— ben ntit verpflichtend Dieſe Nuffaſheng Gadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ uufſchlag M..42 pro Quartgl. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile..1 Mark in Maunheim und Umg Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung der Stadt Mannheim und Amgebung. leſte Nach Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eige ebung. in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 uUhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) richten ne Redaktionsbureaus Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 33877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 21¹8 Nr. 292. Dieustag, 28. Juui 1910. Weitere Verſtimmungen. Die Mißſtimmung gegen den neuen Regierungskurs greift immer weiter. Wie die„Tägl. Rundſchau“, ſo weiſt auch die„Deutſch⸗evangeliſche Korreſpondenz“ jenen von uns geſtern mitgeteilten Satz aus dem Verteidi⸗ gungs⸗Artikel der„Nordd. Allgem. Ztg.“ zurück,— unter vier Augen gebe man zu, daß der Konflikt in einer befriedigen⸗ den Weiſe zum Austrag gebracht worden ſei, öffentlich wage man es aber nicht zu ſagen, weil man damit zugleich dem Kanzler ein Lob erteilen müßte“. Das iſt, ſo ſchreibt die „Deutſchsevangel. Korreſp.“, in einem Regierungs⸗ organ nicht weniger und nichts mehr als eine unver⸗ untwortliche Beleidigung der zahlloſen Evan⸗ geliſchen, die noch täglich in Proteſtverſammlungen in Synoden und Gemeindekörperſchaften wider die Schmähungen des Papſtes und das unbefriedigende Ergebnis der preußiſchen Negierungsaktion Stellung nehmen. Das Organ des Evan⸗ geliſchen Bundes prüft dann, um die beleidigenden Behaup⸗ tungen der Norddeutſchen Allgemeinen zu widerlegen, noch⸗ mals forgfältigft den„Friedensſchluß“ zwiſchen Regierung und Vatikam nach, um zu folgendem Reſultat zu kommen: Das einzige wirklich faßbare Ergebnis der preußiſchen Regie⸗ rungsaktion iſt alſo das bisherige Unterbleiben der Veröffentlichung und Verkündigung in den deutſchen Diözeſen außer Bamberg. Dies aber iſt praktiſch belanglos und grundſätzlich nach vatikaniſcher Auffaffung bedentungslos. Und darum kann dieſe Maßnahme höch⸗ ſſtens als eine gewiſſe Nückſichtnahme auf die proteſtantiſche Er⸗ wregung anerkannt und an werden. Die Beſchimpf⸗ umgen der deutſchen Reformation und Nation blei⸗ er Wirkung auch für Deutſch⸗ Milgſieder des Evangeliſchen Bundes nicht nur öffentli ſondern auch unter vier Augen vertreten. Aber nicht nur ſie. Das Kanzlerblatt iſt ſehr im Irrtum, wenn es meint, nur Herrn von Bethmann⸗Hollweg Rebwerter Perſönlichkeit wollten Die proteſtierenden Proteſtanten etwas am Zeuge flicken, wenn ſie kein Lob- und Danklied auf den Friedensſchluß anſtimmen. Wie kann ein Staatsmann eine große Bewegung unter 30 erbärmlichen Geſichtspunkten nur fehen? Die Anſprachen, die Herr v. Bethmann⸗Holltwveg durch die Allgemeine und auch die„Berl. Pol. Nachr.“ an die Natkonalliberake n hat halten laſſen, haben, wir ſagten es geſtern ſchon, auf dieſe nicht die erſchütternde Wir⸗ kung geübt, die doch die Abſicht der Warnung vor der imaginären„radikalen Großblockpolitik“ war. Mit ſchar fem Spott weiſt die Nationakl. Korreſp.“ das Gerede vom Linksabmarſch der Nationalliberalen zurück und meint, die Leiſtungen des alten Herrn in der Norddentſchen Allge⸗ kreinen ſeien zur Widerlegung des nationalliberalen„Fehde⸗ briefes“ wider Herrn von Bethmann⸗Hollweg nicht gerade Heeignet. Und gegen einen andern die Nationalliberalen ſchul⸗ meiſternden Offizioſus ſchreibt ſie ſcharf abweiſend: Der andere Offizioſus, Herr Schweinburg in den„Berl. Pol. Nachr. glaubt endlich die„Befürchtung“ nicht abweiſen zu können, daß„die nationalliberale Partei gegen ihre Abſicht(1) von der von ihr beabſichtigten Richtung(1) weiter nach links abgetrieben wer⸗ den wird.“ Feuilleton. Geſchichte der römiſchen Kaiſer. Alfred von Domaszewski. Was der Menſch leiden ſoll, muß ſich als ſein zweites Selbſt von ihm ab⸗ löſen, und wie könnte das möglich ſein, wäre ſein erſtes Selbſt nicht ganz davon durchdrungen? Mit dem Worte hat Goethe das Weſen der genialen Schöpfung getroffen, in ihm das Erleben zum Grund genom⸗ men für die geniale Tat. Nie entſtand das Geniale und Originelle, weil es gewollt wurde. Wie die Frucht vom Baume, löſt es ſich unbewußt von der genialen Perſönlich⸗ keit. Gewaltige Anſammlung von Energien hat es gereift. In heftiger Plötzlichkeit und ſtarker Ausdrucksfähigkeit tritt es in die Erſcheinung. Das trennt die genjale Arbeit von der des großen Haufens. Auch ſeine Arbeit kann Energien ſammeln und nicht aufhören, ſich zur Selbſtbildung zu er⸗ ziehen. Aber ihn trennt von jener die Synthetis der Kraft, aus dem Einzelnen ein Ganzes zu ſchweißen. Wunderbar ge⸗ heimnisvoll iſt dieſe Aeußerung ſchöpferiſcher Kraft, von der erſten Entladung bis zur endlichen Befriedigung. Sie er⸗ hebt den genialen Menſchen über die, die um ihn ſind, in eine höhere Welt. Unbewußt und mit dem höchſten Bewußt⸗ ſeines ſeiner ſelbſt zugleich, läßt er dann ſein eigenſtes Leben hineinſtrömen in das, was er ſchafft. Das Beſondere dieſes eigenen Lebens ſpringt zuerſt in die Aucen, und die äbiakeit, es zun faſſen. dem anders — Worüber ſich unſere Offiziöſen nicht ihre Köpfe zer⸗ Sollten ſie ſich nicht lieber um eine andere Stelle ſorgen, die offen⸗ bar(vielleicht nicht einmal gegen ihre Abſicht) immer weiter nach — rechts abgetrieben wird? Herr von Bethmann⸗Hollweg wird nicht wähnen, daß ſein liebenswürdiges Bemühen, die Nationalliberalen auf den„rechten“ Weg zu bringen, erfolgreich geweſen ſei, daß ſeine objektiv ungerechtfertigten Strafpredigten über den nationalliberalen Radikalismus ihm in unſeym Lager Freunde geworben haben. Einen Gefallen aber hat er mit ſeinem Rundſchreiben ſelbſtwerſtändlich dem Zentrum und den Konſer⸗ vativen erwieſen: die Regierung„über den Parteien“ liefert ihnen ſelbſt die Waffen gegen die liberalen Parteien; und es ſind nicht einmal ehrliche Waffen. Auf Freundlichkeiten gegen Konſervative und Zen⸗ trum wird ja überhaupt der Regierungskurs immer mehr eingeſtellt. Damit kommen wir zu einer dritten Gruppe, die Herr von Bethmann⸗Hollweg anſcheinend vor den Kopf zu ſtoßen gewillt iſt, das ſind die Oſtmarken⸗Deutſchen. Die Gerüchte, daß die Regierung nicht gewillt iſt, das Ent⸗ eignungsverfahren anzuwenden, obſchon es not⸗ wendig für die Fortſetzung der Anſiedelungspolitik, ſcheinen ſich zu beſtätigen. Neuerdings heißt es ja ſogar, Herr von Bethmann⸗Hollweg habe Herrn von Schorlemet hauptſächlich berufen, um mit ihm die Polenpolitik in ein ſanfteres Fahr⸗ waſſer zu leiten. Gegen das Enteignungsgeſetz ſind bekannt⸗ lich gewiſſe extrem⸗agrariſche Kreiſe des Oſtens und natürlich das Zentrum: das wäre, wenn die Nachrichten ſich beſtätigen, doch mit der härteſten Deutlichkeit agrar⸗konſervativer Kurs mit Zentrumseinſchlag. Welche Empörung in den deutſchen Kreiſen der Oſtmark eine etwa auf agrariſche und klerikale Einflüſſe zurückzuführende Abſchwächung der Oſtmarkenpolitik hervorrufen würde, das kann der Herr Reichskanzler aus einer Zuſchrift erſehen, die wir aus der Provinz Poſen erhalten und im der es heißt: Kürzlich hatte die„Poſt“ den neuen Landwirtſchaftsminiſter daran zu erinnern gewagt, daß das Enteignungsgeſetz noch immer ſeiner Anwendung harre und daß es zweifelhaft erſcheine, ob man noch weiterhin von dem Gebrauch dieſes Mittels werde abſehen können. Das iſt, wie es ſcheint, manchen Leuten in der Provinz auf die Nerven gefallen. Sollten ſie ſich durch die Mahnungen der „Poſt“ mitgetroffen gefühlt haben? Ueberraſchend iſt, was ein höherer Verwaltungsbeamter der Provinz Poſen der„Bromberger Oſtdeutſchen Rundſchau“ ſchon vor dem Miniſterwechſel in Sachen des Enteignungsgeſetzes an Regierungsweisheit verzapft hat. Man höre:„Die Königliche Staatsregierung ſteht nicht auf dem Stand⸗ punkt, daß nicht enteignet werden ſoll. Sie erblickt in den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen nur keine Notwendigkeit zur Anwendung dieſer Maßnahme, da ſie in der Lage iſt, jederzeit ſoviel Landbeſitz aus polniſcher Hand erwerben zu können, wie ſie nur haben will.“ Alſo wirklich: die Regierung iſt in der ingenehmen Lage, jederzeit ſoviel Land aus polniſcher Hand zu erwerben, als ſie haben will? Die Glückliche! Aber wie kommt es denn, daß der Landerwerb der Anſiedlungskommiſſion im letzten Jahre zu faſt ſechs Siebentel auf Koſten des deutſchen Be⸗ ſictzes erfolgte? Wie kommt es ferner, daß die Kommiſſion ihren Dandvorrat in einer Weiſe verkleinert hat, daß er nur noch für kaum zwei Jahre reicht? Wie kommt es mit einem Wort, daß unſere Anſiedlungstätigkeit an chroniſchem Landmangel krankt und die Anſiedlungsluſtigen zu hellen Haufen durückgewieſen werden müſſen? Es wäre doch hübſch ge⸗ weſen, wenn der„böhere Verwaltungsbeamte der Provinz Poſen“ brechen! Haben ſie wirklich keine näherliegenden Befürchtungen? (Abendblatt.) ſich hierüber dem Vertreter der„Oſtdeutſchen Rundſchau“ gegenüber geäußert hätte. Oder weiß dieſer verehrte Herr vielleicht von alle⸗ dem gar nichts? Ach, wir fürchten, er weiß nur zuviel davon. Wir ſind hier offenbar ſchon ſoweit gekommen, daß höhere, aber ſtreb⸗ ſame Verwaltungsbeamte anfangen müſſen, ſich unwiſſend zu ſtellen. Wahrhaftig, trübe Ausſichten! In der Tat, um mit dem nationalliberalen„Fehdebrief“ zu ſprechen, Herr von Bethmann⸗Hollweg hat es gründlich verſtanden, die Begeiſterung abzuwirtſchaften, die Fürſt Bülow noch einmal im Jahre 1906 wachzurufen und zum Vorteil des Staates und der Monarchie nutzbar zu machen verſtand. Erbitterung, Unluſt, Mißtrauen, Groll, wohin man blickt, der Weizen der Sozialdemokratie aber blüht, je weiter unſere offizielle Politik„nach rechts abgetrieben“ wird. Den Reichskanzler aber auf dieſer verhängnisvollen Bahn weiter und weiter zu führen, geben ſich die redlichſte Mühe die Organe der Konſervativen und des Zentrums. In dieſem Lager herrſcht keine Mißſtimmung. Die„Kreuz⸗Zeitung“ ſucht in ihrer Wochenſchau den Reichskanzler gegen die Nationalliberalen ſcharf zu machen und hofft, daß er noch möglichſt lange an der Spitze der Reichsgeſchäfte aushalte. Und auf der Tagung der Deutſchen Windhorſtbun de zu Bochum am 26. dieſes Monats hat Reichstagsabg. Fürſt Löwenſtein ſehr ſchmeichelhafte Worte gehabt für den „ſehr klugen Herrn, der mit den gegebenen Verhältniſſen (id est dem ſchwarz⸗blauen Block) zu rechnen verſtand“, von deſſen Schweigſamkeit er— Löwenſtein— aufs angenehmſte berührt war, ſehr viel des Lobes für den„ernſten, ſticlen Arbeiter“. ö Das iſt die Situation. Offiziöſe Federn zwar beſtreiten auch heute wieder, daß Herr v. Bethmann⸗Hollweg ſich auf Gedeih und Verderb mit dem ſchwarz⸗blauen Block liiere, daß die letzten Miniſterberufungen als ein Uebergang zum ſchwarz⸗blauen Block aufgefaßt werden könnten, der Reichs⸗ kanzler, der nicht an Rücktritt denke, ſondern ſich ſtark mache für die Fortführung der Reichs⸗ und Staatsgeſchäfte, wolle ſich nur mit neuen, tatkräftigeren Männern umgeben. Leider aber ſprechen die harten Tatſachen eine andere Sprache, als die weichen Federn der Offiziöſen, und nach der Berufung der Herren von Schorlemer und Dallwitz wagen wir nicht zu hoffen, daß der„neue tatkräftige“ Mann, der Herrn von Rheinbaben erſetzen ſoll, etwa aus der ſozialen Sphäre Dernburgs genommen werde Polſtische Aebersicht. * Mannheim, 28. Juni 1910. Vaterländiſche Arbeitervereine. Der Ausſchuß zur Förderung der Beſtrebungen vater⸗ ländiſcher Arbeitervereine, der ſich vor allem der Wohlfahrts⸗ pflege der nicht ſozialdemokratiſchen Arbeiter widmet und es den vaterländiſchen Vereinen möglich machen will, daß ſie ihren Mitgliedern mindeſtens dieſelben Vorteile bieten, wie die ähnlichen ſozialdemokratiſchen Organiſationen, ſendet der Preſſe einen Aufruf, in dem es heißt: Die etwa zwei Millionen in den ſozialdemokratiſchen Gewerk⸗ ſchaften organiſierten Arbeiter üben nicht nur auf die nichtſozial⸗ demokratiſch organiſierten faſt neun Millionen gewerblicher Ar⸗ Schauenden zu folgen und mit ihm alte Werte neu gibt Maßſtab und Handhabe des Urteils. Gerechtigkeit und Verkennung ſind dadurch bedingt. Wahrhaft große Zeiten wie die Antike und die Renaiſſance neigten zur erſten. Denn in ihnen erlebte das Volk ſeine Bildung bis ins letzte Glied. Wir Heutigen leben nicht mehr in einer ſo großen Zeit, wir ſehen in ihr einen allgemeinen Bildungshunger. Aber, ihn zu befriedigen, dringt man nicht in die Tiefen, ſondern geht in die Breite, ſucht man allgemeine Kenntniſſe, aber keine Bildung. Goethes Wilhelm Meiſter iſt noch ein Werk, das die Schulen manchmal behandeln und die Gebildeten mit der Ehrfurcht nennen, mit der man von etwas Großem und Ungekanntem ſpricht. Der wirklich Ge⸗ bildete, die charaktervolle Perſönlichkeit lebt„abſeits von der Majorität der gut gedrillten, boykottiert und verfemt“; hat Scheffler jüngſt von dieſer Zeit zürnend geſagt. In ihr hat es die geniale Schöpfung notwendig ſchwer, Gerechtigkeit zu finden. Das Beſondere wird in ihr nicht überſehen— dazu iſt ſie zu bildungseifrig— aber man ver⸗ ſucht nicht, es zu ſich herüberzunehmen und als das zu be⸗ greifen, was es iſt. Alfred von Domaszewskis, des Heidelberger Hiſtorikers, zweibändige Geſchichte der Römiſchen Kaiſer hat dies Schick⸗ ſal geteilt. Das Werk trägt in allem den Stempel der Geniali⸗ tät: im Gehalt und der Form und in ihrer wundervollen Harmonie, in der zwingenden Gewalt der Gedanken und dem Rhythmus und dem quellenden Reichtum einer herrlichen Sprache, dem Schwung ſeiner Seele, der wie eine einzige Intuition, ein blendendes Aufleuchten und eine Befreiung im wahren Goetheſchen Sinne des Wortes berührt. Wie aus der dichteriſchen Schöpfung iſt es unter der Spannung ge⸗ zu prägen, Lebensempfindung geſchrieben, die der ſich eignet. Es braucht, das zu fühlen, nicht die Worte des Geleits die es ausſprechen.„An die Gebildeten dachte ich, als ich in der natürlichen Rede des Deutſchen die Geſtalten der Kaiſer wiederzuerweclen ſuchte. Durch das Nachdenken langer Jahre erwuchſen dieſe Kaiſer der Römer in dem Gefängnis des Blicherzimmers zu lebendigen Erſcheinungen. Da ſaßen ſie nun auf den Borden, den Stühlen, ſelbſt an meinem Schreib⸗ tiſche, bis mir die geſpenſtige Umgebung zur Qual wurde. So habe ich denn geſchrieben, um mich ſelbſt zu befreien. Wie weit es mir gelang, die Kraft der Empfindung in Worte zu ergießen, wie ſollte ich das ſelbſt ermeſſen können.“ Solche, die das gerecht und voll zu ermeſſen Kraft und Natürlichkeit der Empfindung und Sicherheit des Urteils genug hatten, fand er im Kreiſe ſeiner deutſchen Kritiker — noch— nicht. Man hat an Kleinigkeiten ſich gehalten, den Wert des Ganzen dadurch zu umgehen, und außer einigen harmloſen Sächelchen wurde der große Wald der Kultur⸗ und Literaturzeitſchriften, den kleine Ereigniſſe ephemerer Tagesliteratur ſonſt wochenlang zuſammenrütteln, als gehe es um Weltprobleme, bei der wahrhaft großen Tat durch nichts berührt. Das alleim iſt dem Einſichtigen Zeugnis für die Größe genug, und wer nicht genug hat an dieſer Erklärung, mag die Zeitſtrö⸗ mung hinzunehmen, die jetzt erſt leiſe wieder aus der mehr oder minder laut und in unterſchiedlichem Grade der Dummheit ge⸗ äußerten Verachtung des klaſſiſchen Altertums wieder zu ange⸗ meſſenerer Schätzung übergegangen iſt. 8„ Noch hat ſie freilich der Allgemeinheit noch nicht die Einſicht gebracht, daß die römiſche Geſchichte der Grund der unſern, daß genialen Tat allein waltiger Kraft und unter der grandioſen Steigerung der die moderne Kultureinheit nur Fulge der volitücchen Eiuheit unter 2. Seit⸗ Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 28. Juni beiter, ſondern in ſteigendem Maße ſelbſt auf größere Arbeitgeber und auf die ſelbſtändigen Gewerbetreibenden, die mit der Arbei⸗ terſchaft im Geſchäftsverkehr ſtehen, einen unerträglichen poli⸗ liſchen und wirtſchaftlichen Zwang aus. Es iſt daher eine unab⸗ weisbare Notwendigkeit, der Sozialdemokratie noch energiſcher und umfaſſender als bisher entgegenzuwirken. Dies kann nach den bisherigen Erfahrungen erfolgreich nur unter tatkräftiger Mit⸗ arbeit der Arbeiterſchaft ſelbſt geſchehen. Die nationalen Arbeiter können aus eigener Kraft gegen die fkrupellos vorgehende Sozial⸗ demokratie nicht mehr aufkommen. Es iſt daher die Pflicht aller patriotiſchen Deutſchen, die nationalen Arbeiter bei ihrem ſchweren Kampfe gegen die Sozialdemokratie opferwillig zu unterſtützen. Eine vom„Ausſchuß zur Förderung der Beſtrebungen vaterlän⸗ diſcher Arbeitervereine“ einberufene Verſammlung, die aus allen Teilen des Reiches von etwa 100 Männern, die mit der Arbeiter⸗ ſchaft in enger Fühlung ſtehen, beſucht war, hat nach eingehender Beratung des Tätigkeitsprogrammes des Förderungs⸗Ausſchuſſes einſtimmig folgenden Beſchluß gefaßt:„Die Verſammlung er⸗ achtet es für dringend notwendig, daß zur Bekämpfung des wachſen⸗ den Einfluſſes der Sozialdemokratie die Entwicklung der beſtehen⸗ den, bereits mehrere hundert zählenden, vaterländiſchen Arbeiter⸗ vereine, Werkvereine und aller ſonſtigen, den ſozialdemokratiſchen Beſtrebungen feindlich gegenüberſtehenden Arbeitervereinigungen, ſowie die Neubildung möglichſt vieler d⸗rartiger Vereine im Sinne der heutigen Vorſchläge kraftvoll gefördert wird. Die Verſammlung pünſcht daher, daß dieſe von dem„Förderungs⸗Ausſchuß“ bereits ſeit einigen Jahren erfolgreich verrichtete Arbeit durch moraliſche und materielle Mittel nachhaltigſt unterſtützt wird.“ Aufruf, den etwa 150 hervorragende Kaufleute, Induſtrielle, Sozfalpolitiker, Reichstagsabgeordnete, Mit⸗ glieder des Abgeordneten⸗ und des Herrenhauſes, ſowie zahl⸗ reiche nationale Arheitervereine unterſtützen, wendet ſich deshalb an alle patriotiſchen Deutſchen mit der Bitte, ihm die Erfüllung ſeiner dringenden, nationalen Aufgaben durch Einſendung von Beiträgen an die Königliche Seehandlung du Berlin für das Konto„Förderungs⸗Ausſchuß“ zu er⸗ möglichen. Handwerkerfragen. Der Handwerkerberband für den Regierungsbezirk Wies⸗ baden, dem 34 Innungen mit 3800 Mitgliedern und 22 Handwerker⸗ und Fachvereinigungen mit rund 700 Mit⸗ gliedern angehören, hielt in Winkel ſeinen 12. Verbandstag ab. Der Geſchäftsbericht des abgelaufenen Jahres konſtatiert, daß die Geſchäfts lage leider keine Beſſerung erfahren hat, die VBautätigkeit liegt beſonders in den Städten ſehr darnieder, die Verluſte der Bauhandwerker durch die vielen Konkurſe fſind groß. Die vielfach erfolgreichen Lohn⸗ bewegungen weiſen mit zwingender Gewalt auf die Not⸗ wendigkeit einer ſtraffen Organiſation der Arbeitgeber hin. Im Submiſſionsweſen ſind auch den Behörden gegenüber einige Erfolge erzielt worden.— Reichstagsabgeordneter Schreinermeiſter Euler ſprach über„Ziele, Mittel und Erfolge der Handwerkerbewegung“. Das Ziel iſt: das Handwerk dem Handwerk zurückzugeben, das Mittel kann nur eine ſtraffe Organiſation ſein. Zu fordern ſeien der allgemeine Befähigungsnachweis auf möglichſt breiter Baſis und die abligatoriſche Organiſation. Die Handwerksverbände ſejen nötig, da man in ihnen Politik treiben könne; die Handwerkskammern könnten unter der Bevormundung des Regierungskommiſſars nur wirtſchaftspolitiſch arbeiten. Das Handwerk dürfe ſich keiner politiſchen Partei an die Schöße hängen.— Nach einem Vortrage des Redakteurs Krauſe (Wiesbaden) über die Reichsverſicherungsord⸗ nung und den Arbeitskammergeſetzentwurf würde in einer Reſolution gegen die neuerliche Belaſtung, insbeſondere gegen die Halbierung der Krankenverſicherungs⸗ beiträge proteſtiert. Die Reſolution ſpricht ſchließlich die Exwartung aus, daß die Vorteile der Verſicherung im weiteſten Maße den ſelbſtändigen Handwerkern zugängig ge⸗ macht werden.— Der 12. Verbandstag des Handwerker⸗ Verbands für den Regierungsbezirk Wiesbaden be⸗ ſchloß, daß die Verbandsmitglieder diejenigen Firmen boykot⸗ kieren ſollen, die an Mitglieder von Beamtenvereinen Rabatt getéähren. Weiter ſoll an zuſtändiger Stelle dahin gewirkt werden, daß den feſtbeſoldeten Staats⸗ und Gemeinde⸗ beamten unterſagt werde, ſich in kaufmänniſchen und gewerb⸗ lichen Betrieben in leitender Stellung zu betätigen und daß beti Zwangsverſteigerungen von Grundſtücken die Re ichs⸗ und Staatsſtempelſteuer dann nicht erhoben werde, wenn die Erwerber Hypothekengläubiger oder am Bau be⸗ teiligte Handwerker ſind, die zur Sicherung ihrer Forde⸗ rungen zur Verſteigerung genötigt waren. Auch ſoll eine Geſetzesänderung dahin erſtrebt werden, daß wieder die Mieten für die Hypothekenzinſen haftbar ſein ſollen. der Herrſchaft der Römer im Mittelmeer iſt, und daß alle Geiſtes⸗ werke der modernen Völker notgedrungen auf die Wurzeln am Tiber ſo gut führen, wie auf die am Iliſſus, jene Einſicht, die Freude und Teilnahme weckt an dem wechſelvollen Geſchicke, dem Werden und Vergehn im römiſchen Reich. Mommſens monumen⸗ tales Geſchichtswerk hat für ſie gewirkt, aber er hat da eine Lücke gelaſſen, wo es die Verbindung geben ſollte zwiſchen der römiſchen Geſchichte und dem Anfang der unſern— mit der Kaiſerzeit ſchloß er es ab. Die Lücke hat A. v. Domazewski, der einſt aus Momm⸗ ſens Schule entwuchs, mit ſeinem Werke erfüllt. Durch den Stoff und die Form wendet es ſich nun an die Gebildeten der Nation. „Deutſchen Leſern“ iſt das Buch zugeeignet. Ohne wiſſen⸗ ſchaftlichen Apparat— dem Kundigen ſteht er in der Darſtellung— mit den Bildniſſen der Kaiſer geſchmückt, iſt uns der Text gegeben. Was vermag er den„deutſchen Leſern“ zu geben? BZaunächſt die Schilderung einer großen, inhaltsſchweren Zeit. In gewaltiger Entfaltung von Glanz und Macht krönt ſie die Ge⸗ ſchichte des. Freiſtaates, wie die Kuppel den gewaltigen Bau. Das des poliiſchen Genius hatte ſchon im Freiſtaat die grie⸗ ſche Kultureinheit, die ſich ſeit Alexander vorbereitete politiſch umzubilden und die geſchwächten und zerſplitterten Staaten des ttelmeeres nach dem ewigen Geſetz geſchichtlichen Werdens durch Größe an ſich heranzuziehen begonnen. Aber die wahre Ein⸗ cherxung dieſes Reiches, die Erweiterung der politiſchen zur vollen Einheit der griechiſchen Kultur iſt erſt eine e üiſerreichs, eine ſo gewaltige Schöpfung, daß die und der Kultur unüberwindlich war, als die ber die lang beſtürmten Grenzen brachen. urde daraus der natürliche Mittelpunkt des erſten Zur 4 Errichtung je eines Handwerksſekretariats in Frankfurt und Wiesbaden werden je 300 M. bewilligt. Be⸗ ſchloſſen wurde weiter, für Zuziehung von Sachverſtändigen aus dem Handwerk bei Aufſtellung der Koſtenvoranſchläge und Lieferungsbedingungen für öffentliche Arbeiten, ſowie bei deren Abnahme zu wirken. Der Verband wird ferner für einen wirkſamen Schutz der Bezeichnung„Küfer“ ein⸗ treten, unterſtützt den Beſchluß der Handwerkskammer Stettin betr. Vorſchlag einer Abänderung des§ 100 f der Gewerbe⸗ ordnung und ſpricht ſich dahin aus, daß die„Beauftragten der Kammer“ ſtets aus dem betreffenden Reviſionsbezirk ent⸗ nommen werden ſollen. Nußland und Japan. Die zwiſchen Rußland und Japan ſchwebenden Verhand⸗ lungen wurden ſchon vor mehreren Monaten eingeleitet. Nach den amtlichen Angaben handelt es ſich dabei um die Relegung verſchiedener Fragen, die ihren Urſprung noch auf den Ports⸗ mouther Frieden zurückführen und ſich auf Koſten, Grenz⸗ regulierung uſw. beziehen. Es iſt aber beſtimmt anzunehmen, daß die Beſprechungen eine darüber hinausgehende Bedeu⸗ tung haben. Es handelt ſich in der Hauptſache um folgendes: China, das eben im Begriffe ſteht, ſich ein Heer zu ſchaffen, bedeutet natürlich in dem Augeublicke, wo es ſeine Heeres⸗ organiſation erfolgreich durchgeführt haben wird, eine außer⸗ ordentliche Gefahr für den ruſſiſchen Beſitzſtand in Aſien. Im Bunde mit Japan würde es China nicht allzu ſchwer werden, Rußland vollſtändig aus dem fernen Oſten zu ver⸗ drängen. Die politiſche Klugheit gebietet es deshalb Ruß⸗ land, ſich mit Japan zu verſtändigen, dem dies aus dem Grunde nicht unwillkommen erſcheint, weil es in näherer oder ſpäterer Zeit auf eine Auseinanderſetzung mit den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika gefaßt ſein muß. Dieſelbe Ausſicht eines kriegeriſchen Zuſammenſtoßes mit Japan ſchreibt der Politik der Vereinigten Staaten die Richtung vor, die durch die augenfällige Annäherung der Union am die Regierung in Peking gegeben iſt. Selbſtverſtändlich handelt es ſich bei allen dieſen mehr oder weniger deutlich zutage tretenden Tendenzen um eine weit vorausſchauende Politik, die einen gewaltſamen Ausgleich der widerſtrebenden Elemente in naher Zukunft kaum befürchten läßt. Hier und da iſt die Anſicht geäußert worden, daß Ruß⸗ land ſich Japan aus dem Grund zu nähern wünſche, um ſeine Hände in Europa frei zu bekommen. Dieſe Auffaſſung wird jedenfalls in gut unterrichteten diplomatiſchen Kreiſen nicht geteilt. Rußland iſt für die nächſte Zeit mit ſeiner inneren Reorganiſation ſo vollauf beſchäftigt, daß es kaum an die Verfolgung politiſcher Pläne in Europa denken kann. Deutsches Reſch. — Der Zentralverband chriſtlicher Holzarbeiter Deutſchlands hält ſeinen diesjährigen 6. Verhbandstag in der Zeit vom 29. Juni bis 2. Juli in Münſter i. W. ab. Der vom Verbandsvorſtande aus dieſem Anlaß herausgegebene Bericht über die Verbands⸗ arbeit in den Jahren 1908 und 1909, gibt auf 116 Druckſeiten ein Bild über die Entwicklung dieſer Organiſation. Obſchon die letzten Jahre im Zeichen der Wirtſchaftskriſe ſtanden, iſt der Verband vorwärtsgeſchritten. Seine Einnahme erhöhte ſich in der Berichtszeit auf 623 842.70., ſein Vermögen auf Mark 315 703.92. Die Mitgliederzahl ſtieg in 600 Orten auf 11312. Es wurden 188 Lohnbewegungen und Lohnkämpfe durch den Ver⸗ band geführt, die 5141 Mitgliedern pro Jahr eine Lohnerhöhung von 323 234 Mark und eine Arbeitszeitverkürzung von 286 430 Stunden brachten. Der Verband hat mit den Arbeitgebern 117 Tarifverträge abgeſchloſſen. Der Allenſteiner Mordprozeß. [Von unſerem Korreſpondenten). sh. Allenſtein, 27. Juni. Im Allenſteiner Mordprozeß beginnt heute die vierte Ver⸗ handlungswoche. Die Sachverſtändigen„Gutachten werden fortgeſetzt. Sanitätsrat Dr. Stoltenhoff wendet ſich zunächſt gegen die Entrüſtung, die zum Ausdruck kam, als es hieß, die Angeklagte ſolle pſychiatriſch unterſucht werden. Man behaup⸗ tet, die Angeklagte ſollte damit ihren Richtern entzogen werden. Das ſei abſolut unrichtig. Wie die ganze Verhandlung ergeben habe, wäre es eine nicht wieder gutzumachende Unterlaſſung ge⸗ weſen, wenn man die Angeklagte nicht pſychiatriſch unterſucht hätte. Der Sachverſtändige beſpricht zunächſt den Geiſteszuſtand des Herrn v. Göben. Dieſer war ein durchaus intelligenter Menſch⸗ der eine Frau wohl zu beherrſchen und bei ihr ſeinen Willen durchzuſetzen verſtand. Was eine etwaige Geiſteskrankheit des Herrn v. Göben anlangt, ſo ſpricht bei ſolchen ſexuell perverſen Menſchen ja ſehr viel für eine verminderte Zurechnungsfähigkeit, die es ja aber nach dem Strafgeſetzbuch nicht gibt; eine eigentliche Geiſteskrankhei beſtand nicht, ſondern dieſe perverſen Züge könnem nur als Erklärungsgründe für ſein abnormes Weſen bewertet werden. Krankhafte Zuſtände, welche die freie Willensbeſtim⸗ mung ausſchloſſen, ſind nicht zu finden geweſen. Was die Ange⸗ klagte anlangt, ſo iſt ſie eine hyſteriſch⸗pſychopathiſche Perſon, die an der Grenze der Geiſteserkrankung im Sinne des§ 51 ſteht, nach meiner Meinung kann aber der§ 51 nicht herangezogen wer⸗ den. Die ganze Sachlage ergibt aber ein Bild, die die Tat in einem milderen Lichte erſcheinen läßt. 5 Sachverſtändiger Oberarzt Dr. Falk äußert ſich über Herrn v. Göben. Er war zweifellos pſychopathiſch und Prof. v. Schrenck⸗ Notzing hat recht, wenn er von pſeudologia phantaſtica geſprochen hat. Nach der Beobachtung des Herrn v. Göben ſind wir Aerzte damals zu der Ueberzeugung gekommen, daß er nicht aus§ 51 für unzurechnungsfähig zu erklären ſei, wenngleich ſich manche rein menſchliche und pſychologiſche Züge ergeben hatten, die für eine mildere Auffaſſung ſeiner Tat ſprachen. Das Bild, das ich damals von ihm bekommen habe, iſt durch die Beweisaufnahme nicht ver⸗ ändert worden. Es iſt ja bei Perſonen, die auf dem ſogenannten Grenzgebiet ſtehen, ſchwer zu ſagen, inwieweit ſie geiſteskrank ſind. Bei Göben würde vielleicht dafür ſprechen, daß er nach der Tat gut geſchlafen hat und keine Reue empfand. Göben iſt zwar ein pervers veranlagter Menſch, aber die Wohltaten des 8 51¹ kann man ihm nicht zubilligen. Sachverſtändiger Sanitätsrat Dr. Lullies hält die Ange⸗ klagte für eine degenerierte Perſönlichkeit, iſt aber der Meinung, daß die Grenze, welche die Grenze der Schuldloſigkeit der Ange⸗ klagten garantieren würde, noch nicht erreicht ſei. Der letzte Sachverſtändige des heutigen Tages iſt Gerichtsarzt Dr. Strauch (Berlin). Er erklärt: Ich lege das Ergebnis der Hauptverhand⸗ lung und meine perſönlichen Unterſuchungen in Charlottenburg und hier meinem Gutachten zu Grunde. Eine Unterſuchung des Geiſteszuſtandes der Angeklagten genügt nicht. Nach meinen wiſſenſchaftlichen Erfahrungen und Ueberzeugungen bin ich zu der Anſicht gekommen, daß ſowohl bei der Angeklagten wie bei Göben Geiſteskrankheit vorlag, und zwar bei der Angeklagten ſp⸗ wohl vor der ihr zur Laſt gelegten Handlung, als auch nach der Tat, bei Göben vor, während und nach der Tat, ungefähr bis zum 5. oder 8. Januar 1908. Es handelt ſich bei der Angeklagten um ein hyſteriſches Irreſein. Die Angeklagte war bereits krank, als ſie das Geſchick mit Herrn v. Göben zuſammenbrachte. Der Sach⸗ verſtändige erklärt: Ich habe keinen Zweifel, daß die Tat des Herrn v. Göben als die Tat eines Mannes zu charakteriſieren iſt, der unter dem Einfluß einer Wahnidee ſtand und zwangs⸗ weiſe gehandelt hat. Eine ſolche Tat, bei der die freie Wil⸗ lensbeſtimmung durch Zwangsborſtellungen ausgeſchloſſen iſt, iſt eine Tat, die nach§ 51 ſtraflos erſcheint. Ich freue mich, daß ich zu dieſer Feſtſtellung gekommen bin, denn es reſultiert daraus, daß dieſer preußiſche Offizier nicht als ein gemeiner Mörder, ſon⸗ dern als ein bedauernswerter Geiſteskranker zu betrachten iſt, Morgen werden die Verhandlungen fortgeſetzt. Der lette Ant des Hofrichter⸗Brantas. *Wien, 27. Junf. Heute früh ſechs Uhr wurde Hofrichter nach der Militärſtraf⸗ anſtalt Möllersdorf eskortiert. Ein feiner Sprühregen ging nie⸗ der; die Umgebung des Garniſonsgerichtes war menſchenleer. Vor ſechs Uhr früh fuhr bei dem Gerichtsgebäude ein Taxameter⸗ Automobil vor, dem der Arreſthauptmann erſt entſtieg. Das eiſerne Tor wurde geöffnet, und das Automobil fuhr in den Hof des Arreſtgebäudes. Hinter dem Wagen ſchloß ſich das Tor. Fünf Minuten ſpäter fuhr das Auto durch die Tordurchfahrt in der Richtung gegen Mariahilf. Hofrichter war ſehr blaß und gedrückt, er trug Zivilkleider, grauen Mantel und tief ins Geſicht gedrückten grünen Lodenhut. Er ſaß in die linke Ecke des Wagens zurückge⸗ lehnt, ſchien zu Boden zu blicken und kein Intereſſe an der Außen⸗ welt zu haben. Rechts von ihm ſaß der Arreſthauptmann Ertl, auf dem Rückſitz die Eskorte, ein Zugführer und ein Korporal⸗ Mit dieſer Fahrt beginnt der letzte Akt des nervenerſchütternden Dramas, das ſei Monaten die Oeffentlichkeit beſchäftigte. Hof⸗ richters Name wird bald vergeſſen ſein, wenn ihm nicht, wie be⸗ hauptet wird, die Wiederaufnahme des Verfahrens, die er durch⸗ ſetzen will, gelingt. Dazu iſt aber anſcheinend keine Ausſicht. Zu dem letzten Wiederſehen der Frau Hofrichter mit ihrem Gatten meldet das„Berl. Tagebl.“: Major Wencelides empfing Hofrichters Frau und deſſen Schweſter in ſeinem Bureau. Frau Hofrichter nahm, ermattet und halb liegend, auf dem Sopha Erbe des Cäſargedankens heraus aus der greuelerfüllten Ueber⸗ gangszeit. Diocletian ſchließt den zweiten. Denn er iſts geweſen, der dem Staate eine neue Geſtalt gab. Dazwiſchen ſteht die lange Reihe der römiſchen Kaiſer feſt und groß im Wollen Tiberius, ein Held des Lebens und des tragiſchen Mitleidens wert, weil Mißverſtehen und Zurückſetzung ein edles und ehrliches Gemüt in ihm zum Haß gegen die Menſchheit ge⸗ wandelt. Nachdem führt Caligula zur erſten Tragikomödie eklen Cäſarenwahnſinns, Claudius zu dem bedauerlichſten Schauſpiel in der Geſchichte der Völker, der Schwäche der oberſten Gewalt, läßt Nero in Höhlen des Laſters blicken, in die nur Zola ſich wie⸗ der gewagt hat. Noch einmal folgt dann unter Domitian eine Schreckensherrſchaft, und um ſo leuchtender hebt ſich von dem dunklen Hintergrunde die letzte Glanzzeit römiſchen Imperatoren⸗ tums, da Männer am Werke waren wie Traian, einer der größ⸗ ten Herrſcher der ganzen Menſchheit, und der wenigen einer, ge⸗ gen die die Vergöttung der Zeit Gerechtigkeit war und kulturbe⸗ geiſterte edle Perſönlichkeiten wie Hadrian und Mac Aurel. Es war der Ausklang griechiſch⸗römiſcher Kultur. Schwer legt ſich danach die Hand des Schickſals auf das römiſche Im⸗ perium, als mit Septimius Severus das erſte außerrömiſche Geſchlecht den Thron beſtieg und ſpäte Rache für Karthago zu nehmen und eine Staatsform zu ſchaffen nach dem Vorbild der uralten Despotien des Orients als ſein oberſtes Ziel anſah. Der Staat beginnt in der einen Perſon des Kaiſers ſich zu ver⸗ körpern. Er wird der Monarch sans phrase, die oberſte und einzige Autorität. Fremde Götter halten ihren Einzug in den feſtgefügten römiſchen Götterhimmel. Elagabal, Dolichen und Heliopolitan, Götter des Orients, entwinden Jupiter das Sgsepter. Dieſer„Untergang einer großen und edeln Kultur, der ſich in dieſer Weiſe niemals ſonſt vollzogen hat, läßt die Geſchichte der Kaiſer ſo inbaltsſchwer erſcheinen, daß uns ſelbſt auf der Sonnenhöhe unſerer Kulkur die Furcht beſchleicht vor dem Wandel alles Irdiſchen. Der Glanz und die Macht dieſes Reiches, ſein Sturz in eine tauſendjährige Nacht tiefer Barbarei, erfüllt uns bei dem Anblick dieſer Zerſtörung mit dem Gefühle des Er⸗ habenen, wie es das Spiel der tragiſchen Muſe durch den Unter⸗ gang der Edeln in unſerem Gemüte erzeugt. Die drohende Mahnung an ein dunkles Verhängnis erſchüttert uns um ſo tiefer, weil unſer eigenes Daſein mit tauſend Wurzeln in dem Boden dieſes Weltreiches haftet.“ Ein Spiel der tragiſchen Muſe, lebt dieſes Schickſal vor uns auf; getragen von den Perſönlichkeiten der römiſchen Impera⸗ toren, die in ihrer Totalität zu erfaſſen und pſychologiſch zu er⸗ gründen, hier zuerſt mit einem Blick für das Weſentliche unter⸗ nommen iſt, den gegenüber dem Großen nur eigene Größe er⸗ möglicht. Mit plaſtiſcher Klarheit treten ſie, den gewaltigen Hintergrund eines Rieſenreiches hinter ſich, und neben ſich die Grundmotive und Endziele in dem phantaſtiſchen Wirrſal der ſozialen Erſcheinungen heraus aus der Shilderung des Worts, erfaßt mit der Verinnerlichung und Vertiefung des dichteriſch Schauenden und in den Stoff und in das Geheimnis des Wer⸗ dens und den Bedingungen des Seins, und durchglüht von dem Feuer eigenen Mitlebens und einer durchdringenden Geiſtes⸗ kraft, die an der Philoſophie und beſonders in Kants gewaltiger Geiſteswelt erſtarkte. Solche Verinnerlichung verträgt nicht das gemeine Work. Erſt die Harmonie zwiſchen dem Schwung der Gedanken und dem Adel der Sprache ſchafft da die wahre Größe und die höchſte Reiſe. An ihr läßt die Energieſpannung ſich ableſen, die den Stoff ge⸗ meiſtert. Unerſchöpflich wie die geiſtige Tiefe lebt auch ſie vor uns auf. Geſchult an dem Genius der griechiſchen Sprache und der ſtraffen Logik der römiſchen, an dem begeiſterten Schwung Schillerſcher Rede und der klaſſiſchen Vollendung in Goethes Wort. Eine Verbindung von griechiſcher Anmut, römiſcher Kraft und deutſchem Gemüt. Machtvolle Akkorde voll Größe und Wucht * i F N d ee 5 davon überzeugt, daß nur eine ortsgeſetzliche — Manmhein, 28. Junl. Geueraleagzeigev.(Abendblatt) 3. Seite. Platz. Dann begab ſich Wencelides mit dem Anwalt Preßburger ins Nebenzimmer, entfernte von ſeinem Schreibtiſch vorher die Schere, und nahm auch ſeinen Säbel mit. Der Stabsarzt blieb vorſichtshalber zurück. Frau Hofrichter zitterte am ganzen Kör⸗ per, ſie konnte ſich nicht erheben, als ihr Gatte eintrat. Er beugte ſich herab, zog ſie empor, umarmte und küßte ſie. Er legte ſich ſichtlich Zurückhaltung auf, da der Arreſthauptmann ihm vorher gugeredet hatte, ſeine Faſſung zu bewahren. Der Eindruck den Hofrichter macht, iſt furchtbar. Sein früheres ſchmales, markan⸗ tes Geſicht iſt dick aufgequollen, die rechte Halsſeite dick verſchwollen durch eine Lymphdrüſenentzündung, ſeine Bewegungen ſind fahrig, exaltiert, die Sprache ſtockend. In abgeriſſenen Sätzen ſtößt er Worte hervor. Zunächſt wollte er von ſeinem Geſtändnis reden dvozu ihm ſeine Gattin aufforderte. Er ſchien das Geſtändnis als ein nicht freiwilliges hinſtellen zu wollen. Der Profoß hatte im elben Moment Major Wencelides verſtändigt, der ins Zimmer kam und Hofrichter energiſch bedeutete, er möge davon nur in Abweſenhei der Damen mit ſeinem Anwalt ſprechen. Er kam zaber immer wieder darauf zurück und erklärte, er habe das Ge⸗ tändnis nur für Frau und Kind abgelegt. Dann ſagte er mit Mecht, daß das Militärſtrafprozeßverfahren eine große Ungerech⸗ kigkeit und Grauſamkeit ſei. Wiederholt bedankte er ſich bei dem Arreſthauptmann für die humane Behandlung. Alles ſtieß er in kurzen, abgeriſſenen Sötzen, häufig die Worte wiederholend, her⸗ vor. Dann übergab er dem Rechtsanwalt Preßburger ſein eigen⸗ Händig geſchriebenes Teſtament, ſeiner Frau ein Los mit den Worten:„Behalt' es für das Kind(mit zitternder Stimme), viel⸗ leicht gewinnt es etwas“ Nach dreiviertel Stunden gab Wence⸗ lides das Zeichen zum Abſchied. Hofrichter überlief ein Zittern. Er wurde noch blaſſer; tränenüberſtrömt nahm er Abſchied mit den Worten:„Verlaßt mich nicht! Verlaßt mich nicht!“ — Aus Stadt und Land. * Maunheim, 28. Juni 1910. In den Ruheſtand verſetzt wurde der Vorſtand der Filiale des Landesgewerbeamts Robert Bi chweiler in Furtwangen auf Anſuchen. SEtatmäßig angeſtellt wurde Finanzaſſiſtent Franz Geiger beim Katholiſchen Oberſtiftungsrat als Buchhalter bei der Kathol. Stiftungsverwaltung Karlsruhe. uuoebertragen wurde bei der Staatseiſenbahnverwaltung dem Vorſtand der Bahnbauinſpektion 2 in Freiburg, Oberingenieur (Hermann v. Stetten, die Vorſtandsſtelle der Bahnbauinſpektion 5 Freiburg, dem Vorſtand der Bahnbauinſpektion Ueberlingen, aurat Norbert Hermannz, die Vorſtandsſtelle der Bahnbau⸗ inſpektion Konſtanz, dem Vorſtand der Bahnbauinſpektion Kon⸗ fſtanz, Oberingenieur Otto Spies, die Vorſtandsſtelle der Bohn⸗ “bauinſpektion 1 in Heidelberg, dem Vorſtand der Bahnbauinſpek⸗ tion Gernsbach, Oberingenieur Ferdinand Lehn, die Vorſtands⸗ ſtelle der Bahnbauinſpektion 2 in Heidelberg, dem Vorſtand der Bahnbauinſpektion Lauda, Bahnbauinſpektor Friedrich König, die Vorſtandsſtelle der Bahnbauinſpektion in Gernsbach, dem Vor⸗ and der Bahnbauinſpektion Bruchſal, Baurat Karl Hofmann, e Vorſtandsſtelle der Bahnbauinſpektion 1 in Karlsruhe, dem Aſpektionsbeamten bei der Generaldirektion, Bahnbauinſpektor lbert Joachim, die Vorſtandsſtelle der Bahnbauinſpektion Bruchſal, dem Vorſtand der Bahnbauinſpektion Eberbach, Ober⸗ Ernannt wurden unter Verleihung der Amtsbezeichnung Bahnbauinſpektor die zweiten Beamten der Eiſenbahnverwaltung: RMegierungsbaumeiſter Ludwig Maas in Heidelberg zum Inſpek⸗ tionsbeamten beim Miniſterium des Großh. Hauſes und der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Regierungsbaumeiſter Franz Schmitt in Freiburg zum Inſpektionsbeamten bei der Generaldirektion und Buchhalter Julius Schlageter bei der Katholiſchen Stiftungs⸗ verwaltung Karlsruhe zum Revidenten beim Katholiſchen Ober⸗ ſtiftungsrat. Als Mitglied des Stadtverordnetenkollegiums wurde heute vom Bürgerausſchuß anſtelle des f Fabrikanten Emil Mayer mationalliberale Fraktion hatte das Vorſchlagsrecht. *Als Mitglied des Stiftungsrats der Freiherrl. v. Hövel⸗ ſchen Stiftung wurde heute vom Bürgerausſchuß gewählt: Glaſer⸗ meiſter Adam Lamerdin mit 87 Stimmen. DDie Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Man ſchreibt uns: Auf das Eingeſandt in Nr. 288 ſei erwidert, daß von ſeiten ſäm:⸗ Licher hießger kaufmänniſcher Vereine und Verbände zwei gleich⸗ lautende Anträge auf Herbeiführung der völligen Sonntagsruhe iim Handelsgewerbe dem Stadtrat unterbreitet worden ſind. Zum weiteren haben durch Abgabe ihrer Unterſchrift rund 700 Laden⸗ inhaser ihr Einverſtändnis mit dem Vorgehen der kaufmänniſchen Vereine bekundet. Schließlich iſt ein gemeinſames Zuſammen⸗ darbeiten aller kaufmänniſchen Vereine bereits in die Wege geleitet, ſodaß nichts unverſug bleiben wird, um das ge⸗ ſteckte Ziel zu erreichen. Insbeſondere findet unſerer⸗ es die Gegenarbeit der im Eingeſandt genannten Kreiſe die vollſte Beachtung, derzufolge wir im geeigneten Augen⸗ ick die entſcheidenden Maßnahmen kreffen werden. Wir ſind feſt Neuregelung jene Wünſche zu erfüllen vermag, die hinſichtlich der Sonntagsruhe von ellen Angeſtellten und vor allen Dingen von der übergroßen Mehr⸗ heit der hieſigen Ladeninhaber gehegt werden. Mit der Selbſthilfe, don der im Eingeſandt die Rede iſt, iſt ernſtlich nicht mehr zu rechnen; an ihre Stelle muß vielmehr die auf ſozialer Erkenntnis beruhende Entſcheidung der Gemeindebehörde treten. Um ſie zu er⸗ wirken, iſt uns jedermann Bundesgenoſſe, der ſich vollauf des Ein⸗ kaufes an den Sonntagen entwöhnt und in erſter Linie Firmen Ferückſichtigt, die als Freunde der Sonntagsruhe bekannt ſind. Der Ausſchuß zur Herbeiführung der völligen Sonn tagsruhe im Handelsgewerbe, Mannheim. ——— erklingen neben den Spielereien witziger Ironie und der Bitter⸗ nis des Spottes, die leichtfließende Rede neben dem ſchweren Rhythmus tragiſchen Ernſtes. Wie in der Dichtung ſteht der Stoff im Gleichklang mi dem Rhythmus des Wortes, hat jede Geſtalt ihr Tempo der Sprache und ſie alle den Klang verborgener Muſik. eil ſich hier wieder einmal jemand von fremder Beeinfluſſung hielt und in den Geiſt der deutſchen Sprache ſich verſenkte, ht ſie uns in all ihrer Herrlichkeit der Wandelfähigkeit, der igkeit ihres Klangs, dem Ernſt und ihrer Kraft. Sie macht das erk wahrhaft würdig„deutſchen Leſern“ zu gehören. FJabrikant Julius Thorbecke mit 87 Stimmen gewählt. Die Gründung eines Bezirksvereins Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh. des Verbandes Deutſcher Diplom⸗Ingenieure. Am 24. d. M. wurde in Mannheim, Reſtaurant Wilhelmshof, nach einem Referat des Herrn Oberingenieurs Dipl.⸗Ing. Stamm aus Frankfurt a. M. ein Bezirksverein Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh. des Verbandes Deutſcher Diplom⸗Inge⸗ nieure ins Leben gerufen. Dieſer Verband, der in dieſen Tagen ein Jahr beſteht, zählt bereits 1500 Mitglieder und ca. 100 För⸗ derer. Bezirksvereine beſtehen in Berlin, Cöln, Darmſtadt, Dort⸗ mund, Düſſeldorf, Eſſen, Frankfurt.., Hannover, Leipzig, Mainz, Wiesbaden. Die Gründung weiterer Bezirksvereine ſteht bevor. Es iſt eine Standesvereinigung, ähnlich wie die der Aerzte, Anwälte etc. etc., vertritt als ſolche lediglich Standesintereſſen, und weiſt jedwede gewerkſchaftliche Tendenz von ſich. Der Verband Deutſcher Diplom⸗Ingenieure hat ſeine Aufmerkſamkeit auch jenen Aufgaben zugewandt, die ſich ergeben aus der ökonomiſchen und ſozialen Struktur unſerer heutigen Volkswirtſchaft, in der die um⸗ faſſende Mitarbeit der techniſch⸗ſtaatswiſſenſchaftlichen Intelligenz im Intereſſe der wirtſchaftlichen und politiſchen Zukunft der Nation nicht länger mehr entbehrt werden kann. In den Vorſtand des neu gegründeten Bezirksvereins find die Herren Diplom⸗Ingenieure Lorinſer, Anſchütz, Hanſer, Mader, Roeſch und Paulſen gewählt. Erfolgreich abgeſchloſſenes akademiſches Stu⸗ dium iſt Aufnahmebedingung des Verbandes. Es können nur deutſche Reichsangehörige, denen von einer deutſchen techniſchen Hochſchule oder Berg⸗Akademie der wiſſenſchaftliche Grad eines Diplom⸗Ingenieurs verliehen wurde, Mitglieder des Verbandes werden. Als Förderer können Körperſchaften, Vereine, Perſonen aufgenommen werden, die die Beſtrebungen des Verbandes zu un⸗ terſtützen gewillt ſind. Intereſſenten ſind gebeten, Anfragen an Herrn Dipl.⸗Ing. Hanſer, Mannheim, Parkring La, zu richten. Die Erhöhung der Hundeſteuer auf 23 Mark hatte in Karls⸗ ruhe zur Folge, daß gegen das Vorjahr über 1600 Hunde weniger, alſo nur ea. 1900 Hunde angemeldet wurden. Der Einnahmeaus⸗ fall wird daher ſehr bedeutend ſein. Man berechnet ihn für die Stadt⸗ und Staatskaſſe auf etwa 12 000 M. Eine nordamerikaniſche Indianer⸗Kapelle(die North⸗Ameri⸗ can Indian Band des indianiſchen Regierungskapellmeiſters David Ruſſell Hill) aus Philadelphia wird am 2. und 3. Juli, abends %9 Uhr bezw. 8 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens konzertieren. Das intereſſante Orcheſter iſt die beſte unter den drei überhaupt exiſtierenden Indianer⸗Kapellen und ſetzt ſich aus 22 nordamerikaniſchen Vollblut⸗Indianern zuſammen, die ſich aus berſchiedenen Stämmen, vorwiegend aber aus Irriquois⸗ und Sioux⸗Indianern rekrutieren. Die Indianer ſind ſämtlich in ſtaatlichen Muſikſchulen Amerikas ausgebildet worden und verfügen nach den vorliegenden amerikaniſchen Kri⸗ tiken über ein hohes muſikaliſches Können. Ja ſie zählen ſogar einige namhafte Soliſten in ihrer Mitte. Es iſt die erſte Original⸗ Indianiſche Kapelle, die nach Europa herüberkommt und die Tour⸗ nee dieſes Orcheſters hat demgemäß außerordentliches Aufſehen erregt. Es wird wohl auch für längere Zei die einzige indianiſche Kapelle bleiben, die man in Europa kennen zu lernen Gelegenheit haben wird, da die außerordentlich hohen Koſten einer ſolchen überſeeiſchen Konzertreiſe eine Wiederholung ſehr erſchweren. Die tenverkauf zu dieſen zwei Konzerten iſt den bekannten Vorver⸗ kaufsſtellen des Roſengartens übertragen. *Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 13. auf 14. Juni wur⸗ den von Nachbeſchriebenen unter Anwendung falſcher Schlüſſei und Ausſägung einer Türfüllung eine 25 Zentimeter lange, 20 Zentimeter breite und 9 Ztmtr. hohe braune, innen rot geſtrichene Haſſette mit Henkel, Inhalt etwa 100 M. Silbergeld und etwa 6 1. Täters: Alter 17—19 Jahre. Größe:.65—.70 Meter groß, Geſtalt: ſchlank, Bekleidung(gräulichen Anzug, Stehkragen und kleiner runder weißer Strohhut). Perſonenbeſchreibung des 2. Täters: Alter 17—19 Jahre, Größe:.65—.70 Meter groß. Ge⸗ ſtalt: ſchlank. Bekleidung: dunklen Anzug, Stehkragen, kleiner runder weißer Strohhut und trug Brille oder Zwicker. Aus dem Schöffengericht. Sehr anrüchige Geſchäfte macht der Händler Friedrich Stier von hier. Klaviere ſind bei dieſen Geſchäften ſein Lieblingsobjekt. Der Händler Ludwig Schweitzer von hier führte ihn am 15. Februar d. J. bei dem Klavierhändler Wilhelm Hauck als einen Bauer von Viernheim ein, der für eine zu gründende Wirtſchaft ein Klavier brauche. Auf das Klavier gab er ihm einen auf den Metzger Kilian Pfau in Käfertal gezogenen Wechſel in Höhe von 150 M. und 65 M. bar als Anzahlung, der Reſt des Koſtenbetrages ſollte in Ratenzahlungen von 15 M. monat⸗ lich erfolgen. Der Wechſel ſollte aus einem Pferdeverkauf von Pfau herrühren, er ſtellte ſich aber als vollſtändig faul heraus, da Pfau kein Metzger, ſondern ein Karuſſellbeſitzer und dieſer ihm auch nur das Akzept gegeben hatte, um den Diskonterlös des Wechſels von Stier zu erhalten. Es war alſo anzunehmen, daß Pfau die Honorierung des Wechſels ſo lange verweigern würde, ſo lange er dieſe Gegenleiſtung nicht erhalten hatte. Das Klavier wurde ſchon am andern Tage von Stier, wie er angibt, auf dem Wege zwiſchen Käfertal und Viernheim von ihm an einen Karuſſell⸗ beſitzer verkauft. Als Hauck ſein Geld forderte, erwiderte Stier ihm: Du Bauer, du kriegſt keinen Pfennig von mir, das Meſſer iſt geſchliffen für dich. Gegen Stier wurde eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten ausgeſprochen. Der mitangeklagte Schweitzer wird freigeſprochen, da ihm ein Betrug nicht mit Sicherheit nach⸗ gewieſen werden konnte. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 106. Sitzung. W. Karlsruhe, 28. Juni. Der Präftdent eröffnet kurz nach 9½ Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter v. Mar⸗ ſchall, Generaldirektor Roth, Geh. Ober⸗Baurat Waßmer und Regierungkommiſſäre. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Fortſetzung der Beratung über die an die Budget⸗ kommiſſion zurückverwieſene Poſition Ausgabe Titel III § 62 im Spezialbudget des Eiſenbahnbaues(Bahnhofumbau in Baſel), Berichterſtatter: Abg. Pfefferle; 2. mündlicher Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über a) den Antrag der Abgg. Duffner u. Gen., den Bau einer Eiſenbahn von Titiſee nach St. Blaſien betr. ſowie die zu dem Projekt und deſſen Weiterführung ins obere Rheintal eingereichten Landtag; b) die Petition wegen Erwerbung der Eiſenbahn Zell⸗Todtnau durch den Staat und Weiterführung derſelben nach Titiſee; e) den Antrag der Abgg. Kölblin u. Gen., in Betreff der Weiterführung der Bahnlinie Appenweier Oppenau bis Griesbach und die einſchlägige Petition; d) den 3. Teil(Ziffer 2) des Antrags Kopf u. Gen., die Erſchließung des Landes durch neue Bahnen betr., Berichterſtatter: Abg. Kapelle ſpielt abwechſelnd in amerikaniſcher Militäruniform und in vollem Kriegsſchmuck(indianiſchem Nationalkoſtüm). Der Kar⸗ Scheckbücher und Formulare mit Aufſchrift,„Steinmetz u. Backhaus Mannheim“ geſtohlen. Erſuche um Fahndung und Feſtnahme und Drahtnachricht. Beſchreibung der Täter: Perſonenbeſchreibung des Petitionen einſchließlich des Nachtrags zu der Nachweiſung über Erledigung der einſchlägigen Petitionen vom letzten Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Duffner(3tr.) führt aus, die geſtrigen Aus⸗ führungen hatten ſeine Zweifel beſtärkt. Er habe nach wie wie vor Bedenken gegen die Poſition und halte an dem Antrag Blümmel feſt. Miniſter v. Marſchall: Die Summe von 2½ Mill. für das Projekt iſt erforderlich für die ganze Periode. In dieſer Periode ſind davon nur etwa ½ Mill. erforderlich. Abg. Wittemann(3Ztr.) erklärt, daß ihn nichts von ſeiner Stellung auf der Baſis des Antrages Blümmel ab⸗ bringt. Er ſei noch immer gegen die Poſition. Es bringe ihn auch nicht ab, wenn geſagt werde, es ſei ein Schildbürger⸗ ſtreich und eine Dummheit. Baſel ſei das Schmerzenskind. Es würden viele Fehler gemacht. Außer der zu hohen Auf⸗ ſchüttung ſolle eine Brücke verkehrt gebaut ſein. Das ſind Schildbürgerſtückchen. 2 Abg. Dr. Heimburger(.⸗P.): Die Kritik an der Regierung kann ich voll unterſchreiben. Für die geſtrigen Ausführungen des Abg. Fehrenbach muß man dankbar ſein. Er habe dem Treiben der Zentrumspreſſe einen Damm entgegengeſetzt, die alle diejenigen, die einen anderen Standpunkt einnehmen als der Abg. Wittemann, als Feinde der ländlichen Bahnen bezeichnen. Die Begründung der Regierung war wohl ſchwach, ſie hat die Fehler nicht ein· geſtehen wollen, aber es iſt deshalb doch nötig, die Poſition anzunehmen, um nicht ſofort wieder von neuem bauen zu müſſen mit doppelt ſo hohen Koſten. Wir können auch nicht unpraktiſch bauen. Miniſter v. Marſchall verteidigt nochmals die Poſition. Das Miniſterium habe zuerſt geglaubt, die Bau⸗ ſumme einſchränken zu müſſen, deshalb würden die 2½ Mill. nicht ſofort angefordert. Nachdem aber inzwiſchen die Er⸗ fahrung beſtätigt, daß das Projekt notwendig iſt. Deshalb hätte das Miniſterium es nicht verantworten können, jetzt nicht die Summe anzufordern. Abg. Breitenfeld(Soz.) als Vertreter des nächſten Bezirkes bringt Beſchwerden vor. Ober⸗Baurat Wasmer: Die größte Erhöhung des Geländes in Baſel beträgt nur 40 Zim. Hier kann man ruhig ſagen, hat man ſich geirrt. Man hatte eine grö Setzung des Bodens erwartet. Einen Teil der Koſten fi die Abtragung muß der Unternehmer tragen. Auch die richtige Aufſtellung einer Brücke iſt richtig. Das trifft al die Fabrik. Die hat das verſchuldet. Abg. Fehrenbach(3t.) verteidigt ſeinen geſtrigen Ausdruck, daß man mit der Ablehnung eine Dummheit b. gehen würde. Redner tritt entſchieden dem Standpunkt de Abg. Wittemann entgegen. Der Standpunkt des Abg. Witte-⸗ mann iſt total unwirtſchaftlich: Jetzt abzulehnen, um ſpätt in wenigen Jahren vielleicht die doßpelten Koſten zu habe Ich muß mich auch inſofern gegen den Antrag Blüm! richten, als er die Basler Angelegenheit mit dem Ausbau Netzes verbindet. Dieſe Frogen ſollten getrennt bleiben. Abg. Venedey(Pp.)] erklärt, gegen die Poſition ſtimmen wollen aus perſönlichen Gründen, weil die Regierung ö nichts tut, die Verhältniſſe zu beſſern. Es ſo teſt ſein. Abg. Reinhardt(Ztr.): Ich bitte den Miniſter die von d Abg. Wittemann vorhin geſtellte Frage zu beantworten, wievie der Architekt fürr das Basler Projekt erhalten hat und wer das i 75 verlantet, der Profeſſor Moſer habe dafür 57 000 Mark er alten. 855 2 Miniſter v. Marſchal!l: Das Honorar des Architekten, der de Bahnbau bearbeitete, bemißt ſich nach den Hamburger Normen die für alle Architekten gelten. Der Architekt iſt zwar Referen fungiert aber hier als Pripatarchitekt. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.): Die Auskunft iſt mir dunkel. Ein techniſcher Referent zugleich als Privatarchitekt i mir nicht verſtändlich. Ein Mittelding eines Beamten der für ſeine Arbeit auch dann noch als Privatmann bezahlt wird, verſteht ich nicht. Ich erwarte hier eine nähere Aufklärung. 5 Miniſter v. Marſchall: Der bahntechniſche Referent be⸗ zieht für ſeine Tätigkeit, wie wir aus dem Betriebs⸗Budget ent nehmen können, nur 2500 Mk. Gehalt. Es iſt der Profeſſor Moſer, der zugleich das Projekt für den Basler Bahnhof ausge arbeitet hat. Daß das nicht unter die 2500 Mk. fallen kann, is verſtändlich. Der Vertrag, das Projekt auszuarbeiten, iſt mit der Firma Moſer abgeſchloſſen worden, ſondern mit Profeſſor Moſer. Beim Karlsruher Bahnhof iſt ein Preisausſchreiben er⸗ folgt und die Ausführung dann dem techniſchen Referenten Miniſterium des Innern übertragen worden. Mit dem Moſer glaubt die Regierung einen glücklichen Griff getan zu hal und ſie glaubt auch, wirtſchaftlich verfahren zu ſein. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.): Die Sache iſt noch Der Miniſter erzählt uns, daß in Karlsruhe ein Preisa erfolgt iſt. Iſt das auch in Baſel der Fall gewefen?(Der M. ſter ſchüttelt den Kopf.) Alſo nein. Ich finde es doch tümlich, wenn der Referent beauftragt wird, einen Plan arbeiten und der Ausführung, alſo ſich ſelbſt, dann bec ſoll. Das ſcheint doch eine Praxis zu ſein, die nicht zu worten iſt.„„„„„ Abg. Fehrenbach(Ztr.): Der Karlsruher Bahnho auch einem techniſchen Referenten übertragen worden, wie w hört haben. Das iſt doch ein unerhörter Zuſtand. Ich v. jetzt auch, daß die Ausführung des Konverſationshauſes in Baden demſelben Referenten übertragen worden iſt, der das Ausſchreiben erfolgten Eingänge zu prüfen hat. Es e alſo, daß der Referent alle übrigen Profekte beiſeite ſchi ſein Projekt zur Annahme empfiehlt. Das iſt doch un Es liegt doch nahe, daß nicht das beſte Projekt verwend⸗ ſondern das Projekt das aus der Nebenbeſchäftigung des amtli Referenten hervorgeht. Da erhebt ſich doch eine Frage, Referent ſo überhaupt noch andere Projekte begutachten? Das doch nicht möglich. In derartige unhaltbare Zuſtände ge ört mal ganz energiſch hineingegriffen.(Sehr richtig.) Miniſter v. Marſchall: Wir glaubten, am zu wenn wir dem Profeſſor Moſer die Ausarbeiung des Projektes übertrugen und glaubten damit am wirtſchaftlichſten zu handel Die Ausarbeitung erfolgte unter Mitwirkung der General %%% Abg. Kolb(Soz.): Es iſt unglaublich, was unz Landtag geboten wird. Wir haben eben eine Kete vo Redensarten gehört.(Präſident: Das dürfen Sie Abg. Stockinger ruft: Iſt aber doch ſol). Wir Unglaubliche, daß ein Referent ſein Proj und ſein Prrielt ſelbſt preiſt. Cbarakteriſ 4. Seile. Seusral⸗Auzeiger.(Abendblatt) Mannheim, 28. Junf. ſter, der ſelbſt nicht Sachverſtändiger iſt, Auskunft gibt, wäh⸗ rend die Generaldirektion ſchweigt. Ich finde es auch ſonderbar, daß die Generaldirektion mit Technikern angefüllt iſt und wenn dann ein Projekt gebraucht wird, für dieſes 57000 M. an einen Privatarchitekt gezahlt werden muß. 5 Abg. Rebmann(natl.): Wir ſind da in Fragen hinein⸗ gekommen, die uns auf das lebhafteſte intereſſieren. Es handelt ſich hier um die Perſonalunion, um den Referenten und den bauausführenden Referenten. Es ſoll nicht verkannt werdenz daß wir auch gute Erfahrungen gemacht haben, ſo bei dem Bau des Landesgefängniſſes in Mannheim, das wir allſeitig aner⸗ kannt haben. Das kann nun einmal ſein, einmal aber auch nicht ſein. Ich kann es deshalb nicht als erwünſcht bezeichnen, daß kechniſche Referenten zugleich mit der Beaufſichtigung beauftragt werden. Im Intereſſe der Reinlichkeit müſſen wir wünſchen, daß das unterbleibt. Miniſter v. Marſchall: Dem Wunſche des Hauſes wird die Regierung natürlich nachkommen. Sie glaubte, in dem Sinne des Hauſes gehandelt u haben. Abg. Hummel(Byp.]): Wir haben hier das Bild einer voll⸗ ſtändigen Desorganiſation der Zentraleiſenbahnbehörde gewon⸗ nen. Daran iſt der Dualismus der Eiſenbahnbehörde ſchuld. Ich kann nur ſagen, das es ſchwer ſein wird für die Eiſenbahnver⸗ waltung, das Vertrauen des Hauſes wieder zurückzugewinnen. Abg. Fehrenbach(3Ztr.): Wir haben hier drei Fälle. In Baſel iſt das Projekt unter der Hand den beaufſichtigenden Referenten für 57000 M. übertragen worden. In Karlsruhe iſt das Projekt dem techniſchen Referenten im Miniſterium des Innern übertragen worden, der auch zugleich die Projekte auf das Ausſchreiben begutachtet. Im dritten Falle, in der Angele⸗ genheit des Konverſationshauſes in Baden⸗Baden iſt gleichfalls das Projekt dem techniſchen Referenten im Miniſterium des Innern übertragen worden, demſelben Beamten, der alle ein⸗ gegangenen Projekte begutachtet und die Bauausführung über⸗ vacht. Was will es gegenüber dieſer Tatſache ſagen, wenn der Miniſter ausführt, daß wir nach der Fertigſtellung des Bahn⸗ hofes in Baſel mit ihm zufrieden ſein werden. Das iſt doch eine untergeordnete Frage. Man braucht nur die Fälle zuſammen⸗ zuſtellen, um die Verderblichkeit einzuſehen. Da hat doch ein Preisausſchreiben gar keinen Zweck. Es hat den Anſchein, daß die beſten Pläne zurückgewieſen ſind, weil der techniſche Referent, der Begutachter, das Projekt ſelbſt ausführen will. Wenn man von einer Stadtperwaltung ſo etwas hören würde, ich wüßte nicht, was der Bürgerausſchuß mit ihr machen würde(Sehr richtigl). Aber es ſcheint mir, als ob auch andere Miniſter jeßt hier auf der Anklagebank ſitzen müßten. Die Regierung muß wiſſen, daß die Volksvertretung unter keinen Umſtänden ſolches weiter dulden wird. Präſident Rohrhurſt: Dieſe erörterte Frage ſcheint mir ſo wichtig zu ſein, daß ſie von der zur Beratung ſtehenden Poſi⸗ tion getrennt werden und an die Budgetkommiſſion verwieſen werden ſollte, um ſie zu behandeln, wenn alle Miniſterien vor⸗ handen ſind.(Sehr richtigl) Miniſter v. Marſchall macht noch Ausführungen, die in der allgemeinen Unruhe nicht verſtändlich ſind. Nach dem Schlußworte der Berichterſtatter wird der An⸗ trag Blümmel mit 30 gegen 14 Stimmen abgelehnt und die 2½ Millionen für Baſel genehmigt. s Abg. efferle(natl.) berichtet über den Antrag der Abgg. und Genoſſen den Bau einer Eiſenbahn von Titi⸗ ſee nach St. Blaſien betreffend, ſowie die zu dem Projekt und deſſen Weiterführung ins Oberrheintal eingereichten Petitionen einſchließlich des Nachtrags zu der Nachweiſung über Erledigung der einſchlägigen Petitionen vom letzten Landtag. Der Bericht⸗ erſtatter führt aus, daß die Kommiſſion einmütig beſchloſſen habe, die Regierung zu erſuchen, noch Mittel in einem Nach⸗ tragsetat für dieſe Bahnen anzufordern, daß aber die Regierung ſich entſchieden weigere und das mit den finanziellen Verhält⸗ niſſen bekunde. Die Kommiſſion ſtelle aber trotzdem den Antrag. Abg. Duffner(3tr.] begründet die Notwendigkeit der Bahn für das Gebiet und bedauert die Erklärung der Regierung. Abg. Kopf(Ztr.) berichtet über den Antrag der Abgg. Kölblin und Genoſſen in betreff der Weiterführung der Bahn⸗ linie Appenweier—Oppenau bis Griesbach und die einſchlägige Petition. Abg. Blümmel(Ztr.) wendet ſich heftig gegen die Regie⸗ rung, daß ſie dem Wunſche des Hauſes hier nicht entgegenkomme. Abg. Hummel(Pp.): In dem Gebiet Titiſee⸗St. Blaſien können 66 Prozent der dort in dem ſtaatlichen Waldungen be⸗ findlichen Häuſer nicht verwertet werden infolge des Fehlens kiner Bahn. Der Mehrertrag würde für das Domänenärar über M. 100 000 betragen. Dabei iſt das Holz aus den Waldungen bon Privaten und Gemeinden noch nicht mitgerechnet. Die Er⸗ richtung der Bahn rechtfertige ſich alſo völlig aus volkswirtſchaft⸗ lichen Intereſſen. Abg. König(natl.): Meine Freunde werden für die An⸗ tträge eintreten und dafür ſtimmen. Nach eingehender Prüfung ſind wir dazu gekommen, daß die Bahn Titiſee⸗St. Blaſien eine große Entwicklung des Bezirkes herbeiführen wird. Ich ſelbſt und meine Freunde halten uns von jedem Optimismus fern, aber durch dieſe Bahn würde der Staat große indirekte Vorteile erhalten. Die vielen Millionen ſind verwendet worden für die Prpjekte der Regierung, aber die Wünſche der Volksvertretung ſind nicht berückſichtigt worden.(Sehr richtigl) Ich gebe der Er⸗ warkung Ausdruck, daß deshalb die Regierung hier nachgeven wird. Es iſt richtig, daß die Regierung allein die Verantwortung trügt, darum muß ſie wohl die Wünſche des Hauſes auf Grund ihrer Kenntnis des Staatshaushaltes eingehend prüfen. Das kann und ſoll ſie tun, aber ſie hat zu erkennen gegeben, daß noch gewiſſe Mittel in unſerem Staatshaushalt vorhanden ſind. Da⸗ durch iſt die ablehnende Haltung der Regierung nach meiner An⸗ ſicht keine begründete. Abg. Wittemann(3tr.) Bahn. Miniſter v. Marſchall: Die Regierung fühlt den ganzen Ernſt der Verantwortung, wenn ſie auf einen Wunſch nicht ein⸗ ſeht, der hier von allen Seiten vorgetragen wird. Wie der Abg. König treffend geſagt hat, muß die Regierung die Verantwortung öſt kragen, ſie kann ihr nicht abgenommen werden. Sie kann aber eben nicht verantworten und dem Wunſche in der jetzigen eit nicht nachkommen. Sie würde ſich freuen, wenn ſie einen einmütigen Wunſch mit einem freudigen Ja beantworten e kann das aber nicht, um ſo mehr, da das Haus einer nicht zugeſtimmt hat, die die Steigerung der Ein⸗ rbeigeführt hätte.(Der Miniſter meint offenbar die der 4. Klaſſe.) Daß das Haus ſeinerzeit ſich auch ſo ie Vereinfachung des Eiſenbahnbetriebs gewendet indruck nicht verfehlt(Hier iſt der Proteſt der e Fortfall zweier beſchleunigter Perſonenzüge nach Baſel gemeint) Würde die Regierung dem bürde an Stelle einer Mehreinnahme verlangt ebenfalls dringend die Wunſch einer Bahn von Titiſee nach St. Blaſien ernſt gemeint iſt und hofft, daß ſie in der Lage ſein wird, dem Wunſche in nicht allzu ferner Zeit nachzukommen. Wann das ſein wird, läßt ſich natürlich nicht ſagen. In der Abſtimmung wird er Antrag der Kommiſſion: 1. der Großh. Regierung den Wunſch auszuſprechen, noch in den derzeit zur Beratung ſtehenden Staatsvoranſchlag durch eine Nachtragsforderung den Betrag von 1000 000 M. als erſte Rate zur Erſtellung einer normalſpurigen Staatsbahn Titiſee— St. Blaſien, und zwar vorerſt für die erſte Teilſtrecke dieſer Linie von Titiſee bis gegen Aha, einzuſtellen; 2. dazu die Vorausſetzung auszuſprechen, daß für dieſen Bahnbau bezüglich der Geländeſtellung die gleichen Grundſätze in Geltung treten, wie ſolche im Geſetz vom 2. September 1908 „die Ergänzung des Staatsbahnnetzes betreffend“ als maßgebend feſtgeſetzt ſind: 5 3. damit den Antrag der Abgg. Duffner und Genoſſen. dahin lautend:„Die Großh. Regierung wird erſucht, alsbald einen Geſetzentwurf über den Bau einer Eiſenbahn von Titiſee nach St. Blaſien vorzulegen und eine erſte Rate in einer Nachtrags⸗ forderung in den Staatsvoranſchlag einzuſtellen, wenn nötig unter Herabminderung der für die großen Bahnhöfe vorgeſehe⸗ nen Mittel“ für erledigt zu erklären einſtimmig angenommen, ebenfalls der Antrag, die eingelaufene Petition des Vereinigten Eiſenbahnkomitees der Bezirke St. Blaſien und Waldshut, 1. Teil: des Eiſenbahnkomitees Schluchſee ſowie des Gemeinderats Bernau der Großh. Regierung als geeignetes Material zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Mit Mehrheit wird beſchloſſen, die eingelaufene Petition des Vereinigten Eiſenbahnkomitees der Bezirke St. Blaſien und Waldshut, 2. Teil, ferner jene der Ge⸗ meinden des Schlüchttales und der Gemeinde Tiengen, ſowie diejenige des Stammkomitees für die Vorbereitung eines Bahn⸗ baues St. Blaſien—Rheintal, deren Eiſenbahnwünſche ſchon dem letzten Landtag vorgelegen haben, im Sinne der damaligen Be⸗ ſchlüſſe des hohen Haufes zu dieſen Bahnprojekten für erledigt zu erklären. Einſtimmig angenommen wird ferner der Antrag, den Nachtrag zu den Nachweiſungen über die Erledigung der dem Großh. Staatsminiſterium während des Landtages 190%8 von der 2. Kammer der Landſtände überwieſenen Petitionen eben⸗ falls für erledigt zu erklären. Abg. Pfefferle(natl.) berichtet über die Petitionen wegen Erwerbung der Eiſenbahn Zell⸗Todtnau durch den Staat und Weiterführung derſelben nach Titiſee. Die Kommiſſion beautragt dieſe Petitionen der Regierung zur Kenntnisnahme zu über⸗ weiſen. Nach kurzer Debatte wurde der Ankrag genehmigt. Darauf wurde die Sitzung abgebrachen und auf Donnerskag nachmittag 4 Uhr bertagt. Vom badiſchen Landtag. W. Karlsruhe, 2. Juni. Der Sturm gegen das Eiſenbahnminiſterium tobte heute in der zweiten Kammer fort und erhielt neue Nahrung durch eigen⸗ tümliche Tatſachen, die ſich heute in der Debatte herausſtellten. Die Regierung beſchäftigt techniſche Referenten, die, da ſie nur ein geringes Gehalt beziehen, eigentliche Staatsbeamten im Nebenamt ſind. Dieſe techniſchen Referenten haben die Aufgabe die nach einer Ausſchreibung einlaufenden Bauprojekte zu prüfen und eins davon zur Annahme zu empfehlen, Weiter müſſen ſie über 1055 Bauausführung wachen. Es ergaben ſich nun folgende 3 Fälle: 3 1. übertrug die Regierung die Ausarbeitung des Projektes, unter Mitwirkung der Generaldirektion, des Bafler Bahnhofes dem Profeſſor Moſer in Karlsruhe, der dafür die Summe von M. 57000 erhielt. Dieſer hatte zugleich als techniſcher Referent die Bauausführung des eigenen Projektes zu überwachen. 2. Die Regierung erließ für das Projekt des Karlsruher Bahnhofbaues ein Preisausſchreiben. Die eingelaufenen Ent⸗ würfe zu begutachten und eins zugleich zur Annahme vorzu⸗ ſchlagen, hatte der techniſche Referent des Miniſteriums des Innern. Dieſer liefert aber zugleich ebenfalls ein Projekt, das dann ſofort angenommen wurde. Er war alſo Entwerfer, Be⸗ gutachter und Beaufſichtigender in einer Perſon. 3. Das Gleiche wiederholte ſich bei dem Ausſchreiben für das Projekt des Konverſationshauſes in Baden⸗Baden. Auch hier war die Vereinigung aller 3 Perſonen in einem Beamten vorhanden. Dieſes eigentümliche Verfahren fand allgemeine Mißsbilli⸗ gung aller Parteien ohne Unterſchied, denn es wurde geltend gemacht, daß die Gefahr vorhanden iſt, daß wertpolle Entwürfe nicht angenommen werden, aus obigen Tatſachen heraus. Weiter wurde die ungeheure Summe beanſtandet, die z. B. für das Baſler Projekt verausgabt wurde, um ſo mehr, da die General⸗ direktion viel techniſche Beamte beſchäftigt. Die Debatte darüber war ſehr erregt und klar wurde zu erkennen gegeben, daß es ſehr ſchwer ſein würde für die Eiſenbahnbehörde, das Vertrauen des Hauſes wieder zurückzugewinnen. Die Angelegenheit wurde dann der Bubgetkommiſſion überwieſen, damit ſie in Anweſen⸗ heit des geſamten Miniſteriums verhandelt werden kann. Das Haus gab zu erkennen, daß es keinesfalls gewillt ſei, ſolche Zu⸗ ſtände zu dulden. Die Stimmung des Hauſes wurde natürlich nicht dadurch beſſer, daß trotz des einmütigen Wunſches der 2. Kammer, einen Nachtragsetat mit einer Nachforderung für eine Bahn von Titi⸗ ſee nach St. Blaſien vorzulegen, entſchieden abgelehnt wurde, wobei ſich der Miniſter auf die Ablehnung der 4. Klaſſe bezog. Wie heute im Landtage verlautete, wird Miniſter von Mar⸗ ſchall nach Schluß des Landtages zurücktreten. Aus dem Großherzogtum. Heddesheim, 27. Juni. Ein allgemeines Sommer⸗ feſt beabſichtigt der hieſige örtliche Medizinalverein zu veranſtal⸗ ten. Das Feſt ſoll im Auguſt und zwar am dritten Sonntag ſtatt⸗ finden. Der Reinertrag aus Selbſtübernahme der Wirtſchaft, Ein⸗ trittsgeldern etc. ſoll der Kaſſe des Medizinalvereins zugute kommen. Als Feſtplatz iſt der Turnplatz hinter dem neuen Schul⸗ haus auserſehen. Dem Medizinalverein gehören zumeiſt Arbeiter⸗ familien an. § Neckarhauſen, 27. Juni. Sonntag in Eppelheim ſtattgefundenen Turnfeſt errang ſich der Turnerbund„Germania“ Neckarhauſen einen erſten Preis. nach o0. Altſimonswald, 27. Juni. Man vermutet der„Freib. Ztg.“, daß die von Profeſſor Rehbock⸗Karlsruhe im Elsgebiet in Ausſicht genommene Stauanlage hier er⸗ richtet wird. oc. Karlsruhe, 27. Juni. Zu demtraurigen Vor⸗ kommnis in der Durlacherſtraße wird von anderer Seite ge⸗ meldet, der junge Müllich habe ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Dache geſtürzt. Ueber den Streit ſelbſt werden folgende Einzelheiten bekannt. Der 17jährige Karl traf Sonntag nacht 2 Bei dem am vergangenen ie Regierung erſieht aber, daß der Uhr den 21 Jahre alten Bruder Fritz Ecke Zähringer⸗ und Dur⸗ lacherſtraße, der von ihm Geld au Schnavs verlangte. Jener machte dieſem heftige Vorwürfe. Der Wortwechſel artete zu Tät⸗ lichkeiten aus. Inzwiſchen kam der älteſte Bruder Franz herbei, worauf Fritz flüchtete. Franz b rachte Karl nach Hauſe und beglei; tete dann einen Bekannten zur Bahn. Karl ſoll nun zu Hauſe ge⸗ äußert haben, er werde ſich etwas antun. Um ½3 Uhr wurde er auf dem Dache geſehen, er konnte aber im letzten Moment von einem Nachbar ins Dachfenſter hineingezogen werden. Später verließ Karl nochmals das Bett und ſtieg aufs Dach, von wo er ſich auf die Straße ſtürzte. Der Unglückliche brach das Ge⸗ nick und war ſofort tot. Ein Schutzmann ſetzte den auf dem Heimweg befindlichen Franz von dem Vorfall in Kenntnis. Dieſer ging direkt auf Fritz zu, der inzwiſchen wieder vor dem Hauſe er⸗ ſchienen war, und verſetzte ihm mit den Worten:„Du biſt Schuld daran“, mehrere tiefe Stiche in Kopf und Rücken. Der lebensgefährlich Verletzte wurde im Krankenautomobil ins Kran⸗ kenhaus verbracht. Der 28 Jahre alte Franz Müllich wurde feſt⸗ genommen und ins Amtsgefängnis eingeliefert. Wertheim, 27. Juni. Der Akademiſche Verein Darmſtadt machte in der letzten Woche eine Spefſartwan⸗ derung und hatte ſich auf Samstag abend hierher angemeldet. Infolge der ungünſtigen Witterung mußte die Tour abgekürzt wer⸗ den und es fand auch die beabſichtigte Schloßbeleuchtung nicht ſtatt. Bei dem gemütlichen Beiſammenſein beteiligten ſich auf Einladung auch einige Mitglieder hieſiger Geſellſchaften und Vereine auf dem Schloſſe. 85 Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 28. Juni. Oberbürgermeiſter Martin eröffnet um.20 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 109 Mitgliedern und widmet ſodann dem, Stadtoerordneten Emil Mayer folgenden formvollendeten, kief⸗ empfundenen N Nachruf: 8 In Trauer gedenken wir vor Eintritt in die Tagesordnung eines Heimgegangenen, der nahezu zwei Jahrzehnte ununter⸗ brochen unſerm Kollegium angehört und darin vermöge ſeiner un⸗ gewöhnlichen Geiſtes⸗ und Charaktereigenſchaften, ſeiner ehenſo energiſchen wie gewinnend liebenswürdigen Perſsnlichkeit eine ausgeſprochen führende Stellung einnahm: Herr Kommerzienrat Emil Mayer iſt am 8. ds. Mis. von langem ſchwerem Leiden durch den Tod erlöſt worden. Die Geduld, ja ich darf wohl ſagen der Heldenmut, mit dem der Verblichene dieſe bitteren Leiden ſeiner letzten Lebensjahre trug, war einer ſeiner hervorſtechendſten Charakterzüge, und das wehmütig liebevolle Gedenkwort, mit dem die beklagenswerte Gat⸗ tin unſeres Freundes wenige Tage nach ſeinem Tode mir gu⸗ ſammenfaſſend ſein Weſen kennzeichnete:„Er war ein ſo mutiger Mann“— haben auch wir im Zuſammenwirken mit ihm gar oftmals als wahr zu erproben Gelegenheit gehabt. Mutig und entſchloſſen, ohne erſt lange unſicher rechts oder links Fühlung zu nehmen, ohne ſich bon Ober⸗ oder Unterſtrömungen irgend⸗ welcher Art abhängig zu machen, ging er ſtets den geraden Weg ſeiner Ueberzeugung und gewann ſich eben dadurch ſowohl im polf⸗ tiſchen Leben als Parteiführer und als Abgeordneter, wie in der Gemeindeverwaltung als Stadtperordneter und kluger Fraktions⸗ redner neben der Liebe und Anhänglichkeit ſeiner Freunde auch die Achtung und unumwundene Anerkennung ſeiner Gegner. Daß dieſe ſeine tapfere Ueberzeugungstreue gleichwohl ſelbſt in kriti⸗ ſchen Zeiten und bei ſtürmiſchen Erörterungen niemals in ver⸗ letzender Schärfe hervortrat, ſondern ſtets gepaart blieb mit ver⸗ ſöhnlichem Sinn und konzilianteſter Form, habe ich namentlich in der Theaterkommiſſion, in der ich perſönlich lange Jahre hindurch, bei Windſtille wie bei Sturm mit ihm zuſammenarbeiten dürftg⸗* häufig an ihm bewundert. Vielleicht vermag nichts beſſer die ſeltene Art, die milde Toleranz und das ungewöhnliche Geſchick des trefflichen Mannes zu beleuchten, den wir in Emil Mayer ver⸗ loren, als die Tatſache, daß er über 15 Jahre lang das ſchwierige, mühevolle und klippenreiche Amt eines von der Großh. Regierung beſtellten Zenſors für unſer Hoftheater verwaltete, ohne daß je ein nenneswerter Konflikt ſich ergab, ja ohne daß vielleicht die Exiſtenz einer ſolchen Zenſur einem großen Teile unſerer Bepöl⸗ kerung überhaupt zum Bewußtſein kam. Welche ausgezeichneten menſchlich⸗perſönlichen Sigen⸗ ſchaften den Heimgegangenen ſchmückten, wie er bei allen gemein⸗ nützigen und wohltätigen Beſtrebungen ſtets mit in vorderſter Reihe ſtand, wie warm ſein Herz ſchlug für das Glück und die Größe ſeiner Vaterſtadt, ſeines Vaterlandes, das bedarf in unſerm Kreiſe, die wir ihn alle kannten und verehrten, keiner beſonderen Hervorhebung mehr; daß er ebenſo begeiſtert und opfermutig, wo es galt, auch einzutreten wußte für die Förderung der hehren Kunſt, davon hat er uns noch kurz vor ſeinem Tode ein leuchten⸗ des und nachahmenswürdiges Beiſpiel gegeben: Gehörte er doch mit zu den edeln und großherzigen Spendern des Meiſterwerks der Malerei, das ſeit Monaten deutſche und außerdeutſche Kunſt⸗ freunde in Atem hält und dem Namen der Mannheimer Kunſthalle weithin Anſehen und Ruhm erwirbt. Mit den Gefühlen aufrichtigſten Dankes und tiefer Wehmut geloben wir, des geſchiedenen Kollegen Andenken ſtets in hohen Ehren zu halten. Deſſen zum Zeichen bitte ich Sie, ſich bon Ihren Sitzen zu erheben.(Geſchieht.) Es wird hierauf in die Tagesordnung eingetreten. Gehaltsverhältniſſe des Bürgermeiſters Dr. Finter. Es wird beantragt, das Jahresgehalt des Bürgermeiſters Dr. Finter von 10 000 auf 12 000 Mark zu erhöhen. Nach einigen empfehlenden Worten des Stv.⸗V. Selb wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Errichtung der Stelle eines Direktors der ſtädtiſchen Kunſthalle. Beantragt wird die Errichtung der ſtändigen Stelle eines Direktors der Kunſthalle und die Auswerfung eines Gehalts von 7000 Mark für Dr. Wichert. Sto.⸗V. Sel hb begründet die Vorlage. Er weiſt auf die Not⸗ wendigkeit der Anſtellung eines ſtändigen Direktors unſerer Kunſt⸗ halle hin, der dafür zu ſorgen habe, daß die Sammlung vervoll⸗ Fändigt und das allgemeine Intereſſe des Publikums der Kunſt⸗ halle zugewendet wird. Stv. Bub erklärt, daß er für ſeine Perſon leider nicht in der Lage iſt, der Vorlage zuzuſtimmen. Er iſt der Anſicht, daß die gegenwärtige Finanzlage der Stadt die Schaffung einer Direktor⸗ ſtelle für die Kunſthalle nicht erlaube. Man hätte das ſeitherige Verhältnis beibehalten ſollen, bis die Finanzlage eine beſſere ge⸗ worden iſt. Er findet es weiter bedenklich, daß der Direktor die Pflicht hat, größere Reiſen zu unternehmen. Das könne ſich Mannheim nicht leiſten. Es wäre für ihn intereſſant, einmal eine Aufſtellung zu ſehen über die Koſten der Reiſen ſtädtiſcher Be⸗ amten. Oberbürgermeiſter Martin ſtellt feſt, daß die Reiſen ſtädti⸗ ſcher Beamten Mannheims die gleiche Zahl erreichen, wie die⸗ jenigen anderer gleich großer Städte. Die Reiſen ſeien abſolut unvermeidlich und im Intereſſe der Stadt dringend notwendig, Die Stadtverordneten verlangen immer das Beſte bei Vortagen. Aus der Luft heraus könnten die Anregungen nicht geſchöpft wer⸗ den. Wenn die Herren ſtädtiſcher Aemter niemals in Augenſchein nehmen, wie die Einrichtungen anderer Städte ſind, dann werde auch die Zahl der möglichen Anregungen gering werden. Die Stadtverwaltung beſchränke natürlich die Reiſen auf das not⸗ wendigſte, darauf könne ſich der Bürgerausſchuß verlaſſen. Aber unter eine gewiſſe Grenze laſſe ſich die Anzahl der Reiſen nicht herabſetzen. Es handle ſich hier darum: will der Bürgerausſchuß dalb 6 Ahr iſt der Hilfsgerichtsdiener Scholz, Mannheim, 28. Juni. General⸗Augeiger.(Abenbölatt.) 5. Seite. einen Direktor der Kunſthalle oder nicht! Wenn der Bürgeraus⸗ ſchuß das nicht für nötig finde, dann hätte man niemals eine Kunſft⸗ halle bauen ſollen. Wenn wir eine Kunſthalle haben wollen, die eine Bedeutung hat, muß ein Direktor vorhanden ſein. Zum ztweiten muß dieſer ſtets über Ort und Stelle von Kunſtverkäufen unterrichtet ſein und notwendigerweiſe Reiſen nach Kunſtzentren unternehmen. Der Direktor der Kunſthalle Frankfurts beſuche mindeſtens einmal alle vier Wochen die Kunſtinſtitute der euro⸗ päiſchen Hauptſtädte. In der kurzen Zeit, in der wir unſere Kunſt⸗ halle haben, ſei Direktor Tſchudi von Berlin dreimal hier geweſen. Direktor Juſti von München habe ebenfalls zweimal unſere Kunſt⸗ halle beſucht. Er könne nochmals verſichern, daß unnötige Reiſen würden. Die Vorlage wird hierauf mi en Sti en die db f mit allen Stimmen gegen die des Errichtung von weiteren zwei Pryfeſſorenſtellen an der Höheren Mädchenſchule. wird die Bewilligung der erforderlichen Wirtſchafts⸗ mittel. Nach einigen empfehlenden Worten des Sto.⸗V. Gießler wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Erwerbung von Liegenſchaften. Zu bewilligen ſind nachträglich 76 500 Mark. Stb.⸗V. Gießler begründet kurz die Vorlage. Stb. Anſelm bemerkt, er ſei jederzeit gern bereit, für der⸗ artige Vorlagen zu ſtimmen. In letzter Zeit ſei ihm aber doch das Bedenken aufgeſtiegen, ob man nicht zu viel kaufe. Er befürchte, daß man durch zu umfangreiche Geländeerwerbungen das Steuer⸗ kapital zu ſehr verringere. Das müſſe auf den Steuerfuß Einfluß haben. Die Erfahrungen in letzter Zeit haben die Notwendigkeit daß der Steuerfuß nicht zu ſehr in die Höhe geſchraubt wird. Oberbürgermeiſter Martin glaubt nicht an einen erheb⸗ lichen Umlageausfall. Aber dieſer Ausfall könne für die ſtädtiſche Bodenpoliik niemals maßgebend ſein.(Sehr richtig), denn dem Ausfall ſtehe der weit größere Vorteil auf ſozialem und finanziel. lem Gebiet gegenüber. Man werde wahrſcheinlich nicht in der Lage ſein, den finanziellen Vorteil in den nächſten Jahren ein⸗ zuheimſen Aber das wäre eine kurzſichtige Stadtgemeinde, die nur den Vorteil berückſichtige. Man müſſe dafür ſorgen, daß das Gelände der Stadtgemeinde nicht abnimmt. Das ſei die Tendenz der Stadtgemeinde ſeit vielen Jahren. Die Terrainverkäufe für induſtrielle Anſiedlungen mußten durch Terraineinkäufe paraly⸗ ſiert werden. Je mehr man eigenes Gelände habe, deſto größer ſei der Ausfall. Mannheim befinde ſich glücklicherweiſe immer noch unter den—5 Städten, die das meiſte Gelände haben. Mannheim dürfe ſich dieſe Stellung nicht nehmen laſſen. In den letzten drei Jahren hätten die Terrainkäufe mit den Verkäufern nicht gleichen Schritt gehalten. Es werde gegenwärtig eine Zu⸗ ſammenſtellung bearbeitet. Der Bürgerausſchuß werde alſo noch Gelegenheit haben, prinzipiell zu der Frage Stellung zu nehmen, welche Beträge in den nächſten 5 Jahren zu Geländekäufen ver⸗ wendet werden ſollen. Sty. Seiler bemängelt die Höhe des Preiſes für das Ge⸗ lände in Sandhofen. Wie er höre, ſollte in dem Wald Sand ge⸗ graben werden. In der 16. Sandgewann ſei auf eine große Reihe von Jahren genügend Gelände vorhanden. Oberbürgermeiſter Martin erwidert, es beſtehe bis jetzt kein Beſchluß, daß in dem Waldhofer Wald Löcher gegraben wer⸗ den ſollen. Das Angebot eines großen zuſammenhängenden Wald⸗ kerrains dürfte nicht abgewieſen werden. Was mit dem Sand⸗ boler Wald einmal geſchehe, das wiſſe man heute noch nicht. Stb Seiler ſtellt nach dieſer Erklärung die Anfrage, ob bei Walderwerbungen die Taxation durch den Forſtmeiſter erfolge. Stv. Ludwig vertritt auch die Anſicht, daß der landwirt⸗ ſchaftliche oder Waldcharakter für die Erwerbung von Gelände nicht ausſchlaggebend ſein dürfe. Nach weiteren Bemerkungen des Sty. Hoffſtätkter und des Vorſitzenden wird die Vorlage einſtimmig ange⸗ nommen. Neubau eines Krankenhauſes. Es liegen zwei Anträge vor. Der Stadtverordnetenvor⸗ ſtand beantragt, die Vorlage an eine gemiſchte Kommiſ⸗ fion von 14 Mitgliedern zu verweiſen zur Auswahl eines geeig⸗ neteren Platzes. Ein Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion bewegt ſich in der gleichen Richtung. Stv.⸗V. Selb beſpricht in längeren Ausführungen die Vor⸗ lage. Wenn es ſich um eine erhebliche Summe handle, wenn es ſich um ein Projekt handle, das viele Jahre ſeinen Zwecken dienen ſolle und wenn man andererſeits die Hoffnung haben könne, daß vielleicht ein anderer Platz vorhanden ſei, ſo ſei es die Pflicht, ſich anderen Anſchauungen unterzuordnen und das Projekt einer gemiſchten Kommiſſion zur Prüfung der Platzfrage zu überweiſen. Der Kommiſſion müſſe überlaſſen werden, ob ſie eine andere Löſung finde⸗ (Schluß folgt.) Sportliche Nundſchau. * Fußball. Bei dem am letzten Sonntag ſtattgefundenen Retourwettſpiel zwiſchen der 2. Mannſchaft des Fußballvereins Weinheim und der 2. Mannſchaft des Fußballklubs„Viktoria 1908˙ Neckarhauſen konnte wiederholt Viktoria 1908 Neckarhauſen als Sieger hervorgehen. Reſultat::0 für Viktoria Neckarhauſen. Das Wetſpiel fand auf dem neuen Sportplatz in Neckarhauſen ſtatt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Volksſpiele auf der Bergveſte Dilsberg. Wir möchten hier⸗ mit nochmals auf die am Sonntag, den 3. Juli nachmittags 5 Uhr ſtattfindende Uraufführung der„Roſe von Dilsberg“ empfeh⸗ lend hinweiſen, zu welcher es ratſam iſt, ſich frühzeitig mit Billete zu verſehen, da der Kartenverkauf ſchon ein ſehr reger iſt und nur eine beſtimmte Anzahl ſolcher ausgegeben wird, damit auch die Beſucher des 3. Platzes genügend Sitzplätze vorfinden.— Anläß⸗ lich der Eröffnung der Spiele findet an dieſem Tage, unſeres 2 Wiſſens zum erſtenmal, bei eintretender Dunkelheit eine H öhen⸗ bheleuchtung in Dilsberg ſtatt, welche vom heimkehrenden Publikum von Neckargemünd und Neckarſteinach aus ſehr gut wahrgenommen werden kann.— Die Textbücher ſind auch erſchie⸗ nen, koſten per Stück 60 Pfg. und ſind ebenfalls, wie die offiziellen Programme und Billette bei D. Frenz, Annoncen⸗Expedition, Mannheim E 2, 18, Tel. 97, erhältlich. N 2 55 Der Bonner Männergeſangverein in Brüſſel. Brüſſe I, 27. Juni. Der bekannte Vonner Männergeſangverein, auf einer Sängerfahrt durch Belgien begriffen, gab geſtern nachmittag vor etwa 1500 Perſonen ein ſehr beifällig aufgenommenes und glän⸗ zend verlaufenes Konzert. Die deutſchen Sänger wurden 9 ihren belgiſchen Sangesgenoſſen begrüßt und erhielten einen Lorbeer⸗ kranz. Von FJag in Jag. 55 — Hinricht Gövlitz, 28. Juni. Heute morgen Hinrichtung 5 ſeine Geliebte Alma Spengler ermordete und vom Schwurgericht zum Tode verurteilt worden war, auf dem Hofe des Landgerichts⸗ gefängniſſes durch den Scharfrichter Schwietz hingerichtet worden. — Erinnerung an die Pariſer Ueberſchwem⸗ mung. Der während der letzten Pariſer Ueberſchwemmung ein⸗ geſetzte Unterſuchungsausſchuß iſt noch immer an der Arbeit und hat es ſogar für nötig gefunden, einen vorläufigen Bericht abzu⸗ geben, weil die Lage gerade jetzt wieder drohend geworden iſt. Die unterirdiſche Waſſermaſſe unterhalb Paris iſt noch immer unver⸗ hältnismäßig groß, ſo daß ein Anwachſen der Seine, das bei den jetzigen Regengüſſen ſehr wahrſcheinlich iſt, nicht abſorbiert werden könnte. So geräumig die Pariſer Kloaken ſind, ſo haben einige davon einen ſolchen Druck auszuhalten, daß man für ihre Feſtig⸗ keit fürchtet. Der Seinepräfekt hat, nachdem er von dieſem Be⸗ richt Kenntnis genommen, ſofort vom Gemeinderat einen Kredit von zwei Millionen Franken gefordert. — Frauenmord in Amiens. Paris, 27. Juni. Den Stoff zu einem Kriminalroman gibt die Geſchichte eines Lei⸗ chenfundes, die der„ePtit Pariſien“ erzählt. In Amfiens wurde im Brunnen eines Hauſes der Körper einer Frau gefunden, um deren Arme und Hals Stricke geſchnürt waren; das Geſicht und die fleiſchigen Stellen des Körpers waren von Ratten zerfreſſen, ſo daß es ganz unmöglich war, feſtzuſtellen, ob die Tote jung oder alt war. Dieſe Frage iſt aber für die Unterſuchung von Wichtig⸗ keit, weil man die Namen der beiden Frauen kennt, die in dem Hauſe gewohnt haben. Es waren die 33jährige Giuliette Garnier und ihre 18jährige Tochter Marie. Eine von beiden iſt von der anderen ermordet und in den Brunnen geworfen worden. Die Nachbarn haben im Auguſt v. J. einen heftigen Streit und Hilfe⸗ rufe gehört und auch bemerkt, daß während der Nacht eine der Frauen das Haus verließ. Aber ſie wiſſen nicht zu ſagen, ob die nächtliche Reiſende die Mutter oder die Tochter war, und ſeit einem Jahre war nichts mehr von den Frauen Garnier zu hören. Der einzige Bewohner des Hauſes war ſeitdem ein Agent der Polizei, Zisnane, der zu Lebzeiten der Ermordeten im Hauſe der Damen Garnier wohnte, und um den der Streit wahrſcheinlich entſtanden iſt. Pisnane glaubt, in der Toten die Mutter zu erkennen; aber mehrere eZugen aus Amiens verſichern, ſie hätten Frau Garnier in einer Stadt an der Grenze geſehen. — Feuersbrunſt. Glasgow, 28. Juni. Die Ogſton und Jannants Seifenfabrik wurde durch eine Feuersbrunſt zer⸗ ſtört. Der Schaden beträgt 80 000 Pfd. Sterling. Aus dem Großherzogkum. oc. Meiſſenheim(Amt Lahr), 26. Juni. Eine mutige Tat vollbrachte der„Lahrer Ztg.“ zufolge das Fjährige Söhnchen des Dreſchmaſchinenbeſitzers Karl Weber. Der Knabe rettete ein 2jähriges Kind, das in den z. Zt. ziemlich hochgehenden Mühlbach⸗ kanal gefallen war, vom Tode des Ertrinkens. oc. Unterentersbach, 26. Juni. Der Hochwaſſer ſchaden wird für die hieſige Gemarkung auf 34000 M. be⸗ rechnek. getzte Rachrichten und Telegramme. * Landau(Pfalz), 28. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der 35jährige, ver⸗ heiratete Verbrauchsſteueraufſeher Joſef Dutt, der ſich an einem 14⸗ jährigen Mädchen vergangen hatte, ſollte am Montag verhaftet werden, war aber beim Erſcheinen der Polizei bereits flüchtig ge⸗ gangen. Dutt wendete ſich nach Heidelberg und hat ſich dann dort erſchoſſen. * Mainz, 28. Juni. In der geſtrigen geheimen Stadtver⸗ ordnetenverſammlung wurde an Stelle des penſionierten Hof⸗ rates Emil Steinbach der Dirigent des Rühlſchen Geſangvereins zu Frankfurt a.., Karl Schurichs, unter 72 Bewerbern für 5 Jahre zum ſtädtiſchen Kapellmeiſter gewählt. Anonyme Drohbriefe, E. Karlsruhe, 28. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie es den An⸗ ſchein hat, beſteht hier eine Geſellſchaft von Perſonen, die nach den unerfreulichen Vorbildern in anderen Großſtädten durch anonhme Drohbriefe Beunruhigung und Verwirrung in die Be⸗ völkerung zu tragen ſucht. Wie wir ſchon meldeten, gelangte ein ſolcher Drohbrief an das Groß h. Geheimkabinett, mit der Andeutung, daß das Groß h. Reſidenzſchloß in die Luft geſpreungt werden ſolle. Die Polizei hat daraufhin umfaſſende Sicherheitsmaßregeln zur Bewachung des Schloſſes getroffen. Es hat ſich ſeit Eintreffen des Briefes an das Geheim⸗ kabinett bis zu dem gegenwärtigen Augenblick nichts ereignet, das irgendwie Anlaß zur Beunruhigung geben könnte. Wie man übrigens hört, ſind an den Großherzog mehrere Briefe gerichtet worden, die ein Bombenattentat auf das Reſidenzſchloß in Ausſicht ſtellen. Heute erfährt man, daß auch der hieſigen Stelle der Rheiniſchen Kreditbank ein Drohbrief zuging, in dem eine Sprengung des Bankgebäudes in Ausſicht geſtellt wird. Die Polizeiobehörde faßt die Angelegenheit nicht beſonders tragiſch auf, da ſie vermutet, daß es ſich hier nur um unangebrachte Scherze handle. Sie fahndet eifrig nach den Briefſchreibern, hat aber bis jetzt noch keinerlei An⸗ haltspunkte für die Spur derſelben gefunden. Im allgemeinen nimmt man in der hieſigen Bepölkerung dieſe Drohbriefe lediglich als den Ausfluß einer übertriebenen Laune an, die lediglich den Zweck haben ſollen, die Karlsruher Bevölkerung zu beunruhigen. Das Luftſchiff Deutſchlaud. g. Düſſeldorf, 28. Juni.(Privat⸗Telgr.) Das Luftſchiff „Deutſchland“ i ſtheute morgen kurz nach ½9 Uhr zu einer Fahrt in das bergiſche Land aufgeſtiegen. In der Kabine befanden ſich vier Vertreter der Preſſe. Wegen des heftigen Sturmes konnte die Fahrt nicht eingehalten werden und wurde von der Richtung abge⸗ trieben. Um ½2 Uhr wurde es nördlich von Münſter geſichtet. In Münſter iſt der Landungsplatz auf der Bodenheide noch nicht fertig, ſodaß das Luftſchiff dort nicht landen kann. Es fuhr weiter in der Richtung nach Osnabrück. Es iſt direkt ausgeſchloſſen, daß das Luft⸗ ſchiff heute nach Düſſeldorf zurückkehren kann. * Eſſen, 38. Juni. Das Luftſchiff kam 11 Uhr vormittags in der Richtung von Steele in Sicht, fuhr um 11.20 Uhr in der Richtung Gelſenkirchen, 11.40 Recklinghauſen, 12.05 Uhr Lünen und 12.15 Uhr Ludringhauſen in der Nähe bei Münſter. Ausſperrung in den Schweizer Brauereien. * Baſel, 28. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Verband der ſchweizeriſchen Brauereien kündigt die Ausſperrung von 25 Prozent des Arbeiterperſonals zum 30. Juni an, wenn der Bohkott nicht aufgehoben wird. Die Brauereigehilfen beantworten die Ausſperrung mit ſofortigem Generalſtreik, 2000 Arbeier werden ausſtändig, die ſchweizeriſche Arbeiter⸗ ſchaft wird alle Brauereien boykottieren, die chriſtlich organi⸗ ſierten Brauer haben die Teilnahme am Streik abgelehnt. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Vertagung des Allenſteinprozeſſes. Berlin, 28. Juni. Aus Allenſtein wird gemeldet: Wäh⸗ rend der heutigen Sitzung fiel die Angeklagte bei der Vorleſung des Gutachtens des Provinzialmedizinalkollegiums mit den Wor⸗ ten:„Ich halte es nicht mehr aus“, ohnmächtig zuſammen. Sie wurde in das kleine Zeugenzimmer für Frauen geführt, wo die mediziniſchen Sachverſtändigen ſich um ſie bemühten. Die Ver⸗ handlungen wurden bis 11.30 unterbrochen. Dann wankte die Angeklagte von zwei Verteidigeren geſtützt, wieder in den Sagl. Wie einer der Sachverſtändigen dem Präſidenten mitteilte, iſt die Angeklagte verhandlungsunfähig. Wie von autoritativer Seite behauptet wird, ſind die Sachverſtändigen Dr. Puppe und Profeſſor Meyer der Anſicht, daß die Angeklagte zur Zeit geiſtesgeſtört ſei und in eine geſchloſſene Anſtalt gehöre. Die Verhandlung wurde vor⸗ läufig fortgeſetzt, doch mußte man jeden Augenblick auf eine Unterbrechung gefaßt ſein. Wie beſtimmt verlautet, waven in der vergangenen Nacht Anzeichen dafür vorhanden, daß bei der Angeklagten der helle Wahnſinn ausgebrochen iſt. Der Miniſterwechſel. Berlin, 28. Juni. Die Reihe der ſcheidenden Männer iſt mit Frhr. v. Rheinbaben noch nicht erſchöpft. Es werden noch mehrere nachfolgen, vor allem der Staats⸗ ſekretäre v. Tirpitz, welcher ſein Abſchiedsgeſuch ſchon in den nächſten Tagen einreichen dürfte. Es wird viel bemerkt. daß Tirpitz—6 Tage in Kiel geweſen iſt, ohne daß man ſeinen Namen bisher in den Hofberichten las, oder daß er zur kafſerlichen Tafel zugezogen wurde. Statt deſſen wurden eine Reihe von Admiralen zur Frühſtückstafel geladen, jedoch Admiral v. Tirpitz fehlte darunter. Im Reichstage hatte v. Tirpitz wie erinnerlich auf mannigfaches Drängen des Zentrums, im Zuſammenhange mit den Kieler Werfk⸗ ſkandalen, ein Disziplinarverfahren gegen den Verwaltungs⸗ direktor der Werft Geh. Admiralitäts⸗Rat Anderſon in Aus⸗ ſicht geſtellt, obgleich bei dieſem nichts herauskommen werde. Es iſt in der Tat in dieſem Verfahren nichts herausgekommen, ſodaß es demnächſt eingeſtellt werden wird. Mit dieſer An⸗ gelegenheit ſowie auch mit Unſtimmigkeiten zwiſchen ihm und dem Reichskanzler wird der bevorſtehende Rücktritt des Herrf v. Tirpitz in Verbindung gebracht. 5 * Berlin, 28. Juni. Der Staatsanzeiger ſchreibt: Dem Finanzminiſter Freiherrn von Rheinbaben iſt die nachgeſuchte Entlaſſung erteilt worden. Oberbürgermeiſter Lentze⸗Magdeburg iſt zum Finanzminiſter ernannt worden. Dem deutſchen Botſchafter in Paris, Fürſt Radolin, iſt der erbetene Abſchied erteilt worden unter Verleihung der Brillanten zum Kreuz der Großkomturen des Hohenzollern Hausordens. Als Nachfolger iſt Staatsſekretär von Schön in Ausſicht genommen, der durch den Bukareſter Geſandten Kiderlen⸗Wächter erſetzt wird. 95 5 Der neue preußiſche Finanzminiſter. * Frankfurt a.., 28. Junj. Wie die„Frankf Ztg.“ mitteilt, iſt zum Nachfolger des Herrn v. Rheinbaben als Finanzminiſter der Oberbürgermeiſter von Magdeburg Lentze auserſehen, der ſeit 4 Jahren die Stadt Magde: burg im Herrenhauſe vertritt und zur neuen Partei gehört und von einigen als gemäßigt liberal bezeichnet wird, aber wohl mehr als freikonſervativ anzuſehen iſt. Er iſt Referent über den Etat im Herrenhauſe und hat erſt bei der füngſten Etatsdebatte Herrn v. Rheinbabens Etatspolitik gegen die Kritik des Herrn von Gwinner in Schutz genommen. Berlin, 28. Juni. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffent⸗ licht den Rücktritt des Finanzminiſters von Rheinbaben, an deſſen Stelle der Oberbürgermeiſter Dr. Lentz e⸗Magdeburg tritt. Der neue Finanzminiſter Dr. Lentze, bisher Oberbürgermeiſter, von Magdeburg, iſt am 21. Oktober 1860 in Hamm i. Weſtfalen geboren. Den Poſten als Oberbürgermeſter bekleidete er ſeit 1. Auguſt 1906. Im Dezember desſelben Jahres wurde er auf Prä⸗ ſentation der Stadt Magdeburg in das Herrenhaus berufen Vor ſeinem Amtsantritt in Magdeburg war Dr. Lentze ſeit 1899 Bürgermeiſter von Barmen und 1895—99 Bürgermeiſter von Mülhauſen i. Thür. Als ſolcher war er ebenfalls Mitglied des Herrenhauſes. Um die Stadt Magdeburg hat ſich Dr. Lentze ganz beſondere Verdienſte erworben, vor allem auf dem Gebiete des Bank⸗, Schul⸗ und Verkehrsweſens. Im Herrenhaus beteiligte er ſich bei der letzten Finanzdebatte an der Auseinanderſetzung zwiſchen Frhrn. v. Rheinbaben und Herrn von Gwinner, wobei er ſich im großen ganzen die Anſchauung des Finanzminiſters zu eigen machte. Nur in der Beurteilung der Renten⸗Konver⸗ ſion ſchloß er ſich der Kritik des Bankdirektors an. Dr. Lenße ſteht politiſch der nationalliberalen Partei nahe. Freiherr von Rheinbaben hat ſich gegenüber einem Interviewer über die Gründe ſeines Rücktritts dahin ge⸗ äußert, daß er ganz freiwillig von ſeinem Poſten zurücktrete. Erſcheide im vollen Einverſtändnis mit dem Reichskanzler Sein Rücktritt ſei keineswegs auf die bekannten Angriffe des Herrn von Gwinner im Herrenhauſe zurſckzuführen. Alle dieſe Kombinationen ſind hinfällig. Durch die günſtige Gelegenheit habe er ſich veranlaßt geſehen, ſeine Stellung mit dem Oberpräſidenten der Rheinprovinz vertauſchen zu können. 2. Magdeburg, 28. Juni.(Priv.⸗Tel.) Oberbürgermeiſter Leutze, der zum Finanzminiſter ernannt wurde, iſt polittſch bisher noch nicht viel hervorgetreten. Seit Jahren vertritt er Magdebur tim preußiſchen Herrenhauſe. Bei Beratung der Lehrer⸗Beſoldung 2 vorlage vertrat er ſeiner Zeit im preußiſchen Herrenhauſe recht wirk⸗ ſam die Intereſſen der Kommunen. Dernburgs Abſchied vom Kaiſer. Berlin, 28. Juni. Aus Kiel wird gemeldet: In unter⸗ richteten Kreiſen erzählt man ſich, daß die Abſchieds⸗Audienz Dern⸗ burgs beim Kaiſer ſe hr kühl geweſen ſein ſoll. Der Kaiſer, der kurz vor der Verabſchiedung Dernburg noch ſehr gewogen war, ſolk über die verſchiedenen Aeußerungen Dernburgs über die politiſche Sttuation, die in der Tagespreſſe veröffentlicht würden, ſehr ungehalten geweſen ſein. Die Mißſtimmung ſoll in der Audienz Dernburgs einen ſehr deutlichen Ausdruck gefunden haben und es ſoll nur der Intervention des Geueralbirektors Hamburg⸗Amertka⸗Linte, Ballin, zu verdanken geweſen ſein Deruburg eine Gelegenheit gefunden hat, den Katſer no eiumal 4 zu ſehen. Seneral⸗Nuzeiger:(Abendblatt⸗) Mannheim, 28. Jun: bolrswrrtschall. „Papyrus“.⸗G. In der heute im Sitzungsſaal der Süddeut ſchen Dis⸗ tonto⸗Geſellſchaft.⸗G. ſtattgehabten ordentlichen General⸗ VBerſammlung der„Papyrus“.⸗G., hier, wurden die Regularien er⸗ ledigt und die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates Herr Hermann Clemm, Obertsrot und Herr Bankdirektor Dr. Richard Laden burg wiedergewählt. Auf Aunfragen aus der Verſammlung über die Ausſichten des laufenden Geſchäfts jahres berichtet Herr Generaldirektor Leenz, daß der Abſatz ein recht befriedigender ſei, jedoch ließen die Preiſe noch immer ſtark zu wünſchen übrig, ſodaß vorerſt von einem Verdienſt wohl noch nicht die Rede ſein könne. Es habe allerdings den Auſchein, als ob die Preiſe etwas im Anziehen begriffen ſeien, was natürlich nicht ohne Einwirkung auf die Rentabilität ſein werde, beſonders wenn jetzt die Fabrik ihre Anulage voll auszunützen in der Lage ſei. Die ganze Fabrik, die im Herbſt vorigen Jahres in vollen Betrieb gekommen ſei, funkttoniere tadellos. Auf eine ſpezielle An⸗ frage über die Qualität der Produkte erwiderte Herr Lenz, ganz im Anfang ſeien einige natürliche Störungen aufgetreten, die jedoch jetzt vollkommen behoben ſeien. Die Qualität ſei jetzt eine ganz uns gar einwandfreie, was ſchon der ſchlanke Abſatz und die Beliebtheit der Produkte bei der Kundſchaft beweiſe. Die tägliche Produktion, die letzt 72 Tonnen betrage, ſolle demnächſt auf die vorgeſehenen 80 To. erhöht werden. Der Verwaltung und insbeſondere der Direktion wurde ſchliez⸗ lich der Dank der Verſammlung für die große Summe von Arbeit und Hingebung ausgeſprochen, mit welcher es möglich geweſen ſei, das Werk in ſo befriedigender Weiſe zu erſtellen und in Betrieb zu ſetzen. l** Schnellpreſſenfabrik Frankenthal, Albert u. Co.,.⸗G., Frankenthal. Der Geſchäftsbericht für 1909⸗10 bezeichnet die Be⸗ ſchäftigung als befriedigend. Die Verkaufspreiſe ſeien dagegen weniger günſtig geweſen. Abgeliefert wurden 633 li. V. 607) Schnellpreſſen und Rotationsmaſchinen im Werte von M..46 Mill.(M..38 Mill.), davon die Hälfte nach Deutſchland und die Hälfte nach dem Ausland. Der Fabrikationsgewinn hat ſich um M. 57 297 ermäßigt. Die diesmal in einem Poſten ausgewieſenen Abſchreibungen und Reparaturen ſtellten ſich etwas höher als im Vorjahr. Eine Dotierung des Delkrederekontos(i. V. M. 50000) unterbleibt diesmal. Obwohl an Vortrag M. 10877 mehr zur Verfügung ſtanden, iſt danach der Reingewinn um M. 10 581 niedriger. Die Dividende gelangt, wie bereits gemeldet, wieder mit 12 Prozent zur Verteilung. Die im Frühjahr v. Is. be⸗ gonnene Fabrikerweiterung war im Winter beendigt. Abgeſehen von den neu hinzugeſchaffenen rund 8000 Qm. Arbeitsräumen konnte auch die Fabrikationseinteilung einheitlicher geſtaltet wer⸗ den, was der Geſellſchaft weſentliche Vorteile biete. In der Bilanz figuriert das Immobilien⸗Konto mit M. 650 000(M. 475 000), Maſchinen und Werkzeuge mit M. 290 000(M. 300 000), Mobilien Utenſilien und Modelle ſind vollſtändig abgeſchrieben. Abgeſehen von M. 978 000 4proz. Obligationsſchuld betrugen bei Jahres⸗ ſchluß die Verbindlichkeiten M. 799 630[M. 787 129). Demgegen⸗ über waren in Bar und Bankguthaben M. 489 923(M. 314 000), in Effekten M. 363 760(M. 357 665) und in Wechſeln Mark 2 221 646[M. 2 519 394) vorhanden, die Vorräte ſind mit Mark 1037 613(M. 1 026 965) bewertet und bei Debitoren ſtanden M. 1 830 010[M. 1 849 118) aus. Die Reſerven enthalten Mark 1 Mill, das Delkredere⸗Konto M. 500 000 bei M..50 Mill. Grundkapital. Mehrere auf den Markt gebrachte patentierte Neukonſtruktionen in Rotationsmaſchinen und Schnellpreſſen haben Beifall gefunden, welcher die Verwaltung zu guten Hoff⸗ Rungen auf die Zukunft berechtige. Die gegenwärtig verbuchten, noch unerledigten Aufträge betragen über M. 1½% Mill. (i. V..46 Mill.), und da weitere Nachfrage in befriedigender Weiſe fortgeſetzt einlauſe, ſo dürfe auch für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr ein gutes Ergebnis erwartet werden. *** — Der Saatenſtand in Württemberg. Ueber den Saatenſtand in Württemberg um die Mitte Juni machen die Mitteilungen des Statiſtiſchen Jandesamtes folgende Angaben: Die Vegetation hat ſich allenthalben in befriedigender Weiſe entwickelt. Die Winterfrüchte zeigen überall ſchönen kräftigen Beſtand, auch der Winterweizen ſcheint ſich wieder gut erholt zu haben. Dagegen iſt die Sommerfrucht in ſtärkerem Grade durch die ungünſtige Witterung im Frühjahr beeinflußt worden. Die Kartoffeln ſind in den milderen Gegenden reich⸗ lich üppig herangewachſen. Der Hopfen hat ſich gut entwickelt und zeigt ein geſundes Ausſehen. Er iſt bis jetzt frei von Ungeziefer. Wenn auch der erſte Schnitt von Wieſen und Klee durch die Niederſchläge und Hochwaſſer gelitten hat, ſo verſpricht doch im großen und ganzen die Heuernte einen guten Ertrag, was umſo willkommener iſt, als die alten Futtervorräte aufgebraucht ſind und da und dort eine Futter⸗ und Milchknappheit ſich fühlbar ge⸗ macht hat. Der Stand der Obſtſorten entſpricht nicht ganz den Erwartungen, zu denen die herrliche Blüte berechtigte. Immerhin iſt bezüglich der Aepfel eine annähernd gute Ernte zu erwarten. Weniger günſtig iſt dagegen der Stand der Birnen, die vielfach ſtark abgefallen ſind. Die Weinberge ſind bis jetzt in guter Entwicklung. In günſtigen Lagen hat ſchon Mitte Juni die Blüte begonnen. Rebſchädlinge zeigen ſich bis jetzt nur ganz vereinzelt. Als Durchſchnittsnoten werden angenommen: Winterweizen 2,2, Sommerweizen 2,4; Winterdinkel 2,2; Winterroggen 22; Sommerroggen 2,2; Sommergerſte 2,5; Hafer 2,6; Kaxtoffeln 2,6; Klee 2,2; Luzerne 2,1; Bewäſſerungswieſen 1,9; andere Wieſen 2,9; Aepfel 2 2; Birnen 2,9; Weinberge 2,4. Ferdinand Flinſch.⸗G. für Maſchinenbau und Eiſengießerei, Offenbach. Nachdem die Generalverſammlung der Geſellſchaft, die im November v. J. ihr Kapital durch Rückkauf von M. 100 000 Aktien auf M. 420 000 reduzierte, die Auflöſung beſchloſſen hatte, wird nunmehr die Liquidations⸗Eröffnungbilanz per 1. April d. J. beröffentlicht. Für das am 31. März d. J. abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr gelangt bei einem Reingewinn von M. 146 688(i V. Mark 144 119) wegen der Liquidation eine Diyidende nicht zur Vertei⸗ lung(i. V. 9 Prozent), vielmehr dienen M. 14888 als Tantieme und Gratifikationen und M. 182 804 als Vortrag. Niederrheiniſche Dampf⸗Schleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft zu Düſ⸗ Idorf. In der ordentlichen Hauptverſammlung wurde be⸗ loſſen, nach Abſchreibungen von 56000 M. aus dem, unter Hin⸗ gzütziehung des Vortrages, zur Verfügung ſtehenden Reingewinn 58 533 M. eine Dividende von 3 Prozent, welche ſofort zühlbar iſt, zu verteilen und 11952 M. auf neue Rechnung vor⸗ zutrag Der Vorſtand ſchilderte die ungünſtige Lage, unter welcher die Rheinſchiffahrt algemein leide. Dieſe Ungunſt ſei hauptſächlich durch das Uebermaß des Baues neuer Schiffe hervorgerufen worden, woran ſich die Privatſchiffer ſo⸗ wohl, als auch die Geſellſchafter des Kohlenkonters beteiligten, während die ſogen. reinen“ Reedereien zum Teil gar nicht, zum Teil nur in ſehr beſcheidenem Maße ihre Schiffe vermehrten. Man vatſchiffer, wie auch die Geſellſchafter des Kohlenkontors die ſchon bor einigen Jahren von der Leitung des Kohlenkonkors erteilten Ratſchläge, ſich bezüglich der Vergrößerung des Schiffsparks nur dem natürlichen Bedürfais anzupaſſen, befolgen würden. Die Ge⸗ ſellſchaft habe im Laufe des Jahres die ſämtlichen Aktien der Sito⸗ .⸗G. erworben und ſomit Vereinigung der beiden Geſellſchaften herbeigeführt. Die Tatſache, daß die Anlage von Getreide⸗Lager⸗ häuſern und Getreide⸗Speditions⸗Einrichtungen im Düſſeldorfer Hafen der Entwickelung des Verkehrs und dem vorhandenen Be⸗ dürfnis weit vorausgeeilt ſeien, legte es nahe, Verſtändigung zu ſuchen, und zwar dadurch, daß unter Einſchränkung eines Ueber⸗ angebots richtige Bewirtſchaftung ermöglicht werde. Dieſe Ver⸗ ſtändigung hätte nicht anders, als durch Ankauf erreicht werden können. Die Silo⸗A.⸗G. bleibe als ſolche beſtehen. Die Verwaltung erhoffe, ſo Erſparnis der Unkoſten und beſſere Ertragsfähigkeit zu erzielen. Der Ankauf erfolgte für 230 000 M. gleich 115 Prozent für die Aktie. Rheiniſche Chamotte⸗ und Dinas⸗Werke in Köln. Die General⸗ verſammlung genehmigte die Verteilunng einer Dividende von 4 Prozent(i. V. 5 Prozent). Wie der Vorſtand mitteilte, überſtieg der Verſandwert der Waren im erſten Halbjahr den vorjährigen beträchtlich. Zahlreiche Anfragen liegen vor, indeſſen ſei die Kon⸗ kurrenz noch immer mit billigerem Angebot am Markte. Mit der Zunahme der allgemeinen Beſchäftigung dürften dieſe Unter⸗ bietungen hoffentlich aufhören. An dem deiteren Ausbau des Werkes in allen Abteilungen werde fortgeſetzt gearbeitet. Prinzregentenplatz⸗Akt.⸗Geſ. in München. Ein Grundſtücks⸗ verkauf war im abgelaufenen Geſchäftsjahre nicht möglich. Der geſamte Grundbeſitz der Geſellſchaft betrug am 31. März 536 767 Quadratmeter mit einem Buchwert von M. 4 841 590. Der ſich ergebende Verluſt von M. 51083 vermindert ſich durch den Ge⸗ winnvortrag um M. 5639, ſodaß ein Verluftſaldo von M. 45 444 verbleibt. Es wird vorgeſchlagen, den Verluſtreſt der Abwicklungs⸗ reſerve zu eninehmen, ſodaß dieſe noch M. 130 683 enthält. Deutſche Levantelinie. In der Generalverſammlung wurden ſämtliche Anträge der Verwaltung debattelos einſtimmig geneh⸗ migt, darunter auch der bekannte Antrag, wonach die Nachzahlung auf die Stammaktien bis zum 30. September erfolgen kann. Ein Antrag der bisherigen Oppoſition erklärt ſich durch die nunmehrige Regelung des Verhältniſſes zur Hohenlohe⸗Gruppe für befriedigt. Angenommen wurde ferner ein Antrag, der die Geſellſchaft er⸗ mächtigt, auch fremde Dampfer zu verſichern und zwar bis zum Höchſtbetrage von 10 Prozent der jeweiligen Höhe des Aſſekuranz⸗ reſervefonds. Der Antrag wurde vom Aufſichtsrat damit be⸗ gründet, daß nur ſo die rechtliche Möglichkeit gegeben ſei, die Atlas⸗ Dampfer zum Teil ſelbſt zu verſichern, da der Levante⸗Linie for⸗ mell nur die Anteile der Atlas⸗Linie gehören. ***** Telegraphiſche Handelsberichte. Berlin, 28. Juni. Der Zentralausschuss der Reichs- bank ist It. Frkft. Ztg. auf morgen zu seiner regelmässigen Monatssitzung einberufen worden. Hambur g, 28. Juni. Die Lieferung von 5.ill. ebm Portland-Zement für Ingenieurwesen wurde der Preissen- burger Portlandzementfabrik zugeschlagen, die in der Sub- missſon mit 224 M. das niederste Gebot gegeben hatte. (Frkft. Ztg.) Hambur g, 28. Juni. In dem Konkurs der Firma von Haller, Söhle u. Comp. ist demnächst die Verteilung einer Rest-Dividende zu erwarten, wodürch sich die Gesamtquote auf 10%½ Proz, stellen wird.(Frkft. Ztg.) Neues dom Dividendenmarki. Frankfurt a.., Ueber den bekannten Vorbehalt berichtet die Frkft. Ztg., dass bei der Harpener Bergbau- .-G. in Dortmund, deren Dividende bekanntlich von 11 Proz. auf 8 Proz. zurückgegangen war, für das am 30. Juni ablau- kende Geschäftsjahr mit einem weiteren Betriebsrückgang ge⸗ rechnet werden muss. Die Schätzung geht auf o Berlin, 28. Juni. Die Braunkohlen- und Brikett⸗ Industrie-.-G. verteilt, wie verlautet, wiederum 12 Prozent Dividende. Vom Stahlwerksverband. * Düsseldorf, 28. Juni. Der Versand der Werke des Stahlwerksverbandes an Produkten betrug im Mai 1910 insgesamt 450 387 To. Rohstahlgewicht. Davon entfallen auf Stabeisen 251 430 To., Walzdraht 59 406 To, Bleche 74 576 To., Röhren 7895 To, auf Guss- und Schmiedestücke 37 580 Tonnen. Bergwerks-Aktien-Gesellschiaft Bliesenbach in Konkurs in Dusseldorf. Die Aktionäre werden zu einer ausserordentlichen Haupt- versammlung auf den 9. Juli eingeladen. Auf der Tagesord- nung steht der Bericht des Vorstandes über den gegenwärtigen Stand und Beschlussfassung über die Beschaffung von Mitteln zur Wiederaufrichtung der Gesellschaft bezw. zum Ankauf der Grubenbesitzer“(Frkft. Ztg.) Konkurs. * Marburg, 28. Juni. Ueber das Vermögen der Firma M. u. A. Strauss, Getreide- und Produktenhandlung hier ist It. Frkft. Ztg. sowohl über das Gesellschaftsvermögen wie des der einzelnen Gesellschafter der Konkurs eröffnet worden, nachdem vor einigen Wochen von den Gläubigern zunächst eine Frist zur Regelung der Verhältnisse bewilligt worden war. Weue Aktien-Gesellschaft. JBerlin, 28. Juni. Unter der Firma Oppelener Hafen- Aktien-Gesellschaft in Oppeln ist eine Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Oppeln ins Handelsgericht eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens sei der Bau und Betrieb eines geschützten Hafens in Oppeln sowie der dazu gehörigen Hafen- und Anschlussbahnen. Das Grundkapital beträgt 2 287 O00 M. **. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a..,(Fondsbörſe). Die geſtern einge⸗ tretene Beſſerung iſt infolge verſchiedener ungünſtiger Nachrichten wieder verlaren gegangen. Die Börſe eröffnete ſchwach und die ge⸗ ſchäftliche Tätigkeit bewegte ſich nur in engen Grenzen, da ſich von Seiten der Spekulation größere Zurückhalktung bemerkbar machte. Von Eiſenbahnaktien ſtellten ſich Baltimore und Ohiv niedriger, auch Lombarden wurden bei mäßigem Angebot bei ſchwacher Tendenz um⸗ eſetzt. Prinz Heinrich lagen ſchwach. Schiffahrtsaktien unverändert. u inländiſchen Fonds machte ſich eine ſchwächere Tendenz bemerkbar, tätigkeit in der nächſten Zeit zurückhalten werde, und daß die Pri⸗ * einer geſunden Entwickelung unverantwortlich betriebenen Bau⸗ Bankaktien ſind bei mäßigen Umſätzen teilweiſe abgeſchwächt, Kredit⸗ aktten dagegen feſt, Mittelbanken preishaltend. Auf dem Gebiete der Kaſſapaptere ſind zunächſt elektriſche Werte bei ſtärkerem Angebot zu erwähnen, Schuckert jedoch%½ pCt. niedriger, Ediſon ebenfalls niedriger, dagegen Siemens u. Halske feſt, chemiſche Werte behauptet, Maſchinenfabriken teilweiſe ſchwächer, Montanwerke ſchwach. Bochumer und Deutſch⸗Luxemburger gedrückt. Im weiteren Verlaufe zeigte ſich bei mäßigem Geſchäft eine etwas feſtere Teudenz. an der Die Stimmung Nachbörſe war ruhig und behauptet. Es notierten Kredit .20, Diskonto Kommandit 186.25, Dresdner 157, Staatsbahn 23.20, Baltimore und Ohio 108.80 a 108.70. *Berlin, 28. Juni.(Fondsbör ſe). Die Verſtimmung über die geſtrige, durch Verſchlechterung der Ernteausſichten und un⸗ günſtige allgemeine Geſchäftslage hervorgerufene Verflauung New⸗ horks, veranlaßte zu Beginn einen erheblichen Verkaufsdrang, dem Nachfrage nur in ſehr geringem Maße gegenüberſtand. Demgemäß fand die an den Markt gebrachte Ware nur zu beträchtlich ermäßigten Kurſen Aufnahme. Am Montanmarkte beliefen ſich die Rück⸗ gänge teilweiſe über 2 pCt. Ferner erlitten amerikaniſche Bahnen beträchtliche Kurseinbußen, ſo vor allem Kanadaaktien, die um 3,2 Prozent niedriger einſetzten. Auch Pennſylvania verloren über 2 Prozent. Ferner gaben Warſchau⸗Wiener über 2 pEt. nach. Elektri⸗ zitätsaktien waren ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, namentlich Sie⸗ mens und Halske und Schuckertaktien. Von Banken ſtellten ſich hauptſächlich Diskontogeſellſchaft niedriger, angeblich in Zuſammen⸗ hang mit dem fortgeſetzten Rückgang der Otavianteile. Die einzelnen Werte, welche heute feſt lagen, waren ruſſiſche Bankenwerte, wovon Petersburger Internationale Handelsbank, auf Petarsburger Käufe, ziemlich 4 pCt. gewannen. Im weiteren Verlaufe krat eine allgemeine Beruhigung ein, die jedoch mit einer Erholung von Belang nicht ver⸗ bunden war, da ein hochgradiges Mißtrauen, hinſichtlich der Entwick⸗ lung der amerikaniſchen Verhältniſſe Platz gegriffen hatte. Tägliches Geld 3½ pet., Ultimogeld 5/8. In der dritten Börſenſtunde bei ſtillem Geſchäft etwas feſter. Otavi angeblich auf Interventionskäufe gebeſſert. Phönixaktien weiter anziehend. Induſtrieaktienmarkt bei kleinen Umfätzen vorwiegend ſchwach. *Berlin, 28. Juni.(produktenbör ſe). Der anhaltenden amerikaniſchen Preisſteigerung kann ſich die hieſige Börſe auf die Dauer doch nicht enthalten. Weizen beſſerte infolgedeſſen ſeinen Preisſtand auf Deckungen und einige Meinungsnachfragen um 12 bis 2% Roggen wurde, in allerdings geringerem Maße, mit⸗ gezogen, bröckelte aber ſpäter infolge der günſtig kautenden Berichte über die heimiſchen Ernteausſichten wieder ab. Hafer war leicht gebeſſert, Mais dagegen geſchäftslos. Rüböl anfangs leicht an⸗ ziehend, doch ſpäter auf niederes Ausland abbröckelnd. Wetter: be⸗ Wölkt. ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 28. Juni.(Offizieller Bericht.) Zur Potierung gelangten heute Umſätze in Aktien der Südd. Diskonto⸗Geſellſchaft zu 117.90 pEt, Ferner waren begehrt: Lud⸗ wigshafener Aktieubrauerei⸗Aktien zu 215 pCt., Südd. Drahtinduſtrie⸗ Aktien zu 143.50 pCt. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 201 pCt. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff⸗ 99.50 bz. u. Seetransport 99.50 G 91.— bzſ4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.40 B 91.20 bzſ4%½ Bad. Anil. u. Sodafbr. Serie B 104.75 B 37% Freiburg i. B. 91.25 60(4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— 3% Heidelberg v. J. 1903 92.50 65 Bürg. Brauhaus, Bonn 103.—G 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—Gſ4 Herrenmüßle Genz 99.—G 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.— Gſ4 ½% Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 G 3% Lahr v. J. 1902 91.60]4% Mannheimer Dampf⸗ 4% Ludwigshaſen 101.—6 ſchleppſchiffahrt 98.—8 — 99. B Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 2„„„erſchied. 3 55„„Kommunal Städte⸗Anlehen. 2 v. 1906 100.40 34½ Mannh. Lagerhaus⸗ 5 92.10 GJ Geſellſchaft 4 Mannh. Oblig. 1908 100.90 G4% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 1„ 1907 100.80 G] werke, Karlsruhe—— 4 1906 100.80 G4% Pfälz Chamotte und Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 101.—0 4 1„1001 100.800..6 02 3 7 2„ 1885 91.604% Pfälz. Müßhlenwerke 101.— 3 5 75„ 1888 91.60 604% Schuckert⸗Obligat. 100.506 %%„„ 1895 91.50 604%½ Ruſſ. A. G. Zellſtofffb. 3 75„ 1898 91.50 CG[ Waldhof bei Pernau in 3 ⁰2 5„ 1904 91.50 G] Livland 101.—B 37„ 1905 90.90 604%½ Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1905 4% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½%½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 91.50 G].⸗G. Speyer 99.50 G 91.50 G04½% Speyerer Ziegelwerke 99.— B 4% Südd. Drahtinduſtrie 101.—G 4% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 4% Zellſtoffabrik Waldhof 103.50 G 3% Zellſt Waldh. 108 102.80b3 Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerbaus—.— 85.— Gewrbk. Speyer50% E—.——.— Ftankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195.70 Rück⸗ u. Mitveri. 1305— Ahein. Creditbank 139.40 139.20 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.50 Glas⸗Verſ⸗Geſ.—.— 2100 Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz 1920 1900 Südd. Disc⸗Geſ.—. 117.90 Continental. Verſich. 672.— 670.— Mannh. Verſicherung—.— 750.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 870.——.— Württ. Transp.⸗Lerſ.—.— 640.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken 166.——.— —.— Weſt..⸗W. 7 220 85 102.30 Emaillw. Maikammer 103.——.— 8 i Ettlinger Spinnerei—.— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf, Hdlog, 202.——.— Bad. Brauerei 17.—— Durl. Ha' vm. Hagen 232.——.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 113.20 Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Kleinlein, Heidelberg—.— 185.50 Hombg. Meſſerſchmitt—.— 36.— Hüttend. Spinnerei—.——— Heddernh. Kupferw.u. 2 Südd. Kabelw Ferkf. 130.— 129.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 256.— Koſth. Cell. u. Papierf. 205.——.— Mannh. Gum u. Asb. 149.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 215.— Maſchinenf. Badenſa—— 200.— Mannh. Aktienbr. 135.— Oberrh, Cektrizitäk—.— 19.— Brauerei Sinner 255.——.— fälz. Mühlenwerke—— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.500 Pf.Nähm.u. Fahrradf.—.— 146.— Schwartz, Speyer 125.— 124.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 85 S. Welg Seer—.——.— Rh. Schuckert⸗Geſf.—.— 131.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 143.50 * Storch, Speienn Draht⸗IJ 9 150 Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— Br. Werger, Worms 83.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritfb.—.— 167.— ——. Transport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Speyr. Würzmühle Neuſtadt———-— Zellſtoffabe. Waldhof 265.——-— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 201.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— ländiſchen Fonds merkte man 1n da die innervolitiſche auf dieſem Gebiete verſtimmte. Von aus⸗ ſind ikaner ſchwächer, auch in Portugteſen be⸗ wieder baltuna. Türkenlale ebenfalls ſchwächer. —— London „ 20.41 20.417/ Napoleonsd'or* Mannh. Damoſſchl. 48.——.— Zuckerraff. Mannh.—.——— *** Brankfurter Effektenbörfe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 228 27. 28. Amſterdam kur; 169.35 19.37 Check Paris 81.15 81.175 Belgien„ 80.866 80,8250 Parts kur 81.12 81.133 Iialien 80.70 80.675 Schweitz. Plätze„ 81 05 81 063 Check London 20.442 20.450 Vien 35.066 85.038 edit⸗ biete ſebot falls ptet, mer ſich ung edit bahn über un⸗ tew⸗ dem mäß lss THIEISSltErn reeee Comerf. u. Dist.⸗G. Mannheim, 28. Juni. Gensval⸗Muzeiger.(Abendblatt) Staatspapiere. K. Deutſche. 27. 28. 27. 28. 1000 10¹ 90 101 9004 Mh. Stadt⸗A.1908—.——. ——1„ 1909——— 8 98.— 92.9003½ 9 1905 90 90—.— C 88 rg old⸗A. 1887—.— 400 pr. 8 St⸗Anl. 105.—101 90ſ8%% Ghineſen 1896 101.80 101.50 do. do.1909—.——.—½%„„ 1898 99.— 98.80 2 5 2 93.— 98.—½ Japaner 97.60 97.55 450 75 2909 5155 5475 88/90 99.70 99.95 5 458 9 aner innere 69.70 69.50 4—— 100.80Bulgaren 101.80 101.40 4 1908/09 101.50 101.55,8¼ italien. Nente——. icr 96.55 96.204½ Oeſt. Silberrente 93.85 97 60 37 8 8 93.55 98.70(4/„ Papierrent.—— 8„„ 1900 91.45 91.500Oeſterr. Goldrente 99 30 99.10 2„ 1904 91.45 91.50ſe Portug. Serie 1 66.40 66.40 .. 1907 91.45 91.50„ II 6770— Adayr....1016 101.30 101.404½ neue Ruſſen 1905 100.20 100.10 4 5 1018 101.30 10.30%4 Ruſſen von 1880 91.50 91.40 375 de. u. Allg.Anl. 91.90 91.904 ſpan. ausl. Rente——— 3 do. G. bl. 83 20 83.504 Türken von 1906 88,10 88. 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.70 100,70 unif. 94.20 94 20 374 5 91.70—Kungdr. Goldrente 95.10 95.10 3 Heſlen von 1908 101.80 101.40( 4„ Kronenronte 92.15 92.30 2 ſſen 80 95 80.800[Verzinsliche Loſe. chſen 83 40 83.20ſ8 Oeſterretchiſcher860 173.25 178.80 Mh. Stadt⸗A. 1907..—.—Türkiſche 182.40 182.50 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 201—201.— Süpd. Immobil.⸗Geſ. 91.50 92.— Mannheim 113.—113.— ee Seee 1 91 w en 91.— 91.— Weltzz Sonne, Speyer 88. 50 88.50 Ceumendwerk Seldelbg. 149.90 148.90 Cemantfabr. Karlſtadt 132.40 181.80 Anuilinfabrik 478—477 40 abrik Griesheim 259.—259.75 erke 15 ſt 484.86483.— M9, 325 30325.30 Chent Werke 6 Albent 482.90 480.50 28 19 5 Mh. 140.—142.— dagen 212.—212.— 28 Bbſe, 18 12.— 12— Slektr.⸗Geſ. 269.— 268 75 Jahmeyer 113.80113.60 Glektr.-Geſ. Schuckort 160 70 160. Mheiniſche 181.—130.— & Halske 241.75 243.— Gumi Peter 365.— 363.80 Wevß u. Freytag 149.90 149.60 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.50 127.50 Runſtſeidenfabr. Frkf. 177.—175.— Aderwerk Incbert 83.75 83.75 Spicharz Lederwerke 105.— 104.— Ludwigsh. Walzmühle 160.—160.— Adlerfahrradw. Kleyer 417.50 415.20 Maſchinenfbr. Hilpert 84 50 84 50 Maſchfnenfb. Badenia 202.—201.— Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 241.— 24 Maſch.,Armatf.Klein 122.50 121.— Pf. gaieendf Gebr. Kay—.—145.— Röhrenkef lſabrit vorm. Dürr& Co. 20.50 20,70 Schnellpreſſenf. Frkth. 218.—218.— Ver.deutſcher Oelfabr. 164.60 166.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 122. 121.80 Seilinduſtrie Wolff 189.—139.— 'wollſp. Lampertsm. 55.— 55.— Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Zellſtoffabr. Waldhof 262.-—262.— Bergwerksaktien. öe Bergbau 231 50 230.80 Buderus 108.80 107.60ʃ5 Gontordia Bergb.⸗G.—.— Deutſch. Luxemburg 207.90 207.— Eſchweiler Bergw. 193. 193.20 Friedrichshütte Bergb. 130.— 129.50 Gelſenkirchner 208.60 208.— arpener Bergbau 193.— 198.— altw. Waßterregeln 218.75 218.75 Oberſchl Eiſeninduftr. 102.50 10.50 Bhönix 225.30 224.50 Br.Königs⸗ u. Laurah. 175.50 175.50 Gewerkſch. Roßleben 000 00 000 00 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transporkanſtaſten. 122.80 122.80 143.05 143.— Südd. Giſenb.⸗G. Pamburger Packet Morddeutſcher Lloyd 110.25 110.— Deſt⸗Ung. Staatsb. 180 80 100.75 Gotthardbahn—— do. Meridionalbahn 133 20 183. 20 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.50 23.10 Pfandbriefe. 4% Frk. Hyp. Pfdb. 100.5 100. K. B. Pfdbr.0 100.20 100 20 5 Afdeeg 100.— 100. 92.40 91.10 99.60 92.40 91.10 99.60 99.60 17010 810 Pr. Vod„r. 4 tr,Bd. 5 99 50 99.50 99.60 99.70 90.50 91.70 94 90.50 90.70 .0 Lunk. 5 „ Gom.⸗Obl. v. 87/01 „ Com.⸗Obl. v. 96/06 45. Pr. Pfdb. unk. 09 4 12 9170 91.70 91.70 99.10 99.80 91.70 99.10 99.30 4% Pf. Pyp. d. 100.10 100.10 40 99.70f 0% 100.20 100,50% Prioritäts⸗Obligationen. 40% Preuß. Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 0% Pr. Pfob. unk. 15 101.— 101.— 100.— 100.— 100.10 100 10 94.— 94.— 91.80 91.30 11 Hr. Pfdbr.„Bk. Kleinb. b. o4a 85 Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ s Pfd.s Kom.⸗ unkündb. 12 5. pe 915 19ʃ2 0 „ 1919 7 verſchied. 99.60 99.60 99.80 100.— 100.— 101.101.— 91.— 61.— 97.— 91.20 tebb„ 1%„ 40%„ 55 3 2 31½% Rh. t% R. W..C. B. 1⁰ %, Pf. B. Pr.⸗Obl.———.— 15 120%5 Pf. B. Pr.⸗O. %1 Ital.ſttl.g. G. B. 48„ 7 14 90 70 99.70 Maunh. Berl.⸗B.⸗A. 750.— 750.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 134.40 134.40 172.20 172,30 113.50 118 50 130,20 130 15 250.70 250 40 151.— 151 30 109.— 108 90 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Handels⸗Geſ. 130.50 130.— 124.— 125.— 208.60 209.— 101.30 101.30 —.— 194 20 123.50 123 50 124.80 144 80 139.40 139 25 Oeſterx.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pfätziſche Bauk Pfälz. Ne Hypothekub. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Ital. 50 alttmors und Ohio 116,25 108.70 Disconto⸗Comm. Dresdeuer Baul Jrankf. Hyp.⸗Bank Jrkf. Hpp.⸗Ereditv. Nationalbant 1 186 40 186 25 156 75 157.10 210.80 210,50 168.90 169 10 124.— 128.75 Fraukfurt a,., 28. Junf. Fommandit 186.30, Darmladter 130.20, Dresdner Ban! 157.—, Hau belsgeſellſchaft 172.30 Deulſche Bank 251.—, Sombarden 23.20, Bochumer 232.—, Helſenlischen 208.25, Samadälle 175.25, Ungarn 95.10 Tandeaz: Nachdseſe. Lroditaktien 209—, Nhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantver. Südd. Bant Uhm. Giener Bankver. Südd. Diskont Zank Ottomane 197 25 197.25 143 15 142 90 118.—118.— 186.55 188.90 118.—118.— 144.—144 Kreditaktten 209.—, Niscente⸗ ſchwach. Sgucldzen 160.65, Lombarden 23.10. Kreditaktien Dige.⸗Kommandit Staatsbahn Lombarden Berlin, 28. Juni. Berlin, 28. Juni⸗ 186.20 186.— 169.25 169.25 80.80 80.77 20.40 80.80 80.85 8 (Anfangs⸗ 208.50 209.10 160.60—.— 23.,20 22.90 281.—281.— viſta New⸗Nork 1 5 Wien lang Wien 1 Petersburg lan 55 Warſchau Kurſe.) Laurahütte Phönix Harponer Tend.; matt. Staatab ibn 160.75 Disconto⸗Commandit 186.25 Berliner Effektenbörſe. (Deviſennolterungen.) 419.75 419.75 85.05 85.05 175.20 174 90 224.60 224.40 193.— 198,10 Berlin, 28. Juni.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.435 20.45] Reichsbank 144 10 144.10 Wechſel Paris 81.15 81.15 Kbein. Kradubank 138 70 139.— 4% Neichsanl. 101.90 101.90 Nußfenbank 159 40 159 50 40% 1909—.——.—Schaaffb. Bankv. 143.30 143 50 80% Reich zaul. 93.— 93.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.80 117.80 3560¹⁰„ 1909—.——.— Staatsbahn 160.90 161.— 4% Reichseuleihe 84 60 84.50 gombarden 28.40 23.— 3% Gonſols 103.— 102.— Baltimore u. Ohis 110.20 108.90 8040„ 1909—.——.—Canada Vaciſte 193.— 190.70 8%%„ 93.10 93.— Hamburg Packet 143.10 143.10 38.5„ 1909—.——.— Nordd. Lloyd 110.20 110.— 80¹ 84.50 84.50 Bochumer 281.80 231.40 40% Bad. v. 1901 101.20 100.70 Deutſch⸗Juxembg. 207.20 207.20 4%„„ 1908/9 101.30 101.10] Dortmunder 94.50 94— 8 bonv.—.——.—Gealſenkirchner 208.90 207 60 3%„ 1909/7 97.30 91.30 Harpener 193.90 193.— 8½% Bayern 92 10 92.10 Laurahütte 175.50 175.— 35% 0 Heſſen 91 60 91.60] Phönke 225.50 22490 30% Heſſen 80.80 80.75 Weſteregeln 219 50 219.50 30% Sachſen 83.30 83 40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 269.50 268.40 4½. Japaner 1905 97.75 97.40 Anilin 478.50 476.— 8% Italiener—.——.—Anilin Treptom 366.— 366.50 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.30 92.25 Brown Boveri 197.90 194.70 4% Bagdadbahn 8740 87.50 Chem. Albert 488.20 480.60 Oeſter. Kreditaktien 200 70 209 80 D. Steinzeugwerke 287.— 238.— Berl. Handels⸗Geſ. 172.20 172.20 Elberf. Farben 487 50 485.— Darmſtädter Bank 130.20 130.30 Celluloſe Koſtheim 203.50 203.50 Dautſch⸗Aſtat. Bank 151.— 150.50 RNüttgerswerken 185,70 185.70 Deutſche Bauk 251.— 251.20 Touwaren Wiesloch 108 50 108.50 Disc.⸗Kommandt 186.60 186.40 Wf. Draht. Langend. 230.— 229 50 Drasdner Bank 15670 157.10 W. Berlin, 28. Juni. Kredit⸗Aktien 209.40 209.90 Diskonto Komm. 187.10 186.60 Paris, 28. Juni. Anfangs 3% Nente 98.02 97.97 Spenier 95.65 95.42 Jürk. Looſe—— Bauque Otomane 724.— 725.— Rio Zinto 1693 1641 Sondon, 28. Juni.(Telegr.) 2/ Conſols 82 82˙4 3 Neichsanleihe 82%5 83 75 4 Argentinier 9045 90 f0 4 Italiener 104%½ 104% 4 Japauer 95¼ 95˙%. 3 Maxikaner 36— 36— 4 Spanier 94½ 94— Ottomaubank 18¼ 18¼ Amalgamated 65% 63/ Angeondas 8— 715 Rio Tinto 66¼ 64¼ Contral Mining 16% 165% Chartered 311/ 31½/ De Biers 17˙. 17½ Jaſtrand 5½% 57½/ Geduld 2˙l. 2˙% Goldſtelds 67 8 Jagersfontein (Telegr.) Nach börſe. Pariſer Börſe. Londoner Effektenbörſe. Zellſtoff Waldhof 262.20 261,20 Privatdiskont 3½% Staatsbahn 161.10 161.— gombarden 23.20 22.90 kurſe. Debeers 449.— 443.— Caſtrand 138.— 132.— Goldſteld 160.— 149.— Nandmines 227.— 224.— Anfangskurſe der Sffektenbörfe. Wien, 29, Junl. Vorm. 10 Kreditaktien 665.50 668.— Länderbank 497.20 497.— Wiener Bankverein 542.— 542.— Staatsbahn 751.— 752.— Lombarden 116.70 115.50 Marknoten 117.48 119.48 Wechſel Paris 95.36 95.35 Wien, 28. Juni. Kreditaktien 668.— 667.50 Oeſterreich⸗Ungarn 1819 1825 Bau u. Betr..G. Unionbank 601.— 601.— Ungar. Kredit 842.— 842.— Wiener Bankverein 542.— 542.— Wiener Börſe. Nachm..50 Uhr. Moddersfontein 117 115 Promtier 85 85 Nand mines 9— 9— Atchiſon comp. 106% 104/ Canadian 198% 196˙% Baltimore 118% 112˙% Ehikago Milwaukee 129¼ 126— Denvers com. 36— 34.% Erie 27¼ 26ʃ½ Grand TrunkIII pref. 527% 517 ** oꝛd. 28 75 28 7% Lonisville 151½ 149— Miſſonri Kauſas 89 J/. 38½ Ontario 45— 44% Southern Pacifte 124— 120% Union com. 176˙/½ 171˙½ Steels com. 79˙ 76˙% Tend.; träge. Abr. 85 Oeſt. Kroneurente 95.20 95.15 „ Papierrente 97.95 97.90 „ Silberrante 97.95 97.90 Ungar. Goldrente 113.40 113.40 „ Kronenrente 92.25 92.25 Alpine Montan 737.50 737.— Tend.: ruhig. Buſchtehrad. B. 954.— 953.— Oeſterr. Papierrente 97.95 97 90 „ Silberrente 97.95 97 90 „ Goldreute Ungar. Goldrente 116.55 116.55 113.40 118.40 Länderbank 497.— 497.— Türk. Loſe 259.— 259.— Alpine 738.— 741.— Tabakaktien—.——— Nordweſtbahn—.——.— Holzverkohlung—.——.— Staatsbahn 751.50 751.— Lombarden 116.50 115.50 Berliner Pro Moerlin, 28. Juni. (Telegramm.)(Produkten börſe⸗ Preiſe in Mark pro 100 kg fret Berlin netto Kaſſe. 27. 28. 27. 28. Welzen per Juli 202.— 204 25 Mais per Juli 132.75—.— „ Sept. 190 65 192.75 Auguſt—— Okt. 191 25 193. Sedd Roggen per Juli 149.—148.25 3 151.50 15125 Rüböl per Juni 53.50 52.20 152.50 152.25 25 kt. 51.60 51.80 „ Dezbr. 154.— 153 50„ Deß—.— 51.60 Hafer per Juli 146.50 146 50 Spiritus Joer 1150—— „Sept. 150.50151.50 Weizenmehl 27.50 27.75 .— 152.75 Roggenmehl 19.70 19.70 Budapeſter Produktenbörſe. Bubapeſt, 28. Junl. Getreide narkt,(Delegramm.) 275 28. per 50 kg per 50 lig Weizen por Mai———— ruhig——— ſtetig Orr. 958—— 948—— Roggen per Mat— ruhig——— ſieetig Olt. 694—— 694—— Hafer per Mat———— ruhig——— feſt Okt. 121—— 723— Mals per Jult 587——½ xuhig 530—— ſtetig Auguſt————— Kohlraps Augut 12 10—— lräge 1195—— träge Wetter: Schön. Liverpooler Börſe. Liverpool, 28. Juni.(Aufangslurſe.) 27. Weizen per 915 67 ½ ſtetig 608¼8 feſt 5 619 ˙/ 6110/. Malz ver Juli— träge— träge ver Sept.—— Kroneurente 92.25 92.20 Wch. Frankf. viſta 117.48 117.47 „ London„ 240.10 240.17 aris 95.35 9583 „ Amſterd.„ 199.20 199.20 Napoleon 19.11 19.11 Marknoten 117.48 117.47 Ultimo⸗Noten 117.51 117.50 Tend.: ruhig. duktenbörſe. 7. Seite. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreffe: Margold, ee Nre 56 und 4637 28. Juni 1910. Proviſionsfreil Wir ſind als Selbſtkontrahenten Käufer unter Vorbehalt: %0 9 A: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadt a. d. H.— 100 Seh⸗ erenene den Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗B— M. 220 Baumwollſpinneret Speyer Slanm Aten 56— Vorzugs⸗Aktten 100— 75 Benz& Co. Rhein. Gasmot., Mannheim,— 153 4 Bruchſaler Brauerei⸗Geſ ſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch—— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 176— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 200zfr—— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken 246— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 109 106 Filterfabrik Enzinger, Worms erb Geb Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 70— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 99— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G. München— 1243fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 89 Lindes Eismaſchinen— 132 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacifte Phosphate Shares ex Right— L. 6½ 8 junge— L. 3 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 111 öfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 150 Ah hlenwerke, Mannheim 14⁰— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 9531 Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Mannheim— 119 Süßddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—.170 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— 40;fr Ver. 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Seite General⸗Anzeiger. Mannheim, 28. Juni 1910. Bekanntmachung. Die Aupflauzung im Waldpark Neckarau betr. Nr. 21103 J. Die Anulagen und Anpflanzungen im Waldpark Neckarau wurden in letzter Zeit wieberholt in ſchonungsloſer Weiſe beſchädigt. Trotz des in 8 90 der Straßenpolizeiorduung enthaltenen ſtrengen Verbots wurde bisher meiſt von einer Anzeige und Beſtrafung abgeſehen; infolge des Ueberhandnehmens roheſter Zerſtörungen au Bäumen, Geſträuchen und namentlich auch an den eben erſt nen augepflanzten Waldſtauden und Blüteupflanzen, können wir ſolche Nachſicht leider nicht ferner walten laſſen. Wir haben vielmehr das Waldhutperſonal angewieſen, alle derartige Vergehen künftighin zur Herbeiführung uach⸗ drücklichſter Beſtrafung zur Auzeige zu bringen. Wir bitten das Publikum, deſſen Schutze wir die An⸗ lagen dringend empfehlen, um freundliche Unterſtützung des Hutperſonals. 8⁵ Maunheim, den 27. Mai 1910. Bürgermeiſteramt: Martin. Klemann. Bekanntmachung. Umgrabung und Wiederbelegung älterer Friedhofteile betr. Nr. 24200 J. Im hieſigen ſtädtiſchen Hauptfriedhof ge⸗ langen im laufenden Jahre vom 3. Teil die 10., 11. und 12. Sektion, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 16. Juni 1881 bis 17. April 1884 verſtorbenen Kinder und der in der Zeit vom 21. April 1881 bis 28. Februar 1884 ver⸗ ſtorbenen Erwachſenen zur Umgrabung und Wiederverwen⸗ dung als Begräbnisſtätten. 102 Wünſchen Beteiligte, daß ein in dieſen Abteilungen gelegenes Grab übergangen werde, ſo iſt dies bis längſtens 1. Auguſt 1910 beim ſtädtiſchen Friedhofſekretariat— Rat⸗ haus Litere N 1, zweiter Stock, Zimmer Nr. 51— anzumel⸗ den und hierfür die vorgeſchriebene Verſchonungstaxe, die für ein Kindergrab Mk. 15.— und für das Grab eines Er⸗ wachſenen Mk. 25.— beträgt, an die ſtädtiſche Friedhofkaſſe zu bezahlen. An die Angehörigen von Verſtorbenen, auf deren Gräbern in den oben bezeichneten Abteilungen Monumente ſich befinden, ergeht gleichzeitig die Aufforderung, ebenfalls binnen oben bezeichneter Friſt das Monument zu ent⸗ fernen, falls ſie nicht die Erhaltung desſelben und Ueber⸗ gehung des Grabes durch Zahlung der oben bezeichneten Taxen veranlaſſen wollen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhofkommiſſion über die nicht vom Grabe weggebrachten Monumente ge⸗ eignete Verfügung treffen. Mannheim, den 1. Juni 1910. Friebhofkommiſſion: Dr. Finter. rosh. Hof 1. Natanaltſ Mannheim Einladung zum Abounement! Auf die im Theaterjahre 1910/11— 1. September 1910 bis 31. Auguſt 1911— ſtattfindenden Vorſtellungen werden Abonnements⸗Anmeldungen an der Hoftheater⸗Kaſſe ent⸗ gegengenommen, Daſelbſt ſind auch die Abonnements⸗Be⸗ dingungen und Preiſe, ſowie die verlügbaren Plätze zu er⸗ fahren. Eine Ueberſicht über die Abonnementspreiſe mit den Bedingungen wird auf Wunſch zugeſandt. Mannheim, den 7. Juni 1910. Hoftheater⸗Intendanz. Weamte— Angeſtellte können unter flrengſter Diskretion ihren Bedarf! Zettler. katet 114 125 5 in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ 16 5 decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗Geſchäft(kein Abzahlungsgeſchäft) Mannheim's unter bequemen Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag erhalten. Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des Mannheimer General⸗Anzeigers, E 8. 0 Kalhol. Gemeinde Mannheim. Gottesdienſtordnung. Mittwoch, 29. Juni 1910. Feſt der hl. Apoſtelfürſten Petrus und Paulus. Jeſuiten⸗Kirche. Mittwoch. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Militärgottesdienſt. ½10 Uhr Feſt⸗ Veder und ley. Hochamt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr esper. Donnerstag. Abends von—7 Uhr Beichtgelegenheit. Freitag, 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt mit Segen.(Ehrenwache). ½10 Uhr hl. Meſſe. Untere Pfarrkirche. Mittwoch. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Predigt, nachher levit. Hochamt. 11 Uhr. Meſſe mit Predigt. ½s Uhr Vesper. Abends 9 Uhr Sodalenabend für die Männerkongregation im katholiſchen Geſellenhaus. Freitaß. ½10 Uhr Amt zum hl. Herzen Jeſu mit Litanet und Segen.(Paramentenverein). Katholiſches Bürgerhoſpital. Mittwoch. ½9 Uhr 0 85 Gymnaſiums⸗Gottesdienſt. 4 Uhr Nachmit⸗ andacht. „Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Mittwoch. ¼½6 Uhr Frühmeſſe. 6 Uhr Beichtgelegenheit. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe. ½10 Uhr Predigt u. Amt. 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt. ½8 Uhr Andacht zur hl. Familie. Abends ½9 Uhr Predigt und Andacht mit Segen. Hl. Geiſt⸗Kirche. Mittwoch. 6 Uhr Frühmeſſe. Beicht. 2hl. Meſſe. 8 uhr Singmeſſe mit Homilie. ½10 Uhr Predigt und feierliches Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. Nachmittags 728 Uhr Vesper. Donnerstag. Vormittags 9¼ Uhr Seelenamt für Schweſter Amalberga. Nachm.—7 Uhr Beicht. Freitag. 6 Uhr Beicht. 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt mit ſſ ͤm auenkirche. Mittwoch. 6 Uhr(nicht 7 Uhr) Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Amt. 11 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr Vesper. Joſephs⸗Kirche, Lindenhof. Mittwoch. 6 Uhr a Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Amt. ½10 Uhr Predigt und Hochamt. 11 Uhr hl. Meſſe. 2 Uhr Vesper. t. Bonifattuskuratie. Wohlgelegenſchule, Käfer⸗ thalerſtraße 98/169, Ei rechtes Hoftor. Miuwoch. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. ½8 Uhr hl. Meſſe und Aus⸗ teilung der hl. Kommunion. ½10 Uhr Predigt und Amt, resdner Filiale MANNHEIM², P 2, 12, Glanlen) Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 000. 5 Danksagung. Für die uns anlässlich des Hinscheidens unseres lieben Vaters, Grossvaters und Urgrossvaters, des Herrn in 8o überaus reichem Masse erwiesene, wohltuende Teil“ nahme sagen wir unseren herzlichsten Dank. MANNHEIM, den 28. Juni 1910. Die frauernden interbiiebenen. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten (Abendblatt.) 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