80 Mark im April auf 5967.06 M. im Mai oder um 1,13% in die Höhe gegangen. Durch die verſchiedenartige Bewegung in beiden Jahren hat ſich die Minusdifferenz gegenüber dem Vorjahr, die im April erſt 1,43 Prozent betrug, im Mai auf 3,82% erhöht. Eine Ermäßigung von April auf Mai ds. Is. weiſen vornehm⸗ lich die Getreide⸗ und Kartoffelpreiſe auf. Der Index für Weizen, der ſich im April noch auf 740.94 M. ſtellte, ging im Mai auf 708.87 M. zurück. Er ſteht nun ganz bedeutend niedriger als im Vorjahr, wo er 853.06 M. betrug. Noch erheblicher iſt aller⸗ dings die Abnahme gegenüber dem Vorjahre bei Roggen. Der Index für Roggen ging von 815.24 M. im April auf 779.87 M. im Mai zurück; im Mai 1909 hatte er 979.98 M. oder rund 200 M. mehr betragen. Relativ hat aber der Rückgang bei Kartoffeln den ſtärkſten Grad aufzuweiſen. Von 472.33 M. im April ging er auf 442.75 M. im Mai zurück und ſteht nun um 192 M. niedriger als im Mai 1909, wo er 634.55 M. betrug. Bei Weizen ſtellt ſich das Minus gegenüber 1909 auf 17%, bei Roggen auf 200, bei Kartoffeln auf 300%. Einen Preisrückgang von April auf Mai haben ſodann noch Rinder und Kälber, Kaffee und Tabak erfahren, während der Inder für Schweine von 895.28 auf 921.83., der für Hammel von 57.56 auf 58.55, der für Zucker von 149.14 auf 154.34 M. und der für Baum⸗ wolle von 341.60 auf 350.40 M. hinaufging. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die in den letzten Tagen in Erſcheinung getretene Feſtigkeit, mußte einer neuerlichen Baiſſe⸗ bewegung Platz machen, da die von den amerikaniſchen Börſen ge⸗ kabelten Ernteſchäden dementiert wurden und daraufhin reichliche⸗ res und billigeres Angebot an den Markt kam. Bei uns iſt die Witterung für die Vegetation weiter günſtig. Die Händler ſind (wenn er es nicht feſtgeſetzten Notierungen immer noch eine Wertbeſſerung für Wei⸗ zen von 25 Pfg. per 100 Kg. Auch die Preiſe für Weizenmehl konnten eine Beſſerung von 25 Pfg. per 100 Kg. behaupten. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 143—144, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend Mk. 144—145, dito Roſario Santa Je 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Juli⸗Auguſt M. 148, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 147—148, Ulka 10 Pud Mark 149—150, Azima 10 Pud—10 ſchwimmend Mark 157—158, Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 144—145, dito 3 Prozent blaufrei prompt Mk.—.—, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September M. 146—147. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Auguſt⸗September M. 100 bis M. 101, dito 9 Pud 20⸗25 per Auguſt⸗September M. 101—102, dito 9 Pud 30⸗35 per Auguſt⸗September M. 102 bis M. 103. Gerſte ruſſiſche 5960 Kog, per Auguſt⸗September 93—94, dito 58⸗59 Kg. per Auguſt⸗September Mk. 92—93, rumäniſche 59⸗60 per Auguſt⸗September M. 96—97. Mais. Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mk.—.—, dito Mai⸗Juni M. 98—99, dito Juni⸗Juli M. 98—99, Donau Galatz Joxanian ſchwimm. Mk. 101—102, Odeſſa M.—.—, Novo⸗ roſſik weiß per prompt Mk.——, Mirxed per April⸗Mai—.—. Hafer Petersburger 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 94—95, dito 47.48 Kg. per Mai⸗Juni 95—96, Laplata per Inni⸗Juli 46⸗47 Kg. M. 94—95, dito 47⸗48 Kg. per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 97—98. Der„Verband Deutſcher Steinholzfabrikanten e..“ hält in den Tagen vom 14. bis 16. Auguſt a. c. in Stutgart ſeine dies⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung ab. Da die ſeitens des Vorſtandes aufgeſtellte Tagesordnung außerordent⸗ lich wichtige Punkte enthält, über die in der Verſammlung nach Durchberatung Beſchluß zu faſſen ſein wird, ſo kann mit Gewiß⸗ heit angenommen werden, daß die Tagung, die die Mitglieder übrigens auch an einem hervorragend ſchönen Platz unſeres Vaterlandes zu ernſter Arbeit und fröhlichem Beiſammenſein zuſammenführt, zahlreiche Teilnehmer findet⸗ New Nork Lebensverſicherungsgeſellſchaft, New Pork. Nach dem vorliegenden Geſchäftsbericht des Inſtituts war der Beſtand an Verſicherungen Ende 1909 im Geſamtgeſchäft 979,260 (i. V. 975,855) Kapitalverſicherungen auf den Todesfall mit Mark 8496,96 Mill.(M. 8457,89 Mill.) Summe, ferner 2330(2354) Po⸗ licen über M. 14,98 Mill.(M. 14,74 Mill.) an Kapitalverſicherun⸗ gen auf den Lebensfall, endlich 9632(9922) Policen übee M. 8,56 Mill.(M..57 Mill.) in der Rentenverſicherung. Das deutſche Geſchäft des Inſtituts erſtreckte ſich über 13,088(12,627) Poli⸗ cen mit M. 225,91 Mill.(M. 216,11 Mill.) Kapitalverſicherungen auf den Todesfall, 243(264) Policen über M. 1,82 Mill.(Mark 1,85 Mill.] Kapitalverſicherungen auf den Lebensfall und 331(341) Policen mit M. 0,33 Mill. letwa wie i..) Renten. Von dem Geſamtbeſtande waren in Rückdeckung M. 12,07 Mill.(M 12,57 Mill.] Kapitalverſicherungen auf den Todesfall, wovon auf das deutſche Geſchäft M. 1,37 Mill.(wie i..) entfielen. Zu den Kapitalanlagen bringt der Bericht keine ausreichenden Mit⸗ teilungen. Es ergibt ſich, daß der mittlere Zinsfuß der Wert⸗ papiere.28 Proz.(4,31 Proz.) war, der Hypotheken 4,72 Proz. (4,71 Proz.), der Vorauszahlungen und Darlehen auf Policen 5,31 Proz.(5,34 Proz.) und der Guthaben bei Bankhäuſern 192 Prozent(202 Proz.). An Grundbeſitz wurden M. 0,41 Mill. (M. 0,24 Mill.) neu erworben, dagegen M. 4,35 Mill.(M. 0,54 Mill.) verkauft. Als für Deutſchland intereſſant iſt hervorzuheben, daß die Geſellſchaft u. a. beſitzt deutſche Reichsanleihe und preu⸗ ßiſche Sbaatsanleihe in Höhe von nom.§ 8,80 Mill., ſodann di⸗ verſe deutſche Stadtauleihen im Betrage von nom.§ 3,26 Mill. Der Nominalbetrag der geſamten Effekten beträgt§ 411,19 Mill. gleich M. 1747,56 Mill., der Buchwert zu Janieſende§ 404,66 Mill. oder M. 1719,80 Mill., der Kurswert§ 401,21 Mill. oder M. 1705,12 Mill 1 *** Telegraphiſche Handelsberichte. * Hamburg, 23. Juni. Die Norddeutſche Juteſpinnerei und Weberei nahm heute ihren vollen Betrieb wieder auf. Elbe⸗ frachten ſind lt.„Frankf. Ztg.“ 2 Pfg. höher auf den niederen Waſſerſtand in Sachſen. * Newyork, 23. Juni. Nach einer Meldung des Journals of Commerce ſchweben mit den Schienen⸗Werkem Abſchlüſſe über 70 000 Tonnen. Der Status der Reichsbank. * Berlin, 23. Juni. Der Status der Reichsbank vom 21. 98. Mts. zeigt nur wenig Veränderung an. Die Anlagen nahmen um 5 Mill. Mark zu, während die Barmittel um 16 Mill. Mark und die fremden Gelder um 60 Millionen Mark zunahmen. Der Betrag an ungedeckten Noten verminderte ſich um 56 auf 130 Millionen Mark. Die ſteuerfreie Reſerve ſtellt ſich daher auf rund 340 Millionen Mark. Die Frage einer Diskontermäßigung kommt für die Reichsbank, gleichviel, wie ſich die Bank von Eng⸗ land verhält, im Juni laut„Frkf. Zeitung“ natürlich nicht mehr in Betracht. Sie könnte alſo erſt im Juli erörtert werden, ja nach dem Umfange der Ulitmoanſprüche, den die Bankwelt wieder ſehr hoch ſchätzt, und je nach den Rückflüſſen. Die Rede Gwinners und die Deutſche Bank. * Berlin, 23. Juni. Zur Kritik in der Herrenhausrede Gwinners erklärt die Deutſche Bank, daß ſie am 30. Mai einen Beſtand an deutſchen Anleihen und deutſchen Schatzanweiſungen im Betrage von mehr als 157 Millionen Mark mehr hatte. Sie ſind enthalten in 4 Konten: Effekten⸗Konto, Konſolidations⸗ Konto, Konto deutſcher Schatzanweiſungen und Wechſel⸗Konto. Auf letztere ſtehen die Schatzanweiſungen von weniger als neun Monate Lauffriſtt.(Frkf. Zeitung). Vom Anilintruſt. Die bon dem Konzern Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co.— Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Lud⸗ wigshafen a. Rh.— Akt.⸗Geſ. für Anilinfabrikation, Berlin und Norwegen errichtete Fabrikanlage zur Herſtellung von Salpeter aus Stickſtoff der Luft ſind, wie die Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zeitung mitteilt, ſoweit gediehen, daß die Inbetriebnahme eines Teils dr Anlagen nunmehr bevorſteht. Infolge deſſen iſt damit zu rech⸗ nen, daß das Konzern demnächſt mit den erſten größeren Men⸗ gen Luftſalpeter auf dem Markte erſcheint. Gute Ausſichten für die Juteernte. * Kalkutta, 23. Juni. Die Ausſichten für die diesjährige Juteernte ſind fortwährend die allerbeſten Die hieſigen Jute⸗ ſigen offiziellen Kursblatt zeigen aber gegenüber den am Montag Fälſchungen von Baumwoll⸗Konoſſements. 8 *London, 23. Juni. Wie„Standard“ meldet, wurde geſtern von Vertretern engliſcher und kontinentaler Bankfirmen eine ſtark beſuchte Verſammlung abgehalten, um die Lage zu erwägen, die aus den kürzlich aufgedeckten amerikaniſchen Fälſchungen von Baumwollen⸗Konoſſements entſtanden iſt. Der Vorſitzende des Auf⸗ fichtsrates der Lloydbank, Vaſſar⸗Smith, führte den Vorſitz. Faſt alle bedeutenden Banken des Kontinents waren vertreten. Die Ver⸗ ſammlung beſchloß, einen Ausſchuß von 16 Mitgliedern zu wählen; unter den in dieſem Ausſchuſſe vertretenen Banken werden ſich die Deutſche Bank, die Dresdner Bank, die ruſſiſch⸗chineſiſche Bank und die öſtereichiſche Länderbank befinden. Generalrat und öſterreichiſch⸗ungariſche Bahnen. 5 * Budapeſt, 23. Juni. In der heutigen Sitzung des Gene⸗ ralrates der öſterreichiſch⸗ungariſchen Bahnen berichtete Eiſenbahn⸗ ſekretär Hofrat v. Pranger, daß an den internationalen Plätzen eine ziemliche Erleichterung der Geldverhältniſſe eingetreten ſei, während der heimiſche Geldmarkt eher eine Verſteifung aufweiſt, was ſeine Urfache in der Einzahlung auf ſtaatlichen Anleihen und und in dem Vorſchuß an die ungariſche Regierung zu ſuchen habe⸗ Dadurch würden ziemlich anſehnliche Geldmittel dem Verkehr ent⸗ zogen. Außerdem nehme die Landwirtſchaft vor der Ernte ziemliche Beträge in Anſpruch und es ſtehe der Zinsfuß am offenen Markte der Bankrate ziemlich nahe. Die Anſprüche in Bahnen waren in den letzten Wochen ziemlich bedeutend und betrugen ſeit Anfang Januar 371 Mill. Kronen mehr als im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres. Die Frage einer Aenderung des Zinsfußes gelangte nicht zur Erörterung.(Frkf. Ztg.) * . 5* Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers) *Frankfurt a.., 23. Juni. Fondsbörſe. Die beſſere Ge⸗ ſtaltung der geſtrigen Newyorker Börſe hat hier auf den Verkehr, vornehmlich auf amerikaniſche Eiſenbahnaktien anregend gewirkt. Das Geſchäft war im allgemeinen belebt, auf die günſtige Lage des Geldmarktes. Der hieſige Privatdiskont konnte ſich um auf 3 drei Sechzehntel Prozent ermäßigen. Von Bankaktien ſind heimiſche ſehr belebt, Berliner Handelsgeſellſchaft wurde im Kurſe weſentlich ge⸗ hoben. Auch Deutſche Bank war feſt. Mittelbanken ruhig und be⸗ hauptet. Von Transportwerten Lombarden mäßig feſter, Staats⸗ bahnen und Orientbahnen ruhig und feſt. Schiffahrtswerte unver⸗ ändertfeſt. In Induſtrieaktien iſt das Kursniveau nach oben ge⸗ richtet. Von Montanwerten Bochumer reger umgeſetzt, bei größeren Umſätzen wurden Phönix⸗Bergbau gehandelt. Elektriſche Werte nur gering verändert, das Geſchäft in dieſen Werten iſt ſchleppend, Ediſon leicht abgeſchwächt. Von Kaſſainduſtriewerten, chemiſche feſt, Höchſter 2% Prozent höher bezahlt, Zementwerte feſt, auch Anilin höher. Frankfurter Transport⸗ und Unfall⸗Verſicherungs⸗Geſellſchafts⸗Aktien notierten 20 Mark höher. Grund für den Rückgang in den letzten Tagen war zumteil in der bevorſtehenden Auflöſung des Karſells der Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungs⸗Geſellſchaft zu ſuchen. Fremde Renten waren nicht belebt und notierten meiſt unverändert. Durch gute Haltung zeichneten ſich Ruſſen aus. Heimiſche Anleihen bewegten ſich in engen Grenzen bei feſter Tendenz. Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft ſtill, doch zeigten die Kurſe eine feſte Tendenz. Die Nachbörſe war behauptet. Es notierten: Kredit 209,50, Diskonto 186,90, Dresdner 167,60, Staatsbahn 161,10, Lombarden 24,20, Balttimore und Ohio 111,75. Bezugsrecht auf Aktien der Ma⸗ Mönus 92,30 bz.., auf Bergmann⸗Elektr. Aktien%0 ez. G. * Berlin, 23. Juni. Fondsbörſe. Wenn ſich auch die Geſchäfts⸗ tätigkeit nur vereinzelt lebhaft zeigte, ſo war die Haltung zu Anfang im allgemeinen doch feſt, da die Befeſtigung Newyorks und die günſtige Lage des Londoner Geldmarktes zu Meinungskäufen er⸗ mutigten. Montanwerte ſetzten mit Ausnahme von Rheinſtahl und Harpener beſſer ein. Auch Banken waren vorzugsweiſe feſt. Von amerikaniſchen Bahnen waren im Anſchluß an Newyork Kauada um 1,20 höher. Auch Pennſylvania ſtellten ſich höher. Oeſterreichiſche Werte bewahrten ihre gute Haltung bei mäßigen Umſätzen. Schwächer lagen heute Anatolier und Orientbahnaktien unter Realiſterungen. Otaviaktien verloren mehrere Prozent, weil verlautete, daß die Di⸗ vidende 1½ Prozent gegen das Vorjahr niedriger ausfallen würde. Zproz. deutſche Reichsanleihen konnten um 0,10 Prozent im K 185 anziehen, während ſich für ſonſtige Fonds kein Jutereſſe zeigte. Produktenbörſe. Der günſtige Saaten⸗ ſtandsbericht, die in Amerika, infolge des Wetterumſchlags im Nord⸗ weſten eingetretene erhebliche Korrektur des Preisſtandes ſowie die heimiſche, der Entwicklung der anſtehenden Ernte günſtige Witterung, veranlaßten für Weizen Preisnachläſſe bis 3½ Mark, für Roggen 2 Mark. Die intenſive Geſchäftsſtille blieb fernerhin beſtehen. 105 war im Lieferungsgeſchäft gleichfalls billiger angeboten. Mais leb⸗ los. Für Rüböl trat bei anztehenden Preiſen das Ausland als Käufer auf. Wetter: bewölkt und regendrohend. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 23. Juni.(Offizieller Bericht.) 5 Notierungen vom 23. Juni 1910: Rhein. Creditbank⸗Aktien 139.20 G. 139.40., Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien 197.50 G. 198., Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik⸗Aktien 485.50 betz. u.., Badiſche Brauerei 77.., Ludwigshafener Akt.⸗Brauerei⸗Aktien 215 G. und Rhein. Schuckert⸗Aktien 181 G. Tendenz: ziemlich feſt. 945 Aktien.„„„ Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 134.— Mannh. Lagerhaus —— 85.— Gewrbk. Speyerßo/&———.—Flankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. e Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ. 1305U— Rhein. Creditbank 139.40 139.20 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyb.⸗Bank 198.— 197.50 Glas-⸗Verſ.⸗Geſ.—— 2100 Südd. Bank—.— 118.— Bad. Aſſecuranz 1920 1 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.25 Verſich..— Chem. Induſtrie. Oberez. Berſich⸗G Bad.Anil.u Sodafbr.—.— 485.50] Württ. Transp⸗Verf.—.— 640.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Induſtrie Verein chem. Fabriken—.— 326.— 95 .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr. 113.— Emaillw. Maikammer 103.— Verein D. Oelfabriken 166.——.— Weſt..⸗W. Stamm 220——.— „*Vurzug— deng Ettlinger Spinnerei—. Brauereien. H. Fuchs Wgf. Hdlbg. 202.— Bad. Brauerei 77.——.—Hültenh. Spinnerei—. Heddernh. Kupferw.u. 5 Durl. Hof vm. Hagen 232.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 118.20 Südd. Kabelw. Frkf. 130.— 129. Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Nähmfbr.Haid u. Neu—.— 286.— Kleinlein, Hedelberg—.— 185.50 Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205.—, Meſſerſchmitt—.— 33.— Mannh. Gum. u. Asb. 149.—— zudwigsh. Aktienor.—.— 215.— Maſchinenf. Badenſa—.— 200.—. Mannh. Aktienbr.— 135.—Oberrh. Elektrizität—.— 19. Brauerei Sinner 255.——.—Pfälz. Mühlenwerke——— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50] Pf.Nähm. u. Fahrradf.—.— 148.— „Schwartz, Speyer 126.— 124.— Portl.⸗Zement Holbg.—.— 149.50 „S. Weltz, Speyer—.——.— Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 131.— Südd. Draht⸗Induſt. 141.— 140.— Br. Werger, Worms 83.——.— V 120.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 165.25, Speyr.——6f? ee e e ee meedt Transport Jugerlte Waldhof 265.—— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 204.75 B..⸗G. Rhſch. Seetr. Zuckerfbr. Frankenth.—.—87 Storch. Speyer ———— 80.——.— fabriken beabſichtigen lt.„Frkf. Ztg.“ die Arbeitszeit auf 4 Wochen am Einkauf andauernd zurckhaltend. Die Notierungen im hie⸗ nicht zu beſchränken. 3555 Mannh. Dampfſchl. 48.——.— Zuckerraff. Mannh. 6. Seite. Geueral⸗ Mugeiger.(Abendblatt.) Kursblatt der Mannheimer Mroduktenbörſe vom 23. Juni. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 20.——20.25 Hafer, bad. 15.25—15.75 Rheingauer—— Hafer, nordd.——— norddeutſcher 20.——20.25 Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— ruſſ. Azima 22.——22.25„ La Plata 15.50——.— Ulka 21.25—21.50 Mais, amer. Mixed—.— „ Theodoſta 22.25—22.50]„ Donau 15.25— „ Taganrog 21.25—21.50]„ La Plata 15.50——.— „ Saxonska 21.50—21.75 Kohlreps, d. 27.50——.— „krumäniſcher 21.75——.— Kleeſamen, deutſch.——— an Winter 55„ II——— „ Manitoba———.—„ Luzerne ital. 155—160 „ Walla Walla—.——.—„ Provenc. 155—170 „ Kanſas II——„Eſparſette——.— „ Auſtralier—.——— Isosder Rotklee 110—115⁵ „ En Plata 20.——20.75 Leinöl mit Faß 66.—.— Kernen, 20.25—.—Rübböl in Faß 3383888 Roggen, pfälzer 15.75—16.— Backrüböl 69.—.— „ ruſſiſcher 16.25—16.50 Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 179.30 „Rnorddeutſcher 15.75—16.—„„„ unverſt., 55.30 „ amerik.—.——.— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 176.30 Gerſte, hieſ. 16.50—16.75„„ unverſt. 8088 54.30 „ Pfälzer 16.75—17.25 Alkohol hochgr.,„ 92/94 54.30 Gerſte, ungariſche—.——.—„„ 88/90 53.30 Ruſſ. Futtergerſte 12.——.— Nr. 00 0 1 2 3 4. Wetenmehl. 50.25 29.25 27.25 25.75 24.28 20.25 Roggenmehl Nr. 0) 28.50 1) 20.50. Tendenz: Weizen feſter. Roggen ziemlich unverändert. Hafer, Gerſte und Mais unverändert. Maunheim, 23 Juni. Leinſaat 34.— Mk. *** 1* Berliner Effektenbörſe. Berl in, 28. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 209.30 209.30 Saurahütte 175.10— Dise.⸗Kommandit 186 50 186.70 Pbönix 224.69 226.30 Stgatsbahn 160.80 161.— Harpener 195.30 195 50 Lombarden —.— 24,10 Tend:: feſt. Bochumer 5 231.70 232.40 22 23⸗ 201.50 198.75 Berliner Produktenbörſe. Boplin, 23. Juni.(Telegramm)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netts Kaſſe. 22. 23. Mais per Juli 133.50—.— „Auguſt—— „Sept—.—J Rüböl per Juni 52.50 58.— „Okt. 50.10 53.50 Dez. 50.40 50.50 Spiritus 7oer loco „ Sept. 191 50 188.25 „ Okt. 19150 189.25 Roggen per Juli 149.75148.25 „ Sepkt. 151.50 14975 „ Okt. 152.25 150.75 „ Dezbr. 153275151 75 Hafer per Juli 149.25147.— „Sept. 153.25151.25 „Okt. 158.75152.— Budapeſter P Budapeſt, 23. Juni. Erentf — 5 9 84.45 84.55 sbadiſche St. A. 1901 100.90 100.90 4„„1908/09 101 60 101.70 —.— 96 20 Weizenmehl 27.50 27.50 Roggenmehl 19.70 19.70 roduktenbörſe. Getreidemarkt.(Tolegramm.) 22. 28. per 50 kg per 50 kg Weizen per Mai———— willig——— feſt „„% i, 9 963—— Roggen per Maiti———— kuhig——— feſt „„ Ott. 680—— 692—— Hafer per Mat———— feſt——— feſt „ l. 719— 729—— Mais per Jult 541—— feſt 548—— feſt 7 1„ Auguſt Kohlraps Augut 12 05—— träge 1205—— träge Wetter; Regendrohend. **** urter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 22 22, 28 Amftord am furz 169.28 169.22J Check Paris 81.15 81.175 Belgien„ 80895 8085 Paxis kur; 81.125 81 125 Italien 80.75 80.75 Schweitz. Plätze„ 81.025 81 025 Check London 20.457 20.45 Vien 85.— 85.016 London„ 20.44 20.425 Napoleonsd'or 16.26 16 25 7 lang——.— brivatdiskonto 9i, 18 Staatspapiere. A. Deutſche. 22 23. 22. 23 4% beutſch. Reichsanl. 101.90 101.904 Mh. Stadt⸗A. 198-.— 8„„ 1909—.—— 41 1„ 1909—.——.— 3 5 92.90 98—03½„ 1905 90.95 91.— 873—„ 1909—-———[B. Ausländtſche. 4„„ 84.55 84.655 Arg. i. Gold⸗A.1887—.——.— à d% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.25 101.9005% Chineſen 1898 102.— 101.80 4 do. do. 1909.——.—-4½%„„ 1898 99.10 98 20 3%„* 92.90 93.—½% Japaner 97.65 97.75 4½„„ 1909————[Mexikaner äuß. 88/90 99.90 100.— 3 Merikaner innere—.— 70.— Bulgaren 101.40 101.80 3¼ italten. Rente— 1˙½ Oeſt. Silberrente 98 05 4½%„Papierrent.— Oeſterr. Goldreute —.— 97.95 —2 99.10 99.10 „„„ M. 93.80 93.70 3„„ 10900 91.90 92— 88„„ 1904 91.80 91.90 1907 92.— 92.— 8 Portug. Serie I III 66.40 67.70 66·50 Berlin) 23. Juni.(Schluskurſe.) Wechſel London 20.45 20.445] Reichsbauk 144 10 144.10 Wechſel Paris 81.15 81.12][Röbein. Kreditbauk 139— 139.30 4% Keichsaul. 101.90 101.90 Kuſſenbant 159 20 159.10 40%„ 1909—.——.— Schgaffb. Bankv. 144.50 144.— %% Neichzaul. 93.— 93.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.90 117.80 Fee,„ 1909—.——.— Staalsbahn 160.80 161.— 4% Neichsauleihe 84 60 84.70 Lombarden 22390 24.10 3% Wonſols 10190 102.—] Baltimore u. Ohis 111.40 111.60 1909—.——.— Canada Paceiſie 195.20 196 60 5 98.— 93.10 Hamburg Packet 144.— 148.90 „ 1009—.——.—Nordd. Lloyd 110 80 111.— 9 84.50 84.60 Bochumer 282.— 232.20 „ v. 1901 100.60—.— Deutſch⸗Zuxembg. 208.50 208.50 1908/9 101.70 101.50] Dortmunder 94.50 9510 sonv.———.—Gelſenkirchner 210.20 21050 190/ 9140 91.50 Harpener 195.50 195.20 92.10 92.— Laurahütte 175.40 175.50 91.60 91.60 225.— 226.10 5 80.90 80.90 ſterageln 218.— 217.20 0 Sachſen 88.50 83.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 270.— 269.90 4½ Japauer 1905 97.75 97.80 Anilin 483.70 484 40 80% Italiener—.— 104 80 Anilin Treptow 369,60 370.50 40% Nußf. Anl. 190 92.20 9260 Brown Boveri 200.20 199.— 4% Bagdadbahn 87.50 87.50 Chem. Albert 482.90 483.— Oeſler. Nreditaktten 209 30 209 30] D. Steinzengwerke 239.70 239.70 Berl. Handels⸗Gel. 172.60 172.90 Elberf. Farben 491 90 491.— Darmftäpter Bank 10,10 130.10] Cellnloſe Koſtheim 203.70 204.— Deutſch⸗Aftat. Bank 151.— 150,10] Nättgerswerken 186 50 186.50 Deutſche Bank 251.— 251.— Touwaren Wiesloch 109— 109.— Dise.⸗Kommandit 186.60 188.70] Wf. Draht. Langend. 231.50 238.— Zellſtoff Waldhof 2862.50 262.20 Dresdner Vank 157.20 157.40 Privatdiskont 3¼% Nariſer Börſe. Paris, 23. Juni. Anfangskurſe. 8 d. Rente 98407 98.07] Debeers 448.— 448.— Spanier 96.— 95.75] Eaſtrand 134.— 136.— Türk. Looſe——— Goldfield 164.— 164.— Banque Ouemaur 724.— 725.—' Nandmines 281.— 230.— Rio Sinto 1692 1694 Londoner Effektenbörſe. London, 28. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. „ Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.40 101.40 1918 101.55 101.40 2% do, u. Allg.Anl. 91.90 92. 3 do..⸗B.⸗Obl. 83.30 83 30 3 Pfälz..⸗B. Prior. 100,70 100.70 0 1* 92 92.10 4 Heſſen von 1903 101 30 100.20 8 Heſſen 80.75 80 70 4 Sachſen 86.50 88 60 4 Mh. Stadt⸗A. 197— Bad. Zuckerfabrikl 204 50 204.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.50 92.50 Gichbaum Mannheim 113.20 113.20 Mh. Aktien⸗Branerti 135.—135.— Parkakt. Zweibrücken 91.40 91.40 Weltzz. Sonne, Speyer 88.50 88.50 Cementwerk Heidelbg. 150.20 150 40 Cementfabr. Karlſtadt 132 50 132.50 Badiſche Auilinfabrik 485.—485 50 Ch. Fabrik Griesheim 260.—261.75 Farbwerke Höchſt 480.—484. Ver. chem. Fabrik M9. 325—825.— Chem. Werle Albert 482..—483.— Südd. Drahtind. Mh. 140.—139.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 214— 214.— Acc. Böſe, Berlin 11.80 11.60 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 270,20 269.75 Cürkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. 8—0 4% neue Ruſſen 1905 100.20 100,20 1 Ruſſen von 18830—.— 91.70 4 ſpan. ausl. Rente—.——.— 4 Türten von 1908 88.40 88.40 „ 9440 94.40 4 Unger. Goldrente 95.— 95.10 4„ Kronenrente 92.80 92.45 Berzinsliche Loſe. 8 Oeſterreichiſche 860 173.50 173.50 183.60 183.60 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.— 122.50 Kunſtſeldenfabr. Frkf. 178.—177.60 VLederwerk. St. Jugbert 84.— 84.— Spicharz Lederwerke 105—105.90 Zudwigsh. Walzmühle 159.—160.— Adlerfahrradw. Kleyer 419.50 419.50 Maſchinenfbr. Hilpert 84.25 84 25 Maſchinenfb. Badenia 201.50 201.50 Dürrkopp—— Maſchinenf. Gritzner 243.—248.— Maſch.⸗,Armatf.Klein 122.— 122.50 Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Fayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 20.50 20.50 Schnellpreſſenf. Frkth. 218.—217.60 Ver.deutſcher Oelfabr. 162.— 162 60 145.50 145.50 gahmeyer 118.50118.80 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 163 45 163.40 26% Gonſols 82½ 82%6 Moddersfontein 125 12 3 Reichsauleihe 831½% 83½] Premier 8⁰ 8˙%%. 4 Argentinier 90½¼% 90 ½ Kand mines 4 Italienor 104½ 104%½ Atchiſon comp. 107½ 109— 95¾ 95“ſ/ Canadian 201— 202— 36— 36—Baltimore 1151½ 115% 94— 94— Chikago Milwaukee 130/ 181½ 18/ 18¼ Deuvers econ. 37˙½ 3810/ 66% 68% Erie 27½% 285% 87ſ% 8˙/% Grand FrunkIII pref. 53/ 587½ 674% 67/„„ ord. 29% 295% 16% 16%Louisville 150— 152— 32 32% Miſſouri Kanſas 39¼ 40½ 17% 165/% Ontario 45%½ 455%/ 5% 57½ Southern Pacifſe 125½% 126% 2˙% 2˙½ Union com. 177˙ 180— 6% 6½ Steels com. 80%¼ 81¼ 8%, 8½ Tend.“ beh. Wiener Börſe. Wien, 28. Juni. Vorm. 10 Ubr. 667.50 667.70 Oeſt. Kronenrente 95.20 65.14 497.50 497.50%„ Papierrente 98.— 98.— Wiener Bankverein 542.50 542.50„ Silberronze 98.05 97.90 751.20 751.70 Ungar. Goldrente 118.40 116.40 118.20 118.50[„ Kronenrente 92.15 92.15 117.58 117.56 Atpine Montan 726.50 729.— ſel Paris 95.40 95.40 Tend.: ruhig. Wien, 28. Juni. Nachm..50 Uhr. aktien 668.— 667.200 Buſchtehrad. B. 955.— 951.— lerrrich⸗Ungarn 1821 1818 Oeſterr. Papierrenie 98.— 97.90 au u.„.„ Silberrente 98.05 97 80 Unionbanf 601.— 601.— Goldreute 116.40 116.55 Ungar. Kredit 844.— 840.— Ungar. Goldrente 118.35 113.40 Wiener Bankverein 542.— 542.— Kronenrente 92.15 92.15 8 Aun 80ſe 445098.— 497.— Wch. Frankf. viſta 117.56 117.53 Loſe 261.— 281.—-]„ London„240.55 240.32 Alpine 729.— 7832.—„ Paris„ 95.40 95.37 Tabakaktien—— Amſterd.„ 199.20 199.20 Norbweſtbahn—.——.— Rapoleon 19.11 19.10 ———.—[Martnoten 117.50 117.53 752.— 751.50 Ultimo⸗Noten 117.57 117.55 118.20 118.700 Tend.: ruhig⸗ Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg Eſchweiler Bergw. Kriedrichshütte Bergb Gelſenkirchner 4% Frt. Byp.“ fdb⸗ 5 5 208.20 208.90 190.— 189.75 130.— 130.— 210. 210 60 100.— 100. Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.80 121.80 Seilinduſtrie Wolff 139.—139.— Rheiniſche 130.10 13.10'wollſp. Lamperts m. 55.— 55.50 Siemens& Halske 244 244.— Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Gumi Peter 369.50 369.60 Zellſtoffabr. Waldhof 268.50 263.25 Weyß u. Freytag 149.80 149.90 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 231.70 232.750Harpener Bergbau 195 40 195 20 Buderus 108.50 108.50Kaliw. Weſterregeln 217.20 217.50 Oberſchl.Eiſeninduſtr. 103.— 103.— Zhönix 225.20 226.— Br. Königss u. Saur ah. 175.40 175.50 Gewerkſch. Roßleben 000 00 000 00 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. oſ Preuß. Pfandb.⸗ %F. K. B. Pfobr.05 100.20 100.20 Bank unk. 1919 101.— 101.— 4255 2 100.— 100.—lee Pr. Pfdb. unt. 15 9 90 99.90 4% Pf. Hyp J. Pfdb. 100.10 109.10 4%„„„ 17 100.10 100 10 81% 92.40 92.40 37%„„ 94.— 94.— 92½;e% Pr. Bod.⸗Ae. 91.10 4l.10.%½„ 12 91.30 91.30 4 UtreSd. Pfd. o90 99.50 99.60 3uſ, iaſe 867 2 40 90 einb. b 04.— 2— Inie o 99.60 99.40, u, Pr. Bfdbr.⸗Bk.⸗ 4% br. v. 01 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 8 uni. 10 99.60 99.40 5 50 8 4%„ 03.H. B. Pfb. 02 95 99.70 99.70% 9f 99.70 99.60 9%„ Pfdbr..86 lee„„„ 1912 95.89 99.0 89 u. 94 90.80 90.80% 100.15 100.10 6% Pfd. 95/03 91.80 91.80,4%„„ 1919 101.— 101.— 4%„ Gom.-Obl. 1ſ,„ verſchied. 91.20 91.— .0, unt. 10 100 10 100.10 ½„„„ 1914 91— 91.— 8 U. 5 Gom.⸗Obl. 51½% Nh..B..O 91.20 91.20 v. 87/91 91.70 91 70 4% R. W. B. C. B. i/Wvꝛ— 5%„Com.⸗Obl. 1, Pf. B. Pr.⸗Obl.———— v. 96/06 91.70 91.70 5½e% Pf. B. Pr.⸗⸗⸗KK 4% Br. Pfob. unk. O9 99.10 99.10%½ Ital-fttl.g. G. S. 4„„ 12 989.30 99.80 14 80 70 99.70l Manng. Berl.-.A. 750.— 750.— Mannheim, 23. Jun. Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 123.— 122.80 Hamburger Packet 144 30 144.10 Norddautſcher Lloyd 111.10 111.30 Oeft.⸗Ung. Staatsb. 160 80 161.10 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.90 24 20 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 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Die Angeklagte erſcheint heute wegen eines in der Nacht er⸗ littenen ſchweren Krampfanfalles etwas ſpäter an Gerichtsſtelle. Zeuge Schriftſteller v. Loßberg erklärt noch, daß Göbens Stärke namentlich die Patrouillenritte waren, die er mit 10 bis 12 Mann unternahm. General Botha verdankte dieſen Patrouil⸗ lenritten ſehr viel Mitteilungen über die Bewegungen des Feindes und war geradezu begeiſtert davon. v. Göben hat dann an den Zeugen Beutelmoſſer einen Brief geſchrieben, in dem er ſich als Täter bekennt und in dem es weiter heißt: Vergeſſen Sie mich möglichſt und verſchwenden Sie kein Mitleid an mich, ich bin deſſen nicht mehr wert. Leben Sie wohl für immer und haben Sie Dank für das warme Intereſſe, das Sie noch an einen Ver⸗ lorenen verſchwenden! Es wird dann nochmals der Ober⸗ förſter Kölner vernommen. Der Vorſitzende hält ihm vor, daß er von einem ſeiner Waldwärter einen Vorfall erfahren habe, der ſich auf die Angeklagte beziehe. Es handle ſich um ein Zuſammentreffen mit einem Herrn. Der Zeuge erwidert, daß der Vorfall ſich im Sommer 1907 ereignet habe und daß er den Namen des betreffenden Herrn kenne. Die Angeklagte behauptet, daß ſie zu der fraglichen Zeit nur zu Herrn v. Göben in einem Verhältnis geſtanden habe. Die Verteidiger verlangen, daß der Zeuge den Namen jenes Herrn nenne. Nach längerem Zögern nennt der Zeuge unter großer Bewegung den Namen eines hochſtehenden Herrn in Allenſtein. Die Angeklagte erklärt, daß der Herr ſie nur geküßt habe. Es wird beſchloſſen, den betreffenden Wald⸗ wärter als Zeugen zu laden. Der bekannte bayeriſche Pſychiater Freiherr v. Schrenck⸗ Notzing, der auf Antrag der Verteidigung Herrn v. Göben in der Unterſuchungshaft beobachtet hat, wird dann, teilweiſe unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit auch für die Preſſe über das vernommen, was Herr v. Göben ihm über ſein Verhältnis zu der Angeklagten, die Beweggründe und die Ausführung der Tat geſtanden hat. Der Zeuge hat den Eindruck erhalten, daß er es nicht mit einem Geiſteskranken zu tun hatte, nur war das Ge⸗ dächtnis Göbens nicht ganz zuverläſſig. Während der Ausſagen des Zeugen wird die Angeklagte von einer Schwäche be⸗ fallen, ſodaß eine Pauſe gemacht werden muß. Nach dieſer er⸗ ſcheint ſie nicht wieder und bittet, von der weiteren Anweſenheit im Gerichtsſaale während der Vernehmung des Freiherrn v. Schrenck⸗Notzing entbunden zu werden, da ſie nicht vor Männern die Auseinanderſetzungen über ihr intimes Verhältnis zu Göben mit anhören könne. Auf Zureden des Vorſitzenden erſcheint ſie aber wieder im Gerichtsſaale. Freiherr v. Schrenck⸗Notzing er⸗ zählt, daß v. Göben ihm geſtanden habe, er habe unter dem ſuggeſtiven Einfluß des Schwurs unter dem Tannenbaum die Tat begangen Zeuge Hauptmann Schloifer erklärt, es habe auf ihn einen niederſchmetternden Eindruck gemacht, daß v. Göben für die Tat, die er begangen und die in ſeinem Gehirn geboren wurde, eine Frau verantwortlich machte, die er angeblich lange 23, zu verm. A. Freitag, Für Büro oder Lager u. Wilhelmſtraße 21. 18714 2 große Räume ev. auch geteilt im Hinterhanſe 7, 24 per ſofort oder 1. Oktober zu ver⸗⸗ Möibl. Zimmerf mieten. 18800% ͤ 32973 an die] Zu erſragen im Vorderhaus, 97 2 3. St., möbl. Zim. 1 Treppe. zu verm. 33048 geliebt hatte. Entweder war v. Göben nicht derjenige, für den ihn ſeine Freunde hielten, oder er war geiſteskrank, Im Namen aller Freunde Göbens glaube er ſagen zu dürfen: Wir hoffen und glau⸗ ben zuverſichtlich, daß das letztere der Fall war. Hierauf werden die weiteren Verhandlungen auf morgen vormittag 9½% Uhr vertagt. Atts dem Großherzogtum. oc. Pforzheim, 21. Juni. Einen Totſchlagsverſuch ver⸗ übte geſtern abend der ledige Hausburſche Friedrich Gottlieb Wolf von Stuttgart. Er feuerte auf ſeine„Bekanntſchaft“, Pauline H. hier in der weſtlichen Karl⸗Friedrichſtraße 3 Revolverſchüſſe ab, ohne zu treffen. Als Wolf ſich verfolgt ſab brachte er ſich ſelbſt einen Schuß in den Mund bei. Die Kugel kam am Halſe heraus, ohne den Wolf lebensgefährlich zu verletzen. Schon am letzten Sonntag hatte er die Pauline H. in ihrer Wohnung zu Boden geworfen, heftig gewürgt und bedroht. Beide hatten ſeit Wochen ein Verhältnis, welches das Mädchen aber löſen wollte. Wolf hatte ſich ſchon im Frühjahr vor dem Schöffengericht wegen Be⸗ drohung ſeiner früheren„Bekanntſchaft“ zu verantworten oe. Villingen, 21. Juni. Drei Mitglieder der z. Zk. in Berlin weilenden chineſiſchen Studienkommiſſion trafen mit Begleitung, von Straßburg kommend, hier ein und nahmen zweitägigen Aufenthalt im„Waldhotel“. U. a. wurde, wie wir den hieſigen Blättern entnehmen, der Pulvperfabrik in Rottweil ein Beſuch abgeſtattet. 4 8. Seite Feneral⸗Aunzelger.(Abendhlaft.) Mannheim, den 23. Juni 1910 Rosengarten Mannheim eee eee 8 des Badiſchen Frauenvereins Invaligen⸗ 5 Zweigverein Maunheim Abt. VII B. Nibelungensaal. für gut empfohlene Mädchen aller Art. Vermittlung für Sonntag, den 26. Junl 1910, abends 8 Uhr: Orchester-NKonzert Hofballmusikdirektor Johann Strauss aus Wien. Vortrags- Ordnung: + 1. Ouverture zur Oper. Prinz Methusalem Dorfschwalben, Walzerr II. Ungarische Rhapsodie Morgenblätter, Walzer II. Ouverture zur Oper Mignoen Thomas Die Schlittschuhläuferin, Walzer.. Joh. Strauss jr Meditation J% ĩ (Violine: Herr Konzertmeister Feik, Harfe eee III. Potpourri aus der Operette: Die geschie- ne fĩede e 10. Menuett(für Streichquartett). Boccherini eee Joh. Strauss 12. Hoch Habsburg(Marsch) Kral Joh. Strauss Joh. Strauss Liszt 2. 8. 4. Joh. Strauss 5. 6. 55 8. Joh. Strauss 9. 2 3 98 88 Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Bei günstiger Witterung werden in den Pausen die Saaltüren nach dem beleuchteten Garten für die Konzert- besucher geöffnet. 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