— (Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnemend 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. der Stadt Mannh he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. ;eig (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſse „General⸗Anzeiger Mannheim“, — Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 36377 Auswärtige Inſerate. 30„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. e Verlags⸗ 15 Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 290.(Abendblatt.) Der konfeſſionelle Friede“) von Pfarrer Klein⸗ Mannheim. „Selig ſeid Ihr, wenn Euch die Menſchen um meinetwillen ſchmähen und verfolgen und reden allerlei Uebles wider Euch, ſo ſie daran lügen—“ ſind die Friedfertigen, denn ſie werden Gottes Kinder eißen!“— Liebe evangeliſche Glaubensgenoſſen! Herte deutſche Volksgenoſſen! Einſt ſchrieb der katholiſche Biſchof Sailer von Regens⸗ burg:„Wir müſſen unſer Herz und unſeren Mund ſorgfältig bewahren, daß wir keinen Andersglaubenden richten oder ver⸗ dammen. Wir können nicht richten und dürfen nicht richten, wenn wir's auch könnten.... Wenn wir nun gar keinen Menſchen richten und verdammen dürfen, um wieviel weniger ſollen wir über unſere Mitchriſten das Verdammungsurteil ausſprechen— über ſte, die an einen Chriſtus mit uns, an eine Taufe mit uns, an ein Evangelium mit uns glauben, ob ſie gleich in vielen Dingen das Evangelium anders verſtehen als wir?. Die Wahr⸗ heit über alles lieben, der Wahrheit ewig treu bleiben, Gott für die Erkenntnis der Wahrheir danken— das iſt teure, heilige Pflicht, aber diejenigen, die die Wahrheit nicht erkennen, richten und verdammen, das iſt nicht Pflicht, kann nicht Pflicht ſein— iſt Uebertretung der großen Pflicht von der allgemeinen Menſchen⸗ liebe und der Ehrfurcht gegen das Richteramt Jeſu Chriſti, iſt Sünde, große Sünde.“ Wenn Rom beherzigt hätte dieſe herr⸗ lichen, von wahrhaft chriſtlichem Geiſte durchwehten Worte eines ſeiner edelſten und beſten Söhne, dann wäre die Borromäus⸗ Enzyklika nicht geſchrieben worden und uns wäre der ganze lei⸗ dige, traurige Handel erſpart geblieben, der ſo unermeßlichen Schaden anrichtet. Aber man handelte nicht nach dieſes frommen Aatholiſchen Biſchofs Mahnung und Weiſung: Man iſt in Rom in liebloſer und gehäſſiger Weiſe über uns Evangeliſche zu Ge⸗ richt geſeſſen, man hat uns geflucht, man hat in Rom uns Evan⸗ geliſchen und Proteſtanten eine große Schmach zugefügt. Vom Stuhle unfehlbarer Lehrautorität aus hat das Oberhaupt der katholiſchen Kirche die hohen und geweihten Hel⸗ dengeſtalten unſerer evangeliſchen Reformation, die Bahnbrecher und Väter unſeres Glaubens, in unbegründeten, geſchichtlich un⸗ wahren Schmähungen herabgewürdigt.— Ihr Werk, die Refor⸗ mation, durch welches die chriſtliche Kirche erneuert ward, durch das wir zur Gotteskindſchaft und Freiheit deutſch⸗evangeliſcher Chriſtenmenſchen befreit worden ſind, ja— das nach dem Urteil einer gerechten objektiven Geſchichtsforſchung eine der Grund⸗ lagen unſerer nationalen Kultur, eine ſegensvolle neue Stufe der Menſchheitsentwicklung geweſen iſt, die Reformation, wurde als Quelle der Zuchtloſigkeit, der kirchlichen, politiſchen und moraliſchen Zerrüttung vor aller Welt ſchmählich herabgeſetzt.— Und endlich in unerhörter Weiſe als„ganz verkommen“ verun⸗ glimpft die Fürſten und Völker, welche Träger der reformato⸗ riſchen Bewegung geworden ſind, und deren Nachkommen den vollen Beweis geliefert haben, welche geiſtigen, ſittlichen, kul⸗ turellen Kräfte durch die Reformation entbunden und bei ihnen wirkſam geworden ſind.— Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſer päpſtliche Rundfluch von dem ganzen evangeliſchen Volk wie ein Schlag ins Angeſicht empfunden wurde, da man in ſeinen heiligſten Gefühlen ſo tief verletzt und gekränkt ward. Es iſt begreiflich, daß man entrüſtet gegen eine derartige, durch nichts begründete und vom Zaune geriſſene Herausfor⸗ Rede auf der Speyerer Proteſtverſammlung gegen die Borro⸗ Mmäus-Enzuklikg vom 28 Junt 1919. dem tief gekränkten ebangeliſchen Volksbewußtſein iſt damit kein Montag, 27. Juui 1910. — derung der evangeliſchen Chriſtenheit proteſtierte, daß man erregten Widerſpruch erhob gegen die aller geſchichtlichen Wahr⸗ heit zuwiderlaufenden Beſchimpfungen der heiligſten Güter des evangeliſchen Volkes, daß man die Regierungen der einzelnen deutſchen Staaten drängte, Schritte zu unterneymen, durch welche die unſerem evangeliſchen Volke angetane Schmach einigermaßen getilgt würde. Denn wir wären unwert der großen Gottesgnade, die uns in der Reformation widerfahren iſt, unwert, Söhne Luthers, Calvins, und Zwinglis zu heißen, wir verdienten nicht der Segnungen einer weſentlich auf Luthers großer Geiſtes⸗ tat beruhenden deutſchen Kultur uns zu erfreuen, wenn wir ruhig hinnehmen würden, daß man in ſolcher Weiſe antaſtet unſere großen religiöſen und nationalen Heiligtümer, deren Segen täglich beglückend uns zuſtrömt. Wir mußten um ſo lau⸗ teren Proteſt erheben, weil eines der koſtbarſten natio⸗ nalen Güter bedroht wurde, welches geradezu ein Lebens⸗ bedürfnis iſt für unſere ganze Nation, der konfeſſionelle Friede, das einträchtige, friedliche Zuſammen⸗ leben und Zuſammenarbeiten der konfeſſionell ge⸗ trennten Schweſtern und Brüder im neu geeinten, deutſchen Vaterlande. Abgeſehen von den Ultramontanen iſt es unbeſtrit⸗ ten, daß die päpſtliche Enzyklika eine gröbliche Störung des konfeſſionellen Friedens hervorzurufen geeignet war.— Selbſt katholiſche Regierungen wie Bayern, ſelbſt katholiſche Fürſten, allen voran der hochgeſinnte König Auguſt von Sachſen haben das anerkannt und deshalb in dieſem Sinne Vorſtellungen bei der Kurie erhoben. Wiſſen ſie doch, daß es unmöglich iſt, einen modernen, neutralen, konfeſſionell gemiſchten, paritätiſchen Staat einigermaßen gedeihlich unb erfolgreich zu regieren, wenn immer wiederum der konfeſſionelle Hader die einzelnen Volks⸗ kreiſe auseinanderreißt und ſo die gemeinſame nationale Kraft lähmt. Darum haben auch viele tauſende gerecht, vornehm und chriſtlich denkender Katholiken in aller Welt das Vorgehen des Vatikans mißbilligt, haben es bekannt, daß uns Unrecht geſchehen und Schmach angetan worden iſt und haben ihr ausdrückliches Bedauern ausgeſprochen, daß nun wiederum ein Schatten geworfen iſt auf das friedliche Einvernehmen der chriſtlichen Konfeſſionen, welches doch ſo not⸗ wendig iſt für eine geſunde Entwicklung unſeres Volks⸗ und Staatslebens. Wir müſſen unter allen Umſtänden darnach trachten, daß der durch die päpfſtliche Enzyklika geſtörte konfeſſionellée Friede wie⸗ derhergeſtellt wir d, daß ernſtliche Maßnahmen ergriffen werden, um derartigen unleidlichen, gefährlichen und unnötigen Störungen des konfeſſionellen Friedens vorzubeugen, dieſen Frieden immer mehr zu feſtigen und dauernd zu erhalten. Natür⸗ lich kann und darf der Friede kein äußerlicher, fau⸗ ler, ſchwächlicher und ſchmählicher, er muß ein aufrichtiger, geſunder, ehrenhafter ſein. Wir durften und mußten verlangen, daß dem beleidigten evangeliſchen Volksempfinden irgend eine Genugtuung ſeitens des Vatikans zuteil werde, um ſo mehr, als der größte, prote⸗ ſtantiſche Staat, Preußen, bei dem Papſt einen diplomatiſchen Vertreter unterhält— eine Tatſache, die in dem Augenblick widerſinnig wird, wo der Souverän, bei dem der Geſandte be⸗ glaubigt iſt, den Souverän, den er vertritt, ungeſtraft beleidigen und ſchmähen darf. Es war traurig, daß die preußiſche Regie⸗ rung erſt dann einſchritt, als bereits der Volksunwille in parla⸗ mentariſchen Interpellationen ſich geregt hatte. Das, was ſie dann ſchließlich erreichte, mag ein diplomatiſcher Erfolg ſein— es mag das einzig bei der Kurie Erreichbare geweſen ſein—, Genüge geſchehen— denn der Papſt hat von den Schmähungen und ſchweren Angriffen auf die Reformation und deren Ver⸗ treter nichts zurückgenommen.— Zunächſt hat er lediglich er⸗ klärt, daß der Zweck der Enzyklika in Deutſchland nicht richtig erkannt und einige Sätze falſch ausgelegt worden ſeien. Nun— die Enzyklika leidet durhaus nicht an Unklarheit—, ſie iſt deut⸗ lich genug— nur zu deutlich— fühlt die Kurie nicht, daß ſie mit jener Ausflucht den Proteſtanten eine neue Beleidigung zufügt, als ob ſie nicht verſtünden, deutlich zu erkennen, was doch ſo deutlich geſagt iſt? Ferner hat der Papſt die Erregung bedauert, die durch die Enzyklika hervorgerufen worden iſt. Mit keinem Wort aber iſt bedauert das, was die Erregung her⸗ vorgerufen hat, die Schmähungen und Beleidigungen der evan⸗ geliſchen Kirche. Alſo haben dieſe nach wie vor wohl zu gelten als katholiſche Wahrheiten, die die höchſte kirch⸗ liche Lehrautorität in Rom den Gläubigen zu Gemüte zu führen berechtigt war? Der Papſt hat endlich erklärt, daß ihm die Abſicht völlig ferngelegen habe, die evangeliſchen Völker und Fürſten zu beleidigen. Warum ſpricht man Dinge aus, die jeder normale Hörer und Leſer als Beleidigung beſtimmter Perſonen anſehen muß, wenn man gar nicht die Abſicht hat, die Betreffen⸗ den zu beleidigen?— An der Kurie ſind doch gewiegte, nüchtern und kühl berechnende Diplomaten tätig. Sollten die von Un⸗ vorſichtigkeit übereilt worden ſein, ſollten ſie ſich der Tragweite deſſen, was ſie taten, nicht bewußt ge⸗ weſen ſein? Und ſollte es denn den vielen gelehrten Kardinälen beim Vatikan unbekannt ſein, daß über die Reformatoren, ihr Werk und die ihm anhängenden Fürſten von hochangeſehenen Forſchern auch katholiſcher Konfeſſion ein ganz anderes, viel gerechteres und viel günſtigeres Urteil gefällt wird, als ſie es in ihrer Enzyklika ausſprechen? Eins war ihnen ſicher bekannt, daß den Evangeliſchen alles das heilig iſt, und ſie es für unendlich wertvoll halten, was von ihnen in ſchroffer und verletzender Form herabgeſetzt wurde— und ſie mußten ſchon aus rein chriſtlichem und edel⸗menſchlichem Emp⸗ finden heraus dieſe Gefühle Andersgläubiger ſchonen. Und was iſt endlich erreicht mit dem viel geprieſenen Verbot, die Enzyklika nicht auf den Kanzeln zu verleſen und nicht in den Dißzeſan⸗ blättern der Bistümer zu veröffentlichen? Abgeſehen davon, daß es im Bamberger Dibzeſanblatt doch ſchon geſchehen war, hatte die Zentrumspreſſe dafür geſorgt, daß die Enzyklika jedem Katho⸗ liken auch im kleinſten Schwarzwalddorf bekannt wurde. Ganz rückſichtslos und Oel ins Feuer gießend höhnt die Nürnberger Volkszeitung, daß„der Papſt die entrüſteten proteſtantiſchen Schreier großartig über den Löffel balbiert habe. Man prote⸗ ſtiere, parlamentiere, kündige an in der Schule: der deutſche Kaiſer wird es dem Papſt ſchon beſorgen und das Ende vom Liede iſt: die Enzyklika wird nicht auf den Kanzeln verkündet, weil von Anfang an kein Menſch, auch der Papſt nicht, die En⸗ yklika von den Kanzeln verkünden laſſen wollte.“ Und die Sächſ. Volkszeitung ſpricht höhniſch von„bitkeren Pillen, die der Vatikan der preußiſchen Regierung, in Schoko⸗ ladenpulver eingewickelt, habe zuteil werden laſſen.“ Das heißt zum Schimpf den Spott fügen, zeigt aber, daß das Ergebnis der diplomatiſchen Aktion in der Enzyklikgaffäre auf die Zentrumspreſſe genau den entgegengeſetz⸗ ten Eindruck gemacht hat, als die offizibſe Darſtellung der nicht⸗ katholiſchen öffentlichen Meinung in Deutſchland ſuggerieren möchte. Wir wollen uns keiner Selbſttäuſchung hingeben und uns nicht ſelbſt belügen: Uns Proteſtanten iſt eine ausreichende äußere Sühne für die uns angetane Schmach ſeitens der Kurie nicht geleiſtet worden. Daran iſt mit ſchuld die preußiſche Regierung, die darauf beſtehen mußte, daß die Be⸗ Seullleton. Der FJall. Es iſt nicht ſchwer zu erraten, welcher Fall gemeint iſt. Von dem heute jeder ſpricht, der Fall der Frau v. Schönebeck⸗Weber. Wie ein wilder Strom brauſt das ungezügelte Triebleben der Frau an uns vorüber. Krankhaft in ſeinem Urſprung und aus⸗ klingend in dem großen Akkord der herben Tragik, dem Schluß aller unkontrollierten Leidenſchaften. Was nachher geſchah, iſt eine, der Tragik verwandten Komödien, in der ſich oft das Leben gefällt. Anwidernd iſt die Breite, in der das Liebesleben der Frau jetzt dargelegt wird. Was das Intimſte, das Geheimſte eines jeglichen Menſchen iſt, wird hier vor aller Welt auseinander gezerrt. Die Hexe wird auf dem modernen Scheiterhaufen der Oeffentlichkeit ver⸗ brannt. Eine furchtbare moraliſche Strafe. Denn ſelbſt die ſchlimmſte Hetäre muß erröten und vor Scham überwältigt werden, wenn ihr ſo coram publiko die Fetzen vom Körper und von der Seele geriſſen werden. Kaum ein milderes Verfahren als der mittelalter⸗ liche Pranger und die mittelalterliche Marter. Trotz allen Ekels, der den Menſchen mit geſunden Sinnen ergreift, regt ſich doch ein Gefühl des Mitleids. Das Recht ſoll geſucht werden, gewiß, aber die Form ſoll nicht ſo barbariſch ſein. Unſer demokratiſches Zeitalter fordert die Oeffentlichkeit, um das Recht auf ſeine Objektivität hin nachprüfen zu köunen, aber die Regel darf nicht zur ſtarren Formel werden. Dem Heulen des Pöbels, das die Delinquentin in ihrer Nacktheit ſehen will, hätte hier keine Folge gegeben werden ſollen und dürfen. Nicht ſollen aus Reinlichkeits⸗, nicht dürfen aus hygieniſchen Gründen. Damit von den Wellen des Schlammes und der Peſt der Hyſterie nicht mauches arme Seelchen infiziert wird. Das Bild dieſer Frau iſt der Typus der hyſteriſchen Frau. Sie bat es zu allen Zeiten gegeben. Ihr Einfluß iſt immer unheilvoll, 2 8 je nach Rang und Stellung. Sie lieben alle die Senſation, die kleinen und die großen. Die Geſchichte kennt ſolche Frauen, denen die po⸗ litiſche Aufregung ein Bedürfnis war und die großes Unglück über ganze Völker brachten. Anderen war die ſexuelle Emotion eine Not⸗ wendigkeit, ſo bei der Schönebeck⸗-Weber. Andere brauchen die kleinen Senſatiönchen des täglichen Lebens, wie wir es ſo oft an hyſteriſchen Frauen beobachten konnten; Frauen, die den übrigen Familien⸗ mitglisdern das Leben zu einer Plage geſtalten. Immer ſteht ihr eigenes kleines armſeliges Leben im Vordergrund ihres Intereſſes. Frauen mit krankhafter Sinnesaufregung ſind eine Gefahr für die Männer. Zu unſerer Schande ſei es geſagt. Aber oft nicht gerade die Schlechteſten fallen in die Netze ſolcher Frauen. Sinnengeſunde Frauen erſcheinen dem Manne keuſch. Sinnenkranke aber können lodernde Brände entfachen. Und je mäunlicher der Mann, je mehr Taten⸗ und Sinnendrang, deſto leichter iſt es. Das Weibchen ſetzt ihm den Fuß auf den Nacken, umnebelt ihm die Sinne bis alle Vernunft in einen einzigen Taumel untergeht. Die Liebesflammen ſchlagen über ſeinem Haupte zuſammen. Sein auimaliſcher Inſtinkt, erſt auf⸗ gereizt, nimmt ihm jede Beſinnung. Er kennt nur einen Götzen, das Weib oder vielmehr dieſes Weibchen. Nur ſo iſt oft der dämoniſche Einfluß ſolcher Frauen zu erklären. So bei der Tarnoska(deren Prozeß kürzlich in Venedig ſtattfand), ſo bei der Schönebeck⸗Weber. So wird uns auch das Hanbeln des Tatenmeuſchen Göben ver⸗ ſtändlich. Wäre er leichten Sinnes geweſen, ſo hätte er geliebt und vergeſſen. Sie wäre eine Epiſode geweſen, wie ſie eine Epiſode war in dem Leben ſo manches Mannes. Doch ſein ernſter Charakter war erfaßt von den verzehrenden Bränden und der Haß gegen den rechtlich beſitzenden Rivalen, den vermeintlichen Einzigen, entzündete ſich an dieſer Flamme. Und dem Weibe war es die höchſte Befriedigung ihrer krankhaften Senſationsluſt, den Haß zu nähren und zu ſchüren. So mußte das Schickſal der Kataſtrophe zutreiben. Ob die Frau zur Anſtifterin im kriminaliſtiſchen Sinne wurde, ſoll jetzt dicht vor dem Urteil nicht erörtert werden. Jedeufalls Männer. Ob ſie dem oder dem rechtlich gehörte, war ihr im Grunde gleich. Sie brauchte nur die Mäunchen in den Mäunern Die Fähigkeit, äußere Konſequenzen zu ziehen, ging ihr wohl aß. In dem Verbotenen, dem Gefahrvollen, lag mit der größte Reiz rer krankhaft erregten ſexuellen Sphäre. Beides war ſo eng verbunden, das das eine ins andere überging. So mag ſie auch mit dem Ge⸗ danken einer Beſeitigung des Gatten ein gefährliches Spiel getrieben haben, das dann in dem überheizten Gehirn des Göben die Tat gebar. Ernſthaft gewollt hat ſie das wohl kaum, wie ſie auch nicht ernſthaft die Scheidung wollte. Das Spiel, das war es, wonach ihre hyſteriſche Pſyche lechzte. Es berührte ſie auch nicht, daß nun ihr Weg über Leichen ge⸗ gangen iſt. Gewiſſensbiſſe hat und wird ſie kaum empfinden, Dazu iſt ihr geiſtiger Horizont zu beengt. Sie kennt nur eines, die Be⸗ friedigung ihres Triebes und den Reiz der Senſation. Beiden hat ſie unentwegt weiter gefrönt. Selbſt ein ſo elementares Ereignis wie die Kataſtrophe iſt an ihr ſpurlos vorübergegangen. Sie iſt inzwiſchen eine neue Ehe eingegangen, Das Weibchen wußte ein neues Männchen zu feſſeln. Wie ſich das weitere Ver⸗ hältuis des Mannes zu ſeiner Frau geſtalten wird, darüber Be⸗ trachtungen anzuſtellen, haben wir kein Recht. Wie ſehr er in Banden iſt, geht aber hervor aus dem faſt ritterlichen Eintreten für die Frau. Alles was war und was iſt, iſt ausgelöſcht für ihn. Wenigſtens ſcheinbar. Sich ganz über die Pſyche dieſes Maunes klar zu werben, vermag man aus näherer Kenntnis kaum. In ſeinen Werten erſcheint er als ein verwäſſerter Rideamus, mit einem eyniſch⸗erotiſchen Einſchlag, der nur eiuen Pol am Weibe kennt und gar allzu deutlich mit dem Finger darauf weiſt. In einer an Unanſtändigkeit greuzenden Art. Alſo ein Mann mit lebhaften Sinnen in ganz beſtimmter Deutun 8. Vielleicht liegt da das Geheimnis dieſer Ehe. Das Leben dieſer Frau, ſo wenig häufig es ſein mag, iſt doch kein Einzelfall. Durch den kataſtrophalen Schluß wurde es in den geſchah es mehr unbewußt. Sie hatte beide und noch viel mehr andere Vordergrund gexrückt. Andere Fälle werden nur in kleineren Kreiſen 2. Seit⸗. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) ſchimpfungen ſelbſt bedauert würden, und widrigenfalls ſofort ihren Geſandten hätte zurückberufen müſſen. War dies der Regierung des katholiſchen Belgiens anläßlich des Schulſtreits und der Regierung des katholiſchen Frankreich 1904 anläßlich der Reiſe des franzöſiſchen Präſidenten Loubet möglich, ſo mußte es auch der Regierung des in ſeiner Mehrheit proteſtantiſchen Preußen möglich ſein. Statt deſſen bedankte ſich der Reichskanzler beim Vatikan für das Entgegen⸗ kommen bei Schlichtung des Konflikts, während die Kurie nicht einen Deut von den gröblichen Beleidigungen der Reformation und der proteſtantiſchen Fürſten zurückgenommen hat, wie auch das führende bayeriſche Zentrumsblatt am 16. Juni ſchreibt: „Es iſt ſo unrichtig als möglich, wenn behauptet wird, der Papſt habe revoziert und depreziert. Er hat lediglich die Enzyklika guthentiſch interpretiert, aber nichts zurückgenommen — und hat zugleich bedauert, daß es darüber zu einer Erregung gekommen iſt. Damit iſt aber nicht ausgeſprochen, daß dieſe Erregung auch berechtigt war.“— Ja, es iſt leider wahr: Die ganze diplomatiſche Staatsaktion hat einen wirklich befriedigenden, das tief verletzte proteſtantiſche Empfinden ver⸗ ſöhnenden Erfolg nicht gehabt! So kann davon keine Rede ſein, daß durch die Erklärung der Kurie nun der grundlos und frivol gebrochene konfeſſionelle Friede hergeſtellt ſei!— Nun— was tund Es bleibt uns, liebe evangeliſche Glau⸗ bensgenoſſen, zunächſt nichts anderes übrig, als eine evangeliſche Tat zu tun— das iſt die Tat, daß wir uns erheben auf die bolle Höhe echt chriſtlichen Sinnes, daß wir hier zunächſt einmal zu vergeben und zu vergeſſen ſuchen Leicht ge⸗ macht iſt es uns nicht.— Schon öfters iſt uns Unbill und Schmach von Rom und dem Ultramontanismus angetan worden. — Ich erinnere an die Schmähungen der Caniſiusbulle Leo XIII., an die vielen gröblichen Verunglimpfungen, die ultramontane Geſchichtsklitterung auf unſeren großen deutſchen und evangeli⸗ ſchen Helden Luther gehäuft hat. Aber wir ſind Chriſten und müſſen uns als Chriſten bewähren. Wir ſind Kinder des himmliſchen Vaters, der ſeine Sonne aufgehen läßt über Böſe und Gute und regnen läßt über Gerechte und Ungerechte, und die darum lieben ſollen ihre Feinde und ſegnen, die ihnen fluchen. Wir ſind Jünger deſſen, der nicht widerſchalt, da er geſcholten ward und nicht drohte, da er litt, ſondern ſtellte es dem anheim, der da recht richtet, der einſt zu ſeinen Jüngern, als ſie Feuer vom Himmel rufen woll⸗ ten über die ungläubigen Samaritaner, das tiefe Wort ſprach: Wiſſet ihr nicht, weß Geiſtes Kinder ihr ſeid?, der in der Berg⸗ predigt die um Gerechtigkeit willen Verfolgung Leidenden felig hreiſt und den Sanftmütigen den Beſitz des Erdreichs verheißt.— So wollen wir uns auf die Abwehr der uns angeta⸗ den Schmach beſchränken— und nicht umgekehrt den Beweis zu erbringen ſuchen, wie vielleicht ſo manches, was zu Unrecht dem Proteſtantismus und der Reformation in der En⸗ zhklika vorgeworfen worden iſt, zu Recht ſich ſagen ließe von ge⸗ wiſſen Perioden der katholiſchen Kirchenentwicklung, wir wollen licht aufdecken die Blöße unſeres Bruders, die ja in der Ge⸗ ſchichte mancher Päpſte, in der Sittenloſigkeit eines Teiles des römiſchen Klerus vor der Reformation, in den ſchwer zu ver⸗ anttwortenden, oft ſo grauſamen Ketzerverfolgungen zutage tritt. Wir wollen zu verzeihen und zu vergeben ſuchen. Dies wird uns einigermaßen erleichtert dadurch, daß die Kurie wenigſtens genötigt wurde, in irgend einer Weiſe ſich zu entſchuldigen und in dem Verbot der Veröffentlichung wenig⸗ fſtens eine gewiſſe Rückſichtnahme auf die elementare Empörung der proteſtantiſchen Bepölkerung liegt. Es iſt uns eine Genug⸗ tuung, daß die unkluge und grobe Aktion des Vatikans von pielen katholiſchen Mitchriſten bedauert wird. Denn unſeren katholiſchen Mitbürgern kann es nicht gleichgiltig ſein, daß man don Rom aus in ſo leichtfertiger Weiſe die Brandfackel kon⸗ feſſionellen Haders in das deutſche Volk hineingeworfen hat. Sie, die mit uns eng zuſammenleben und menſchlich uns oft ſo nahe treten, die auch wiſſen, wie ernſt viele von uns es mit ihrer religiöſen Ueberzeugung nehmen, fühlen, wie bitter ge⸗ kränkt wir ſein mußten über die maßloſen Angrliffe auf unſere höchſten religiöſen und nationalen Werte. Und wären es nur Zehntauſend ſolcher gerecht und edel denkender Katholiken— um ihretwillen wollen und müſſen wir uns gegenſeitig ermahnen und ermuntern, zu verzeihen und zu vergeſſen. Wir können dies um ſo mehr, als wir uns deſſen bewußt ſind, daß uns trotz der Beſchimpfungen des Vatikans mit allen wahren, ernſten Katho⸗ lilen Vieles verbindet. So wollen wir nach wie vor be⸗ tonen das Gemeinſame und zurückſtellen das Trennendel Wenn uns die dogmatiſche Intoleranz Roms auch wehe tut, daß eben nach ſtreng katholiſcher Lehre kein Katholik einen Proteſtanten als einen rechten, vollwertigen Ehriſten anſehen kann und darf, und wenn es auch bitter bleibt, Mannheim, 27. Junt. im Vollſinn als Ehe anerkannt wird und dem katholiſchen Ehe⸗ teil, der proteſtantiſche Kindererziehung hat, die vollen Rechte, Segnungen und Tröſtungen ſeiner Kirche vorenthalten werden, ſo bleibt trotz alledem nach wie vor beſtehen die gemeinſame Ehrfurcht vor dem Heiland und Erlöſer Chri⸗ ſtus Jeſus, die gemeinſame Anbetung der in ihm offenbar gewordenen, ewigen Liebe Gottes, die Dankbarkeit für ſeine große Liebestat auf Golgatha, die unerſchütterliche Ueberzeugung, daß er zu einem Auferſtehengsleben in Gott durchgedrungen iſt. Das Kreuz bleibt, wie der Kaiſer in ergreifender Weiſe dem Erzabt von Beuron geſchrieben hat, ein unveräußerlicher, gemeinſamer religiöſer Glaubensbeſitz, an dem wir ehrlich und treu feſthalten wollen, der uns über manches harte, liebloſe Urteil über unſeren Glauben auch weiterhin innerlich hinweghelfen ſoll. Es bleibt uns gemeinſam mit tauſenden von Katho⸗ liken ein ehrliches Suchen nach Wahrheit und höherer Erkennt⸗ nis, nach Bildung und Seelenkultur, gemeinſam das Ringen und Streben nach Vollkommenheit, nach treuer Nachfolge des Lebens Jeſu, gemeinſam das Beſtreben, in Pflichttreue und Bruderliebe dem Ganzen, in das wir als Glieder eingeordnet ſind, zu dienen. — Wir halten feſt an dem ökumeniſchen— alle wahren Ehriſten umfaſſenden Bekenntnis des Epheſer⸗ briefes:„Ein Leib und ein Geiſt, wie ihr auch berufen ſeid auf einerlei Hoffnung eures Berufs. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater unſer Aller, der da iſt über Euch allen und durch Euch Alle und in Euch Allen!“ Mit vielen Katholiken verbindet uns gemeinſame Arbeit in ſo vielen interkonfeſſionellen Vereinigungen, die der Pflege der Humanität, der Wohltätigkeit, der geiſtigen Bildung, der ſitt⸗ lichen Hebung, der ſozialen Förderung unſeres Volkes gewidmet ſind. Verſtehen wir uns oft im Glauben nicht, ſo finden wir uns doch oft in der Liebe. Gemeinſam iſt uns die hohe Auf⸗ gabe, gegen Materialismus und Atheismus mit den Waffen des Geiſtes zu kämpfen und chriſtliche Kultur und Sitte zu verbreiten. Vor allem aber eint uns mit vielen Katholiken die aufrichtige, heiße Liebe zu dem gemein ſamen deutſchen Vaterlande, das unſere Väter— katholiſche ebenſo wie proteſtantiſche— mit ihrem Herzblut erſtritten haben, der ehrliche, gute Wille, dieſes deutſchen Vaterlandes Macht, Größe und Herrlichkeit zu fördern, dem Vaterland ſelbſtlos zu dienen, für dasſelbe zu arbeiten und Opfer zu bringen. Es gibt doch noch viele tauſende von Katholiken in deutſchen Lan⸗ den, die dem Grundſatz huldigen:„Das Vaterland über der Partei und über der Konfeſſion“, Deutſchland, Deutſch⸗ land über Alles, über Alles in der Welt!“— Und es gibt ſehr viele gute Katholiken, die mit uns hochhalten und fordern Achtung vor jeder ehrlichen, religiöſen Ueber⸗ zeugung, Freiheit des Denkens und Forſchens, Freiheit des Gewiſſens und freie Bahn allem ehrlichen, guten Wollen, Schaffen und Streben des menſchlichen Geiſtes in Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft, auf dem Gebiete des politiſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen Lebens!— Sie rufen wir auf: „Helft mit uns den konfeſſionellen Frieden wahren, ohne den unſer ohnehin durch Parteihader und Klaſſenkampf zerriſſenes deutſches Volk ſchweren Schaden leiden und ſchließlich zugrunde gehen muß! Wir müſſen es immer mehr lernen als Kinder einer Mutter, der Germania, in Frieden und Eintracht miteinander zu wohnen in dem gemeinſamen Vater⸗ hauſe, dem einigen deutſchen Vaterlande! Wir müſſen und wollen Frieden halten um unſerer Kinder willen, die doch miteinander aufwachſen, ſpielen und lernen, und in deren reine Seele wir nicht werfen dürfen den Unkrautſamen der Unduld⸗ ſamkeit und des konfeſſionellen Haders, wir wollen Frieden halten um der zahlloſen gemiſchten Ehen willen, in denen doch unzählige Male Mann und Frau bei gegenſeitiger Achtung der religiöſen Ueberzeugung des Einzelnen ein harmoniſches, ſchönes, geſegnetes Eheleben führen können, wenn wir darauf achten, daß nicht der konfeſſionelle Streit in das Familienleben hineingetragen wird!— Wir wollen bitten unſere katholiſchen Mit⸗ bürger, die von tolerantem, friedfertigem Geiſte beſeeltſind, von denen wir wiſſen, ſie lieben, ſchätzen, achten und ehren uns, ſie arbeiten, genießen und dienen gerne mit uns dem Vaterlande: Helft uns bekämpfen den Geiſt des konfeſſionellen Haders!“, den ultramon⸗ tanen Geiſt, der die dogmatiſchen und religiöſen Gegenſätze immer wieder gefliſſentlich untkerſtreicht, der immer wieder be⸗ trübende Proben konfeſſioneller Unduldſamkeit gibt, die kon⸗ feſſionellen Geſichtspunkte auch im politiſchen Leben immer wieder hervorkehr, die Vorherrſchaft einer Konfeſſion im neutralen Staate erſtrebt, das Volk immer mehr zerreißt in einſeitig konfeſſionelle Vereinigungen und Verbände.— Wir Seele dienen will. wollen um des konfeſſionellen Friedens willen unſere katholiſchen Mitbürger bitten: Verſtärkt nicht die Reihen jener Partei, die trotz aller Ableugnungen als eine konfeſſionelle Partei ſich gerade jetzt in dieſen Tagen gezeigt hat. Keine Bürg⸗ ſchaft des konfeſſionellen Friedens kann die Partei geben, die kein Wort der Mißbilligung und des Bedauerns über die gröbliche Friedensſtörung, die ſchwere Verletzung der Proteſtanten, gefunden hat, die, ſtatt ſich einen Zügel anzulegen und wenigſtens zu ſchweigen, teilweiſe den traurigen Mut beſeſſen hat, die vatikaniſche Herausforderung zu beſchönigen und zu ver⸗ teidigen und mit ſchadenfrohem Eifer für eine möglichſte Ver⸗ breitung der Enzyklika bis in die entlegenſten Winkel unſeres Vaterlandes geſorgt hat; die teilweiſe in unverantwortlicher Weiſe jetzt noch höhnt und ſpottet über die ehrliche berechtigte Ent⸗ rüſtung der ſchwer verletzten proteſtantiſchen Bevölkerung. Nach dieſen Proben der Friedensliebe, die die Zentrumspartei in den letzten Tagen gegeben hat, müſſen viele Freunde des konfeſſionellen Friedens im katholiſchen Lager daran irre werden, daß die Tätigkeit dieſer immer wieder mit den kon⸗ feſſionellen Inſtinkten rechnenden und immer wieder darauf ihre Politik aufbauenden Partei wirklich eine ſegensreiche ſei für unſer Vaterland. Keinesfalls aber kann ein Proteſtant, der etwas auf ſich hält, jetzt noch irgendwie gemeinſame Sache machen mit dieſer Partei, die trotz aller hochtönenden Worte, die ſie ſo oft ſpricht auf ihren großen Tagungen vom konfeſſionellen Frieden, in einem ſo entſcheidenden Moment, wo ſie ein Großes hätte tun können für dieſen Frieden, völlig verſagt und bewieſen hat, daß ihr die nationalen Momente in den Hintergrund treten, wenn es gilt, ultramontan, päpſtlich, ja noch päpſt⸗ licher als der Papſt zu ſein.— Wie ſichs nun aber auch geſtalten mag, ob immer mehr Katho⸗ liken, die tolerant und friedensliebend ſind, uns in unſerem Streben, den konfeſſionellen Frieden zu erhalten, unterſtützen, ob das Zentrum, das eine ſtändige Gefahr für den konfeſſionellen Frieden bildet, weil es eben trotz aller Ableugnungen eine kon⸗ feſſionelle Partei mit dem Anſpruch der Vorherrſchaft in deut⸗ ſchen Landen iſt, in ungeſchwächter Herrſchaft bleibt oder aber allmählich, wenn auch langſam, abwirtſchaftet.— Wir Proteſtanten bleiben dabei: Wir wollen alles tun, um feſſionellen Frieden zu erhalten. Das geſchieht vor allem dadurch, daß wir uns kraftvoll einigen und zuſammen⸗ ſchließen in einem ſtarken, evangeliſchen Volks⸗ bun d, der eine Macht iſt, eine proteſtantiſche öffentliche Meinung, mit der gerechnet werden muß, an der Fürſten und Regierungen nicht mehr vornehm und kühl vorübergehen können. Denn wenn einmal eine Million deutſcher Proteſtanten im evangeliſchen Bunde organiſiert ſind, wird man es in Rom nicht mehr wagen, eine Borromäus⸗Enzyklika zu ſchreiben und in Berlin wird man dann den Mut zu einer kräftigeren Sprache und zu energiſcherem Handeln finden, als dies bei dem letzten Streitfall mit der Kurie der Fall war. Das Allerwichtigſte bleibt aber das, daß wir an Stelle des Proteſtes ſetzen das Zeugnis, das mutige, offene treue Bekenntnis zu unſerem evangeliſchen Glauben, daß wir uns in Geſinnung und Tat als rechte Chriſten erweiſen, die vor allem auch ernſt machen mit dem chriſtlichen Grundgebot der Bruderliebe, welches in ſich ſchließt Achtung vor jeder ehrlichen, wenn auch noch ſo fremd⸗ artigen, religiöſen Ueberzeugung, Vermeiden und Verwerfen jeder Kampfesart, die dieſe Achtung und Duldung Bebiiſſen t 8 3533 Wenn wir alles vermeiden, was unſere kalholiſchen Mik⸗ chriſten kränken und verletzen könnte, wenn wir vor ihnen ein Leben führen, erfüllt mit chriſtlichen Tugenden, mit Gottes⸗ furcht, Pflichttreue, Herzensreinheit, Liebe zu den Brüdern und zum Vaterlande, ſo daß ſie uns ihre Achtung als Menſchen nicht verſagen können und es ſpüren, daß uns aus unſerem prote⸗ ſtantiſchem Glauben auch höhere Lebenskräfte zuſtrömen, wenn wir unſer„Licht vor ihnen leuchten laſſen und ſie unſere guten Werke ſehen“, dann werden ſie auch den Vater im Himmel preiſen, als den, der auch uns, die wir im anderen Glaubensformen unſer religißſes Leben ausleben, mit ſeinem Heil begnadigt hat und auch durch die evangeliſche Kirche und ihre Arbeit dem deutſchen Volke an Leib und Dann wird ſich allmählich, wie der deutſch⸗evangeliſche Kirchenausſchuß in ſeiner kräftigen und wür⸗ digen, echt chriſtlichen und gutproteſtantiſchen Kundgebung es ausſprach,„umwandeln der unvermeidliche Gegen⸗ ſatz der Konfeſſionen in einen heiligen Wett⸗ ſtreit des Ringens um die ewige Wahrheit zur Entfaltung und Erweiſung der in ihr beſchloſ⸗ ſenen Kräfte der Liebe“:— das iſt der allein gewieſene daß eine Ehe zwiſchen einem Katholiken und Proteſtanten nicht bekannt. Wenn unſere Juriſten und Aerzte reden wollten! So manche Eheſcheidungsklage birgt die Aufzeichnung eines analogen Lebens J. W. Die Stuttgarter Theaterſpielzeit. Der bevorſtehende Schluß der Spielzeit gibt der Schwäbiſchen Kronik Gelegenheit, Betrachtungen anzuſtellen, die nicht nur auf die Stuttgarter Verhältniſſe zutreffen und deshalb weitere Beach⸗ tung verdienen. Zunächſt wird geklagt über eine gewiſſe Theaterverdroſſenheit die ſich in weit höherem Maße gegen die Oper als gegen das Schauſpiel richtet. Als Beweis wird angeführt, daß kürzlich zwer Ringaufführungen ſehr ſchwach beſucht waren und lau aufgenom⸗ men wurden. Ferner wird auf den unverhältnis ſtarken Beſuch durch Kinder in den Abonnementsvorſtellungen hingewieſen und daraus gefolert, daß die Vorſtellungen den Abonnenten gleich⸗ gültia werden. Die Urſachen werden in der Unzufriedenheit mit dem Spiel⸗ plan geſucht. Auf rein dramatiſchem und dramatiſch⸗muſikaliſchem Geßiet iſt zu wenig beſchert worden. Als einzig wirklicher Erfolg wird Madame Butterfly“ bezeichnet und„allenfalls noch Wolf⸗ Fervaris nicht bedeutender, aber reizender Einakter„Suſannens Geheimnis“ ebenſo wie Leo Blechs harmloſer Einakter„Ver⸗ ſtiegelt“ Verdienſtliches wird nur als ein Almoſen bezeichnet. Sehr intereſſant iſt, was über Perſonalverhältniſſe ausge⸗ wird. Die Schattenſeiten, ſo wird geſagt, liegen hier mehr beim Spielplan. Beſorgniſſe für die Zukunft werden nicht chehlt. Wir wollen“, ſo wird geſagt,„mit der Leitung der Hoſoper nicht rechten wegen des Verzichtes auf dieſe oder beim Publikum beſonders beliebte künſtleriſche ſie muß ganz genau wiſſen, was ſie ge⸗ ud u Erſatz ſie zub jeten hat, und hat die Verantwor⸗ tung für einen etwaigen Mißerfolg zu tragen. Ein großes Opern⸗ t zu ſeinem Blüben und Gedeihen gar manches ierlei was ganz und gar unerläßlich iſt, einen e e e wer⸗ ges, alles übrige kann gegebenenfalls nur beſſeres Mittelgut ſein, ſelbſtverſtändlich je beſſer, deſto erfreulicher. Nun baben wir bis⸗ her in Stuttgart kein großes, ſondern nur ein in mäßigem Umfang gehaltenes Opernunternehmen gehabt. Aber das wird ſich ſehr bald ändern. Nachdem die Vorarbeiten einmal glücklich überwun⸗ den ſind, wird es nicht allzulange mehr mit der Erſtellung wenig⸗ ſtens des größeren der beiden neuen Hoftheatergebäude dauern. Der„burgliche Bau“ wird binnen einer Friſt, mit der jetzt ſchon zu rechnen iſt, vollendet daſtehen; wo aber, fragen wir, ſind als⸗ daun die Truppen“, die ihn beziehen und die ihn verteidigen ſollen? Verge ſſe min nicht, daß es ſich dabei um eine Kern⸗ truppe handeln muß und daß weder mit Halbtalenten noch mit Anfängern oder Lehrlingen unter ihr etwas auszurichten iſt. Die Heranbildung junger Talente iſt gewiß eine recht ſchöne Sache, aber ſie iſt ein Luxus, den ſich nur ein in feſtem und ſicherem Nahmen ſtehendes Unternehmen leiſten kann, nicht aber ein ſolches, das erſt im Werden oder doch erſt in ſeiner Feſtigung begriffen iſt, und ein Unternehmen der letzteren Art und für die nächſt⸗ kommenden Jahre wird die Oper des Stuttgarter Hoftheaters ſein. Das ergibt ſich ſchon aus dem Umſtand, daß ſich in Zukunft (d. h. bei den andauernden Spielen in 2 Häuſern) die Anzahl der Vorſtellungen, alſo auch die der Opernvorſtellungen, wenn auch nicht verdoppeln, ſo doch ganz erheblich ſteigern wird.“ Es wird dann über beſondere Verhältniſſe geklagt, ſo daß z. B. zur Zeit das Tenorfach mit 7 Vertretern beſetzt iſt, von denen aber die Vertreter der Heldentenorpartien außerhalb der Stadt wohnen, ſogar in Italien, und erſt bald aus dieſer, bald aus jener Weltgegend vertrieben werden müſſen. Es wird dann verſucht, ſchon jetzt keinen Schritt mehr zu unternehmen, der die Theater⸗ luſt noch weiter herabmindert und dann weiter ausgeführt:„Soll es zu einer beſſeren Wendung in den zur Zeit nicht allzu erfreu⸗ lichen Verhältniſſen kommen, ſo muß von ſeiten der Hoftheater⸗ leitung alles aufgeboten werden, um den Kunſtgeſchmack des Pub⸗ likums zu heben oder es muß wenigſtens, da poſitive Schritte in dieſer Hinſicht nicht leicht ſind, von ihr aus möglichſt alles getan werden, was geeignet iſt, einem noch weiteren Sinken dieſes Geſchmacks entgegenzuwirken. Dazu gehört aber vor allen Din⸗ ———— gen das Eindämmen der Operettenvorſtellungen. Wir haben an dieſer Stelle des öfteren erklärt, daß wir kein grundſätzlicher Feind der Operette ſind, allein, es iſt ein Unterſchied zwiſchen Operette und Operette zu machen. Was in neuerer Zeit auf dieſem Ge⸗ biet geleiſtet wird, iſt zu größerem Teil(weil kunſtwidrig) abſolut verdammlich. Allein auch die beſſere Art der Operette ſtellt für ihre Wiedergabe gewiſſe Forderungen, denen durchaus entſprochen werden muß: ſie will, wenn es irgendwie geht, ihr eigenes Heim, jedenfalls aber ihr eigenes Darſtellerperſonal und ihre eigenen muſikaliſchen und ſzeniſchen Leiter hahc Wir geben gern zu, daß es Ausnahmen von dieſer Regel und Operetten gibt(z. B. die Strauß'ſche„Fledermaus“), die jed 3 vornehme Kunſtinſtitut, alſo auch das hieſige Hoftheater geben kann, aber die Zahl dieſer Werke iſt äußerſt beſchränkt, und die Finger nur einer Hand reichen mehr als aus, ſie an ihnen abzuzählen. Das, was ſich während der letzten Wochen auf der Bühne des Stuttgarter Hof⸗ thegters breit gemacht hat, gehört aber ganz und gar nicht zu dieſer ſondern zu der bedingungslos zu verwerfenden Gattung. Wir können— ſo leid es uns tut, und ſo ſehr wir es bedauern— kein Hehl daraus machen, daß die mit um ſo viel weiteren Befugniſſen! als alle früheren ausgeſtattete derzeitige muſikaliſche Leitung des Stuttgarter Hoftheaters uns bitter enttäuſcht, weil ſie ihre Hand zu einem derartigen Vorgehen geboten hat, denn wir hatten uns zu ihr eines anderen, und zwar des geraden Gegenteils verſehen. Für das Stuttgarter Hoftheater kann es vollends keinen Ruhmes⸗ titel bilden, daß es ſeinen einſt ſo ſtreng gewahrten hohen unde vornehmen künſtleriſchen Standpunkt verlaſſen hat, um in eime Arena herabzuſteigen, die ihm für immer verſchloſſen bleiben ſollte und in dieſer Arena einen Wettkampf mit Bühnen, denen ein ganz anderes Ziel geſteckt iſt als ihm, einen förmlichen Wettkampf um das entartete Genre der modernen Operette zu beginnen oder, mit anderen Worten, ſeine Hilfe dazu zu leihen, daß das, was in dem Teil des Stuttgarter Publikums, auf daß es zu ſeiner Exiſtenz angewieſen iſt, von geſundem Kunſtgeſchmack noch vorhanden ſit⸗ in Grund und Boden ruiniert werde.“ den kon⸗ 05 — * bverlieren, auch ſollen die Meldungen bei den Konſulaten, geboren werden, wehrpflichtig ſein. Eintreffen Dernburgs zum Beſuch auf der kaiſer⸗ ſei und ſich von Herrn von Bethmann losgeſagt habe. Damit den Beifall des ganzen liberalen Bürgertums Bei der Beratung des Kultusetats im Finanzausſchuß der Mannheim, 27. Junt. Seneuul⸗ugsiger.(Abendblatt Weg zu dem für unſer Vaterland unentbehrli en ri Konfeſſionen.— Nicht Indifferenz und Ge keit gegen das eigene Bekenntnis, ſondern heilige Überzeugungstreue gegen den eigenen Glauben. Wer ſelbſt eine feſte, ehrliche Glaubensüberzeugung hat, der wird auch jede fremde achten und ehren.— So kann ſich wandeln der Fluch Roms zu einem Segen für die evangeliſche Kirche wenn ihre Glieder ſich beſinnen auf das teure Erbe der Väter, wenn ſie in Einigkeit des Geiſtes, in Freiheit und Liebe, ſich zu⸗ ſammenſchließen auf dem ewigen Glaubensgrunde, den Gott ge⸗ legt und den Luther wieder ans Licht gerückt hat, wenn alle Evangeliſchen und Proteſtanten mit Liebe hängen an ihrem Glauben und mit Ehrgefühl wahren die heiligſten Güter, die Luthers große Geiſtestat uns erobert und errungen hat!— Ein Mahn⸗, ein Alarm⸗ ein Weckruf ſei uns die Enzyklika: „Brüder, ſchart Euch um die Fahne, Deckt Euch mit des Glaubens Schild, Seid in Eintracht auf dem Plane, Wo es unſer Höchſtes gilt. Brüder, laßt Euch nicht betören Durch des alten Feindes Liſt: Lieb und Treue laßt uns ſchwören Dem, was evangeliſch iſt. Brüder, ſchart Euch um die Fahne, Haltet feſt, was ihr beſitzt, Seid in Eintracht auf dem Plane, Ob es wettert, ob es blitzt— Laſſet uns den Kranz erwerben Und es ſoll die Loſung ſein: Evangeliſch bis zum Sterben, Deutſch bi? in den Tod hinein!“ Polftische(ebersſcht. * Maunheim, 27. Juni 1910. Ermerb und Verluſt der Reichszugehörigkeit. Die Novelle zum Geſetz vom 1. Juni 1870 über den Er⸗ erb und Verluſt der deutſchen Reichs⸗ und Staatsangehörig⸗ keit wirz nach einer Berliner parlamentariſchen Korreſpondenz dem Reichstage beſtimmt im nächſten Winter zugehen, nach⸗ dem die Schwierigkeiten, die der Einbringung der Vorlage entgegengeſtanden haben, jetzt größtenteils beſeitigt ſind. Die Schwierigkeiten waren zu einem Teile begründet durch den Erlaß von Beſtimmungen über die Erfüllung der Wehr⸗ pflicht von Auslandsdeutſchen. Nach der Novelle ſoll ein Deutſcher ſeine Staatsangehörigkeit nicht gegen ſeinen Willen die jetzt vorgeſchrieben ſind, in Fortfall kommen, und§ 21 des Geſetzes(Verluſt der Nationalität bei zehnjehrigem Aus⸗ landsaufenthalt) aufgehoben werden. Der Wiedererwerb der Staatsangehörigkeit durch frühere Deutſche oder ihre Nachkommen ſoll erleichtert werden. Von. dieſen ſoll die Erfüllung der Wehrpflicht nicht mehr gefordert werden bei Wiedererlangung der Reichsangehörigkeit, doch ſollen die männlichen Nachkommen dieſer neuen Deutſchen, ſoweit dieſe Nachkommen nach dem Inkrafttreten des Geſetzes Die Stellung ſolcher Wehrpflichtigen kann bei den Konſulaten erfolgen, die auch⸗ unter Umſtänden über die Tauglichkeit des Wehrpflichtigen entſcheiden können, auch die Ableiſtung der Dienſtpflicht in deutſchen Kolonien mit Militärmacht ſoll vorgeſehen werden. Deutsches Reich. — Londoner Gerüchte über einen Kanzlerwechſel. Die„Daily News“ bringen aus Kiel einige Depeſchen eines Sonder⸗ Berichterſtatters über die Einladung des Kaiſers und das lichen Jacht und über das Gerede, welches an dieſen Beſuch Gerüchte über den nahen Abgangdes Reichskanzlers knüft. Weiter heißt es, ein unbeſtätigtes Gerücht ſoll von einem bevorſtehendem Eintreffen des Reichskanzlers in Kiel wiſſen.(In der Tat iſt der Kanzler auf der Reiſe nach Kiel.) Auch wird behauptet, Herr Ballin habe offenbar den Kaiſer über die Lage orientiert. Wahrſcheinlicher aber als der Kanzlerwechſel ſei wohl, daß Herr Dernburg eingeladen wor⸗ den ſei, um ſeine Uebernahme der Leitung der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie zu beſprechen. Das Londoner Blatt hält übrigens die Nachricht für wichtig genug, ihr einen orien⸗ tierenden Leitartikel zu widmen, worin als beſonders wich⸗ tiges Symptom die heutige Lage in Deutſchland betont wird, daß die nationalliberale Partei zum erſten Male ſeit längeren Jahren förmlich zur Oppoſition übergegangen werde zwar der ſchwarz⸗blaue Block nicht in die Minderheit geſetzt, noch die moraliſche Macht der Oppoſition weſentlicht verſchärft. Allein auf den Kaiſer, der immer danach ge⸗ krachtet habe, die Magnaten von Handel und Induſtrie um ſich zu ſammeln, und der auch zur Zeit durch die Ernennung Dernburgs dahin abgezielt habe, müſſe es einen ſtarken Ein⸗ druck machen, in wenigen Wochen Herrn Dernburg und die lamentariſche Unterſtützung der deutſchen Plutokratie ein⸗ en. 25 Die Politik der nationalliberalen Partei. Der Vorſtand des Nationalliberalen Vereins für Leipzig und Umgebung hat in ſeiner am 23. Juni abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, ſich mit der in der„Nationalliberalen Korreſpondenz“ erſchienenen Kundgebung gegen die einſeitige politiſche Haltung des Reichskanzlers, wie ſie beim Miniſterwechſel in Preußen hervortrat, einverſtand en zu erklären:„Der Vorſtand begrüßt die damit vollzogene Klärung der Verhältniſſe und iſt überzeugt, daß die ſcharfe Kritik an dem jetzigen Zuſtand 81¹ finden wird.“ Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Pfälziſche Schulangelegenheiten. München, 26. Juni.(Von unſ. Korreſpondenten.) Bayeriſchen Abgeordnetenkammer kam auch eine Petition von 5 um Errichtung einer Ob errealſchule zur Beratung. Die Petition wurde der Regierung lediglich wie ſchon früher, darauf hin, daß Zweibrücken in ſeinen An⸗ ſprüchen an das Miniſterium ohnehin vornean ſtehe, nachdem es auch ein Technikum wünſche.— Die Frage der Errichtung einer Bauhandwerkerſchule in der Pfalz iſt in einem dieſer Tage dem Landtag zugegangenen Plan einer Neu⸗Organiſation der bayeriſchen Baugewerkſchulen behandelt. Die Vorſchläge der Regierung lauten u. a. dahin: Baumeiſter und Bauhandwerksmeiſter ſind zwei von einander zu trennende Begriffe; auch für die Bauhandwerksmeiſter erſcheint eine Schulausbildnug notwendig. Das Lehrziel für die Baumeiſter unterſcheidet ſich ſo weſentlich von jenem für die Bauhand⸗ werksmeiſter, daß ihre Ausbildung nicht gleichzeitig auf einer Schule erfolgen kann. Da für die Ausbildung der Bauhandwerksmeiſter die fachlich gegliederten Fortbildungs⸗ ſchulen nicht genügen, ſind für ihre Ausbildung eigene Schulen zu errichten, niedere Bauſchulen, denen auch die Ausbildung der Baupoliere übertragen wird. Solche Schulen ſollen aber nicht vollſtändig neu errichtet, ſondern es ſoll ein Teil ber bisherigen Baugewerkſchulen in Bauhandwerkerſchulen um⸗ gewandelt, und eventuell ſollen an bisherige Bau⸗ gewerks⸗Schulen die Bauhandwerker⸗Schulen angegliedert werden. Zu erwägen wäre die Gründung einer ſolchen Schule für die Pfalz. Baugewerkſchulen mit dem Lehrziel der Ausbildung zum Baumeiſter und mittleren Bautechnikern würden dann nur noch bleiben die Baugewerkſchulen in München, Würzburg, Kaiſerslautern, Nürnberg, Augs⸗ burg und Regensburg. In München, Würzburg und Kaiſers⸗ lautern hat die Regierung das Organiſationsrecht. Bezüglich der übrigen ſtädtiſchen Baugewerksſchulen würde die Verleih⸗ ung von Berechtigung und Privilegien und Staatszuſchüſſen vom Anſchluß an die Neuformierung abhängen. Aus Stadt und L. and. * Maunheim, 27. Juni 1910. Zum Rrankenhausneubau. Der Grund und Hausbeſitzer⸗Verein Mannheim⸗Nord hat an den Bürgerausſchuß folgende Gingabe gerichtet: Unter höflicher Bezugnahme auf die in der Bürgerausſchuß⸗ ſitzung vom 28. ds. Mts. zur Beratung ſtehende Platzfrage für das neu zu erbauende Krankenhaus, welches, wie aus der ſtadträtlichen Vorlage zu erſehen iſt, in dem Neckarpark erſtellt werden ſoll, er⸗ lauben wir uns, folgendes vorzutragen: Sollte ſich die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes für beſagten Platz entſcheiden, ſo entſtehen nicht allein für die Hausbeſitzer der Neckarſtadt, ſondern auch für deren Mieter ſchwere Schäden. Die Neckarſtadt iſt derjenige Stadtteil, welcher, wie man wohl ſagen darf, in den letzten fünf Jahren die bedeutendſte Vergrößerung erfahren hat und durch den derzeitigen rapiden Ausbau der Langen Rötter noch erfahren wird. Der Zunahme des überbauten Gebiets hat eine entſprechende Schaffung von Erholungsplätzen, Parks ete. nicht Schritt gehalten. Das Bedürfnis nach derartigen Erholungsſtätten iſt immer größer geworden. Daß der Neckarpark der einzige Platz iſt, wo die Be⸗ wohner der Neckarſtadt ihre Spaziergänge hin machen und Er⸗ holung ſuchen, dürfte nicht zu beſtreiten ſein. Man darf nur an einem Abend oder Sonntags ſeine Schritte nach dort lenken, da kann man ſagen und finden, das, was der Rheinpark für die Be⸗ wohner des alten Stadtteils iſt, das iſt der Neckarpark für die Neckarſtadt. Wenn man der Neckarſtadt nun, falls der Platz fur das zu erbauende Krankenhaus genehmigt werden ſollte, dieſe einzige Erholungsſtätte wegnimmt und dafür einen andern Park oder Erholungsplatz errichten will, ſo muß dem entgegengehalten werden, daß hierzu viele Jahre notwendig ſein werden, bis die Anpflanzungen auch einen nur annähernden Zweck erreichen. Hierzu treten die ſchweren Bedenken, welche Herr Dr. Elſäſſer in den hieſigen Tageszeitungen geäußert hat und welche im allge⸗ meinen bei der hieſigen Bevölkerung als begründet erachtet werden. Dieſe ſchweren Bedenken werden auch durch die Widerlegungs⸗ ſchrift der Direktion der Städt. Krankenanſtalten vom 22. bezw. 23. ds. Mts. nicht entkräftigt. Auch dürfte es keine angenehme Empfindung für einen Kranken ſein, ſeine Geſundheit direkt an den Toren des Friedhofes ſuchen zu müſſen. Bezüglich des Poſtens von M. 38 500 für event. Errichtung und Unterhaltung einer Krankenhausfiliale in der Stadt geſtatten wir uns zu bemerken, daß dieſe Poſition deshalb nicht begründet ſein dürfte, weil bei vorkommenden ſchweren Fällen der betr. Kranke wohl in einem der in der Stadt noch beſtehenden Krankenhäuſer (Lanzkrankenhaus, Thereſienhaus und Diakoniſſenhaus) unter⸗ gebracht werden könnte. Auch mit Rückſicht auf die außergewöhnlich ſchlechten Unter⸗ grundverhältniſſe des vorgeſehenen Platzes, welche Millionen für Mehrfundationen der zu errichtenden Gebäude erfordern würde, dürfte ſchon mit Rückſicht auf das ſteuerzahlende Publikum dieſer Platz nicht in Frage kommen. In Erwägung des Vorgetragenen bitten wir daher verehrl. Bürgerausſchuß Mannheim, dem vorgeſehenen Platze im Neckar⸗ park für die Errichtung des Krankenhauſes die Zuſtimmung zu verſagen, da man auf dieſen Platz bei den Mannheimer Grundſtücksverhältniſſen abſolut nicht angewieſen iſt und ſich in der als geeignet zu betrachtenden Gegend des Käfertaler Waldes mit Leichtigkeit und ohne die großen Fundationsſchwierigkeiten ge⸗ eignetes Terrain finden laſſen wird. Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenſt Der 1. Vorſitzende des Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereins Mannheim⸗Nord: 8 gez. Muckle. Poſtaliſches. Vom 1. Juli d. J. ab treten in der Feſtſetzung der Schalterdienſtſtunden bei den hieſigen Poſtämtern J, 2, 3, 4 und 6 lausſchließlich des Poſtamts 5(Induſtriehafen) folgende Aenderungen ein: a) Werktags im Sommerhalbjahr: Dienſtbeginn: beim Poſtamt 3(Max Joſephſtraße) um.30 v. (ſeither um 7.), beim Poſtamt 4(Akademieſtraße) um.30 v. (ſeither um 7 Uhr), beim Poſtamt 6(Meerfeldſtraße) um.30 v. ſeither um 8 Uhr). b) Sonntags für das ganze Jahr: Der Dienſt von 8 bis 9 Uhr vormittags bei den Poſtämtern 3,(Max Joſefſtraße) und 4(Akademieſtraße) fällt weg. Der Dienſt von 12 v. bis 1 n. bei den Poſtämtern 1 Stadt⸗ quadrat O),, 2(Kaiſerring—), 3(Max Joſephſtraße) und 4 (Akademieſtraße) wird auf 11.30 v. bis 12.30 n. verlegt; beim Poſtamt 6(Meerfeldſtraße), das bisher Sonntags geſchloſſen war, wird der Schalter gleichfalls von 11.30 v. bis 12.30 n. ge⸗ öffnet ſein. * Der Aufſtieg des Ballons„Zähringen“ wurde geſtern von Heidelberg aus unternommen trotz dem munter rieſelnden Land⸗ regen, welcher ſich aus dem ſchon während der ganzen Füllung anhaltenden ſchwachen Getröpfel entwickelt hatte. Hülle und Tauwerk waren ſchon reichlich mit Wäſſer getränkt und ſehr ſchwer. In mäßiger Höhe überflog der„Zähringen“ nun die Stadt von Weſten nach Oſten, um in ſeinem weiteren Fluge in Höhe des unteren Randes des Wolkenmeeres im allgemeinen dem Burgen von Neckarſteinach überflogen; dann verließ der„Zäh«⸗ ringen“ das Neckartal, um in das Neckarbergland einzutreten«, Hier ſollte ſich ſein Geſchick vollziehen. Die vom Himmel ſtür⸗ zenden Waſſermaſſen— der Landregen hatte ſich mittlerweile zu einem heftigen Platzregen ausgewachſen— drückten ihn derart nieder, daß ein Hochbringen nicht mehr möglich war und er unter den Fluten ſein Leben aushauchen mußte. In einem windſtillen Tale bei Schönbrunn wurde zu einer Waldlandung, einer im allgemeinen bei Luftſchiffern wenig beliebten Landungsart ge⸗ ſchritten, die indeſſen über Erwarten glatt vonſtatten ging. Durch den Kampf mit dem naſſen Elemente bot die Fahrt viel Inter⸗ eſſantes und äronautiſch Anregendes. * Auf ſeiner erſten Bergfahrt befindet ſich der neue Schrau⸗ bendampfer„Wacht am Rhein“. Dieſer Dampfer iſt 30 Meter lang, 6 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,60 Meter. Dabei verfügt er über eine Maſchine von 400 Pferdekräften. * Volksktirchliche Vereinigung Mannheim(Bezirk Neckar⸗ ſtabt). Am Freitag, 24. Juni Ifd. Js. fand im„Geſellſchaftshaus“ eine Mitgliederverfammlung ſtatt. An den von Herrn Munteru erſtatteien Bericht über die letzte Tagung der Kirchengemeindeverſamm⸗ lung ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Debatte. Der Vortrag des Herrn v. Harder über das Frauenſtimmrecht in der Kirche wuſde mit Be⸗ geiſterung aufgenommen. Bei der Beſprechung der Borromäus⸗Enzyklika (Bezirk Neckarſtadt) proteſtiert mit aller Entſchiedenheit gegen die durch die Borromäus⸗Enzyklika dem geſamten Proteſtantismus und deſſen Vorkämpfern zugefügten Beleidigungen und Verunglimpfungen ſowohl in Hinſicht auf den religiöſen wie den ſozialen Frieden.“ Die ſehr lehrreiche Verſammlung wurde erſt in ſpäter Stunde geſchloſſen. Einbruch. In der Nacht vom 25./26. ds. Mts. wurde in einem hieſigen Warenhauſe mittels Einbruchs geſtohlen: 6 goldene Damenringe mit verſchiedenen Steinen, geſtempelt 383; 3 Damen⸗ ringe, gelb mit Moſaikſteinen, 4 Perlmuttergläſer, 1 Doublss⸗ Herrenring mit rotem Stein, geſtempelt„Charnier“, 2 Zigaretten« etuis(Alpaca), 6 gelbe Damenringe, geſtempelt F und C, 20 diverſe Doublé⸗Herren⸗ und Damenringe mit verſchiedenen Steinen(geſtempelt„Charnier“), 3 Taſchenmeſſer mit braunen ſtiefel von ſchwarzem Boxcalfleder, Größe 42, 2 Paar ſchwarze Herrenſchnürſtiefel, Boxcalf, Größe 45, 4 Vierteltöpfe Gänſeleber⸗ Terrinen, 2 ganze Flaſchen Sekt Carte Blanche, 1 ganze Flaſche Sekt Cabinet Gold, 2 halbe Flaſchen Sekt Henkel, 2 ganze Flaſchen Danziger Liköre. Ferner aus 4 Regiſtrierkaſſen der Betrag von 29 M. 94 Pfg. *Paragraph 183.St..B. In einer kaum glaublichen ſchamloſen Art führte ſich der Tüncher Jakob Geſchwill an⸗ fangs Mai an zwei Tagen auf dem Wege entlang des Lanzſchen Holzlagers auf dem Lindenhofe gegenüber Kindern, meiſt Mädchen, auf. Ein Mädchen erſtattete ſchließlich Anzeige. Trotz energiſcher Ermahnungen beſtritt er in der Verhandlung am Samstag vor dem Schöffengericht, daß ſeine Handlungen unſittlichen Motiven entſprungen ſeien. Er will an dieſem Tage überhaupt nicht aus⸗ gegangen ſein. An den Ausſagen der Kinder ließ ſich jedoch nicht rütteln und das Gericht verurteilte ihn in Anbetracht, daß er ſchon einmal wegen ähnlicher perverſer Handlungen zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt verurteilt wurde, zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren abgeſprochen. 5 Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Frl. v. Granfelt gaſtierte dieſer Tage in Budapeſt und ern⸗ tete bedeutende Erfolge: Die„Bulgariſche Handelsztg.“ ſchreibt: Ein beſonderes Lob verdient auch die Primadonng vdon Granfelt, welche als Senta das Publikum feſſelte. Weiten ſchreibt das Blatt über die Aidaaufführung: Unter den Mitwir⸗ vorgehoben zu werden. Frl. von Granfelt verfügt über einen ſchönen kräftigen Sopran von metalliſcher Klangfarbe, der in den Enſembleſätzen unbeſtritten dominierte. Die Dame, eine Er⸗ ſcheinung von eigenartiger Schönheit, führte ihre Partie auch darſtelleriſch glänzend durch. In der Beſprechung über den Lohen! grin heißt es: In der Lohengrinvorſtellung ſang Frl. v. Gran⸗ felt die Elſa. Sie bringt alles für dieſe Rolle mit: die ſchöne Erſcheinung, die ſchauſpieleriſche Intelligenz, und in erſter Reihe ihre außerordentlichen Stimmittel. Frl. v. Granfelt iſt eine ſtarke künſtleriſche Individualität, die überall zum Mittelpunkt des Intereſſes werden muß. Die Künſtlerin erntete denn auch reichen Beifall, und wurde an der Spitze der übrigen Mitwirkenden ge⸗ rufen. Und als„Margarete“ wird die Künſtlerin wie folgt kriti⸗ ſiert:.. In Frl. v. Granfelt(Margarete) ſchritt die holdeſte Verkörperung deutſcher Jungfräulichkeit über die Bühne. Ge⸗ ſanglich und darſtelleriſch gleich ausgezeichnet, war ſie eine Augen⸗ und Ohrenweide für das Publikum. Klaviervortrag Luiſe Schatt. Am Mittwoch, 29. Juni ſpielt nachmittags halb 6 Uhr Fräulein Luiſe Schatt, eine Schülerin Paul Stoyes, im Kaſinoſaal ein Klavierprogramm. Dieſer Vor⸗ trag wird deshalb von beſonderem Intereſſe ſein, weil Fräulein Schatt ihre Klapierſtudien von den Anfangsgründen an, ſeit 4 Jahren, ausſchließlich in der modernen„Gewichtstechnik“, nach der Breithauptſchen„neuen Klavierlehre“(kombiniertes Spiel von Arm, Hand und Fingern) betrieben hat.— Der Ein⸗ tritt zu dieſem Konzert iſt für jedermann frei. Einzelne nume⸗ erbierte Plätze ſind in den Muſikalienhandlungen uflich. Sportliche Nundſchjau. Nuderſport. e d. Fränkiſche Regatta. Zu der am 10. Juli in Kitzingen ſtattfindenden Regatta des Fränkiſchen Ruderverbandes ſind von 24 Vereinen 98 Boote mit 464 Ruderern gemeldet worden, In dieſes ausgezeichnete Ergebnis teilen ſich Vereine aus Frankfurt, Mainz, udwigshafen, Offenbach, München, Hanau, Würzburg und allen übrigen fränkiſchen Ruderplätzen. Gemeldet haben zu Junior⸗Einſer: Ludwigshaefner.⸗V, Mannheimer Amicitia und Heidelberger.⸗Kl. Kaiſer⸗Vierer: Ludwigshafener.⸗V., Mann⸗ heimer Amieitia. Zweier ohne Steuermann: Ludwigshafener.⸗V. Prinz⸗Regenten⸗Achter: Ludwigshafener.⸗V. Pferderennen. * Pferderennen zu Paris. 25. Juni. Prix de la Porte⸗ Maillot. 5000 Frs. 1. W. K. Vanderbilts Rameſſeum ('Neil), 2. Quine, 3. Carpediem. 14:10; 11, 18:10.— Prit d' Ar⸗ genteuil. 6000 Frs. 1. J. de Bremonds Seigneurie II.(Mil⸗ ton Henry), 27. Bats Delight, 3. Orberoſe. 61:10; 40, 25:10.— Prix de Seine⸗et⸗Marne. 20 000 Frs. 1. W. K. Vanderbilts Overſight('Neil), 2. Secours, 3. Le Tocſin. 15:10; 17, 21:10.— Prix de Meudon. 6000 Frs. 1. Pellerins Tipharss (Curry), 2. Sofa, 3. Valemont. 368:10; 110,37:10.— Prix de Courbivoie. 15000 Frs. 1. Aumonts Aloss III.(Ch. Childs), 2. Meſſidor III., 3. Raſibus. 5 DBon FJag zu Nag. — Exzeſſe in Berlin. In der Nacht zum Sonntag ſpielten ſich im Nordweſten, im Zentrum und im Süden Berlins mehrere ſchwere Exzeſſe ab, bei denen die Polizei mit der Waffe zur Kenntnisnahme übergeben, nachdem der Kultusminiſter dem Geſuch wenig Ausſicht auf Erfüllung ſtellte; er wies, Lauf des Neckars zu folgen. Bald wurden bei gutem Winde die einſchreien mußte. nachdem als Kampfmittel von Streikenden * wurde folgende Reſolution gefaßt:„Die voltskichliche Vereinigun: f Holzheften, je 2 Klingen und 1 Korkzieher, 1 Paar Herrenſchnallen⸗ kenden verdient Frl. von Granfelt(Aida) ganz beſonders her⸗ 4. Seile. Gensval⸗Augeiger.(Avendblatt.) Weannheim, 27. Dun. Stöcke und Biergläſer gebraucht worden waren. Ein Schutzmann hieb, nach dem„Berliner Tageblatt“, auf einen Hauptangreifer os und ſpaltete ihm teilweiſe den Schädel. — 5 Perſonen ertrunken. Berlin, 27. Juni. Der Lok.⸗Anz.“ meldet aus London: An der Küſte von Aysſhire ſchlug zin Segelboot um. 5 Perſonen ertranken, die übrigen 6 konnten erettet werden. — In den Flammen umgekommen. Berlin, 27., Juni. Der„.⸗A.“ meldet aus London: Bei einem Feuer in Ethnal Green ſind geſtern eine alte Dame, ihre Tochter und ihre Fnkelin umgekommen. — Der Tod in den Bergen. Zinal(Schweiz), 26. Juni Zeheimer Oberregierungsrat Dungs vom Reichsjuſtizamt in Berlin, er am 23. Junt bei einer Wanderung abgeſtürzt war, war morgens egen ſieben Uhr zu einem Waldſpaziergang aufgebrochen, auf welchem Er an eine gefährliche Stelle, den ſogenannten Jägerſteig kam, wo man durch einen Sprung auf die andere Seite gelangen kann. Hier ſlürzte Dungs 200 Meter tief ab Einer Reltungskolonne, beſtehend aus Berg⸗ übrern, Hotelangeſtellten u. Touriſten, fand die Leiche, die unter großen Schwierigkeiten geborgen wurde. Die Beerdigung findet heute in Viſſoye ſtatt. — Hochwaſſer. Paris, 27. Juni. Wie aus Cham⸗ bery gemeldet wird, iſt der Deich des Leiſſefluſſes geborſten und hat die Ebene überſchwemmt. Das Hochwaſſer hat großen Scha⸗ den angerichtet und bedroht einzelne Ortſchaften. Der Eiſenbahn⸗ verkehr zwiſchen Chambery und Aix les baines iſt unterbrochen. — Dampfer⸗Unglück. Ja Groſſe, 26. Juni. weit bis jetzt feſtgeſtellt iſt, ſind bei dem Brande auf dem Miſſiſ⸗ ſippi⸗Dampfer vier Perſonen umgekommen und etwa 12 teilweiſe ſchwerverletzt worden. So⸗ Süngerfeſt in Heidelberg. Geſtern ſtattete die Würzburger Liedertafel dem Heidelberger Liederkranz einen Beſuch ab, der in glänzender Weiſe verlief. Die Würzburger Gäſte trafen ſchon vormittags in Heidelberg ein, überall herzlichſt begrüßt. Zunächſt wurde die Stadt beſichtigt. Nachmittags um 5 Uhr fand in der Stadthalle ein Feſtbankett ſtatt, zu dem auch die Mannheimer Liedertafel und der Lehrergeſangverein Mannheim ⸗Ludwigshafen erſchienen waren. Im großen Saale der Stadthalle nahmen die Sänger, nach Stimmen geordnet, ihre Plätze ein. Vom Balkon herab grüßte ein zahlreicher Damenflor die erſchienenen Sanges⸗ rüder. Das Ganze ein herrliches Bild. An der Ehrentafel, die zor der Bühne aufgeſtellt war, hatten die Vorſtände und Dirigen⸗ zen der verſchiedenen Vereine Platz genommen. Eine Anzahl Stadträte waren der Einladung zum Bankett gefolgt. Als Ver⸗ ſreter der Stadt war Herr Bürgermeiſter Wielandt erſchienen. Herr Rübſamen hieß die Gäſte und Sänger herzlich will⸗ ſommen. Er wies darauf hin, daß dieſer ungezwungene Geſangs⸗ wettſtreit die erſte derartige Veranſtaltung in Baden ſei, und er hoffte von ihr, daß auch in kommenden Jahren ähnliche Veranſtal⸗ zungen getroffen werden. Er erblicke in dieſen Zuſammenkünften eine Gelegenheit zur Pflege des deutſchen Liedes und ſchloß mit ger Bitte, als Eröffnung des Banketts den deutſchen Sängerwahl⸗ ſpruch anzuſtimmen. Während des Sanges, der nun von hunder⸗ len und aberhunderten Sangesbrüdern angeſtimmt wurde und der in mächtigen Akkorden durch die Stadthalle brauſte, ging ein hef⸗ liger Regen nieder, diesmal aber ein Regen von blühenden Roſen, die aus zarter Damenhand vom Balkon herab den Sängern als offizielle Begrüßung zugeworfen wurden. Im Anſchluß daran wuürde der gemeinſchaftliche Chor„Schäfers Sonntagslied“ von Kreuzer Das iſt der Tag des Herrn“ unter der Direktion des Herrn E. Weidt geſungen. Herr Bürgermeiſter Wielandt dankte dem Heidelberger Liederkranz für die Einladung und be⸗ grüßte die erſchienenen auswärtigen Sänger mit humoriſtiſchen Worten als Gäſte der Stadt Heidelberg. Sein Hoch galt den Gäſten. Jetzt begann der Vortrag der verſchiedenen Vereine. Den Reigen eröffnete der Heidelberger Liederkranz mit C. Bartoſch's „Die Hütte. Das Tongemälde, dem eine wunderbare Dichtung zu Grunde liegt, wurde mit tiefem Empfinden von den Sängern wiedergegeben, die unter der Leitung ihres Dirigenten die eigen⸗ artige Kompoſition wohl erfaßt hatten.— Mit großem Intereſſe wurde das Auftreten der Würzburger Liedertafel exwartet, die Uunter der Leitung ihres Dirigenten, des Herrn Meyer⸗Olbers⸗ leben, zwei Chöre„Maiennacht“ und„Warnung vor dem Rhein“ zum Vortrag brachten. Die Gäſte verfügen über ein gutes Stimmenmaterial, namentlich die Bäſſe zeichneten ſich durch eine klangvolle Wirkung aus. Der Dirigent, ein bekannter Komponiſt, berſteht es, aus ſeinen Sängern viel herauszuholen, doch dürfte wohl allgemein die Auffaſſung des Dirigenten aufgefallen ſein, der die Warnung vor dem Rhein“ in ſehr ſchnellem Tempo nahm, ſodaß von der ſchönen Dichtung viel verloren ging. Reicher Applaus zeichnete die Gäſte für den Vortrag aus. Als nächſte Gruppe überraſchte die Mannheimer Liedertafel die Anweſenden mit dem Bundeslied von„Hegar“. Man muß anerkennen, daß die Mannheimer Liedertafel mit ihren Sängern unter der Leitung ihres Dirigenten Herrn Bieling, auf der Höhe ſteht. Mächtig und überraſchend erbrauſte der Chor durch die Räume der Stadthalle. Auch der Lehrergeſangverein Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen hatte unter der Leitung ſeines Dirigenten, des Herrn C. Weidt ſein Beſtes hervorgeſucht und erfreute die Gäſte mit dem vorzüglich einſtudierten Chor von F. Curti: Hoch empor. Es würde ſchwer fallen, einem der Vereine die Siegespalme zuzuerkennen, doch ſollte es ja kein Wettſingen ſein, ſondern ein gegenſeitiges Sichkennenlernen, von dem der Einzelne nur profitieren kann. Dieſes führte auch Herr Dr. Keller in einer Anſprache zu Beginn des zweiten Teiles in beredten Wor⸗ ten aus. In raſcher Reihenfolge wechſelten danrf kvie die Heidelb. Zeitung“ ſchreibt, Chöre der verſchiedenen Vereine mit Soldvorkrägen und Muſikſtücken des Heidelberger Orcheſter⸗ bereins ab, ſo daß die Zeit ſchnell dahin ſchwand. Das„Heidelberger Tageblatt“ ſchreibt über die beiden Mannheimer Vereine: Die Mannßeimer„Liedertafel“ ſang „Bundeslied“ von F. Hegar in ausgezeichneter Weiſe. Das kann hier mit vollem Recht behauptet werden: Das Stimmaterial dieſes Vereins war eniſchieden das beſte der vier Vereine. So iſt es faſt immer geweſen. Die„Liedertafel“ hat ein ausgezeichnetes Material gehabt. Glänzende Tenöre und grundgewaltige Bäſſe. Stürmiſch wurde der Verein bejubelt. Nach der„Liedertafel“ Mannbeim kam der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ afen an die Reihe. Der Verein ſang unter Leitung des Herrn Direktors Weidt:„Hoch empor“ von F. Curti. Dieſe Kompo⸗ ſition war ohne Zweifel die bedentendſte des Abends. An Aus⸗ eglichenheit, an Kraft und Schönheit wurde der Verein nicht Abertroffen. Er erntete lauten Beifall. Badiſcher Tandtag. 2. Kammer— 105. Sitzung. J. W. Karlsruhe, 27. Juni. Präſident eröffnet kurz nach 4½ Uhr die Sitzung. ierungstiſch ſind anweſend Miniſter v. Bod⸗ egierungstommiſſäre. Tagesordnung ſteht der mündliche Bericht der Geſetzentwurfs des Polizeiſtrafgeſetzbuch betr. uſw. Bericht⸗ erſtatter Abg. Schmidt⸗Bretten. Sekretär Abg. Müller⸗Heiligkreuz gibt dem Hauſe die neuen Eingänge bekannt. Eine Petition des Verbandes ſüd⸗ weſtdeutſcher Induſtrieller wegen Aenderung des badiſchen Bierſteuer⸗Geſetzes vom 25. Januar 1910. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. eetzte nachrichten und Telegramme. Der Friedberger Bankraub. Friedberg(Heſſen), 27. Juni. Der geſuchte Komplize des Bankräubers Winges iſt der Dachdecker und frühere Oberreal⸗ ſchüler Friedrich Karl Werner, geboren am 9. September 1890 zu Kaiſerslautern. Er verkehrte mehrfach vor der Aus⸗ übung des Attentats in Bad Nauheim, wo er möglicherweiſe auch gewohnt hat. Bei dieſer Gelegenheit kam er auch mit einem früheren Schulkameraden zuſammen, durch den ſeine Identität feſtgeſtellt wurde. Durch Vermittelung der Polizeibehörde in Kaiſerslautern, wurde bei den Eltern Werners, deſſen Phyoto⸗ graphie beſchlagnahmt, die noch am Abend nach hier gelangte und die von allen Friedbergern Zeugen als das Bild des Fremden erkannt wurde, der als„Schmidt“ im Burghotel abſtieg. Durch einen an ſeine Eltern gerichteten Brief wurde ermittelt, daß ſich Werner in Lüttich aufhält, wo ſeine Verhaftung im Laufe des heutigen Tages erfolgen dürfte. » Frankfurt a.., 27. Juni.(Priv.⸗Tel.) Karl Wern er hat an die 16jährige Verkäuferin Hoffmann einen Brief gerichtet, dem er ein Schreiben an ſeinen Bruder Albert beilegte. In dieſem Schreiben ſagt Werner, daß er die Tat begangen habe d ſpricht ſeine Reue über dieſelbe aus. Er ſchließt ſeinen Brief mit den Worten, daß man ihn in dieſem Leben wohl nicht mehr wiederſehen würde. Profeſſor Schnitzer. s. München, 26. Juni.(Von unſ. Korreſpondenten.) Univerſitätsprofeſſor Dr. Schnitzer hat einen Sonderabdruck ſeiner im„Neuen Jahrhundert“ veröffentlichten Erörterungen über das Thema„Hat Jeſus das Papſttum geſtiftet“ heraus⸗ gegeben. Die zu dieſem Thema gemachten neuerlichen Aus⸗ führungen führen die bayeriſche Zentrumspreſſe zu dem Schluſſe, daß Dr. Schnitzer ſeine endgiltige Exkommunßkation herbeiführen wolle. In der ihr eigenen verſteckten Weiſe bemerkt dabei die Zentrumspreſſe, daß„ſein(Schnitzers) alter Vater, dem das Auftreten ſeines Sohnes gegen die Kirche ſehr zu Herzen ging, mittlerweile geſtorben fei.“ Eine in⸗ fame Art, dem Gelehrten die Schuld am Tode ſeines Vaters zuzumeſſen! Die Sterbeſakramente ſoll Schnitzers Vater von dem zufällig in Lauingen anweſenden Nuntius Dr. Frühwirth empfangen haben. Auch eine merkwürdige Konſtatierung, da doch ſonſt nichts davon bekannt iſt, daß die„Kirchenfürſten“ Seelſorgerdienſte verſehen, zudem„zufällig“ außerhalb ihres Wohnſitzes. Es ſcheint auch da wieder eine Machenſchaft vor⸗ zuliegen.— Profeſſor Dr. Schnitzer hat übrigens, wie aufs allerbeſtimmteſte mitgeteilt werden kann, mit der Kirche in⸗ folge der gehäſſigen Treibereien, die gegen ihn von kirchlicher und ultramontaner Seite erfolgt ſind, endgiltig gebrochen, wo⸗ mit wohl ein letzter Grund gegen ſeine Aufnahme in die philoſophiſche Fakultät der Münchener Univerſität gefallen ſein könnte— wenn das jetzige Regime und die jetzige ſchwache Regierung in Bayern nicht wären! Die Wiederaufnahme der Arbeit im Baugewerbe. *Stuttgart, 27. Juni. Die Maurer und die Bauhilfs⸗ arbeiter haben ſich auch dem Schiedsſpruch unterworfen, ſie haben die Arbeit heute wieder aufgenommen. Die Zimmerer arbeiten ſchon ſeit acht Tagen. Der Kaiſer in Kiel. * iel, 27. Juni. Der Kaiſer empfing heute Vormittag den Beſuch des Großherzogs von Oldenburg und deſſen Kindern. Der Großherzog war auf ſeiner Jacht Lahnſahn eingetroffen. Hierauf nahm der Kaiſer die Vorſtellung einiger franzöſiſcher Herren durch den Botſchafter Cambon entgegen, nämlich den Beſitzer der franzöſiſchen Dampfjacht„Ariana“, Senator Gaſton Meunier und deſſen Gäſte, den ehemaligen Geſandten Senator Albert Decorais, die Deputierten Lucien Hubert, Paul Bonceur und Guſtav Beradi. Später empfing der Kaiſer den Staats⸗ ſekretär a. D. Dernburg zur Abmeldung. Zur Frühſtückstafel beim Kaiſer waren geladen, die Vize⸗Admirale Schröder, Coer⸗ per, Pohl und v. Heeringen. Oberhofmarſchall Graf zu Eulen⸗ burg und der Chef des Zivilkabinetts von Valentini reiſen heute nach Potsdam zurück. Der ſtellvertretende Hofmarſchall Graf Pückler übernimmt den Dienſt. Gewitter und Hochwaſſer. * Meßz, 27. Juni. Die Moſel iſt ſeit Samstag von etwa 1,70 auf 3,80 Meter geſtiegen. Nach der„Lothringer Zeitung“ wird aus Frankreich anhaltendes Steigen der Moſel gemeldet. Die Moſelgemeinden wurden benachrichtigt, daß eine Ueber⸗ ſchwemmung der niedrig gelegenen Ufer zu erwarten ſei. * Paris, 27. Juni. Aus Nizza wird berichtet, daß in der verfloſſenen Nacht auf offener See drei Schiffer von einem furchtbaren Gewitter überraſcht wurden. 2 der Schiffer wurden vom Blitz getötet, während es dem Dritten gelang, nachdem er aus der Betäubung erwacht war, das Boot mit den Leichen ſeiner Kameraden an Land zu bringen. * Paris, 27. Juni. Wie aus Chambery gemeldet wird, iſt der Teich des Leyſſes⸗Fluſſes geborſten und hat die ganze Ebene überſchwemmt. Das Hochwaſſer, das bereits großen Schaden angerichtet hat, bedroht zahlreiche Ortſchaften. Der Eiſenbahn⸗ verkehr zwiſchen Chambery und Aix les Bains iſt unterbrochen. Feuer in der Brüſſeler Weltausſtellung. * Brüſſel, 27. Juni. In dem Reſtaurant„Metro⸗ pole“ in der Weltausſtellung brach geſtern abend Feuer aus, das den Pavillon des Fürſten von Monaco und die deutſche Ausſtellung in der Nähe bedrohte. Die Brüſſeler Feuer⸗ wehr war ſofort zur Stelle, und es gelaug ihr, wenigſtens die deutſche Abteilung zu retten, während der Pavillon des Fürſten von Monaco Schaden litt. Das Reſtaurant„Metro⸗ pole“ iſt vollſtändig abgebrannt und die franzöſiſchen Garten⸗ anlagen wurden von dem 4000 Köpfe ſtarken Publikum voll⸗ ſtändig zertreten. Bei den Rettungsarbeiten leiſtete das Per⸗ ſonal der deutſchen Abteilung⸗ tatkräftige Hilfe. Der Kom⸗ miſſar von Monaco drückte dem deutſchen Reichskommiſſar den Dank für die Erhaltung ſeiner Ausſtellung aus. Revolutionäre Kundgebung. Bilbao, 27. Juni. Die radikalen Republikaner ver⸗ und Verwaltung und Beratung des anſtalteten geſtern lärmende revolutionäre Kundgebungen. Als befindlichen Luftſchiffes„Clouth“ handelt. 5 Polizei einſchritt, bewarfen ſie die Ruheſtörer mit Steinen und verwundeten einen von ihnen. Darauf drangen ſie in den Klub der Karliſten. In dem nun folgenden Tumult wurde eine Perſon getötet. Mehrere andere wurden ſchwer verletzt. * Bilbao, 27. Juni. Die Zahl der bei der geſtrigen Kundgebung der radikalen Republikaner verletzten Perſonen be⸗ trägt ſieben. Die Ruhe wurde erſt durch das Einſchreiten des Gouberneurs wieder hergeſtellt, der den Manifeſtanten geſtattete, ihren Weg fortzuſetzen. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, Der bekannte Muſikverleger Hans Sim⸗ rock iſt geſtern geſtorben. Der Verſtorbene war der Leiter des im Jahre 1770 gegründeten Simrockſchen Verlages. Die deutſche Brahms⸗Geſellſchaft, deren Geſchäftsführer Hans Simrock war, verliert in ihm eines ſeiner bewährteſten Mit⸗ glieder. Simrock ſtand erſt in der Mitte der 40er Jahre. Berlin, 27. Juni. Aus Paris wird gemeldet: Bei dem 19. Jäger⸗Regiment ſtellten ſich nach der Mahlzeit bei 40 Mann der erſten Kompagnie ſtarke Vergiftungs⸗ Erſcheinungen ein. Fünf Leute, deren Zuſtand Be⸗ ſorgnis erregte, wurden ſofort ins Spital gebracht, die übrigen ins Lazarett. Gegen die Köche, die von der Vergiftung nicht betroffen ſind, obgleich ſie von der nämlichen Speiſe genoſſen, wurde eine Unterſuchung eingeleitet. Berlin, 27. Juni. Wie aus Chriſtiania ge⸗ meldet wird, ergaben die norwegiſchen Finanzen einen Ueberſchuß, obgleich das Budget unabläſſig ge⸗ ſtiegen iſt. Durch die diesjährigen Ueberſchüſſe von 5 Mill. Kronen werden die Reſerven auf 26 Millionen erhöht. Die Regierung beabſichtigt nun, dem Storthing vorzuſchlagen, 4 Millionen aus dem diesjährigen Ueberſchuß für außer⸗ ordentliche Verteidigungszwecke zu verwenden, während 1 Million wegen der vorausſichtlichen Minderein⸗ nahme aus der Branntweinbeſteuerung reſerviert bleiben. Das myſteriöſe Luftſchiff. Berlin, 27. Juni. Aus Paris wird gemeldet: Luftſchiff. In Avesnes bei Maubeuge war ſchon vor mehreren Frankreich beſitzt nunmehr ſeit einiger Zeit ſein Geſpenſter⸗ Tagen das Gerücht verbreitet, ein Lenkballon ſei gegen 10 Uhr abends über der Stadt bemerkt worden. Von Bewohnern Jeumonts wird nun beſtätigt, daß um 9 Uhr abends an demſelben Tage ein Lenkballon landen zu wollen ſchien. Die Inſaſſen fragten,wo ſie ſich befänden, ſteuerten aber dann, als ſie erfuhren, daß ſie die Grenze überflogen hatten, nach Ferrieres zu und kamen um 10 Uhr an Ayesnes vorüber. Das Luftſchiff folgte der Bahnlinie und ließ von Zeit zu Zeit den Scheinwerfer ſpielen. Das Fahrzeug hatte die läng⸗ liche Form eines deutſchen Luftſchiffes. Die Inſaſſen ſprachen franzöſiſch mit deutſchem Akzent. Vor 10 Tagen wurde auf der Straße von Ferrieres gleichfalls ein myſteriöſer Ballon beobachtet. Die Luftſchiffer wechſelten einige Worte mit den Leuten auf der Straße, dann warfen ſie Ballaſt aus und verſchwanden. So berichten Pariſer Blätter.— Es iſt nicht unmöglich, daß es ſich tatſächlich bei Brüſſel dem beobachteten Ballon um einen Ausflug des in Der Fall Hofrichter. JBerlin, 27. Juni. Aus Wien wird gemeldet: Der zu 20 Jahren ſchweren Kerker verurteilte ehemalige Ober⸗ leutnant Hofrichter wurde heute in den frühen Morgenſtunden in aller Stille in die Militäranſtalt Möllersdorf überführt. Hofrichter hatte für heute eine neue Unterredung mit ſeinem Vertreter erbeten, doch hat dieſe nicht mehr ſtattfinden können. Um einen großen Menſchenandrang zu verhüten, erfolgte die Ueberführung in den erſten Morgenſtunden. Große Unterſchlagungen in Budapeſt. JBerlin, 27. Juni. Aus Wien wird gemeldet: Eine Unterſchlagungs⸗Affäre großen Stils, deren Einzelheiten im Intereſſe der Unterſuchung geheim gehalten werden, be⸗ ſchäftigt ſeit vorgeſtern die Kriminalbehörden der Budapeſter Oberſtadthauptmannſchaft. Der Leiter eines Detektiv Bureaus ließ am Samstag vormittag in höherem Auftrage einen ſtaat⸗ lichen Funktionär höheren Ranges und einen Beamten niederen Ranges verhaften. Die beiden wurden auf der Ober⸗ ſtadthauptmannſchaft einem längeren Verhör unterzogen, das bis in die ſpäten Nachtſtunden währte. Die Beamten wurden in Gewahrſam behalten. Es wird erzählt, daß man großen Mißbräuchen auf den ungariſchen Statsbahnen auff die Spur gekommen ſei, mit welchen die beiden Verhaftetem im Zuſamemnhange ſtehen ſollen. Die Kretafrage. IBerlin, 27. Juni. Aus Konſtantinopel wird ge⸗ meldet: Die Schutzmächte überreichten geſtern der Pforbe eine Note, in der dargelegt wird, daß, wenn die Kreter den muſel⸗ maniſchen Deputierten und Beamten Schwierigkeiten bereiten würden, die Schutzmächte einſchreiten würden. Den Krekern ſei bekannt gegeben worden, daß die Mächte feſt entſchloſſen ſeien, die türkiſche Souveränität zu wahren. Die kürkiſche Regierung möge darum ihrerſeits die Aufregung der Be⸗ völkerung beſchwichtigen, die weittragende Zwiſchenfälle her⸗ vorrufen könnte. Die endgiltige Regelung der Kretafvage könne nur durch Beratungen aller Signaturmächte erfolgen. ——1 Londoner (Von unſerem Londoner Bureau.) Frankreichs Gegner in Marokko. OLondon, 27. Juni. Der Korreſpondent der„Times in Tanger meldet in Beſtätigung früherer Pariſer Meldungen, daß zwei Abteilungen franzöſiſcher Truppen von einem Marſch, den ſie nach Tadle, ungefähr 100 engliſche Meilen von Caſablanca entfernt unternommen hatten, nach Shawic zurückgekehrt ſeien. Sie ſtießen auf keinen Widerſtand, ja ſie wurden ſogar in vielen Orten ſehr gut aufgenommen. Ihr Erſcheinen habe einen tiefen Eindruck auf die hewaffneten Stämme ausgeübt. Der Grund des Marſches nach Tadla ſei darin zu ſuchen, daß Ma⸗El⸗Ainin, ein bekannter Zauberer au sder Sahara, mit einem zahlreichen bewaffneten Ge⸗ folge letzthin durch dasſelbe Gebiet gezogen ſei. Er ſei einer der gefährlichſten Feinde Frankreichs und holt mehrere Expeditionen nötig gemacht. — habe ſchon wieder⸗ — A nn eeeeneee 9 7FTFFPFFPCr rr 1 8 e ee A F ANK ene ekeeeeeereneeeeeeee — Gewera⸗Nngesger,(Apend Wit, * 85 Seite. Kaunzeim, 27. Junt. 15 Börſen⸗Woche ericht. W. London, 24. Juni. Auch diefe Woche hat die Reſerve der hieſigen Notenbank eine beträchtliche Stärkung erfahren, ſodaß eine weitere Ermäßigung der Bankrate in Ausſicht ſteht. Die innerpolitiſche Situation erſcheint weiter in ſehr günſtigem Lichte. Nichtsdeſtoweniger ſind die Umſätze weiterhin ruhig. Das Publikum iſt ſehr zurückhaltend, ſowohl für die kuranten Börſenwerte wie für die neuen Emiſſio⸗ nen. Man iſt daher zur Annahme gezwungen, daß es mit neuen Werten, teilweiſe recht ztlweifelhafter Natur, überſättigt iſt. Wenige der neuen Emiſſionen finden augenblicklich befriedigende Aufnahme. Angeſichts der Geldflüſſigkeit und in Anbetracht, daß das Publikum häufig durch eine Disggio⸗Notiz zum Kaufen ver⸗ anlaßt wird, glauben wir jedoch, daß dieſer Mißerfolgt keineswegs ihre künftige Klaſſierung präjudizieren dürfte. Der bevorſtehende Kupontermin wird vorausſichtlich eine Beſſerung in dieſer Hin⸗ fſiccht mit ſich bringen. Eine Ausnahme bildet nur die neue indiſche Auleihe(Eſtr. 2½% Mill. Great Indian Peninſular 3½proz. ſtaatsgar. Anleihe zu 92 pCt.), welche Dank dem niedrigen Emiſſionskurs ſehr befriedigenden Zuſpruch gefunden hat. Andere fehr wünſchenswerte Anlagewerte, wie die Anglo Argentine Tram⸗ wahy Debenture, wurden recht wenig beachtet und als Folge davon dürften die Garanten ca. 80 pEt. zu übernehmen haben. Sehr feſte Tendenz zeigen unſere heimiſchen Staats⸗ fonds, welche lange bernachläſſigt geweſen und die jetzt ſeitens der Bankkreiſe mehr Beachtung finden, wo die Diskontſätze weſent⸗ lich unter das Rentabilitätsniveau dieſer Werte zurückgewichen ind und vielleicht noch weiter zurückgehen werden. Fremde Staatsfonds ſind ruhig und vernachlaſſigt, was wohl teilweiſe mit der Schwäche der ſpaniſchen Fonds an der Periſer Börſe zu tun hat. Einiges Intereſſe herrſchte für Peruaner, Honduras und Venezolaner. Engliſche Bahnen liegen vernachläſſigt, nur während der letzten zwei Tage zeigten ſie etwas feſtere Tendenz. Auf dem amerikaniſchen Bahnenmarkte hat ſich die Tendenz gebeſſert. Die Annahme des Eiſenbahngefetzes ſeitens des Kongreſſes, wie die Erklärung Rooſevelts, er werde ſich für die nächſte Zeit politiſcher Aeußerungen enthalten, haben offenbar Wallſtreet günſtiger disponiert. Die Verhältniſſe bleiben ſedoch weiterhin ſehr unklar, und die weniger günſtigen Witte⸗ rungsausſichten mahnen zur Vorſicht. Mehr als je bedarf Amerika einer guten Ernte. Natürlich kommt dem amerikaniſchen Bahnen⸗ markte augenblicklich die draſtiſche Reduktion der Hauſſeengage⸗ ments, welche fich während der letzten Wochen vollzogen hat, ſehr gugute und der langſame Rückzug der Kontremine genügt, um die Kurſe günſtig zu beeinfluſſen. Das amerikaniſche Publikum zeigt jedenfalls weiterhin wenig Kaufluſt, ſodaß die Steigerung der letzten zwei Wochen hauptſächlich auf die profeſſionelle Speku⸗ lation zurückzuführen iſt. Die Frachtenerhöhungsfrage wird wohl zunächſt noch keine weiteren Fortſchritte machen können, aber es hat den Anſchein, als ob nicht alle Verfrachter geſonnen find, jeder Erholung energiſch entgegenzutreten. Unter kanadiſchen Werten ſind Grand Trunks ſchwächer auf die Forderungen der Bedienſteten nach höheren Löhnen, die wenn erfolgreich, vorausſichtlich die Dividendenausſich⸗ ten weſentlich einſchränken würden. Außerdem lagen ungünſtigere Bruteausſichten vor Mexikaniſche Giſenwerte, namentlich Mexican Railways Emiſſionen, konnten ſich erholen, dagegen verkehrten argentiniſche Bahnen unregelmäßig. Für Kupferwerte hat nach dem ſcharfen Rückgang der letzten Woche eine Erholung eingeſetzt. Anſcheinend iſt die Liqui⸗ dation der ſchwachen Pariſer Poſttion beendigt, und dies ſcheint zu er Kontremine und einigen Meinungskäufen Auch der Kupfermarkt hat ſich während der ohne jedoch ſeine Kursbeſſerung ganz auf⸗ rechterhalten zu können. 85 Für ſüdafrikaniſche Goldminenaktien herrſchte ſchwankende Tendenz. Der Umſtand, daß die Durban Roodepoort Deep ihre Interims⸗Dividende ausfallen läßt, hat etwas ver⸗ ſtimmt. Die Dividendenerklärung der Rand Mines Company (410 pEt. für das Semeſter) hat nach den peſſimiſtiſchen Prophe⸗ zeiungen der letzten Zeit eher einen günſtigen Eindruck gemacht, ſodaß der ganze Minenmarkt günſtiger abſchneidet. Auch für rhodeſiſche Werte zeigt ſich entſchieden feſtere Tendenz. Weſtafrikaniſche Goldminen ſind ebenfalllls höher. Unter den mexikaniſchen Goldminen ſind Mexican Mines of El Oro bei Lſtr. 8½(inkl. 5 8 Dividende) beachtenswert. Diamantaktien lagen feſt auf die günſtigeren Berichte vom Edelſteinmarkt und im Einklang mit der beſſeren allgemeinen Markttendenz. Der Bericht der Great Voulder Proprie⸗ tary wurde günſtig aufgenommen, ſodaß die Aktien ſich von ihren: Tiefpunkt etwas erholen konnten. Bei dem augenblicklichen Kursſtand ſind die Zukunftsſchancen mit nicht mehr als 4 s be⸗ wertet, da die Erſatzreſerven abzüglich Geſtehungskoſten auf etwa 16 s pro Aktie zu bewerten ſind. Wie wir erfahren, entwickelt ſich der Geſchäftsgang der Foreſtal Land Company ſehr befriedigend. Die Gewinne über⸗ ſtiegen die vorjährigen bereits um Lſtr. 50 000, ſodaß eine Er⸗ höhung der Dividende ſehr wahrſcheinlich iſt. Für Kautſchuk⸗ Aktien herrſchte feſtere Tendenz. Unter Petroleum⸗ verten ſind Shell auf nahezu Eſtr. 5 geſtiegen. Rheiniſche Gasmotorenfabrik Benz u. Co. Auch heute herrſchte ſtarke Nachfrage nach Benzaktien. Es fanden Umſätze zu 156 0% ſtatt. un. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stim⸗ Mung am hieſigen Markte hat ſich in Uebereinſtimmung mit den feſter lautenden Tendenzberichten vom Auslande weiter befeſtigt. Das Geſchäft hat aber keine Belebung aufzuweiſen, weil im allge⸗ meinen Zurückhaltung beobachtet wird. Die Getreidenotierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben eine nennenswerte Verän⸗ derung nicht erfahren; dagegen wurden die Preiſe für Weizen⸗ mehl um 75 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mühle erhöht. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, kif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 143—143.50, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend Mk. 144—145, dito Roſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Juli⸗Auguſt M. 149, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 147—148, Ulka 10 Pud Mark 149.—150, Azima 10 Pud—10 ſchwimmend Mark 157—158, Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 144—145, dito 3 Prozent blaufrei prompt Mk.—.—, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September M. 146—4147. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Auguſt⸗September M. 100 bis M. 101, dito 9 Pud 20⸗25 per Auguſt⸗September M. 101—102, dito 9 Pud 30⸗35 per Auguſt⸗September M. 102 bis M. 103. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kog, per Auguſt⸗September 93—94, bito 58.59 Kg. per Auguſt⸗September Mk. 92—93, rumäniſche 19.60 per Auguſt⸗September M. 96—97 Mais. Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mk.—— dito Mai⸗Juni M. 98—99, dito Juni⸗Juli M. 98—99, Donau Galatz Foxanian ſchwimm. Mk. 101—102, Odeſſa M.—.—, Novo⸗ roſſik weiß per prompt Mk.—— Mirxed per April⸗Mai—— Hafer Petersburger 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 94—95, 0 78 dito 4748 Kg. per Mai⸗Juni 95—96, Laplata per Juni⸗Juli 46⸗47 Kg. M. 94—95, dito 47⸗48 Kg. per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 97—98. Süddeutſche Rückverſicherungsgeſellſchaft. In der Generalver⸗ ſammlung wurde der Vorſchlag der Verwaltung auf Verteilung von 8 pCt. einſtimmig angenommen. Die Generalverſammlnug faßte weiter folgenden Beſchluß: Das Aktienkapital wird von/ 4 auf 5 Millionen durch Ausgabe von 100 Aktien a ½ 1000 erhöht, Die neuen Aktien nehmen vom 1. Januar 1910 an dem Gewinn der Geſellſchaft teil. Zur Zeichnung der neuen Aktien wird unter Ausſchluß des Be⸗ zugsrechts der Aktionäre ein Konſortium gegen Bezahlung von min⸗ deſtens ½ 400 für jede mit 312.50 einbezahlte Aktie und 4 pCt. Zins hieraus vom 1. Januar 1910 ab bis zum Bezugstag zugelaſſen. Iſaria Zählerwerke Akt.⸗Geſ., München. In der Generalverſamm⸗ lung waren von einem Aktienkapital von.60 Mill. Mark.49 Mill. vertreteu. Der Abſchluß für das erſte Geſchäftsjahr, insbeſondere die Verteilung von 10 pCt. Dividende, wurden genehmigt. Die ſämt⸗ lichen bisherigen ſieben Auſſichtsratsmitglieder wurden wieder ge⸗ wählt. Neue belgiſche Kautſchuk⸗Geſellſchaft. Unter der Firma Sociste Aſia Cautſchoue pour d Allemagne wurde in Brüſſel eine neue Geſellſchaft gebildet, die ſich mit der Herſtellung und dem Handel von Kautſchuk, insbeſondere in Deutſchland und in den deut⸗ ſchen Kolonien befaßt und zwar nach dem Verfahren der Societe Internationale Aſia Caoutſchoue. Das Kapital beträgt Fres. 2 Mill., eingeteilt in Aktien von Fres. 100, außerdem wurden 20 000 Gründer⸗ anteile ohne Wertbezeichnung geſchaffen. Von den Aktien wurden Fres. 800 000 gezeichnet und mit 10 pEt. eingezahlt, der Reſt für Ein⸗ bringungen gewährt. Die Verwaltung kann Obligationen ausgeben. — In gleicher Weiſe wurde unter der Firma Societe Aſia Caputſchouc pour la Ruſſite mit denſelben Kapitalverhältniſſen eine weitere Ge⸗ ſellſchaft gegründet, deren Operationsfeld Rußland, Finland und die ruſſiſchen Länder in Aſien iſt. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Stark, Budapeſt. Bukaxeſt, 27. Juni. Das Großagentur⸗ und Kommiſ⸗ ſionshaus L. Stark iſt, wie bereits kurz gemeldet, in Konkurs geraten. Die Paſſiven ſollen ſich auf 1½ Millionen Lei belaufen. Beteiligt ſind lt.„Frkf. Ztg.“ außer hieſigen Bankhäuſern haupt⸗ ſächlich italieniſche Firmen und auch einige öſterreichiſche und deutſche Häuſer. Der Inhaber der Firma iſt geſtern Heirherftet worden, da von ihm gefälſchte Wechſel in Umlauf ſind und die Höhe der Paſſiven in gar keinem Verhältnis zu den geringfügig⸗ Aktiven ſteht. Herabſetzung des belgiſchen Wechſeldiskonts. W. Brüſſel, 27. Juni. Die Nationalbank ſetzte den Wechſel⸗ diskont von 4½ auf 3½ Prozent herab. Vom engliſchen Geldmarkt. DLondon, 27. Juni. Für die heute verfügbaren 800 000 Eſtrl. Barrengold ſcheint lt.„Frkf. Ztg.“ kontinentaler Bewerb möglich. Zum Konkurs der Firma L. *** (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Berlin, 27. Juni. Heute finden in Eſſen Verhandlungen ſtatt zwiſchen den Vertretern der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Hütten⸗ werke und der niederrheiniſchen Hütten über die Bildung eines Roheiſenſyndikats. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Man be⸗ urteilt in eingeweihten Kreiſen die Ausſichten für eine Vereini⸗ gung als günſtig. (IBerlin, 27. Juni. Die Generalverſammlung der Mär⸗ kiſchen Maſchinenbauanſtalt Ludwig Stechenberg in Witten .⸗G. und die Duisburger Maſchinenbau⸗A.⸗G. genehmigte heute morgen die Verträge zur Vereinigung der drei bisher durch Intereſſengemeinſchaft verbundenen Werke Benrat, Duisburg und Wetter. Die Benrater Maſchinenfabrik wird heute nachmittag den entſprechenden Beſchluß faſſen. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, 27. Juni. Die W. Hagelberg.⸗G. dürfte die vorjährige Dividende(6 Prozent) dies Jahr nicht erreichen. Die Dividende dürfte weſentlich niedriger ausfallen. Berlin, 27. Juni. Die heutige Generalverſammlung der Eiſengießerei Karl Schöning genehmigte die Dividende mit 7 Prozent. —**. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) *Frankfurt, 27. Juni.(Fondsbörſe). Von der un⸗ luſtigen Stimmung, die in der vergangenen Woche die Börſe be⸗ herrſchte, konnte ſich die Spekulation nicht frei machen, doch zeigte ſich im allgemeinen auf den meiſten Gebieten eine feſtere Tendenz. Die Umſätze in Bankaktien waren gering und die Kurſe größtenteils nur um eine Nuance feſter. In Kreditaktien machten ſich etwas Käufe bemerkbar. Auf dem Eiſenbahnaktienmarkte behielten Lombarden bei reger Nachfrage feſte Haltung, während die übrigen Werte ſtill und behauptet lagen. Schiffahrtsaktien unverändert. In Montan⸗ werten wurden Rückkäufe vorgenommen, von denen beſonders Phönix⸗Bergbau und Bochumer profitierten, für Eſchweiler Bergbau erhielt ſich die weitere Nachfrage. Elektriſche Werte waren heute etwas angeregter, Schuckert⸗Aktien erholt. Cheriſche Aktien ungleich⸗ mäßig, chem. Anilin verloren 4½ pEt., dagegen gewannen Höchſter Farbwerke 4½ pEt., Gummifabrik Peter ſchloſſen mit 394 pet. Kurs⸗ einbuße. Das Geſchätf blieb im weiteren Verlaufe ruhig. An der Nachbörſe ruhig und behauptet. Es notierten Kreit 208.70, Dis⸗ konto 186.40, Dresdner 157, Staatsbahn 160.60, Lombarden 23.50, Bal⸗ timore und Ohio 110.25. Bezugsrecht auf Aktien der Maſchinenfabrik Mönus, die von morgen ab exkl. Bezugsrecht notiert werden, 90.20 bez. G. auf Bergmann⸗Elektrizitäts⸗Aktien 20.20 Dz. G. Berlin, 27. Juni(produktenbörſe.) Obwohl die Be⸗ teiligung am Geſchäft nach wie vor äußerſt gering bleibt, erfuhren die Preiſe für Brotgetreide auf das beſſere Ausland und erhöhte Offerten von Rußland und der Donau weſentliche Beſſerungen, die hei kleinen Schwankungen auch ſpäter ungefähr behauptet werden konnten. Hafer war feſt behauptet, Mais dagegen wenig beachtet. In Rüböl zogen die Notterungen auf erhöhte Auslandsforderungen und auf die anhaltenden Regenfälle in der Provinz an. Berliu,. Juni.(Fondsbörſe.) Das Angebot war bei Beginn des heutigen Verkehrs nur noch gering, da ſchon früh⸗ zeitig für die Abwicklung der Engagements per Ultimo Sorge ge⸗ tragen wurde und dieſe jetzt keinen beſonderen Schwierigkeiten mehr begegnet. Am Montanmarkte hatten wiederum Phönixraktien bei einer Beſſerung von 134 pCt. die Führung. Auch Bochumer ſtellten ſich im Verlauef höher. Elektrizitätswerte lagen anfangs unregel⸗ mäßig, ſpäter aber durchweg feſt. Schuckert ſetzten ihre Erhöhungen fort und gewannen über 1 pCt. Von Bahnen waren beſonders Warſchau⸗Wiener gefragt, angeblich auf Deckungen. Auch amerikan. Bahnen, ſowie Anatolier und Shantungbahn ſtellten ſich höher. Lom⸗ barden holten den anfänglichen kleinen Verluſt bei ſtillem Geſchäft zum Teil wieder ein. Auch am Bankenmarkt kam eine Beſſerung der Tendenz im weiteren Verlaufe zum Ausdruck, ohne daß jedoch bei geringen Umſätzen die Kursſchwankungen einen erheblichen Umfang annahmen. ½ pEt. und mehr gewannen ruſſiſche Bankenwerte. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 25. Juni.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ſehr ſtill. Bemerkenswerte Ver⸗ änderungen ſind nicht zu verzeichnen. Obligationenu. fandbrtefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 400 Rh. S5p. B. unk. 1002 99.60 bzß u. Seetransport 99.50 G 3%„„„ verſchied. 91—bzſ4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.40 B 3½„„ Kommunal 91.20 b34½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. ee, 104.75 B %½ Freiburg i. B. 91.25 G04 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.—G 3½ Heidelberg v. J. 1903 92 50 G5 Bürg. Brauhaus, Bonn 108.— 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—G4 Herrenmühle Genz 99.—G 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.—G4½ Koſth. Eell. u. Paprfbr. 101.50 G 3½ Lahr v. J. 1902 91.60 G4½% Mannheimer Dampf⸗ 4% Ludwigsha ſen 101.—6 ſchleppſchiffahrt 98.— 5 v. 1906 100.40 5l4½ Mannh. Lagerhaus⸗ 3 92.10 Gl Geſellſchaft 99.— B 4 Mannh. Oblig. 1908 100.90&%½ Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 5„ 1907 100.80 6] werke, Karlsruhe—.— 4 5„ 1906 100.80.4% Pfälz. Chamotte und 4 5„ 1901 100.80 6] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.50 37 7„ 1885 91.60 G04% Pfälz. Mühlenwerke 101.—6 37 5„ 1888 91.60 804½% Schuckert⸗Obligat. 100.50 37 1„ 1895 91.50 Gſ4½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 37„ 1898 91.50 G] Waldhof bei Pernau in „ 1904 91.50 G[ Livland 101.— 37 5„ 1905 90.90 604% Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1905 91.50 G].⸗G. Speyer 99.50 G 4½ Wiesloch v. J. 1905 91.50 604%½ Speyerer Ziegelwerke 99.— B %½ Südd. Drahtinduſtrie 101.—G 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 G 4% Zellſtoffabrik Waldhof Induſtrie⸗Obligation. 4% Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 103.50 G 3% Zellſt. Waldh. 1908 102.80b⸗ Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyerso%% k—.——.— Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—. 101.30 Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—— 195.70 Rück⸗ u. Mitverf. 1305ͤ.— Rhein. Ereditbank 139.40 139.20] Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.50] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2100 Südd. Bank— 118.—Bad. Aſſecuranz 1920 1900 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.25 Continental. Verſich. 672.— 670.— Mannh. Verſicherung—.— 750.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 870.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 640.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.— Emaillw. Maikammer 103.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken 166.——.— Weſt..⸗W. Stamm 220——.— „„Vorzung— dead Ettlinger Spinnereti—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Holbg. 202.——.— Bad. Brauerei Hütenh Spinezßs Heddernh. Kupferw.u. Südd. Kabelw. Frkf. 130.— 129.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Durl. Hof vm. Hagen 232.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 113.20 Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 256.— Kleinlein, Heidelberg—.— 185.50 Koſth. Cell u. Papierf. 205.— ombg. Meſſerſchmitt—.— 33.— Mannh. Gum u. Asb. 149.——.—. Fubwigsh. Aktienbr.—.— 215.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.— Mannh. Aktienbr. 135.— Oberrh. Elektrizität—.— 19.— Brauerei Sinner 255.——.—fälz. Mühlenwerjʒe———. Pf.Nähm. u. Fahrradf.—.— 146.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 131.— Südd. Draht⸗Induſt. 141.— 140.— Verein Freib. Ziegelw. 120.—— „ Speyr.„„ͤð ́ ß⁊]“(7ä Würzmühle Neuſtadt Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 125.— 124.— „ S. Weltz, Speyer—.——.— Storch., Speyer Br. Werger, Worms 83.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritfb.—.— 167.— ————0 —— Trausport Zellſtoffabe. Waldhof 265.——.— uu. Verſicherung, Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 204.75 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— Mannh. Dampfſchl. 48.——.— Zuckerraff. Mannh. ——— Vergebung bon Bauarheiten Gloße 1 Für Chriſtuskirche nebſt Pfarr⸗ hänſern in Mannheim ſollen 9 1 b 160 U I L 1 I die nachſtehenden Arbeiten im öffentlichen Angebots⸗ 15 verfahren vergeben werden: der Staats⸗Eiſeubahn⸗Loſe ꝛc. Schloſſerarbeiten: Los 1 Kirche; Los 2 und 3 Pfarrhäufer; Los 4 Konfirmandenſaal und Dienerwohnnug; Los 5 Einfriedigungsgitter Maler⸗ u. Tüncherarbeiten: Los 1 Kirche; Los 2 und 3 Pfarrhäuſer; Los 4 Konfirmaudenſaal Nächſte Ziehung am 30. Juni cr. Für das ganze Deutſche Reich durch Reichsgeſetz und Verfügung des Juſtizminiſters genehmigt. 4 Treffer à und Dienerwohnung. 20 0900 Mark Linvleumbeläge: Los 1 Hent a Los 2 onfirmandenfüle und Dienerwohnung. 160 000 Mar Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf unſe⸗ 4 Treffer à rem Bureau zur Einſicht auf, woſelbſt auch Augebots⸗ ſormulare gegen Erſtattung der Umdruckkoſten erhältlich ſind. 9907 Die Angebote ſind bis zum Dounerstag den 7. Juli 76832 Mark 4 Treffer à 45000 Mark 75 1910, vormittags 11 Uhr 4 Treffer à verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ 24000 Mark 4 Treffer à 17000 Mark und über 75000 Treffer von 17 bis c. 12000 Mark Im ganzen werden verloſt zirka 6 Millionen Mark unter ſtaatlicher Aufſicht und Garantie. Garautie: Geld zurück koſtenfrei, falls nicht konvenierend. 2 Nummern für 4 Mark 4 Nummern für s8 Mark 5 Nummern für 10 Marlx Bei Nachna me 40 Pfg. Polſo Zu⸗ ſchlag.— Weniger wie 2 Nummern werden nicht abgegeben. Ziehungsliſte gratis u. franko. Beſtellungen umgehend erb. an Fl. Sandhagen in iel 73 ſehen, einzureichen. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 23. Junt 1910. Tullaſtr. 18, 2. St. Evangel. kirchl. Baubureau: Döring. 1 L Zur Unterdrückung des lästigen Geruches und Verminderung der Schweissgbsonderung verwende man 6254 Antisor. Preis per Fl. M. 0, 78. Drogerie zum Waldhorn Te]. 2205. D, 1. Heidelberg am Fuße des Schloßbergs und ſrei gelegen, ſind mehrere mod. (Warmwaſſer⸗Automat) 5⸗Ziln⸗ merwohnungen, Untere Fäule⸗ Fonds lagen ſtill und ohne weſentliche Aenderungen. Tägl. Geld 3% pCt. Ultimo⸗Geld a 5 pet. elöſtr. 4 u. 6 auf 1. Ringſtraße 26. 8 18140 Jult 155 7 1** 5 6. Seite. Geueral⸗Augeiger. Abenoblrrr⸗ Manmperm, 27. Jum. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 27. Juni. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. Buderus Concordia Bergb.⸗G. Eſchweiler Bergw. Bergwerksaktten. Bochumer Bergbau 230.90281 50[Harpener Bergbau 108,80 108,80ſKaliw. Weſterregeln 217.50 218.75 G˙—.——— berſchl⸗Giſeninduſtr. 103.— 102.50 Deutſch. Lurxemburg 207.10 207.90 Zhönix 192.90 198.— 223.80 225.80 192.90 193.—Br. Königs⸗u. Laurah. 175.—17550 Berliner Produktenbörſe.— Borlin, 27. Juni.(Telegramm)(Produktenbörſeh Preiſe in Mark prs 100 kg frei Berlin natte Kaſſe. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 20.——20.25 Hafer, bad. 15.25—15.75 „ Rheingauer—..—Hafer, nordd.——.— „norddeutſcher 20.——20.25 Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ ruſſ. Azima 22.——22.25„ La Plata 15.50——.— ilg 21.25—21.50] Mais, amer. Mixed—— „ Theodoſta 22.25—22.50]„ Donau 15.—.— „Taganrog 21.25—21.50„ La Plata 15.25——.— „ Saxronska 21.75—22.— Kohlreps, d. 27.50—.— „ rumäniſcher 21.75—.—.—Kleeſamen, deutſch. I——— r—.— 70——— „ Manitoba——.„ Luzerne ital. 155—160 „ Walla Walla——„ Provenc. 155—170 „ Kanſas II—.„Eſparſette—.—.— „ Auſtralier—— Igoger Rotklee 110—115 „ La Plata 20.——20.75 Leinöl mit Faß 66.—.— Kernen, 20.25—.—Rüböl in Faß 63.—— Roggen, pfälzer 15.50—15.75 Backrüböl 69.—— „ruſſiſcher 16.25—16.50 Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 179.30 „Rnordpbeutſcher 15.75—16.—[„„„ unverſt.„ 55.30 „ ame—.——— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80088 176.30 Gerſte, hieſ. 16.50—16.75„„ unverſt. 80/88 54.30 Pfälzer 16.75—17.25 Alkohol hochgr.,„ 92/94 54.80 Gerſte, ungariſche————.— 75 75„ 88/90 53.30 Rufſ. Futtergerſte 12.———.— Nr. 00 0 1 2 3 4. Webenmeht 7T!. Roggenmehl Nr. 0) 23.50 1) 20.50. Tendenz: Weizen feſt. Roggen etwas ruhiger. unverändert. Mais etwas abgefchwächt. Maunheim, 27. Juni. Leinſaat 34.— Mk. ** 1** Fronkfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Gerſte und Hafer Schlußkurſe. Wechſel. 28. 27. Amſterdam kurz 169.37,169.35 Check Paris 81.15 81.15 Belgien„ 80.866 80.866 Paris kur; 81.116 81.12 Italien„ 80.725 80.70 Schweitz. Plätze„ 81.— 81.05 Gheck London 20.437 20.442J Wien 85 033 85.066 Vondon„ 20.41 20.41 Napoleonsd'or 16.25 16.25 5 lang—.— Irivatdiskonto 35 385/10 Staalspapiere. A. Deutſche. 25. 27 4% deutſch⸗Reichsanl. 101.25 101.90% Mh. Stadt⸗A. 198—.——. 8„„ 1900————44„ 1909—.——.— 93.— 93—3—„1905 91.— 90.90 389%„„ 1909—.———B. Ausländiſche. 5 84.60 84.605 Arg. t. Gold⸗A. 1887—.——.— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.— 102.—5% Ehineſen 1896 101.75 101.80 4 do, do. 1909———1½„„ 1898 99.— 99.— 8 1 92.85 98.—4% Japaner 97.65 97.60 39%„„ 1909—.——Mexikaner äuß. 88/0 99.80 99.70 —.— 69.70 .60 84.50[3 Merikaner inners 101.30 101.80 .90 Bulgaren „1908/09 101 60 101.50½3¾ italien Rente—.——.— 4 bav, St⸗O(abg)fl 96.55 96.554½ Oeſt. Silberrente 97 90 93.85 37%„ 5 M. 98.55 93.554¼½„ Papierrent.——— 3%„„ 1900 91.30 91,45Oeſterr. Goldrente 99.— 99 30 IN„„ 1904 91.30 91.45 PVortug. Serie T 66.50 66.40 8* 1907 91.30 91.45 III 67.80 67.70 3 Abayr..⸗B...1915 101.45 101.3044% neue Ruſſen 1905 100.20 100.20 Friedrichshütte Bergb. 130.—130.—[Gewerkſch. Roßleben 000 00 000 00 Gelſenkirchner 208.50 208.60 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 122 80 122.80 Hamburger Packet 143.30 143.05 Norddeutſcher Lloyd 110.50 110,25 Oeit.⸗Ung. Staatsb. 160.50 160 60 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.50 28 50 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 133.20 133 20 Baltimore und Ohio 110.20 116 25 ——..— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk 134.40 134.40 Oeſterr.⸗Ung Baut 130.50 130.50 Berg u. Metallb. 117— 117.— Oeſt. Länderbank 125.— 124.— Berl. Handels⸗Geſ. 172.50 172,20„ Kredit⸗Anſtalt 208.70 208.60 Comerſ. u. Dist.⸗B. 118 50 118,50 Pfälziſche Bank 101.40 101.30 Darmſtädtrer Baut 130 25 130,20 6fälz. Hyp.⸗Bank 194220—.— Deutſche Bank 250 50 250.70J Preuß. Hypothelnb. 128 50 123.50 Dautſchaſtat, Bant 151.— 151.— Oeutſche Reichsbk. 144 50 144.80 109—109.— 186 30 186 40 157.— 156 75 D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Comm. Dresdener Baut Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantver. 139 40 189.40 197.50 19725 143.50 143.15 Frankf. Hop.⸗Bank 210.50 21080] Südd. Bank NRhm. 117.50 118.— Irkf. Hyp.⸗Creditv. 168 75 168.90] Liener Benkver. 136.90 136.55 Nationalbank 124,.— 124.—] Südd. Diskont 118.— 118.— Zank Ottomane 144— 144.— Frauſfurt a,., 27. Junl. Lreditaktien 308,.30, Mssonto⸗ Commandit 186.20, Darmſtadtet 130.20 Dresdger Baul 158 80 Han delsgeſellſchaft 172.30 Deusſche Bank 250.80, Stagtabaon 16060 Lombarden 28.40, Bochumer 230.90, Helſenltschen 208.50, Laurahüne 175.20, Ungarn 85 10. Tendenz: feſter. Wachbörſe. Lreditaktien 208 60, taatsbahn 160.60, Lombarden 23.40. Diseonts⸗Commandtt 186.40 **** Berliner Effektenbörſe. Berl in, 27. Juni.(Anfanas⸗Kurſe.) 1918 101.30 101.30]4 Ruſſen von 1880 91.70 91.50 3½ do. u. Allg.Anl. 91.95 3 do..-B. Bbl. 8 Pfälz..⸗B.Prior. 100.70 100.70 — 91.70 3 7³ 4 Heſſen von 1968 101.30 101.04„ Haſſen 80.90 80 95 4 Sachſen 88.55 Mh. Stadt⸗A. 1907—— Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrit 91.904 ſpan. ausl. Rente——.—j— —.— 33 20ʃ4 Türken von 1908 87.50 88.10 „ uuf⸗ 94 40 94.20 4 Unger. Goldrente 95.05 95.10 Kronenrente 92.20 92.15 Verzinsliche Loſe. 88 4008 Oeſterreichiſche1860 173.50 178.25 Türkiſche Unternehmungen. 183.—182.40 201.90 201—Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 12750 127.50 Süpd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91.50[Kunſtſeidenfabr. Frkf. 177.60 177.— Kichbaum Mannheim 113.20 118.— Lederwerk. St. Ingbert 83 80 88.75 Mh. Aktien⸗Brauerei 135.— 135.— Spicharz Lederwerke 105.90 105.— Parkakt. Zweibrücken 91.— 91.—oudwigsh. Walzmühle 160.— 160.— Weltzz. Sonne Speyer 88.50 88.50 Adlerfahrradw. Kleyer 416.-—41750 Cementwerk Heideldg. 149 90 149.90 Maſchinenfor. Hilpert 83.50 84 50 Cementfabr. Karlſtadt 132.50 132.40 Badiſche Anilinfabrik 482 50 478— Ch. Fabrik Griesheim 259.— 259.— Farbwerke Höchſt Maſchinenfb. Badenia 202.— 202.— ——— Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 240.50 241.— 480.50 484.800 Maſch.„Armatf.Klein 122.50 122.50 Ver. chem. Fabrik Mh.—.— 325 30Pf. Rähm. u. FTahrradf Chem. Werke Albert 488.— 482.90 Gebr. Kayſer 145.50—.— Südd. Drahtind. Mh9. 189.— 140.— Röhrenkeſſelfabrik Akkumul ⸗Fab. Hagen 212.— 212.— Allgem. Acc. Böſe, Elektr.⸗Geſ. 269— 269.— Jah 118.80 118.80 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 159.50 160 70 97 131.— 131.— Stamens& Halske 242.70 241.75 Gumi Peter 368.75 365.— Weyß u. Freytag 149.50 149.90 Pfaudbriefe. Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.— 100.— 88 1 0 55 100.20 100.20 4 00 deſ%,„ 8 1910 100.— 100.— 10 den„Pidb. 91% Pe Vod.⸗dr 45ee 00 09.50 99.50 92.40 91.10 99,60 92.40 99.60 99.50 99.50 99.70 90.80 91.80 90.50 90.70 „ Gom.„Obl, w 8701 91.70 870, e U. .h g f0e 1 5 7 2 12 99.0 91.70 91.70 99.10 99.80 100.10 100.10 91.1931 99.70]4 vorm. Dürr& Co. 20.50 20.50 12— 12.— Schnellpreſſenf. Frkth. 218.— 218.— Ver.deutſcher Oelfabr. 165.— 164.60 Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.80 122. Seilinduſtrie Wolff 139.— 139.— 'wollſp. Lampertsm. 55.— 55.— Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Zellſtoffabr. Waldhof 262.10 262.— Prioritäts⸗Obligationen. 4% Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk, 1919 101.— 101.— 4% Pr.Pfd t. 15 100.— 100.— 925 17 100 10 100 10 14 94.— 94.— 12 91.30 91.30 34½ Pr.Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. o!— 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Dyp!⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 40% Rh. H. B. Pfb. 02 8 1907 0* 9* 316* 5 99.60 99.60 99.60 99.70 100.10 101.— 91.— 91.— 91.20 91.20 —.— * * 2* 2 ** * 3% Rh..⸗B. C. O 1% R. W. B. C. B. 10 teſ, Pf. B. Pr.⸗Obl. 110eſo Pf. B. Pr.⸗O. %½ It ul.ſttl.g. G. B. —.— — 22 8——— 14 990 90 70l Mannb.Derf-.,A. 750.— 750.— Kreditaktien 208.50 208.50 Baurahütte 175 10 175.20 Disc.⸗Kommandit 186.— 186.20 Phönix 223.90 224.60 eee 160.70 160.60 Harpener 192.50 193.— ombarden 23.30 23.20 5. ienliß Bochumer 230.90231.— Berlin 27. Juni.(Schluskurſe.) Wachſel London 20.435 20.435 Reichsbank 144.50 144 10 Wechſel Paris 81.15 81.15 RNhein. Kreditbank 139.— 188 70 4% Neichsanl. 101.90 101.90] Ruſſeabant 158.20 159 40 40%„ 1909—.——.—Schaaffb. Vankv. 143 50 143.30 3580% Neichzaul. 93.— 93.— Südd. Dise.⸗G.⸗A. 118.— 117.80 8807%„ 1909—.——,— Staatsbahn 160.70 160.90 4e% Reichsauleihe 84.60 84.60 Sombarden 23.30 23.40 3% Gonſols 101.90 102.— Baltimore u. Ohio 109/90 110.20 80% 2———anada Pacific 192.20 193.— 8% 0 7 98.10 98.10] Hamburg Packet 143.30 143.10 3%%„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 110.40 110.20 8 6% 5 84.60 84.50 Bochumer 230.90 231.80 4% Bad. v. 1901 101.— 101.20 Daeutſch⸗Juxembg, 206 80 207.20 4%„„1908/09 101.40 101.80 Dortamuder 93 60 94.50 875 4ono.—. ge= Gelſenkirchner 208 60 208.90 8%„ 1908½%% 91.40 9180 Harpener 1986 20 193.90 %½% Bahern 92.10 92.10 Jaurahütte 175.20 175.50 3½%% Heſſen 91.70 91 60 Phönir 223.20 225.50 30% Haſſen 80.75 80.80 Wsſteregeln 217.— 219 50 3ee Sachſen 83.50 88.30] Allg, Elektr.⸗Geſ. 258.50 269.50 4½ Japauer 1905 97.80 97.75 Anilin 477.20 478.50 e% Italiener—.——.—Anilin Treptow 368.— 866— 4% Nuſſ. Anl. 1902 92 40 92.30] Brown Boveri 198.40 197.90 4% Bagdadbahn 87.50 8740 Chem. Albert 484.— 483.20 Oeſter. Kreditaktien 208.50 200,70 D. Steinzeugwerke 238.— 237.— Berl. Handels⸗Geſ. 172.20 172.20 Elberf. Farben 484— 487 50 Darmftädter Bank 130,10 130.20] Celluloſe Kocheim 203.20 208.50 Deutſch⸗Aftat. Bank 151.— 151.— Nüttgerswerken 185.50 185,70 Deutſche Bank 250,90 251.—] Tonwaren Wiesloch 108.50 108.50 Dise.⸗Kommandit 186.10 186.60 Wf. Draht.Langend. 230.20 230.— Drasdner Bauk 156,90 156,70 Zellſtoff Waldhof 262.— 262.20 Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 0 208.70 209.40 186.10 187.10] Sombarden Privatdiskont 3½% W. Berlin, 27. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Staatsbahn 160.70 161.10 23.40 23.20 Londoner Effektenbörſe. Sondon, 27. Juni.(Telegr.) Aufangskurſe der Eſſektenbörſe. 25/% Conſols 82/1 82½ Moddersfontein 11% 2 Reichsauleihe 83˙% 82% Premier 8% 85% Argentinier 90. 90½%½] Nandmines 9—.— 4 Italiener 104½ 104½ Atchiſon comp. 107 10635½ 4 Japaner 95% 95¾ Cauadian 198½ 1985% 3 Mexikaner 36— 36— Baltimore 114½ 1132/ 4 Spanier 94/ 94½ Chikago Milwaukee 128— 129½ Ottomanb ank 18¼ 18¾ Denvers com. 36/ 36— Amalgamated 65½% 65˙%6 Erie in Anacondas 8½%.—Grand TrunkIII pref. 51˙½ 52“7/ Rio Tinto 66% 66/%[„„ ord. 28% 285%/ Central Mining 16½ 16¼ JLouisville 150% 151½ Chartered 31% 31˙0% Miſſouri Kanſas 38% 39/ De Beers⸗ 17˙½ 17¼ Ontario 45½ 45— Gaſtrand 5½ 5½ Southern Pacific 123% 124 Geduld 2% 22/JUnion eom. 1757% 176/ Goldfields 6˙% 6½% Steels com. 79— 79˙ Jagersfontein 9— 9½ Tend.? ſtill. Wiener Börſe. Wien, 27. Juni. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 666.20 665.50 Oeſt. Kronenrente 95.20 95.20 Länderbank 497.50 497.200„ Papierrente 97.75 97.95 Wiener Bankverein 542.— 542.—„ Sitlberrenze 97.80 97.95 Staatsbahn 752.— 751.—Ungar. Goldrente 113.40 113.40 Lombarden 117.50 116.70[„ Kronenrente 92.20 92.25 Marknoten 117.48 117.48] Aipine Montan 729.20 787.50 Wechſel Paris 95.37 95.36]0 Tend.: ruhig. Wien, 27. Juni. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 666.— 668.—Buſchtehrad. B. 953.— 954.— Oeſterreich⸗Ungarn 1817 1819 Oeſterr. Papierrente 97.95 97.95 Bau u. Betr..⸗G.—.——„ Silberrente 97 80 97.95 Unionbank 600.— 601.-“„ Goldrerute 116.55 116.55 Ungar. Kredit 841.— 842— Ungar. Goldrente 113.40 118.40 Wiener Bankverein 542.— 542.— Kronenrente 92.20 92.25 Länderbank 497.— 497.— Wch. Frankf. viſta 117.48 117.48 Türk. Loſe 259.— 259.—„ London„ 240.02 240.10 Alpine 735.— 738.—-]„ Paris 95.36 95.35 Tabakaktien——— Amſterd.„ 199.20 199.20 Nordweſtbahn———— Napoleon 19.11 19.11 Holzverkohlung—.——:—[Marknoten 117.48 117.48 Staatsbahn 751.— 751.500 Ultimo⸗Noten 117.51 117.51 Lomvarden 116.20 116.50 Dend.: ruhig. 27.50⁰b 25. 27. 24. 27. Weizen per Juli 199.75 202.— Mais per Jult—.— 182.75 „ Sept. 189.75 190.65„ Auguſtt—- „Okt. 189.75 191.25„ Sept——— Roggen per Juli 148.25 149.— 75—— „Sept. 150 25 151.50 Rüböl per Juni 58.80 88.50 „Okt. 151.50 152.50„ Okt. 51.10 51.60 „ Dezbr.—.— 154.—„ Dez. 51.40-.— Hafer per Jult 146.75 146.50 Spiritus Joer loco——. „Sept. 150 75 150.50 Wetzenmehl 27.50 „Okt. 152.25—.— Roggenmehl 19.70 19,70 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 27. Juni. Getreidemarkt,(Telegramm.) 25. 27. per 30 kg per 50 kg Weizen per Mai——— feſt——— ruhig No en Oket. 968—— 9—— Roggen per Mai——— feſt——— ruhi Dlt 692—— 694—— Hafer per Mai——— ſetig——— ruhig a„Okt. 7121ͤ— Mais per Jult 5 48—— ſtetig 537—— ruhig „„ Auguſt————— Kohlraps Augut 1205—— träge 12 10— iräge Wetter: Kühl, Regendrohend. **** Mberfeeiſche Schiffahzrts⸗Gelegramme. Soputhampton, 24. Juni.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Southampton.) Der Schnell⸗Dampfer„New⸗York“ am 18. Junt von New⸗York ab, iſt heute nachmitlag hier angekommen. New⸗Dork, 26. Juni.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Sout⸗ 0 Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“ am 18. Juni von Southampton ab, iſt heute hier angekommen. Amtwerpen, 26. Juni.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Lapland“ am 18. Juni von New⸗VNork ab, iſt heute hier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. hampton.) *** Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. Ab Bremerhapen vom 26. Juni bis 2. Juli 1910:„Kaiſer Wilhelm der Große“ am 28. Juni nach New⸗Nork über Southampton⸗ Cherbourg,„Goeben“ am 29. Juni nach Oſtaſien,„Frankfurt“ am 80. Juni nach Philudelphia und Galveſton.„Bremen“ am 2. Juli nach New⸗York über Cherbourg,„Halle“ am 2. Juli nach Braſilien, *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 27. Juni 1910. Proviſtonsfrei! Vers⸗ Ffäufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: Faafer 9% ——..—.!.!.!.!.!.—.—..—————— .⸗G. für Müßlenbetrfeb, Neuſtadt d. d D. 5 160. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badtiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 57— 7 5 Vorzugs⸗Aktien 10⁰0— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim,— 154 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66—5 Bürgerbräu, Ludwigshafen 24⁰— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— ſerb. Off Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 200zfr—— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 248— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 109 106 Filterfabrik Enzinger, Worms erb Geb— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim 70— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 99— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— 1243fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen— 131 Neckarſulmer Fahrrabwerke 140— Pacifte Phosphate Shares ex Right—.6½ 15 1 1 junge 8 9. 8 Nheinau, Terratn⸗Geſellſchaft— 111 öfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 150 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Mheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 95 zfr Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 116 Süddeutſche Kahel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Bsauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbraueret Karlsruhe— 393fr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— ferb. Off Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M.—M. 575 Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 100 Immobiliengeſellſchaft 1— 120 zfr 11 Geſchäftliches. * Eine Koch⸗ und Haushaltungsſchule hat im Luiſenring, K 4, 12, die ſtaatlich geprüfte Koch⸗ und Haushal⸗ tungslehrerin Fräulein Maria Weis auf Anregen mehrerer Daß, men errichtet. In dieſer Anſtalt iſt jungen Mädchen Gelegenheit geboten, ſich nach bewährtem Lehrplan in allen Zweigen der Haus⸗ wirtſchaft, ſowie in der bürgerlichen und feinen Küche, Einmachen, Backen etc. gründlich auszubilden. Namentlich zur jetzigen Einmach⸗ zeit dürfte es vielen Familien erwünſcht ſein, ihre Töchter das Einmachen und Friſchhalten von Obſt und Gemüſen unter fach⸗ kundiger Leitung erlernen zu laſſen und ſich gleichzeitig dabei die eigenen Vorratskammern zu füllen. Um auch beim Kochen recht vielſeitig lehren zu können, iſt mit der Anſtalt ein Koſttiſch für Damen und Herren verbunden, an welchem die zubereiteten Speiſen ihre Verwendung finden. Der nächſte Kurs beginnt am 1. Juli d. Is. f Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder!“ für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: J..: Richaxl Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jovs. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. K. Direktor: Eruſt Müller. + Mannheim, 27. Junk. Einladung 5 3ur Wahl der Mitglieder der Kirchengemeindevertretung. Infolge Ablaufs der Dienſtzeit der ſeitherigen Mit⸗ glieder der Kirchengemeindevertretung und Neuorgaui⸗ ſation der hieſigen kirchlichen Verwaltungsbehörden iſt eine Neuwahl von 56 Mitgliedern der Kirchengemeinde⸗ vertretung der katholiſchen Geſamtkirchengemeinde Manu⸗ heim durch die Einzelkirchengemeinden nach Maßgabe des beſtehenden Status vorzunehmen. 18919 Wahlberechtigt ſind alle im Vollbeſitz der Rechts⸗ fähigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen, mindeſtens 25 Jahre alten, männlichen Angehörigen des römiſch⸗katholiſchen Bekenntniſſes, welche im Kirchſpiel ihren dauernden Aufenthalt haben leinem Militärkirchen⸗ verband nicht angehören) und eine ſelbſtändige Lebens⸗ ſtellung einnehmen. Als ſelbſtändig iſt nicht anzuſehen: à) wer ſtändige Unterſtützung aus öffentlichen Armen⸗ mitteln erhält, b) wer weder einen eigenen Hausſtand hat, noch direkte ordentliche Staatsſteuer bezahlt. Von der Wahlberechtigung ſind diejenigen ausgeſchloſſen: 1. welchen die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter aberkannt iſt; 2. die wegen eines die öffentliche Achtung entziehenden wenn Hemden, Kragen, Manschetten, OIympi A Hlanzetrkee Bäder aller Art. Stalſ..Amerabad im württbg. Schwarzwald. Pension von M..— av. Preise.— Prospekte vom Besitzer: Fr. Raidt. ledlerna Ruhige, idyllische Lage inmitten prächtiger Tannenwälder. Bis 15. Juni und ab 1. September exmässigte 6523 „Ich litt ſeit 3 Jahren an gelbl. Ausſchlag mit furchtbarem Hautjucken Als ich noch nicht die Hälfſte Ihrer Zucker's Patent⸗Me⸗ dizinal⸗Seifſe aufgebraucht hatte, war der Ausſchlag mit dem Jucken vollſtändig beſei⸗ tigt. H..,Poliz.⸗Serg. in.“ à Stck. 50 Pfg.(15%ũ ig) und .50 Mk.(35% ig, ſtärkſte Form). 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Zur Stimmabgabe bei der Wahl werden nur diejenigen Ant⸗ Wahlberechtigten zugelaſſen, welche in der Liſte der Wahl⸗ Nork berechtigten eingetragen ſind. Wählbar ſind alle Wahlberechtigten mit Ausnahme: a ch 4 der Mitglieder des Geſamt⸗Stiftungsrates und b) derjenigen, welchen die Wählbarkeit wegen Ver⸗ am letzung ihrer Pflichten als Mitglieder der Kirchengemeinde⸗ vertretung aberkannt iſt, für die Dauer dieſer Aberkennung Die Austretenden ſind wieder wählbar. Die Wahl findet am nächſten u. Sonntag, den 3. Juli 1910, aiſer mittags von u1 bis 5 Ahr, pton⸗ en den einzelnen Pfarrhäuſern bezw. Kommunikantenſälen am ſtatt. Juli Die Wahlberechtigten werden zu vollzähligem Er⸗ lien. ſcheinen eingeladen. Dieſelben haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Ruf und bewährtem chriſtlichen Sinn, 10 von Einſicht und Erfahrung zu richten. N. Mannheim, den 26. Juni 1910. Der Vorſitzende des Geſamt⸗Stiftungsrates: 632 Joſeph Bauer, Stadtdekan. 11 tfer 5 — .5 220 4 Der Kriegertag des Badiſchen Militär⸗ vereins⸗Berbandes. 0f0 15 E Karlsruhe, 26. Junf. Der diesjährige Kriegertag des Badiſchen 8 Militärvereins⸗Verbandes, der zugleich der Vor⸗ feier der ſilbernen Hochzeit des Großherzogspaares galt, fand geſtern und heute in Badens Reſidenz ſtatt. Geſtern nach⸗ — mittag um ½4 Uhr wurde im großen Rathausſaale der ö 1212 85 30. Abgeordnetentag des Militärvereins⸗Verbandes 1 abgehalten. Verbandspräſident Generalleutnant z. D. Fritſch 1 eiröffnete dieſe Tagung mit herzlichen Worten der Begrüßung. Es waren, wie die Präſenz ergab, alle 55 Gauverbände ver⸗ treten. Ferner hatten Delegierte entſendet der Kyffhäuſer⸗ bund, der deutſche Kriegerbund ſowie die Kriegervereinsver⸗ bände von Preußen und der ſüddeutſchen Bundesſtaaten. Zu Beginn der Verhandlungen gedachte der Präſident der im September ſtattfindenden ſilbernen Hochzeitsfeier des Groß⸗ herzogspaares und brachte ein dreifaches Hurra auf Kaiſer und Großherzog aus. An Großherzogin Luiſe wurde ein Be⸗ grüßungstelegramm mit dem Wunſche baldiger Geneſung geſandt. Es erfolgte ſodann die Abhör des Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftsberichts. Nach demſelben zählt der Verband 187,247 Mitglieder, was gegen das letzte Jahr eine Zunahme von rund 1500 Mitgliedern bedeutet. Im verfloſſenen Jahre wurden an 875 ehemalige Soldaten Unterſtützungen im Geſamt⸗ betrage von 15930 M. gewährt. Die 135 Sanitätskolonnen des Verbandes zählen 3061 Mitglieder. Der Kyffhäuſerbund weiſt einen Beſtand von 29 084 Vereinen mit über 2½ Mill. Mitgliedern auf. Das Geſamtvermögen betrug Ende 1908 1702 885 M. An den Geſchäftsbericht ſchloſſen ſich Referate und Ausſprachen über den Verkauf der Vereinspoſtkarten, den Gräberſchmuck und den Kalenderverkauf. Dr. Ströbe konnte über eine erfreuliche Entwickelung der Sanitätskolonnen berichten. Mit der Wahl des Verbandsausſchuſſes fanden die Verhandlungen ihren Abſchluß. Zum Ort der nächſten Tagung wurde Heidelberg beſtimmt. In der Feſthalle beranſtalteten abends der Alb⸗ und Pfinz⸗ gauverband ſowie die Karlsruher Militärvereine ein Feſtbankett. Der Gauvorſitzende Schwaninger hieß die zahlreich Erſchienenen in herzlichen Worten willkommen. Verbands⸗ präſident Fritſch entbot den Gruß des Präſidiums. Der 2. Vorſitzende des Hardtgauverbandes Schneider hielt die Feſtrede, in der er einen Rückblick auf die Geſchichte des badiſchen Militärvereinsverbandes warf und das großherzogliche Fürſten⸗ haus feierte. Die Rede endete mit einem dreifachen Hoch auf den Großherzog, den Protektor des Verbandes, die Groß⸗ herzogin und das großherzogliche Haus. Bei dem Bankette wirkten der„Karlsruher Männergeſangverein“ und die Feuer⸗ wehrkapelle mit. Unter den zahlreichen Vorführungen des unterhaltenden Programms wirkten beſonders ein Reigen, eine Reiteranadrille, ein Bauerntanz und ein Huldigungsakt, aus⸗ pelle des 111. Infanterie⸗Regiments, worauf Hofſchauſpieler geführt von einer munteren Kinderſchar. Im Verlaufe des Abends gedachte Generalleutnant Greif⸗Stuttgart der großen Zeit von 1870/71, welche die deutſche Einheit be⸗ gründete. Der Redner toaſtete auf den badiſchen Militär⸗ bereinsberband. Stadtkommandant Generalleutnant Frhr. Rinck von Baldenſtein begrüßte die ehemaligen Sol⸗ daten der Garniſon Karlsruhe und trank auf die Kamerad⸗ ſchaft. Den Schluß der Reden bildete ein Toaſt auf das deutſche Vaterland. Die heutigen Frühzüge hatten tauſende von alten Soldaten in die mit reichem Flaggenſchmuck gezierte Reſidenz gebracht. Viele beſuchten die Feſtgottesdienſte in der katholiſchen Stephans⸗ kirche und der evangeliſchen Stadtkirche. Die hieſigen Militär⸗ vereine ließen im Laufe des Vormittags am Sarge Großherzogs Friedrich., am Kaiſerdenkmal, am Prinz Wilhelm⸗Denkmal, am Fürſt Bismarck⸗Denkmal und den Kriegerdenkmälern ſowie auf den Soldatengräbern des alten Friedhofs Kränze nieder⸗ legen. Nachmittags 2 Uhr erfolgte vor dem Großh. Schloſſe ein Vorbeimarſch der Militär⸗ und Waffenvereine vor dem Großherzogspaare und dem Verbandspräſidium. Die Veteranen waren außerhalb des Zuges auf der rechten Schloßſeite auf⸗ geſtellt. Im Feſtzuge, der ein wahres Fahnenmeer bildete, marſchierte man ſodann zum Feſtakt in die Feſthalle, wo um ½4 Uhr der Großherzog erſchtem. In der großen Halle ſtand die Menge Kopf an Kopf. Es mochten gegen 4000 Perſonen hier verſammelt geweſen ſein. Die Feier wurde eingeleitet durch einen Muſikvortrag der Ka⸗ Baumbach in der Tracht eines Herolds einen ſinnreichen Prolog ſprach, der das neue deutſche Reich decherrlichte und in herzliche Glückwünſche für das Großherzogspaar zur ſilbernen Hochzeit ausklang. Der Präſident des badiſchen Militärver⸗ eins⸗Verbandes Fritſch hielt darnach eine Bigrüßungsan⸗ ſprache. In ihr gab er die Verſicherung der Treue und Liebe der alten Soldaten zum badiſchen Fürſtenhaus in beredien Worten Ausdruck. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß Gott das edle Herrſcherpaar noch lange Jahre erhalten möge zum Segen des Landes. In einem dreifachen Hurra auf den Großherzog und die Großherzogin ſchloß der Redner. Hier⸗ auf ergriff der Großherzog das Wort zu folgender Anſprache: Kameraden! Aus tiefſtem Herzensgrunde ſage ich zugleich namens der Großherzogin Ihnen allen herzlichſten Dank für die trzien Nün che, die Sie gures den Mund Ihres berehrten Präſidenten mir ſoeben gewiomer haben und die Sie uns beiden im Voxraus zu der ſilbernen Hochzeit, die wir, ſo Gott will, im Herbſt begehen dürfen, zugerufen haben. Ich ſtehe unter dem erhebenden und bewegenden Eindruck des in ſchönſter altbewährter Ord⸗ nung und Strammheit vollzogenen Parademarſches an unſerem lieben alten Schloſſe vorbei und vorbei an den Fenſtern, aus denen über 50 Jahre das gütige Auge ein. meines teueren Vaters geblickt hak, an denſelben Stufen, in nächſt. Nähe des M2 Kaufhauſes, ſchöne 9 3⸗Zimmerwohnung mit Mauſarde, Gas melektr. Licht, 1 Treppeh, auch als Bureau geeig., per 1. Oktober zu verm 18938 Näl. Herbold, Nennershofſtr. 27. Rheinhäuſerſtt. 27 2Wohndngen zu vermieten. 18936 Möbl. Zimmer E7, 3 Tr. r. möbl. Zim⸗ mer bill. zu vermiet. 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Er hat es Ihnen vorgelebt in einem langen Leben und ſo wollen wir jetz:, da Sie ſich um mich ſcharen, erneut geloben, daß wir ſeinem hehren Beiſpiel aus ganzer Kraft nacharbeiten wollen, jeder an ſeiner Stelle, daß wir uns zuſammen⸗ ſcharen wollen zum Wohle unſeres Vaterlandes unter Hink⸗ anſetzung jeder perſönlichen Rückſicht für das gemeinſame Ganze und zur Förderung des ſtaatserhaltenden Ge⸗ dankens. Es iſt mir eine große Freude, Sie heul⸗ in ſo großer Anzahl verſammelt zu ſehen, ſo viele, denen ich in meiner militäriſchen Tätigkeit nähertreten und in ver⸗ ſchiedenen Stellungen begegnen durfte. Seien Sie alle herzlichſt bedankt, die Sie hierher gekommer ſind. Ihr Erſcheinen beweiſt Ihre Treue zu unſerem Hauſe. Von ganzem Herzen erwidere ich mit der Berſicherung, daß die gleiche Fürſorge, die mein ſeliger Viter für Sie und das ganze Land gehabt, mir währen) meines ganzen Lebens zur Richtſchnur dienen wird. Betfall.) Den badiſchen Militäroereins⸗Verband, die Schöpfung meines teueren Vaters, in Ehren zu halten und zu fördern, wird unſer höchſtes und ſchönſtes Streben ſein, Und nun ſchließe ich mit den beſten Wünſchen für alle, die hier ſind und auch für die, welche nicht kbuemen konnten, Aber im Geiſt bei uns weilen. Wir ſind hier zuſammen mit den Vertretern der ſämtlichen deutſchen Verbände und des Kyffhäuſerbundes und wir vereinigen uns mit Ihnen in dem Rufe S. M. der Kaiſer, unſet oderſter Kriegs⸗ herr, Hurra!“ Die Verſammlung ſtimmte begeiſter in dieſe Kundgebung Es folgte ſodann noch ein zweiter Muſtkec:stag“ Der Großherzog ließ ſich eine Anzahl der Anweſenden vorſtellen und zog ſie in ein längeres Geſpräch. Gegen 5 Uhr war der Feſtakt beendet. Feſteſſen im kleinen Saale der Feſthalle. Den Abſchluß des Kriegertages bildete ein Nachtragen wollen wir noch, daß geſtern abend ½7 Uhr im Großh. Palais eine Abendtafel ſtattfand, zu der das Präſidium und die Präſidialmitglieder des badiſchen Militärvereinsverbandes und die von fremden Militärvereinsverbänden zum Abgeordneten⸗ tag entſendeten Vertreter Einladungen erhalten hatten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. oc. Oberweier, 24. Juni. 4 Wochen ausſetzen. Wie der„Volksfreund meldet mußten 500 Tabak⸗Arbeiter der Firma Himmelsbach voxläufig In Betracht kommen die Orte Elgers; weier, Frieſenheim, Hofweier, Oberweier und Zunsweier, Wildbad, 24. Juni. Die Frequenz beträgt 6519 Perſonen 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Einladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ fahrt auf 13 5 Dienstag, den 28. Juni 1910, nachmittags 3 Uhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes(N) dahier an⸗ beraumt. Die Tagesordnung enthält folgende Gegenſtände: 1. Gehaltsverhältniſſe des Bürgermeiſters Dr. Finter. 2. Errichtung der Stelle eines Direktors der ſtädtiſchen Kunſthalle. 8. Errichtung von weiteren 2 Profeſſorenſtellen an der Höheren Mädchenſchule. 4. Erwerbung von Liegenſchaften. 5. Neubau eines Krankenhauſes. 6. Erweiterung des Waſſerwerks im Käfertaler Wald. 7. Anlage von Kleingärten(ſog.„Schrebergärten“). 8. Neubau der II. Höheren Mädchenſchule, hier die Ein⸗ richtung einer Plattform. 9. Errichtung von Annahmeſtellen für durch die ſtädtiſche Sparkaſſe Mannheim. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Verſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer 4, 6 u. 8 der Tagesordnung ſind am Tage der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne zur Ein⸗ ſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes int Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 11. Juni 1910. Der Stabtrat: Martin. 2 7 Einladödung. Gemäߧ 39 Abſ. 2 der Städte⸗Ordnung hat der Bürger⸗ ausſchuß für den am 8. Juni 1910 geſtorbenen Stadtverord⸗ neten, Kommerzienrat Emil Mayer für die Zeit bis zur nächſten regelmäßigen Erneuerungswahl des Bürger⸗ ausſchuſſes, d. i. Herbſt 1911, einen Stellvertreter zu wählen. Zu dieſer Wahl, die am Dienstag, den 28. Juni 1910, nachmittags von 294—3½% Uhr im Rathauſe, II. Stock, Zimmer Nr. 18 ſtattfindet, laden wir ſämtliche Mitglieder des Bürgerausſchuſſes ergebenſt ein. Ein Wahlzettel iſt angeſchloſſen. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktapblatt, ſomit 36 des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen der Perſon, der der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Weg der Vervielfältigung zu verſehen.(§ 22 der Wahl⸗ Ordnung). Der Vorgeſchlagene iſt ſo zu bezeichnen, daß die Perſon des Gewählten unzweifelhaft zu erkennen iſt.(§8 B der Wahl⸗Ordnung). Wählbar ſind alle Stadtbürger, deren Bürgerrecht nicht ruht, mit Aus nahme: a) der Beamten und Mitglieder von Behörden, denen die ſtaatliche Aufſicht über die Stadt übertragen iſt; b) der Stadträte; c) der beſoldeten Gemeindebeamten. Das en ruht: en Spar⸗Einlagen Klemann. 2) infolge der Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte während der Dauer dieſes Verluſtes; 8) nach eröffnetem Gantverfahren während der Dauer desſelben und ſolange die Gläubiger nicht befriedigt ſind; infolge des Eintritts in den aktiven Militärdienſt auf die Dauer dieſes Verhältniſſes,(§ 7d der Städte⸗Ordnung). Mannheim, den 16. Juni 1910. Der Stadtrat: Martin. Einladung Ergünzungswahl in den Stiftungsrat der Freiherrl. von Hövel'ſchen Stiftung Für das am 14. Februar 1910 verſtorbene Mitglied des Stiftungsrats der Freiherrl. v. Hövelſchen Stiftung, Herrn Kaufmann Rudolf Baſſermann, iſt eine Ergänzungswahl fürx deſſen Reſtdienſtzeit, d. i. September 1911, vorzu⸗ nehmen. 130 Die Wahl erfolgt nach§ 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittelſt geheimer Abſtimmung, und zwar auf Grund der vom Stiftungsrat und Stadtrat ge⸗ meinſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirksamt ge⸗ nehmigten Vorſchlagsliſte, welche folgende Namen enthält: 1. Lamerdin Adam, Glaſermeiſter, 2. Küllmer Heinrich, Privatmann, 3. Meuger Franz, Privatmann. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, 28. Juni 1910, nachmittags von 24—3½ Uhr in das Rathaus[(N)) 2. Stock, Ziamer Nr. 18 anberaumt, wozu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zu⸗ ſtellung eines Wahlzettels ergebenſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktavpblatt, ſomit des normalen Aktenbogens von 38 zu 42 Zentimeter groß und von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen desjenigen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ lich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. Mannheim, den 11. Juni 1910. Der Stadtrat: Martin. 138 Klemann. Klemann. Konsumverein Jwesheim e. C, m. b. H. Aktiva. Bilanz per 31. Dezember 1909. Paſſiva. . 1835.82 Per Geſchäftsguthaben 1977.50 An Kaſſenbeſtand „ Waren zum Ein⸗„Reſervefond 612.— kaufswert 1840.—]„ Warenſchulden 347.19 „Inventar⸗Konto 482 50]„ Reingewinn 1483.13 „ Sparkaſſen⸗Konto 262.— M. 4419.82 M. 4419.82 Die Mitgliederzahl betrug zu Anfang des Geſchäfts⸗ fahres 91. Im Laufe des Jahres traten ein: 2. Ausge⸗ ſchieden durch Aufkündigung 2, durch Tod 1. Beſtand am luſſe des Geſchäftsjahres 90. Das Geſchäftsguthaben erhöhte ſich um M. 460.50, die Haflſumme um M. 60.—. Dieſelbe betrug am 31. Dezember 1909 M. 2790.—. 8696 Der Vorſtand: Fr. Hofmann. Joh. Crönlein. Ph. Ueberrein. Vorſtehende Bilanz haben wir geprüft und mit den chern und Belegen übereinſtimmend befunden. IJivesbeim, im März 1910. Der Aufſichtsrat: J..: Karl Müller. Zahn-Atelier Karola Rubin ens Telophon 4716. Pe. 5 5030 Sſkeigerungsanfündigung. Auf Antrag der Stadtge⸗ meinde Mannheim wird am Montag, den 11. Juli 1910, nachmittags 3 Uhr im großen Saale des alten Rathauſes, F 1 No. 5, der untenbezeichnete Bauplatz hie⸗ ſiger Stadt öffentlich verſteigert. Die Verſteigerungsbeding⸗ ungen können im Rathauſc hier oder im Geſchäftszimmer des unterzelchneten Notariats G 6,1 eingeſehen werden. Eckbauplatz L. B. No. 9325 Auguſtaanlage 20 und Moll⸗ ſtraße 20 im Flächenmaß von 587 qm., Anſchlag 90 M pro qm. Mannheim, 23. Juni 1910. Großh. Notariat VI: Mayer. Nächste eewinn-Liehung 320000 Mark 4 Treffer a 160000 ark 4 Treffer 2 76832 Mark 4 Treffer a 45000 Mark 4 Treffer a 24000 Mark 1 4 Treffer a 17000 Mark und über 75000 Treffer Vvon 17 bis ca. 12000 Mk. Imganzen werden verlost ea onen Mark unt, staatl. Aufs, u. Garantie Garantie: Geld zurück kostenfrei, bei umgeh. Rücksendung. 2 Nummern für 4 Mark 4 Nummern für 8 Mark 6 Nummern für 12 Mark Bei Nachn. 60 Pf. Porto-Zu- schlag.— Weniger wie 2 Nummern werden nicht ab- gegeben.— Ziehungsliste ratis und franko. HBestellungen umgohendg erbeten an: 33107 Dav. Wülfing ir., Langerfeld 11 b. Barmen. Annoncen-Ezpedition Mannbeim rias, Telephon 97. Flaſcheubierhändler geſucht von leiſtungsfähiger Exportbrauerei mit anerkannt vorzüglichen Bieren. Offert. erbeten unter U 483 an D. Frenz, Annonc.⸗Expeditſon Mannheim. FFEocCCCeTTe 90 Vermischtes Stottern heilt C, Denhardt's Ayst. Stutt⸗ gart. Seit 48 J. ausgeübt., staatl. ausgez. Heilverfahr. Prosp. gratis. Honorar nach Heilung. 9917 Reſſ. jg. 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