Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile Pfg. Auswärtige Inferats 2 5 Die Reklame⸗Zeile 1 (Badiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. GMamdeuer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „General⸗Anz eiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 2 Nr. 296. Donnerstag, 30. Juui 1910. Militäriſche Wünſche des Zentrums. Im Zentrum begann man, ſo ſchreibt Generalleutnant 3. D. Metzler in der neueſten Nummer der„Nationalliberalen Blätter,“ ſeit einigen Monaten im Hinblick auf das kommende Quinquennat für eine Herabſetzung der aktiven Dienſtzeit im Heere Stimmung zu machen. Der Abg. Haeusler ſprach ſich im Reichstag in dieſer Richtung aus und ein früherer Offizier in der„Köln. Volkszeitung“. Dies läßt darauf ſchließen, daß dieſe Frage, die man nach der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit bei den Fußtruppen als ausgeſchaltet betrachten konnte— ſelbſtverſtändlich nicht bei den Sozial⸗ demokraten— wieder aufleben wird. Iſt man im Zentrum einig darüber, daß eine Herabſetzung der Dienſtzeit verlangt werden muß, ſo iſt man ſich innerhalb der Partei noch nicht klar, in welcher Ausdehnung das Verlangen geſtellt werden ſoll. Während die„Kölniſche Volkszeitung“ ſagt:„An die Einführung der einjährigen Dienſtzeit bei den Fußtruppen, der zweijährigen bei der Kavallerie iſt in abſehbarer Zeit nicht zu denken,“ erklärt der Abg. Haeusler:„Den Forde⸗ rungen der Heeresverwaltung gegenüber kann nur ein Aus⸗ gleich geſchaffen werden durch die weitere Herabſetzung der Dienſtzeit. Ich will heute nicht weiter darauf zurückkommen, wie hierbei zunächſt mit der Beſeitigung des dritten Dienſt⸗ jahres für die Kavallerie der Anfang gemacht werden muß da dieſe Frage bei dem nächſten Quinquennatsgeſetz doch jeden⸗ ſaalls zur brennenden werden wird.“ Es ſcheint mithin eine GEinigung des Zentrums in der Kapalleriefrage in dem Ver⸗ langen nach Beurlaubungen zur Dispoſition in großem Um⸗ farge im ieeen zu Dang Wire die HKavallerie auf 8 —— eine gwelfehrige Deenſtgeit ward. Ob die Heeresverwaltung auf eine Konzeſſion dieſem Sinne eingehen wird? Ob ſie die Frage als Houndelsobjekt auffaßt? Das muß nach der Erklärung des Kriegsminiſters am 26. Januar d. Is. im Reichstag als ausgeſchloſſen bezeichnet werden. Der jetzige Kriegsminiſter ſteht wie der frühere auf dem Standpunkt, daß eine Vor⸗ kürzung der Dienſtzeit nach Auffaſſung aller Sachverſtändigen eine Unmöglichkeit üſt. Von Jahr zu Jahr iſt die Vielſeitig⸗ keit im Dienſt der Kavallerie geſtiegen. Sie muß ebenſo küchtig zu Pferd wie im Schützenkampf zu Fuß ſein. Die ähr obliegende Erkundung des Feindes iſt durch deſſen er⸗ ſtrebte Unſichtbarkeit im Gelände, durch das rauchſchwache Pulver, alſo durch die Oede des Schlachtfeldes, in hohem Grade erſchwert. Die Fortſchritte der Dechnik zwingen der Kavallerie Aufgaben auf, die früher nicht oder in geringerem Grade an ſie herantraten. Gerade jetzt iſt der denkbar ungünſtigſte Zeitpunkt, um an die Frage der Kürzung der Dienſtzeit heranzutrelen, denn bei Freund wie Feind iſt man ſich darüber einig, daß die erſten Schlachtenerfolge vorbereitet werden von der Verſchleierungs⸗ und gleichzeitigen Auf⸗ klärungs⸗Arbeit der Kavallerie. Wer bei annähernd gleicher Stärke die beſtausgebildete Kavallerie hat, dem wird die Kriegführung gewaltig erleichtert. Daher die mächtigen An⸗ ſtrengungen der Kavallerie im Frieden, ſich zur Vollkommen⸗ heit auszubilden. Sie will und muß im Kriege eine ebenſo glänzende Rolle ſpielen, wie dies unſere Feld⸗ artillerie im Krieg 1870%/71 tat. Wer möchte ihr das ver⸗ wehren? Ein ſchweres Wageſtück einer Partei im Reiche iſt es, durch das Verlangen einer verkürzten Dienſtzeit der Kavallerie, ſie in ihrem Streben unterbinden zu wollen. Dann die Waffe weniger gut und— teuerer! Das letztere beweiſt Frankreichs Kavallerie mit zweijähriger Dienſtzeit. Dort iſt man genötigt, ſich einen Teil des drilten Jahrgangs durch Anwerbung von Kapitulanten mit ſehr hohen Koft n 3zu e„Mit von viel Geld, mit ſich dort die Oualität 55 e bei nur 3196 fahe ger Dienſtzeit der Ausgehobenen. Detaillierte Vorſchläge, wie die Dienſtzeit bei den Fuß⸗ truppen zu verringern ſei, macht die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ in ihrer Nummer 147 dieſes Jahres. Zwar ge⸗ ſteht ſie zu, daß in abſehbarer Zeit noch nicht an eine ein⸗ jährige Dienſtzeit zu denken ſei, doch will ſie Erſparniſſe dadurch eintreten laſſen, daß man etwa die Hälfte des zweiten Jahrgangs auf die Dauer von vier Monaten, vom 1. Mai bis 1. September, zur Dispoſition beurlaubt und daß man die Rekruten einen Monat ſpäter, alſo am 1. November, an⸗ ſtatt am 1. Oktober, einſtellt. Dem erſteren Anſinnen kann man nicht beſſer entgegentreten, wie durch Anführung der Datſache, daß ſich die Fußtruppen zwar mit der zweijährigen Dienſtzeit abgefunden haben, aber nur, weil das Aus⸗ bildungsperſonal bis an die Grenze ſeiner Leiſtungsſähig⸗ keit ging. Bei abgekürzter Dienſtzeit, alſo bei noch größerem Zuſammendrängen des Dienſtbetriebes, noch mehr zu leiſten, iſt den Offizieren und Unteroffizieren nicht möglich. Wird Doch. elbſt von der ing zugegeben, daß die im ̃ in der Armee ein⸗ getreten ſei. Die Urſache iſt, weil die Anforderungen im modernen Krieg dauernd wachſen und weil die Armee aufs ehrlichſte beſtrebt iſt, in einem Minimum von Zeit das ihr zugefendete Mannſchaftsmaterial für den Krieg vorzubereiten, zu Soldaten zu erziehen. Wer den Krieg mit ſeinen An⸗ forderungen und wer die Friedensarmee in ihrem Schaffen »kennt, der wird auf den Gedanken nicht kommen, das jetzige, ſeit 1905 geſetzlich eingeführte Minimum der Dienſtzeit von zwei Jahren noch mehr zu verkürzen. Einzig und allein die Frage wäre diskutierbar, die Rekruten der Fußtruppen erſt am 1. November anſtatt am 1. Oktober einzuſtellen, lediglich aber nür, um für die Leutnants und Unteroffiziere zur durch⸗ aus notwendigen Ausſpannung und Erholung etwas Zeit zu ſchaffen. Der Nachteil der Verkürzung um einen Monat würde vielleicht dadurch aufgehoben, daß das Ausbildungs⸗ perſonal mit friſcheren Kräften an ſeine mühſelige Arbeit herantreten könnte. Politische Uebersicht. * Maunheim, 30. Juni 1910. Die Nationalliberalen und der Miniſter⸗ wechſel. Der Abgeordnete Frhr. von Zedlitz hat an den Lor⸗ beeren, die er bei der letzten Beratung im Abgeordnetenhaus (Abendblatt.) geerntet hat, nicht genug. Er ſetzt das Syſtem der Zenſur⸗ erteilung fort, trotzdem ihm ſelber von anderen Parteien das Zeugnis ausgeſtellt worden iſt, daß ſeine vermittelnde Tätig⸗ keit an den Mißerfolgen der Regierung nicht unweſentlich beteiligt iſt. Seine diesbezüglichen Ausführungen im geſtrigen„Tag“ lauten folgendermaßen: Die„Nationalliberale Korreſpondenz“ begründet die Abſage an die Regierung, insbeſondere an Herrn von Bethmann, ja auch vornehmlich damit, daß nicht ein liberaler Politiker ins Mini⸗ ſterium berufen ſei, als Bewe's dafür, daß die Regierung der Mit⸗ arbeit des bürgerlichen Liberalismus nicht entraten wolle. Dieſe Auffaſſung wäre berechtigt, wenn die nationalliberale Fraktion am 27. Mai die ihr von dem Miniſterpräſidenten gebotene Ge⸗ legenheit zu poſitiver, politiſcher Mitarbeit nicht ungenutzt hätte vorübergehen laſſen. Nach dieſem Beweiſe von Regierungs⸗ unfähigkeit aber kann das Verlangen, bei Beſetzung der Miniſterien berückſichtigt zu werden, als berechtigt nicht anerkannt werden. Der Nationalliberalismus hat wieder einmal die günſtigſte Stunde verpaßt; wer ſelbſt in der Stunde der Entſcheidung beiſeite ſtehen bleibt, darf ſich nicht beklagen, wenn er im gegebenen Moment beiſeite gelaſſen worden iſt.“ In dieſen Ausführungen iſt jedes Wort unrichtig. Woher nimmt Herr v. Zedlitz die Berechtigung zu der Behauptung, daß liberale Politiker ſich mit dem Wunſch tragen, in das Miniſterium berufen zu werden? Die Antwort iſt einfach: Hevrn v. Zedlitz ſind derartige Aſpirationen aus der eigenen Fraktion bekannt, in der es nicht an Leuten fehlt, die ſich als„ehrliche Makler“ die Miniſterfähigkeit ſichern wollen. Von nationalliberalen Politikern iſt uns nicht ein einziger bekannt, der den Wunſch hegte, in ein konſervativ gerichtetes Miniſterium einzutreten. mit Recht bekämpft hg! En, iſt die Einſeitigkeit in der Zu⸗ ſammenſetzung des bisherigen Minſteriums, das tatſächlich in maßgebenden Stellen aus konſervativen Politikern, die den Fraktionsſtempel erhalten hatten, beſteht. Daß der Reichskanzler die ſchwere politiſche Gefahr, die darin liegt, allmählich einſieht, beweiſt die Berufung des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Lentze zum Finanzminiſter. verſtändlich ſfern, Herrn Dr. Lentze als nationalliberalen Parteigänger anzuſprechen, dazu ſind wir nach keiner Richtung hin berechtigt, aber wir erkennen an, daß er ein Mann der mittleren Linie iſt, und daß er aus einem Milieu herkommt, das ein durchaus anderes iſt, als das ſonſt übliche des konſervativen höheren Verwaltungsbeamten. Mehr als dieſe Objektivität bei der Ernennung von Miniſtern hat die nationalliberale Partei niemals verlangt. Sie war ver⸗ pflichtet, darauf hinzuweiſen, daß die Verwahrung des Reichs⸗ kanzlers gegen die Möglichkeit einer Parteiregierung ſolange keine Unterlage hatte, als wir tatſächlich in Preußen in der Form einer angeblich objektiven, über den Parteien ſtehenden Regierung ein einſeitig konſervatives Partefregiment beſaßen. Herr v. Zedlitz wird ſich alſo überzeugen müſſen, daß von einem„Verpaſſen der Stunde“ ſeitens der Nationalliberalen ſchon deshalb gar keine Rede ſein kann, weil ſie die Stunde in ſeinem Sinne niemals erwartet haben. ** Die Nationalliberale Korreſpondenz be⸗ grüßt den neuen Finanzminiſter recht freundlich: Der neue Finanzminiſter iſt bisher politiſch wenig hervor⸗ getreten; in der weiteren Oeffentlichkeit wurde ſein Name erſt Seuilleton. Die Kunſt auf der Brüſſeler Weltausſte llung. Von Dr. Uhde⸗Bernays. II. Eine beſondere Bedeutung darf der mit der großen Weltaus⸗ ſtellung in Brüſſel verbundenen internationalen Kunſtausſtellung nicht zuerkannt werden. Sie zeigt die ehrliche Arbeit einer gro⸗ ßen Anzahl den Durchſchnitt nicht überragenden Künſtler des Hei⸗ matlandes, aus denen ſich wenige, vor allem die beiden Bildhauer Lagae(der zuerſt durch die Kunſtausſtellung in Mannheim be⸗ kannt wurde) und Vincotte herausheben. Die belgiſche Malerei hat ſeit dem Tode des jungen Evenepoel keinen Meiſter hervorge⸗ bracht, vorzügliche Techniker, gute, etwas langweilige Natur⸗ beobachter, einige an Sargents Schule gebildete Porträtmaler; auch die Plaſtik hat mit Meunier abgeſchloſſen, die verheißungsvol⸗ llen Talente, die hier in einer ſicher größeren Zahl als in Deutſch⸗ land vorhanden ſind, bemühen ſich noch zuſehr um einen eigenen Stil, der von einer reaktionären Tendenz nicht frei iſt und daher ſelbſt bei dem Begabteſten, bei Lagae, konventionelle Formen⸗ ſprache mitunter ganz gerne annimmt Perſönlichkeiten wie Victor RNouſſeau, wie die Maler Courtens und Gilſoul, Phantaſten wie Khnopff, die auch außerhalb ihres engeren Vaterlandes wohlge⸗ litten ſind, ſtehen ſentimale Landſchaftstheatraliker gegenüber, die das Publikum verhätſchelt, Heymans, der Fritz Auguß Naul⸗ bach mondüberglänzter Bauernhütten, und geſchickte Stilleben⸗ maler wie der farbige Georges Morren, ſuchen auf dem kleinen Gebiet, das ſie ſich wählten, mit nüchterner Objektivität Gegen⸗ bede an bie len Ner alte Synders als der höchſte belgiſche Meiſter der„nature morte“ getreülich kopierte. Daß die belgiſche Jugend in Paris, und nur in Paris lernt, wer möchte ihr das verdenken. Evenepoel hatte bei Galland das Metier, bei Toulouſe⸗Lautree den Chik gelernt, warum ihn nicht nachmachen, das natürlich⸗unnatürliche Blau Monets noch ſtärker betonen, die Abſichten van Goghs noch übertreiben? Wenn entſchieden bei der belgiſchen Bevölkerung im Laufe der letzten zehn Jahre der ſtarke franzöſiſche Einſchlag zu Gunſten des Vlämiſchen ſich verkleinerte und, wie die vlämiſche Sprache ſelbſt kräftig vorſtößt gegen die Macht der gebildeteren franzöſiſchen Konverſation, auch die inner⸗ politiſche Selbſtändigkeit der nunmehr von einem fortſchrittlichen Menſchen geleiteten Nation wächſt und wächſt, wäre doch eine künſtleriſche Emancipation denkbar. Wenn wir nicht annehmen wollen, dieſelbe ſei vor einem Jahrzehnt dageweſen und raſch un⸗ merklich, ohne Einfluß vorübergegangenen(Meunier und Minne Khnopff und Evenepoel), dürfen wie ſie zunächſt noch nicht er⸗ warten. Auch die Nachbarſchaft der Holländer iſt ohne Wirkung geblieben. In der Ausſtellung hängen 3 Bilder von Eugene Laermans, die ganz gewiß zum Beſten gehören, was der eigen⸗ artige Mann, fraglos die ſtärkſte Begabung unter den lebenden Belgiern gemalt hat— wir ſtaunen über die Virtuoſität, über die rohe Wirkung zur Silhouette, die aus dem Himmel und den Bäu⸗ men wie herausgemeißelt hervortritt, um letzten Endes an der allzu theatermäßigen Schablone zu fallen. Laermans hat in der hölzernen Unbeweglichkeit ſeiner Figuren, deren Lebendigkeit erſt wächſt mit der Entfernung in welcher ſich der Beſchauer zu dem Bilde ſtellt, die alten niederländiſchen Meiſter, vor allem Jan Steen als Vorbild gewählt. Aber er verſchmäht das Aufdringliche nicht, hier wird auf ſeinem berühmteſten Bilde ein Toter ge⸗ ſchleppt, er wird zwiſchen Dach und Mauer auf ſchmalem Weg ge⸗ tragen, mächtige Vertikalen entſprechn den gegebenen Horizon⸗ talen, während der Körper gekreuzt dazwiſchenhängt— ohne ein heulendes Kind das den Zug eröffnet. wäre das Bild kein echter Laermans! Das ſind die unkünftlichen Konzeſſtonen an das„gute Herz“, die den engliſchen Nachbarn ſo verhängnisvoll geworden ſind, daß der halbwegs künſtleriſch Erzogene vom Continent be⸗ luſtigt mehr als empört das hiſtoriſche Kaliber der Tate.gallety und die„sweetness“ der engliſchen Kunſtausſtellungen erträgt, jene angeblich ſo erzieheriſchen Tendenzen ſozialer Art, vor denen gerade in Brüſſel das Beiſpiel des überſpannten Revolutionärs Antoine Wiertz ſchauerlichen Angedenkens warnen ſollte. Bei den Landſchaften von Courtens im Ehrenſaal, bei Gilſouls Stadt im Schnee, wäre es wahrlich unrecht, die verwandte Mühe zu ver⸗ kennen, aber— bei all dieſen Künſtlern ſtört die Lethargie, die Unfähigkeit einer Weiterentwicklung, die man dem alten Iſraels jetzt, am Ende eines reichen Lebens, verzeiht. Aergerlicher ſind Ausſchreitungen der einſtmals Verheißungsvollen, am ſchlimm⸗ ſten die des Jef Lempoels, der zu einer makartiſchen Beſchäftigung übergegangen iſt. Daß auch die ſehr zahlreich beſchickte franzbſiſche Ausſtellung nur Durchſchnittskunſt beherbergt, können ſelbſt die kleinen Ka. binetsſtücke Renoirs, das typiſche Londoner Themſebild Monets und einige andere Berühmtheiten auszuſprechen nicht verbieten. Vielleicht gibt Charles Cottet in den drei kleineren Bildchen aus ſeiner geliebten Bretaane— wir erinnern uns ähnlicher Arbei⸗ ten ebenfalls von der Mannheimer Ausſtellung her— mehr als mit den dünn gemalten Rembrandtiſch aufleuchtenden großen Wer⸗ ken, die in den letzten Jahren durch⸗ die großen deutſchen Ausſtel⸗ lungen wanderten. Die dekorativen Repräſentationsſtücke Bon⸗ nats geben den offiziellen Ton an, Simon ſchickte ein gutes Aqua⸗ rell, Detaille und Rochegroſſe konnten ſich als geehrte„Bouleyg diens“ erlauben, für dieſe„kümmerliche Ausſtellung in der vinz“ die letzten Studien aus den Atelierwinkeln her! und ſo gab jeder, was er kann. Die Nan W. ſcher Kunſt hängen dafür im Eingangsſaal, Wirkung dieſes Raumes wird Jedem, der ihn Was dagegen die Nationalliberalen Es liegt uns ſelbſt⸗ 1ß᷑̃]⅛˙—A1... r⅛ ²m.. ð ———————— 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 30. Jun⸗ in den letzten Tagen genannt, als er im Herrenhauſe in die Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Frhrn. von Rheinbaben und Herrn von Gwinner mit einer politiſch nicht weiter markanten Rede über den Kurs und die Konvertierung der preußiſchen Staatsanleihen ein⸗ griff. Indeſſen iſt Dr. Lentze, was weniger bemerkt worden iſt, in der borjährigen Saiſon des Herrenhauſes bei der Beratung des Lehrerbeſoldungsgeſetzes mit großem Nachdruck für das Recht der Städte und gegen ihre finanzielle Ueberbürdung eingetreten. Er hat ſich aber weder damals noch ſonſt parteipolitiſch feſtgelegt und wird ſomit als ein Vertrauensmann des Liberalismus nicht ohne weiteres anzuſprechen ſein. Trotzdem kann nicht verkannt werden, daß er Kreiſen entnommen iſt, welche liberalen Grundanſchauungen huldigen; auch dürfte er in ſeinen perſönlichen Auffaſſungen im allgemeinen dem nationalliberalen Standpunkt nicht fernſtehen. Jedenfalls iſt mit ſeiner Ernennung, die wir ſympathiſch begrüßen, das Milieu verlaſſen worden, dem noch die letzten zum Erſatz der ausſcheidenden Miniſter berufenen Perſönlichkeiten entſtammten; wir haben darum keinen Anlaß, uns dem erfreulichen Eindruck zu verſchließen, daß die Quellen, die bereits für immer verſchüttet ſchienen, wieder entdeckt wurden und für das Staatswohl offenbar nutzbar gemacht werden ſollen. Man darf von der Perſönlichkeit des neuen Finanzminiſters erwarten, daß er den Hoffnungen, die ſich an ſeine Ernennung knüpfen, entſprechen wird. Von Magde⸗ burg her geht ihm der Ruf eines reich begabten und weitblickenden Verwaltungsbeamten vorauf; Eigenſchaften, zu deren voller Ent⸗ faltung ihm der neue, größere Tätigkeitsbereich genügend Ge⸗ legenheit bieten wird. Hanſa⸗Bund und Feſtlegung des Oſterfeſtes. Bekanntlich hatten ſich unter anderen wirtſchaftlichen Korporationen auch zahlreiche Zweigverbände des Hanſa⸗ Burndes entſprechend den Wünſchen aus den Kreiſen beſonders der Induſtrie, des Handels und des Handwerks dafür ver⸗ wandt, daß eine Feſtlegung des Oſterfeſtes auf den 4. April ſtattfände. Der Hanſa⸗Bund hat dieſe ſeine Anträge auch dem Internationalen Handelskammer⸗ kongreß in London mitgeteilt, welcher unter Be⸗ teiligung von Vertretern der größeren Zahl der Kultur⸗ ſtaaten am 21. d. Mts. in London tagte. Der Hanſa⸗Bund war auf dieſer Tagung durch ein Mitglied ſeines Direk⸗ toriums, Herrn Kommerzienrat Max Richter, vertreten, und es wurde u. a. einſtimmig beſchloſſen, bei den verſchiedenen Regierungen zu beantra⸗ gen, daß das Oſterfeſt auf den erſten Sonntag nach dem 4. April feſtgelegt wird. Ebenſo ſprach man ſich, entſprechend den Anträgen des Deutſchen Handels⸗ tages, auch für Vereinheitlichung und Vereinfachung des SGregorianiſchen Kalenders aus. 0 Profeſſor Schnitzer zur Enzuklika. Den deutſchen Proteſtanten in ihrer anhaltenden Empörung über die Borromäusenzyklika erſteht in Prof. . Joſeph Schnitzer, dem Münchener Moderniſten, ein Bundesgenoſſe, auf den ſie ſtolz ſein können. Im„Neuen Jahrh. veröffentlicht er einen Artikel über die Enzyklika, indem er zunächſt ſcharfe Abrechnung mit der Zentrums⸗ preſſe hält, die„päpſtlicher als der Papſt wie immer jene beleidigenden Aeußerungen noch in Schutz nahm.“ Dann heißt es u..: „Wenn nach dem Ausdrucke der Enzyklika gerade die verdor⸗ benſten Fürſten und Völker, Leute, deren Gott der Bauch war, die Urheber des Proteſtantismus waren, ſo waren nicht wenige Päpſte und zahlloſe hohe Prälaten, Erzbiſchöfe und Kardinäle echte und rechte Proteſtanten. Wir wiſſen zwar wohl, daß in den weiteſten katholiſchen und namentlich auch in geiſtlichen Kreiſen die Anſchauung herrſcht, und bornierte Ignoranten predigen es auf den Kanzeln, daß Abweichungen von der kirchlichen Lehre nur Laſtern und Leidenſchaften ihren Urſprung haben, obſchon doch die Kirchengeſchichte aller Jahrhunderte und nicht zuletzt berſchie⸗ dene Ereigniſſe der Gegenwart deutlich genug beweiſen, daß man, wenn man ſich ſeines Lebens erfreuen will, die Kirche nicht zu verlaſſen braucht! So hätte denn auch der Vati⸗ kan, ſtatt auf die Verdorbenheit der proteſtantiſchen Fürſten und Völter zu ſchimpfen, Grund genug gehabt, vor ſeiner eige⸗ nen Türe zu kehren und nicht zu vergeſſen, daß die allergrößte Schuld am Abfall der Völker ihm ſelbſt zufällt, weil er die von allen Gutgeſinnten und insbeſondere auch von den Deutſchen ſo oft und ſehnſüchtig und inſtändig geforderte Kirchenreform immer wieder verſchob und vernachläſſigte und dadurch die Nationen zur Verzweiflung und Selbſthilfe trieb. Dieſe große Schuld Roms anerkannte der edle Hadrian VI., der letzte deutſche Papſt im Jahre 1522. Freilich Papſt Hadrian wurde eben um dieſes offenen Belenntniſſes willen heftig getadelt. Denn der hl. Stuhl darf nie Unrecht haben, und wenn er es doch hat, dies niemals zugeben. So will es nicht der Vatikan ſein, der die Erregung der Proteſtanten verurſacht hat, ſondern dieſe Erregung ſoll nur die Folge einer ungenauen Ueberfetzung des urſprünglichen Wort⸗ lauts der Enzyklika ſein, die doch in Wirklichkeit in ihrer lateini⸗ ſchen Faſſung nicht weniger ſchroff lautet. Indem aber der heil. Stuhl ſo die offenkundigſten Tatſachen ableugnet, bringt er ſich ſelbſt um alles Vertrauen.“ —:..———-2— bleiben. Aber ach, die Meiſter, die da ausſtellten, ſind ſchon fange geſchieden, an ihren köſtlichen Gobelins ſtellen wir ſtaunend eder einmal die Vollendung dieſes Kunſtzweiges feſt. Es ſind große Teppiche von Audran und Neilſon, Darſtellungen aus Geſchichte des Don Quixote, unerreichbar in der Zartheit der be, der Gruppierung der Perſonen und dem dekoraliven Beiwerk, prachtvoll erhalten, ein beneidenswerter Beſitz aus dem Schloſſe von Laeken. Mit der modernen Ausſtellung, wo auch die Spanier und taliener mehrere Räume füllen— gute Bekannte, die im Vor⸗ ahr in München waren—, wo auch die Ruſſen ihre anſpruchs⸗ dlle Buntheit bewähren, ſoll eine Ausſtellung von Werken alter iſt verbunden werden, die zum Teil aus dem reichen belgiſchen rivatbeſitz geholt werden. Man dachte urſprünglich daran, das läum von Tenius zu feiern, doch ſcheiterte der Plan am Wi⸗ rſtreben einiger großer Sammlungen des Auslandes. Von Abteilung der Kunſtausſtellung erwartet man ſich wohl eboten werden wird. Rubens und van Dyck, ja alle be⸗ Meiſter der vlämiſchen Kunſt im 17. Jahrhundert kön⸗ Allgemeinheit das Eine oder Andere neue Bi u ird erſt Mitte Juli fertig. enen, von den b giſch die kuſeen gut ſtudiert werden— und was bedeutet 50 Id inen Bericht über die deutſchen Bilder. en belgiſchen Kritikern beſprochen Künſtler gewiß die gleiche Das iſt deutlich, aber es iſt die Sprache der Wahrheit. Daß für den tapferen Mann nun die große Exkommunikation nicht mehr lange auf ſich warten laſſen wird, erſcheint um ſo ſicherer, als er ſoeben ein Buch erſcheinen läßt:„Hat Jeſus das Papſttum geſtiftet?“(Lampert u. Co. in Augsburg.) In vier Kapiteln behandelt Prof. Schnitzer ſeinen Gegenſtand: im Lichte von Literatur, Eschatologie, Evangelienkritik und Kirchengeſchichte. Am Ende heißt es: „Wir haben uns die Frage geſtellt:„Hat Jeſus das Papſttum geſtiftet?“ Aus tiefſter Ueberzeugung können wir, müſſen wir nun darauf antworten: Nein, er hat es nicht ge⸗ ſtiftet, er hat gar nicht daran gedacht, es zu ſtiften. Mit dem nahen Ende und mit der bevorſtehenden Weltkataſtrophe rechnete er, nicht mit ungezählten fernen Jahrhunderten. Wir können nur dem Ergebniſſe beipflichten, zu dem auch Hugo Koch gelangt iſt:„Das Dogma, daß Jeſus Chriſtus Matth. 16, 18 f. das Papſt⸗ tum eingeſetzt und daß es darum von Anfang an einen Rechts⸗ primat und Univerſalepiſkopat in der Kirche gegeben habe, der von Petrus auf den Biſchof von Rom übergegangen ſei— dieſes Dogma ſteht mit der Geſchichte in unv erſöhnlichem Wider⸗ ſpruch.“ Das badiſche Murgwaſſerwerk. d. Karlsruhe, 27. Juni.(Eig. Bericht.) In der Aula der Techniſchen Hochſchule ſprach heute abend Oberbaurat Prof. Rehbock über das Projekt der Ausnützung der Murgwaſſer⸗ kräfte. Außer dem Badiſchen Architekten⸗ und Ingenieur⸗Verein hatten ſich auch Mitglieder anderer techniſcher Vereine einge⸗ funden, ſo daß der Aulaſaal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Der Vorſitzende des Architektenvereins, Architekt Deines, be⸗ grüßte die Erſchienenen, worauf er dem Referenten das Wort er⸗ teilte. Prof. Rehbock erläuterte unter Zuhilfenahme von Licht⸗ bildern und Plänen die vorliegenden Projekte bis ins kleinſte und ſchilderte den über Zjährigen Kampf um ſeine Autorſchaft an dem Projekt. Die neue Denkſchrift der Generaldirektion der Staats⸗ bahnen von 1910 ſei weſentlich objektiver als die von 1908. Eine Reihe von Aenderungen ſei darin aufgegeben worden. Aber es bleiben immer noch 3 ſehr weſentliche Aenderungen übrig, gegen die ſich der Redner ausſpricht. So entſtehe durch Verlegung des Ausgleichbeckens an eine andere Stelle, als ſie im Rehbockſchen Projekt vorgeſehen iſt, eine Differenz von 9000 Pferdekräſten. Daß das Pumpwerk nicht aufgenomemn worden ſei, wäre unver⸗ ſtändlich. Durch die 3 Aenderungen gehe jährlich eine Energie von 10 Millionen Pferdekraftſtunden verloren, was einem Kapital von 4½ Millionen Mark entſpräche. Wenn ein Projekt einmal aufgeſtellt ſei, ſo ſei es nicht ſo ſchwer, manches auf verſchiedene Weiſe zu löſen. Es fehle jeder Nachweis dafür, daß die General⸗ direktion eine greifbare Arbeit in Händen hatte, als ſie von dem Rehbockſchen Projekt hörte. Daß nach dem erſten Gutachten über ſein Projekt noch ein Obergutachten eingefordert wurde, werde ſo ausgelegt, als ob es ſich hier um ein Schiedsgericht handelte. Aber es fehle jede Vorausſetzung für einen Schiedsgerichtsfall. Die den Obergutachtern vorgelegten 16 Fragen ſeien ſſo formuliert ge⸗ weſen, daß deren Beantwortung für des Redners Projekt ungün⸗ ſtig ausfallen mußte. Er habe beim Großh. Miniſterium des Innern ſchon vor ihrer Bekanntgabe Verwahrung eingelegt und wiederhole dieſe auch heute. Die Erklärung der Generaldirektion, es ſei ihr nicht bekannt, daß Rehbock ſich vor Bekanntgabe ihres Projekts mit einem ebenſolchen befaßt habe, ſucht dieſer zu wider⸗ legen und legt nochmals gegen die Bekämpfung ſeiner Autorrechte Verwahrung ein. Ueberhaupt handle es ſich nicht nur um einen einzelnen Fall, ſondern um einen von prinzipieller Bedeutung. Es müſſe unter den Technikern eine größere Sicherheit eintreten und ihnen gegenüber in vornehmer Weiſe vorgegangen werden. Die Obergutachter ſeien bei ſeinem Entwurf befragt worden, ob die 3 Aenderungen und Einzelheiten bedeutend genug ſeien, um ihm die Autorſchaft ſtreitig zun machen. Da er auf dem Verwal⸗ tungswege nichts habe erreichen können, flüchte er ſich in die DOeffentlichkeit. Bei gedeihlichem Zuſammenarbeiten hätte der Entwurf dem Landtage rechtzeitig zugehen und das Werk bald in Angriff genommen werden können.— Die Ausführungen wurden mit Beifall aufgenommen.— Architekt Deines eröffnete hier⸗ auf die Diskuſſion. Prof. Baumeiſter bemängelt, daß der Autor bei der Vornahme von Aenderungen an ſeinem Werke nicht zugezogen wurde. Es läge im Intereſſe der Hochſchule, daß dieſe Streitfrage befriedigend gelöſt werde. Rehbock ſei der Urheber des Murgprojektes.— Miniſterialrat Walpert, der nicht als Mit⸗ glied der Generaldirektion der Bad. Eiſenbahnen ſprach, ſagte, daß die Generaldirektion zu gegebener Zeit mit einer Erklärung bervortreten werde.— Prof. Rehbock erklärt, daß ſeine An⸗ griffe nicht gegen die Körperſchaft als ſolche, ſondern nur gegen die Anzahl von Herren gerichtet ſeien, die direkt beteiligt ſeien. — Ingenieur Sondermann wendet ſich ebenfalls gegen das Obergutachten, das er ein Parteigutachten nennt. Der Vor⸗ ſitzende Dei n es drückt den Wunſch aus, daß man in der General⸗ direktion ſich mit der Sache befaſſen möge, ſo daß man unter Um⸗ ſtänden in einer neuen Verſammlung Stellung nehmen könne. geſond ſind, kriſſch zu betrachlen und den erhöhten Maßſtab an⸗ zulegen, der, im Vergleich mit der belgiſchen Malerei, ganz ſicher unſeren deutſchen Malern gebührt. Buntes Feufſleton. In der antiken Villa Orſetti bei der Einſamkeit ein wahnſinniger Bruder des Fürſten von Capua, ſchleppt hier ſeit 47 Jahren ſchwerfällig ſeine plumpe Figur, die in einen fabelhaft weiten Rock und in ebenſo umfangreiche Hoſen gehüllt iſt; die Beinkleider fallen bauſchig auf weiße Pantoffel herab. Dieſe Kleidung zerreiſt der Fürſt jeden Abend vor dem Schlafengehen in hundert Stücke, und jeden Morgen wird ihm ein neues, nur ganz oberflächlich zuſammengenähtes Gewand gebracht; man legt die Kleidung hübſch zuſammengefaltet auf die Freitreppe der Villa, denn der arme Irre kleidet ſich ſtets draußen im Freien an. Mit zwei ſpitzen Steinen ſchneidet ſich der alte Mann in mühevoller Arbeit, die oft ſtundenlang dauert, den Bart und das mit einer Exaktheit, wie ſie ſelbſt der beſte Barbier mit der beſten Schere nicht erreichen könnte. Der Prinz ſpricht mit keinem Men⸗ ſchen und will keinen Menſchen um ſich ſehen; auch der treue Hund muß immer in einiger Entfernung bleiben. Wenn der Prinz, auf der Erde ſitzend, ißt, wirft er zuerſt einen Teil der Nahrungs⸗ mittel den Spatzen und dem Hunde zu; erſt wenn ſie gegeſſen haben, läßt auch er ſich zum Eſſen bereit finden. Ein Mitarbeiter des„Giorno“, der den Irren unlängſt ungeſehen beobachten konnte, — Ein wahnſinniger Fürſt. Lucca lebt oder vegetiert in Fürſt: Karl von Bourbon, der Nach Erſtattung des Dankes an den Rektor der Hochſchule für Ueberlaſſung der Aula ſchließt er die Verſammlung. Zur Zerſtörung der„Deutſchland.“ Während bei der Kataſtrophe in Echterdingen ein Baum das ganz Luftſchiff zerſtörte, muß bei dem geſtrigen Unfall ein Baum als Retter angeſehen werden. Die Spitze einer Tanne hatte ſich einen Meter weit durch den Boden des Luftſchiffes gebohrt und hielt es ſomit feſt. Wäre der Ballon nicht ſo feſt geklammert worden, wäre er höchſt wahrſcheinlich auf eine benachbarte Wieſe geſchleudert. Ganz abgeſehen von den ſchweren Verletzungen, die die Fahrgäſte dadurch erlitten hätten, wäre das Schiff bald wieder in die Luft geſchleudert und in unbekannte Fernen gezogen. Ein Teilnehmer gibt der„B..“ eine ſehr dramatiſche Schil, derung über eeeee die furchtbare Fahrt, der wir noch folgendes entnehmen: Nachdem im Anfang die Fahr! ſehr gemütlich, und zum Teil wegen des geringen Fortkommens etwas langweilig geweſen war, ſodaß verſchiedene Fahrgäſte ſauft einſchliefen, ändert ſich plötzlich das Bild: Mit einem Male beginnt das Blut ſchneller zu pulſieren, wir ſind in die Wolkenwand, die uns lange verfolgt, hineingeraten fahren zwiſchen weißen, undurchſichtigen Wänden. Die Glocke in der Kajüte, von der Vordergondel aus gezogen, läutet Sturm ruft um Hilfe. Ich klettere den ſchmalen Laufſteg bis zur Vorder. gondel entlang und werde dort mit haſtigen Worten erſucht, mich auf dem Laufſteg niederzulegen. Nun wird mir bewußt in wel⸗ cher Gefahr wirſ chweben. Wir ſind zu hoch gekommen, die Vor⸗ derſpitze braucht Balance. Ich ſehe durch die Oeffnung hinaus: Schneeflocken fliegen mir ins Geſicht. Schneeflocken— wie hoch ſind wir denn eigentlich? Wir fliegen pfeilgeſchwind, raſend dre⸗ hen ſich die Propeller.„Wohin fliegen wir?“ Nichts zu ſehen, als weiße, weichende Wände, undurchdringliche Wolken. 7 „Wir fallen 5 Zwanzig Minuten geht das ſo. Dann plötzlich wird's helß unter uns, ſehe ich die Sonne erſcheinen und unendlich tief unter uns das ſchottiſch gewürfelte Kleid der Erde. Und jetzt jetzt fallen wir. Ich ſpüre es nicht körperlich, aber ich erkenne es da⸗ ran, daß in der Tiefe die Konturen erſchrecklich deutlicher werden. Jetzt ſehe ich den Teutoburger Wald noch als eine große grüne Ebene, nach einigen Sekunden unterſcheide ich ſchon einzelne Bäume. Ich renne über den Laufſteg zurück in die Kajüte. Eine fürchterliche Stille. Die meiſten ſind ſich der Gefahr bewußt, aber in den Geſichtern iſt nicht Angſt, ſondern mehr Spannung zur leſen:„Was werden die nächſten Minuten bringen?“ Wird men zerſchmettert unten ankommen, oder wird es gelingen, heil über den Wald zu kommen. Das unverhohbene Entſetzen in den Mienen der Führer und Ingenieure käßt nichts Gutes ahnen. Nun noch die Schreckenskunde: 5 Der vordere Motor verfagt. Die letzten vierhundert Meter iſt es mehr ein Hinunterſauſen als Fallen. Todesſtille, alle Blicke ftarr über die Gondek auf den Wald gerichtet. Das Surven der Propeller hat aufgehört, die My⸗ toren ſtampfen nicht mehr. Noch dreißig Meter, zwanzig, dehn „Wir bleiben hängen!“ ruft es. Zwei Sekunden noch; atemlos ſchweben wir dicht über den Gipfeln. Ein Krachen, ein Reißen . ſichs. Man macht in den letzten Augenblicken mit gen der Bäume. Die Bewegung des Luftſchiffes hat aufgehöctf Geſtrandet— gerettet. Nun? wir hängen feſt. Aus der Mitte des Kafttenbodens ragt der weißgeſchälde Gipfel einer Tanne hervor. Er hat den Boden durchbohrt und hält das Lufkſchiff feſt. In der Hülle, die oben ſchneebedeckt iſt, bohren ſich die Neſte anderer Baume. Aber; wir ſind gerettet. Stumm fehen wir uns an. Dann geht die Frage von Mund zu Mund:„Niemand zu Schaden gekommen?“ „Niemand!“ Und ſchon iſt die Gefahr, in der man ſchwebt, ver⸗ geſſen, denkt man an die Bergungsarbeit. Aufgeräumt plandert man über das überſtandene Abentener.„Das muß von unten ein grandioſer Anblick geweſen ſein, wie das Luftſchiff aus den Wolken herabfiel!“ meint einer, und ein anderer:„Nicht ſitr ein Königsſchloß tanſchte ich das Gefühl ein. dieſe abentenerlichſte aller Fahrten mitgemacht zu haben!“ 1. Kammer.— 20. Sitzung. I Karlsruhe, 30. Juni. Präſidentk Prinz Max eröffnet halb 10 Uhr die Sitzung. 5 Am Regierungstiſch: Miniſterialdirektor Göller Aund Regierungskommiſſäre. Der Präſident teilte mit, daß auf die Beileidskundgebung des Hauſes anläßlich des Hinſcheidens der Prinzeſſin Feodora zu Schleswig⸗Holſtein ein Schreiben des Staatsminiſters ein⸗ gegangen iſt, in welchem der Großherzog und die Groß⸗ ſehen konnte, das aber dem Alten große Furcht einflößen mußte, denn er hob immer wieder einen Zipfel ſeines Rockes und verbarg ſcheu ſein Haupt. Dann lachte er laut auf und geſtikulierte leb⸗ haft mit beiden Händen; zuletzt warf er die Pantoffeln und floh wie ein verfolgtes und in Schrecken verſetztes Kind — Ein Geſchäftskniff, In Kopenhager erzählt man ſich aus einer oſtjütländiſchen Hafenſtadt folgende Geſchichte von einem pfiffigen Modehändler. Zu ſeinem großen Aerger bemerkte der In⸗ haber eines Damenhutladens der Stadt, der bisher die beſte Ge⸗ ſellſchaft zu ſeinem Kundenkreis rechnete, daß ihm neuerdings ein junger Konkurrent mehr und mehr den Rang ablaufe. Die Hüte des neuen Geſchäfts waren nämlich entſchieden größer und moder⸗ ner, und die Damen der Stadt kauften nur noch in dieſem Laden, ſo daß das alte Geſchäft mit dem ganzen Lager an zwar ſchönen, aber weniger umfangreichen Damenhüten ſitzen blieb. Da derfiel der durch den neuen Konkurrenten geplagte Geſchäftsinhaber auf eine Liſt. Durch die Vermittlung eines Freundes kaufte er beim Konkurrenten einige zwanzig der größten Hüte und ſchentte ſie ebenſo vielen Marktweibern, die den prächtigen Schutz gegen die Sonne gern annahmen. Die Folge war, daß auf einmal der große Damenhut in der ganzen Stadt„unmodern“ wurde, denn ſeitdem jedes Fiſch⸗ und Grünweib täglich mit ſolchem Hute ſtolzierte, wollte keine Dame mehr denſelben Hut tragen! Die Frauen ſchenk⸗ ten darum wie auf Kommando ihre neuen großen Prachthüte ihren Dienſtmädchen und kauften ſich in dem älteren Modegeſchäft andere, und zwar kleinere Hüte. So florierte auf einmal wieder das alte Geſchäft, und der Inhaber erhielt die Unkoſten des von ihm angewendeten Geſchäftskniffes durch den großen Umſatz reich⸗ lich erſetzt. Die Damenhutmode aber iſt, wenn die„Voſſ. Ztg.“ 12 0 unterrichtet iſt, ſeit jenem Tage in der glücklichen Stadt„um⸗ gekehrt“.„„ ſchreibt über ihn:„Von Zeit zu Zeit verfolgte er ängſtlich die ungen ejnes Dinges, das ich von meinem Verſteck aus nicht Ween„„ cen-beihee.(Abendblatt) . Geite. r Mannheim, 30, Jun. herzogin ihren Dank für den Ausdruck der Teilnahme aus⸗ ſprechen laſſen. Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. 8 Geh. Rat Dr. Bürklin erſtattete namens der Budget⸗ kommiſſion für den erkrankten Frhrn. v. Gölet Bericht über den Geſetzentwurf, die Steuererhebung in der Zeit vom 1. bis r wit 15. Juli betr. Die Kommiſſion beantragt Annahme des t Geſetzes. 5 Die Vorlage fand ohne Debatte einſtimmige Annahme. „Frhr. v. Stotzingen berichtet hierauf namens der gleichen Kommiſſion über die zurückgeſtellten Poſitionen unter usgabe Titel 4 B 92 und Einnahme Titel B 91 des Bud⸗ gets des Finanzminiſteriums, Heidelberger Schloß, und damit in Verbindung die Denkſchrift der Regierung, den Otto Heinrichsbau betr. ſamt den einſchlägigen Petitionen. Es werden angefordert M. 180 000 als erſte Rate der Anforde⸗ 45 rung von 300 000 M. für das Heidelberger Schloß. Die Deckung ſoll aus Grundſtocksmitteln beſchafft werden. Die ft erſte Kammer hatte ſich ſchon im Jahre 1906 mit der Frage der Inſtandhaltung des Otto Heinrichbaues zu befaſſen. Sie 1 war damals mit dem Vorſchlage der Regierung, die Faſſade 5 niederzulegen und wieder zu erſtellen, nicht einverſtanden, da ſie die Ruine in dem jetzigen Zuſtand erhalten wiſſen will. 5 Ihre Kommiſſton kongte von der int Jahre 1906 vertretenen 5 Auf ſaſſung auch jetzt nicht abweichen. Einig ſind die Kom⸗ 1. miſſion und Regierung darin, daß die Ruine erhalten werden 1 ſoll, ſie ſind aber nicht einig über die Mittel zur Erreichung 35 dieſes Zweckes. Die Regierung will die Faſſade niedeclegen 9 und wieder aufbauen. Das wäre der erſte Schritt zu einem 5 Wiederaufbau. Wer dieſen nicht will, kann dem Vorſchlage 8 der Regierung nicht zuſtimmen. Es würde die Niederlegung und Wiedererrichtung die Schaffung einer künſtleriſchen Ruine bedeuten. Damit würde das Kunſtwerk in ſeiner hiſtoriſchen 11. Bedeutung zerſtört werden. Das wollen wir nicht. Wir 85 wollen die Inſtandhaltung der Ruine in ihrem jetzigen Zu⸗ 51 ſtand unter Anwendung aller techniſchen Möglichkeiten und 1. äſthetiſch erlaubten Mitteln. Spätere Generationen ſollen 0 dann über die weitere Erhaltung des Otto Heinrichbaues 1 entſcheiden. Mit dieſen Erwägungen gelangt die Kom⸗ W5 miſſion zu dem Antrage: die Kammer wolle beſchließen: 115 1. die angeforderten Poſitionen werden geſtrichen; 2. die Re⸗ — 70 gierung wird erſucht, nach wie vor der Standhaftmachung gur⸗ der Faſſade des Otto Heinrichsbaues ihre volle Aufmerkſam⸗ m⸗ keit zuzuwenden; 3. die eingelaufenen Petitionen ſind für en erledigt zu erklären. er Miniſterialdirektor Göller: Der Berichterſtatter hat die 50 Aufaſſung vertreten, wenn man den Anforderungen der Regie⸗ 27 rung zuſtimme, wolle man den Wiederaufbau des Otto⸗Heinrichs⸗ baues, das iſt unzutreffend. Was die Regierung will, iſt in keiner en Weiſe ein Wiederaufbau dieſer Ruine. Wir wollen nichts anderes en als eine Inſtandhaltung. Ich möchte doch darauf hinweiſen, daß 0 die Landſtände es in der Hand haben, einen Wiederaufbau zu n. bereiteln, da ſie die Mittel, die dazu angefordert würden, verwei⸗ 93 gern kann. Es geht nicht an, der Regierung Abſichten zu unter⸗ . ſchieben, die ſie nicht hat. Die Regierung legte ihren Standpunkt nit ſtets offen dar. Sie beabſichtigt in keiner eine künſtliche NRuine zu I, iſt zu ſetzen, daß ſie noch lange Zeit den Witterungseinflüſſen Wi⸗ leiſten vermag. Es handelt ſich bei der Faſſade des tto⸗Heinri 8 um bildhaueriſche Arbeiten die wenn ſie einmal zerſtört ſind, auf Grund von Skizzen aus Photographien nicht mehr ſo herzuſtellen ſind, wie ſie waren. Man kann in ſpä⸗ teren Jahren lei es an ihre Stelle ſetzen. Der * ee Standpunkt de aher ein begründeter, um ſo mehr, 8 da ein Nac den Beſch · übrig, als Schmerzen i ch nun dat beſchränken, mit allen n ten zu ſu Sie wird ſie damit aber nicht v gen und ihren Untergang nicht aufhalten können. Ho pleibt noch, daß die heute ausein ngen nähern und ein Umſchwung der Meinungen ſich vollzieht. wird der Zeitpunkt gekommen ſein daß die Ir des Otto⸗H richsbaues wieder aufger und i gebracht wird, als dies jetzt der Fall iſt. Oberbürgermeiſter Dr. Wilcke die ein paar kurze Ausführungen zu di die früheren Stadien dieſer An nd darauf hinweiſen möchte ich, daß eir Dtto⸗Heinrichsbaues abgelehnt und die J geſordert wurde. Die Regierung ſchlägt chung der Ruine vor, aber in der Weiſe, und ein Wiederaufbau der Faſſade ſtattfin + 1 ſind mit dieſer ultimo ratio nich weniger, als ein hervorragender Sachverſt nicht ſchreiten muß und daß auf andere Weiſe werden kann, ohne zu Eingriffen zu ſchreiten, rung vorſchlãgt Die Stellungnahme der Negierung für richtig. Die Regierung wird in der Lage ſein dr dene Mittel die Ruine auf eine lange Neihe von? derrauf verzichten, Maßnahmen zu treff bau auf lange Zeit erhalten. Es Studie wohl möglich. Wenn auf uſicht Aftcht, ſteht allgemein die A Weiſe erhalten bleiben muß richsbaues nach beſtem Wiſſen und Laßt ſich aber dieſe Frage aus nü heraus nicht allein — 2 Nuine nicht Vorſchlãge wird es möglich ſein, den Otto⸗Heinr Biherigen Zuſtaube noch viele Jahre zu erhalten. Geh. Hofrat Dr. Bürklin: Als geborener, ſtubierter und doftorierter Heidel berger möchte ich auch einige Worte zur Sache richsbau erhalten nicht nur wegen ſeiner kulturgeſchichtlichen Be⸗ deutung, ſondern auch wegen ſeiner äſthetiſchen Reize, die bon ihm ausgehen. Wir wollen den bisherigen Zuſtand erhalten. Wie das zu ermöglichen, iſt eine rein techniſche Frage. Ueber ſie gehn aller⸗ dings die Meinungen auseinander. Die öffentliche Meinung hat in der Frage des Otto⸗Heinrichsbaues negatip entſchieden, ſie will keine Niederlegung der Faſſade. Durch eine Auswechſelung der ſchadhaften Stellen wird eine Erhaltung der Faſſade möglich ſein. Der Regierung wird es nicht ſchwer fallen, nachdem nun ihre Vorſchläge abgelehnt wurden, auf anderer Weiſe die Ruine zu er⸗ halten. Ich bin überzeugt, daß ein Hurra durch ganz Deutſch⸗ land gehen wird, wenn die Regierung die Warthſchen Vorſchläge annehmen würde. Geh. Kirchenrat Dr. Troeltſch: Der Auffaſſung der bei⸗ den Vorredner kann ich nur beitreten. Wir wollen keine Kopie der Ruine, weil ihr die Treue und der Reiz des echten Werkes fehlen. Wir wollen das unwiederholbare und unnachahmbare Bauwerk in ſeiner Eigenart erhalten wiſſen. Miniſterialdirektor Göller: Die Auffaſſung, Wertſche Gutachten die mittlere Linie darſtelle, auf der man ſich einigen könne, trifft zu meinem Bedauern nicht zu. Das Gut⸗ achten iſt in der Hauptſache kritiſcher Natur und enthält nur einige Vorſchläge, die nicht umfaſſender Art ſind. Die Mini⸗ ſterialkommiſſion hat die Vorſchläge als zur Ausführung unge⸗ eignet bezeichnet. Betonen muß ich, daß die Regierung ſich nicht von Stimmungen leiten läßt. Ihre Vorſchläge ſind das Probukt ſachlicher Erwägungen. Wenn wir die Ruine erhalten wollen, müſſen größere Eingriffe ſtattfinden. Was wir wollen, entſpringt Gründen zwingender Notwendigkeit, die ſich auf die Gutachten Sachverſtändiger von Weltruf ſtützen. Wir werden nun unſere Tätigkeit dahin richten müſſen, die Ruine ohne bauliche Verän⸗ derungen an der Faſſade zu erhalten. Die Kommiſſionsanträge werden hierauf mit allen gegen 1 Stimme— Graf Helmſtatt— angenommen. Geh. Hofrat Dr. Bunte erſtattete ſodann namens ber Budgetkommiſſion Bericht über Ausgabetitel 19 88 4hb und Ba und 5b, Geologiſche Landesaufnahme— Verlegung der geologi⸗ ſchen Landesanſtalt von Karlsruhe nach Freiburg—, des Bub⸗ getnachtrags des Miniſteriums des Innern. Dieſe Poſition wurde bereits von beiden Häuſern beraten, von der 2. Kammer genehmigt, von der erſten Kammer abgelehnt. Dieſe verſchiedene Stellungnahme machte erſtmals eine durch die Verfaſſung vom Jahre 1904 für ſolche Fälle vorgeſehene gemeinſame Sitzung der Budgetkommiſſionen beider Häuſer notwendig. Auf Grund der Verhandlungen dieſer gemeinſamen Ausſprache ſtellt die Kom⸗ miſſion folgenden Antrag: 1. Die Kammer wolle die Poſition genehmigen; 2. die Kammer wolle ſich dahin ausſprechen, daß landesherrliche Verwaltungen, zu denen budgetmäßige Mittel erforderlich ſind, erſt dann erlaſſen werden, wenn die Kammern dieſe Mittel bewilligt haben. Geh. Rat Dr. Lewald beantragt, über die beiden Teile des Antrags getrennt abzuſtimmen. Punkt 1 des Antrags wurde mit allen gegen Stimmen — Geh. Hofrat Dr. Bunte, Geh. Rat Dr. Lewald und Frhr. v. La Roche— und Punkt 2 einſtimmig angenommen: Geh. Rat Scherer berichtete namens der Budgetkommiſ⸗ ſion über die Petition der Handelskammer Freiburg und des Verbandes Sübdweſtdeutſcher Induſtrieller das Bierſteuergeſetz 2 2 betr. Die Petition bezweckt die Aufhebung der Vorzugsſtaffelung von 10 M. Die Kommiſſion beantragt Ueberpeiſung zur Kennt⸗ Dem Antrage wurde ohne Debatte zugeſtimmt. Weiter berichtete Hofrat Scherer über die Petition des Bezirksperein⸗ Baden⸗Pfalz des Deutſchen Fleiſcherverbandes in Mannheim, daß Vermögensſteuergeſetz betr. Die Kommiſſion ſtellt den Antrag, die Petition der Regierung als Material zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Nach kurzen Bemerkungen des Stadtrats Bea wurde der An⸗ trag angenommen. ———— Nus Stadt und Land. ANaunheiten, 2. 110 Prechen. Ich kann dabei ganz kurz ſein, da ich volllommen den Stanzu des Vorrebnerz teile.. Bir wollen den Otte-Hein⸗ IZu den Kuheſtand verſet wurde Oberrednungrat Ianag —ů— daß das “ Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtbirektionsbetzirk Karls⸗ ruhe. Angenommen: zum Poſtanwärter: Wilhelm Honeck in Pforzheim; zum Telegraphenanwärter: Lubwig Auguſtdörfer in Karlsruhe. Gtatsmäßig angeſtellt: der Poſtaſſiſtent Eugen Vilkenroth aus Eſchweiler in Karlsruhe.— Verſeßeit der Oberpoſtaſſiſtent Adolf Kleber in Bühl nach Achern; die Poſtaſſi⸗ ſtenten: Johann Grampp von Mannheim nach Heibelberg, Jul Gretz von Neufreiſtett nach Heidelberg, Gregor Henninger von Oeſtringen nach Appenweier, Ludwig Jung von Raſtatt nach Karls⸗ ruhe, Rubolf Kießling von Walldürn nach Tauberbiſchofsheim, Richard Kreiner von Weinheim nach Karlsruhe, Guſtav Mäuſe⸗ zahl von Karlsruhe-Mühlburg nach Heidelberg, Joſeph Roos von Raſtatt nach Karlsruhe, Karl Sutter von Neckargemünd nach Hei⸗ delberg.— Geſtorben: der Oberpoſtaſſiſtent Chriſtoph Lauer in Mannheim. Sonnwendfeier an der Bergſtraße. Einem alten Brauche ge⸗ mäß veranſtalten nationale Vereine auch in dieſem Jahre eine Sonnwendfeier auf der Burgruine Windeck bei Weinheim u. zwar am kommenden Sonntag, dem 3. Juli, nachmittags 4 Uhr. Die Feſtrede wird der bekannte Pfarrer an der Paulskirche, Herr Julius Werner, Frankfurt a. M. halten. Außerdem werben die Herren Ernſt Richter⸗Mannheim, Julius Schellin⸗Frank⸗ furt a. M. und Richard Heinrich Müſſig⸗Mannheim Anſprachen halten. Vorausſichtlich wird auch ber ſtellvertretende Verbands⸗ borſteher des Deutſchnationalen Handlungs⸗Gehilfenverbandes, Herr Hans Bechly⸗Hamburg an bder Feier teilnehmen. Für reichſte Abwechslung und gute Unterhaltung iſt baſtens geſorgt. Gäfte, Damen und Herren ſind herzlich willlommen. Gartenſtadtbewegung in Mannheim. In ber geſtern abend im Reſtaurant„Zum goldenen Römer“ abgehaltenen Beſpre⸗ chung über die Gartenſtabtbewegung unb bas Projelt einer Mar⸗ tenſtabtanlage in Mannheim wurbe bie am Donners. N tag voriger Woche begonnene Debatte zu Ende gefüührt. Die Ver⸗ ſammlung war übereinſtimmenb ber Anſicht, baß der Gebanle einer Gartenſtabtanlage in Mannheim nicht nur im Intereſſe der Arbeiterſchaft, ſondern im Intereſſe ber geſamten ſtäbtiſchen Bepölkeung begrüßt werden müſſe, da ſie ein Weg ſei, aus ber ge⸗ rabezu unerträglich geworbenen Wohnungsmiſere herauszukom⸗ men. Die Bebenken, die in ber erſten Verſammlung noch von ein. zelnen Rebnern geltend gemacht worden waren, lonnten im Laufe der ſehr lebhaften und intereſſanten Diskuſſion burchaus zerſtreut werden, ſo daß alſo mit Sicherheit zu erwarten iſt, daß die Gar, tenſtabtgeſellſchaft Mannheim, beren Konſtituiexung bemnächſt erfolgt, in ben weiteſten Kreiſen der Mannheimer Be⸗ völkerung Unterſtützung finden unb balb auch zu praltiſchen Er⸗ folgen führen wirb. Die Große Karneval⸗Geſellſchaft Neckarvorſtabt G. V. feiert am Sonntag, den 3. Juli, ihr diesjähriges 9. Stiftungsfeſt in den Räumen des„Koloſſeums“(Meßplatz) unter Mitwirkung hervorragender, Künſtler, ſowie der bekannten„eigenen Kräfte“, Zur Unterhaltung dienen Lieder ernſten unb heiteren Inhalts, Quartette, Couplets und Theaterſtücke. Zum Schluſſe folgt dann noch Ball, Alles Nähere iſt aus ber Annonce erſichtlich, Berichtszeitung. Wegen ſchwerer ſittlicher Vergehen, begangen an Schulkin⸗ dern im Alter von 12 13 Jahren, wurde heute vor der hieſigen Strafkammer hinter verſchloſſenen Türen der Lehrer —— 15 — Sauefr, ſeither angeſtellt an der Vollsſchule in eudenheim, bgeu Der Angeklagte erhielt eine Gefängnisſtrafe bon g Zahren. Außerdem wurben ihm die Ehrenxechte auf bie 4 Dauer von 5 Jahren aberkannt. Ein Inbuſtrieritter, Eine jener Dutzenderfinbungen, wie ſie tagtäglich im Anzeigenteil großer Zeitungen als ſicherer Hebel zum Heben großer Reichtümer angeprieſen werben, biente dem Kaufmann Franz Dilgen aus Langel Rheinland) der ſich geſtern bor det Straflam mer wegen Betrugs zu verantworten hatte als Kober, um Leute bon ber Sorte anzulocken, die nicht alle werden. Erx ließ in landwirtſchaftlichen Fachzeitſchriften ein In⸗ ſerat erſcheinen, laut welchem er gebildete Landwirte für Ver⸗ trauenspoſten bei gutem Gehalt ſuche, Auch hot er ſich durch anbete Anzeigen als Teilh ftliche Unternehmungen an, in⸗ in,—12 000 M, aufzubringen, Zahl melbeten, legte er bie terſchutzrolle eingetragene Er⸗ einen Maſſenabſatz nament⸗ n Inſerat Sontheim, rebete er zu, und—6000 M. einlegen, halt und außerdem Antell te ſich aus der Klemme zu andenen Prozeß mußte er bdoch N. Auf die gleiche ſonen herein: nicht und Hauß⸗ des Vergleichz Schaben von 1500 N, eres Quantum der ominöſen Fen⸗ det Bi Birk, die von Offenburg au⸗ und Gewinnanteil Baben und 2n ſollten, hatten Wechſel in Höhe von ſchäft ging ſchmählich ſchlecht. Die auf eller wurben im Zwangs wege verſtei⸗ erlitten einen Vermögensſchaden von nland, ber kurz nach Ab⸗ Induſtrieritter uneinz wurbe, zahlle der Schlinge zu lommen Ein Buch⸗ i einen Wechſel in Hůöhe von teller auf Lager, unterſchrieb ETeil ber Fenſterſteller hat er merbinger auß Nheinheſſen, N. un ben Vertrag unter⸗ b, als ihm bdie Sache Dilgen mit A nen und 200 gewarnt und ein ſeine Erſparniſſe. heſchritt der Land⸗ f en Mechſel in Höhe enſterſteller ſhernom men noch aus bem feuer 72 war Baume iſter Schuſter is hrauchbar, abet an⸗ We 51 1 29. Jun. Peule vormil Zaßrk alten becheiraleten iſtenſchreiner Melm a Ferittet i fhelran be Angell en am Aben ertt. ais iie ven ber Beßnung ihker Echwiegermuller, bi⸗ nacghauſe begleiteie, zurüdlam, ihr Monate gließ en ag wurbe gegen Bie ſein⸗ BDi der Zall⸗ Steuerbirettion auf ſein Aujngen. —— im Kinderwagen vor. Ar Nann ſchlief ruhig im Belt 4. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Junl. wurde noch in derſelben Nacht wegen des Mordes an ſeinem Kinde berhaftet. Er beſtritt in der Vorunterſuchung jede ſtrafbare Tat und erſt bei Eröffnung des Hauptverfahrens erklärte er dem Landgerichtsarzt, während ſeine Frau fortgegangen ſei, habe das Kind zu ſchreien angefangen. Er habe das Kind aus dem Wagen herausgeholt, um es zu beruhigen, was ihm aber nicht gelungen ſei, worauf er das Kind an den Beinen packte und mit dem Kopf auf den Wagenrand geſchlagen habe. Wie der Vorſitzende dem an⸗ geklagten vorhält, ſoll er kein fleißiger Arbeiter geweſen ſein. Seiner Frau ſoll er von ſeinem wenigen Verdienſt ſoviel wie gar nichts gegeben, er aber dafür um ſo mehr getrunken haben, ſodaß ſeine Frau einmal klagte, es wäre alles gut mit ihm, wenn er mehr arbeiten und weniger trinken wollte. Seine früheren Aus⸗ ſagen, er habe das Kind an den Beinen gefaßt und mit dem Kopf auf den Wagenrand geſchlagen, beſtreitet er heute. Sachverſtän⸗ diger Landgerichtsarzt Kreutz konſtatiert, daß der Tod des Kindes durch Zertrümmerung des Schädels hervorgerufen worden ſei. Das Urteil lautet auf ſchuldig der Körperverletzung mit Todesfolge unter Zubilligung mildernder Umſtände, worauf der Angeklagte zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Pfalz, Heſſen und Umgebung. 8. Gmünd, 29. Juni. Der vom hieſigen Amtsgericht ſteck⸗ brieflich verfolgte Schultheiß Grupp von Reichenbach, hieſigen Oberamts, iſt nunmehr in Ellwangen feſtgenommen worden. Die Unterſchlagungen, die er begangen hat, die zum Teil auf eine Reihe von Jahren zurückliegen, gehen erheblich über die urſprüng⸗ lich angenommenen Summen hinaus. Die Darlehenskaſſe allein ſoll um 43000 M. geſchädigt ſein. Auch die Gemeinde⸗ und Rirchenpflege ſind, allerdings mit erheblich geringeren Beträgen, in Mitleidenſchaft gezogen. Sportliche Nundſchan. Pferdeſport. * Der zweite Tag der Acherner Reunen verſpricht den erſten Reuntag in ſportlicher Hinſicht noch zu übertreffen. Zu den 74 ein⸗ gelaufenen Nennungen ſind noch verſchiedene Nachnennungen gekom⸗ men, ſo daß ſich auch am nächſten Sonntag durchweg ſehr gut beſetzte Felder dem Starter ſtellen werden. Es ſei hier beſonders darauf hingewieſen, daß die Rennen beſtimmt bei jedem Wetter ſtattfinden. V. Baden⸗Baden, 29. Juni. Der geſtrige Badener Nennungs⸗ ſchluß für vier Flach⸗Rennen iſt ſehr gut ausgefallen. Es ſchloſſen: der„Preis von Karlsruhe“, das„Oppenheim⸗Memorial“, eine neu geſchaffene wertvolle Zweifährigen⸗Prüfung, ferner die„Badener Prince of Wales“ und der„Preis der Stadt Baden“. Das„Oppen⸗ heim⸗Memortal“ hat 31 Unterſchriften erhalten(20 aus Deutſchland und 11 aus Frankreich), während für die übrigen drei Konkurrenzen 99 Unterſchriften gezeichnet wurden, gegen 86 im letzten Jahrel m Einzelnen haben erhalten: der„Preis von Karlsruhe“, ein Inländer⸗ Rennen, 19 Unterſchriften, der„Preis der Stadt Baden“, ebenfalls ein Inländer⸗Rennen, 21 und die„Badener Prince of Wales“, die be⸗ vühmte Flieger⸗Konkurrenz, 59(24 aus Deutſchland, 1 aus Oeſter⸗ reich und g4 aus Frankreich).— Geſtern war ferner der zweite Ein⸗ ſatz zu entrichten für den„Badener Stitfungspreis“ und das„Prinz Hermann von Sachſen⸗Weimar⸗Memorial“. von urſprünglich genannten 44 Pferden 22(8 Deutſche und 14 Fran⸗ zoſen) ſtehen geblieben und in der letzten Konkurrenz ſind von in⸗ ländbiſchen Pferben jetzt noch 15 teilnahmeberechtigt. Aviatik. Zarskoje⸗Sſelso, 29. Juni. Heute nahm das Inter⸗ nationale Automobilrennen Petersburg Kiew⸗ Moskau⸗Petersburg ſeinen Anſang. Der Kaiſer ſtiftete einen Pokal. Die zurückzulegende Strecke, die 300 000 Werſt lang iſt, iſt in zehn Etappen geteilt. Am Start wareu mehrere Mitglieder der kaiſer⸗ lichen Familte erſchienen. 8 * Großer Flieger⸗Preis des Antomobil⸗Klubs de Frauce. Der .⸗C. Fr. hat nun die Beſtimmungen veröffentlicht, die er ſeinem längſt projektierten Wettbewerb zugrunde legt. Bedingungen iſt ein Flug mit Paſſagier von Paris nach Brüſſel, Landung Haſelbſt und Rückkehr nach Paris innerhalb eines Zeitraumes von höchſtens 36 Stunden. Ein dreiſtündiger Aufenthalt in Brüſſel wird nicht angerechnet. Der Wettbewerb bleibt offen bis 1. Januar 1911. Sieger iſt derjenige, der bis dahin die Strecke in der kürzeſten Zeit zurückgelegt hat. Preiſe: 1. 100 000 Fr., 2. 30 000 Fr., 3. 20 000 Ir. Zwiſchenlandungen ſind geſtattet. An der Preisbewerbung küönnen alle von der Federation Asronautique internationale lizen⸗ flerten Flieger, alſo auch Deutſche, ſich betetligen. Pferdeſport. Die Wettannahmeſtelle des Badiſchen Rennvereins hat nun auch für Bremen und Dortmund die Erlaubnis zur Wett⸗ bermittlung erhalten, ſo daß während der nächſten Tage für fol⸗ gende Plätze gewettet werden kann: 30. Juni Strausberg, 2. Juli Bremen, 3. Jul. Grunewald, Dortmund, Breslau, Bremen, Roſenheim i. Bayern und Achern, 4. Juli Strausberg, 6. Juli Dortmund, 7. Juli Grunewald uſw. Schwimmſport. Schwimmklub Salamander(gegr. 1901). Am kommenden Sonntag wird in Höchſt a. M. ein nationales Jubiläums⸗ Schwimmfeſt ſtattfinden. Man kann dort auch wieder die Schwimmer des hieſigen S. K. Salamander am Start finden. Meldete der Klub doch ſeine Mitglieder im: Senorſpringen, kurze Strecke, Seniorſchwimmen, Seniorſeiteſchwimmen, Kopfweitſprung für Junioren, Altherren⸗Rückenſchwimmen und Damenſchwimmen. Da die Meldungen in Höchſt ſehr zahlreich ſowohl quantitativ wie gualitativ aus allen Gegenden eingegangen ſind, darf man auf die Reſultate geſpannt ſein. 055 Von Gag zu Fag. EweEin frecher Bubenſtreich. Luenen, 30. Juni. Auf das hieſige Stationsgebäude iſt ein Attentat verübt worden. Ein bisher unbekannter Täter hatte eine Lokomotive angeheizt und ſie unmittelbar an das Stationsgebäude herangefahren, wo er ſie verließ. Er hatte ſie vorher zur höchſten Dampfentwicke⸗ ung gebracht. Die Bremſe war derart feſtgetreten, daß die Ma⸗ ſchine ſich nicht vorwärts bewegen konnte. Eine Exploſion wäre unvermeidlich geweſen, wenn nicht ein Maſchiniſt im letzten Augen⸗ blick die Maſchine entdeckt und die Heizung abgeſtellt hätte. Man glaubt dem Täter auf der Spur zu ſein. Exploſion eines Ballons. Wien, 30. Juni. Der Freiballon„Ungaria“ vom Wiener Arſenal war geſtern zu einer militäriſchen Uebungsfahrt aufgeſtiegen. Der Ballon landete glatt bei Neutra, explodierte aber beim Zuſammenlegen. Ein Sberleutnant erlitt lebensgefährliche Verletzungen; 15 Perſonen, e aus der Landbevölkerung zur Hilfeleiſtung herbeigeſtrömt waren, trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Todeines deutſchen Matroſen im Auslande. 1län, 29. Juni. Der Lok.⸗Anz. meldet aus Kopenhagen: Bei ſem Ausfluge, den die Beſatzung des Linienſchiffes„Kurfürſt drich Wilhelm“ vom Hafen von Stavanger aus machte, ſlürzte ſe namens Karpin aus Frankfurt a. M. von einem 80 ſen Felſen ab und wurde ſofort getötet. fochten zwei Geiſtliche in der baptiſtiſchen Kirche 0 zell aus, dem der Geiſtliche Vanover zum er Iſaak Perry und deſſen Vetter Im erſten Rennen ſind ſollte, ſprang er plötzlich aus dem Kirchenſchiff auf, begab ſich in die Sakriſtei und drang auf Iſaak Petry ein. Dieſer verſuchte zu fliehen. Als er jedoch das Unmögliche ſeines Vorhabens ein⸗ ſah, ergriff er ein auf dem Tiſch liegendes Meſſer und ging auf den mit einem Dolch bewaffneten Vanover zu. Ein kurzer Kampf entſtand. Dann ſank Vanover von einem Stich in die Kehle ge⸗ troffen, hoffnungslos nieder. Er ſtarb kurze Zeit darauf. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 107. Sitzung. W. Karlsruhe, 30. Juni. Der Präſident eröffnet kurz nach 4½ Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter v. Marſchall Miniſterialrat Schulz und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Mündlicher Bericht der Budgetkommiſſion u. Beratung über à. den Antrag des Abg. Kölblin und Gen. in betreff der Weiterführung der Bahn⸗ linie Appenweier⸗Oppenau bi Griesbach und die einſchlägigen Petitionen; b. über den zweiten Teil Ziff. 2 des Antrages Kopf u. Gen. die Erſchließung des Landes durch neue Bahnen betreffend. Berichterſtatter Abg. Pfefferle. Ferner ſtehen auf der Tagesordnung 12 Petitionen von Eiſenbahnwünſchen. Sekretär Pfeiffle gibt dem Hauſe die neuen Ein⸗ gänge bekannt. Eine Petition. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Pfefferle(natl.) erſtattet den Bericht über den Antrag Kölblin u. Gen. und beantragt, die Regierung zu er⸗ ſuchen, eine Summe von 100 000 Mark in den Nachtrags⸗ Etat für die Bahnlinie Appenweier⸗Oppenau bis Griesbach aufzunehmen. Abg. Rebmann(gnatl.) begründet den Antrag Kölb⸗ lin. Er hält die wirtſchaftliche Notwendigkeit für gegeben und erſucht, dem Antrage zuzuſtimmen. Abg. Geppert(Ztr.), als Vertreter des hinteren Rench⸗ tales dankt für das Wohlwollen des Hauſes, das dieſes bei den Bahnwünſchen bekundet hat. (Die Sitzung dauert fort.) Letzte Nachrichten und Telegramme. Paris, 30. Juni. Ein Gebäude der ſtaatlichen Pulver⸗ fabrik in Sévan(Departement Oiſe) flog geſtern mit 2000 Kilo⸗ gramm Pulver in die Luft. Der einzige Arbeiter, der im Augen⸗ blick der Exploſion anweſend war, wurde ſchwer verletzt. W. Petersburg, 30. Juni. In der heutigen Sitzung der Reichsduma wurde ein kaiſerlicher ÜUkas verleſen, nach dem die Reichsduma bis 28. Okt. vertagt wird. Verlagsbuchhändler Spemann. Stuttgart, 30. Juni. Hier iſt geſtern der weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannte Verlagsbuchhändler Geh. Kommerzienrat Spemann im Alter don 65 Jahren geſtorben. Er lebte längere Zeit in Italien und gründete 1873 unter der Firma eine Verlagsbuchhandlung. Die Borromäusenzyklika in der 2. heſſiſchen Kammer W. Darmſtadt, 30. Juni. Die 2. Kammer erledigte heute die Beratung des Gemeindeumlagegeſetzes und nahm den Antrag Brauer, die Gültigkeitsdauer des Geſetzes auf 5 Jahre feſtzuſetzen, an. Darauf gelangte der ſchon mitge⸗ teilte Antrag Oſann betr. die Borromäus⸗Enzyklika zur Beratung. Staatsminiſter Ewald gab folgende Erklärung über die Stellung der Großh. Regierung zu der päpſtlichen Enzyklika ab: Die Großh. Regierung hak tief bedauert, daß in einer an das Epifkopat gerichteten Kundgebung in der Form kränkende Urteile über die Reformation, die Fürſten, die die Reformation in ihren Schutz genommen haben und die Völker, die in ihrem Gefolge enthalten ſind, Urteile, welche 7 die Empfindungenen beſonders in einem Lande verletzen müſſen, in dem Fürſten und Völker im Anſchluß an die Re⸗ formation vorgegangen ſind und in dem das Andenken an den Landgrafen Philipp des Großmütigen, dem Ahnherrn unſeres Landesfürſten, und die Männer jener Zeit, in hohen Ehren gehalten werden. Sie weiß ſich einig mit den weiteſten Kreiſen beider Konfeſſionen in dem ernſten Beſtreben, jede Gefährdung des konfeſſionellen Fiedens, deſſen unſere Zeit dringend bedarf, zurückzuweiſen, und hat deshalb mit Genug⸗ tuung die Schritte der königl. preußiſchen Regierung bei der Kurie begrüßt, denen es zu danken war, daß die deutſchen Biſchöfe die Veröffentlichung der Enzyklika in den Kirchen und den Diözeſanamtsblättern unterſagt worden iſt, damit die Unwirkſamkeit der Enzyklika für Deutſchland ausge⸗ ſprochen und deren üblen Wirkungen nach Möglichkeit beſeitigt wurden. Abg. Oſann begründete hierauf ſeinen Antrag. Die Regierungspartei gab die Erklärung ab, da es ſich um eine innerkirchliche Angelegenheit handle und ihre Stellung zum konfeſſionellen Frieden genügend bekannt ſei, daß ſie ſich an den weiteren Verhandlungen nicht beteiligen würde. Nach⸗ dem Ullrich(Soz.) die Stellung ſeiner Partei dahin definiert hatte, daß Religion Privatſache ſei und ſie ſich in einen religiöſen Streit nicht einmiſchen wolle, wurde der Antrag Oſann mit allen gegen 3 Stimmen der Sozial⸗ demokratie angenommen. Darauf vertagte ſich die Kammer auf unbeſtimmte Zeit. Die Strandung des„Deutſchland“. * Wellendorf, 30. Juni. Der größte Teil des havarier⸗ ken Luftſchiffes Deutſchland iſt bereits auf dem Bahnhof Wellen⸗ dorf verladen. Die hintere Gondel, die Paſſagierkabine und die Ballonhülle werden im Laufe des Nachmittags verladen werden. Die Ueberreſte des Aluminiumgerippes des Luftſchiffes werden zum Einſchmelzen in die Fabrik geſandt, während die Motore un die Gondeln nach Friedrichshafen exportiert werden. Der Kaiſer in Kiel. W. Kiel, 30. Juni. Der Kaiſer beſichtigte den neuen Pan⸗ zerkreuzer„Von der Tann“. Anſchließend daran nahm der Kaiſer die Abmeldungen des Staatsſekretärs von Tirpitz, des Ma⸗ rineattachess z. See, Starke und des Korvettenkapitäns Wi⸗ demann entgegen. Um halb 1 Uhr empfing der Kaiſer den Taufe des neuen Linienſchiffes„Oldenburg“. * Danzig, 30. Juni. In Anweſenheit des Großherzogs von Oldenburg, der Prinzeſſin Eitel⸗Friedrich, ſowie anderer her⸗ borragender Perſönlichkeiten fand heute der Stapellauf des Linien⸗ ſchiffes„Oldenburg“ ſtatt. Die Taufe vollzog Prinzeſſin Eitel Friedrich, die Taufrede hielt der Großherzog. Der Feierlichkeit wohnten auch Mitglieder der zur Zeit hier tagenden 51. Oauptver⸗ aclung des Vereins Deutſcher Ingenieure bei. Regel um einige Millionen zurück. Profeſſor für deutſche Literaturgeſchichte und Direktor des Ger⸗ maniſchen Muſeums an der Harvarduniverſität zu Cambridge, Dr. Francke, ferner den Geſandten von Erckert vor ſeiner nach Chile und um 1 Uhr den zentze. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 30. Juni. Dem Bau der Großen Oper ſcheinen ſich doch größere Schwierigkeiten entgegenzuſtellen, als man bisher geglaubt hatte. Infolgedeſſen iſt ihre Errichtung ziemlich fraglich. Auf jeden Fall hat man Angelo Neumann bereits bedeutet, daß er vorläufig keine Schritte tun ſolle, um ſeinen Vertrag in Prag vorzeitig zu löſen. Gleichzeitig hat man ihm ausdrücklich unterſagt, irgend welche Engagements für die Große Oper abzuſchließen. Prozeß Schönebeck. J Berlin, 30. Juni. Aus Allenſtein wird gemeldet: Mif ungeheurer Spannung ſah man der Eröffnung der heutigen Sitz⸗ ung entgegen. Die Frage iſt, ob der Prozeß weiter geführt wer⸗ den wird, oder ob die faſt vierwöchentliche Arbeit vergeblich ge⸗ weſen ſein ſoll. Man kann jedoch heute mit Be⸗ ſtimmtheit ſagen, daß es zum Abbruch der Ver⸗ handlungen kommen wird. Punkt.15 Uhr hatten ſich der Gerichtshof und die Geſchworenen verſammelt, aber die Angeklagte und ihr Ehemann Weber fehlten. Wie nach dem An⸗ fall des geſtrigen Tages vorauszuſehen war, iſt Frau Weber gänzlich verhandlungsunfähig. Die Sitzung begann um.30 Uhr und dauerte kaum 15 Minuten. Dann wurde die Verhandlung auf morgen vertagt. Die Angeklagte liegt gegenwärtig im Bett und phantaſiert. Ihren Verteidiger erkannte ſie nicht. Sie glaubt in der Irrenanſtalt Kortau zu ſein und will durchaus nach der Krankenſtation F. gebracht werden, da ſie doch nicht zu den Schwerkranken gehöre. In der Nacht hat ſie zeitweiſe getobt und ſchwere Träume gehabt. Gegen ihren Mann iſt die Ange⸗ klagte von heftigem Haß erfüllt, da ſie wähnt, er wolle ſie loswerden und ſie in einer Irrenanſtalt unterbringen laſſen. Am Lager der Kranken waren heute morgen 6 Aerzte, ufk ihren Zuſtand zu unterſuchen. Das einſtimmige Urteil der Sachver⸗ ſtändigen geht dahin, daß Frau von Schönebeck⸗Weber gegenwär⸗ tig geiſtesgeſtört iſt. Wenn ſich bis Samstag die Situation nicht geändert hat, ſo iſt die Vertagung auf unbeſtimmte Zeit un⸗ vermeidlich, denn an dieſem Tage läuft die geſetzliche Friſt ab, bis zu der eine Verhandlung ausgeſetzt werden darf. Frav Weber wird im Falle der Vertagung in einer geſchloſſenen An⸗ ſtalt, wahrſcheinlich Kortau, untergebracht werden. Das Frauenwahlrecht in Italien. Berlin, 30. Juni. Aus Rom wird gemeldet: Die mit der Angelegenheit betraute Parlamentskommiſſion beſchloß die Ausdehnung des adminiſtrativen Wahlrechts auf Frauen. Ehe die Vorlage in die Kammer kommt, Daten verhandelt werden. Verſtimmung zwiſchen Serbien und England. „[EI. Berlin, 30. Juni. Belgrad verlaſſen, ohne daß ein Nachfolger für ihn delegiert wor⸗ den wäre. Die Oppoſitionspreſſe beſchuldigt das radikale Re⸗ gime, eine falſche Politik England gegenüber geführt zu haben. gierung, krohdem Englan bien die Stange gehalten habe, jetzt bei Beſtellungen In England ſei man darüber aufgebracht, daß die ſerbiſche Re⸗ von Kriegs⸗ material und Induſtrieartikeln uſw. England zugunſten Frank⸗ reichs vollkommen übergeht. Ein ruſſiſch⸗japaniſches Eiſenbahnabkommen in der Mandſchurei 15 Berlin, 30. Juni. Zwiſchen Rußland und Japan wer⸗ den ſeit längerer Zeit Verhandkungen gepflogen, die ihrem Abſchluß nahe ſind. Es handelt ſich um ein Eiſen bahn⸗Ab⸗ kommen über Tarif. und Betriebsfragen der mandſchuriſchen Eiſenbahn. Die englandfreundliche Preſſe in Petersburg er⸗ klärt, daß es ſich um ein rein wirtſchaftliches Abkommen handelt. Das Schiffahrtsabgabengeſetz einſtimmig augeuommen. JBerlin, 30. Juni. Wie wir erfahren, iſt der Entwurf des Schiffahrtsabgabengeſetzes in der geſtrigen Sitz⸗ ung des Bundesrats einſtimmig angenommen worden. Der Berliner Polizeipräſident über die Stadtflüge der Avjatiker 170 Berlin, 30. Juni. Der Polizeipräſident von Jag ow hat ſich über Flüge über die Stadt in Aeroplanen beſonders bez. des Fluges des Aviatikers Frey über Berlin dahin ansgeſprochen daß für ihn kein zwingender Grund zum Einſchreiten vorliege um der Ausübung des Flugſports polizeiliche Beſchränkungen aufzuerlegen. Er hat ſich aber mit den Flugmeetings in Verbin⸗ dung geſetzt und ſie erſucht, dahin zu wirken, daß Flüge über das Weichbild von Berlin vorläufig unterlafſen wer⸗ den. Der Berliner Polizeipräſident nimmt an, daß die Verwale tungen anderer Städte ſeinem Beiſpiel folgen werden. Sollte es zu weiteren Flügen über Berlin kommen, dann erſt würde der Polizeipräſident im Intereſſe der Sicherheit des Publikums im Wege einer Verordnung einſchreiten. Wenn die Konſtruktion der Flugapparate weitere Fortſchritte machten, dann, ſo meint der Polizeipräſident, ſei noch immer Zeit ſich darüber zu unter⸗ halten, unter welchen Bedingungen auch Flüge über Städte 8. geſtatten ſeien. Finanzminiſter Dr. Lentze beim Kaiſer. Berlin, 30. Juni. Der neue Finanzminiſter Dr Lentze traf heute vormittag 9 Uhr aus Berlin in Kiel ein. Er wurde am Bahnhof von ſeinen hieſigen Bekannten lin zurückgereiſt. Der bekannte Zentrumsabgeordnete Dr. Peter Spahn brachte ihn zum Bahnhof.(Herr Spahn ſieht Dern⸗ burg nicht nur gern gehen, ſondern auch gern fahren. D..] Eine deutſche Gewerkſchaftsbank geplant. Berlin, 30. Juni. Der Plan zur Errichtung einer deutſchen Gewerkſchaftsbank, in der die angeſammelten Gelder den Arbeiter⸗Organiſationen angelegt werden ſollen, beſchäftigt in den letzten Zeit die maßgebenden Inſtanzen der deutſchen Zentral⸗ verbnäde. Auf dem dieſer Tage abgehaltenen Verbandstage der Holzarbeiter wurde ein Antrag angenommen, wonach ſich der Vor⸗ ſtand mit der Generalkommiſſion der Gewerkſchaften über dieſe Frage ins Einvernehmen ſetzen ſoll. Die Gelder der Gewerkſchaf⸗ ten ſind zum größten Teil in ſtädtiſchen Sparkaſſen und in ſicheren Bankinſtituten angelegt. Der Vermögensbeſtand der freien Ge⸗ werkſchaften betrug im Vorjahr 40,83 Mill. Mark und dürfte im Augenblick 45 Mill. betragen. Die Jahreseinnahmen ſchwanken zwiſchen 44 und 54 Mill. Mark. Die Ausgaben bleiben Finanzminiſter Dr. ſollen weitere ſtatiſtiſche Aus Belgrad wird gemeldet: Der engliſche Geſandte Sir Whitehead hat ganz unerwartet empfangen. Mittags 1 Uhr meldete ſich der Miniſter Dr. Lentze beim Kaiſer und wurde dann vom Kaiſer zur Tafel zugezogen. Der frühere Staatsſekretär Dernburg iſt geſtern abend aus Kiel nach Ber⸗ dt bUo ee Maunheim, 30. Juni. Sesterab-Nuzebgen.(Abendskakt.) 5. Seite. Aus dem Groſtherzogtum. 55 Heidelberg, 28. Juni. Der Beſuch der engliſchen Ziegeleibeſitzer in Leimen geſtaltete ſich zu einer kleinen, aber recht herzlichen deutſch⸗engliſchen Verbrüäde⸗ rung. Das Zementwerk hatte auf die Beſucher den beſten Ein⸗ druck gemacht. Nach der Beſichtigung erſchien man in der neuen Feſthalle zum Lunch. Die Stimmung ſtieg ſehr raſch, nachdem Herr Kommerzienrat Schott ſeine Gäſte in engliſcher Sprache begrüßt hatte. Als dann gar Arbeiter des Zementwerks in ihrer Werk⸗ tagstracht zuſammentraten und die Geſellſchaft durch deutſche Lie⸗ der erfreuten, griff unter den Engländern eine wahre Begeiſterung Platz. Der auf der Molkenkur im Nebenſaale dinierende Prinz Max von Baden ließ den Engländern ſeine herzlichſten Grüße entbieten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 29. Juni. Aus Garmiſch meldet die „Korr. Hoffm.“: Der 19 Jahree alte Notariatsgehilfe Otto Bran⸗ denburger aus Ludwigshafen a. Rh. hat ſeine 24 Jahre alte Geliebte Charlotte Ziegler durch einen Schuß in den Mund am Bader⸗See getötet. Brandenburger ſtellte ſich dann ſelbſt der Polizei in Garmiſch, die ihn in Haft nahm.— Der junge Branden⸗ burger iſt ein Ludwigshafener und war bei dem Notariat 3 in Stellung. Er hat mit der zuletzt im„Baheriſchen Hiesl“ bedien⸗ ſteten Kellnerin Ziegler, die ebenfalls von hier iſt, ein Liebesver⸗ hältnis unterhalten. Die Ziegler hat vor zehn Tagen ihre Stellung hier verlaſſen, um mit dem Brandenburger eine Vergnügungsreiſe anzutreten, für die, wie aus hierhergeſendeten Anſichtskarten her⸗ vorgeht, eine beſtimmte Route aufgeſtellt war. Das Mädchen, kurz genannt„Lottchen“, hatte hier vor ihrem Dienſtantritt im„Hiesl“ in verſchiedenen Reſtaurationen ſerviert und war als freundliche und aufmerkſame Hebe ziemlich bekannt. Beide hatten noch vor der Tat Karten an ihre hieſigen Angehörigen und Freunde ge⸗ ſendet. Aus einem früheren Verhältnis des Mädchens iſt ein etwa 7jähriger Knabe vorhanden. Voſhswirtschalt. Die privaten Jenerverſicherungsunternehmungen im Großher⸗ 5 zogtum auf Schluß des Jahres 1909. Auf Schluß des Betriebsjahres waren im Großherzog⸗ tum 49 private Feuerverſicherungs⸗Unternehmungen zur Aus⸗ übung des Geſchäftbetriebs zugelaſſen. Von der Geſamt⸗ Sahl der Unternehmungen waren 42 anſäſſig im Deutſchen Reiche, davon 4 in Baden, 7 hatten ihren Sitz im Ausland. Der größte Teil der zugelaſſenen Verſicherungs⸗Unterneh⸗ nmungen ſind Aktiengeſellſchaften, nur 13 ſtellen ihrer Rechts⸗ form nach Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit dar. Von einer Unternehmung iſt im Jahre 1909 der Betrieb des Feuer⸗ verſicherungsgeſchäfts im Lande eingeſtellt worden. Bei den übrigen 48 Unternehmungen belief ſich der Verſicherungsſtand am Ende des Jahres auf zuſammen 3 854 539 304., wo⸗ bei von der ganzen Verſicherungsſumme 3 721 040 859 M. oder 96,58 Prozent auf Fahrniſſe und 133 498 445 M. oder .47 Prozent auf Gebäude, in der Hauptſache Gebäude⸗ fünftel⸗Verſicherungen treffen. Von den erwähnten Verſiche⸗ rungs⸗Unternehmungen hatten auf Schluß des Berichtsjahres 16 im Lande nur Fahrniſſe in Verſicherung. Die Zahl der Unternehmungen, die das Feuerberſicherungsgeſchäft im Groß⸗ herzogtum betreiben, hat gegenüber dem Vorjahr nur um 1 zugenommen. Die bei den Privat⸗Unternehmungen ver⸗ ſcherten Fahrniſſe haben gegenüber dem gleichen Zeitpunkt BVoxjab Vexſicherungsſumme um Abnahme der 6125 9 2 8 1 deverſicherungen ein Verſicherungsſumme um 52 565 043 Me. oder 28,25 Prozent Feſtzuſtellen iſt. ****&õ* Zahlungseinſtellung. 8 Das ſeit einigen Jahren beſtehende Nutzholzgeſchäft Fritz Sierſch in Frankfurt a. O. iſt zahlungsunfähig geworden. Ein angeſtrebtes Arrangement konnte nicht zu Ende geführt werden, da ſich der Inhaber von Frankfurt entfernt hat und ſein Aufenthaltsort unbekannt iſt. Man befürchtet, daß Un⸗ regelmäßigkeiten vorgekommen ſind. Die Firma lieferte hauptſächlich für Bauten. Da ſie zum Schluß auch Geſchäfte M. 101.50—102.50, ntit unſicheren Unternehmern in Berlin machte, erlitt ſie größere Verluſte, die das an ſich knapp bemeſſene Kapital Aberſtiegen. Die Ausſichten ſind für die Gläubiger ſehr un⸗ günſtig, da die Maſſe zumteil aus zweifelhaften Hypotheken Peſteht. 105 n. Mannheimer Produktenbörſe. Das Geſchäft an der hieſ. Börſe bewegt ſich fortgeſetzt in engem Rahmen. Die Stimmung ziſt zwar ziemlich feſt, doch hat man zu der von den amerik. Märkten gemeldeten Hauſſe kein rechtes Vertrauen und infolgedeſſen wer⸗ den Anſchaffungen über den Bedarf hinaus nicht vorgenommen. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen teilweiſe um 25 Pf. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht. Auch für pfälziſchen Roggen wurde die Notiz um 25 Pf. per 100 Kg. erhöht, während die Notizen für Donaumais und HNuttergerſte etwas ermäßigt worden ſind. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 146—147, dito ungariſche Aus⸗ ſaat 78 Kilogramm per ſchwimmend M. 147—148, dito Roſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Juli⸗Auguſt M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 149—150, Ulka 10 Pud Mark 152—153, Azima 10 Pud—10 ſchwimmend Mark 158—159, Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 147—148, dito 3 Proz. blaufrei prompt Mk.——, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗Sept. M. 148—149. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Auguſt⸗September dito 9 Pud 20⸗25 per Auguſt⸗September M. 103.50—104.50, dito 9 Pud 30.35 per Auguſt⸗Sept. M. 105 bis M. 106. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg., per Auguſt⸗September 95—96, dito 58⸗59 Kg. per Auguſt⸗September M. 94—95, rumäniſche 59⸗60 per Auguſt⸗September M. 97—908. Mais. Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mk.—.—., dito Mai⸗Juni M. 98—99, dito Juni⸗Juli M. 98—99, Donau Galaß Foxanian ſchwimm. Mk. 101—102, Odeſſa M.—.—, Nopo⸗ roſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per April⸗Mai—.—. Hafer Petersburger 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 96—97, 110 47•48 Kg. per Mai⸗Juni 97—98, Laplata per Juni⸗Juli 46⸗47 Kg. M. 96—97, dito 47.48 Kg. per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 98—99. Nene Aktiengeſellſchaft. Unter der Firma F. M. Pelzer Akt.⸗ Geſ. in Laubenheim bei Mainz wurde das bisherige Fabri⸗ kationsgeſchäft F. M. Pelzer, das ſich mit der Herſtellung von Harz⸗ * prpdukten befaßt, mit einem Kapital von 4 600 000 in eine Aktien⸗ eſellſchaft umgewandelt, deren Gründer die Herren Dr. Friedrich oſeph Pelzer, Wilhelm Pelzer in Laubenheim, ſowie die Herren Bankier Karl Gunderloch und Hans Lange in Mainz und Prokuriſt Hermann Schomburg in Barmen ſind. Herr Dr. Pelzer, der zum Vorſtand beſtellt wurde, hat auf die von ihm übernommenen 596 000 Aktien die Fabrikgrundſtücke, Warenausſtände uſw. eingebracht. Den erſten Aufſichtsrat bilden die Herren Banktier Haus Lange, Juſtizrat Dr. Ed. Luxius in Mainz und Bürgermeiſter a. D. Karl Lichtenberg in Barmen. Stahl u. Federer.⸗G., Stuttgart. Die ſeit dem Jahre 1870 beſtehende Bankfirma E. Hummel u. Co. in Stuttgart geht mit dem 1. Juli d. J. auf die Stahl u. Federer.⸗G. über, welche in den bisherigen Geſchäftsräumen der übernommenen Firma zur Fortführung deren Geſchäfte eine Depoſitenkaſſe eröffnet. Die Gasmotorenfabrik Deutz in Köln⸗Deutz hat, nach dem„Berl. Börſ.⸗Cour.“, einem Aktionär unter dem 24. Juni mitgeteilt, daß das Anwachſen der Beſtellungen und Fakturierungen auch weiter an⸗ gehalten habe. Im Mai überſtiegen die Beſtellungen die des gleichen Monats im Vorjahr um ½ 380 000, ſo daß bis Ende Mai die Mehr⸗ beſtellungen gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres 2 200 000 betragen. Die Berechnungen waren bis Ende Mai um 1 400 000 höher. Die Angelegenheit der„Motorpflug⸗Geſellſchaft“ nehme ihren Gang, nachdem inzwiſchen die Geſellſchaft ſelbſt in Konkurs geraten iſt. Ein Verluſt für Deutz komme nach wie vor nicht in Frage. Köln⸗Lindenthaler Metallwerke.⸗G., Köln a. Rh. Durch Verlegung des Geſchäftsjahres umfaßt der vorliegende Ab⸗ ſchluß nur die Monate September bis Dezember. Für dieſe ergibt ſich nach M. 6772 Abſchreibungen auf Anlagen und M. 18 596 auf Dubioſe nach Aufzehrung des M. 21151 be⸗ tragenden Gewinnvortrages ein Verluſt von M. 97 174, der vorzutragen bleibt. Wie der Bericht hierzu bemerkt, handelt ſes ſich nur um einen Scheinverluſt, da die Waren bis Dezbr. hergeſtellt und erſt ab Januar verkauft und berechnet werden. Den Kreditoren von M. 1,14 Millionen ſtehen M. 0,51 Mill. (M. 0,77 Mill.) Debitoren und die mit M. 0,81 Mill.(M. 0,67 Millionen) bewerteten Waren gegenüber. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Vom 1. Juli d. J. ſind weitere 18 360 000 4. öproz. zu 110 pet. rückzahlbare Schuldverſchreibungen Serie 8 untilgbar bis 1917 der Viktoria Fall und Transvaal Fall Power Company Limited gleich den bisher notierten lieferbar. 8 Vom 1. Juli d. J. gelangen 4½proz. ſteuerfreie garantierte Prio⸗ ritätsanleihe vom Jahre 1910 untilgbar bis 1920 der Moskau⸗Kiew⸗ Woroneſch⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft zur Notierung. Die Lieferung ge⸗ ſchieht per Kaſſa in Interimsſcheinen und mit Zinsberechnung ab 1. April 1910.— Vom gleichen Tage ab werden die Notierungen von der gleichen 4½proz. Prioritätsanleihe vom Jahre 1910 Serie 1 und Serie 2 in einer Rubrik geeinigt. Vom 1. Juli d. J. ab werden die Notierungen der Aktien der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie eingeſtellt. Vom 1. Juli d. J. an werden franko Zinſen notiert: Gotthard⸗ bahn⸗Geſellſchafts⸗Aktien exkl. Dividendencoupon Nr. 13, Otavi⸗ Minen u. Eiſenbahngeſellſchaftsaktien exkl. Dividendeneoupons Nr.3. Vom 1. Juli d. J. an werden die Aktien der Süddeutſchen Immo⸗ bilien⸗Geſellſchaft, auf welche eine weitere Anzahlung von 30 pCt. ge⸗ leiſtet wurde, mit 80 pCt. Einzahlung notiert. Die Zinsberechnung verſteht ſich alsdann auf 60 pCt. Einzahlung vom 1. 1. 10 a und auf 20 pCt. Einzahlung vom 1. 7. 1910 ab. Schuhfabrik Rhenanig, Mainz, inſolvent. * Berlin, 30. Juni. Bei der Zahlungseinſtellung der Schuh⸗ fabrik Rhenania, Roſenbuſch u. Co. Mainz, iſt die Diskonkoe⸗ geſellſchaft ſelbſt nicht beteiligt. Die Verbindungen treffen die Vorbeſitzer der Filiale(Bamberger u. Co.), das gleiche gilt laut „Irkf. Ztg.“ für das neuliche Falliſſement Jordan. Ronsdorfer Bank in Liqu. *Elberfeld, 30. Juni. Die Liquidatoren des Gläubiger⸗ citsſe ud der Aufſichtsrat der Ronsdorfer Bank hielten eine Sitzung ab, in der die Liquidationsbilanz vorgelegt wurde. Dieſe ergibt, daß auf außenſtehende Forderungen noch größere Abſchrei⸗ bungen gemacht werden müſſen, ſodaß ſich eine Unterbilanz von ettar 12½ Prozent für die Gläubiger herausſtellt. Da unter dieſen Umſtänden die Zuſtimmung der Gläubiger zu der weiteren Fort⸗ führung der Liquidation eingeholt werden muß, wurde auf Frei⸗ tag eine neue Gläubigerverſammlung einberufen. Sowie die Zu⸗ ſtimmung erfolgt, ſollen lt.„Frkf. Ztg.“ 10 Prozent zur Auszah⸗ lung kommen. Auch ſollen dann die Gläubiger bis auf 100 M. ſofort befriedigt werden. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkte. m. Köln, 30. Juni. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt meldet die„Köln. Ztg.“, daß die Lage weiter unklar bleibe, namentlich auch unter den Einwirkungen der Kriſen in Amerika. Es ſtehen dort jetzt 2 Machtfaktoren gegeneinander, bei deren Entſchließungen andere als rein wirtſchaftliche Fragen maßgebend ſind. Leider wirkt nun dieſes Gegenſpiel in viel höherem Maße als wünſchenswert auf die übrigen Märkte, inſonderheit auch auf den deutſchen ein, indem man den einzelnen Schwankungen dort nur zu aufmerkfam nachgeht. Es ſcheint ſich indeſſen in letzter Zeit dort das Gefühl herausgebildet zu haben, daß die tatſächliche Rückwirkung auf den Weltmarkt gar nicht ſo groß iſt. Man drückt von den Vereinigten Staaten her nicht ſo ſehr auf die Ausfuhr, ſondern ſchränkt ſie lieber weiter ein. Es zeigt ſich das namentlich dadurch, daß in England von amerikaniſchem Halbzeug gar nichts zu ſpüren iſt. Es hat ſich damit auf dem Aus⸗ fuhrmarkte wiederum eine gewiſſe Neigung zu weiteren Geſchäften gezeigt. Zur Inſolvenz der Sämereifirma J. Unger, Berlin. *Berlin, 30. Juni. Die Inſolvenz der Sämereihandlung J. Unger hatte an der Getreidebörſe wenig Einfluß, da Engage⸗ ments lt.„Frkf. Zig.“ nur an der Fondsbörſe vorhanden ſind. Vom öſterreichiſchen Eiſenkartell. *Wien, 30. Juni. Das Röhrenwalzwerk Albert Hahn akzep⸗ tierte die Vorſchläge des Eiſenkartells. Zur endgültigen Einigung iſt noch die Zuſtimmung einzelner Verbände, die größtenteils, wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, heute noch erfolgen dürften, notwendig. Der Stand der Baumwolle. Newyork, 30. Juni. Nach dem neueſten Bericht des „Journals of Comerce“ hat ſich der Stand der Baumwolle gegen den Vormonat um 195 Prozent gebeſſert. Den derzeitigen Stand ſchätzt das Blatt auf 81½ Prozent, gegen nur 76ÿ Prozent zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Pflanze, deren Wachstum um 2 Wochen zurück iſt, iſt klein, aber kräftig. Die Inſekten ſchädigen ſie nur gering. Abgeſehen von der hier zum Ausdruck kommenden Verbeſſerung im Stamm der Pflanze iſt zu beobachten, daß dieſes Jahr ein größeres Areal, nach dem Junibericht 38,2 gegen 32,3 Millionen Acres, unter Baumwollkultur ſteht.(Irkf. Zig.) ** (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Berlin, 30. Juni. Die Nachricht, daß in der Frage der Bil⸗ dung eines Roheiſen⸗Syndikats mit der Niederrheiniſchen Hütte auf der Grundlage einer Beteiligung von 160 000 Tonnen eine Einigung in der Quotenfrage erzielt ſei, iſt falſch. Die Verwaltung der Nieder⸗ rheiniſchen Hütte teilt mit, daß keine Einigung erzielt wurde und daß heute weitere Verhandlungen ſtattfinden. Neues vom Dividenden markt. J Berlin, 30. Juni. Die Faktorei und ee ee Herrenchein u. Co..⸗G. zahlt für das 1. Geſchäftsjahr 8 pt. Divid. 9 4 9 15 8 1 5 de 0 ur beſchlo pt. Dividende vorzu en. er Gewzun beträgt 120 000 4(88 000%. Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 30. Juni.(Fondsbörſe). Die in Newyork geſtern eingetretene Tendenzverflauuẽng blieb nicht ohne erheblichen Einfluß auf die Stimmung der heutigen Börſe und bei Beginn des Verkehrs war meiſt eine ſchwache Haltung vorherrſchend. Die Nachrichten, daß unbefriedigende Exekutivverkäufe an der Ber⸗ liner Börſe ſtattgefunden haben ſollen, wurden zwar befriedigend aufgenommen, doch war gerade von dieſem Markte aus heute wieder ein ſtarkes Angebot hervorgetreten. Bei dem allgemeinen Rückgang des Kursniveaus erwähnen wir zunächſt Montanwerte bei Kurs⸗ verluſten bis zu 4 pCt., beſonders flau lagen Phönix⸗Bergbau, Deutſch⸗Luxemburger, Harpener und Bochumer. Elektriſche Werte matt, recht ſchlecht lagen Schuckert⸗ Aktien, welche mit 158½% pet. er⸗ öffneten und mit 155½ pt. ſchloſſen, Siemens u. Halske verloren 5% PpEt., Ediſon beſſer gehalten. Kaſſainduſtriewerte ruhig. Flaue Tendenz weiſen chemiſche Werte auf, Anilin 2½ pCt. und Höchſter 394 pEt, niedriger. Schiffahrtswerte matt, Paketfahrt 2% pCt. nied⸗ riger. Auch der Bankenmarkt blieb von der allgemeinen Ermattung nicht verſchont. Diskonto Kommandit, Dresdner und Handelsgeſell⸗ ſchaft, ſowie Schaaffhauſener Bankverein rückgängig. Ausländiſche Fonds ruhig, Türkenloſe ſchwächer, heimiſche Anleihen beſſer gehalten da man von dem neuen Finanzminiſter eine beſſere Finanz⸗ und Anleihepolitik erwartet. Bahnen ungleichmäßig. Die Nachbörſe etwas erholt. Es notierten Kredit 209.30, Diskonto Kommandit 185.30 a 50, Dresner 157, Staatsbahn 160.50, Lombarden 22.75 a 70, Balti⸗ more und Ohio 106.30, Gelſenkirchener 203.80, Harpener 186.50 a 187.75 Bezugsrecht auf Bergmann Elektrizitätsaktien 18.10 bz. G. Berlin, 30. Juni.(Fondsbörſe). Unter dem Einfluß der ſtarken Verflauung Newyorks ſetzte die Börſe bei unſicherer Hal⸗ tung mit weiteren Abſchwächungen ein. Harpener verloren gegen geſtern 4 pCt., Gelſenkirchen 3 pEt. Ueber 2 pct. büßten Deutſch⸗ Luxemburger, ſowie Hohenlohe und Rombacher ein. Gleich beträcht⸗ lich geſtalteten ſich die Rückgänge in Etlektrizitätsaktten. Schucker! verloren 4 pCt., Siemens u. Halske ziemlich 3 pEt. Von Bahnen außer Amerikaner die bis 2 bis 3 pEt. verloren, waren beſonders Prinz Heinrich und Warſchau⸗Wiener gedrückt. Die letztgenaunten erlitten einen Verluſt von 5 pCt. Banken ſtellten ſich zum Teil über 1 pCt. niedriger. Das ſtarke Angebot wurde auf Selbſtexekutionen zurückgeführt. Interventionskäufe wurden nicht bemerkt. Fonds wurden durch die herrſchende ungünſtige Stimmung in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Ruſſen gaben auch etwas nach. Dagegen Blteben 3Zproz. deutſche Reichsanleihen behauptet. Als ziemlich widerſtands⸗ darunter. *Berlin, 30. Juni.(Produktenbörſe). Die rückläufige Preisbewegung machte heute, verſtimmt durch bie nunmehr auch an den amerikaniſchen Märkten eingetretene Ermattung weitere erheb⸗ liche Fortſchritte, wobei Weizen bis 3 und Roggen bis zu 334 nachgaben. Stärkere Begleichungen erfolgten in Roggen im Junitermin auf die Erwartung größerer Andienungen für morgen. Hafer ſchloß ſich der allgemeinen Ermattung an. wenig gefragt und Rüböl hatte bei wenig veränderten Preiſen ge⸗ ringes Geſchäft. Wetter: ſchön. ** 1* Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 30. Juni. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 20.25——.—Hafer, bad. Rheingauer—.—Hafer, nordd. norddeutſcher 20.25—.——Hafer, ruſſtſcher ruſſ. Azima 22.15—22.40„ La Plata Ulka 21.25—21.75 Mais, amer. Mixed Theddoſtia 22.25—22.50]„ Donau Taganrog 21.252175]„ La Plata Saxonska 21.75—22.—Kohlreps, d. rumäniſcher 21.75—22.—Kleeſamen, deutſch. 1 am. Winter—.—.— IL Manitoba 1—.— Walla Walla„ Provenc. Kanſas„Eſparſette Auſtralier—.——.— lgoger Rotklee „ La Plata 20.25—21.— Leinöl mit Faß Kernen, 20.25.——.—[Rüböl in Faß Roggen, pfälzer 15.75—.—.—Backrüböl 69.—— „ruſſiſcher 16.25—46.50 Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 179.380 norddeutſcher 15.75—16.— unverſt., 58 —.—Roh⸗Kärt. ſprit verſt. 80/88 176.30 16.50—16.75„„ unverſt. 92 54.30 16.75—17.25 Alkohol hochgr.,„ 92/94 54.30 „ 88½ 53.360 15.25—15.7 —.— 5 —.— * 16.50—17.— 15.50——. Luzerns ital. —— 155—170 66.—.— 2„„ 8a. „ Pfälz Gerſte, ungariſche—.—. Ruſſ. Futtergerſte 11.75—12.— 5 5 Nr. 00 0 1 2 3 + Wenenneh 51.— 30.— 28.— 26.560 23.— 11 Roggenmehl Nr. 0) 28.50 1) 20.50. lich unverändert. Maunheim, 30. Juni. Leinſaat 34.— Mk. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 30. Juni.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war wieder ſehr ſtill; Kurſe ziemlich unver⸗ ändert. 1 Aktien. Banken, Brief Geld Badiſche Bank—.— 184.—Mannh. Lagerhaus Gewrbk. Speyeröo/—.——.—Flankong, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 195,70] Rück⸗ u. Mitverf. Rhein. Ereditbank 139.40 139.20 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.50] Glas⸗Verſ.⸗Gef.—.— 2200 Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz 1920 1900 Südd. Disc.⸗Geſ.—. 117.90 Continental. Verſich. 672.— 670.— Gbem. Juduſtrie. Oherh. Berſich. esß 87 Bad.Anil u Sodafbr. 480.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—— 648.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Seinen ſtrie 140. Verein D. Oelfabriken 166.——.—a8 Weſt..⸗W. Stamm 220——.— Dingler ſche Mſchfbr. 109.— Vorzug—.— 109.30 Emaillw. Matkammer 103.— 1 5 Ettlinger Spinnere!—.— 99.— Brauereien. H. Fuchs Wgf. Holbg. 202.——.— Bad. Brauerei 77.———Hüttenh. Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen—.— 232.— Heddernh. Kupferw. u. 75 Eichbaum⸗Brauere!—.— 113.20] Südd. Kabelw Frkf. 130.— 129. Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Nähmfbr. Hald u. Neu—.— 256.— Kleinlein, Heſdelderg—.— 185.50] Koſth. Cell u. Papierf. 205.ä——. Hombg. Meſſerſchmitt—.— 33.— Mannh. Gum u. Asb. 148.—146.—. Ludwigsh. Aktienbr.—.— 216.— Maſchinenf. Badenſa—.— 200. Mannh. Akttenbr.—.— 135.— Oberrh. Eleklrizität— 19. Brauerei Sinner 250.——.—Pfälz. Müblenwerke Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50] Pf. Nähm. u. Fahrradf. „Schwartz, Speyer 125.— 124.— Portl. Zement Hdlbg. „S. Weltz, Speyer——— Nh. Schuckert⸗Geſ. 8 z. Storch., Speyer———„—n— Südd. Draht⸗Induſt. 144.—— Br. Werger, Worms 83.——.— Verem Freid Ziegelw. 120.—— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Trausport Zellſtoffabk. Waldhof 263.—— u, Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 201 87 Brief Geld —.— 85.— 1805— ———.— ——— „„ Speyr. Würzmühle Neuſtadt—.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Frankenih.— „Mannh. Dampfſchl. 48.—..— Zuckerraff. Mannd. fähig erwieſen ſich öſterreichiſche Werte. Geld über Ultimo 6 pt. und Mais blietß Tendenz: Weizen feſter. Roggen, Hafer, Gerſte und Mats ziem 4 6. Seite Aseusrol- Augeiger- Abendblatt⸗) Mannheim, 30. Juni. Frankfurter Effektenbörſe. egramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 290. 80. 290. 60. miſterdam kurb 169.30 169.25[ Check Paris 81.15 81.125 BgBeelgien„ 380.825 80 80 Paris kur) 81.125 81.083 FTualien„ 80.675 30.65 Schweitz. Plätze„ 8105 81— Eheck London 20.447 20.442/ Bien 85.095 85.065 London„20.41 20.412/ Napoleonsd'or 16.96 16.26 lang———[brivatdiskonto 3/1% 8. Staatspapiere. A. Deutſche. 29 30. 29. 30 A0ſe deulſch. Reichsanl. 101.85 101.90% Mh. Stadt⸗A. 198s———— 8 5„ 1909———.— 1„„ 15 85⁰ 55 92 90 92.9003½%„„ 0„ 1909———B. Ausländtſche. „ 84.80 84.855 Arg. i. Gold⸗A. 1887—— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 101.85 101.900/5%ö Chineſen 1896 101.60 101.20 4 do. do. 19o9—.——1½%„„ 1898 98 80 98.60 8„ 7 92.90 92.90½ Japaner 97.— 67.60 3„ 1909———.[Mexitaner äuß. 88/90 99,15 92.15 13 84.70 84 6586 Nerikaner innere 69.40 69.30 Abadiſche Sk.⸗A.1901 100 60 100.400 Bulgaren 101.80—.— „„1908/09 101.40 101 308 ¼ͤ italien. Rene— 96 20 96.20½ Oeſt. Silberrente 97 65 97 65 3 4 5 M. 98 60 98.80%4%„ Papierrent.— 8%„„ 1900———.—Oeſterr. Goldrente 99 10 99.15 „%„„ 1904 9ʃ.35 91.60ſ Vortug. Serie 6 70 66.80 tiei de ides„ III 67.75 67.80 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101.20 101.100½ neue Ruſſen 19)5 100.10 100.65 „„„ 1918 101.30 101.75t Ruſſen von 1880 91.60 91.50 %½ do. u. Allg. Anl. 91.85 91.754 ſpan. ausl. Rente—.——.— do..⸗B.⸗Obl. 83 50 83.5004 Türken von 1903 87.80. 87 50 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.70 100,70%%„ unif. 9420 93 50 91.70 91 80ſ4 Ung r. Goldrente 95.15 94.90 Heſſen von 1908 101.35 101800[(4„ Kronenrente 92,15 92.20 Heſſen 80.85 80.700Verzinsliche Loſe. Sachſen 83 20 83.303 Oeſterretchiſcher860 173.30 173.10 Mh. Stadt⸗. 1907 100 20—.—Fürkiſche 183.50 182.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bab., Zuckerfabrit 200 30 200.80fSedd. Ku. u. Südd. Kb. 127.50 127.— Südd. Immobll.⸗Geſ. 92.50 92 50ſKunſtſeidenfabr. Frkf. 171.50 170.— Gichbaum Maunheim 113.— 113.—Lederwerk. St. Ingbert 84.25 84.50 Mh. Aktten⸗Brauerei 135.—135.—Spicharz Lederwerke 102 20 101.— Parkakt. Zweibrücken 91.— 91.—Ludwigsh. Walzwähle 170.— 160.— Weltz„Sonne, Speyer 88 50 88.50Adlerfahrradw. Kleyer 414.30 411.50 Cementwerk Heideldg. 148.90 47 50 Maſchinenfbr. Hilpert 84 50 83875 Cementfabr. Karlſtadt 131.50131.50 Maſchinenfb. Badenia 201.— 201.— Badiſche Anilinfabrik 478 20476— Dürrkopp Ch. Fabrik Griesheim 259 50259.—Maſchinenf. Gritzuer 242.10 242. Farbwerke Höch't 483.75 480.—Maſch.„Armatf. Klein 121.— 121.— er chem. Fabrik Mh. 325 30 325[Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Ghem. Werke Aldert 480.20 480.—-] Gebr. Kayſer Südd. Drahtind. Peh. 144—143 80Röhrenkeſſelfabrit Akkumul⸗Fab. Hagen 212.— 219.— porm. Dürr& Co. 2070 20.50 Acc. Böſe, Berlin 11.— 11.— Schnellpreſſenf⸗ Frkth. 218,.—216.50 Gleltr.⸗Geſ. Allgem. 270.—266.—Vek.deütſcher Oelfabr. 166.—16590 145.20—. Lahmever 113.2512.J Schuhfabr. Herz, Irkf. 123.—121.— GClektr.⸗Geſ. Schuckert 161 30 155.50 Seilinduſtrie Wolff 139.—139.— Rheiniſche 130.—129.—'wollſp. Lampertsm. 55— 55.— Siemens& Halske 242.50 237.— fammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Gumi Peter 360.25 361.60 Zellſtoffabr. Waldhof 262.10 262.— Weyß u. Freytag 149.50 149.80 Bergwerksaktfen. Bochumer Bergbau 232— 226.70J Harpener Bergbau 19g 10 183.10 Buderus 108.— 107.50fKaliw. Weſterregeln 219.— 216.75 Oberſchl. Eiſenindu tr. 102.50 101.75 Bhönix 225.— 220.— Br. Königs⸗ u. Laurah. 174.75 172.50 Gewerkſch. Roßleben 000 00 000 O0 Contordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luremburg 207.50 203.— Eſchweiler Bergw. 192.20 189.50 Friedrichshütte Bergb. 129. 129.— Gelſenkir hner 209.— 204— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.G. 122.80 122.50 Hamburger Packet 143.60 140.— Norddeutſcher Lloyd 110.40 109.— Deſt.⸗Ung. Staatsb. 160 80 160.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.10 22.75 Pfandbriefe. —— Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahnn—.— do. Meridionalbahn 133 20 188.50 Baltimors und Ohio 108.80 106.20 Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Oyp.-Ifdt. 100.— 100.— lee Preuß. Pfandb. 4% F. K.. Pfobr.05 100,20 100.20 Bank unk. 1919 101.— 101.— 40/, 1 1910 100— 100.— 10% Pr. Pfdb. umt. 15 100.— 100.— 4% Pf.HupB. Pfdb. 100.10 100. 10 100 10 100,10 92.40 92.30 1 94.— 84.— 31ſe% Pr. Bod.⸗FIr. 91.10 91.10 51½ 91.30 91.80 eeGtresd. Pfd.o90 99.60 99 60/ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4* 283 Kleinb. b. 414— 4 8. 099 40 99.50 3½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ %%„ br. v. 0! Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unt. 0 69.40 99.80 SObl. unfändb. 12—— 4„.03 4% Rh.§. B. Pfb. 02 99 50 99.50 Uuz. 12 99.70 99.904%„„„ 1907 99.50 99.50 5%„ Pfdbr..86 dch„„„ 1912 99.70 99.70 e: e 98/08 91.70 91.400%„ 1919 101. 101.— 14„Gom.⸗Obl. 11%„„verſchied. 91.— 91.— Vv.0 L,unk. 10 100.50 100.500½ 1 91.— 91.— „%„Gom.⸗Obl, 11% Nh..⸗B. 6. 91.— 91.— v. 87/1 9170 91.70% R. W. B. C..1io— bel, bl.%, Pf. B. Pr.⸗Obl.—— u. dtoe 91.0.7011eſ Pf.. Br⸗O7.———— 4% Pr. Pfdb. unk. o9 99.10 99.10%„Ital. ſttl.a. E.——:-— „ 12 99.80 99 30 9 „„„ 14 99 70 99.7cl izung. Gerſ.-.⸗A. 750.— 750.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 134.— 134.50 Oeſterz.-Ung Bank 130.20 130.80 u. Metallb. 117.— 117— Oeſt. Jänderbauk 125.—125.— andel gGeſ. 172.90 171.10 Kredit⸗Anſtalt 210.— 209.30 u. Dist-C. 118.50 118.50. Wingiſche Bauk 101.20 101.20 Bank 130.50 130.40 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 195. 194.20 Deutſche Bauk 251.40 250.— Preuß. Hypotheknb. 123.50 123 50 Deutſ aſtat. Ban! 150.50 144.30] Deutſche Reichsbk. 124.89 144.80 Efkekten⸗Ban! 10850 8— Nbein. Kreditbank 139.25 139 25 ne⸗To 187.— 185 30 Rhein. Hyp.⸗B. M. 197.—.— Bant 158 30 158.80 Schaaffg. Bautver. 144 70 142.10 9b.⸗Ban; 21050 210,40 Südd. Bank Nhm. 118.—118.— Creditv. 168.80 168.70] Biener Bankver. 136.50 138.50 128 90 128 50 Südd. Diskont 118.— 118.— Zank Ottomane 144.—144.— t a., 30. Juni. Kreditaktten 209.30, Nieconte⸗ Darmiädter 130.—, Dresd aer Zaui 15750 Han Deutiſche Bank 250.25 Stattadabn 160.50 228.—, Jelſenlischen 205.28, Laura düite * Berliner Effektenbörſe. Berl in, 30. Juni.(Anfanas⸗Kurſe.) Kroditaktien Disc.⸗Kommandit Staatsbahn Lombarden Bochu mer Berlin, 30. Juni. Wechſel London Wechſel Paris 4% Reichsanl. 0ʃ 4%„1909———.— 88% Neich anl. 93.— 93.— 8 0„%ͤ00 4% Reichsanleihe 84.80 84.70 8% Gonſols 102.— 102— 34„ 1909———.— 3%„ 93.— 93.— 3%„ 1909—.——.— 86% 84.75 84 60 40% Bad. v. 1901 100.60 100.70 4%„„ 1908/9 101.— 101.10 3%„ bonv.—.——.— 3%„ 190¾67 91 30 91.30 3½%% Bayern 9190 91.90 3% Heſſen 91 70 91.60 3% Heaſſen 80.75 80.80 39% Sachſen 83.40 83 40 4½% Japaner 1905 97.30 97.50 3e% Italiener—.——.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.50 92 30 4% Bagdadbahn 87.75 8750 Deſter. Kreditaktten 210 25 209 60 Berl. Handels⸗Geſ. 172.80 170.60 Darmſtädter Bank 130.20 130.10 Deutſch⸗Aſiat. Bank 150,10 145.— Deutſche Bank Dise.⸗Kommandit Dresdnor Bank —— 200.,10 Laurahütte 186.90 185.50 Phönix 160.75 160.80 23.10 22.70 232 20 228.— (Schlußkurſe.) 20.44 20..4 81.12 81.12 101.90 101.90 251.10 250 10 187 1885 Harpener Tend.: ſchwach. Roichsbank Röhein. Kreditbank Nuſſenbant Schaaffh. Bankv. Staatsbahn ombarden Baltimore u. Ohio Canada Paciſic Hamburg Packet Nordd. Lloyd Bochumer Denutſch⸗Zuxembg. Dortumnder Gelſenkirchner ar pener aurahütte Phöuix Weſteregeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anilin Anilin Freplon Brown Boveri Chem. Albert Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim Nüttgerswerken 158.20 156 70 Zellſtoff Waldhof Privatdiskont 3½% W. Berlin, 30. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten Diskonto Komm. Londoner Effektenbörſe. 210.10 209.70 186.70 185.— Bondon, 30. Junl.(Telegr.) Berliner Produktenbörſe. Berlin, 30. Juni.(Telegramm.)(Produktensö rſe.) Staatsbahn Lombarden Anfangskurſe der 2/ Conſols 825/. 82% Moddersfontein i 3 Reichsanleihe 88% 83 ½% Prsmier 8% 8¼ 4 Argentinier 90), 90¼ Nand mines 9— 75 4 Italiener 104% 104% Atchiſon comp. 103/ͤ 101— 4 Japaner 95% 95% Canadian 195½ 198%½ 3 Mexikaner 36— 36—]Baltimore 112˙5ä 110½ 4 Spanier 94— 94—Chikage Milwaulee 125½ 121 Otto manb ank 18¼ 18¼ Denvers eom. 34½ 32— Amalgamated 64%½ 62½ Erie 27— 25%¼ Anacondas 8— 7¼Grand TrunkIII pref. 51¾ 46 ¼ Nio Tinto 64˙%% 64%½„ 7 28/ 26½ Central Mining 16% 16¼/ Louisville 149— 145 ½ Chbartered 31% 30˙½/ Miſſouri Kanſas 86% 33½ De Beers 17½ 17% Onfario 4½% 44— Caſtrand 5½% 5½/ Southern Paeifie 121— 116/ Geduld 2½ 2— Union com. 172ʃ% 165— Gold ftelds 6˙ 6½/ Steels com. 77. 73¼ Ingersfontein 8/% 8˙% Tend.: träge. MWiener Vörſe. Wien, 30. Juni. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 668.— 669.20] Oeſt. Kronenrente 65.18 95.15 Länderbank 497.— 497.—-„ Papierreute 97.90 97.95 Wiener Bankverein 542.— 542.—-]„ Silberrante 97.90 97.95 Staatsbahn 752.— 751.— Ungar. Goldrente 113.40 113.45 Sombarden 115.50 115.50„ Kronenrente 92.25 92.25 Marknoten 119.48 117.47/ Aipine Montan 787.— 744.— Wechſel Paris 95.35 95.38] Tend.: feſt. Wien, 30. Juni. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 667.50 668.50Buſchtehrad. B. 953.— 946.— Oeſterreich⸗Ungarn 1825 1825 Oeſterr. Papierrente 97.90 97.95 Bau u. Betr...———„ Silberrente 97 90 97.95 Unionbauk 601.— 602.—„ Goldrente 116.55 116.45 Ungar. Kredit 842.— 841.—Ungar. Goldrente 113.40 118.40 Wiener Bankverein 542.— 542.— Kronenreute 92.20 92.30 Länderbauk 497.— 407.— Wch. Fraulf. viſta 117.47 117.42 Türk. Loſe 259.— 258.—-„ London„ 240.17 240,.10 Alpine 741.— 74.—-[„ Paris„ 95.38 95.31 Tabakaktien———, Amſterd.„ 199.20 190.10 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.11 19.10 Holzverkohlung—.——:[Marknoten 117.47 117.42 Staatsbahn 751.— 750.20/ Ultimo⸗Noten 117.50 117.45 Lombarden 115.50 114.50 Tend.: willig. Preiſe in Mart prs 100 kg frei Berlin nstts Kaſſe. Weizen per Juli „ Sept. 4 Roggen per Juli „Sept. Dt. „Dezbr. Hafer per Juli „ Sept. „Okt. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 30, Junl. Getreidemarkt.(Telegramm.) Weizen per Mai „„ D. Roggen per Mai ** Hafer per Mai Mais per Juli Auguft ** Kohlraps Augu! 29. 80. 204.25 201.— 192.75 188 25 193.— 188 25 148.25 143.75 151 25148 50 152.25 149.50 153 50 150.75 146.50 14.— 151 50 149.25 152.75—.— 28. 30. per 50 kg per 50 kg ——— ſtetig———2 malt 98—— 937— ——— fetig———— mwillig 694—— 688— „—2—— ſetig 7123ͤ—— 730—— 530—— ſtetig 528—— rußhig 1195—— träge 11 90—— lräge Wetter: Regendrohend. 29. 30. Mais per Juli—.——.— „ Auguſt——.— „ Sept—.——- Rüböl per Juni 52.20 52.30 „ Okt. 51.30 50.70 „ Dez. 51.60 51.— Spiritus 7oer loko—.——.— Weizenmehl 27.75 27.50 Roggenmehl 19.70 19.60 TLiverpooler Börſe. Jiverpool, 30. Juni.(Aufaugslkurſe.) 29. ee Mafs ver Jult per bnbe-Somnasdl 188.30 69 ſtetig 6115 — tr Südd. Disc.⸗G.⸗A. D. Steinzeugwerke Tonwaren Wiesloch 108 50 Wf. Draht. Langend. 230.60—.— 175.50 178 70 225.50 221.75 193 20 198 75 144— 189.40 160 10 144.— 117.80 160.80 23.— 108.80 190.70 143.10 110 50 230.70 204.50 94.— 208.40 192.— 174.90 224.20 218 70 268.50 478.— 366 20 193.30 480.50 238.— 488 50 203.50 185 70 149.40 139.40 158.70 143 50 118.— 160.70 20.70 105.90 186.60 140.— 108.60 228.50 202 90 92 20 203 50 186 70 178.70 220.— 218.10 264.50 475.50 365.— 191.— 482.50 237 20 482 50 202.— 185.— 108.— 260.— e 160.70 160.70 22.90 22.70 Gffektenbörſe. 30. 608ʃ5 6010½ — ruhig träge — — Aberſeeiſche Iichi fahrts⸗Helegramme. Sonthampton, 28. Juni.(Drahtbericht der White Star Line hampton.) Der Schnelldampfer„Majeſtic“ am 22. Juni von New⸗Nork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. New⸗Hork, 28 Juni.(Drahtnachricht der Holland⸗Amerika⸗Linle) Rotterdam.) Der Dampfer„Ryndam“ am 18. Juni von Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Pork, 28. Junf,(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen.) Der Dampfer„Finland“ am 18. Juni von Antwerpen ab iſt heute hier angekommen 8 Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. **** Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Nlohb, Bremen. 29. Juni. D.„Franken“ angekommen Antwerpen, D. angekommen Antwerpen, D.„Erlangen“ ——— „Derfflinger“ angekommen Genua, Genua, D.„Kronprinz Wilhelm“ abgefahren Bremerhaven, „Willehad“ paffiert Lizard. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. **** X Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold. 30. Juni 1910. „Tübingen“ angekommen Operto, D. D.„Prinz Ludwig“ angekommen 90 abgefahren Newyork, D.„Goeben“ D.„Scharnhorſt“ abgefahren Neapel, D. voviſtonsfrei! Wir ſind als Selbſtkontrahenten Kaͤufer unter Vorbehalt:„ 4 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 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Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme an dem schweren Verlust sprechen wir unseren innigsten Dank aus. 8745 Familie Schroth. Fernſprecher: Nr. 56 und 1682 fpftiatren . kür Clelch⸗ u. Wedhselstrom Elektrizitäts-SGesellschaft m. b. Hl. 5 Maunheim, 30. Junt. General⸗Anzeiger. (Abendßblatt.) 7 7. Seite. die allein echten MAddl-Bouillon-Würfel zu erhalten, verlange beim Einkauf ausdrück- lich MRAGGIs Bouillon-Wurfel und achte auf den Namen„MAGGI“ sowie auf die Schutzmarke—5 Kreuzstern. 2J22! ͤÄ0¼t dd „Behaftet mit hartnäckigem Hautausſchlag habe ich nach 1 Stück Zucker's Patent⸗Medizinal⸗Seiſe ein vollſtändig reines Geſicht. Ich gebrauche Ihre Seife zeitlebens. O. W. in Guben.“ à Stck. 50 Pf. (15% ig) u. 1,50 Mk.(35% ig, ſtärkſte Form). Dazugehörige Zuckooh⸗Creme 75 Pf. u. 2., fern. Juckooh⸗Seife(mild) 50 Pf. u. 1,50 M. Bei Pelikanapoth., Ludwig& Schütthelm, Friedr. Becker, Th. v. Eichſtedt, Otto Heß, Heinr. Merckle, M. Oettinger Nachf., G. Springmann, Gg. Schmidt, Badeniadrog., 30f. Brunn Nachf.(Engros: Leo Treuſch). 2298 Iwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 1. Juli 1010, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Näh⸗ maſchine, 1 Bett, 1 Laden⸗ einrichtung, 1 Partie Kä⸗ fige, 1 Warenſchrank, 1 Pianino, Bilder, 1 Diplo⸗ matenſchreibtiſch, 1 Akten⸗ ſchränkchen und 1 Kopier⸗ preſſe. 5182g Mannheim, 30. Juni 1910. Roſter, Gerichtsvollz. Velanntmachung. Ergänzungswahl in den Stiftungsrat der Freiherrl. v. Hövel'⸗ ſchen Stiftung betr. 28841 J. Bei der heute durch den Bürgerausſchuß vorgenommenen Ergän⸗ zungswahl in den Stif⸗ tungsrat der Freiherrlich von Hövel'ſchen Stiftung wurde Herr 175 Adam Lamerbin, Glaſermeiſter für eine Amtsdauer bis September 1911 als Stif⸗ tungsratsmiiglied gewählt. Dies wird mit dem An⸗ fügen zur öffentlichengennt⸗ nis gebracht, daß die Wahl⸗ akten acht Tage lang zu jedermanns Einſicht in der Stadtratsregiſtratur auf⸗ liegen, und daß etwaige Be⸗ ſchwerden oder Einſprachen gegen die Wahl binnen 8 Tagen von der Bekannt⸗ machung an bei Großherzl. Bezirksamt oder dem Bür⸗ germeiſteramt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Bezeichnung der Beweismittel angebracht werden müſſen. Maunheim, 28. Juni 1010. Oberbürgermeiſter: Martin. Zwangsberſſeigerung. Freitag, den 1. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfanblokale 2 4, 5 hier gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Landauerwagen, 1 Paar Befamtmachüngz-. Ergänzungswahl in das Stadtverordne⸗ tenkollegium betr. Nr. 28295 J. In der heu⸗ tigen Wahltagfahrt wurde Herr Fabrikant Julius Thorbecke hier auf die Dauer bis zur nächſten regelmäßi⸗ gen Erneuerungswahl d. i. Herbſt 1011 in das Stadt⸗ verordnetenkollegtum ge⸗ wühlt. Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Keuntnis gebracht, daß die Wahlakten während der nächſten 8 Tage im Rathaus 3. Stock, Stadtratsregiſtra⸗ tur, zu jedermanns Einſicht offen liegen und daß etwaige Einſprachen oder Beſchwer⸗ den gegen die Wahl während dieſes Zeitraumes beim Bürgermeiſteramt oder bei Großherzoglichem Bezirks⸗ amt hier unter ſofoyrtiger Bezeichnung der Beweis⸗ mittel ſchriftlich oder münd⸗ lich zu Protokoll zu geben ſind. 174 Mannheim, 28. Juni 19010. Oberbürgermeiſter: Martin. iietresuche Ein ſchön möbl. Zimmer, Mitte der Stadt, auf Tage zu mieten geſucht. Offert. m. Preis P 610 Hauntpoſtlag. 33435 Für ein größeres Juſtalla⸗ tivusgeſchäft der elektr. und ſanitären Branche, welches 3 ſehr umfangreiche und gute Mleers Kundſchaft hat und mit größ. Aufträgen für die nächſten Wagen, 1 Sprechapparat mit Platten, 1 Schrelb⸗ 2 Jahre verſehen iſt, wird maſchine, Betten, Möbel ein möglichſt brauchekundig. aller Art u. Verſchiedenes. Mannheim, 30. Junt 1010. 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Langerötter 8284. ———— tung den Sitzungen bei. Allgemeine Anerkennung hat die über⸗ —— . Sibele, 0 rg der die Angellagte] aus ruhige und geſchickte Art der Prozeßführung gefunden, ob wohl Der Allenſteiner Mordprozeßz. 2[Von unſerem Korreſpondenten). —. Allenüein.. Zum Vorgängen 5 age ſtehen kann 3 Der Allenſteiner Rieſenprozeß liegt in den letzten Zügen. ſelbſtverſtändlich in keiner Weiſe für die Koſten des Verfahrens die Nerzandlungen in den erſten zwei Wochen unter einer geradezu r Und wäre nicht am geſtrigen Dienstag ein wieberholter Schwäche⸗ in Anſpruch genommen werden, obwohl er in dieſem als Beiſtand Fee biee⸗ e Dareee Arreſt in Höhe von 15000 Mark ausgebracht um einen Teil der de 1, ent wohnte dann und wann als Beau Gerichtskoſten ſchon vor Beendigung des Verfahrens zu ſichern. 1 Der Eheman hccrkt 8 anfall der Angeklagten und heute, Mittwoch, der katholiſche Feier. zugelaſſen wurde. Ueber ihre beiden Kinder wird Frau p. Schö⸗ einoh, nnd obwobl die Ardreßmaterie wit Racſich auf die ſchon tag Peter und Paul dazwiſchen gekommen, der hier im latho⸗ liſchen Ermland ſtreng gefeiert wird, ſo wäre wohl ſchon heute abend das Urteil in der Affäre Schönebeck⸗Weber zu erwarten ge⸗ weſen. Doch rechnet man beſtimmt damit, daß am Freitag abend ſpäteſtens aber Samstag die Entſcheidung in der Sache ergehen wird, der man in ganz Deutſchland mit Intereſſe entgegenſieht. Die Hauptſchuldfragen in dem Prozeß, die den Geſchworenen vorgelegt werden ſollen, lauten: K. Iſt die Angeklagte Frau Toni Weber geb. Lüders, ver⸗ witwet geweſene Frau v. Schönebeck ſchuldig, im Jahre 1907 zu Allenſtein den Hauptmann v. Göben, welcher in der Nacht zum 26. Dezember 1907 in Allenſtein einen Menſchen, den Major von Schönebeck, vorfützlich getötet und die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt hat, zu der von demſelben begangenen ſtrafbaren Handlung durch Verſprechen oder durch andere Mittel vorſätzlich beſtimmt zu haben? B. Iſt die Angeklagte ſchuldig, im Jahre 1907 zu Allenſtein den Hauptmann v. Göben, welcher in der Nacht zum 26. Dezember 1907 in Allenſtein zugleich durch die zu A bezeichnete Handlung ſich an einem Vorgeſetzten, dem Major 5. Schönebeck, tätlich vergriffen und dieſe Handlung mit einer Waffe ausgeführt hat, und zwar ſo, daß die Tätlichkeit den Tod des Vorgeſetzten verurſacht hat, zu der von demſelben begangenen ſtrafbaren Handlung durch Verſprechen oder durch andere Mittel vorſätzlich beſtimmt zu haben? Bejahen die Geſchworenen dieſe unter Berückſichtigung der 88 211 und 48 des St.G. B. und des 5 49 des Militär⸗St..B. ge⸗ ſtellten Hauptfragen, ſo kommt die Todesſtrafe mit den üb⸗ lichen Nebenſtrafen in Betracht, die in dauerndem Verluſt der Hrgerlichen Chrenrechte, entſprechender Zuchthausſtrafe für das Kikitäriſche Vergehen und der Tragung ſämtlicher Koſten beſtehen. Neben dieſen Hauptfragen werben, wie die„Deutſche Journal⸗ poft“ von autoritativer Seite erfährt, den Geſchworenen auch noch die Unterfragen wegen Beihilfe nach 68 211, 49 St.⸗G.., wegen einfacher Begünſtigung nach 5 257, ferner wegen Begünſtigung vor der Tat nach 8 257 Abſatz 3 und wegen Nichtanzeige drohen⸗ der Verbrechen nach 8 129 St.⸗G.-B. geſtellt werden. Für den Fall der Verurteilung der Angeklagten, ſei es auf Grund der Hauptfragen, ſei es auf Grund der Nebenfragen, hat ſie auf alle Fälle die Koſten des Verfahrens zu tragen, die in die⸗ ſem Rieſenprozeß ganz außerorbentlich hohe ſind und auf etwa 60 is 70 000 Mark veranſchlagt werben, das heißt die Gerichtskoſten, ſotpeit die Koſten des Verfahrens, ber Sachverſtändigen, der Zeu⸗ gen uſw. in Frage kommen. Daneben laufen die Honorare und Prozeßgebühren, welche die Angeklagte an ihre drei Verteidi⸗ ger Rechtsanmalt Bahn(Berlin), Juſtizrat Selſo(Berlin] und Nechtsanwalt Salzmann[Allenſtein) zu zahlen hat, und die auf elwa 60 000 Mark veranſchlagt werden. An dritter Stelle hat ſie erhebliche Koſten für private Ermittlungen gehabt, ſodaß neben den 70 000 Mark Gericht⸗loſten ſaſt die gleiche Summe ihrer ſon⸗ alſo etwa 140 000 Mark, in Frage kom⸗ men. Ihr Ver wird auf ungefähr 350 000 Mark veran⸗ ſchlagt, wobor Mark in Preußiſchen Konſols und anberen wmündelficheren Papieren durch ihren Verteidiger Rechtsanwalt Salzmaun als Kuntio bei der hieſigen Gerichtskaſſe hinterlegt d Auf dieſe Summe hot die Staatsanwaltſchaft bereits einen ſtigen Kyſten, zuſammen ſtizbeamten und Rechtsanwälte bleiben den Verhandlungen gera⸗ nebeck⸗Weber auch nach ihrer etwaigen Freiſprechung kein Ver⸗ fügungsrecht mehr haben, da inzwiſchen einer der Brüder des erſchoſſenen Mafors, der Hauptmann v. Schönebeck(Karls⸗ ruhe) als Pfleger beſtellt iſt und dieſer die Erziehung der Kinder durch ſeine Familienangehörigen bewirken läßt. Die lange Dauer des Prozeſſes hat hier und da zu der Meinung geführt, daß bie Verhandlungen zu langſam vonſtatten gegangen ſeien. Dieſe Meinung wird jedoch durch den einfachen Hinweis auf die Dauer des ziemlich gleichgearteten Tarnowska⸗Prozeſſes in Venedig wi⸗ derlegt, der volle ſieben Wochen in Anſpruch genommen hat. Auch der Kroſigk⸗Prozeß in Gumbinnen, der Kieler Werftprozeß, der Leipziger Bankprozeß, der Caſſeler Trebertrocknungsprozeß und der Prozeß gegen den Grafen Pfeil haben nicht viel weniger Ver⸗ handlungsdauer erfordert. Es kam aber noch der ſchwankende Geſundheitszuſtand der Angeklagten hinzu, der das Gericht ge⸗ vadezu gezwungen hat, die Dauer der einzelnen Sitzungstage nicht allzulange auszudehnen, da ſonſt die Verhandlungsfähigkeit der Angeklagten und damit der Abſchluß des Prozeßes überhaupt in Frage geſtellt worden wäre. Die Annahme, daß der Schönebeck⸗Prozeß noch weitere Opfer fordern wird, ſcheint wenig Unterlagen zu haben, da das große Repirement, das die durch die traurige Affäre aufgedeckten Zu⸗ ſtände in der Allenſteiner Garniſon gezeitigt hatten, bereits 1908 vollzogen iſt. Die Stadt Allenſtein iſt durch den Prozeß nicht nur in ganz Deutſchland in einer allerdings nicht gerade angenehmen Weiſe bekannt geworden, ſondern ſie hat durch ihn auch einen ziemlichgroßen wirtſchaftlichen Vorteil gehabt. Die Hotels der Stadt wurden nicht leer von Zeugen und Sachverſtän. digen des Prozeſſes, und auch die große Zahl der Preſſevertreter hat ein ſchönes Stück Geld hier gelaſſen,— vor allem auf dem Allenſteiner Hauptpoſtamt, das an Telephon⸗ und Telegrammge⸗ bühren während dieſer Zeit mehr als 6000 Mark eingenommen hat. Die Befürchtung, daß hier im fernen Oſten die Telegraßhen. und Telephonverhältniſſe ſchwierige ſein würden, hat ſich als durchaus grunblos erwieſen. Die Poſtbehörde war vielmehr den Journaliſten aus aller Herren Ländern von Anfang an in liebens. würdigſter und verſtändnisvollſter Weiſe entgegengekommen durch Errichtung beſonderer Telephonzellen und Freihaltung der Lei⸗ tungen. Die Villa Schönebeck, die jetzt eine Haushalhungsſchule für junge Mädchen beherbergt und früher die Amtswohnung des Allenſteiner Landrats war, iſt während der ganzen Zeit des Pro⸗ zeſſes das Ziel zahlloſer Neugierigen geweſen, die eine gleichzeitig hier ſtattfindende Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Ausſtellung in großen Maſſen herbeigelockt hatte. Anerkannt muß werden, daß die Be⸗ völkerung, für die allerdings die Affäre Schönebeck ſchon vor zweieinhalb Jahren abgeſchloſſen war, den Prozeß nicht durch läſtige Neugier und Aufdringlichkeit geſtört hat. Pöbelexzeſſe wie beim Kwileckaprozeß in Berlin oder beim Hauprozeß in Karls⸗ ruhe waren in der zumeiſt von Militär und Beamten bewohnten Stadt Allenſtein von vornherein ausgeſchloſſen. Das Offiziers⸗ korps mit ſeinen Damen hielt ſich ſowohl von dem Prozeß wie von Geſprächen über ihn vollkommen ſern. Auch die Allenſteiner Ju⸗ beinahe drei Jahre zurückliegende Tat eine beſonders ſchwierige war. Auch die Staatsanwälte und Verteidiger haben niemals die Konzilianz vermiſſen laſſen, die notwendig war, um den Prozeß zu einem gedeihlichen Abſchluß zu führen. Ein großes Maß von Geduld mußten die Geſchworenen aufwenden, die in der Mehrzahl dem landwirtſchaftlichen Berufe nachgehen und wochenlang ihre Wirtſchaften ſich ſelbſt überlaſſen mußten. Aber auch die Ange⸗ klagte hat bis faſt zuletzt durchgehalten, obſchon man ſich dem Ein⸗ druck nicht verſchließen kann, daß ſie nunmehr am Ende ihrer Kräfte angelangt zu ſein ſcheint. Der geſtrige Ueberfall auf ihren Mann, den ſie im Verdacht hat, daß er ſie auch im Fall ihrer Freiſprechung mit Hilfe der Pſychiater in eine Irrenanſtalt bringen will, ſpricht dafür, daß es höchſte Zeit iſt, den Prozeß zu beenden, damit die aufgewendete Zeit und Mühe nicht ſchließlich doch noch vergeblich geweſen iſt. Ein merkwürdiger Zufall hat in gewiſſer Beziehung den Allenſteiner Mordprozeß mit dem ähnlich gelagerten Hauprozeß in Karlsruhe in Verbindung gebracht. Der erſchoſſene Major v. Schönebeck iſt nämlich auf demſelben Friedhof in Karlsruhe beige⸗ ſetzt, auf dem auch die von Karl Hau erſchoſſene Frau Medizinalrat Molitor ruht, und die beiden Kinder des Herrn v. Schönebeck wohnen in der ſüddeutſchen Reſidenzſtadt. Hauptmann v. Göben dagegen iſt hier in Allenſtein beerdigt, und zwar auf dem neuen Stadtfriedhof, der an der zur Allenſteiner Gewerbe⸗ und Indu⸗ ſtrie⸗Ausſtellung führenden Jakobsberger Chauſſee liegt. Auf dieſem ſtädtiſchen Begräbnißplatze werden auch die verſtorbenen Angehörigen der Allenſteiner Garniſon beigeſetzt, und in langen ſchnurgeraden Reihen liegen hier die Gräber der toten Dragoner, Artilleriſten und Infanteriſten. Sie ſind mit Eispflanzen ge⸗ ſchmückt und ſo gleichmäßig gehalten und gepflegt, daß jedem Friedhofbeſucher ſofort ein großer ſchwarzer Granitſarkophag ins Auge fällt, der ſich zwiſchen zwei Dragonergräbern erhebt und die Grabſtätte des Herrn v. Göben umſchließt. Zu Häupten liegt ein ſchwarzes poliertes, von grünem Epheu umrangtes Marmorkreuz, darunter lieſt man auf einer Granittafel die Worte:„Hier ruht der Hauptmann Hugo v. Göben, geb, den 16. Januar 1870, geſt. den 2. März 1908.“— Die Grabſtätte iſt von der in Steiermark lebenden alten Mutter des unglücklichen Selbſtmörders hergerich⸗ tet und wird von ihr unterhalten. Zu Beginn des gegenwärtigen Piozeſſes iſt aus Charlotten⸗ burg, dem Wohnorte der Frau p. Schönebeck⸗Weber, eine anonyme Kranzſpende eingelaufen, die auf der unteren Hälfte des Sarko⸗ phags niedergelegt worden iſt. Der Rieſenkranz, aus Roſen und weißem Flieder, umrahmt die Grabinſchrift, während zu Häupten ein anderer, ebenfalls anonym eingeſandter Kranz aus Bonn ſeinen Platz gefunden hat. Die Beerdigung des Herrn v. Göden hat ſeinerzeit in aller Stille ſtattgefunden. Die Leſche wurde vom Militär-Unterſuchungsgefängnis abends durch den Allenſteiner Stadtwald in die Leichenhalle des Friedhofs geſchafft und von hier aus wiederum abends, in Gegenwart der Mutter und der infim⸗ ſten Kameraden, beigeſetzt. Ein großer Teil der als Zeugen her⸗ beigerufenen Kameraden hat es ſich nicht nehmen ſaſſen, die Grab⸗ ſtätte zu beſuchen, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß ſie dem ſo unglücklich Geendeten die Treue auch über das Grab hingus dezu oſtentativ fern. und nur der Allenſteiner Landgerichtspräſi⸗ bewahren. 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendhlatt.) Mannheim, den 30. Juni 1910. 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