Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Auz der Stadt Mannheim und Uumgebung. adiſche Neueſte Nachrichten Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegtammt⸗Achreſe „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten Redaktiaeoernnn Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 841. 877 2¹8 Nr. 314. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Montag, 11. Juli 1910. (Abendblatt.) Ein Wort zu den inneren Grundlagen des Liberalismus. Von Lic. R. Wielandt.“) 8 Eine Partei kann zu ihrem Untergrund mehr wirtſchaft⸗ liche Bewegungen haben oder mehr Ideen. Blickt man z. B. auf die gegenwärtigen deutſchen Parteien, ſo ſieht man in ihnen zweifellos beides miteinander vereinigt. Wir laſſen nun die Frage beiſeite, wie weit der Einfluß der wirtſchaft⸗ lichen Fragen in einem politiſchen Programm vernünftiger⸗ weiſe gehen darf; und ob nicht gerade in der Gegenwart das Ueberwuchern der materiellen Fragen durch Betonung der geiſtigen Intereſſen zurückgedrängt werden muß. In der Dat dürfte dies eine dringende Notwendigkeit ſein. Hier jedoch beſchränken wir uns auf die Ideen grundlage des Liberalismus. Dabei haben wir mehr ein praktiſches als ein theoretiſches Intereſſe. Unſer deutſcher Liberalismus kommt micht recht voran. Woran liegt das? Das Nächſte iſt, doch an ihn ſelbſt zu denken und vielleicht die Schuld in ihm zu ſuchen. Dieſer Weg iſt jedenfalls ehrlicher, als lediglich die Anklage gegen Andere. Sind die inneren Wurzeln des deut⸗ ſchen Liberalismus ganz geſund? Wie ſteht es mit ſeiner ſittlichen Kraft? Soviel wir ſehen, kann hier eine recht frucht⸗ bare Kritik einſetzen. Die Grundidee des Liberalismus iſt die der Freiheit des einzelnen Individuums, der Freiheit gegenüber aller geiſtigen und wirtſchaftlichen Knechtſchaft. Dieſe Grundidee Hat in der Tat ein unveräußerliches Recht. Sie beſteht zu Recht gegenüber der konſervativen Seite, die ſich noch immer dan ihr zu vergreifen geneigt iſt; ſie beſteht namentlich zu Recht gegenüber der Gewiſſensknechtung, die die Zentrums⸗ ſeite, trotz aller Toleranzreden, vertritt; ſie muß, was man ebenſowenig vergeſſen darf, endlich gerade ſo die Bedeutung des Individuums verteidigen auch gegenüber der Sozialdemo⸗ kratie, die die Einzelperſönlichkeit oft genug genau ſo ver⸗ gewaltigt, wie jene beiden anderen Parteien. ö Es iſt aber nun daran zu erinnern, daß dies nur die ein e Seite des liberalen Prinzips iſt. Sie verfehlt freilich nie, die Gemüter zu erregen, während es unpopulär ſein mag, einmal die andere zu betonen. Aber, wie geſagt, es iſt geraten, nunmehr auch dieſe hervorzuheben. Denn kann man zwar mit dem Aufruf zur Wahrung der Freiheit des Ichs in der Stunde der Wahl fortreißen, ſo vermag man mit dieſer Parole ein anderes nicht zu erreichen: Einen wirklich in allen Lagen und auf die Dauer zuverläſſigen, aushaltenden und opferfreudigen Liberalismus 3u 0 der doch ſchließ⸗ lich die Hauptſache iſt und allein den Ausſchlag geben wird. Das vermag nur die Betonung der Kehrſeite der Freiheit des Ichs: die Betonung ſeiner Pflichten. Wir ſehen unſeren deutſchen Liberalismus langſam auf dem Wege, das zu lernen. Zum erſten Mal dürfte die Hin⸗ neigung zur Betonung dieſer liberalen Seite damals in *) Wir entnehmen dieſen feſſelnden und gedankenreichen, ſowie berechtigte Mahnung enthaltenden Aufſatz der jungliberalen Wochen⸗ ſchrift Die Mainbrücke!(Nr. 28. 3. Jahrgang) und benutzen gerne die Gelegenheit, dieſe Zeitſchrift, die friſch, anregend und tem⸗ peramentvoll die Sache des nationalen Liberalismus vertritt, unſeren die Erſcheinung getreten ſein, als ſich auch der„entſchiedene“ Liberalismus zur Bewilligung von Heeresforderungen ent⸗ ſchloß. Man hat damit die Notwendigkeit des Macht⸗ und Staatsgedankens praktiſch befaht. Es war eine geſunde Korrektur. Es liegt in ihrer Linie, wenn wir eine noch viel weitergehende Betonung der Pflichten als Notwendigkeit für den Liberalismus fordern. Damit iſt das ſchon aus⸗ geſprochen, was wir unſerem gegenwärtigen Liberalismus zurufen. Er ſoll jetzt weniger die Freiheit als die Pflicht des Einzelnen verkündigen. Auch das iſt liberal. Es iſt notwendig; notwendig für unſere Zeit, und doppelt notwendig für unſeren Liberalismus. Statt eines alten Liberalismus des Laissez faire, laissez aller haben wir an einem jugendfriſchen, tapferen Liberalismus des perſönlichen Verantwortlichkeitsgefühls zu bauen. Das iſt der Liberalismus der Zukunft. Kein anderer! Das, und nur das, entſpricht voll dem geſchicht⸗ lichen Unterbau des deutſchen Liberalismus. Denn der Liberalismus hat eben nicht allein die Idee der Freiheit der einzelnen Perſönlichkeit, ſondern er vertritt überhaupt den Gedanken vom Wert der einzelnen Perſönlichkeit. Er vertritt die Politik, die ſich auf die Regſamkeit und Energie der Einzelnen oder ſagen wir, jedes Einzelnen, gründet. Damit unterſcheidet er ſich wieder vom Konſervatismus wie vom Sozialismus. Für den erſteren liegt der Hauptwert auf den beſtehenden Einrichtungen und Ordnungen, der letztere baut auf die Maſſe. Der Liberalismus gründet ſich ihnen gegenüber auf die Einzelperſönlichkeit. Sie iſt für ihn die Hauptſache. Sie zu ſchaffen iſt ſeine Abſicht. Sie ſind ihm das Wichtigſte im Staatsganzen. Und ſo appelliert er auch an ſie. Dazu aber gehören natürlich nun nicht bloß die Rech te, ſondern ebenſo ſehr auch die Pflichten; ge⸗ hört nicht bloß das, was die Einzelperſönlichkeit vom Ganzen zu fordern hat, ſondern ebenſo ſehr, nein, noch vorher alich das, was ſie ihm zu leiſten hat. Und dies hat der Libe⸗ ralismus genau ſo zu betonen wie jenes andere. Ja, es liegt in ſeinem eigenſten Intereſſe, daß er dieſe Soite jetzt ganz beſonders betont. Der Liberalismus beſchirmt nicht nur die„Menſchen“⸗Rechte der Einzelperſönlichkeit; er hat auf der anderen Seite das Recht, ja die Pflicht, von jeder Einzel⸗ perſönlichkeit auch vollſte Einſetzung ihrer ganzen Kräfte im Dienſt der Allgemeinheit zu verlangen. Nur ſo erzielt man Opferwilligkeit, die unſerem deut⸗ ſchen Liberalismus, wenigſtens ſeinen breiten Maſſen, vor⸗ läufig in ſo überaus kläglicher Weiſe abgeht. Nur ſo über⸗ winden wir die Disziplinloſigkeit, durch die ſich gerade liberale Wähler grundſätzlich auszeichnen. Nur ſo vermögen wir eine ſichere Gefolgſchaft hinter den an ſich ſo überaus ſchönen Idealen des Liberalismus zu erziehen: Wir müſſen weniger von den Rechten und mehr von den Pflichten des Einzelnen reden. Und wenn wir nicht an unſerem eigenen Ideal dieſe Notwendigkeit lernen wollten, ſo zwingt uns, das zu lernen eben die liberale Not, mahnt uns dazu das Vor⸗ bild der anderen politiſchen Parteien, die, obwohl viel weniger als der Liberalismus auf die Einzelperſönlichkeit gegründet, dem Einzelnen doch unbedenklich viel höhere Forderungen und Pflichten aufladen, als wir Liberalen wagen, womit ſie aber durchaus nicht ſchlecht fahren, ſondern uns in Agitation und —— in Aee 2 l Organiſation weit überflügeln. Wir muten unſeren Ge⸗ ſinnungsgenoſſen zu wenig zu und meinen, es werde ſich alles ſchon von ſelbſt machen. Ich meine, die Zeiten ſollten uns längſt gezeigt haben, daß man ganz anders als bisher wirklich die Einzelperſönlichkeit zur Selbſttätigkeit, zum Pflichtgefühl entflammen muß! 4 5 Für unſere liberalen Führer, unſere liberale Preſſe er⸗ wächſt aus dem Geforderten eine ernſte Aufgabe. Es einen neuen Liberalismus zu ſchaffen, Liberalismus des perſönlichen Pfli gefühls. Das iſt nun freilich keine angenehme Wah der Appell an das Pflichtgefühl und die Verantwortung Einzelnen iſt nicht angenehm, weder für den Redner, wie die Hörer. Das iſt menſchlich begreiflich. Und doch n dieſe bittere Arbeit getan werden. Denn nur in dieſe ziehung zu einem markigen perſönlichen Pflicht gefühl liegt der Weg, der uns dem ſtarken Liberalismus der Zukunft zuführt. Es iſt hier nicht mehr der Platz, dies an Einzelfragen zu zilluſtrieren. Die Stellung zu den großen ſittlichen Volk fragen würde ſich wohl am beſten dazu eignen. Das Geſagte ſoll auch nicht damit abgeſchwächt werden, daß zugegeben wird, daß ein ſolcher Liberalismus des perſönlichen Pflichtge in unſeren liberalen Reihen doch ſchon nicht ſelten verkörp geweſen iſt: In unſeren breiten liberalen Wählerſcharen er jedenfalls noch herzlich unbekannt. In fiberalen 8 gebungen ſpielt er eine gar geringe Rolle. An das Durchſchuittsgemüt iſt dieſer Grundſatz jedenfalls noch micht herangedrungen. Es ſei nur noch betont, auf weſſen Boden der deutſche Liberalismus mit dieſen markigez Grun gedanken ſteht: Es iſt Kants⸗eherner kategoriſcher und Fichtes Geiſt. Es iſt, mit einem Wort, der de Idealismus in ſeiner beſten und reinſten Art, als Nachkomme ſich ein ſolcher Liberalismus bezeichnen Auf ſolche Ahnen kann man ſtolz ſein. Auf zur Tat! politische Uebersſeht. * Mannheim, I1. Juli 191 Die Tat des Erbprinzen. Ueber die Stimmung in Reichstagskreiſen geg Rücktrikt des Erbprinzen Hohenlohe vom Poſten des Vizepräſidenten des Reichstags glaubt der Berliner B der„Leipz. N. Nachr.“ folgendes melden zu können: Da der Reichstag zurzeit nicht verſammelt iſt, iſt es ſchwi die Stellung der Parteien an ſich und zwar nicht nur einzel geordneter gegenüber der Niederlegung des Vizepräſidium den Erbprinzen Hohenlohe zu erforſchen. Im Reichstage ſin wärtig nur die Mitglieder der beiden Kommiſſionen für die 9 verſicherungsordnung und für die Strafprozeßreform auwe ganzen etwa 40—50 Abgeordnete, die ſich natürlich auch nicht ge⸗ ehne vorherige Rückſprache mit ihren Fraktionen in ihrem Axte feſtlegen wollen. Daß den Konſervativen und dem Zentru ſem Augenblick der Rücktritt des Erbprinzen Hohenlo burg außerordentlich unbequem iſt, liegt ohne weiteres z gegen ſind die Herren der freikonſervativen Partei nach auß ihrem Urteil außerordentlich zurückhaltend. Freilich will die zeitung“ erfahren haben, daß die Freikonſervativen der i8 id⸗ Feuilleton. Die Aeſthetik des Impreſſionismus. Von Dr. Theodor Alk. II. ſubjektive Stil als der unvermeidli genommen, der er bdatſächlich iſt. Brau Regenden Erſcheinungsformen eines Erſcheinung des„Ausſchnitts aus der Natur“ waturwidrig zu beeinfluſſen, wenigſtens nicht in einem ſtörenden Grade. Denn dieſe nächſtliegenden Erſcheinungs⸗ formen des ſubjektiven Stiles beſtehen erſtens ſchon in einer gewohnheitsmäßigen, durch die Neigung des Künſtlers be⸗ ſtimmten Auswahl der abzubildenden Gegenſtände, wozu auch ihre Beleuchtungsart gehört, und zweitens in ſeiner eigen artigen Handhabung des Werkzeugs oder ſeiner„Manier“. Sier verband ſich der ſubjektive Stil zugleich mit den Be⸗ dingungen, unter denen allein der Werkſtoff zur Hervor⸗ bringung eines Bildes ſich meiſtern läßt, d. h. mit dem iwen Stil oder erialſtil. D as Material läßt nichts abhandeln; unſtwerk kann nicht exiſtieren 2 faſt nun ohne praktiſche Bedeutung: mehr ſchon für die Freskomalerei. Ihr eigentlicher Geltungsbereich iſt das Kunſthandwerk oder die ſog.„angewandte Kunſt“, weil es Gegenſtände er⸗ ſchafft, die als Kunſtwerke der wirklichen Welt angehören und alſo als dauerhaft auch erſcheinen müſſen, während ein „freies Kunſtwerk“ ſeinen Zweck ſchon erfüllt hat, wenn es vielleicht nur ein einziges Mal betrachtet wurde. Denn es dient nur der Phantaſie und nicht einem wirklichen Gebrauche. Wo aber, wie bei einem Freskogemälde, und noch mehr bei einem gewebten Bild(Gobelin), ſolche Bedingungen ins Spiel treten, da müſſen die ſie erfüllenden Formen eben hingenommen werden, auch wenn durch ſie die Erſcheinung im Bilde naturwidrig verändert wird. Und was für den wenigſtens inſoweit er unumgänglich in die Erſcheinung tritt. Das aber iſt in letzter Linie auch bei dem tüchtigſten nachahmenden Künſtler der Fall, weil der die Natur⸗ erſcheinung verändernde Einfluß ſeiner Individualität ihm ſelbſt nicht bewußt iſt noch jemals bewußt werden kann. Hierauf beruht unter anderm auch die Unmöglichkeit der vollkommen ſtilechten Wiederherſtellung alter Baudenkmale, es ſei denn, daß man ſie mechaniſch abgeformt hätte, ſolange ſie noch vorhanden waren. n künſtleriſchen Schaffen Zolas entweder ſie] me Matevrialſtil recht iſt, das iſt dem ſubjektiven Stil billig, objektiviſtiſchen Impreſſionſsmus vom Weſen der Kunf wird beſtätigt ebenſo durch den Ausſpruch Eduard M „Ich male, was ich ſehe, und nicht, was andern z liebt“, wie durch ſeine Schaffensweiſe. Denn Ma nach dem Zeugnis Durets grundſätzlich nichts, was vor ſich ſah oder ſo, wie er es malte, wenigſtens geſehel Da erſchien im Jahre 1904 ein Buch, angekündi noch nicht dageweſener Opulenz von dem Verlag Ju mann in Stuttgart, unter dem Titel„Entwicklungsgeſc der modernen Kunſt— vergleichende Betrachtung de den Künſte, als Beitrag zu einer neuen Aeſthetik“ v Meier⸗Graefe. Inhaltsangabe und Aufmachu ten den Eindruck erwecken, daß es ſich hier um ei der Kunſtgeſchichtsſchreibung, ja der Kunſtwiſſenſchaf haupt handle. Schon die Inhaltsangabe zeigte verb neue Wertungen an. Vier Franzoſen, von deren Cézanne, man noch faſt nirgends gehört hatte, wurde zeichnet als„die vier Säulen der modernen Malerei“: M Degas, Renoir und eben jener Cszanne. Die deutſche Male kam für dieſe Entwicklungsgeſchichte augenſcheinlich nicht Betracht. Entweder hatte ſie alſo keine eigene Entwi oder ſie war nicht moderne Kunſt. Im ganzen ſah ma einer Zuſammenſtellung von ſehr verſchiedenen und ſehr verſchieden eingeſchätzten Individualitäten insbeſondere einer Reihe von franzöſiſchen Maler hohe Bedeutung beigemeſſen war, obgleich bis d Wenigſten von ihrem Vorhandenſein Kenntnis erlan Aber nicht nur die Entwicklungsgeſchichte der ſt zu ſchreiben hatte der Verfaſſer ur nh g gemacht, 1 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblarr.) Maunheim, 11. Juli. Frinzen, als ihnen ſein Entſchluß bekannt wurde, mit Telegram⸗ men beſtürmt hätten, den Rücktritt nicht auszuführen oder zurück⸗ zunehmen. Auch von den nationalliberalen Abgeordneten weiß die„Kreuzzeitung“ zu berichten, daß ſie die Auffaſſung haben, daß der Rücktritt des Erbprinzen an ſich wohl ohne größere Bedeutung ſei, er könne aber durch ſeine Begründung nur zur Vertiefung der Gegenſätzlichkeit zwiſchen den einſtigen Blockparteien beitragen. Soweit wir die Stimmung der Nationalliberalen feſtgeſtellt haben, trifft dieſe Angabe nicht ganz das Richtige. Man darf nicht überſehen, daß eine Reihe von Abgeordneten die Nachricht erſt am Samstag aus den Morgenblättern erfahren haben, und daß ſie dann den ganzen Morgen in der Kommiſſion zu tun hatten, wo ihre Gedanken naturgemäß eine andere Richtung gingen, ſo daß es ihnen alſo an Zeit fehlte, die Bedeutung des Rücktritts mit ihren Gefinnungsgenoſſen zu beſprechen. Es ſcheint daher ziemlich un⸗ wahrſcheinlich, daß ſie ſich gerade einem Gewährsmann der„Kreuz⸗ Zeitung!“ gegenüber derart ausgeſprochen haben ſollten. Im Gegen⸗ ſteil wird man gerade von den Nationalliberalen nicht erwarten können, daß ſie ſich vorſchnell zu einer Stellungnahme hinreißen laſſen, da doch für ſie wieder die Frage akut wird, ob ſie beim Zu⸗ ſammentritt des Reichstages Herrn Paaſche wieder ins Präſidium entſenden ſollen. Deswegen wird gerade von ihrer Seite eine ſtarke Zurückhaltung beobachtet werden, um ſich für die Entſcheidung freie Hand zu behalten. Der Vorſitzende der Fraktion, der Abgeord⸗ nete Baſſermann, der zu kurzem Aufenthalte in Berlin eingetroffen iſt, war am Samstag auf kurze Zeit ebenfalls im Reichstage an⸗ weſend, um ſich mit ſeinen Parteifreunden zu beſprechen. Selbſt⸗ berſtändlich aber wird eine endgültige Stellungnahme der Natio⸗ nalliberalen erſt im Herbſt nach dem Zuſammentritt der Fraktton erwartet werden können. Mafeſtätsbeleidigung. In dent Entwurf des Strafgeſetzbuches betr. die Be⸗ ſtrafung von Majeſtätsbeleidigungen hatte der Reichstag ſeinerzeit eine Aenderung vorgenommen, die auf den erſten Blick nur redaktioneller Natur zu ſein ſchien. Wie die Regie⸗ rungsvorlage beſtimmte, ſollte eine Beſtrafung der Majeſtäts⸗ beleidigung nur dann eintreten, wenn die Beleidigung bös⸗ willig und mit Vorbedacht begangen würde. Das Reichsparlament änderte jedoch letzteren Begriff in„mit Ueberlegung“ ab, weil man keinen neuen Begriff einführen, ſondern den in Wiſſenſchaft und Praxis ſchon bekannten Be⸗ griff der Ueberlegung verwenden wollte. Man war der An⸗ ſicht, daß ſich„Vorbedacht“ und„Ueberlegung“ begrifflich deckten, keineswegs wollte man aber die Strafverfolgung gegenüber der Regierungsvorlage erleichtern. Letzteres iſt nun in der Tat, wie die„Deutſche Juriſtenztg.“ bekannt gibt, nach einer Reichsgerichtsentſcheidung vom 8. März 1910 ein⸗ gekreten: Eine Strafkammer hatte es als erwieſen erachtet, daß eeine von dem Angeklagten getane Aeußerung eine gegen den Kaiſer gerichtete ehrverletzende Kundgebung enthielt. Sie hat ihn aber freigeſprochen, weil die Aeußerung nicht in der Abſicht der Ehr⸗ verletzung, böswillig und mit Ueberlegung erfolgt ſei, weil der Angeklagte ſie nicht„prämeditiert“, ſondern nur gelegentlich eines langen, freien Vortrages, in dem er nicht jedes Wort erwog, ge⸗ braucht habe. Das Reichsgericht hat dies Urteil auf⸗ gehoben, weil die Novelle vom 17. Februar 1908 eine„präme⸗ Dikferte“ Tat nicht vorausſetze. Denn Vorbedacht erfordere, daß ver Titer die Aeußerung„vorher bedacht“ habe; das Vorher bedenken und Voraus berechnen bilde aber kein Begriffsmerkmal der Ueberlegung, die nur eine im Augenblick der Tat vorhandene ge⸗ wügend klare Erwägung über die zur Herbeiführung des gewollten Exfolges erforderliche Tätigkeit ſowie über die zum Handeln drängenden und von dieſem abhaltenden Beweggründe berſange, und zwar gleichgültig, ob ein etwa ſchon vorher gefaßter Entſchluß zur Tat ebenfalls auf einer derartigen Erwägung beruhe oder ob der Entſchluß zur Tat im Affekt gefaßt war. Die Strafkammer hahe deshalb zuviel verlangt, wenn ſie ein vorbedachtes Handeln als Vorausſetzung der Strafbarkeit anſehe. Tatſächlich hat alſo hiernach die vom Reichstage vor⸗ genommene Aenderung einer Regierungsfaſſung eine Er⸗ leichterung der Strafverfolgung bewirkt. Dieſe Wirkung hat aber niemals im Sinn des Parlaments gelegen und die praktiſchen Erfahrungen werden hoffentlich dazu dienen, die eigenartigen Wirkungen eines terminologiſchen Schönheits⸗ innes für die Zukunft unmöglich zu machen. England und das ruſſiſch⸗japaniſche Abkommen. Der oft gut informierte Pekinger Korreſpondent des „Newyork Herald“ meldet: In Japan glaube man allgemein, daß neben dem öffentlichen ruſſiſch⸗japaniſchen Vertrage noch ein Geheimvertrag zuſtande gekommen ſei, der ſehr viel wichtigere politiſche Fragen regele, als mandſchuriſche Bahnfragen. Der Londoner„Matin“⸗Korreſpondent berichtet auf Grund von Anfragen an angeblich gut informierter eng⸗ liſcher Quelle, ſowie auf der Londoner japaniſchen Botſchaft, von Wehner, daß der ruſſiſch⸗japaniſche Vertrag in keiner Weiſe die Freundſchaft mit England beeinträchtige. Alle Gerüchte, daß er einen Erſatz für das engliſch⸗japaniſche Bündnis anbahne, das im Jahre 1915 abläuft, ſeien erdichtet. Beiderſeits werde eine Erneuer ung des engliſch⸗ japaniſchen Bündnisvertrages gewünſcht und als wahrſcheinlich hingeſtellt. Durchaus falſch ſeien auch die Ge⸗ rüchte, Japan ſuche eine Anlehnung an die Türkei und zentral⸗ europäiſche Mächte zwecks ſpäterer Abſchließung einer Militär⸗ konvention. — Der deutſche Müllertag nahm zur Frage des Schutzes der Klein⸗ und Mittelmüller folgende Reſo⸗ lution an:„Da die Fortdauer eines übermäßigen Wett⸗ bewerbes die Müllereibetriebe in ihrer großen Mehrheit noch immer unrentabel erhält und die weitere Vernichtung Tauſen⸗ der von Mühlen befürchten läßt, da dieſer Schaden auch nicht etwa durch techniſche Verbeſſerungen oder dergleichen behoben werden kann, ſo beſteht in ſteigendem Maße die Notwendigkeit, mit geſetzlichen Mitteln die Uebererzeugung von Mehl ein⸗ zuſchränken und die unnütze Neueinrichtung und Vergröße⸗ rung der Betriebe zu erſchweren. Wir ſind einer geſetzlichen Kontingentierung im Prinzip nicht abgeneigt, halten aber eine ſolche angeſichts der großen Zahl der Mühlen(40 000) für eine ſchwierige Aufgabe und nach den Aeußerungen von maßgebenden Stellen für die nächſten Jahre auch nicht bevor⸗ ſtehend.— Auf Grund erneuter Erwägungen erkennen wir daher in der Einführung einer ſtaffelförmig wachſenden Umſatzſteuer(Produktionsſteuer) das einzig wirkſame Mittel zur Beſeitigung der wirtſchaftlichen Notlage in der Müllerei. Es muß von den Handelskammern gefordert werden, daß ſie ihr früheres ablehnendes Urteil in dieſer Frage richtigſtellen und den tatſächlichen Bedürfniſſen der Müllerei und der Mehrheit der Mühlen ihres Bezirkes Rechnung tragen. Die Hauptverſammlung des Deutſchen Müllerbundes beauftragt daher den Vorſtand, das Geſuch um Einführung der Umſatzſteuer, die ſich auf dem Gebiete der Brauerei ſo vorzüglich bewährt hat, an Bundesrat und Reichs⸗ tag zu erneuern. — Verein zur Erhaltung des Deutſchtums in Ungarn. Zu Beginne des vorigen Monats hat der kgl. ungariſche Handels⸗ miniſter in einem beſonderen Erlaſſe angeordnet, daß alle Poſt⸗ ſendungen, welche die Wehrſchutzmarken dieſes Vereins tragen, in den ungariſchen Poſtämtern nicht angenommen und nicht be⸗ fördert werden. Die Hauptleitung dieſes Vereins erſucht nun auf dieſem Wege alle Mitglieder und Freunde, bei allen nach Ungarn gerichteten geſchloſſenen Sendungen die Wehrſchutzmarken innen, bei Poſtkarten überhaupt nicht zu verwenden. Dem Verein erwächſt durch dieſe Verfügung, gegen welche er übrigens an geeigneter Stelle Beſchwerde erheben wird, namhafter Schaden und bittet deshalb alle Brüder, welche die Wichtigkeit der ungar⸗ ländiſchen Deutſchen für die Geſamtentwicklung unſeres Volkes erkennen, den Schutzmarken obigen Vereines in ihrem Be⸗ kanntenkreiſe Eingang zu verſchaffen. Beſtellungen übernimmt der Zahlmeiſter des Vereins, Herr Landgerichtsrat Rudolf Schinnagt, Wien, 105 Friedlg. 59. Preis für ein Stück 2 Heller, beim Bezuge von 100 Stück aufwärts wird entſprechender Nach⸗ laß gewährt. Vayeriſche und Pfülziſche Politik. Kurioſa aus dem bayeriſchen Landtage. 8. München, 10. Juli.(Von unſ. Korreſpondenten.) Man iſt nicht mehr ſonderlich überraſcht, wenn der bayeriſche Kultusminiſter, der vom Zentrum die Approbation zur Ver⸗ breitung„chriſtlichen und ſittlichen“ Geiſtes hat, von dem er bei jedem gegebenen Anlaß ſpricht, ſich in Ausführungen er⸗ geht, die ſich der Redner eines katholiſchen Männerbvereins etwa noch leiſten kann, die aber am Regierungsbiſche nichts zu tun haben. Das neueſte aber, was Herr von Wehner fertig brachte, das iſt eine Polemik gegen Abgeordnete, wie ſie ſich nur mehr in der Sophiſtik und Ungereimtheit der Zentrumspreſſe findet. Als in einer der letzten Landtags⸗ ſitzungen bei der Beratung der Poſitionen für Lehrer⸗ und Lehrerinnenbildung der liberale Abgeordnete Dr. Müller⸗ Meiningen⸗Hof kurz die auch von uns berichtete Affäre eines Bamberger Religionslehrers ſtreifte, der den Zöglingen eines Engliſchen Fräulein⸗Inſtituts die Aufgabe ſtellte, einen Brief an eine Freundin zu verfaſſen, die die Unſchuld verloren hat und ſich das Leben nehmen will, da erlaubte ohne wegen dieſer Angelegenheit irgendwie ſich Herr gutem Gewiſſen Rechenſchaft ablegen. interpelliert zu ſein, gegenüber dem genannten Abgeordneten die höchſt deplazierte Bemerkung, der Abgeordnete Müller habe gar keinen Grund, ſich wegen dieſer Sache ſo aufzuregen; denn gerade er und ſeine Freunde ſeien die eifrigſten An⸗ hänger der— ſexuellen Aufklärung. Was die ſexuelle Auf⸗ klärung mit jenem ſauberen Aufſatzthema zu tun hat, wird niemand ergründen können als der Herr Miniſter v. Wehner und die Zentrumspreſſe, die nämlich einige Tage vorher mit diefem ſelben Sprüchlein operiert hat. Wie weit iſt es mit einem Miniſter gekommen, der zu ſolchen Verdrehungskünſten und Sophiſtereien greifen muß, die übrigens gar nicht einmal ſein geiſtiges Eigentum ſind!— Der zweite Streich, den er ſich leiſtete, iſt aber noch viel ſchöner. Der Abgeordnete Dr. Müller wies bei der Frage des Turnweſens darauf hin, daß Bayern in der Gewährung ſtaatlicher Mittel für das Turnweſen hinter anderen deutſchen Staaten, insbe⸗ ſondere hinter Preußen, zurückſtehe. Zorngerötet ſchloß Herr von Wehner ſeine Antwort hierauf und ſeine ganze lange Rede über den Punkt mit den Worten:„Es iſt bayeriſcher Brauch, der auch von auswärts anerkannt wird, nicht mit viel Worten Aufhebens zu machen, ſondern ſolide zu arbeiten.“ — In dem Zuſammenhang mit Preußen, wovon vorher die Rede war, konnte dieſe Redewendung von niemandem miß⸗ verſtanden werden und wurde auch nicht mißverſtanden, ſo ſehr ſich der Miniſter abmühte, nachher den Effekt dieſer Worte abzuſchwächen. Alſo auch die rüden partikulariſtiſchen Gepflogenheiten des Zentrum hat ſich Herr von Wehner ſchon zu eigen gemacht. Der verdiente Lohn war der ſtürmiſche Beifall der Rechten. 8. Verbandstag der badiſchen Grund⸗ und Hausbeſtitzervereine. HFreiburg i. Br., 10. Juli In ziemlich großer Anzahl— vielfach in Begleitung von Damen— trafen geſtern und heute die Delegierten der einzelnen Ortsvereine des Verbandes der badiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzervereine hier ein, um am 8. Ver⸗ bandstage teilzunehmen. Dieſem ging geſtern abend eine Sitzung des Verbandsvorſtandes voraus. Die Verhandlungen Sitzung des Verbandsvorſtandes voraus. Die Verhandlungen wurden heute vormittag halb 11 Uhr im Kornhausſaale in Anweſenheit des Gr. Amtsvorſtandes, Herrn Geh. Regierungsrat Muth und des 1. Bürgermeiſters, Herrn Dr. Thoma ſowie der beiden Landtagsabgeordneten Jabrikant E. Göhring(natl.) und Rechtsanwalt Kopf(Ztr.) mit einem Hoch auf den Großherzog eröffnet; an dieſen wurde hierauf folgendes Telegram m abgeſandt: „Die heute im Kornhausſaale in Freiburg zu ihrem achten Verbandstage verſammelten badiſchen Grunde und Hausbeſitzer bringen Eurer Kgl. Hoheit ihre ehrfurchtsvollſte Huldigung dar und bitten um die Erlaubnis, zum geſtrigen Geburtstage Ew. Kgl. Hoheit die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche ausſprechen zu dürfen mit dem Gelöbnis unwandelbarer Liebe und Treue.“ Nach den Begrüßungsanſprachen der Herren Geheimer Re⸗ gierungsrat Muth und 1. Bürgermeiſter Dr. Thoma er⸗ ſtattete der Verbandsvorſihende, Herr Stadtverordneter Hoff⸗ mann⸗Mannheim den Jahresbericht, aus dem hervor⸗ ging, daß die Verbandsgeſchäfte im letzten Jahre wieder eine be⸗ deutende Ausdehnung gewonnen hatten. Nicht zufrieden iſt der Verband mit dem Ergebniſſe der Verhandlungen in den beiden badiſchen Ständekammern über die Gemeindeordnung bezw. über den verweigerten Schuldenabzug. Der Verband müſſe es als ſeine größte Aufgabe betrachten, tüchtig weiter zu ar⸗ beiten und nicht Parteipolitik, ſondern Wirt⸗ ſchaftspolitik zu treiben. In der Diskuſſion beſchäf⸗ tigte ſich in einem erſchöpfenden Vortrag der 2. Verbands⸗ vorſitzende, Herr Rechnungsrat Merkle⸗Karlsruhe, eingehend mit den Beſchlüſſen des Landtages über die Gemeindebeſteuerung. Vor allem kritiſierte er dabei gegen die Landtagsabgeordneten, die nicht gehalten hätten, was ſie in ihren Kandidatenreden ver⸗ ſprochen hätten. Mit dem, was im Landtag beſchloſſen worden ſei, könnten ſich die Hausbeſitzer nicht zufrieden geben, denn ſie ſeien um die Frucht ihrer jahrelangen Bemühungen gekommen; der Kampf müſſe fortgeſetzt werden und zwar ſolange, bis eine vernünftige Aenderung erzielt ſei. Schuld an dem Mißerfolg, den der Verband hinſichtlich ſeiner Forderungen betr. des Schuldenabzuges erlitten habe, ſei die Uebertragung der Bericht⸗ erſtattung an einen ſozialdemokratiſchen Abgeordneten, die ein⸗ ſeitige Stellungnahme der Regierung, die ablehnende Haltung der Stadtberwaltungen und die Lauheit der Antrag⸗ ſteller. Den Verband könne kein Vorwurf treffen, der habe ſeine Schuldigkeit getan und könne darüber ſeinen Mitgliedern mit Die Hausbeſitzer müßten geſchichte der modernen Kunſt aufzubauen und dieſen Auf⸗ bau begründen zu können. Eine dunkle Schlußwendung des Vorworts wirkte in hohem Grade ſpannend, daß nämlich der Verfaſſer den Nachweis eines„Geſetzes der Erhaltung der Kunſtkräfte“ lieſern werde. Man wurde dabei an das Phyſtkaliſche Geſetz der Erhaltung der Energie erinnert und zu der Vermutung gedrängt, der Verfaſſer werde die Ent⸗ wicklungsgeſchichte der Kunſt mit den Ergebniſſen der moder⸗ nen Naturwiſſenſchaft in erklärenden Zuſammenhang bringen, da vielleicht auf den Boden der exakten Wiſſenſchaft ſtellen und damit ſeiner Darſtellung eine neue, unanfechtbare oder mindeſtens ſehr erhöhte Beweiskraft verleihen. Wer war der Mann, der dies zu leiſten verſprach? Es war Julius Meier⸗Graefe, geboren 1867 zu Reſchitza in Ungarn lbbei Temesvar, nahe der ſerbiſchen Grenze). Wie berichtet wurde, Hhatte er dem Kaufmannsſtand angehört, dann ſich in einigen Romanen verſucht und endlich, gegen Ende des Jahrhunderts, der unſtwiſſenſchaft zugewendet. Wenn er dabei zunächſt dem Maler Edward Munch(1895), dann(1897) Felix Valloton, 1902 dem Impreſſionismus Monographien widmete, ſo zeigte dies, daß er Erſcheinungen bevorzugte, die durch ein befremdend neuartiges Weſen gerade jetzt Senſation erregten; wenn er 1902 auf Manet, 4905 auf Corot und Courbet zurückgriff, daß er auch bei tieferem Eindringen in die Geſchichte der Malerei ſich auf denjenigen Ge⸗ kichtskreis beſchränkte, innerhalb deſſen die damalige Mode⸗ ſtrömung das einzige Heil erblickte, nämlich auf den der franzö⸗ ier Kunſt. Fern ſei es von uns, den Werk der Arbeiten Meier⸗Graefes deshalb in Frage zu ſtellen, weit er ſeine Lauf⸗ bahn nicht mit einem Fachſtudium der Kunſt begann, ſondern als Kaufmann. Denn nur darauf kommt es an, ob er in der Säache recht hat, oder nicht. Auch Schnagaſe war kein Fachgelehr⸗ ter, ſondern Oberlandesgerichtsrat, als er ſeine berühmte Ge⸗ ſchichte der bildenden Künſte ſchrieb, mit der er die neueve Kunſt⸗ geſchichtsſchreibung begründet hat. Allein jener Umſtand erklärt immerhin pfychologiſch, daß die Sinnesart Meier⸗Graefes von vornherein auf den Erfolg des Neuen und Senſationellen ge⸗ richtet war, obwohl er in der Vorrede ſeines Buches das Gegen⸗ teil verſicherte und„die Neuerungsſchwärmer, die in der Kunſt die Entwicklungsgeſchichte leugnen“, von ſich wies; ſeine Her⸗ kunft erklärte einen Mangel, nicht an Verſtändnis für den deut⸗ ſchen Volkscharakter— o nein, er beſaß es in vollſtem Maße!— ſondern an derjenigen Achtung vor deſſen Eigenart, die ihn zu⸗ einem gerechteren Urteil über die deutſche Kunſt geführt hätte. Die Tatſache, welche wir hier einfach verzeichnen, die ihm aber ſogleich von vielen Seiten herbe Vorwürfe eintrug, haben Maxi⸗ milian Harden und Max Liebermann damals vergeblich in Abrede zu ſtellen verſucht. Was wir aus ſeiner„Entwicklungsgeſchichte“ über die fran⸗ zöſiſche Kunſt erfuhren, war vielfach neu, im ganzen wertvoll und ließ die Abfaſſung des Werkes als gerechtfertigt erſcheinen. Durch eine glanzvolle, freilich auch oft geſucht geiſtreiche Sprache, die ſich gerne in zweifelhaften, aber wie ſelbſtperſtändlich vorgetra⸗ genen Anſpielungen erging, offenbarte es eine außerordentliche Beleſenheit des Verfaſſers und große Sachkenntnis auf dem Ge⸗ biete der Kunſt, das ihn intereſſiert hatte. Feinſinnige und treffende Bemerkungen wechſelten jedoch mit paradoxen oder wi⸗ derſprechenden Urteilen. Künſtler, die man bisher kaum beachtet oder nicht geſchätzt hatte, auch ſolche, deren Meiſterſchaft und Bedeutung ſich mit guten Gründen in Abrede ſtellen ließ, wur⸗ den hervorgezogen und wie anerkannte Größen dehandelt, ſolche, deren Größe allgemein anerkannt war, als gefallene und abge⸗ tane. Dem damit bekundeten erſtaunlichen Selbſtvertrauen des Verfaſſers, ſeiner auf überlegenes Sachverſtändnis deutenden Schreibart gegenüber fiel es ſelbſt dem Kundigen ſchwer, das Gleichgewicht zu bewahren; die Maſſe der Unkundigen aber glaubt ja ſchon an den Erfolg, wenn jemand nur ſo tut, als wenn er ihn ſchon hätte. Das war auch hier der Fall, obgleich man⸗ hätte. cher das dumpfe Gefühl haben mochte, auf eine unbegreifliche Weiſe zu höchſt unwahren Ergebniſſen geführt worden zu ſein. Von den beſonderen Verſprechungen des Verfaſſers hat dieſes Buch, kurz geſagt, keine eingelöſt. Vom Beweis eines Geſetzes der Erhaltung der Kunſtkräfte war nicht die Rede; wir ſind deshalb der Frage enthoben, was das zu bedeuten gehabt Ueber die verheißene neue Aeſthetik ließen ſich Vermu⸗ tungen anſtellen; ſie hatten jedoch beim Verfaſſer nur eine prak⸗ tiſche Betätigung gefunden in ſeinen Werkurteilen. Dabei ſchien ſich eine einzige Lehre als Leitſatz kundzugeben, die Ablehnung jedes Gedankeninhaltes der Malerei zugunſten ihrer rein ſinn⸗ lichen, optiſchen Wirkungen. Neu war aber dieſe Lehre nur durch die einſeitige Uebertreibung einer an ſich begründeten Forderung. Daß dieſe Uebertreibung zur Beſchränkung der Malerei auf ein an Naturnachahmungen geknüpftes Spiel mit: blößen Formen führen mußte und damit zu einer Armut des Gehaltes, die ihre raſche Erſchöpfung bedingte, lag nahe genug. Daß dieſe Er⸗ ſchöpfung in der franzöſiſchen Kunſt bereits eingetreten ſei oder demnächſt bevorſtehe, durfte nicht zugegeben werden. Meier⸗ Graefe hat deshalb, ob mit oder ohne Bewußtſein, das klare Prinzip ihrer Entwicklung, das wir ſchon an einer früheren Stelle zur Darſtellung gebracht haben, in ſeiner„Ent⸗ wicklungsgeſchichte“ nicht einmal aufgezeigt. Wenn jedoch, nach der Lehre des objektiviſtiſchen Impreſſionismus, das Kunſtwerk nichts anderes war und ſein durfte, als das Bild einer Naturerſcheinung angeſchaut durch ein Temperament, dann konnte die Entwicklung gar keinen andern Weg nehmen, als den, die künſtleriſche Individualität neben der Naturerſcheinung immer mehr in den Vordergrund zu ſtellen und die Naturerſchei⸗ nung immer weiter zurückzudrängen, bis ſie nur noch ein neben⸗ ſächliches Subſtrat des Kunſtſpieles war. Dieſe Tatſache zu ver⸗ ſchweigen hatte Meier⸗Graefe aber noch einen wichtigen Grund. Mit ihr zugleich war nämlich bewieſen, daß Manet, Degas und Renoir nicht mehr die Säulen der„modernen Kunſt“ ſeien. 5 Maunnheim, 11. Juli. General⸗günteiger.(Abendblatt.) 3. Seſte. künftighin bei Landtags⸗ und Gemeindewahlen nicht mehr auf die Verſprechungen der politiſchen Parteien hören, ſondern durch Aufſtellung eigener Kandidaten ihre Intereſſen ſelbſt wahr⸗ nehmen, denn Verſprechungen hätten ſie nun genug gehört. Die Lage der Hausbeſitzer ſei durch dieſe Mißerfolge nicht ſchlechter, ſondern eher beſſer geworden, denn ſie ſei jetzt geklärt. Herr Landtagsabgeordneter Kopf(Ztr.) verteidigte ſeine Partei und ihre Haltung bei der Beratung der Gemeindeordnung u. a. auch mit dem Hinweiſe darauf, daß bei weiterer Oppoſition das ganze Geſetz gefährdet geweſen wäre. Gegen den Schluß der Aus⸗ führungen dieſes Redners wurde die Verſammlung merklich un⸗ ruhig. Herr Landtagsabgeordneter Göhring betonte, wie die liberalen Abgeordneten bemüht geweſen ſeien, den Wünſchen der Hausbeſitzer nachzukommen. Sehr beifällig wurde der Satz von der Verſammlung aufgenommen, daß die Liberalen geſchloſſen für den Schuldenabzug eingetreten ſeien. Dieſe ſeien ernſtlich beſtrebt geweſen, den Hausbeſitzern Erleichterung zu verſchaffen; ſie werden auch künftighin für ihre Wünſche ein geneigtes Ohr haben. Herr Göhring erntete für ſeine Worte reichen Beifall. Sodann wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen: „Der achte Verbandstag der badiſchen Grund⸗ und Haus⸗ beſitzer⸗Vereine erklärt es für ſehr bedauerlich daß der Land⸗ tag, entgegen dem Beſchluß der Zweiten Kammer 1908, die notwendige Aenderung des ungerechten Gemeinde⸗ ſteuergeſetzes nicht beſchloſſen hat, trotzdem die meiſten Abge⸗ ordneten vor ihrer Wahl dahingehende Zuſagen gegeben haben. Die gegen den Schuldenabzug ins Feld geführten Gründe muß der Verbandstag in Uebereinſtimmung mit einem großen Teil der Abgeordneten der Zweiten Kammer deils als unzutreffend, teils als nicht ſtichhaltig erklären; kein einziger dieſer Gründe kann die Aufrechterhaltung der drückenden und durchaus unge⸗ rechten Beſteuerung der Schulden gleichwie laſtenfreies Ver⸗ mögen rechtfertigen. Im beſonderen muß die einſeitige, dem ſtädtiſchen Hausbeſitz ſchroff abgeneigte Stellungnahme der Gr. Regierung bedauert werden, die unter unzutreffender Begrün⸗ dung durch ihr bategoriſch ablehnendes Machtwort alle Ver⸗ ſuche zur Beſſerung der Sachlage vereitelt hat. Sodann iſt es ſehr zu beklagen, daß die wohlbegründeten Anträge verſchiedener Parteien auf Zulaſſung eines Schuldenabzugs auf die ableh⸗ nende Erklärung des Miniſters hin widerſtandslos zurückge⸗ zugen worden find. Nachdem der Vorſchlag der Regierung, die ſtädtiſchen Liegenſchaften nur mit%½ ihrer Werte der Gemeinde⸗ ſteuer zu unterwerfen ebenfalls abgelehnt worden iſt, muß der Verbandstag den lebhaften Widerſpruch dagegen erheben, daß die vom Verbande angeſtrebte und von der Zweiten Kammer Peſchloſfene Erhöhung der Umlage für Kapitalvermögen nicht, wie beantrugt, dem verſchuldeten Hausbeſitz, ſondern der All⸗ gemeinheit zu gute kommt, fodaß die ſtädtiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzer ſich auch noch um dieſe Frucht ihrer jahrelangen Bemühungen gebracht ſehen. Daß dieſes von keiner Seite ge⸗ wulſte Ergebnis zuſtande gekommen iſt, muß als eine die be⸗ bechkigten Intereſſen des Grund⸗ und Hausbeſitzes völlig außer acht faſſende Behandkung dieſer hochwichtigen Angelegenheit ameſehen werden. Der Verbandsdag muß der Regierung und dem Laußitug fütr die aus den ungerechten Zuftänden entſtehen⸗ den machteiligen Folgen für den Mittelſtand, die ſeit Einfüh⸗ Tuug der neuen Vermögensſteuergeſetze ſchon genngſam in die Erſchetnung gekreten ſind, die volle Verantwortung übertragen. Imm übrigen erkennt es der Verbandstag als unabweisbare Pflicht der Grund- und Dansbeſttervereine, mit verdoppelten Anſtrengungen ihr Ziel weſter zu verfolgen und alles daranzu⸗ chen, daß fedenfalls auf dem im möchſten Jahre zuſammen ⸗ kretenden Landtag eime angemeffene Aenderung des höchſt un⸗ gerechten und unzeitgemäßen Gemeindeſtenergeſetzes erreicht werde. Schließlich erhebt der Verbandstag gegen den vor Furzem in der Erſten Kammer von einem Mitglied erhobenen Vortonrf, daß in der gegentärtigen Zeit eine Hetze von Sei⸗ den der Grund⸗ und rvereine gegen die Gemeinde⸗ getrieben werde, enkſchieden Widerſpruch und be⸗ met dieſen Vorwurf als grund⸗ und halklos.“ Sehr lerreich war der Vortrag des erſten Vorſitzenden des Grund- u Hausbeſttzervereins München Hrn. Kunſtanſtaltsbeſitzer J. Humar-München über Hausbeſitz erbanken, die reichs geſetliche Regelung der Frage der Beſchaffung der zweiten Hypo⸗ theken und über das Verſicherungsweſen. Nach dem Vortrage des Herrn Rechtsanwalt Diſtel⸗Freiburg über die Reichs⸗ Mochte gro⸗ 7 „Von 5 3 im Jahre der Helmat bon Biörnſon und Ibſen wertzuwachsſteuer erſtattete der Rechner den Rechen⸗ ſchaftsbericht, der mit 3,488.70 M. Einnahmen und.488.30 Mark Ausgaben abſchließt. Vorſtand und Rechner wurden ent⸗ laſtet. Sodann erfolgte die Annahme einiger Satzungsänderun⸗ gen und die Vorſtandswahl. Gewählt wurden die Herren: Hoffmann⸗Mannheim als erſter Vorſitzender, Dr. Wein⸗ gart⸗Mannheim als erſter Schriftführer, Fabrikant Anwär⸗ ter⸗Pforzheim als ſtellvertretender Schriftführer, L. Hof⸗ ſtetter als erſter Rechner und Privatmann Schermes⸗ Heidelberg als ſtellvertretender Rechner. Der Ort der nächſt⸗ jährigen Tagung blieb unbeſtimmt.— Nachmittags war Feſt⸗ eſſen, abends Waldſeefeſt. Der Verbandstag ſchließt am Montag mit einem Ausflug nach Titiſee bezw. Feldberg, Ravennaſchlucht. EGin Aerztin⸗Prozeßz. * Konſtanz, 8. Juli. Vor der hieſigen Strafkammer kam, wie bereits mitgeteilt, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit die Anklage gegen die 56 Jahre alte Frau Dr. med. Wehb⸗Stafford von Cumberland⸗Is⸗ land, zuletzt in Dürrheim, wegen mehrfachen Betrugs zur Verhandlung. Zu der Verhandlung waren 34 Zeugen und 5 me⸗ diziniſche Sachverſtändige geladen. Die Angeklagte iſt eine Mu⸗ lattin, ſie ſpricht nicht gut deutſch. Bei ihrer Einvernahme er⸗ klärt ſie daß ſie in Waſhington die Univerſität beſucht und ſämt⸗ liche geforderten mediziniſchen Examen mit Erfolg gemacht habe. Sie erwarb ſich dort auch den Doktortitel. Anfang der 8oer Jahre ging die Angeklagte nach Zürich, um dort Kinder⸗ und Frauen⸗ krankheiten zu ſtudieren. Sie wurde an der Univerſität Zürich immatrikuliert und abſolvierte nochmals das geſamte mediziniſche Studium. Sie beabſichtigte auch, in Zürich den Doktor zu machen, was ihr aber nicht gelang. Sie war in Zürich Unteraſſiſtentin an einer Klinik. Ueber ihre dortige Tätigkeit gehen die Gutachten der beiden Profeſſoren Wyß und Huguenin auseinander. Erſterer betonte, die Angeklagte ſei nur Zuhörerin geweſen, praktiſche Ar⸗ beiten habe ſie nicht geleiſtet; ihre eingereichte Doktor⸗Diſſertation ſei ein Elaborat geweſen, das jeglichen Mangel an Fähigkeiten bewies. Die Angeklagte ſei eine Schwindlerin geweſen. Dr. Huguenin dagegen ſagte in ſeinem Gutachten, die Angeklagte habe als Unteraſſiſtentin genügende Kenntniſſe bewieſen. Daß ſie als Schwindlerin gegolten habe, ſei ihm nicht bekannt. In Zürich heiratete die Angeklagte einen Pianofortehändler Gaßmann, ließ ſich von demſelben jedoch ſcheiden. Sie übte in Zürich dann ihre Praxis aus, verzog auf einige Jahre nach Lugand und dann im Jahre 1905 nach Dürrheim. Dort hatte ſie eine ausgedehnte Praxis als Frauenärztin. Sie gibt ſelbſt an, daß ſie in der Saiſon täglich oft 40—30 Patienten aus allen Kreiſen der Bepöl⸗ kerung behandelt habe. Sie ließ ſich von den Patienten für ihre Leiſtung, beſtehend in Maſſage etc. pro Fall.50 Mk. bezahlen und für Operationen 15—20 Mk. Eine Anzahl Patienten bplieb längere Zeit in Behandlung der Angeklagten. 2 Die Anklage beſchuldigte nun die Frau Dr. Stafford, daß ſie in 16. Fällen in den Jahren 1906 und 1907 bewußt falſche Diagnoſen aufgeſtellt habe. Unter einem großen Zeugenauf⸗ wand werden die einzelnen Fälle durchgegangen. Von den medi⸗ ziniſchen Sachverſtändigen legt Ober⸗Med.⸗Rat Dr. Hauſer der Angeklagten eine Reihe mediziniſche Ausbildung und Ausübung der Praxis betreffenden Fragen vor, die von der Angeklagten nur teilweiſe beantwyrtet werden. Von einigen Zeugen wird ausgeführt daß die Angeklagte ihnen, wenn ſtie gekommen ſeien, ſofort geſagt hätte, ſie hätten ein Unterleibsleiden, während die Zeugen davon nie etwas ſpürten. In zwei Fällen betonen die Zeugen daß ſie ihre Geſundheit einzig und allein der Be⸗ handlung durch die Angeklagte verdanken. Die Pen⸗ ſtonsbeſitzerin Reimer erklärt als Zeugin:„Ich habe die Patien⸗ ten oft gefragt, ob ſie mit der Behandlung durch Frau Dr. Staf⸗ ford zufrieden ſind, was bejaht wurde. Es kamen Damen aus der beſten Geſellſchaft zur Behandlung“. Die Zeugin Frau Prof. Buch⸗Donaueſchingen iſt von der Tatſache, daß ſie durch die Angeklagte geheilt worden iſt, feſt überzeugt, ſie begrüßt bei ihrem Eintritt in den Gerichtsſaal die Angeklagte mit Handſchlag und zieht ſich dadurch eine Rüge ſeitens des Vorſitzenden zu. Die Zeugin Schüle⸗Singen wurde, wie ſie angibt, von der Ange⸗ klagten mit vollem Erfolg behandelt. In einem Fall einer Schwenninger Patientin ſteht die von der Angeklagten geſtellte e den Zeiten und über den Subjektivitäten zu ſtehen ſcheint, weil es die Kniee der Menſchen von jeher gebeugt hat bis auf denheu⸗ tigen Tag. Dieſe Beweisführung ſuchen wir in dem Buche Meier⸗Graefes vergeblich. Sachlich iſt es im ganzen gerichtet auf Erziehung ſeiner Leſer zu einer blaſiert feinſchmeckeriſchen, einſeitig formaliſtiſchen und darum fragwürdigen Kennerſchaft. Aber die im Schweiße des Angeſichts erworbene Kennerſchaft erſetzt niemals die Götterſpeiſe des naiven Erfaſſens aller Herr⸗ lichkeiten der Kunſt durch ein aufgeſchloſſenes Gemüt und geſunde, kräftige und wahrhaftige Sinne. (Fortſetzung ſolgt.)] Münchener Sommer 1910. Sprachen⸗Tohuwabohu.— Im Richard Strauß⸗Täumel.— Theaterragont.— Reinhardt u. Oberammergau.— Humor und Blamage.— Mottl's Fiasko. Von Joſef M. Jurinek⸗München. (Nachdruck verboten.) München, das Kunſt und Leben, Genuß und Arbeit zu einem harmoniſchen Ganzen zu verweben weiß, über dem wie ein Schutz⸗ geiſt die„'müatlichkeit“ ſchwebt, dieſes München gehört jetzt den Fremden, die von diesſeits und jenſeits der Meere nach Süden eilen, um auf die Berge zu kraxeln und in friſcher Höhenluft die Lungen mit dem würzigen Odem der Natur voll zu pumpen. Und der biedere Münchner verkriecht ſich mehr und mehr in ſeinem Stammkeller oder in ſeinem„Brauſtüberl“, ſchimpft über die Bier⸗ verteuerung und. dtrinkt weiter Maß um Maß.„Weil's halt gar ſo guat is!“ Beim Turmbau zu Babel war das Sprachenwirrwarr ſicher nicht größer als es zur Sommerszeit in München iſt. In den ſchnarrenden Ton des Norddeutſchen oder, wie der Münchner ſagt der„Saupreißen“, worunter ſchlankweg der Berliner zu verſtehen iſt, mengen ſich die breiten Laute von der Elbe und der Pleiße, das gemütliche Schwäbiſch gluckſt dazwiſchen und das Haſtende des Rheinländers verſchafft ſich dank beneidenswerter Lungen⸗ ſtärke Gehör. Dazwiſchen trällert ein Italiand:„Kauft Figur“ abl“ Der Pankee und der Franzmann geſellen ſich zu dem Spra⸗ Diagnoſe in vollſtem Gegenſatz zu einer Diagnoſe, die der Direk⸗ ior der Münchner Frauenklinik Prof. Dr. Döderlein ſtellte. Von Prof. Döderlein liegt zu dieſem Falle eine Gutachten aus dem Jahre 1907 vor, in dem ausgeführt wird, daß die Angaben der Angeklagten den Stempel der Unrichtigkeit tragen und auf gro⸗ ber Täuſchung beruhen, und daß die Angeklagte unfähig ſei, eine richtige Diagnoſe zu ſtellen. Eigentümlich iſt es daß dieſelbe Patientin ein Jahr ſpäter bei ihrer Vernehmung aus ſagte, daß ſie die Angaben der Frau Stafford für richtig und ſich nicht für betrogen halte. Frau Stafford habe ihr geholfen. Zur Heilung ihrer Patienten verwendete die Angeklagte ein Mittel das ſie in den Körper einführte. Aus was dieſes Mittel beſteht, ſagt die Angeklagte nicht, trotz wiederholter Anfragen des Vor⸗ ſitzenden und des Sachverſtändigen. Es ſei eine Erfindung von ihr, die ſie nach jahrelangem Probieren gemacht habe. Die Zen⸗ gin, Frau Bürgermeiſter Simon war mit der Behandlung ſei⸗ tens der Angeklagten ſehr zufrieden; ſie fühlt ſich ſeitdem wohl. Möbelhändler Gaſtel⸗Karlsruhe hat der Angeklagten aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Behandlung ſeiner Frau zu Weih⸗ nachten 1908 einen Diwan geſchenkt. Den Gutachten, die in mediziniſche und pſychiatriſche ſich teilen, ſchickte der Vorſitzende voraus, daß die Frage eines ſchäd⸗ lichen Eingriffs in die Geſundheit von Patienten ſeitens der An⸗ geklagten nicht mehr in Betracht komme, da die Anklage nur noch die Frage des Betrugs aufrecht erhalte. Ober⸗Med.⸗Rat Hau ſer⸗Karlsruhe gibt in ſeinem Gutachten ein Bild von der Ent⸗ ſtehung der Krankheiten, die die Angeklagte geheilt haben will. allen Fällen handelt es ſich um Entfernung von Eiterherden im Unterleib. Ein ſolches Leiden ſei bei den Frauen in den Großſtädten häufig. Auf dem Schwarzwald, wo der Sachverſtän⸗ dige 18 Jahre wirkte, komme dieſes Leiden ſeltener vor. Die An geklagte habe bei allen Patienten, die zu ihr kamen, ein ſolches den konſtatiert. Das ſei eine bewußt falſche Diagnoſe geweſen. Eine Aerztin müſſe, wenn ſie ſich als ſolche ausg doch mindeſtens die elementarſten Begriffe kennen. Sie müſſe wiſſen, woher dieſe Frauenleiden kommen. Die Verhand⸗ lung habe jedoch ergeben, daß hiervon die Angeklagte ke Ahnung habe. Der Sachverſtändige bewies dies an verſchie⸗ denen Fällen aus der Praxis Dr Hauſer führte ferner aus, daß es leicht möglich ſei das Vorhandenſein von Eiter vorzuſpiegeln. Die Angeklagte habe die Spritze, die ſie zur Eiterentnahme ver⸗ wandte, leicht mit irgend einer Flüſſigkeit füllen können. Dr. Hauſer beſtreitet entſchieden, daß es der Angeklagten durch die von ihr ausgeübten Art der Handhabung der Spritze überh möglich geweſen ſei eine Eiterentnahme vorzunehmen. Dieſe Op ration ſei von der Angeklagten ein Manöper geweſen, d die meiſten Patienten verſchafft habe. Dieſes jedesmalige E holen bei allen Patienten, das habe den Leuten imponiert umſg⸗ mehr als dasſelbe ziemlich ſchmerzlos vor ſich gegangen Auch dieſe Schmerzloſigkeit ſei unmöglich. Von Aerzten n iſt des Betrugs ſchuldig, weil ſie bewußter Weiſe falſche Die ſtellte? 8 An das Gutachten ſchloß ſich eine längere Auseinand zwiſchen Vert. Rechtsanwalt Pannewitz und Dr. Hauſe Begriff„Aerztin“. Med. Rat Haufer hält die Angeklagt zben Maße verantwortlich wie einen deutſchen Arzt, da Titel Aerztin zugelegt hat und das Publikum nichk ünte ob ſie den Titel in Amerika geholt hat und nur dort iſt. Med.⸗Rat Dr. Schaßz behauptet, daß es unmöglich entnahmen in der kurzen Zeit von—10 Minuten porzuneh eine derarlige Operation erfordere felbſt bei den geübteſten Gyn kologen mindeſtens eine halbe Stunde Zeit. Die pfychiatriſch Gutachten können dahin zuſammengefaßt werden, daß klagte eine minderbegabte Perſon iſt, daß ſie einen großen Ma an mediziniſchen Kenntniſſen aufweiſt, daß ſie wohl auf Grenzgebiet zwiſchen Schwachſinn und geiſtiger Vollwerti ſteht, aber doch nicht ſo veranlagt iſt, daß ſie für ihre Hand nicht verantwortlich gemacht werden kann. Der Schutz d des St.⸗G.⸗B. ſtehe der Angeklagten nicht zu. Die Abgab Gutachten der Sachverſtändigen dauerte 3 Stunden. Nach ein kurzen Pauſe begann das Plaidoyer des 1. Staatsanwalts D Gunzert, der die Anklage auf Betrug in 14 Fällen aufre der Münchner Dialekt, der ſelbſt den Mutterlauten der Söhne Landes der Mitte Konkurrenz macht, wenn es heißt:„Wann kimm, kimm i. aba, i glab i kimm kaum!“(Auf deutſch: Wenn komme, komme ich, aber ich glaube, ich komme kaum!) Wie gegenkommend überhaupt der Münchener heuer den Fren gegenüber iſt, erkenne man reſpektvoll daraus, daß die Dro futſchergilde in den langen Wintertagen des Vorjahres E lernte, um den Fremden ſagen zu können, wo es gut und beſte Weißwürſte gibt.„„ München begann den Sommer 1910 mit einem Erei dem ſich ſo bald kein zweites von gleich künſtleriſcher w tanen Huldigungen, während der Straußwoche auch die Namen un Muſiker aus Berlin und Wien, aus Paris und London, Dresden und Köln und Frankfurt a. M. Strauß ergi umgekehrt wie jenem großen Nazarener, deſſen erf Lebensdrama in dieſem Sommer im idylliſchen Tale der An allwöchentlich in Szene geht: Das Paſſionsſpiel. Da r Menge beim unvergleichlich ſchönen, überwältigenden Einzu in Jerufalem Hoſiannah über Hoſiannah, um nach Tagen dem Jubel das düſtere„Kreuzige ihn!“ folge Strauß vernahm erſt von der Mitwelt das„erueifi um jetzt umrauſcht zu werden vom jubelnden Hoſiann chenkonzert und hier und dort meldet ſich auch das Herbe und Harteer Und zu allem barmoniert 4. Sedle. Geusval⸗Auzeiger.(Abendblatt.) »Mannheim, 11. Jull. hält und die Beſtrafung der Angellagte i dankb eoti b ſchete S0 if f erag alt und f geklagten mit mehreren Wochen] dankbaren Motive zunutze gemacht hat. Zu dem„Feuerzauber“ angerichtete Schaden iſt auf etwa 4050 000 M. z eran⸗ Das Gericht ſprach die Angeklagte in geſellter ſich die Klänge unſerer Grenadierkapelle Herr ſchlagen. 5 50 00 M. zu veraßz allen Punken frei. Staatskaſſe zur Laſt, der Haftbefehl wird aufgehoben. Hochmaſfer. Oftersheim, 9. Juli. Infolge der Leimbachüber⸗ ſchwemmung und der Dammbrüche ſieht es in unſerm Orte recht traurig aus. In der Heidelberger⸗ und Friedrichſtraße ſtand am Mittwoch das Waſſer einen halben Meter hoch. Keller, Stuben und Küchen mußten in verſchiedenen Häuſern geräumt werden. Alle auf den Leimbach ſtoßenden Gärten ſind überſchwemmt. In der Ludwigsſtraße dahier hatte ſich heute über Nacht bei einem Senkloch eine koloſſale Waſſermenge geſtaut, ſodaß die Leute erſt aus den Häuſern konnten, als für Abfuhr geſorgt war. *Schwetzingen, J0. Juli. Der„Schwetz. Ztg.“ wird über die Hochwaſſerſchäden im Amtsbezirk folgendes ge⸗ ſchrieben: Auf der Kollerinſel bei Brühl, auf den Rheinwieſen bei Brühl⸗Rohrhof, Ketſch und hinauf bis Altlußheim und wei⸗ ter ſieht es durch das Hochwaſſer höchſt traurig aus. Das Heu iſt weggeſchwemmt oder liegt ſchon in der vierten Woche im Waſſer und iſt verfault und unbrauchbar. Das Heimbringen lohnt nicht mehr der Mühe. Wo Getreide oder ſonſtige Feld⸗ früchte angebaut ſind, ſieht es ebenſo troſtlos aus. Die Land⸗ wirte, und es ſind ſolche aus allen Orten des Bezirks beteiligt, ſehen ihre ganze Arbeit und Mühe vergeblich und erleiden ſchwe⸗ ren Schaden. Der Futtermangel bereitet ihnen ſchwere Sorgen und dabei ſind auch die Oehmdausſichten die denkbar ſchlechteſten. Der Geſamtſchaden läßt ſich heute noch nicht abſchätzen, aber er iſt ganz enorm. Brühl allein berechnet ihn auf über 103 000 Mark. Es iſt dringend zu wünſchen, daß die Behörden den am ſchwerſten Geſchädigten im weiteſten Maße entgegenkommen, da⸗ mit dieſe nicht gänzlich ruiniert werden. Anderwärts ſind be⸗ reits Hilfsaktionen in die Wege geleitet. Unſer Bezirk iſt nicht minder ſchwer betroffen und hilfsbereite Hände, die ſich der ſchwer Geſchädigten annehmen wollten, würden ſich den Dank vieler kleinen Landwirte erwerben, die das Hochwaſſer gufs mpfindlichſte ſchädigt. 1* Maunheim, 11. Juli 1910. *Mit einem Ueberſchuß von 38 000 Mark wird, wie wir aus zuverläſſiger Quelle vernehmen, das verfloſſene Theaterjahr abſchließen. Es iſt dies ein ſehr erfreuliches Reſultat. Wenn wir uns recht erinnern, iſt es das erſte Mal, daß das Theater einen derartigen Ueberſchuß verzeichnen kann. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Hut⸗ fabrikant Viktor Loeb mit ſeiner Ehefrau Sophie geb. Strauß. Friedrichspark. Endlich einmal ein„großer“ Tag im Friedrichspark, groß nicht nur mit Bezug auf die Art der Dar⸗ hietungen, ſondern auch hinſichtlich der Frequenz. Zweimal ſchon wurden die Vorbereitungen zur Illumination getroffen, aber immer machte die ſchlechte Witterung einen Strich durch die Rech⸗ nung. Geſtern endlich hat es geklappt. Wohl war es ein bißchen zu kühl zum Sitzen im Freien, aber man iſt ja dieſes Jahr ſo ge⸗ nügſam geworden, daß ag en zufrieden iſt, wenn der Himmel ſeine Schleuſen geſchloſſen häkt. Herr Verwalter Henſel. der die gärtneriſchen Anlagen des Parkes wie ein ſeltenes Kleinod be⸗ kreut, warf, als die Dunkelheit hereinbrach, den hervorragendſten Partien, vor allem dem herrlichen Blumenparterre vor der Ter⸗ raſſe, ein ſchimmerndes Lichtergewand über. Zwei Farben waren wieder gewählt, gelb und rot, in finniger Huldigung als Nachklang der Feſtlichkeiten anläßlich des Geburtstages des Landesherrn. Herr Henſel verſteht es ja, mit ſo ungemein feinem Geſchmack die Farben zuſammenzuſtellen. Er iſt nicht nur Gartenkünſtler, ſon⸗ dern auch ein exzellenter Pyrotechniker. Immer neue Kombina⸗ tionen erſinnt er. Immer neue ſchimmernde Arabesken zeichnet er auf den grünſamtnen Untergrund. Geſtern abend war die Be⸗ leuchtung beſonders wirkungsvoll. Es war ein Genuß, inmitten dieſer farbenſprühenden Pracht zu wandeln. Den Höhepunkt des Abends bildete wieder die bengaliſche Beleuchtung, als die Ufer⸗ partien des Weihers in grünes und rotes Licht getaucht wurden, Als die altehrwürdige Sternwarte ſich in der lebendigen Tönung des roten Sandſteins plaſtiſch vom Nachthimmel abhob. Auch die Lengaliſche Beleuchtung iſt ſtets von großem künſtleriſchen Reiz. Herr Henſel verſteht es eben auch hierbei meiſterhaft, die Licht⸗ effekte richtig zu verteilen. Schade, daß noch kein Maler ſich dieſe ——.᷑—— ehren will, ſchweigen und dafür lieber von Münchens ſommer⸗ lichem Theaterragout ſprechen. Wedekind und Frau ſpielen ſeit dem 1. Juli im Schauſpiel⸗ hauſe, deſſen Direktoren Stollberg und Schmederer längſt unter die Geſchäftsleute gegangen ſind. Wo ſind die Zeiten, da dieſe Doppelfirma noch auf„Literatur“ hielt, da ſie einem Max Halbe und vielen anderen die Bühne und damit dieſe Dichter der Maſſe erſchloß? Tempi paſſati! Helfe was helfen mag! Nun wird bis zur Ermattung„Im Klubſeſſel“ heruntergemimt, nun iſt der literariſche Ehrgeiz von Stollberg längſt bei der Schnurre„Der Feldherrnhügel“ befriedigt. Jammervoll! Der jezige Wedekindzyklus entſpringt etwa nicht literariſchen Ambitionen, nein, dem Hautgout⸗Geſchmack der Fremden ſoll Rechnung getragen werden, nachdem im Deutſchen Theater Lotte Sarrow ihr Gaſtſpiel als Ehebrecherin beendet hat. Brachte es doch eine Sarrow fertig, in den aufdringlichen Reklamen ſogar ihre intimſten Familieninterna zu gloſſieren, nachdem die Poli⸗ zei ihr Reklameplakat„aus ſittlichen Gründen“ verboten hatte. Und Wedekind iſt die beſte Sarrow⸗FJortſetzung. Wedekinds Gaſtſpiel beweiſt nur von neuem, daß auch kraſſer Dilettantis⸗ mus zu beſtehen vermag, wenn er nach dem Motto der ſtottern⸗ den Darſtellerin handelt: Wenns Publikum nicht geniert, mich genierts nicht! Ich ſchreibe das, trotzdem erſt kürzlich Wede⸗ kind alle in Acht und Bann tat, die ihn nicht als den größten Schauſpieler der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an⸗ erkennen. Frank Wedekind, welch ein... Köpfchen!—— Da lobe ich mir Konrad Dreher. Er verzichtet auf alle hochtrabende Scheinliteratur und will nur in unſerer traurigen Zeit die ein⸗ geſchlafene Heiterkeit aufwecken. Dreher hat für den Münchner Sommer 1910 ſein eigenes Theater. Die Eröffnungsvorſtellung verſammelte um den Unverwüſtlichen die groß⸗große Dreher⸗ gemeinde, die den ſtändigen Humoriſten der Wiesbadener Kaiſerwoche über die Maßen feierte. Bei Dreher kommt jeder auf ſeine Rechnung, genau ſo, wie bei dem Gaſtſpiele des Ber⸗ liner Neuen Schauſpielhauſes, deſſen Enſemble zu kurzer Raſt im eigens hierfür umgebauten Luſtſpielhauſe Einkehr gehalten hbat. Harry Walden heißt hier der Kaſſenmagnet. Der ſchöne Harrh, wie ihn die Berliner nennen, iſt ein Liebling der Götter und Menſchen. Der Götter, weil ſie ihm die Gabe verliehen, in jeder Rolle ein Einzigartiger, Unkopierbarer zu ſein, der Menſchen, weil er ſie mit ſeinem kapriziöſen, ſprunghaften Spiel 1 Die nicht unerheblichen Koſten fallen der Obermuſikmeiſter Voll mer hatte es ſich angelegen ſein laſſen, ein Programm zuſammenzuſtellen, das an Abwechslung und Ge⸗ diegenheit nichts zu wünſchen übrig ließ. Klaſſiſches und Modernes wechſelte in ſchöner Wahl ab. Daß alle Muſikſtücke mit der ge⸗ wohnten Akkurateſſe geſpielt wurden, bedarf keines beſonderen Her⸗ vorhebens. Hoffentlich ſind dem Friedrichspark noch mehr ſolche Tage beſchieden! * Lebensmüde. Zu der unter dieſer Stichmarke im heutigen Mittagsblatt gebrachten Nachricht von dem Vergiftungsverſuch der 21 Jahre alten Näherin Mina Braitling wird uns mitgeteilt, daß von einem Selbſtmordverſuch nicht geſprochen werden kann. Die Braitling habe vielmehr infolge ihrer chroni⸗ ſchen Kopfſchmerzen von den ihr vom Arzte verordneten Vironal⸗ tabletten eine zu große Anzahl eingenommen und darauf das Bewußtſein verloren. * Extrunken. Bei der Ueberfahrt von der Frieſenheimer Inſel nach dem linken Rheinufer ſtürzte geſtern gegen mittag ein Dienſtmädchen aus dem Nachen, der infolge des hohen Waſſerſtandes ſtark ſchwankte. Die Unglückliche verſchwand in den Fluten, ohne daß ihr Rettung gebracht werden konnte. Die Leiche iſt noch nicht geländet. Aus Ludwigshafen. Eine ſchwer Ve rkehrsſtockung entſtand heute morgen gegen 8 Uhr in der Nähe der 3 Pfennig⸗ zahlſtelle der Rheinbrücke. Ein Viehwagen der Firma Reichert, vollbeladen mit Schweinen, hatte ſich mit dem rechten Hinter⸗ rad in den Schienen der elektriſchen Straßenbahn derart feſt⸗ geklemmt, daß ein Vor⸗ und Rückwärtsfahren unmöglich wurde. Bahnarbeiter, die mit Schrauben den Wagen zu heben verſuch⸗ ten, konnten nach halbſtündiger angeſtrengter Arbeit den Wagen ſoweit wieder fahrbar machen, daß der Verkehr, der auf beiden Seiten der Rheinbrücke geſtockt hatte, wieder aufgenommen wer⸗ den konnte. Die elektriſchen Wagen, mindeſtens auf jeder Seite 12—15 Stück, bildeten zuſammen mit dem ſich von Minute zu Minute mehr anſammelnden Frachtwagenverkehr und Publikum einen förmlichen Knäuel. Die Paſſagiere der Elektriſchen mußten wohl oder übel ihren Weg zu Juß fortſetzen. ſchin Pergſturz im Bezirk Wiesloch. 3 Häuſer verſchüttet.— 5 Familien obdachlos. Mühlhauſen(Amt Wiesloch), 10. Juli. Geſtern nach⸗ mittag halb 2 Uhr ereignete ſich infolge des anhaltenden Regen⸗ wetters hier ein furchtbares Unglück. An der Kirchgaſſe bemerkte man ſchon ſeit einigen Tagen oben in den Weinbergen Riſſe und Spalten, ſo daß in der Nacht vom Freitag auf Sams⸗ tag zwei Häuſer geräumt werden mußten. Sonntag mittag löſte ſich nun eine Felswand von zirka 150 Meter Länge und 40—50 Meter Höhe und begrub3 Wohnhäuſer nebſt Scheunen und Stallungen; für 4 weikere Wohnhäuſer mit Nebengebäuden beſteht Einſturzgefahr. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen; dagegen wurden Schweine, Ziegen und anderes Kleinvieh erſchlagen. Es ſind 5 Familien obdachlos: Alois Maier, Theodor Six, Philipp Pfeifer ſind um Hab und Gut gekommen. Die Anweſen der Herren Karl Maier, Wendelin Neidig und Auguſt Becker ſind am Einſtürzen. Miniſter v. Bodman iſt hier eingetroffen. Man erwartet auch den Großherzog. In der Kirchgaſſe, der von der Kataſtrophe heimgeſuchten Straße, ſprudelt lt.„Heidelb. Tgbl.“ dem Beſucher mitten in der Straße eine Quelle entgegen, die die eigentliche Anſtifterin iſt. Bereits am Dienstag vergangener Woche machte ſich am Bergabhang ein etwa 20 Zentimeter breiter klaffender Riß be⸗ merkbar, der ſich im Laufe der Tage pro Stunde um 8 Zenti⸗ meter erweiterte. Die Erdbewegung iſt darauf zurückzuführen, daß eine aus dem Berge kommende Quelle in ihrem Laufe Kalk⸗ ſchichten ablagerte, auf denen ſich dann der Boden vorwärts bewegte. Am Samstag mittag nahm die Situation einen bedroh⸗ lichen Charakter an, was die Bewohner der unten liegenden fünf Wohnhäuſer veranlaßte, ihre Wohnungen zum Teil zu räumen. Das war auch an der rechten Zeit, denn um halb 2 Uhr ſetzte ſich unter heftigem Getöſe der ganze Berg in Bewe⸗ gung, um in einem Augenblick die untenliegenden Anweſen in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Die zerſtörten Ge⸗ bände, die ſich ſamt und ſonders in gutem baulichen Zuſtande be⸗ funden haben, gewähren einen troſtloſen Anblick. Faſt das ge⸗ ſamte Hab und Gut der Betroffenen iſt begraben. Sie konnten zum Teil nur retten, was ſie auf dem Leibe trugen. Das An⸗ weſen des Karl Maier, das zwar noch aufrecht ſteht, aber ſchwere Riſſe zeigt, dürfte gleichfalls verloren ſein. Der geſamte Franz Molnars„Verteidiger“ brachte die Berliner Halmtruppe nach München. Das launige Verbrecherſtück gefiel im Sommer 1910 an der Iſar genau ſo wie im Winter 1909 an der Spree. Alfred Halm wird in einigen Wochen, wenn längſt ein Parſevalballon von der Ausſtellung München 1910 aus nach dem oberbayeriſchen Bergland ſteuern wird, von Max Reinhard ab⸗ gelöſt werden, der im Künſtlertheater der Ausſtellung ſeine 3. Rhein. Einer. Miniſter von ſenden, die Straßen⸗ und *Heide in ſchweren B giſt. (Birgham), 2600 1. Pax. 24:10; 20 000 ¼ rade. 0 4000% 1. 3000 Fr. Prix Firino. Saint Amour, 3. Kimmer. 52710 13, 12:10.— Prix de France. veur(Balſan), 2. La Corſe, 3. Dynamo III. Epine Vinette, Hͤron, Chanoine, Kaboul II, 90:10; 28, 21, 17:10.— Prix de la Bievre. Saint Prieſt(Patrich, 2. Solv III, 3. Strapotin 18, 84:10. ſton ausgeſchloſſen. von Naſſau. 1. Eines jedoch Die Volksoper. daß 4 Millionen Mark da ſeien, daß ei Die meiſten der Leute haben und Gut verloren. Da Erſatzleiſ rung angeſichts des Charakters des Unglücks ausgeſchloſſen iſt dürfte es an Staat und Geme bereitſchaft der Mitmenſchen weit als möglich zu begegner ſoweit wie möglich zu. Die öff Laufe des geſtrigen Beſuch des Großherzogs Laufe des heutigen Tages mög ten bereits mehrere in derartiger Wei brauch getrieben wird. ren Truppenteilen bald Nachahmung finden. e. Von der Enz, 10. Juli Die Dortmun d, 10. Juli. Schulte⸗Herbrüggen's Oſter h a 21:10.— Juli⸗Jagdrennen. Angelika, 3. Mecklenburg's S 185 1. Et. Feldt's Caneton(Brederecke), 2 Ferner: Counterfei, Roi Negre, 14, 20:10.— Hacheneyer Hochmeiſter(Martin), 2. Wahn. Dr. Sclavin, 3. Barrikade III. *Oſtende, Eguits(Follet), Phocide, Juſtinien II, kyrie, 8 * Emſer Regakta, 10. Juli. ſtromabwärts im geſtauten Waſſer. Staatspreis. „wie g ſein, dem 1. Namens ſtern vorr Bodman, der gef nheil eini auf der Waſſerbauinſpektion auf Aus dem Großherzogtum. [berg, kaſerne fand dieſer Die Mannſchaften zweie dieſem Auditorium hielt der hieſige Profeſſor einen Vortrag über den Alkohol und Es iſt das erſte Mal, daß im Verbande d 10. Juli. In der ſe Aufklärungsarbeit Das Heidelberger bei Sternenfels noch übrigen Mauern der Burg der Herren von Sternenfels löſten ſich infolge des anhaltenden ſchlechten W̃ n löcken von Bäume wegriſſe Sportliche Nundſchau. N. Pferderennen. ſe(Gädicke), 3200 ¼ Rune. 14, 19:10. Großer Edfu Jagdrennen. 3500, Reinshagen's Aſchenbr 28:107 16, 21:10. 10. Juli. Grand Prix. 2. Ismid, 3. Renard Bleu. 174:105 Brix 2 2 15 000 Fr. 1. 20 000 Nuderſport. 1* Kafteler Rg. 1. Kölner Wanderpreis. :83. Nach Belieben —.— Nach da erhob ſich ein ſchallendes Hohnlachen im Reiche. Es f daß zuweilen Polizei und Staatsanwaltſchaft ſallerdings ſtens unfreiwillige) Humori ſtens haben auch das. ſten ſind. Wir ſcheinen wir nimmerm Vor kurzem erſt wurde 1 tung durch irgendeine Verſiche inde, namentlich aber an der entliche Mildtätigkeit hat ſich im Tages bereits betätigt, indem von den Tau⸗ die Unglücksſtätte aufſuchten, Spenden zur Verfügung geſtellt wurden. all das nicht aus, um das Ui germaßen zu lindern. Der ages möglicherweiſe erfolgen. Geſtern weil⸗ Oberbeamten der Baubehörden, ſowie Tage eine eigenartige Verſammlung ſtatt, r Kompagnien waren ver gegen 2 Meter auf den Weg, wo ſie verſchiedene Gaugrafen⸗Jagdrennen. +* . 30:10.— Emſcher⸗Jagdrennen. yndikus(Brederecke), 2 12:10.— Tribünen⸗Jagdrennen. 50 000 Fre. La Zeeca, Combronde, Salomé, Teſſon, Ton, Marthe. *Paris⸗Auteuil, 10. Jult. 1. Pfizer's Montavalle Parfrement), Fol Amdur II. 18:10; 11, 12:10.— Prix Surcvuf. 4000 F ſette's Bonnelles(A. Chapman), 19, 30, 19:10.— Prix Aguado. ſerie(Defeyer), 2. Hopper, 3. Fitz Gérald. linde, Milo, Moulay Hafid, Guillaume, 8 „Belus II, 3. Apiariſt. 8 Buelle. 36:10; 19, 17, 22.10.— 15 000 Fr, 1. Fiſchhof's Mon Cheri Ferner: Or du R 5000 Fr. Bahnlänge 1850 Meter Juntor⸗Achter. Ruderverein baſch 6 Min. 20 Sek., 2. Gießener Rg.:25. Mit 1 wonnen.— Zweiter Vierer. bacher Rudergeſellſchaft Undine:54%, ſportverein Düſſeldorf:55. Damenpreis ſport(B. Sanguinetto) toppt.— Kaiſer⸗Vierer. Wilhelm J. ſportverein Düſſeldorf Emſer Quellenpreis. Preis der Stadt Ems. Klub für Waſſer⸗ :32. Ro. Ems(W. Wieſemann) abge⸗ Ehrenpreis von Kaiſer 1. Mainger Ruderverein:545 2. Ruderverein Ems:5536, 2. Gießener Rg.:00, 3. Weilburger Ro.:1488.— ohne Steuermann. Malberg⸗Preis. 1. Frankfurter R geſellſchaft Germania (O. Müller und H. Vogt):158, 2. Kaſt eler Rg.:196. Kölner Klub für Waſſerſport wegen Sicher gewonnen.— Zweiter Achter. Offenbacher Ruderg dine:18, 2. Kölner Rg.:1835. ehr erhalter zu ſollen: eſagt, ihr geſamtes Haß Hilfs⸗ angerichteten Unheil ſo⸗ des Staates ſagte der nittag hier weilte, dieſe größere oder kleinere Selbſtverſtändlich reicht Unglücksſtätte wird im den der Unglücksſtelle. hieſigen Grenadier⸗ ſammelt und vor Dr. Leimbach eine Giftwirkungen, es 14. Armeekorps den Alkoholmiß⸗ Vorgehen ſoll bei ande⸗ etters und ſtürzten 0 2500% J. Goldgräber, 3. Heu⸗ Fr. Nöther's Spes 2 Piece'Or, Preis von Dortmund. . Helga, 3. Com⸗ Eccington. 44:10; 15, 1. Geſtüt Brandwerders ödel II(Gädicke), 2. 1, Brugmans Ferner: Clérambault, Le Marabout, Wal⸗ 41, 62, 17:10. de la Porte Maillot. 2. Bilokatz, 3. Broſ⸗ 50·10% Cau⸗ Sieg⸗ Fr. 1. J.'Okhuyſen's Ferner: Piſtole, 0(A. Carter), 24 hin III, Le Lion d' Or. r. 1. Foacier's Sa u⸗ Ferner: Ivurnaliſte, Roguelaure, Matelpt. 1. A. Merle's II. 47:105 17, Preis vom Hellas⸗Offen⸗ %½ Längen ge⸗ 3 Waffer⸗ gab auf.— Junior⸗ Waſſer⸗ gewonnen.— Vierer. Doppelzweier uder⸗ Kolli⸗ Preis eſellſchaft Un⸗ Kampf gewonnen. iſt gut,. 8 1 in München wenig⸗ frohlockend verkündel, Berliner Konſortium Regie⸗Orgien feiern laſſen wird. Reinhardt iſt die Theater⸗ mode von heute. Aber der Blender und Gleißer möge ein einziges Mal nach Oberammergau zu den Paſſionsſpielen pilgern, um bei einigermaßen gutem Willen erkennen zu müſſen, daß hier ſeine Regielügeleien und tüfteleien den Meiſter fin⸗ den. Was immer Reinhardt bisher als Regiſſeur ſchuf— ich habe allen ſeinen Premieren beigewohnt— war und blieb Mache und Theater, was aber das ſchlichte Bauernvolk am Fuße des Kogels im Chriſtusdrama bietet, das iſt echteſtes Leben. Alle liebedieneriſche Reklame wird es nimmermehr verhindern kön⸗ nen, daß im Bühnenbuche Reinhardts Name nicht mit unver⸗ gänglichen Lettern eingetragen wird, denn Reinhaardt war nicht der Neubeleber unſeres Theaters, als den ihn ſeine Ber⸗ liner Clique und Claque eine Zeitlang auszugeben wagte. Wer wie Reinhardt den Dichter mordet, um nur ſeine Regie brillie⸗ ren zu laſſen, der treibt die Kunſt nicht der Kunſt, ſondern ſeines eigenen Ichs wegen. Auf daß in dem Münchner Sommer 1910 auch Humor und Blamage nicht fehlten, ereigneten ſich zwei köſtliche Stücklein. Das eine ſpielte in der Ausſtellung im Glaspalaſt. Prinzre⸗ genten und Prinzen des königlichen Hauſes, Miniſter und Po⸗ litiker, Gläubige und Ungläubige nahmen wochenlang keinen Anſtoß an dem Gemälde„Progrom“ des Krakauer Malers Fabijansky. Ruſſiſches Spitzeltum aber brachte es fertig, daß das Bild aus„politiſchen Gründen“(Beleidigung des Zaren) aus der Ausſtellung entfernt wurde. Die bayeriſche Regierung war nur zu willfährig. In Berlin und Wien, ja ſelbſt in Ruß⸗ land hat ſich niemand an dem Werke geärgert, ausgerechnet die Kunſtſtadt München mußte ſich dieſe Blöße geben, nachdem vor⸗ her alle Anſtrengungen gemacht worden waren, das Gemälde für den Glaspalaſt überhaupt zu erhalten. Das war die ſcheuß⸗ liche Blamage. Und der Humor beſtand darin, daß man in München 8 Tage lang Anarchiſten einen mörderlichen, hochnot⸗ peinlichen Prozeß machte, die keine Anarchiſten waren. und ſeinem gewinnenden Klang der Stimme in den Bann zieht. Als das Urteil mi Prozeß Mühſam und Genoſſen gefällt war, unter der Führung des Impreſſarios Burg„die Sache in die Hand genommen habe“. Schon träumte man davon, daß end⸗ lich der Hofoper, die nach Gutdünken ſchaltet und waltet, gleich⸗ viel, ob die Kunſt dabei zu kurz kommt,(fiehe Fall Pfitzuer), jener Hofoper, wo Intendant v. Speidl dem Perſonenkultus eines Mottl gegenüber machtlos iſt, ich ſage, ſchon träumte man davon, daß dieſer Hofoper die unbedingt notwendige Konkur⸗ renz erſtünde,:.. da iſt auch ſchon der ſchöne Traum zu— Schaum geworden. Und doch müßte München baldigſt ein zweites Opernhaus haben, denn die Hofoper iſt nachgerade auf einem erſchreckenden Tiefſtande angelangt. Wie, wenn die ge⸗ plante große Berliner Oper, der man ſeitens der Baupolizei an der Spree ſo unendlich viele Schwierigkeiten bereitet, aus Berlin auf und davon und gen München ginge. Die Herren würden hier mit offenen Armen empfangen werden. Und glauben Sie mir, auch in München kämen Sie auf Ihre Rech⸗ nung, beſſer vielleicht als im theaterüberhäuften Berlin] Alle Achtung vor Mottl, dem Dirigenten! Zum Reformator aber und Reorganiſator der Münchener Hofoper, als der er doch ur⸗ eigens berufen wurde, hat er ſich nicht emporgeſchwungen, ſonſt könnten ſich nicht ſolche Tatſachen wie die Zahlung einer Ab⸗ findungsſumme von 20000 M. an den Tenoriſten Tänzler zwecks Rücktritts vom abgeſchloſſenen Vertrage ereignen. Das Ge⸗ ſpenſt einer Mottl⸗Kriſis lauert ſeit langem hinter den Kouliſſen der Hofoper, mag man auch noch ſo gefliſſentlich alles vertuſchen. „Wann wird der Retter kommen dieſem Lande?““ Das iſt das Betrübende des Münchner Sommers 1910. Die Feſtſpiele im Prinzregententheater ſtehen bevor. Man wird durch illuſtre Gäſte vieles übertünchen, wer aber tiefer und auf⸗ merkſamer in das Getriebe der Königlich bayeriſchen Hof⸗ und Nationaloper zu München hineinſchaut, dem muß es offenbar werden, daß die Tage dahin ſind, da Münchens Hofoper ein Mekka war, zu dem gepilgert wurde von nah und fern. Dahin. vielleicht für immerdar]5ĩ?ĩ 5355*N 8* 1 . 5— 7 5 Maunheim, 11. Juſt. Geurral-Anzeigern.(Abendslatt.“ Vierer. Hochſchulpreis. Kölner Ruderverein 7223½ allein über die Bahn.— Vierer für Junioren. Prets der Kurverwaltung. 1. Waſſerſßportverein Düſſeldorf :5595, 2. Ro. Hellas⸗Offenbach:10, 3. Rv. Ems:8195. Mit 4% Längen gewonnen.— Senior⸗Einer. Preis von der Bäderlai. 1. Frankfurter Rudergeſe ellſchaft Germania(0. Müller):31½5, 2. Kölner Klub für Waſſerſport(P. Roßkath) :386¼6. Frankfurter Rg. Germania(.5 Vogt) abgeſtoppt. Sicher gewonnen.— Vierer. Preis von der Lahn. 1. Ruderverein GEms:5696. Kölner Ro. wegen Kolliſion ausgeſchloſſen, Offen⸗ bacher Undine abgeſtoppt.— Wanderpreis⸗Achter. Preis des Deut⸗ ſchen Ruderverbands. 1. Mainzer Ruderverein 62115, 2. Ro. Hellas⸗Offenbach:1676, 3. Waſſerſportverein Düſſeldorf:22. Ueberlegen gewonnen. geht in Aviatik. * Brüffel, 11. Juli. Der bei den geſtrigen Flugverſuchen bei Gent abgeſtürzte Abiaziber 8 iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Nachtrag zum um Iubalen Teil. * Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich heute nachmittag um 4 Uhr im Induſtriehafen. Der Wagenwärtergehilfe Oskar Bönig geriet beim Rangieren zwiſchen die Puffer zweier Wagen, ſodaß er zu Tode gedrückt wurde. Der Verunglückte iſt 33 Jahre alt und verheiratet. Kirchenrat D. Wilhelm Auguſt Hönig 5. Nun iſt auch Kirchenrat D. Wilhelm Auguſt Hönig nicht mehr unter den Lebenden. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde er in Heidelberg von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt. Mit ihm iſt ein guter, treuer, edler Menſch, ein hervorragender Geiſtlicher und Seelſorger, ein Mann von grümdlichem theologiſchem Wiſſen, ein ſelbſtändiger Forſcher auf verſchiedenen Gebieten der theol. Disziplinen eine geiſterfüllte und geiſtesſtarke Perſönlichkeit da⸗ hingegangen. Kirchenrat D. Hönig wurde am 28. Februar 1840 zu Hornberg im Schwarzwald geboren. Nach ſehr gut beſtan⸗ denem Examen wurde er im Frühjahr 1862 unter die Zahl der badiſchen Pfarramtskandidaten aufgenommen und zunächſt als Vikar in Raſtatt verwendet. Der junge Vikar ließ bald ſeine hohe Befähigung für das praktiſche Amt erkennen und hat in der Aus⸗ übung ſeiner Berufspflichten durch ſeine Tüchtigkeit und Arbeits⸗ freudigkeit ſich bald ein ſo reiches Maß von Anerkennung und Vertrauen erworben, daß er im Jahre 1867 als 27jähriger zum Stadtpfarrer in Heidelberg gewählt wurde. In der Heiliggeiſt⸗ kirchengemeinde erſtreckte ſich D. Hönigs reichgeſegnete Tätigkeit bies zum Jahre 1880. Von da an wirkte er in der Gemeinde der St. Peters⸗ und Provpidenzkirche. Als Prediger glänzte Hönig weniger durch die Kunſt hoher Beredſamkeit. Aber er war ein überaus feinſinniger Prediger. Seine Predigten waren kleine Kunſtwerke, welche die feine tiefe Geiſtesarbeit verrieten, mit denen ſie hergeſtellt waren. Mit der Uebernahme der 1. Pfarrei der Propidenzkirche war D. Hönig als dem nunmehr dienſtälteſten Geiſtlichen auch der Vorſitz im Kirchengemeinderat und die Führung der pfarramtlichen Geſchäfte zugefallen. Einem Mann von der geiſtigen Bedeutung eines Hönig war es außerdem noch vorbehalten, als Dekan an der Spitze der von Jahr zu Jahr wachſenden und immer größere Arbeitsfülle bringenden Diöß⸗ zeſe Mannheim⸗Heidelberg gewählt zu werden. D. Hönig war ein e, Dekan. Er wollte den Geiſtlichen ſeiner Diözeſe niemals der Vorgeſetzte ſein, ſondern vielmehr der biäterliche Freund und treue Führer. Dank ſeiner reichen theo⸗ logiſchen und allgemein wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe wußte er die Pfarrkonferenzen, die Pfarr⸗ und Diözeſanſynoden ſehr gehalt⸗ voll und fruchtbringend zu geſtalten. Seine wiſſenſchaftliche „Tüchtigkeit fand eine hocherfreuliche Anerkennung daran, daß ihm die theologiſche Fakultät der Univerſität Heidelberg ihre höchſte Auszeichnung, die Würd eines Doktors der Theologie, verliehen hat. D. Hönig gehörte, ſo ſchreibt die„Heidelb. Zig.!, der kheo⸗ logiſchen Linken an. Er war ein liberaler Geiſtlicher, Er war es aus vollſter Ueberzeugung, im beſten und weiteſten Sinne des Wortes, ein echter Schüler ſeines großen Lehrers Richard Rothe⸗ Sein Ideal war von Anfang an, den Ausgleich der chriſtlichen Ueberlieferung mit den wiſſenſchaftlichen Weltanſchauungen der Gegenwart mit heraufführen zu helfen. Drum gehörte er auch mit ganzer Seele dem deutſchen Proteſtantenverein an, war deſſen langjähriger Schriftführer. Und als die kirchlich⸗liberale Ver⸗ einigung Badens im Jahre 1893 gegründet wurde, war keiner zum Vorſitzenden derſelben beſſer geeignet als er. In der kirch⸗ lich⸗liberalen Vereinigung Badens wird es unvergeſſen bleiben, was er zur Förderung ihrer Sache durch eine lange Reihe von Jahren getan hat. Er war ihr Ehrenvorſitzender bis zur Stunde ſeines Todes. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Wiesbaden, 11. Juli. Fürſt und Fürſtin Bülow ſind hier im Hotel„Kaiſerhof“ abgeſtiegen. * Berlin, 11. Juli. Der„.⸗A.“ meldet aus Konſtan⸗ tinopel: Gendarmen hente morgen in einem grie⸗ chiſchen Laden eine Bombe. Verdächtige wurden verhaftet. * Berlin, 11. Juli. Der Arbeiter Olſchinski, der Mörder der Proſtituierten Nilſen erſchoß ſich heute vormittag im Tiergarten. Proteſtkundgebungen gegen die Borromäus⸗Enzyklika. „Neuſtadt a.., 10. Juli. Im Anſchluß an die 24. Gene⸗ ralverſammlung des Evangeliſchen Bundes, Hauptvereins der Pfalz, fand heute Nachmittag hier ein Feſtgottesdienſt in der Stiftskirche ſtatt. An Stelle des verhinderten Feſtpredigers Pfar⸗ rer Lic. Munzinger⸗Zweibrücken, des früheren Vorſitzenden des pfälziſchen Hauptvereins, hielt Pfarrer Weißgerber⸗Darmſtadt die Jeſtpredigt. Dem Gottesdienſt folgte um halb 4 Uhr eine Pro⸗ teſtperſammlung gegen die Beſchimpfung der Reformation und der Reformatoren durch die päpſtliche Borromäus⸗Enzyklika. Die Verſammlung wurde vom erſten Vorſitzenden des Pfälziſchen Hauptvereins vom Evangeliſchen Bunde Pfarrer Treber⸗Böbin⸗ gen, begrüßt, der eine eindrucksvolle Schilderung des Anlaſſes zu der Proteſtverſammlung gab. Er begrüßte ſodann die Vertreter der Hauptvereine Badens(Profeſſor Thoma⸗Karlsruhe), Elſaß⸗ Lothringens(Pfarrer Lic. Grünberg⸗Straßburg) und Heſſens [Pfarrer Weißgerber⸗Darmſtadt), die darauf wirkungsvolle An⸗ ſprachen hielten. Beſonders die kernigen Worte des Lie. Grün⸗ berg⸗Straßburg erweckten großen Beifall. Die eindrucksvolle Verſammlung ſchloß mit dem Geſang des Bundesliedes„Evan⸗ ſch bis zum it der einſtimmigen Annahme einer Reſolution, i e Borromäus⸗Encyklila aufs energiſchſte Verwah der Entſchließung 1 der gegen allen Rednern fortgeſponnen. Sterben, Deutſch bis in den Tod und fallen des Papſtes über unſere Erregung, nicht aber über ſeine Beſchimpfungen ausſpricht und damit keine hinreichende Genug⸗ tuung gewährt. Wir haben darum auch keinen Grund, dem Dank des preußiſchen Miniſterpräſidenten und Reichskanzlers an den Papſt beizupflichten. * Mainz, 10. Juli. Der Evangeliſche Bund Heſſens hielt heute in der Stadthalle eine Volksverſammlung ab. Der Saal war überfüllt. Prof. Schian⸗Gießen, Stadtpfarrer Klein⸗Mann⸗ heim und Pfarrer Waitz⸗Darmſtadt erklärten, angeſichts der Her⸗ ausforderung Roms ſei eine entſchiedene Abwehr notwendig, aber auch die Aufrechterhaltung des Friedens mit andern Konfeſſionen. Schließlich wurde unter freudigſter Zuſtimmung der Anweſenden ein Beſchlußantrag, der gegen die Enzyklika Einſpruch erhebt, angenommen. 8 Hochwaſſer. * Straßburg, 11. Juli. Von der Hafenverwaltung der Stadt Straßburg wird mitgeteilt, daß die Schiffahrt in⸗ folge des Steigens des Waſſers bis auf weiteres geſchloſſen werden muß und zwar von Mannheim bis Straßburg. * Straßburg, 11. Juli. Die„Str. N..“ melden: Nachdem der Rhein ſchon zurückzutreten begann, iſt derſelbe wie aus Waldshut berichtet wird, neuerdings im Stei⸗ gen begriffen. Während der Pegelſtand am Samstag noch.44 Zentimeter war, iſt derſelbe jetzt auf.85 Zm. geſtiegen. Uuruhen in China. * Höhn, 11. Juli. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Schang⸗ Die in Laijang ausgebrochenen Unruhen ſind, ſoweit ſich von hier aus überſehen läßt, wicht gegen die Ausländer, ſondern gegen die chineſiſchen Beamten und Notabeln, die durch den Ankauf der Reisernte die Hungersnot geſteigert haben, gerichtet. Der Zuſammenhang des Aufſtandes mit den„Roten Räubern der Mandſchurei“ iſt unverkennbar. Dieſe ergänzen ſich zumeiſt aus den kriegeriſchen Bewohnern von Nordſchanghai. Die aus Schanghai ſtammenden„Roten Räuber“ haben ihren Stammesgenoſſen moderne Waffen ge⸗ liefert. Die chineſiſche Regierung verfolgt die Angelegenheit mit allem Ernſt. Die Unruhen in Schantung. m. Köln, 11. Juli.(Priv.⸗Tel.) Zu den Unruhen in Schan⸗ tung meldet die„Köln. Ztg.“ aus Schanghai: Soweit es ſich von hier überſehen läßt, richten ſich die Unruhen nicht gegen Ausländer, ſondern nur gegen chineſiſche Beamten und Notabeln, die durch den Verkauf der Reisvorräte die Hungersnot geſteigert haben. Der Zuſammenhang der Aufſtändiſchen mit den roten Räu⸗ bern der Mandſchurei iſt unverkennbar. Dieſe ergänzen ſich zu⸗ meiſt aus chineſiſchen Bewohnern von Nordſchantung. Die aus Schantung ſtammenden roten Räuber haben an Stamm⸗ und Sinnesgenoſſen in ihren Heimatsprovinzen moderne Waffen geliefert. Die chineſiſche Regierung verfolgt die Angelegenheit mit allem Ernſt. hai: Der Rücktritt Hohenloheis. m. Höln, 11. Juli.(.⸗T.) Die„Köln. Volksztg.“ erklärt heute in ihrer Beſprechung die Gründe, welche den Erbprinzen zu Hohenlohe Anlaß zum Rücktritt vom Prä⸗ ſidium des Reichstages gegeben haben, und verſichert, daß nichts anderes als wahltaktiſche Erwägungen vorliegen dürften. Er wollte, ſo meint das Blatt, ſich in ſeinem ſehr unſicheren Wahlkreiſe Gotha erneut des Wohlwollens ſeiner liberalen Wähler verſichern, wozu ihm der die beſte Gelegenheit geboten habe. Die Lage im Vangewerbe. * Düſſeldorf, 9. Juli. Auf Grund der Beratungen zwiſchen Unternehmern und Vertretern der Arbeiterorgani⸗ ſationen in dem Stukkateurgewerbe iſt ein neuer Lohntarif vereinbart worden. Derſelbe ſieht für das laufende Jahr bei 9½ſtündiger Arbeitszeit einen Stunden⸗ lohn von 70 Pfg. vor. Sollte über die Frage der Lohnſteige⸗ rungen in den Jahren 1911 und 1912 ein Einverſtändnis nicht erzielt werden, ſo wird ein Schiedsgericht entſcheiden. Zum Geltungsbereiche des neuen Tarifs gehören die Städte: Bochum, Dortmund, Gelſenkirchen, Hagen, Herne und Reck⸗ linghauſen. Die Bündler. m. Wilhelmsbad(Bez. Kaſſel), 11. Juli. Der Bund der Landwirte und die Vereinigten Landwirte haben hier ein Bundesfeſt abgehalten, das von mehr als 3000 Perſonen beſucht war. Oekonomierat Lucke klagte die Regierung an, aß ſie die Zügel am ſchleifen laſſe und nicht die Ge ſahr für Konſtitution, Monarchie, Thron und Altar merke. Freiherr v. Wangenheim, der Bundes⸗ borſitzende, ſprach für das neue Miniſterium und nahm den Reichskanzler in Schutz, welcher vorläufig mit der Erbſchaft des Fürſten Bülow aufräume, aber mehr Ver⸗ ſtändnis für die Landwirtſchaft habe, als Fürſt Bülow. Bei der Beſprechung der Stellung des Bundes zu den Parreien rechnete der Redner nur mit den Nationalliberalen, dem Deutſchen Bauernbund ſowie dem Hanſabund als dem Ver⸗ derber des Mittelſtandes ab. Der Beitritt des Mittelſtandes zum Hanſabund ſei Volksverrat. Dieſe Tonart wurde von Friedberg⸗Büdingen wurde als Brandmal des Liberalismus von allen Seiten hingeſtellt. Nicht gegen die Sozialdemokratie, aber gegen den Liberalis⸗ mus und gegen den Hanſabund wurde mobil gemacht und (..) geradezu gewütet. Schweres Eiſenbahnunglück. *Aſchabad(Transkaſpien), 11. Juli. In der Nähe der Station Kiſil Arwat enigleiſte ein Eiſeubahnzug. 19 Perſonen ſind tötlich verunglückt, 31 verwundet. Die Hitzwelle im Oſten der Vereinigten Staaten. w. Newyorl, 11. Juli. Die tropiſche Hitze hält im Oſten des Landes au. 23 Todesfälle und Hitz⸗ ſchläge ſind geſtern Berliner Pruhtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau. Cholera in Peterhof. Berlin, 11. Juli. Aus Petersburg wird gemeldet: In Peterhof, der Sommerreſidenz des Zaren, ſind drei konſtatiert worden. begraben. J winkel verſchütteten beiden Brüder Neuhaus noch nicht ge⸗ borgen werden. Am Samstag vormittag gaben die Ver⸗ ſchütteten Klopfzeichen. Die Arbeiten waren auch ſchon ſo weit gediehen, daß man den Verſchütteten ganz nahe war, als plötzlich ein gewaltiger Nachſturz erfolgte. Seitdem iſt jede Verſtändigung mit den Verſchütteten unterbrochen. Trotzdem hat man die Hoffnung, die beiden Bergleute zu ee nicht aufgegeben. Die Kretafrage. Berlin, 11. Juli. Aus Paris wird gemeldet: Auf Anſuchen der Konſuln der vier Schutzmächte haben dieſe beſchloſſen, ihre Seeſtreitkräfte auf noch unbeſtimmte Dauer in den kretiſchen Gewäſſern zu belaſſen. Man hegt vor allem Beſorgnis für die erſte Septemberwoche, wo die Wahlen für die griechiſche Kammer ſtattfinden, da die Kreter die Abſicht kundgeben, Deputierte in das griechiſche Parlament zu ent⸗ ſenden, was ven der Türkei als eine Heraus 5 an geſehen wird. Aſtrouom Galle f. J Berlin, 11. Juli. Der Geh. Regierungsrat N Johann Gottfried Galle iſt geſtern Nachmittag im Alter von 98 Jahren geſtorben. An den Namen des Entſchlafenen, der ein Alter von faſt 100 Jahren erreichte, knüpft ſich eine Reihe der wichtigſten aſtronomiſchen Arbeiten und Emb⸗ deckungen im 19. Jahrhundert. Schon als 28jährigen brachte ihn ſeine hervorragende aſtronomiſche Begabung an die da⸗ mals gegründete Sternwarte in Berlin als Obſervator, wa er unter Enckes Leitung ſeine fruchtbare Tätigkeit als Be⸗ obachter des Sternhimmels begann. Seine Tätigkeit an der Berliner Sternwarte, die vom Jahre 1839 bis 1851 währte, verlieh der Wiſſenſchaft in den Jahren 1839—1840 die Ent⸗ deckung dreier neuer Kometen ſowie die in Gemeinſchaft mit Encke gelungene Entdeckung des äußerſten dunklen Satu 15 ringes. Dieſe Wahrnehmung bildete einen bedeutenden Schritt zur Erklärung des ganzen Ringſyſtems. Die zweite Galleſche große Entdeckung beſtand in der Wahrnehmung des Plan 0 Neptun. Die. Exiſtenz dieſes Planeten war vor ihm ſchon durch die Aſtronomen Beſſel, Adams und Le Verrier be⸗ wieſen, die ihre Entdeckungen gewiſſermaßen am Schreibtiſch gemacht hatten durch Berechnung der abweichenden Bahn des Neptun. Galle war der erſte, der den äußerſten Planeten unſeres Sonnenſyſtems mit dem großen Berliner Fernvohr ſah und auch die der Angaben der genannten Neptun⸗ Berechner bewies. Das große Ereignis fand Abend des 2. September 1846 ſtatt. Im Jahre 1851 wurd Galle, der 915 geborener Sachſe war, zum Direktor der zweiten Sternwarte in Breslau ernannt. Dort blieb er b zum Jahre 1895. Er zog 1 5 dann nach Potsdam —— Im Tenkballon von Newnork nag Die abenkeuerliche Nachricht, daß Wellmann, der burch 0 en mißglückten 1 eines Fluges von Spitzbergen nach em Nordpol bekannt iſt, im Herbſte dieſes Jahres mit dem re ſtruierten Lenkballon„Amerika“ die Reiſe don Newhork 5 London antreten will, haben wir ſchon am Samstag ge racht. Wellmann und die Veranſtalter des Fluges ſind ſelbf icht e optimiſtiſch geſtimmk, Laß dieſe Fahrt gelingen könnte, und dem heutigen Stande der Saadtee kann dies auch a wie ausgeſchloſſen gelten. Für dieſe nach Tauſenden v metern zählende Reiſe iſt eine ungeheure Menge von Betri ſtoff nötig, und daraus ergeben ſich Dimenſionen des uftf zeuges, die, wie man bei den Fahrten der„Zeppelin“⸗Schiffe g ſehen hat, wieder andere Schwierigkeiten bervorrufen. G Temperaturdifferenzen zwiſchen ſonnenhellen Tagen und kl. Nächten bringen Gasverluſte mit ſich, die bei der Län d Fahrt die Erreichung des Zieles geradezu unmögli ganz abgeſehen davon, daß die Reiſedauer ſo groß iſt 8 noch ſo günſtigem Wetter bei Fahrtantritt mit Nied rſchlä el gerechnet werden muß. Auch die gewöhnlich herrſchende Win richtung auf dieſer Route iſt dem Unternehmen nichts als günſtig, und dasſelbe muß mit der größten Skepſts be teilt werden. Das Projekt einer Ueberfliegung des Ozean; im Vorjahre Gans⸗Fabrice ventiliert, bisher aber n Ver⸗ ſuch unternommen, ſeinen Plan in die Tat umzuſetze Die verſchiedenen erfolgloſen Verſuche Wellmanns, mit d ſelben Luftſchiffe von Spitzbergen nach dem Nordpol zu fliegen, ſind bekannt. Auch dieſes neue Abenteuer iſt eines Erfo nicht weniger gewiß, ſo daß der„Daily Telegrap gleich vornherein darauf aufmerkſam macht, daß es ſich hier nu einen Verſuch handelt, den Ozean zu kreuzen, und daß das ſelbſt keineswegs vbon dem Gelingen überzeugt iſt. Wede beiden Blätter noch Wellmann ſelbſt glauben übrigens, nit iner erfolgreichen Fahrt den Beweis für die Möglichkeit eines m en tilen Luftſchiffverkehrs zwiſchen den beiden Hemiſphären lief zu können, aber ſie hoffen, damit der Wiſſenſchaft einen Di zu leiſten und das Luftſchiff auf ſeine Verwendung rie zwecke zu prüfen. Während der ganzen Fahrt will man loſe Verbindung mit den Redaktionen der beiden Blä Newpork und London unterhalten. Die„America“ iſt für dieſe Reiſe ganz neu umgebe den. Sie iſt 258 Fuß lang, und der Durchmeſſer beträgt a⸗ umfangreichſten Teile 59 Fuß. Der Inhalt des Ballons 345000 Kubikfuß, die Tragfähigkeit auf 24000 Pfund Tonnen angegeben. Nach Abzug des Gewichtes der der Ballonhüllen, der Bemannung von ſechs Köp Gewichtes von Proviant, Waſſer, Inſtrumen Rettungsboot, e Ap eine Reiſe von ſechs 5i bis ſieben Tigen über den Oz an vo genügt. Die größten Schwierigkeiten atmoſphäriſche und andere Einflüſſe auf die Tr Ballons. Durch ein Zuſammentreffen verſchiedener zum Beiſpiel einer ſehr kühlen Nacht, die auf einen, ſeh ſchwert, kann die Tragfähigkeit um volle 400 Pfund ver werden. Um dieſen Wirkungen entgegenzuarbeiten, beziehung 18 weiſe ſie auszugleichen, hat Wellmanns Ingenieur Melvi man angeblich ein neues Ballaſtſyſtem erfunden. Man Auguſt oder Anfang September für die Ausführung dieſer a e teuerlichen ausgewäßlt, weil um a Dampfer folgen, ein Umſtand, der im Falle enes 2 ſtatten kmmen dürfte. 1„Daily Tetegrapß beme rk 8 Wo 6. Seite. Seusvat-Mugeiget. Abendblatt.) Mannheim, 11. Juli. Mitteilungen über das Reichs⸗ und Staatsſchuldbuch. Von der Reichsbankhauptſtelle Mannheim gehen uns über das Neichs⸗ und Staatsſchuldbuch nachſtehende Mitteilungen zu: Das Reichs⸗ und das Staatsſchuldbuch bieten den Beſitzern vyn Reichsanleihen und von Preußiſchen Staatsauleihen eine völlig ſichere Kapitalsanlage ohne Koſten für die lau⸗ fe ude Verwaltung und einen bequemen, koſtenfreten Bezug der Zinſen. Die Benutzung kann allen empfohlen wer⸗ den, die ihr Geld auf längere Zeit in Reichs⸗ oder Staatsanleihen ſicher aulegen wollen. Durch den Erwerb von Buchforderungen werden alle Gefahren vermieden, welche durch Abhandenkommen, Beſchädigung und Per⸗ nichtung von Wertpapieren oder Zinsſcheinen drohen. Lediglich die Eintragung der Forderung in das Buch liefert den Beweis für das Beſtehen der Forderung und das Recht auf den Zinsbezug; es gibt keine Anleiheſtücke, an deren Beſitz die Forderung geknüpft iſt und deren Verluſt Nachteil bringen kann. Man begründet Schuldbuchforderungen entweder durch Einliefe⸗ rung von Schuldverſchreibungen an die Reichsſchuldenverwaltung bezw. Hauptverwaltung der Staatsſchulden oder durch die Einzahlung des Kurswerts der betreffenden Anleihepapiere bei beſtimmten öffent⸗ lichen Kaſſen. In letzterem Falle erſpart man hierbei alle ſonſt mit der Anſchaffung von Schuldverſchreibungen verbundenen Koſten, wie Proviſion und Maklergebühr. Buchſchulden können zu denſelben Zinsſätzen und denſelben Zinsterminen begründet werden, wie Schuldverſchreibungen ausgegeben worden ſind. einer Buchſchuld muß durch 100 Mark teilbar ſein. Die Zinſen werden an denjenigen ezahlt, der als Zinſen⸗ empfänger im Buche verzeichnet ſteht. Die Zahlung erfolgt nach Wahl des Gläubigers durch Ueberweiſung auf Reichsbankgirokonto oder in bar durch die Reichsbankanſtalten oder beſtimmte öfſentliche Kaſſen oder durch Poſtſendung. Zinſenbeträge bis zu 1500 Mark wer⸗ den portofrei ins Haus geſandt, alle Beträge— auch ſolche über 1500 Mk.— werden portofrei auf ein Poſtſcheckkonto des Empfängers überwieſen. Im Buche können die verſchiedenſten Beſchränkungen des Gläu⸗ bigerrechts zugunſten anderer vermerkt werden, ſo z. B. kann be⸗ ſtimmt werden, daß ein anderer den lebenslänglichen Nießbrauch an der Forderung haben ſoll, daß der Gläubiger nicht ohne die Zuſtim⸗ mung anderer über die Forderung verfügen darf, daß die Forderung als Kaution oder zu einem anderen Zwecke verpfändet iſt üſw. Läßt der Gläubiger eine zweite Perſon in das Schuldbuch eintragen, welche nach ſeinem Tode über Kapital und Zinſen verfügen darf, ſo braucht dieſe nur die Sterbeur kunde vorzulegen, um über die Forde⸗ rung ebenſo verfügen zu können, wie der Gläubiger ſelbſt. Iſt eine ſolche zweite Perſon nicht eingetragen, ſo können ſich die Erben durch eine gerichtliche Beſcheinigung legitimiexren, welche geringere Koſten macht als ein Erbſchein; in einfachen Fällen genügt auch die Vor⸗ legung des Teſtaments. Für die Anträge auf Be gründung einer Buchſchuld und auf ſonſtige Eintragungen bei der Begründung geuügt einfache ſchriftliche For m. Spätere Anträge ſollen in der Regel öffeutlich beglaubigt ſein; ſie können auch bei dem Schuldbuchburcau oder der Seehandlungshauptkaſſe in Berlin, ſämtlichen Regierungs⸗ hauptkaſſen und Kreiskaſſen außerhalb Berlins und bei beſtimmten Zollkaſſen koſtenfrei zu Protokoll erklärt werden. Für die Benutzung des Schuldbuchs werden lau fende Koſten nuicht erhoben. Nur bei Ausreichung von Schuldverſchreibungen an Stelle der Bchuſchuld— nicht aber bei Uebertragung auf das Konto eines anderen Gläubigers— iſt eine Gebühr zu entrichten. Anträge auf Eintragung von Buchſchulden können ſowohl unter Einzahlung von Barbeträgen, wie unter Einlieferung von Schuldverſchreibungen bei den Reichsbankanſtalten, der König⸗ lichen Seehandlugn(Preußiſchen Staatsbank), den Regierungshaupt⸗ kaſſen und den Kreiskaſſen außerhalb Berlins, ſowie bei beſtimmten Zollkaſſen geſtellt werden. Die Kaſſenbeamten haben dem Publikum über die Einrichtung Auskunft zu erteilen; ſie ſind zum Stillſchweigen über die ihnen bekaunt werdenden Vermögensverhältniſſe amtlich verpflichtet. Ferner können Einzahlungen bis zum 10 000 Pek. im Poſtſcheckverkehr bei allen Poſtanſtalten erfolgen, bei denen auch Formulare für den Antrag auf Eintragung unentgeltlich zu haben ſind. Eingehende Angaben über das Schuldbuch enthalten, wie wir ſchon in einem Artikel unſerer„Haudels⸗ und Induſtrie⸗Zeitung“ meldeten, die„Amtlichen Nachrichten“, die von allen Kaſſen, welche Einzahlungen für die Schuldbücher annehmen, koſtenfrei abgegeben werden. Die Verwaltung der Schuldbücher beſindet ſich in Berlin S, W. 68, Oranienſtraße 92/94. Der Nennbetrag n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am heutigen Getreidemarkt war ſehr feſt, da die feſten Tendenzmeldungen und die von den amerikaniſchen Börſen gekabelten höheren Kurſe an⸗ regend wirken. Die Forderungen von den Exportländern laute⸗ ten weſentlich höher, was gleichfalls zu neuer Belebung des Ge⸗ ſchäfts beitrug. Die Umſätze waren namentlich in effektiven Wei⸗ zen bedeutend. Aber auch für ſpätere Lieferung zeigte ſich er⸗ höhtes Intereſſe, da man befürchtet, daß durch die überaus reich⸗ lichen Niederſchläge die Ernteausſichten ſich weſentlich perſchlech⸗ tert haben dürften. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 50 Pfg., Roggen um 25—50 Pfg., Braugerſte um 25 Pfg., Futtergerſte 25 Pfg., Mais 25 Pfg. und für Hafer um 25 Pfg. per 100 Kgr. bahnfrei Mannheim er⸗ höht. Die Preiſe für Weizen⸗ und Roggenmehl erfuhren eine Beſſerung um 50 Pfg. ö Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahig⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 g p. ſchwimmend M. 147—148, dito ungariſche Aus⸗ ſcat 78 Kilogr. per ſchwimmend M. 148—149, dito Roſario Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar—.—, Redwinter 2 per Juli⸗Auguſt M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimm. M. 154—155, Ulka 10 Pud Mark 155—156, Azima 10 Pud—10 ſchwimmend Mark 162—163, Rumänier 78.79 Kg. per Auguſt⸗Sept. 147—148, dito 3 Proz⸗ hlaufrei prompt Mk.——, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.——, dito per Auguſt⸗September 149—150. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Auguſt⸗September M. 105—105.50, dito 9 Pud 20⸗25 per Auguſt⸗September Mark 106—106.50, dito 9 Pud 30⸗35 per Auguſt⸗Sept. M. 107.50—108. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg. peru Auguſt⸗Sept. 97.50—98, dito 58.59 Kg. per Auguſt⸗September M. 96.50—97, rumäniſche 59.60 per Auguſt⸗September M. 98—99. Mais. Laplata gelb rpe terms ſchwimmend Mk.——. ditg; Juni 99—4100, dito Juni⸗Juli M. 100—101, Donau Golatz Faxrianian ſchwimm. M. 102—103, Odeſſa M.— Novo⸗ roſſik weiß per prompt Mk.——, Mixed per April⸗Mai—.— * ** Jelegraphiſche Handelsberichte. (Telegramme unſeres Berliner Bureaus.) Beantragte Errichtung einer Getreideterminbörſe in Duisburg. 5 Berlin, 11. Juli. Die Handelskammer Duisburg be⸗ ſchloß, gemeinſam mit der Stadtverwaltung bei der zuſtändigen Behörde die Errichtung einer Getreideterminbörſe in Duisburg zu beantragen. Kapitalserhöhung. Berlin, 11. Julj. Die Spinnerei Vorwärts in Brack⸗ wede beruft eine außerordentliche Generalverſammlung zwecks Erhöhung des Aktienkapitals um 500 000 M. durch Ausgabe von Vorzugsaktien, die mit 5 Prozent Vorzugsdividende ausgeſtattet werden ſollen. Den alten Aktionären werden die neuen Altien zum Kurs von 100 Prozent angeboten. Zahlungseinſtellungen. Karlsruhe, 11. Juli. Für die Schlußverteilung ſind bei der Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie Karlsruhe im Kon⸗ kurs 200 M. verfügbar. Bevorrechtigte Forderungen betragen It. Frkf. Zig. 8937 M. und ſonſtige Forderungen 1 414988 M. *Frankfurt, 11. Juli. Bei der Schlußverteilung in dem Konkurs des Bauunternehmers Ludwig Repp in Höchſt a. M. entfallen auf M. 227 273 nichtbevorechtigte Forderungen nur Mark 18 850. Lederwerke vorm. Ph. J. Spicharz, Offenbach a. M. Offenbach, 11. Juli. Im Geſchäftsbericht für 1909 hatte ſich die Verwaltung der Geſellſchaft über die Ausſichten mit Zurück⸗ haltung ausgeſprochen. Sie hatte darauf verwieſen, daß die Roh⸗ ware neuerdings teuerer geworden und eine entſprechende Er⸗ böhung der Lederpreiſe nicht leicht zu bewerkſtelligen ſei. Seit der Bekanntgabe des Geſchäftsberichts Mitte Februax ds. Is. iſt der Kurs dieſer Aktien um etwa 10 Prozent auf etwa 108 Prozent surückgegangen. Auf eine aus dieſem Anlaß an die Ver⸗ waltung gerichtete Anfrage teilte dieſe lt.„Frkf. Zig.“ am 1. ds. Mts. in einem Schreiben mit, daß der Umfatz bei dem Unter⸗ nehmen ſich zwar in dieſem Jahre bisher auf vorjähriger Höhe gehalten habe, daß aber das Reſultat, ſoweit es ſich heute über⸗ ſehen laſſe, wohl noch beſcheidener als im Vorjahre ausfallen dürfte. Damals ſank die Dividende von 9 auf 7 Prozent. Denn es ſei bisher nicht möglich geweſen, die Lederverkaufspreiſe auf eine den exorbitant hohen Häutepreiſen entſprechende Höhe zu bringen. Wie ſich die Marktlage in der zweiten Jahreshälfte weiter entwickeln werde, ſei heute noch nicht zu überſehen. Kapitalserhöhung der Schriftgießerei D. Stempel,.⸗G. Fraukfurt. * Frankfurt a.., 11. Juli. Die Generalverſammlung der Schriftgießerei D. Stempel,.⸗G. vom 8. ds. Mts. beſchloß, das Aktienkapital durch Ausgabe von jungen Aktien um 300 000 auf 1300 000 zu erhöhen. Wie die„Frkf. Itg.“ meldet, ſind mit der Dresdner Bank Abmachungen wegen der Einführung der Aktien au der Frankfurter Börſe getroffen. Bevorſtehende Mitgliederverſammlung des Deutſchen Walsdraht⸗ Verbandes. Köln, 11. Juli. Wie verlautet, beruft die Direktion des Deutſchen Walzdrahtverbandes auf den 15. ds. Mts. eine Met⸗ gliederverſammlung nach Koblenz ein. Auf der Tagesordnung ſteht neben einer Ausſprache über die Marktlage der Verſandbericht für das 2. Quartal und die Behandlung der Outſiderfrage, die durch die bevorſtehende Produktionsaufnahme von Walzdraht durch das Soeſter Eiſenwerk Gabriel u. Bergental und durch das Stahlwerk Becker bei Krefeld in den Vordergrund gedrängt iſt. Das In⸗ landsgeſchäft iſt der Jahreszeit entſprechend etwas ruhiger gewor⸗ den. Auch der Auslandsmarkt liegt lt.„Frk. Ztg.“ ſtill. Die Ver⸗ ſandziffern des vergangenen Jahres ſind etwas höher als im Vor⸗ quartal ausgefallen. Abermalige Kapitalserhöhung bei den Vereinigten Nord⸗ und Süd⸗ deutſchen Sprit⸗ und Preßhefefabriken Baſt.⸗G., Nürnberg und Berlin. M. 1 600 000 gebracht— dienen auch wie bei der jetzt beantragten Ausgabe von M. 500 000 neuen Aktien die Mittel der Erweite⸗ rung des Baſt'ſchen Konzerns, das bekanntlich den Mittelpunkt der ſüddeutſchen ringfreien Spritwerke bildet. Holsverkohlungsinduſtrie.⸗G. Konſtanz. Berlin, 11. Juli. Die Holzverkohlungsinduſtrie.⸗G. in Konſtanz übt bereits jetzt das im Juni 1911 ablaufende Ver⸗ kaufsrecht auf die bisher pachtweiſe betriebenen chemiſchen Fabriken Bruchhauſen und Brilon der Hüſtener Gewerkſchaft aus. Der Kaufpreis überſteigt 1 Million Mark und dürfte, worüber noch verhandelt wird, in Raten bezahlt und lt.„Frkf. Ztg.“ von der Hüſtener Gewerkſchaft zur Verſtärkung der Tilgung der Obli⸗ gationen verwendet werden. Dieſen Obligationen ſind die jetzt zum Verkauf kommenden Anlagen verhaftet. Ziehung der Türkenloſe. * Berlin, 11. Juli. tach einer heute aus Konſtantinopel ein⸗ gelaufenen Benachrichtigung findet die nächſte Ziehung der Türken⸗ loſe am 30. Juli und 1. Auguſt d. Is. ſtatt. *** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) »Frankfurt a.., 11. Juli.(Fonudsbörſe). Die neue Woche eröffnete bei ruhigem Geſchäft. Die zuverſichtliche Haltung, welche an der Samstagbörſe in Newyork vorherrſchte, wurde im günſtigen Sinne beurteilt, doch gewann das Geſchäft nicht erheblich an Ausdehnung. Auf dem Markte der Eiſenbahnaktien ſind ameri⸗ kaniſche Bahnen bei feſter Tendenz zu erwähnen, Lombarden ziem⸗ lich lebhaft gehandelt. Von den übrigen Transportwerten ſind Shan⸗ tungbahn bei feſter Tendenz zu erwähnen. Schiffahrtsaktien preis⸗ haltend. Der Markt der Bankaktien zeigt bei regerer Nachfrage gute Erbolung. Von führenden Werten Diskonto⸗Kommandit und Ber⸗ liner Handelsgeſellſchaft feſt, Kreditaktien auf Wien ſchwächer, Mittel⸗ banken ſind nur wenig veränderk. Auf dem Markte der Induſtrie⸗ daptere herrſchte gleichfalls eine freundlichere Stimmung, und auch die geſchäftliche Tätigkeit ließ eine Beſſerung zurück. Montanpapiere bewegten ſich anfänglich noch in etwas reſervierter Haltung, ſpäter ſtellte ſich jedoch für einzelne dieſer Effekten regere Nachfrage ein, was vorteilhaft auf den Stand der Kurſe einwirkte, Bochumer, Har⸗ pener und Phönixbergbau feſt. Auch die übrigen Werte erfuhren mäßige Kursbeſſerungen. Elektriſche Werte gut erholt, Nachfrage be⸗ ſtand für Schuckertaktien, welche in größeren Umſätzen gehaudelt wurden. Großes Angebot beſtand in den Aktien Brown, Boveri & Co., welche nahezu 7 pEt. verloren. Es ſollen größere Käufe für ſchweizeriſche Rechnung vorliegen. Chemiſche Aktien feſt, Maſchinen⸗ fabrik Wittener Stahl 3% pCt. höher. Auf dem Fondsmarkte war das Geſchäft lebhaft, 1903er Ruſſen weſentlich höher, heimiſche An⸗ leihen bekundeten bei guter Nachfrage einen feſteren Charakter. Im weiteren Verlaufe ſtellte ſich lebhafteres Geſchäft für Bankaktien und Montanwerte ein. Die Nachbörſe war ruhig bei gut behaupteter Tendenz. Es notierten: Credit 208¼, Diskonto 18576, Dresdner 157, Statsbahn 157½, Lombarden 21, Baltimore und Ohio 107. Berliu, 11. Juli.[(Fondsbörſe). Die Börſe zeigte auch zu Beginn der neuen Woche ein ruhiges Ausſehen. Die Grund⸗ ſtimmnug war aber wieder auf Newyork hin ſeſt. Beſonders bevor⸗ zugt waren ruſſiſche Werte, namentlich Petersburger Internationale Handelsbank, die um 356 pCt. höher einſetzten, und ſpäter weiter be⸗ trächtlich anzogen. Für die Steigerung verwies man wieber auf die bekannten Motive: Große Geloflüfſigkeit in Rußland und gute Ernteausſichten. Der Bankenmarkt war belauglos. Dje Kurſe be⸗ haupteten den vorgeſtrigen Stand. Ruſſiſche Fonds konnten pCt. anziehen im Zuſammenhang mit der für ruſſiſche Werte hervor⸗ tretenden guten Meinung. In Elektrizitätswerten entwickelte ſich ſpäter bei regen Umſätzen eine lebhafte Aufwärtsbewegung, die man mit Meinungskäufen in Züſamemnhang brachte. Schiffahrtsaktien ſchloſſen ſich, wenn auch in geringerem Maße, der Aufwärtsbewegung an. Die höheren Londoner Aufangskurſe boten eine feſte Grund⸗ ſtimmung. Tägliches Geld 4 pCt. In dritter Börſenſtunde ſchwächte ſich die Haltung auf Verſteifung am Geldmarkte und Rückgaug der Otavi⸗Aktien ab. Der Kaſſamarkt für Induſtriepapiere war ſtill, aber im allgemeinen behauptet. *Berlin, 11. Juli.(produktenbörſe). amerikaniſchen Marktberichte veranlaßten bei ſeitens der Provinz und aus Rußland, daß der Getreidemarkt in ziemlich feſter Haltung eröffnen konnte. Beſonders machte ſich für Juliweizen ein lebhafter Deckungsbegehr bemerkbar, wodurch dieſer Termin über 2 Mark geſteigert wurde. Als jedoch die niedrigen Liverpooler Anfaugskurſe gemeldet wurden, ſchwächte ſich die allge⸗ meine Tendenz ab, wodurch die anfänglichen Preisbeſſerungen ver⸗ loxen gingen. Nur Juliweizen blieb 998 für Hafer heſtand Nach, dagegen Wea geſchäftslos. öl bei behaupteten Preiſen fra e, + ruhig. etter: trüb. Die feſten geringem Angebot Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 11. Juli. Die Nolierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg. bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 20.75—21.—JHafer, bad. 15.60—16.— „ Rheingauer—.— Hafer, nordd.—— „ norddeutſcher 21.—.—— Hafer, ruſſiſcher 16.50—17.— „ ruſſ. Azima 22.50—28.—„ La Plata 15.75—— „ Ulka 22.——22.50 Mais, amer. Mixred „ Theodoſia 22.75—23.— 7 onau 15.—— „Taganrog 22. 22.50„ La Plata 15.25—— „ Saxonska 22.25—22.50 Kohlreps, d. 27.—— „ rumäniſcher 22.25—22.75 Kleeſamen, deutſch.]!——— „ am. Winter————.——— „ Manitoba—.———.—„ Luzerne ital. 155—160 „ Walla Walla—.—„ Provenc. 155—170 „ Kanſas II——„ Eſparſette—.——— „ Auſtralier—.—Igoger Rotklee 110—115 „ La Plata 21.50—21.75Leinöl mit Faß 74.— Kernen, 20.75—21.— Rüböl in Faß 61.—.— Roggen, pfälzer 16.25—16.50 Backrüböl 69.——.— „ruſſiſcher 16.75——.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 179.30 „ norddeutſcher 16.50—-—.—„„ 55.30 „ amerik.—.—— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 176,0 Gerſte, hieſ. 16.50—16.75„„ uuverſt. 80/88 54.80 „ Pfälzer 17.——17.50 Alkohol hochgr., 92/04 54.80 Gerſte, ungariſche—.——..— 85 7„ 88/90 53.80 Ruſſ. Futtergerſte 12.——12.25 Weuenneh! Nr. 00 0 1 2 3 5 81.50 30.50 28.50 2/.— 25.50 2180 Roggenmehl Nr. 0) 24.— Tendenz: Weizen höher. 1) 21.—. Roggen höher. Gerſte, Braugerſte unverändert. Futtergerſte etwas feſter. Mais feſter. Hafer etwas ſeſter, Mannheim, 11. Juli. Mannheimer Vom 11. Juli. Leinſaat 33.— Mk. Effektenbürſe. (Offizieller Bericht.) Die Börſe verlief ruhig. Es notierten: Verein chem. Fabriken 325 bez., Mannheimer Verſicherungsaktien 700., Akt.⸗Geſ. für Seilinduſtrie 13 Zuckerfabrik Frankenthal 380 Aktien 197 B. 5., Mannh. Gummi 146 G. G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 4 Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyerso/„E—.— Pfälz. Bank—.— 101.30 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 193.50 Rhein. Creditbank 139.40 139.20 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 196.50 Südd. Bank 118.— 117.75 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.— Chem. Juduſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 480.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 325.— Verein D. Oelfabriken 160.40 160.— Weſt..⸗W. Stamm 220—-—. 7„ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei 77— Durl. Hof vm. Hagen—.— 232.— Eichbaum⸗Brauerei 112.——.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganter, Freibgz.—.— 92.— Kleinlein, Heidelberg—.— 185.50 Hombg. Meſſerſchmitt 36.——.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 217.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 125.ä——.— „ S. Weltz, Speyer—.——.— „3. Storch., Speyer———. Br. Werger, Worms 83.——.— Pf. Preßh.⸗u. Spritfb.—.— 167.— Transport ., Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. 7 80.——.— 48.——.— * Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz 1270 1265 2200 1920 1900 3 Mannh. Verſicherung 700.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 865.— 860.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.—. Jnduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.——.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.——.— Emaillw. Maikammer—.— 105.— Ettlinger Spinnerei—— 99.— H. Fuchs Waf. Hdlög.—.— 191.10 Hüttenh. Spinnerek—.—— Heddernh. Kupferw.u. Karlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Koſth. Cell. u. Papierf. 205.——.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 14.— Maſchinenf. Badenia Oberrh. Elektrizität Pfälz. Mühlenwerke———.— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 146.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 131.— Südd. Draht⸗Induſt. 139.— 138.— Vereim Freib. Ziegelw. 120.——.— §„ Speyr. Würzmühle Neuſtadt Zellſtoffabk. Waldhof 262.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel 197.ä——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 380.— ———— —.——.— * Zuckerraff. Mannh. 9*— * Sreukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 8 1 9. 11. Amſterdam kurz 169.37 109.35 Check Paris 81.175 8115 Belgien 80,816 80.8330 Parts kur; 81125 81.10 Italten 80.538 80.616 Schweir. Wiätze„ 80 025 81.— Check London 20.467 20.465 Nien„ 35 068 85.05 London„ 20.427 20,435 Napoler Vot 16 28 16,29 5 lang——Irip: onto 2151% 80%½ Staatspapiere. A. Deutſche. . 9. 11 4e,edeutſch. Reichsanl. 103.05 102.—1 Mh. Stadt⸗A. 1908 100 8„„1909—.——— 1.„ 1909——U 88⁰ 8 5 98.25 93 500½%„„1995 91˙251 91, 8 5. 8„ 1909————B. Ausländiſche. 5 8 4 84.70 84.905 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.— 4% pr. könſ. St.⸗Anl. 102.20 102.20 5% Chineſen 1896 101.70 102.05 4 do. do. 1909.——. ½%„„ 1898—.— 9875 3„ 1 93.40 98.50ſf½% Japaner 97.90 95 85 3½„„ 1909———Mexikaner äuß. 88/90 95.90 99.80 3 84.70 84.70ſ3 Rerikaner innere 70,/— 69.90 Abadſſche St.⸗A.1901 100.80 100 90 Bulgaren 101.50 101.20 „1908/09 101.50 101.453¼ italten. Rente 105.— 105— 3% bad.St.⸗Olabg)fl—.— 96.25(7½ Oeſt. Silberrente 97 80 97 86 82„ 5.—.— 63 8004½„ Papierrent. %%„ 19000 91.60 91.80Oeſterr. Goldrante 99.15 99.25 28„„1904—.— 9160à Vortug. Seris!(566.70 66 70 8%„„ 1907 91.40—3„ III 65.10 68.05 Adayr..⸗B.⸗A.b. 1915 101.30 101.30(4% neue Ruſſen 1905 100,15 160.18 3„„ 1918 101.45 101.30%4 Nußen von 1880 91.89 92.— 3% do. u. Allg. Anl. 91.95 91.95½4 ſpan. ausl. Rente—-—.— 3 do.(..⸗Obl. 83.50 83 404 Türken von 1908 87 60 87.60 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100,50 100.50f„ unif. 93.50 958 50 —— 91.90½ Ung r. Goldrente 95.20 95.15 4 Heiſen von 1908 101 30 101.40 4„ Kronenrente 92.15 92.15 3 Heſſen 81.20 81—Bertzinsliche Lofe. 5 Sachſen 88.60 83.60ſ3 Oeſterreichiſchels80 178.—.178.— 4 Mh. Stadt⸗A. 190—.——.—Fürkiſche 1d82.20182.60 Continental. Verſich.—.— 630.— Südd. Kabelw. Frkf. 129.— 127. — — Mannheim, 11. Juli. General⸗Augsiger.(Abendblatt.) Aktien induſtrieller Unternehmun gen. erliner Ef Bad. Zuckerfabrit 108.— 190 10 Hedd. Ku..Südd Kb. 128.50 128.50. fektenkürſe. 85 Liverpaoler Görſe⸗ 9 Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.50 91.50[Kunſtſekdenfabr. Frkf. 169.—161.50 Berlin, 11. Juli.(Schlußkurſe.) Ziverpool, 11. Juli.(Anfangskurſe.) Gichbaum Mannheim 112.— 112.—Hederwerk. St.Ingbert 82.80 83.50 Mechſel Lond 20.465 20.46 ˖ 5 8 Möb. Akſten⸗Brauerei 117.70 117.700 Spicharz Lederwerke 108.25 108— 98 0 15 91 10 Reichsbank 144.50 144 50[J4 11. Zwelbrücken 90.50 90 50[Ludwigsh. Walzmühle 160.— 160.— e 10210 10210 Maeeee 19 80 1590 15 700 5 e Weltz. Sonne, Spener 88.50 88 50 Adlerfahrradw. Klever 412.50 411. 935 55 0 1 70˙⁰ 85 Kleyer 412.50 411—40 1909—.——.—[Sch 6 Mais 17 He g. Maſchtrenf 5 0 0 aaffb. Bankv. 142 70 148.— als ver Juli— 057 Saneutſcbr Seaiſ 25 80 128.— daſchensd Babenin 201 201 588 Reich anl. 93 30 08.30 Südd. Dise⸗G⸗n. 117 70 117.20 vre Sebt. 1 Badicche Anikinfabrit48)—479 Dürrk„ 3% 1900—.——.—Staatsbahn 158.— 157.75 - Fabelt Geiesbem 55 468.— e e eee 20 e ee Aberſreiſche zchiffahrts⸗Lelegramme. Höchſt 493.— 495.— 5Klein 120 75.— 107.— Jarbwerke Höcht. 40.— 405.— daſch⸗Armatf elein 120.— 120.— g7„ 1909—.——.— Canada Pacise, 187 188 25 Southampton, 8. Juli.(Drahtbericht d ˖ Ver. chem. Fabrik Mh. 325.— 325— Pf.Rähm. en. Fahrradf 93.40 93.40 5 7 S S uli.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Cbem. Werte Aldert 482.—481.— Gebr. Fapſer 14 8 90 Hamburg Packet 140 70 140.70 Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“ am 2. Juli von Sid. Drabkind. h. 189.50 139.— Röhrenteſeelfabrit%% ᷑:]] e eee ee ee d Atkumul.⸗Fab. Hagen—.— 209.— vo 28 5 1 ⸗Hork, 9. Juli.(Drahtbericht der Amerikan⸗Line Sout Acc. Böſe, Berlin 11.— 11 Sehepdeeſ 220 25 4% Bab. v. 1901 15150 100.75 Daeutſch⸗Luxembg. 2017 203.25 hampton.) Der Schnell⸗Dampfer„New⸗Hork“ am 2. Juli 50 Clettr.⸗Gel. Allgem. 264.— 265 4, dei 00, 1 1 1 5 8 e 91 76 92.50 ee 5 heute hier angekommen. 1 Lahmever 112..—112 300Schuhfabr. Herz, Frkf. 117.70 119.60377 3 1902107 Sa 185% 188 5 Bä 191 11 durch das Paſſage- und Reiſeburenn Gundlach 4 Clektr⸗Geſ. Schuckert 156.—157.. Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— 3½% Bavern 92.— 92 19 Laurahütte 174 d, 174. Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: am Siemels& Halst eeee 37%% Heſſen 91.— 91 50] Phöntr 0% 4 i6 237— 286.½ Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 36% Hef—— Wafere 21 5% Sikes Gumi Peter N Zeltſſahr. Weldhef261.— 26080 915 Sabſen 33.75 8300 Ag Celte Gef 201 5 5 9 Telenraphiſche Sthiffsnachrichten des Aordde Tlan Bee 3. 9„..50 r: 8 Weyß u. Freytag 149.— 149.30 255 1905 98.— 97.40 lin 5 477 50 477.50 Bremer⸗ Bergwerksaktie 4% Italianer—.——.—Anilin Treptow 365.70—— Kafti re. d angekommen Jokohama: D. öln ahn h 0 klien. 40% Nuſſ. Anl. 1902 9275 93. Brown Boveri 177.50 170.— Baltimore; D. Aachen abgefahren Santos; D. Prinz Pidrc Bochucder Bergbau 227.75 229.—Harpener Bergban 183.— 189— 40% Bagdadbahyn 87.— 87.25 Chem. Albert 480.20 480.50 abgefahren Neapel; D. Scharnhorſt paſſiert Vliſſingen; D Prin⸗ e 5 107..107.— 1 215.— 217.70—.— 2080 D. Steinzeugwerke 239.— 289— zeß Irene paſſiert Vellas; D. Greifswald paſſiert Odeſfa ja Bergb.⸗G.—.——.— Ob iſeninduſtr. 101.— er dels⸗Geſ. 168,.— 168.“ f. 80— Queſſ 5 Deutſch. 201.¼ 208.25 229075 Darreſder 1 0 130.¼ 130.1% Ceüaloſe Kodhen 205 5 206 50 vom G 1 Eſchweller Bergw. 188.50 189.— Ur. K5ntgs⸗ u. Laurah. 154.20 175.28 Deutſch Aßar, Zank 50,c. 147.— Rüttgerswerken 188 20 186,70 11955„Generalberkreter Her mann; weiler 9 0 8 brein, Mannh f 77%8 T 134—134.—[Gewerkſch. Roßleben 000 05 000 00] Deutſche Bank 150. 251.— Tonwaren Wiesloch 107.20 107 20 5 nheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/, Telephon 180. 9 204.— 205.25 15675 Zalgen Aen 265 16 6910 Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. 1JJJJJ)%% 115 5 i 5 5 elm“ am 12. Juli na 1 0 0 Ifdb. 109 0 199 0 1eh 1 8 nuch Ph 5 Southampton⸗Cherbourg.„Brandengurg“ am 14. 90 %0 F. K. B. dör.05 100, 0. Bank unk. 1919 W. Berlin, 11. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. na hiladelphia und Baltimore,„Bllow“ am 14. Juli nach Oſt⸗ 4 40% 1010 109.— 100 Log Pr. Pfdb. mt. 15 100.10 100.10 Kredit⸗Aktien 209.½—.— Staatsbahn 188 aſien„Prinz Friedrich Wilhelm“ am 16. Juli nach New⸗Nork über 4e%.Hup. Pfdb. 100.10 100.10,f%ũ/ 100 10 100.40] Diskonto Komm. 185.½ 185.50 Lombarden 20.75 21.— Southampton⸗Cherbourg,„Würsburg, am 16. Juli nach Braſilie 1 65 80 8 1 5 99 50 1 51090 1 5„Weſtfalen“ am 16. Juli nach Auſtralien. 31% Pr. Pod.⸗Er,„ 7 23 4% Gtr. Bd. Pfd.os0 99 60 99 60uſ Pr. Pfder ⸗Bi. Fariſer Börſe. 5 95* 4˙¹⁰ 929 Kleinb. b. ee f unk. 00 99.50 99 50/ ½½ 2 Paris, 11. Juli. Anfangskurſe. Marx& Goldschmidt, Mannheim ebe 2 1%„ 10 59 0 50 e 17 ½% KNente 97.50 97.55 Debeers 484.— 436.— Telezramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: dav. tk und 1687 6. e en e e, ee ee ee e e e 171155 99.80 99 80 15„„„ 1912 95 99950 Ottomane 692.— 694.— Randmines 219.— 219.— Ver⸗ 3 Oe 1912 75 32 800 d. 94 90.60 90.60 4%„ 1917 100.20 100.20 4e Tinte 1624 1687 ir ſind als Selbſtrontrahenten käufer Käufer % fd. 9905 51.00 91.60%„„„ 10ʃ9 191.— 101.— 2 unter Vorbehaltt 0 4%„ Comzbl; eeee, Londoner Effektenbörſe. J222;öö;öĩ;ö v. 0Iunt. 10 100.50 100 500 ½„„„ 1014 91 91—5 5 Jull.(Telegr. 1 15 6f Keanbdi 8 5½% Gom.⸗Obl, 510 N9..⸗B..O— 91.— ondon, 11. Juli.(Telegr.) Anfangs urſe der Effektenbörſe..⸗G. für Mühl VVVVTVVTV 5„G. enbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 55 6 9 99 5 9180 91 80 16 1 8 3185 1 Waeſhe denernenden Gudtigshaſen M. 380.270 „ 8ʃ½% Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank—* 4% Pr 85 88 95 91.70 61.70%% bf bre-d. 7889 Argentinier 90% 90. Randmines 8˙% 8˙˙/ Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Artien 55 5 7e Pr. Pfob.ant, 99. ſ Ital.ſttl.g. G. B. 95 Italiener 102½ 102½ Atchiſon comp. 9876 1009/ Vorzugs⸗Aktten 10⁰ 470 5 12 99.50 99.25—— 4 Japaner 93½% 93¾ Canadian 192% 193% Benz& C 5 Rhein. G 3 91 05 5 5 1 5 771 2 8 enz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim— 5 4d%e„ 14 99.70 89 70 0 tung. Berl.⸗B. A. 696.— 698.—3 e 35% 35½ 110— 111/,] Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 66 5 5 4 Spanier 93— 93— Chikago Milwaukee 121½ 125½[Bü au' Ludwi 25 Bank⸗ vud Verſicherungs⸗-Aktien. Ottomanbank 175/ 17¾ Denvers com. 300% 31% Ebeneſce Fabriken Gerdheen Heubruch 8 7 5 Badiſche Bauk 184 50 134 50 Deſterr.⸗Ung Banl 132.25 181.80 Amalgamated 591½ 62— Grie 24% 251½ Daimler otoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 176—— Derg u. Metallb. 117 25 117.26 Oeſt. Länderoauk 124.75 124.0% Angeondas 70% 77¼ Grand TrunkrIT pref. 48/. 48— Deuiſche Südſeephoephat Acch 1983fff— Berl. Jandels⸗Geſ. 163.50 469.5, Kredit⸗Anſtal! 209.— 208,25 Gane d 5 1625 1855 goksvie ord. 125 1675 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 246 5 Comeri. u. Sist.⸗G. 118 10 113.100 Pfälziſche Bank 110.20 10110 Central Minmg lsdi omsnide 4 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pi Dar nſt doter Bau 130 7½% 18025 e 194.— 194— Sbarteres 27+. 29½ Miſſouri Kanſas 32˙0. 55 Teenee 178— 15 eee e FFFVVE 1304 Geadd 2% 2½— Aaion com 5 eee,— 12⁰ „Effekten Baut 25 25045— 139.—. 8 0 erzog ain⸗A.⸗G. en— 124 Diseo te Somm. 18550 185 1 Nhein. Oyp⸗B. M. 196 80 19639 Goldfields 6% 6% Steels com. 70% 72½ J Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 5 Tresdener Baak 157—157— Schaaſtg. Bantver. 142.50 142 75] Jagersfontein 8% 8¾J Tand. beh. Lindes Eismaſchinen 134 132 gen oin. dus fö 10 0 Sieten deee lego Wiener Börſe Baefe Phrsohele Spars r maht— —5 re bekb. 9. Wie—— Natiomalbank 123.% Diskont 117 50 118.— 8 5 705 9 0 90 5 9. 31 Jank Ottomane 141.50 141.— Mien, 11. Juli. Vorm. 10 Ubr. Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— Iii zr, Fraukfurt a, WM., I1. Juli. Kredikaetien 20626 Datbene, dreliener 666.50 665 50J Oeſt. Kronenrente 95,10 95.10 Ribemichg Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 149 Commandit 185., Darmineter 30.½, Drerd ger an 156.¼½ Han Länderbank 497.— 496.50 Papierrente 97.80 97.80 Rheinmüßlenwerke, Manuheim 14⁰ omam 10 3 8 5 5 Nheinſchiff.⸗A.⸗G dasgeſelſſcholr 168“, Deru ce Band 250 75, Se ee Srau Bantverein 542.— 542.„ Sitberrenſe 97.80 97.50 enan Fendel, Manngein. 106 Lomparden 21.—, Boehumer 228.—, Helſenktzhen 205.25, Laltasulte] Staatsbahn 741 739 20 Unzar. Goſdrene 14128 1132 Stinlder Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— Hözſr 174 25 Unzara 55 20 Tenden: ungleichm. Lombarden 108.— 108.—]„ Kronenrente 92.20 92.20 Stahlwerk Maunheim 75 118 dachbörſe. kredkaktlen 298.28, 2 Biseonto⸗Sonmaadit 185./ Marknoten 117.46 117,46 Atpine Montau 737.—737.20 Sd Jute⸗Inbuſtrie, Mannhelam 119— S getsbahn 158,—. Lombarden 21.—. Wechſel Paris 95.31 95.32] Tend.: ruhig. Süddeutſche Kabel, Mannbeim Genußſcheine—[.170 ** 5 Wien, 11. Juli. Nachm..50 Uh een, ſr 8 55 5 ien, 11. Juli. Nachm. 1. 11 rau arlsruhe— 403 Berliner Produktenbörſe. Kreditaktien 665 70 666.20lDuſchtehrad. B. 640.—04— Piee Diamantnunen güde uet—. Oeſterreich⸗Ungarn 1847 1847 Oeſterr. Papiorrente 97.80 97 80] Mita Lebensperſicherungs⸗Gehellſchaft, Manuheim— M. 575 Verlin, 11. Juli.(Telegramm)(Produktenbörſe.) Bau u. Betr..⸗G.—„ Silberrente 97.80 97 80 Walebf d Raſtatt 90— Preiſe in Mark pro 100 ke frei Verlin netto Kaſſe. Unionbank 607.— 608.— Goldrente 116.44 116.45 Waldhof, Bahngaſellſchaft— 100 N11. Ungar. Kredit 839.— 839.— Ungar. Goldrente 113.20 118.20 Welzen per Juli 209.50 211.50 Mais per Juli———.— eee 542.— 542.— 0 92.20 92.20 Sept. 193 50198.—„ Auügftft inderban 496.— 497.— Wch. Frankf. viſta 117.46 117.48[-—— 7 Okt. 194 25 193.75„ Sept—.135— A Voſe 257.— 257.— Lonvon„ 240 27 240.30 Verantwortlich: Roggen per Juli 148 50 148.50 Haßz—.———Alpine 786.— 74l.[„ Partis 95.32 95 32 Für Polittk: Dr. Fritz Goldenbaum; „Sepi. 153.75152.25 Rüböl per Okt.—.——.— Tabakaktien——— ,„ Amſterd.„ 199.07 199.07 für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. „Skt. 154 50153.25„Dez. 50.80 51.20 Nordweſtbahn—.——— Rapoleon 19.09 19.09 für Lokales. Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder F 4 50.90 51.10J Holzperkohlung—:— 2650 Marknoten 117.46 117.48 J für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher Hafer per Jul!—.—150.50 Spiritus ber loco—.——— Staatsbahn 739.20 740.— Ultimo⸗Noten 117.46 117.47 und de 8 Fritz Jooß. Seur. 158 152 50 Raene 27.75 27.75] Lombarden 107.20 108.20l Tend. beh. indt und Verlad 5 fefi Cea Bünsk, oggenmehl 20.10 20.10 eeeeeeeeeee im 49. Lebensjahre. Heute verschied zu Mannheim sanft nach schwerem Leiden unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Dr. Hermann Dubois Fabrikant 32 79 99 79 8976 Darmstadt, Frankfurt a.., Zabern i. Els, Düssel- dorf und Berlin, den 10. Juli 1910. Familie Adolf Hügel Michael Dubois Franz Dubois Elisabeth Dubois Georg Schott. Die Beisetzung findet zu Darmstadt Mittwoch, den 13. Juli, nachm. 4 Uhr von der Friedho fskapelle aus statt. Patent⸗Medizinal⸗Seife, Stck. Igehörige Zuckeog⸗Creme 75 Pf. d. unmöbl.) bei beſſerer Familie „Warm zu empfehlen iſt der Gebrauch von Zucker's Patent⸗ Medizinal⸗Seife bei Rauhigkeit u. Schuppungen der Haut, bei leichter Ichthyoſis, ganz beſond. beilnreinheiten derſelben wenn Miteſſer u. deren Folgezuſtände, Pickel Knötchen, Puſteln uſw. das be⸗ kannte, unſchöne Geſichts bild hervortufen.“ Das iſt das Urteil des Dr. med. W. über Zucker's (I8oſoig) u..50 M. 50 Pf. 5 azu⸗ (350oig, ſtärkſte Form). u. 2., erner Zuckooh⸗Seife (mild), 50 Pf. u. 1,50 4. Bei: Pelikanapoth. b. Ludwig& Schütt⸗ helm, Friedr. Becker, Th. b. Eichſtedt, Otto Heß, Heiur. Merckle, M. Oet⸗ tinger Nchf. G. Springmann, Gg. Schmidt, Badentadrog, Joſ Brunn Nachf.(Eugros: Leo Treuſch). 2298 Nermischtes Pfegeſele be en e + u. dabei Zim. mbbl. von Fräulein geſucht. Off. unter Nr. 34061 an bie Expedition d. Bl. 885 Nach langem schwerem Leiden entschlief heute sanft der Mitgründer unserer Firma, mein langjähriger Socius, Herr Dr. Hermann Tubois Ich betrauere in dem Dahingegangenen einen Mann von 5 seltener Pflichttreue, unermüdlicher Arbsitsfreude u. schlichter Güte. Sein Andenken werde ich allezeit in Ehren halten. MANNHEIM, den 10. Juli 1910. Dr. Victor Kaufmann 8977 i. Fa. Dubois& Kaufmann bedeutſamen 55 Unban der Doff in Deuzliugen km 199, + 4c der Hauptbahn. Die Herſtellung der Erd⸗, und Steinhauer⸗ Mauxer⸗ arbetten, ſowie die rung und der au der das neue ſelbſttätige Waſ abſoluter Unf einmaliges halbſtündiges Kochen und die Wä weiß. Bei ganz beſonders ſchmutziger Wäſche unterſtützt die glänzende Wirkung des Perſil ein vorheriges Einweichen in Henkel's das Gewebe nicht im geringſten an, vielmehr gewährl! lung beim Waſchen die denkbar größte Schonung und längere Haltbarkeit der Wäſche! „Persil“ Millionen Hausf ſelbſt, auch Sie werden dann bald die Vorteile des„Perſtl“-⸗Gebrauches erkennen. Alleinige Fäbrikanten: det Dokfſtraßenbrücke vollſtändige Einbau der Tragwerke aus Eiſen und Beton zum Um⸗ und zur Erweiterung Dorfſtraßenbrücke Zur Nufklärung über Henkel's selbsttätiges Waschmittel Auf allen Gebieten ſind fortgeſetzt Neuerungen und Verbeſſerungen er⸗ 9 ſchienen, die oft eine vollſtändige Umwälzung der beſtehenden Verhältniſſe ver⸗ urſachten. Nur ein Gebiet iſt von dem allgemeinen Streben n bisher faſt völlig unberührt geblieben, nämlich das der Reinigung der Wäsche. Schon ſeit mehr als tauſend Jahren wäſcht man zeikraubenden und anſtrengenden Weiſe! ſtets in aurch Persik ſchädlichkeit geradezu enorm iſt. Bleich⸗Soda. rauen, die„Perſil“ dauernd gebrauchen, ach Verbeſſerung Alle Verſuche, hier einen Fortſchritt zu erzielen, ſind nicht durchſchlagend geweſen. Erſt der jüngſten Zeit blieb es vorbehalten, eine völlig befriedigende Löſung frage zu bringen, nämlich chmittel, deſſen Waſch⸗ und Bleichkraft bei garantiert Kein Reiben und Bürſten, nur ſche wird wie von ſelbſt blüten⸗ Perſil greift eiſtet die zarte Behand⸗ iſt das Produkt langjährigen, ſorgſamſten Studiums; ſeine Herſtelli empfehlen daher Porſicht beim Einkauf. heranreichen und die unter Umſtänden ſchädlich für die Wäſche ſind. General⸗Anzeiger. —— der gleichen der Waſch⸗ e ſind beredte (Abendblatt.) mehr koſtet? weiß erhält. halkung der Wäſche— Zeit, Arbeit und Geld. ing geſchieht ſehr ſorgfältig unter genauer Kontrolle unſeres Laboratoriums. Wir da viele minderwertige Nachahmungen exiſtieren, die in Wirkſamkeit an„Perſil“ nicht im entfernteſten Auech die Preisfrage spielt keine Rolle! Für ein Quantum Wäſche, das mit ½ Pfund„Perftl“ alſo für 35 gewaſchen wird, braucht man ſonſt für mindeſtens 25 bis Soda oder ſonſtige Waſchmittel: nun aber wäſcht„Perſil“ größerer Schonung des Gewebes in etwa ½ der ſpielend leicht und ohne Mühe ſchneeweiß. Har ſrau nicht mehr wert ſein, als die Paar Pfennige, die„Perſil“ vielleicht Und ſollte ihr die längere Erhaltung ihrer Wäſche, die durch das ſonſtige Reiben und Bürſten enorm leidet, nicht mehr am Herzen liegen, wie die ſcheinbare Mehrausgabe für ein beſſeres Waſchmittel? Ueberdies aber bietet„Perſtl“ einen völligen Ersatz für Rasenbleſche indem es die Wäſche nicht nur blendend weiß macht, ſondern ſie auch dauernd für Kranken⸗ und Kinderwäſche bewährt ſichͥ„Pexſil“ vorzüglich, da es die Bakterien tötet, Krankheitskeime erſtickt und alle ſcharfen Gerüche beſeitigt! Alle dieſe Vorzüge zuſammen ge⸗ nommen ergeben: Büchſte Reinigungs⸗ und Bleichkraft— denkbar geringſte Arbritsleiſtung— größte Schonung und Er⸗ lpwie bedeutende Erſparnis an Auch als Desinfektionsmittel Zeugen für deſſen Güte. Erkundigen Sie ſich bei Ihren Bekannten und verſuchen Sie es In allen Geſchäften erhältlich. henkel 8 Co., Düsseldorf auch der weltbekannten henkel's Mannheim, 11. 30 Pfg. gute Seife, ſonſt erforderlichen Zeit Sollte dieſe Zeiterſparnis der Haus⸗ Juli 1910. Pfg. die Wäſche bei 5365 Bleſch-Soda. (Gegr. 1876) Auf allen beſchickten größeren Fachausſtellungen nur mit erſten Auszeichnungen und vielen Ehrenpreiſen prämiiert. Liefe⸗ und Bis zu is des reg. Wertes ausgezeichnet, liegen ein Haufen Heste aller möplehen Wasehstoffnalitäten pachtet. Als Bieter werden nur im Benttze eines ein Bedenken nicht obwaltet. Neckarzimmern(Amt Mosbach Jagd⸗Verpachtung. Donnerstag, den 14. Juli ds.., nachmittags 2½ Uhr, wird auf dem Rathaus die ſehr gute Gemeinde⸗ jagd auf weitere 6 Jahre vom 2. 1911 bis mit 1. Februar 1917 öffent — ebruar ver⸗ Das Jagdgebiet umfaßt etwa 370 Hektar Feld und Wald, beſitzt guten Wildſtand, iſt äußerſt günſtig gelegen und bildet einen Bezirk. ſolche Perſonen zugelafſen, welche Jagdpaſſes find, oder durch entſprechendes Zeugnis nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines 5 Der Entwurf des Pachtvertrags liegt bis zum Verſtei⸗ gerungstermin auf dem Rathaus Neckarzimmern, den 22. Juni 1910. zur Einſicht offen. 15 90 88 3957 1itz. Ha ag Die Arbeit umfaßt im 2 11 5— 755 Weſentlichen ſolgende Lie⸗“ auf den billigen Tischen. eeee E 7 a Jünmer ferungen und Herſtellungen: Tüchfige Bleilöter 2 und Küch⸗ etwa 500 cbm Erdbewegung zu vermieten. 12242 Ausſchachtung mitünter⸗ fangen der Gleiſe), etwa 200 obm Mauerwerk aus Bruchſteinen, etwa 100 obm beton, etwa 150 qm Sichtflächen, etwa 15 cbhm Quader, etwa 20 530 kg Eiſenwerk. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen an Werk⸗ tagen auf unſerm Geſchäfts⸗ Breiſacherſtr. 2, Stock— zur Einſicht auf und werden dort die für die Angebote zu verwendenden zimmer— 3. Vordrucke abgegeben. Die Mächste Woche— werden nicht[Ziehung sich. 14. Juli Lerloren n. 2 8 ur ſolche Bewerber kön⸗ f Schwarze Leder⸗Handlaſche nen bexückſichtigt werden, 8 0 5 He; die ſchon ähnliche Umbanten d N ua 2u auf einer Bankam Rheindamm einwandfreier W Ausführung Zebracht Schriftliche Angebote ſind dortofrei und en. eine r. 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