37 55 le mN. 80 g⸗ g. 28 ta da a⸗ 21 t. d⸗ 5˙ 0 d⸗ 52 8 (Badiſche Volkszeitung.) Badiſche Neueſte Nachrichten Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80 Die Reklame⸗Zeile.1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. e der Stadt Mannheim und Amgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. i (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunnheim““, Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktionn 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 294. Die politiſche Tragweite des großen Miniſterwechſels. (Von unſerer Berliner Redaktion.) JBerlin, 28. Juni. Es ſind nunmehr fünf Miniſter, die Herr von Beth⸗ mann⸗Hollweg in einem einzigen Monat verbraucht und durch andere Männer erſetzt hat. Dernburg, Moltke, Arnim⸗Criewen, Rheinbaben und Schön. Der Flotten⸗ und der Kultusminiſter werden demnächſt folgen, und wer weiß, ob dann jede„Rückſicht auf die Notwendigkeit, die Homo⸗ genität des königlichen Staatsminiſteriums zu feſtigen“ er⸗ füllt iſt. Immerhin muß geſagt werden, daß die Be⸗ rufung der neuen Männer: Lentze und Kider⸗ len- Wa chter auch den Wechſel im Landwirtſchafts⸗ miniſterium und im Miniſterium des Innern in weſent⸗ lich anderem Lichte erſcheinen läßt als bis⸗ her angenommen worden iſt. Vorab muß feſt⸗ geſtellt werden, daß Herr von Bethmann⸗Hollweg nicht ge⸗ willt iſt, ſeinen Abſchied aus dem Staatsdienſt zu nehmen. Im Gegenteil: er will an der Spitze der Reichsleitung bleiben und ſucht ſich mit neuen Männern zu umkleiden, die ſeine Politik tatkräftig unterſtützen. Welches iſt nun dieſe Politik? Darauf läßt ſich zunächſt keine beſtimmte Antwort geben. Nach dem bisherigen Gang der politiſchen Dinge mußte es erſcheinen, als ob der Reichskanzler ganz im Banne der konſerbativ⸗klerikalen Mehrheit ſtünde, und die Berufung des Herrn von Dallwitz in das Miniſterium des Innern mußte rein äußerlich als weiterer Beweis dafür angeſprochen daß Herr von Bethmann⸗Hollweg den Kurs völlig echts umgeſtellt hat. Wie aber geſprächsweiſe durch iſt, ſoll der Reichskanzler durchaus nicht geſonnen ſein, ſich unter das Joch der neuen Mehrheit zu beugen, ſoll vielmehr den ſehnlichen Wunſch haben, alle bürgerlichen Parteien zu gemeinſamer Arbeit zuſammenzuführen, um dem Anſturm der Sozialdemokratie wenigſtens einigermaßen zu begegnen, ſoll aber auch gewillt ſein, die in der letzten Zeit wieder beſonders deutlich hervortretenden Machtgelüſte des Zentrums zu dämpfen und zu unterdrücken, und ſchließ⸗ lich auch den Wunſch haben, dem Liberalismus in ſeinen berechtigten Wünſchen zu begegnen. Im der Tat: durchaus löbliche Abſichten! Aber hat bisher der Reichskanzler den Willen gezeigt, auch in der Praxis dieſes Programm durch⸗ zuführen? Wir wenigſtens haben die Taten ſchmerzlich ver⸗ mißt. Von Seiten des Reichskanzlers aber, oder ſagen wir beſſer von ihm naheſtehenden Kreiſen wird demgegenüber geltend gemacht, daß der Reichskanzler gerade in der Wahl⸗ reform, der wichtigſten innerpolitiſchen Frage zu er⸗ kennen gegeben habe, daß er ohne den gemäßigten Jiberalismus keine Wahlreform zu machen gedenkt, daß er es ablehnt, eine Reform unter dem Diktat der Junker und Pfaffen zu machen. Es wird weiter darauf hingewieſen, daß er trotz Angriffe von Zentrum und Bund der Landwirte den freiſinnigen Dernburg gehalten habe und daß er an ſeine Stelle, als er ſich trotz aller Verſuche nicht halten ließ, einen Mann geſtellt habe(Lindequiſt), von dem bekannt iſt, daß er ſich durchaus Zur. Politik Dernburgs be⸗! Mittwoch, 29. Juui 1910. (Abendblatt.) kennt. In der Berufung Schorlemers ins Landwirtſchafts⸗ miniſterium habe weiterhin der Kanzler einen Beweis geben wollen, daß er auf die Wünſche der gemäßigten Liberalen einzugehen gedenke, und man ſagt, daß Herr von Dallwitz dazu auserſehen ſei, eine Wahlreform vorzuberei⸗ ten, die mehr als die geſcheiterte den Wün⸗ ſchen des Liberalismus entſprechen dürfte. Und für Herrn von Dallwitz wird geltend gemacht, daß er— trotz aller konſervativen Vergangenheit— im Anhaltiſchen ſehr wohl mit dem Liberalismus auszukommen und zu arbei⸗ ten verſtand, und auch in Wahlrechtsfragen eine liberale Auffaſſung betätigt habe. Und nun ſetzt Herr von Beth⸗ mann⸗Hollweg in der Tat anſtelle des Herrn von Rheinbaben einen modern denkenden Menſchen: den Magdeburger Ober⸗ bürgermeiſter Lontze. An die Stelle der ſtärkſten Säule konſervativer Reaktion tritt ein Mann, deſſen Hinneigung zur nationalliberalen Partei durchaus kein Geheimnis iſt, der jederzeit in fortſchrittlichem Sinne gewirkt hat, der als guter Kenner des preußiſchen Etats auch in finanzpolitiſcher Hinſicht für liberale Forderungen eintritt und jederzeit eingetreten iſt. Und ebenſo überraſchend iſt die Berufung des Bukareſter Geſandten v. Kiderben⸗ Wächter, deſſen Reformvorſchläge für die Aenderung unſeres diplomatiſchen Dienſtes und für den Geſchäftsbetrieb des Auswärtigen Amtes ſchon von ſich reden gemacht haben. Ein überaus fähiger und kluger Kopf, diplomatiſch geſchickt und gewandt und feſt in allen Sätteln hoher Staatskunſt. Freilich gar manchem auf der Rechten anrüchig! Aber ſchon Bitlow hat ſeine Fähigkeiten erkannt, hat ſeine Berufung beim Kaiſer aber nicht durchſetzen können. Das aber gelang Herrn v. Bethmann⸗Hollweg, dem Philoſophen. Sollte man wirklich dieſen Kanzler unterſchätzt haben? Er ſelbſt hat ſich ja noch in den letzten Tagen gegen die ſchweren Vorwür ſe verteidigt, die gegen ihn von allen Parteien erhoben wurden: natürlich in engen Zirkeln verteidigt. War äußerſt konſter⸗ niert über die Kriegserklärung in der„Nationalliberalen Korreſpondenz“ und hat allſogleich zu einem der führenden Nationalliberalen in Preußen geſchickt, um nach den Gründen dieſer Kriegserklärung zu forſchen und um erklären zu laſſen, daß ſeine Abſichten mißverſtanden ſeien. Sollte er wirklich nur mißverſtanden ſein? Und, ſo hört man, es ſtehen noch weitere Ueberraſchungen bevor, und ſo hört man weiter, keine für den Liberalismus unaugenehmen. Faſt erſcheint alles das, was ſich in dieſen Tagen ereignet hat, geradezu myſtiſch. Bethmann⸗Hollweg als der ſtarke Mann, der erneut den Verſuch unternimmt, einepolitik zu treiben, die ſich nicht lediglich auf die Rechte, ſondern auch auf den Libera⸗ lismus ſtützt. Die neueſten Ernennungen können garnicht anders gedeutet werden, man müßte gerade mit vollſtändiger Voreingenommenheit dieſen Miniſterwechſel beurteilen. Aus dieſem Geſichtspunkt möchten wir darum empfehlen, dem Reichskanzler eine weitere Friſt zu gewähren. Mit den alten Männern hat er nicht zu wirtſchaften verſtanden, warten wir ab, wie er mit den neuen Männern regieren wirdl *** nationalliberal ſteht. Dieſer Berliner Brief gewährt intereſſante Einblicke in die Stimmungen der politiſchen Kreiſe der Reichshauptſtadt. Wenn die Photographie getreu iſt, dann ſchlägt in Berlin die Stimmung um wie das Wetter im April. Das kommt ja gar zu leicht, wenn man den Dingen allzu nahe ſteht und ihre ſeltſamen Ueberraſchungen allzu hart und plötzlich, ohne Zwiſchenſtufe, auf die Stimmungen ſchlagen. Die auf⸗ regende Unmittelbarkeit des Erlebens läßt auf pfychologiſch leicht erklärliche Weiſe die Konjekturen ſprießen. Wer nicht ſo unmittelbar vom heißen Atem der lebendigen Hiſtorie ge⸗ troffen wird, der wird nicht leicht ſein Urteil von heute auf morgen gründlich umwerfen, ſondern abwarten. Wenn wirklich Herr von Bethmann⸗Hollweg nicht ſo ſchwarz⸗blau ſein will wie er ſeither erſchien, ſo könnte wohl von größtem Einfluß auf ſein Abſchwenken von einer einſeitigen konſer⸗ vativ⸗klerikalen Politik der„Fehdebrief“ der Natio⸗ nalliberalen geweſen ſein. Daß auch„die nach Zahl und Vergangenheit wichtigſte und zur Führung berufene Mittelpartei“ in eine ſehr energiſche Oppoſition gegen dem Reichskanzler einſchwenkte, das hat den Syſtemwechſel, wenn ein ſolcher wirklich beabfichtigt iſt, dann wohl ſehr gefördert, wenn nicht gar erſt hervorgerufen. Dieſe Oppoſition könnte dem Reichskanzler doch wohl zu denken gegeben haben. Aber wie geſagt, zuverläſſige Behauptungen laſſen ſich kaum über die Wahrſcheinlichkeit eines ſolchen Syſtemwechſels wagen. Sollte er aber wirklich infolge der nationalliberalen Oppofition in die Wege geleitet werden wollen, ſo wäre noch die große Frage, ob Herr von Bethmann⸗ Hollweg gegenüber den Konſervativen und dem Zentrum, die ſeiner ganz und allein— mit einigem Recht— ſicher zu ſein glaubten, noch die volle Freiheit des Ept⸗ ſchluſſes beſitzt, noch die Möglichkeit, Zentrum und Kon⸗ ſervative, die ſich ſchon wieder nicht ohne des Reichskanzlers Schuld Alleinherrſcher wähnten, an einen Zuſtand der Teilung des parlamentariſchen Einfluſſes unter die gleichberechtigten nationalen Parteien zu gewöhnen. Das, was Herr p. Beth⸗ mann⸗Hollweg angeblich mit der Berufung des Herrn Lentze, — nach der„Magdeb. Ztg.“ rechnet er ſich ſelbſt zur nationalliberalen Partei— beabſichtigt, gingen nicht ohne Kämpfe gegen die Rechte und das Zentrum, die ſchon allzu verwöhnt find, um ihre Beute ohne weiteres fahren zu laſſen. Wird Herr von Bethmann⸗Hollweg die Parteien der Rechten zur Anerkenntnis der Gleichberechtigung der nationalen Parteien zu brnigen vermögen? Wenn nicht, dann wird Herr von Bethmann⸗Hollweg entweder wieder konſervativ⸗klerikalen Kurs ſteuern oder ſich nach Hohenfinow zurückziehen Die Nationalliberale Korreſpondenz ent⸗ hält ſich noch eines Urteils über die etwaige politiſche Be⸗ deutung der Berufung des Magdeburger Oberbürgermeiſters. **** Die Preßſtimmen über den neuen Finanzminiſter Dr. Lentze heben im allgemeinen nur deſſen Verdienſte um die Stadt Magdeburg hervor und manche bezeichnen ihn als ſchroffen Bureaukraten. Bezüglich ſeiner Parteizugehörigkeit ſprechen ſich die Zeitungen meiſt ſehr reſerviert aus. Inr allgemeinen neigt man der Anſicht zu, daß Herr Lentze ſeiner Parteianſchauung nach zwiſchen freikonſervativ und rechts⸗ Feuilleton. Au den Süßen Waſſern von En opa. Konſtantinopeler Brief von Ewald Jürgens. (Nachdruck verb.) Nun iſt der Sommer bei der Sultansſtadt am Goldenen Horn eingekehrt. Sonſt pflegt er hier ſich erheblich früher einzu⸗ finden, aber— war es der Komet? waren es normalere Urſachen? — lurz, der Mai brachte Regentag auf Regentag, die Fremden reiſten ſcharenweiſe ab und im Hotelviertel von Pera(dem unan⸗ genehmſten Hotelviertel, deſſen ſich irgendeine Stadt in Europa rühmen kann) herrſchte Heulen und Zähneklappern. Aber nun iſt dieſer Frühling unſeres Mißvergnügens überwunden, die Sonne ſchießt ihre glühenden Pfeile auf das unendliche Häuſermeer der zwanzig Städte, die man zuſammen mit dem Namen Konſtanti ⸗ nopel bezeichnet, und die Diplomaten und die Mitglieder der euro⸗ päiſchen Kolonie fliehen zu den lieblich⸗kühlen Plätzen am Bospo⸗ rus, nach Jenikbi, Therapia oder gar nach Böjükdere, wohin das nahe Schwarze Meer ſeine friſchen Winde ſendet. Die türkiſche Welt aber ſucht ihre Erholung noch heute mit Vorliebe an den Süßen Waſſern von Europa, wo ſich bei günſtigem Wetter jeden Freitag das liebenswürdigſte Bild türkiſchen Volkslebens entwickelt das Konſtantinopel zu bieten hat. Das liebenswürdigſte Bild, ſage ich. Gerade an Bildern dieſer Art iſt Konſtantinopel ſonſt nicht allzu reich. Man findet hier fiebrige Geſchäftigkeit und leichenhaften Verfall, die Fried⸗ hofsruhe der Türkenviertel und die ernſte Beſchaulichkeit der Mo⸗ ſcheen, aber um dieliebens würdigen Seien Stambuls kennen zu lernen muß man doch ſchon tiefer in ſein Leben eindringen. Die ten türkiſchen Kinder, eine Gruppe hübſcher Hanums, die im Schatten mächtiger Zypreſſen, unter den Steinen eines alten Friedhofs lachend, ſchwatzend und rauchend ein kleines Picknick halten, das ſtille und doch belebte Treiben in einem türkiſchen Kaffeehauſe unter dichten Platanen: das ſind Szenen, an denen man die ruhige innere Liebenswürdigkeit des Türkenvolkes zu beobachten Gelegenheit hat. Aber der Freitag Nachmittag an Europas Süßen Waſſern bleibt doch unter allen Szenen dieſer Art die reizendſte. Flink trägt uns unſer elegantes Kaik über die Fluten des Goldenen Hornes, und Stadt auf Stadt, in den heißen Glanz des Sommernachmittags gehüllt, fliegt an unſeren Blicken vanorama⸗ artig vorüber. Dort drüben auf dem ſteilen Hügel Galata und Pera, die Europäerſtädte, deren unſtillbares Toben ſelbſt bis zu uns herüber zu dringen ſcheint. Gegenüber, um die großen ſchö⸗ nen Moſcheen der Sultane Suleiman und Mehmed geſchart, die ausgedehnten Türkenviertel, weite Städte aus Holz, in denen ein ewiges Schweigen wohnt. Dort taucht Fanar, die Griechenſtadt, auf, Hasköi und Balata, die beiden Judenſtädte, grüßen einander über die Waſſer hin, und ſchon weilt der Blick auf den großen Zy⸗ preſſenhainen auf den Höhen Ejubs, der noch bis vor kurzem je⸗ dem Europäer unzugänglichen Grabſtätte des großen Heiligen. Je weiter wir kommen, deſto zahlreichere Geſellſchaft findet unſer Kaik. Elegante Privatboote vornehmer Türken, das eilige Mo⸗ torboot eines Hafenmeiſters, Mietskaiks, die neugterige Franken führen, dazwiſchen auch ſchwerfällige, langſame große Barken, in denen ganze Geſellſchaften türkiſcher Frauen Platz gefunden haben: wie ein Schwarm von Vögeln ſtreben alle dieſe Gefährte wett⸗ eifernd dem gleichen Ziele zu. Schon wird das Goldene Horn ſchmäler und ſeichter, Inſeln engen das Fahrwaſſer ein, die Hö⸗ hen treten näher heran, aber erſt müſſen wir noch durch das Fege⸗ Spiele der reizenden und gewöhnlich bei aller Keckheit gar geſttte⸗ feuer der übelriechenden Zone qualmender Ziegelbrennereien, ehe wir in das Paradies der Süßen Waſſer eintreten dürfen. Doch da iſt es endlich, das liebliche Tal, durch das die Waſſer der rumeliſchen Berge dem Goldenen Horne zueilen. Faſt unver⸗ merkt geht der Meeresarm in den Fluß über. Ein veges Leben empfängt uns. Zu Hunderten haben die Kaiks und Barken aller Art ſich hier zuſammengefunden. Manche haben ſich ans Ufer gelegt, andere fahren unabläſſig langſam den Fluß hinauf und hinab und machen ſo eine Art Waſſerkorſo. Viele haben ſich dem Tage zu Ehren(der Freitag iſt bekanntlich der Sonntag der Tür⸗ ken) mit Sträußen geſchmückt; aus manchen klingt Geſang, der näſelnde pſalmodierende Geſang der Türken, der ihrem Kirchen⸗ geſange nahe verwandt iſt und den Europäer immer wie eine Art Negermuſik anmutet. Aber luſtig ſind ſie bei ihrem wunderlichen Singſang, die türkiſchen jungen Herren, und freilich lädt an die⸗ ſer Stätte alles zur Heiterkeit ein. Das Tal der Süßen Waſſer bietet keineswegs etwa eine großartige Naturſzenerie. Es iſt ein Wieſental, von flachen grünen Hügelrücken rings abgeſchloſſen, das ſich krümmende Flüßchen begleiten ſchattende Bäume, ein paar Holzbrücken, die an Japan erinnern, überſchreiten es— alles iſt lieblich, abgeſchloſſen, idylliſch; auf den Wieſen wird geheut, und droben auf den Hügeln weiden, als rieſige Silhouetten von dem blauen Himmel ſich abhebnd, ein paar Kameele. Und gerade das bildet den Charakter des Ortes, daß ihm ſeine idylliſche Anſpruchs⸗ loſigkeit ganz erhalten iſt und daß in ihr ſich ein gleich idylliſches und anſpruchslos reizendes Volksleben entfaltet. Hier, mein Freund, ſpähſt du vergebens nach einem„allen modernen Anſprü⸗ chen genügenden“ Reſtaurant aus und fragſt umſonſt nach einer Elektriſchen, die dich heimführen ſoll. Wer nicht gleich uns mil dem Kaik hergekommen iſt, der hat einen Wagen oder ein Pferd genommen, und zahlreiche Reiter, die auf oft vortrefflichen Pfer⸗ den ihre Gewandtheit zum beſten geben, beleben die Szene Da⸗ 2. Seit⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Juni. Die„Tägl. Rundſchau“ glaubt von einem Syſtem⸗Wechſel ſprechen zu können. Sie urteilt: Die Parteiſtellung des künftigen Finanzminiſters wird erfreu⸗ licherweiſe keinen Anlaß geben, Herrn v. Bethmann⸗Hollweg erneut vorzuwerſen, daß er die Wahl ſeiner Kollegen unter dem Geſichtspunkte der ſchwarz⸗blauen Parteikonſtellation in Preußen getroffen habe. Herr Lentze iſt ein Mann, der zwiſchen rechtsnationaliberal und freikonſervativ ſteht, ja der aus dem nationalliberalen Magdeburg kommend, vielleicht als Rechtsnationalliberaler anzuſprechen iſt. Jedenfalls iſt ſeine Berufung nicht als ein weiteres Zeichen nach rechts deutbar. Vielleicht bringen die allernächſten Tage oder Stunden noch einen neuen ſchwachen Anhalt für die Beurteilung dieſes problematiſchen Reichskanzlers und Miniſter⸗Präſidenten. *** Tirpitz und Sydow. In mehreren Blättern wird das Gerücht verbreitet, daß auch der Staatsſekretär des Reichsmarineamts v. Tirpitz und der preußiſche Handelsminiſter Sydow zurücktreten würden. Wie die„Magdeb. Ztg.“ aus beſter Quelle erfährt, ſind dieſe Nachrichten unzutreffend. Die Veränderungen in den leitenden Stellen ſind mit der Ernennung von Lentze und Kiderlen⸗Wächter abgeſchloſſen. Politische Uebersſeht. *Mannheim, 29. Juni 1910. Herr von Payer und die deutſche Wehrmacht. Stuttgart, 28. Juni. In ſeiner neulich in Reut⸗ lingen gehaltenen Rede hat Herr von Payer vor allem den Kampf gegen den„ſchwarz⸗blauen Block“ für eine politiſche Notwendigkeit erklärt und in demſelben Atemzuge ſich gegen jede weitere Verſtärkung der deutſchen Wehrmacht unter gleichzeitiger Betonung der demokratiſchen Friedens⸗ beſtrebungen ausgeſprochen. Nun iſt es ja heute allerdings wohl vergebliche Mühe, auf eine Beilegung der Verärgerung unter den bürgerlichen Parteien zu hoffen. Es hat im Gegenteil mehr denn je den Anſchein, daß Deutſchland noch längere Zeit durch die Wüſte unfruchtbaren parteipolitiſchen Haders hindurch gehen muß, bis ſchließlich wieder der Weg über die Höhen nationalen Aufſchwungs in fruchtbarere Auen führt. Aber es iſt doch ein bedauerliches Symptom des ſchwindenden Verſtändniſſes für die Bedürfniſſe der Nation, wenn der Führer einer bürgerlichen Partei ſich in einer poli⸗ tiſchen Kampfrede ohne Einſchränkung gegen jede Verſtärkung der Wehrmacht ausſpricht. Auch in anderen Ländern ver⸗ nichtet ja oft der Parteien Haß und Zorn alle fruchtbaren Keime und zwingt zu langem Schlummer aller produktiven politiſchen Kräfte der Nation; aber die Frage der Macht und Sicherheit des Staates nach außen iſt dort immer nur ein einigendes, nie ein trennendes Moment unter den Parteien. Der lange Frieden, deſſen wir uns erfreuen, verwirrt freilich leicht das Urteil der Menſchen und hat in den letzten Jahren in Württemberg allerlei Blüten gezeitigt, über die man vielleicht mit allzuviel Nachſicht hinweggegangen iſt. Aber der führenden Politiker Pflicht iſt es, ſich von ſolchen Auf⸗ faſſungen frei zu halten und nicht bloß ſich, ſondern auch ithren Parteiangehörigen ſtets vor Augen zu halten, daß die menſchlichen Eigenſchaften, auf welchen neben den äußeren Umſtänden ein langer Frieden beruht, vorübergehend und veränderlich ſind und nach längerer oder kürzerer Zeit immer wieder von jenen anderen menſchlichen Augenſchaften ver⸗ drängt werden, welche in ſteter Wiederkehr auch unerwartet Kriege über die Völker heraufbeſchwören können. Die Seerüſtung der Weltmüchte. DDer heute ausgegebene neue„Nauticus“(Berlin, Verlag E. . Mittler u. Sohn) gibt eine erwünſchte, auf amtlichem Material beruhende Ueberſicht über die Seeſtreitkräfte der Weltmächte, ihre Marinebudgets und ihre Geſamtausgaben für die Landesverteidi⸗ gung. Wir entnehmen dieſen Aufſtellungen zunächſt die Angaben über die Marineausgaben für 1909/10 und 1910/11: 1910/⁰T11 1909/10 Giſonsdd dads Mill. 790,%9 Mill. Vereinigte Staaten 549.2„ Deutſchland 438,8„ 402/5 f e doo, ie ies 195,5„ CVVCVVCCT 158,8„ VVVV 185, Unter den 433,8 Mill. des deutſchen Marineetats befinden ſich 233,8 Mill. für Neubauten gegen 2078 Mill. Mark im Vor⸗ jahre. Die Geſamtausgaben der einzelnen Mächte für die Zwecke der Landesverteidigung(Heer und Flotte) gehen aus folgender Tabelle hervor: Geſamtetär Auf den Kopf der Bevölkerung. Heer Flotte England. 1394,6 Mill. 12,58 Mk. 18,41 Mk. Vereinizte Staaten 1375,6„ 8,61„ 6447„ Deutſchland 1241/½2 12,0„ 66„ Rußland. 1221,„ 6576„ 170 Frankreich 998,1„ 1766„ 7781 Oeſterreich⸗-Ungarn 459,0„ 704„ 1798 Italien 424,5„.28.03„ Jaban 367,8„ 3551„ 3,50 Ueber den gegenwärtigen Stand der Kriegsflotten macht das Jahrbuch die nachſtehenden Mitteilungen: ——— 5 2 8 23 38 — 2 2 SSSs S SS S„„ SS A SS=eSESSA England.. 56(10—— ss()ß69(23) 241(58)66(21) Deutſchland 26(11)/ 6— 9(4% 32 175¾18/(12) Verein. Staaten. 25(60 5— 15⁵ 16 44ʃ(150 19(21) Frankreich. 7 1 20()/ 11 290(20)59(22 nß;;;— 12(2) 14()110(2/ 9(2) Rßads?s 1 5(10 8 147(60 30(4 alln— 9(1) 5()108(012 7(6) Oeſterr.⸗Ungarn. 10(2—— 3 3( 8 Bei einem Vergleich der Unterſeebootsſtreitkräfte verſchiede⸗ ner Länder bedeutet der zahlenmäßige Vorſprung dem„Nauticus“ zufolge zunächſt keine Ueberlegenheit. Wichtiger ſind die techniſche Vollkommenheit und militäriſche Durchbildung, die geſtatten, die Leiſtung des einzelnen Bootes bis zur äußerſten Grenze des ge⸗ genwärtig Möglichen hinaufzutreiben. In dieſer Beziehung braucht ein Land, das den Bau von Unterſeebooten erſt ſpät aufge⸗ nommen hat, keineswegs zurückzuſtehen. Den Beweis liefert Deutſchland. Seine 12 im Herbſt 1910 fertigen Unterſeebvote ſind techniſch vollkommen auf der Höhe; militäriſch haben die bereits in der Front befindlichen Boote in jeder Hinſicht befriedigt. Deutsches Reich. — Die Polenpolitik. Die Meldung, daß in Kiel zwiſchen dem Kaiſer und dem Reichskanzler eine neue Polenpolitik erörtert worden ſei, wird von gut unterrichteter Seite als falſch be⸗ zeichnet. Die deutſche Polenpolitik gehe in den alten Bahnen weiter. — Ein deutſch⸗franzöſiſches Kabelabkommen. Wie das„Ber⸗ liner Tagebl.“ berichtet, verbreitet eine Pariſer Nachrichten⸗ agentur folgende Meldung:„Ich erfahre aus guter Quelle, daß Frankreich und Deutſchland ein Abkommen geſchloſſen haben, das ſich auf eine gemeinſame Verwendung der unterſeeiſchen Tele⸗ graphenlinien bezieht. Eine der Klauſeln dieſes Abkommens be⸗ ſtimmt, daß jedes der vertragſchließenden Länder das Recht haben ſolle, die Kabel des anderen Landes zu benutzen, wenn Zwiſchen⸗ fälle techniſcher oder anderer Natur den normalen Dienſt ſtören; auf eine unnütze Konkurrenz verzichtend, werden ſich fortan die beiden Länder auf dem Gebiet der Kabeltelegraphie wirkſam unterſtüßen. Das Abkommen gereicht nach der Aeußerung meines Gewährmannes der franzöſchen und deutſchen Regierung zur größten Ehre und kann eine weit größere Tragweite haben als die einer einfachen wirtſchaftlichen Annäherung.“ Es wäre außerordentlich erfreulich, wenn die ſo viel beſprochene deutſch⸗ franzöſiſche Annäherung auch endlich einmal ein praktiſches Er⸗ gebnis haben ſollte und ſich nicht nur in ſchönen Redensarten und Feſtefeiern erſchöpfte. Badiſche Politik. Die Arbeitsloſenzählungen in bad. Städten im Winter 1909 /10. B. C. Karlsruhe, 28. Juni. Im Winter 1908—09 hatten in einer Anzahl von Städten Badens Arbeitsloſenzählungen ſtatt⸗ gefunden. Da zu erwarten war, daß ſolche auch im Winter 1909—10 vorgenommen würden, trat das Miniſterium des In⸗ nern an die einzelnen Städte mit der Veranlaſſung heran, ſolche Zählungen nach einheitlichen Grundſätzen zu veranſtalten, um ſie in ihrem Ergebnis beſonders erfolgreich und wertvoll für das ganze Land zu geſtalten. In dieſen einheitlichen Grundſätzen war vorgeſchlagen, durch wenn möglich zwei Erhebungen, zu Anfang und zu Ende der Win⸗ terszeit, den Beſtand an Arbeitsloſen aufzunehmen. Die Zäh⸗ lungstermine ſollten tunlichſt gleichzeitige ſein. Als Erhebungs⸗ methode wurde das Anmeldungsverfahren in Verbindung mit — Spwiſchen aber treibt ein Graukopf geruhig ſein Eſelchen, das ge⸗ duldig ſeine Laſt ſchleppt. Am Ufer ſind auf den Wieſen primi⸗ tive Laubhütten errichtet, auch ein paar Zelte: da magſt du deinen Kaffe à la turque oder deine Limonade nehmen und das Treiben betrachten. Die Türkinnen ſtellen nur ein geringes Kontingent zum Publikum dieſer ländlichen Kaffeehäuſer; zu Hunderten haben ſie ſich auf den Raſen gelagert, und in Gruppen auf ihren Matten ſitzend, haben ſie ihre Körbe ausgepackt. Salat, Kuchen, Süßig⸗ keiten kommen zum Vorſcheine, bald wird die Zigarette angezün⸗ det, und ſo liegen ſie behaglich dem Hauptgeſchäfte und Hauptver⸗ gnügen des Tages ob: zu ſchwatzen und zu ſchauen. Denn von dieſer unſchuldigen Unterhaltung könnte man wohl auch, wie Goethe vom römiſchen Karneval, ſagen: es iſt ein Feſt, das das Volk ſich ſelbſt gibt. Im inhaltsarmen Wochenleben der TDiürkin bildet der Freitag an den Süßen Waſſern Europas den SGlanzpunkt. Da kann ſie hinaus„in die Welt“, und in der fri⸗ ſchen Kühle dieſes Tales genießt ſie das muntere Treiben, bewun⸗ dert oder kritiſiert die Wagen und die Reiter, muſtert die Franken und beſonders die fränkiſchen Damen, die über die Wieſen ſchlen⸗ dern pder in den Kaffeehäuſern Platz genommen haben. Sie ſind ſo kindlich neugierig, die kleinen Hanums, und ſie werden nicht mitde, die Toiletten der Europäerinnen immer und immer wieder zu muſtern. Ein liebenswürdiges Völkchen ſind dieſe türkiſchen bauen, deren ſeidene Mäntel wie große Blumen auf dem grünen Aſen leuchten. Manche verbergen, der Weiſung des Propheten teu, ihre Geſichter hinter dem ſchwarzen Schleier, andere n wenigſtens bei unſerer Annäherung den Vorhang ſchnell aber die Zeiten haben ſich auch darin geändert, und du mit gebotener Beſcheidenheit viele türkiſche Schönen mu⸗ mmer er zeigen ihre Züge denſelben Typus: runde, läch 1s leere Kindergeſichter mit großen braunen mten rundlich, im Alter zur Korpulenz nei⸗ einer Zählung von Haus zu Haus in den Arbeitervierteln fitr 98. nügend erachtet. Jerner wurde ein einheitliches Erhebungsfor⸗ mular vorgeſchlagen, das in ſeinen Grundfragen gleichbleibend örtliche Zuſatzfragen geſtattete. Die Bearbeitung der Zählungs⸗ ergebeniſſe ſollte tunlichſt beſchleunigt werden; vor einer etwa be⸗ abſichtigten Drucklegung ſollten die Ergebniſſe dem Statiſtiſchen Landesamte mitgeteilt werden, um ſie für das Land im ganzen baldtunlichſt zuſammenſtellen zu können. Zu einer Vereinheitlichung der Arbeitsloſenzählungen iſt es indeſſen nicht gekommen. Von einer zweimaligen Zählung wurde allgemein außer zu Heidelberg, abgeſehen und auch für eine Er⸗ hebung konnten ſich die Städte auf einen einheitlichen Termin nicht einigen. Während ferner Mannheim wie im Vorjahre von dem Anmeldungsverfahren abſehend mit Unterſtützung des Ge⸗ werkſchaftskartells eine Zählung der Arbeitsloſen von Haus zu * Haus veranſtaltete, erachteten die übrigen Städte das Anmel⸗ dungsverfahren für ſich allein als ausreichend, indem ſie in weit⸗ gehender Weiſe das Intereſſe der Arbeitsloſen ſelbſt an der Zäh⸗ lung maßgebend ſein ließen. Durch das Auseinanderfallen der Zählungstermine und durch die Verſchiedenheit der Zählungs⸗ methoden erſcheint aber die Vergleichbarkeit der Zählungsergeb⸗ niſſe ausgeſchloſſen, obwohl in allen benützten Erhebungsformula⸗ ren— alle Städte außer Mannheim verwendeten das Karlsruher Formular— die vorgeſchlagenen Grundfragen enthalten waren. Es kann ſich deshalb im folgenden lediglich um ein überſichtliches Nebeneinanderſtellen der wichtigſten Perſonenangaben handeln. Bezüglich der perſönlichen und der bexruflichen Verhältniſſe der ermittelten Arbeitsloſen muß auf die Veröffentlichungen der einzelnen Städte ſelbſt verwieſen werden. Nach den Angaben der einzelnen Stadtverwaltungen erwuchſen an beſonderen Erhebungs⸗ koſten in Mannheim 61,75 Mk. einſchließlich des Ausgabenrücker⸗ ſatzes an das Gewerkſchaftskartell, in Karlsruhe 46,35 Mk. in Heidelberg 83,39 Mk., für beide Zählungen zuſammen, in Durlach 7,49 Mk. und in Freiburg 48 Mk.; der Stadtverwaltung Bruchſal ſind keine beſonderen Erhebungskoſten erwachſen. Frau Hofrichter. Frau Hofrichter ſchildert, wie aus Wien gemeldet wird, einem Mitarbeiter der„Zeit“ ihre Eindrücke bei der Begegnung mit ihrem Mann am Sonntag.„Sie glauben gar nicht, wie ich er⸗ ſchrocken war, ſagt Frau Hofrichter,„die Tür geht auf, ein plum⸗ per Menſch ſtürzt herein und liegt zu meinen Füßen— ein Frem⸗ der. Ich ſtarre ihn an. Ich war faſſungslos; aber aller Schmerz, der ſich in mir angeſammelt hatte, brach aus mir hervor. Ich ſagte: „Was haſt du mir und meinem Kinde getan!“ Meine Erregung war ungeheuer. Ach Gott, er war doch ein ſchlanker Menſch mit feinen intelligenten Zügen, die Haltung voll Eleganz. Ich ſah ihn an und konnte ihn nicht wiederfinden. Das Geſicht aufgedunſen, die Augen wirr, ſo lag er vor mir und ſchrie in mühſamem, heiſerem Dis⸗ kant mit ſchwerer Zunge immer wieder:„Nicht reden! Mich hören, mich allein!“ Es machte ihm große Mühe zu ſprechen, und heftige Bewegungen zeigten, daß er irgend etwas ſagen wolle, wozu ihm die Worte fehlten. Wenn ich es bedenke, wenn ich dieſen Menſchen mir zurückrufe, und mich an den erinnere, der geſtern vor mir ſtand— ich darf mir keine Gedanken machen, ich müßte ſonſt wahnſinnig werden! Und was glauben Sie, was er mir geſagt hat? „Du, Schatzi, es kann alles noch einmal ſo ſchön werden, wenn du nur es willſt. Du mußt draußen für mich arbeiten, ich kann es nicht. Du mußt mein anderes ich ſein.“ Er ſprach zuſammenhanglos und konnte den Faden nicht halten Als ich von ihm Abſchied nahm, lich hinauf(in die Zelle), ich habe dich endlich geſehen, und ſch weiß, daß du mich retten wirſt, daß du, daß ihr für mich arbeiten werdet. Sei ſo gut und hebe mir meine Uniform und meine Wäſche auf, ich werde ſie ja wieder brauchen, ſo Gott will.“ Frau Hofrichter konnte bei der Wiedergabe dieſer Hoffnungs⸗ freudigkeit des Verurteilten ihre Erregung kaum bemeiſtern. Sie ſtand auf und zog aus einer Schublade den letzten Brief ihres Gatten, mit dem er ſie zum Abſchied ins Gericht gebeten hatte. Es ſind kleine taumelnde Schriftzüge, von einer unficheren, zit⸗ ternden Hand zu Papier gebracht. Am Ende des drei Seiten langen Briefes, der auch voll Hoffnung iſt, heißt es als Nachſchrift: Ver, zeihe mir die Schmiererei, keine Zeit. Im weiteren Geſpräch, das in vielen Pauſen ſtockt, verſenkt ſich Frau Hofrichter in Remi⸗ niſgenzen. Immer wieder ſpricht ſie von der Liebe, die ſie für ihren Mann gehegt hat. Aber auf dieſem Gefühle ſcheint jetzt ein Schleier zu ruhen. Es iſt ſo, wie die Liebe für einen Abgeſchiedenen: ein pietätvolles Gedenken. 12— Die Einweihung der Friedenskirche in Heidelberg⸗Handſchuhsheim. Heidelberg, 28. Juni. ſagte er mir:„Weißt du, Annerl, heute gehe ich ſo ruhig und fröh⸗ 91 Im Beiſein des Großherzogspaares wird morgen Vormittag die Einweihung der evangeliſchen Friedenskirche im Stadtteil Handſchuhsheim vollzogen werden. Damit findet morgen in der Handſchuhsheimer Kirchengeſchichte eine Epoche ihren Abſchluß, die mehr als ein Viertel Jahrtauſend ge⸗ gend. O, wie neugierig die braunen Kinderaugen blicken! Es gibt auch zu viel zu ſehen! Da ſind ſchwarzbraune Zigeunerinnen (braun von Natur, ſchwarz vom Schmutz), raſſiges Volk, die in die Hände klatſchend ſich zum Tanzen erbieten, und wohl verſtehen dieſe wilden, üppigen, geſchmeidigen Weiber zu tanzen. Da ſind Muſikanten, die mit Querpfeife und Trommel eine eintönige Muſik machen. Da ſind elegante, ſchneidige Offiziere zu Fuß und zu Pferde. Die Kaffedſchis eilen geſchäftig hin und her, die Händ⸗ ler bieten Waſſer, Limonade, Süßigkeiten, Blumen an— und all dies Leben, ſo munter und bewegt es iſt, vollzieht ſich ohne alle Aufdringlichkeit, ohne Geſchrei, ohne Häßlichkeit. Man hört nicht das brüllende Gelächter unſerer Sonntagsausflügler, noch das Krachen der fallenden Kegel; man wird von keinem zweifelhaften Orcheſter mit dem Luſtigen Wiwenwalzer geplagt(nur ein vorder⸗ hand freilich noch ſchweigſames Grammophon iſt drohend in einer Bretterbude aufgefahren!) und von keiner Würfelbude angeriſſen. An ſeinen Vergnügungen kann man ein Volk erkennen, und der feine Charakter des Türken, der auf Haltung, Würde und Sitte ſo hohen Wert legt, macht ſich an dieſem Platze aufs angenehmſte fühlbar. Man vergegenwärtigt ſich die zappelnde lärmende Be⸗ weglichkeit der Griechen in den Kaffeehäuſern, die ihr Paradies ſind— und die Wagſchale der Sympathie neigt ſich tief zu Gun⸗ ſten der Türken. Im griechiſchen Lebenskreiſe wäre ein Volks⸗ feſt, wie dieſes, ſchon darum kaum denkbar, weil der Grieche von heute wenig Sinn für die Natur hat, während der Türke den Schatten der Bäume, das Grün der Wieſen, die Friſche des Waſſers mit empfänglichen Sinnen genießt. Eine leichte Bewegung macht ſich bemerkbar. Ein Dutzend geſchloſſener Equipagen von grüner Farbe, zum Teil ſehr hübſch gehalten und beſpannt, fährt in flottem Trabe auf, geleitet von ein paar Stallmeiſtern auf prachtvollen arabiſchen Pferden. Es iſt der Harem des Sultans, der heute gleichfalls ſeinen„Ausgeh⸗ tag“ hat. Der ganze Wagenzug macht Halt, und rieſige, höchſt elegant gekleidete Eunuchen umſtreichen ihn wachſam. Aber auch ſie ſind nicht mehr die Schreckensmänner wie in alten Tagen; ſie haben nichts dagegen, wenn die Spaziergänger die Wagenreihe umwandeln, und ſie lächeln verſtändnisvoll, wenn die eurppäfſchen Damen neugierige Blicke durch die herabgelaſſenen Fenſter werfen. Du lieber Gott, es bleibt fraglich, wer neugieriger iſt: unſere Damen, die den Harem des Sultans, oder die kaiſerlichen Harems⸗ frauen, die die Europäerinnen brennend gern ſehen wollen. Auch für ſie iſt ja der Freitag an den Süßen Waſſern Europas ſo ziemlich das einzige Fenſter, durch das ſie aus ihrer Abgeſchloſſen⸗ heit einmal ein Stückchen Welt ſehen können. So fliegen denn eifrig Blicke herüber und hinüber. Die kaiſerlichen Damen ſtar⸗ ren vor Eleganz, ſie traxen ganz durchſichtige weiße Schleier, die die Augen frei laſſen; und was man durch dieſe Schleier ſieht, das ſind recht verblühte Geſichter, an denen Schminke und Puder nicht geſpart ſind. Auch die Kunſt, die Haare blond zu färben, iſt im Harem von Dolma Bagtſche nicht unbekannt geblieben. Arme Ge⸗ ſchöpfe! Die dunklen Augen, die zwiſchen den weißen Schleiern hervorleuchten, ſcheinen die Bilder dieſer wenigen ihnen gegönn⸗ ten Stunden gleichſam einzuſaugen Die Abendkühle wird fühlbar, die Schatten werden länger. Der Aufbruch beginnt. In Scharen ſchwärmen die Boote heim, der kaiſerliche Wagenzug ſchlägt auch ſchon den Heimweg ein. Ge⸗ ſang und Geklimper über den Waſſern. Durch den kriſtallklaren Sommerabend gleiet unſer Kaik ſchnell über das Goldene Horn und führt uns zurück zu dem Lärm und dem ſchwülen Dampfe der unermeßlichen Stadt, und bald wird Geſang und Muſik von dem Heulen der Sirenen, dem Tuten der Dampffeifen und dem Raſſeln der Wagen überſchrieen, die in ununterbrochenem Zuge die Brücke der Sultanin Walideh paſſieren. ti. ür ge⸗ ugsfor⸗ leibend lungs⸗ wa be⸗ ſtiſchen ganzen iſt es wurde ne Er⸗ dermin re von Ge⸗ rus zu Anmel⸗ L weit⸗ rZäh⸗ en der lungs⸗ zergeb⸗ rmulg.⸗ zruher waren. tliches deln. iltniſſe en der en der bungs⸗ rücker⸗ ſck., in urlach ruchſal wird, gnung ich er⸗ plum⸗ Frem⸗ rö, der ſagte: g war feinen n und Augen Dis⸗ hören, heftige. u ihm uſchen 4 r mir ſonſt t hat? un du nun es inglos nahm, kröh, ud ich beiten meine tungs⸗ t,„ Sie? ihres hatte. „ zit- angenn „Ver?⸗ präch, Remi⸗ ihren hleier : ein FKonfirmandenſaal gelangt. Mainſandſtein ausgeführt, wirkungsvoll abheben. Die ſchöne Orgel Maunherm, 29. Junt. Sreeeensiger, Abendblarr.) dauert hat: die durch den Bergſträßer Receß 1850 eingeführte ge⸗ meinſame Benutzung des Handſchuhsheimer Gotteshauſes durch beide Konfeſſionen hört mit dem morgenden Tage auf. Die Simul⸗ kankirche wird ſamt Platz und Zubehör der katholiſchen Kicchen⸗ d Renteh 5 1 überlaſſen und die evangeliſche Gemeinde bezieht das neue Gotteshaus, deſſen Gr in i i 1908 gelegt wurde. Die Kirche erhebt ſich auf dem neugeſchaffenen großen Pla. am Ende der breiten, vornehmen, ebenfalls 1 Mttel ſtraße, welche die Verlängerung der bei der Johanniskirche in Neuenheim zuſammenlaufenden Brücken⸗ und Lutherſtraße dar⸗ ſtellt. Zwei Zeugen aus Handſchuhsheims uralter, ehrwürdiger Vergangenheit ragen in unmittelbarer cähe der Kirche empor: die in Jahre 1052 in romaniſchem Stil erbaute, im Jahre 1483 in die fetzige ſpätgotiſche Form umgebaute alte Handſchuhsheimer Kirche und die herrliche, epheuüberwucherte maleriſche Ruine der Waſſerburg. Zu dieſem ſchwermütigen, verwitterten alten Gemäuer bildet die neue, in hellem Geſtein und Verputz aufgeführte, heiter wirkende Friedenskirche einen reizvollen Gegenſatz; das Land⸗ ſchaftsbild hat durch den lichten, mit ſchlank emporragenden Tür⸗ men geſchmückten Bau eine außerordentliche Bereicherung erfahren. Das auf einem Gelände von 28,51 Ar erbaute Gotteshaus wurde mit einem Koſtenaufwand von 400 000 M. erſtellt; das Grundſtück wurde um den Preis von 57 160 M. erworben. Den größeren Teil der Baukoſten trägt die Pflege Schönau; auf die evangeliſche Gemeinde Handſchuhsheim entfallen, dank dem Ent⸗ gegenkommen des Oberkirchenrats, nur 100 000 M. Die Außenarchitektur der Kirche, bei welcher nach An⸗ gabe ihres Erbauers, des Großh. Oberbaurats H. Behaghel, Zkeineswegs eine akademiſch korrekte Durchführung beſtimmter Stilformen beabſichtigt worden war, ſondern vielmehr angeſtrebt wurde, in einer an ſpätgotiſche Motive ſich anlehnenden Formen⸗ ſprache tunlichſt maleriſche Wirkungen zu erzielen“ zeigt eine reiche Gliederung. Bei einer im allgemeinen ſchlichten Flächen⸗ behandlung, teils in Schichtenmanerwerk, teils in hellem Verputz, wurden nur einzelne Hauptteile des Bauwerkes, wie Hauptportal und Nebeneingänge, Giebelabſchlüſſe der Querſchiffe ete. durch plaſtiſchen Schmuck hervorgehoben. Als Baumaterial gelangte für den Sockel Odenwaldgranit, für die Architekturteile gelblicher Keuperſandſtein, für die Innenarchitektur weißgrauer Mainſand⸗ ſtein zur Verwendung; die Wände ſind in Backſteinmauerwerk hoch⸗ geführt. Der Grundriß der Kirche zeigt ein Längsſchiff von 19 m Breite, an welches ſich zu beiden Seiten ein 11,50 m breites Quer⸗ ſchiff anſchließt. Drei Stufen führen aus dem letzteren zu dem er⸗ höhten Altarraum. Erſt über der ſich aufbauenden Orgelempore kommt der ganze Innenraum in ſeiner Kreuzform zur Erſchei⸗ nung. Die Längenachſe mißt 33,50 m, das Querſchiff 26 m; die Scheitelhöhe des Wierungsgewölbes beträgt 14,80 m. In der Kirche befinden ſich insgeſamt 1200 Sitzplätze, 635 im unteren Kirchen⸗ raum, 565 auf den Emporen, zu welchen 4 Granittreppen empor⸗ führen. Unter der Orgelempore befindet ſich die Sakriſtei, von wel⸗ cher man in den als kapellenartigen Ausbau der Kirche vorgelegten Das Innere der Kirche wird durch vornehme, ſtiliſtiſch ſtreng durchgeführte Flächenmalerei wirkungsvoll belebt. Die Flächen von grauem Grundton ſind eingefaßt von Blattornamen⸗ ten. Aus den Zwickeln der Gewölbe wächſt ein goldbraunes Diſtel⸗ gerank hervor. Die Brüſtungen der drei Emporen ſind mit einem ſchön ſtiliſterten Roſenmotiv auf ſmalteblauem Grunde geſchmückt. Die ſchräge Fläche des Triumpl bogens iſt ausgefüllt mit einem von Roſen durchzogenen Akanthusgewinde. Die abſchließende Wand des Altarraums unter der Orgelempore bietet mit ihrem Goldmuſter auf ſmalteblauem Grunde einen äußerſt ſtimmungs⸗ vollen Proſpekt, von welchem ſich der freiſtehende gotiſche Altar und dahinter, von der Wand getragen, die Kanzel, beide in weißgrauem urtt ihrem kaſtanienbraunen Getäfel und ſilbergrauen Pfeifen bildet die abſchließende Krönung der Chorwand. Außer der Flächenmalerei iſt zur Bereicherung der Innenaus⸗ tattung die Glasmalerei herangezogen; die ſämtlichen Fenſter konnten, infolge erheblicher Zuſtiftungen aus der evangeliſchen Ge⸗ meinde, mit ornamentalem und bildlichem Schmuck verſehen wer⸗ den. Das große weſtliche Giebelfenſter bringt in einer reichen Kompoſition von R. Pelin⸗Stuttgart das Chriſtuswort„Kommet her zu mir Alle“ wirkungsvoll zum Ausdruck. In den Fenſtern unter den Emporen ſind Medaillons mit Bildern von Reformatoren und Förderern der Reformation angebracht. Die übrigen Fenſter tragen nur ornamentale Ausſtattung. Der 61 Meter hohe Turm der Kirche erhebt ſich auf quadra⸗ tiſcher Grundfläche mit wuchtigen Eckſtreben bis zum Glockenraum. Die 4 weißen Wandflächen ſind von hohen gotiſchen Spitzfenſtern dürchbrochen, deren obere Hälfte die Schallöffnungen der Glocken⸗ ſtube bilden. Ueber den Fenſtern ſind die 4 Zifferblätter der Turm⸗ uhr von gotiſchen Baldachinen überragt. Der Turm endigt in einen ſchön geſchweiften, von 4 ſteinernen Ecktürmchen flankierten, ſchiefer⸗ gedeckten hohen, ſpitzen Helm, der über dem Knopf noch ein Kreuz und einen goldenen Wetterhahn trägt. *** N. Heidelberg, 29. Juni. Strömender Regen fällt auf das Feſtkleid, das Handſchuhs⸗ heim zu Ehren ſeines Landesherrn heute angelegt hat. Die als Prachtſtraße angelegte Mittelſtraße, die Zufahrtsſtraße zur Kirche, iſt mit Birken, Bannern und Wimpeln ſtimmungsvoll dekoriert; an ihrem Ende ſchwingt ſich eine Ehrenpforte aus Tannenreis über die Breite der Straße. Die Kirche ſelbſt iſt mit Fahnen und Ban⸗ nern feſtlich geſchmückt. Rings um die Umfaſſungsmauer zieht ſich eine Eichenguirlande. um 97½ Uhr fand in der alten, bis zum letzten Platz gefüllten Kirche der Abſchiedsgottesdienſt ſtatt. Stadtpikar Schenkel, der in Handſchuhsheim bis vor kurzem das Amt des Geiſtlichen verſah, hielt die Abſchiedspredigt über das Wort:„Der Herr hat Großes an uns getan“. Der katho⸗ liſche Geiſtliche Handſchuhsheims, Herr Pfarrer Mannert, be⸗ glückwünſchte die Gemeinde zu ihrem neuen Gotteshaus und wies hin auf das allezeit friedliche und freundliche Einvernehmen zwi⸗ ſchen beiden Konfeſſionen, die 260 Jahre lang im gleichen Gottes⸗ hauſe ihren Kultus abhielten. Er ſchloß mit dem Wunſch, daß auch die neue Friedenskirche der Wahrung des Friedens unter den Konfeſſionen dienen werde. Der frühere Pfarrverwalter, Herr Vikar Daiber, ſprach das Schlußgebet. Nach dem Geſang „Unſern Ausgang ſegne Gott“ verließ die Gemeinde ihr altes Gotteshaus. 5 10 Uhr 5 Minuten kraf unter den Klängen eines Feſtmarſches der Feſtzug von der alten Kirche ein. Voran ſchritt die Heidel⸗ berger Betaillonskapelle; es folgten die Konfirmandinnen, die Schulkinder, der Kirchenchor, die Feſtjungfrauen, der Kirchen⸗ gemeindeausſchuß, die Kirchengemeinderäte, Feſtjungfrauen mit den heiligen Geräten und Büchern, Vertreterinnen des Frauen⸗ vereins, die zwei Ortsgeiſtlichen, Pfarrer Raupp und Gilg, die Dekanatsvertreter, der Oberbaurat Behaghel, der Erbauer der Kirche, der Oberkirchenrat, die Vertreter der Pflege Schönau, die Geiſtlichkeit der Diözeſe und zuletzt ein unabſehbarer Zug von Gemeindemitgliedern und Feſtgäſten. Um 10 Uhr 20 Minuten kerkündete Glockengeläute das Nahen der Großherzoglichen Herr⸗ ſchaften, die beim Verlaſſen der Wagen mit brauſenden Hochrufen begrüßt wurden. Der Präſident des Oberkirchenrats, Exzellenz Helbing, begrüßte zuerſt den Großherzog, dann ſprach der Pfarrer der evangeliſchen Gemeinde Handſchuhsheim, Herr Pfarrer Gilg, einige Begrüßungsworte, für welche der Großherzog in huldvollen Worten dankte. Des Pfarrers Töchterchen überreichte der Großherzogin mit einem von Pfarrer Raupp verfaßten Gedicht 3. Seim. Schulkinder klangrein und ausdrucksvoll den 100. Pfalm. Dann überreichte der Erbauer der Kirche, Herr Oberbaurat Behaghel, dem Großherzog die Schlüſſel der Kirche. Der Großherzog öffnete das Portal und betrat unter einem Segensſpruch des Pfarrers als erſter das neue Gotteshäus. Nach einem Rundgang durch die Kirche betraten die hohen Herrſchaften mit Gefolge den Konfir⸗ mandenſaal, wo ſich die Spitzen der Behörden zur Begrüßung ein⸗ gefunden hatten. Inzwiſchen füllte ſich die Kirche mit einem unabſehbaren Menſchenſtrom. Im Hauptſchiff rechts nahmen die Pfarrer der Diözeſe Platz, an den Altarwänden ſtellten ſich die Ehrenjung⸗ frauen auf, welche die heiligen Geräte gebracht hatten, an beiden Seiten des lorbeergeſchmückten Altars ſtanden die Fahnenträger der Vereine mit den Vereinsfahnen. Alle Emporen der Kirche waren bis auf den letzten Platz von einem erwartungsvollen, freudiggeſtimmten Publikum gefüllt. um 11 Uhr betraten der Großherzog und die Großherzogin die Kirche und nahmen in der erſten Reihe des Hauptſchiffes Platz. Der Großherzog trägt die Uniform ſeiner Grenadiere, die Großherzogin iſt in ſchwarzer Seidenrobe. In Begleitung des Großherzogs befanden ſich Hof⸗ marſchall Freiherr v. Freyſtedt, Oberſchloßhauptmann von Stabel, Flügeladjutant Major Seurter von Lötzen, Lega⸗ tionsrat Dr. Seipp; die Großherzogin war begleitet von der Hofdame Baronin v. Stockhorner. Von den Spitzen der Be⸗ hörden waren erſchienen: Landeskommiſſär Dr. Becker⸗Mann⸗ heim, Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Jolly, Major Ehrt und Major v. Wahlen⸗Jürgaß, Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, die Bürgermeiſter Dr. Walz und Wielandt, der Prorektor der Univerſität, Geh. Kirchenrat Prof. Dr. bon Schubert, der Exprorektor Geh. Rat Windelband, der Vize⸗ brorektor Geheimrat von Duhn, viele Profeſſoren, beſonders Vertreter der theologiſchen Fakultät, ſowie faſt alle Herren des Stadtrats. Der Feſtgottesdienſt wurde eröffnet durch den vom Kirchenkor unter Leitung des Herrn Lehrer Rau ppiäa capella ge⸗ ſungenen 24. Pfſalm. Darauf vollzog Herr Stadtpfarrer Schnei⸗ der die Einweihung. Nach einem Eröffnungsgebet hielt er eine kurze Anſprache. Tauſendſtimmig durchbrauſte dann zum erſten Mal der Gemeindegeſang mit Orgelbegleitung den weiten lichten Raum„Nun danket alle Gott“. Herr Pfarrer Gilg legte ſeiner tiefempfundenen, weihevollen Predigt die Worte zu Grunde: „Mein Haus ſoll ein Bethaus ſein“(Matth. 11, 13) und„Ich will Frieden geben dieſem Hauſe“(Haggai 2,).— Herr Prälat Schmitthenner überbrachte den Gruß und Segenswunſch dre oberſten Kirchenbehörde und ſprach über 2. Kor. 6, 16:„Ihr ſeit der Tempel des lebenden Gottes. Nach Schlußgebet und Ge⸗ meindegeſang ſprach Herr Pfarrer Gilg den Segen. Er verlas ſodann einen Glück⸗ und Segenswunſch des älteſten noch lebenden einſtigen Seelſorgers Handſchuhsheims, des Herrn Kirchenrat Dr. Bauer, der 1858 in Handſchuhsheim tätig war. Herr Pfarrer Gilg ſprach allen denen, die am Gotteshaus gearbeitet hatten den Dank der Gemeinde aus. Er überreichte dem Großherzog und der Großherzogin je ein Exemplar der vom evangeliſchen Kirchen. gemeinderat herausgegebenen Feſtſchrift. 12¼ Uhr verließen di Großherzoglichen Herrſchaften die Kirche und begaben ſich ins Palais,. Aus Stadt und Land. * Manuheim, 29. Juni 1910. Der Deutſch⸗vaterländiſche Arbeiter⸗ Verein hat am Dienstag abend in einer im„Rheinpark“ abgehaltenen, ſtark beſuchten Verſammlung ſeiner bei der Firma Lanz beſchäf⸗ tigten Mitglieder Stellung zu den Vorgängen der letzten Zeit ge⸗ nommen. Bundesſekretär Hilbig berichtete anhand der Notizen der Tagespreſſe und aufgrund der ihm von Arbeiterſeite mitge⸗ teilten Tatſachen über die Verhältniſſe bei der Firma Lanz, bei der im allgemeinen gute Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe herrſchten. Zur Abſtellung ſich ergebender Mißverhältniſſe würden angeſichts der bekannten entgegenkommenden Tendenz der Betriebsleitung ſachliche Vorſtellungen bei den maßgebenden Inſtanzen ſicher von Erfolg begleitet geweſen ſein. Dies erkenne ja auch die„Volks⸗ ſtimme“ an, die am Montag der hieſigen Leitung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Metallarbeiterverbandes mit folgenden Worten eine ſchallende Ohrfeige verſetzte:„Wozu denn der Lärm Was vor⸗ liegt, wird die Firma Lanz mit dem Arbeiterausſchuß des Betriebs ordnen... Ehe man an die Oeffentlichkeit ging und auch noch in die Preſſe, hätte man mit der Betriebsleitung Verſtändigung anbahnen ſollen.“ Da nun der Metallarbeiterverband letzteres von anfang an verſäumt und in geräuſchvoller Weiſe die bekann⸗ ten Verſammlungen angeſetzt hätte, ſo wären die anderen Organi⸗ ſationen gezwungen geweſen, ihrerſeits das Vorgehen des Metall⸗ arbeiterverbandes öffentlich zu kennzeichnen. Geſchäftsführer Schneider habe ſich zu ſeinen Lorbeerkränzen von Brown Boveri und vom Strebelwerk noch einen von Lanz geholt, letzteren aller⸗ dings dank der vernünftigen Haltung der Mehrheit der Lanz'ſchen Arbeiterſchaft ohne Streik. Unter großer Heiterkeit verlas der Referent einen Bericht der„Volksſtimme“ über eine Verſamm⸗ lung des vaterländiſchen Arbeitervereins, die am Montag abge⸗ halten ſein ſoll, von der aber den Mitgliedern wie auch dem Vor⸗ ſtande und dem Sekretariat nichts bekannt ſei; auch anders wie zum Dienstag ſei keine Verſammlung geplant geweſen. Die von der„Volksſtimme“ verleumderiſcherweiſe aufgeſtellte Behauptung, daß einzelne Mitglieder trotz Zuwendungen von dritter Seite ihre Krankengelder nicht erhalten hätten, ſei zurückzuweiſen. Die Kran⸗ kenkaſſe des Bundes reiche mit den eingehenden Beiträgen voll⸗ kommen aus, und Zuwendungen ſeien ihr von dritter Seite nicht gemacht. Die Mitglieder hätten nach ordnungsgemäßer Einrei⸗ chung der Atteſte ihre Krankengelder immer erhalten, und das würde auch in Zukunft ſo bleiben. Der Metallarbeiterverband da⸗ gegen ſei bei ſeiner finanziellen Ohnmacht garnicht imſtande, große Lohnkämpfe zu führen, was der Referent anhand des letzten Jah⸗ resberichtes dieſes Verbandes bewies. Umſomehr ſei deſſen Spiel mit dem Feuer zu verurteilen. In der Diskuſſion wurde feſtge⸗ ſtellt, daß Taglöhner, die um Vertretung zwecks Aufbeſſerung ihres Stundenlohnes von 35 und 36 Pfennigen beim Arbeiterausſchuß vorſtellig geworden waren, von dieſem zurückgewieſen wurden, wo⸗ bei ſogar Worte fielen wie:„Für Euch langt's, Ihr ſchafft auch nicht.“ Aus der Verſammlung heraus wurde unter lebhafter all⸗ gemeiner Zuſtimmung der Anſicht Ausdruck gegeben, daß der Schtwager des Herrn Schneider, Genoſſe Eberhardt, bei der Firma Lanz darauf hinarbeite, gemaßregelt zu werden, um dann eine Anſtellung beim Metallarbeiterverbande zu erhalten. Nachdem eine Reihe weiterer Redner geſprochen, wurde eine Kommiſſion ge⸗ wählt und folgende Reſolution angenommen: „Die heute im„Rheinpark“ tagende Verſammlung von hater⸗ ländiſchen Arbeitern der Maſchinenfabrik Heinrich Lanz erhebt einen herrlichen Strauß von gelben und roten Nelken. Unter Lei⸗ kung des Hauptlehrers Braun ſangen die Handſchuhsheimer Vorwande, Mißſtände beſeitigen zu wollen, in ungeſchickter Art beiter geſchädigt hat. Lerk durch ein völliges Verſagen des Arbeiterausſchuſſes möglich ſein. Der Arbeiterausſchuß der Maſchinenfabrik Heinrich Lanz iſt zwar bekanntlich ſchon ſeit längerer Zeit lediglich eine einſeitige Vertretung des ſozialdemokratiſchen Metallarbeiterverbandes und acs ſolcher nur ein Werkzeug in deſſen Hand. Es iſt nicht das erſte Mal, daß der Arbeiterausſchuß ſich in der Vertretung der Wünſche Sein letztes Verhalten ſchlägt jedoch dem Faß den Boden aus, und nachdem ſich ſämtliche Organiſationen gegen ihn ausgeſprochen Ausſchuſſes ihre Aemter niederlegen werden. Zugleich geben wir uns der Erwartung hin, daß die Firma darauf Bedacht nehmen wird, in Zukunft ähnlichen Vorkommniſſen durch Schaffung einer Arbeitervertretung, welche der ſetzung der Arbeiterſchaft Rechnung trägt, vorzubeugen. demokratiſchen Metallarbeiterverbandes und angeſichts der völlfgen Unfähigkeit des Arbeiterausſchuſſes die Erteilung von Urlaub an die Arbeiter eingeſtellt hat. Wir bedauern es mit Rückſicht auf alle diejenigen Arbeiter, welche im Herzen den Beſtrebungen des ſozlaldemokratiſchen Metallarbeiterverbandes fernſtehen und möch⸗ ten der Hoffnung Ausdruck geben, daß mit der Beendigung der Bewegung das gute Verhältnis zwiſchen Firma und Arbeiterſchaft wiederhergeſtellt werden möge.“ 155 * Aufnahmsprüfung für Sexta. An den hieſigen Mittelſchulen beſtand früher die Einrichtung, daß die für Sexta angemeldeten Schüler ſich ſchon Ende Juli der en unterztehen kounten. Dieſe Einrichtung hatte für Eltern und Schüler große Vorteile und ſoll ſich auch, vom Standpunkt der Schule aus betrachter, durchaus bewährt haben. Wider Erwarten wurde dieſe Einrichtung vor einigen Jahren aufgehoben, ſoweit wir wiſſen, mit der Be⸗ gründung, daß ſie eine Ausnahme darſtelle, die nur in Mannheim be⸗ ſtehe. Verſchiedentlich wurde in der Preſſe und auch im Landtag an⸗ geregt, die gedachte erſte Aufnahmeprüfung wieder einzuführen, der deren Vorteile die vermeintlichen Nachteile, für welche eine geeignele Löſung wohl zu finden wäre, weit überwiegen. Der Direktor des Großh. Oberſchulrates Herr Geh. Rat Dr. von Sallwürk, freundliche Liebenswürdigkeit auch außerhalb der Schulkreiſe all⸗ gemein geſchätzt wird, ſoll eine wohlwollende Prüfung der Frage zu⸗ geſagt haben. Zweck dieſer Zeilen iſt die Wiederherſtellung der ge⸗ nannten Prüfung nochmals anzuregen. Hoffentlich erfolgt dieſelbe 5 daß ſie noch in dieſem Jahre den Betreffenden zu Nutzen ommt. * Die Handwerkskammer Maunheim hat zum Zweck der Ver⸗ hütung und zur Schlichtung von Streitigkeiten in gewerblichen Angelegenheiten gewerbliche Sachverſtändige beſtellt, die die Aufgabe haben, ſachverſtändige und unparteiiſche Gut⸗ achten zu erſtatten, um Prozeſſe zwiſchen Handwerksmeiſtern und dem Publikum, wie auch zwiſchen Handwerksmeiſtern unter⸗ einander oder mit den Lieferanten vorzubeugen; ferner ſollen ſie die Meinungsverſchiedenheiten bei Lieferungen oder Käufen jeglicher Art, über Güte und Beſchaffenheit der gelieferten Ar⸗ bit oder Materialien, über die Angemeſſenheit des Preiſes, üben die Richtigkeit der Ausführung nach Zeichnung und Muſter oder über ſonſtige Mängel der gelieferten Arbeiten, Waren und Materialien auszugleichen und zu ſchlichten ſuchen. Das Erſuchen um Vermittlung eines Sachverſtändigengutachtens iſt ſchriftlich oder zu Protokoll an die Handwerkskammer zu richten. Nähers Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle der Kammer, M 5, 5 kI. Sprechſtunde Montags bis Freitags von 11 bis 12 und von 4 bis 5 Uhr, Samstags von 11 bis 12 Uhr. Exequgturerteilung. Nachdem dem zum öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Konſul für den Landeskommiſſariatsbezirk Mannheim und die bayeriſche Pfalz mit dem Amtsſitz in Mannßeim er⸗ nannten Herrn Oskar Smreker namens des Reichs das Exe⸗ quatur erteilt worden iſt, iſt derſelbe zur Ausübung konſula⸗ riſcher Funktionen in dem zugelaſſen worden. 5 Ein Kartengruß aus den Lüften. Wie die Ironie des Schickſals ſieht ſich eine Karte an, die erſt heute mittag im Schloßgarten gefunden und von dem ſtolzen Luftſegler„L. 83 alias„Deutſchland“ am 22. Juni herabgeworfen wurde. Und heute früh jagte der Telegraph die Nachricht in die Lande, daß das erſte Paſſagierluftſchiff der Luftſchiffahrtsaktiengeſellſchaft bei Osnabrück vom Sturm gegen einen Wald verſchlagen und nahezu vollſtändig vernichtet wurde„Gruß aus den Lüften von der Reiſe nach Düſſeldorf ſendet Aug. Grupp“ lautet die In⸗ ſchrift der Karte, welche an einen Herrn nach Ulm adreſſiert iſt. Ironie des Schickſals! 9 Ferienkplonien. Mit den nahenden Sommerferien drängen auch die vorbereitenden Arbeiten des Vereins für die diesjährige Entſendung, welche in etwa 5 Wochen vor ſich gehen ſoll. Wie all⸗ jährlich, finden ſich unter den Koloniſten wieder recht viele, deren Eltern nicht in der Lage ſind, die vorgeſchriebenen Klei⸗ dungsſtücke zu beſchaffen. Wir richten deshalb auch dieſes Jahr wieder an unſere Mitbürger das freundliche Erſuchen, aus dem Kleiderbeſtande ihrer Kinder ſolche Kleidungsſtücke, die ab⸗ gängig werden, aber noch brauchbar ſt d, wie Schu he, Pantof⸗ feln, Strümpfe, Knaben⸗ und Mädchenkleider, Hemden, Hüte, Schirme und dergleichen(auch Bücher werden gerne entgegen genommen), dem Verein gütigſt zur Verfügung ſtellen zu wollen. Ebenſo haben uns ſchon hieſige Geſchäftshäuſer aus den Reſtbeſtänden ihrer Lager in durchaus wirkſamer und ausgiebiger Weiſe unterſtützt. Das Alter unſerer Pfleglinge bewegt ſich zwi⸗ ſchen 10 und 14 Jahren. Die uns zuzuweiſenden Effekten wollen auf dem Rektorat(Friedrichsſchule U 2) abgegeben werden. Auch läßt das Volksſchulrektorat gerne Gaben durch die Schuldiener im Hauſe abholen. Dank im voraus. Der Allenſteiner Mordprozeß. (Von unſerem Korreſpondenten). sh. Allenſtein, 28. Juni. Am heutigen neunzehnten Verhandlungstage mußte die Sitzung wiederholt abgebrochen werden, da die Angeklagte mehr⸗ fach Schreikrämpfe bekam, ſodaß die mediziniſchen Sachver⸗ ſtändigen eingreifen mußten. Prof. Dr. Meyer(Königsberg] erſtattet als Vertreter des Medizinalkollegiums ſein Gutachten. Auf Beſchluß des Gerichtshofes wird zunächſt das Gutachten, das am 28. November 1908 ſchriftlich erſtattet wurde, verleſen. Der Sachverſtändige kommt darin zu dem Schluß, daß bei der Ange⸗ klagten eine hochgradige Hyſterie beſtehe, deren erſte Erſcheinun⸗ gen bis in die Kindheit zurückreichen. Es liegen bei der Angeklag⸗ ten eine Fülle typiſcher Erſcheinugen vor: leichte Erregbarkeit, Launenhaftigkeit, Willensſchwäche uſw. Zeichen einer organiſchen Erkrankung des Zentralnervenſyſtems ſind zurzeit der Beobach⸗ tung nicht nachweisbar, vielmehr beſteht bei ihr von Jugend an eine deutliche Hyſterie, die ſtets mit pſychiſchen Störungen einher⸗ geht und die zur Zeit der ihr zur Laſt gelegten Handlung Ende 1907 einen ſolchen Grad erveicht hatte, daß ſehr wahrſcheinlich die Vorausſetzungen des§ 51 zutrafen. Der Teil hierdurch einſtimmig Proteſt gegen das Vorgehen des Deutſchen Gutachtens, der ſich auf die Perſon Göhbens bezieht, enthält nur ſozfaldemokratiſchen Metallarbeiterverbandes, welcher unter dem eine in der Hauptſache auf Mitgliederfang berechnete Agitation entfaltet und dadurch erklärlicherweiſe nur die Intereſſen der Ar⸗ Ein ſolches Vorgehen konnte allerdings nur der geſamten Arbeiterſchaft als vollkommen unfähig erwieſen hat. haben, ſo erwarten wir mit Beſtimmtheit, daß die Mitglieder des verſchiedenartigen Zuſammen⸗ Es iſt zu verſtehen, daß die Leitung der Firma in wohlbegreif⸗ licher Entrüſtung über die Art und Weiſe der Agitation des ſogial⸗ deſſen gedachten Landeskommiſſariatsbezirk Den Gönnern unſerer Pfleglinge unſeren beſten 4. Seite. Semeval⸗Angeiger.(Abenddlar.) Maunhetm, 29. Imm. bekannte Einzelheiten. Prof. Meyer ergänzt dann das ſchriftliche Gutachten durch mündliche Darlegungen, indem er ausführt: Die⸗ ſes Gutachten halte ich in jeder Beziehung aufrecht. Natürlich hat die mündliche Verhandlung noch manches Neue ge⸗ zeitigt, was uns dazu führen kann, noch etwas weiter zu gehen. Der Sachverſtändige geht dann darauf ein, daß ein Geſchworener 0 die Frage angeregt habe, ob die Krampfanfälle der Angeklagten 0 Rur vorgetäuſcht ſein könnten. Das könne vorkommen, aber nur 15 Oaien gegenüber. Bei der Angeklagten ſei das ausgeſchloſ⸗ ſen, da die mediziniſchen Sachverſtändigen ſich von der Echt⸗ heit der Krämpfe überzeugt hätten. Was den Herrn v. Gö⸗ ben anlangt, ſo war das Zuſammentreffen von ihm mit der An⸗ geklagten eine ſchwere ſeeliſche Erſchütterung. Göben war auch entſchieden anormal. Sein Zuſtand unterſchied ſich aber von dem der Angeklagten dadurch, daß ſeine Krankheit nicht ſchon früher zum Ausbruch gekommen iſt. Göben war krank, aber nicht im Sinne des§ 51. Dier letzte Sachverſtändige Prof. Puppe(Königsberg) er⸗ klärt: Wenn man den Geiſteszuſtand der Beiden gegen einander abwägt, ſo muß man ſagen: Die Zurechnungsfähigkeit Göbens iſt nicht ausgeſchloſſen, obwohl er belaſtet erſcheint durch erbliche Ver. anlagung in ſeiner einſeitigen Begabung, in ſeinen ſexuellen Defek⸗ ten uſw. Ich kann nur der Anſicht Ausdruck geben, daß Göben bei Begehung der Tat in einem Zuſtand geweſen iſt, den wir als Illuſion bezeichnen müſſen. Dieſer Illuſionsſtandpunkt ſchwankt bei ihm nach dem, was er über die Angeklagte erfährt. Ich halte ihn auch beſonders deshalb nicht für geiſteskrank, weil ſein gan⸗ ges Leben ein Leben des Erfolges und des Gelingens war. Anders perhält es ſich mit der Angeklagten. In ihr müſſen wir von vorn⸗ herein eine Kranke ſehen, die an Seelen⸗ und Gemütsſtörungen litt, und zwar in einem Maße, daß ſie ſich ſchließlich aus ihnen nicht mehr herausfand. Ich erachte daher bei ihr den 8S 51 für orliegend. Auf Befragen bekunden die beiden Sachverſtän⸗ digen noch, daß ſie den S51 auf alle ev. der Angeklagten zur Laſt fallende Straftaten bezogen wiſſen wollen.— Darauf werden die weiteren Verhandlungen auf Don⸗ nerstag früh 9½ Uhr vertagt. Morgen fällt die Sitzung aus, da katholiſcher Feiertag(Peter und Paul) iſt. 250**** *Allenſtein, 29. Juni. Der„Allenſteiner Ztg.“ zufolge befindet ſich Fran von Schönebeck⸗Weber gegenwärtig in einem derartig erſchöpften Zuſtande, daß man befürchtet, ſie werde in den nächſten Tagen nicht verhandlungsfähig ſein. Man muß alſo mit der Möglichkeit einer Vertagung des Prozeſſes rechnen. kezte nachrichten und Lelegramme. Enthüllung des Virchow⸗Denkmals. W. Berlin, 29. Juni. Heute vormittag wurde das Rudolf Virchow⸗Denkmal in Gegenwart der verſchiedenen Angehörigen der Jamilie Virchow und anderer hervorragender Perſönlichkeiten ent⸗ Hült. Berliner Prutttiericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) I Berlin, 29. Juni. In Altdorf zwiſchen Spiringen und Bürglen ſtür zte ein Stück der Klauſenſtraße ab. Die gefährdet. EBerlin, 29. Juni. Aus Turin wird gemeldet: Die „Gazekta di Torino“ meldet, daß die Vermählung des Her⸗ zogs von Turin, eines Vetters des Königs, der vorgeſtern bon dem Jagdaufenkhalt in Afrika zurückkehrte, mit der Prin⸗ zeſſin Patricia von Connaught nahe bevorſtehe. Das Hlatt fügt hinzu, der Herzog würde nach ſeiner Vermählung ſſeinen Wohnſitz in Mailand nehmen, wo er zum Kommandeur eines Armeekorps ernannt werden dürfte. Der Herzog wird in Kürze eine Schilderung ſeiner Jagderlebniſſe in Afrika ver⸗ Affentlichen. eBerlin, 29. Juni. Aus Petersburg wird gemeldet: Die Angelegenheit des Barons v. Unger⸗Sternberg, des hieſigen Vertreters der„Daily Mail“ und des offiziöſen Fſterreichiſchen Telegraphen⸗Bureaus, der unter dem Verdacht des Verrats militäriſcher Geheimniſſe verhaftet worden iſt, mimmt immer größere Dimenſionen an. Es wird gegen den aron, der ruſſiſcher Untertan iſt, die Anklage wegen Hoch⸗ verxats erhoben. Die„Nowoje Wremja“ behauptet, der Baron habe bereits geſtanden, an die öſterreichiſche Botſchaft Berichte Amilitäriſcher Natur geliefert 2 haben, jedoch habe er darunter moch ſeiner Ueberzeugung nichts unerlaubtes gefunden. Drei fruffiſche Offiziere, die angeblich in ſeine Affäre verwickelt ſind, wurden bereits verhaftet. Es heißt, daß auch die Feſtnahme eines engliſchen Korreſpondenten wegen Beihilfe bevorſtehe. ie man jetzt erfährt, iſt im Zuſammenhang mit den An⸗ ſchuldigungen gegen den Baron Unger⸗Sternberg vor einiger eit bereits der Bibliothekar der Nicolai⸗Akademie des Ge⸗ gexalſtabes verhaftet worden. Frankreich und Herr von Schön. 15 Berlin, 29. Juni. Die Pariſer Morgenblätter bereiten nach dem Beiſpiel des„Temps“ Freiherrn von Schön einen war⸗ zmen Empfang. Der„Gaulois“ hebt hervor, daß der neue Bot⸗ ſchafter wegen ſeiner konzilianten Haltung, die er als Staats⸗ ſelretär bei der Marokkofrage ſtets eingenommen hat, von den Pangermaniſten als frankophil verhöhnt und verſchrien worden ſei. Der„Gaulois“ meint, daß dies die beſte Empfehlung für Herrn von Schön wäre. Ueber Herrn von Kiderlen⸗Wächter ſprechen ſich die Blätter in ähnlichem Sinne wie der„Temps“ aus. Der„Matin“ verzeichnet den Miniſter⸗ und Botſchafter⸗ wechſel unter der Ueberſchrift„Drei frankophile Miniſter.“ Er ſebt hervor, daß ſeit dem Sturze des Fürſten Bülow drei fran⸗ bſenfreundliche Miniſter in Berlin an die Spitze der auswär⸗ igen Angelegenheit getreten ſeien. Der Reichskanzler habe bis⸗ her eine friedliche und verſöhnliche Stimmung gegenüber Frank⸗ eich gezeigt, desgleichen Herr von Kiderlen, der bei der Regelung er Marokkofrage ebenfalls eine Frankfreich freundliche Ge⸗ ug an den Tag gelegt habe und ebenſo Freiherr von Schön, übrigens als ein alter Bekannter nach Paris zurückkehre, vor vielen Jahren als Botſchaftsrat in Paris geweſen iſt. Die Schiffahrtsabgaben. Berlin, 29. Juni. Der Bundesrat hält heute mittag sißung ab, die letzte vor der Sommerpauſe, in der der eines Schiffahrtsabgabengeſetzes verabſchiedet werden in nimmt an, daß er einſtimmig angenommen rheiniſch-weſtfäliſche Städtebahn. Juni. Zur geſtrigen von der Kommunal⸗ eidgenöſſiſche Munitionsfabrik und die Gotthardtbahn ſcheinen mäntt Richr Parbeimäntt ſein wölle einer rheiniſch⸗weſtfäliſchen Städtebahn beſchloſſenen Erbauung einer beſchleunigten Perſonenbahn wird noch mitgeteilt, daß die Bahn den Typ der Berliner Hoch⸗ und Untergrundbahn erhalten und 1. und 2. Klaſſe führen ſoll. Die Züge folgen in Zeitabſtänden von 10 Minuten. Die Reiſe⸗Ge⸗ ſchwindigkeit ſoll 60 Km. betragen. 31 Stationen ſind vorgeſehen. Man iſt der Anſicht, daß die Rentabilität der Bahn genügend geſichert iſt. Vom 7. Betriebsjahre an rechnet man mit einer Aproz. Verzinſung des Aktienkapitals. Diamanten für die Königin von England. EiBerlin, 29. Juni. Aus London wird gemeldet: Sir Richard Salomon, Generalkommiſſar der Union für Südweſt⸗ afrika überreichte im Namen der Regierung der Union von Süd⸗ afrika der Königin Mary 6 wertvolle Diamanten. Die 6 Dia⸗ manten, von denen die größten 92 und 62 Karat ſchwer ſind, ge⸗ hörten urſprünglich zu den berühmten Diamanten, die 1907 König Eduard geſchenkt wurden, und die ein Gewicht von 3000 Karat hatten. Die 6 Steine ſind nunmehr der engliſchen Krone einver⸗ leibt worden. Der Miniſterwechſel. E. Mannheim, 29. Juni. Nach dem„Hannov. Cour.“ wird die Ernennung des Magdeburger Oberbürgermeiſters Dr. Lentze zum Finanzminiſter in den leitenden Kreiſen der nationalliberalen Parte! durchaus ſympathiſch begrüßt. Herr Lentze gilt als ein aufrechter Mann, der nicht, wie nach dem Zwiſchenfall Gwinner⸗Rhein⸗ baben hier und da dargeſtellt worden iſt, ſich vorwiegend als freiwilliger Regierungskommiſſar betätigt hat. Bei den Ver⸗ handlungen über die Beſoldungsvorlage z. B. hat er im Gegen⸗ teil ſeinem Vorgänger ſtarken und entſchiedenen Widerſtand geleiſtet. Daß Herr Lentze der nationalliberalen Partei zu⸗ zuzählen iſt, dürfte auch ſtimmen. 5 Wir haben ſchon berichtet, daß auch die„Magdeb. Ztg.“, die wohl gut unterrichtet ſein kann, Herrn Dr. Lentze zur nationalliberalen Partei rechnet. So ſammelt Herr von Beth⸗ mann⸗Hollweg Männer aus allen Lagern, um mit einem Miniſterium über den Parteien die Geſchäfte des Reiches zu führen. Ein Miniſterium der Verſchmelzung der bürgerlich⸗ nationalen Parteirichtungen zu einer höheren Einheit, eben jener Regierung, die nicht auf eine beſtimmte Parteigruppie⸗ rung ſich ſtützen will, denn es iſt klar, daß die neuen Miniſter, ſelbſt wenn ſie bisher beſtimmten Parteirichtungen angehörten, im Zuſammenarbeiten die Parteiunterſchiede abſchleifen und zurückſtellen müſſen, wenn ein ſolches Zuſammenarbeiten über⸗ haupt ſtattfinden ſoll. So ſoll ein Beamtenminiſterium entſtehen, das keiner Partei zuliebe und keiner Partei zu Leide regieren ſoll, ein Beamtenminiſterium aus jüngeren tüchtigen und erprobten Männern, ohne ausgeprägte Partei⸗ richtung oder doch ohne die Möglichkeit, in dieſem Sammel⸗ kollegium beſtimmte Parteirichtungen zur Geltung zu bringen. ſich auf beſtimmte Parteigruppierungen allein zu ſtützen und die Geſetzgebung nach ihnen zu orientieren. So erſcheint Herr Dr. Lentze offiziös„wenn auch vielleicht nicht ausgeſprochen liberal, ſo doch ſicherlich nicht parteimäßig konſervativ“, Herr von Kiderlen⸗Wächter paſſe nicht in die Schablone eines muckeriſchen und reaktionären Fanatikers und Herr von Dallwitz habe ſchon als anhaltiſcher Miniſter gezeigt, daß er trotz konſervativer Parteizugehörigkeit als Staats⸗ liner Korreſpondent der„Münch. N. Nachr. dies neue Be⸗ amten⸗Miniſterium aus tüchtigen Männern ohne ausgeprägte Parteirichtung dar: Herr von Bethmann⸗Hollweg will ſich, wie er dies ſchon in der Wahlrechtsfrage gezeigt hat, freilich verſpätet und am unrechten Ort, von dem Zwang der Parteien frei machen. Er will ein Miniſterium tüchtiger Männer zu ſachlicher Arbeit in der Erwartung, daß der„Zwang zum Schaffen“ ihm im Reichstage und Landtage die nötigen Mehrheiten aus den verſchiedenen Parteien aufbringt. Ob es ihm gelingt, dieſes Ziel zu erreichen, iſt abzuwarten. Die Gefahr iſt freilich nicht zu verkennen, daß zunächſt keine Partei hinter dem leitenden Staatsmanne ſteht, wenn er es verſchmäht, mit feſter Parteigruppierung zu regieren. In den letzten Sätzen ſind die Schwierigkeiten des Ver⸗ ſuches genau dargelegt. Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß unter Umſtänden Konſervative und Zentrum dieſem Miniſterium des Ausgleichs, der höheren ſtaatlichen Geſichtspunkte nicht viel Sympathien entgegenbringen und mit ihren Intriguen und ihren Widerſtänden bei dem eigent⸗ lichen Ausgleichsminiſter, dem Finanzminiſter Dr. Lentze ein⸗ ſetzen würden, wenn ſie ſehen, daß Geſetzgebung und Ver⸗ waltung nicht nach ſchwarz⸗blauen Rezepten gemacht werden ſollten, ſondern nach ſtaatlichen Bedürfniſſen und Erforder⸗ niſſen, ſo wie dieſe dem Beamtenminiſterium erſcheinen. Zen⸗ trum und Konſervative hatten ſich zu lange ſchon nicht ohne Schuld des Reichskanzlers in das Gefühl ſicheren Machtbeſitzes gewiegt, um ſich ohne Widerſtand in eine Situation zu finden, in der ein Beamtenminiſterium die Staatsnotwendigkeiten nicht durch die ſchwarz⸗blaue Brille ſieht, ſondern ſie zu be⸗ friedigen ſucht unter Berückſichtigung auch außerhalb ihrer Sphäre liegender ſozialer und kultureller Intereſſen, unter im höchſten und eigentlichſten Sinne ſtaatlichen Geſichts⸗ punkten, in denen die Parteifarben ſich zu höherer Einheit verſchmelzen. Leiſten dieſe beiden Parteien aber Widerſtand, dann wird nur zu leicht Herrn von Bethmann⸗Hollweg in der angenommenen Poſition über den Parteien eine„erhebliche“ parlamentariſche Mehrheit fehlen, ohne die ein Reichskanzler und Miniſterpräſident auch in Deutſchland⸗Preußen nicht aus⸗ kommen kann. Herr von Bethmann⸗Hollweg, der zu lange und zu ſehr den Konſervativen und dem Zentrum freie Hand ließ, wird jedenfalls ſchwere Kämpfe zu beſtehen haben, ſich ſehr ſtark machen müſſen für ſeinen ſpät in eine verworrene Situation geworfenen Gedanken und mächtigen Rückhaltes be⸗ dürfen, den er ja freilich am Kaiſer zu haben ſcheint. Wenn auch die liberalen Parteien ſich mit dem Beamtenminiſterium abfinden ſollten— gelingt es ihm nicht, Zentrum und Kon⸗ ſervative zu gewinnen, dann fehlt ihm die unerläßliche parla⸗ mentariſche Baſis für ſeinen Bau; er wird entweder den Gedanken aufgeben oder ſtürzen— mitſamt ſeinem Be⸗ amten⸗Miniſterium. Zur Strandung der„Deutſchland“. Die Nachricht von der Zerſtörung des erſten Paſſagierluft⸗ ſchiffs„Deutſchland“ nach ſo kurzer Lebensdauer hat einfach er⸗ ſchütternd gewirkt. Noch kann man ſich kein klares Bild über die So ſtellt auch der Ber⸗ Urſachen machen, dazu find die bisherigen Nachrichten noch zu unpvollſtändig und zu widerſprechend und faſt ſcheint es ſo, als ob die überwundenen Luftelemente mit größerem Eifer auf die Zerſtörung des Lebenswerkes des trotzigſten aller Männer, des un⸗ ermüdlichen Grafen Zeppelin, bedacht ſind. Noch ſtanden wir unter dem Eindruck der wundervollen Fahrt von Friedrichshafen nach Düſſeldorf unter der eigenen Leitung des Grafen, noch war der Jubel über die vollbrachte Tat nicht verklungen, da ereilte uns die Hiobspoſt. Und es erfaßte uns wie ein uns perſönlich zu⸗ geſtoßenes Unglück. Bewegt möchten wir angeſichts des jetzigen Unglücks dem Manne die Hand drücken, der in den Jahren, wo andere von ihrem Lebenswerke ausruhen, mit unverminderter Tatkraft und echt deutſcher Beharrlichkeit und Treue ſein einmal geſtecktes Ziel zu erreichen ſtrebte: die Erobe⸗ rung des Luftmeeres. Ein Werk, ſo groß, ſo hehr und ſo verwegen, daß in der Geſchichte des Fortſchritts es mit unverwiſchbaren Zü⸗ gen eingeſchrieben iſt. Und es gelang ihm, allen Widerſtänden zum Trotz. Mit der Zähigkeit des Genies ging er ſeinen Plänen nach. Immer wieder fiel ihm das Schickſal, die Macht und die Gewalt der zu überwindenden Elemente in den Arm, Zufälligkeiten, Feuer und Sturm ſuchten ihn zurückzuſchleudern nach dort, von da er ſich zu erheben gewagt hatte, nach der Erde. Doch mit unverminderter Energie geſtaltete er die Niederlage immer wieder zu einem Er⸗ folge. Jede Zerſtörung eines ſeiner Schiffe gebar eine neue, das bisherige überragende Leiſtung. So erzwang und errang er ſich die Liebe und die Verehrung des deutſchen Volkes und die Achtung und Wertſchätzung der ganzen Welt. Der Zertrümmerung des Militärluftſchiffes bei Weilburg folgte die glänzende Fahrt der„Deutſchland“. Der bejahrte) Er⸗ finder wurde ſelten mit einer größeren Herzlichkeit beglückwünſcht ols jetzt. Nun ereilt ſeiner Erfindung ein neuer Schlag: die Strandung. Wie wird er es aufnehmen? So fragen wir in tiefer Teil⸗ nahme. Möge ſein ſtarker Geiſt auch dieſes Unglück verwinden, um in weiterem Schaffen an der Vervollſtändigung zu arbeiten. Nicht haben wir Grund, an ſeinem Syſteme zu zweifeln. Welches hätte ähnliche Leiſtungen im Umfange größten Stiles auf⸗ zuweiſen? Aber trotz aller ſchon erreichten Vollkommenheit und Sicherheit iſt die Erfindung noch jung und das Gebiet der Luft iſt das ſchwierigſte und unzuverläſſigſte. Und die Luftgeiſter ſetzen ſich gegen ein weiteres Eindringen in ihr Reich mit größter Hart⸗ näckigkeit und Brutalität zur Wehr. Denn die Elemente haſſen das Gebild von Menſchenhand. J. W. *** Zu dem beklagenswerten Unglück liegen folgende weitere Meldungen vor: Ein mutiger Mann. Berlin, 29. Juni. Aus Osnabrück wird gemeldet: Der Monteur des Luftſchiffes, Hohenſtein, mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der mutige Mann wollte mit voller Ueberlegung ſein Leben opfern; um die hintere Gondel zu erleichtern, ſprang er aus größerer Höhe aus ihr heraus und fiel in die Bäume. Man nahm zuerſt nur leichtere Verletzungen an, aber jetzt ſcheinen ſich auch innere Verletzungen zu offenbaren Graf Zeppelin an der Unglücksſtätte. JBerlin, 29. Juni. Das Wrack des Luftſchiffes Deutſchland liegt noch im Teutoburger Wald, faſt an derſelben Stelle, an der ſich geſtern nachmittag die Kataſtrophe er⸗ eignete. Noch während der Nacht ſind mit Hilfe der aus Osnabrück und Münſter eingetroffenen zwei Kompagnien Soldaten die Abmontierungsarbeiten aufgenommen worden, Die Gaszellen wurden herausgenommen und die äußere Hülle abgenommen. Das Wrack wird dann zur Reparakur nack Friedrichshafen geſchickt. Die Motore ſind zumtei! unverſehrt. Der Materialſchaden wird auf ungofähr 150 bis 200 000 Mark geſchätzt. Das Luftſchiff hatte einen An⸗ ſchaffungswert von 550 000 Mark. Bis heute abend dürften die Abrichtarbeiten beendet ſein. Geſtern abend ſind noch Tauſende aus Osnabrück und Umgebung nach der Unfall, ſtelle geeilt. Graf Zeppelin, der von der Kataſtrophe telegraphiſch verſtändigt worden war, iſt heute morgen vor Frankfurt a. M. hierher abgereiſt. Graf Zeppelin beab⸗ ſichtigte, in den nächſten Tagen ſeine Reiſe nach Spitzbergen anzutreten, es heißt jedoch, daß er von der Reiſe Abſtand nimmt, um ſich der wichtigen Arbeit eines Luftſchiff⸗Modells zu widmen. Aus Geſprächen mit den Führern des Luft⸗ ſchiffes, Direktor Colsmann und Dr. Eckener, geht hervor, daß dieſe Fahrt des Luftſchiffes die ſchlimmſte und gefährlichſte war, die ein Zeppelinluftſchiff jemals ge⸗ macht hat. Der Sturm hatte in den letzten Stunden eine Stärke von etwa 20 Meter. Es wird als eine hohe Leiſtungsfähigkeit des Zeppelin-Luftſchiffes betrachtet, daß es gegen dieſen Sturm ſich auch nur behaupten konnte. Die Auseinandernahme des Luftſchiffes. * Wallendorf, 29. Juni. Das Luftſchiff„Deutſchland“ wird vollſtändig auseinandergenommen. Viele Hände ſind am Werk. Bald wird kaum noch eine Spur von dem Schiff zu ſehen ſein. Heute iſt katholiſcher Feiertag. In Maſſen ſtrömt die Land⸗ und Stadtbevölkerung an dem Unglücksort zuſammen. Monteure aus Düſſeldorf leiten die Zerlegung. Militär aus Münſter leiſtet Hilfe. Man hofft von dem untergegangenen Luftſchiff für 300 Mark Materialwert zu retten. Das Geſtänge iſt auseinander⸗ genommen. Die Aufräumungsarbeiten werden der„Frkf. Ztg.“ zufolge heute abend beendet ſein. 8 Die Urſache der Kataſtrophe. m. Osnabrück, 29. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Urſache des Unglückes wird hauptſächlich in einem Wirbelſturm zu ſuchen, in den das Luftſchiff geriet, der es bis zu 1300 Metern emporſchleuderte. Der Gasverluſt ſowie die Erſchwerung der Hülle durch den Regen veranlaßten ſodann einen rapiden Sturz. Da nur wenig Balaſt vorhanden war, verſuchte man den Auf⸗ trieb dadurch herbeizuführen, daß man alle entbehrlichen Gegen⸗ ſtände über Bord warf. Indeſſen vergebens. Schließlich erfolgte das Aufſchlagen der Gondeln auf die Bäume. Die anfängliche Meldung von einer Notlandung iſt nicht richtig. Als ein Glück iſt es überdies zu bezeichnen, daß die Landung im Walde er⸗ folgte; wäre der Ballon auf ebener Erde aufgeſtoßen, ſo wäre eine unabſehbare Kataſtrophe die Folge geweſen. Den Führern des Luftſchiffes iſt keine Schuld an dem Unfall zuzuſchreiben, Das Schiff iſt als gänzlich verloren zu detrachten. An einen Wiederaufbau iſt nicht zu denken. Mehrere Kompagnien des In⸗ fanterieregiments Nr. 78 in Osnabrück ſowie ein Militärzug ſind an der Unfallſtäte eingetroffen. Die eine Hälfte des Ballons iſt total zerſtört, während die andere Hälfte erheblich mitgenom⸗ men wurde. Die Gondeln ſind teilweiſe beſchädigt, desgleichen die Kabine. Die Maſchinen ſowie die Höhenſteuer ſind unverſehrt. Oberingenieur Dürr ſowie Direktor Colsmann leiten die Auf⸗ räumungsarbeiten, die raſch vonſtatten gehen. Graf Zeppelin trift.45 in Osnabrück ein, um ſich alsdann nach der Unfall? ſtelle zu begeber HASS SE —— 70 Fen Fn KSA re 3 Maunheim, 29. Juni. aensral-AMugeiger.(Abenbölatt. 5. Seite. Aus dem Großherzogtum. oc. Konſtanz, 28. Juni. Der 60jährige berwalter Hubert, früher in Schwetzingen und in Pforz⸗ heim, ſeit 28 Jahren an der Sparkaſſe in Konſtanz tätig, wurde heute von der Strafkam mer wegen Betrugs, Urkunden⸗ fälſchung und Unterſchlagung von Geldern der Sparkaſſe Kon⸗ ſtanz in Höhe von 1600 Mk. zu 6Monaten Gefängnis verurteilt. Hubert ſollte demnächſt mit Penſionsberechtigung in den Ruheſtand verſetzt werden. Gerichtszeitung. Frankenthal, 22. Junj. Ein Fahrradmarder, der in den letzten Monaten die ganze Vorderpfalz, insbeſondere aber die Gegend von Mannheim, Ludwigshafen und Speyer unſicher gemacht hat, hatte ſich vor der hieſigen Strafkammeer heute in der Perſon des 27 Jahre alten verheirateten Tagners Franz Keller aus Waldſee zu verantworten. Keller hat in Mann⸗ heim, Rheingönheim, Ludwigshafen, Mundenheim, Speyer, Altrip ete. eine Reihe von Fahrraddiebſtäelen verübt. Er entführte mit Vorliebe Räder, die vor einer Wirtſchaft Aufſtellung gefunden hatten und ließ zuweilen auch an Stelle eines geſtohlenen neuen und wertpollen Vehikels ein altes, minderwertiges Rad zurück. Außer den gewerbsmäßig betriebenen Fahrraddiebſtählen hat der Angeklagte noch in verſchiedenen Orten Betrügereien verübt. Die heutige Verhandlung erſtreckt ſich nur auf einen Teil der von Keller ausgeführten Fahrraddiebſtähle und Betrügereien. Wegen einer Reihe weiterer Straftaten wird gegen ihn ſpäter noch verhandelt werden. Das Urteil lautet auf 2 Jahre 6Monate Ge⸗ fängnis. * Der Beleidigungsprozeß Karl May gegen Lebius dürfte früheſtens im Winter die Berufungsſtrafkammer beſchäftigen. Karl May beſtreitet, daß er als Jugendſchriftſteller anzuſehen ſei. Er habe lediglich auf beſondere Aufforderung hin ſechs Erzäh⸗ lungen verfaßt, die für die Jugend beſtimmt ſeien. Er gibt jetzt zu, daß er in ſeiner Jugend Vorſtrafen erlitten habe, was er in der Verhandlung vor dem Charlottenburger Schöffengericht veſtrit⸗ ten hatte. Er erklärt aber, daß dieſe länger als 40 Jahre zurück⸗ liegen. Seit dieſer Zeit habe er ſich makellos geführt. May will ferner durch Rechtsanwalt Dr. Puppe vor der Berufungsſtraf⸗ kammer jetzt den Nachweis führen, daß er ſich tatſächlich in den von ihm beſchriebenen Ländern aufgehalten habe. Zeugen, u. a. Hotelbeſitzer in Südamerika, ſollen umgehend über ihre Bekannt⸗ ſchaft mit May vernommen werden. Inzwiſchen hat auch der Be⸗ klagte Lebius ein umfangreiches Material zuſammengetragen. Er will aus allen Gegenden Deutſchlands Zeugen laden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Komponiſtenbriefe. In der„Rheiniſchen Muſik⸗ und Theater⸗ zeitung“ veröffentlicht Dr. Tiſcher in einer Feſtausgabe zum 86. Niederrheiniſchen Muſikfeſt(Nr. 25 des XI. Jahrgangs) inte⸗ reſſante Erinnerungen an den vor 25 Jahren in Köln verſtorbenen Sparkaſſen⸗ Komponiſten, Pianiſten und Muſikſchriftſteller Ferdinand Hiller in Form von bisher unveröffentlichten Briefen. Hiller war mit allen bedeutenden Künſtlern ſeiner Zeit in Verbindung und ſtand mit ihnen im Briefwechſel. Aus ſeiner zum größten Teil noch ganz unbekannten Korreſpondenz liegen in der„Rhein. Muſik⸗ zeitung“ Briefe von Wagner, Liſzt, Berlioz, Robert und Klara Schumann vor, die die Briefſchreiber zum Teil deutlich charakte⸗ kiſteren. Die Schumanns ſtanden mit Hiller in lebhaftem muſika⸗ liſchen Austauſch; Schumann führte Hiller, Hiller Schumann an, und Klara Schumann ſpielte beide; dapon erzählen dieſe Briefe. Berlioz macht bemerkenswerte Aeußerungen über eigene Werke und deren Aufführung. Schließlich taucht noch der lĩyriſche Spöt⸗ er Heinrich Heine auf, macht ſeine Gloſſen über Gott und die Welt und ſtreut ein Bouquet„närriſcher“ Gedichte auf den Tiſch. Veikswirtschalt. Löwenbrauerei.⸗G. vorm. J. Buſch, Annweiler In der heutigen außerordentlichen Generalverſammlung der Seſellſchaft wurde an Stelle des im Frühjahr verſtorbenen Herrn Bankdirektor J. Haas, Herr Konſul Emil Melchers in den Aufſichtsrat gewählt. ***** Aus der chemiſchen Induſtrie. Die Berufsgenoſſenſchaft der chemiſchen Induſtrie hat in der vorigen Woche in Wilhelmshöhe bei Caſſel ihre diesjährige ordentliche Gensoſſenſchaftsverſammlung abgehalten. Wie der Geſchäftsbericht er⸗ gibt, iſt die Zahl der bei der genannten Berufsgenoſſenſchaft ver⸗ ficherten Betriebe im Jahre 1909 von 8699 auf 8702 geſtiegen und die Zahl der Vollarbeiter von 209 199 auf 211 830, die Geſamtzahl aller bei der Berufsgenoſſenſchaft verſicherten Perſonen von 216 751 auf 219 601. Die Summe der Löhne und Gehälter der verſicherten Per⸗ ſonen betrug 253 757 315 ½ An Unfallentſchädigungen wurden im Jahre 1909 von der Berufsgenoſſenſchaft im ganzen 3 152 226/ gegen 3056 039 im Vorjahre gezahlt. Hiervon entfielen auf Renten, die au Verletzte gezahlt wurden, 2 243 000 /, auf Renten an Witwen und Witwer 260 000, an Kinder und Enkel 316 000 ¼, an Ascedenten 14 000% Die Zahl der im Jahre 1909 angemeldeten Unfälle iſt gegen das Vorjahr von 12 412 auf 12 394 zurückgegangen. Von dieſen 12 394 gemeldeten Unfällen waren 3% auszuſcheiden, da ſie keine Betriebs⸗ Anfälle darſtellten, 10% hatten eine Erwerbsunfähigkeit von weniger als 3 Tagen zufolge; bei 10 weiteren Prozent betrug die Erwerb⸗ unfähigkeit 3 Tage bis eine Woche, bei 36 Prozent—4 Wochen, bei 17 Prozent—13 Wochen und nur 13 Prozent hatten eine Dauer der Erwerbsunfähigkeit von mehr als 13 Wochen zur Folge. Die Zahl derjenigen Perſonen, welche von der Berufsgenoſſenſchaft der chemiſchen Induſtrie Reuten empfangen, beträgt 13471. Der Soll⸗ beſtand des Reſervefonds am 31. Dezember 1909 betrug 8 598 591 4l, die Geſamtumlage für das Jahr 1909 ſtellte ſich auf 4 766 501, das bedeutet für die Betriebsunternehmer eine Erhöhung der Beiträge um 15 Prozent gegen das Vorjahr, die zum größten Teil bedingt wurde durch die Beſtimmung des Reichs⸗Finanzgeſetzes, durch welches die Berufsgenoſſenſchaften gezwungen ſind, den Poſtverwaltungen für die Auszahlung der Renten an die Rentenempfänger Vorſchüſſe zu leiſten, während bisher die Poſtverwaltungen ihrerſeits die erforder⸗ lichen Beträge zinsfrei vorzuſtrecken hatten.— Zum Vorſitzenden der Genoſſenſchaft wurde wiederum Profeſſor Dr. Kraemer⸗ Berlin, gewählt. 5 5** AJntereſſengemeinſchaft in der ansländiſchen Holzinduſtrie. Angeſichts der Tatſache, daß die Holzeinfuhr aus Galizien und ber nach Deutſchland, beſonders mit Rückſicht auf den Bau⸗ holzhandel, immer mehr an Bedeutung gewinnt, iſt die Begründung eines„Landesverbandes der Holzintereſſenten in Galizien und der Bukowina“, die vor wenigen Tagen erfolgt iſt, von großem Intereſſe für den deutſchen Holzhandel. Der neuen Vereinigung gehören faſt alle bedeutenden Häuſer des Holzexports an. Der Verband macht es ſich zur Aufgabe, die Ausfuhr zu fördern, die Lieſerungsbedingungen And Preiſe einheitlich zu geſtalten, Frachtermäßigungen anzuſtreben, und vor allen Dingen dahin zu wirken, daß in der Zukunft alle aus⸗ Jändiſchen Holzfirmen von den Lieferungen an Staatsbehörden in Oeſterreich grundſätzlich ausgeſchaltet werden. Die Begründung des neuen Jandesverbandes iſt von um ſo größerer Wichtigkeit, als man allgemein annimmt, daß die zuletzt erwähnten Beſtrebungen der Holz⸗ induſtriellen Ausſicht auf Erfolg haben. In erſter Reihe würde davon der internationale werden. * Vom rheiniſchen Eiſenmarkt. Verſchiedene Meldungen deuteten darauf hin, daß die Verhand⸗ lungen zur Bildung eines Roheiſenſyndikates wieder von euem aufgenommen worden find. Die Niederrheiniſche Hütte hat ſich etwas nachgiebiger gezeigt und nimutt wieder an den Verbands⸗ bverhandlungen teil. Bei Beurteilung der hierdurch herbeigeführten Lage ſpielt jedoch die perſönliche Anſicht über die Bedeutung der beiderſeitigen Zugeſtändniſſe die wichtigſte Rolle, woraus. ohne wei⸗ teres zu entnehmen iſt, daß etwa Tatſächliches ſeit unſerem letzten Bericht nicht geſchehen iſt. Es iſt bekannt, daß in der Großindu⸗ ſtrie von nichts ſo ungern geſprochen wird, wie von Syndikaten und Verbänden. Die Müdigkeit in dieſer Beziehung iſt typiſch für die Gleichgültigkeit den Bemühungen gegenüber, ein Roheiſen⸗ oder Stabeiſenſyndikat fertig zu bringen. Und was bisher an Er⸗ folgen über dieſe Beſtrebungen verlautete, wurde ſehr bald wieder energiſch dementiert, ſo daß die Arbeiten über die Anfangsſtadien nicht hinauskamen, und ihr bisheriger ſchleppender Gang vermuten läßt, daß, wie bisher, alles im Sande verläuft. Sehr beachtet wird, daß die Verdroſſenheit dem Stahlwerksverbande gegenüber immer mehr zunimmt, und mit Heranziehung des Beginns der Erneue⸗ rungsverhandlungen eine Stimmung ſich vorbereitet, die nichts weniger als auf einen günſtigen Verlauf dieſer Verhandlungen ſchließen läßt. Man iſt der Anſicht, daß ohne einen feſt gefügten Roheiſenverband ein Stahlwerksverband nur eine halbe Sache iſt, denn ihm fehlt ohne ein Roheiſenſyndikat der unbedingt erforder⸗ liche Rückhalt. Die Vertretung der großen, gemiſchten Werke in einem Roheiſenſyndikat bildet eine Phalanx gegen die niedrigen Marktpreiſe und beſonders auch gegen die ungeſunden Verhält⸗ niſſe auf dem Halbzeugmarkt, die ihren Einfluß auf die geſamte verarbeitende Inbuſtrie ausübt. Von dem Erfolg der weiteren Verhandlungen hängt ſo ziemlich die ganze Geſtaltung der zukünf⸗ tigen Marktlage ab, ſoweit ſie nicht beſondere und wirtſchaftliche Einflüſſe in den nächſten Monaten geltend machen, woran jedoch, in Anbetracht der an und für ſich ſtillen Saiſon, der immer noch anhaltenden Zwiſtigkeiten im Baugewerbe und der allgemeinen geſchäftlichen Zurückhaltung kaum zu denken iſt. Die einzelnen Artikel weiſen daher keinerlei Veränderung auf, nur iſt ein wei⸗ teres Nachlaſſen des Geſchäftes in ſolchen Produkten zu bemerken, die bisher noch einigermaßen befriedigend lagen. Wenn auch eine Anzahl Werke, z. B. in Schweiß⸗Stabeiſen, noch gut beſchäftigt ſind, ſo iſt doch zu berückſichtigen, daß nirgends dringender Bedarf vorliegt und neue Abſchlüſſe daher ſo gut wie gar nicht getätigt werden. Benrather Maſchinenfabrik. Die Generalverſammlung geneh⸗ migte ebenfalls den Fuſionsvertrag mit der Duisburger Maſchinen⸗ bau.⸗G. und der Märkiſchen Maſchinenbauanſtalt unter den be⸗ kannten Bedingungen, ferner die Erhöhung des Grundkapitals um M. 4% auf 10½ Millionen, die Verlegung des Sitzes der Geſell⸗ ſchaft nach Duisburg und die Aenderung der Firma in„Deutſche Maſchinenbau.⸗G. zu Duisburg“. Die Bremer Kolonial⸗Handels⸗Geſellſchaft vormals Oloff u. Comp., welche hauptſächlich den Togo⸗Handel durch eigene Faktoreien in dieſer Kolonie betreibt und die Kautſchuk⸗ und Elfenbein⸗Ausfuhr nach Deutſchland zu hoher Ent⸗ wicklung gebracht hat, ſchlägt wieder 17½% Dividende vor. * A* Telegraphiſche Handelsberichte. * London, 29. Juli. Nach Meldungen aus Mancheſter iſt eine der größten und älteften dortigen Baumwollmanufakturfirma in Schwierigkeiten geraten.(Frkf. Ztg.) *Newyork, 29. Juni. Die Pacific⸗Mail⸗Steamſhip⸗Co. beſtellte 2 große Dampfer. Inſolvenz. * Pirmaſens, 29. Juni. Die Schuhfabrik Heinrich Metzger jr. in Pirmaſens iſt zahlungsunfähig. Die Schulden betragen 600 000 4 Tübingen, 29. Juni. Die Trikotfabrik Gebr. Ott, Ebingen in W. iſt näch dem„Konfekt.“ mit Paſſiven von 575000% und Aktiven von 171 000 in Konkurs geraten. 5 Der Status der Reichsbank. Berkin, 20. Juui. Der dem Zentralausſchuß der Reichs⸗ bank vorgelegte Status vom 27. ds. ergab lt.„Frkf. Ztg“ ſeit dem 23. Juni eine Abnahme des Metallſchatzes um 38 Mill. M. (ti. V. 28 Mills Mk.) Die Beſtände an Lombarden und Wechſeln haben um 196 Mill. Mk.(i. V. 121 Mill. Mk.) und die Schatzanweiſungen um 40 Mill. Mk.(i. V. 21 Mill.) zugenommen, ſodaß noch 160 Mill. Mark ſteuerfreier Notenumlauf vorhanden war. Dazu wird bemerkt: Die Lage der Bank ſei an ſich ſtark, aber die größere Abnahme des Metallwertes und der niedrige Stand des vorhandenen Geldes, ins⸗ beſondere privater Guthaben laſſen Zweifel aufkommen, ob die Geld⸗ flüſſigkeit ſchief geht. Die Bank erwartet daher ſtarkes Ultimo, der ſie um mehr als 100 Mill. Mk. in die Steuerpflicht bringen dürfte. *.** (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, 29. Juni. Die Generalverſammlung der A. Riebeckſchen Montanwerke.⸗G. in Halle beſchloß 12 Prozent Dividende zu verteilen. J Berlin, 29. Juni. Die Galvaniſche Metallpapierfabrik .⸗G. in Berlin ſchlägt wiederum 4 Prozent Dividende vor. Berlin, 29. Juni. Die Eiſenhüttenwerke Marienhütte bei Kotzenau.⸗G. erzielten einen Reingewinn von 340 094 M. 380922.). Dividende wiederum 6 Prozent. 1 5 Berlin, 22. Juni. Die Domitzſcher Tonwerke.⸗G. in Berlin verteilen 8 Prozent Dividende. J Berlin, 29. Juni. Zu dem Selbſtmord des Getreide⸗ händlers Philippſohn in Firma Philippſohn u. Pauly erfährt der„.⸗A.“, daß der Selbſtmord auf geſchäftliche Verluſte zu⸗ rückzuführen iſt, die in der Hauptſache durch verfehlte Spekula⸗ tionen in England entſtanden ſind. Die Berliner Getreidebörſe iſt mit etwa 70000 M. intereſſiert. 8**„ Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) *Frankfurt a.., 29. Juni.(Fondsbörſe.) Die Stim⸗ mung der heutigen Börſe trug teilweiſe einen freundlichen Charakter. Die großen Veränderungen, welche jetzt in der Zuſammenſetzung des Miniſteriums vor ſich gehen, blieben ohne Eindruck, da die Aufmerk⸗ ſamkeit der Börſe durch die Newyorker Vorgänge in Anſpruch ge⸗ nommen wurde. Obwohl maun eine leichte Beſſerung von Newyork meldete, hielt ſich die Spekulation ſehr reſerviert. Amerikaniſche Bahnen, lagen recht luſtlos, öſterreichiſche Bahnen ruhig mangels An⸗ regung, da der Wiener Markt feiertagshalber geſchloſſen iſt. Lom⸗ barden wurden zwar bei größeren Beträgen per 1. Juli gehandelt, ohne daß eine Aeuderung im Kurſe erfolgte. Die übrigen Traus⸗ portwerte zeigten behauptete Tendenz. Schiffahrtsaktien waren nur unweſentlich verändert. Die Kurſe auf dem Montanmarkte ſetzten bei erhöhtem Niveau ein, konnten aber im weiteren Verlaufe nicht avancieren. Eine Stütze auf dem Bankenmarkte war die andauernde Befriedigung über die Geldmarktfrage, welche auf einzelne Werte günſtig einwirkten. Schaaffhauſenſcher Bankverein lebhaft gehandelt, auf die gute Einführung der Aumetz Friede⸗Aktien. Man brachte auch erneute größere Geſchäfte mit der Steigerung der Schaaffhauſen⸗ ſchen Aktien in Zuſammenhang. Dresdner Bank wurden ebenfalls lebhaft umgeſetzt, Kreditaktien ſeſt. Heimiſche Fonds feſt, von aus⸗ ländiſchen Ruſſen feſter, Kaſſa⸗Induſtrieaktien behauptet. Kunſtſeide notierten 2½ pCt. niedriger. Im weiteren Verlaufe erhielt ſich die feſte Tendenz. Das Geſchäft blieb weiter ruhig. Die Nachbörſe war ſchwach auf Realiſationen und Druck auf Berlin. Es notierten: Kre⸗ dit 210, Diskonto 187, Dresdner 158.25, Staatsbahn 160.80, Lombarden 23.10, Baltimore and Ohio 108.70, Lloyd 110.30 a 110, Shantungbahn 139.50, Bochumer 231.50 a 229.75, Gelſenkirchener 208 a 206.50, Har⸗ pener 195.50 a 191.60, Phönix 224.75 a 221.50, Schuckert 161 a 159.50. * Berlin, 29. Juni.(Fondsbörſe). Im Anſchluß an die geſtrige Nachbörſe zeigte der heutige Verkehr zu Beginn eine freund⸗ lichere Stimmung. Im Zuſammenhang mit den in den letzten Tagen erfolgten Blankvabgaben fanden Deckungen ſtatt, ſo daß nahezu durch⸗ weg die Kurſe eine, wenn auch nur mäßige Erhöhung erfuhren. Vor⸗ teilhaft wirkte auf den Markt der Umſtand ein, daß die Newyorker Börſe nicht ſo ſchwach verlaufen iſt, wie man befürchtet hatte. Ferner boten günſtige öſterreichiſche, ungariſche und ruſſiſche Saatenſtands⸗ berichte gute Anregung, was namentlich auch den Werten der be⸗ treffenden Länder zugute kam. So waren öſterreichiſche Kreditaktien und Lombarden etwas beſſer gehalten. Ruſſiſche Fonds ſowie ruſſiſche Banken erfuhren eine anſehnliche Erhöhung. Warſchau⸗Wiener ge⸗ wannen ſogar im weiteren Verlaufe 27½ pCt. Deutſche Reichsanleihen lagen recht feſt bei einem Anziehen der Kurſe um 0,15 pEt. Für Shantungbahn und Anatolier trat wieder gute Stimmung hervor. Das weitere Anziehen der Otaviaktien machte guten Eindruck. Nach Erledigung der anfangs vorliegenden Kaufaufträge konnte jedoch die Aufwärtsbewegung keine weſentlichen Fortſchritte mehr machen, weil die Spekulation, mit Rückſicht auf die ungeklärten Verhältniſſe in Amerika wieder eine abwartende Haltung einnahm. Die anfäng⸗ lichen Beſſerungen blieben meiſt beſtehen, aber Kanadaaktien behaup⸗ teten die Erholung nicht trotz des günſtigen Einnahmeausweiſes für Börſenſtunde abgeſchwächt, da der mehrprozentige Rückgang der Börſenſtunde abgeſchwächt, da der mehrprozeitige Rückgang der Phönixaktien, den man Zwangsverkäufen für einen inſolventen Spo⸗ kulanten zuſchrieb, verſtimmte. Induſtriewerte des Kaſſamarktes nachgebend. Gegen Schluß erfuhr der Montanmarkt eine neuerliche Abſchwächung, wofür man als Gründe die Exekutionsverkäufe und von einem nicht zu Standekommen des öſterr. Eiſenſyndikats angab. * Berlin, 29. Juni.(produktenbörſe). Die von Amerika gekabelten feſten Tendenzberichte blieben heute einflußlos. Von Weizen war der Julitermin in Deckungen gefragt, wogegen die hinteren Sichten auf die günſtig lautenden Berichte über die heimi⸗ ſchen Ernteausſichten ſich niedriger ſtellten. Von Roggen ſetzte der Julitermin auf die Erwartung von Andienungen niedriger ein, be⸗ feſtigte ſich aber ſpäter leicht wieder. In den hinteren Terminen waren Abgaben der Provinz zu bemerken. Das Geſchäft war indes heute etwas lebhafter als an den Vortagen. Hafer war ſtill und knapp behauptet. Mais geſchäftslos. Rüböl verkehrte bei ge⸗ ringen Schwankungen in ſtiller Haltung. Bei Schluß des offiziellen Verkehrs erfuhr Weizen auf ſtärkere Provinzabgaben, denen Kauf⸗ luſt nur in geringem Maße gegenüberſtand, weitere erhebliche Rück⸗ gänge. Wettert veränderlich. **** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 29. Juni.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in ziemlich feſter Haltung. Höher waren: Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien 239., Ludwigshafener Aktienbrauerei 216., Frankfurter Transport 2200., Württemb. Transport 648 G. und Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien 144 G. Gtwas niedriger ſtellten ſich Mannheimer Gummi⸗ und Aſbeſt⸗ fabrik⸗Aktien, Kurs 146 G. 148., und Zellſtoffabrik Waldhof 263 B. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerhaus—— 85.— Gewrbk. Speyers0% E—.——.—Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank— 195.70] Rück⸗ u. Mitverſ. 1305—.— Rhein. Creditbank 139.40 189.20 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.50 Glas-⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2200 Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz 1920 1900 Südd. Disc.⸗Geſ.— 117.99 Continental. Verſich. 672.— 670.— Chem. Induſtrie, Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken 166.——.— Weſt..⸗W. Stamm 220——.— „ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei Durl. Hof vm. Hagen GEichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 870.——.— Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 140.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.— Emaillw. Maikammer 103.— Ettlinger Spinnerei H. Fuchs Wgf. Holbg. 202. 7½½. Hüttenh. Spinnerei—.— —232.— Heddernh. Kupferw.u. —. 113.20 Südd. Kabelw. Frkf. 130.— 129.— 90.50—.Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Br. Ganter, Freibg.— 92. Nähmfbr⸗Haid u. Neu—.— 256.— Kleinlein, Heidelberg.—.— 185.50 Koſth. Cell u. Papierf. 205.——. Fi Meſſerſchmitt—.— 33.— Mannh. Gumeu. Asb. 148.— 146.— udwigsh. Aktienbr.—.— 216.— Maſchinenf. Badenſa—.— 200.— Mannh. Aktienohr.—.— 135.— Oberrh. Elektrizitt—.— 19.— Brauerei Sinner 255.——.— Pfäl. Mühlenwerke—— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 146.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 181.— „z3. Storch., Speyer———.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 144.— Br. Werger, Worms 83.——.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——. „Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.—„ Spevr. Pf. Preßh Prib. ⸗ Würzmühle Neuſtadt———— Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 125.— 124.— „ S. Weltz, Speyer—.——.— Trausport Aac e Waldhof 263.——.— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 201.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.—Zuckerfbr. Frankenth.—.— 378.— Mannh. Dampfſchl. 48.——.— Zuckerraff. Mannh.—— *** gerliner Effektenbörfe. Berl in, 29. Juni.(Anfangs⸗Kurfe.) Kreditaktien 209.10—.—] Laurahütte Disc.⸗Kommandit 186.— 186.90 Phönix 224.40 225.50 Staatsbahn— 160.75 Harpener 193 10 193 20 Lombarden 22.90 23.10] Tend.: feſt. Bochumer 231.—232 20 5 Berlin, 29. Juni.(Schlußkurle.) Wechſel London 20.45 20.44] Reichsbank 144.10 144 Wechſel Paris 81.15 81.12RNöbein. Kreditbank 139.— 189,40 4% Neichsanl. 101.90 101.90] Rußenbank 159 50 160 10 40%„ 1909—.——.—] Schaaffb. Bankn 143 50 144.— zwol, Reichzanl. 93.— 93.— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.80 117.80 80%„ 1909—.——.— Staatsbahn 161.— 160.80 4% Neichsanleihe 84 50 8480 gombarden 23.— 28.— 3% Conſols 102— 102— Baltimore u. Ohio 10890 108.80 80%„ 1909—.——.— Canada Vacißſe 190 70 190,70 35% el 93.— 93.— Hamburg Packet 143.10 143.10 37„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 110.— 110 50 30% 84.50 84.75 Bochumer 281.40 230 70 40% Bad. v. 1901 100 70 100.60 Deutſch⸗Juxemög. 207.20 204.50 4%„„1908/9 101.10 101.—] Dortmunder 94.— 94.— 3 55 5 donv.———— Golſenkirchner 207 60 208.40 8%„ 1909/7 91.30 91 30 Harpener 193.— 192.— 8%% Bayern 92.10 91.90 Laurahütte 175.— 174.90 35% e% Heſſen 91.60 91 70 Phönix 224.90 224.20 30% Hoſſen 80.75 80.75 Weſterogeln 219,50 218 70 30% Sachſen 83.40 83.40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 268.40 268.50 4. Japaner 1905 97.40 97.30 Anilin 478.— 478.— 4% Italiener—.——.—Anilin FTreptom 366.50 366 20 %% Ruſſ. Anl. 1902 92.25 92,50 Brown Boveri 194.70 193.30 4% Bagdadbahn 87.50 87.75 Chem. Albert 480.60 480.50 Oeſter. Kreditaktien 209 80 210 25 D. Stelnzeugwerke 238— 238.— Berl. Handels⸗Geſ. 172.20 172.80 Elberf. Farbon 485— 486 50 Darmſtddter Bank 160.30 130.20 Celluloſe Koſtheim 203.50 203.50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 150.50 150.10 Nüttgerswerken 185,70 185,½70 Deutſche Bank 251.20 251.10 Tonwaren Wiesloch 108 50 108 50 Ditze.⸗Kommandit 186.40 187.— Wf. Draht. angend. 229 50 230.60 Drosdner Bantk 157.10 158,20 Zellſtoff Waldhof 261.20 260.— Privatdiskont 3½% W. Berlin, 29. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.90 210,10 J Staatsbahn Diskonto Kowm. 186,60 186,70[Sembarden 161.— 22.90 Mannh. Verſicherung—.— 750.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.— 174 90 175.50 Genueval⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 29. Juni. Sondon, 29. Junt.(Telegr.) 2˙/ Conſols 827% 82˙ 3 Kiichsanleihe 83 83 ½ 4 Argentinier 90 Moddersfontein Promier RNand mines Atchiſon comp. Canadian Baltimore Chikags Milwauker Denvers com. Erie Grand TrunkIII pref. 5„ brd. Louisville Miſſouri Kanſas Ontario Southern Paeifte Union com. Steels com. Tend.: beh. Nio Tinte Ceantral Mining Chartered De Beenz Preiſe in Mart pus 100 kg frat Berlin netts Raſſe. 28. 29. Weizen per Jult 204.25 202.— Mais per Juli „ Sept. 192.75 190.75 Augu 1 9„Otkt. 198.—191.— Sept Noggen per Juli 148.25 147.50 50 Sept. 151.25 150.50 Rüböl per Juni Okt. 152.25 151.50 et. Dezbr. 158 50 153.—„DDez. HHafer i 146.50 146.— Spirttus 70er lo Sept. 151 50 151.—Weizenmehl 152.75—.—[Roggenmehl Tiverpooler Börſe. Siverpool, 29. Junti.(Anfangskurſe.) Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 20 Amſterdam kurz 169.37 109.300 Cbeck Paris Belatn„ 80825 80.825 Paris kurz „ 80.675 80.675 Schwektz. Plätze 20.450 20.447 Uten 20.417 20.41 Napoleonsd'or lang—— Privatdiskonto Staatspapiere. A. Deutſche. 28 209. %% deulſch. Reichs anl. 101.90 101.85 8 190 ** Wrerp* 4* 0 15 92.90 92 9003½ 2 * 5 alien Check London London Mh. Stadt⸗A. 1908 1009 1905 „ 684.80 84.80ſ5 Arg. t. Gold⸗A. 1887 4c% pr. könſ. St.⸗Anl. 101.90 101.855% Chineſen 1898 do. do. 1900—-.——.—%„„ 1808 5„ 93.— 92.904% Japaner 372„ 1909„——[MRexikaner Guß. 88/90 3 Merikaner innere Bulgaren 8445 8470 lbadliſche St.⸗A. 1901 100.80 100.60 „1908/09 101.55 10.403/ ſtalten. Rente bad Stabg 96.20 96,204½ Oeſt. Silberrente M. 93.70 93.604½„ Papierrent. 3„„„ 1900 91.50——Oeſterr. Goldreute zIn„„ 1904 91.50 91.35%e Vortug. Serie 3z„„ 1901 15„ III Abayr..⸗BeA..1915 101.40 101.2004% neue Ruſſen 1005 „ 1918 101.30 101.30%4 Ruſſen von 1880 3½% do. i. Allg Anl. 91.90 91.8544 ſpan. ausl. Rente 91.50 91.80 do..⸗B.Obl. 83.50 15 0 Türken auf 1903 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100,70 100. unif. 0 1 0 5— 9140 4 Unger. Goldrente 4 Heſſen von 1968 101.40 101.85[Ä4„ Kronenrente e Sachſen 20 8 Oe 1 Mh. Stadt⸗A. 190—.— 100.20 Türkiſche Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 230.80 282—Harpener Bergbau Buderns 107.60 108.—Faliw. We eln Gontordia Bergb.⸗G. Oberſchl. Eiſ uſtr. Deutſch. Zuxemburg 207.—207.50 Phöni Eſchweiler Bergw. 198.20 192.200 UBr.Königs⸗u. Laurah. Friedrichshütte Bergh. 129.50 129.[Gewerkſch. Roßleben Baelſenkirchner 208.— 209. —— 4% Preuß. Pfandb.⸗ %0 Frt. Hyw.⸗Pfdb. 100.— 100.— Bank unk. 1919 40%.K. V. Pfoͤbros 100.20 100.20 15 5 1910 100.— 100.— 8 Pf. O0pB. Pfdb. 15210 199 40 5 8 3¹ 40 92.400 51 5 14 5 52% M. Vod.„Ct. 91.10 9110 5 4tr.Bd. Pfd. oo0 17 99.60 99.60 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bt., 99 Kleinb. b. 04 99.60 99 403½ Pr. Ufdbr.⸗Bk., 458 12 Pfb. 02 99.70e% 99.40 90.40 91.70 Pr.O. 99.102%5 Ital. ſttl.g. G. B. 99 7ol Mannh. Berf.⸗A. B. Ausländiſche. Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Pariſer Börſe. Paris, 28. Juni. Anfangskurſe. 5 d Nonte 97.07 98.02 Debeers 443— 449.— Spenier 95.42 95.65] Caflrand 132.— 133.— Türk. Looſe—.——.—Goldſteld 149.— 160.— Baugue Ouomane 725.— 724.— Raudmines 224.— 227.— Rio Dinto 1641 1693 Londoner Effektenbörſe. Aufangskurſe der Gffektenbörfe. 11% 8 9— 103/ 11˙4 5 Berliner Produktenbörſe. Mewliee, 29. Juni.(Telegramm.)(Produkten bs f.) 28. 29. —.— 133.75 185 28. 29. Waizen per Juli 6/85/% feſt 609 ½ ſtetig 610¼ 6011˙% Mais ver Juli— träge— träge per Sept.—— ** Fraukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagude. 28. 29. 81.175 81.15 81.133 81.125 81 063 81.05 85.083 85.025 16.25 16.96 „. fle 28. 20 ——— 1 —.—.— 101.50 101.60 98.80 98 80 97.55 97.— 98.28 99.15 69.50 69.40 101.40 101.30 100.10 100.10 91.40 91.60 88.— 87.80 94 20 94.20 95.10 95.15 92.30 92.15 173.30 178.30 182.20 188.50 193.— 193 10 218.75 219.— 102.50 102.50 224.50 225.— 175.50 174.75 000 00 000 00 101.— 101.— 4e repfdb. mt. 15 100.—. 100. „bſde.unt. 15 00 10 100.10 94.— 91.30 5 91.30 „„— 750.— 750.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 201.— 200 20 Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.— 93.50 Gichbaum Manmheim 113.— 113.— Mh. Aktien⸗Brauerei 135.— 135.— Parkakt. Zweibrücken 91.— 91.— Weltz z. Sonne, Speyer 88.50 88.50 Cementwerk Heidelbg. 148 90 148.90 Cementfabr. Karlſtadt 131.80 181.50 Badiſche Anilinfabrik 477,40 478 20 Ch. Fabrik Griesheim 259.75 259 50 Farbwerke Höchſt 483.— 483.75 Ver. chem. Fabrik Mh. 325.30 325 30 Chem. Werte Albert 480.50 480.20 Südd. Drahtind. Peh. 142.— 144.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.— 212.— Acc. Böſe, Berlin 12— 11.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 268 75 270.— Lahmeyer 113.60 113.25 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 160.161 30 Rheiniſche 130.— 130. Siamens& Halske 248.— 242.50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.50 127.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 175.— 171.50 Lederwerk. St. Ingbert 83.75 84.25 Spicharz Lederwerke 104.— 102.20 Ludwigsh. Walzmühle 160.— 170.— Adlerfahrradw. Kleyer 415.20 414.50 Maſchinenfbr. Hilpert 84.50 84 50 Maſchinenfb. Badania 201.— 201.— Dürrkopp Maſchinenf. Gritzuer 241.—242.10 Maſch.„Armatf. Klein 121.— 121.— Pf.Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Fayſer 145. 145.20 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 20.70 20.70 Schnellpreſſenf. Frkth. 218.— 218.— Ver. deutſcher Oelfabr. 166.— 166.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 121.80 122. Seilinduſtrie Wolff 139.— 139.— 'wollſp. Lampertsm. 55.— 55.— Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Gumi Peter 368.80 360.25 Weyß u. Freytag 149.60 149.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 122.80 122.80 Hamburger Packet 143.— 143.60 Norddeutſcher Lloyd 110.— 11040 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 160.75 160 80 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.10 28.10 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Zellſtoffabr. Waldhof 262.— 262.10 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn——.— do. Meridionalbahn 133.20 133.20 Baltimore und Ohio 108.70 108.80 Badiſche Bauk 134.40 134.— Oeſterr.⸗Ung Bauk 130.— 180.20 Berg u. Metallb. 117— 117.— Oeſt. Länderbauk 125.— 125.— Berl. Handels⸗Geſ. 172,30 172.90 Kredit⸗Anſtall 209.— 210.— 101.30 101.20 194.20 195.— 123 50 123.50 144 80 144.80 139 25 189.25 + Pfälziſche Bauk Pfälz. Hyp.⸗Bank Breuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank 113.50 113.50 130 15 180.,50 250.40 251.40 151 30 150 50 108 90 108 50 Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bant Deutſche Bank Dautſchaſtat. Bant D. Effekten⸗Bank Diseonto⸗Comm. 186 25 187.—Röbein. Hyp.⸗B. M. 197.25 197.— Dresdener Baul 157.10 158 20 Schaaffh. Bantper. 142.90 144.70 Frankf. Hyp.⸗Ban? 210.50 21050][ Südd. Bank Ahm. 118.— 118.— Irkf. Hyp.⸗Cradito. 169 10 168.80] Wiener Baukver. 186.90 186.50 Nationalbank 123,75 128 90 Südd. Diskont 118.— 118.— Zank Ottomane 144.— 144.— Dyaukfurt a,., 29. Juni. kredktaktten 210.—, Diaronts · Commandit 186.80, Darmſtädter 130.30, Dresdner Baut 157.75 Hau delsgeſellſchaft 172.30 Deutſche Bank 253.75, Staatababn 160.80 Zömbarden 23.20, Bochumer 231.60, Gelſenlichen 208.75, Saurabülte 175.25, Ungarn 95.10 Tendenz: befeſtigt. Wachbörſe. Kreditaktien 210—. Diseonto⸗Fommandit 186.80 Stgatsbahn 160.80, Lombarden 23.10. ** Lundesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 27. Juni 1910. In abgelaufener Berichtswoche haben die Weizennotierungen von Newyork und Chicago ſprungweiſe Erhöhungen erfahren, her⸗ vorgerufen durch angebliche große Dürre in den Hauptweizen⸗ diſtrikten Amerikas. In Europa betrachtet man dieſe Meldungen noch etwas mißtrauiſch, immerhin haben wir aber über eine weſentlich feſtere Tendenz auf dem Weltmarkte zu berichten. Ruß⸗ land und Argentinien haben auch ihre Preiſe ſtark erhöht, jedoch iſt es zu größeren Abſchlüſſen nicht gekommen. Die Witterung war regneriſch und kühl; die Saaten, welche ſich bis dahin ſehr gut entwickelt hatten, haben ſich infolge der Niederſchläge und des überreich mit Feuchtigkeit geſättigten Erd⸗ reichs teilweiſe gelagert, weshalb die Ausſichten auf die Ernte nicht mehr ſo zuverſichtlich beurteilt werden, wie bisher. Landware iſt nur noch knapp und zu weſentlich erhöhten Preiſen angeboten. Die heutige Börſe verlief in feſter Stimmung, da jedoch unſere Mühlen die höheren Forderungen noch nicht bewilligen wollten, war das Geſchäft auf den Jaufenden Bedarf beſchränkt. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M. 20.50—21.—, fränkiſcher M. 20.50—21.—, bayriſcher M. 21.50—22.—, niederbayriſcher nominell M.—.—. Rumänier M.—.——.—, Ulka M. 22.——22.50, Saxonska Mark 22.25—22.75, Azima M. 22.25—22.75, Walla⸗Walla M.—.—, Laplata, neu M. 21.50—22.50, Amerikaner M.—.— Red⸗ winter M.—.—.—, Californier M.—.———.—, Auſtralier Kernen M. 20.50—21.—, Dinkel M.—.——.——' Roggen württemb. M.—.——.—, Roggen bayriſcher M.—.— bis—.—, Roggen ruſſiſcher M.—.——.— Gerſte württemberg. M.—.——.—, Gerſte Pfälzer nominell M.—.——.—, Gerſte bayriſche M.————.— Gerſte Tauber M.—.——, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M—.——.—, Gerſte Moldau M.—.———.—, Gerſte Anatolier M.—.———.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.—.— Futtergerſte, ruſſ. M. 12.75—13.25. Hafer württ. M. 14.——15.—, Mais Laplata M. 16.50—17.— Mais Mixed M.—.———.—, Mais Pellow M.—.———.—, Mais ruſſiſch M.—.—.—.—, Mais Donau M. 16.50—17.—, Kohlreps nominell M.——.— Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 31.50—32.50. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 31.50—32.50, Mehl Nr. 1 M. 30.50—81.50, Mehl 2 M. 29.——30.—, Mehl Nr. 3 M. 27.50—28.50, Mehl Nr. 4 M. 24.——25.—., Kleie M..50 bis Mk..—(ohne Sack). Shiſuhttz Aahüihten in Maunheintt Haſewtieht Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 27. Juni 1910. F. Klee„Mannh. 59“ von Rotterdam, 9540 Dz. Saat. Aug. Page„Mannh. 8“ von Rotterdam, 7220 Dz. Stückgut. K. Roerſch„Fendel 45“ von Antwerpen, 11 450 Dz. Stückg. u. Get. Aug. Lang„Fendel 33, von Ruhrort, 5500 Dz. Stückg. u. Kohlen. Hch. Reibel„Otto Hch. I1“ von Antwerpen, 12 000 Dz. Skück⸗ gut und Getreide. P. Kaſſel„Egan 17“ von Rotterdam, 2500 Dz. Stückgut. H. Meyer„Egan 6“ von Rotterdam, 2500 Dz. Stückgut. Jak. Diesler„Egan 2“ von Rotterdam, 750 Dz. Stückgut. K. Neuer„Eliſe“ von Lauffen, 1700 Dz. Zement. A. Ketel„Stompwyk“ von Amſterdam, 2000 Dz. Stückgut. Joh. Fletter„Chriſtina“ von Frankfurt, 450 Dz. Stückg. u. Gelr. H. Reibel„Dina“ von Ruhrort, 8380 Dz. Kohlen. Hafeubezirk Nr. 2. Angekommen am 28. Juni 1910. F. Seuftleber„Maria Eliſabeth“ von Hochhauſen, 200 Dz. Gyps. Hch. Raab„Luiſe“ von Jagſtfeld, 1280 Dz. Steinſalz. Karl Raab„Friedrich“ von Jagſtfeld, 1280 Dz. Steinſalz. Gg. Beldermann„Eliſabeth“ von Jagſtfeld, 1650 Dz. Steinſalz. Lud. Gutjahr„Vereinigung 38“ von Rotterdam, 16650 Dz. Stückg. und Getreide. Karl Ruffter„Vereinigung 40“ von Antwerpen, 11380 Dz. Stück⸗ gut und Getreide. O. Hartmann„Luiſe u. Greta“ von Neuß, 4500 Dz. Stg. u. Mehl. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 27. Juni 1910. Karl Schmitt„Karl Wilhelm“ zon Amſterdam, 1000 Dz. Stückgut. And. Bretzel„Trinſtas“ von Rotterdam, 11260 Dz. Stückgut, Kohlen. A. Thoneißen„Willem“ von Rotterdam, 4400 Dz. Stückgut. L. Meerleveld„Badenia 44“ v. Antwerpen, 4000 Dz. Stg. u. Getr. Jak. Breuer„Magdalena“ von Amſterdam, 1060 Dz. u. Getr. G. A. v. Dink„Cano“ von Rotterdam, 8500 Dz. engl. len. Joſ. Buſch„Gertrud Maria“ von Ruhrort, 12895 De. eN 95„Schumacher„Mart. Ferdinand“ von Ruhrort, 2000 Dz. Kohlen. Wilh. v. Stockum„Stuttgart“ von Ruhrort, 13980 Dz. Kohlen. Wilh. Sander„J. Schürmann 6“ von Alſum, 18150 Dz. Kohlen. Wilh. v. d. Donk„Pr. Ludw. v. Bayern“ v. Homberg, 9800 Koks. Ad. Schifferdecker„Victor v. Scheffel“ v. Duisburg, 6180 Da. Pech. Fried. Baderbach Badenia KI don Ruhrort, 8000 De. Stüdant Wilh. Kehl„Chriſtine“ von Biebrich, 7560 Dz. Zement. Hch. Leutz„Eliſe“ von Heilbronn, 900 Dz. Stückgut. Ernſt Seibert„Badenia 41“ von Karlsruhe, 2000 D. Stüäckaut. Hafenbeztrr Nr. 4. Angekommen am 27. Juni 1910. W. Ermers„Fendel 12“ von Weſſeling, 12905 Dz. Britkett. M. Müßig„Merkur“ von Duisburg, 5000 Dz. Zement M. Bauer„Olga“ von Neuß, 5700 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 5. Angekommen am 28. Juni 1910. Deinet„Niederrhein 21“ von Ruhrort, 14800 Da. Koblen. Hehl„Harpen 37“ von Ruhrort, 7680 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 6. 1 An am 5 Junti 1910. Karl Neuer„Aug. Metzger“ von Jagſtfeld, 2416 Sdei 8 5 75 Juſt. Kußel„Klara v. Gemmingen“ v. 0 20 ir, einſalz. Karl Körber„Sophie“ von Jagſtfeld, 2869 Ztr. Steinfalg. Karl Baudenbuſch„Mina“ von Jagſtfeld, 3280 Ztr. Steinſalz. Ph. Kumpf„Lina“ von Heilbronn, 3360 Ztr. Steinſalz. Ernſt Neuer„Johanna“ von Heilbronn, 2826 Ztr. Steinſalz. Rud. Röderer„Suſanna“ von Heilbronn, 3128 ZItr. Steinſalz. Aut. Veith„Providentia“ von Heilbronn, 3412 Itr. Steinſalz. Ph. Hauck„Martenberg“ von Ruhrort, 5520 Dz. Kohlen. Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am 27. Juni 1010. Joh. Hirſchmann„Feſta“ von Rotterdam, 12 910 Dz. Kohlen. L. Hompus„Emanuel VI.“ von Rotterdam, 6850 Dz. Weizen. 0 10 0 55. Wl 14100 Dz. Zelluloſeholz. zalt. Lambrich„Joh. Wi v. Rotterdam, 5750 i 1 Floß angekommen. 83 Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 28. Juni 1910. H. Heuß„Vereinigung 51“ von Rotterdam, 7000 Dz. Holz. Ph. Schuppe„Hugo“ von Ruhrort, 4750 Dz. Briketts. Schneider„St. Maria Magdal.“ v. Rotterd., 1050 Dz. Chinaclay. Os. Brien„Saphier“ von Walſum, 8900 Dz. Kohlen. Karieca„Nomur“ von Ruhrort, 14 250 Dz. Kohlen und Koks. H. Gieſen„Offenbach“ von Ruhrort, 5850 Dz. Kohlen u. Koks. Th. Schuppert„Herm. Buchloh“ von Ruhrort, 10 800 Dz. Kohlen. J. P. Glasmann„Maria Joh.“ von Rotterdam, 3080 Dz. Kohken. Hch. Heuß„Anna“ von Ruhrort, 9300 Dz. Kohlen. A** 1* Werſeeiſche Schiffahrts⸗Jelegramme. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Aoyd. Bremen. 28. Juni. D.„Bülow“ angekommen Hamburg, D.„Derffli 5 angekommen Neapel, D.„Prinz Heinrich“ angekommen Alcend D.„Prinz Ludwig“ abgefahren Algier, D.„König Albert“ abgefahren Gibraltar, D.„Berlin“ abgefahren Gibraltar, D.„Kaiſer Wilhelm der Große“ abgefahren Bremerhaven, D.„Tübingen“ abgefahren „Bremerhaven, D.„Großer Kurfürſt“ abgefahren Bremerhaven(Po⸗ 25 D.„Kronprinzeſſin 0 angekommen Bremen, D.„Franken“ paſſiert Od Q D.„Wilhelm II.“ angekommen New⸗Hork. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Maunheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 778, Telephon 180. .** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele ramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1687 29. Juni 1910. Proviſionsfreil * Wir ſind als Selbſtrontrahenten an 23 Käufer unter Vorbehalt: C‚”””TTTrTrrr x x xx——ꝛ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 10⁰0 Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— 15 Vorzugs⸗Aktien 10⁰— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Maunherm,— 152 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66— Bürgerbräu, Ludwigshafen 240— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 176— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 200;fr—— Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 246— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſeus 105 106 Enzinger, Worms erb Geb— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret. Maunheim 70— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 99— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München— 124zfr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Fraukenthal— 89 Lindes Eismaſchinen— 182 Neckarſulmer Fahrradwerke 140⁰—— Pacifte Phosphate Shares ex Right— L.%½ „ 0„ junge—.8 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 111 öfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— Nheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 10— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. Y5zür Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Nae e Mannheim 12⁴ 121 Süddeutſche Nabel, en Genußſcheine—[. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. inrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 130 Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M.— M. 575 Walten Raſtatt 90— Waldhol, Bahngeſell ſchaft 10⁰ Immo biliengeſellſchaft— 120 zfr Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönſelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, Direktor: Eruſt Müller. „ m. B. B. M. Reutlinger& Co. HOTHHGBeIFHFebriR 5882 Ausstellung für Wohnungskun O 35,1 Mannheim O 3, 1. piez) Gd. Hötsl. 150 Bstten. Ppenslon Fr.-I. Kurarzt. Prosp. gratis. Poltera-Frol. burghaus. Dix. Berner Oberland. 260 m ü. M. ſirimmi-Aly rboſangsſeſſon für Nuleliebende. eerroaee Mannheim, 29. Juni. eneral⸗Anzeiger.(Abendblakt.) I. Siite. f— 7 2 05 2 5 15 denneetehne. 2 7 7 2 Iwangs⸗Yerſteigerung. Wer raſch und ſicher verlieren will, ver⸗ Fne 17 Jung. Chepaar ſucht per 41 30 99 111 5 Noptschmer⸗ lange in Apotheken ausdrücklich 5 Wohuungscinrictung ee Mittelſtraße du nachmittags 2 Uhr das ärztlich bevorzugte Citropanille! Geſetzlich wegen plötzlicher Abreiſe zu Spott⸗ 115 e 5 15 glche n. Zubehir 5 werde ich im Pfandlokale Hofapothekers Otto's geſchützt. preiſen abzugeben. und wenn möglich Balkon. ſofort oder ſpäter zu dermieken. 2 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ 5437 Schlafzimmer Oeſtl. Stadtteil od. Linden⸗) Mietpreis 42 Mk. monatl. lung im Vollſtreckungswege m. Spiegelſchrank, Röſte,Haar⸗ hof bevorzugt. Offert. mit Oeſtl. Stabtteil. bfe gollen Setden§ ch ſtä di it ˖ matratzen ꝛc 550 Mk. Preis unter Z. 489 an D 525 N 2 zc. 5 r Z. 48.3. Stock, 9 Zimmer, Bad 5 Rollen Seidenband, 1 0 ver un igen N U ex 855 pe Freuz, Ann.⸗Exp., Mann⸗ Speiſek., 2 W Garder. Federrolle, 1 Ladentheke, heim. 8728 Zim., 2 Keller p. 1. Okt. zu 5 Nar i 9 d f M 0 f Gelegenheit zu laufendem eichen, m. Umbau, Sofg, Cre⸗—3Zimmerwohn. Nä 8 b und an wer 8 ammer ann eim en denz, Ausziehtiſch 375 Mk. Fie R eN. Wir machen auf das von uns eingerichtete Sachver⸗ Mahagoniſalon gefucht. Off. m. Preisang. 0 ſſtraße 14 eee e, e ee ee ee ee ee bietet ſich Damen u. Herren m. ſchwerem Teppich, elegant 3325 4. d. Exp. d. Bl Rupprechtſtraße 14 Zollinger, Gerichtsvollz. bei dcen⸗Inſiitut aufmerkſam welches berufen iſt. Differenzen beſſerer Kleiſe durch Mit'eilung Mane, encen Cofa, 5 geräum. 4⸗Zim⸗Wohn. mit olliuger, gtsv 0 Mit'eſlung 1„ Salonſchrank, Sofa, um. 5 abei Lieferungen oder Käufen jeglicher Art, über Beſchaffenheit l Pals 8117 de gelieferten Arbeit und Materialien zc. zu ſchlichten. von Perſonen, mit welchen eine[2 Fauteufl ꝛc.. 650 Mk. Wirtschalten Küche, Bad und allem Zub. Näheres iſt i 5 Lebensverſicherung abgeſchloſſ. 55 0 neu hergerichtet, auf ſofort zu 28 Näheres iſt in unſerem Bureau wetten kanin.abg 9906 Küche verm. Näh. part. 18935 9 M 5, 5, II Bitte ſich unt. F 236 F 1 Aaee Aldeukliche Wirtslente zu erfahren. 8727 an Rudolf Mosse, Mannheim 6 Wohnzimmerſtühle, Flur⸗für Lokal an den Kaſernen Rupprechtstr. 18 Sprechſtunden: garderobe, 1 eiſ. Bettſtelle.[Moninger Bier] als Zäpfler elegante, neu herge⸗ guſchwellung pperieren lafen. Die Werktags von 11—12 und von—5 Uhr. Redegewandte, ebrliche Die Möbel müſſen Freitag oder Mieter ſofort geſucht. ichtete 5Zim. Woh unde iſt längſt vernarbt, krotzdem f f: Freag Näh. Ant. Mayer, Mittelſtr. 22]frichtete 5Zim.⸗Wohn. 190n Hand nei Pfovisionsreisende mittag 12 uhr fort ſein; Näh Ant Naper ſeer angeſchen Nuf urztl. Nat Han werkskammer Mannheim. 81138 35 S die Zimmer werden nur kom⸗ Mein Garten⸗Reſtaurant Il. reichl. Zub. pk. Sbradet Siaaue 85d Narke] Der Vorſitzende: Der Sekretär: Sia plett abgegeben. altrenomm., direkt Bahnhofſof. z. vm. Näh. 3. Stock S Jod⸗Eiſen⸗ 8 itäten r Reiſe Ste 8 5 50 8 5. Nf 12470 2 Sae enen Der Erſoig] Ph. Nickolaus. C. Haußer. Land geſucht. Eventl kleines Rheinvillenſtraße 17, III. 1. be 1 10—3 Uhr. 18461 Überro Sch 5—5* 50 185 0 8 U 2 8 Flaſch en f De ener Fixum neben Proyiſion. Anzuſehen Donnerstag früh verk. Näh. Beſ. Krehain, iennershuffr größten Freude pollſtandig zurückge⸗ Offerten unter 6. 235 F. 9 Uhr bis 7 Uhr abends. Eberſtadt b. D 51780 2 A1 3 52 Ane ei e er ſche ooſl ll 86 6 I M. an Rudolf Moſſe Ladenefnrichtung——— 789078 woirg arppe end, edg Mannheim. 9909 ſof. bill. zu verkauf. 33356 8 Bur 18 5 5 dernd u. blutverbeſſernd u. bekommt in MAN N E! V Ludwigshafen, Prinzregent.⸗ S tefanion Fomenade 15 mir viel beſſer als Lebertran, den ich Str. 15, Zigarrenhandlung. früher trank...“ Aerztl. warm empf. 5 olliniſtr. 5, 5.pf. Müume eN Kaſſenſchrank 6 i. Hof a Kompt. o. Magazin Arende ee den wegen Liqu. m. Geſch. gegenb. z. v. Näh. U 5, 16(Haber). Rhein, schöne 4 Zim.⸗ Literfl. 95 Pf. in d. Apoth. u. bel. FAiIiale in Worr Cohongzſtolf d eee, neee deee are Lebkelefclu Telegramm-Adresse: Suddeutsche. findet energiſcher ſtreb⸗ Kaſſe abzugeben 32827 Telephon Mo, 250, 541 u, 1964. ſamer Herr als Ofterk unt, II. 8784 an 0 8 0 —— die Exped. ds. Bl. erbeten. B 2 2 Inſpektor 5 AII&AII Seckenheimerſtr. 72 22 2 5 5 bſteine Zezorgung aller bankmässigen ſieschäfte A e werden 4 Zimmer, parterre mit Wand- eine ſchöne beß weter ſellſchaſt. le Pofttion Räumung des Lagers enorm ſchräuken, auch für Anwälte ge⸗ nung mit Zubeh, per 1. Juli —— Besondere Abteilung für den ͤ 35 billig verkauft. Günſtige eignet, 5 Miunten von Börſe event. früher an ruh. Leute er 9 135 Gelegenbelt i Famftien⸗ ſid Ae dch 0 171 688 5 vermieten. 1818 5 177 Gräber. Gefl. Offert. unt. o Roth, 22. 1 Sonder An- und Verkauf kanme und feeeſe 28889 2r. ie Erdel 28 2l Wenen n Schimperstr. 12 am. Hethode, Auszelchnungen. 5 werden Proviſione 5 part.,—5 Zimmer⸗Wohnung. Nontag. 4. Juli von Sämtliehen Werten ohne Börsennotiz. Grgniſtkaienen gewährt. f 5 Küche, Bad, Speiſekammer, Manf. MNonlag, 2. Juli 8 55. ſogonse 1 ön 5 33361 5 Näheres ſtnen w6ſg beu, Hurſe. Aunahme von 318½ Lichtfachmannfindetevtl. 6 6. J ebeſen uhe e N ütkſichti ö 5 8 ne S 0 Herren ana Damen Baar-Denositen zu näher zu vereinbarenden Zinssätzen. anter 1 fl. 25 2 ean 8 1 leeres Zimmer zu verm. 14517 erzhalten in kurzer Helt eine ſchön Rudolf Moſſe, Karls⸗prima Stadtlage für Schuh⸗ NN 6 Grosses Lager in elektrischen ruhe erbeten. 991⁴ macher od. geeign., 1 5, 13 5 f i t Zuſt d. bill. 85 part., 5 Z. u. Bad od. 4. St. Masohinen und 4* +——5 Preis 90 000 gu 255 0 1 ducche 4. Zubeher.85 Bad ete. zu vm. 32781 Zubehörteilen Jefriebe ital Aufr. u. 33300 an die Exped. Wohnung nebſt Küche u. Zubehör] indeckſtraſſe 5 1., Betrie Skapital Schöne Villa mit7 Zimmer preiswert zu vermielen. 18357 3. Wohng. m. Zub. Mf. 58.—, (Ni. 15.) oder Ausbildung in de 2 77 2 5i 79 5 äher Preis durch Diskont, Accepte, Teil⸗ 2 Küche, Keller, Speicher, beres 15 895 3 3. Wohngu. m. Zub. Mk. 46.— —* haber vermittelt ſeriöſes Treu⸗ Ställe, Holzſpeicher, großer U 3 10 Seitenbau. 3 Zim. ev. per ſof, zu verm. 17068 raechsen neverade, 0== u. Verkauf handbureau. Anfragen ſub. Garten mit Obſt angelegt⸗ 10 mit Zubehör auf.] Näh. Windegſtr. 5, park. od. e e 1 9 5 scowie Umtausch..3785 an Rudolf Moſſe, preiswert zu verkaufen Zu Juli b. llig zu verm. 33096 Augartenſtr. 38, 2. Stock. Elal⸗Unter, Aufnahme flgle 8. baden München. 9924 Lrfrag. Reter Jung Witwe, Näheres Weinreſtaurant Eine ſchöne Wohnung, 1 debruden Gander ve gebraucht, Maschinen Gebild. Kaufmt., 30.., Chriſt Friedrichsfeld. 4+ 45 1 Treppe hoch, 4 Zimmer, 1 Mannheim 5 Fede und Apparate aller Fabrikate Leiter u. Mitinh. e. kl. aber rent. 5 1 9 Küche, Badezimmer, Magd⸗ lo 1. 8. aln paradepl. ingenieurbesuch kostenlos. 61 1 Stellen finden 2St. ſchöne s eptl. 4 Zimmer⸗ kammer dec. per 1. 387 97 nien,—* k ſelen. 54782 7925⁵ bekanutſchaft a. d. W. Gelegenheit z. ,,, ———— 1 zu vermieten. 18915 2 Sammlung Heirat. 0 onver ens Näheres varterre. 8 durch den Verkauf von Schuh⸗U 4. 10, Sanß Wbg. Mö5l. Zimmer 105 im4. St., 2 Zim. n. 771 481 in 9 9 Die Dame ſoll gute, deutſche Haus⸗ 97* 685 für die Waſſerbeſchädigten in Baden, Bayern u. Ahrthal. ſra ach nler ele 1 ſan. biete ſict endebe Hen, Achen a 10 Stoc, möblſertes Es gingen ein: Transport 176.— Mk. Verm v. Mk. 30,000—50,000, das Unlie e 5 Fam.z verm. Näh.2. St. 18922 U 4 Zimmer m. ſepar. 9 Wi 0 harkeit(für 9.— Mek. nicht angegr. u. ſicher geſt.., erw. ſönlichketten. Bewerber wollen—F7W7771 59 2 J397 bir mneln un umdarke(für Ahrtha): 100.— Sd eee ee enen weee I 4, 20 Senene e ungt,, 8 2 ungenannt(für Ahrthal). 1 20.— Mk. Diskreti. loſtverſtändl. f Zimmer, Küche, 3, 4, 2 Tr.., ſchön möbl. — VVVF Zuſammen 295.— MI. ent, b. Eifeen 0 Verbintten 95 1 gabrik Speiſekaumer zu vermielen. Zimmer mit guter Penſ⸗ „; dangen. Gefl. Anträge unter Näheres 2. Skock. 33086[ev. auch Mittags⸗ u. Abend⸗ 9 5 e Ackermann& Co..⸗G. iſch 32918 ne 3 Planen. B. Pffelxichstelderstr. 18 5 Heute morgen entschlief sanft mein geliebter furt n. M. 9025 Durchaus tüchtige ſelbſt⸗ 3⸗3.⸗Wohn. p. 1. Aug. z. vm. Alphons Haus 259 J0. N Aleder ſtets in Mann, unser lieber guter Vater und Grossvater, Herr——— ſtändige Luiſenring 44 A No. ei der 2 242 möbl. Zimmer mit Penſton Reparatur⸗, Bügel⸗ und Vermischtes. Flie enle er 6 ff 10 an alleinſte ende Fräul. zu Reinigungs⸗Anſtalt U Stav Ren 2 9 00 68 ldssb vermieten. 17656 3 für Böden und Wandbeläge 2 ſchöne, große Zimmer mit 5 2 de 8055 ffort 5 Luiſeuring, J 7, 18, parterre Weißwaren, ſofort geſucht. Offerten unter Küche und Zubehör, nach dem 815 Ae 1 92 5 5 Nr. 51746 an die Expedition. Garten gelegen, als Wohn⸗ emieten. 32856 Hrant⸗Ausſtattungen Aufgeweckte unbeſcholtene ung o. Burcau ſof, a. tuh. e 1 Uhr. + Juhaber Paul Kuhn bei prompter Bedienung u. billigen Preiſen reinigen u. bügeln. Rechnungsrat im 60. Lebensjahr. Tel. 3218.[18450 Die trauernden Hinterbliebenen: kauft man von ſtreng reellem] Leute(nicht unter 22 Jahren) Leute zu verm. 18897 1 ˖ 13. 85 Marie Renz Verſandhauſe auf begueme finden 6664 ˖ ſchöne Alneystk. 18, part., deb. Fnederich Gontäröſtk. 1 1 Teilzahlung.§t„1Je Zimmer⸗ eleg. möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ ans fienæ Offerten unter Nr. 33372 an Innende Ste Ulg Wosnung zu verm. 18520 Linzeln zderme er efe Emmy Kopp geb. Renz die Expedition d. Bl. erbeten. beſreellem Unternehmen; Vier⸗. Näberes Laden. Heinrich Lanaſtr. 30, 1. St. Kriegshund wöchige Probezeit gegen ent⸗ 3 2 rechts, ſchön möbl. Balkon⸗ m. einigen Räudeflecken ſeit ſprechende Bezahlung. Kaiserring 22 zimmer ſof. zu verm. 32872 Donnerstag, 23. Juni, ab⸗ Angebole unter J. 300 an 2 uifenring 22 4. Sr⸗ bauden gekommen. Bringer die Expedition ds. Blates. Parterre und 3. Stock, je 6 frdl. möl. Z. zu vm. 33238 erhät welohnang 865] In einem 12Jährig. Kinde Jimmer, Küche, Badezmmer 55 Serwan, Sentuir,.. wird per ſofort ein und Zubehör per ſofort oderMollstrasse 25 part. 8 5 35 ſpäter zu vermieten, 18947 Canmenem 5 905 8 181 606 Schön möbl. Zunmm. an beſſeren Soeldverkehr Fräulein 280 I 0. 17 Bauburean, Heren ner J. Jull ber n für nachmittags geſucht. Käfertalernraße 91, 3 Mittelſtraße 52, II. Hypothek. Direktor Hagenauer, Zim., Küche m. Bad. elektr. 3 Tr., ſchön möbl. Ziin, ſep, + 14 18. 51789 Halteſtelle, zu verm. Tel. 1430.] Eing., b. zu verm. 33130 Von einem durchaus ſolid. Beſſeres 17632 Parkring 238 Mann wird auf ſicheres Ob⸗ 1 2 2 jelt eine 2. Hypothek von M 4 150 ch en Tuiſenring 46 Sch 1 870 Mk. 14 000 aufzunehmen ge⸗ 94 FTr ſchöne 3⸗Zim,⸗Woh ung mit Bad, Speiſekammer Tr., ſchbue im. Wohng. und Manſaide, freie Lage, ſucht. Von Selbſtgebern er⸗ auch Fräulein, für häusliche f 8 75 bilte Offert. u. E. Il. 33369 Arbetken tagsüber z. ſ. Ein⸗ der ſofort oder ſpäter 518900 ſofort od. ſpät. z. bm. 18711 Käte Renz geb. Rogge Dr. Willy Kopp, und 2 Enkelkinder. Mannheim, Bremen) Mannheim-Waldhof) den 28. Juni 1910. 5 Die Einäscherung findet am Donnerstag, den 30. Juni, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium zu Mannheim, statt. 8718 Wir empfehlen lobendfrische Srosser Helgoländer Soholſfiseh Pfd. 44 Pf. Mitte! do. Pfd. 38 Pf. p. Pfund 75 au die Exped. ds. Bl. tritt geſucht. 33803 8 75 Priuz Wilhelmſtr. 17 Anton Hörner Au erlragen in der Erveb Lindenhof. r, ſoin möil Ziner Todes⸗Anzeige. Tieferſchüttert machen wir die traurige Mit⸗ teilung, daß unſer lieber Sohn, Bruder u. Schwager Hratschallfiseh 20 pfg. Ein zuverläſſiges Mädchen Wegen Verſetzung ſchöne per 1. Juli zu verm. 38122 am 28. ds. Mts,, nachmittags 4½ Uhr nach langem 65 Sratscholle 20 pfg. Leiden im Alter von 24 Jahren 4 Monaten ſauft— 1 3⸗Zimmer⸗Wohn 15 14 5 Sgeforell 18 Pf VVVkrnI 25, 4 Laden. 8 ohnung 9b. J r mit i gbforeſle g. Mannheim, Gerlachsheim, den 29. Juni 1910 getragene Zum Servieren eiß 1 gotort kl. Fam. 3. 50 3. v. 18864 ie tieftrauernden Hinterbliebenen: 8 110 8 Fder händiges 51786 boper auf 1. Stiober zn ber. Mbeinhänferſ Schte Die kieftrauernden Hinterbliebe heinhäuſerſtr. 54 part otzungen ge itaberhe ne detenen: Helken⸗ und Jranenfleider Wadchen wieten, Maähergs Bellen. W mört Siuenes is, fe 8 2 5 85 9 2 5 Tafelzander 75 Pfg. Famitie Soren) Horner Sahuhe, Steeſcl zable die] foer ngee ande e en Kcde de. ee Eing ſef e der, Karl Hörner öchſten Preiſe. 2 7 f80 Schimperſtraße 4, 8. Stock Ferner im Anschnitt:„ Joſeph Hörner. 15 Gaueh de 8k:agen in der Nkubau Landleilſraße 10 28 öel, orbn u. Scheelz. p. Ffund 1 30. Juni, gefl. Beſtellungen erbeten. 1 anſtändiges, ſolides e ee 25 32732 in Gerla 10 für Zi 5 S 2 Kabeljau 22 Pfg. nuchmittag 7 r in Serlachsbeim 10 Wu. Morgenstern, e und kammer, Mädchenzimmer u. 1 Tr. möbl. Zimmer un ſe, Soblachs 22 Plg—:, ab. 64178101794 E 9, 45. Garten, ver i, Mai oder Sing dil au berm. 8 Poſtkarte genügt.—— ſpäter zu vermieten. Tullaſtr. 21, 4 Tr., ſchön m. Sehellfisch 28 Pfg. Jöſel af 80 Gen 1eaben ee Sgehecht 48 pfg. 0 An verkanfen. Max 10 +3 Ein möbliertes Zimmer lelbun 78 Pig Todes-Anzeige. 1 .Familie, ſucht Stellung a. 2. u. 4. Stock, mit Zubehör, ſtraße 12, 3. Stock. 18885 Statt besonderer Anzeige. f 5 1e ächtigen hat es gefallen, unsere liebe 8 31„ 2— Rotfleisch. Salm 120 Pf. Se es gefallen, unsere liebe f0 enſel kank ie in Colo⸗ gue elc., per ſof. 115 1108 zu ver⸗ 8 128 Gußer 3w. 1 i e Fischhalle Anna Marotzke 0 VVVVVTVVVVVVVVVTCTC 85 billig zu verkaufen. 15400] An die Expedition d. Bl. K. Striebel, Kl. Merzelſtr. 4. 15 im Alter von 27 Jahren 3 Monaten plötzlich durch Sturz 11 Telephon 1894. 18794 1 4. Stockwerk zu sich in die Ewiskeit abzurufen. Alphornſtraße 13 pait. 17 15 Littag-U. Abendtisch 15 5 N 1 Mannheim, den 29. Juni 1910. 9 15 40 5 855 Miatgesnehe Hi, Meraessraße 6 Restaurant 75 Namens der Trauernden: kaufen. Näh, in der Exped. Wohnungs-Cesuch ſehr ſcne Eur Per 5 7 88364 71 0. 21—22. Albert Marotzke, Gerichtsvollzieher— Pianss gebrencht Schie. göne—.ginn.-Wohng, flebli: Jicht, Gas, Vod, Zu⸗ B G. 7 g. behor, 1 Manſarde, 3 Tre Guten, kräftigen Mittags⸗ f meyer⸗Flügel, Tafelklaviere möglichſt mit Bad, 1 2 5 1 Pp. f Nuf 8 5 Bfelteslr. pie Beerdigung ſindst Samstag, den 2. Jul! 1910,barunter 8 verkauft od. Nähe 55 Bil dneit außerſt preiew pr ſof zu verm. 1 85 10 32871 4* Telenhon 4104 nachmittags 5 Uhr von der Leichenhalle des hiesigen ebr preisw. mit langjährig. geſucht. Offert. mit Preis⸗ Näh. X. Striebel, Architekt Ebendaſelbſt ſchöne Lokale — elephon Friedhofes aus statt. 377 Garantie 33368 angabe unt. C. S. 33376 an Kl. Merzelſtraße 4. für beſſere Vereine zu ver⸗ 77 Schmitt, G 3, 10a. die Exped, ds. Bl. erbeten. Telephon 1894. 18793 ggben. 28971 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, den 29. Juni 1910. Arbeitsvergebung zu einem Waſchküchengebäude in der Rheinhäuſerſtraße Nr. 17 in Mannheim nach Maßgabe der Verordnung Großherzoglichen Miniſte⸗ riums der Finanzen vom 3. Januar 1907. Erd⸗, Maurer⸗ und Zement⸗ arbeiten, Zimmerarbeiten, Dachdeckerarbeiten, Schmiedearbeiten, Blechnerarbeiten. Ferner Glaſerarbeiten, Schreinerarbeiten, Schloſſerarbeiten, Tüncherarbeiten, Waſſerzu⸗ und Ableitung. Pläne ſind einzuſehen und Verdingungsunterlagen wer⸗ den unentgeltlich abgegeben und zwar von Samstag, den 3. bis einſchließlich Sams⸗ tag, den 9. Juli ds. Is. je⸗ weils vormittags von 10—12 Uhr auf dem Bureau der Großh. Bezirksbauinſpektion Mannheim, Schloß linker Flügel. Die Verdingungsverhand⸗ lung findet in Anweſenheit der erſchienenen Bewerber am Dienstag, den 12. Juli ds. Js., vormittags 10 Uhr ſtatt. 8709 Alle Angebote müſſen voll⸗ ſtändig ausgerechnet, ver⸗ ſchloſſen und portofrei mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis längſtens Diens⸗ tag, den 12. Juli ds. Is., vormittags 10 Uhr bei der Anterzeichneten Stelle ein⸗ gereicht ſein. Später ein⸗ treffende oder unvollſtändige Angebote können nicht be⸗ rückſichtigt werden. Erd⸗, Maurer⸗ nud Zemeuntarbei⸗ ten werden nur an einen Unternehmer abgegeben. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 29. Juni 1910. Großh. Bezirksbauinſpektion. Badiſch⸗bayeriſcher, einſchließlich Mannheim⸗ dayeriſcher Güterverkehr. Als Erfatz für die Ausgabe boin 1. Januar 1909 wird der bayexiſche Lokalbahn⸗Schnitlarif mit Gültigkeit ab 1. Juli 1910 nen auigelegt. Frachterhoͤhungen treten da⸗ duſch nicht ein. Der neue Tarif kann für 15 Pfg- von unſere Verkehrsbureau uumittelbar oder durch Vermit⸗ telung der Güterabfertigungs⸗ llellen bezogen werden. 8716 Karlsruhe, den 27. Juni 1910. Sroßh, Generaldtrektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen. Jwangsberſeeigerüng. Donnerstag, 30. Juni 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfaud⸗ Ipkale Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art. 51785 Maunheim, 29. Juni 1910. Eliſſen, Gerichtsvollzieher. Zwangsberſteigerung. Donnerstag, 30. Inni 1910, nachmittags 12½ Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Pianino ſowie Möbel verſchiedener Art. 51784 Mannheim, 28. Juni 1910. Klee, Gerichtsvollzieher. A. Jander F 2, 14 Planken 2, 14 gegenüber der Hauptpon. Selſenstempel. Datumsstempel, Entus ſungsstempel für Altees⸗ u. Invaliden⸗ 4185 Verſtcherung. 6 Usramlamnen Kohlenſtifte. Sämtliches Zubehür 5 ale Leitun 75 Billigſt. Geſ. geſch. Polier er Ia. für Kronkeuchter, Fahrradct Nickel geſchirr, Meſſing ett. à 60 Pfg. Licht& Kraft- Elektr.⸗Geſellſchaft u. b. h. Tel. 6512. Augartenſir. 18 Babe-Eirrichtunzen. neus m. gebrauchte unt.⸗ — ſen. E7, 180 part. beziehen ſind, wollen verſchloſſen und mit der Aufſchrift Bekanntmachung. Die Herſtellung der Uhlandſtraße im Stadtteil Feudenheim betreffend. Nr. 26020 J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, obige Straße herſtellen zu laſſen, ſowie die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß aufgrund des Orls⸗ ſtraßengeſetzes bezw. der Vollzugsverordnung hierzu auf⸗ geſtellten„Allgemeinen Grundſätze“ und nach Maßgabe des Voranſchlags ſowte der Liſte der beitragspflichtigen An⸗ grenzer beizuziehen. Es werden dahier in§ 5 der Vollzugsverordnung vom 19. Dezember 1908 zum Ortsſtraßengeſetz vorgeſchriebenen Vorarbeiten und zwar: 168 a) der im einzelnen berechnete Ueberſchlag des Auf⸗ wands, zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſitzer bei⸗ gezogen werden ſollen, ſowie die Liſte der beitrags⸗ pflichtigen Grundbeſitzer mit den in obiger Vorſchrift bezeichneten Angaben, der Straßenplan, aus welchem die Lage der ein⸗ ſchlägigen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 30. Juni 1910 ab im Rathaus N1 hier — Stadtratsregiſtratur, 3. Stock, Zimmer 101— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Zu gleicher Zeit liegen Abſchriften der Koſtenanſchläge und Beitragsliſte ſowie eine Plankopie auf dem Gemeinde⸗ ſekretariat Feudenheim zur Orientierung der Beteiligten offen. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß nur die im Nathaus zugänglichen Materialien als maßgebend zu be⸗ trachten ſind. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur Kenntnis der Beteiligten, daß etwaige Einſprachen während der gleichen latägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürger⸗ meiſteramt hier geltend zu machen ſind. Manuheim, den 23. Junt 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. b Gehring. Bekanntmachung, Die Herſtellung der Scheffelſtraße im Stadtteil Feudenheim betr. Nr. 28034J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, obige Straße herſtellen zu laſſen, ſowie die Augrenzer zur Tragung der Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß aufgrund des Orts⸗ ſtraßengeſetzes bezw. der Vollzugsverordnung hierzu auf⸗ geſtellten„Allgemeinen Grundſätze“ und nach Maßgabe des Voranſchlages ſowie der Liſte der beitragspflichtigen An⸗ grenzer beizuziehen. 170 Es werden daher die in§ 5 der Vollzugsverordnung vom 19. Dezember 1908 zum Ortsſtraßengeſetz vorgeſchrie⸗ benen Vorarbeiten und zwar: a] der im einzelnen berechnete Ueberſchlag des Auf⸗ wands, zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſitzer bei⸗ gezogen werden ſollen, ſowie die Liſte der beitrags⸗ pflichtigen Grundbeſitzer mit den in obiger Vorſchrift bezeichneten Angaben, der Straßenplan, aus welchem die Lage der ein⸗ ſchlägtgen Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 30. Juni 1910 ab im Rathaus Ni1 hier — Stadtratsregiſtratur, 3. Stock, Zimmer 101— zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Zu gleicher Zeit liegen Abſchriften der Koſtenanſchläge und Beitragsliſte ſowie eine Plankopie auf dem Gemeinde⸗ ſekretariat Feudenheim zur Orientierung der Beteiligten offen. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß nur die im Rathaus zugänglichen Materialien als maßgebend zu be⸗ trachten ſind. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur Kenuntnis der Beteiligten, daß etwaige Einſprachen während der gleichen lätägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürger⸗ meiſteramt hier geltend zu machen ſind. Mannheim, den 28. ni 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. 2** Kanalarbeit. Zur Fortſetzung der Entwäſſerungsaulage in Hocken⸗ heim vergeben wir namens dieſer Gemeinde die Herſtellung von 180 fdm Zementrohrkanälen von 50/75 cm l.., 835 (ldm Steinzeugkanälen von 20 bis 42 em l.., nebſt der Anlage von 13 Einſteig⸗ und 40 Straßenſinkſchächten, ſowie die Lieferung von 13 Stück ſchweren Gußdeckeln auf die Einſteigſchächte und 40 Stück ſchmiedeiſernen Einlauf⸗ garnituren auf Straßenſinkſchachte im Angebots⸗ verfahren. Die Augebote, wozu die Vordrucke von uns zu b Gehring. „Kanalarbeit“ verſehen, längſtens bis Freitag, den 8. Juli I.., vormittags 9 Uhr auf dem Rathaus in Hockeuheim eingereicht werden. Die Pläne und Bedingungen liegen unterdeſſen auf unſerem Geſchäftszimmer zur Einſicht auf, werden aber nach auswärts nicht verſchickt. 870 Großh. Waſſer⸗ und Straßeubau⸗Juſpektion Heidelberg. Bekanntmachung. Am Dienstag, den 12. Juli d. Is., nachm. 4 Uhr, wird die Jand der Gemarkung Schwetz⸗ ingen im Rathaus dahier in 2 Abteil⸗ 5 ungen auf die Dauer von 6 Jahren —verpachtet. 8703 Der I. Jagddiſtrikt umfaßt die Feldgemarkungen öſtlich der Mannheimer⸗ und Oftersheimerſtraße und den Wald mit zuſammen 601 Hektar. Der 2. Jagddiſtrikt umfaßt die Feldgemarkungen weſtlich der Mannheimer⸗ und Oſtersheimerſtraße, die Gemarkung Kurze Hardt und die Schwetzinger Wieſen mit zuſammen 638 Hektar. 0 11 Entwurf des Jagdvertrags liegt diesſeits zur Ein⸗ ſicht auf. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden, oder durch ein ſchriſt⸗ liches Zeugnis nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines ſolchen Bedenken nicht obwalten. Schwetzingen, den 27. Juni 1910. Bürgermeiſteramt; Wipfinger. ———j—— Mottenschutz in den verschiedensten Arten und Gerüchen Spexlalltät: Stoll's Mottfort in Leinenbeutel, Dtzd. 60 Pfg. Wanzentod! Käferpulver! Fliegenleim Fliegenfänger. Schnakenschutzul SHeglalätꝭt der Hofdrogemnie 8389 Anentodgs? „ yolop“ sieheres Mittel zur radikalen Vertilgung der Wanze nebst Brut empflehlt L Ia. 4 Schloss Drogerie, Tel. 4802 Bekanntmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung für das Tapezier⸗, Polſter⸗ und Deko⸗ rateurgewerbe in der Stadt Mannheim betreffend. Nr. 11259 IV. Nachdem vom Vorſtand der Tapezier⸗ meiſtervereinigung Mannheim der Antrag auf Errichtung einer Zwangsinnung für das Tapezier⸗, Polſter⸗ und De⸗ korateurgewerbe in der Stadt Mannheim geſtellt worden iſt, wird Tagfahrt zur Abſtimmung über dieſen Antrag auf Freitag, den 8. Juli 1910 anberaumt. Die Abgabe der Aeußerungen für oder gegen die Zwangsinnung hat am genannten Tage zwiſchen—12 Uhr vormittags und—6 Uhr nachmittags beim Bürgermeiſter⸗ amt Mannheim, Kaufhaus, Zimmer 5t, perſöndlich und mündlich zu erfolgen. Hiezu werden alle Handwerker, welche in der Stadt Mannheim das Tapezier⸗, Polſter⸗ oder Dekorateurgewerbe betreiben mit dem Aufügen eingeladen, daß ſchriftliche Aeußerungen und ſolche, die erſt nach Ablauf der Ab⸗ ſtimmungsfriſt abgegeben werden, unberückſichtigt bleiben. Mannheim, den 20. Juni 1910. Großh. Bab. Bezirksamt Abt. IV: gez. Stehberger. Nr. 27788 J. Vorſtehendes bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntnis. 171 Mannheim, den 28. Juni 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zettler. 2 +* 2 Dingier sce aschinemfabrik.-C. Zweibrücken. Die HlIl. ordentliche Ceneralversammlung findet statt am Freitag, den 22. Juli 1910, vormit- tags 11¼ Uhr im Geschäftslokale der Gesellschaft zu Zweibrücken, wozu die Herren Aktionäre hiermit höflichst eingeladen werden. 8719 TPraSSS-OHCGUHMUuUmR: Geschäftsbericht des Vorstandes. Vorlage der Bilanz und Beschlussfassung über die Verteilung des Reingewinnes. Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Neuwahl von Autsichtsrats-Mitgliedern. Die Herren Aktionäre, welche an der Versammlung teilnehmen wollen, haben nach§ 20 der Statuten ihre Aktien bis spätestens 18. Juli 1910 entweder auf dem kaufmännischen Bureau der Gesellschaft oder bei dem Bankhause„Rheinischen Creditbank in Mann- heim undderen Zweignlederlassungen zuhinterlegen. Zweibrücken, den 28. Juni 1910. Der Vorstand: +XII 8 Kur-Vietoria-Hotel 9 Höhenluftkurort, 1000 m i. d. M. Station Triberg, Bad. Schwarzw. in schönst. Lage am Waldrande. Mod. Komfort. Gr. Veranden, gerkumige mpfangshalle, erstes Haus am Platze. Table dhöte an Kleinen Tischen. Pension. Prosp. bereitwill. K. Kettsrer, Besitzer. 6680 8— Laeis. Schönster Teil des wWürtt. Schwarzwaldes. Schnollzugstation: Frankfurt-Plorheim- Horb- Preudenstadt. Aitbewahrte Thermaſquelſen tlür Frauenkrankheſten, Rheumatismus, Nervenleiden, Erkrankungen der Schleimhäute.— Prächtige Tannenwälder. — aasale Sommerfrlacheo..... Wohlgepflegte Waldwege, Kuranlagen, Lesesaal Kurmuslk, Arzt, Apotheke, Hotels, Gasthöfe, Pensſonen, Villen, Privatwohnung. Prospekte durch das Statftachuſthelssenamt. Ausserdem versenden Spezial-Prospekte: Oberes Bad, Besitzer: W. Deker; Unteres Bad, Besitzer: Oscar Koch Adler, Besitzer: Ernst Sshönlen; Hirsch, Bes.: Louis Jollasse; bchsen, Bes.: Gebr. Emendörfer; Sonns mit Dependance, Bes.: K. Hartmann. ad Jeingeh (Wörtt, schwarzwalch Luftkurort and Mineraſbadd. herporragende Mineralquællen. Starkste naturliene Kohlensdurebdder. Stahl- bdder. Erfolgreiche Trink- und Bade- kuren bel Here-, Nieren-, Frauen- und Bluterhrankungen, Nerven, Katurrhoen · Sadhotfel, erstes Haus am Platzs; Fenslon mit Zimmer von M. d. an. Arat im Hause. Jagd. Forellenſischerei. Rurkapelle. Autogaruge. Frospebls durch die Baciv Hung. 8 N 9899 Wechſels Formulare r. 5. BadsIche m jeder delleben Stüc- zal zu haben in der Buchdruckerei S. m. b. f. 9 duncncen Annahme für ale 2t N Haasenstein uungen u Leitscbpiften derHelt 7 .i Mannheim 2; Ein in einer der verkehrsreichſten Straßen Mann⸗ heims gelegenes, gut rentierendes Asschäftshaus mit hellem großem Z3ſtöckigem Magazin, ſoll Tellungshalber dem Verkauf ausgeſetzt werden. Gün⸗ ſtige Zahlungsbedingungen. Reflektanten wollen ſich 5 unter L. 760 durch Haaſenſtein&K Vogler.⸗G. f Mannheim, in Verbindung ſetzen. 6641 Eine I0.-I Jinmermohng. eventl. 4⸗ und 6⸗Zimmerwohnung in guter Sage für feines Geſchäft per 1. April 1911 geſucht. Offerten unter E. 296 an Haaſen⸗ ſtein& Vogler.⸗G. Frankfurt a. M. 6661 -Ausstattungen -Geschenke -Kopfbedeckungen Relzende Neuhelten HDllligste Preise ner fpbfion! vom Baby bis zum Back- fisch u. Jünglingsalter Gebr. Eindenheim Planken E 2, 12. 2632 2 Einige tausend Regen-d unter Preis. Entonuteas! Iin colossaler Auswahl, mit gebogenen u. Knopfstöcken, enorm billig. Sonnen-Schirme! Für jeden annehmbaren Prels. Iazierstöcke! Grösstes Lager am Platze. Bergstöcke 50 Pfennig, 75 Pfennig. StocksChirme 848. 520, 750,.50, 11131 Stöcke und Sobirme für dle Relse zum zusammenklappen. An bichlenstein D 3, S. Planken D 3, S. Den Grüne HEabattmarken Bezüge u. Reparaturen schnell u. blig. AuteReisef Parfümerie w Toilettge-Alitel Otto Hess engros Lager E 1. 16 Treppe hoch. Detail-Filialen: I, 5(Breitestrasse) E I, 1(Idde Htreeler dnter) Gpüne Rabatitmarken 2 mit Ausnahme Markenartikel. Telephon 982. Gegr. 1870. * S E Damef Nehamponieren. Lepkrasch. in 7 separaten Saloens; nu (Hand- pilege) von geübten Kräften aus- geführt; auch im elektrische ochenung K. Ga Karte 18. Ik. e Haarbleichen Haarfärben(Blondleren) mit allen bekannten Haar- im feinsten Blond und farben naturgetreue und Fellblond; wundervolle mustergültige Ausführung. Nünancen. Ondulation und Gesichtsmassage. Sonntags ununterbrochen von—1 Uhr 10 peeialdamenfriseurgeschä Herm. Schellenberg, Hannhelm F 7, 19, Heldelbergerstr.— Telephon 891. 9203 Hypothekengelder nach amtlicher und privater Schätzung ſon 4½% an Jermittelt Egon Schwartz Bankvertretung für Hypotneken.— Ljegenschafts-Vermitttung Friedrichsring T 8, 2 Telephon 1784. 6229 Bitte genau auf meine Firma zu achtenn