Abonnemenk:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 90 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabtzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. ((Mannheimer Volksblatt.) „General⸗Anzeigeg Mannheim“, ‚ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expepition und Verlags⸗ buchhandlung„„ Nr. 316. Dienstag, 12. Juli 1910. (Abendblatt.) 5 2 Die Wahlausſichten des Deutſchen Bauernbundes. Die Korreſpondenz des Deutſchen Bauernbundes ſtellt eine längere Betrachtung über die Wahlausſicht des deut⸗ ſchen Bauernbundes an. Der Bauernbund richtet ſein Augen⸗ merk hauptſächlich auf Bayern, Hannover und dann auf den preußiſchen Oſten. In Bayern haben wir die beſtimmteſte Ausſicht, die Wahl⸗ kreiſe der Herren Hilpert, Hufnagel und Niederlöhner für Kandidaten des Deutſchen Bauernbundes zu gewinnen, falls ücht der eine oder der andere der Herren zu ſeinem Heil noch recht⸗ Setig einſehen ſollte, daß er an die Seite des Deutſchen Bauern⸗ dundes und nicht an die des Bundes der Landwirte gehört. Wir werden im kommenden Winter aber auch auf Nieder⸗ bhyern unſer Augenmerk richten. Es ſind nicht weniger als drei Mandate, die in Niederbayern in Frage kommen. Ebenſo ſind einige Mandate in Schwaben und in anderen Gegenden Bayerns zu gewinnen. In Hannover iſt bereits im letzten Winter der Bund der Landwirte völlig in die Defenſive gedrängt worden. Herrn Dr. Hahn wird es zu verdanken ſein, wenn, was nunmehr ſchon unbe⸗ dingt feſtſteht, aus Hannover nicht ein einziger großagrariſch⸗kon⸗ ſervativer Abgeordneter, auch nicht ein einziger von ſolchen Frei⸗ konſervativen, die als Gefolgsmannen des Bundes der Landwirte die Bekämpfung des Deutſchen Bauernbundes als ihre Pflicht an⸗ ſehen, in den nächſten Reichstag zieht. Ganz beſonders aber ſind die Ausſichten im Oſten gün⸗ ſtige für den Deutſchen Bauernbund. Der Wahlſieg in Oletzko⸗ Oyck hat direkt befreiend gewirkt. Die Bauernbevölkerung ſieht mit Genugtuung der Entwicklung der Bauernbewegung entgegen. Unendlich viel leichter als in Oletzko⸗Lyck werden in Sens⸗ burg⸗Ortelsburg die Konſervativen zu ſchlagen ſein. Außer⸗ dem kommen die Kreiſe Angerburg⸗Lötzen, Inſterburg⸗Gumbinnen, Stallupönen⸗Goldap⸗Darkehmen, Oſterode⸗Neidenburg und auch der Wahlkreis des Grafen Kanitz, indem wir zunächſt die Agitation unterlaſſen wollten, den in Angriff zu nehmen uns die zahlreichen Zuſchriften aus dem Kreiſe nunmehr aber doch veranlaſſen, in Frage. Somit werden den Konſervativen in Oſtpreußen wohl nur 195 beiden Wahlkreiſe mit vorherrſchendem Großgrundbeſitz ver⸗ leiben. In Weſtpreußen und Poſen kann man heute ſchon mit Sicherheit ſagen, daß in ihnen die geſamten bündleriſchen Mandate verloren gehen werden, umſomehr, als der Deutſche Bauernbund dort in der Lage ſein wird, ganz ausgezeich⸗ nete Vertreter des Bauernſtandes als Kandidaten aufzuſtellen. Trotz verliert der Bund der Landwirte hier immer mehr an oden. Die Bauernſchaft des Oſtens will ein zntſchiedenes GEin⸗ treten für den Schutzzoll und damit die Sicherung hrer Exiſtenz haben. Wer das nicht will, der kommt für ſie als poli⸗ ktiſcher Freund nicht in Betracht. Aber ſie will neben dieſer Wirt⸗ ſchaftspolitik im bäuerlichen Sinne auch eine freiheit⸗ liche u. den bäuerlichen Intereſſen entſprechende Politik in den Kreistagen und den Landwerrt⸗ ſchaftskammern etc. haben. Da aber ergeben ſich dann natur⸗ gemäß die Gegenſätze. Erhalten die Bauern entſprechend ihren Steuerleiſtungen eine genügende Vertretung in den Kreistagen, dann wird der Einfluß der Großgrundbeſitzer geſchwächt. Die Groß⸗ grundbeſitzer müſſen Mandate abgeben und ſie können dann nicht einſeitig Chauſſeen und Bahnbauten ſo legen, daß die Rittergüter getroffen, die Bauerndörfer aber beiſeite liegen bleiben. Dieſes Bild im kleinen wiederholt ſich in den Provinzial⸗Landtagen im großen. Deutſchen Bauernbundes in den Reichstag wiederkehren, dann irgendeinen Gegner ſchmieden zu können bermeinen. Die innere Wollen ſie den Bauernwünſchen gerecht werden, dann müſſen ſte ihre eigene Macht ſchwächen und gar mancherlei unverdiente und ungerechte wirtſchaftliche Vorteile aufgeben. Und da nur bei wenigen der politiſche Weitblick ſo entwickelt iſt, daß ihnen die allgemeinen Intereſſen höher ſtehen als private Vorteile, denken ſie garnicht darn, in ihrer ganzen Mehrheit den Wünſchen des Bauerntums entgegenzukommen. So wird dieſer Gegenſatz beſtehen bleiben und deswegen wird im Oſten diejenige wirtſchaftliche Or⸗ ganifation den Sieg behalten, die auf der einen Seite entſchieden das Schutzzollprogramm vertritt, auf der anderen Seite dem Bauernſtand die ihm vorenthaltenen Rechte zu erkämpfen ſucht. Der Artikel der Korreſpondenz des Deutſchen Bauern⸗ bundes ſchließt: Die eine Tatſache ſteht ſchon heute feſt, keiner der großagrariſchen Führer wird den nächſten Reichstag wiederſehen; ſie werden alle zur Strecke gebracht werden ohne Ausnahme. Und wenn dann der Wahl⸗ tag vorüber iſt, wenn auf der anderen Seite die Führer des wird auch der Tag kommen, an dem auch die letzten An⸗ hänger des Bundes der Landwirte wanken, weil ſie er⸗ kennen, daß ſie während der ganzen Jahre nach der Finanz⸗ reform in den Organen des Bundes der Landwirte nur von Großſprechereien über Erfolge, die in Wirklichkeit nicht vor⸗ handen waren, geleſen haben. Der Deutſche Bauernbund aber geht einer großen Zukunft entgegen, weil er neben den be⸗ rechtigten wirtſchaftlichen Intereſſen des Bauernſtandes nie⸗ mals die freiheitlichen Ideale eines vorwärts ſtrebenden Kulturvolkes aus dem Auge verlieren wird. —— Polltische Uebersſcht. * Mannheim, 12. Juli 1910. Politiſcher Klatſch. Zu den jüngſten Angriffen der Kreuz⸗Zeitung auf den Abg. Baſſermann, die wir ſchon in der heutigen Miltag⸗ Ausgabe beleuchtet haben, ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz: Es iſt gerade kein Beweis für unſere politiſche Reife, daß der Kiatſch aus unſerem politiſchen Leben ſcheinbar unausrottbar iſt. Mit einer geradezu kindlichen Freude ſtürzen ſich ſelbſt Politiker, die den Anſpruch erheben, ernſt genommen zu werden, auf ſolchen unkontrollierbaren Klatſch, ſobald ſie nur daraus Waffen gegen oder die äußere Unwahrſcheinlichkeit ſolch einer verbreiteten Mär, ja ſelbſt die ſofortige Dementierung ſolcher Erfindungen ſchreckt dieſe Märchenerzähler nicht ab, denſelben Unſinn in gewiſſen Zeit⸗ räumen zu wiederholen. Manchmal gutgläubig, manchmal wohl auch in der Meinung, daß der andere des Dementierens überdrüſſig werde. So könne dann, glaubt man wohl, die Meldung ſchließlich unwiderſprochen in die Reihe hiſtoriſcher Fakta übergehen. Zwei ſolcher Klatſchgeſchichten, die heute nach längerer Zeit mal wieder aufleben, betreffen den Abgeordneten Baſſermann. Nach der einen ſoll Baſſermann 1907 mit dem Fürſten Bülow über die Notwendigkeit der Verabſchicedung der Miniſter v. Rhein⸗ kaben und v. Einem verhandelt haben. Ein kindlicher Unſinn, über den ein ernſthaftes Wort zu ſagen nicht lohnt. Im übrigen ſpricht ſich die„Deutſche Tageszeitung“ prinzipiell zutreffend aus zu der ganzen Erzählung, die, wenn ſie wahr wäre, nur zeigen würde, daß ein Zentrumsabgeordneter wenig Achtung vor der Pri⸗ 2 7— vatkorreſpondenz eines anderen Abgeordneten gehabt hätte. Die andere Mär wird von der„Kreuzzeitung“ aufgewärmt: Stür⸗ wiſche Auftritte in der Fraktion hätten Baſſermann vor den Oſterferien ſchon überzeugt, daß er für ſeine entſchieden nach links ſchwenkende Politik nicht mehr die Mehrheit in ſeiner Partei habe. Es wird eine der vielen Unbegreiflichkeiten in unſerer politiſchen Geſchichte bleiben, wie man dem maßvollen, jedem Radi⸗ kalismus abholden Abg. Baſſermann gerade das Stigma eines nach links neigenden Politikers jemals hat geben können; jenem Baſſer⸗ mann, der gerade den damals noch nicht unbedeutenden abweichen⸗ den Meinungen in der Partei gegenüber die Zuſtimmung der Frak⸗ tion zum Zolltarife vom Jahre 1902 durchſetzte. Aber abgeſehen von dieſer durchaus falſchen Etikettierung Baſſermanns, dieſe ganze Geſchichte ißf eine Neuauflage der Oſterferienerzählung, wonach ſtürmiſche Auftritte in der mit Baſſermanns Politik diſſentierenden Fraktion den Fraktionsführer zur plötzlichen Abreiſe und zum Ver⸗ zicht auf die Rede zur auswärtigen Politik zugunſten des Abg. Streſemann genötigt hätten. Dieſe Meldung iſt bereits damars von uns als von Anfang bis zu Ende vollſtändig erfunden bezeichnet worden. Wir müſſen geſtehen, wir haben kein Verſtändnis für dieſe Märchenerzählung der„Kreuzzeitung“. Man ſollte ſich doch ſagen, daß dieſes andauernde Anrempeln des Führers einer Partei, der bei dieſer Partei und in der betreffenden Fraktion die größte Verehrung genießt, das ſchlechteſte Mittel iſt, das man ſich wählen kann, um dem Parteifrieden zu dienen, den heute alle Welt ſo gern als er⸗ ſtrebenswert hinſtellt, von deſſen Herannahen wir aber bisher noch nichts haben bemerken können. Zum Rücktritt Hohenlohes. Bekanntlich iſt die Borromäus⸗Enzyklika, viel⸗ leicht nicht der alleinige, aber letzte und beſtimmendſte Grund für den Rücktritt des Erbprinzen geweſen. Noch deutlicher als in ſeinem Schreiben an den Grafen Schwerin⸗Löwitz Iricht er ſich in einem Telegramm an die„Verl. Morgenpoſ bähin ans Er gibt dem Blatt auf ſeine Anfr klipp und klare Antwort: Ich teile die Auffaſſung weiteſter evangeliſcher Kreiſe üb die Borromäus⸗Enzyklika. Mein Brief an den Grafen Schwerir Löwitz ſagte nicht, daß die Niederlegung des Vizepr ms anlaßt ſei durch die Haltung des Reichstages in der Enz Frage, da dieſer ja während der Vertagung überhaupt n Lage war, dazu ſich zu äußern. Die deutlich zutag tene Stelkungnahme der Parteien zur Gnzy hat mir aber gezeigt, daß in der gegenwärtigen Zuſammenſetzt des Präſidiums bei meinen früher mehrfach betonten Ueberzeug ungen für mich perſönlich kein Raum mehr Das iſt deutlich genug und ſollte alle weiteren unni Kommentare unterbinden. Den Konſervativen freilich ſche ſolche Deutlichkeit recht unlieb zu ſein. Sie erblicken da — und das mit Recht— eine vernichtende Kriti über die verderblichen Folgen, die ein Paktieren mi dem undeutſchen Zentrum unweigerlich nach ſich ziehen muß. Und ihre Organe ſuchen denn auch die Be⸗ rufung des Prinzen auf die Enzyklika als wenig ſtichhaltig hinzuſtellen. So meint die„Deutſche Tagesztg.“, dem Zer trum wäre dieſe vatikaniſche Kundgebung gewiß nicht en wünſcht geweſen und die Konſervativen hätten ſie mit Entſchiedenheit und Schärfe zurückgewieſen. Das erſte zugeſtanden ſein, daß es dem Zentrum wenig angeneh weſen iſt, wenn durch die Kundgebungen des p Friedensapoſtels ein Wermutstropfen in den Bru Wenn aber das bündleriſche Bla Feuilleton. Meine Flugerfahrungen. (Von Hans Grade, Gewinner des Lanzpeiſes.) Wie feiner Zeit die Entwickelung des Automobilweſens von häufigen Unglücksfällen begleitet wurde, die meiſt auf die Neuheit der Sache zurückzuführen ſind, inſofern als man ſich eben an abnorme Verhältniſſe, Geſchwindigkeit uſw. zu gewöhnen hatte, ſo iſt es auch leider der Aviatik nicht erſpart geblieben, Entwicke⸗ lungsſtadien zu überwinden, bei denen der Menſch als Opfer für die neue Idee eintrat und zwar wahrſcheinlich mehr als bei der oben erwähnten Parallele, durch die Eigentümlichkeit dieſes neuen Sportzweiges als durch die vermeintlichen Gefahren auf die man daraus ſchließen dürfte. Solche Unglücksfälle ſollen nicht etwa als abſchreckende Mittel dienen, um von einer neuen Sache abzulaſſen, ſondern ſie ſollen die Energie ſtärken und vor allen Dingen aus der Art und Weiſe des Falles auf die Eigentümlichkeiten dieſes neuen Sportzweiges geſchloſſen werden. Es iſt erklärlich, daß der Menſch, ſelbſt der, der durch den Sport an ungewöhnliche Bewegungen gewöhnt iſt, ſich nicht von vornherein an die Art des Fliegens gewöhnen und daher ſeinen Bewegungen die nötige Feinfühligkeit und Schnellig⸗ 12 verleihen kann, um gegen plötzliche Zufälligkeiten geſchützt zu ſein.„„ Dann allerdings zeigen auch derartige Unglücksfälle, daß an de nſtruktion und an den Mechanismen des Apparates ein Fehler vorhanden iſt, daß er in Frage kommenden erhältni vollſtän ſt. Ich denke vor allem 5 echt, welchem Umſtande dieſer Unglücksfall zuzuſchreiben iſt. Ein plötzlicher Windſtoß auf dem verhältnismäßig freien Gelände, der ihn um. gekippt haben ſoll, iſt meiner Anſicht nach nicht als Urſache zu ſuchen; im Gegenteil, ein plötzlicher Windſtoß, der ſich als An⸗ ſchwellung oder Abflauen des normalen Windes äußert und unter dem Apparat hindurchſtreicht, wie eine Mereswoge unter dem Boote, kann nur eine Veränderung der Lage, meiſt in der Längsrichtung, vielleicht ein allmähliches Aufbäumen und Zurück⸗ ſinken des Apparates in die alte Lage erzeugen, aber nicht ohne Weiteres ihn vollſtändig umkippen. Ein derartiger Windſtoß iſt leicht zu parieren, denn ich ſelbſt habe Windſtöße erlebt, die mich 10 Meter auf und nieder geſchleudert haben. Derartige Windſtöße habe ich häufig nicht neutraliſiert, ſon. dern mich mehrfach ſchaukeln laſſen, ohne daß irgend wie die Siabilität des Apparates beeinträchtigt wurde. Allerdings will, man unwillkürlich die Lage des Apparates erhalten und wendet irgend ein Mittel an, dies zu ermöglichen, entweder durch Be⸗ tätigung von Steuerflächen oder durch Verlegung des Schwer⸗ punktes wie Lilienthal. Dann müſſen auch wiederum im nächſten Augenblick die entgegengeſetzten Bewegungen gemacht werden, um den Schwerpunkt zurückzuverlegen. Die Veränderung des Schwer⸗ punktes iſt an und für ſich gefährlich, da aus ihr wenig Kraft⸗ überſchuß auf einer Seite entſteht und zwar infolge des geringen Hebelarmes und ich glaube, es hat daran gelegen, daß Lilienthal verunglückte. Die Verlegung des Schwerpunktes läßt ſich leicht übertreiben und wenn die Lage ebenfalls eine Uebertriebene iſt, ſchwer wieder gutmachen, umſomehr, als der Apparat Lilienthals verhältnismäßig kurz und klein war. Ich möchte für dieſen Fall ſagen, daß weniger der plötzliche Windſtoß als die Ueberraſchung und die darau⸗ ntſtandenen überhaſteten Bewegungen den Unfall beim Gleitflieger durch Verlegung des Schwerpunkt könnte, iſt beim Motorflieger faſt ausgeſchloſſen und desh die Hauptſache beim Fliegen, ſich in die Gleichgewichtslage Luft, wo man unabhängig von den gewohnten Gegenſtän der Erde die richtige Lage fühlen muß, hineinzudenke Veränderungen der Lage möglichſt feinfühlig zu werden Gefühl kommt ſowohl für die Bewegungsrichtung, als auch die Seitlage in Frage. Man muß fühlen, daß man bei ge Fahrt auch horizontal liegt, daß man auf⸗ oder abſteigt, daß beim Beſchreiben einer Kurve die durch dieſe bedingte S nicht übertreibt, mit einem Wort, daß man nicht nach hinten bezw. nach der Seite umkippt. Natürlich muß me heute ſchon von den beſſeren Apparatkonſtruktionen verla daß ſie ſich möglichſt automatiſch der richtigen Lage an daß alſo die Steuerorgane nur Hilfsmittel ſind, um 3. borzubeugen. Es iſt meiner Anſicht nach ein Flieder, deſſen mit Hilfe von Steuerorganen dauernd korrigiert werden mu eine verfehlte Konſtruktion. Ich möchte heute ſcho⸗ verlangen, daß man bei ruhiger Witierung oder bei glerchmäßiger Winde bei richtig eingeſtellter Steuerung, ohne ſie viel zu ändern und viel an ihrer Lage zu korrigieren, fliegen muß, ſie ganz frei läßt, wenigſtens auf kurze Strecken. Letzter man natürlich erſt nach einiger Uebung, wenn man ebe richtige Lage, in der man ſich befinden ſoll, auch genülg fühligkeit beſitzt. Schwieriger iſt die Sache bei windigem Weite an Gebäuden vorbeifli iß man natürlich ng und die daraus e f füber den Flugplatz wehte und den Innenraum 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 12. Jult. Konſervativen hätten ſich bei den Proteſten als Führer eines ſcharfen und hiebkräftigen Schwertes gezeigt, ſo werden ſich deutſchgeſinnte Männer veranlaßt ſehen, dies auf das entſchiedenſte beſtreiten zu müſſen. Es er⸗ übrigt ſich, noch einmal darauf zurückzukommen, mit welcher rüder im Selbſtverleugnung die Konſervativen ihre Bund entſcheidenden Moment in Schutz nah s ihnen im Lande draußen und in Blättern, die ſich nicht zu den ſchwarz⸗ blauen Blockorganen rechnen, darob berechtigte Vorwürfe ge⸗ macht wurden, da erhob ſich ein Entrüſtungsſchrei auf der ganzen zentrumsfreundlichen Seite, der einer beſſeren Sache, die noch dazu ſo nahe lag, würdig geweſen wäre. Jetzt, wo eine Arbeitsgemeinſchaft mit ihnen vom Präſidenten⸗ täſche des Reichsparlaments aus als eines deut⸗ ſchen Mannes unwürdig vorgohalten wird, verſtummt ihre laute Sprache immer mehr zu leeren Verlegenheitsentſchuldi⸗ gungen, die ſoßzrecht ihre ungemütliche Lage dokumentieren. Vielleicht, daß ſpäter einmal der Chroniſt die Mär zu künden weiß, daß der deutſche Konſervatismus das Band, das ihn jetzt mit dem Zentrum noch ſchmählich verbindet, zerſchnitten hat. Wir könnten auf ſolche Kunde nur zweifelnd er⸗ widern:„Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Zur Reichsverſicherungsordnung. Die Kommiſſjonsbeſchlüſſe zur Reichs⸗ verſicherungsordnung, die namentlich in der In⸗ duſtrie allenthalben mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt werden, haben dem Bun de der Induſtriellen An⸗ laß gegeben, erneut bei der betr. Kommiſſion des Reichstages vorſtellig zu werden. In ſeiner jetzigen Kundgebung begrüßt es der Bund der Induſtriellen mit Dank, daß die zur Be⸗ ratung der Reichsverſicherungsordnung tagende Kommiſſion einem Wunſche, den nicht nur die deutſche Induſtrie, ſondern faſt alle an der ſozialen Verſicherung beteiligten Kreiſe aus⸗ geſprochen haben, nämlich auf Ablehnung der Ver⸗ ſicherungsämter, entſprochen hat. In einem weiteren für die Induſtrie überaus wichtigen Punkte der.⸗V.⸗O., in der Frage der Betriebskrankenkaſſen, iſt nach den hisherigen Kommiſſionsbeſchlüſſen infolge der Ablehnung der 88 257—259 zunächſt eine Lücke in dem zu beratenden Ent⸗ wuürfe entſtanden. Daher ſpricht der Bund der Induſtriellen erneut die Bitte und die Erwartung aus, daß bei der Be⸗ vatung in 2. Leſung hier ein Beſchluß im Sinne dex Wünſche der Induſtrie gefaßt werden möge, und zwar auf Bei⸗ behaltung der Betriebskrankenkaſſen in ihrem von der Geſetzgebung gegenwärtig zugelaſſenen Um⸗ fange. Von hoher Bedeutung für die an den Laſten der Krankenverſicherung mit großen Beträgen beteiligten indu⸗ ſtriellen Arbeitgeber iſt die Regelung der Aerzte⸗ frage. In der von dem gegenwärtigen Regierungsentwurfe geplanten Behandlung dieſer Frage erblickt die Induſtrie die Gefahr einer überaus ſtarken Belaſtung der Krankenkaſſen. Durch die Begünſtigung des allgemeinen Arztvertragsſyſtems würd der finanzielle Beſtand der Krankenkaſſen bedroht. Mit großer Beſorgnis wird es daher in der deutſchen Induſtrie angeſehen, daß die Kommiſſion in 1. Leſung die entſcheidenden Beſtimmungen des Regierungsentwurſes angenommen hat. Der Bund der Induſtriellen richtet erneut an die Kommiſſion die Bitte, durch ihre Beſchlüſſe in der Aerztefrage in zweiter Leſung den Wünſchen der Induſtrie Rechnung zu tragen und einer geſetzlichen Begünſtigung der freien Arztwahl vorzu⸗ beugen. Im Sinne der deutſchen Induſtrie, wie auch im wohlverſtandenen Geſamtintereſſe wäre eine Rückkehr zu den Beſtimmungen des erſten Regierungsentwurfes in dieſer An⸗ gelegenheit zu wünſchen. Ferner verwies der Bund der Induſtriellen nochmals auf die Bereitwilligkeit der deutſchen Induſtriellen, künftig die Hälfte der Kranken⸗ kaſſenbeiträge zu übernehmen, ſobald der ent⸗ ſprechende Einfluß in der Verwaltung der Krankenkaſſen ge⸗ fichert wird. In den Kreiſen des Bundes der Induſtriellen wird beabſichtigt, beim Beginn der 2. Leſung des Geſetz⸗ entwurfes, vorausſichtlich in den Herbſtmonaten, abermals die Wuünſche der Induſtrie mit Nachdruck der Kommiſſion vor⸗ zutragen. men. A Veutſcher Ortskrankenkaſſentag. Aus Regensburg wird berichtet: Unter zahlreicher Be⸗ teiligung von Delegierten aller im Zentralverbande der Orts⸗ krankenkaſſen Deutſchlands organiſierten Ortskrankenkaſſen trat Montag vormittag die 17. Jahresverſammlung des Zentralver⸗ bandes von Ortskrankenkaſſen im Deutſchen Reiche zuſammen. Nach den vom Vorſitzenden des Zentralverbandes Fräßdorf (Dresden) vorgelegten Jahresbericht umfaßt der Zentral⸗ berband zurzeit insgeſamt 323 Ortskrankenkaſſen bezw. Kranken⸗ kaſſenverbände. Der Jahresbericht gibt eine intereſſante Ueber⸗ ſicht über die Entwicklung der Krankenverſicherung im Deut⸗ ſchen Reiche ſeit 1885. Die Zahl der Krankenkaſſen hat ſich bis 1908(für 1909 liegt der Abſchluß noch nicht vor) nicht ſonderlich vermehrt, wohl um ſo mehr die Zahl der Mitglieder. Während die Zahl der Kaſſen von 18 776 auf 23 240 ſtieg, wuchs die Zahl der Verſicherten von 4 294 173 auf 12 324094 an. Dement⸗ ſprechend ſind natürlich auch die Einnahmen und Ausgaben ge⸗ wachſen. Die Koſten für ärztliche Behandlung ſtiegen in dem angegebenen Zeitraume von 9060 945 M. auf 67.692 047., die Koſten für Arznei und Heilmittel von 7072 016 M. auf 43 351 620 Mark. An Krankengeld wurden 1885 rund 22 958 923 M. aus⸗ gegeben, im Jahre 1908 dagegen 13 542 355 M. Der Vorſitzende Fräßdorf betonte, der Selbſtperwaltung der deutſchen Ortskrankenkaſſen dürfe im Intereſſe ihres Weiter⸗ beſtandes keinerlei Abbruch getan werden. Denn gerade das Selbſtverwaltungsrecht habe die deutſche Arbeiterver⸗ ſicherung zu ihrer jetzigen ſtolzen Höhe emporge⸗ bracht. Die Regierung habe ja nichts zu verwalten, ſondern ledig⸗ lich darüber zu wachen, daß dem Statut und den Geſetzen Genüge geleiſtet werde. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müßten in dieſer wichtigen Frage zuſammenſtehen und alle politiſchen Ten⸗ denzen ausſchalten, um dieſen Angriff mit Erfolg ab⸗ wehren, zu können. Der Kampf, der zwiſchen den Aerzten und Kaſſen vielfach tobe, müſſe endlich einmal ausgefochten werden. Er könne nicht auf die Dauer fortbeſtehen, und um dies zu er⸗ möglichen, müßten neue geſetzliche Beſtimmungen eine nach⸗ drückliche Handhabe bieten, da es hier und da ſchon ſo weit ge⸗ kommen ſei, daß Aerzte kranke Mitglieder gewiſſer Kaſſen ein⸗ fach boykottiert hätten. Zum Schluß ſeiner Ausführungen wies der Redner darauf hin, daß in allerletzter Zeit gegen die Orts⸗ krankenkaſſen Sturm gelaufen worden ſei, indem man ihnen politiſche Tendenzen bei ihrer Zuſammenſetzung unterſchoben habe. Man könne es den Arbeitern doch nicht verdenken, meint der Redner, wenn ſie nur Arbeitervertreter in die Verwaltung der Krankenkaſſen hineinwählten, wenn man auf der anderen Seite ſehen müſſe, daß die andere Partei denſelben Grundſaß verfolge. Hierauf wurde der vorgelegte Geſchäftsbericht genehmigt. Ebenſo der Kaſſenbericht, zu dem Kaſſendirektor Heß noch einige Erläuterungen gab. Er hob u. a. hervor, daß die Verſicherungs⸗ ausgaben ſtark geſtiegen ſeien und daß der Aerzteſtand von der Verſicherungspflicht bisher noch keinerlei Nachteile, ſondern nur Vorteile gehabt habe. Badiſche Politik. Der„Bad. Beob.“ muß ſchmerzlich betroffen folgende Er⸗ klärung veröffentlichen:„In unſerem Bericht über die Ge⸗ richtsverhandlung, die Privatklage des Herrn Oberamtsrichters Renner in Raſtatt gegen den Redakteur der„Raſtatter Ztg.“ betreffend, in Nr. 96 unſeres Blattes iſt geſagt, Herr Oberamts⸗ richter Renner habe im Wahlkampf die Katholiken und beſonders die katholiſchen Geiſtlichen in ganz unerhörter Weiſe mißhandelt. Wir nehmen dieſen Vorwurf als unbegründet und ungerechtfer⸗ tigt zurück und zahlen eine Buße von 10 M. in die Armenkaſſe Gamshurſt.“ Eadiſcher Landtag. 2. Kammer.— 116. Sitzung. W. Karlsruhe, 12. Juli. Juterpellation betr. der Hochwaſſerſchäden— Petitionen. Der Präſident eröffnet kurz nach.15 Uhr die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Begründung und Beantwortung der Interpellation der Abgg. Geppert und Gen.,, die Milderung der durch die Hoch⸗ waſſerkataſtrophe im Lande entſtandenen Schäden betr. und da⸗ mit in Verbindung; 2. Begründung und Beratung des Antrags der Abgg. Schmidt⸗Karlsruhe und Gen., Fürſorge für die durch das Hochwaſſer in Baden betroffenen Gemeinden und Familien nach dem Vorbild des Geſetzes vom 25. Juli 1876 betr. ſamt einſchlägigen Petitionen; 3. Berichte und Beratung über Peli⸗ tionen. Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſter des Innern Irhr. von Bodman, Direktor des Waſſer⸗ und Straßenbaues Dr. Krems und Regierungskommiſſare. Sekretär Abg. Müller gibt eine Eingabe bekannt. Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Geppert(Ztr.) begründet folgende Interpellation aller Parteien:„Welche Maßregeln gedenkt die Gr. Regierung zu ergreifen, um die in verſchiedenen Gegenden unſeres Landes, borab im Renchtal, Kinzigtal und Klembachtal mit Seiten⸗ tälern, durch die bei der letzten Hochwaſſerkataſtrophe herbei⸗ geführten ſchweren Schädigungen von Gemeinden und Privaten einigermaßen zu mildern?“ Redner berlangt die ſchnellſte Durchführung der Renchkor⸗ rektion. Miniſter v. Bodman: Mit Ihnen bedauere ich die Er⸗ eigniſſe, die weite Kreiſe unſerer Bepölkerung in Mitleidenſchaft gezogen haben. Es ſind im weſentlichen 2 Gruppen von Schäden. Die erſte Gruppe iſt entſtanden durch die Unwetter Mitte Juni, die andere Gruppe ſind Folgen des anhaltenden Regens. Was die Schäden des Hochwaſſers betrifft, ſo kommen die Gemeinden des Bodenſees, des Amtes Ueberlingen, Amtes Stockach etc. in Betracht. Am Oberrhein ſind es die Gemeinden des Amtes Waldshut, Säckingen ete. Großen Schaden hat das Kinziggebiet erlitten, darunter das Nordrachtal allein von Mk, 170 000. Es beſteht nun die Meinung, daß die Rheinregulierung mit Schuld iſt an der Ueberſchwemmung. Doch iſt dieſes nicht ſo leicht zu beantworten. Die Frage unterliegt ſoeben der Prüfung der Oberwaſſerbaudirektion. Ueber einen Hochwaſſernachrichtendienſt aus Württemberg werden wir uns mit dieſem Bundesſtaat ins Benehmen ſetzen. Was die zweite Gruppe der Schäden anbelangt, ſo finden wir dieſe zum großen Teil in der Reinebene. Wir haben im Rhein⸗ tal Dammbrüche und ähnliche Kataſtrophen nicht gehabt, aber durch den Druck der Waſſerſäule iſt Waſſer unter den Dämmen durchgedrückt worden und das Grundwaſſer konnte nicht ab⸗ fließen. Dieſe Schäden ſind zum Teil ſehr bedeutend, vor allem in dem Beizrk Raſtatt und Karlsruhe. Ein großer Teil des Ackerfeldes und der Wieſen ſind überſchwemmt und die Ernte vernichtet. Mehr gilt das für die Kartoffeläcker, die Fruchtäcker können ſich wohl erholen. Die Ueberſchwemmung geht hinunter bis Schwetzingen. Bei Mühlhauſen hat ſich ein Bergrutſch ereignet und ein Schaden von 25 000 M. verurſacht, von dem vornehmlich kleine Leute betroffen ſind, die ſich nicht aus eigener Kraft erholen kön⸗ nen. Auch die Rebbauern ſind ſehr geſchädigt durch das Wetter, Wenn ich mich nun der Frage zuwende, was geſchehen ſoll, ſo muß ich feſtſtellen, daß die Schäden der Rheinebene ſich noch nicht überſehen laſſen. Soweit ſie ſich überſehen laſſen, beträgt der Schaden zirka 1 Million, gegen 7 Millionen im Jahre 1876, und 4 Millionen im Jahre 1882. Wir haben es alſo in dieſem Jahre mit einem weſentlich geringeren Schaden zu kun. Immerhin handelt es ſich um einen Schaden, den weder die Privaten noch die Gemeinden aus eigener Kraft tragen können und die Regierung gedenkt, ſich die Grundſätze des Geſetzes vom Jahre 1876 zur Richtſchnur zu nehmen. Daneben wird das Finanzminiſterium ermächtigt, Darlehen zu gewähren. Ein allgemeiner Steuernachlaß wird nicht für angängig ge⸗ halten, dagegen im einzelnen durch Stundung. Die Steuer iſt ja auch gering gegenüber dem Schaden. Die Frage, ob ein Geſetz notwendig iſt, iſt zu verneinen. Das Etatgeſetz gibt uns die Mög⸗ lichkeit, die erforderlichen Summen im Wege des Adminiſtrakiv⸗ kredits zu beſchaffen. Es wird erwogen werden müſſen, ob ſofortige Hilfe notwen⸗ dig iſt. Es erſcheint mir eine bedrohliche Erſcheinung, daß die Leute bereits anfangen, das Vieh zu verkaufen. Die Regierung wird verſuchen, ob nicht Futter den Gemeinden zugeführt werden kann. Gbenfalls wird ſie für Saatgut und ferner für Material und Mittel zu Beſtellung ſorgen. Der wirkliche Schaden wird ſich erſt zeigen, wenn die Er⸗ mittelungen abgeſchloſſen ſind. Ich darf verſichern, daß man die Hilfe möglichſt beſchleunigt durchführen wird.(Bravo.) Abg. Schmidt⸗Karlsruhe(Ztr.): Von der Erklärung iſt das Haus durchaus befriedigt und ziehe ich deshalb den beſonderen Antrag zurück. Miniſter v. Bodman: Ich ſage dafür Dank. Die Zurück⸗ ziehung des Antrages iſt ein Beweis des Vertrauens. ſchrägſtehende Dach hinwegfliegen kann, oder ob man dies Hin⸗ dernis lieber durch ſeitliches Ausbiegen vermeiden ſoll. Die Praxis lehrt, wenn man viel unter widrigen Umſtänden Ver⸗ ſuche macht, wie man ſich für die einzelnen Fälle zu entſcheiden hat. Ein plötzlich hinter einer Wald⸗ oder Hausecke vorbeiſtrömen⸗ der Windſtoß, kann allerdings den Apparat in gefährliche Schwan⸗ kungen verſetzen und da heißt es denn für derartige Fälle ge⸗ wappnet ſein. Es iſt mir mehrmals paſſiert, ſowohl in Breslau wie auch in Bremen und Magdeburg, wo ich ſtets unter widrigen Windverhältniſſen geflogen bin, daß ich durch einen plötzlichen Windſtoß unter denſelben beſchriebenen Umſtänden mehrere Meter bei Seite geſchoben und die in der Kurve bedingte Schräg⸗ lage zeitweiſe bis auf 50 Grad ſeitliche Neigung erhöht wurde. Eine derartige Lage muß natürlich im nächſten Moment neutrali⸗ ſiert werden und für die Gefährlichkeit dieſes Moments muß man ſofort das richtige Gefühl haben und ſchnell die richtige Bewegung machen. Man tut allerdings von vornherein beſſer, einer derar⸗ tigen gefährlichen Stelle aus dem Wege zu gehen. Bei meinen ſämtlichen Schauflügen habe ich bei ſtark win⸗ bigem Wetter ſtets nur höhere Flüge mit gro⸗ ßen Kurven beſchrieben, da die Nähe der Bäume, Hügel und Häuſer gefährlich iſt, wie die Stromſchnellen in einem Fluſſe. Ich habe in Breslau in 100 Meter Höhe den über das Tri⸗ bünendach ſtrömenden Wind verſpürt und bin in Bremen ſtets um die Tribünen geflogen, weil der Wind von der Tribünenſeite ſehr unſicher machte. Es iſt aus Vorſtehendem deutlich erſichtlich, daß einer⸗ ſeits ein richtiges Gefühl und eine feinfühlige Beobachtungsgabe für die waltenden Umſtände und für die allgemeine Lage vor⸗ handen ſein muß Die Grundbedingung beim Fliegen, die richtige Handhabung des Steuers und Bedienung des Motors iſt verhältnismäßig ſchnell erledigt, das weitere kann nur die Uebung bringen. Bei ſtillem Wetter mit einem richtig konſtruier⸗ ten Flieger fliegen zu lernen, iſt in wenigen Stunden erledigt. „Icc möchte es vergleichen mit dem Radfahren auf einem freien Platze gegenütber dem Radfahren in dem Gedränge einer belebten Verkehrsſtraße bezw. auf ſchlüpfrigem Pflaſter. Trotz der Neuartigkeit dieſes Sports und der damit ver⸗ bundenen ungewohnten Nebenumſtände ſind im Verhältnis zu den großartigen Leiſtungen durch Dauer⸗ Schnelligkeits⸗ und Höhen⸗ flüge die Unglücksfälle nicht zahlreich. Wenn Kapitän berunglückte, ſo iſt dies mehr dem Umſtand zuzuſchreiben, daß er gegen den Rand eines Grabens fuhr und ſomit nach vorn umkippte und erdrückt wurde, als demt Fliegen ſelbſt oder dem Apparat. Die Unfälle von Lefevre und mehreren anderen unter ähnlichen Erſcheinungen ſind allerdings durch Zerreißen der Sleuerdrähte oder durch den Umſtand herbeigeführt worden, daß nach Ausſetzen des Motors der Uebergang zum Gleitflug nicht zeitig genug herbeigeführt wurde. Bemerkenswert iſt der Unfall Delagranges mit ſeinem Bleriotflieger, von dem ich aber nicht annehme, wie es meiſtenteils in den Nachrichten angegeben iſt, daß ein plötzlicher Windſtoß einen Flügel zerbrochen hat und der Sturz dadurch gekommen iſt, ſondern daß, trotzdem Dela⸗ grange einer der älteſten Aviatiker iſt, eine etwas ungewohnte Situation zu große Ueberraſchungen für den Fahrer gebracht hat. Vielleicht, da er in der Nähe von Bäumen und Häuſern flog, iſt es möglich, daß Wirbelwinde ihn plötzlich heruntergedrückt haben. Mir iſt es in Magdeburg z. B. vorgekommen, daß ich aus 6 Meter Höhe durch eine um die Tribünenkante hervorbrechende Luftſtörmung bis auf die Erde heruntergedrängt wurde, was ich mit Mühe und Not neutraliſieren konnte und mußte, da die Nähe der Erde eine derartige Situation gefährlich machte und im nächſten Augenblick war ich wieder in 10 Meter Höhe. Wäre ich nun auf ein plötzliches Hindernis geſtoßen, z. B. eine Hürde oder Zaun, ſo wäre ein Unglück mit böſen Folgen nicht zu ver⸗ meiden geweſen. Es iſt unbedingt nötig, neben Gewandtheit und Umſicht einen ſcharfen Blick beim Fliegen zu haben und vor allen Dingen größte Vorſicht nicht aus den Augen zu laſſen. Es iſt hieraus erſichtlich, daß die Nähe der Erde mehr Ge⸗ fahren zeitigt, als das Fliegen in größeren Höhen. Jedes hat ſeinen Wert. Die Höhenflüge zeigen die Möglichkeit, ſchnell aus der Nähe der Erde zu gelangen und nicht allein in der Horizon⸗ tale, ſondern auch beliebig und mit gutem Erfolg in vertikaler Richtung die Lage zu verändern. Es gehört meiner Anſicht nach nur der gute Wille dazu, einen derartigen Höhenflug zu unter⸗ nehmen und der feſte Entſchluß ihn durchzuführen, vorausgeſetzt, daß der Flieger Ueberſchuß an Hubkraft beſitzt, ohne viel an Ge⸗ ſchwindigkeit zu verlieren. Gefährlich iſt ein derartiges Unter⸗ nehmen nicht unbedingt, wenn der Flieger jederzeit beim Ver⸗ ſagen des Motors als Gleitflieger die Erde wieder er⸗ reichen kann und ich glaube, bei richtiger Konſtruktion und Be⸗ dienung muß jeder Flieger zum Gleitflug geeignet ſein. Selbſt⸗ 7 TB—.....̃8̃8̃— verſtändlich iſt es nicht möglich, von vornherein größere Höhen ohne unangenehme Nebenempfindungen zu erreichen. An Höhen⸗ flüge muß man ſich allmählich gewöhnen und dann verliert der Gedanke in einem leichtbeſchwingten Flieger, 100, 200, 300, 400 Meter über der Erde dahinzuſchweben, an Bangigkeit, wenn man 5 Apparates ſicher iſt und ſich als Herr ſeiner Maſchine fühlt. Ich leugne nicht, daß ein gewiſſer Mut dazu gehört, in 1000 Meter Höhe zu ſchweben, trotzdem ich es für weniger gefährlich halte, als einen Ueberlandflug über eine wenig bekannte Gegend zu machen. Mir war es bei meinen Schauflügen ziemlich gleich⸗ gültig, ob ich in 20 oder 150 Meter Höhe flog. Es iſt allerdings der Anblick von oben herab ein eigentümlicher. Die Menſchen werden kleiner, die Häuſer und Bäume ſehen aus, als wären ſie aus der Spielzeugſchachtel hingeſtellt. Ich ſah in Magdeburg auf die Elbe wie auf ein kleines Flüßchen und auf die mit Bäumen bewachſene Ebene wie auf einen kleinen Garten herab. Die in der Nähe der Erde und in der Nähe von Gegenſtänden für den Fahrer bedeutend erſcheinende Geſchwindigkeit des Flie⸗ gers ſcheint abzunehmen und man glaubt faſt ſtill zu ſtehen, da die Gegenſtände infolge der großen Entfernung langſamer vor⸗ beiſtreichen. Ueberraſcht iſt man über die große Geſchwin⸗ digkeit, die man erſt beim ſpäteren Landen wieder deutlich bemerkt. Gegenüber der Empfindung, die man im Fahrſtuhl bei An⸗ ſteigen und Herabſinken hat, kann ich aus meiner Praxis nur ſagen, daß man beim An⸗ und Abſteigen wenig von einem ähn⸗ lichen Gefühl verſpürt. Im Gegenteil, das Empfinden dafür iſt ſehr wenig vorhanden, denn man hat mehr ein Gefühl für die Veränderung der horizontalen Lage, als ein Gefühl für Auf⸗ und Abſteigen und eine Höhenſchätzung. Ich glaube aber ſicher, daß bei weiterer Uebung auch das Schätzungsvermögen bei Höhenflügen zunimmt und feiner wird. Für die Praxis in ſpäte⸗ ren Zeiten haben Fahrten in höheren Regionen hauptſächlich den Wert, Hinderniſſe zu überwinden, die Gegend beſſer zu überſehen, was bei Ueberlandflügen unbedingt nötig iſt. Doch glaube ich, daß mit Rückſicht auf die Oekonomie des Fliegens die Höhen nicht übermäßige ſein werden, da mit einem Anſteigen ein Ge⸗ ſchwindigkeitsverluſt parallel läuft, Hoffentlich beginnt nach dieſer Zeit der Rekordjägerei bald eine etwas weniger ſenſationelle Periode für die praktiſchen Dauerflüge von Stadt zu Stadt, von Land zu Land. 85 * r eere eee. — en* Maunheim, 12. Juli. General⸗uzeiger.(Abendblakk.) 3. Seite. Präſident Rohrhurſt: Es haben ſich ſehr viele Redner zum Wort gemeldet, ich darf doch bitten, ſich recht kurz zu faſſen. Abg. Schmidt⸗Karlsruhe(Ztr.): Die Schätzung des Herrn Miniſters ſcheint mir zu nieder gegriffen. Ich möchte auch die Regierung auf die geſundheitsſchädlichen Gefahren des zurückgehen⸗ den Hochwaſſers aufmerkſam machen. Abg. Sänger(natl.): Die Seegegend wie die Rheinebene ſind ſehr durch Hochwaſſer geſchädigt worden. Ich bin der An⸗ ſicht, daß der Schaden höher iſt als wie im Jahre 1882. Auch in meinem Bezirk iſt großer Schaden entſtanden. Ueberall wird der Mheinkorrektion Schuld gegeben. Eine eingehende Unterſuchung iſt notwendig. Die Hilfsaktion hat ganz verſagt. Geld geht nur ein, wenn für Riffkabylen geſammelt wird. Abg. Seubert(Ztr.) bringt verſchiedene Wünſche zum Ausdruck. Abg. Ziegelmaier(3Ztr.): Auch mein Bezirk iſt ſchwer betroffen. Alle Früchte find vernichtet. Die Leute verkaufen das Vieh, weil ſie kein Futter haben. Baldige Hilfe iſt notwendig. Abg. Kahn(Soz.) Auch in meinem Bezirk ſind große Schä⸗ den zu verzeichnen. Das Heu iſt fortgeſchwemmt. Abg. Schmid⸗Singen(natl.): Den Gemüſebauern in Moos ſind alle Einnahmen genommen(worden. Die Wohnungen ſtehen noch jetzt unter Waſſer. Ueberhaupt die ganze Seegegend iſt ſchwer getroffen. Abg. Venedey(Vp.) trägt die Schäden ſeines Bezirks vor. Der Rhein muß vertieft werden. Abg. Neck(natl.): Es herrſcht allgemein die Anſicht, daß durch die Rheinkorrektion zum Teil das Hochwaſſer verſchuldet iſt. Gegen das Hochwaſſer ſollte eine Verſicherung geſchaffen werden. ö Abg. Geiger(natl)) bittet um Berückſichtigung der Schäden ſeines Bezirks. Auch die Abgg. Schwall, Breitenfeld, Büchner, Blümmel und Banſchbach tragen die Schäden ihrer Bezirke vor. Miniſter v. Bodman: Wenn ich vorhin eine betroffene Gemeninde nicht aufgeführt habe, ſo tat ich das nich, weil mir etwa dieſe nicht bekannt iſt, oder weil ich dieſe Schäden gering deute, ſondern ich tat es aus Rückſicht auf die Geſchäftslage des Hauſes. Unſere Techniker ſind vorläufig der Meinung, daß die Rheinregnlierung mit dem Hochwaſſer nichts zu tun hat. Darauf werden Petitionen erledigt. Die Petition des Gauvorſtandes der Maſchiniſten⸗ und Hei⸗ zervereine um Verſtaatlichung der Dampfkeſfelinſpektion und Ver⸗ bot der 24ſtünd. Wechſelſchicht wird in ihrem erſten Teile der Re⸗ gierung zur Kenntnisnahme, im zweiten Teile empfehlend über⸗ Die Petitionen:) des Hauptausſchuſſes für die ftaatliche Penſtonsverſicherung der Privatangeſtellten, b) des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten, Gau Südweſtdeutſchland, c) des Deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfenverbandes, Gau Südweſt, die ſtaatliche Penſtonsverſicherung der Privatangeſtellten betr., werden der Regierung eurpfehlend überwieſen. UHeber die Petitionen des früheren Schutzmanns Karl Glück in Maunheim um Bewilligung eines Ruhegehalts oder um Wieder⸗ im Stagtsdienft, des früheren Schutzmanns K. Danie⸗ losky in Mannheim um Wiedereinſtellung in den Staatspolizei⸗ dienſt, bezw. um Gewährung des geſetzlichen Ruhegehalts, des früheten Rakſchreibers Adam Kaber in Haßmersheim, Gewährung eimes Ruhegeherkts betr. wird Mebergang zur Tagesordnung be⸗ Die Wentttont der henköberschrigten Bücger der mif der Stadt Sörruch vereinigten früheren Gemeinde Stetten, Genehmigung eines Beſchluſſes über Ablöfung des ihnen zuſtehenden Bürger⸗ Rutzens betr., wird der Regierung zur Kenntnisnahme und noch⸗ maligen Prüfung überwieſen. 85 Die Petition des früheren Schutzmanns Joſef Kliſch in Mann⸗ Heim, Gewährung des geſetzlichen oder erhöhten Ruhegehalts und Hebertragung einer Steuereinnehmereiſtelle betr., wird der Regie⸗ rung zur Keuntnisnahme überwieſen. Die Petition des Gemeindercts Aglaſterhaufen, Verbeſſerung der Zufahrtsſtraße zum Bahnhof dafelbſt betr., wird der Regierung Zur Kenntnisnahme überwieſen im beſtimmten Sinne. Die Petitionen der Gemeinderäte von Freudenberg, Rauen⸗ Berg, Gbenheid und des Gutspächters Damm auf dem Dürrhof, Gewährung eines Staatszuſchuſſes zum Bau einer Straße von Freudenberg nach dem Dürrhof betr., und der Gemeinderäte von Ziegelhauſen und Peterstal, die Erſtellung einer Brücke über den Neckar zwiſchen Ziegelhauſen und Schlierbach betr., werden der Regierung empfehlend überwieſen im beſtimmten Sinne. Damit iſt die Tagesordnung erledigt. Die nächſte Sitzung wird Kvuberaumt auf Mittwoch früh 9 uhr. Zur Beratung ſtehen Eiſen⸗ bahnpetitionen. — Forderungen der Reichs⸗ und Staatsarbeiter. Die Ar⸗ beiter der ſtaatlichen und Reichsbetriebe haben einen Teil ihrer Organiſation zu einem Kartell zuſammengeſchloſſen. Zugunſten dieſes Kartells fand in Berlin eine Verſammlung ſtatt, in der Syndikus Heißner folgende Forderungen, mit voller Zuſtim⸗ mung der Beteiligten, aufſtellte:„Volle Koalitionsfreiheit und Freiheit der politiſchen Betätigung, Unterſtellung der Staats⸗ und Reichsarbeiter unter das Gewerbegericht, Einbeziehung in die geplanten Arbeitskammern, Sicherung des Arbeitsverhält⸗ niſſes der Arbeiterausſchußmitglieder zum Schutze vor Maß⸗ regelungen, Berückſichtigung der Sonderſtellung der ſtaatlichen Arbeiter bei der Reform der Reichsverſicherungsordnung und Aufbeſſerung der Löhne.“ Hochwaſſer. * Karlsruhe, 11. Juli. Nachdem die Alb innerhalb brei Wochen durch das anhaltende Regenwetter ſtarkes Hochwaſſer führte, jedoch immer wieder zurückging, iſt der Bach in den letzten Tagen auf der linken Seite— zehn Minuten vom Rheinhafen entfernt— aus ſeinen Ufern getreten und hat Wald, Wieſen und Felder eine weite Strecke überſchwemmt, ſo daß bis zum Rhein alles in einen See verwandelt iſt. Das auf den Wieſen liegende Heugras iſt total vernichtet. Ein troſtloſes Bild bieten dann die zahlreichen Gärten an den Häuſern von Knielingen längs der Alb entlang. Jetzt iſt alles vernichtet und die Fluten ſtrömen über die Anpflanzungen hinweg. Auch die Felder links der Straße nach Maxau bilden, da die Alb dort ebenfalls aus den Ufern getreten iſt, einen See. Auch zum Teil auf der rechten Seite der Straße, wo die Alb die Maxauer Straße unterſchnei⸗ det, ſtehen die Feldfrüchte bis zur Einmündung der Alb in den Rhein unter Waſſer. Der Schaden iſt faſt unberechenbar. Es gibt Landwirte hier, denen nahezu ihre ganze Ernte ernichtet iſt. Nachdem der Rhein am Freitag um einige getreten, ſo daß die Häuſer dort nur mit Kähnen oder durch Ueberbrückungen zu erreichen ſind. Die Waſſermenge hatte ſich geſtern morgen ſo weit vorgedrängt, daß gegenüber dem Stations⸗ gebäude bei der Poſt ein Damm gebaut werden mußte, der ſtets bewacht wird, damit das Waſſer nicht die Knielinger Straße ent⸗ lang läuft. In der Wirtſchaft zum„Rheinhafen“ ſteh! das Waſſer im Hof bis faſt am Eingang in den unterſten Stock. Seit Samstag morgen darf die Schiffbrücke bezirksamtlich nicht mehr abgefahren werden. Das Gut Ludwigsau am Rhein iſt ganz vom Waſſer eingeſchloſſen. Sehr traurig ſieht es lt.„Bad. Pr.“ in der Gemarkung von Maximiliansau und Pfortz aus. Auch da ſtehen die Gärten und Felder Stzecken weit unter Waſ⸗ ſer. Die erſten Häuſer in Pfortz ſtehen ebenfalls unter Waſſer. In den Gärten, in denen mancher Familienvater ſeinen Bedarf an Kartoffeln, Bohnen, Gemüſe uſw. angepflanzt hatte, iſt alles vollſtändig vernichtet, ebenſo ein großer Teil der Ernte. In Pfortz ſchöpfen die Einwohner die Kohlen aus den mit Waſſer gefüllten Kellern. Auch auf der pfälziſchen Seite wird der Scha⸗ den auf über 100 000 Mark geſchätzt.— Die Rhein damm⸗ wache wird abwechſelnd von Bürgern von Pfortz geſtellt. Wenn der Rhein noch weiter ſteigt, iſt auf der bayeriſchen, wie auf der badiſchen Seite Schlimmes zu befürchten. oc. Lörrach, 11. Juli. Der GEichener See iſt wieder ausgetreten. T. Baſel, 11. Juli. Auf die geſtern herrſchende drückende Hitze iſt raſch eine Reaktion gefolgt. Aus verſchiedenen Gegenden der Schweiz laufen Unwetternachrichten und Hiobsbotſchaften ein. So iſt im Waldenburgertale geſtern abend zwiſchen 10 und 11 Uhr ein furchtbares Gewitter niedergegangen. Der Regen ging in einer Menge nieder, daß die Frenke Waſſermaſſen brachte, wie ſeit dem Jahre 1873 nicht mehr.— In der Umgebung von Hölſtein wurden mehrere Brücken fortgeriſſen; bei der Höl⸗ ſteiner Gipsmühle ſind große Strecken Kulturland verwüſtet.— In Langenbruck ertönte gegen 11 Uhr die Sturmglocke, das Unterdorf war teilweiſe gefährdet. Der über die Gegend nie⸗ dergegangene Wolkenbruch hatte den Schöntalbach in ganz kurzer Zeit derart anſchwellen laſſen, daß er über ſeine Ufer trat und während mehreren Stunden ſämtliche Straßen und Gaſs⸗ ſen überflutete; mehrere Häuſer mußten geräumt werden. Seit dem Jahre 1881 hatte Langenbruck wieder das erſte derartige Hochwaſſer. Auch aus Murten im Kanton Freiburg werden ſchwere Hochwaſſerſchäden gemeldet. Zwiſchen Dompierre und Domdidier wurde die Brücke über die Bvoye weggeriſſen; der Eiſenbahnverkehr iſt unterbrochen. In Winterthur und den umliegenden Ortſchaften mußte die Feuerwehr die ganze Nacht hindurch angeſtrengt arbeiten. In Grüzen und in Seen ſtehen große Strecken unter Waſſer. Bei Mattenbach mußte ein Damm durchſtochen werden, um dem Waſſer eine Abzugsmöglichkeit zu geben.— Die ungeheueren Waſſermaſſen haben in Berg bei Zell(luzeriſches Hinterland) einen folgenſchweren Erd⸗ rutſch im Gefolge gehabt. Vom Hüswler Berg ſetzte ſich eine große Erdmaſſe in Bewegung und verſchüttete das Anweſen der Gebrüder Bättig. Haus und Scheune ſind vollſtändig zerſtört. Tot ſind eine Frau Bättig, eine Frau Iſen⸗ ſchmid ſowie zwei Knaben im Alter von 10 Jahren. Pie Lannaßt de e ben Sihbnene, In den nächſten Tagen wird, wie bereits berichtet, Frau Weber die Kortauer Landesirrenanſtalt verlaſſen, um in ein Sanatorium in Schlachtenſee überzuſiedeln. Aber auch dieſer Aufenthalt wird nur von kurzer Dauer ſein, vielmehr wird, wie der„B..⸗C.“ berichtet, das Ehepaaar Weber alsbald eine Badereiſe antreten, da ſich Frau Weber überraſchend ſchnell erholt hat und ſie mangels eines entgegenſtehenden Ge⸗ richtsbeſchluſſes an dieſem ihrem Vorhaben nicht gehindert werden kann. Gleichzeitig bemüht ſich Herr Weber bei ſeiner jetzigen Anweſenheit in Allenſtein, unterſtützt von ſeinem Rechtsanwalt Salzmann, die 50 000 Mark Kaution frei⸗ zubekommen, ein Vorhaben, welches nach dem vorläufigen für Frau Weber günſtigen Ausgang des Prozeſſes, auch Er⸗ folg verſpricht. Hierzu iſt aber zunächſt die Zuſtimmung der Staatsanwaltſchaft erforderlich. Zwar ſind 25 000 Mark wegen der Gerichtskoſten mit Arreſt belegt, 25 000 Mark würde aber Herr Weber dann herausbekommen. Er bedarf dieſer Summe umfomehr, als er an ſeinen früheren Verleger Ehbock noch etwa 10 000 Mark alsbald zahlen muß, da er die Verlagsrechte nur für dieſen Fall zurückerhalten hat. Herr Weber, der ſich in den letzten Tagen vielfach in Berlin gezeigt hat, wurde, ſo ſchreibt ein Berichterſtatter den Blättern, u. a. im Cafe Imperial, Hotel Briſtol und abends im Zoologiſchen Garten Gegenſtand allgemeiner Bewunderung. Sichtlich ſchien ihm die Neugierde des ihn erkennenden Publikums zu gefallen, denn ſtundenlang promenierte er in luſtiger Goſell⸗ ſchaft auf und ab. **** Berlin, 12. Juli. Frau von Schönebeck⸗Weber hat geſtern die Landesirrenanſtalt Kortau verlaſſen und iſt heute morgen 7 Uhr mit ihrem Gatten in Berlin eingetroffen. Sie wurde nach ihrer Wohnung verbracht, wo ſie krank darnieder⸗ liegt. Sie ſoll mehrere Tage in ihrer Wohnung verbringen und dann wird ſie ſich in ein Sanatorium nach Schlachtenſee begeben. 4 255 *** Die Nummer der Zukunft“, die den Hardenſchen Artikel über den Allenſteiner Prozeß enthielt und auf Antrag des Staatsanwalts mit Beſchlag belegt wurde, iſt, wie wir mit⸗ geteilt, durch gerichtliches Urteil wieder freigegeben worden. Wir möchten noch hinzufügen, daß die vorläufige Beſchlag⸗ nahme nur wegen der„Milieuſchilderung“ erfolgt war, die dem Staatsanwalt zu kraß erſchien. Eine Beleidigung des Offizierkorps wurde in dem Artikel nicht erblickt. * Aus Stadt und Lan * Waunheim, 12. Juli 1910. Bürgerausſchuß⸗Vorlagen. Herſtellung von Straßen auf dem Gelände der Zuckerraffinerie Mannheim. Die vorliegende Angelegenheit hat den Bürgerausſchuß ſchon 5 in ſeiner Sitzung vom 18. Januar 1910 beſchäftigt. Der Der Stadt Ausführung gebracht. der Mannſchaften und Geräte. vollſtändig gerade Linienführung ſowohl den Bedürfniſſen des Verkehrs entſpreche als auch die in der Unterſtadt ſo wie ſo man⸗ gelhafte Luftzufuhr gewährleiſte. Außerdem wurde die alsbaldige Beſeitigung des Magazins in der Neuen Gaſſe im Intereſſe des Verkehrs und aus äſthetiſchen Gründen verlangt. Die ſtadträt⸗ liche Vorlage iſt dann auch mit erheblicher Mehrheit abgelehnt worden. Die Firma Zuckerraffinerie Mannheim trat bald da⸗ rauf von neuem an den Stadtrat heran mit dem Erſuchen, die Verhandlungen zur baulichen Erſchließung ihres Geländes wieder aufzunehmen. Die Firma erklärte ſich dabei ſchließlich bereit, dem Verlangen des Bürgerausſchuſſes entſprechend das Opfer der alsbaldigen Entfernung des Magazins zu bringen und zwar gleichviel, ob das frühere Projekt oder ein ihr genehmer anderer Plan zur Ausführung komme. Sie hielt auch nach wie vor ihre Zuſagen über die ihrerſeits bei Ausführung des Planes zu über⸗ nehmenden Leiſtungen aufrecht, erklärte ſich aber gleichzeitig be⸗ reit, auch einer Erſchließung mit gerader Straßenführung beizutreten. Auf ihr Erſuchen wurde deshalb zur weiteren Prü⸗ fung ein neues Projekt ausgearbeitet. Der Plan II ſieht eine vollſtändig gerade und gleichmäßig breite Durch⸗ führung der Wilhelmſtraße und eine geradlinige Verbindung des bisherigen Endpunktes der Gartenſtraße an der Neuen Gaſfe mit der Koe⸗ hornſtraße vor. 5 Das Profekt erfordert eine Aufwendung von 29 482 Mk. Der Stadtgemeinde blieben endgültig zur Laſt 16 632 Mk,, falls nicht das geſetzliche Straßenkoſtenbeizugsverfahren zur Durchführung gelangt. Die im Falle der Ausführung des Projektes U von den als Angrenzer beteiligten Eigentümern des Grundſtücks Lgb. Nr⸗ 3185 urſprünglich gemachte Zuſage eines Beitrages zu den Her⸗ ſtellungskoſten der Wilhelmſtraße von M. 4000, wurde nachträg⸗ lich wieder zurückgezogen. Der Stadtrat iſt bei gewiſſenhafter Würdigung aller für die beiden Projekte in Betracht kommenden Geſichtspunkte zu dem Ergebnis gelangt, dem Bürgerausſchuß unter Darlegung der Verhältniſſe wiederholt denlerſten Vir⸗ ſchlag als die empfehlenswerteſte Löſung für die Erſchließung des Geländes zur Annahme zu empfehlen. Es liegt infolgedeſſen der Antrag vor, der Stvaßenherſtellung nach Plan J zuzuſtimmen und die Uebernahme von M. 28 250 auf Anlehensmittel ſowie den Verkauf der an die Zuckerraffinerie Mannheim in Liquid abzu⸗ tretenden Teilfläche von 9 Quadratmeter des Grundſtücks Lag.⸗ .⸗Nr. 3201 für 70 Mark pro Quadratmeter zu genehmigen. Erweiterung der Viehhofanlage. Der Marktverkehr mit Kälbern war in früheren Jahren ein ſo geringer, daß man bei Erſtellung der Viehhofanlage in den Jahren 1889—91 ein beſonderes Gebäude für dieſen Teil des Han⸗ dels nicht errichtete, ſoweit der Markt mit Kälbern befahren wurde, wurden ſie in der Schweinehalle untergebracht. Im Jahre 1908 aber, als der Zutrieb an Kälbern ſchon eine beträchtliche Höhe er⸗ reicht hatte, mußte an die Errichtung einer beſonderen Kälberhalle gedacht werden, die im Jahre 1905 zur Ausführung kam, nachdem der Bürgerausſchuß in ſeiner Sitzung vom 10. Mai 1904 die erfor⸗ derlichen Mittel zur Verfügung geſtellt hatte. In der gleichen Sitzung wurden auch die Mittel für die Erſtelkung einer ebenfalls durch den erhöhten Zutrieb notwendig gewordenen neuen Groß⸗ viehhalle bewilligt. Dieſe beiden Hallen wurden vorläufig nur in der halben Größe der übrigen bereits vorhandenen Hallen 3 Inzwiſchen hat der Zutrieb an Ka und Großvieh eine weitere und ſo weſentliche Steigerung e⸗ daß der Ausbau der beiden Halbhallen gebolen erſcheint. G im Jahre 1908 die Steigerung des Zutriebs gegenüber de⸗ 1904(dem Jahre der Genehmigung der beiden Halbhallen) b Kälbern 5611 Stück, bei Großvieh 9503 Stück. Die Geſamtzahl im Jahre 1908 zugetriebenen Kälber belief ſich auf 30 286 Stü diejenige des Großviehes auf 57 189 Stück. Im laufend wird der Geſamtzutrieb vorausſichtlich bei den Kälbern die 8 von 35 000 Stück, beim Großvieh die Zahl von 60 000 Stück reichen. Der Stadtrat hat deshalb unterm 13. Mai v. Is Hochbauamt mit der Ausarbeitung eines Projekts für die terung der beiden Hallen beauftragt. In Erledigung dief trags hat das Hochbauamt ein im Benehmen mit der D des Schlacht⸗ und Viehhofes aufgeſtelltes Erweiterungspro Vorlage gebracht. Die hiernach vorgeſehenen Gebäude ſind gemeinen dem bereits beſtehenden erſten Teil angepaßt. weiterungsbau der Kälberhalle ſieht Raum für etwa 600 Stück, de jenige der Großviehhalle für etwa 180 Stück Vieh vor. Die Ban koſten ſind für die Kälberhalle auf M. 119 300, für die Großy halle auf M. 120 200, zuſammen alſo M. 232 500 berechnet. D Summe wird jetzt beim Bürgerausſchuß angefordert, * Verſetzt wurde Stationskontrolleur Friedrich Bu Kippenheim zum Stationsamt Offenburg und Betriebsſekretä Wilhelm Meßmer beim Stationsamt Offenburg zur G. berwaltung daſelbſt. Die Freiwillige Feuerwehr der Altſtadt hielt geſtern ihr Hauptprobe ab. Von 347 Uhr an rückten die Kompagnien au den Marktplatz, wo die Geräte zur Inſpektion aufgeſtellt Die Inſpektion, welche von den Herren Geh. Regierungsr Clemm, Bürgermeiſter Dr. Finter, den Herren St Battenſtein, Denzel und Wühler, dem Herrn Stad ordneten Orth und dem Herrn Ehrenkommandanten Bouqu vorgenommen wurde, begann Schlag 7 Uhr mit einer Beſichtig Dann führte Hauptmann W gel die Leitermannſchaften, Hauptmann Grether die Spritz mannſchaften, Hauptmann Schnappenberger die Hydranten⸗ mannſchaften und Hauptmann Sprenger die Leitermanr ſchaften in kurzen Schulübungen vor. Die Uebungen machten dure die Ruhe und Sicherheit der Ausführung und die ſorgfältige un ſachgemäße Behandlung der Geräte den beſten Eindruck. Gäſte waren Vertretungen verſchiedener befreundeter Wehren erfſt ſo von Heinrich Lanz, Böhringer Söhne, Bopp u. Re heim u. Co., Freiw. Feuerwehr Rheinau, Zellſtoffabrik, Bah wehr, Seckenheim und Neckarhauſen. Nach der Inſpektion der Marſch nach dem angenommenen Brandobjekt de Zuckerfabrik, unter klingendem Spiel der Feuerwehrkapelle treten. Das Objekt erwies ſich als vorzüglich geeignet zu⸗ faltung der verſchiedenen Manöver der Feuerwehr. Es war an genommen, daß in den an die ſchiefe Coehornſtraße angrenzenden Privathäuſern Feuer ausgebrochen ſei, das ſich, durch Südwind an gefacht, bereits über das große Fabrikationsgebäude erſtreckt h und nun auch die im Fabrikhofe gelegenen, an die Badgaſſe gre zenden Wohngebäude bedrohe. Dort griffen die Steiger Mobiliar und Menſchenleben mittels des Rettungsſchlauch⸗ n Kompagnien arbeiteten Stagats⸗ und ſtädtiſchen ereſſe folgten, et 4. Seite. Seusval⸗Anzeiger.(Abenbbkatt.) Mannheim, 12. Juſf. infolge der ſtrengen Abſperrung wenig zu ſehen bekam. Beſſer daran waren die tollkühnen Männlein und Weiblein, die die Dächer der angrenzenden Häuſer, ja ſogar die Telephonſtänder be⸗ ſetzt hatten; es war ein Bild, das an die Zeppelintage erinnerte. Der Rückmarſch der Kompagnien erfolgte von K 6 aus, der Vor⸗ beimarſch vor dem Kommando auf dem Marktplatz vor dem Buxbaumſchen Hauſe. Strammen Schrittes zogen die wackeren Wehrleute vorbei, denen man getroſt den Schutz unſerer Stadt bei Jeuers⸗ und anderen Gefahren anvertrauen kann. H. Das Großh. Landesgewerbeamt plant die Veranſtaltung einer Spezi alausſtellung elektriſch betriebener Einrich⸗ tungen für Kleingewerbe, Landwirtſchaft und Haushalt in der Großh. Landesgewerbehalle in Karlsruhe im Monat September dieſes Jahres. Sportliche Rundſchau. Aviatik. Berlin, 12. Juli.(Tel.) Das Kriegsminiſterium hat für die Flugwoche in Johannisthal Preiſe im Ge⸗ ſamtwert von 18 000 M. geſtiftet. Es ſind zwei Konkurrenzen geſchaffen worden, die beide die Bedingung ſtellen, daß der Be⸗ werber die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt und ſeine Maſchine mit Ausnahme des Motors in Deutſchland hergeſtellt iſt und die Führer der Aeroplane noch keinen Geldpreis über 5000 M. gewonnen haben. Der erſte Preis iſt ein Höhenpreis und beträgt 5000 M. für den erſten, 3000 M. für den zweiten und 1000 M. für den dritten Flieger. Der zweite Preis iſt ein Be⸗ laſtungspreis in gleicher Höhe wie der erſte Preis. Gewicht des Führers inkl. des Ballaſtes muß mindeſtens 140 Kg., die Flugdauer wenigſtens 5 Minuten betragen, ohne daß der Erd⸗ boden berührt worden iſt. Ausſchlaggebend für den Sieg iſt die höchſte Belaſtung. Ferner hat der Kriegsminiſter einen Ehrenpreis für denjenigen geſtiftet, der an beiden We bewerben teilnimmt, einen erſten Preis gewann und wie die anderen Wettbewerber die vorgeſchriebene Minimalleiſtung er⸗ füllt hat. kt⸗ 9 Kus dem Großhorzogtum. * Mühlhauſen(Amt Wiesloch), 12. Juli. Ueber die Bergſturz⸗Kataſtrophe, von der am Samstag mittag die Gemeinde Mühlhauſen betroffen worden iſt, ſei folgendes nach⸗ getragen: Die Erdmaſſe, die ſich in Bewegung ſetzte, um die fünf unten an der Kirchgaſſe gelegenen Anweſen zu zerſtören und deren Beſitzer und Anwohner— im ganzen 10 Familien— in einem Augenblick obdachlos und zu Bettlern zu machen, umfaßt lt. Heidelb. Tgbl.“ etwa 10000 Kubikmeter. Dieſe liefen, geſpal⸗ ten in große und kleine Klumpen, in wirrem Durcheinander den Hang hinunter, zum Teil noch beſtanden mit den grünen Reben und fruchtbehangenen Obſtbäumen. Zwiſchen ihnen klafften metertiefe Riſſe, die erkennen laſſen, bis in welche Tiefe ſich die! Erdbewegung erſtreckte. Die Aufräumungsarbeiten, an der ſich die Ortseinwohner mit Eifer und Anteilnahme an dem Mißge⸗ ſchick, das ihre Nachbarn betroffen, beteiligen, nehmen einen rüſtigen Fortgang, ſo daß die äußeren Spuren des Unglücks wohl bald beſeitigt ſein dürften. Nichtsdeſtoweniger war die Unfall⸗ ſtelle auch geſtern das Ziel einer großen Menge von Beſuchern, die erfreulicherweiſe nicht nur Neugierde, ſondern auch Anteil⸗ nahme bezeigten, indem manche Speude in die aufgeſtellten Sam⸗ melpüchſen floß. Erwähnung berdient, daß am„Eſſigberg“, ſo heißt der Berg, deſſen unteres Teil abglitt ein Bergrutſch von ſolchem Umfange, wie jetzt, noch nicht erfolgte; kleinere Bewegun⸗ gen ſollen aber, wie ältere Bewohner des Orkes zu erzählen wiſ⸗ ſen⸗ bereits in den Jahren 1869 und 1882 währgenommen wor⸗ Len ſein. * Karlsruhe, 12. Juli. Verfloſſene Nacht iſt auf noch Richt aufgeklärte Weiſe im Dachſtuhl des Hauſes Markgrafen⸗ ſtraße 1 Feuer ausgebrochen, das in kurzer Zeit den ganzen Dachſtuhl vernichtete. Bei dem Brande kam, wie bereits telegra⸗ phiſch mitgeteilt, das 6jährige(nach anderen Angaben 4½jährige) Döchtérchen des Packers Alfred Kirchmeyer dadurch ums Leben, daß ſich das Kind beim Ausbruch des Brandes unter Betkt flüchtete, und da es dort nicht bemerkt wurde, ver⸗ brannte. Zu dem Brande wird der„Bad. Pr.“ von anderer Seite noch weiter mitgeteilt: Gegen 1 Ubr bemerkten Paſſanten der Markgrafenſtraße, daß der Dachſtuhl des Hauſes Mark⸗ grafenſtraße 1 brenne. Sie alarmieten die Feuerwache. Bei Ankunft der Feuerwache ſtand der Dachſtuhl lichterloh in Flam⸗ men. Die Bewohner des Dachſtuhles, die Familſie des Packers Alfred Kirchmeyer, rechtſchaffene Leute, wurden im Schlafe von dem Feuer überraſcht. Nur mit dem notdürfkigſten bekleidet, flüchteten ſie in ein Nachbarhaus. Der Mann hatte die Kinder. deren das Ehepaar drei beſaß, aus dem Bett geholt und der Frau übergehen, die dieſe in Sicherheit brachte. Als man das 4½⸗ jährige Mädchen vermißte, glaubte man, es habe ſich auf der Straße verlaufen, da es mit den beiden anderen Kindern aus der brennenden Wohnung gerettet worden war. Der Brand war bereits gelöſcht, als ein Feuerwehrmann das Kind kot unter einem Bette liegend fand. Das Kind war von der Treppe aus wieder in die Wohnung zurückdelaufen, um, wie man annimmt, ſeine Kleidchen zu holen. Es wurde dann vom Feuer überraſcht und verſteckte ſich jedenfalls aus Angſt dann unter dem Bett, wo es den Tod fand. Der JFamilie Kirchmayer iſt alles verbrannt. ein Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bach⸗Feier in Heidelberg. Das 25jährige Jubiläum des Heidel⸗ derger Bachvereins und akademiſchen Geſang⸗Ver⸗ eius wird mit vier, ausſchließlich J. S. Bach gewidmeten Konzerten vom 23.—25. Oktober dieſes Jahres begangen werden. Dirigeuten find Philipp Wolfrum und Felix Mottl, Soliſten: Frau Noordewier, Frl. Philippi, Frau Lobſtein⸗Wirz, die Herren R. Fiſcher, Dr. Felix von Kraus, Joachim Kromer (Geſang), Karl Fleſch(Violine), Dr. Max Reger, Dr. Ph. Wol f⸗ um(Klavier, Orgel), Ph. Wunderlich(Flöte) u. a. Die Kon⸗ zerte finden in der neuen Stadthalle(mit großer, nun rein elektr. Orgel und neuer Orcheſter⸗ u. Choranlage), in der neuen Univerſitäts⸗ aula und in der Peterskirche ſtatt. Rothenburg ob der Tauber, das entzückende alte Städtchen war in den letzten Jahren immer häufiger der Zielpunkt vieler Künſtler, gab manchem Bilde alter Geſchichte ſeine Motive. Der moderne Menſch träumt ſich gerne in die gute alte Zeit, er be⸗ darf nur des ſinnfälligen Eindrucks, den ihm die Künſtler wiede⸗ rum vermitteln. Das Publikum greift deshalb gerne nach den Werken, die ihm in künſtleriſcher Form das alte Stadtbild Rothen⸗ burgs wiedergeben. Mit Liebe arbeiten auch die Maler an ſolchen Aufgaben. Dies zeigen auch wieder zwei Radierungen die im Verlag von Guſtav Schauer, Berlin erſchienen ſind und die von dem Maler Gerh. Auguſtin in hervorragender künſtleriſcher Weiſe gefertigt wurden. Das große Bild, auch ſchon im Forme: etwas außergewöhnlich, ſtellt Rothenburg in ſeiner ganzen Breite dar, man ſteht auf einem der gegenüberliegenden Hügeln, blickt in das tiefe von den Windungen der Tauber durchſchlängelnde Tal, und oben auf dem Plateau lagert in zauberhafte Silhouette das alte Städtchen mit dem charakteriſtiſchen Stadtturm, mit ſeiner gotiſchen Kirche, mit ſteinernen Feſtungswällen und den dicken, trutzig dreinſchauenden Wachttürmen. Kraft und Poeſie zugleich iſt in dieſem Bilde vereinigt, Wahrheit und Dichtung in künſtle⸗ riſcher Weiſe verbunden. Wir ſehen mit modernen Augen das altertümliche Städtchen, der Radierer kann ſeine Zeit nicht ver⸗ läugnen, es iſt ein modernes Bild eines alten Themas, das auch techniſch eine ausgezeichnete Leiſtung bedeutet. Das zweite Bild führt uns in das Städtchen ſelbſt, in die alte Rödergaſſe, die der Röderturm ſo maleriſch abſchließt. Seitlich ſprudelt der reizende Brunnen lebendigen Quell, zwiſchen die kleinen Häuschen ſchiebt ſich der Verkehr, eng wohnen die Menſchen beiſammen, traulich und heimlich, als ob es niemals innerhalb dieſer Mauer Streit und Leidenſchaft gegeben hätte. Wie das Geſamtbild Ro⸗ thenburgs großzügigen mächtigen Charakter trägt, ſo atmet das zweite Bild Intimität, Freundlichkeit und Liebe. Auch in die⸗ ſem Blatte hat der Radierer techniſch vorzügliches geleiſtet. Die beiden künſtleriſch ausgeführten Blätter werden ſicher viele Freunde finden, da auch der Preis ein außerordentlich niedriger iſt. Bemerken möchten wir noch, daß zwei Rothenburger Radie⸗ rungen des Künſtlers im Glaspalaſt in München ausgeſtellt ſind. Mentor. Der Verlag von Strecker Zur Heimatſchutzbewegung. u. Schröder in Stuttgart ließ ſoeben ein Buch über„Heimat⸗ ſchutz und Landſchaftspflege“ erſcheinen. Der in der Heimatſchutz⸗ bewegung wohl bekannle Profeſſor Dr. Eugen Gradmann, Landeskonſervalor in Stuttgart hat dies Buch geſchaffen und Herr Maler W. Strich⸗Chapell beſorgte die Illuſtrierung ſowie die Ausſtattung.([Preis M..20 für das vornehm kar⸗ tonierte Exemplar), Wir behalten uns vor, über das hübſche Buch noch eingehend zu referieren. Von Cag zu Jag. — Zu Tode gequetſcht. Frankfurt a.., 11. Juli. Geſtern abend gegen 11 Uhr wurde am Hauptbahnhof ein Stra⸗ ßenwagenwärter, der zwei Wagen zuſammenkoppeln wollte, und dabei zwiſchen die Pufer geriet, zu Tode gequetſcht. Ein Todesſterz. Wiesbaden, 12. Juli. Heute morgen 9½ Uhr ſchlug beim Abſägen eines Baumaſtes in der Wil⸗ helmſtraße der Aſt eine 15 Meter hohe Schiebeleiter um. Dabei ſtürzte der 42jährige ſtädkiſche Gärktner Königsreuter von der Leiter auf' die Straße. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurg nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. — Selbſtmord eines Ehepaares. München, 11. Juli. Der in Planegg ſtationierte Eiſenbahnſekretär Obern⸗ dorfer hat heute nachmittog in einem Hotel zu Tutzing am Starn⸗ berger See ſeine Frau und ſich ſelbſt erſchoſſen. — Verſchültet. Bochum, 11. Juli. Geſtern iſt es auf der Zeche Haſenwinkel gelungen, einen der beiden verunglückten Knappen aus den Geſteinsmaſſen hervorzuholen. Er war tot; auch der zweite Verſchüttete iſt zweifellos nich mehr am Leben. — Der Herzog von Sachſen Meiningen gegen den ſtudentiſchen Trinkzwang. Meiningen,(0. Juli. Die in Leipzig ſtudierenden Sachſen⸗Meininger hielten ver⸗ gangene Woche im„Thüringer Hof“ einen geſelligen Abend ah, der einen ſo fröhlichen Verlauf nahm, daß man auch an den auf Schloß Altenſtein weilenden Herzog Georg ein Begrüßungstelegramm richtete. Der Herzog drahtete zurück:„Eure Grüße, Ihr lieben Meininger, freuen mich ſehr, vorausgeſetzt, daß Eure Köpfe nicht illuminiert waren. Der unausgeſetzte Durſt iſt eine miſerable Angewohnheit; haltet ſie Euch fern. Georg.“ — Der Sturm aufs Fernſprechamt. Ham⸗ burg 11. Juli. Auf dem neu eröffneten Fernſprechamte in Hamburg fand geſtern eine mehr als dreiſtündige Betriebsſtörung ſtatt dadurch, daß faſt ſämtliche Teilnehmer das Amt gleichzeitig anriefen. Dieſem Anſturm der nahezu das Hundertfache des nor⸗ malen Betriebs ßetrug, konnte das Amt nicht gewachſen ſein. Dadurch wurde ein derartig großer Stromverbrauch notwendig, daß die Hauptſicherung durchſchmolz und die Betriebsſtörung herbeiführte. — Schwere Ausſchreitungen. Berlin, 12. Juli. Der„.⸗A.“ meldet aus Toulon: Die Gasarbeiter begingen ſchwere Ausſchreitungen. Sie durchſchnitten in einem Stadtviertel während der Nacht die Gasleitung an mehreren Stellen. In der Vannmeile der Stadt ſind die Laternen zerbrochen und die Gas⸗ kanaliſation zerſtört. Zwei Arbeitswillige wurden furchtbar ver⸗ prügelt, der eine wurde außerdem 24 Stunden lang ohne Luft und Nahrung in einer dunklen Kammer eingeſperrt gehalten. — Sungerſtreik. Trieſt, 11. Juli. Im bieſigen Ge⸗ fängnis des Landgerichts erzielte eine Anzahl unter der Anklage politiſcher Verbrechen feſtgehaltener Perſonen durch einen Hun⸗ gerſtreik ihre Freilaſſung. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Stuttgart, 12. Juli. Die erſte Kammer iſt heute nach mehrſtündiger Beratung und nachdem Kultusminiſter v. Fleiſch⸗ hauer entſchieden für den Fortbeſtand der tier ärztlichen Hochſchule eingetreten iſt, den Beſchlüſſen der 2. Kammer beigetreten und hat ſich mit dem Erſuchen an die Staatsregierung gegen den Fortbeſtand ausgeſprochen, die zur Aufhebung tierärztlichen Hochſchule erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Leipzig. 12. Juli. Der Muſikdirektor Erdmann Hart⸗ mann, der Gründer und Direktor des deutſchen Direktorenver⸗ bandes iſt 72 Jahre alt geſtorben. * Amſterdam, 12. Juli. Nach einer aus Indien einge⸗ gangenen Drahtnachricht wurde die Bevölkerung der malayiſchen Niederlaſſung von Saribanda auf der Inſel Siporah an der Weſtküſte Sumatras durch Eingeborene niederge⸗ macht. Am Tage noch der Tat, die am 29. Juni verübt worden iſt, kam es zwiſchen den Truppen und den Eingeborenen zu einem Zuſammenſtoß. 2 Soldaten wurden verwundet. * Paris, 12. Juli. Im Miniſterrat teilte Pichon mit, daß Venizelos den Konſuln der Mächte eine Note überreichte, worin an die Fürſorge der kretiſchen Regierung für die mohammedaniſche Minderheit erinnert wird. Es wird ge⸗ ſagt, daß Exekutivkomitee habe ausdrücklich den Willen der Schutzmächte nachgegeben und ſich auf die Beſchlüſſe der Nationalverſammlung ſtützend, die Konſuln gebeten, den Re⸗ gierungen mitzuteilen, daß die Abgeordneten mohammedani⸗ ſchen Glaubens ohne Eidesleiſtung an den Sitzungen der Nationalverſammlung teilnehmen können und daß die moham⸗ medaniſen Beamten ihre Pflicht ausüben dürfen. Ferner ſollen die mohammedaniſchen Beamten das Gehalt bezieher, ohne einen Treueid leiſten zu müſſe. 5 Berlin, 11. gerichtet werden. eee Die Miniſterwechſel. 85 Juli. Ein rheiniſches Blatt hafte ge⸗ meldet, der Kacſer ſelbſt lemer und Lentze ausgewählt, den erſten auf Grund per⸗ ſönlicher Bekanntſchaft, den andern auf Empfehlung führen⸗ der Männer der Handelswelt, die ſich bei der Kieler Woche in ſeiner Umgebung befanden.„Um der hiſtoriſchen Wahr⸗ heit“ willen ſtellen die„Münch. N. Nachr.“ feſt, daß dieſe Angabe falſch iſt. Mit Ausnahme von Dernburg und Rheinbaben, die aus eigenem Entſchluſſe gegangen ſind, hat der Reichskanzler und Miniſterpräſiden allein den Rücktritt der bisherigen Mimiſter veranlaßt und die Neubeſetzungen ſind ausſchließlich auf ſeinen Vor⸗ ſchlag erfolgt. Im Aeroplan über die Alpen. *Berlin, 12. Juli. Der geplante Aeroplanflug über die Alpen ſoll von Brieg aus über den Simplon nach Domo⸗ doſſola am 23. September ſtattfinden. Als Flugdauer ſisd 24 Stunden vorgeſehen. Bülow und Bethmaunn. Berlin, 11. Juli. Fürſt Bülow trifft bekanntlich am 15. Juli in Berlin ein. Der Reichskanzler Bethmann⸗Hollweg wird an dieſem Tage von ſeinem Gute Hohenfknow nach Berlin zurückkehren und mit ſeinem Amtsvorgänger zuſam men⸗ treffen. Das ruſſiſch⸗japaniſche Abkommen. * Petersburg, 12. Juli. Unter der Ueberſchrift„Man hetzt“ polemiſiert Menſchikow in der„Nowoje Wremja“ gegen die engliſche und franzöſiſche Preſſe, die als eine natürliche Folge des ruſſiſch⸗japaniſchen Vertrages eine drohende Haltung im Weſten erwarten. Die Bourgeoiſie Englands und Frankreichs fürchte einen Krieg und ſuche mit allen Mitteln zu erreichen daß der anſpruchsloſe ruſſiſche Nachbar für ſie Deutſchland be⸗ kriege. Rußland müſſe dieſe Aufgabe ablehnen. Die Redaktion bemerkt dazu, daß der ruſſiſch⸗japaniſche Vertrag den Frieden an der Weſtgrenze garantiere, denn die jüngſt in Eurvpa erkit⸗ tenen Niederlagen waren nur möglich, weil die mittekenropäi Mächte auf die Feindſchaft zwiſchen Rußland und Japan ge⸗ rechnet haben. Große Fenersbrunſt. W. Halifax(Neuſchottland), 12. Jui. In der Studt Campbelleon in Neubraunſchweig wüfkete eiur Feners brunſt, die die Banken, die Kirchen, das Hoſpftal und das vernichtete. 4000 Porſonen ſind obdachlos. 1 Kind üſ umgekommen. Die Verluſte werden auf 2 Mill. Doll. geſchäzßt Die Hitze in den Vereinigten Stanten. Newyork, 12. Juli. Die Hitze hält an. Weſterm u in Harrisderg hier zwölf Perſonen, in Philadelphia acht und drei Perſonen an Hitzſchlag geſtorben. Verliner Brufrherft. (Von unſerem Berliner Burennz 5 JBerlin, 12. Juli. Der neue Milifrkufckrrizer ſoll nach den Kaiſermanößvern nach der nen errichteten Militdr luftſchiffſtation Königsberg befördert und dort ers den. Gleichzeitig wird die 4. dentſche Miltiärkuftſch kſtrtium eim Berlin, 12. Juli. Henke frach wirde unler der n ein Flugblatt verbreitet, in dem die micht 5 ten Studenten erklären, daß ihnen inf der Zurückſetzung der Konſtitution s ſtudentiſchen eee lich gemacht ſei, ſich an den offiziellen Veranſtaltungen der Un⸗ verſität zu beteiligen. Die freie Studentenſchaft huf inpoigedeſſen für die Jubiläumsfeier der Univerſttät ein Beſonberes Prn⸗ gramm feſtgeſetzt und wird die Inbiläumsfeier in den Wagen vom 12.—14. Nov. in beſonderen Veranſtaltungen feiern 155 Der zweite Vizepräßdenn. JBerlin, 12. Juli. Als Nachforge von Hohenlohe⸗Langenburg im Vi Art des Reichs wird das Mitglied der Wirtſchaftlichen Veretnigung Gräfe genannt, falls die Reichspartei, der der Erbprenz als Hoſpitant angehörte, die Uebernahme dieſer Stellung ub⸗ lehnt. Natürlich iſt die Nennung nur Kombimakton. Bereid im Vorjahre war gelegentlich der Neuwahl des Präſtdtum die Rede davon, daß die Aniſemiten den Paſten des zweiten Vizepräſidenten beſetzen ſollten. Der Zuſammenbruch der neneſten Dentſchenhetze. Berlin, 12. Juli. Zu dem Brief des Katſers an den Präſidenten Madriz von Nicaragua wird von hieſiger unterrichteter Stelle mitgeteilt, daß dies Schreiben permut⸗ lich die Antwort auf die Mitteilung des Präſidenten Madriz iſt, die er vor einigen Wochen im Wege des Generalkonſulats in Berlin durch das Auswärkige Amt dem Kaiſer zugehen ließ und in der er die Uebernahme der Präſidentſchaft von Nicara⸗ gua anzeigte. Es wird richtig ſein, daß ſich in dem Briefe die Wendung„großer und lieber Freund“ findet. Das iſt aber die übliche Anrede. Die betreffenden Worte lauten in ſpaniſcher Sprache grande y buen amigo. So viel kann auch als beſtimmt geſagt werden, daß das Antwortſchreiben keine Wendung enthielt, die als eine Spitze gegen die Ver⸗ einigten Staaten gedeutet werden könnte. Es handelt ſich um einen politiſchen Brief, wie er als Antwort auf die Notifi⸗ zierung des Wechſels des Staatsoberhauptes in Freiſtaaten üblich iſt. Ein ſolcher Brief iſt auch dem gegenwärtigen Prä⸗ ſidenten von Venezuela zugegangen, nachdem dieſer die Ueber⸗ nahme der Präſidentſchaft angezeigt hatte. Die Anrede„großer und lieber Freund“ iſt als ein internationaler diplomotiſcher Gebrauch im Verkehr der Regenten mit den Präſidenten von Republiken vorgeſchrieben. Der Brief des Kaiſers enthält nichts weiter wie die üblichen Glückwünſche. Jeder Verſuch, ihn zur Aufreizung gegen Deutſchland zu benutzen, muß als kläglich bezeichnet werden. Ein intereſſauter wiſſenſchaftlicher Fund. ̃ Berlin, 12. Juli. Eine wiſſenſchaftliche Entdeckung erſten Ranges iſt dem Berliner Sanskritforſcher Prof. Dr. Hch⸗ Lüders gelungen. Der Gelehrte iſt zur Durchforſchung der bedeutenden Turfanfunde herangezogen worden, die vor kürzem aus Zentralaſien von einer Expedition gebracht wur⸗ den. Prof. Lüders gelang die Entzifferung von Dramen und Szenen aus dem Sanskrit, die etwa 5 Jahrhunderte vor den bisher bekannten Dramen Kalidaſas liegen. Damit iſt die Geſchichte eines der intereſſanteſten Zweige der indiſchen Literatur und des Dramas um 4 Jahrhunderke erweitert⸗ — habe die Miniſter v. Schor eee eene N Gomeral⸗Augeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Waunhem, 12. Juli. wird uns von unſerm fachmänniſchen Mitarbeiter aus Düſſel⸗ dorf geſchrieben: Die Verbandsbeſtrebungen im Roheiſen⸗ gewerbe haben zu dem Ergebnis geführt, daß die ſechs gemiſchten, rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werke, die ſich ſchon längſt verſtändigt hatten, vor einigen Tagen eine Konferenz mit ver⸗ ſchiedenen anderen Hochofenwerken über die Quotenfrage hatten. Hierbei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß die Eini⸗ gung der ſechs gemiſchten Werke auch noch nicht ſo ganz feſt iſt, daß ſie eine unbedingt ſichere Grundlage für ein Syn⸗ Dikat bildet. Immerhin haben ſie ſich doch ſo weit verſtändigt, daß ſie gemeinſam mit dem gemiſchten Werke verhandeln können. Wenn eine Mitteilung des Schalker Gruben⸗ und Hüttenvereins richtig iſt, ſo dürften die Verhandlungen doch noch weitere Schwierigkeiten zu beſeitigen haben, die den nicht ummittelbar Beteiligten genau bekannt ſind. Mit der Nieder⸗ rheiniſchen Hütte iſt eine Verſtändigung immer noch nicht erzielt, und daher iſt es verfrüht, aus den Verhandlungen der reinen mit den gemiſchten Werken weitere Schlüſſe auf das Zuſtandekommen der Roheiſen⸗Syndizierung zu ziehen. Die Auflöfung des Gas⸗ und Siederohr⸗ Sy ndikates hat eine ſehr ſtarke Nachfrage ſeitens der Händler und Verbraucher zur Folge gehabt. Es iſt jedoch nicht genau feſtzuſtellen, ob es ſich bloß um leere Anfrage oder um tatſächlichen Bedarf handelt. Die Preiſe dürften bis auf wefteres unverändert bleiben, jedoch erwartet man, daß in einiger Zeit eine Herabſetzung derſelben ſtattfinden wird. Wie verlautet, ſoll trotz der Auflöſung des Syndikates die Verkaufsorganiſation beſtehen bleiben. Was Tatſächliches an dieſen Gerüchten iſt, läßt ſich bei der Unklarheit der all⸗ gemeinen Lage vorläufig noch nicht feſtſtellen. Die Unklar⸗ heit, welche ſich auf dem geſamten Markte bemerkbar macht, iſt unter anderen auch auf die Einwirkung der amerikaniſchen Verhältniſſe zurückzuführen, jedoch macht ſich immer mehr die Anſicht geltend, daß der Einfluß der Vereinigten Staaten auf dem Weltmarkt gegenwärtig überſchätzt iſt, was zum Beiſpiel daraus hervorgeht, daß in England amerikaniſches Halbzeug kaum zu bemerken iſt. Auf dem Stabeiſen⸗ markte herrſchen gleichfalls ziemlich unklare Verhältniſſe, weil ſich die Händler immer noch nicht der durch die Ver⸗ eimigung der Werke geſchaffenen Lage anpaſſen können. Es iſt aber anzunehmen, daß, wenn erſt die Erkenntnis Geltung erlangt hat, daß hieran vorläufig nichts zu ändern iſt, die Zurückhaltung nachlaſſen und Aufträge in befriedigender Weiſe eingehen werden. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. Dortmund, den 5. Jult 1910. Der weitere ſtarke Rückgang für Montauwerte au der Berliner Börſe blieb auch in der abgelaufenen Woche nicht ohne Einfluß auf den Kohlenkuxrenmarkt. Von ſchweren Werten wurden namentlich Ewald bei ca. 50 500( 2000) weſentlich billiger angeboten. Niedriger ſind ferner Fröhliche Morgenſonne bei ea. 11 400, Langen⸗ brahm bet 24 400, Lothringen bei 29 800. Beachtet bleiben König Ludwig bei ca. 31 200 ohne daß ſich jedoch in dieſen Werten irgend⸗⸗ welche neunnenswerte Umſätze vollgiehen kofnten. Zu weiter weichen⸗ den Kurſen zeigte ſich einiges Intereſſe für Dorſtfeld und Graf Schwerin, von denen erſtere bei ca. 18 800 und letzte bei ca. 13 000 mehrfach ihre Beſitzer wechſeln konnten. Höher ſind Mont Cenis, die auf den günſtigen Verlauf der letzten Gewerkenverſammlung und auf die gleichzeitige Mitteilung einer Erhöhung der Ausbeute von 60 auf 100 pro Monat bis ca. 24 800 bezahlt wurden, ohne jedoch ihren Höchſtkurs behaupten zu können. Zu ungefähr letzten Preiſen blieben Königin Eliſabeth und Helene und: Amalie beachtet. Von Mittelwerten wurden namentlich Johann Deimelsberg bet 6250 mehr⸗ ſach umgeſetzt, Billiger ſind ferner nach einigen Umſätzen Freie Bogel bei 2150, Glückhilf Friedenshoffnung bei 2450, Hermann—III bei 4250, Oeſpel bei 3425, Tremonia bei 4550 und Schürbank und Char⸗ lottenburg bei 1750. Beachtet bleiben Deutſchland Haßlinghauſen bei 5250, Carolus Magnus bei 6900 und Eintracht bei—7100. Von Braunkohleukuren wurden Regiſer bei ca. 3325 mehrfach gekauft, dagegen ſind Bellerhammer, Humboldt und Lucher⸗ ziemlich unverändert. Weſentlich niedriger ſind Hamburg bei ca. 375. Die Feſtigkeit am Kalimarkte hielt in der abgelaufenen Berichts⸗ woche anfangs weiter an, und hatten faſt ſämtliche Werke Kursauf⸗ beſſerungen zu verzeichnen. Erſt gegen Schluß der Woche mußten die Kurſe infolge der matten Haltung der großen Börſen, ſowie gleichzeitig hiermit in Verbindung ſtehender Realiſierungen einen Teil ihres letzthin erzielten Gewinnes wieder hergeben. Im Vorder⸗ grunde des Intereſſes ſtanden Wilhelmshall und Rothenberg, die in⸗ folge der in der Gewerkenverſammlung gemachten günſtigen Mit⸗ teilungen ſprungweiſe anziehen konnten. Die Kuxen der erſteren Ge⸗ werkſchaft erztelten vorübergehend einen Preis von ca. 16 200 und die der letzteren einen ſolchen von ca. 3500 um jedoch bei Berichtsabgang 600 bezw. 150 unter ihrem Höchſtkurs zu ſchließen. Niedriger ſind ferner Glückauf Sondershauſen bei ca. 19 600, Burbach bei ca. 17 300, Carlsfund bei ca. 7700, Hohenfels bei ca. 9100, Roßleben bei ca. 41 70⁰ und Wintershall bei ca. 19 800. Gut behauptet ſind Einigkeit, Groß⸗ herzog von Sachſen und Laiſeroda, für die ſich bet ca. 7800 bezw. 9350 bezw. 10 700 mehrfaches Intereſſe zeigte. Von Mittelwerten wurden namentlich Deutſchland, Juſtenberg, Hanſa Silberberg, Heldrungen, Hermann und Siegfried 1 billiger zum Verkauf geſtellt. Weiter beachtet ſind Günthershall bei 5825, Hohenzollern bei 6200, Johannas⸗ Hall bei 5400, Thüringen bei ca, 6450 und Sachſen Weimar bei 6500. Höher ſind ſchließlich Reichskrone, die bei ca. 1900 mehrfach ihre Be⸗ ſitzer wechſeln konnten. Reges Intereſſe zeigte ſich für kleine Werte, von denen Guſtav Adolf, Emilienhall und Rothenfels bevorzugt wurden. Fallersleben und Mariaglück ſchließen eine Kleinigkeit ſchwächer. Am Aktienmarkte gaben die Kurſen ebenfalls etwas nach. Gut behauptet ſind Krügershall bei ca. 129 pCt. Von Erzkuxen ſind Wilöberg höher, dagegen Freier Grunder Bergwerksvereine niedriger erhältlich. *** Für die Zwiſchenbilanzen inländiſcher Creditbanken, die gemäß der neuen Zulaſſungsvorſchriften künftig gegebenenfalls zu veröffentlichen ſind, werden jetzt die Beſtimmungen des Reichs⸗ kanzlers vom 9. Juli 1910 veröffentlicht. Darnach bleibt es, was Termin und Thema anlangt, bei der bisherigen Gepflogenheit der 8 Berliner Großbanken: 1. Die Ueberſichten ſind für den letzten Tag des.,.,., 8. und 10. Monat des Geſchäftsjahres der Bank aufzuſtellen und ſpäteſtens am letzten Tage des folgenden Monats zu beröffentlichen. 2. Den Ueberſichten iſt folgendes Muſter zu Grunde zu legen: Aktiva: fremde Geldſorten u. Kupons, Wechſel und kurzfriſtige Schatzanweiſungen des Reiches und der Bundes⸗ ſigaten, Guthaben bei Banken und Bankiers, Reports und Lom⸗ bard, Vorſchüſſe auf Waren und Warenverſchiffungen, eigene Wert⸗ papiere, Konſortialbeteiligungen, dauernde Beteiligungen bei an⸗ beren Bankinſtituten und Bankfirmen, Debitoren in laufender Reechnung(Avaldebitoren) als Ergänzung, Bankgebäude, ſonſtige Immobilien, ſonſtige Aktiven; Paſſiva: Aktienkapital, Reſerven, Kreditoren in laufender Rechnung, Depoſitengelder, Akzepte und Schecks(Avalverpflichtungen, als Ergänzung) ſonſtige Paſſiven. Aktienkapital M. 400 000, die ſchwebende Schuld M. 384 479). Münchener Hefe⸗Konſerven⸗Fabrik.⸗G. Die General- verſammlung der Münchener Hefe-Konſerven⸗Fabrik.⸗G. ſoll auch über Liquidation beſchließen.[(Ende 1908 beſtand eine Unterbilanz von M. 48 135 bei M. 200 000 Aktienkapital). Erſte Bayeriſche Graphit⸗Bergbau.⸗G., München. Geſtern fand die Konſtituierung der Erſten Bayeriſchen Graphit⸗Berg⸗ bau.⸗G. mit dem Sitz in München ſtatt. Das Aktienkapital beträgt M. 2 Millionen. Dem Aufſichtsrat gehört u. a. Bankier Bürglin, Neuſtadt a. d. H. an. —** Telegraphiſche Handelsberichte. Erhöhung der Wanderlager⸗ und Warenhausſteuer. * Karlsruh e, 12. Juli. Mit der Bitte um Befürwortung hat der Verband ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibender des Großherzogtums Baden der Handelskammer Karlsruhe zwei Eingaben übermittelt, die er wegen der Erhöhung der Wanderlagerſteuer und der Warenhausſteuer an den badiſchen Landtag gerichtet hat. Der Eingabe, betreffend die Erhöhung der Wanderlagerſteuer, trat die Kammer einſtimmig bei, während die Unterſtützung der Petition, betreffend die Erhöh⸗ ung der Warenhausſteuer, gegen eine kleine Minderheit abge⸗ lehnt wurde. Zahlungseinſtellung. * Frankfurt a.., 12. Juli. Im Konkurs der Bankfirma Wertheimer u. Co.,, Büdingen, wird die Quote jetzt auf 2 bis 8 Prozent geſchätzt. Deutſche Gold⸗ und Silberſcheide⸗Anſtalt vorm. Rößler, Frankfurt a M. „Frankfurt, 12. Juli. Die Generalverſammlung geneh⸗ Aie die Anträge der Verwaltung, insbeſondere die Verteilung einer Dividende von 36 Prozent(i. V. 33 Prozent) und erteilte den Organen der Verwaltung Entlaſtung. Die ausſchei⸗ denden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Vereinigte Nord⸗ und Süddeutſche Spritwerke und Preßhefe⸗Fabrik Baſt.⸗G., Nürnberg. * München, 12. Juli. Die Aktionäre der Geſellſchaft wer⸗ den nunmehr zu einer am 6. Auguſt ſtattfindenden außer⸗ ordentlichen Generalverſammlung einberufen, die folgende Tagesordnung hat: 1. Erhöhung des Aktienkapi⸗ kals um 500 000 M. durch Ausgabe von 500 Stück Inhaberaftien . 1000 M. zwecks Ankaufs von Rektifikationsgeſchäften und Erhöh⸗ ung der Betriebsmittel. 2. Genehmigung zum Ankauf der Sprit⸗ Rektifikationsgeſchäfte der Firmen Anton Riemerſchmid, München, J. J. Tipp u. Co., München, und C. L. Runzlers Nachf., Regens⸗ burg. 3. Begebung der Aktien. 4. Ergänzung des Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 21. März 1910 bezüglich Aenderung des § 22 des Geſellſchaftsſtatuts leinſache Mehrheit für Generalver⸗ ſammlungsbeſchlüſſe unbeſchadet§ 275 Abſ. 2 des H. G. B. und§ 21 der Geſellſchaftsſtatuten). Niederdeutſche Bank, Dortmund. * Dortmund, 12. Juli. Konſul Hil d, Direktor der Eſſener Kredit⸗Anſtalt, Herr W. Meininghaus, perſönlich haftender Gefell⸗ ſchafter und Leiter der Dortmunder Filiale der Deutſchen National⸗ bank in Bremen, und Herr Wiscott, Teilhaber der Bankfirma Wiscott u. Co., ſind lt.„Frkf. Ztg.“ nach Berlin abgereiſt, um an den Verhandlungen der Berliner Großbanken über die Nieder⸗ deutſche Bank teilzunehmen. wurde bereits gekündigt. 85 Von der Berliner Börſe. „Berlin, 12. Juli, In der Kundmachung über die zum Börſenhandel zugelaſſenen 500 000 M. neuen Aktien der Dres⸗ dener Gasmotorenfabrik vorm. Moritz Hille in Dresden wird folgendes über die Ausſichten bemerkt. Im lau⸗ fenden Geſchäftsjahr iſt ſowohl der bisher zu lohnenden Preiſen erzielte Abſatz, als auch der Auftragsbeſtand— ohne Berückſich⸗ tigung der Ziffern des übernommenen Jacobi⸗Werkes— höher als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres und es wird auch in dieſem Jahre wieder ein befriedigendes Ergebnis zu erwarten ſein. Golderwerb für Deutſchland. * London, 12. Juli. Wie verlautet, wurden von der geſtrigen Goldzufuhr ca. 200 000 Pfd. Sterling von einer hieſigen Bank für Deutſchland erworben. *** (Telegramme unſeres Berliner Burcaus.) Flotter Geſchäftsgang bei der Weſtdeutſchen Montan⸗Induſtrie. (e] Berlin, 12. Juli. In unterrichteten Kreiſen der Weſt⸗ deutſchen Montan⸗Induſtrie heißt es, daß die Geſellſchaft im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr etwa 6000 000 M. netto mehr verdient habe als im Vorjahr(9 Prozent). Die Dividende dürfte alſo dieſes Jahr erheblich mehr betragen als im Vorjahr und auch mehr, als an der Börſe geſchätzt wird. Neues vom Dividendenmarkt. — Be rlin, 12. Juli. Die Dividende der Allgemeinen Elek⸗ trizikläts⸗Geſellſchaft dürfte dieſes Jahr 14 Prozent(18 Prozent) betragen. **** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) Fraukfurt a.., 12. Juli.(Fondsbörſe.) Mangels Anregung zeigte die heutige Börſe bei Eröffnung des Verkehrs eine durchaus luſtloſe Stimmung, und auch im weiteren Verlaufe fehlte es an Unternehmungsluſt. Die Kurſe ſetzten aber meiſtens bei be⸗ haupteter Tendenz ein, ohne eine beſondere Auregung zu erfahren. Was die einzelnen Gebiete anbetrifft, ſo zeigten Bahnen bei geringen Umſätzen ein unverändertes Ausſehen, Shantungbahn waren lebhaft gehandelt und höher bezahlt. Der Baukenmarkt war ebenſalls wenig beachtet, feſte Tendenz wieſen Kreditaktien auf, für Handelsgeſellſchaft und Diskonto⸗Kommandit beſtand vorübergehend Jutereſſe. Die ge⸗ ſchäftliche Bewegung auf dem Gebiete der Induſtriepapiere hielt ſich in engen Grenzen. Montanwerte blieben heute vollſtändig notizlos. Von Kaſſainduſtriewerten ſind chemiſche Aktien und Maſchinenfabriken bei geringen Umſätzen be⸗ hauptet. Elektriſche Werte haben nur eine geringe Veränderung er⸗ fahren. Browu Boveri lagen ſchwach, Schiffahrtsaktien befeſtigt. Auf dem Fondsmarkt haben Ruſſen feſte Haltung, von heimiſchen An⸗ leihen zeigte ſich etwas Bedarf für Zproz. Titres, ſüddeutſche An⸗ leihen gefragt. Der heutige Privatdiskont erfuhr eine Verſteifung inoflge der Zurückhaltung der Käufer, um g auf 3ic pct. Im wei⸗ teren Verlaufe war das Geſchäft ſtill, die Tendenz aber mit wenig An der Nachbörſe war nux geringe Unter⸗ Mangels beſonderer r ruhiger Hal Man 0 00 Stillegung einer Zeche. FFVVVFV Eſſen(Ruhr), 12. Juli. Die Zeche Katharing in Alten⸗ dorf wird kt. Frkf. Zig. eee demnächſt ſtillgelegt. Der Belegſchaft Check London unverändert, Phönix⸗Bergbau 4 Mb. Stadt⸗A. 1907——— D. Effekten⸗Bauk zurückzuführen iſt. Das Mißtrauen gegenüber Amerika im Berein mit den unbefriedigenden Gerüchten aus den heimiſchen und eng⸗ liſchen Kohlendiſtrikten ließ keine größere Unternehmungsluſt auf⸗ kommen. Das Geſchäft beſchränkte ſich wieder auf einige, ſchon in den Vortagen, von der Sekulation bevorzugten Werte. So lagen ruſ⸗ ſiſche Banken wieder recht feſt, während Petersburger Internationgle Handelsbank mit unveränderten Kurſen einſetzten. Kanadaaktten konnten infolge der großen Mehreinnahmen etwas anziehen. In Otaviaktien war das Geſchäft ziemlich lebhaft. Die Kurſe ſtellten ſich im ſpäteren Verlaufe auf größere Hamburger Käufe etwas höher. Türkenloſe gewannen auf Wiener Anregung pEt. Der Bankeu⸗ markt war wieder vernachläſſigt. Montanwerte teilweiſe aber überwiegend ſchwächer. In Renten war das Geſchäft nur ge⸗ ringfügig. Schiffahrtsaktien und Elektrizitätswerte bröckelten etwas ab. Auch im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill bei wenig veränderten Kurſen. Von elektriſchen Werten Pe Schuckert, ſowie Ediſonaktien ſpäter etwas an. Tägliches Geld 4 pCt. * Berlin, 12. Juli. Produktenbörſe. Die geſtrige Ver⸗ flauung der amerikaniſchen Getreidemärkte ſowie die matte Haltung Liverpools hatten hier ein vermehrtes Angebot zur Folge. Vor allem haben die Preiſe für Weizen bis zu 2½ verloren. Auch Roggen zeigte eine matte Tendenz, umſomehr als aus allen Gegen⸗ den aufklärendes Wetter gemeldet wird, und ſich die Offerten von Rußland ſowie aus den Donauländern vermehren. Hafer war ſchwächer infolge geringerer Lokonachfrage. Juliware war aber in Deckungen gefragt. Mais war ſtill und geſchäftslos. Rüböl zeigte uUnter dem Einfluß der höheren Preisnotierungen ſowie der ſchlechter lautenden Saatenſtandsberichte, feſte Tendenz; das Geſchäft war ſe⸗ doch ſehr ſtill. Wetter: aufklärend. **** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 12. Juli.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrt heute in äußerſt ſtiller Haltung und haben ſich die Kurſe wenig verändert. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Badiſche Bank—.—134.— Gewrbk. SpeyeröoE—.——.— Pfälz. Bank—.— 101.80 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 193.50 Rhein. Creditbank 139.40 139.20 Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 196.50 Südd. Bank 4118.— 117.75 Südd. Disc⸗Geſ.—.— 118.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sovdafbr.—.— 480.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 325.— Verein D. Oelfabriken 160.40 160.— Weſt..⸗W. Stamm 220——.— „„Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei 77.——— Durl. Hof vom Hagen—.— 232.— Eichbaum⸗Brauerei 110.——.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Kleinlein, Hedelberg—.— 185.50 Hombg⸗ Mefſerſchmittt 36.——.— Ludwigsh. Aktienbr. 218.——.— Mannh. Aktſenbr.—— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—— 185.50 „ Schwartz, Speyer 125.——.— „S. Welz, Speyer Mannh. Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverf. Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. 5 Bad. Aſſecuranz 1920 Continental. Verſtch.—.— Mannh. Verſickerung 700 Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 865 Württ. Transp.⸗Verſ.—. Juduſtrie. 73 .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.— Emaillw. Maikammer—.— Ettlinger Spinnerei—.— H. Fuchs Wgf. Holbg. Hüttenh. Spinneret Heddernh. Kupferw.u. 5 Südd. Kabelw. Frkf. 129.— 127. Karlsr. Maſchinenbau—.— 210. Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 248 Oberrh. Elektrizität fäl, Mühlenwerke— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 146. Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.5 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 131 Südd. Draht⸗Induſt. 139.—138. Verein Freib. Ziegelw. 120.— Spritſb.—.— 167.— Speyr ee ee eee e Aagegſbe 59006ne 6 ö ſiche!„Zauckerfbr. Waghäuſe B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.— Zuckerfbr. Frankenih Mannh. Dampfſchl. 48.——.— Zuckerraff. Mannh Frenkfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compa Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 3 11. 12 turz 189.35 169 33 50.838 80 816 80.416 80.683 20.405 20.46 Amſterdam Belgien 5 Italien Check Paris Paxis klurf Schweitz. Plätze Bien; 5 8 London 20.435 20.420 Napoleonsd'or ſlang—— brivatdislonto Staatspapiere. A. Deutſche. 11 12. 4% deutſch. Neichsanl. 102.— 102.05 8„1909———— 5 93 50 98.40%/ D1905 3% 19—B. Ausländiſche. 22 84.90 84 9005 Arg. k. Gold⸗A. 18 4% pr. fonſ. St.⸗Anl. 102.20 102.25/5% Chineſen 1896 4 do. do.1909-——„%„„ 1898 93.50 93.400½ Japaner Mexikaner äuß. 88/90 9 5 84.,70 84.75/3 Merikaner innere 4öadiſche St.⸗A. 90 1 100 90 101.—Bulgaren 5 4„ 1908/9 101.45 101 65½. italien. Rente 3 56 bad.St.⸗Olabg)fl 96.25 98.20 lbarrente 8% 8o idee e e 5%„ 1904 91 60 91.90 %„„ 1907—. 91.90ʃ8 II 4 apr..⸗B...1915 101.30 101.104½ neue Ruſſen 100 4„„ 1918 101.30 101.60½4 Ruſſen von 1880 9 8½% do. u. Allg. Anl..95 91.90ſ ſpan. ausl. Re 3 db..„.Obl. 83 40 83.80 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.50 100,60 VVV 91.90 92— 101.40 10L4004 81— 81.—Verztusliche Loſe 83.60 83.6008 Oeſterreichtſcher880 173 Türkiſche 82 Bank. und Verſicherungs-Aktien. 134.50 134 50 Oeſterr.⸗Ung Banuk 181! 117.26 117 25 Oeſt. Länderbank 124.60 12 169.5 169.75]„ Kredit⸗Anſtalt 208,28 209 113.10 113 10/ Pfälziſche Bank 101.10 101. 13925 130% Pfälz. Hyv.⸗Bauk 251 251—] Preuß. Hypotheknb. 145 50 475[ Deutſche Reichsbk 107 50 07 50ſ Nhein. Kreditbant 185 ½ 185 750 Röbein. Hyp. 157 157/,Schaaff). B 55 211.— Sidd. Baa 858 2 5— 1909 %„„„ 3 Heſſen von 1908 3 Heſſen 4 Sachſen Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handel s⸗Geſ. Comerſ. u. Oist.⸗G. Darmſtädter Bank Diarſche Bant Ditſ naſtai. Bant Diseoato⸗Comm. Dresdener Bant ditv 6. Seite, Senstun Augeiger,(Abendblatt“) Bad. Zuckerfabrik 196 10 197.— Süpd. Immobil.⸗Geſ. 91.50 91.80 Gichbaum Mannheim 112.—107.— Mh. Aktien⸗Brauerei 117.70 117 70 Parkakt. Zweibrücken 90 50 90.50 Weltzz. Sonne, Speyer 88 50 88.50 Cementwerk Heidelbg. 1482048 Famentfabr. Karlſtadt 128.—129.— Badiſche Autlinfabrik 479 479 Sh. Fabrik Griesheim 258.— 258.80 Farbwerke Höchſt 495.— 495.— Ver, chem. Fabrit Mh. 325— 325.— Chem. Werte Albert 481.—481.— Südd. Drahtind. Peh. 199.—189.— Akzumul.⸗Fab. Hagen 269.— 210.— Ate Böſe, Berlin 11.— 11— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 265% 265 5 Lahmever 112 3011230 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 157.156.30 Rheiniſche 130 70 130.70 Siamens& Halske 286.¼ 237 50 Gumi Peter—— 364.50 Weyß u. Freytag 149.30 149.70 Jochumer Bergbau 229— 229. Euderns 107.— 107.20 Coneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 203.25 201.50 Eſchweiler Bergw. 189.— 188.— Friedrichshütte Bergb, 134.— 132 30 Galſenktrchner 205.25 205.75 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Hedd. Ku. u. Züdd. Kb. 128.50 128.80 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 161.50 160.75 Jederwerk. St. Ingbert 83.50 81.—- Spicharz Lederwerke 108— 104. Ludwigsh. Walzmithle 160.— 160.— AÜdlerfahrradw.Kleyer 411— 411.50 Naſchinenfbr. Hilpert 83 20 83 20 Maſchinenfb. Badenuia 201.— 201.— Dürrkopp 425.——.— Maſchinenf. Gritzner 242.50 24230 Maſch.⸗Armatf. Klein 120— 120.— Pf. Nähn ⸗u. Faheradf Gebr. Kayſer 145.— 145.50 Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 19.— 19 Schnellpreſſenf. Frkth. 220.25 220.75 Ver.deutſcher Oelfabr. 60.— 160.25 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.60 119.40 Seilinduſtrie Wolff 135.—135.— 'wollſp. Lampertsm. 54— 53.90 Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.— Zellſtoffabr. Waldhof 260.60 260.50 Bergwerlsaklien. Härpener Bergbau 189— 139.25 Kaliw. Weſterregeln 217.70 215.50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 101.— 101.— Phönix 222.——— Br.Königs⸗u. Gaurah. 175.25 175.— Gewerkſch. Roßleben 000 00 115 00 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transporlanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 122— 122.— Hamburger Packet 140.¼ 141.50 Norddeutſcher Lloyd 108.½ 108 50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 157.½ 158 ſt. Südbahn Lomb. 21.— 21.— Pfandbriefe. Gotthardhahn—— Ital. Mittelmeerbahn— do. Meridionalbahn—— Baltimore und Ohio 107.— 107.— Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk..- afdb. 100.— 100. 4% Preuß. Pfandb.⸗ 4 r G. Pfobr.0s 100,20 100 20] Bank unk, 1919 101.— 101.— 4%„„ 1910 100.— 100.—10% Pr.Pfdb. imt. 15 100.10 100.10 4% f. HypB. Pfob. 100.10 100.104%„„„„ i00 0 93.40 92.40 ½%„„„ 14 84.— 94. 3116% Br. Bod.⸗Fr. 90 50 40.503,„12 91.30 91.80 4% Stred. Pfd. voo 99.60 99 70½ Pr.der.⸗Bk.⸗ Kleind. 60 ũ—P 8 unk. 0 99 50 99.70½ Pr. Ufdbr.⸗Bk. 4%„ Pfdbds..01 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unf. 10 99.50 99.70] Obl. undändb. 12—-——— 4%„ Pfobr. v. 0g 4% Rh. H. B. Bfb.)9 99 50 99.50 unz. 12 99.80 99.90%„„„ 1907 95.50 99.50 J%„ Bfpbr. v. 86 dd%„„„ 1912.80 99 80 80 a. 94 90.60 90.60%„„„ 1917 100.20 100.20 6% d.%06 91.60 91.604%„„„ 1919 101. 101.— 4%„ Gom.⸗bl. ziſ%„ verſchied. 91.— 91.— v. umt 10 100 50 100.50 ½„„„ 1914 91.—.— 8 ½%„ Gom.⸗Obl, 1% N9..⸗B..O 91.— 91.— 228 v. 87/1 91.80 91804% R. W. B. C. B. 10—-——„„ 7 4 1 e, v. 96706 91.70 91.50J3% Pf. B. Pr.⸗HO,.— 4% Pr. Pfob.unk. 09 99.— 99.— 14 8e. 78.95 78.95 E%„ 12 99.25 99 25 3%„ 14 99 70 99.70 Manntz. Berſ.-.⸗A. 693.— 690.— Fraukfurt a,., 12. Juli. Lreditaktten 209. ½, Biacants Contmanvit 185½. Darmtädter 130.25, Dresdarr Baul 157.— Hau Jalsgsſellſchaft 169.½ 174.50, Ungars 95.10. Tendaa:: Wachbörſe. Stgatsban 158,—. Lombarden 21. Deu ſche Bank 2351.—, Snibarden 20.%6, Vochumer 229.5% Stadtshahn 158.— 205.75, Saurgzüttte Elt. Kreditaktien 209.½, Diseonto⸗Fommandu 1 85.75 —. Berliner Effektenbörſe. W. Berlin) 12. Juli. Krrdtt⸗Aktien—.— 209,50 Diskonto Komm. 185.50 185./ Berlin, 12. Juli.(Deviſennotlerungen.) kurz Holland 169.35 169.25 viſta New⸗Dork 420.50 420.75 „ Belgien 80.80 80.80[kurz Wien 85.07 85.02 „ London 20,435 20.46[lang Wien „ Paris—.— 81.12 kurz Petersburg „Italſen 80.55 80.60 lang—— „ Schweiz 81.— 81.— nrz Warſchau—.——.— Berlin, 12. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) Krebitaktien— 209.J Laurahütte—.— 174 75 Dise.⸗Kommandit 185.50 185.50 Bbbal 220.75 Staatsbahn—.— 157.75 Harpener 188.¼ 189,% Lombarden 21.— 21.—] Tend.: beh Bochumer 228.— 228.75 Berlin, 12. Juli.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.46 20.46 Reichsbank 144 50 144.50 Wachſel Paris 81.15—.— Rhein. Krediibank 139.40 139.40 40% Meichsanl. 102.10 102.10 Rußfenbant 164 90 166.— „ 190—.——.—Schaaffh. Bankn 143.— 143 ae Reichzaul. 93.30 93.30 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.70 ,„ 1900—.——.— taatsbahn 157.75 158.— 4% Neichsanleihe 84.75 84.70 gombarden 21.— 21.— 3% Conſols 102.20 102.20 Baltimore u. Ohis 107.— 107.% 8%„190—.——.—Canada Vaeiſic 188.25 188 25 5 98.40 98.40] Hamburg Packet 140.70 141.20 8„„ 1099—.——.—Nordd. Kloyd 108 60 108.20 6% 84.70 84.70 Vochumer 229.% 227.75 40% Bad. u. 1991 100.75—.— Deutſch⸗Juxembg. 203.25 203 25 4%„ 1908%9—.——.— Dortianuder 92.50 92.½ 5 5 0———.—Gelſenkirchner 205.75 205% 8 8—.——— Harpener 188.½ 189.5% 35%% Bayern 92.10 92.— Laurahütte 174.½ 174 75 3* UHeſſen 9150 91.60 Phöntr 221 50 222.20 8 ſſen 81.— 80.90] Weſteregeln 216 20 214.50 20 en 85.50 83.30 Allg. Elektr.⸗Geſ. 265.50 265.20 147 97.40 97.75 Anilin 477.50 477.20 46 J—.——.—Anilin Treptomw—— 367.— AKaff. Aul. 190 98.— 93.— Brown Boveri 170.— 168.20 4e% Bagdadbahn 87.25 87.20 Chem. Albert 480.50 481.— —— Areditaktien 208% 209.¼ D. Steinzeugwerke 239.— 239.— 8 168. 168.¾ J Glb erf. Farben 488— 487 80 ter Bank 180. 180.¼ Celluloſe Kotheim 203.50 203 30 Dantſ Bank 147.— 156.— Nüttgerswerken 186 70 185.20 Dantſ 251.— 150.75 Touwaren Wiesloch 107.20 107.20 andit 185.50 185.50 Wf. Draht. Langend. 223.— 223.— duer Bantk 156,/% 156,% J Sellſtoff Waldhof 260.10 260.— Privatdiskont 3½¼% (Telegr.) Nachbörſe. Nariſer Börſe. 97.55 94.50 Bangne Ottomane 694.— 698.— 1637 1622 977⁵ 94.97 Paris, 12. Juli. Anfangskurſe. Staatisbahn—.— 158— Lombarden 21.— 21.— Debeers 486.— 488.— Eaſtrand 132.— 133.— Goldfteld 1583.— 156.— Randmines 219.— 222.— %/ Conſols 4 Italieuer 4 Japaner 3 Mexitaner 4 Spanier Anacondas Rio Tinto Chartered De Beers Caſtrand Geduld Goldftelds Kreditaktien Länderbank Staatsbahn Lombarden »Marinoten Kreditaktien Untonbank Länderbank Türk. Loſe Alpine Tabakaktien Staatsbahn Lombarden 76—00., J. 8. 3 Reichsauleihe 4 Argentinier Ottomanvank Amalgamated Central Mining Jagersfontein Wien, 12. Juli. Wiener Bankverein Wschſel Paris Wien, 12. Juli. Nachm..50 Uhr. Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Ungex. Kredit Wiener Bankverein Nordweſtbahn Holzverkohlung Tondoner Effektenbörſe. London, 12. Juli.(Telegr.) Aufangskurſe der ffektenbörſe. 82 716 8216 Moddersfontein 55 117 84— 84— Premier 8¼ 81½ 90% 90˙%ꝓ“ Randmines 8½ 807 102½% 102½ Atchiſon comp. 1005õ 101¼ 983% 93¼%Canadian 193% 194 35½ 35 ½% Baltimore 111½ 111— 93— 93½ Chikage Milwaukee 125 ½ 126— 17¾ 173/] Denvers com. 31 1 62— 59 ½% Erie 7/ 7½% Grand TrunkIII pref. 48— 48— ie„ ord.—27 15% 16½] Louisville 146½% 146 ½ 29˙½% 29¼' Meiſſouri Kanſas 33¼ 33% 17¼% 17/ Ontario 43% 44— 5½ 5½, Southern Pacifie 1I„ 2— 2½ Unton com. 166% 166¼ö 6½% 6½¼ Steels com. 72„ 72 8¼ 68¼] Tend. ſtill. Wiener Börſe. Vorm. 10 Uhr. 665.50 666.500 Oeſt. Kroneurente 95.10.10 496.50 497.—„ Papierrente 97.80 97.70 542.— 542 50„ Silberrene 97.80 97.80 739.20 739.50 Ungar. Goldrente 113.25 113.20 108.— 108.50, Kronenrente 92 20 92.10 117.46 117.480/ Atpine Monlan 737.20 741.50 95.32 95.32] Tend.: ruhig⸗ 666 20 666.700Buſchtehrad. B. 944— 940.— 1847 1847 Oeſterr. Papierrente 97 80 97.70 ——ujEᷣ.—„ Silderrente 97 80 97.80 608.— 608.—-„ Goldreute 116.45 116.30 889.— 840.— Ungar. Goldreute 113.20 113.10 542.— 542.— Kronenrente 92.20 92.10 497.— 497.— Wch. Frankf. vifta 117.48 117.50 257.— 259.—„ London„ 240 80 240.25 741.— 741.-(„ Paris„ 95 32 95.83 ————, Amſterd.„ 199.07 199.07 —.——.—Napoleon 19.09 19.09 2650 2650 Marknoten 117.48 117.50 740. 739.—Ultimo⸗Noten 117.47 117.47 108.20 108.50] Tend.: fuhig. (Telegram Viehmartt in Maunheim vom 7. Juni. richt der Direktion). Berliner Produktenbörſe. Hevlin, 11. Juli. Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netts Kaſſe. .)(Produktenööreſ e⸗) 11. 25 Weizen per Juli 211.50 209.75 Mais per Juli—.——.— „ Sept. 193.— 191—„ Auguſt—.— „Ott. 193.75 191.50„Sept 185:;— Roggen per Juli 146.50—.— 5———.— „Sept. 152 25 158.75 Rüböl per Okt.—.——.— „SOkt. 153.25 151.75„Dez. 51.20 51.20 „ Dezbr.—.—-— 85 51.10 51.20 Hafer per Juli 150.50 150.75 Spiritus 70er locko———.— „Sept. 152.50—.—Weizenmehl 27.75 28. „Okt.—.——.—[Roggenmehl 20.10 20.10 Budapeſter Produktenbörſe. Budapaſt, 12, Juli, Setreidemarkt.(Delegramm.) 11. 12. per 30 lg per 50 kg Weizen per Okt. 9 38— ruhig 9 31—— willig „„ April 959—— 953—— Roggen per Ar 7108—— ruhig 7105—— willig 5 pril——————— Hafer ver Okt. 729—— xuhig 718—— willig Mais per Juli 550—— 548— 5 Auguſt 5565—-—— ruhig 551—— willig „„ Mai 557—-— 554— Kohlraps Augu! 1200—— ſtetig 12 00—— ſtelig Wetter: Schön. 1*** (Amtlicher Be⸗ Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 70 Ochſen a) vollfleiſchige ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes höchſtens 7 Jahre alt 90—00., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 88—00 Mk., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 86—00 Mk., d) gering genährte jeden Alters 82—00 M. 65 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlacht⸗ wertes 78—80., b) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere e) gering genährte 72—00 M. 1194 Färſen(Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder döchſten Schlachtwertes 84—88., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 76—80., c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 72—84., d) mäßig genährte Kühe, Färſen und Rinder 66—78, ., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 60—64 Mark. 309 Kälber: a) feine Maft⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälb er 105—09 Mark, d) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 100—00 Mark, e) geringe Saugkälber 95—00 Mark, (Freſſer) 00—00 Mark. d) ältere gering genährte 6 Schafe a) Maſtlämmer und füngere Maſtgammel 84—00 Mark, b) ältere Maſthammel 80—00 Mark, e! mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 76—00 Mark. 1715 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 71—00 Mark, d) fleiſchige 70—00 Mark, e) gering entwickelte 69—00 Mark, d) Sauen und Eber 62—64 Mark. Es wurden bezaßhlt für das Stück: 000 Luxus⸗ pferde: 0000—0000 M. 90 Arbeitspferde: 000—0000., 00 Pferde zum Schlachten: 00—000., 000 Zucht⸗ und Nutz⸗ vieh: 000—000., 00 Stück Maſtvieh. 00—00., 00 Mil ch⸗ kühe: 000—000., 000 Ferkel: 00.00—00.00., 6 Ziegen: 12—26 M. 0 Zicklein:—0., 00 Lämmer 00—00 M. Zu⸗ ſammen 3865 Stück. Handel mit Großvieh mittelmäßig, mit Kälber u. Schweine lebhaft ⸗ Hafenbezir Hafenbezirk Sci8ahrtz Aaßhrtten im kangheiner Zafenverteht k Nr. 7. Angekommen am 8. Juli 1910. D. Schuhmacher„Th. Schürm. 24“ v. Homberg, 25 090 Dz. Kohlen. A. Bretzer„Konr. Helene“ von Ruhrort, 2400 Dz. Kohlen. G. J. Touw„Brüdertreu“ von Antwerpen, 6170 Dz. Getreide. Ga. Spechi„Anng Marta“ von Rotterdam, 8100 Dz. Holz. Ant. Stark„St. Maria“ von Rotlerdam, 7750 Dz. Holz. Leo Kok„Chriſtine“ von Rotterdam, 6270 Dz. Holz. Gg. Itzſtein„Rigs“ von Rotterdam, 7900 Dz. Holz. Rheinau. Angekommen am 10. u. 11. Juli 1910. Eichhoff„Agnes“ von Rotterbam, 6750 Dz. K WM. Worſch„Anna“ von Rotterdam, Ad. Egner„Lina“ von Ruhrort, 3400 Dz. Kohlen und Koks. Hch. Pickert„Gertrud“ von Walſum, 7400 Dz. Kohleu. J. Klever„V. F. R. 15“ von Ruhrort, 10 840 Dz. Kohlen. Joh. Krüger„Amor“ von Weſſeling 12130 Dz. Braunkohlen. W. Trimborn„Hel. Mathilde“ von Walſum, 7910 Dz. Kohlen. W. Dungs„Einigkeit“ von Neuß, 7150 Dz. Kohlen. J. Schnarrpfeil„Raab K. 12“ von Weſſeling, 13 500 Dz. Braunk. A. Höfer„Gertrud“ von Ludwigshafen, leer. Joſten„Baſalt 8, von Ruhroxt, 16 550 Dz. Kohlen und Koks. P. Reitel„Mathilde“ von Ruhrort, 3110 Dz. Kohlen und Koks. D. Mareus„Johanna 2“ von Ruhrort, 14 500 1 Kohlen u. K. len u. K. 9000 Dz. Kohlen und Koks. Würze, weil dieſe gut, ausgiebig und im Gebrauch billig iſt. G. Nachtigall Guſtavsburg“ von Alſum, 16 510 Dz. Kohlen u. K. Hch. Wicken„Rheinländer“ von Ruhrort, 4030 Dz. Kohlen u, K. M. Möhlen„Gute Gunſt“ von Ruhrort, 8630 Dz. Kohlen u. K. L. Mahl„Joſ. Schürmann 3“ von Walſum, 16 430 Dz. Kohlen u. K. M. Mellinghoff„Kaiſer Joſeph II.“ v. Obg., 7030 Di. Kohlen.K. M. Stiehl„Occauus“ von Walſum, 8770 Dz. Kohlen und Koks, *** Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Kelegramme. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Aoyd, Bremen. Maunheim, 12. Jui. 11. Juli. Dampfer Scharnhorſt angekommen Bremer⸗ haben, Dampfer Derfflinger angekommen Bremerhaven, D. Seydlitz angekommen Colombo, D. Pork angekommen Colombo, D. Prinz Ludwig angekommen Aden, D. Greifswald angekommen Antwerpen, D. Gotha angekommen Antwerpen, D. Kaiſer Wil⸗ helm II. abgefahren Cherbourg, D. Roon abgefahren Shanghai, D. Köniain Luiſe abgefahren Newyork, D. König Albert abge⸗ fahren Neapel, D. Schleswig abgefahren Neapel, D. Neckar ab⸗ gefahren Neapel, D. Rhein paſſiert Dover, D. Main paſſtert Dover. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/, Telephon 180. ** 1* Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Rr. 56 und 16327 12. Juli 1910. 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Teil: Franz Kircher, ür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, B. m. b. S. Direktor: Eruſt Müller. Kindernabhrun Der Mllch zugesetzt, gedelhen die Klnder gräentig. Es WIrkt hlutbildend, gibt straffe Muskeln und stärkt wogen des hohen Gehaltes an Rährsalzen das Knochengerüst.“ Aerzilich ampfohfen.— Niederlagen dureh Plakate kenntfich. SAN Berſin, S. 42 ftterstr.N Wien-Paris. T Mochen Iösterlos Zr Frobe Kolz& Lig. O 4, 8/9 Fleltrische Bügeleisen Stromkosten bei Krafttarif—7 Pfg. pro Stunde „ Lichttarif 12—16„ Besonders im Sommer unentbehrlich für die Hausfrau. 7* 7** 7275 banmelten Telephon 662 und 2032. e eee + Aeu auigenommene Mitglieder: Jauug Frledrich NMachf.(Inh. 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Polſzeibe vom 12 Juli 1910. (Schluß⸗) Epileptiſche Anfälle. Geſtern nachmittag erlitt eine im hieſigen Obdachloſenaſyl untergebrachte Frau in einem Zim⸗ mer des Rathauſes einen epileptiſchen Anfall und wurde in bewußtloſem Zuſtande nach ihrer Wohnung verbracht.— Ebenſo fiel geſtern abend auf dem Paradeplatz hier infolge eines epilep⸗ tiſchen Anfalls ein lediger Tüncher von hier zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Er wurde mit dem Sanitätswagen in das Allgem. Krankenhaus verbracht. Verhaftet wurden 21 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Inſtallateurlehrling und ein Taglöhner von hier wegen Diebſtahls bezw. Hehlerei und ein vom Unterſuchungsrichter in Elberſeld wegen mehrfachen ſchlveren Diebſtahls zur Verhaftung ausgeſchriebener Platten⸗ leger aus Barmen; außerdem ein Spengler von Oberhauſen wegen Diebſtahls und ein Taglöhner von Lampertheim wegen Sitt⸗ lichkeitsvergehens. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Landau, 10. Juli. Geſtern mittag erhängte ſich während des Stalldienſtes der Kanonier Liſt von der 5. Batterie des 12. Feld⸗Artillerie⸗Regiments, aus Neuſtadt a. A. gebürkig. Der Grund zum Selbſtmord ſoll in Familienangelegenheiten zu ſuchen ſein. S. Maulbronn, 11. Juli. Der Schultheiß Paul Goll von Freudenſtein, der vor etwa 3 Wochen wegen Unter⸗ ſchlagung und Verdachts des Betrugs und der Urkundenfälſchung durch das hieſige Amtsgericht in Haft genommen, bald darauf aber durch Beſchluß der Strafkammer Heilbronn wieder auf freien Fuß geſetzt worden war, iſt am Samstag durch den Unter⸗ ſuchungsrichter des Amtsgerichts Heilbronn wegen Unter⸗ ſchlagung in einer Reihe von Einzelfällen feſtgenommen worden. Goll der erſt 29 Jahre alt iſt, hat dem Unterſuchungs⸗ richter ſeine Verfehlungen zum Teil bereits eingeſtanden. Die veruntreuten Gelder ſollen die Summe von ca. 5000 Mark er⸗ reichen; die Höhe iſt aber zur Zeit noch nicht feſtgeſtellt. Die Fehlbeträge ſind durch Verwandte Goll's teilweiſe gedeckt, eine öfſeutliche Kaſſe üt nicht geſchädigt. Die unmittelbare Urſache zu Hebelſtraße 9 3 Tr. 52112auſprüche unter Nr. 52105 2 an die Erxpedition d. Bl. 52113 an die Expedit. dſs. 5 Haſenſtr. 4 gr. Z, gr. K. U 5, 19 Zimmer an Herr o. — Näh. 3. Stock dafſ 19253 Fräulein zu verm. 34111 dem Vergehen Goll's ſoll, wie in den Fällen von Löchgau und Stockheim, darin zu ſuchen ſein, daß Goll über ſeine Mittel lebte, insbeſondere einen übermäßigen Hang zum Jagen hatte. Gerichtszeitung. Mannheim, 6. Juli. Strafkammer J. ſitzender Landgerichtsrat Dr. Aberle. Eine Wechſelfälſcherin iſt immerhin eine ſeltene kriminelle Erſcheinung. Die 29 Jahre alte A. Ehefrau fälſchte am 30. April Is. unter einem Wechſel über 500 Mark das Akzept eines ge⸗ wiſſen Ferdinand Mack in Neckargemünd. Der Kaufmann Emil Börtlein, bei dem der ihr beauftragte Agent Schittler den Wech⸗ ſel diskontieren ſollte, ſchöpfte Verdacht, daß es mit dem Papier nicht richtig ſein könne. Darauf ſchrieb die A. einen Brief, laut welchem Mack den Wechſel anerkannte. Dieſen an Börtlein adreſ⸗ ſierten Brief unterſchrieb ſie„Ferdinand Mack“ und gab ihn ſelbſt bei der Poſt in Neckargemünd auf. Wie man ſieht, ließ die Frau kein Mittel unverſucht, um ihr Ziel zu erreichen. Das Ur⸗ teil lautete auf 4 Wochen Gefängnis. Der 35 Jahre alte Mechaniker Karl Hirſchmann war Teilhaber der Automobilfabrik Hirſchmann, Wilk u. Co. die mit etlichen Arbeitern in der Dalbergſtraße hauſte. Die Inhaber waren eine Zeitlang Stammgäſte des Apollo⸗Kabareis und mach⸗ ten Zechen von 30 bis 120 Mark, die das Haupt der Firma, Wilk, alle aus der Geſchäftskaſſe bezahlte. Hirſchmann machte dabei die Bekanntſchaft der Sängerin Gertrud Gottſchalk, die ihn etliche Male anpumpte und ihm dafür eine Anzahl Pfandſcheine auf Schmuck ete zum Pfande gab. Das gellehene Geld ſtammte aus der Geſchäftskaſſe und die Pfandſcheine wanderten deshalb auch in dieſe. Später behauptete die Kabarettiſtin, ſie habe Hirſch⸗ mann die Scheine zum Auslöſen gegeben und nicht als Pfand. Das Schöffengericht verurteilte Hirſchmann wegen Unkerſchla⸗ gung zu einer Geldſtrafe von 400 Mark. Heute hatte die Straf⸗ kammer als Berufungsinſtanz die nicht leichte Aufgabe, den gor⸗ diſchen Knoten dieſer berwickelten Verhältniſſe zu löſen. Sie ſprach den Angeklagten Hirſchmann frei. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Ebertsheim. Der Verkauf von Speiſeeis en Kinder unter 14 Jahren iſt den Hauſierern unterſagt. Zwei Verkäufer, die dieſer Beſtim⸗ Vor⸗ ds. mung zuwiderhandelten und dafür mit 2 Mark Geldſtrafe belegt wurden, legten Berufung ein. Es bleibt jedoch bei der Strafe. Der 28 Jahre alte Kaufmann Karl Schweizer aus Bruch⸗ ſal war von der Champagnerkellerei Coſſé u. Co. als Vertreter für Baden. Württemberg und Bayern angeſtellt. Sein Gehalt betrug 250 Mark monatlich wozu noch 5 Prozent Proviſion ka⸗ men. Obwohl er kein Recht hatte, Geld einzuziehen, kaſſierte er beim Apollotheater 94,80 Mark, bei Wirt Alfred Dillmann in Worms 164 Mark und 158 Mark ein. Bei den Prozeſſen, die der Firma Coſſé deshalb entſtanden, drückte er ſich durch allerlei Ausreden, wie er habe eine dringende Reiſe nach Berlin, er überſiedle nach Leipzig, er ſei krank, ſtets um die Zeugenſchaft herum, weshalb er auch wegen Vergehens gegen§ 338 angeklagt iſt. Das Urteil lautet auf 4 Tage Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft, und 150 Mk. Geldſtrafe oder 30 Tage Haft. Mannheim, 7. Juli. Strafkammer III. Vor⸗ ſitzende Landgerichtsdirektor Wengler. Der Heizer Karl Joſeph Eckert aus Rödelheim beförderte auf dem Wege des böhmiſchen Zirkels am 6. Mai ds. Is., in den Wirtſchaft k 7, 26, 17—18 Mark aus der Einſchenkkaſſe. Ein paar Tage darauf ſuchte er eine Wiederholung dieſer gewinn⸗ bringenden Armbewegung, wurde aber beobachtet und zog den Arm zurück. Um die gleiche Zeit herum nahm er dem Schußh⸗ macher Karl Franz in der Friedrichsſelderſtraße ein Stück Sohl⸗ leder im Werte von—6 Mark weg. Vom Schöffengericht iſt Eckert zu 3 Monaten Gefängnis verurtellt worden. Seine Be⸗ rufung bleibt ohne Erfolg. S. Heilbronn, 10. Juli. hieſige chwurge⸗ richt hat geſtern den früheren Schultheißen und Grundbuch⸗ beamten Benz von Löchgau wegen der bekannten Unterſchla⸗ gungen zu(Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte war geſtändig, in den letzten 18 Jahren in Hofen, Wahlheim und Löſchgau im ganzen in 79 Fällen gefälſchte Pfand⸗ und Hypotheken⸗ briefe im Geſamtbetrag von 461,570 Mk. ausgeſtellt und davauf vom Privatſparverein Künzelsau 166268 Mk. von der Spax⸗ kaſſe Bretten 295,284 Mk. aufgenommen zu haben. Bei beiden Kaſſen zuſammen iſt noch eine Summe von 190,967 M. ungedeckt und muß vom Stgat erſetzt werden. Schultheiß Boſch von Stock⸗ heim, der ſich ganz ähnliche Vergehen hatte zu ſchulden kom laſſen, iſt vor einigen Wochen zu 7½ Jahren Zuchthaus de teilt worden.* — 2 55 Das S 8. Seite. Einladung. Zur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ fahrt auf Dieustag, den 26. 2 1910, nachmittags 3 lthr, in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes[(N 1) dahier an⸗ bergumt Die Tagesorbuung enthält folgende Gegenſtände: 1. Verkündung der ſtädt. Rechnungen, ſowie des Rech⸗ nungsabſchluſſes der ſtädt. Sparkaſſe für 1909. 2. Erwerbung von Liegenſchaften. 8. Verkauf von Gelände in der 15. Sandgewann. 4. Herſtellung der Liabigſtraße II. Teil von der Schim⸗ perſtraße bis zur Max Jofefſtraße. 8. Herſtellung der Wilhelm Wundtſtraße von der Belfort⸗ ſtraße bis zur Karpfenſtraße. 8. Herſtellung von Straßen in Huben im Stadtteil Waldhof. 7. Herſtellung von Straßen auf dem Gelände der Zucker⸗ raffinerte Mannheim. Waſſerverſorgung der Stadt Maunheim. 9. Erweiterung der Viehhofaulage. 10. Bereitſtellung von Räumen in der Kunſthalle an den Mannheimer Kunſtverein. 11. Errichtung weiterer Hauptlehrerinnenſtellen an der Höheren Mädchenſchule. 12. Aenderungen und Neueinrichtungen im neuen Schul⸗ hauſe im Stadtteil Feudenheim. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Berſammlung ergebenſt eingeladen. Zu Ziffer—5, 9 und 12 der Tagesordnung ſind am Dage der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne zur Einſichtnahme für die Herren Mitglieder des Bürger⸗ zusſchuſſes im Sitzungsſaale ausgehängt. Mannheim, den 11. Juli 1910. Der Stadtrat: Martin. Einladung zur Ernenerungs⸗ und Ergänungswahl in den Stiftungsrat der Rorih und Aaroline Lenel⸗Sliftung. Die Dienſtzeit der Stiftungsratsmitglieder, Herren Pr, Theodor Alt, Stadtrat, 8 Wilhelm Darusſtädter, Kaufmann, iſt abgelaufen und es hat deshalb für dieſe eine Erneue⸗ rungswahl auf eine ſechsjährige Amtsdauer ſtattzufinden. Die Wahl etfolgt nach§ 2 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittelſt geheimer Abſtimmung, und zwar auf Grund der vom Stiftungsrat und Stadtrat ge⸗ meinſchaftlich aufgeſtellten und vom Großh. Bezirksamt ge⸗ nehmigten Vorſchlagsliſte, welche folgende Namen enthält: 1. Dr. Alt Theodor, Stadtrat, 2. Darmſtäbter Wilhelm, Kaufmann, 3. Engelhard Robert, Fabrikant, 4. Imhoff Auguſt, Privatmann, 5. Dr. Wertheimer Emil, pr. Arzt, 6. Sauerbeck Richard, Direktor. Außerdem iſt für das am 16. Januar 1910 verſtorbene Mitglied des Stiftungsrats, Herrn Stadtrat Emil Ma⸗ 57775 eine Ergänzungswahl für deſſen Reſtdienſtzeit, d. f. is März 1912, vorzunehmen. Die hierfür vom Stiftungsrat und Stadtrat gemein⸗ ſchaftlich aufgeſtellte und vom Gr. Bezirksamt genehmigte Vorſchlagsliſte enthält folgende Namen: 1. Küllmer Heinrich, Privatmann 2. Dr. Frauk Ludwig, Rechtsanwalt 3. Teſcher Ludwig, Stadtrat. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, den 26. Juli 1910, nachmittags von—3½% Uhr in das Rathaus(N J) 2. Stock, Zimmer Nr. 18 anberaumt, woßzu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zu⸗ ſtellung eines Wahlzettels ergebenſt eingeladen werden. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürſen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſollen bei der Wahl von ein bis ſechs Perſonen ein Oktavblatt, ſomit 8 des normalen Aktenbogens von 33 zu 42 Zentimeter groß and von mittelſtarkem Schreibpapier ſein und ſind außer⸗ halb des Wahllokals mit dem Namen derfenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. Mannheim, den 11. Juli 1910. Der Stadtrat: Martin. der Gewann Vordere 204 Klemann. 203 uuvmolzz Bekanntmachung. Die Lieſerung von Verbandmute⸗ rialien für die Krankenauſtalt betr. Das Allgemeine Krankenhaus hier hat einen unge⸗ fähren Bedarf pr. 1910/11 von: ca. 60 000 m Kompreſſen⸗Gaze, 95/100 om breit, in Stücken à 40 m, „10 000 m Binden⸗Gaze, 3 40 m, „ 2500 m Cambric, 120 om breit, „ 3 000 m Calico, 110 om breit, 75 600 Eg Verbandwatte, Pakete à 1 Kg., 15 350 Tafeln gewöhnliche Watte, 75/130 em groß und ca. 360 Er ſchwer, „ 200 m la ſchwarzen Gummiſtoff, „ 600 kg Ja Zellſtoff⸗Watte in 4 kg⸗Paketen und glat⸗ ten Lagen. Die Lieferung ſoll im Submiſſtonsverfahren vergeben werden. Angebote hierauf wollen mit der Aufſchrift„Lieferung von Verbandmaterialien für die Krankenanſtalt“ verſehen, bis Samstag, den 28. Juli 1910, nachmittags 4 Uhr, auf dem Buxeau der Krankenhausverwaltung eingereicht werden. Die Muſter der zu liefernden Stoffe können inzwiſchen jeweils täglich nachmittags zwiſchen 2 und 5 Uhr auf vor⸗ genanntem Bureau eingeſehen werden. Wir machen darauf aufmerkſam, daß von den einzelnen Artikeln bezw. Stoffen je 2 Muſter, und zwar bei ſolchen, wo das Längenmaß in Betracht kommt, in der Größe von 20 em durch bie Breite einzureichen ſind. 60 Muſter und Ofſertbrieſe ſind getreunt von einander zu Iien. Die erſteren ſind mit ſortlaufenden Nummern, die mit jenen des Briefes übereinſtimmen müſſen, zu verſehen. Der Briefumſchlag, das Paket ſelbſt, noch aber die einzelnen Muſter dürfen mit Firmenſtempel oder Sie⸗ gel, ebenſo der Angabe des Preiſes verſehen ſein. Anzufügen geſtatter wir uns noch, daß Angebote, die wicht den Borſchriſten unſerer Bedingungen eutſprechen, von der Nonkurrenz ausgeſchloſſen bleiben. Bei Qualität und Preisangabe behalten wir uns vor, einzelne Artikel geteilt zu vergeben. Die eingereichten Angebote treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen vom Eröffnungstermin an gerechnet, uns gegen⸗ über außer Kraft. 95/100 em breit, in Stücken Mannuheim, den 9. Jult 1910. 20⁵ Kraukenhaus⸗Kommiſſion: BV.: Deuzel. Sommer. Badische Sauerstoff-Werke Schenkenzell, G. m. b.., 8801 Hletern jedes dunntum Sauerstoff. in jeder belleben Stüc- Wechliels Formuldre u ben n u Dr. B. Sauds Buchdruckerei G. m. b. 5. Bauarbeiten⸗Vergehung. Für den Neubau eines Schulhauſes der Gemeinde 70 DES AN 2 EIG F. Ilvesheim ſollen nach Maß Gestern Abend 7 Uhr entschlief nach schwerem Leiden unser innigstgeliebter, gabe der Verordnung Großh. Miniſteriums der Finauzen unvergesslicher Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel 8988 vom 3. Jauuar 1907 die nachſtehenden Arbeiten ver⸗ geben werden. Verputzarbeiten, Boden⸗ und Wandbeläge Asphalt⸗ parkett, Boden⸗ und Wand⸗ beläge Plättchen Terrazzo, Glaſer⸗, Schreiner⸗, Schloſ ſer⸗, Tüncher⸗ und Tapezier arbeiten. Zeichnungen und Bedin⸗ gungen liegen vom Diens⸗ lag den 12. Juli bis einſchl. Mittwoch 20, Juli, vormit⸗ Mannbeim, 12. Juli 1910. Im Namen der Hinterbliebenen: tags von 10—12 Uhr auf f dem Bureau der Bezirks 0 3, 1. FANNVY LION, geb. Reutlinger Bauinſpektin Mannheim Schloß linker Flügel, III. Stock, zur Einſicht auf, wo ſelbſt Angebotsformulare u. Verdingungsunterlagen En ARTHUR LION. Die Beerdigung findet DONNERSTAG, den 14. ds. Mts,, vormittags entgeltlich abgegeben wer 10½% Uhr von der israel. Leichenhalle aus statt. den. 8934 Alle Angebote müſſen voll⸗ Kondolenzbesuche dankend verbeten. ſtändig ausgerechnet, ver⸗ ſchloſſen und portofrei mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis längſtens Freitag, den 22. Juli, vormittags 10 Uhr bei der unterzeichneten Stelle eingereicht ſein, zu welcher Zeit die Eröffuung ſtattfindet. Später eintreffende oder unvollſtändige Angebote kön⸗ nen nicht berückſichtigt wer⸗ den. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 6. Juli 1910. Gr. Bezirksbauinſpektion. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 13. 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Lindner. 6075 I1 verunglückte gelegentlich unserer letzten Wanderung dureh Sturz von der Rulne Gräfenstein. 19251 Die Beerdigung ſmdet am Mittoch, 18. Jull, nachmittags 4 Un⸗ von der Leichenbhalle in Lud- wigshafen aus statt und bitten wir unsere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung. Wir werden dem Verlebten ein treues Andenken bewahren. Pfälzerwald-Verein E. V. Ortsgruppe Ladwigshafen-Mannhefm. 4798 Beamte Angeſtellte können unter ſtrengſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. 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