Abonnemenk: 70 Pfennig monatlich, Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ 0 Telegramm⸗Adreſſe: „Geueral⸗Anzeiger Mannheim““ 8 aufſchlag M. 38.42 pro Quartal. e Naceme 8 28 Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Aee 1440 — 10 2 erei⸗Bureau(An⸗ 5 55 Anabhängige Tageszeitung. nahmev. Druckarbetten 341 Die Eolonel⸗Zelle. 28 Pfg⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 377 55 Auswärtige Inſerate 30„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. e Verlags⸗ 18 „ Die Reklame⸗Zeile.1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ee ter— 8 285 55 Dounerstag, 7. Juli 1910.(Abendblatt.) 81 ſein Portefeuille nur zum Schein zur Verfügung geſtellt habe] ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftstages eröffnet, deſſen W. Das enler Dnell. und daß er vermutlich nicht gerade heiter geſtimmt ward,] ratungen man angeſichts der von Jahr zu Jahr wachſenden Be⸗ (Von einem Berliner Mitarbeiter.) als aus dem Schein dann plötzlich doch Ernſt wurde. deutung des Genoſſenſchaftsweſens für das wirtſchaftliche Leben 5 55 Berlin, 5. Juli. Den Schlußſtein hat dann aber(den vorläufigen, möchten] Deutſchlands mit großem Intereſſe entgegenſieht. Betrug doch u, Es iſt amüſant zu ſehen— wenigſtens für den Nicht⸗ leidenſchaftlichen, der inmitten aller politiſchen Erregung ſich 890 das Vermögen bewahrte, an ernſten Dingen auch die heitere 55 Seite wahrzunehmen— wie Friedr. Julius Stahls ſelige 12 Erben ſich immer von neuem widerſprechen. Nach der kon⸗ l. fervativen Staatslehre ernennt der König die Miniſter und — entläßt ſie ganz nach allerhöchſtem Guſto. Zumeiſt, weil ſie ſich krank und abgearbeitet fühlen oder auch, was jedoch — nur ſchamhaft angedeutet zu werden pflegt, weil er ſie ſonſt 15 nicht mehr mag. Zu deutſch:„aus Geſundheitsrückſichten“. 880 Andere Gründe liegen nicht vor; zum mindeſten gehen ſie 53 den wohlerzogenen Untertan, nichts an. und loyalen Staatsbürger, rectius: „Und die Füchſe haben nichts danach 2 zu fragen... Aber das iſt doch nur die blaſſe Doktrin, u die allemal da ins Wanken kommt, wos ſich um einen Miniſter 1e handelt, an dem den Konſervativen lag und den ſie ungern 187 ſcheiden ſahen. In ſolchen Fällen wird nämlich ſehr ernſt⸗ haft nach den innerſten und eigentlichen Motiven geforſcht e, und es werden auch allerlei kleine Schiebungen unternommen, 72 die mit rechtſchaffenen Intriguen eine bänſcheude Familien⸗ ähnlichkeit haben. Der Fall Rheinbaben iſt in der Wechung typiſch: er⸗ ſozuſagen ein Schulbeiſpiel! Der fing bekanntlich damit an, 82 daß die„Kreuzztg.“, die fonſt keine Frühauffteherin iſt, zuerſt 12 die Meldung von dem Rücktritt des bisherigen Finanz⸗ ch. miniſters brachte und den offiziöſen Draht in die Notwendig⸗ 180 keit verſetzte, die Trauerpoſt aus dem konſervativen Haupt⸗ organ zu zitieren. Damals noch, vermutlich den Anweiſungen 15 des Herrn und Meiſters folgend, in aller Vorſicht und Behut⸗ 5 3 ſamkeit. Nur daß von der„Kreuzzeitung“ ausdrücklich betont en ward: Herr von Rheinbaben ſcheide auf eigenen Wunſch, 2 hätte ſogar das Entlaſſungsgeſuch ohne Wiſſen des Kanzlers abgeſandt, mochte auffallen. Warum„ohne Wiſſen“? Herr von Bethmann⸗Hollweg iſt ja ſtreng genommen nicht der Vorgeſetzte des preußiſchen Finanzminiſters; immerhin iſt er der Kabinettschef, mit dem vor dem Verlaſſen der Kommando⸗ 80 brücke ſich„ins Benehmen zu ſetzen“ wohl Komment und Uebung erfordert hätten. Blieb alſo immerhin die gefliſſent⸗ 1217 liche Feſtſtellung gewiſſer„Unſtimmigkeiten“ in den höheren 83 Regionen, die zu leugnen anſonſten zu den Gewohnheiten konſervativer Staatsgelehrten gehört. Dann kam die od.„Deutſche Tagesztg.“ mit der Erzählung: Herr von Rhein⸗ baben ſei für die nimmerſatten Nationalliberalen hinge⸗ ſchlachtet worden. Denen hätte es nicht genügt, daß man äihnen zu Liebe ſchon den Freiherrn von Schorlemer ins Meitmiſterium gezogen. Da hätte Georg Kreuzwendedich als vornehmer Mann ſich eben geſagt:„Am Ende bin ich der Störenfried“ und hätte verſuchshalber ſeine Demiſſion an⸗ geboten. Daß ſie dann angenommen wurde, hätte bewieſen, daß er„verſtanden“ worden ſei. Damit ward— ganz ohne Not und jedenfalls wieder gegen die ſonſt angewandte kon⸗ ſervative Theorie— unſere Kenntnis von dieſen intimen Vor⸗ gängen erweitert. Wir wußten nun alſo, daß Herr v. Rhein⸗ baben aus einer längeren oder kürzeren Ve rärgerung heraus wir faſt annehmen) die„Kreuzstg.“ am Montag abend Lin⸗ gefügt, indem ſie die paar farblos freundlichen Worte der „Nordd. Allg. Ztg.“ vom letzten Sonnabend zum Anlaß nahm, ſie gar nicht farblos und gewiß nicht für Herrn von Beth⸗ mann freundlich zu kommentieren.„Meinungsverſchieden⸗ heiten politiſcher Art“ hätten zwiſchen den beiden Männern vorgelegen, die„nicht auszugleichen“ waren. Und aus dem (übrigens nicht vorhandenen) Beifall der liberalen Preſſe könne man nun wohl abſehen, wohin die Reiſe gehen ſoll. Somit haben wir dasſelbe Bild vor uns, das in der Bülowzeit zu ſchauen uns zu oft— ſagen wir einmal— vergönnt war. Einer wird ausgeſchifft und geht dann unter die Unzufriedenen im Lande und und müht ſich, die Autorität zu untergraben, von der er bis dahin ſelber ein Teil war. Das iſt in dieſem Falle um ſo unfreundlicher, als die Autorität des derzeitigen Herrn Reichskanzlers wirklich nicht ſonderlich tief begründet iſt. Die Linke betrachtet ſein Tun und Unterlaſſen ſchon ſeit geraumer Zeit— und nicht ohne Urſache— 115 mißtraufſchen Blicken und nun beginnt trotz Dallwitz und Lindequiſt auch die Rechte ſchon ihn zu beargwöhnen. Das iſt undankbar von der Rechten und es iſt von ihrem beſonderen Standpunkt auch noch ungerecht. Denn im Prinzip— wir ſehen dabei abſichtlich von jedem Werturteil über das jetzt vollzogene Revirement ab— muß es doch dem verantwortlichen Leiter des Regierungskonzerts vorenthalten bleiben, Leute vom Podium herunterzuholen, die keine Philharmoniker, die ausgeſprochene Disharmoniker ſind. Tongemälde à la Richard Strauß kann man dem deut⸗ ſchen Reichskanzler und preußiſchen Miniſterpräſidenten auf⸗ zuführen nicht gut zumuten. Dazu ſind wir alle zuſammen doch wohl noch zu ſehr vieux genre Aber es iſt, wie geſagt, amüſant, immer von neuem zu beobachten, wie reſolut die Konſervativen alle Doktrin zum Teufel ſchicken, ſobald es einen der Ihren traf. Dieſe Herr⸗ ſchaften von der grünen(und blauen) Internationalen ſind wicht für die graue Theorie. Ein zeugenloſes Duell hat ſtatt⸗ —* gefunden und Herr von Rheinbaben, der— des langen Harrens müde— es provoziert hatte, iſt auf der Strecke geblieben. Doch mit der ausdrücklichen Genehmigung des allerhöchſten Kriegsherrn zu Waſſer und zu Lande. Aber das ſcheert dieſe Thronwächter nicht im Geringſten. Immer für die Autorität— gewiß. Aber wenn es vorteilhafter iſt: auch mal mit der Majorität gegen die Autorität. Wie's trefft. Politische KUebersſcht. * Maunheim, 7. Juli 1910. Die landwirtfchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften. sh. Mit einer Begrüßung der bereits eingetroffenen zahlrei⸗ chen Vertreter der genoſſenſchaftlichen Organiſationen des Reiches wurden in Loblen; die Verhandlungen des diesjährigen 25. Deut⸗ Feuilleton. Wie Königin Lul Luiſe ausſah. Königin Luiſes Huldgeſtalt, die in dieſen Tagen, da aller⸗ orten die Wiederkehr ihres 100. Todeskages feierlich begangen wird, vor dem geiſtigen Auge aller in verklärter Schöne ſchwebt,; ſche wird uns in ihrer irdiſchen Erſcheinung vecht anſchaulich nahe ge⸗ bracht durch die Gedächtnis⸗Ausſtellung des Hohen⸗ z0l[lernmuſeums Die Bildniſſe der hohen Frau die noch ein beſonderes Leben gewinnen durch die zahlreichen literariſchen Schilderungen entzückter Zeitgenoſſen, fügen ſich zu einer licht⸗ vollen, innerlich beſeenzen Verkörperung ihres Weſens zuſammen. Wie Paul Seidel in ſeiner ſorgfältigen Zuſammenſtellung der Königin⸗Luiſe⸗Bilder, die ſich im Anhang von Bailleus Bio⸗ graphie findet, nachgewieſen hat, beſitzen wir keine authentiſchen Porträts aus ihrer Kindheit. Erſt aus den ſeligen Tagen der Verlobung tritt uns die Erſcheinung der ſiebzehnjährigen Braut Friedrich Wilhelm ſelbft die ſchlanke, zierliche Geſtalt der Gelieb⸗ ten feſtgehalten hat. Zahlreiche Porträts aus dieſer Zeit ſtammen von dem am Darmſtädter Hof damals viel beſchäftigten Miniatur⸗ maler Tielker der das lebendige, luſtige Mädchen, die übermütige „Jungfer Huſch“ feſtgehalten hat mit den über die Schultern wehenden krauſen Locken dem pikanten, feinen Näöschen und dem reizenden, backfiſchhaften, ſchnippiſchen Zug, der etwas ſo geiſtreich Belebtes in ihre Züge bringk. Der zärtliche Verlobte war mit Darmſt dter Kür entgegen, zuerſt wohl in einem anſpruchsloſen Bildchen, in dem nz zufriedenz er findet, daß„ihre Fi⸗ i einer ſehr wenig! eN auf im reichen lockigen Haar einen einge⸗ flochtenen Federhut trägt und eine elegante Feinheit der Toilette zeigt. Kurz nach der Verheiratung ward der große Bildhauer Schadow dazu berufen die Königin zuſammen mit ihrer an den Prinz Louis von Preußen verheirateten Schweſter Friederike in einer Marmorgruppe feſtzuhalten. Das wundervolle Werk, das heute die Bildergalerie des königlichen Schloſſes in Berlin ziert, gibt die weiche Anmut der jüngeren Schweſter beſſer wieder, als den ſeeliſch gehaltenen Adel der Königin. Eine ſchüchterne Zurück⸗ haltung liegt in ihren lieblich befangenen Bewegungen, eine inner⸗ liche Verſchloſſenheik in dem nachdenklichen Geſicht; ſie ſcheint wie geblendet von dem Glanz des Thrones und der Krone, die ſie um⸗ ſtrahlen. Hier erſcheint zum erſten Mal jener eigenartige Kopf⸗ putz mit dem breiten, um den Hals geſchlungenen Band, den ſie in dieſen Jahren trägt und den Schadow darauf zurückführt, daß ſie damals eine Schwellung am Halſe hatte. Viel freier und ge⸗ löſter in ihrem Auftreten erſcheint die Königin auf dem großen Bilde von J. F. A. Tiſchbein, das den Bibliothekraum der Kaiſerin im Berliner Schloß ſchmückt. Die wundervolle Anmut der leicht ausſchreitenden Geſtalt überwindet die etwas ſpieleriſche und ſüß⸗ liche Draperie, mit der ſie der klaſſiziſtiſche Zeitgeſchmack umhüllt. Eine Zeichnung Tiſchbeins von 1794 dagegen atmete ganz jene„edle Einfalt und ſtille Größe“, die Winkelmann in der Antike fand und die in den ernſten Augen wie in der zarten Kopfhaltung der Königin herrlich een iſt. Dieſe griechiſche Schönheit rühmte ein funger Künſtler Karl Barth an Luiſe„deren reine Formen, vor allem der ſo ſchön gebildete und doch wieder ſo individuell reizende Kopf, ſo harmoniſch mit dem ſchlauten 2 85 vereinigt, überall an die Antike mahnten“. Auf dem Bilde von Frric vollendete Form der Arme und e Nes eble bers hat ſie Mme. Vigse⸗Le Brun gemalt. e die⸗ Gleorg Wec, auf dem. i bereits im vorigen Jahre der Umſatz der Zentralkaſſe der land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften annähernd 6 Milliarden Mark, ein Betrag, der ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahre noch weſe lich erhöht haben dürfte. Die umfangreiche Tagesordnung enth eine Reihe von Themata, die über die Genoſſenſchaftskreiſe hin Beachtung finden dürften. So wird Generalſekretär Quab (Münſter) die auch andere Organiſationen berührende Jrage k handeln, auf welche Weiſe ſich die Genoſſenſchaften gegen Ver⸗ untreuungen ſchützen können. Generalſekretär Quabe⸗ wird dem Genoſſenſchaftstage hierzu eine Reſolution vorſchlag die beſagt:„Die Durchführung von Maßnahmen zur Sicherung der Genoſſenſchaften gegen Veruntreuungen iſt in erſter Li Pflicht der Genoſſenſchaften ſelbſt. Angeſichts der ſich in den letz⸗ ten Jahren mehrenden Schädigungen von Genoſſenſchaften du—⸗ Veruntreuungen, die geeignet ſind, das Anſehen des ganzen noſſenſchaftsweſens zu ſchädigen, verweiſt der Deutſche landwirt⸗ ſchaftliche Genoſſenſchaftstag mit allem Nachdruck die ländlichen Genoſſenſchaften und deren Verwaltungsorgane auf die ihnen be⸗ züglich der Kontrolle obliegenden Pflichten und auf ihre Selbſt antwortung. Die Verbände ſollen auf Grund ihrer Erfahrungen neben der Vervollkommnung ihres Revpiſionsdienſtes die angeſchl ſenen Genoſſenſchaften zur Durchführung von Maßnahmen an⸗ halten, die geeignet ſind, die Veruntreuungen möglichſt 55* hindern“. Weiter wird Generalſekretär Kerp(Köln] die Orga ſation und die wirtſchafktlichen eee Winzergenoſſenſchaften behandeln. Auch dieſe hat nach dem Erlaß des neuen Weingeſetzes und nach dem menbruch verſchiedener Winzergenoſſenſchaften in den ren, die bekanntlich in umfangreicher Weiſe auch das p Abgeordnetenhaus beſchäftigten erhöhte Bedeutung gewonn der Reſolution des Referenten wird zum Ausdruck kommen, Mißerfolge der Winzergenoſſenſchaften haben erkennen laſſe neben wirtſchaftlich ungünſtigen Verhältniſſen, welche die geſam e Weinbranche in Mitleidenſchaft gezogen haben, Fehler in der ganiſation der einzelnen Winzergenoſſenſchaften und Mäng der Handhabung der techniſchen und vorzugsweiſe der fN niſchen Geſchäfte als die Urſache der ſchlechten Reſultate anzu chen find. Der Reichsverband wird erſucht, durch eingehende hebungen dieſe Urſachen im einzelnen feſtſtellen zu laſſen un ſtützt auf dieſe ſowie die bei anderen Gruppen der Produktiv⸗ Abſatzgenoſſenſchaften gemachten Erſahrungen Beſſer 907 ſchläge zu beraten und den Winzergenoſſenſchaften bezw. der noſſenſchaftspverbänden an die Hand zu geben. 8 Zur politiſchen Lage ſchreibt Dr. Hugo Böttger im„Tag“: Die Linke und die Nationalliberalen bleiben 815 w gusgeſchaltet. Man macht den letzteren Vorwürfe, weil ſie einfach einſchwenken, weil ſie ſich nicht fügſam und gefe weiſen, ſo daß ſie von den Parteien der Rechten und des Z ngenomen werden könnten. Namentlich wird beteu Verhalten bei der Reichsfinanzreform und bei der preu Wahlreform 00 5 ganze 1 und Regier 5 rkeit derdorben. namentlich *F 5755 eigent chen Zauber qusſtrahlen ließ. Das junge Mutterglück hat ihrem volle Neſonanz der Freude gegeben und eine reizende, majeſtäti Würde, die das entzückende Paſtellbild von Felicitée ſe Hohenzollernmuſeum ausdrückt. Das ſeelenvolle, ſtrahlen der Königin erhält jetzt einen tieferen Gehalt, der fein zählt von inneren Erlebniſſen; das bekannte Bildnis der um 1800, das ſie in nach linksgewandtem Profi mit ſeiner autiken Drapierung eine ſtolze, heroiſche tritt hier beſonders hervor. Die feine, elaſtiſche Anmut der Königin efelt 11100 988. 7 75 Haſſ leker; Malers Bötiner, aus 5 2ee ſich dieſe unendliche Anmut. 1 war nie ſchö zu Pferde“, meinte einmal der König und ließ ſie nach ihren für ſich im Reitkoſtüm malen. Ich ſaß ſie tanzen“, erzählte Dame aus Pyrmont 1806.„Sice ſchwebte dahin, nicht w Staubgeborene und niemand wäre erſtaunt geweſen, hätt Flügelpaar plötzlich entfaltet“ Auf der Höhe ihres weiblich Die Darſtelle europäiſchen Schönheiten war von ihr begeiſtert:„Der Re en und Güte a bor ſtellen tann“ von der —5 n .( ͤͤV n Saantut 135 1 13 95 3 1 15 1 länger als 24 Stunden. 2. Seit⸗ Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) WMaunheim, 7. Jult. mit denen ſie in der Vergangenheit oft Hand in Hand gegangen iſt. Aber das haben die Nationalliberalen getan, und wo immer nur möglich, haben ſie es gefliſſentlich vermieden, ſich von der Mit⸗ arbeit abdrängen zu laſſen. Bei der Finanzreform haben ſie die Regierungsvorlage mit aller Kraft verteidigt; erſt als dieſe von den Konſervativen und Klerikalen in ihr Gegenteil verwandelt worden war und einen gefährlich unſozialen Schnitt erhalten hatte, hat die nationalliberale Partei die Mitverantwortung abgelehnt. Bei der Wahlreform war die Mitarbeit von vornherein erſchwert, weil die Vorlage einen ſehr geringen Wert hatte; trotzdem hat ſie bis zuletzt an Bord ausgehalten; ſie hätte dem Kompromiß Schor⸗ lemer Unterſtützung zuteil werden laſſen, die ausgereicht hätte, aber die Regierung ließ die Vorlage im Stich, und da legten eben alle Parteien die Hände in den Schoß. Somit iſt der Vorwurf, daß die Nationalliberalen überhaupt nicht mittun wollten, unbe⸗ rechtigt. Freilich iſt ein Unterſchied zwiſchen ihnen und der Mehr⸗ heit; ſte nehmen auf die Strömungen im Lande und auf die Im⸗ ponderabilien der Volksſtienmung gebührend Rückſicht, während das Zentrum, auf die Feſtigkeit ſeiner Organiſationen bauend, die ge⸗ wagteſten Experimente unternimmt und die Konſervativen zu noch größeren Abenteuern ſich drängen laſſen, die ihnen bislang ſchlecht ſind und die radikale Strömung ungemein verſtärkt. aben. Auch in Zukunft wird die nationalliberale Partei ſich nicht von der bisherigen Tradition entfernen, die Maßnahmen und Vorſchläge der Regierung vorurteilsfrei zu prüfen. Nach den bis⸗ herigen Leiſtungen des Bethmannſchen Kurſes iſt das Vertrauen freilich gering; der Herr Reichskanzler ſucht auch nicht das Ver⸗ trauen der Nationalliberalen, und ſo wird der Herbſt in den Par⸗ lamenten vorausſichtlich manchen Sturm bringen und den neuen Männern im Reiche und in Preußen wird die Arbeit erſchwert werden, weil die konſervativ⸗klerikale Unterſtützung nicht über die Tatſache forthilft, daß das an der Politik Anteil nehmende Volk ſich bedauerlicherweiſe immer entſchiedener von der Regierung ab⸗ wendet und in Oppoſttionsſtellung begibt. Was bis jetzt die Klerikal⸗Konſervativen und die Regierung zuſammen operiert haben, iſt jedenfalls dem inneren Frieden nicht dienlich geweſen, kann vielmehr als eine der beſſeren Löſungen der Aufgabe be⸗ trachtet werden, wie man ſozialiſtiſche Wahlerfolge vorbereitet. Deutsches Rejch. — Zu deu ſozialdemokratiſchen Wahlausſichten bemerkt Profeſſor Hans Delbrück, unter der Vorausſage, daß die Par⸗ tei bei den nächſten Wahlen 120 oder mehr Mandate erlangen Werde, im neueſten Heft der„Preußiſchen Jahrbücher“: Merkwürdig, wie wenig ſich die öffentliche Meinung über dieſe Ausſicht beunruhigt. Früher war das ganz anders. Wie oft habe ich Unglückspropheten gegenüber ehedem den Standpunkt vertketen, daß es mit der ſozialdemokratiſchen Gefahr nicht ſo ſehr viel auf ſich habe, daß die wahre Gefahr für uns in der auswärtigen 5 Politik und für eine ſpätere Generation einmal in der kon⸗ feſſionellen Spaltung läge. Heute ſieht, ſoweit ich be⸗ bachten kann, die öffentliche Meinung der Wahrſcheinlichkeit eines Viertels oder Drittels Sozialdentokraten im Reichstag mit Gleichmut entgegen. Die Entrüſtung über die Agrarier und jetzt der Zorn über die Enzyklika überſchattet alle anderen Empfin⸗ dungen. Was wohl der Herr Reichskanzler und was die noch höhere Stelle dazu denkt? Niemand weiß es. Die Naſſenkämpfe in Nordamerika. PNeuhyork, 6. Juli. 23 Tote, hunderte von Menſchen ſchwer verletzt, die Gefängniſſe von Negern und Weißen über⸗ füllt, an vielen Orten Straßenkämpfe und Belage⸗ rungs⸗Zuſtand, das iſt das Ergebnis des Sieges Johnſon im Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Boxen. Zu den meiſten Zufammenſtößen zwiſchen Negern und Weißen iſt es im Süden gekommen, wo die dunkle Bevölkerung den ſtärkſten Prozent⸗ ſatz ausmacht. Doch auch im Norden ſind nur wenige große Orte ohne blutige Straßenkämpfe geblieben. Regelmäßig waren die Weißen die Angreifer. Die Freuden⸗ kufe der Landsleute Johnſons erregten ihren Unwillen. Sie berbaten ſich die Siegesausbrüche und den Jubel, und da dieſer Wunſch nur ſelten beachtet wurde, kam es zu Zuſammen⸗ ſtößen. In Mounds in Illinois währen die Kämpfe ſchon Dort durchritten vier Neger im bunten Aufzug mit einem Banner die Straßen der Stadt und brachten Hochrufe auf den neuen Box⸗Weltmeiſter aus. Als das Gedränge der ihnen folgenden Menſchenmaſſen ge⸗ fährlich zu werden drohte, forderte ein ſchwarzer Konſtabler namens Jeff Davies ſie zum Verlaſſen ihrer Pferde und zum Einſtellen des Umzuges auf. Ein Piſtolenſchuß war die Ant⸗ wort, und Davies fiel tot nieder. Sein Begleiter erwiderte das Feuer und ſchoß einen der vier Neger vom Pferde; ein zweiter wurde unverzüglich verhaftet, die beiden anderen entkamen im Menſchengewühl. In Ulgadia in Georgia kam dieſe Fürſtin bor mir zu ſehen, wie ſie hingegoſſen war auf ein weiches Sofa neben ihr ein goldener Dreifuß, einen Schleier von prientaliſchem Purpur um die elegante und anmutige Taille. In dem Ton ihrer Stimme lag eine ſo harmoniſche Sanftheit, in ihren Worten etwas ſo liebenswürdig und rührend Hinreißendes, in ihrer Haltung ſo viel Reiz und Majeſtät, daß ich einige Augen⸗ blicke völlig betroffen mich einer jener Erſcheinungen gegenüber glaubte, deren berückende und bezaubernde Bilder uns die fabel⸗ haften Erzählungen der alten Zeiten geſchildert haben.“ Um⸗ leuchtet von dieſer Gloriole ihrer Schönheit iſt das Bild der Köni⸗ tein auf die Nachwelt gekommen; aus den Tagen der tiefſten Seelenqual der grimmigſten Erniedrigung und Not, in denen ihre ſtarke Seele ſich zur höchſten Höhe ſittlicher Läuterung aufſchwang, ſind uns keine irgendwie bedeutenden Porträts mehr erhalten. Der Kummer hat ihren Zügen nichts von ihrer Lieblichkeit geraubt, aber ſie mit einem Schleier der Melancholie umhüllt.„Ihre Augen haben allerdings den früheren Lebensglanz verloren“, er⸗ zählt der Erzbiſchof Borowski aus dem Jahre 1808,„und man ſieht es ihnen an, daß ſie viel geweint haben und noch weinen; aber damit haben ſie den milden Ausdruck einer ſanften Wehmut und ſtillen Sehnſucht empfangen, die noch mehr und beſſer iſt als Lebensluſt. Die Blüten auf ihrem Angeſicht ſind wohl verblüht und eine ſanfte Bläſſe umgibt es, doch iſt es noch ſchön, und auf ihren Wangen wollen mir faſt noch mehr, wie früher die roten, ſo jetzt die weißen Roſen gefallen. Um ihren Mund, den ſonſt ein ſüßes glückliches Lächeln umſchwebte, ſieht man jetzt von Zeit zu Zeit ein leiſes Beben der Lippen.“ Die gütigen, traurig umſchat · teten Augen auf dem nach ihrem Tode gemalten Bilde von Ternite und die trotz der verklärten Himmelsruhe doch Spuren des Lei⸗ dens verratende Totenmaske von Wolf laſſen ahnen, wie der ver⸗ zehrende Kummer dies blühende Bild des Lebens allmählich durch des naßenden Todes Spuren veränderte. Rauchs Grabmonument verleiht ihr wieder durch die Gnade der Kunſt„die Hoheit der Heie, den Achreis des Weibes, die Schönheit der Heiligen.“ ——— 7 es zu einer richtigen Negerhetze. Zwei ſchwarze Arbeiter hatten einige Tage zuvor zwei Weiße auf der Straße beſchimpft. Geſtern erinnerte man ſich dieſer Schmach. Eine große Schar Weißer zog in das Arbeiterviertel, überſchwemmte es und verſuchte, die Bewohner aus ihren Häuſern zu ver⸗ treiben und die Hütten anzuzünden. Die Neger wehrten ſich und ſchoſſen auf ihre Angreifer. Dieſe erwiderten das Feuer, und da ſie in der Mehrheit waren, mußten ihre ſchwarzen Mitbürger in Kürze drei Tote und fünf Schwerverletzte auf dem Kampfplatz laſſen. Die Er⸗ bitterung über den von den Negern geleiſteten Widerſtand iſt groß. Wo ſich einer auf der Straße blicken leßt. wird er überfallen und verprügelt. An einem anderen Orte kam es ſogar zwiſchen zwei ſportbegeiſterten Negertrupps zu Tätlichkeiten, wobei ein Toter und drei Schwerverletzte auf dem Platze blieben. In Houſton in Texas durchſchnitt ein Farmer einem ihm widerſprechenden Neger auf öoffener Straße die Kehle. Bisher wurden aus 50 großen Städten der Union ſchwere Ausſchreitungen gemeldet, bei denen nur das ſofortige energiſche Einſchreiten der Polizei größere Greueltaten und weitere Lynchungen von Negern verhinderte. * Newyork, 6. Juli. die blutigen Kämpfe, die der Nachricht von Johnſons Sieg allenthalben folgten, treffen hier ein. Die Krankenhäuſer ſind vielfach von Opfern der Straßenkämpfe überfüllt. In Wilmington in Delaware forderte der Raſſenkampf vier Opfer. Aus Pueblo in Colorado werden ſogar 27, aus Los Angelos acht Tote oder Schwerverletzte gemeldet. In New⸗Orleans, Atlanta und St. Louis mußte die Polizei bis zu den letzten Reſervemannſchaften aufgeboten werden, um überhaupt nur einigermaßen in den Straßen Ordnung halten zu können. In Norfolk in Virginia be⸗ teiligten ſich über 300 Marineſoldaten an der Negerhetze. Sie haben einen der Toten auf dem Gewiſſen. Als ſich die Polizei machtlos erwies, riefen die Behörden die Hilfe der im Hafen liegenden Kapitäne an, worauf andere Matroſen⸗ abteilungen zur Unterſtützung der Polizei gegen ihre Kame⸗ raden vorgingen. In Waſhington wurde ein Matroſe mit durchſchnittenem Halſe auf der Straße gefunden; er iſt ein Opfer der Negerrache geworden. Beſonders ſchwere Kämpfe hat Los Angelos, die Heimatsſtadt Johnſons, zu verzeichnen. Dort wollte der Jubel unter den Negern kein Ende nehmen; als die erbitterten Weißen gegen ſie vorgingen, fanden ſie heftigen Widerſtand. Fünf Schwarze und drei Weiße ſind auf dem Kampfplatz geblieben. In Newyork ſelbſt kam es beſonders in den Negervierteln zu Zuſammen⸗ ſtößen. Revolver, Meſſer und Steine waren die gebräuch⸗ lichen Waffen, mit denen die weißen und ſchwarzen Staats⸗ bürger der Union ihre Sportsbegeiſterung verfochten. Einer mußte ſeine Anhängerſchaft für Johnſon mit dem Leben büßen, 50 Schwerverletzte wurden ins Hoſpital geſchafft. Hochwaſſer. * Neupfotz, 6. Juli. Der Schaden, den das eigentlich Hochwaſſer außerhalb des Rheindammes hier anrichtete, wäre noch zu extragen gewefen. Aber ſeit dem Fallen des Rheins kommt das ſogenannte Druckwaſſer. Ganze Gewannen, die in den Hochwaſſerjahren 1882/83 verſchont blieben, ſtehen heute unter Waſſer und alle Hoffnung auf die gute, ausſichtsvolle Ernke iſt vollſtändig dahin. Nach einer genauen ſtatiſtiſchen Aufzeichnung, die auf dem Gemeindebureau gemacht wurde, beträgt der Sch a⸗ den 120298 Mark. Es iſt dieſes Unglück um ſo bedauerns⸗ werter, als meiſt kleine Landwirte, die vielfach Pachtgüter bewirt⸗ ſchaften, davon betroffen werden. Hier wäre dringende Hilfe nötiger, als in den Hochwaſſerjahren 1882/83. Der ganze Wieſen⸗ komplex von 1½ Stunden Ausdehnung ſteht ſchon im zweiten Jahre unter Waſſer. Es kann das Gras vor Herbſt nicht geerntet werden, wenn auch der Rhein den kleinſten Waſſerſtand erreichen würde, weil die ganze Waſſermaſſe nur durch einen Dohl von nur 60 Zentimeter Breite abfließen kann. Auch hier wäre dringende Hilfe der Staatsbehörde ſehr notwendig, damit dieſer Mißſtand beſeitigt würde. * Aus dem Speyergau, 6. Juli. Die ſchlimmen Witte⸗ rungseinflüſſe werden immer verhängnisvoller für unſere Land⸗ wirte. Ein Bauersmann von Dudenhofen erwarb ſich bei der letzten Grasverſteigerung in Speyer große Wieſenflächen in un⸗ mittelbarer Nähe des Rheinſtromes für 400 Mark. Heute würde er ſein Recht für 50 Mark abtreten, ohne indeſſen einen Liebhaber zu finden. In den meiſten Dörfern, welche am Speyerbache liegen, ſtehen ebenfalls durch Ueberſchwemmung und Druckwaſſer viele Wieſen unter Waſſer, ſo daß hier ſelbſt bei günſtigem Wetter erſt nach einiger Zeit an die Heuernte gedacht werden kann. Auf tiefgelegenen oder recht feuchten Kartoffelfeldern machen ſich ſowohl Buntes Feuſfleton. — Exinnerungen eines Detektives an die Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich. Ein Mann, der im Auftrage der franzöſiſchen Regierung viele Jahre ſein wachſames Auge auf die in Frankreich weilenden Fürſtlichkeiten zu richten hatte, den man„Beſchützer der Könige“ nannte, Ravier Paoli, der namentlich an der Ri⸗ viera, auf Kap St. Martin die Kaiſerin auf allen ihren Schritten, wenn auch in beſcheidener Entfernung, zu begleiten hatte, veröf⸗ fentlicht ſoeben ſeine Memoiren. Darin heißt es:„Der Tag der —— morgens. In einfachem ſchwarzen Kleide machte ſie, wenn alle Damen von Welt noch lange ſchliefen, ihren Spaziergang, von welchem ſie um 7 Uhr zurückkehrte, um ihr Frühſtück einzunehmen, eine Taſſe Thee mit einem Bisquit. Dann ſchrieb ſie eifrig Briefe, täglich an den Kaiſer. Das Diner beſtand ſeltſamerweiſe nur aus einer Schale in Eis gekühlter Milch, einigen rohen Eiern und einem Glas Tokayer. In ihren Appartements, die ſehr ein⸗ ſach und beſcheiden eingerichtet werden mußten, wurde an jedem Sonntag eine Andacht abgehalten, wozu der Billardſaal ganz be⸗ ſonders umgewandelt und mit heiligen Gefäßen verſehen wurde. Ihre Mildtätigkeit war ganz außergewöhnlich. Ihre Wanderun⸗ gen führten ſie regelmäßig vom Strande auf die Berge zu den einſamen Hütten der Kleinbauern und Seeleute. Oefter trat ſie ein, plaunderte mit den Bewohnern, nahm die Kinder auf den Schoß und ließ ſtets eine reichliche Armenſpende zurück. Mich, ſagt Paoli, ängſtigten dieſe Ausflüge in nicht geringem Maße, und ich bat die Kaiſerin, die das Gefühl meiner Verantwortlichkeit würdigte, ihre Spaziergänge nicht ſo weit in verlaſſene Gegenden auszudehnen. Es waren der Polizei drohende Aeußerungen der Chauſſeearbeiter von Mentone bekannt geworden. Lächelnd ant⸗ wortete die Kaiſerin:„Beruhigen Sie ſich, mein guter Paoli, mir wird nichts geſchehen! Was ſollte man auch einer armen Frau 33 Zudem, wir ſind nicht mehr als das Blatt einer Mohnblume Ader eine ſich kräuſelnde Welle auj dem Waſſer“— Waoli hatte ſte Immer neue Meldungen über Kaiſerin begann ſehr früh, im Winter wie im Sommer um 5 Uhr umgepflügt und für andere Zwecke beſtimmt werden. Notgedrungen führen die ſchlechten Futterverhältniſſe, der beklagenswerte Stand ſo mancher Kartoffelfelder einen Mangel an Fettvieh herbei. ſo daß wir zum bisherigen hohen Stande der Lebensmittelpreiſe noch eine weitere Erhöhung der Fleiſchpreiſe erhalten werden. mer mehr zu. Die Diſtriktsſtraße von hier nach Hördt mußte für den Verkehr geſperrt werden, da ſie teilweiſe unter Waſſer iſt, Das ganze Gelände bildet einen See, ein wunderbar ſchöner, aber trauriger Anblick. Von dem Roggen und ſonſtigen Halmfrüchten ſieht man nur noch die Aehren herausragen. Da der Rhein nur langſam fällt und die Schleuſentore daher nicht ſobald ſich öffnen, wird man hier und in Hördt noch auf mehr Hochwaſſer zu rechnen haben. Die ſchönen Ausſichten, die man im Frühjahr auf die dies⸗ jährige Ernte hatte, ſind nunmehr in Nichts zuſammengebrochen, und man ſieht einer ſchlimmen Zukunft entgegen. Zu bedauern iſt, daß gerade in dieſer Gemarkung wenig bemittelte Leute in Frage kommen, die nur ein Stück bebauen und auf Pachtland angewieſen ſind und für einen Acker durchſchnittlich 30—40 M. zu zahlen haben. Der Schaden wird bis jetzt auf 80—100 000 M. geſchätzt. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 7. Juli 1910. Der Rampf im Gipfergewerbe. Von Gehilfenſeite wird unter Bezugnahme auf die Erklö⸗ rung der Gipſermeiſter im Mittwoch Mittagblatt u. a. folgendes geſchrieben:„Die ganze Erklärung der Gipſermeiſter iſt ge⸗ eignet, die Oeffentlichkeit falſch zu informieren, ſie entwirft ein vollſtändig falſches Bild von den Mannheimer Verhältniſſen ſie berichtet in manchen Punkten direkt unwahres, anderes wird verdreht und verzerrt. Das Nachfolgende ſoll das beweiſen: Daß die Gehilfen keinen Streik gewollt haben, geht unſchwer aus ihrer Haltung hervor, die ſie in den Verhandlungen mit den Meiſtern am 30. März ds. Is. und weiterhin am 15. und 16. April ds. Is. einnahmen. Die Gehilfen gingen damals von ihren Forderungen um des lieben Friedens willen weit zurück und ſie waren auch zu weiteren Verhandlungen bis jetzt immer bereit, aber die Meiſter haben entgegen ihrer am 20. März ge⸗ machten Zuſage von weiteren Verhandlungen abgeſehen und kurzerhand die Ausſperrung beſchloſſen. Die Gehilfen haben durch ihre Teilnahme an den betreffenden Beratungen, aber hauptſächlich durch ihre Nachgiebigkeit beim Verhandeln gezeigt, wie es ihnen bitter ernſt war, um die Erhaltung des Friedens. Wenn alſo geſagt wird, die Gehilfen hätten den Streik gewollt, und wenn ferner von den Verhandlungen der Oeffentlichkeit in der Meiſter⸗Erklärung aber auch mit keinem einizgen Wort Mitteilung gemacht wird, ſo machen ſich die Herren einer Irre⸗ das 8 05 gedacht werden kann. Vaß die Mannheimer Gehilfen prinzipiell nicht gegen den Abſchluß eines einheitlichen ſind, haben ſie wiederum durch ihre Teilnahme an den Verhand⸗ lungen in Karlsruhe am 15. und 16. April ds. Is. bewieſen, wo ſie ja ſelbſt ein Einheitsvertragsmuſter den Meiſtern unter⸗ breitet haben. Allerdings verlangen die Mannheimer Gehilfen beim zentralen Abſchluß des Tarifs auch Garantien dafür, daß ſie nicht für Dinge verantwortlich gemacht werden können, die vielleicht in Poſen zu örtlichen Differenzen führen und wofür dann nach dem vorgelegten Vertragsmuſter der Meiſter die die Straße geſetzt werden können. Solch einen Einheitstarif lehenen ſie allerdings ab. Aber über einen Tarif, der, wie 8. B. der Buchdruckertarif, für Verpflichtungsnormen ſchaffen würde, Meiſter verlangen eine beſtimmte Gegenleiſtung. Die Gehilfen behaupten, die Meiſter haben die Garantie einer beſtimmten Gegenleiſtung ſchon heute. Die Gehilfen kennen keinen Meiſter, Faulenzer erkennt? Niemand hindert ihn daran. Mannheimer Gehilfen den Meiſtern dieſe Sicherung der verlangt gleiche Löhne für alle, ſo daß der jugendliche trauriger und nachdenklicher als je.„Ich wünſche Ihnen und den Ihrigen Glück und Geſundheit“, ſagte ſie und fügte mit dem Ausdruck tiefſter Melancholie hinzu::„Was mich betrifft ſo ſetze ich kein Vertrauen in die Zukunft.“ Sieben Monate ſpäter er⸗ fuhr Paoli die Schreckenstat von Genf, ſofort eilte er da⸗ hin, und Gräfin Sztaray erzählte ihm die Einzelheiten des Mor⸗ des, Paoli fügt hinzu: Die Kaiſerin Eliſabeth hatte gewiß eine Vorahnung ihres Schickſals. Ihr hatte einſt eine Zigeunerin in Wiesbaden und ein Wahrſager in Korfu einen unnatürlichen und gewaltſamen Tod prophezeit. Am Abend ihrer über dem Haupte. empor und folgte dem Fluge des krächzenden Vogels. Am Mor⸗ ſtrahlen ließen meine Gemächer glänzen und der Mond ſchien auf mein Bett— und hatte das Antlitz einer weinenden Frau. Ich weiß nicht, ob es eine Vovahnung iſt, aber ich glaube mir wird ein Unglück zuſtoßen“— ſagte die Kaiſerin zu ihrer Umgebung. So düſter waren die Gedanken der unglücklichen hohen Frau am Vorabende ihres tiefbeklagten Hintritts.“ ee * Sondernheim, 6. Juli. Das Hochwaſſer nimmt im⸗ am Kraut wie an den Neubildungen der Knollen allerlei Krant⸗ heiten und ſogar Fäulnis bemerkbar, ſo daß Kartoffelfelder jetzt führung der öffentlichen Meinung in einer Weiſe ſchuldig, wie Mannheimer Gehilfen oder auch die Gehilfen anderer Orte auf beide Tarifkontrahenten feſte ließe ſich reden. Die der nicht ſchon am dritten Tag der Tätigkeit eines Gehilfen ſehen würde, ob dieſer ſein Geld verdient oder nicht. Und wer hinderk einen Meiſter einen Gehilfen zu entlaſſen, den man als einen Es kann auch hier die Tatſache feſtgeſtellt daß die Akkordarbeit bereits früher gegeben hatken, ja daß die Gehilfen auch fernerhin Akkordarbeit leiſten wollen, wie aus ihrem den Meiſtern unterbreiteten Vertragsmuſter klipp und klar hervorgeht. Das gleiche gilt von dem Paſſus der Meiſter⸗ erklärung, in dem dann ausgeführt wird:„Die Gehilfenleitung Käge oder unerfahrene Arbeiter den gleichen Lohn beziehen ſoll. wie der tüchtige und leiſtungsfähige, wodurch jedes Streben zun Vervollkommnung unterbunden wird. Nach dieſem Prinzip der ———...——————————————————— 5 auch in Paris zu begleiten; zu ſeinem Entſetzen ging ſie ſpät abends zur Notre Dame⸗Kirche, um ſie im Mondlicht ſehen zu können und ging dann an den Kais entlang mitten durch die flutende Menge nach Hauſe. Auf einer kleinen Station plauderte ihr Vorleſer mit dem Stationsvorſtande; mit jener höflichen Lie⸗ benswürdigkeit. die alle Welt bezauberte, bat ſie den Beamten, den Vorleſer zu rufen. Dieſer ſchrie über den Platz:„Gehen Sie raſch, ſonſt wird Ihre Frau ohne Sie abfahren.“ Die Kaiſerin lachte herzlich, wie man es nur ſelten bemerken konnte. Als ſich Paoli zum letztenmale von der Kaiſerin verabſchiedete, war ſte Abreiſe von Genua las ihr der Vorleſer von den ſchrecklichen Sit⸗ ten der ſizilianiſchen Maffia vor. Da kam ein Rabe, angezogen von dem Dufte der Frucht, die ſie aß, und kreiſte lange Angſtvoll und erſchreckt blickte die Kaiſerin gen ihres Sterbetages hatte ſie noch ein Erlebnis, das ſie mit Furcht erfüllte.„Ich erwachte mitten in der Nacht, lichte Mond⸗ ee 8 Deeie eeen — S „Maunheim, 7. Jul. e Geneunk⸗ Wogoiger.(Abendblatt.) Gehilfenführer würde z. B. ein junger Mann von 18 Jahren den gleichen Lohn erhalten wie der 50jährige Familienvater.“ Um die Unwahrheit dieſes Satzes eklatant darzutun, brauchen im, die Gehilfen nur den betr. Abſchnitt ihres neuen einheitlichen für Vertragsmuſters anzuführen, das in Karlsruhe bei den Ver⸗ iſt. handlungen den Meiſtern unterbreitet wurde. Dort heißt es aber unter der Rubrik„Lohnſätze“: Für einen Gipſer, der in allen hten Arbeiten bewandert, beträgt der Stundenlohn 73 Pfg. Für einen nur Gipſer(ſog. Durchſchnittsarbeiter. D..) beträgt der Stunden⸗ nen, lohn 70 Pfg. Dieſe Lohnſätze erhöhen ſich am 1. März 1911 um 107 2. Pf., am 1. März 1912 um 1. Pf. 2. Für ſolche Gehilfen, welche ben infolge ihres Alters oder durch Invalidität in ihren Leiſtungen ift beſchränkt ſind, unterliegt der Stundenlohn der freien Verein⸗ age barung, jedoch muß die Lohnfeſtſetzung innerhalb der erſten 3 eſen Arbeitstag erfolgen. 3. Jugendlichen Gehilfen kann im erſten hlen Jahre nach beendeter Lehrzeit ein geringerer Stundenlohn ge⸗ zahlt werden, jedoch nicht weniger als 60 Pfg. And nun zu den von den Gehilfen geforderten Löhnen, die nach der Darſtellung der Meiſter horrend ſein ſollen. Konnte in den Verhandlungen, welche vor Oſtern gepflogen wurden, nichts erreicht werden, ſo zeigte die Verhandlung am 30. März ein ande⸗ res Bild. Hier zeigte man auf beiden Seiten Entgegenkommen. Die Gehilfen gingen von 73 Pfg. für den beſtqualifizierten Arbei⸗ Aid ter herab auf 70 Pfg. und die Meiſter gingen von 65 auf 67 Pfg. ides in die Höhe. Hätten die Meiſter noch einen Pfennig zugegeben, ge⸗ ſo daß für das Jahr 1910 der alte Lohn von 68 Pfg. ſtehen geblie⸗ ein ben wäre und für die Jahre 1911 oder 1912 eine kleine Lohn⸗ ſſen, erhöhung hätte eintreten können, ſo wäre ſchließlich dort ſchon vird eine Einigung erzielt worden. Um nun zu verhüten, daß von keiner ſen: Seite voreilig gehandelt würde, beſchloß die beiderſeitige Lohn⸗ aus kommiſſion der Meiſter und Gehilfen in Gemeinſchaft mit dem den Sekretär der Meiſter, den beſtehenden alten Tarif bis zum 9. 16. April weiterlaufen zu laſſen, und am Dienstag, den 5. April die bon Verhandlungen weiterzuführen. Am 31. März fand eine allge⸗ rück meine Gehilfenverſammlung ſtatt, welche ſich mit dieſer Abmachung mer einverſtanden erklärte. Statt am Dienstag weiterzuberaten, ging ge:⸗ den Gehilfen⸗Organiſationen von den Meiſtern ein Schreiben und zu, welches beſagte, daß, wenn die Gehilfen⸗Organiſationen bis 15 zum 7. Abpril den von den Meiſtern aufgeſtellten Tarif zu 65 Pfg. 15 Stundenlohn nicht anerkennen, am 8. April die Meiſter ihre Ge⸗ 415 ſchöfte ſchließen werden. ollt Das iſt der nackte Verlauf der Dinge. Es iſt alſo nicht richtig, 1 daß die Gehilfen unbedingt an ihren Forderungen feſtgehalten zor. bhaben, ſondern ſie haben im März 1910 ſchon die Ge⸗ rre.. neigtheit gezeigt, nachzugeben. Wenn die Gehilfen, nachdem die wie Ausſperrung perfekt war, ebenfalls ihre alten Forderungen wieder aufgriffen, ſo wird ihnen das gewiß niemand übel nehmen Delt können. Und nun noch ein Wort über den geforderten Taglohn ind, von 7,22 Mk. Es iſt da zunächſt zu bemerken, daß dieſer Tag⸗ b klohn, wie das ja auch aus dem oben angeführten Paſſus des Ge⸗ ſen, hilfenvertragsmuſters hervorgeht, nur für geſchäftlich ganz her⸗ ter⸗ orragende Gehilfen verlangt worden iſt. Es ſind das lfen äber kaum ein Drittel der hier anfäſſigen Gehilfen. Es geht alſo daß nicht an, ſchlechtweg von einem verlangten Taglohn von 72 die Mark zu reden, wie das die Meiſter tun. Es muß aber noch fer⸗ ofür f ner hervorgehoben werden, daß im Winter die Arbeit ruht, daß die längere Zeit im Jahre mit verkürzter Arbeitszeit zu rechnen iſt, auf daß die Vollarbeit höchſtens fünfeinhalb Monate dauert. Das arif macht ſich natürlich auch am Lohn bemerkbar und Feſtſtellungen B. ihrer wirklichen Einnahmen würden auch nach Bewilligung ihrer ſte Forderungen einen höheren Durchſchnittslohn als.50 Mk. nicht Die ergeben. 5 lfen Das Publikum mag vergleichen und entſcheiden, es findet jetzt 8 flleicht heraus, wer den Frieden wollte, wer aber den Krieg vor⸗ „ zog. Um keinen Zweifel über die jetzige Geſinnung der Gehilfen gaufkommen zu laſſen, ſei ausdrücklich betont. daß auch jetzt noch derk die Gehilfen Mannheims jederzeit zu Verhandlungen aie bereit ſnud. +* In den Ruheſtand verſetzt wurde Reviſor Auguſt La u b der ßbßei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen auf Anſuchen. * Verſetzt wurde Betriebsſekretär Auguſt Kr emy in aus Offenburg nach Breiſach, Betriebsafſiſtent Albert Linßer in und Breiſach nach Ofſenburg, Betriebsaſſiſtent Franz Zech in Karlsruhe nach Neckarelz, Betriebsaſſiſtent Karl Jahrbach ung in Weiſenbach nach Tauberbiſchofsheim und Betriebsaſſiſtent dche, Emil Pfiſter in Gengenbach nach Heidelberg. ſoll, Aus der Landeskirche. Der Großherzog hat die Genehmi⸗ a gung erteilt, daß die bisher von Edingen paſtorierte Jilialge⸗ 5. meinde Friedrichsfeld zu einer ſelbſtändigen evangeliſchen KFirchengemeinde erhoben werde.— Pfarrer Karl, der früher „ am epangeliſchen Diakoniſſenhaus in Freiburg war— und durch ſeine politiſche Tätigkeit viel von ſich reden machte, iſt vor 5 ger Zeit auf Grund von§ d7a der Kirchenverfaſſung auf ſechs erke re zum Pfarrer in Tauberbiſchofsheim ernannt worden. Lie⸗ Pes Großherzog hat nun auf den Antrag der evangeliſchen ten, Lirchengemeindevertretung dieſe Ernennung für endgiltig Sie krklärt, ſo daß Pfarrer Karl 6 Jahren ſich nicht nach einer erin rrei umſehen muß. ſich 55 der ſtädtiſchen Kaſſen für das ſte Fahr 1909, der ſoeben erſchienen iſt, betrugen die Gru n d ſt o s⸗ 5 zin nahmen und ausgaben 31 684 146.31., bei einem 5 15 Raffenborrat von 66 968.15 M. auf Schluß des Jahres 1900, Auf Fahresſchluß hatte die Wirtſchaftskaſſe einen Kaſſenvorrat von ſez. 550 890.86 M. Soviel beträgt demnach der Ueberſchuß der Wirt⸗ er. ſchaft. Die laufenden Wirtſchaftseinnahmen der . labttaſſe betrugen 14 125 44., die laufenden Wirt⸗ tor ſchaftsausgaben zuzüglich der für Schuldentilgung gemachten eine Aufwendungen 14 200 514 M. Der Reſt der Paſiokap italten in betrug 71 057 223.91 M. Auf dieſen Betrag iſt die Summe der ſeit hen dem Jahre 1875 gemachten außerordentlichen Ausgaben mit 41105 781 515.28 M. zu ermäßigen, weil der Unterſchied inzwiſchen 5 biurch außerordentliche Einnahmen oder durch regelmäßige und Sit⸗ außexrordentliche Tilgungen gedeckt worden iſt Die Einnahme⸗ abe, Rückſtände der Wirtſchaftskaſſe haben auf Jahresſchluß Mark inge 211068(+ 86 882)) betragen. Das Geſamtvoermögen der Stadtgemeinde beträgt 135 959 786., während ſich die Schulden erin ſtor⸗ auf 77 895 214 M. beziffern, ſodaß ſich ein Aktivvermögen von mit 58 064 572 M. ergibt. Das wirkliche reine Vermögen ond⸗ der Stadtgemeinde berechnet ſich auf 82 772 119 M. Dom badiſchen Landtag. 8 Beamtenpetitionen. 8.W. Karlsruhe, 7. Juli. be ate mungen ſehr einſchneidend beſtimmungen nicht ſo ſcharf gehandhabt werden. cht weniger 0 nommen wurden. Ueber die Wünſche, die ſich auf eine Aende⸗ rung der Beamtengeſetzgebung, der Gehaltsordnung, oder der Vermehrung der Zahl der etatmäßigen Stellen bezogen, wurde zur Tagesordnung übergegangen. Die berechtigten Wünſche, die ohne Geſetzesänderung erfüllt werden können, ſowie die Beſeitigung von Härten und Ungerechtigkeiten, wurden der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. In die Bericht⸗ erſtattung teilten ſich drei Abgeordnele. Wegen der Geſchäfts⸗ lage wurde eine Vereinbarung getroffen, daß nur von der ſozialdemokratiſchen und konſervativen Fraktion je ein Redner ſprechen ſollte, weil dieſe Fraktionen keinen Bericht⸗ erſtatter geſtellt hatten. Alle Parteien hatten ſich in weiſer Mäßigung und unter Berückſichtigung der ganzen Verhält⸗ niſſe und der Geſchäftslage an dieſe Abmachung gehalten, bedauerlicherweiſe wurde ſie von dem ſozialdemokratiſchen Abg. Schwall durchbrochen, indem er entgegen dem Sinne der Ab⸗ machung eine ſtundenlange Agitationsrede hielt, jedenfalls um zu dokumentieren, daß ihm das Gefühl für parlamen⸗ taräſche Formen vollſtändig abgeht. Dieſe Herven müſſen ſich aber nicht wundern, wenn Ihre Ausführungen in der Preſſe wenig berückſichtigt werden können. Die Leiſtungsfähigkeit der Parlaments⸗Journaliſten iſt durch die ausgedehnten, täg⸗ lichen anſtrengenden Sitzungen auf das höchſte angeſpannt und beginnt bereits einer großen Ermüdung und Abſpannung Platz zu machen. * XK„* Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 113. Sitzung. W. Karlsruhe, 7. Juli. Der Präſident eröffnet kurz nach 9½ Uhr die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Mündlicher Bericht der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung und Beratung über den Geſetzentwurf, die Abänderung des Geſetzes über die Ge⸗ währung von Entſchädigungen bei Seuchenverluſten und des Geſetzes über die Verſicherung der Rindviehbeſtände betr., Berichterſtatter: Abg. Neuwirth. 2. Berichte der Petitions⸗ kommiſſion und Beratung über 1. 34 Petitionen von Beamten aus dem Bereiche der Miniſterien der Finanzen, des Innern ſowie der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts um Verbeſſerung ihrer Lage, Berichterſtatter: Abg. Frhr. v. Gleichenſtein; 2. 31 Petitionen von Beamten aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen An⸗ gelegenheiten, insbeſondere der Eiſenbahnverwaltung, ein⸗ ſchließlich der Petition der beiden(bad. und ſüdd.) Eiſen⸗ bahnerverbände um beſſere Regelung der Lohn⸗, Gehalts⸗ und Dienſtverhältniſſe des Arbeiter⸗, Bedienſteten⸗ und unteren Beamtenperſonals der Staatseiſenbahn⸗ und Bodenſee⸗ Dampfſchiffahrtsverwaltung, Teil B: Bedienſtete und Beamte, Berichterſtatter: Abg. Müller⸗Weinheim. 3. Bericht der Budgetkommiſſion und Beratung über die Petitionen: a) der beiden Eiſenbahnerverbände, Teil A: Arbeiterperſonal, 5) der Mannheimer Werftarbeiter um Gewährung eines Lohn⸗ zuſchlags, ſowie die beiden Anträge der Abgg. Muſer u. Gen. und Seubert u. Cen. in Betreff der Ruhe⸗ und Arbeitszeit des Eiſenbahnperſonals, und die Petition des Rangier⸗ und Wärterperſonals der Station Karlsruhe⸗Hafen im gleichen Betreff, Berichterſtatter: Abg. Hummel. Ant Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter des Innern Landeskommiſſar Nebe und Regierungs⸗ von Bodman, kommiſſare. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Neuwirth(gnatl.) erſtattet Bericht über den Geſetzentwurf, die Abänderung des Geſetzes über die Ge⸗ währung von Entſchädigungen bei Seuchenverluſten und des Geſetzes über die Verſicherung der Rindviehbeſtände betr. Die Kommiſſion hat den Entwurf mit einigen Aenderungen angenommen und beantragt die Genehmigung und die Be⸗ ratung in abgekürzter Form. Die 1. Kammer hat das Geſetz bereits beraten und angenommen. Miniſter v. Bodman: Der Abg. Neuwirth hat in ſeinem Bericht geſagt, daß im allgemeinen der Landwirt ab⸗ geneigt iſt, eine obligatoriſche Verſicherung zu übernehmen wegen der Belaſtung. Was nun die Verbandsumlagen be⸗ trifft, ſo iſt auch bei einer ſolchen von 25 Pfg. nicht mehr zu zahlen als bisher. Wir mußten auf die Herabminderung des Staatszuſchuſſes hinarbeiten, weil er ganz erheblich gewachſen war. Aber die Entlaſtung des Staates wird mehr als auf⸗ gewogen durch die neue Belaſtung. Deshalb ſind wir darauf gekommen, die Verbandsumlage zu erhöhen. Ich bitte um Annahme des Geſetzes. Abg. Weißhaupt⸗Pfullendorf(Ztr.) begrüßt das Geſetz, plädiert aber für eine möglichſt geringe Belaſtung der Bauern. Die Allgemeinheit wäre intereſſiert an einem ge⸗ ſunden Viehſtand. Er und ſeine Freunde wären gegen eine Zwangsverſicherung. 5 Abg. Weißhaupt ⸗Meßkirch(nakl.): Da die Beſtim⸗ ſind, müſſen die Uebergangs⸗ Im all⸗ gemeinen iſt das Geſetz zu begrüßen, es muß aber erwartet werden, daß die Regierung die Verbandsumlagen noch er⸗ mäßigt. 259 Banſchbach(konſ.) macht die gleichen Ausführungen wie der Vorredner. Abg. Hoger(natl.] begrüßt, daß die Regierung bei der Reichsregierung vorſtellig geworden iſt, um die Seuchengefahr zu verringern. Nach einem Schlußwort des Berichterſtatters wird das Geſetz in namentlicher Abſtimmung einſtimmig angenommen. Abg. Frhr. v. Gleichenſtein(Ztr.] berichtet über die 34 Petitionen von Beamten aus dem Bereiche der Miniſterien der Finanzen, des Innern ſowie der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts um Verbeſſerung ihrer Lage. Er erſucht, die Petitionen gemäß den Anträgen der Kommiſſion zu erledigen. Die Kommiſſion ſteht auf dem Standpunkt, daß bei Schaf⸗ fung neuer Stellen nur ſachliche und dienſtliche Gründe maß⸗ gebend ſind. Die Petitionen, die neue Stellen wünſchen, ſollen durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt werden. Ebenſo eine Gruppe von Pelitionen, die eine andere Einreihung in den Gehaltstarif wünſchen. Dieſes iſt durch die ſchlechte Finanzlage nicht möglich. Eine dritte Gruppe von Petitonen befaßt ſich mit dem Vollzug des Gehaltstarifs. Dazu gehört die der Beam⸗ ten von Mannheim betreffend die Anwendung des§ 9 des uch hier wird Uehergang zur Tagesordnung unſche geſetzliche Hinderniſſe ichte Beamtenſtand zu ſchaffen. Sie hofft aber auch, daß, wenn d Gr. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten, insbeſondere der Eiſenbahnverwaltung, einſchließlich der Petition der beiden (bad. und ſüdd.) Eiſenbahnerverbände um beſſere Regelung der Lohn⸗, Gehalts- und Dienſtverhältniſſe des Arbeiter⸗, Bedien⸗ ſteten⸗ und unteren Beamtenperſonals der Staatseiſenbahn⸗ und Bodenſeedampfſchiffahrtsverwaltung,. Teil B: Bedienſtete und Beamte. Der Berichterſtatter führt aus: Nach den Darlegungen des Herrn Kollegen von Gleichenſtein kann ich mich ganz kurz faſſen. Die Beſchlüſſe über die von mir behandelten Petitionen, die Sie in dem gedruckten Berichte vorfinden, ſind nach den gleichen Grundſätzen gefaßt worden, welche bei der Beratung der in dem von Gleichenſteinſchen behandelten Petitionen für die Kommiſſion maßgebend waren. Die Großh. Regierung hat unterm 8. Januar d. J. auf eine an ſie geſandte Petition eine Erklärung abgegeben. Die Kommiſſion kam nach eingehen⸗ der Beratung einſtimmig zu dem Beſchluß, ſich bei der Berei⸗ tung der Petitionen, die eine Aenderung des Beamtengeſetzes verlangen, auf dieſen Standpunkt der Großh. Regierung zu ſtellen und über dieſe Petitionen zur Tagesordnung überzugehen, ob⸗ gleich ſie nicht verkannte, daß vielleicht dieſe oder jſene Beamten⸗ kategorie— ich will hier beiſpielsweiſe die Schiffskapitäne nen⸗ nen— bei der Beratung des neuen Beamtengeſetzes etwas beſſer hätte behandelt werden dürfen. Was die in einigen Petitionen verlangte Vermehrung dern etatmäßigen Stellen anbelangt, ſo war man der Anſicht, daß hien nur das von der Regierung begründete ſachliche Bedürfnis maß⸗ gebend ſein ſolle. Bei der Beratung der Petitionen, welche ſich mit dem Vollzug der Gehaltsordnung befaſſen, kam die Kom⸗ miſſion zu der Ueberzeugung, daß durch dieſen Vollzug da und dort große Härten entſtanden ſind, die beſeitigt werden ſollten. Sie ſtellt deshalb auch jeweils den Antrag, die Petitionen, die hier eine Aenderung bezw. Beſeitigung dieſer Härten erſtreben, der Großh. Regierung empfehlend zu überweiſen. Was die in einigen Petitionen verlangte Regelung der Dienſt⸗ und Ruhezeit anbelangt. ſo hat die Kommiſſion gemeinſam mit der Budget⸗ kommiſſion eine Sitzung abgehalten, in der über dieſe Petitionen verhandelt wurde. Die Beſchlüſſe ſind in dem Berichte des Herrn Kollegen Hummel niederlegt. Es kommen im vorliegenden Be⸗ richt zuerſt die Petitionen, die in erſter Linie eine Aenderung des Gehaltstarifs und der Gehaltsordnung erſtreben. Es ſind aber nur wenige, die dieſe Forderung allein ſtellen, die große Mehrzahl derſelben enthalten mehrere Petitionen. Das gleiche findet ſich bei der zweiten Kategorie, welche ſich mit dem Vollzug der Gehaltsordnung befaßt und bei der dritten Kategorie, die eine Vermehrung der etatmäßigen Stellen erſtrebt, um Anwär⸗ tern die Möglichkeit frühzeitigerer etatmäßiger Anſtellung zu verſchaffen. Am Schluſſe finden Sie unter No. 31 den Bericht über Punkt B der Petition der beiden Verbände(bad. Eiſenbahner⸗Verband und ſüddeutſcher Eiſenbahner⸗Verband, Gau Baden), um beſſere Regeſung der Lohn⸗, Gehalts⸗ und Dienſtverhältniſſe des Arbeiter⸗ Bedienſteten⸗ und unteren Beamtenperſonals der badiſchen Staats⸗ eiſenbahn⸗ und Bodenſee⸗Dampfſchiffahrtsverwaltung. Punkt A, der ſich mit dem Perſonal, das noch im Arbeitsver⸗ hältnis' ſteht, beſchäftigk, wurde der Budgetkommiſſion überwieſen und bildet den Gegenſtand des Berichts des Herrn Kollegen Hum⸗ mel. In dem jetzt zur Verhandlung⸗ſtehenden Bericht über Punkt B ſind behandelt: 1. Die Lohn⸗ und dienſtlichen Verhältniſſe der Lokomotiv⸗ und Reſerveheizer; 2. die Lohn⸗ und Anſtellungsver⸗ hältniſſe der Wagenwärtergehilfen; 3. die Dienſt⸗ und Lohnbe hältniſſe der Schreibgehilfen bei den Bahnmeiſtereien; 4. die Al ſtellungs⸗ und Dienſtperhältniſſe des Schaffnerperſonals; 5. d Einreihungeder mit Wirkung des neuen Gehaltstarifs geſchaffen unteren Beamtenſtellen in höhere Gehaltskfaſſen, bezw. Gew rung einer in das Dienſteinkommen aufzunehmenden Dienſt⸗ u Stellenzulage. Hierher gehören die Petitionen a der Lademeiſter, b der kech⸗ niſchen Zugsbegleiter der Hafenbahnzüge, e. der Bahn⸗ und We chenwärter, d. der Schirrmänner lehemalige Stations weshalb man dieſen Namen geändert hat, iſt mir unverſtändlie e. der Hallenmeiſter, k. der Maſchinenwärter, g. der Schiez bühnenbegleiter, h. der Maſchiniſten und Elektromechaniker u i. der Drucker. 125 6. Die Dienſt⸗, Lohn⸗, Gehalts⸗ und Anſtellungsverhältnif des Perſonals der Bodenſee⸗Dampfſchiffahrtsverwaltung und zwa 8. der Bitte der Schiffskaſſierer, b. der Matroſen. 7. Die Bitte um Errichtung von Beamtenausſchüſſen. Ueber eine Petition und zwar die des Zeichners Karl S ler, die auch zu den Petitionen der Eiſenbahnbeamten gehört ſchon in dieſem hohen Hauſe verhandelt worden. Die Zah Petitionen aus dieſem Miniſterium iſt nahezu 40. Ihre Kommiſſion hat, ſoweit nicht die von vorneherein auf. geſtellten Grundſätze dies unmöglich machten, den Petitionen ein wohlwollende Behandlung angedeihen laſſen und hofft, daß da⸗ hohe Haus ihren Anträgen ſeine Zuſtimmung erteilt; ſie ho weiter, wenn dies geſchehen, daß auch die Großh. Regierung ein den Beſchlüſſen des hohen Hauſes entſprechende Haltung beit Vollzug dieſer Beſchlüſſe einnimmt.„„5 Das neue Beamtengeſetz hat für das geſamte Beamtenper ſonal in unſerem Staate eine Erhöhung der Bezüge um über Millionen Mark und für das Eiſenbahnperſonal ſpeziell eine ſolche um rund 3 Millionen Mark gebracht. Wenn die Großh. Regierung die Anträge der Kom ſſi ſofern ſie vom hohen Hauſe angenommen werden, nach Wunſch behandelt, werden ſich die Ausgaben für dieſe Beamte noch um etwas bermehren, allein Ihre Kommiſſion gla dieſe verhältnismäßig kleine Mehrausgabe nicht geſchen 1 dürfe, wa es gilt, Härten, die das neue Geſetz da und dor geſchaf fen hat, zu beſeitigen und wieder einen mit ſeiner Lage zufriedenen ſchehen, die Beamten zufrieden ſein werden und die Zahl der Pe⸗ titionen aus den Kreiſen der Beamten wieder verſchwind ˖ werden. Die Beamten, deren Wünſche eben nicht alle erfüllt w können müſſen ſich eben in Gottes Namen damit tröſten, da der gegenwärtigen Zeit die Lage anderer Stände auch keine iſt. Der gering bezahlte Arbeiter muß ſich nach jeder Ri einſchränken, der Gewerbetreibende, der Bauer muß, letzteren ſonders in dieſem Jahre bei den ungünſtigen Witterungsverhält⸗ niſſen, ſeine ganze Kraft und Energie einſetzen, um nicht rüc⸗ zu kommen. Auch der Großgewerbetreibende hat dur⸗ i der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion hervorgerufe ßen Geſchäftskriſen oftmals einen ſchweren Stand. Aruf Einzelheiten will ich nicht eingehen; ich v den gedruckten Bericht Ich möchte nur das hohe Hau Anträge der Kommiſſion, wie ſie in demſelben iedergeleg anzunehmer Abg. 4. Sette. Genssal, Nngeiges. Abendblatt) Mannheim, 7. Juli. terperſonal, bider Mannheimer Werftarbeiter um Gewährung eines Lohnzuſchlags, ſowie die beiden zund Gen. und Seubert und Gen. in Betreff der Ruhe⸗ und Ar⸗ beitszeit des Eiſenbahnperſonals und die Petition des Rangier⸗ zund Wärterperſonals der Station Karlsruhe⸗Hafen im gleichen Betreff. Der Berichterſtatter erſucht, die Petitionen gemäß den Anträgen der Kommiſſion zu erledigen. Präſident Rohrhurſt: Es iſt ein Antrag der Volkspartei eingegangen dahin, daß der Antrag Mufer und Gen. vom Novem⸗ ber 1909. die geſetzliche Feſtlegung der Dienſt⸗ und Ruhezeit der Eiſenbahnbeamten betr. der Regierung in dem Sinne empfehlend überwieſen werden ſoll, daß ſie einen dem Antrage entſprechenden Geſetzentwurf dem nächſten Landtag vorlegen wird, wenn bis da⸗ hin keine reichsgeſetzliche Regelung erfolgt iſt. Abg. Muſer(.⸗P.) begründet den Antrag. Präſident Rohrhurſt: Es liegt eine Vereinbarung der Par⸗ keien vor, daß nur noch ein Redner der ſozialdemokratiſchen und konſervativen Fraktion zu Wort kommen ſoll, weil dieſe Fraktio⸗ nen keinen Referenten zu ſtellen hatten. Die Rebner aller anderen Fraktionen haben auf das Wort verzichtet im Intereſſe der Ge⸗ ſchäftslage und in Berückſichtigung, daß ihre Fraktionen bereits durch die Referenten zu Wort gekommen ſind. Sie werden ihre Wünſche zu den Petitionen der Regierung direkt übertragen. Ich hoffe, daß man auch in den Kreiſen der Bevölkerung dem ein volles Verſtändnis entgegenbringen wird, was notwendig iſt im Intereſſe der Geſchäftslage, nicht aber eine Verkennung der Bedeutung der Wünſche bedeutet. Präſident Rohrhurſt: Es iſt ein Antrag des Abg. Seubert eingelaufen, die Dienſt⸗ und Ruhezeit der Eiſenbahnbedienſteten nach den Grundſätzen der Reichspoſtverwaltung zu regeln, beſon⸗ ders eine Maximaldienſtzeit feſtzuſetzen. Abg. Rebmann(natl.)(zur Geſchäftsordnung): Troß der Vereinbarung ſind die Anträge eingebracht worden. Wenn das ſo weitergeht, iſt es uns unmöglich, an der Vereinbarung keſtzu⸗ Hhalten. Ich möchte daher dringend erſuchen, die Anträge zurück⸗ Sußziehen. Abg. Kolb(ſoz.): Ich möchte nur das gleiche ſagen. Abg. Dr. Heimburger(.⸗P.): Ich bin der Anſicht, daß der Antrag nicht unter die Abmachung fiel. Wenn aber das Haus der Anſicht iſt, ziehen wir den neuen Antrag Muſer zurück. Abg. Seubert(Ztr.): Dann ziehe ich auch meinen Antrag zurück. 5 Abg. Seubert(Zentr.) begründet den alten Antrag des Zentrums vom November vorigen Jahres. Abg. Kolb(ſoz.): Die Kommiſſion konnte zu keinen anderen Reſultaten kommen, als wie ſie beantragte. Man muß ihr das Zeugnis ausſtellen, daß ſie eingehend die Wünſche geprüft hat. Bei den jetzigen Umſtänden war etwas anderes als das jetzige Reſultat bkeim beſten Willen nicht möglich. Der Redner befaßt ſich dann mit inzelnen Petitionen und erklärt namens ſeiner Fraktion, daß ſie den Kommiſſionsanträgen zuſtimme. Abg. Schmidt⸗Bretten(B. d..) Kommiſſionsanträgen zu. Abg. Schwall(ſoz.) bringt die Wünſche der Betriebswerk⸗ ſtättenarbeiter zur Sprache. Generaldirektor Roth: Namens der allgemeinen Staatsver⸗ waltung habe ich die ehrenvolle Aufgabe, folgende Erklärung ab⸗ zugeben: Ich habe der Budgetkommiſſion für die ſo eingehende Beralung den herzlichſten Dank der Regierung auszuſprechen und keſonders den Herren Berichterſtattern für die mühevolle Arbeit. ſtimmt gleichfalls den Sie haben in ihren Berichten die Petitionen zu einem wertvollen Material vereinigt. Die Berichte und Anträge werden von der Re⸗ ierung eingehend geprüft werden, und ſie wird ihnen Folge geben, oweit es die Regierung verantworten kann. Das gilt auch für die Wünſche der Herren, die auf das Wort verzichteten, aber ſie direkt der Regierung übergeben werden. Abg. Rebmann(natl.)(zur Geſchäftsordnung): Wir haben zu Anfang verzichtet auf Grund der Vereinbarung. Aber von den letzten Rednern iſt mit der Vereinbarung Mißbrauch getrieben wor⸗ Debakte beantragen, aber ich muß doch mein Bedauern darüber ausſprechen.(Sehr richtig!) Das Verhalten des letzten Redners wird uns veranlaſſen, bei künftigen Vereinbarungen das zu be⸗ rückſichtigen. Abg. Seubert(Zentr.) ſpricht ſich im gleichen Sinne aus. Präſident Rohrhurſt: Die Vereinbarung iſt aus dem auſe gekommen. bg. Dr. Zehnter(Ztr.): Der Abg. Schwall hat ſich nicht die Vereinbarung gehalten, ſondern eine Agitationsrede ge⸗ Ich ſchließe mich dem Abg. Rebmann in allem an. zn der nunmehr folgenden Abſtimmung werden die Anträge mmig nach dem Vorſchlag der Kommiſſion angenommen. e nächſte Sitzung iſt Freitag früh 9 Uhr. Badiſche Politik. Das„Aufbauſchen“ durch die Preſſe. Herxr Abg. Rebmann bittet uns mitzuteilen, daß er in ſei⸗ em Bericht über die„Referenten“⸗Frage den Ausdruck„ſenſatio⸗ elles Aufbauſchen“ nur als objektiver Berichterſtatter gebraucht at und dieſer Ausdruck von einem anderen Herrn aus der Bud⸗ elkommiſſion ſtammt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. 6. Prüfungskonzert. eſtrige letzte Prüfungskonzert, welches ausſchließlich der ik gewidmet war, legte berebtes Zeugnis ab für die er⸗ Interrichtserfolge, welche in der Kammermuſik⸗Vorſchule ges Herrn Solo⸗Bioloncelliſten Karl Müller erzielt werden. n je einem Werke der Klaſſiker Haydn und Mozart, enthielt das 5 mm ein Trio von H. Berens, L. Schytte, die beide im Norden 3 ggge aben und im gewiſſen Sinne auch den nordiſchen Kompontſten uzäh! ſind, ſowie ein Conzertino für Flöte unſeres heimiſchen LKomponiſten Wernicke. Die Ausführenden waren ſamt und ſonders Schüler und dies verlieh den Darbietungen ein ganz beſonderes Antereſſe— die ihre Aufgabe mit jugendlichem Feuer und ehrlicher ug zu löſen bemüht waren und in anbetracht ihres Alters Gutes, zumteil Hervorragendes leiſteten. der Eröffnungsnummer, Mozart's Trio in ſchrieben Anträge der Abgg. Muſer den. Ich will nun meinerſeits darauf nicht die Eröffnung der namentlich der Kadenz, mit guter Phraſierung und im ganzen recht ſauber. Herr Welker begleitete ſicher und gewandt. Haydn's Gur Trio bildete den krönenden Abſchluß des Abends. Die Schön⸗ heiten desſelben wurden von den jugendlichen Spielern Exrn a Weiß(Schülerin des Direktors), Georg Weiß(Lehrer Heſſe) und Karl Heſſe in überraſchender Weiſe klargelegt. Namentlich gilt das von dem ſchönen zweiten Satz, dem Poco adagto in-dur. Möge der lebhaft geſpendete Beifall den jugendlichen Spielern ein Sporn zu fleißiger Weiterarbeit ſein! Der Hochſchule aber, die im Herbſt ihr neues Heſm bezteht, auch im kommenden Schuljahre ein herzliches Glückauf! ck. ** 3 Schanſpielerſchule in Maunheim. Die dramatiſche Abteilung der Hochſchule für Muſik wird mit dem im September beginnen⸗ den neuen Schuljahr der Oberleitung des Mannheimer Hoftheater⸗ intendanten Profeſſor Gregori unterſtellt. Einem ſoeben er⸗ ſchienenen Proſpekt über die neuorganiſterte Schauſpieler⸗ ſchule entnehmen wir folgende Einzelheiten: Die Mannheimer Schauſpielerſchule iſt der Hochſchule für Muſik angegliedert und unter⸗ ſteht dem derzeitigen Hoftheater⸗Intendanten Profeſſor Ferdinand Gregori. Sie bezweckt der deutſchen Schaubühne beſonders begabte und gut vorgebildete Kräfte zuzuführen und in erſter Linie dem Großherzoglichen Hof⸗ und Natibnaltheater zu Mannheim einen Nach⸗ wuchs zu ſchaffen, der von vornherein mit den künſtleriſchen Ge⸗ pflogenheiten dieſer Bühne vertraut iſt. Der Unterricht umfaßt vor⸗ läufig zwei Jahre und wird klaſſenweiſe erteilt. Unterrichtsgegen⸗ ſtände im erſten Jahre: 1. Sprachreinigung, Atmung, Stimmbildung, körperlicher Ausdruck, rhetoriſche Uebungen, darſtelleriſche Uebungen bis zum Umfang einer Szene.(Proſeſſor Gregori, Hofſchauſpieler Tietſch). 2. Geſchichte und Aufbau des Dramas, Pvoetik, Metrik, Kontrolle der häuslichen Leltüre(Dr. Hön). 3. Fechten mit Florett, Rapier und Säbel(Jbachim Krome). 4. Anſtandsunterricht, Tanz⸗ bewegungen, Zeremonien(Aennie Häns, Jvachim Kro me). 5. Franzöſiſche Sprache(Profeſſor Marius Ot th. Unterrichtsgegen⸗ ſtände im zwetten Jahr: Fortſetzung der rhetoriſchen und daur⸗ ſtellepiſchen Uehungen. 1. Rollenſtudium, Zuſammenſpiel, interne und öffeutliche Aufführungen bis zum Umfang ganzer Stücke. 2. Ge⸗ ſchichte des Theaters und der Schauſpielkunſt. 3. Fortſetzung des Fechtunterrichts. 4. Tanzen mit Rückſicht auf die Bühne, Naklonal⸗ tänze, hiſtortſche Tänge. 5. Franzöſiſche Sprache. 6. Eugliſche Sprache (Spachlehrer Roh. W. Ellwood). 7. Kun ſt geſchichte mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Koſtüme und Maskenkunde(Proſeſſor Dr. Fr. Walteir]. 8. Schminken, Uebungen mit Perücken und Bärten(Hoftheaterfriſeur Wiſtinghauſen). Der Proſpekt eut⸗ hält des weiteren eingehende Prüfungsvorſchriften für die Aufnahme in das Inſtitut. Den Zöglingen wird der Beſuch der Generalproben des Hoftheaters geſtattet ſein und— unter gewiſſen Beſchränkungen —auch der freie Eintritt zu den Vorſtellungen. Im neuen Gebäude der Hochſchule für Muſtk, J. 2 Nr. 9, verfügt die Schauſpi eler⸗ ſchule über einen vornehm und zweckmäßig ausgeſtatteten Raum, zu ihrer äusſchließlichen Benutzung.„ Von Jag zu Jag. 5 — Die verſchwundene Berlinerin. Mit dem rät⸗ ſelhaften Verſchwinden einer jungen Berliner Dame in Barcelona beſchäftigen ſich zur Zeit die deutſchen Behörden. Vor etwa Jah⸗ resfriſt, ſo berichten reichshauptſtädtiſche Blätter, reiſte die zwan⸗ zig Jahre alte Tochter des in Karlshorſt wohnenden Kaufmanns O. Eckardt nach Malaga, um ihre Geſundheit zu kräftigen. Schon nach kurzer Zeit war bie junge Dame wieder ſoweit hergeſtellt, daß ſie in einem deutſchen Exporthaus eine Stelle annehmen konnte. Vor einigen Wochen teilte Fräulein Eckardt ihren Eltern mit, ſie fühle ſich ſo gekräftigt, daß ſie die Heimreiſe antreten könne. Sie hatte die Abſicht, bei einer Berliner Großbank ihre Stellung, die ſie ſchon früher innegehabt hatte, wieder aufzunehmen. Vor etwa drei Wochen ſchrieb ſie ihren Eltern, daß ſie in Barcelona ange⸗ kommen ſei und in einigen Tagen in Berlin eintreffen werde. Sejt⸗ dem iſt die junge Dame ſpurlos verſchwunden. Ihr Vater wandte ſich inzwiſchen an das Auswärtige Amt, das auf telegraphiſchem Wege Ermittelungen anſtellte. Dabei ergab ſich die auffallende Tatſache daß die Dame an Bord des„Portreal“ die Ueberfahrt angetreten hatte, aber in den Schiffsliſten nicht verzeichnet war. Sie wurde auf der Ueberfahrt mit dem Kapitän des Schiffes und ſeiner Gattin näher bekannt und beſuchte mit beiden in Barcelona ein Stiergefecht. Von dort vexliert ſich jede Spur der Dame. Letzte Nachtichten und Telegramme. Der Reichskauzler in Karlsruhe. * Karlsruhe, 7. Juli. Der Reichskanzler von Beth⸗ mann⸗Hollweg iſt heute vormittag ½10 Uhr hier eingetroffen und vom Großherzog und der Großherzogin im großherzog⸗ lichen Schloſſe empfangen worden. Heute abend findet zu Ehren des Reichskanzlers ein Diner ſtatt. Zur Silberhochzeit des Großherzogspaares. d. Karlsruhe, 7. Juli. Heute vormittag 10 Uhr fand im Kunſtgewerbemuſeum vor geladenem Publikum die Eröff⸗ nung der badiſchen Volkskunſtausſtellung 1910 ſtatt. Der Großherzog und die Großherzogin, ſowie eine Reihe anderer hochſtehender Perſönlichkeiten waren anweſend. Das Arrangement bei der Feierlichkeit war originell und wirkungs⸗ voll. Unter Führung des Direktors der Kunſtgewerbeſchule, Prof. Hoffacker fand eine eingehende Beſichtigung ſtatt. Die Aus⸗ ſtellung ſelbſt birgt reiche Schätze echter Volkskunſt. Heute abend findet bekanntlich ein Fackelzug der geſamten badiſchen Studen⸗ tenſchaft ſtatt. ——j Die Wirkuugen des Regens * Homburg(Pfalz), 7. Juli. In der vergangenen Nacht ſtürzte der in Bexbacherſtraße aufgeführte Neubau des Pfläſtermeiſters Hitzeſauer infolge des anhaltenden Re⸗ gens zuſammen. Menſchen kamen nicht zu Schaden. Die Friedberger Bombenaffäre und das Fraukfurter Bombenattentat. *Frankfurt, 7. Juli. Durch die Recherchen, die in Sachen der Friedberger Bombenaffäre angeſtellt wurden, hat ſich nunmehr ergeben, daß es bei dem Attentat auf das Majerſche Grundſtück nicht auf die Villa Majer ſelbſt, ſondern auf die Ecke Bockenheimer Landſtraße und Niedenau befind⸗ liche Poſt abgeſehen war. Es ſind Pläne gefunden worden, aus denen klar hervorgeht, daß in verſchiedene, unmittelbar der Poſt benachbarte Gebäude Bomben gelegt werden ſollten. Die Verbrecher wollten, ähnlich wie in Friedberg, die Auf⸗ merkſamkeit der Anwohner und Paſſanten ablenken, um ſo ungeſtört die Poſtkaſſe ausrauben zu können. Die örtlichen Verhältniſſe geſtatteten jedoch keinen bequemen Zu⸗ gang, weshalb man ſich auf das Majerſche Haus beſchränkte. Ein Dienſtmädchen aus einem dieſer Nachbarhäuſer ſah zwei Tage vor dem Attentat einen fremden Menſchen zu ſpäter Nachtzeit in verdächtiger Weiſe aus dem Garten laufen. Merkwürdigerweiſe hat das Mädchen weder vor noch nach dem Attentat in der Majerſchen Villa von diefem nächtlichen Be⸗ ſuch Mitteilung gemacht und auch bei der Polizei keine An⸗ zeige erſtattet. In Polizeikreiſen iſt man der Meinung, daß Werner in Lüttich verhaftet worden wäre, wenn er nicht Paſſagen, Neues Hochwaſſer. * Ahrweiler, 7. Juli. Die Ahr führt infolge de andauernden Regengüſſe wieder Hochwaſſer und iſt bishe um 2½ Meter geſtiegen. Einige von den Pionieren dem letzten Hochwaſſer errichteten Notbrücken wurden weg⸗ geriſſen. 5 Ein entſetzliches Verbrechen aus Eiferſucht. Berlin, 7. Juli. Aus Eiferſucht verübte ein furchtbares Verhrechen. deren Schweſter und einige andere Bekannte zu einer nächt⸗ junger Mann in Mantuag ein kippen. Vier Perſonen ertranken. Der Urheber rettete ſich; er wurde verhaftet. Rheinbaben und Dr. Lentze. *Berlin, 7. Juli. Die geſtern von der„Voſſ. Ztg. gebrachte lung, daß dem jetzigen Finanzminiſter Dr. angeboten worden ſei, Herrn Dr. Lentze zeichnet.(Frkf. Ztg.) wird durch ein Schreiben an das Blatt von Deutſchland und England. ſation der vereinigten Komitees der Kir chen Deutſchlauds und Großbritanniens zur Förderung freundlicher Beziehungen zwiſchen beiden Ländern gebildet. Es wurde eine umfangreiche Erklärung über die Arbeit des britiſchen Komitees her⸗ ausgegeben, in der auch die Entſtehung der Bewegung in England und Deutſchland und die Bildung des deutſchen Komitees beſchrieben wird. Der Erzbiſchof von Canterbury übernahm den Vorfitz im bri⸗ tiſchen Komitee. Berliner Brahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 7. Juli. Der Reichskanzler v. Beth⸗ mann⸗Hollweg wird demnächſt in Kiſſingen zu mehr⸗ wöchentlichem Aufenthalt eintreffen. Der drohende Eiſenbahnerſtreik in Frankreich. Berlin, 7. Juli. Aus Paris wird gemeldet: Die auf den Generalſtreik hinzielende Bewegung unter den Eiſenbahnbedienſteten nimmt immer ernſtere Formen an. Die Bewegung wird vom nationalen Syndikat der Eiſenbahn⸗ arbeiter geleitet. Viele Eiſenbahn⸗Arbeiter der verſchiedenen Geſellſchaften haben ſich bereits dem Syndikat angeſchloſſen. Die Eiſenbahnbeamten haben eine Reihe von Forderungen aufgeſtellt, darunter die Bewilligung des Wochenlohnes nach dem Muſter der Staatsbahnen, einen Mini malarbeits⸗ lohn von 1800 Fres., einen Maximalarbeitstag von 10 Stunden und ſchließlich die Rückwirkung des Alters⸗ Verſorgungsgeſetzes vom Jahre 1909 auf Bedienſtete, die früher anderen Verſicherungsklaſſen beigetreten waren. Die Direktionen der Geſellſchaften erklärten, daß ſie die Forde⸗ Rückſicht auf den Fahrplan nicht bewilligen könnten. Die Regierung beabſichtigt, um jede Unterbrechung des Eiſenbahn⸗ wendung im Eiſenbahndienſt durchzuführen. Sie iſt ent⸗ ſchloſſen, jeden Fall von Widerſetzlichkeit ſtreng zu ahnden. Im Falle eines Generalſtreiks ſollen die Eiſenbahnlinien und Signale militäriſch bewacht werden. Man erwartet jedoch, daß die Regierung demnächſt vermittelnd eingreifen wird, um einen Ausſtand zu verhindern. China und die Mächte. 8 i Berlin, 7. Juli. Aus Paris wird gemeldet: Gemeinſame Schritte der Mächte von England, Frankreich und den Vereinigten Staaten ſtehen in Peking bevor, um wegen der Unruhen von Hukwang Schadenerſatz zu verlangen für zerſtörtes Europäer⸗Gut und um weitere Bürgſchaften zu fordern gegen die Wiederkehr von Europäerhetzen in den Provinzen. Der an die Zentral⸗Regierung in Peking zu richtende Text iſt noch nicht endgültig feſtgelegt. Abkommen. * München, 7. Juli. Zum ruſſiſch⸗japaniſchen Abkommen bringen die„Münch. Neuſt. Nachr.“ in einem Berliner Telegramm eine Auslaſſung, die offenbar vom Auswärtigen Amt inſpiriert iſt: men fällen darf, wäre es erforderlich, die genauen Beftimmungen des Vertrages zu kennen: an dieſer feſten Grundlage fehlt es bis jetzt. Denn außer einigen, augenſcheinlich lückenhaften Zeitungs⸗ nachrichten liegt bis jetzt nichts vor. An amtlicher Stelle iſt der Vertrag zur Zeit noch nicht bekannt. Es iſt anzunehmen, daß Japan dem verbündeten Großbritannſen, Rußland dem ver⸗ bündeten Frankreich offiziell enntnis davon gegeben haben. Aber auch in London und in Paris hält man mit ſeinem Urteil in der Oeffentlichkeit noch ziemlich zurück. Daß Deutſchland an der Mandſchurei, die höchſtwahrſcheinlich das Hauptſtück des heute noch betont. Der deulſſch-britiſche vom 16. Oktober 1900 ſetzte unter Zuſtimmung der übrigen Großmächte die Integrität Chinas feſt. und unmittelabr darauf nahm Deutſchland die Mandſchurei ausdrücklich von dem Geltungsbereiche dieſes Chinavertrages aus; Fürſt Bülow hat wiederholt erklärt, Deutſchland habe dort politiſch nichts zu ſuchen. Aber wirt⸗ ſchaftlich liegt die Sache ganz anders. Handel und Verkehr wachſen an Bedeutung mit der Erſchließung durch die Bahnen, und die„offene Tür“ in Oſtaſien muß auch von uns be⸗ nutzt werden. Inſofern iſt auch Deutſchland an jedem Abkom⸗ men zwiſchen anderen Mächten im fernen Oſten beteiligt. Darum iſt anzunehmen, daß der Vertrag von Petersburg und Tokio aus in Berlin amtlich mitgeteilt werden wird. Petersburg, 7. Juli. Die„Nowoje Wremfa“ bezeich⸗ net als Zweck der ruſſiſch⸗japaniſchen Convention vom 4. Juli ein Zuſammenwirken der Vertragsmächte zur Verb eſſerung der mandſchuriſchen Bahnen und zur Erhaltung des status quo in der Mandſchurei. Die Zeitung fügt hinzu, die Convention ſei die Grundlage eines dauernden Friedens im vom Zwang hoher fernen Oſten befreie die Vertragsmächte Kriegsbereitſchaft daſelbſt und ermögliche eine ruhige Vollendung lüle zu, telepboniſch auf die Gefahe einer Verhaflung aufmerkſam gemucht worden wäre. 1 der Amurbahn.—„Rietſch“ ſchreibt, der Vertrog ſei augenſchein ⸗ aeser itseinnn rungen eines Maximal⸗Arbeitstages von 10 Stunden mit verkehrs zu verhindern, die ſofortige Einberufung der militär. pflichtigen Eiſenbahnbedienſteten und ihre militäriſche Ver⸗ Deutſchland und das ruſfiſch⸗apaniſche Vertrages bildet, politiſch nicht intereſſiert iſt, wird auch 50 Der„.⸗A.“ meldet aus Rom: Er lud eine frühere Geliebte ſowie lichen Kahnfahrt ein und ließ unterwegs den Kahn um und zum Gegenſtand politiſcher Betrachtungen gemachte Mittei⸗ Lentze vor wenigen Wochen die Stellung des Unterſtaatsſekretärs unter Rheinbaben auf das entſchiedenſte als unrichtig be⸗ *London, 6. Juli. Heute abend hat ſich eine ſtändige Orgaui⸗ deen ereeeeeerrereneeeren wrr. f W55 e 8. 8 85 — 3 Ehe man ein ſicheres Urteil über das ruſſiſch⸗zapaniſche Abkom⸗ 3 FF G . . e reee Kaunheim, 7. Juli. Gensral⸗Kugeiger.(Abendskatt.) Aus dem Großhherzogtum. .C. Rohrbach(A. Heidelberg), 6. Juli. Geſtern entſtand in dem Anweſen des Manufaktur⸗ und Spezereiwarenhändlers Peter Feigenbutz in deſſen Abweſenheit Feuer, das den ganzen Warenbeſtand vernichtete. Der Warenſchaden beträgt etwa 700., der Gebäudeſchaden 3000 M. B. C. Gernsbach, 6. Juli. In einer der letzten Nächte wurde in die katholiſche Kirche eingebrochen. Der Täter gelangte durch Eindrücken eines Kirchenfenſters ins Innere, riß den eiſernen Opferſtock von der Säule und entfernte ſich mit demſelben auf dem gleichen Wege, den er gekommen. Seine Beute war nicht groß. Der Opferſtock wurde entleert vor der Kirche ge⸗ 5 Gerichtszeitung. .C. Freiburg, 6. Juli. Vor der hieſigen Straf käm⸗ mer hatte ſich der 15 Jahre alte Taglöhner Karl Frey aus Tuttlingen wegen Raubs und Diebſtahls zu verantworten. Wie noch aus früheren Zeitungsmeldungen erinnerlich iſt, überfiel der Angeklagte am Nachmittag des 21. Mai auf dem Freiburger Fried⸗ hof eine Dame, die das Grab eines ihrer verſtorbenen Angehörigen beſuchte, und beraubte ſie ihrer Handtaſche und Wertſachen. Frey wurde wegen Raubs, verſuchten ſchweren und eines einkachen Diebſtahls zu 1 Jahr 1 Monat 3 Tagen Gefängnis, abzüglich 1 Monat 3 Tage Unterſuchungshaft, verurteilt. Nee Weitere Erleichterung im Poſtſcheckverkehr. Im, Poſtſcheckverkehr beabſichtigt die Reichspoſtverwaltung eine weitere Exleichterung einzuführen. Seit dem Ende des Monats März dieſes Jahres können eingezogene Nachnahmebeträge dem Abſender der Nachnahme auf ſein Poſtſcheckkonto gutgeſchrieben werden. Zu dieſem Zweck muß der Nachnahme eine Zahlkarte bei⸗ gefügt werden. Für dieſes Verfahren ſind beſondere Zahlkarten aus⸗ gegeben, die rechts eine Klebeleiſte haben, mit der die Zahlkarte auf die Rückſeite des Briefes, der Poſtkarte, der Paketadreſſe, der Druck⸗ ſche uſw. zu kleben iſt. Die Zahlkarte muß der Größe der Sendung eutſprechend gefaltet und die Schmalſeite durch Siegelmarke oder der⸗ gleichen an der Sendung befeſtigt werden. Verwendet man die neu vingeführten Nachnahmekarten und Nachnahmepaketadreſſen mit an⸗ gängender Poſtanweiſung, ſo iſt die Zahlkarte ſo auf die Vorderſeite der Poſtanweiſung zu kleben, daß ſie ſich zwiſchen der Nachnahme⸗ karte oder Nachnahmepaketadreſſe und der Poſtanweiſung befindet. Von dieſem Verfahren wird ein ſehr ausgedehnter Gebrauch gemacht, doch iſt nicht zu erkennen, daß die Befeſtigung der Zahlkarten recht umſtäudlich iſt. Die Reichspoſtverwaltung beabſichtigt deshalb, Nach⸗ nahmekarten und Nachnahmepaketadreſſen mit anhängender Zahl⸗ Tarte auszugeben. Die Abfender brauchen dann die Zahlkarte nicht mehr anzukleben und zu falten. **.* Ueber die Getreidemüllerei äußert ſich die Handelskammer Harburg in ihrem Jahresbericht für 1909 wie folgt z Das Jahr 1909 war für die Weizenmüllerei im ganzen ge⸗ kommen ein beſſeres als das voraufgegangene, die Mühlen fanden wamentlich in der zweiten Hälfte gute lohnende Beſchäftigung. Die Weizenbeſtände des Weltmarktes waren zu Beginn des Jahres ſehr gering, ſodaß die Preiſe trotz der guten argentiniſchen Ernte, deren Verſchiffungen im Januar/ Februar begannen, erheblich an⸗ zogen und gegen Mitte des Jahres mit M. 270 per 1000 Kilo eine Höhe erreichten, wie wir ſie nur annähernd und auch damals nur borübergehend im Jahre 1907 erlebt haben. Die Mehlkonſumenten geigten bei den hohen Preiſen große Zurückhaltung und kauften Atur das allernotwendigſte; erſt nach Einbringung unſerer in⸗ fändiſchen Ernte, die durch die Ungunſt der Witterung ſich nioht nur um einige Wochen verſpätete ſondern auch im ganzen Norden fehr gelitten hatte, trat eine ſehr lebhafte Nachfrage nach gutem backfähigem Weizenmehl ein, die den Mühlen gute lohnende Be⸗ r Mehl⸗ fabrfkation faft unverwendbar waren, wurden vielfach zu Futter⸗ gwecken verwendet, was auf den Abſatz der Mühlenabfälle, der ſchon ſchäftigung brachte. Die feuchtgeernteten Früchte, dis zur das ganze Jahr über ſchleppend war, ungünſtig einwirkle. Der Eyport in feinen Mehlen war zufriedenſtellend. Leider hat ſich unſere Regierung veranlaßt geſehen, vom 1. Oktober an die Zoll⸗ rückvergütung für Weizenmehl 1. Ausbeuteklaſſe um 55 Pfg. per 000 Kilo zu reduzieren, wodurch unſere Exportfähigkeit ſicher eine große Einbuße erleiden wird; namentlich wird dadurch der Wettbewerb gegen Amerika erſchwert, weil die Mühlen nun den für den Weizen tatſächlich verlegten Zoll nicht mehr ganz zurück⸗ ſerhalten. Die Ausfuhr der 3. Ausbeuteklaſſe iſt überhaupt ſchon angſt aur Unmöglichkeit geworden. **** Deutſche Vacuum Oil Company in Hamburg. Dier Abſchluß für 1909 ergab nach 300 629 M.(i. V. 284 491 Mark) Abſchreibungen, wie bereits gemeldet, einen Verluſt von 437 180 M.(267 613.), wodurch ſich der Verluſtvortrag auf 04 793 M. erhöht. Bei 2 500 000 M. Aktienkapital betrugen die faufenden Verbindlichkeiten 11 829 991 M.(10 802 277.), denen u. a. an Warenbeſtänden 1 736 928 M.(2 746595.), an Roh⸗ ſſtoffbeſtänden 3 929 375 M.(i. V. 2 622 565.) und an Aus⸗ änden 1 917 127 M.(i. V. 1 616 090.) gegenüberſtehen. Die Fabrikanlage ſteht mit 5 565 022 M.(im Vorj. 5 726355.) zu Buch. Wie die Verwaltung mitteilt, iſt der bedeutende Verluſt zum größten Teil darauf zurückzuführen, daß ſich der Betrieb der in Schulau a. d. E. errichteten großen Raffinerie als nicht er⸗ tragsfähig erwieſen hat. Während die Raffinerie jährlich rund 80 Millionen Kilogramm deutſchen Erdöls verarbeiten ſollte, iſt es in⸗ folge vieler Schwierigkeiten, die auf Betreiben der benachbarten Grundeigentümer der Betriebsführung in den Weg gelegt wurden, unmöglich gemacht worden, die Raffinerie in Schulau in ratio⸗ neller Weiſe auszunutzen. Ein Antrag auf Erweiterung und Aen⸗ derung der beſtehenden Einrichtung iſt vom preußiſchen Miniſte⸗ rium des Innern abſchlägig beſchieden worden, ſo daß die Geſell⸗ ſchaft jetzt den Entſchluß gefaßt hat, eine zweite große Raffinerie an einem andern Orte zu errichten. Es ſchweben dieſerhalb bereits Verhandlungen mit dem Bremer Staat, die dem Abſchluß nahe ſind. Durch das Zuſammenarbeiten der beiden Raffinerien er⸗ wartet die Verwaltung für die Zukunft günſtigere Ergebniſſe; ins⸗ beſondere werde ſich dadurch der Betrieb in Schulau weſentlich gün⸗ ftiger geſtalten. ++. 8 n. Mannheimer Produktenbörſe. Trotz der von den ameri⸗ kaniſchen Börſen gekabelten feſteren Tendenzberichte verkehrte der hieſige Markt im Verlauf des Vormittags in ruhiger Hal⸗ kung. Im Nachmittagsverkehr trat indes, nachdem auch die Liver⸗ ppoler höheren Eröffnungkurſe bekannt wurden, eine Belebung Ein. Das Geſchäft im allgemeinen hielt ſich aber in engen Gren⸗ zeu, weil ſowohl die Händler als auch der Konſum weiter Zu⸗ rückhaltung beobachten. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für ruſſiſchen und Laplataweizen um 25 Pf. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht. Auch für Weizenmehl wurden die Preiſe wieder um 25 Pf. per 100 Kg. hinaufgeſetzt. Badiſcher Hafer notiert 10 Pf. per 100 Kg. höher, während die übrigen Notizen unverändext blieben. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Nuſſo 78 Kg. p. ſchwimmend M. 148.50—144, dito ungariſche Aus⸗ ſaat 78 Kilogr. per ſchwimmend M. 144.50—145, dito Roſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Juli⸗Auguſt M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 147—149, Ulka 10 Pud Mark 149—150, Azima 10 Pud—10 ſchwimmend Mark 157—158, Rumänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 141—142, dito 3 Proz. blaufrei prompt Mk.—.—, Rumänier 79.80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September 143—144. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Auguſt⸗September M. 102—103, dito 9 Pud 20⸗25 per Auguſt⸗September Mark 104—105, dito 9 Pud 30⸗35 per Auguſt⸗September M. 106-407. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗Sept. 94.50—95, dito 58⸗59 Kg. per Auguſt⸗September M. 93.50—94, rumäniſche 59⸗60 per Auguſt⸗September M. 95—96. Mais. Laplata⸗ gelb rye terms ſchwimmend Mk.—.—, dito Juni M. 96—97, dito Juni⸗Juli M. 96.50—97, Donau Galatz Foxanian ſchwimm. M. 101.50—102, Odeſſa M.—, Novo⸗ roſſik weiß per prompt Mk.——, Mixed per April⸗Mai—.—. Hafer Petersburger 46⸗47 Kg. per Juni⸗Juli M. 96—97, dito 47.48 Kg. per Juli⸗Auguſt 97—98, Laplata per Juni⸗Juli 46⸗47 Kg. M. 97.50—⸗98, dito 47⸗48 Kg per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 98.50—99. Anleihe der Stadt Mainz. In der geſtrigen nur ſchwach beſuchten Stadtverordnetenſitzung wurde in nichtöffentlicher Bera⸗ tung die Aufnahme einer Anleihe von 16 Millionen Mark bewilligt. Der Antrag ſtand am 4. Juni ſchon einmal auf der Tagesordnung, wurde jedoch damals zurückgezogen. Die Summe dient teils zur Fertigſtellung begonnener Bauten, teils zu Bauten, die ſpäter erſt in Angriff genommen werden ſollen. Die Ueberland⸗Zentrale Helmſtedt erzielte 1909—10 an Strom⸗ und Mieteinnahmen 184 250 ½/, an Ausbeute der Gewerkſchaft Suder 50 000 ½% Unkoſten erforderten 77 739 /, Abſchreibungen 59 410 l Aus dem Reingewinn von 91362/ werden 6 Prozent Dividende auf das Aktienkapital von 2 000 000 4 gezahlt. Die Kuxe der Gewerk⸗ ſchaft Suder ſtehen mit 990 000/ zu Buche, die Ausſtände mit 126 833 Mark. Das Leitungsnetz und die Hausanſchlüſſe mit 431458. Anderſeits betragen die laufenden Verbindlichkeiten 98 313 Im Konkurs der Deutſchen Cellulbidwerke⸗Göppingen, In⸗ haber Reinhold Sträb, ſind in der Schlußverteilung für 199 231 M. Forderungen 5574 M. verfügbar, ſodaß nach Deckung der Koſten des Verfahrens noch keine 3 Prozent verbleiben. Papierfabrik Reisholz,.G. in Kabel i. W. Die Aktionäre werden aufgefordert, in der Zeit vom 8. bis 22. Juli d. J. ihr Bezugsrecht auf 300 000 M. neue Aktien auszuüben. Auf 12 000 M. alte Aktien entfällt eine neue im Nennwert von 1000 M. zum Kurſe von 180 Prozent. Zahlungseinſtellung in Hamburg. Die Firma J. C. F. Schroe⸗ der in Hamburg, welche Edelhölzer und Fourniere importierte, mußte vor einigen Tagen ſich für inſolvent erklären. Eine Vermögensüberſicht ergibt, daß die Verbindlichkeiten und die Un⸗ terbilanz recht erheblich ſind. Es ſollen gegen 25 Prozent vorhanden ſein. Nun beſteht die Abſicht, die Angelegenheit im Wege eines Zwangsvergleiches auf Baſis von 30 Prozent zu erledigen. Das an ſich lebensfähige Geſchäft ſoll alsdann von der Witwe des ver⸗ ſtorbenen Inhabers und dem Prokuriſten weiterbetrieben werden. Die Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei in Bremen hat kürzlich mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang während der letzten 6 Monate durchaus befriedigend geweſen ſei. Neue Juni⸗Ausbeute ſüdafrikaniſcher Goldminen. Folgende Juni⸗ Ausbeuten ſüdafrikaniſcher Goldminen werden bekannt: Roodeport Central Deep Goldgeſamtwert Lſtrl. 10 991(Mai Lſtrl. 10 710) mit Tſtrl. 740(Sſtrl. 381) Gewinn; Princeß Eſtate Goldgeſamtwert Eſtrl. 16 00s(Lſtrl. 16 018) mit Lſtrl. 4981(Eſtrl. 5477) Gewinn; Mah Conſolidated Goldgeſamtwert Lſtrl. 22 335(Iſtrl. 22 586) mit wieder Eſtrl. 11 299(Aſtrl. 11 299) Gewinn. Verſicherung gegen den Baumwollkonnoſſementenſchwindel. Ein amerikaniſches Bankhaus hat die Anregung gegeben, eine Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft in Amerika zu gründen, deren Zweck es ſein ſoll. Baum woll⸗Konoſſemente auf deren Richtie keit zu verſichern. Die neue Verſicherungsgeſellſchaft ſoll von den beteiligten Kreiſen, den Baumwoll⸗Produzenten, den Baumwollhändlern und den Exporteuren, ebenſo den Baumwoll⸗ induſtriellen und den beteiligten Banken ſowohl in Amerika als in Europa gegründet werden; ſie hätte an allen Produktionszentren Agenten anzuſtellen, die jedes unkorrekte Vorgehen bei der Aus⸗ ſtellung von Konneſſementen ſofort zur Anzeige zu bringen hätten. Auf dieſe Weiſe hofft man die Banken vor Verluſten durch gefälſchte Baumwoll⸗Konnoſſemente ſchützen zu können. Neugründung in der ruſſiſchen Naphthainduſtrie. Unter der Firma„Kaſpi⸗Ural⸗Geſellſchaft“ wird mit 6000 000 Rubel Grundkapital die Gründung einer Geſellſchaft beabſichtigt, die die Erſchließung naphthahaltiger Terrains am Embefluß be⸗ treiben will. Die Unternehmer haben bereits um die Kon⸗ zeſſion nachgeſucht. Wird, woran kaum zu zweifeln iſt, der Ge⸗ ſellſchaft die ſtaatliche Konzeſſion erteilt, ſo entſteht dem Bakuer Naphtha eine neue Konkurrenz, die gerade gegenwärtig, da das Maikoper Naphtha an den Markt kommt, von großer Bedeutung iſt. Das aus dem Maikoper Rayon kommende Naphtha ſpart gegenüber dem Bakuer 13 Kopeken pro Pud an Transportkoſten bis zum Exporthafen. Beſtätigt ſich alſo auch nur ein Teil der Ausſichten, die über den Naphthareichtum des Maikoper Rayons im Umlaufe ſind, ſo dürfte die ohnehin ſchwache Exporttätigkeit des Bakuer Naphtha vollſtändig lahm gelegt werden. Das Naphtha des Embegebietes würde aber als Konkurrent für das Bakuer Naphtha auch im ruſſiſchen Inlande erſcheinen. Die Mündung des Embe iſt nämlich um 260 Werſt näher an Aſtrachan gelegen als Baku. Es würde alſo möglich ſein, das Petroleum des Embegebietes zu niedrigerem Preiſe als das aus Baku dem heimiſchen Markte anzubieten. **** Telegraphiſche Handelsberichte. (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Jahresbericht des Vereins der deutſchen Kaliintereſſenten. Berlin, 7. Juli. Der Verein der deutſchen Kaliinter⸗ eſſenten betont in ſeinem Jahresbericht, daß die Kaliinduſtrie ſich noch immer ſehr ſchnell erholt habe, wenn ſie Ruhe bekam und vor äuſtßeren Störungen bewahrt blieb. Inſofern ſei das neue Kaligeſetz zu begrüßen. Wenn es der Induſtrie gelinge, dauernde ſyndikale Zuſammenſchlüſſe zu erzielen, ſo könne wohl angenommen werden, daß im nächſten Jahre ein befriedigender Ausgleich zu erwarten ſei. Vorausſichtliche höhere Dividenden bei den vereinigten Chem. Werken, Charlottenburg. U Berlin, 7. Juli. Die Vereinigten Chemiſchen Werke Charlottenburg werden vorausſichtlich eine höhere Dividende verteilen als im Vorjahr. *** * Augsburg, 7. Juli. Die Joh. Haag, Maſchinen⸗ und Röhrenfabrik.⸗G. in Augsburg verteilt für 1909—10 einen Rein⸗ gewinn von ,/ 383 499 gegen 206 469. Die Dividende wird, laut „Frkf. Zig.“, von 7½ auf 9 Prozent und der Vortrag von 72 307. auf 89 619 erhöht. Aufnahme einer Anleihe von 3 Millionen durch die Gewerkſchaft „Königin Eliſabeth“. * Düſſeldorf, 7. Juli. In der heutigen Gewerkenverſamm⸗ lung der Gewerkſchaft„Königin Eliſabeth“ wurde die Aufnahme einer 725— Anleihe von 3 Millionen durch Ausgabe von Schuldverſchreibungen, welche den Aktionären zu pari angeboten werden, beſchloſſen. er Erlös der Anleihe dient, laut„Frkf. Ztg.“, zur Errichtung einer Koksemlage ſowie zu Betriebserweiterungen. Ueber die Marktlage wurde in der Verſammlung mitgeteilt, daß der Kohlenabſatz ſchlecht 5 ſet und eine Beſſerung vor dem Winter nicht erwartet werden könne,— Dagegen ſei der Briketts⸗ und Koksabſatz etwas beſſer geworden. Von der Reichsbank. *Berlin, 7. Juli. Bei der Reichsbank haben bis zum 5. Juli die ungedeckten Noten um 93 Millionen gegen 80 Millionen im Vorjahr abgenommen. Die Einlagen ſind laut„Frkf. Ztg.“ um 188 Millionen gegen 125 Millionen niedriger. Finanzielles aus Englaud. *London, 7. Juli. Die Londoner County Council legt, nach der„Frankf. Ztg.“, am 12. ds. Mts. 500 000 Pfund Schatzwechſel mii einem Jahre Lauffriſt zur Zeichnung auf. Finanzielles aus England. London, 7. Juli. Die unter den Auſpizien der Nationalbau! of Egyptig und der Shett⸗Transportkomp. neu gegründete Gemſej⸗ Oilftelds Etd. mit Landbeſitz am Roten Meer wird von ihrem Ge⸗ ſamtkapital von 1600 000 Pfd. 1 200 000 Pfö. Shares zu pari emittieren. 8 Londoner Goldverſchiffung nach Amerika. 5 London, 7. Juli. Wie gerüchtweiſe verlautet, wurden bereits 400 000 Pfund Gold zur Verſchiffung nach Newyork engagierk. Jedenfalls dürfte die Verſchiffung binnen kurzem erfolgen. 5 Amerikaniſche Lokomotivenbeſtellung. 8 * Newyork, 7. Jult. Die Baltimore u. Ohiobahn beſtellle 50 Lokomotiven. 5 8**.* delegraphiſche Rürſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers; Frankfurt a. M. 7. Juli. Fondsbörſe. Die feſtere Haltung, 5 welche am Schluſſe der geſtrigen Newyorker Börſe vorherrſchte, ver⸗ 5 urſachte keine beſondere Belebung am hieſtgen Markte. Die Zurück⸗ haltung, welche ſeitens der Spekulation geübt wurde, iſt weiter das charakteriſtiſche Moment. Die Saatenſtandsberichte lauten aus den Vereinigten Staaten erfreulicher und gaben Anlaß zur feſteren Tendenz in amerikaniſchen Werten, Baltimore und Ohio wurden etwas reger gehandelt, Shantungbahn, welche auf ſtärkeres Angebot rückgängig waren, haben auch heute eine weitere Abſchwächung er⸗ 5 fahren. In öſterreichiſchen Bahnen ſind die Kursveränderungen ge⸗ ringfügig. Schiffahrtsaktien vernachläſſigt. Verſtimmend wirkte für dieſe Werte die weniger günſtigen Ziffern des Auswanderungs⸗ verkehrs. Prinz Henri auf ſpekulative Käufe feſt. Ruhig war das Geſchäft in Bankaktien. Bei den führenden Werten ſind nur geringe Kursveränderungen zu bemerken, Disconto⸗Commandit behauptet, ſpäter aber rückgängig, ebenſo Handelsgeſellſchaft, öſterreichiſche Banken behauptet, Mittelbanken vernachläfſigt. Auf dem Gebiete den Induſtriepapiere zeigte ſich für Montanaktien etwas Nachfrage bei befeſtigter Tendenz. Auf dem Markte der Kaſſainduſtriepapiere iſt die Tendenz behauptet, das Geſchäft ſtill. Von ausländiſchen Fonds ſind Nuſſen lebhaft und bei ſteigender Tendenz gehandelt, Türkenloſe ſchwach, heimiſche Anleihen behauptet. Obwohl man eine Ermäßigung der Bankrate von England nach den geſtrigen Meldungen nicht mehr glaubte, ſo war man doch verſtimmt, als Nachrichten von einer Geld⸗ ausfuhr nach Newyork vorlagen und ſomit die Lage des inter⸗ nationalen Geldmarktes wird. fragt, während im übrigen in Fonds das Geſchäft ruhig war. Otavi⸗ altien ſetzten auf Hamburger Käufe höher ein, ermatteten dann aher wieder. Schiffahrts⸗ und Elektrizitätsaktien zeigten heute beſſer Haltung. Oeſterreichiſche Werte waren ebenfalls begehrt. Das Ge ſchäft blieb ruhig. Tägliches Geld 4 Prozent. Berlin, 7. Julti. Produktenbörſe. Im Zuſammenhange mit dem feſten Schluß an den amerikaniſchen Börſen fanden am hieſigen Markte in Weizen auf Deckungen einige Käufe ſtatt, die zur Be⸗ feſtigung des Preisniveaus führten. Auch Roggen war feſter ge⸗ halten. Jedoch blieb das Geſchäft in beiden Artikeln ſehr klein. Hafer war für vordere Sichten ſchwächer, entferntere behauptet. Mais und Rüböl lagen träge. Wetter veränderlich. ***** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 7. Juli.(Offizieller Bericht,, Aktien. 85 Baulen. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.—Mannh. Lagerhaus —.— 85.— Gewrbk. SpeyerößoE—.——.—Fiankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—. 193.50] Rück⸗ u. Milverſ. 1270 Rhein. Creditbank 139.40 139.20 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 196.50] Glas-Verſ.⸗Geſ.—.— Südd. Bank 118.— 117.75 Bad. Aſſecuranz 1920 Continental. Verſich.—.— 68 Mannh. Verſtcherung 705.— 700. Oberrh. Berſich.Geſ. 865.— 86 Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648. Induſtetftft .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 136. Dingler'ſche Mſchfbr. 109.——.— Emaillw. Matkammer—.— 105.— Ettlinger Spinnerei—.— 99.— H. Fuchs Wgf. Holbg.—.— 19 Hüttenh. Spinnerei—.— Heddernh. Kupferw.u. Südd. Kabelw. Frkf.—.— 128.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 210. Nähmfbr. Hakd u. Neu—.— 24 Koſth. Cell. u. Papierf. 205.——. Mannh. Gum. u. Asb. 148.— 146.— Maſchinenf. Badenſa—.— 200.— Oberrh. Elektrizität Bfälz. Mühlenwerke—.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. Portl.⸗Zement Holbg. Rh. Schuckert⸗Geſ.—.—131 Südd. Draht⸗Induſt. 139.— Verein Freib. Ziegelw. 120.— Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 480.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 326.— Verein D. Oelfabriken 162.— 161.— Weſt..⸗W. Stamm 220——.— „„Vorzug—.— 102.80 Brauereien. Bad. Brauerei Durl. Hof vm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg Hombg. Meſſerſchmitt Ludwigsh. Aktienbr. Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 125.— 124.— „S. Weltz, Speyer———.— „.Storch., Speyer——— Br. Werger, Worms 83.——.— 5 77.——.— —.— 232.— 5 113.20 90.50—.— —— 92.— —— 185.50 —.— 36.— —.— 217.— U. itfb.—.— 167.—] Speyr.—.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167 Würznithe Neaebr Zellſtoffabk. Waldhof 262.— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 201• .-G. Rhſch. See. 80.——.— Zuckerſbr. Frankenih. Dampfſchl. 48.—=.—. Zucerlaff Mannß. — Kleines Geſchäft war heute in Homburger Akt.⸗Br.⸗Aktien vorm. Meſſerſchmitt zu 36 Prozent. Etwas höher ſtellten ſich: Anilin, Kurs: 480., Waggonfabrik Fuchs⸗Aktien 191,10 G. und Heddernheimer Nupfer 128 G. Von morgen ab ſind 2 000 o00 vollbezahlter, auf den Inhaber lautende Aktien, Litera D Nr. 10 001—12 000 des Vereins Deutſcher Oelfabriken in Mannheim, gleich den bisher notierten Aktien lieferbar. ** Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 7. Juli. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 20.——20.25 Hafer, bad. 15.60—15.85 „ Aheingauer—Hafer, nordd.———.— „Uorddeutſcher 20.25.—.—.— Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ kuſſ. Azima 22.—22.50„ La Plata 15.50——.— „ Ulka 21.50—22.—Mais, amer. Mixed—.———. „ Theodoſia 22.50—22.75„ Donau 14.75——.— „ Taganrog 21.50—22.—„ La Plata 15.25——.— „ Saxonska 21.75—22.—Kohlreps, d. 27.50—.— „ kumäniſcher 21.75—22.25 Kleeſamen, dentſch.——— „ afm. Wintern— 5„ IIL——— „ Manitoba!—.—.—„ Luzerne ital. 155—160 „ Walla Walla—.——.—.—„ Provenc. 155—170 „ Kanſas II„Eſparſette——— „ Auſtralier—.—.— Igoger Rotklee 110—115 „ La Plata 21.——21.25 Leinöl mit Faß 73.—.— Kernen, 20.——20,25 Rüböl in Faß 62.—.— Roggen, pfälzer 15.75——.—Backrüböl 69.——— „ kuſſiſcher 16.25—16.50 Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 179.30 „norddeutſcher 15.75—16.—:„„„ unverſt.„, 55.30 „ amerik.———— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 176.30 Gerſte, hieſ. 16.50—16.75„„ unverſt. 8088 54.30 „ Pfälzer 16.75—17.25 Alkohol hochgr.,„ 92/94 54.30 Gerſte, ungariſche—.—.— 5„ 88/00 53.30 Ruſſ. Futtergerſte 11.75—12.— 5 Nr. 00 0 1 2 3 4. e e 51.— 30.— 28.— 28.50 25.— 21.— Roggenmehl Nr. 0) 28.50 1) 20 50. Dendenz: Weizen feſter. Roggen unverändert. ſchäftslos. Futtergerſte unverändert. Mais etwas feſter. Manuheim, 7. Juli. Leinſaat 34.— Mk. *** Bronkfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Braugerſte ge⸗ Hafer ziemlich unverändert Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 6. 7. 6. 7. Amſtervam kurz 169.20 169.32JCheck Paris 81.175 81.20 Belgten„ 50.80 80.8380 Parts kur! 81.15 81.175 Italten 80.675 80.70 chweitz. Plätze„ 81.088 80.033 Gheck London 20.435 20.47 Gien 35.066 85.068 London„20.407 20.417 Napoleonsd'or 16.98 16 28 5 lang—- Brivafdiskonto 30% 30% Staatspapiere, A. Deutſche. 6 45 1 4Jedeulſch. Neichsanl. 102.10 102,—1 Mh. Stadt⸗A.1908— 3 5 1900„„ 1909—.——.— „ 93 10 93.203%„ 1905 91l, 61.— 8NR„„ 1909———B. Ausländiſche. 5 4— 84.87 85.—5 Arg. f. Gold⸗A.1887—-—. 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.15 102.100% Chineſen 1896 101.95 101.95 4 do. do.1909—-——1t½„„ 1898 9885 98.90 8. 98.15 93.200½% Japaner 9790 97.90 3½„„ 1909—— Mexikaner äuß. 88/90 99.65 99.90 84 75 43 8480 3 Merikaner innere 69.95 70.— Abadiſche Sk.⸗A.n90l 100 80 100.800 Bulgaren 101.65 101.60 4„„1908/09 101.50 101 503⅜ italien. Rente 104.85—.— 55b bad.St.⸗Olabg)fl 96.20 96.20(½ Oeſt. Silberrente 97.05 97 85 „ 8 M. 9890 93.80[4/½„ Papierren.— 3%„„ 1900 92.45 91.900Oeſterr. Goldraute 99.10 99.25 „%„„ 1904— 91.30/ Vortug. Serie! 66 70 66.70 8„„ 1907 92.——.—3„„ III 67.70 67.80 Abayr⸗E..⸗A..1915 101.40 101.30J4½ neue Ruſſen 1905 100. 100.— 1918 101.55 101.604 Rufſen von 1880 91.75 91.75 „ 37½ do. u. Allg.Anl..— 92.054 ſpan. ausl. Rente—.— 3 do..⸗B.⸗Obl. 83 40 83.50]4 Türken von 1903 87.60 87 60 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.45 100,50ſ„ unjf. 93.50 98 50 —.———AUngar. Goldrente 95.05 95.20 4 Heſſen von 1908 101.30 101.30[(4„ Kronenrente 92.20 92.40 8 Heſſen 81— 81.—[Berzinsliche Loſe. 3 Sachſen 83 66 88.60l8 Oeſterreichiſche860 173.— 173.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—Türkiſch⸗ 183. 183.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri! 201— 200.25Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 129.— 128 80 Süpd. Immobil.⸗Geſ. 91.50 91.50[Kunſtſeidenfabr. Frkf. 165.—165 25 Gichbaum Mannheim 103.—113.—Lederwerk. St. Jngbert 82.50 82 80 Mh. Aktien⸗Brauerti 135.——.— Spicharz Lederwerke 107—109.— Dutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Comm. Jrankf. Hop.⸗Ban! Wechſel London Parkakt. Zweibrücken 90 50 90.50ſgudwigsh. Walzmühle 160.— 160.— Waltzz. Sonne, Speyer 88 50 88.50 Fementwerk Heldelbg. 149.50 440 40 Jementfabr. Karlſtadt 129.— 130.— Badiſche Auflinfabrik 477 50489 75 Sh. Fabrik Griesheim 259.,75 258.10 arbwerke Höchſt 490.—492.75 er. chem. Fabrik Mh. 325— 825.— Cher Werke Albert 482.— 482.— 11—11 „Uthul.⸗Fab. Hagen 212.— 212.— Atc. Böſe, Vatln 11.— 11— Elektr.⸗Gel. Allgem. 26475 265 75 Lahmeyer 112.—112.80 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 156.50 157.— Rheiniſche 180— 130.70 S& Halske 287.— 239 50 Gumi Peter 364.90 864.50 Weyß u. Freytag 148,80 148.50 Adlerfahrradw.Kleyer 412 20 413.— Maſchinenſbr. Hilpert 883 20 83 20 Maſchinenfb. Badenia 201.— 201.— Dürrkopp 420.— 420.— Maſchinenf. Gritzner 241.— 241. Maſch.⸗Armatf. Klein 120.— 120.— Pf.Nähm. eu. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 19.30 19 30 Schnellpreſſenf. Frkth. 218.—218.— Ver.deutſcher Oelfabr. 160.50 160 90 Schuhfabr. Herz, Frkf. 117.50 117.50 Seilinduſtrie Wolff 136.—136.— 'wollſp. Lampertsm. 55 50 55.— Kammgarn Kaiſersl. 198.—199.— Zellſtoffabr. Waldhof 262.90 262.— 145.— 145.— Bergwerksaktien. uſtr. 101.10 101.— h8 220.50 222.— Br. Königs⸗u. Laurah. 174.— 174.50 Gewerkſch. Roßleben 116 00 000 00 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet 122.— 122.60 140.50 141. Norddeutſcher Lloyd 108 25 108 ½ Deſt.⸗Ung. Staatsb. 158.25 158¼ Deſt. Südbahn Lomb. 21,50 21.%½ Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahn—— do. Meridionalbahn 133.— 183— Baltimore und Obio 105.“ 106.% 101.— 101.— 100,10 100.10 100 10 100.10 94.— 91.30 94.. 91.80 — —— 99 50 99.50 99.50 99 50 99.80 99 80 100.20 100.20 101. 101.— 91.— 91.— Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Pyp.⸗Pfdb. 100.— 100.— te% Preuß. Pfandb.⸗ 4% F. K. B. Pfdbr.05 100.20 100 20 Bank unk. 1919 4%„„ 1910 100.— 100.—fe% Pr. Pfdb. imt. 15 4% Pf.Hyp. Pfdb. 100.10 100.10 10½%„ 92.40 92.40 31½% Pr. Bod.⸗Er. 91.— 91.—½„„ 12 4% Ctr, Bd. fd. vo 99.70 99 70ſ 3½ Pr. Jfder ⸗Bk., 4%„ 99 Kleinb. bb 04 1 8 0% 99 80 99.80ſfaſ, Precfdbr⸗Bl. %e„ br. v0l Hypy.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 30 99.80 99.80 5 unkündb. 12 2 beev. Og 4% Nh. H. B. Pfb. 02 unk. 12 99.80 99.80% 5 15 5 1907 3%„ Pfdbe..6„ 20 u. 84 90.60 90.60%„„„ 1917 65ſ% Pfd. 98½08 91.60 91.604%„„„ 1919 4%„ Gom.⸗Obl. ½„„ verſchied. .0 ,unz. 10 100 50 100.50%½„„„ 1914 3½%„ Com.⸗Obl. iſ Nih..⸗B. C. O v. 87/91 91 70 91 70/%% R. W. B. C. B. 10 Baſ,„ Com.⸗Obl. le, Pf. B. Pr.⸗Obl. v. 96/06 91.70 91.70 37½% Pf. B. Pr.⸗O. 4% Pr. Pfbb. unk. 0 99.— 99.—4% It al. ſttl.g..B. d%„„ 12 99.30 99.30— 480„„„ 14 90 70 99.700 Maunb. Berf.⸗G.⸗A. Bauk⸗ unb Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk Perg u. Metallb. Berl. Handelz⸗Geſ. SapegNH u. Dist.⸗B. Darmſtabter Bank Deatſche Bank 171.50 170.— 113.30 118 30 180˙% 130— 146.— 146.— 1859% 188 Dresdener Bank 157 50 156%½ rkf. Hyp.⸗Croditv. 168.90 168.,70 ationalbank Fvaukfurt a,., 7. Juli. Commandit 186.1½., Darmſtädter 30.25 delsgaſellſchaft 171.% Machsöſe. 134.50 134.50 250¼ 25075 107.80 107 80 211.— 210.50 128 50 123 50 Oeſterr.⸗Ung Bank Oeſt. Laͤnderbauk Kredit⸗Anſtalt Pfalzi 5 Bauk Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypothekub. Deutſche Neichsbk. Rhein. Kreditbank Rheln. Hyp.⸗B. M. Schaaffb. Baukver. Südd. Bank Nhm. Diener Bankver. Südd. Diskont (Bank Ottomane eredttaktten 309.50, Dresdner Bant 157 25 Hau Deulſch“ Bank 251.25, Staatsbabn 158.8 Lembarden 21.¾, Bochumer 22875, Gelſeultechen 205.50, Saurahülte 174.25, Augarn 95.10. Tandenz: feſt. Areditaktien 209.50, Diseonts⸗Fommaudit 185.25 Staatsbahn 158,%. Lombarden 21./. Berliner Effektenbörſe. Berl in, 7. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) Kredfitaktien 208.½ 209.½ Dise.⸗Kommandit 185.%—.— Staatsbahn 158.—.— Lombarden Bochumer 227./½ 229.— Berlix, 7. 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Juli 1910. * Das Gartenfeſt des Lehrer⸗Geſangvereins Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, das bereits am Samstag im Friedrichspark abgehalten werden ſollte, wegen des ſchlechten Wetters aber auf geſtern ver⸗ ſchoben wurde, geſtaltete ßich, wie nicht anders zu erwarten war, zum Saalfeſt. Es war wie im Spätherbſt. Während der Regen Begen die Scheiben der Kolonade praſſelte, wechſelten im dicht⸗ Befüllten Saale, der mit ſeinen ſämtlichen Nebenräumen mit Be⸗ ſchlag belegt war, Mufikſtücke mit Geſangsvorträgen ab. Daß die Darbietungen hervorragend waren, braucht eigentlich nicht erſt betont zu werden. Man weiß zur Genüge, daß der Lehrer⸗Geſang⸗ verein namentlich den Stimmungscharakter ſeiner Vorträge mit meiſterhafter Präziſion herauszuarbeiten verſteht. Jedes, ſelbſt das einfachſte Lied wird ſo ſubtil wiedergegeben, daß ſelbſt das ſchärfſte muſikaliſche Ohr keinen Makel entdecken kann. Man anerkt ſofort, daß jeder Sänger mit ganzer Seele bei der Sache iſt. Auch geſtern hinterließen die Vorträge der exzellenten Sängerver⸗ einigung einen tiefen Eindruck. Schon bei dem erſten Liede: „Nachtzauber von Storch, wurde die Nachtſtimmung wundervoll getroffen. Wie ein Hauch verklang das Piano des träumeriſchen Liedes. Auch Debois'„Wilde Roſe und erſte Liebe“ und Gabers „Wanderlied“, zwei in ihrem Charakter ſo grundverſchiedene Lie⸗ der, gelangten unter Herrn Muſtkdirektor Weidts muſtergiltiger Leitung mit peinlichſter Genauigkeit in der dynamiſchen Schattie⸗ rung zur Wiedergabe. Auch eine Schöpfung de.s Dirigenten ſtand auf dem Programm:„Sonntag iſt'!“, ein Lied, das den Sonn⸗ tagsfrieden bis in ſeine tiefſten Tiefen erfaßt. In das unruhe⸗ vollſte Herz muß der Gottesfriede des Sonntags einziehen, wenn diefes Lied ertönt. Mit dem ſchwierigen Chor„Hoch empor“ von Curti zeigte die ſtimmgewaltige Sängerſchaar, daß ſie auch im Kunſtgeſang den ſchwerſten Anforderungen gerecht zu werden ver⸗ mag. Zum Schluß bot der Lehrergeſangverein drei heitere Gaben, die ſo leichtbeſchwingt, ſo friſchfröhlich von den Lippen floſſen, daß man das greuliche Wetter, das draußen tobte, ganz vergaß. Man bekam noch zu hören das herzige Dialektliedchen„Schatzerl tlein“ von Stahl, bei dem das Tempo etwas ſchneller hätte genommen werden ſollen, das ſchwermütige Koſchatlied„D' Hoamkehr“ uno das lebensfreudige„Der Wippauf“ von Neumann. Das Publikum war von den Liedergaben hoch befriedigt und ſpendete den leb⸗ hafteſten Beifall. Die Grenadierkapelle bot ebenfalls em ſehr abwechslungsreichesProgramm, das unter Hrn. Obermuſikmei⸗ ſter Vollmers Leitung mit gewohnter Sorgfalt wiedergegeben wurde. Wir nennen nur die Fauſt⸗Ouverture von Wagner, die Ouverture„Athalia“ von Mendelsſohn, das Potpourri aus der Operette„Der Graf von Luxemburg“ und den Barcarolewalzer aus„Hoffmanns Erzählungen“. * Kindertheater in der Zentralhalle. Der Jugend ſtehen für Samstag, den 9. Juli, einige genußreiche Stunden in Ausſicht, denn die Leitung des Mannheimer Kindertheaters, Frau Roſa Sölch, erfreut die Kleinen mit der erſten Aufführung des reizen⸗ den Märchenſpiels„Die Königskinder“, Feſtvorſtellung zur Feier des Geburtsfeſtes des Großherzogs Friedrich von Baden. Derartige Aufführungen für unſere Jugend wirken belehrend und bildend, zudem ſind die Eintrittspreiſe ſo nieder, daß wohl ein Jeder für wenig Geld ſeinen Kindern eine Freude bereiten kann. „Saalbau⸗Zentral⸗Kinematographen⸗Theater. Im Zeitalter der Elektrizität iſt es ſozuſagen die Pflicht eines Jeden, ſich mit den Geheimniſſen, den Wirkungen und den Anwendungen des elel⸗ triſchen Stromes in der Praxis vertraut zu machen. Hierzu hilft in geeigneter Weiſe der Film„Die elektriſche Bahn“. Die Schüler Werden in paſſendſter Weiſe in das Gebiet der Elekkrotechnik ein⸗ geführt.— Der Untergang des franzöſiſchen Unterſeebootes„Plu⸗ vioſe“ und die Bergung der Leichen ſteht noch in aller Erinnerung⸗ Die Beiſetzungsfeierlichkeiten der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Offiziere und Mannſchaften werden vorgeführt. Auch das übrige Programm iſt erſtklaſſig. Aus dem Schöffengericht. Gerade nicht harmlos war die Bedrohung des Küfermeiſters Samuel Benzinger von Feu⸗ denheim, als er am 9. März auf der Moltkeſtraße in Feudenheim ſeiner Ehefrau und dem Maurermeiſter Bordne auflauerte und mehrere Schüſſe auf dieſe abgab. Es handelt ſich um die bekannte Affäre, bei der Bordne, der illegitime Liebhaber der Frau Ben⸗ zinger, auf die Schießerei hin Benzinger in furchtbarer Weiſe mißhandelte. Bordne iſt bekanntlich ſchon abgeurteilt. Urteil gegen Benzinger lautet auf eine Geldſtrafe von 20 Mark.— Eine unglanbliche Roheit bekundete der Keſſelſchmied Karl Eugen Mielich von Augsburg in der Nacht zum 23. Mai ds. Is. bei einem Streite mit ſeinem Mietsgenoſſen im Hauſe Windeckſtr. 43 Seine Frau und die Frau des Hilfsarbeiters Ludwig Baſer waren miteinander in Streit geraten. Statt nun die Frauen ihre Diffe⸗ renzen allein austragen zu laſſen, oder beruhigend auf ſie einzu⸗ wirken, wählte Mielich die Mitternachtsſtunde, um Baier für die Handlungen ſeiner Frau zur Rechenſchaft zu ziehen. Er traf ihn auf der Treppe zum 3. Stock. Als ſich Baier die Anrempe⸗ lung verbat, ſagte Mielich:„Wir können da ja gleich abmachen.“ Sprachs u. bog ſeinen Gegner übers Geländer, daß er das Ueber⸗ gewicht bekam dann half er noch etwas an den Beinen nach und Baier hing nun zwiſchen Himmel und Erde an dem Treppen⸗ geländer. Baier ſuchte ſich mit aller Gewalt an dem Geländer feſtzuhalten, der brutale Menſch trat ihm aber derart auf die Finger, daß er vor Schmerz loslaſſen mußte und nun ſtürzte er 1% Stockwerke in die Tiefe. Während dieſer Roheit rief der Rüpel der Frau Baiers zu:„Jetzt kannſt Du mal ſehen, was ich mit Deinem Manne mache.“ Als ſie den ſchwerverletzten bewußt⸗ loſen Mann hinauf in ſeine Wohnung brachten, ſtand Mielich ohen auf dem Gange und rief den Leuten zu:„Der erſte, der mir nahe kommt, den ſchieß' ich zuſammen.“ In Anbetracht deſſen, daß der Angeklagte wirklich nicht ſchuld iſt, daß die Sache nicht mit dem Tode des Mannes endigte, wird er zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 4 Monaten und 8 Tagen verurteilt“— Wegen Er⸗ regung öffentlichen Aergerniſſes— ein Delikt, das ſich jetzt alle paar Tage auf der Tagesordnung befindet— wurde am Sams⸗ tag der verheiratete Taglöhner Friedr. Karl Allgeier von hier zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten verurteilt. Er trieb ſich in unanſtändigſter Weiſe am Friedrichsplatz, in der Secken⸗ heimerſtraße und am Schloßplatz herum und beläſtigte Frauen und Mädchen. Die Verhandlung war nicht öffentlich. Sportliche Nundſchau. Pferderennen. B. C. Willſtätt, 5. Juli. Vom Rennverein Will⸗ ſtätt wird uns ſoeben mitgeteilt, daß das nun wochenlang an⸗ haltende Regenwetter in Verbindung mit dem früheren Hochwaſſer die Abhaltung der Rennen am 10. Juli unmöglich macht. Sie fin⸗ den nunmehr beſtimmt am 17. Juli ſtatt. * Pferderennen zu Le Tremblay. 6. Juli. Prix Parmeſan. 2000 Frs. 1. Teneriffe(Childs), 2. Parfumeuſe, 3. Petit Formica(Prince), 2. Gobette, 3. Hermione II. 67.10; 2ʃ, 16:10.1 Prix Sweetmeat. 2000 Frs. 1. Aigrelette 1I (Sweeney), 2. Miß Mary, 3. Bribuze. 71:10; 26, 45, 139.— Prix Partiſan. 4000 Frs. 1. Victory II('Connor), 2. Cala⸗ bra, 3. Belfaſt. 107:10; 36, 164, 19:10.— Prix Gladiator. 5000 Frs. 1. Folioſa(Stern], 2. Percy, 3. Rovna. 17:10; 12, 13:10.— Prix Gouyhere. 4000 Frs. 1. Viſta Aldgre (Bona), 2. Brunette, 3. Kiddic. 131:10 22, 3710.— Aviatik. * Freiburger Schaufliegen. Nun hat auch Freiburg ſeing erſten Fliegertag hinter ſich. Auf dem Exerzierplatz ves⸗ anſtaltete am Sonntag die Erſte elſaß⸗lothringiſche Mono⸗ und Aeroplan⸗Flug⸗Geſellſchaft aus Straßburg ein Schaufliegen mit einem Bleriot⸗Flugapparat. Ein bekannter Pilot, Herr Mollien aus Paris, beabſichtigte mehrere Hoch⸗ und Rund⸗ flüge ſowie einen Fernflug über die Stadt auszuführen. Doch es ſollte anders kommen. Eine nach vielen Tauſenden zählende Men⸗ ſchenmenge harrte auf dem Schauplatz, ws die charakteriſtiſche Flugmaſchine unter einer Zelthalle untergebracht war, der Dinge, die da kommen ſollten. Infolge des heſtigen Windes mußte zu⸗ nächſt der erſte Flug um über eine Stunde verſchoben werden. Gegen ½% Uhr wurde dann der Apparat aus der Halle gebracht und 5 Minuten vor 4 Uhr erhob ſich die Maſchine nach einem ta⸗ delloſen Anlauf, flog etwa 800 Meter weit in nördlicher Richtung über den Exerzierplatz, kehrte wieder um und landete glatt vor der Halle. Dieſer Flug hatte etwa 6 Minuten gedauert. Punkt 5 Uhr beſtieg Herr Mollien zum zweiten Mal den Aeroplan und flog mit ihm in der gleichen Richtung davon. Nachdem der Rieſen⸗ vogel ungefähr 500 Meter zurückgelegt hatte, wurde er bei einer Wendung von einem kräftigen Windſtoß aus einer Höhe von ca. —10 Meter zu Boden gedrückt und erlitt hierbei ſtarke Be⸗ ſchädigungen. Die beiden Flügel brachen ab, der Propeller zerbrach und das Geſtänge wurde teilweiſe zertrümmert. Der Motor blieb jedoch völlig intakt und auch der Aviatiker blieb un⸗ verletzt. Der hintere Teil des Apparates blieb ebenfalls un⸗ verſehrt. Hilfsbereite Kräfte ſchafften die Trümmer in den Schupven. Damit war der erſte Tag des Schaufliegens beendigt. — Der Unternehmer, der auf Veranlaſſung des Mannheimer Flugſport⸗Clubs das Erſte Mannheimer Schaufliegen veranſtal⸗ tete, wollte urſprünglich auch nur mit dem Bleriotapparat des Herrn Weiß hierher kommen. Der Club beſtand aber darauf, daß mindeſtens zwei Apparate das Schaufliegen beſtreiten müßten. Wie gut dieſe Bedingung war, hat ſich ja gleich am erſten Tage gezeigt. Hätte man nicht noch den Wrightapparat gehabt, dann wäre es hier genau ſo wie in Freiburg gegangen. * Die Endreſultate der Mülhauſer Flugwoche wurden fol⸗ gendermaßen feſtgeſtell: 1. Jeannin(Aviatik⸗Zweidecker 1 St. 33 Min. 9 Sek., 2. Thelen(Wrighk⸗Zweidecker):29:85, 3. Behrend(Behrend⸗Eindecker), 4. v. Gorriſſen(Euler⸗ Zweidecker), 5. Barrier(Bleriot⸗Eindecker), 6. Amerigo(Som⸗ mer⸗Zweidecker!. Den Ehrenpreis der Statthalters v. Hohen⸗ lohe erhielt Jeannin(160 Meter Höhe), der Stadt Mülhauſen für Dauerflug ebenfalls Jeannin, des Bezirkspräſidenten für Schnelligkeit Behrend, des Offizierskorps der Stadt Mülhauſen 5 Thelen, der Aviatik⸗Geſellſchaft ebenfalls elen. Moine. 66:10; 17, 12, 26:10.— Prix Pauline. 3000 Frs. 1. —U U—— 29 5 FCCFFCCCCCCC General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Manuftheim, 7. Julf 1910 U ündlel und Industrie unnheim parmstäuter Bank, 75 Bektanntmachung. Die Erbauung einer elektriſchen Straßenbahn nach Sandhofen betr. Die Stadtgemeinde Maunheim hat aufgrund des§ 29 des Straßengeſetzes vom 14. Juni 1884 und des Geſetzes vom 23. Juni 1900, das Genehmigungsverfahren bei Eiſen⸗ bahnanlagen betr., um die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer elektriſchen Straßenbahnlinie von Waldhof nach Sanöhofen nachgeſucht. Die Straßenbahn zweigt bei der Einmündung der Hafenbahnſtraße in die Luzenberg⸗ ſtraße von der beſtehenden Linie Mannheim⸗Waldhof ab, führt durch die Hafenbahnſtraße, weiterhin von Km. 0,1 bis 3,0 durch die Sandhoferſtraße und von da bis zu ihrem Ende bei Km. 4,37 durch die Lange Straße in Sandhofen. Die Bahn wird bis Km. 4,0 zweigleiſig, von da bis zum Ende eingleiſig ausgebaut; von Km. 0,7 bis 1,0 iſt die Bahn auf beſonderen Bahnkörper gelegt, auf den übrigen Strecken Benützt ſie vorhandene, teilweiſe noch zu verbreiternde Straßen. Die Pläne und die Beſchreibung des Unter⸗ nehmens liegen während 14 Tagen, von dem Tag des Er⸗ ſcheines der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer des Amtsverkündigungsblattes an gerechnet, bei dem Gr. Bezirksamt Mannheim ſowie auf dem Rathaus in Mann⸗ heim und Sandhofen auf. Etwafge Einſprachen gegen das Unternehmen ſind in der genannten Friſt bei dem Gr. Be⸗ zirksamt Mannheim oder bei dem Bürgermeiſteramt Mannheim oder Sandhofen anzubringen. 41⁴⁴4 Ka rlsruhe, den 13. Juni 1910. Miniſterium des Großherzoglichen Hauſes und der answärtigen Angelegenheiten: Marſchall. Nr. 12297 IV. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Keuntnis. Mannheim, den 5. Juli 1910. Großh. Abteilung IV: Stehberger. DT. C. Weyk'sche Schenkung. Nr. 29259 J. Herr Fabrikant, Kommerzienrat Dr. Carl Weyl hier hat der Stadtgemeinde Mannheim die Summe von 100 000 Mark— Hunderttauſend Mark— geſchenkt, welche als 15 Dr. E. Weyl'ſche Schenkung zur Förderung der mittleren gewerbetechniſchen Ausbildung verwaltet wird. Zweck der Schenkung iſt die Förderung der gewerbe⸗ techniſchen Ausbildung durch Verleihen von Stipendien an befähigte Söhne bedürftiger und minderbemittelter hie⸗ ſiger Einwohner, welche nach Entlaſſung aus der 8. Klaſfe der Volks⸗ oder Bürgerſchule eine der Mannheimer tech⸗ niſchen Fachſchulen z. Zt. die Ingenieurſchule nebſt Bau⸗ abteilung, Werkführerſchule, ſpäterhin Kunſtgewerbeſchule und ähnliche Auſtalten beſuchen. Ausnahmsweiſe werden auch Bewerber um Stipendien zum Beſuche der Baugewerk⸗ ſchule in Karlsruhe zugelaſſen, inſofern ſie die ſtatliche Werkmeiſterprüfung beſtehen wollen und den ſittlichen wie wiſſenſchaftlichen Befähigungs nachweis hierfür durch Vor⸗ lage ihrer Zeugniſſe erbringen. Die Stipendien ſollen in der Höhe bemeſſen werden, baß ſte die Mittel bieten zur teilweiſen oder völligen Be⸗ ſtreitung der Schul⸗Eintrittsgelder und dergl. ſowie zur Beſchaffung der Lehrmittel, wodurch Zahl und Umfang der au den betreffenden Anſtalten ohnehin beſtehenden Schul⸗ geldbefretiungen indeſſen nicht vermindert werden ſoll. Da⸗ neben kaun den durch Fleiß, Fortſchritt und gutes Be⸗ ktragen hervoragendſten Stipendiaten, welche vermögens⸗ Loſe Waiſen oder Söhne noch lebender aber verarmter Eltern ſind, ein Unterhaltbeitrag bis zu je 125 pro Semeſterhalbjahr, im Falle des Beſuchs auswärtiger An⸗ ſtalten bis zu je 250 Mark für das Semeſterhalbfahr ge⸗ währt werden. Die zu berückſichtigenden Schüler müſſen, abgeſehen von den an der betreffenden Unterrichtsanſtalt ſonſt zu erfüllen⸗ den Vorbebingungen die deutſche Reichsangehörigkeit be⸗ ſitzen, mindeſtens 3 Jahre in Mannheim wohnhaft ſein, ſerner im Entlaſſungszeugniſſe der Volks⸗ oder Bürger⸗ ſchule und tunlichſt auch im letzten Schulzeugniſſe vor der Bewerbung die Geſamtnote„gut“ erlangt haben, gut be⸗ leumundet und unbemittelt ſein. Im Falle andauernder Bedürftigkeit und des Vor⸗ handenſeins der ſonſtigen Vorausſetzungen ſollen die ein⸗ mal Bedachten tunlichſt ſolange weiter berückſichtigt werden, bis ſie die oberſte Klaſſe der betreffenden Lehranſtalt zu Ende beſucht haben, wobei auch hier nur ausnahmsweiſe auf den Nachweis der Geſamtnote„gut“ im letzten Schul⸗ zeugniſſe verzichtet werden ſoll. Die Stipendien werden alljährlich zweimal vor Beginn der Unterrichtsſemeſter verliehen. Hierzu findet feweils der geſamte Zinſenreinertrag Verwendung. Die infolge mangelnder Bewerbungen etwa nicht zur Verteilung kom⸗ —— Erträgniſſe ſind in den folgenden Jahren zu ver⸗ Etlen. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur öffent⸗ dichen Kenntnis, daß Bewerbungen um Stipendien für das Winterſemeſter 1910/11 innerhalb 14 Tagen beim Bürgermeiſteramt hier unter Anſchluß der bisher er⸗ worbenen Schulzeugniſſe,(Volksſchule, Gewerbeſchule etc.) einzureichen ſind. Schon einmal berückſichtigte Bewerber 8 nur das Zeugnis über das Sommerſemeſter vor⸗ zulegen. Mannheim, den 4. Juli 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Sauter. Detektiv- Ansttut A. Maier& Co. besorgt überall Ermittelungen sowie die Erfor- schungen in Kriminal- und Civilprozessen. Heimliche Beobachtungen und Leberwachungen. Beschaffung von Bewelsmaterial in Ehescheidungs- und Alimentatlonsprozessen. Keltestes und besteingeführtes Iustitut des Grossberzogtums Baden. f Bekauntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Keuntnis, daß die Stadtkaſſe ⸗Zahlſtelle Neckarau während der Zeit vom 11. bis einſchließlich 24. Juli l. Is. geſchloſſen bleibt. 195 Mannheim, 6. Juli 1910. Stadtkaſſe: Röderer. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kenntnis des Publikums, daß ein Verzeichnis über die im Monat Juni 1910 im Be⸗ reiche der elektriſchen Stra⸗ ßenbahn gefundenen Gegen⸗ ſtände im Hausflur des Straßenbahndepots— Nuits⸗ ſtraße 2/½12— während 6 Wochen zur Einſichtnahme ausgehängt iſt. 191 Mannheim, 30. Juni 1910. Straßenbahnamt: Löwit. Bekauntmachung. Die ungerechtfertigten Schulverſäum⸗ niſſe betr. Nr. 19499. Durch 84 des Geſetzes über den Elementar⸗ unterricht vom 13. Mai 1892 wird beſtimmt, daß wegen un⸗ gerechtfertigter Schulverſäumnis eines Kindes gegen Eltern oder deren Stellvertreter§ 71 des Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches vom 31. Oktober 1863 zur Auwendung kommt, ſofern die vom Bürgermeiſteramt wiederholt erkannten Geld⸗ ſtrafen fruchtlos geblieben ſind. § 71 des Polizeiſtrafgeſetzbuches lautet: „Mit Haft bis zu 3 Tagen oder an Geld bis zu L 20 werden Eltern oder Pflegeeltern, Vormünder, Dienſt⸗ und Lehrherren geſtraft, welche ohne genügende Entſchul⸗ digung unterlaſſen, ihre ſchulpflichtigen Kinder, Pflege⸗ kinder, Mündel, Dienſtboten und Lehrlinge zum Schul⸗ beſuch anzuhalten, wenn ſie wegen ſolcher ſchuldbaren Verſäumniſſe wiederholt mit Geldſtrafen belegt worden ſind.“ Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach § 18 der Schulordnung vom 27. Februar 1894 die Verwen⸗ dung der Kinder zu gewöhnlichen häuslichen oder gewerb⸗ lichen Geſchäften nicht als genügender Entſchuldigungs⸗ grund betrachtet werden darf. Maunheim, den 4. Juli 1910. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Sülldeutsche Bank, Mannheim, B 4, 910 Telephon Nr. 250, 341 u. 1964.— Filiale in Worms. Eröftnung vonlaufenden Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung. Provisionsfreie Cheek-Rechnungen und An- anhme verzinslicher EEaar-epositen. Anmahme von Wertpapieren zur Aufbe⸗ Wwahrung in verschlossenem und zur Verwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Fresorfächern unter Selbst- verschluss der Mieter in feuerfestem Rewölde. n- m Verkauf von Wertpapieren, sowie Anmstführung von Rörsenaufträgen an der Mann- heimer und allen auswärtigen Börsen. Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von Werten ohne sörsennatiz. loiscontierung und Winzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Ausstellung von Uheeks und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Einzug von Coupons, Dividendenscheinen und Verloosten Eflekten. Versicherung verloosbarer Wertpapiere Joursverlust und Vontrole der Verloosungen. gegen 318 Süddeutſch⸗Oſterreich⸗ Augar. Verband. Gittertarif, Teil II, Heft 1, 4, 7 und 10. 8887 Die Frachtſätze der Aus⸗ nahmetarife Nr. 73(für Pe⸗ troleum u. ſ..) treten auf 1. Oktober d. J. außer Kraft. Die Einführung von Erſatz⸗ tarifen bleibt vorbehalten. Karlsruhe, 4. Juli 1910. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 8. Juli 1910, vormittags 10 Uhr werde ich im Pfandlokal ge⸗ gen Barzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 51992 Möbel, Fahrrad, Muſikwerk. Neckarau, 7. Juli 1910. Groß, Gerichtsvollzieher. Zwangsberſteigerung. Freitag, den 8. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q4, 5 hier, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Kaſſenſchrank, 1 automat. Bohrmaſchine, Nähmaſchi⸗ nen, 1 Rolle, 1 Wagen, Betten, Möbel aller Art und verſchiedenes. 51999 Mannheim, 7. Juli 1910. Sommer, Gerichtsvollzieher. Zwangsperſteigerung. Freitag, den 8. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q, 5 hier evtl. am Pfaud⸗ orte gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 51998 Möbel all. Art, div. Damen⸗ konfektionausputzartikel, 2 Anzüge, 1 Diplom.⸗Schreib⸗ tiſch, 14 Leitern(f. Mal.), 1 Faß Kreide, 1 Farben⸗ ſchrank, 1 Partie Gerüſt⸗ hebel, 1 Kontrollkaſſe, 1 Partie ausgeſtopfte Tiere (Vögel u. ſ..), Schränke, 1 Klavier, 1 Sprechapparat mit Zugehör und Ver⸗ ſchiedenes. Mannheim, 7. Juli 1910. Roſter, Gerichtsvollzieher. Aufruf an die Prinzipalität! In dankbarer Anerkennung, dass unsere Bestrebungen von Jahr zu Jahr auf fruchtbareren Boden fallen, wenden sich die dem unterzeichneten Verein angeschlossenen 21 Korporationen mit über 4800 Mitgliedern auch in diesem Jahre an die Prinzipalität mit der höflichen Bitte, allen kaufmännischen und technischen Ange⸗ stellten einen angemessenen Sommerur- Iaub zu bewilligen. Ist doch ein solcher Urlaub nicht nur für die Angestellten, welche aus gesundheit- lichen und sozialen Gründen einer Ausspannung dringend bedürfen, ein grosser Nutzen sondern er dient auch den Interessen der Prinzipale dadurch, dass die Angestellten mit neuer Kraft, grösserer Schaffensfreudigkeit und wärmerer Hingabe an die Arbeit zurückkehren. 8⁰⁴6 Mannheim-Ludwigshafen a. Rh., im Mai 1910. Verein zur Erwirkung von Sommerurlaub und Beschaffung geeigneten Landaufenthalts für Kkauf- männische und technische Angsstelfte(E..) und die demselben angeschlossenen Korporationen: Kaufmännischer Verein, Mannheim, Kaufmännischer Verein weiblicher Mannheim, Verein für Handlungs-Commis von 1858(Kaufm. Verein) in Hamburg, Verband Deutscher Handlungsgehilten Leipzig, Deutscher Bankbeamten-Verein, Oolumbus, Verein für kath. Kaufleute u. Beamte, Mannheim, Bund der technisch-industriellen Beamten, Deutscher Gruben- und Fabrikbeamten-Verband, Deutscher Privat-Beamten Verein, Magdeburg, Verein der Deutschen Kaufleute, Jerband der Deutschen Versjcherungs-Beamfen, Technischer Verein Mannhelm, Keth. Kaufmännischer Verein Columbus, Ludwigs- hafen a. Rh., Verband reisender Kaufleute Deutschlands, Oonstantia, Verein für kath. Kaufleute und Beamte, Mannheim-NMeckarau, Technische Vereinigung, Ludwigshafen a. Rh. Angestellten, Die Neu-Ausgabe des Rachsmtlage-Reise]-Buches(5. Folge) die u. a. den Odenwald und Schwarzwald ausführlich behandelt, wird an die Mitglieder der obigen Vereine auf deren Geschäfktsstellen kostenlos abgegeben. Das Büchlein ist ferner zum Preise von 20 Pkg. beim Verkehrsverein Mannheim(Kaufhaus) und Verkehrsverein Ludwigs-⸗ hafen a. 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