Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) e. 5 N In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) eſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeigen Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burcau(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 341 Redaktioan 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2** 28 5 Nr. 318. 0 Mittwoch, 13. Juli 1910. (Abendblatt.) Frankreichs neueſter politiſcher Skandal. (Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) R. K. Par is, 12. Juli. Ein neuer Skandal! Oder vielmehr ein alter, denn er währt nahezu zweieinhalb Jahre. Es war im März 1908, als man den unternehmenden Bankier Rochette, deſſen Auf⸗ ſchwung gar manchem Routinier recht unbequem geworden, unter der Anklage, das Geld der kleinen Leute in ſchwindel⸗ haften Unternehmungen verzettelt zu haben, arretierte. Die von dem Manne gegründeten Geſellſchaften waren zwar alle äm Gang, ja noch mehr: die Aktien ſtiegen rapid, zu rapid, do, daß man in alter Auffaſſung der Dinge, hinter dieſen Unternehmungen den„Schwindel“ witterte. Als daher die Vertreter des Geſetzes dieſem„Treiben“ ein Ende machten, indem ſie ſich der Perſon Rochettes bemächtigten(nachdem ſich zu den belaſtenden Denunziationen die formelle Klage eines Aktionärs der Rochette⸗Unternehmungen geſellte) hatten ſie die öffentliche Meinung für ſich. Befremdend wirkte allerdings der Umſtand, daß ſowohl das zahlreiche Perſonal des Bankiers, welches durch deſſen Fall in ſeiner Exiſtenz ſchwer mitbetroffen wurde, ſowie deſſen Gläubiger, die große Maſſe der arbeitenden Klaſſe, dem vom Geſetze verfolgten Unternehmer weiter das Vertrauen be⸗ wahrten. Nach und nach wendete ſich auch die Stimmung im Publikum zu Gunſten Rochettes, weil die, mit der Prüfung der Gründungen Rochettes eingeleitete Enquete die Lebens⸗ fähigkeit dieſer feſtſtellte. Ueberdies wurden anläßlich einer Durchſuchung in den Kaſſen des„Ersdit Minier“ ein Bar⸗ betrag von 11 Millionen Franes und Wertpapiere in der Söhe von 30 Millionen Franken vorgefunden. Unter dieſen Umſtänden erſchien die Arretierung Rochettes in ganz anderm Licht. Man ſagte ſich, daß, wenn dieſer Mann ein Schwindler wäre, er ſich mit den eingeheimſten Schätzen aus dem Staube gemacht hätte, umſomehr als ihm bekannt war, daß man ſeine Verhaftung plane. 5 Damals wurde dem Juſtizminiſterium eine, von Aktio⸗ näven und Angeſtellten unterfertigte Petition eingereicht, um die Freilaſſung Rochettes, eventuell gegen Kaution, zu er⸗ wirken. Doch der mit der Unterſuchung betraute Richter Berr widerſetzte ſich dem Anſinnen. Gleichzeitig wurde be⸗ Hördlicherſeits der Bankerott des„Crödit Minier“ erklärt; wie heute allgemein behauptet wird, in der alleinigen Abſicht, mit der Verſtopfung dieſer Geldquelle, welche alle andern Rochette⸗Unternehmungen ſpeiſte, gleichzeitig auch dieſe andern Gründungen zu ruinieren, was folgerichtig auch den Muin der Aktionäre(lauter kleine Leute) bedeutet. Doch trotz all dieſer Hemmniſſe funktionierten und funktionieren auch heute noch, mit Ausnahme des„Ersdit Minier“ alle Rochette⸗Unternehmungen weiter, weil ſich Geld⸗ männer gefunden haben, welche dieſe Geſellſchaften pekuniär ſtützten. Sie konnten dies umſo ruhiger tun, als ja die vom Syndius beſchlagnahmten Millionen des„Crédit Minier“ volle Garantie boten; denn der„Bankerott“ des„Ersdit Minier“ ſtellte ſich als einzig in ſeiner Art heraus, nach dem die Gläubiger 100 PpCt. einſtrichen. ſcharf das Vorgehen der Juſtiz, welche um jeden Preis Rochette nöederkriegen wollte. Nach zweijährigem Zuwarten kommt endlich die Affäre Rochette zur Verhandlung. Ueber dreißig Verhöre hatte der angeklagte Bankier zu beſtehen, in welchen er immer nur wiederholte, daß zwiſchen dem Börſenmanöver im März 1908 (die bisher in Anſehen ſtehenden Rochette⸗Werte erfuhren am 20. und 21. März plötzlich eine unerhörte, dabei un⸗ motivierte Baiſſe) und ſeiner am 28. März erfolgten Ver⸗ haftung augenſcheinlich ein Zuſammenhang beſtehe, und daß die Perſonen, welche dieſes Börſenmanöver eingeleitet, aus ſeiner Feſtnahme perſönlich Nutzen zu ziehen dachten. Man möge die Organiſatoren der Baiſſe⸗Spekulation ſuchen, und dem Gericht, das ja über alle Informationsmittel verfüge, werde es nicht ſchwer fallen, ſie zu finden. Dann ſei auch der Schlüſſel zu der myſteriöſen Rochette⸗Affäre gefunden. Datſächlich wurde auch vom Gericht ein Sachverſtändiger be⸗ ſtellt, der, kaum daß er an ſeine Arbeit getreten, mitten darin ſtille hielt, als er die Namen jener erfuhr, welche aus dem ſeinerzeitigen Börſenmanöver Nutzen gezogen haben. Und nun ereignet ſich etwas höchſt ſonderbares, ſo eine Art Deux ex machina. Es erſcheint ein Mann, der Ankläger Rochettes, derſ einzige Ankläger, und behauptet, von ge⸗ wiſſer Seite für dieſe Rolle engagiert worden zu ſein. Man habe ihm die Werte in die Hände gedrückt, welche ihn in den Stand ſetzten, ſeine Anklage zu motivieren. Der Umſtand, daß die Verhaftung Rochettes von dem ſeinerzeitigen Miniſterpräſidenten Clemenceau(gewiß in gutem Glaullen) verfügt und vom Polizeipräfekten Lepine reſp. von deſſen Kabinettschef Dves Durand(der ſelbſt Börſenſpekulant ſein ſoll) ausgeführt worden, rückt dieſe drei offiziellen Perſönlichkeiten in den Vordergrund der neueſten Skandal⸗Affäre. 35 Kabinettschef Yves Durand hat bereits vor zwei Tagen ſeine Demiſſion eingereicht und bewilligt erhalten. Er be⸗ hauptet als freier Mann nachdrücklicher ſeine Verteidigung ins Werk ſetzen zu können. In der geſtrigen Kammerſitzung hatte Miniſterpräſident Briand da Kreuzfeuer der Jauresſchen Interpellation zu beſtehen. Briand hat aus innerſter Ueberzeugung, und auch im Namen der geſamten Regierung, ſeinem gegenwärtig auf der Reiſe nach Südamerika begriffenen Ex⸗Miniſterkollegen Clemenceau das Wort geſprochen und auch die hohe Ehren⸗ haftigkeit des Polizeipräfekten Lepine geprieſen. Die Kammer hat ſich dennoch für die Ernennung einer Enquete⸗Kom⸗ miſſion, beſtehend aus 33 Mitgliedern, entſchieden, welche volles Licht über die Umſtände, welche der Verhaftung des Bankiers Rochette vorangingen, ſie begleiteten und als Folge derſelben auftraten, werfen ſoll. Die Regierung hat, obgleich prinzipiell dagegen;, doch keinen Einſpruch gegen dieſe Ent⸗ ſchließung der Kammer erhoben. In Paris bildet natürlich dieſer neueſte Skandal das ausſchließliche Tagesgeſpräch. Er beleuchtet zugleich Politische Uebersſeht. *Maunheim, 18. Juli 1840. Die Sozialdemokratie und 05 der Rommende Reichstag. Inm neueſten Heft der„Sozialiſtiſchen Monatshefte“ beſchäftigt ſich MWax Maurenbrecher in einem Artikel unter der Ueberſchrift„Auf dem Weg zur Macht“ mit der Aufgabe der Sozialdemokratie im kommenden Reichstag. Er geht dabei von der Rechnung der Gegner aus, die er an der Hand eines Artikels von Profeſſor Hans Delbrück in den Preußiſchen Jahrbüchern aufmacht. Im künftigen Reichstag werden ſich, ſo kalkuliert Maurenbrecher, zwei Gruppen gegen ⸗ überſtehen, auf der einen Seite eine rechte Minorität beſtehend aus der erheblich zuſammengeſchrumpften konſervativen Fraktion und dem Zentrum, auf der anderen eine linke Majorität, umfaſſend eine verdoppelte oder verdreifachte ſozialdemokratiſche Fraktion, eine ſtark geſtiegene Volkspart und eine nationalliberale Fraktion, alſo kurz den Block vo Baſſermann bis Bebel. Nun rechnen nach Maurenbrecher die Konſervativen mit der Unfähigkeit dieſer Majori⸗ tät zu poſitiver Arbeit; bei irgend einer Militär⸗ frage werde dann die Auflöſung des Reichstags komnien. Weſentlich hierbei ſei es für die Konſervativen, dafür zu ſorgen, daß das Zentrum nicht mit in der Oppoſition ſteht? deshalb hätten ſie auch bei der preußiſchen Wahlrechtsrefory die Freundſchaft des Zentrums der der Nationalliberalen vor⸗ gezogen, denn letztere würden, ſo deduzierten ſie, von ſelbſt kommen, ſobald ſie durch die vote Flut von ihrem Radikalis⸗ mus gründlich geheilt ſein würden. Wenn aber, fährt Mauren⸗ brecher fort, die übernächſte Reichstagswahl unter d gegen mögen die Konſervativen wohl rechnen, daß dann äh 1907 ein erſchütternder Rückgang der Sozialdemokratie bez ihrer Mandatsziffer eintreten wird. Dieſe Entwicklung hätte weitblickende konſervative Politiker bereits bei ihrer Haltr in der preußiſchen Wahlrechtsreform in Rechnung ge denke ſich: die Nationalliberalen bei einer 4 frage in Oppoſition gegen Zentrum, Konſervative und R rung! Herr Maurenbrecher ſcheint in der parlamentar Geſchichte unſeres Reiches nicht gerade zu Hauſe zu ſein, ſon könnte er ſich nicht in dem Traum wiegen, die national⸗ liberale Partei Seite an Seite mit der Sozialdemokrati Forderungen zur Stärkung unſerer Wehrmacht niederſtir zu ſehen! 8 Aus der nach ſeiner Anſicht gegebenen Situation zi Maurenbrecher dann eine weitere Folgerung. Er betra es als die Aufgabe der Sozialdemokratie, die Rechnu der Konſervativen von der Unfruchtbarkeit der lin Majorität zu durchkreuzen. „Der wichtigſte Schritt auf dem Wege zur Macht iſt, de uns gelingt, im kommenden Reichstag die liberal⸗ o demokratiſche Abwehrmajorität gegen die Feuilleton. 8 1 Die Aeſthetik des Ampreſſionismus. Von Dr. Theodor Alt. (Fortſetzung.) Ein Jahr ſpäter jedoch verfaßte Meier⸗Graefe die neue Meſthetik, deren Notwendigkeit er behauptet hatte. Sie erſchien 1905 unter dem Titel„Der Fall Böcklin und die Lehre von den Einheiten“. Das Ergebnis war ein überaus dürftiges. Die vom Verfaſſer aufgeſtellte„Lehre von den Einheiten“ verdichtete ſich zu folgender Definition:„Das Kunſtwerk iſt das letzte Reſultat einer geſetzmäßigen Wirkung beſonderer Einheiten, um eine Er⸗ ſcheinung bildlich darzuſtellen. Das Geſetz der Wirkung dieſer Einheiten folgt aus dem Material, die Wahl der Einheit aus der Perſönlichkeit des Künſtlers“ Daß dieſer Satz ſeinem Wort⸗ laute nach ein Unſinn ſei, hat ſchon Henry Thode lin„Böcklin und Thoma, Vorträge über neudeutſche Malerei“, Heidelberg 1905 bei C. Winter, S. 93) geſagt und bewieſen. Möglicherweiſe aher konnte ja nur dieſe Definition mißlungen ſein und der Verfaſſer im übrigen doch etwas Richtiges gemeint haben. Auf den erſten Blick ſchien es beinahe ſo zu ſein. Natürlich muß das Kunſtwerk einheitlich ſein, eine Einheit aller Ingredienzien der Jorm und des Inhalts' des Gegenſtands und ſeiner Darſtellungsweiſe, des ſubjektiven und des objektiven Stiles, wo ein ſolcher in Frage kommt; darüber waren wir ſchon lange einig. Auch darüber, daß es ſich um die bildliche Darſtellung einer Erſcheinung handle, r darüber, daß die Wahl der Einheit des e. durch den Künſtler erfolge und alſo beklen“ folge; dunkel blieb der Rede Sinn, daß da „das letzte Reſultat einer geſetznäßigen Wirkung beſonderer Ein⸗ Bildes— wir lich aber war, rkung Meſer Ein⸗ heiten“ ſei. Was, frägt man, ſind das für Einheiten? Der Ver⸗ faſſer ſelbſt gibt folgende Antwort:„Bis zu gewiſſem Grade in⸗ different und zufällig iſt, was der Künſtler im Moment der Kon⸗ zeption vor ſich hat, das draußen bleibende Objekt. Sein Seh⸗ Kanal, der vom Willen des Schaffenden geöffnete Spalt in die Welt, iſt die Summe ſeiner ganzen Sinnesorgane. In der Kon⸗ zeption gelingt es ihm, alle Sinnesregungen, Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Taſtgefühl mit einem Sinn zu vollbringen. Der Leiter unſeres Sinneskomplexes beſitzt die Fähigkeit, jedes Ding in Sinneseinheiten zu zerlegen, dem Ohr, dem Auge, dem Taſtgefühl uſw. die entſprechenden Aufgaben zuzuweiſen; für den Prozeß der Kunſtkonzeption bleibt alſo nur die Erklärung übrig: durch den Sinn des Künſtlers wird die wahrgenommene Er⸗ ſcheinung in neue, von den natürlichen grundverſchiedene Ein⸗ heiten zerlegt. Dieſe fügen ſich im Kunſtwerk wieder zum orga⸗ niſchen Ganzen.“ Wir ſind dadurch nicht klüger geworden. Wie, es bleibt nur die Erklärung übrig? Und was ſoll dies alles? Wir fragen nach allgemeinen Gründen für die Wertbeurteilung der Kunſtwerke, dieſe Ausführungen ſind jedoch für deren Er⸗ kenntnis völlig unfruchtbar. An anderer Stelle beſchäftigt ſich Meier⸗Graefe mit dem Temperamente der Künſtler, vermutlich veranlaßt durch den Zolaſchen Ausſpruch, Daß jedoch Zola mit „Temperament“ die Individualität des Künſtlers in all ihren Beziehungen gemeint hat, ſteht außer Zweifel. Meier⸗Graefe aber findet nun bei Böcklin in einer Steigerung von deſſen der Art nach ſich gleich gebliebenem Temperamente die Urſache, warum dieſer Künſtler vor 1860 leidlich Gutes, weil noch mit einer ge⸗ wiſſen Einheitlichkeit des Sinneslomplexes Gemaltes, nach 1860 aber, weil ohne ſolche, nur Schlechtes geſchaffen habe. Er be⸗ hauptet ferner, daß die Spätzeit eines ſolchen Künſtlers in keinem abſoluten Gegenſatz zu ſeiner Frühzeit ſtehen dürfe, wenn deſſen ganzes Schaffen nicht das Anrecht auf künſtleriſche Bedeutung 1 verlieren ſolle. Daraus folgt ſchlüſſig, daß Arnold Böcklin nie⸗ unſtwerk mals ein Anrechk auf Tünſtleriſche Bedenkung beſe „Zwiſchen Böcklins Hauptwerken und rein künſtleriſchen iſt überhaupt nichts Gemeinſames. Sie ſind ſchlechte Bilder der Schackzeit, von den früheren zu ſchweigen. Sie ſin vor dem Urteil einer auf Kunſt gerichteten Betrachtung übe haupt nicht.“„„ Es iſt Meier⸗Graefe alſo dennoch gelungen, nach der Logik mit ſeiner neuen Aeſthetik ein Werturteil zu begründen Die Frage iſt nur noch, was dieſe Aeſthetik wert ſei. Betra wir uns alſo z. B. weiterhin folgende Sätze:„Was der blau (auf der Landſchaft Böcklins vom Jahre 1855 in der Nati galerie) darſtellt, weiß man nicht genau, aber man nicht danach, ſo glücklich und ſo richtig mit allem verſel er an der rechten Stelle. Was dagegen das Rot auf B „Maifeier“ darſtellt, weiß man genau: tanzende dieſes Wiſſen bleibt erfolglos. Wir wünſchen ja garnichts wiſſen, ſondern ſehnen uns, zu empfinden. Wir wollen in un Seele hinein, nicht in unſeren Verſtand. Unſere Erfahrung fügt über Tauſende von tanzenden Paaren. Ein Wort ſchol nügt, dieſe Vorſtellung zu wecken; was bedarf es dazu des Bilde Wir würden hier ein Fragenzeichen für angebracht finden. Doc weiter:„Solche Paare aber, die in uns eine ganze Flut von Empfindungen zu locken wiſſen, ſo daß wir ſchließlich g mehr ſie, ſondern nur den Extrakt eines reinſten Gefühl nehmen, ſolche haben wir nicht durch ein einfaches Wort, durch ein einfaches Rot. Dazu gehört eine ganze Welt, in d leben und deren Kosmos ſie uns, gleichſam abtretend vom S platz ihrer Handlung, vermitteln. Dieſe Welt wäre hier Landſchaft, wenn die Tanzenden in ihr lebten, ganz organiſch ihr verwoben wären.“ Aus dieſem Gerede laſſen ſich zw danken herausholen: erſtens, daß die tanzenden Pa Bilde von Böcklin ſich dem Rhythmus der Landf und angemeſſen eingliederten, und zweitens daß nicht darauf ankäme, was ſie vorſtellen. Nebe der Skizzenhaftigkeit des Impreſſionismu — Seit⸗. Seneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 13. Juli. tiven auch zu einer poſitib⸗fruchtbaren Arbeitsmajorſtät auszugeſtalten.“ In der Formel: Moderner verfaſſungsmäßiger Kultur⸗ ſtaat gegen klerikal⸗konſervativen Bureaukratisntus ſieht Maurenbrecher die poſitiven Aufgaben, die dieſe Arbeits⸗ majorität beſchäftigen könnten. Herr Maurenbrecher müßte Uuns erſt näher entwickeln, was er unter dem modernen ver⸗ faſſungsmäßigen Kulturſtaat verſteht oder verſtanden wiſſen will, ehe über ſeine Zukunftsidee eine Diskuſſion auf einiger⸗ maßen ſicherer Baſis eröffnet werden könnte.— So im Lichte der reinen Idee geſehen hat ja der Gedanke einer Ueber⸗ tragung des Großblocks auf das Reich, der libeval⸗ſozialdemo⸗ kratiſchen poſitiv⸗fruchtbaren Arbeitsmajorität ſicher auch für manche liberalen Ohren einen beſtrickenden Zauber. Und doch: die Botſchaft hör' ich wohl, allein noch fehlt der Glaube! Es iſt kaum anzunehmen, daß die Sozialdemokratie ſchon im kommenden Reichstage ſich zu einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft etwa mit den Nationalliberalen aufſchwingen wird. Zu den Aufgaben dieſer von Maurenbrecher vorausgenom⸗ menen liberal⸗ſozialdemokratiſchen Arbeitsgemeinſchaft wür⸗ den nicht nur Heeres⸗ und Flotten⸗ und Kolonialfragen, ſon⸗ dern vor allem auch die des Schutzes der nationalen Arbeit, die Fragen des Zollſchutzes der deutſchen Landwirtſchaft gehören. Wir könnten uns wohl unter Umſtänden eine liberal⸗ſozialdemokratiſche Abwehrmehrheit vorſtellen, die eine Reichsfinanzreform wie die des letzten Jahres verhindern könnte— ein ſüddeutſches national⸗ liberales Blat hat den Gedanken empfohlen gerade mit dem Hinweis auf ſolche Möglichkeit, aber die Gemeinſchaft doch weſentlich auf die Abwehr beſchränkt, und nicht von der ge⸗ meinſamen poſitiven Arbeit gehandelt. Aber nicht vorſtellen können wir uns, daß die Sozialdemokratie des Reichstags ſo bald poſitiv ſchaffendes Verſtändnis für den Ge⸗ danken des Schutzes der nationalen Arbeit in Landwirtſchaft und Induſtrie gewinnt, auf dem auch künftig— einerlei unter welchen modifizierten Formen— unſer volkswirtſchaft⸗ liches Syſtem ruhen wird, nicht aber auf dem im einſeitigen Hlaſſenintereſſe von der Sozialdemokratie betriebenen Frei⸗ handel. Mittelſtandspolitik. Zu dem Kapitel: Mißſtände im Submiſſions⸗ weſen“ wird dem Hanſa⸗Bund u. a. geſchrieben: „Bei der Verdingung von Lebensmitteln ſeitens der hieſigen Regimentsverwaltung muß ſich der Unternehmer ver⸗ pflichten, jedes gewünſchte Quantum zu liefern, während die Küchenverwaltung nicht verpflichtet iſt, abzunehmen.„Ob⸗ wohl bei der Ausſchreibung der ungefähre Bedarf angegeben wird, iſt der Unternehmer nicht berechtigt, zu verlangen, daß das angegebene Quantum abgenommen wird. In der Praxis ſtellt ſich die Sache nun ſo dar, daß bei billigeren Tages⸗ wie Schlußpreiſen das Proviantamt, bei höheren Tages⸗ wie Schlußpreiſen der Unternehmer liefert. Wenn das angegebene Quantum erſchöpft iſt, muß nach den Bedingungen der Sub⸗ miſſion der Verkäufer ſo viel mehr liefern, als die Verwal⸗ tung anfordert. Man könnte vielleicht Abänderung der Be⸗ dingung dafür verlangen, daß die Küchenverwaltung verpflich⸗ tet iſt, das bei der Verdingung angegebene Quantum ungefähr abzunehmen; prozentuale Näherungsgrenzen müßten natür⸗ lich zugelaſſen werden. Ebenſo lauten die Bedingungen der Gerichtsgefängniſſe für Lieferung der Verpflegungs⸗ und Reinigungsbedürfniſſe.“ Der Hanſa⸗Bund hat bekanntlich in dieſer für die In⸗ tereſſen des gewerblichen Mittelſtandes hochbedeutſamen Frage beéreits die erforderlichen Schritte eingeleitet, um eine veichsgeſetzliche Neuregelung des Submiſſionsweſens in die Wege zu leiten. Veutſcher Ortskrankenkaſſentag. Aus Regensburg wird berichtet: Nach der Erledigung der ge⸗ ſchäftlichen Angelegenheiten trat der Verbandstag der Ortskran⸗ kenkaſſen Deutſchlands in die Erörterung der Beſchlüſſe der Meichstags⸗Kommiſſion für die Reichsverſicherungsordnung ein. Rechtsanwalt Dr. Mayer(Frankenthal)) erſtattete den Bericht. Nach ihm verbreitete ſich Brachel(Köln) über die Aerzte⸗ und Apothekerfrage und Magnan(Berlin) über das Angeſtelltenrecht und der Krankenkaſſenführer Kohn(Berlin) über die prophylaktt⸗ ſchen Aufgaben der Krankenkaſſen. Alle drei Redner proteſtierten übereinſtimmend gegen die beabſichtigten Beſchränkungen der Selbſtverwaltung der Kaſſen und begrüßten die geplante Ausdehnung des Krankenkaſſenweſens auf das plarte Land. Mit der Reform müſſe eine Beſeitigung der„wilden Fragezeichen ſetzen wollten. Meier⸗Graefe ſagt ſpäter:„Der guten Skizze, auch wenn ſie nur aus drei Strichen beſteht, fehlt nichts von dem unentbehrlichen Leben, das einem untergeordneten Ge⸗ mälde wie dieſem abgeht.“ Er ſpricht hier von dem„Eremiten“ Böcklins. Endlich erfahren wir, daß auch die Manier, der Pinſel⸗ ſtrich zu den„Einheiten“ gehöre; der Pinſelſtrich, der bei Böck⸗ lin keine Rolle ſpielt, aber nach unſerer Feſtſtellung, in der Oel⸗ malerei auch keineswegs ſpielen muß. Daß Böcklin die Technik glanzvollſter Farbenwirkungen auf die Spitze der Vollendung ge⸗ bracht und bis in ſein höchſtes Alter meiſterhaft zu behandeln gewußt hat, iſt unbeſtreitbar. Dieſe Technik war freilich grund⸗ verſchieden von der a la prima-Malerei, die der Impreſſionis⸗ mus allein gebrauchen kann, denn ſie bedurfte vor allem der Lafuren. Daß der dünne Auftrag durchſichtiger Farben nicht dauerhaft ſei, iſt, beiläufig bemerkt, unzutreffend. Selbſt nach der Seite der äußerlichen Technik find alſo dieſe Gemälde voll⸗ kommen einwandfrei, und es iſt nicht abzuſehen, warum wir uns ihrer prächtigen Farbenſymphonien nicht erfreuen ſollten, auch wenn man keine Pinſelſtriche auf ihnen ſieht. Die a la prima⸗ Malerei iſt gewiß ebenſo berechtigt, vermag uns dieſe Art von Genüſſen jedoch nicht zu bieten. Hören wir nun aber Meier⸗ Graefe weiter:„Die Differenz zwiſchen den beiden Perioden Böcklins iſt abſoluter Art und erſcheint umſo größer, je mehr man von Aeußerlichkeiten abſieht. Aeußerlich wäre, wollte man ſich lediglich an den Farbenunterſchied halten. Farbe iſt keine Einheit, ſondern nur ein Teil davon. Dagegen gibt das die Farbigkeit des Gemäldes Bildende ein giltiges Vergleichsobjekt, das Mittel, mit dem die materielle Farbe in das Rhythmiſche überſezt wird. Dieſes faktiſch zuſammengeſetzte, für den Künſtler dagegen einheitliche Molekül iſt in den Frühwerken ohne weiteres deutlich, und zwar von zarteſtem Gefüge. Der Pinſelſtrich hat däran einen merkbaren Anteil. Er iſt durchaus ſichtbar, und zwar außerordentlich geſchmeidig. genau die Zutat, die den anderen Sereaten ber Ginpeit ndbrigte— Nigts, abſeint uigts von Krankenkaſſen“ Hand in Hand gehen. Die Art und Weiſe, wie der Entwurf in der Kommiſſion behandelt werde, zeige deutlich, daß deutſchland mit Vorliebe die Politik der Nadelſtiche. Wenn es gelinge, an dem Entwurf noch dieſes und jenes zu ändern, ſo werde ſich ſchließlich doch wohl aus ihm noch etwas Brauchbares machen laſſen. Als bedauerlich wurde es bezeichnet, daß in letzter Stunde noch parteipolitiſche Tendenzen in die Beratung der Vor⸗ lage hineingetragen worden ſeien.— Eine Beſchlußfaſſung zu der Frage unterblieb mit Rückſicht darauf, daß der Ortskrankenkaſſen⸗ Kongreß nunmehr bereits zum dritten Male ſeine Stellung ge⸗ genüber dem Entwurf der Reichsregierung präziſiert hat. Zu Beginn der letzten Sitzung am Dienstag wurde Dres⸗ den zum Tagungsort für den nächſtjährigen Deutſchen Orts⸗ krankenkaſſen⸗Kongreß beſtimmt. Zu dem im Haag ſtattfindenden Internationalen ArbeiterſchutzKongreß wurden Landtagsabge⸗ ordneter Fräßdorf(Dresden) und Heppe(Dresden) als Dele⸗ gierte abgeordnet. Ein Antrag der Ortsverbände Hamburg und Bremen auf Herbeiführung einer einheitlichen Krankenkaſ⸗ ſen⸗Statiſtik wurde nach lebhaften Debatten dem geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß überwieſen. Hierauf ſprach Dr. med. Hirſch(München) über Alko⸗ hol und Krankenkaſſen. Er wandte ſich auf der einen Seite gegen die zu weitgehenden Forderungen der Totalabſtinen⸗ ten, auf der anderen Seite aber auch gegen die Unterſchätzung der Alkoholgefahr, die noch immer weite Volkskreiſe bedrohe, wenn auch die Zahl der Alkoholkranken ſichtlich zurückgehe. In der großen Bierſtadt München gab es im letzten Jahre nur 56 Alko⸗ holkranke gegen 123 im Vorjahre. Der Redner verbreitete ſich dann über die Möglichkeiten der Alkoholbekämpfung durch die Krankenkaſſen und ſchloß mit dem Wunſche, daß dieſe ſich noch mehr als bisher mit der Angelegenheit beſchäftigen möchten. Sodann beſchäftigte ſich der Kongreß mit einem Antrag Metz, der den Anſtellungsvertrag betrifft, der ja bekanntlich in der Reichstagskommiſſion zu heftigen Angriffen geführt hat. Es wurde auf Antrag des Buchdruckereibeſitzers Scholem⸗Berlin be⸗ ſchloſſen, den gegenwärtigen Anſtellungsvertrag durch Sachver⸗ ſtändige nachprüfen zu laſſen und die neue Faſſung mit den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen in Einklang zu bringen. Dieſe neue Faſſung ſoll ſofort an Stelle des jetzt gelenden Vertrags in Kraft treten. Bayeriſche und Pfälziſche Politim. Pfälziſche Angelegenheiten im bayeriſchen Kultus⸗Etat. s. München, 12. Juli.(Von unſ. Korreſpondenten.) Beim zweiten Teil des Kultusetats, der in den nächſten Tagen ins Landtagsplenum kommt, ſind eine Anzahl von Petitionen aus der Pfalz einſchl. darunter eine ſolche des Lehrerkollegiums der Kreistaubſtummenanſtalt Franken⸗ thal um Neuregelung der Gehaltsverhältniſſe der Taub⸗ ſtummenlehrer in Frankenthal. Ausſchußbeſchluß: Hinüber⸗ gabe an die Regierung als Material; eine Petition der Vorſteherin der Hauswirtſchaftsſchule mit Hauswirtſchafts⸗ lehrerinnenſeminar im Marienheim zu Speyer und der Vorſtandſchaft des Kathol. Arbeiterinnenvereins Speyer um erhöhten Staatszuſchuß für genannte Anſtalt(Beſchluß: Würdigung); eine Petition des Vereins Pfälziſcher Lehrerin⸗ nen in Neuſtadt a. H. um einen Zuſchuß aus Staats⸗ fonds zum genannten Seminar(Beſchluß: Hinübergabe zur Kenntnisnahme); eine Petition von 19 katholiſchen Pfarrern der Pfalz, in deren Pfarrbezirken ſich Simultankirchen befinden, um Mitwirkung zur Ablöſung der Simultanen in der Pfalz(Beſchluß: Hinübergabe zur Würdigung).— — Unter 28 Geſuchen um Errichtung von kathol. Pfarreien wurde nur jenes von Wörth a. Rh. berückſichtigt, wofür 2125 Mark etatiſiert ſind. Unter 85 Geſuchen um Errichtung kathol. Hilfsprieſterſtellen, befanden ſich Petitionen von Ann⸗ weiler, Erbach⸗Reiskirchen, Frankenthal, Judwigshafen am Rhein(St. Galluspfarrei), Ludwigshafen am Rhein(St. Sebaſtianspfarrei) und Oggersheim um Errichtung von Kaplaneien. Berückſichtigt wurde nur das Geſuch von Erbach⸗ Reiskirchen; die übrigen Geſuche aus der Pfalz wurden der Regierung zur Würdigung hinübergeben. Stattgegeben wurde ferner einem Geſuch um Errichtung einer zweiten proteſtant. Pfarrſtelle in Ludwigshafen⸗Süd und um Errichtung einer proteſtantiſchen Pfarrei in Edigheim. Ein Geſuch von Lud⸗ wigshafen um Errichtung eines Stadivikariats(Frieſenheim) wurde der Regierung zur Würdigung hinübergegeben.— Von den bewilligten 1574473 M. für Erweiterungs⸗ und Neu⸗ Zeichnung, das Work geredet, nämlich an der Stelle, wo wir das dieſer Art auf der anderen Seite. Das Molekül verſchwindet, iſt wie weggeblaſen.... Von der„Aeußerlichkeit der Farbe“ an einem Gemälde zu der notwendigen„Ueberſetzung der materiellen Farbe in das Rhythmiſche“ bis zum„Molekül“ und von da bis zu der innerlichen Bedeutung des Pinſelſtrichs,„der daran einen merkbaren Anteil hat“, dies alles hat Meier⸗Graefe wörtlich ſo geſchrieben, wie es hier angeführt wurde. Es genügt, um die gänzliche Werktloſigkeit der Aeſthetik Meier⸗Graefes, ſo⸗ weit ſie nämlich neu iſt, darzutun. Die in höchſt unklaren Vor⸗ ſtellungen ſich ergehende Lehre von„den Einheiten“ ſtützt ſich auf leere oder unhaltbare Behauptungen. Im übrigen aber trägt dieſe Aeſthetik nichts dazu bei, um unſer Urteil über das künſt⸗ leriſche Schaffen in ſeinen verſchiedenen Beziehungen auf Zeich⸗ nung und Linien, auf plaſtiſche Form, Farbe, geiſtigen Gehalt, ſubjektiven Stil, Materialſtil und deren verhältnismäßige Be⸗ deutung ernſtlich zu fördern, ſondern nur dazu, es noch mehr zu verwirren, als es bei den Meiſten ſchon der Tall war. Doch im Trüben iſt gut fiſchen. Es muß uns deshalb, damit wir nicht an ſeine Angel geraten, daran gelegen ſein, noch zu er⸗ fahren, wo Meier⸗Graefe mit ſeiner Aeſthetik eigentlich hinaus wolle. Zwar iſt nicht anzunehmen, daß er ſeine entſcheidenden Behauptungen abſichtlich unter ſoviel Bombaſt pergraben habe. Das paſſiert bei Gedankengängen, die unbeweisliche Annahmen ſtützen oder Schlüſſe daraus ziehen ſollen, auch ſonſt gar leicht. Aber wir erkennen dennoch anhand unſeres Zitates deutlich ſeine Abſicht, uns, indem wir deren gänzliche Beweisloſigkeit über⸗ ſehen, die Meinung vom Zutreffen und von der ausſchließlich maßgebenden Geltung äſthetiſcher Lehren beizubringen, mit denen die Größe der impreſſioniſtiſchen Kunſt begründet werden ſoll. Denn darin finden wir die Lehren erſtens vom höheren Werte der Skizzenhaftigkeit, zweitens von der allein herrſchenden Be⸗ deutung der Farbenarabeſke in der Malerei und drittens von der Notwendigkeit eines ſtiliſierenden Pinſelſtriches, womit eben⸗ ſoſehr dem in wurmförmige Beſtandteile gekrümmten Farben⸗ auftrag van Goghs, wie dem naturwidrigen„Komma“ Monets Auguſt ds. Is. bauten im Bereiche der Unterrichtsverwaltung pro Jahr der Finanzperiode treffen 120000 Mark auf die Pfalz. in den ſozialen Dingen immer noch die Mainlinie beſtehe. Wäh⸗— rend in Süddeutſchland die Ortskrankenkaſſen bei den Behörden jedes nur denkbare Entgegenkommen fänden, treibe man in Nord⸗ Kommunalpolitiſches. Eine ſtädtiſche Finanzoperation. Leipzig. 11. Juli. Die beiden ſtädtiſchen Sparkaſſen und das Stiftungsamt der Stadt Leipzig beſitzen Schuldverſchreibungen des Reiches, von Preußen und von Sachſen im Nennwerte von etwa 30 Millionen Mark. Da die Verwaltung dieſer Papiere viel Zeit und Arbeit erfordert und zum Teil auch Unkoſten verurſacht, ſo hat der Rat beſchloſſen die Forderungen aus dieſen 9 und Staatsſchuldſcheinen i die Schuldbücher des Reiches, Preußens und Sachſens eintragen zu laſſen. Durch die Eintragung ins Schuldbuch wird die bisherige Forderung aus dem Inhaberpapier in eine Buchforderung um⸗ gewandelt. Das Recht auf das Kapital und den Zinſenbezug wird dadurch nicht berührt, und auch die Fälligteitstermine der Zinſen kleiben beſtehen. Die Buchforderungen ſind mündelſicher und er⸗ forderlichenfalls bei der Reichsbank verpfändbar(ſelbſt im Mobil⸗ machungsfalle), ſo daß auch im Falle eines Anſturms die Sparkaſſe bon der Reichsbank die nötigen Barmittel erhalten würde. Der Rat hat die Stadtverordneten erſucht, der von ihm geplanten Maß⸗ nahme zuzuſtimmen. Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. K. Meiſterkurs für Friſeure. In der Zeit vom 8. bis 19. wird beim Landesgewerbeamt in Karlsruhe ein Meiſterkurs für männliche und weibliche Friſeure veranſtaltet werden. Die Uebungen erſtrecken ſich auf Damenfriſieren, für Friſeure außerdem auf Theaterſchminken. Anmeldungen zu dem Kurſe ſind bis ſpäteſtens 25. Juli ds. Is. direkt beim Landesgewerbeamt einzureichen. Der Unterricht iſt unentgeltlich. zu dem Kurs im Damenfriſieren können nur Per⸗ ſonen zugelaſſen werden, die das Damenfriſteren gewerbsmäßig betreiben und genügende Vorbildung darin beſitzen. Zur An⸗ meldung iſt das vorgeſchriebene Formular zu benutzen, das vom Landesgewerbeamt, den Handwerkskammern und vom Landes⸗ verband der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen bezogen werden kann. Den Kursteilnehmern wird auf Antrag Reiſenkoſtenerſatz in der Höhe der Auslagen für einmalige Hin⸗ und Rückfahrt gewährt. Bom badiſchen Lundtag. J. W. Karlsruhe, 13. Juni. Der Landtag wird am Samstag geſchloſſen werden. Morgen werden 2 Sitzungen ſtattfinden und das Finanz⸗ geſetz, das Waſſergeſetz und die Abänderungen, die die Erſte Kammer an der Gemeinde⸗ und Städteordnung vornimmt, werden beraten werden neben einigen Petitionen. Das wird Donnerstag und Freitag in Anſpruch nehmen. Samstag it dann feierlicher Schluß. Heute wurden 20 Eiſenbahnpetitionen im Geſchwind⸗ ſchritt erledigk. 2. Kammer.— 117. Sitzung. W. Karlsruhe, 28. Juli. Eiſenbahn⸗Perttth e ee Der Präſident eröffnet kurz nach 9% Ußr die Sicung Am Regierungstiſch ſind anweſend: Miniſterialdirektor Schulz und Reg.⸗Kommiſſare. Auf der Tagesordnung ſtehen Eiſenbahnpetktionen. Es wird ſofort in die Beratung eingetreten 5 Die Petition der Handelskammer für den Kreis Freiburg und der Schwarzwälder Handelskammer, den Ausbau der Elztalbahn betr. wird der Regierung empfehlend überwieſen Die Petition der Gemeinden Kleinſteinbach, ferich, Unter⸗ und Obermutſchelbach, Errichtung einer And Erſtellung einer Schirmhalle in Kleinſteinbach betr., wird nath dem Antrage der Kommiſſion der Regierung zur Kenntnisnahme bezw. empfehlend überwieſen. Die Petition der Hörigemein⸗ den u. a.., die Erbauung einer Bahn von Radolfzell durch die Höri nach Stein a. Rh. betr., wird der Regierung zum Tesl empfehlend überwieſen, teils durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. e Die Petition der Gemeinderäte von Legelshurſt und Sand, Errichtung einer Güterſtation bei der Halteſtelle Legelshurſt betr. wird der Regierung empfehlend überwieſen. Die Petitjon der Gemeinderäte von Zeuthern und Odenheim, Einrichtung beſſerer Verkehrsverhältniſſe auf der Nebenbahn Bruchſal⸗Hilsbach betr. wird der Regierung empfehlend im be⸗ ſtimmten Sinne überwieſen. und dem Getüßpfel der Pointilliſten der Boden bereitet wird. Dies alles verbunden mit dem Verſuch einer gänzlichen Herab⸗ ſetzung der Kunſt Arnold Böcklins, als des hervorragendſten, oder einzig beachtenswerten Vertreters der neueren deutſchen Malerei. 5 Dazu alſo bedurfte es einer neuen Aeſthetik, um ſpeziell den Neuimpreſſionismus—„Neo⸗Impreſſionismus“ nennt ihn Meier⸗Graefe mit affektierter Gelehrtheit— auf eine Höhe hinaufzuloben, wo ſein Platz nicht iſt, wenigſtens nicht für Leute wie Paul Cézanne und die nach Monet kamen. Aber mit der ebenſo geſchmeidigen wie unklaren Lehre von den Ein⸗ heiten läßt ſich ja alles leiſten. Man könnte darauf ebenſogut ein Lob Böcklins gründen, wie einen Tadel Manets, wenn man nur behaupten wollte, jener habe in ſeinen Gemälden das Geſetz der Einheiten des Sinneskomplexes erfüllt und dieſer nicht. Denn ein Beweis des Gegenteils wäre vollkommen ausgeſchloſſen. Man kann damit ebenſo die ſchwere, ſchwärzliche Schaftierung, die Flachheit des Körperlichen und die Mangelhaftigkeit der Zeich⸗ nung auf den Bildern Cszannes für Beweiſe von deſſen Größe erklären, wie den zum Schema des Routiniers verhärteten, oft leichtſinnig gehandhabten Pinſelſtrich, die häufig ungenügende Zeichnung und Perſpektive Claude Monets neben ſeiner meiſter⸗ haften und graziöſen Lichtmalerei. Was von den Ausführungen Meier⸗Graefés haltbar iſt,— beſonders, wie ſchon geſagt, treffende Einzelurteile, wo er, um mit Georg Fuchs zu reden, oſt furchtbar recht hat,— das hätte er billiger haben können, als um den Preis ſeiner Lehren von dem Sehkanal, dem Sinnes⸗ komplex und dem Temperamentwechſel. Wir wußten auch ohne ſie, daß manche Bilder Böcklins nicht nur aus der Zeit ſeines Greiſenalters, harte und unſchöne Färbungen zeigen,— auch ſchlecht bewegte, plaſtiſch unſchöne Frauenkörper; gber daran liegt Meier⸗Graefe nichts!—, daß bei manchen ſeiner Bilder das Maſſengleichgewicht der Färbungen oder von Licht und Schatten zu wünſchen übrig läßt. Nur daß dieſe Mängel in einem ſolchen Umfange hervorgetreten wären, wie Meier⸗Graefe es 2 —— . · . VVTVVV —Tc Maunheim, 18. Juli. Geuerak⸗sszsiger.(Abenbblatt) Die Petition des Vereins zur Hebung des Fremdenverkehrs für Karlsruhe und Umgebung, der Handelskammer für die Kreiſe Karlsruhe und Baden, ſowie vieler Einwohner badiſcher und pfäl⸗ ziſcher Gemeinden, die Eiſenbahnverbindung mit der Pfalz betr. wird der Regierung empfehlend überwieſen. Die Petition mehrerer Bürger von Zwingenberg, Beſei⸗ tigung von Mißſtänden aus Anlaß der Legung eines zweiten Gleiſes in Zwingenberg betr., wird der Regierung empfehlend überwieſen. Die Petition des Gemeinderats Miſſingen, Errichtung einer Halteſtelle an der Bahnlinie Heidelberg⸗Würzburg betr., wird der Regierung empfehlend überwieſen. Die Petition aus Diersburg, unterzeichnet von ſieben Bür⸗ germeiſtern, Herſtellung einer direkten Bahnverbindung Offen⸗ burg⸗Diersburg⸗Lahr betr., wird durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung erledigt. Die Petition des Gemeinderats Kirrlach, Halteſtelle an der Rheintalbahn bei Waghäuſel betr., wird der Regierung zur Kennt⸗ nisnahme im beſtimmten Sinne überwieſen. Die Petition der Gemeinderäte von Merzhauſen u. a. O. und verſchiedener Intereſſenten, Erſtellung einer Station für den Perſonen⸗ und Güterverkehr an der zur Verlegung kommenden Strecke der Höllentalbahn betr., wird der Regierung empfehlend überwieſen. Die Petition der Einwohnerſchaft der Stadt Ueberlingen, beſſere Eiſenbahn⸗ und Dampfſchiffahrtsverbindung betr., wird der Regierung teils empfehlend überwieſen, teils durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Die Petition der Gemeindeverwaltungen von Pforzheim u. a.., Erſtellung einer Bahn von Weil der Stadt nach Pforz⸗ heim betr., wird im beſtimmten Sinne der Regierung zur Kennt⸗ nisnahme überwieſen. Die Petition des Stadtrats Konſtanz, Umgeſtaltung der Bahnhofanlage in Konſtanz betr., wird der Regierung im be⸗ ſtimmten Sinne empfehlend überwieſen. Die Petition des Kur⸗ und Verkehrsvereins Konſtanz zugleich im Namen der übrigen Schwarzwaldbahn⸗Intereſſenten, die un⸗ zulänglichen Verkehrsverhältniſſe auf der Schwarzwaldbahn betr., wird der Regierung teils empfehlend überwieſen teils für erledigt erklärt. Die Petitionen der Gemeinderäte und Intereſſenten von Külsheim u. a.., Fortſetzung der Bahn von Hardheim nach Külsheim betr., und des Gemeinderats und der Handelsgenoſſen⸗ ſchaft Wertheim, den Bau einer Eiſenbahn von Hardheim über Külsheim nach Wertheim betr., werden der Regierung empfehlend bezw. zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Petition des Gemeinderats Donaueſchingen, die Er⸗ bauung einer Eiſenbahn von Donaueſchingen nach Schaffhauſen(Randenbahn) betr. wird der Regie⸗ rung zur Kenntnisnahme überwieſen. Miniſterialdirektor Schulz führt zu dieſer letzten Petition aus, daß aufgrund einer Schrift des Schweizers Bernhard in dem Bericht ausgeführt iſt: „Der Bau der Randenbahn hätte für die badiſche Staats⸗ eiſenbahnverwaltung die natürliche Folge, daß ihre Einnahmen aus dem Perſonenverkehr auf den beſtehenden Strecken durch die eintretende Entfernungskürzung und durch den in erſter Linie in betracht kommenden Bau der Bahn von der Landesgrenze bei⸗ Bargen bis Schaffhauſen durch den Schweizer Bund oder durch ein Privatunternehmen nicht unweſentlich vermindert würden, während der mögliche Gewinn an neuem Perſonenverkehr von außerbadiſchen Wagen nur gering wäre. Das zu erwartende Maß von Ausfall einerſeits und von Gewinn andererſeits iſt bei dem derzeitigen Stand der Frage nur ſchwer zuverläſſig zu beurtei⸗ len, zumal als einigermaßen verwendbarer Maßſtab nur die taf⸗ ſächlich eintretenden Entfernungsänderungen zur Verfügung tehen. Nach Berechnungen, die mittelſt dieſes Maßſtabs aufgrund des durch die inbetracht kommenden Wege wirklich bedienten Ver⸗ kehrs angeſtellt worden ſind, hätte im Jahre 1908 der Mehraus⸗ fall(Ausfall abzüglich des neu zu gewinnenden Verkehrs) unter der Voransſetzung, daß der badiſche Staat die Bahn von Donau⸗ eſchingen bis zur Landesgrenze baut und betreibt, aus dem Per⸗ ſonenverkehr für Baden etwa 50 500 Mk. betragen. Wie die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr, ſo würde die Anlage der Randenbahn auch die Einnahmen der badiſchen Staatseiſenbahnverwaltung aus dem Güterverkehr beeinfluſſen. Der Ausfall würde ſogar 1 Million jährlich betragen. Die Schrift des Herrn Bernhard geht noch von der Anſicht aus, daß die deutſchen Bahnen ſich gegenſeitig bekämpfen, ſelbſt unter Mithilfe des Auslandes. Dieſes hat ſich geändert. Wir haben kein Inter⸗ eſſe an der Erbauung dieſer Bahn und es geht auch nicht an, ſo erhebliche Mittel, wie die Bahn erfordern würde, aufzuwenden fur eine Abkürzungslinie, wo ſo viele Gegenden überhaupt keine Bahnen haben, umſomehr, da die Abkürzungslinie noch für Baden nachteilig iſt. Trotzdem will die Regierung nicht damit ſagen, daß ſie nicht einmal ſpäter dem Projekt näher treten will. Die Petition der Gemeinderäte von Wutöſchingen und Deger⸗ nau, Errichtung einer Perſonen⸗ und Güterhalleſtelle betr. wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Die Petition des Gemeinderats Oeſtringen, die Erbauung einer Bahn von Oeſtringen nach Langenbrücken betr., wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Darauf iſt die Tagesordnung erledigt. Die nächſte Sitzung wird anberaumt auf morgen Donnerstag früh 9½ Uhr. Tages⸗ erdnung: Finanzgeſetz. glauben machen will, ſtellen wir aufs Entſchiedenſte in Abrede, und die Frage, wieviel darauf aukomme, bedarf noch der Er⸗ örterung. Mit der aprioriſchen Verneinung jedes ſtofflichen Intereſſes in der Malerei iſt es nicht getan. Was uns aber von den Lehren Meier⸗Graefes neu war, das iſt, um ſeine ſcharfen Worte wider Böcklin auf ihn ſelbſt zu wenden, vor dem Urteil einer auf Wiſſenſchaft gerichteten Betrachtung überhaupt nicht. Im ganzen ein Mann, der durch eine glänzende Begabung des Auffaſſungsvermögens wie der Rede Tüchtigeres hätte leiſten können, wenn ſeine Wahrheitsliebe nicht durch ſein Parteigänger⸗ tum allzuſehr verdunkelt worden wäre. Die Erfindung einer neuen Aeſthetik mag allerdings geeignet erſcheinen, das An⸗ fehen eines nicht nur genialen, ſondern auch höchſt ſachverſtän⸗ digen Gelehrten zu verleihen. Das konnte der von ihm ver⸗ tretenen Sache nur dienlich ſein gegenüber der großen Maſſe von Kunſtfreunden, die ſich mit der Kenntnisnahme oder Aneignung von gerabe zur Herrſchaft gelangenden Meinungen begnügen, weil ſie zur Nachprüfung ihres Zuſtandekommens entweder keine Zeit haben oder nicht das nötige Urteilsvermögen und Selbſt. bvertrauen beſitzen oder endlich kein Bedürfnis empfinden, weil ihnen die Mode als einzige Autorität gilt. Dadurch erlangten die von Meier⸗Graefe vertretenen Anſichten einen außerordent⸗ lcchen Einfluß auf die Allgemeinheit. Wir mußten deshalb die Behren, bie er zu ihrer Unterſtützung aufſtellte und mit einer 1. Kammer.— 23. Sitzung. Karlsruhe, 13. Juli. Präſident Prinz Max eröffnet um halb 10 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch: Staaksminiſter Freiherr v. Duſch, Miniſter Freiherr v. Bodman und Regierungskommiſſare. Der Präſident machte kurze geſchäftliche Mitteilungen. Er gab bekannt, daß folgende Interpellation des Geh. Hofrats Dr. Bunte und Gen. eingekommen iſt:„Welche Gründe haben die Großh. Regierung zu ihrem Verhalten gegenüber dem Entwerfer des Murgtalwaſſerkraftwerks beſtimmt?“. Es wurde darnach in die Tagesordnung eingetreten. Zur Beratung gelangte zunächſt der 4. Nachtragsetat zum Staats⸗ voranſchlag für 1910 und 1911. Geh. Rat Dr. Bürklin berichtet namens der Budget⸗ kommiſſion über das Budget der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts Ausgabe Titel 10, Einnahme Titel 3, Unterrichts⸗ weſen, höhere Schulen und Volksſchulen. Antrag: Genehmi⸗ gung in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der zweiten KHammer. Dem Antrag wurde ohne Debatte zugeſtimmt. Prinz zu Löwenſtein erſtattete für die gleiche Kommiſſion Vericht über das Budget des Miniſteriums des Innern, Titel 11, Badeanſbalten. Antrag: Genehmigung nach den Beſchlüſſen der zweiten Kammer. Der Antrag fand ohne Debatte Annahme. Fabrikant Engelhard berichtet über das Budget des Finanzminiſteriums, Ausgabe Titel 6, Einnahme Titel 3, Zoll⸗ und Steuerverwaltung. Hier hat die Regierung vor⸗ geſchlagen, eine Erhöhung der Vermögensſteuer von 11 auf 12 Pfg. eintreten zu laſſen und die Sätze der Eintommen⸗ ſteuer auf 100 Prozent feſtzulegen und für das Jahr 1910 einen Steuerzuſchlag von 10,6 Prozent zu erheben. Die zweite Kammer hat die Erhöhung der Vermögensſteuer und die Erhebung eines Steuerzuſchlags abgelehnt. Ihre Kommiſſion iſt dieſem Standpunkt beigetreten. Sie kann einer weiteren ſteuerlichen Belaſtung nicht zuſtimmen. Gewerbe und In⸗ duſtrie haben ſich von der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage der letzten Fahre noch nicht erholt. Dazu kommt, daß unſere Landwirtſchaft durch Unwetter und Hochwaſſer zumteil er⸗ heblich geſchädigt wurde. In einer ſolchen Zeit kann man keine Steuererhöhung eintreten laſſen. Aus dieſen Gründen tritt die Kommiſſion auch dem Beſchluſſe der zweiten Kammer dahin bei, daß die von der Regierung beantragte Erhöhung des Staatszuſchuſſes für die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe von 2 auf 4 Millionen zu ſtreichen iſt. Die Kommiſſion be⸗ antragt, die Poſitionen in Uebereinſtimmung mit den Be⸗ ſchlüſſen der zweiten Kammer zu genehmigen. Der Antrag wurde ohne Diskuſſion angenommen. Fabrikant Engelhard berichtete weiter über das Budget der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe für die Jahre 1910 und 1911 und damit in Verbindung die Denkſchrift der Re⸗ gierung über die Lage der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe. Der Berichterſtatter kam an der Hand des in der Denkſchrift nieder⸗ gelegten Materials auf die Verhältniſſe der Eiſenbahn zu ſpre⸗ chen und wies dabei darauf hin, daß, wenn die wünſchenswerte Amortiſation der Eiſenbahnſchuld durchgeführt werden ſollte, dies 10 Millionen jährlich beanſpruchen würde. Solche Zuſchüſſe würden die Finanzkraft unſexes Landes überſteigen. Wir müſſen nun, um eine weitere Steigerung des Betriebskoeffizienten zu herhindern, und um beſſere Verhältniſſe zu ſchaffen, den Bau⸗ aufwand mäßigen und die Einnahmen zu ſteigern ſuchen. Dazu wird eine Dotation aus allgemeinen Staatsmitteln an die Eiſen⸗ bahnſchuldentilgungskaſſe ausreichen. Wir müſſen alles daran ſetzen, dafür zu ſorgen, daß ein beſſeres Verhältnis zwiſchen den Einnahmen und Ausgaben entſteht, als das in den letzten 10 Jahren der Fall war. Die Kommiſſion beantragt, das Budget in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der 2. Kammer zu genehmigen und die Denkſchrift durch Kenntnisnahme für er⸗ ledigt zu erklären. Miniſterialdirektor Göller: Die Denkſchrift hat bisher nicht die Würdigung gefunden, die ihr nach ihrer Bedeutung zu⸗ kommt. Es iſt daher erfreulich, daß ſie von dem Vorredner ein⸗ gehend behandelt worden iſt. Die Tendenz u ſerer Eiſenbahn⸗ ſchuld iſt eine ſteigende. Sie bewegt ſich jetzt bald zwiſchen 750 und 800 Millionen. Es iſt das eine Höhe, die zu Bedenken Anlaß gibt. Der jährliche Geſamtaufwand für unſer Eiſenbahnweſen beträgt 31 Millionen. Er wird ſich auf dieſer Höhe in den näch⸗ ſten Jahren halten. Dieſem Aufwand ſteht ein Reinertrag von 29 Millionen in ſeiner höchſten Ziffer gegenüber. Er wird aber in dieſer Höhe nicht bleiben. Wir ſehen daraus, daß aus den Er⸗ trägniſſen Schuld und Zinſen nicht getilgt werden können. Es wird ſo wohl noch weitere 10 Jahre bleiben. Dem Anwachſen der Eiſenbahnſchuld ſuchte die Regierung einen Damm entgegenzu⸗ ſetzen durch die Erhöhung der Staatsdotation an die Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe auf 4 Millionen. Damit iſt natürlich eine Sanierung der Verhältniſſe nicht geſchaffen. Es iſt der Regie⸗ rung nicht gelungen, für ihre Vorſchläge die Zuſtimmung der Landſtände zu finden. Es iſt das zu beklagen. Dieſer Mißerfolg wird die Regierung nicht abſchrecken, mit ihren Vorſchlägen wieder hervorzutreten. Die Regierung wird nach wie vor die Mittel vorſchlagen, die der Sachlage entſprechen. Die Regierung wird die Ausgaben verringern und die Einnahmen zu ſteigern ſuchen. Um eine Steigerung der Einnahmen aus unſeren Eiſen⸗ bahnen herbeizuführen, ſchlug die Regierung die Einführung der 4. Wagenklaſſe vor. Auch dieſer Vorſchlag wurde abgelehnt. Wir werden ihn ſpäter wiederholen. Die wichtigſte Seite liegt aber auf dem Gebiete des Eiſenbahnbaues. In dieſer Beziehung wurde in den letzten Jahren ein zu raſches Tempo eingeſchlagen. Man hat zuviele große Ausgaben zu gleicher Zeit in Angriff genom⸗ men und damit der Leiſtungsfähigkeit unſeres Landes zuviel zugemutet. Das darf in Zukunft nicht mehr geſchehen. Wir kön. nen auch auf Jahre hinaus keine Eiſenbahnlinien mehr bauen. die zur Tilgung und Verzinſung des Anlagekapitals nichts bei⸗ tragen. Solchen Wünſchen kann die Regierung bei den heutigen Verhältniſſen nicht Rechnung tragen. Wenn Sie unſere! Vor⸗ ſchläge ablehnen, ſo verſchieben Sie nur Maßnahmen, die doch getroffen werden müſſen. Wir werden dem nächſten Landtag unſere Vorſchläge wieder unterbreiten. 5 Der Kommiſſionsantrag fand hierauf Annahmnme. Fabrikant Engelhard berichtete über das Budget des Finanzminiſteriums für die Jahre 1910 und 1911, Ausgabetitel 9 Schuldentilgung. Dem Antrage auf Genehmigung wurde ohne Debatte zu⸗ geſtimmt. Frbr. v. Göler erſtattete Bericht über die vergleichende Darſtellung der Budgetſätze und der Rechnungsergebniſſe für die Jahre 1906 und 1907. Der Antrag ging auf Unbeanſtandeterklä⸗ rung. 3885 Dem Antrage wurde ohne Debatte zugeſtimmt. Die Aenderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung. Oberbürgermeiſter Dr. Winterer erſtattete darnach namens der Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung Bericht über den Geſetzentwurf, die Aenderung der Gemeinde⸗ und Städteord⸗ nung betr. Es iſt dieſe Vorlage eine der wichtigſten, die uns de⸗ ſchäftigen. Ich ſetze dieſem Geſetze drei andere gegenüber, das Geſetz vom Jahre 1831 mit der Gründung der Gemeindeordnung, und die Geſetze von den Jahren 1870 und 1874, die letzteren brachten eine Aufgabe von Kronrechten und die ernſteſte Ausge⸗ ſtaltung der Selbſtverwaltung. Wir haben dieſes Geſetz der ſtaatsmänniſchen Weisheit unſeres unvergeßlichen Großherzogs Friedrich und den Miniſtern Winter und Jolly zu danken. Sit verdienen unſere Dankbarkeit. Der vorliegende Geſetzentwurf darf als eine der wichtigſten und ſchwierigſten Vorlagen der gan⸗ zen Landtagsperiode nicht nur wegen ihres Umfanges, ſondern auch aus dem Grunde bezeichnet werden, weil bei der Wertung ihres Inhalts die beſtehenden wirtſchaftlichen und politiſchen Ge⸗ genſätze naturgemäß in beſonders harter Weiſe aufeinanderſtoßen müſſen,.“ Was den Inhalt der Vorlage anlangt, ſo berührt er faſt alle wichtigen Gebiete des Gemeindelebens und kann im Hinblick auf dieſe tief eingreifenden Aenderungen in gewiſſem Sinne geradezu als ein teilweiſer Neubau bezeichnet werden. Vor allem werden die Grundlagen und Vorausſetzungen des Ge⸗ meindebürgerrechts in Stadt und Land ebenſo erweitert, wie die Bedingungen des Wahlrechts und zwar für alle Organe des Ge⸗ meindekörpers, ſowohl für den Bürgermeiſter, als auch für den Gemeinde⸗ und Stadtrat und den Bürgerausſchuß, welchen durch Einführung der Grundſätze der Sechstelung der Urwähler und der Verhältniswahlen eine veränderte Geſtalt gegeben wird. In nicht minder erheblichem Grade werden die Rechte und Kompeten⸗ zen der genannten Organe und ihrer Untergebenen, der ſtädki ſchen Beamten, im Sinne einer Erhöhung der Selbſtändigkeit und gegenſeitigen Kontrolle erweitert. Die Vorlage will endlich den ernſten Klagen über unverhältnismäßige Belaſtung einzelner Ge⸗ meindeſteuerpflichtigen, insbeſondere der Grund⸗ und Haus! ſitzer, durch Beſchaffung eines Erſatzes für die teilweiſe a fallenen Verbrauchsſteuern durch ſchärſere Heranziehung einzel ier Skeuerklaſſen und gleichzeitige Schaffung der Möglichkeit den Grund⸗ und Hausbeſitz in außerordentlicher Weiſe dur eigenen Beſchluß der Gemeinde zu erleichkern, in praktiſcher We Abhilfe zu ſchaffen, indem ſie gleichzeitig Vorſchriften bri mittelſt welchen auf dem Lande die Belaſtung des Bürge gegenüber den allgemeinen Steuerpflichtigen ermäßigt werden ſoll. Endlich ſoll auch für die da und dort notwendige Aenderung der Art des Bezugs des Bürgernutzens Erleichterung geſchafſe und der Regierung eine erweiterte Befugnis zu Gemarkungs⸗ grenzänderungen innerhalb der zuſammengeſetzten Gemeinden ge ſichert werden. Ueberblickt man dieſe Aenderungen, ſo dräng wie von ſelbſt der Eindruck auf, daß die Abſicht der Geſetzesv lage vor allem auf die erweiterte Heranziehung der großen Mi der Bevölkerung zu den Aufgaben der Gemeindeverwaltung ge⸗ richtet iſt. Da aber dieſe Ausdehnung der Recht aller Gemeinde bürger unter gleichzeitiger Herabminderung der Befugniſſe de⸗ bisher Bevorzugten ohne Zweifel ein charakteriſtiſcher Zug unſe rer ganzen Zeitentwicklung iſt, ſo muß der Geſetzesvorſchlag dieſem Standpunkt aus ſchon von vornherein als ein richtige politiſcher und ſozialer Fortſchritt bezeichnet werden, zu deſſe Begründung wohl auf die Entwicklung hingewieſen werder welche in den letzten Jahrzehnten unſerer Reichs⸗ und Landes geſetzgebung in konſequenter Weiſe genommen hat. War man in der Kommiſſion hierüber im Großen und Ganzen w in der Mehrheit auch einig, ſo drehte ſich der Streit d — 2 ⸗ nungen gerade um die Frage, ob der erwähnte Schritt ſ getan werden müſſe, oder ob im Intereſſe einer vorſichti im beſten Sinne konſervativer Weiterbildung unſerer G verhältniſſe nicht beſſer in gleicher oder abgeſchwächter einen ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten ſein ſollte⸗ dieſe Frage konnte in der Kommiſſion eine Einigung n e— —— Ne ſcheinbar wiſſenſchaftlichen Begründung verſah, einer ſo genauen Betrachtung unterziehen. An ſeinen eigenen Gedankengängen muß⸗ ten wir dartun, aus wie morſchem Holze die Vogelſcheuche gemacht iſt, die er im Garten der deutſchen Kunſt errichtet hat. Wenn wir noch gezeigt haben werden, mit was für Lappen ſie behängt wurde, dann wird ſie hoffentlich niemanden mehr erſchrecken. (Fortſetzung folgt). —— Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Ein verſchollenes Gedicht von Theodor Storm, das auch in dem kleinen Anhang der poſthumen Gedichte in der Geſamtausgabe der Werke des Dichters nicht enthalten iſt, entreißt Ernſt Liſſauer der Vergeſſenheit. Das Gedicht iſt im Auguſt⸗ heft bon„Weſtermanns Monatsheften“ abgdruckt und lautet: Nachts. Wie ſanft die Nacht dich zwingt zur Ruh', Stiller werden des Herzens Schläge; Die lieben Augen fallen dir zu, Heimlich nur iſt die Sehnſucht rege. Halbe Worte von ſüßem Bedeuten Träumeriſch über die Lippen gleiten. Das Gedicht gehört in den Kreis der vielen Dämmer⸗, Abend⸗ und Nachtgedichte, die für Storm weſentlich bezeichnend ſind. Das Gefühl, das in dieſem Gedicht nur matt und ohne rechte Prägnanz ausgeſprochen worden, iſt in aller ſeiner Fülle geſtaltet in Gedicht„Zur Nacht“, deſſen dritte Strophe lautet: 5 Was gibt es mehr! Der ſtille Knabe winfʒtt Zu ſeinem Strande lockender und lieber; Und wie die Bruſt dir atmend ſchwellt und ſinkt, Trägt uns des Schlummers Welle ſanft hin Storm hat„Nachts“ nicht in die Sammlung aufe weil es ihm offenbar nicht vollgültig erſchien. In dieſer n Tatſache liegt ein nicht geringer poſitiver Werk; ſie iſt loſer Beitrag zu der Lehre von der lyriſchen Selbſtkriki Dichters. ** 72 5 Die Kantgeſellſchaft(Geſchäftsführer Prof. Dr. Vaihin Halle) ſchreibt eine fünfte Preisaufgabe aus mit einem 1. bon 1500., den Geh. Rat Prof. Dr. Imelmann⸗Berlin geſtiftet hat, und mit einem zweiten Preis von 1000., deſſen Stiftung Prof. Dr. Walter Simon⸗Königsberg, Direktor A. v. Gwin r⸗ Berlin und Dr. Ludwig Jaffé⸗Berlin verdankt wird. Da Prof. Dr. Vaihinger formulierte Thema lautet:„Kants Beg der Wahrheit und ſeine Bedeutung für die erkenntnistheo Fragen der Gegenwart“. Preisrichter ſind die Profeſſoren Liebmann⸗Jeng, Richard Falckenberg⸗Exlangen und Paul M Halle. Die übrigen Beſtimmungen nebſt einer Erläukerun Themas ſind gratis und franko zu beziehen durch den ſtelle tenden Geſchäftsführer der Kantgeſellſchaft Dr. Arthu Berlin W. 15, Faſanenſtraße 8. 4. Seite. 08 4 K 8 * General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 13. Jult. werden und ſo ſind wir daher, wenigſtens bezüglich der wichtigſten Punkte! der Vorlage nur in der Lage, namens einer knappen Mehrheit unſere Anträge ſtellen zu können. Die Hauptfragen haben die konſequente Einführung der Sechstelung, die Durch⸗ führung der Verhältniswahl und die Aenderung der Gemeinde⸗ ſteuervorſchriften zum Gegenſtand. Was das Syſtem der Sechstelung anlangt, ſo iſt dasſelbe in den badiſchen Gemeinden auch ſchon bisher nicht ganz unbekannt geweſen. Nach der Sachlage kann es aber an und für ſich nicht auffallen, daß ſich erhebliche Bedenken gegen die unvermittelte Einführung des Sechstelſyſtems anſtelle des bisherigen Zwölftel⸗ ſͤſtems erhoben haben. Es wurde vor allem darauf hingewieſen, daß doch eigentlich ein dringendes Bedürfnis zu dieſer bedeut⸗ ſamen Aenderung bis jetzt nicht bekannt geworden ſei. Anſere badiſchen Gemeinden ſeien in Stadt und Land in einem Elüte⸗ zuſtand begriffen, mit dem man allſeits zufrieden ſein könne. Der Beſitz habe keinen übertriebenen Einfluß auf den Gang der Ge⸗ meindeverwaltung, es ſei aber zu befürchten, daß durch die neue Geſetzesvorſchrift gerade der angeſeſſene und eingeſeſſene Bürger, der mit ſeiner ganzen Habe an die Gemeinde gebunden ſei, an ſeinem berechtigten Einfluß auf die Gemeinde ohne Not geſchmä⸗ lexrt werde. Jedenfalls ſei es aber nicht notwendig und geboten, die Sechstelung und die Verhältniswahl gleichzeitig einzuführen, und hätte fich im Falle einer Abänderung in dieſer Richtung dann vielleicht eher über die Regierungsanträge ſprechen laſſen. Die Mehrheit Ihrer Kommiſſion iſt ſelbſtverſtändlich weit entfernt, die Bedeutung des feſten Beſitzes in der Gemeinde zu verkennen und in Abrede zu ſtellen, daß eine Verletzung der natürlichen An⸗ ſprüche dieſes Beſitzes die ſchädlichſten Folgen für die Entwicklung unſerer Gemeinden haben müßten; denn nach den Lehren der Ge⸗ ſchichte iſt dann am beſten für einen ſicheren Fortſchritt der Kultur in Staat und Gemeinde geſorgt, wenn eine geſunde Beſitzbüldung exmöglicht und dieſem Beſitz dann hinwiederum ein legitimer Ein⸗ fluß auf den Gang des öffentlichen Lebens geſichert wird. Die richtigen Grenzen für Beſitz, Bildung und Macht in ihren gegen⸗ ſeitigen Beziehungen zu finden, hat ja zu allen Zeiten zu den ober⸗ ſten, aber auch ſchwierigſten Aufgaben der Staatsverwaltung ge⸗ gählt. Aber auch nach gewiſſenhafter Prüfung aller dieſer Geſichts⸗ punkte konnte die Mehrheit Ihrer Kommiſſion zu einer Verwer⸗ fung dieſes Vorſchlags nicht gelangen. Eine nicht minder entſchie⸗ dene Anfechtung hat in Ihrer Kommiſſion die Einführung der Verhältniswahl gefunden, welche nach der Regierungsvorlage in den Gemeinden von 2000 Einwohnern und mehr und zwar ſowohl für den Bürgerausſchuß als auch für den Gemeinderat(Stadtrat) eingeführt werden ſoll. Was endlich den Verſuch der Großh. Regie⸗ rung anlangt, bei dieſer Gelegenheit durch eine geänderte Ge⸗ Weindeſteuergeſetzgebung den vielfachen Klagen abzuhelfen, welche zit der Einführung der Vermögensſteuer auch bei den Gemeinden von zahlreichen Seiten erhoben worden ſind, ſo ſind wir auch mit dieſen Vorſchlägen im weſentlichen einverſtanden und zwar in dem Maße, daß wir in einem wichtigen Punkte die von der Zweiten Kammer geſtrichene Geſetzesvorlage Artikel V§ 5 wieder herzu⸗ Ellen beantragen. Die Kommiſſion hat an dem Geſetz, wie es aus den Beratungen der Zweiten Kammer hervorging, eine Reihe von Abänderungen vorgenommen. Es wurde die Regierungsvorlage wiederhergeſtellt bezüglich der Beſtimmungen über die Ausübung der niederen Polizei durch Standes⸗ und Grundherren, die ſelb⸗ ſtändige Lebensſtellung als Vorausſetzung der Wahlberechtigung. Verſchiedene Beſtimmungen wurden geſtrichen, andere abgeändert, ſo diejenigen über den Ruhegehalt der Bürgermeiſter, die Zu⸗ ziehung der Frauen zu ſtädtiſchen Kommiſſionen. Wiederhergeſtellt wurde die Regierungsvorlage hinſichtlich der Amtsdauer auf 6 Jahre mit Zjähriger hälftiger Erneuerung. Geſtrichen würde die von der Zweiten Kammer in das Geſetz eingefügte Beſtimmung, nach welcher der Stadtrat verpflichtet iſt, einem mit Zweidrittels⸗ mehrheit gefaßten Beſchluß des Bürgerausſchuſſes Rechnung. zu titagen. Die Kommiſſion beantragt, dem Geſetze in der von ihr beſchloſſenen Faſſung zuzuſtimmen, die Regierung zu erſuchen, falls der Geſetzentwurf über die Erhebung einer Reichswert⸗ zuwachsſteuer abgelehnt werden ſollte, dem nächſten Landtag einen Entwurf über die Einführung dieſer Steuer in Baden vorzuiegen. Miniſter Frhr. von Bodman; In Ihrer aller Sinn Jlaube ich zu ſprechen, wenn ich dem Berichterſtatter den Dank für ſeinen Bericht ausſpreche. Danken muß ich aber auch der Kommiſſion für die wohlwollende Behandlung der Vorlage. Der Antrag der Kom⸗ miſſion geht dahin, das Geſetz in der von ihr beſchloſſenen Faſſung angunehmen. Ich kann Sie nur dringend bitten, dem Antrage zu⸗ zuſtimmen. Der Berichterſtatter iſt von den Gründen unſerer Ge⸗ meindegeſetzgebung im Jahre 1831 ausgegangen. Dieſe Geſetz⸗ gebung hat im Laufe der Zeit verſchiedene Aenderungen erfahren durch die zunehmende Entwickelung der Selbſtverwaltung und die zunehmende Verbreiterung der Verhältniſſe, auf denen ſich das Gemeindeleben aufbaut. Unter den weſentlichen Geſetzesände⸗ rungen, die der Berichterſtatter aufzählte, hatte er eine vergeſſen, das Geſetz vom Jahre 1890, das die Einwohnergemeinden unter ge⸗ wiſſe Kautelen brachte. Gegen dieſe Kautelen machte ſich ſofort eine Oppoſition geltend. Sie richtete ſich vornehmlich gegen die Klaſſeneinteilung. Dieſe Oppoſition verdichtete ſich im Jahre 1908 u berſchiedenen Anträgen in der Zweiten Kammer. Alle bürger⸗ lichen Parteien einigten ſich ſchließlich auf den Antrag der Ein⸗ führung der Sechstelung und das ganze Haus ſprach ſich für die Verhältniswahl aus. Nun war es Aufgabe der Regierung, zu dieſen Wünſchen und Anregungen Stellung zu nehmen. Die Regie⸗ kung war ſich bewußt, daß ſich unſere Gemeinden in einer fort⸗ ſchreitenden und freiheitlichen Entwickelung befinden. Die Regie⸗ rung mußte ſich alſo ſagen, daß etwas geſchehen müſſe und daß dies auch bald geſchehen müſſe, wenn die Wünſche nicht radikaler werden und die Geſtaltung unſerer Gemeindegeſetzgebung nicht derart werden ſoll, wie man es vom ſtaatserhaltenden Standpunkt micht wünſchen kann. Die Erwägungen der Regierung führten zur Vorlage, die den Landſtänden zuging. Sie konnte ſich den Grün⸗ den, die gegen die Zwölftelung vorgebracht wurden, nicht ver⸗ ſchließen. Eine Befürchtung, daß durch dieſe Klaſſeneinteilung die Mehrheit erlangen könnten, iſt nach unſeren Berechnungen nicht gerechtfertigt. Eine Kautele bildet hiergegen die Verhältnis⸗ wahl, die es auch möglich macht, daß die dritte Klaſſe nicht mehr ansſchließlich einer Partei gehört. Dadurch wird auch die Anſicht Ferſtört, daß die Sozialdemokratie die einzige Vertreterin der kleinen Leute ſei. Wir dürfen zu unſerem Volke Vertrauen haben, denn in ihm ſind gute Grundſtimmungen vorhanden. Ich meine, wir ſollten auch keine ſo große Angſt vor der Sozialdemokratie haben. Wir werden ſie verſöhnen und zur Liebe zur Heimat zurückführen, wenn wir ihnen die Möglichkeit zu einer gedeihlichen Mitarbeit geben. Ich meine, daß die Erfahrung, die man im Landtag in dieſer Beziehung gemacht hat, zu dieſer Hoffnung berechtige. Die Kammer hat unter Zurückſtellung vieler Wünſche dem Geſetz ſtimmt. Wenn es durch Ihr Veto nicht zu Stande kommen ſollte, Dann werden Sie das Reformwerk, von dem man nicht weiß, ob es ſich ſpäter ſo ausgeſtalten läßt, wie dies vom ſtaatserhaltenden Standpunkt wänſchenswert iſt, nicht vereiteln, ſondern es nur aufhalten. Sie werden dann aber auch in der Bevölkerung draußen eine große Summe von Unwillen und Verbitlerung gegen dieſes Haus auslöſen. Ich bitte Sie nochmals, das Geſetz anzu⸗ nehmen. Die Sitzung wurde darnach abgebrochen. Nächſte Sitzung: Heute Nachmittag 3 Uhr. Tagesordnung: »rrtſetzung der Beratung. *+— Aus Stadt und Land. * Maunheim, 13. Juli 1910. Bürgerausſchuß⸗Vorlagen. Bereitſtellung von Räumen in der Kunſthalle an den Mannheimer Kunſtverein. Uebereinſtimmung herrſchte von vornherein bei den zuſtän⸗ digen ſtädtiſchen Inſtanzen(Kunſthallenleitung, Kunſthallen⸗ kommiſſion und Stadtrat) darüber, daß es für die Stadt eine Ehren⸗ und Dankespflicht ſei, dem Kunſtverein die Möglichkeit zur Ueberſiedelung in die Kunſthalle zu bieten, und daß die künftige Abhaltung ſeiner Ausſtellungen in dieſem Ge⸗ bäude nicht minder im Intereſſe der Kunſthalle und Stadtge⸗ meinde als des Kunſtvpereins ſelbſt liege. Der Kunſtverein hat ſich nicht allein durch die in ſeinem Statut begründete, bereits nahezu 8 Jahrzehnte umſpannende Tätigkeit im allgemeinen, ſon⸗ dern namentlich durch die von ihm im Jahre 1875 angeregte Begründung und die bis zum vorigen Jahre in uneigennütziger Weiſe geführte Verwaltung der ſtädtiſchen Kunſtſamm⸗ lung um die Weckung und Hebung der heimiſchen Kunſtpflege große, anerkennenswerte Verdienſte erworben. Die Fürſorge für Bereitſtellung neuer Lokalitäten an den Kunſtverein hat nach Lage der Verhältniſſe als Sache der Stadtgemeinde zu gelten. Die Vereinigung des Kunſtvereins mit dem ſtädtiſchen Organis⸗ mus in der Kunſthalle iſt aber auch für den letzteren ſelbſt als wünſchenswert und fruchtbringend zu erachten, weil das Unter⸗ nehmen des Vereins als ein Muſeum mit fluktuierendem Be⸗ ſtand eine wertvolle Einrichtung zur Ergänzung der ſtädtiſchen Kunſtſammlung darſtellt und zugleich ein weiteres zugkräftiges Belebungselement in der Kunſthalle bildet. Insbeſondere wird ſich ein Zuſammenwirken auch inbezug auf die geplante Veran⸗ ſtaltung periodiſcher Sonderausſtellungen als ſehr erſprießlich erweiſen können, und es wird ſich dabei zugleich eine rationelle Arbeitsteilung in dem Sinne denken laſſen, daß die Stadtver⸗ waltung bezw. Kunſthallenleitung ſich auf den ſyſtematiſchen Aus⸗ bau und die weiteſtgehende Nutzbarmachung und Verlebendigung der ſtädtiſchen Gallerie ſowie des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts mit graphiſchem Kabinett beſchränken würde, während der Kunſt⸗ verein zwiſchen ſeinen regelmäßigen permanenten Ausſtellungen in gewiſſen Zeitabſtänden im Benehmen mit der Kunſthallenlei⸗ tung jeweils nach irgend einem leitenden Geſichtspunkte inſze⸗ nierte Ausſtellungen größeren Stils und Umfangs arzangieren könnte. Von ähnlichen Geſichtspunkten iſt der Kunſtverein ſelbſt bei den wiederholten mündlichen Verhandlungen ausgegangen, die mit ſeinen Vertretern von dem Oberbürgermeiſter und Direktor Dr. Wichert geführt worden ſind. Das Reſultat dieſer Verhand⸗ lungen war, daß der Kunſtverein unterm 27. April d. J. an den Oberbürgermeiſter die offizielle Mitteilung gelangen ließ, er würde es mit herzlichem Danke begrüßen, wenn die Stadtgemeinde ihm geeignete Räumlichkeiten in der Kunſthalle unentgeltlich zur Verfügung ſtellen würde wie dies ſeither ſeitens des Landes⸗ herrn im Großherzoglichen Schloſſe geſchehen ſei. Da der Ver⸗ ein indeß nach dem Verlaſſen der jetzigen, auf längere Zeit ge⸗ ſicherten Räume im Schloſſe auf deren Wiederüberlaſſung nicht rechnen dürfe, und da bei Mangel paſſender Lokalitäten die Exi⸗ ſtenz des Vereins überhaupt auf dem Spiele ſtehe, glaube er die Bedingung ſtellen zu müſſen, daß die Stadtgemeinde dem Ver⸗ eine in der Kunſthalle eine Unterkunft auf eine längere Reihe von Jahren zuſichere, oder für den Fall ſpäterer keilweiſer oder voll⸗ ſtändiger Zurückziehung der dortigen Räume vorher für die Be⸗ reitſtellung anderweiter geeigneter Lokalitäten Sorge trage. Fer⸗ ner ſprach der Verein die Vorausſetzung aus daß er wohl im möglichſten Einvernehmen mit der Leitung der ſtädtiſchen Kunſt⸗ halle, aber durchaus ſelbſtändig und unabhängig, ſeine Tätigkeit entfalten könne und die Stadtgemeinde ſeine Beſtrebungen in der bisherigen Weiſe durch einen Zuſchuß unterſtütze. Selbſtver⸗ ſtändlich werde er dann auch in der bisherigen Weiſe an den Nachmittagen der Sonn⸗ und Feiertage den freien Eintritt aufrecht erhalten. Der Stadtrat erklärte darauf dem Antrage Dr. Wichert's gemäß, dem ſich die Kunſthallenkommiſſion ange⸗ ſchloſſen hatte, einſtimmig ſeine Bereitwilligkeit, dem Kunſtverein die erforderlichen Räume in der Kunſthalle von dem Zeitpunkt ab, an dem die proviſoriſche Einrichtung des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts beendigt ſein wird, d. i. vorausſichtlich am 1. Dezember d. J. zur Verfügung zu ſtellen. Und zwar wurde es als zweck⸗ dienlich erachtet, zunächſt als Ausſtellungslokale die Räume des Obergeſchoſſes im weſtlichen Flügel zu überlaſſen mit dem Anfügen, daß, ſofern und ſobald in der Zukunft eine Erweiterung und Verlegung des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts ſtattfinden und infolge deſſen die Verlegung der ſtädtiſchen Kunſtſammlung nach dem Obergeſchoß notwendig würde, dem Kunſtperein eine Hälfte und zwar vorausſichtlich die öſtliche des Erdgeſchoſſes zu⸗ gewieſen werden ſolle. Der Stadtrat ſprach ſich weiter dahin aus. daß man die Zeitdauer, wie lange der Verbleib des Kunſtvereins in der Kunſthalle möglich ſein werde, heute nicht einmal annä⸗ hernd vorausſagen und die Stadtgemeinde in dieſer Richtung auch keinerlei Garantien übernehmen könne, da die Entſcheidung die⸗ ſer Frage naturgemäß von der vorläufig noch nicht abzuſehenden Entwicklung der ſtädtiſcherſeits ſelbſt in der Kunſthalle getrofſenen Einrichtungen abhängig ſein werde. Immerhin werde wohl an⸗ genommen werden dürfen, daß, wenn nicht beſondere Verhältniſſe eintreten, eine längere Reihe von Jahren vergehen werde bis an die Stadtverwaltung die Notwendigkeit heranträte, über die dem Verein in der Kunſthalle überlaſſenen Räume ſelbſt verfügen zu müſſen. Sobald aber eine derartige Maßnahme nach der Mei⸗ nung des Stadtrats als unabwei zu gelten habe, werde die⸗ ſer es als ſeine Aufgabe betrachten, für Bereitſtellung anderer ge⸗ eigneter Räume an den Kunſtverein beſorgt zu ſein. Auf dieſe Mitteilungen faßte der Kunſtverein unterm 22. Junj ſeinerſeits gleichfalls einſtimmig das Anerbieten der Stadt anzunehmen. Der Bürgerausſchuß wird nun erſucht, der miet⸗ zinsfreien Ueberlaſſung der er chen Räume in der Kunſt⸗ halle an den Kunſtverein zuzuf en. Die Errichtung weiterer Hauptlehrerinnenſtellen an der Höheren Mädchenſchule. Wie ſchon in der Vorlage für die Sitzung vom 28. Juni we⸗ gen Errichtung von 2 weiteren Profeſſorenſtellen an der Höheren Mädchenſchule angegeben wurde ſtehen z. Zt. an der genannten Anſtalt 30 Stellen für etatmäßige Lehrer 17 Stellen für nicht⸗ etatmäßige Lehrer gegenüber, darunter 14 Hauptlehrerinnenſtel⸗ len gecen 8 Stellen für Unterlehrerinnen bezw. Unterlehrer. Auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahme der II. Höheren Mädchen⸗ ſchule[September 1911] werden vorausſichtlich noch weitere Kräfte erforderlich werden. Im zweiten Nachtrag zum Staats⸗ den Beſchluß, voranſchlag pro 1911 ſind fär die neue Anſtalt außer 1 Direktor⸗ und 3 Profeſſorenſtellen auch 5 neue Hauptlehrerinnenſtellen vor⸗ geſehen. Nach dem Erlaß Großh. Oberſchulrates an den Stadt⸗ rat vom 21. Juni ſollten nun von dieſen 5 Hauptlehrerinnenſtellen ſchon in Bälde 3 Stellen an der beſtehenden Anſtalt zur Befetzung gelangen, nämlich 1 Stelle auf Beginn des kommenden Schul⸗ jahres, September 1910, und 2 weitere Stellen(für eine Zei⸗ chen⸗ und 1 Handarbeitslehrerin) auf Anfang des Jahres 1911. Der Großh. Oberſchulrat erſucht, für dieſe 3 Stellen die erforder. lichen Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Für die erſt im Septem⸗ ber 1911 zur Beſetzung gelangenden Stellen werden die erforder⸗ lichen Mittel im Voranſchlag pro 1911 angefordert werden. Ein entſprechender Antrag liegt nun dem Bürgerausſchuß vor. Uebertragen wurde den nichtetatmäßigen Regierungsbau⸗ meiſtern Hrch. Baumgartner in Durlach, Edwin Pfützner in Gernsbach, Theodor Wagner in Kehl und Joſeph Rochlitz in Durlach unter Belaſſung der Amtsbezeichnung Regierungsbau⸗ meiſter etatmäßige Amtsſtellen von zweiten Beamten der Eiſen⸗ bahnverwaltung, Baumgartner wurde der Bahnbauinſpektion Durlach, Pfützner der Bahnbauinſpektion Gernsbach, Wagner der Bahnbauinſpektion Kehl und Rochlitz der Bruchſal zugeteilt. Militäriſches. Heute fand zwiſchen Schwetzingen und Frie⸗ drichsfeld eine größere Felddienſtübung des hieſigen Negi⸗ mens und der Schwetzinger Dragoner ſtatt. Auf dem Felde bei der „großen Stube“ in der Nähe von Friedrichsfeld wurde das feld⸗ mäßige Schlachten eines 10 Zentner ſchweren Ochſen vorgenommen. Friedrichspark. Die ſo beliebten Streichmuſik⸗Kon⸗ zerte der Grenadierkapelle werden morgen Donnerstag eine künſtleriſche Bereicherung erfahren. Herr Kgl. Kammermuſiker und Piſton⸗Virtuoſe Paul Wiggert von der Dresdener Hofoper, als Künſtler 1. Ranges geſchätzt, hat für dieſes Abendkonzert ſeine Mitwirkung zugeſagt. Das„Mainzer Journal“ ſchreibt u. a.„Herr P. Wiggert iſt ein ausgezeichneter Meiſter des ſo überaus ſchwie⸗ rigen Inſtrumentes. In jeder Beziehung vollendete Technik, hohe künſtleriſche Auffaſſung und ein Ton ſo warm und weich, ſo zu Herzen gehend, daß der Zuhörer nur noch Geſang zu vernehmen glaubte, ſicherten dem Soliſten einen vollen Sieg auf der ganzen Linie. * Verhandlungen im Baugewerbe. Nachdem bereits Mitte voriger Woche in Frankfurt a. M. und Mainz zwiſchen dem Mitteldeutſchen Arbeitgeberverband f. d. B. und den in Frage kommenden Arbeiterorganiſationen über die örtlichen Zuſätze zum Vertragsmuſter Verhandlungen ſtattfanden, wurden dieſe am Montag in Marburg und am Dienstag in Mannheim fort⸗ geſetzt und geſtern hier beendigt. Eine endgültige Regelung der ſtrittigen Punkte wurde nicht erreicht und ſind dieſe nunmehr gemäß den Beſtimmungen des Dresdner Schiedsſpruchs an das im früheren Vertrag vorgeſehene Schiedsgericht, das unter einem unparteiiſchen Vorſitzenden tagt, zur Erledigung zu verweiſen. In dieſes Schiedsgericht wurden geſtern ſeitens der Arbeitgeber die Herren Gebauer⸗Frankfurt a.., Feſenbecker⸗Mann⸗ heim, Müller⸗Kaſſel und Alter⸗Wiesbaden und ſeitens der Ar⸗ beitnehmer die Herren Hüttmann, Kremſer, Haſſe, ſämtlich von Frankfurt a. M. und Fiſcher aus Mannheim, berufen. Als Unparteiiſcher wurde Herr Stadtrat Duppe von Frankfurt a. M. in Vorſchlag gebracht und beiderſeitig akzeptiert. Die Ver⸗ handlungen des Schiedsgerichts finden am kommenden Montag in Frankfurt a. M. ſtatt. * Das 8. Gauturnfeſt des Rhein⸗Limburg⸗Gaues, das am vergangenen Sonntag in Frankenthal ſtattfand war von den Vereinen des Gaues ſehr ſtark beſchickt und hatte auch einen außerordentlich guten Beſuch durch ſonſtige Feſtteilnehmer auf⸗ zuweiſen. Dies verdient um ſo beſonders hervorgehoben zu werden, als am vergangenen Sonntag noch ein weiteres Feſt in Frankenthal gefeiert wurde, nämlich das 25. Inbliäum der Zim⸗ merſtutzen⸗Schützengeſellſchaft Frankenthal, welcher Veranſtaltung gleichfalls ein Volksfeſt angegliedert war. ſich die Ehre in Anſpruch nehmen, das bisher größte Gauturn⸗ feſt des Rhein⸗Limburg⸗Gaues veranſtaltet zu haben. Es ſollen nahezu 2000 Turner geweſen ſein, die an dem ſtattlichen Feſtzug am Sonntag teilgenommen haben. Schon zum Feſtbankekt am Samstag abend in der auf dem Feſtplatz(Parſevalplatz) errichteten großen Zelthallemachte ſich lange vor Beginn ein koloſſaler Andrang geltend. Neben den flotten Weiſen der Stadtkapelle wurden verſchiedene turneriſche Vorführungen ge⸗ boten. Der Gauvertreter. Herr Karl Meyer, bob in ſeiner herzlichen Begrüßungsanſprache hervor, daß die deutſche Tur⸗ nerei in dieſem Jahre ihr 100jähriges Jubiläum feiern kann. Sein begeiſtertes dreifaches„Gut Heil“ auf die deutſche Turner⸗ ſchaft fand tauſendſtimmigen Widerhall. Es wurden dann noch durch Herrn Klingelberger die Herren Jakob Müller, David Jutz und Karl Meyer für 28jährige Mitgliedſchaft ge⸗ ehrt. Die Jubilare bekamen geſchmackvolle Diplome überreicht. Den Ehrenbrief der deutſchen Turnerſchaft, der für beſondere Verdienſte langjährigen Mitgliedern verliehen wird. erhielt Herr Großhans, was mit lebhaftem Beifall von der Feſtverſammlung aufgenommen wurde. Lange noch blieb man in gemütlicher Runde beiſammen. Um die 6. Stunde des Sonn⸗ tagsmorgens machten ſich die Sinzelwetturner an die Ar. beit um den Siegerkranz. Die Beteiligung am Geräteturnen be⸗ trug 81, am Volksturnen 143 Mann. An dem um 10 Uhr begon⸗ nenen Vereinswetturnen nahmen 36 Vereine teil. Man ſah hier recht anſehnliche Leiſtungen, im Einzelturnen ſowohl, als auch bei den Vereinsvorführungen. Die Kampfrichter hatten denn auch keine leichte Arbeit, bei den allgemein guten Leiſtungen die turneriſchen Kämpfe mit der richtigen Punktzahl zu bewer⸗ ten. Ein impoſanter Feſtzug zog um 1½3 Uhr durch die int überreichen Fahnenſchmuck prangenden Hauptſtraßen der Stadt. Zum Eingange der Bahnhofsſtraße war eine mit känſtleriſchem Geſchmack ausgeſtattete Ehrenpforte errichtet. In dem Feſtzuge ſah man neben dem Feſtwagen mit der Jahnbüſte, eine geſchmack⸗ volle Korſogruppe der Radfahrervereinigung Frankenthal. Un⸗ mittelbar nach dem Einmarſch auf dem Feſtplatze fanden dann die exakt durch ca. 700 Turner vorgeführten Stabübungen ſtatt. Die Vorführungen wurden oft durch lauten Beifall des dicht gedräng⸗ ten Publikums ausgezeichnet. Bürgermeiſter Dr. Ehrenſpeck hielt vor Anfang der Uebungen eine Begrüßungsanſprache an die Turner, welche er mit einem Gut Heil“ auf die Turnerei ſchloß Nach Beendigung der Stabübungen wurde das Vereinsturnen fortgeſetzt und Wettſpiele abgehalten. Um 18 Uhr abends de⸗ trat das Kampfrichterkollegium die Tribüne, die von den Turnern mit ihren Vereinsfahnen ſchon lange vorher dicht umlagert wurde. Es erhielten von den Geräteturnern 50 Mann, von den Volks⸗ turnern 56 Mann Preiſe. Den 1. Preis im Geräteturnen erhielt Karl Stein Tbd. Germania, Heßheim mit 103., den 1, Preis Bahnbauinſpektion Frankenthal kann für 5 — „ Wnnnnnn en Maunheim, 13. Juli. Geusval⸗Mugeiger.(Abendeatt. b. Seite. im Volksturnen Wilh Göller,.⸗V. Bobenheim mit 60,7 P. Im Vereinswetturnen erreichte die Turngeſellſchaft Frieſenheim die Höchſtpunktzahl von 78. Am Abend fand in der Feſthalle ein Konzert mit turneriſchen Aufführungen ſtatt das wiederum einen ſtarken Beſuch verzeichnen konnte. Der Zentralverein für Stenotachygraphie hat in ſeiner letz⸗ ten geſchäftlichen Sitzung beſchloſſen, anläßlich ſeines Anfang Oktober ſtattfindenden 10jährigen Stiftungsfeſtes den Badi⸗ ſchen Stenotachygraphenverbandes zu ſeiner 12. Tagung nach Mannheim einzuladen. Das Programm des Ver⸗ bandstages ſieht insbeſondere auch ein Wettſchreiben in Abtei⸗ lungen von 60—300 Silben pro Minute am Sonntag den 9. Okto⸗ ber, vormittags 9 Uhr,vor. Da die Teilnahme an dem Wettſchrei⸗ ben nur Verbandsmitgliedern möglich iſt, wird es ſich für die⸗ jenigen Stenotachygraphen, die an dem Wettſchreiben teilzunehmen wünſchen und noch nicht Mitglieder des Verbandes ſind, empfehlen, ſchon jetzt ſich dem hieſigen Vereine anzuſchließen, um unter ſach⸗ verſtändiger Leitung ihre ſtenographiſche Fertigkeit zu erhöhen. Wie ſehr der Verein beſtrebt iſt, ſeine Mitglieder fortzubilden, erhellt aus dem in eingangs genannter Verſammlung gefaßten Beſchluß, Anfang Juli ein Wettſchreiben für die unteren Abtei⸗ lungen und Anfang Dezember dieſes Jahres ein ſolches für ſämt⸗ liche Abteilungen zu veranſtalten. Mit dem letzteren Wettſchreiben wird außerdem ein Schönſchreiben verbunden ſein. Stenotachy⸗ graphen erhalten bereitwilligſt Auskunft durch den Vereinsvorſitzen⸗ den, Herrn Verwaltungsaſſiſtent Schweigert, Neckarauer⸗ ſtraße 257. Vom Luftſchiff Schütte⸗Lanz. Ein Berliner Nachrichten⸗ bureau hatte dieſer Tage die Nachricht verbreitet, beim Lufk⸗ ſchiff Schütte⸗Lanz habe ſich ein Konſtruktions⸗ fehler herausgeſtellt, ſo daß das Luftſchiff wieder abmon⸗ tiert werden müſſe. Herr Prof. Schütte, der Konſtrukteur des Luftſchiffes, hat daraufhin an mehrere Zeitungen folgendes Telegramm abgehen laſſen:„Von dem gemeldeten Zuſa m⸗ menbruch des Luftſchiffgerippes iſt hier nichts be⸗ kannt. Dieſes Gerücht über das Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“ ſcheint mir, wie andere Gerüchte auch, von Gehäſſigkeit und Senſations⸗ luſt diktiert zu ſein. Ich hatte die Abſicht, die erſten kurzen Ver⸗ ſuchsfahrten im Juli mit halber Motorenleiſtung zu machen, bin hiervon durch die Unbeſtändigkeit des Wetters und durch den Unfall der„Deutſchland“ abgekommen. Werde daher warten, bis die 4 Motore an Bord montiert ſind, was immer⸗ hin noch einige Zeit in Anſpruch nehmen dürfte. Schütte.“ «Ein fingierter Einbruch. Vor einiger Zeit wurde ein Einbruch in einer Villa der öſtlichen Stadterweiterung in den Blättern gemeldet. Der Einbruch ſtellte ſich jedoch hinterher als fingiert heraus, denn in Wahrheit waren die beiden Dienſt⸗ boten die Diebe, die der Beſitzer der Villa, Herr Kommerzien⸗ rat Faſig im Hauſe hatte: der Hausburſche Franz Deichmann von Fromersheim und die Dienſtmagd Marie Anna Schmidt. Der Burſche war ſchon ſeit längerer Zeit ausgetreten, als die Diebſtähle entdeckt wurden. Er kam jedoch öfters heimlich zu der Anna, die mit ihm Verhältnis hatte und nahm mit Wiſſen und unter Beihilfe des Mädchens Alles, was ihm in ſeinen Bereich kam: Damenwäſche, eine Bluſe, eine ganze Menge Silberſacken, Schmuckſachen, alles Gegenſtände, die wahrſcheinlich als Aus⸗ ſtattung für den künftigen Hausſtand der Beiden dienen ſollte, einen ſchwarzen und einen grauen neuen Anzug, außerdem in einem andern Hauſe, in dem er bei einer Verſicherungsgeſellſchaft bedienſtet iſt, ein Fahrrad. Die Anna ſtahl in der Villa ein Me⸗ daillon und einen Schirm, ferner im Keller vier Flaſchen Wein à 10 Mark die Flaſche. In einer Bonbonniere, die bei der Haus⸗ ſuchung bei Deichmann gefunden wurde, fand man ſpäter einen Pfandſchein auf Bettwäſche, die ſich ebenfalls als bei Faſig ge⸗ ſtohlen erwies. Wegen dieſes Diebſtahls wird weiter Anklage erhoben werden. Das geſtohlene Gut hat einen Wert von über 1000 Mark. Das durch.⸗A. Dr. Holz verteidigte Mädchen ſuchte in der geſteigen Verhandlung der Affäre vor dem Schöfſen⸗ gericht im Tone der gekränkten Unſchuld jede Beteiligung an den Diebſtählen in Abrede zu ſtellen, während der durch.⸗A. Dr. Fels⸗Frank verteidigte Angeklagte Deichmann alle Schuld auf ſich zu nehmen ſuchte. Deichmann wurde zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 8, die Anna zu einer ſolchen von 4 Monaten verurteilt. Fahrraddiebſtähle. Nachſtehende Fahrräder wurden dahier entwendet: 1. Am 29. Juni 1910: Ein„Göricke Weſtpha⸗ len“⸗Rad, Fabrik⸗No. 242 284, ſchwarzen Rahmenbau, dito Fel⸗ gen, vernickelte Speichen, leicht gebogene Lenkſtange mit Cellu⸗ bbidgriffen und neuen Hinterradmantel.— 2. Am 2. Juli 1910: Ein älteres„Sturm“⸗Rad, ſchwarzen Rahmenbau dito Fel. gen und Speichen, vernickelte, aufwärts gebogene Lenkſtange mit Korkgriffen. Am 4. Juli 1910: Ein„Merkur⸗Rad, ſchwarzen Rahmenbau, gelbe Felgen, aufwärtsgebogene Lenk⸗ ſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe und Fabrik⸗No. 100 082.— 4. Am 2. Juli 1910: Ein älteres Fahrrad ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, hochgebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktritt⸗ bremſe, Signalglocke mit dem Bildnis einer Dame und neue hell⸗ graue Mäntel.— 5. Am 27. Juni 1910: Ein„Phänomen“⸗ Rad Fabrik⸗No. 121541, ſchwarzen Rahmenbau, gelbe Felgen, rote Reifen. abwärts gebogene Lenkſtange, im Hinterrad fehlt eine Speiche.— 6. Am 4. Juli 1910: Ein„Greif“⸗Rad, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, aufwärts gebogene Lenkſtange, der Mantel am Hinterrad beim Ventil etwa fingerlang aufgeriſſen.— 7. Am 4. Juli 1910: Ein Fahrrad, ſchwarzen Rahmenbau, aufwärts gebogene Lenkſtange mit Patentbremſe.— 8. Am 3. Juli 1910: Ein„Cläß⸗Pfeil⸗ rad“, ſchwarzen Rahmenbau, aufwärts gebogene Lenkſtange, ſchwarze Felgen, vernickelte Speichen und ſchwarze Schutzbleche. 9. Am 7. Juli 1910: Ein Fahrrad, ſchwarzen Rahmenbau, dito Felgen, gerade Lenkſtange, neue Mäntel, auf dem Rahmen die Aufſchrift:„Guſtav Leiding. Zentral⸗Reinigungs⸗Inſtitut.“— 10. Am 7. Juli 1910: Ein Triumph“⸗Rad, ſchwarzen Rah⸗ menbau, gelbe Felgen mit ſchwarzen Streifen und rote Mäntel. — Ferner wurde am 3. Juni 1910 auf der Eichendorffſtraße zwi⸗ ſchen der Unteren Clignet⸗ und Kobellſtraße das nachbeſchriebene 2 Fahrrad aufgefunden, das auf der Gr. Staatsanwaltſchaft, Zim⸗ mer No. 11 angeſehen werden kann: Beſchreibung: Marke „Cläß Pfeil“, noch gut erhalten, ſchwarzen Rahmenbau, auf⸗ wärts gebogene Lenkſtange mit gelben Korkgriffen. An den Pe· alen fehlt der Gummi und in der Mitte der Lenkſtange iſt eine kleine Glocke. Der Verband der Rabattſparvereine Deutſchlands E.., dem g Zt. 320 gemeinnützige Rabattſparvereine mit ca. 60 000 Kauf⸗ leuten und Handwerkern als Mitglieder angehören, hält ſeinen diesjährigen Verbandstag in Fr eiburg i. B. ab. 5 idwigshafen. Heute mittag gegen 15 5 hr wurde ein r Ludwigsſtraße kam un abfahrer ie Dammſtraße am Kopfe verletzt. Das linke Auge war dick angeſchwollen und zeigte blaue Flecken. Der Radfahrer, der die abſchüſſige Dammſtraße am Jubiläumsplatze wie toll heruntergefahren kam, verlor den Halt über ſein Rad und überfuhr den anderen Rad⸗ fahrer. Da um die Mittagszeit wie abends der Verkehr hier ſehr groß iſt und derartige Fälle hier ſchon mehr vorgekommen ſind, wäre es tatſächlich am Platze, wenn hier ſtrengere Maßnahmen getroffen würden. Der umgefahrene Radfahrer flog im Bogen von ſeinem Rad herunter und ſchlug mit dem Kopf gegen einen Randſtein. Polizeibericht vom 13. Juli. (Schluß. Scheues Pferd. Durch Mückenplage ſcheute geſtern nach⸗ mittag ein auf dem Droſchkenhalteplatz am Parkhotel aufgeſtelltes Droſchkenpferd und rannte mit der leexen Droſchke davon; es nahm den Weg um den Friedrichsplatz, durch die Friedrich Karl⸗, Au⸗ garten⸗ bis in die Burgſtraße, wo es von ſeinem Beſitzer ſelbſt wie⸗ der eingefangen wurde. In der Rondellſtraße am Friedrichsplatz ſtieß das Pferd mit der Droſchke gegen 2 Gaskandelaber, wodurch die Glasglocken zertrümmert wurden. Menſchen wurden dabei nicht verletzt. VBerhaftet wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Sportliche Nundſchau. Badenweiler Rennen. t. Müllhei m, den 10. Juli. Begünſtigt vom ſchönſten Wetter wurden heute nachmittag auf dem Neuenburger Exerzierplatz die Pferderennen des Markgräfler reiches Publikum von nah und fern hatte ſich eingefunden und verfolgte mit großem Intereſſe die einzelnen Rennen. Beſonders ſtark war das Offizierskorps der Garniſonen Müllheim, Mül⸗ hauſen, Neubreiſach und Freiburg vertreten. Die Rennen ver⸗ liefen ohne Unfall; zwei Reiter ſtürzten zwar, ohne jedoch Schaden zu nehmen. Das Ergebnis der Rennen iſt folgendes: 1. Zuchttrabfahren für Landwirte. 170 M. 1400 m. 1. Liſi, R. St. des Ed. Wenz, Hauſen a..; 2. Maus, br. St. des Otto Fünfgeld⸗Buggingen; 3. Braun, br. St. des Johann Steinle, Offnadingen. 2. Großherzog Friedrich⸗Jagd⸗Rennen. Ehren⸗ preis des Großherzogs von Baden dem ſiegenden Reiter. Ehren⸗ preis dem Reiter des zweiten. 2. ein weiterer Ehrenpreis dem Reiter des dritten Pferdes.— Jagdrennen. Offiziersreiten. Für Dienſtpferde und als Remonten den Truppenteilen überwieſene Dienſtpferde der Artillerie und des Trains. 2500 Meter. 1. Erich, br. W. des Lts. Knappe(Drag. 22]; 2. Elch, br. W. des Lt. Wulf(Drag. 22); 3. Granit, ſchwbr. W. des Oberlt. Graf von Nayhauß⸗Cozmond(Drag. 14). Tot. 14, 41:10. 3. Markgräfler Jagdrennen. Ehrenpreis der Für⸗ ſtin Nadeyda Baxiatinsky dem ſiegenden Reiter und garantiert 800 M.— Herrenreiten. Für ejährige und ältere Pferde aller Länder, welche ſeit 1. Januar 1910 kein Rennen von 1000 M. gewonnen haben. 3000 Meter. 1. Vizer, br. W. des Lt. Frhr. v. Roſen(Drag.; 20) 2. Brigant,.⸗W. des Oberlt. Graf von Nayhauß⸗Cozmond(Drag. 14). Tot. 1610. 4. Preis der Stadt Neuenburg. Hochtrabreiten für Landwirte etc. 170 M. 1400 Meter. 1. Rudbert br. W. des E. Marget⸗Hügelheim, 2. Hans, br. W. des Karl Gunzen⸗ hauſer⸗Seefelden, 3. Merie, br. St. des Andreas Neymeher⸗Wet⸗ telbrunn. Tot. 14, 14:10. 5. Preis von Badenweiler. Ehrenpreis der Kur⸗ verwaltung von Badenweiler dem ſiegenden Reiter und 1200 M. Jagdrennen, Herrenreiten. Für 4jährige und ältere Pferde. 2500 Mark. 1. Couſin⸗Ettel,.⸗St. des Lt. Gonnermann(Chev. ), 2. The Lieuinant, dbr. St. des ts. von Hoffmeiſter Drag. 20), 3. Le Meteore, Sch. H. des Herrn E. Schmidt(Reiter Baron Zorn von Bulach). Tot. 27; 17, 28:160. 6. Jagd mit Auslauf. Ehrenpreis der Fürſtin Ba⸗ riatinsky dem ſiegenden Reiter, Ehrenpreis der Baronin Malzoff dem Reiter des zweiten Pferdes, Ehrenpreiſe des Reiters des 3. und 4. Pferdes. Herrenreiten. 4000 Meter. 1. Corduial, .⸗W. des Et. Schaal(Drag. 22), 2. Haſſa, hbr. St. des Oberlt. Graf von Nayhauß⸗Cozmond(Drag.], 3. Vilja, R. St. des Lt. Wulf(Drag. 29), 4. Marga, br. St. des Hauptmanns Lebertt (F. R. 13). Aus Anlaß des Rennens veranſtaltete die Kurverwaltung heute abend im Kurſaal einen bunten Abend, verbunden mit großer Parkbeleuchtung und Feſtkonzert. Von 10 Uhr ab war für die Mitglieder des Rennvereins und deſſen Gäſte Reunion im Hotel Römerbad. ketzte nachrichten und Telegramme. * Poſen, 13. Juli. In Wollſtein erkrankten nach dem Genuß von Kaffee 20 Perſonen an ſchweren Vergiftungs⸗ erſcheinungen. Der Kaffee ſoll in einem Kupferkeſſel gemacht worden ſein. Erdbeben in Oberbayern und Tirol. * München, 13. Juli. Das heute Erdbeben wurde in einigen Teilen Münchens gleichfalls verſpürt. Wie die hieſige Erdbebenſtation mitteilt, arbeitet der Seismograph ſehr ſtark. Er verzeichnete die erſten Erſchütterungen um 9 Uhr 32 Min. 37 Sek., die ſtärkſte Erſchütterung um 9 Uhr 32 Min. 51 Sek Der Herd des Erdbebens liegt vermutlich in Tirol. Das ruſſiſch⸗japaniſche Abkommen. * Petersburg, 13. Juli. Die offiziöſe„Roſſija“ er⸗ klärt zu dem ruſſiſch⸗japaniſchen Vertrag, das Prinzip der offenen Tür in der Mandſchurei ſei bereits durch den Vertrag von 1907 feſtgelegt. Daher könnten an der wirt⸗ ſchaftlichen Erſchließung der Mandſchurei alle teilnehmen, die im fernen Oſten Handelsintereſſen hätten. Für Rußland ſchwinde die Beunruhigung wegen möglicher Verwicklungen in jener Gegend. Die Erklärung, der Status quo ſolle er⸗ halten werden, müſſe den Verdacht Chinas beſeitigen, daß Rußland von der Nordmandſchurei und Japan von der Süd⸗ mandſchurei Beſitz ergreifen wollten, wenn auch beide Staaten nicht daran dächten, die dort erworbenen Rechte aufzugeben. * Berlin, 13. Juli. Der ruſſiſche Botſchafter, ebenſo der japaniſche brachten am Montag dem hieſigen auswärtigen Amt den Wortlaut des zwiſchen ihren Ländern getroffenen neuen Abkommens zur Kenntnis. Die Botſchafter bemerkten, der neue Vertrag bilde eine Ergänzung zu dem ruſſiſch⸗japani⸗ ſchen Abkommen von 1907 und bedeute eine weitere Bürg⸗ ſchaft für die Erhaltung des Status quo und des Friedens im fernen Oſten. Es wurde auch darauf hingewieſen, der Grundſatz der offenen Tür bleibe unverletzt. Staatsſekretär v. Schoen nahm die Mitteilungen der beiden dankend ent⸗ gegen und drückte die Erwartung aus, daß für Deutſchland bei der Verfolgung ſeiner wirtſchaftlichen Beſtrebungen im fernen Oſten der wichtige Grundfatz der oßfenen Tür aufrecht erhalten bleibeQe. Rennvereins ausgetragen. Ein zahl⸗ Ingenfeur Kranz⸗Hagen; Ingenierr Schreckenstat eines Wahuſinnigen. *«„ Tannwald, 13. Juli. In der Nähe von Eiſenbrod warf ein Mann im Wahnſinn ſein jüngſtes Kind in einen Topf ſiedendes Waſſer, tötete ein zweites Kind durch Fußtritte und erwürgte die her⸗ beieilende Mutter und ſpaltete dem Vater mit einem Beil den Kopf. Erſt nach einiger Zeit war es gelungen, den Wahnſinnigen zu über⸗ wältigen und in die Irrenanſtalt zu ſchaffen. Zwei größere Kinder 5 konnten ſich rechtzeitig verſtecken. Der Brief des Kaiſers an den Präſidenten Madriz. * Waſhington, 13. Juli. Das Staatsdepartement hielt die Mitteilung des deutſchen Kaiſers an den Präſidenten Madriz von Anfang an für einen reinen Formalitäts⸗ akt und ſieht daher keine Baſis dafür gegeben, irgend welche Aufklärungen in dieſer Angelegenheit von der Madrizpartei zu verlangen. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Der Brief Kaiſer Wilhelms an den Präſidenten Madris von Nicaragua. [Berlin, 13. Juli. Der Wortlaut des kaiſerlichen Briefes an den Präſidenten Madriz wird wie folgt wiederge geben: Straßburg, 26. April. Großer und guter Freund! J Ihrem Briefe vom 27. Dezember vergangenen Jahres wird m die Mitteilung, daß Ew. Exzellenz zum Präſidenten der Republit gewählt worden iſt durch das wohlverdiente Vertrauen Ihrer Mitbürger und daß Ew. Exzellenz Ihr ehrenvolles Amt am 21. desſelben Monats übernommen haben. Ich bitte Sie, Herr Präſident, meine Glückwünſche entgegenzunehmen. Seien Sie verſichert, daß meine Regierung ſich bemühen wird, die beſten Beziehungen zu erhalten und zu pflegen, die glücklicher Weiſe zwiſchen dem deutſchen Reich und der Republik ſchon jetzt beſtehen Indem ich Ihnen meinen Dank für Ihre wohlwollenden Worte ausſpreche, verſichere ich Sie meiner beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen und das der Republik von Nicaragug und meiner Hochachtung vor beiden. Gez. W. I. R. Der Brief des Kaiſers an den Präſidenten Madri Berlin, 13. Juli. Der Botſchafter der Vereini en Stagten in Berlin, Exz. Hill hat ſich gegenüber einem Vertreter der Preſſe über die Kaiſerbriefaffäre dahin ausgeſprochen, ihm über die ganze Affäre nichts offizielles bekannt ſei. Er alles nur aus den Zeitungen erfahren. Die Regierung der V Staaten ſcheint alſo der ganzen Sache kein Gewicht beizumeſſ Die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Deutſchland! zeichnete der Botſchafter als ungetrübt und vortrefflich. Der Tuftballon„Erbslöh“ abgeſtür * Leichlingen, 13, Juli. Der Luftballon„Erbslöh der heute morgen um 9 Uhr aufgeſtiegen war, iſt nach 17 ſtündiger Fahrt in der Nähe von Neukamp bei Patſcheid beträchtlicher Höhe herabgeſtürzt. Sämtliche fünf ſonen ſind tot; Einzelheiten fehlen noch. *Leichlingen, 13. Juli. Die Hülle des Ballons wolr im hinteren Teile noch mit Gas gefüllt, während der vord Teil leer war. Man vermutet, daß der dichte Nebel ſtark auf die Hülle eingewirkt habe, daß die platzt ſei; ſchwerlich wird ſich wohl die Urſache des glücks jemals genau angeben laſſen, da dichter Nebel eine Beobachtung des Ballons vom Boden aus unmöglich, macht und ſämtliche Mitfahrer tot ſind. 5 Leichlingen, 13. Juli. Die Namen ſaſſen, die bei der Ballonkataſtrophe den Tod gefunde ſind: O. Erbslöh.Elberfeld; Fabrikant Tölle⸗s „Hag e p p⸗Elbe der Monteur Spiel. Alle Leichen ſind ſchrecklich verſ Die Gondel iſt vollſtändig zertrümmerk. Der M ſich tief in die Erde eingebohrt. Weiter wird gemel der ſtarke Nebel ſo auf die Hülle eingewirkt hat, daß platzte. Sämtliche Leichen wurden nach Leichlinge geführt. m. Köln, 13. Juli.(Priv.⸗Telegr.) Zu der kabaſtrophe bei Leichlingen wird von einem Augen des entſetzlichen Vorganges erklärt, daß augenſche Gondel zu ſehr belaſtet war, ſodaß eine derſelben eintrat. Der Ballon ſelbſt führte beim Abſt ziemlich viel Gas bei ſich. Einer der Abgeſtürzten eufz noch, als Leute an die Trümmer des Ballons here ei Er gab aber bald darauf gleichfalls ſeinen Geiſt auf. Wie uns die Luftſchiff⸗Geſellſchaft in Leichlingen teilt, iſt das nglück dadurch geſchehen, daß ein großer in der Ballonhülle entſtand, wodurch der jählings aus ziemlicher Höhe auf die Erde hinabſcho Leichen wurden alsbald in die Leichlinger Ballonha ſchafft, wo ſich beim Eintreffen der Angehörigen der Get herzbewegende Szenen abſpielten. Die Ueberführur Leichen in ihre Heimatsorte dürfte teils heute morgen früh erfolgen. Von fern und nah eilten und Automobilen, ſowie mit der Bahn unzählige an die Unfallſtätte, die alsbald abgeſperrt wur! Gerichtskommiſſion zur Aufnahme des Tatheſtande Der Ballon war für Paſſagierfahrten eingerichtet am Sonntag erſt die Probefahrt beſtanden, die e Rſultat zeitigte. Er hatte 3300 Kbm. Inhalt und 6 Perſonen zu tragen. 1 5 Dier Ort, bei welchem der Unfall ſich ereign öſtlich in der Nachbarſchaft der im Wuppertal bei L errichteten Luftſchiffhalle. Das große Unglück mu geſichts des herrſchenden Nordweſtwinbes ſich al Aufſtieg zugetragen haben. 22 Aus dem Umſtande iſt erſichtlich, daß der Lenk zu ſtarken Auftrieb hatte, demgegenüber die 9 arbeit der Ventile bei der notwendigen Ausgleichung des Druckes verſagte. Der Erbslöhballon unterſchied ſich Zeppelinen dadurch, daß er nur eine Gaszelle darſtellte, bei den Freiballons. Das Platzen des Ballons ſchein gleichartige tragiſche Schickſal des Ballons„Republique“ weiſen, daß die Eigenart der Geſtaltung dieſer Lenkballons ei verhältnismäßig viel größere Gefahr hinſichtlich des Platzen ſich birgt, als die Kugelballons. Der verunglückte Luftſchiffer Oskar Erbslöh iſt ei felder Fabrikant der Mitinhaber der bekannten Firm Erbslöh. Er iſt beſonders dadurch bekannt geworden Gordon⸗Bennet⸗Fahrt 1907 in St. Louis ge⸗ den wertvollen Preis nach Deutſchland brachte. In kreiſen wird man den Tod des eben 30 Jahre alt gel tüchtigen und erfahrenen Luftſchiffer allgemein bedauer — Gensral⸗Augriger.(Abendblatt:) Maunheim, 18. Ium. Sportliche Rundſchau. Athletik. *Bei den athletiſchen Wettkämpfen, die am Sonntag in der Frauk⸗ furter Ausſtellung für Sport und Spiel ſtattfanden, wurden folgende Reſultate erzielt: Schw ergewichtsklaſſe. 1. Joſ. Grafl⸗ Wien 75 Punkte, 2. Karl Swoboda⸗Wien 74., 3. Edmund Danzer⸗ Wien 66 P. Mittelgewi ch t. 1. Albert Kuhn⸗Oberſtein 55., 2. Hans Abraham⸗Nürnberg 54½., 3. Heinrich Hartmann⸗Wein⸗ garten 51 P. Leichtgewicht. 1. Eugen Kißling⸗Stuttgart 52 Punkte, 2 Eugen Ruland⸗Höchſt a. M. 49., 3. Karl Löſche⸗Koſtheim 40% P. Federgewicht. 1. Gg. Vogel⸗Athletenklub Frankfurt⸗ Sachſenhauſen 38., 2. P. Schäfer⸗Ludwigshafen 34., 3. H. Allendorf⸗Ludwigshafen 32 P.— Das Dauer⸗ ſtemmen, 96 Bewerber, ergab: Schwer gewicht(150 Pfd.⸗Hantel) 1. B. Tandler⸗Wien 18 Punkte, 2. P. Weiß⸗Stuttgart 10., 3. Joh. Eibl⸗Wien 9 P. Mittelgewi ch t(130 Pfd.) 1. H. Haſſcel⸗ Bach⸗Wiesbaden 17., 2. Br. Hofmaun⸗Wiesbaden 16., 3. W. Kuoll⸗ Athleten⸗Sportklub„Achilles“⸗Frankfurt 15 P. Leichtgewicht (110 Pfd.) 1. Alb. Hofmann, Athletenklub Frankfurt⸗Sachſen⸗ hauſen 20½%., 2. K. Löſche⸗Koſtheim 19., 3. Seewald⸗Wien 16 P. Federgewicht(90 Pfd.) 1. H. Kolb⸗Rürnberg 26., L. H. Altendorf⸗Ludwigshafen 22., 3. P. Schäfer⸗Ludwigs⸗ 9 f7 5 21 P.— Steinſtoßen(½ Zentner) 1. J. Kloth⸗ Bonn 7,21 Meter, 2. Grafl⸗Wien 6,96, 3. E. Müller⸗Fechenheim und Fr. Baumeiſter⸗Nürnberg 6,79.— K u gelſt oß G. Luntzer⸗Preßburg 11,15 Meter, 2. Baumeiſter⸗Nürnberg 10,59.— Dis kus wer fen, 1. G. Luntzer 40%½7 Meter, 2. Fr. Suk 35,38, 5. W. Dörr⸗Athletenklub Helvetia Frankfurt 35,83. Schleuderballwerfen. 1. W. Dörr 5450 Meter, 2. G. Luntzer 49,06, 3. E. Förſter⸗Athletenklub Sachſen⸗ hauſen 47,61. Muſterriegen⸗Wettkämpf e, Oberſtufe: Kraftſportverein Neu⸗Iſenburg 9194., 2 Athleten⸗ kHub Oberſtein 90½, 3. Athletenklub Man u heim 1 89½. Unterſtufe: 1. Kraftſportklub Mannheim⸗Jungbuſch 87%., 2. Kraftſportverein Einigkeit Heddernheim 85½, 3. At h⸗ Letenklub Neckarvorſtadt⸗Mannheim 8494 Re⸗ kord⸗Stemmen(Weltrekord Rondi⸗Düſſeldorf 188¼ Pfund), 1. Grafl⸗Wien 170 Pfund, 2. Alois Heller Athletenklub Siegfried Frankfurt⸗Sachſenhauſen 165 Pfd., 3. Swoboda⸗Wien 155 Pf., 4. Eibl⸗ Wien und Duchatean Paris 150 Pfd.— Einarmig Reißen (fretes Umſetzen): 1. Eugen Kißlin g⸗Stuttgart 170 Pföd., 2. E. Ru⸗ lanß⸗Höchſt 165 Pfd., 3. Heinrich Hartmann⸗Weingarten und Ducha⸗ tean⸗Paxis 158 Pfd. Zweiarmig Drücken(Weltrekord 2827 Pfund Steinbach⸗Wien] 1. Grafl 260, 2. Swoboda 250, 3. Tandler⸗ Wien 230.— Zweiarmig Stoßen(Weltrekord 360: Swoboda⸗ Wien!), 1. Swoboda 350, 2. Grafl. 350(Grafl verzichtete auf den erſten Preis), 3. Tandler. Schwimmſport. Schwimmklub„Poſeidon“, Mannheim(Mitglied des Deut⸗ ſchen Schwimmverbandes). Gegr. 1903. Zu dem in der Montag⸗ Mittagnummer erſchienenen Bericht des S. K.„Sakamander“ über das Schwimmfeſt in Höchſt a. M. bemerken wir, daß unſere Leute nicht etwa wegen„gefürchteter Konkurrenz“, ſondern einzig und allein nur deshalb von einem weiteren Start Abſtand nahmen, weil die betreffende Schwimmbahn nicht einwandfrei war.„Der Deutſche Schwimmer“(offizielles Organ des Deutſchen Schwimm⸗ berbandes) berichtet über das Feſt u. a. folgendes:„Die Schwimm⸗ kahn war irregulär und der Strom war derartig ſtark, daß man die geſchwommenen Zeiten lieber verheimlichen ſollte. Wer den Startplatz am Land erwiſchte(dieſes Glück hatte Beckenbach in der„kurzen Strecke“), war totſicherer Sieger, während die anderen Wettkämpfer draußen im Strom einen berzweifelten Kampf mit der Strömung zu beſtehen hatten und zwecklos ihre Kraft vergeu⸗ deten. Die meiſten Wettkämpfe hätten andere Ergebniſſe gezeitigt, wenn die Bahn einwandfrei geweſen wäre.“ Dies zur Richtig⸗ ſtellung. Gt. Frankfurter Schwimmfeſt. Im Rahmen der Frankfurter Ausſtellung für Sport und Spiel beranſtaltete der Erſte Frank⸗ fuürter Schwimmklub im Schleuſenkanal bei Niedertad ein internationales Wettſchwimmen, das zwei Tage dauerte. Aus Deutſchland waren viele Koryphäen des Schwimm⸗ u. Springſports erſchienen, das Ausland war durch zwei Budapeſter Klubs und einen Brüſſeler vertreten. Unter den Ungarn ragte Bela Las Torres hervor, der am Sonntag über 500 Meter ſeine Mitbewerber, darunter Schiele⸗Magdeburg, mit exſtaunlicher Leich⸗ tigkeit abfertigte. Die Reſultate des erſten Tages ſind: Er⸗ öffnungsſchwimmen über 100 Meter: 1. M. Altdorfer(Erſter Frkf..⸗Kl.):88, 2. Hiſſen(„Aegir“⸗Uerdingen) 128826. Knapp gewonnen.— Staatspreis⸗Stafette, Ghrenpreis, viermal 100 Meter. 1. Hellas⸗Magdeburg:50, 2. Erſter Frkf..⸗Kl.:05. Ueber⸗ legen gewonnen.— Junior⸗Rückenſchwimmen. 100 Meter. 1. W. Binner(Alter.⸗V. Breslau):4026, 2. L. Dupont(Cercle de Natation de Brupelles):5026, 3. E. Greiner(Erſter Frkf..⸗Kl.) :5296.— Kurze Strecke. 100 Meter. 1. Weckeſſer(.⸗Sport⸗ Hub Köln):21¼, 2. Binner(Alter.⸗V. Breslau):2495, 3. Schmidt(Erſter Frkf..⸗Kl.):32.— Kürſpringen. 1. P. Zün⸗ ther(Erſter Hannoverſcher.⸗Kl.), 2. K. Behrens(Hellas⸗Magde⸗ burg), 3. Hummel(Schwaben⸗Stuttgart).— Junior⸗Stafette. Vier mal 50 Meter. 1. Cercle de Natation de Bruxelles 254776, 2. Salamander⸗Mannheim:4896, 3. Erſter Frkf..⸗Kl. 275126. Poſeidon⸗Mannheim, der als Sieger ankam, wurde dis⸗ aualifiziert, weil er zu früh abſchwamm.— Großes Frankfurter Schwimmen über 500 Meter. 1. Bela Las Torres(Magyar Akhleticai Club Budapeſt):396, 2. Schiele(.⸗Kl. Magdeburg) 85276, Z. Pletince(Brüſſel) 818. Ueberlegen gewonnen.— Senior⸗ Nückenſchwimmen. 100 Meter. 1. Weckeſſer(Köln):2925, 2. Ritter(Hellas⸗Magdeburg):8526, 3. Gaul(Erſter Frkf..⸗Kl.) 1785%5.— Friedrich Julius Wüſt⸗Preis über 200 Meter. 1. Dr. Stühmer(Hellas⸗Magdeburg):1835, 2. Walter(.⸗Kl. Magde⸗ hurg):206, 3. Schreck(Erſter Frkf..⸗Kl.) 3135½. Spannender Endkampf— Herausforderungsſtafette für die zum Waſſerball gemeldeten Vereine. 7 Mann etwa 50 Meter. 1. Ferenczva⸗ ros Tornor Club Budapeſt) 419, 2. Cercle de Natation de Bruxelles:2036.— Junior⸗Seitenſchwimmen über 200 Meter. W. Dietzel(Erſter Frkf..⸗Kl):246, 2. H. Vogel(Erſter en(7½ Kilogramm) Fr. Suk⸗Prag 10,85, 3. Fr. Irkf..⸗K.).84½, 3. W. Schmidt(Poſeidon⸗Mannheim)⸗ 8588 55. Aviatik. Freiburger Schauflüge. Der Apiatiker Mollien ſetzte am Sonntag auf dem Freiburger Exerzierplatz ſeine Schaufluge mit der am letzten Sonntag durch Abſturz ſchwer beſchädigten, aber wieder reparierten Bleriot⸗Flugmaſchine fort. In Anweſenheit einer großen Menſchenmenge unternahm er drei glänzende Flüge, von denen einer 10 Minuten dauerte. Der Aviatiker er⸗ reichte hierbei eine Höhe von 60—70 Metern. Ruderſport. d. Fränkiſche Regatta. Ueber die am Sonntag in Kitzingen abgehaltene 13. Fränkiſche Verbands⸗Regatta geht uns bon unſerem.⸗Mitarbeiter noch folgendes zu: Die Re⸗ gatta fand bei ſehr hohem Waſſerſtande des Maines ſtatt. Die Boote wurden bei der rieſigen Strömung in ſehr kurzer Zeit über die Strecke gerudert. Mannheim war nur durch die Amicitia“ im Studentenvierer vertreten. Sie unterlag nach anfänglich ſehr ſcharſem Bord⸗ an Bord⸗Rennen gegen die Hei⸗ delberger Rudergeſellſchaft, die im letzten Drittel der Bahn ent⸗ ſcheidende Führung nahm. Der Ludwigshafener Ruderverein bot wieder ein Glanzleiſtung. Seine Senioren errangen vier ſchöne Siege in ebenſovielen gemeldeten Rennen. In anerkennenswerter Weiſe fuhren alle Vereine ihre Rennen, die ſie gegen den Lud⸗ wigshafener Ruderverein gemeldet hatten. Die Erfolge des Lud⸗ wigshafener Rudervereins verteilen ſich auf den Kaiſervpierer, den Verbandsvierer, den Zweier ohne Steuermann und den Großen Achter. Im Vierer bot die Hanauer Rudergeſellſchaft eine ſehr gute Leiſtung gegen Ludwigshafen, im Zweier ſtellte Bamberg, im Achter Nürnberg und Hanau Konkurrenz. Im Einer gewann Maſchmann von der Mainzer Rudergeſellſchaft wieder zwei Rennen und ſiegte in überlegener Weiſe. * Aus dem Groſſherzogtum. B. C. Wiesloch, 12. Juli. Zur Hilfe für die bei dem Bergrutſch in Mülhauſen geſchädigten Kleinbauern hat ſich hier ein Komitee gebildet, das Sammlungen veranſtaltet. Die in Mülhauſen Geſchädigten, deren Wohnungen zuſammengebro⸗ chen ſind, und die nun kein Obdach haben, ſind um ſo ſchlimmer daran, als ſie auf den alten Wohnſtätten nicht wieder bauen dür⸗ fen, da die Gefahr eines erneuten Lehmrutſches vom Berge weiter beſtehen bleibt. Mit großer Genugtuung verzeichnen wir, daß der Großherzog eine Spende von 300 Mark für die Geſchä⸗ digten bereits angewieſen hat. An der Unglücksſtätte iſt die Lage unverändert. Eines der gefährdeten und zum Teil beſchädigten Häuſer wird wohl abgetragen werden müſſen. Velkswirtschaft. Rheiniſche Creditbank, Mannheim. Wie wir erfahren, iſt geſtern von einem Konſortium, dem die Rheiniſche Ereditbank als Führerin, verſchiedene andere Bankinſtitute, u a. die Süddeut ſche Bank, die Bankhäuſer Marx u. Goldſchmidt in Mannheim, G. F. Grohée⸗Henrich in Neuſtadt a.., G. F. Grohé⸗Henrich u. Co. in Saarbrücken, ferner eine Reihe prominenter Perſönlichkeiten aus kommerziellen und induſtriellen Kreiſen angehören, ein neues Unternehmen unter der Firma„Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchaft A..“ gegründet worden. Zu den Aufgaben der Geſellſchaft gehört u. a. die Vornahme von Reviſionen aller Art, Bilanzprüfungen, Uebernahme der Funk⸗ tionen als Pfandhalter, Treuhänder, Vermögensverwalter, Teſta⸗ mentsvollſtrecker, Liquidator, Erſtattung von Gutachten, Gründung und Leitung von Schutzverbänden, Verwertung von Immobilien für etgene und fremde Rechnung, Reorganiſationen, Sanierungen, ſowie alle mit vorſtehenden Geſchäftszweigen im Zuſammenhang ſtehenden Transaktionen. Das Grundkapital ſoll 1500 000 betragen. Bekanntlich exiſtieren bisher an Unternehmungen vorſtehender Art nur einige wenige, die— von geringen Ausnahmen abge⸗ ſehen— der Initiative Berliner Großbanken ihr Entſtehen ver⸗ danken, und wenn man bedenkt, daß ihnen— beſonders in Bezug auf Vermögensverwaltungen— nach und nach ein Teil derjenigen Aufgaben zuzufallen ſcheint, die früher dem Privatbankier oblagen, ſo wird man verſtehen, daß mit fortſchreitender Bankenkonzentration, die die Zahl der Privatbankiere immer mehr vermindert, auch der Wirkungskreis und die Bedeutung der Treuhandgeſellſchaften ſtetig eine größere wird. Welch hoher Wert ihrer Reviſionstäti g⸗ keit beigemeſſen wird, haben wiederholte Beiſpiele der letzten Jahre bewieſen. Erſt in allerjüngſter Zeit erinnern hieran die Vorgänge bei den Howaldtwerken in Kiel, ſowie in den letzten Tagen die von der Verwaltung der Niederdeutſchen Bank veröffentlichten Er⸗ klärungen. Es iſt deshalb zu begrüßen, daß nunmehr auch mit dem Sitz in Mannheim eine Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchart unter Würdigung der Zeitverhältniſſe ins Leben gerufen iſt und die Tatſache, daß ſie unter den Auſpicien der Rheiniſchen Creditbank ge⸗ gründet wurde, dürfte dafür bürgen, daß ſie ihren Aufgaben in vo hſtem Umfange gerecht zu werden beſtrebt ſein wird. ***** Abrechnungsſtelle des badiſchen Landesverbandes der Sparkaſſeu Babiſche Bank, Mannheim. Wie wir erfahren, haben die dem badiſchen Landesverband ange⸗ hörigen Sparkaſſen in Gemäßheit der auf dem letzten in Hornberg ſtättgefundenen Verbandstag gefaßten Beſchlüſſe unter ſich einen durch Giroanweiſung zu vollziehenden Ueberweiſungsverkehr einge⸗ richtet. Der Vorſtand des Verbandes hat mit der Badiſchen Baunk in Mannheim ein Abkommen getroffen, laut welchem der letzteren die Führung der Geſchäfte einer Zentralabrechnungsſtelle für die Ver⸗ bandsſparkaſſen übertragen wurde. Gummi arabicum. (Mitgeteilt von Wördehoff u. Schnabel, Köln.) Der Gummimarkt iſt in den letzten Monaten dauernd ſtark ge⸗ ſtiege u, ſodaß wir heute mit Einſtandspreiſen zu rechnen haben, die ca. 25 Prozen thöher ſind wie im März und ca. 30 Prozent höher wie um die gleiche Zeit des Vorjahres. Wir notieren heute unverbindlich je nach Quantum und Lieferung per 100 Kg. netto ab unſerem Kölner Lager: Nr. 5 Kordofan fein weiß naturell M. 110 bis 130, Nr. 7 Kordofan weißhell naturell M. 110—125, Nr. 11 Kordo⸗ fan blond naturell M. 78—78, Nr. 110 Kordofan blond naturell, ſtaub⸗ frei gereinigt M. 76—80, Nr. 13 Kordofan weich hell naturell, ſtaub⸗ frei gereinigt M. 78—85, Nr. 1163 Sudan blond naturell M. 66.—70, Nr. 1146 Spezialſorte ſenegalartig klebekräftig M. 75—82, Nr. 46 Senegal Type Bas du fleuve naturell M. 73—78, Nr. 40a Gedda grob hellweiß M. 97—108, Nr. 41 Gedda grob blond M. 85—90, Nr. 55 Gedda mittelgrob hellweiß M. 90—98, Nr. 63 Gezzirah naturell frei von Schlacken M. 48—52, Nr. 64 Gezzirah mittelgrob fein hell ſor⸗ tiert M. 80—85, Nr. 65 Gezzirah mittelgrob blond ſortiert M. 7075, Nr. 650 Gezirrah geſiebt und gereinigt M. 58—63, Nr. 68 Gezzirah granello M. 58—63, Nr. 70 Gezzirah grauis ſandfrei M. 50—55, Nr. 80 Cawupore⸗Amrad naturell M. 57—65 perior ſtark klebend M. 63—68, Fiſchleim la amerik. M. 75—8g. Auslegung des franzöſiſchen Zolltarifs. Wie bereits mitgeteilt, hat die franzöſiſche Regierung im Journal officiel kürzlich eine amtliche Liſte von etwa—400 Artikeln ver⸗ üfſentlicht, die im neuen franzöſiſchen Zolltarif nicht namentlich auf⸗ geführt ſind und deren Zollbehandlung daher zweifelhaft ſein kann. In dieſer Liſte iſt für jeden der benannten Artikel angegeben, unter welche der im Tarif aufgeführten Waren oder Warengruppen er zu rubrizieren iſt. Angeſichts der Wichtigkeit dieſer Veröffentlichung für die am Export nach Frankreich beteiligten Kreiſe der Geſchäftswelt iſt eine amtliche deutſche eberſetzun g derſelben erfolgt, die noch im Juliheft des vom Reichsamt des Innern herausgegebenen „Deutſchen Handels⸗Archivs“ erſcheinen wird. Der„Deutſch⸗Franzö⸗ ſiſche Wirtſchaftsverein“ wird Separatabzüge davon erhalten, die ſeinen Mitgliedern unentgeltlich zur Verſügung ſtehen, kventuell aber auch an Außenſteheude abgegeben werden können. Die Großh. Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſeubahnen macht in einer beſonderen Zuſchrift au die Haude lslammer Karlsruhe nochmals darauf aufmerkſam, daß es im eigenſten Inkereſſe aller Beteiligten liege, die auf Bewältigung des im Herbſt zu erwartenden ſtärkeren Güterverſandes gerichteten Beſtrebungen der Eiſenbahnverwaltung nach Kräften zu unterſtützen. de Fries u. Co.,.⸗G. in Düſſelborf. Die Hauptverſammlung hat bekanntlich eine gründliche Neuordnung durch Zuſammenke g⸗ ung der Aktien im Verhältnis von 20 zu 1 beſchloſſen. Die Aktionäre werden jetzt aufgefordert, ihre Aktien zu dieſem Zwecke in der Zeit vom 13. Juli bis 3. Auguſt einzureichen. Weiter werden die Aktionäre aufgefordert, in der Zeit vom 13. Juli bis 17. Auguſt ihr Bezugsrecht auf 1250 000 M. neue Aktien auszuüben. Auf 2000 Pk. nicht zuſemmengelegte Aktien kann eine neue zum Kurſe von 105 Prozent bezogen werden. Zahlungseinſtellung einer Holzfirma. Wir berichteten vor einiger Zeit, daß die Nutzholzfirma H. A. Schröder, Berlin, mit erheb⸗ lichen Verbindlichkeiten in Konkurs gehen mußte, nachdem ein au⸗ geſtrebtes außergerichtliches Arrangement auf Baſis von 50 Prozent am Widerſtand einzelner Gläubiger ſcheiterte. Nunmehr hat die Firma einen Zwangsvergleich auf Grundlage von 35 Prozent mit den Dieſelben erhalten demnach weſentlich ihnen urſprünglich außerhalb des Konkurſes ge⸗ ungs⸗ öhung Gläubigern abgeſchloſſen. weniger, als boten war. Kapitalserhöhung. Eine Generalverſammlung der Rein und Sortiermaſchinen⸗Werke.⸗G. in Eiſenach ſon über Er des Stammkapitals um M. 200 000 auf M. 400 000 beſchließen. 63, Nr. 92 Malabar⸗Madras ſu⸗ Der Verſaud des Stahlwerks⸗Berbaudes in Produkten A 57805 im Monat Juni 1910 448 131 Tonnen Rohſtahlgewicht gegen 88⸗ Tonnen im Mai dieſes Jahres und 418 626 Tonnen im Juni 1909. Der Verſaud iſt alſo 60 537 Tonnen höher als im Mai ds. Is. und 29 505 Tonnen höher als im Juni 1909. Von dem Verſand ent⸗ fallen auf Halbzeug 113 124 Tonnen(gegen 107 197 Tonnen im Mai d. Js. und 114 188 Tonnen im Inui 1909]. Auf Eiſen bahn⸗ nmaterial entfallen 171 119 Tonnen(gegen 134.893 Tonnen im Mar dieſes Jahres und 146 588 Tonnen im Juni 1909) und auf Form⸗ ciſen 163 888 Tonnen gegen 145514 Tonnen im Mai d. Is. und 157850 Tonnen im Juni 1909. Berliner Werkzeugmaſchinenfabrik.⸗G, vormals L. Sentker in Berlin. Der Abſchluß für 1909/10 ergab einen Betriebsgewinn von 179 441 M. An Zuzahlungen auf die Aktien floſſen der Geſellſchaft 423 367 M. zu. Insgeſamt wurden einſchließlich 13 570 M. Zu⸗ weiſung zum Sicherheitsbeſtand 246 326 M.(87 438.) abgeſchrieben. Nach Tilgung des vorfährigen Verluſtvortrags von 178 127 M. ver⸗ bleibt ein Gewinn von 880., der vorgetragen wird. Der Geſchäfts⸗ bericht führt aus, infolge der Zuführung neuer Mittel ſei es möglich geweſen, den inneren Wert der Anlagen nicht unweſentlich zu er⸗ höhen und zeitgemäß umzugeſtalten, ſo daß man jetzt in der dage ſei, hochgeſpannte Anſprüche der Kundſchaft zu befriedigen. Die Einnahmen der Luxemburgiſchen Prince Henri⸗Bahn betru⸗ gen in der erſten Juli⸗Dekade 1910 190 040 Frs.; das iſt gegen die gleiche Periode des Vorjahres mehr Frs. 29 360. Der amtliche Saatenſtandsbericht des ungariſchen Ackerbaumini⸗ ſteriums vom 9. Juli ſchätzt das Erträgnis(in Millionen Meter⸗ zentnern) an Weizen auf 54,84(54,63), in Roggen auf 16,04(16,41), in Gerſte auf 14,64(14,80), in Hafer auf 11,94(11,70). Die Zaßhlen in den Klammern entſprechen der Schätzung vom 25. Juni. Die Entwicke⸗ lung der Maispflanzen iſt ſehr befriedigend. Kartoffeln, Tabak und Hülſenfrüchte verſprechen günſtige Erträgniſſe. Ziehung der Türkenloſe. Da die Ziehung der türkiſchen 400 Fr.⸗ Loſe bereits am 30. Juli ſtattfindet, iſt die Lieferung auf Freitag den 5 Juli ds. Is, feſtgeſetzt worden. Die Skontrierung findet am 27. zult ſtatt. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Warenhausſteuer. w. Karlsruhe, 13. Juli. Der Verband ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbetreibender hatte an den Landtag eine Eingabe wegen Erhöhung der Warenhausſteuer ge⸗ macht. Dieſe Eingabe iſt noch nicht, wie berichtet, abge⸗ lehnt worden, ſondern überhaupt noch nicht verhandelt worden. Beraten wurde ausſchließlich bisher die Erhöhung der Wanderlagerſteuer und der diesbezügliche Antrag iſt gegen eine kleine Minderheit angenommen worden. Kapitalserhöhung. *Saarbrücken, 13. Juli. Die Saarbrückener Elektrizitäts⸗ .⸗G. in Saarbrücken beabſichtigt ihr Kapital auf 1,2 Mill. Mark zu erhöhen. Im Falle der Ablehnung dieſes Vorſchlages beantragt der Vorſtand die Liquidation des Unternehmens. Nächſte Mitgliederverſammlung der Stabeiſenkonvention. * Eſſen, 13. Juli. Wie verlautet, ſoll die nächſte Mitglie⸗ derverſamlung der Stabeiſenkonvention am 22. d. M. ſtattfinden. Bei dieſer Gelegenheit wird auch über die Freigabe des Ver⸗ kaufs für das 4. Quartal Beſchluß gefaßt werden. Sie dürfte lt. Frkf. Ztg. zu den bisherigen Preiſen(112) ab Oberhauſen und 110 ab Neunkirchen erfolgen, da ſich eine Preiserhöhung ſchwer⸗ lich durchführen laſſen wird. Beſtätigung eines Urteils. Hamburg, 13. Juli. Das Oberlandesgericht hat den Arpeſtbefehl, den die Firma Mentzel gegen die Schiffe der See⸗ transportgeſellſchaft in der bekannten Streitfrage erwirkt hatte, beſtätigt. Dieſe Entſcheidung iſt lt. Frkf. Ztg. endgültig, da ein Anxufen des Reichsgerichts nicht zuläſſig iſt. Neues vom Dividendenmarkt. Berlin, 13. Juli. Die Norddeutſche Trikotweberel vorm,. Leonhard Sprick u. Co.,.⸗G. in Berlin, ſchlägt 9 pet.(i. V. 5½ Proz.) Dividende vor. Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäfts⸗ lahres war, wie die Verwaltung betont, befriedigend; ebenſo glaubt ſie für das neue Geſchäftsjahr ein günſtiges Ergebnis erhofſen zu können, da lt.„Köln. Ztg.“ in den erſten zwei Monaten der Umſatz ſich weiter gehoben hat, und das Unternehmen zu normalen Preiſen bis November vollauf mit größern Aufträgen gegenüber dem Vor⸗ jahre verſehen iſt. Die Juteernte Indiens. * Kalkutta, 13. Juli. Der Ertrag der Juteernte Indiens wird bei einer Verringerung des Anbauareals um 23 Prozent auf 9,40 Millionen Ballen geſchätzt. Der vorjährige Erkrog belief ſicht lt. Frkf. Ztg. auf M. 7,30 Mill. Ballen. Amerikaniſche Baumwollwechſel. London, 13. Juli. Die kürzlich eingeſetzte Kommiſſion beantragte, daß nach dem 31. Oktober engliſche Banken amerika⸗ niſche Baumwollwechſel nur akzeptieren unter der Bedingung, daß amerikaniſche Banken für die Echtheit des Konnoſſements garantieren. **** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers. FJrankfurt a. M, 13. Juli.(Foudsbörſeh. Die heutige Börſe eröffnete bei ziemlich ruhigem Geſchäft und bei behaupleter Tendenz. Die uneinheitliche Dispoſition des Newyorker Marktes war allerdings nicht dazu augetan, dem hieſigen Platze neue Anregungen zuzuführen. Die weitere Verflauung der Kupferwerte verſtimmte, andererſeits auch die unkorrekte Wiedergabe der amtlich⸗deutſchen Auslaſſung in der Nicaraguafrage, welche zu Mißdeutungen Anlaß geben können. Als Momente, welche dem Markte eine feſtere Stim⸗ mung gaben, ſind die günſtigen Abſchlußerwartungen bei einigen größeren Montangeſellſchaften zu erwähnen. In den führender Werten ſind Bochumer, Harpener und Deutſch⸗Luxemburger höher gefragt. Auf dem Kaſſainduſtriemarkt machte ſich ein größeres An⸗ gebot für Kunſtſeide bemerkbar, welche bis 154 pCt. bz. G. gedrückt wurden, ſodaß ſie nach dem geſtrigen Stand 634 pCt. verloren. Von den übrigen Werten ſind Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt ca. 4 pet. niedrigexr, Höchſter dagegen 2 pt. höher. Elektriſche Werte behauptet, Brown Bovert preishaltend. In Bahnen war der Geſchäftsverkehr ruhig. Schiffahrtswerte unverändert. Banken konnten Bae ten, Kreditwerte auf Wien höher bezahlt. In Fonds zeigte ſich mäßige Abſchwächung, Ruſſenwerte behauptet, Türkenloſe feſt. Die Nachbörſe war ziemlich feſt, namentlich die einzelnen Bankenwerte. Es notierten: Kredit 2106, Diskonto 18576 bis ½, Dresdner 150½, Staatsbahn 1588, Lombarden 21½, Baltimore and Ohio 10678. * Berlin, 13. Juli.(produktenbörſe.) Die geſtrige Feſtigkeit Amerikas blieb auf den hieſigen Getreidemarkt nicht ohne Einfluß, das Geſchäft war indes ſehr gering. Weizen konnte ſich auf einige Käufe ſeitens der Kommiſſionsfirmen um 1½ M. ſteigern. Auch Roggen bekundete behauptete Haltung, zumal aus der Pro⸗ vinz wieder Regenfälle gemeldet wurden. Hafer und Mais lagen ruhig, bei wenig veränderten Preiſen. Rüböl war etwas mehr angeboten. Wetter; veränderlich. * Berlin, 13. Juli.(Fondsbörſe.) Der unſicheren Hal⸗ tung Newyorks, wo geſtern, namentlich inſolge der politiſchen Ver⸗ hältniſſe große Kursrückgänge zu verzeichnen waren, maß man hier keine Bedeutung bei. Ebenſowenig ſchenkte man der dortigen neuer⸗ lichen Ermattung der Kupferwerte ſowie den Gerüchten über Prets⸗ herabſetzungen im amertkaniſchen Stahlwerksverband Beachtung. Die Stimmung am hieſigen Markt war vielmehr ziemlich zuverſichtlich, da die erneute ſtürmiſche Hauſſe in ruſſiſchen Bankenwerten ſowie die günſtigen Verſandtziffern des Stahlwerksverbandes anregten. Mon⸗ tanwerte, die aufangs nicht einheitlich tendierten, lagen ſpäter über⸗ wiegend ſeſter. Banken waren wieder wie an den Vortagen wenig be⸗ achtet. Auch Renten wieſen nur geringfügige Veränderungen auf. Elektrizitätswerte gaben unter Realiſierungen nach. Das Geſchäft war im allgemeinen wieder ruhig und erfuhr auch keine Be⸗ lebung. Auch in der zweiten und dritten Börſenſtunde blieb die Hal⸗ tung ziemlich ſeſt, Kanada gewannen einen Teil ihrer Ne Verluſte wieder zurſick. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſagen aber behauptet. r aese Mannheim, 13. Juli. General-Muzeges.(Ubendblarr) Mannheimer Effektenbörſe. Vom 13. Juli.(Off Die Börſe war ſtill. Kursve hafener Aktienbrauerei⸗Aktien, 6 und Mitverſ.⸗Aktien 1260 B. Fahrräder⸗Fabrik⸗Aktien 145., Kurs: 218., und Pfälz. izieller Bericht.) ränderungen erfuhren: Ludwigs⸗ Frankona, Rück⸗ Ne und 145.50 B. Rheiniſche Credit⸗ bank⸗Aktien wurden zu 139.25 Prozend umgef ſetzt Akti Bauken. Brief Geld Hadiſche Bank—.— 134.— Gewrbk. Speyer5o—.— Pfälz. Bank—.— 101.30 Pfälz. Hyp.⸗Bank,—.— 193.50 Rhein. Creditbank—.— 139.20 Rbein. Hyp.⸗Bank—.— 196.50 Südd. Bank 118.— 117.75 Südd. Disc.⸗Geſ.—.—118.— Ghem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 480.— Shem. Fab. Goldenbg.—.— 216.80 Verein chem. Fabriken—.— 325.— Verein D. Oelfabriken 160.40 160.— Weſt..⸗W. Stamm 220——.— „ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei 77.—. Durl. Hof vm. Hagen 2 Gichbaum⸗Brauerei 110.——.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92. Kleinlein, Heidelberg—.— 185. 50 Hombg. Meſſerſchmitt 66.——.— Ludwigsh. Aktienbr. 218.——.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 5 Sbede 125.——.— „S Weltz, Speye. „3. Storch., Speyer—.——.— Br. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗u. Spritfb. Trausport u, Verſtcherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Maunh. Dampfſchl. 888 ien. Brief Geld Mannh. Lagerhaus 85.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſeeſtranz 1920 1900 Continental. Verſich.—.— 630.— Mannh. Verſicherung 700.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 865.— 860.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 185.——.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.——.— Emaillw. Maikammer—.— 105.— Ettlinger Spinnerei—.— 99.— H. Fuchs Wgf. Hdlbg.—.— 191.10 Hüttenh. Spinnerei——. Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. 129.— 127.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Koſth. Cell. u. Papierf. 205.——.— Manuh. Gum u. Asb.—.— 146.— Maſchinenf. Badenia—.— 200.—. Oberrh. Elektrizität—.— 19.— Pfälz. Mühlenwerke—.——.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 145.50 145.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 149.50 Rh. Schuckert⸗Geſ.—.— 131.— Südd. Draht⸗Induſt. 139.— 138.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— Speor Würzmühle Neuſtadt———.— ellſtoffabk. Waldhof 262.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel 197.——.— Dutkertaß Frankenth.—.— 880.— uckerraff. Mannh.—.—— 10—— —— 2200 ——— 1* 1* Fronkfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continen tal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 18 169.35 169.35 80,816 80.833 Amſterdam Belgien 12. 18. 81.18 81.125 kur; 81.133 81.10 Check Paris Paxis Aiakien 80.688 80.688 Schweitz. Plätze„ 81.— 81.— Eheck London 20.46 20.46 Wien„ 85.— 85.— London 20.420 20.42 Napoleongd'or 16.29 16.— „ lang— Privatdistonto 8˙ 8. Staatspapiere. A. Deutſche. 12. 18. 118 eee 102.05 102. 10% Mh. Stadt⸗A.1908—.——.— kuwß 8 ** 5 10 800 98.40 93 38005½%„1905 81.— 01. 1* 5 5 4909—B. Ausländtſche. „ 84.90 g4.755 Arg. i. Gold⸗A. 1887— 200 pr. konſ. St.⸗Anl. 102.25 102.255% Chineſen 1896 102.20 102. 10 5 do. 1909.——%%„„ 1898 98.95 98 95 93.40 98.25½% Japaner 97.65—.— 1909————Mexikaner äuß. 88/90 99.75 99.75 84. 75 84.75]8 Merikaner innere 69.70 69.70 Soadiſche St.Al.1601 101.— 101.—[Bulgaren 101.30 101.80 „ 1908/09 101 65 101.5003¾ italien. Rente 105.—105.— 30 Pfandbriefe. 4% Frk. Pyp.- Pfdb. 100.— 41% 6 V. Pfobr.05 100 20 1010 4 Dyptb. pfdb. 30% 30 3½%% Pr. Vod. „v. 40% Etr. Bd„Pfd. vgo 4„ unk. 99 09 „ Pfdbr..0! unk. 10 Pfdbe.v. O8 unk. 12 „Pfobr. v. 86 89 8. 94 Pfd. 96/03 „ Ebm⸗l v. 1,unk. 10 100.50 „ Com.⸗Obl. v. 87/91 ½„ Com.⸗Obl. v. 96/06 4% Pr. Pfdb. unt. 12 40„ 1* 4„* Badiſche Bank 14 199 80 100.2 100.— 100.— 100.10 100.10 92.40 92.40 90.50 90 50 99 70 99.70 99.70 99.70 99.70 100.20 99.90 99.—4 90.60 91.60 90.60 91.60 91.50 91 50 91.50 91.50 99.— 99.— 99 25 99.25 99.70 100— 100.50]; Prioritäts-Obligationen. 1% Preuß. Pfandb.“ Bank unk. 1919 101.— 10% Pr.Pfdb. 010 „Prepf 17 10 010 94.— 0 13 91.80 15 Pr. Pfdbr.„Bk. Kleinb. b. 04 „ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 905 Pfd.⸗Kom.⸗ 10.0 12 %Nh.9 b. 03 6%„ 607 1 1919 1 5 verſchied. 91.— „ 10144 2 Rh..⸗B. C. O 91.— teh˙ N. W. B. C. B. 10 105„z WB. 99 1 5 5 0% B. Pr.⸗O. tale Atlg.E. B. 101.— 100.10 100.10 94.— 91.80 * 2* 2* 2 73 95 Mannh. Berſ.⸗G.⸗A. 690.— 690.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disz.⸗B. Darmſtäbter Bant Deutſche Bank Dutſchaſtat. Bant D. Effekten⸗Bank Diseonto⸗Comm. Dresdeuer Bank Frankf. Hop.⸗Bank Irkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Fraukfurt a,., 13. Juli. 184.50 134.50 117 25 117.25 169.75 169.— 113.10 113.10 130 5/ 180 50 251.— 250 80 147.50147.50 107 50 107.50 185 75 185 5 157 156 8 211.— 211.— 169.10 169.10 128.50 128,25 182.50 132.50 124.70 124./ 209.½ 210.½ 101.10 101.10 194.— 194.— 122.10 123.— 144 20 124.20 139 40 139.40 196 30 196.60 Oeſterr.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbauk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsdk. Rhein. Kraditbank Rhein. Hpp.⸗B. M. Schaaffh. Baurvor. Südd. Bank Nhm. Wiener Bankver. Südd. Diskont 117 90 117.90 Zank Otiomane 142.— 142.— Rreditaktten 209.75, Diseente⸗ 118.50 117.50 136.75 186— Commandit 185.6, Darmſtadter 130.25, Dresdzer Ban 156,/ Hau delsgeſellſchaft 168,4. Deutſche Bank 250.¼, Staatabaon 158.¼ Lembarden 21.4/, Bochumer 229.25, Helſeuttechen 205.75, Laurabütle 174.50, Augarn 95.20. Tendenz: Machbörie. Kreditaktien 210.½, Disconto⸗Fommandit 185.¾ Staatsbahn 158,½, Lombarden 21.25. Berliner Effektenbörſe. Berl in, 18. Juli. Kreditaktien Dise.⸗Kommandit Staatsbahn Lombarden Bochumer 209.½ 209.% 185.50 185.25 157.75 21.— 21.— 228.75 229.25 beh. (Anfangs⸗Kurſe.) Laurahütte Phönix Harpener Tend.: beh. 174 75 174.50 222.— 222.75 189,/ 189.87 Berlin, 18. Juli.(Schlußkurſe.) 20.46 20.455 Wachſel London Wechſel Paris 405 100 9755% Neich 1 359000 1909 40% Reichsauleihe 3% Conſols „„ 32 5 2 3*„ 40% Bad. v. 315 0 3½ 4 Bapern 3%% Heſſen 8 %e Sathlen 1909 1909 1901 „1908/09 conuv. 1902/7 4½ Japaner 1905 405 Italiener —.— 81.12 4— 10 102.10 93. 80 98. 30 ———.— 84.70 84.70 102.20 102.20 93. 40 98. 40 84.70 84. 70 —. 101.25 101.70 —.— 91.60 92. 7 92. 8555 91.60 91 40 80.90—.— 83.60 83.60 97.75 97.80 —.——.— 0 Reichsbank Rhein. Kreditbank Ruſſenbank Schaaffh. Bankv. Südd. Disc.⸗G.⸗A. Staatsbahn Lombarden Baltimore u. Ohio Canada Pasoißte 1 Packet ordd. Lloyd Bochumer Deutſch⸗Zuxambg. Dortmunder Gelſenkirchner arpener aurahütte Phönix Weſteregeln Allg. Elektr.⸗Geſ. Anfli in Auilin Treptow 144.50 139.40 166.— 1 117.70 158.— 21 107.4% 188 25 141.20 108.20 108.10 227.75 229.% 203.25 203.% 9241, 91.75 205%½ 205.25 189.%, 188.— 17475 175.26 222 20 222.90 214.50 214.50 265.20 266.— 177.20 479.— 867.— 367.— 144 20 187 40 169 20 143.10 117.90 21.10 106.75 187.50 141.— 143.— 142 50 Wien, 13. Juli. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Unionbank Ungar. Kredit Wiener Bankverein Länderbank 666.70 669.50 1847 1847 608.— 608.— 840.— 844.— 542.— 543.— 497.— 498.— Türk. Loſe 259.— 260.— Alpine 741.— 739.— Tabakaktien—— Nordweſtbahn Holzverkohlung Staatsbahn 2050 2650 739.— 740.70 Nachm..50 Uhr. Buſchtehrad. B. Oeſterr. Papierrente 97.70 97.70 „ Silberrente 97.80 97.70 „ Goldrente 116.30 116.40 Ungar. Goldrente 113.10 118.20 Kronenrante Wch. Frankf. viſta London 15 „ Paris Amſterd. 5 Napoleon Marknoten Ultimo⸗Noten 117.50 117.50 240.25 240.25 95.33 95.8 199.07 199.20 19.09 19.09 117.50 117.50 117.47 117.48 Lombarden 108.50 108.70 Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. Herlin, 13. Juli. (Telegramm.)(Produktenbörf Preiſe in Mark prs 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 12. 18 209.75 210.50 191—193.— 19150 193.25 Weizen per Juli SDept Okt. Roggen per Juli—.——.— S 153.75 151.50 151.75153.— per Jult 150.75—.— „Sept.—. Hafer —.——.— Mais per Jult „ Auguſt per Okt. de Spiritus 7oer loco Weizenmehl Rüböl „Okt. Roggenmehl Budapeſter Produktenbörſe. Buda peſt, 13. Juli. 12. per 50 kg Weizen per Okt. 2 April Roggen per Olt. „ April———— Hafer per Okt. Mais per Juli: Auguſt „ Mat Kohlraps Augut 953ͤ— 5 48—— ** 5 54l—— 1200—— ſtelig Getreidenarkt.(Telegramm.) 931—— willig 705—— willig 718—— willig 551—— willig 1205 Wetter: Regendrohend. Liverpooler Börſe. Ziverpool, 13. Jult.(Anfangskurſe.) Weizen per Juli Okt Mafs per Juli pre Sept. Landesproduntenbn irſe Stantsere, Börſenbericht vom 11. Juli 1910. Während von dem vorigen Berichtsabſchnitt zu mel war, daß auf dem Getreide⸗Weltmarkt kaum nennensw 940. 9888 92.10 92.20 Suübd. Giſenb.-G. Packet 4 7 65.St abt 96.20 96 20 3„* M.—.— 93.80 8 7³„ 1900 91.90 91.60 s„„ 1904 91.90 91.60 3⁰ 1907 91.90 91.60 Abapr..⸗BeA..1915 101.10 101.10 4„„ 1918 101.60 101.55½ 3 do. Anl. 91.90 91.95 do. E bl. 83.80 83 30 Pfälz..⸗B. Prior. 100,60 100.40 35³ 92——.— 3 Helen von 1908 101.40 101. 80 eſſen 81.— 81 hach ſen 88.60 88.50 4 Mö. Stadt⸗A. 19090—.— 425 Oeſt. Silberrente 98— 97.80 4½„ Papierrent. Oeſterr. Goldrente 99.25 99 10 2 Portug. Seris L 66.70 66.70 8 III 68.— 68.10 4% neue Ruſſen 1905 100.10 100.15 4 Ruſſen von 1880 92.— 92.05 4 ſpan. ausl. Rente———.— 4 Türken von 1903 88.— 87.80 4 unif. 93.50 93.50 4 Ungerr. Goldrente 95.20 95.— 4„ Kronenrente 92.15 92.15 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche860 172.75 172.50 Türkiſche 183.40 184.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 197.— 198 80 Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.80 31.80 Gichbaum Mannheim 107.— 107.— Mh. Aktien⸗Brauerel 117.70 117.70 Parkakt. Zweibrücken 90.50 90.50 Weltzz⸗ Sonne, Speyer 88.50 88.— Cementwerk Heidelbg. 148— 147.40 Cementfabr. Karlſtadt 129.— 130. Badiſche Auilinfabrik 479,—478.40 Ch. Fabrik 80 259 50 Farbwerke 495.— 498.— Ver. chem. Fabr h. 325.— 824 10 Chem. Werke Albert 481.—481.— Südd. Drahtind. Pih. 139.— 139.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 210.— 210.— Atc. Böſe, Berlin 11.— 11.— Eleltr.⸗Geſ. Allgem. 265% 265 Lahmeyer 112.30 112 10 Glectr.⸗Geſ. Schuckert 156.30 157. 180.70 180 70 Siameus& Halske 237 50 286.— Gumi Peter 364.50 868.50 Weyß u. Freytag 149.70 149.— 1 Bergbau 229..—229 25 107.20 107.20 Gonenrdig Berg.G. ———.— Deutſch. dene 201.50 203.75 Eſchweiler Bergw. 188.—188.50 132.30 132.20 chner 205.75 205.75 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 128.80 128.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 160.75 154.50 Vederwerk. St. Jugbert 81.-— 81.— Spicharz Lederwerke 104.-— 102 50 Ludwigsh. Walzmühle 160.— 160,— Adlerfahrradw. Kleyer 411.50 418,80 Maſchinenfbor. Hilpert 88 20 82.70 Maſchinenfb. Badenia 201.— 200.— Dürrkopp Naſchinenf Gritzner 242. 0 241. 2⁵ Maſch.⸗,Armatf. Klein 120.— 120.— Pf.NMähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 145.50 145.50 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 19.— 17.50 Schnellpreſſenf. Frkth. 220.75 220.50 aa Oelfabr. 160.25 160.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.40 119.40 Seilinduſtrie Wolff 135.— 135.— 'wollſp. Lampertsm. 56.90 58 90 Kammgarn Kaiſersl. 199.— 199.— Zellſtoffabr. Waldhof 260.50 260.— Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 189 25 189.% Kaliw. Wefts pegeln 215.50 215,50 Oberſchl.Eiſeninduftr. 101.— 101.10 Ghönix—.= 223.25 Grchnigs⸗ u. Laurah. 175.— 175.— Gewerkſch. Roßleben 115 09 115 00 deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. 122.—122.— 141.50 141.25 Aodd 108 50 08.% 158.½ 21.85 Gotthardbahn——ͤ— Jual⸗ mietmendahn——— n 7—.— do. Meridionalb Baltimore und Obio 0% Nuſſ. Anl. 1902 98.— 92.90 40 Bagdadbahn! 87.20 87.— Oeſter. Kreditaktien 209.½ 210.50 Berl. Handels⸗Geſ. 168.¾ 168.75 Darmftäͤdter Bank 130.¼ 130.1. Deutſch⸗Aſtat. Bank 156,.— 146.50 Deutſche Bank 150.75 250. 40 Dise.⸗Kommandit 185,50 185, Brown Boveri Chem. Albert D. Sleinzeugwerke Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim Rüttgerswerken 168.20 481.— 239.— 487 80 203 30 185.20 Tonwaren Wiesloch 107.20 Wf. Draht. Laugend. 223.— 170.70 481.— 289.— 488— 203.— 185,30 107 20 220.50 Dresdnor Bank W. Berlin, 13. Juli. Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. Paris, 18. Juli. 3 do Rente Spanier Türk. Looſe 156,% 156.,25 209,50 207.25 185,½ 183.25 Zellſtoff Waldhof 260.— 260,10 Privatdiskont 3¼½% (Telegr.) Nachbörſe. 158— 21.— Staalsbahn Lombarden —.— 2141 Pariſer Vörſe. 97.75 94.97 Banque Ottomane 698.— Rio Tinto 1622 Anfangskurſe. 438.— 435.— 133.— 135.— 156.— 155.— 222.— 222.— Debeers Eaſt rand Goldfteld Randmines gondoner Effektenbörſe. London, 13. Juli. 2/ Conſols 3 Reichsanleihe 4 Argentinier 4 Italiener 4 Japaner 3 Mexikaner 4 Spanier Ottomanbank Amalgamated Augeondas Rio Tinto Cantral Mining Chartered De Beers Gaſtrand Gedu ß Goldfields Jagersfontein Wien, 13. Juli. Kreditaktien Länderbank Bankverein Staats Lombarden Marknoten 85 Paris (Telegr.) 82116 82— 84— 90*⁰ 102 5 Sttels com. Wiener Vörſe. Vorm. 10 Ubr. 666.50 667.50 Oeſt. Kronenrente 497.— 497.— 542.50 542.50 739.50 740.— Ungar. Goldrente 108.50 107.70 117.48 117.50 95.32 95.38 Anfangskurſe der Effektenbörſe. Moddersfontein 117 Premier Si Rand mines 857 Atchiſon comp. 101%/ Canadian 194— Baltimore 111— Chikago Milwaukee 126— Denvers com. 31 ¼ Exrie Grand TrunkIII preſ. ord. 25 ½ 48— 27 +¹ 146 ½ 3377 44— 117˙ 166/5 72˙¹ Lollisville Miſſouri Kanſas Ontario Southern Pacifte Union com. Tend. träge. 95.10 97.70 97.70 97.80 97.70 113.20 118.20 ente 92.10 92.15 „ Papierrente Silberrente Kronenr Alpine Montan Tend,: fe kong, D.„Halle“ angekommen Oporto, D.„Prinz Heinr 741.50 740.— Preisveränderungen ſtattgefunden hatten, ſind von der abge⸗ laufenen Periode(.—11. Juli) nach wenigen Schwanku e erhöhte Preiſe bei feſter Tendenz zu berichten. Wie von jeher, ſo bilden auch diesmal die Witterung einflüſſe vor und während der Ernte die Haupturſachen ſolcher Bewegungen. Von den anhaltenden Niederſchlägen, von welchen beſonders die ſüdweſtdeutſchen Produktionsgebiete wieder betroffen worden ſind, wird nun wohl ni mit Unrecht, befürchtet, daß durch dieſen Umſtand eit eden 555 eee und 15 Sudlitzten 805 Uner 1 Eindrücken ſich dant; al der geſchmolzenen inländiſchen Beſtände wan gehoben und die Nachfrage belebt, wogegen ſich an Eigner zurückhaltend zeigen. Dieſes Geſchäftsbild boten auch die heimiſche bayeriſchen Wochenmärkte und— übereinſtimme die heutige, gut beſuchte Börſe, an welcher wieder belangreichere Umſätze in Brotfrüchten, FJutterm bel Mühlenfabrikaten betätigt wurden. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Ka nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M. 21.50—22.50, fränkiſcher M. 21. 50—22 bayriſcher M. 22.50—23.—, müeren. nominell M.— Rumänier M.—.——.—, Ulka M. 22.50—23.—, Saxonska Mar; 22.50—23.—, Azima M. 22.—23.—, Walla⸗Walla M.—. Laplata, neu M. 22.——23.—, Amerikaner M.—— 17 5 M.————., Californier M.—.——, Kernen M. 21. 50—22.50, Dinkel M. Roggen württemb. M.—.„Roggen bapriſce 5 bis—.—, Roggen ruſſiſcher M.—.——.— Gerſte württemberg.„Gerſte Pfä zer M.————.—, Gerſte bayriſche M. G. ———.— M.—.——.—, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Ge nominell M—.——.—, Gerſte Moldau.—. Anatolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima 5 Futtergerſte, ruſſ. M. 12.75—13.25. Hafer württ. M. 14.75—15.75, Mais Mixed M.—-.———.—, Mais N. ruſſiſch M.———.— Mais Donau M. 16.50 1 nominell M.—.——.—. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 13% Skonto. Tafelgries Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. Mehl Nr. 1 M. 31.——32.—, Mehl 2 M. M. 28.50—29.50, Mehl Nr. 4 M. 25.——26.—. M. Mk..—(ohne Sack). Werſeeiſche Schif Schlferahriche des Norbb. Loy Bre 12. Juli: D.„Prinz Sigismund“ angekomme „Kaiſer Wilhelm II.“ angekommen Bremerhaven, D.„Kt ſin Cecilie“ angekommen Newyörk, D.„Kleiſt“ angekon „Prinz Eitel Friedrich“ 8 1 Southampton, D.„Prinzeß Frene“ kommen Alexandrien, D. Neapel, D.„Gneiſenau“ Albert“ abgefahren Gibraltar, Gibraltar. Mitgeteilt vom Generalvertreter Herman n brein, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, rta Fuür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Julins Sktte. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nicharb für Bolkswirtſchaft und den übrigen rebakt. Tetl: füür d uſeratenteil und ö 4 unb Beslah ber De. Gaag Ien Gasdrag Aufgebot v. Pfandſcheinen Es wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. 4 Nr. 46 623 vom 24. Januar 1910 Lit. B Nr. 106 022 vom 26. Mai 1909 Lit. n Nr. 106 027 vom 26. Mai 1909 Lit. B Nr. 78 327 vom 4. Juli 1910 SLit. G Nr. 53775 vom 14. September 1909 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, nach§ 28 der Leihamtsſatzungen ungiltig zu erklären. 207 Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre Anſprüch⸗ unter Vorlage der Pfand⸗ ſcheine innerhalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt Lit. O 5,1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung oben genannter Pfand⸗ ſcheine erfolgen wird. Mannheim, 2. Juli 1910. Städt. Leihamt. bau der orfſraßenhrick in Henzlugen Em 199,9. der Hauptbahn. Die Herſtellung der Erd⸗, Maurer⸗ und Steinhauer⸗ Arbeiten, ſowie die Liefe⸗ rung und der vollſtändige Einbau der Tragwerke aus Giſen und Beton zum Um⸗ Bau und zur Erweiterung der Dorfſtraßenbrücke und zur Verlängerung der Bahn⸗ teige im Bahnhof Denz⸗ Tingen ſamt allen Hilfsein⸗ bauten, Gerüſten u. Neben⸗ leiſtungen ſoll nach Maßgabe der Berordnung des Großh. Miniſteriums der Finanzen vom 3. Januar 1907 auf dem Wege des öffentlichen Ange⸗ ots zuſammen au einen AUnternehmer vergeben wer⸗ Den. 8957 Die Arbeit umfaßt im Weſentlichen folgende Lie⸗ ferungen und Herſtellungen: eiwa 500 ebm Erdbewegung Ausſchachtung mitünter⸗ fangen der Gleiſe), etwa 200 ebhm Mauerwerk aus Bruchſteinen, etwa 100 ebm Fundament⸗ beton, etwa 150 qm Sichtflächen, etwa 15 cbm Quader, etwa 20 530 jeg Eiſenwerk. Die Zeichnungen und Be⸗ bingungen liegen an Werk⸗ kagen auf unſerm Geſchäfts⸗ gimmer— Breiſacherſtr. 2, 3. Stock— zur Einſicht auf Aund werden dort die für die Angebote zu verwendeuden Vordrucke abgegeben. Die Zeichnungen werden nicht abgegeben. Nur ſolche Bewerber kön⸗ nen berückſichtigt werden, die ſchon ähulſche Umbanten in einwandfreier Weiſe zur Ausführung gebracht haben. Schriftliche Augebote ſind d portofrei und verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Dieustag, den 26. Juli d.., nachmittags 4 Uhr an die fnterzeichnete Stelle einzu⸗ reichen. e 4 Wochen. „den 7. Juli 1910. . Baßubaninsgektien. Dekanntmachung.] Banz fülp Handel und Industrie .3 4 fllale Hannheim toarmstäter Bauh) Autfenkaptal und Reserven Mark 191,500, o00.— Dresdper Bank Filiale MANNHEIM, P 2. 12,(lanten) Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 000. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Peſtalozziſchule ſollen die Zimmerarbeiten im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. 209 Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Montag, 25. Juli ds. Js., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Kaufhaus 3. Stock, Zimmer 125) einzu⸗ reichen, woſelbſt auch die An⸗ gebotsformulare gegen Er⸗ ſatz der Umdruckkoſten 480 0 abgegeben werden. Der Er⸗ öffnung der Angebote, welche im Zimmer 129 ſtattfindet, können die Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter anwohnen. Zeichnungen und Auskuuft im Baubureau(gegenüber dem Weſpinſtift). Mannheim, 12. Juli 1910. Städt. Hochbauamt: exrrey. Zwangs⸗Verſſeigernag. Donnerstag, 14. Juli 1910, nachmittags 12½% Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus und daran anſchließend an Ort und Stelle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungsweg öffent⸗ lich verſteigern: 52142 Möbel verſchied. Art, 1 Piantno, ſowie 1 Kochherd und 4 Zimmeröfen mit Röhre. Die Oefen kommen be⸗ ſtimmt zur Verſteigerung. Maunheim, 12. Juli 1910. — Llee, Gerichtsvollz. Zwalgs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 14. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfanblokale 24, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungsweg öffent⸗ lich verſteigern: 2 Klaviere, verſch. Oel⸗ gemälde, 2 Fahrräder, Bücher, Kleider, Werk⸗ zeuge und Eiſenwaren, 2 Eisſchränke, 1 Federrolle, 2 Kopierpreſſen, 1 Gram⸗ mophon, 10 Fl. Wein, 2 Betten, 1 Wolfshund und Möbel jeder Art und Sonſtiges. 52143 Maunheim, 13. Juli 1910. Zollinger, Gerichtsvollz Deutſch⸗ſerbiſch⸗bulgariſch⸗tür⸗ kiſcher Güterverkehr, Heft 2. Auf 1. Auguſt d. Is. wird der Nachtrag I, enthaltend Berichtigungen und Ergän⸗ zungen und auf 1. Oktober ds. IJs. der Nachtrag II, enthaltend neue Schnitt⸗ frachtſätze der Schnitt⸗Tarif⸗ tabelle B für die ſerbiſchen, bulgariſchen und türkiſchen Bahnen ausgegeben. 8996 Karlsruhe, 8. Juli 1910. Gr. Generaldirektion der Bad. Staatseiſeubahnen. Rhein⸗ und Main⸗Umſchlags⸗ tarif zwiſchen Oeſterreich und Belgien⸗Hollaud vom 1. November 1901. Mit Gültigkeit vom 15. Juli 1910 wird der Aus⸗ nahmetarif 46 für Talk uſw, urch einen neuen, nur in der Richtung aus Oeſterreich geltenden Ausnahmetarif erſetzt. 899 Näheres kann aus unſerm Tarifanzeiger erſehen und bei den beteiligten Abferti⸗ gungsſtellen erfragt werden. Karlsruhe, 12. Juli 1910. Gr. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. 2* N — Zmangs⸗Jderſteigerung. Donnerstag, 14. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungsweg öffent⸗ lich verſteigern: 1 Regulateur. 52144 Mannheim, 13. Juli 1910. Diſchinger, Gerichtsvollz. 8 ü 5 Große Verfeigerung O3, 4. 2, 4. Am Dounnerstag, beu 14. Juli, nachmittags 2½ Uhr verſteigere in meinem Vokal „ 4 32145 Eine große Partie Möbel aller Art, 1 Pianino, Näh⸗ maſchine, Fahrräder, Kaſſen⸗ ſchrank, 1 große Partte Weiß⸗ zeug, Kleider, Federbettung, Haushaltungsgegenſtände aller Art und anderes mehr. Ferner verkaufe ein ſchönes Schlafzimmer und Spiegel⸗ rank. Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Ware zum Ver⸗ ſteigern oder bar. M. Arnold, Auktionator, N 3, 11 und 3, 4 Telephon 2285. Unterrich 19 Für meine elfjähr. Tochter ſuche Jemanden für täg⸗ liche Nachhilfe der Schüler⸗ arbeiten der höher. Mädchen⸗ ſchule. Offerten unter L. R. Nr. 52127 an die Exp. d. Bl. Hert Deutſcher, perf. Engl., 2 Franz. ſprech., längere Jahre Ausland, wünſcht Be⸗ kanntſch. Herr oder Dame, für Sprach.⸗Uebg. Antw erb. unt. Nr. 34164 an die Exped. ds. Bl. English Shorthand wird gelehrt. Aunfr. 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