rn manns vom parlamentariſchen Leben angefüllt. geleitet und zum Triumphe gefü (Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg; In ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 80„ Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunnheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr⸗ che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) mliger Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Nanuheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ kbteſſe 85 General⸗Anzgeiger ee Telefon⸗Nummtern: Direktion u. Buchhaltung 1465 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktioen„ 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 340. Dienstag, 26. Juli 1910. ergga (Abendblatt.) Baſſermann. Von Dr. Skreſemann, Mitglied des Reichstages. Die politiſche Ruhezeit des Sommers wird gegenwärtig mit Betrachtungen über den angeblichen Rücktritt Baſſer⸗ 5 Baſſermann geht, ſo berichten konſervative Blätter, allen voran die ihn ſeit Jahren perſönlich in widerwärtiger Weiſe angreifende „Kreuz⸗Zeitung“— Herr von Normann hat in der Blockzeit die konſervatiwe Fraktion dagegen verwahrt, ſich mit dieſer Kampfesweiſe des Blattes zu identifizieren— weil er ein⸗ ſehe, daß er für ſeine Anſchauungen keine Mehrheit mehr in der Partei fände. Schon im Frühjahr ſei es in der Sitzung des Zentralvorſtandes zu ſtürmiſchen Auseinanderſetzungen gekommen, und der in die Minderheit gedrängte Partei⸗ führer habe grollend Berlin verlaſſen, ſo daß ein Fraktions⸗ kollege für ihn bei der Etatsrede zum Auswärtigen Amt habe einſpringen müſſen. Die jetzt kundgegebene Abſicht des Rück⸗ zuges vom politiſchen Leben ſei die Konſequenz der damaligen Erfahrungen. Andere Blätter, ultramontaner und ſozialiſti⸗ ſcher Richtung, fügen hinzu, die Ausſichtsloſigkeit, ein Mandat für den deutſchen Reichstag zu erhalten, ſei mitbeſtimmend für Baſſermanns Entſchluß. Auch das„Berliner Tageblatt“ glaubte Baſſermann als„Irrenden Ritter“ hinſtellen und ihn bezüglich der Feſtigkeit der Mandatshaltungen Windhorſt und Gugen Richter als Vorbild hinſtellen zu müſſen, wobei ihm anſcheinend entging, daß letzterer ſelbſt gegen Ende ſeiner politiſchen Laufbahn in einem Berliner Landtagswahlkreis Zuflucht ſuchen mußte, weil er in Hagen nicht wiedergewählt würde. Endlich wird behauptet, und zwar in einem Teil der rechtsſtehenden Preſſe, der Block von Baſſermann bis Bebel ſcheitere an dem entſchtedenen Widerſpruch innerhalb der nationalliberalen Partei, und Baſſermann, der Fühver der badiſchen Großblockpolitik, ſcheide aus dem politiſchen Leben, weil er die Uebertragung der badiſchen Großblockpolitik auf das Reich nicht durchſetzen könne. In den Augen der„Korre⸗ ſpondenz des Bundes der Landwirte“ endlich erſcheint Baſſer⸗ mann als der in nationalliberaler Maske auftretende Fort⸗ ſchrittsmann. Politiſche Arbeit wird ſich nie ohne Legendenbildung ab⸗ ſpielen. Man darf aber das Unkraut der Legenbildung nicht zu üppig emporſchießen laſſen, weil die große Menge derer, die den politiſchen Arbeiten fernſtehen, ſonſt die Tatſachen verblaſſen ſieht vor einer politiſchen Tagesſchriftſtellerei, die die Dinge ſo darſtellt, wie ſie wünſcht, daß ſie betrachtet werden, und an dem tatſächlichen Sachverhalt überhaupt vor⸗ beigeht. Ein Beiſpiel aus der Parteipreſſe ſelbſt: Weſtfäliſche Blätter, die vor einem Zuſammengehen mit dem Freiſinn warnen, führen fortgeſetzt die Niederlage bei den Erſatzwahlen in Verden und Koburg auf das Bündnis mit dem Freiſinn zurück, obwohl der Nationalliberalismus in beiden Fällen gegen den Freifinn kämpfte. Aber es paßt ſo ſchön in die Beweisführung, genau wie die vorher gekennzeichneten Dar⸗ legungen in die Beweisführung der Gegner Baſſermanns paßten. Deshalb an Stelle von politiſchen Betrachtungen zunächſt folgende Feſtſtellungen, die doch vielleicht dazu beitragen, manchem törichten Gerede ein Ende zu machen. Zunächſt der Rücktritt Baſſermauns. Wann u nd wo der damaligen Sitzung beruflich nach Amſterdam. hat Baſſermann jemals offiziell erklärt, daß er zurückzutreten gedenke? Niemals. Vor einem Jahre hat der Abgeordnete Fuhrmann in einer Ver⸗ ſammlung in Oſtpreußen erklärt, die Kämpfe um die Reichs⸗ finanzreform hätten Baſſermann geſundheitlich ſo mitgenom⸗ men, daß es zweifelhaft ſei, ob er bei den nächſten Wahlen wieder kandidieren werde. In dieſem Jahre hat Baſſermann eine ihm angebotene Kandidatur in Saarbrücken für 1911 abgelehnt. Wie kann man daraus als Tatſache folgern, der Führer der Nationalliberalen wolle aus der Politik aus⸗ ſcheiden? Im vorigen Jahre und diesmal erhielt Baſſermann telegraphiſche Anfragen von einer großen Zahl Zeitungen, ob ſein Rücktritt definitiv ſei. Soviel ich weiß, hat er keiner einzigen eine bejahende Antwort gegeben. Was feſtſteht iſt folgendes: Baſſermann glaubt ein Anrecht darauf zu haben, ſich von der Politik auf einige Jahre zurückziehen zu können, weil ſein Geſundheitszuſtand ihm ein Ausruhen wünſchens⸗ wert erſcheinen läßt und weil er es als hart empfindet, ſeine perſönlichen Neigungen, die ihn auf weite Reiſen und die Be⸗ tätigung manches künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Triebes hinausführen, dauernd dem Mandat zum Opfer bringen zu müſſen. Das hat Baſſermann ſeinem engeren Freundeskreiſe ſchon während der Aera Bülow wiederholt ausgeſprochen: damit hängt vielleicht zuſammen, daß er den neuen Kräften in der Fraktion nicht nur Spielraum ließ, ſondern ſie gerade⸗ zu anſpornte, ſich auf den ihnen naheliegenden Gebieten parla⸗ mentariſch zu betätigen. Auf Wunſch ſeines politiſchen Freundeskreiſes hat Baſſermann verſprochen, ſich nicht feſt⸗ zulegen, ſondern eine endgültige Entſcheidung erſt vor den nächſten Wahlen ſelbſt zu treffen. Die politiſche Lage würde Baſſermann nicht zum Rücktritt zwingen, ſondern ihn im Gegenteil veranlaſſen, zu bleiben, da die nationalliberale Partei gerade in jetziger Zeit und nach dem Rücktritt Hiebers ſeiner Perſönlichkeit mehr als je bedarf. Die Gegner werden dieſer Darſtellung nicht glauben wollen. Selbſt wenn Baſſermann bleiben wollte, wo ſollte er ein Mandat hernehmen? Auch darüber ein Wort. Als Baſſermann 1906 in Frankfurt a. O. nicht wieder kandidierte, wurden ihm 18 Kreiſe von den Parteigenoſſen aus dem Lande angeboten. Von dieſen Kreiſen wurden 14 national⸗ liberale Abgeordnete in den Reichstag entſandt. Genau ſo ſteht es heute. Die ſicherſten Kreiſe, welche die Partei beſitzt, ſtehen für Baſſermann zur Verfügung und es gibt keinen Abgeordneten des Reichstages, der nicht ſeinen Kreis Baſſer⸗ mann zur Verfügung ſtellte, falls dieſer es wünſchte. Die Mär von dem irrenden Ritter, der vergeblich eine Zuflucht ſucht, iſt alſo eine— Mär. Baſſermann hat in dem Augen⸗ blick ein Mandat, wo er dem Drängen ſeiner Freunde folgend, ſich zur Weiterarbeit bereit erklärt. Bleibt die Gegnerſchaft in der eignen Partei. Die„ſtür⸗ miſche Sitzung“ des Zentralvorſtandes im Frühjahr iſt reine Phantaſie der„Kreuz⸗Zeitung“, ebenſo Baſſer⸗ manns deshalb erfolgte Abreiſe. Da ich an ſeiner Stelle die Fraktion bei dem Etat des Auswärtigen Amtes vertrat, ſo bin ich vielleicht kompetent zu erklären, daß ſchon Wochen vorher verabredet worden war, daß ich die Etatsrede zum Auswärtigen Amt halten follte. Baſſermann ſelber fuhr nach „Kreuz⸗Zeitung“ nicht in Zukunft als Märchentante er⸗ Will die ſcheinen, dann mag ſie daher auf dieſes Argument künftig verzichten. Gewiß hat Baſſermann Gegnerſchaft auch in den eigenen Reihen. Welcher Parteiführer hätte ſie nicht? Steht Heydebrand unangegriffen da, hat Hertling niemals Schwierigkeiten in der Zentrumsfraktion, ſind Wiemer, Payer und Naumann unangegriffen in ihren eigenen Reihen? Zeit ſeines Lebens wurde Baſſermann gehaßt von dem Ab⸗ gordeneten von Worms, der ihm die Führerſchaft nicht ver⸗ zeihen konnte; wegen ſeines ſozialpolitiſchen Programmes grollten ihm Kreiſe der Großinduſtrie. Gerade jetzt läßt der Reichskanzler alle Minen ſpringen, um die Großinduſtrie für ſein Programm der Sammlung zu gewinnen, der Zentral⸗ verband deutſcher Induſtrieller ſekundiert ihm dabei, was Wunder, wenn aus den geographiſchen Zentren der Groß⸗ induſtrie Kritik an dem nationalliberalen Führer geübt wird, der nicht in einer formalen Sammlung der bürgerlichen Par⸗ teien, ſondern in der tatſächlichen Anerkennung der Gleich⸗ berechtigung des Liberalismus die Gewähr einer Zurück⸗ drängung der ſozialdemokratiſchen Hochflut erwartet? Hinter Baſſermann und ſeiner Politik ſteht die ganz überwiegende Mehrheit der Parkeigenoſſen im Lande, das wird der Par ⸗ teitag in Kaſſel denjenigen zeigen, die mit Vergnügen auf eine Unterwerfung der nationalliberalen Partei unter den Willen der„Kreuz⸗Zeitung“ hoffen, die vielleicht vor Caſſel noch die Güte hat, kundzutun, wer außer Baſſermann noch das Mandat niederlegen muß, um die nationalliberals Fraktion wieder bündnisfähiger zu machen. Zum Schluß noch zwei Feſtſtellungen. Baſſermann„de! Führer der Großblockpolitik in Baden“. Ueber die Richligkeit dieſer Politik ſind die Anſichten in Parteikreiſen geteilt Baſſermann aber iſt nicht ihr Führer, ſondern bis zuletz Gegner geweſen. Um ſo logiſcher, ihm die Ueberfüh dieſer Politik auf das Reich zu imputieren! Hier n konſervativen Preſſe das alliterierende Schlagwort des Blockes von Baſſermann bis Bebel wirken, ohne daß man daran denkt, daß dieſes Wort von Friedrich Naumann ſtammt, Baſſermann ſelbſt aber im Reichstag die Unmöglichkeit dieſes Blockes ge⸗ kennzeichnet hat. Daß man ſchließlich Baſſermann als ver⸗ kappten Fortſchrittler darſtellt, iſt für einen der Führer des Kampfes um den letzten Zolltarif ſo eigenartig, daß dieſe Erinnerung genügt, um das Schlagwort zu kennzeichnen. Daß im übrigen nationale Fragen Fortſchrittler und National⸗ liberalen nicht wie früher trennen und in den großen liberalen Grundfragen der Erringung der Gleichberechtigung für das deutſche liberale Bürgertum beide liberale Gruppen ſich treffen, iſt das Erfreuliche der Entwicklung der letzten Jahre. Dieſe Darlegungen mögen jetzt genügen. Ueber Baſſer- mann als Politiker und über die Bedeutung der Aera Baſſer⸗ mann für die nationalliberale und die Reichspolitik zu prechen wird dann Gelegenheit ſein, wenn dieſe Politik abgeſchloſſen iſt. Die nationalliberale Fraktion des Reichstages aber, und mit wenigen Ausnahmen die ganze nationalliberale Partei, iſt der feſten Ueberzeugung, daß Baſſermann, geleitet von hin⸗ gebendem Vertrauen ſeiner Freunde im Lande, auch fer der Partei das Opfer der Beibehaltung der parlamentariſche Führerſchaft bringen wird, den Feinden zum Trutz, den Freun. den zur Genugtuung. GBebnilleton. Das amtliche franzöſiſche Werk über den Urſprung des Krieges von 1870/71. Der franzöſiſche Miniſter des Auswärtigen Pichon hatte im Jahre 1907 eine Kommiſſion ins Leben gerufen, der die Aufgabe geſtellt war, in einem großen, grundlegenden Werke alle fran⸗ zöſiſchen diplomatiſchen Dokumente zu ſammeln und zu veröffent⸗ lichen, die ſich auf den Urſprung des Krieges ven 1870 beziehen. Dieſe Kommiſſion, die aus dem Chef der franzöſiſchen Archibe Deluns⸗Montaud und den Hiſtorikern Joſef Reinach, A. Aulard und Emile Bourgevis beſtand, veröffentlicht ſveben die erſten beiden Bände der abſchließenden Publikation, die im ganzen 8 bis 10 Bände umfaſſen wird. 5 Der erſte Band wird eingeleitet durch einen intereſſanten Bericht Pichons an den Präſidenten der Republik und durch. den abſchließenden Ueberblick über die Arbeiten der Kommiſſion, den an Stelle des verſtorbenen Präſidenten Deluns⸗Montaud Joſeph Reinach erſtattet hat. Der Miniſter des Auswärtigen außert ſich über den Zweck und die Bedeutung dieſes Unter⸗ nehmens:„Die ſchweren Prüfungen, die unſer Land in dem Kriege zwiſchen dem laiſerlichen Frankreich und Deutſchland erlitten hat, haben zu mannigſachen Unterſuchungen Anlaß gegeben, um die Geſchichte dieſer tragiſchen Tage aufzuzeichnen. Der deutſche Große Generalſtab hat mit einem ſeltenen Geiſt der Kritik die militäriſchen Operationen dieſer Epoche einem beſonderen Studium unterworfen. Die Politik des Deutſchen Reiches iſt von dem Manne ſelbſt dargelegt worden, der ſie zum Teile inſpiriert, hrt hat. In Frankreich haben einige Perſönlichkeiten, die die ſchwere Laſt der Regierung in uer ktrugen oder die ſich in verſchiedenen Aemtern mit der Verteidigung unſeres Landes befaßt haben, fragmentariſche Berichte über den Krieg veröffentlicht, denen man weder künſtleriſche noch intereſſante Darſtellung abſprechen kann. Auch ſind Geſchichtswerke geſchrieben worden, die in vieler Hin⸗ ſicht wertvoll ſind, aber notwendigerweiſe unvollſtändig und viel⸗ fach tendenziös. So wurde es notwendig, um dieſe bisher un⸗ vermeidlichen Lücken auszufüllen, mit dem Geiſt vollkommener Unparteilichkeit die Dokumente zu ſammeln und zu beröffent⸗ lichen, die geſtatten, mit voller Kenntnis der Urſachen die Ge⸗ ſchichte einer für die Belehrung ſo wichtigen Epoche zu erzählen Es wird Ihnen, Herr Präſident, richtig erſcheinen, daß eine Demokratie, wie die unſrige, deren Schickſal eng mit dieſen Er⸗ eigniſſen verbunden iſt, in deren Verlauf ſie die volle Aus⸗ übung ihrer Souveränität gewonnen hat, das Recht bean⸗ ſpruchen darf, über die ganze Wahrheit unterrichtet zu werden, damit ſie die Menſchen und die Dinge billig beurteilen kann, deren Tätigkeit von ſo kiefer Wirkung auf ihr Geſchick geweſen iſt. Das wahrheitsgemäße Gemälde dieſer Vorgänge wird ein ſcharfes Licht auf die Bedingungen werfen, unter denen der Krieg erklärt und geleitet wurde, und auf die Prinzipien, die ſeitdem maßgebend geworden ſind und die in der Zukunft zur Verteidigung Frankreichs und der Intereſſen unſerer Demo⸗ kratie maßgebend werden ſollen.“ Reinach geht in ſeinem Rapport an Pichon zunächſt von allgemeineren Gedanken aus. Er legt dar, daß die Publikation nicht nur diejenigen diplomatiſchen Akten vorlegen will, die ſich auf die nächſten Urſachen des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges be⸗ ziehen, daß ſie ſich nicht nur an die Hiſtoriker wendet, ſondern an die Regierungen und die Völker, und daß ſie daher auch die weiter zurückliegenden Urſachen und Triebkräfte berückſichtigen wird. Er verbreitet ſich dann im allgemeinen über die Diplo⸗ matie des zweiten Kaiſerreiches: Die Diklomatie des zweiten Kaiſerreiches iſt viel aufmerkſamer, viel unterrich⸗ teter und viel hellſehender geweſen, als man gewöhnlich an⸗ ſiebenjährigen Krieg, durch die Rivalität Franz L und Karls V, Sie informierte ſich ſorgfältig und beobachtete klug die Menſchen und die Dinge. Mehr als einmal wußte ſie die Pläne zu durchſchauen, die Hintergedanken zu erraten, die fremde Staatsmänner hatten. Sie begnügte ſich nicht damit, di und die Regierungen in ihrer Entwicklung zu verfolgen; ih 7 auch die tiefe Bewegung innerhalb der deutſchen Nation die ſich damals vollzogen, nicht entgangen. Sie ſah darin das düſtere Vorſpiel eines großen Dramas. Aber dieſe offizielle Diploma iſt unglücklicherweiſe durch eine geheime Diplomatie in i Entſchlüſſen gehemmt worden, die noch ſehr unvollkommen be⸗ kannt iſt, deren Arbeit ſich aber faſt beſtändig ſpüren läßt. Weder die Kammer noch die öffentliche Meinung ſind genau von den Stellungen der Regierungen und den Volkswünſchen unterrichtet worden. Sie beharrten nach alter Gewohnheit dabei, Deutſch⸗ land 50 Jahre vor dem Punkte zu ſuchen, auf dem es damals war. Endlich iſt die kaiſerliche Politik nicht von der ausſchließ ⸗ lichen Sorge für das franzöſiſche Intereſſe beſtimmt worden, ſon⸗ dern von den Launen einer perſönlichen Macht, die das fran⸗ zöſiſche Intereſſe allzuſehr dem Ehrgeiz unterordnete, die Welt⸗ karte nach dem Nationalitätsprinzip umzugeſtalten, es zu ſehr ausſchließlich dynaſtiſchen Erwägungen unkerwarf.“ Reinach erklärte dann, daß der Krieg von 1870 zwar direlt durch die Kandidatur eines preußiſchen Prinzen für den ſpaniſchen Thron hervorgerufen worden ſei, daß aber ſein Urſprung viel weiter zurückliege. Zwar will man nicht zurück⸗ gehen auf die Gegenſätze, die durch die Revolution, durch den nimmt. oder gar durch die Nachfolge Karls des Großen hervorgerufen worden ſind. Nach langen Ueberlegungen hat jedrch die Kom⸗ miſſion den Ausgangspunkt für die diplomatiſchon Verwi die endlich den Krieg hervorriefen, auf den Dez fixiert, als die Schleswig⸗Holſteinſche wurde. Damals trat die Abſicht Bismarcks zu Mal deutlich hervor.„Sein Vorgehen gegen Da 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Jult. Politische Uebersicht. Maunheim, 26. Juli1910. Die nächſte Militürvorlage. Im„Tag“ tritt Herr Erzberger für eine Ver⸗ ſchiebung der Militärvorlage ein. Das am 31. März nächſten Jahres ablaufende Quinquennat ſoll um ein Jahr verlängert werden, und die neue Militärvorlage erſt dem nächſten Reichstage vorgelegt werden. Die Gründe, die Herrn Ersberger für dieſes Verfahren anführt, klingen auf den erſten Blick ganz plauſibel. Ein ſterbender Reichstag ſoll ſeinem Nachfolger nicht zu weit die Hände binden, und das nächſte Quinquennat würde mit der fünfjährigen Dauer der Legislaturpertsde zuſammenfallen. Wichtig ſei auch der finanzielle Geſichtspunkt, da 1912 die Reichsfinanzen weſent⸗ lich günſtiger lägen als 1911. Das mag zutreffen, doch hat eine Verſchiebung der Militärvorlage große Bedenken militäriſcher Natur. Auch würde das Ausland— und zwar mit Recht— darin ein ſchwächliches Zurückweichen unſerer Regierung erblicken, eine Konzeſſion an die von links an⸗ drängenden Strömungen. Daß der nächſte Reichstag eine bedeutende Verſtärkung der Sozialdemokratie bringen wird, ſteht feſt. Ungewiß iſt nur, wie die Verteilung der übrigen Mandate ausfallen wird. Und dem neuen Reichstage will man ſofort der Feuerprobe der Bewilligung einer Heeres⸗ verſtärkung unterziehen? Das wäre ein Wagnis, deſſen Erfolg ſehr zweifelhaft iſt. Bliebe dann die Auflöſung und Neu⸗ wahlen! Darüber vergeht aber wieder eine längere Zeit, die für unſer Heer ſehr koſtbar iſt. Denn es braucht nichts nötiger als Ruhe und Stetigkeit in ſeinen Daſeinsbedingungen. Herrn Erzberger iſt bei ſeinem Vorſchlage wohl die Haupt⸗ ſache, daß dann die Regierung ganz und gar auf das Zentrum angewieſen ſein würde, um die Heeresverſtärkung unker Dach zu bringen. Die Heeresvorlage als Objekt für die Handels⸗ geſchäfte des Zentrums, das iſt des Pudels Kern! Zu einer intereſſanten nationalen Rundgebung geſtaltete ſich die allgemeine Begrüßungsfeier der Straß⸗ burger Turnerſchaft für die Hauptverſammlung, die am 23. Juli abends in der Hauptreſtauration der Orangerie unter Beteiligung von über 1000 Turnern ſtattfand. Die Regierung war durch den Unterſtaatsſekretär Wandel und Miniſterialrat Nelken, die Stadt Straßburg durch den Bei⸗ geordneten Dr. Emer ich vertreten. Der Vorſitzende der Straßburger Turnerſchaft Pieper hieß die Erſchienenen willkommen. Daß ſich die deutſche deutſche Turnerſchaft entſchloſſen habe, ihre Hauptverſamm⸗ lung in Straßburg abzuhalten, ſei ein Zeichen dafür, daß die Beziehungen zwiſchen der deutſchen und der elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Turnerſchaft ſich immer herzlicher geſtalteten. In Elſaß⸗Lothringen habe das Turnen erſt im Jahre 1860 Ein⸗ gang gefunden. Von den Beſtrebungen der großen Deutſchen Turnerſchaft habe man bis dahin nichts gewußt. Erſt das Jahr 1870 brachte hier Wandel und allmählich nähere Be⸗ ziehungen zur Deutſchen Turnerſchaft, ſodaß bald der Anſchluß vollzogen werden konnte. Unterſtaatsſekretär Mandel überbrachte die Grüße der Elſaß⸗Lothringiſchen Landesregierung, die der Turnerſache lebhafte Sympathien entgegenbringe, da durch ſie die jungen Deute zu tüchtigen Staatsbürgern, zur Ordnung und geiſtigen Freiheit erzogen würden. Der Redner ſchloß mit einem drei ⸗ fachen„Gut Heil“ auf den Landesverband. Der Vorſitzende des Landesverbandes Fabrikant Abt⸗ Gebweiler gab in ſehr temperamentvoller Weiſe ſeiner Freude Ausdruck, daß die Deutſche Turnerſchaft in Straßburg tage. Die Entwicklung der Deutſchen Turnerſchaft ſei bereits ge⸗ ſchichtlich, die elſaß⸗lothringiſche habe lange Zeit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, bis ſie den Anſchluß an die große Deutſche Turnerſchaft erreichte. Nur in der Macht der Maſſe beruhe der Nutzen der Turnerſchaft für das Vater⸗ land. Zu wünſchen wäre die Gründung einer Internationalen Turnerſchaft, da er den Anſchluß an die Deutſche Turnerſchaft als Einleitung zum Amſchluß an die Franzöſiſche Turnerſchaft betrachten möchte im Intereſſe des Weltfriedens. Die Elſaß⸗ Lothringer wollten mit Frankreich in Frieden leben und hätten es ſchließlich ſatt, Zankapfel zwiſchen zwei großen Nationen zu ſein. Leider ſei wohl die Erfüllung dieſes Wunſches vorerſt Rkicht zu erreichen. Redner ſchloß mit einer Mahnung an die elſaß⸗lothringiſchen Turner, feſt zur Deutſchen Turnerſchaft zu ſtehen und brachte auf den Ausſchuß ein ſtürmiſch aufge⸗ nommenes Hoch aus. Der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft Dr. Götz dankte für die herzliche Aufnahme, die die Turner in Straß⸗ burg gefunden hätten. Alle ſollten feſt zuſammenhalten, um eine geſunde Jugend zu erziehen, die imſtande ſei, den Ge⸗ fahren des Lebens gegenüber ſtandzuhalten. Die Einwirkung auf die Jugend ſei die Hauptſache, beſonders auf die aus der Schule entlaſſene. Wir verſtehen es, daß Frankreich das Elſaß wiederhaben möchte, das ſo ſtarke Söhne und ſo ſchöne Töchter hat. Aber wir als Deutſche haben die Pflicht, das Land zu halten. Redner brachte ein Hoch auf das deutſche Vaterland und die deutſche Turnerei aus. Eine Unterredung mit Marſchall Hermes da Fonſeca. Ein Mitarbeiter der„Tägl. Rundſchau“, der eine Unter⸗ redung mit dem künftigen Präſidenten von Braſilien hatte, gibt ihren Inhalt folgendermaßen wieder: Seine Exzellenz der gewählte Präſident der Vereinigten Stagaten von Braſtlien iſt am Freitag früh zu einem kürzeren Beſuch in Berlin eingetroffen. Der Beſuch des Marſchalls trägt einen ſtreng privaten Charakter; er iſt gekommen, um die erzielten Fortſchritte auf allen Kulturgebieten zu ſtudieren und es war gewiſſermaßen bezeichnend, daß das erſte Feſtmahl an dem Seine Exzellenz teilnahm, ihm zu Ehren von dem Vertreter der„Miſſion für wirtſchaftliche Aus⸗ breitung Braſiliens“, Herrn Profeſſor Dr. Heilborn, im Hauſe dieſer Miſſion veranſtaltet wurde. Der Marſchall hat ſich über den Empfang, der ihm in Deutſchland zuteil geworden, über das liebenswürdige Ent⸗ gegenkommen, welches er überall gefunden, mit größter Be⸗ friedigung ausgeſprochen. Er bedauert nur auf das leb⸗ hafteſte, daß es ihm nicht vergönnt ſein dürfte, von dem Deutſchen Kaiſer empfangen zu werden, für den er als Soldat wie als Staatsmann die größte Be⸗ wunderung hegt. Er würde ganz gewiß ein Zuſammen⸗ treffen als den krönenden Moment ſeines Aufenthalts in Deutſchland betrachtet haben. Aber abgeſehen von dem ſtreng privaten Charakter ſeines Beſuchs muß er ſich aus zwingenden Gründen an ſein Zeit⸗Programm halten und iſt daher außer⸗ ſtande, ſeinen Aufenthalt über eine gewiſſe Grenze hinaus auszudehnen. Seine Exzellenz bedauert dies um ſo mehr, als es ihm am Herzen liegt, die kommerziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Braſilien und Deutſchland möglichſt eng zu geſtalten. Die braſilianiſchen Untertanen deutſcher Abſtammung bilden einen der beſten Beſtandteile des braſiliſchen Volkes. Die Diſtrikte, in denen ſie leben, gehören nach der Ueberzeugung des Präſidenten zu den blühendſten des Landes. Die induſtriellen Etabliſſements bezw. Einrichtungen, welche deutſche Firmen in Bvraſilien geſchaffen, haben der Entwick⸗ lung des Landes größte Unterſtützung gewährt. Was der Präſident ſeit ſeiner Ankunft geſehen hat, was er täglich ſieht, kann nur ſeine günſtige Voreingenommenheit weiter beſtärken und ſeine Hoffnung, daß ſich die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen beider Länder zu gegenſeitigem Vorteil weiter günſtig entwickeln. 8 Neben den Handel und Induſtrie bekreffenden Fragen ſind es die militäriſchen, welche den Marſchall natur⸗ gemäß am meiſten intereſſieren. Der Marſchall iſt ſich darüber klar, daß die Entwicklung Braſiliens ſich nur dann zur Er⸗ reichung voller Blüte vollziehen kann, wenn die friedliche Arbeit durch eine Schirm⸗ und Schutzwehrvon Stahl gedeckt wird. Auch in dieſer Richtung erblickt er ein weites Arbeitsfeld vor ſich, und Deutſchland kann ihm nur muſter⸗ gültige Anregungen gewähren. Der türkiſche Geheimbund. Ueber das türkiſche Geheimkomitee, das in letzter Zeit ſo viel Staub aufgewirbelt hat, geben wir folgende zuſammen⸗ faſſende Darſtellung: Nach einer aus Regierungskreiſen her⸗ rührenden Darſtellung hat ſich der geheime Verein die Auf⸗ löſung des Parlaments, die Aufhebung des Belagerungs⸗ zuſtandes und die Wiederanſtellung der enblaſſenen Beamten zum Ziele geſetzt. Bei dem herbeizuführenden Umſturz ſollten mehrere Mitglieder des Kabinetts und eine Anzahl von Ab⸗ geordneten ermordet werden. An der Spitze des geheimen Vereins, der den Namen„Islahati Eſſaſie“ führte, ſtand der ehemalige türkiſche Geſandte in Stockholm Scherif Paſcha, der ſich gegenwärtig als Flüchtling in Paris aufhält. Eine ſehr eifrige Tätigkeit entwickelte für den Geheimbund ein gewiſſer Kemal Bey, der vor Jahren in der Armee gedient hat und dann als Spitzel in die Dienſte des früheren Sultans Abdul Hamid getreten iſt. Dieſer Kemal Bey, deſſen wirk⸗ licher Name Achmed Fethy iſt, ſtand mit Scherif Paſcha in enger Fühlung; er beſuchte ihn auch vor kurzem in Paris. Das in der Türkei verbotene Blatt„Meſchrutiet“, das von Scherif Paſcha herausgegeben wird, wurde in Flaſchen nach Konſtantinopel eingeſchmuggelt. Bei einer Hausſuchung in der Wohnung Kemal Beys in Kadiköi wurden viele Num⸗ mern des„Meſchrutiet“ und wichtige Schriftſtücke beſchlag⸗ nahmt. Der Geheimbund hatte einen Aufruf vorbereitet, durch welchen die Expeditionstruppen in Albanien zur Fahnenflucht und zum Anſchluß an dieſen Verein für den Sturz der Regierung aufgefordert werden ſollten. Der Verein hatte geplant, im Lande ein weitverzweigtes Netz von Sub⸗ komitees anzulegen. Die ottomaniſchen Botſchaften im Auslande ſind vom Miniſterium des Aeußern von der Aufdeckung des geheimen Komitees durch eine Mitteilung in Kenntnis geſetzt worden, in welcher ausgeführt wird, die eingeleitete Unterſuchung habe ergeben, daß der in Paris lebende Scherif Paſcha an der Bildung dieſes Vereins arbeite. Der einzige Abgeordnete, der ſich unter den Verhafteten befindet, iſt der Deputierte von Sinope, Dr. Riza Nur Bey, der beſchuldigt wird, einer der Hauptgründer des ge⸗ heimen Vereins zu ſein. Türkiſche Blätter behaupten, daß gegen ihn ſehr ſchwere Verdachtsmomente vor⸗ liegen, die ſeine Verhaftung als gerechtfertigt erſcheinen laſſen. Riza Bey, der früher Mitglied des Komitees„Einheit und Fortſchritt“ war und jetzt gar keiner Partei angehört, er⸗ klärte, als man ihn nach den erſten wegen dieſer Angelegen⸗ heit vorgenommenen Verhaftungen um ſeine Meinung über dieſe Vorgänge befragte, daß er von der Sache nicht das Geringſte wiſſe, übrigens nicht glaube, daß es ſich um ernſte Dinge handle. eleh Die preußiſche Zivilliſte. Gegenüber den andauernden Agita⸗ tionen der Sozialdemokratie mit der Erhöhung der preußiſchen Zibilliſte bereitet, wie die„Kieler N. Nachr.“ melden, die preußiſche Regierung eine ausführliche Beweisführung darüber vor, daß die Koſten des Privathaushaltes des Kaiſerpaares nur gering ge⸗ ſtiegen ſind, und daß von den vom Landtag bewilligten 35 Millionen Mark für Erhöhung der Zivilliſte über 80 Prozent ausſchließlich für Beamtengehälter, Penſionen und dergleichen nicht perſönliche Zwecke der Krone Verwendung finden. — Hagen⸗Schwelm. Der Kreiswahlausſchuß der nationalliberalen Partei des Reichstagswahlkreiſes Hagen⸗Schwelm hat ſich in ſeiner letzten Sitzung noch ein⸗ mal mit der mit der Fortſchrittlichen Volkspartei in Sachen einer gemeinſamen bürgerlichen Kandidatur geführten Korreſpondenz beſchäftigt. Einmütig lehnten es alle Erſchienenen ab, ſich den Fortſchrittlern unterzuordnen. Ganz beſonders aber wurde nach Einſicht in die Akten betont, es ſei eine Anmaßung des Freiſinns, Behauptungen von abgeſchloſſenen Wahlabkommen immer und immer wieder in die Welt zu ſetzen, die nicht exiſtieren. In einer Reſolution wurde dann der Standpunkt des Ausſchuſſes noch einmal feſtgelegt und betont, daß die Fortſchrittspartei im Kreiſe Hagen⸗Schwelm die loyalen und der Sachlage angemeſſenen Verſtändigungsvorſchläge der Nationalliberalen aus nichtigen Gründen— ohne überhaupt prinzipiell dazu Stellung zu nehmen — zurückgewieſen hat, nachdem ſie einer Erklärung nicht länger aus dem Weg gehen konnte. Sie hat dies in einer ſo anmaßenden⸗ Weiſe getan, daß erneute Verhandlungen der nationalliberalen Partei nicht zuzumuten ſind. Der nationalliberale Partei er⸗ wächſt daher die Aufgabe, andere Wege zur Ermög⸗ lichung einer bürgerlichen Kandidatur zu ſuchen, auf welche ſich die bürgerlichen Parteien in der Stichwahl vereinigen können. Es iſt ſelbſtverſtändlich und entſpricht der bisherigen Haltung der Nationalliberalen des Kreiſes, daß dies unter voller Wahrung der Grundſätze der Partei geſchieht.“ 5 Nus Stadt und Tand. Maunbeim, 26. Iuli 1010. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Reallehrer Ludwig Berg⸗ dolt an der Oberrealſchule in Freiburg auf ſein untertänigſtes Anſuchen wegen vorgerückten Alters und leidender Geſundheit. *Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Wilhelm Schönthal in St. Ilgen nach Heidelberg. nicht nur an und für ſich das Meiſterwerk ſeiner Diplomatie: es enthält auch im Keime alle ſeine anderen Unernehmungen. Die erſte Etappe, wie er es bald danach ſelbſt einem italieniſchen Geſandten mitteilen wird, iſt„die Begründung der Herrſchaft Preußens über den Norden Deutſchlands“, Es wäre unrecht zu ſagen, daß von dem Tage an, da Frankreich Dänemark ver⸗ ließ, das Verhängnis nicht mehr aufzuhalten war, denn die Ge⸗ ſchichte rollt ſich nicht ab wie eine geometriſche Kurve. Die Fehler von geſtern können ebenſo wieder gut gemacht wie ver⸗ ſchlimmert werden, und der Erfolg kann ſchließlich vom Zufall abhängen. Aber es iſt klar, daß das Zuſammenhalten Frankreichs und Englands, wenn es in der Frage der däniſchen Herzog⸗ tümer hergeſtellt und befeſtigt worden wäre, genügt haben würde, um diele Jahre den Frieden aufrecht zu erhalten.“ Die erſten beiden Bände des Werkes beſchäftigen ſich daher mit der Schles⸗ wig⸗Holſteinſchen Frage und reichen vom Dezember 1863 bis zum Mai 1864. Sie umfaſſen alle in den franzöſiſchen Archiven vor⸗ Handenen wichtigen Dokumente, durch Schriftſtücke der fremden 0 18 ergänzt, und mit kurzen erklärenden Noten ver⸗ E 1 Im Schweizer„Leukbaren“. Von Paul Schweder. Machdr. berb.) Luzern, 24. Juli. Im Veſtibul des prächtigen Schweizerhof⸗Hotels am gleich⸗ wamigen Quai in Luzern hängt ſeit dem heutigen Sonntag ein neuartiger Jahrplan aus, ein Fahrplan, wie er dereinſt vielleicht all die Pläne der Eiſenbahnen, Alpenpoſten, Dampfſchiffſtrecken und elektriſchen Bahnen überflügeln wird, der erſte Luft⸗ ſchiffahrplan der Welt. Er hat freilich zurzeit noch ein beſchränktes Programm: Luzern— Rund um die Rigi oder den Pilatus— und zurück nach Luzern. Er kennt auch nur zwei Fahr⸗ Zarten, eine zu 200 und eine zu 300 Francs. Für 200 Francs eine Stunde, für 300 Francs zwei Stunden im erſten lenkbaren Luft⸗ portier aber, der künftighin die Gäſte fragen wird: Bitte, wohin fliegen Sie, wird ſich immer mit Stolz daran erinnern, daß die ſchweizeriſche Hotelinduſtrie es geweſen iſt, die das neue Verkehrs⸗ mittel zuerſt in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt hat, nachdem die Düſſeldorfer Pläne zuſammen mit der„Deutſchland“ im Teutoburger Walde vorläufig geſcheitert ſind. Wir Deutſchen hätten alſo eigentlich Grund, mit gemiſchten Gefühlen die heutigen erſten und, wie gleich vorweg bemerkt ſein mag, glänzend gelungenen Aufſtiege des ſchweizeriſchen„Lenkbaren“ zu regiſtrieren, wenn nicht die begründete Hoffnung beſtände, daß er nur der Platz⸗ halter für Graf Zeppelin lange aber bisher umſonſt erſehnte Schweizer Z⸗Schiff ſein wird. Man weiß, daß die allererſten Fahr⸗ ten des württembergiſchen Grafen ins ſchweizeriſche Nachbarland hineingingen, und daß die rührige Fremdenſtadt Luzern als erſte voller Begeiſterung für des Grafen Werk und in kluger Vorausſicht der damit verbundenen Förderung der gewaltigen Schweiger Frem⸗ deninduſtrie den Gedanken aufgriff, eine feſte Luftſchiffhalle am Vierwaldtſtätter See zu errichten, und darin einen„Zeppelin“ für regelmäßige Fremdenfahrten zu ſtationieren. Allein, erſt wollte der Graf ſeine deutſche Poſition unangreifbar machen, und ehe nicht im Vaterlande eine feſte Luftſchifflinie beſtand, wollte er nicht eine ſolche im Auslande ſchaffen. Und über den großen Fahr⸗ ten und den widrigen Zwiſchenfällen aller Art kam die kleine aber kaufkräftige Schweiz ins Hintertreffen. Vielleicht denkt man heute in Friedrichshafen anders über die Sache, nachdem die Dinge den nun einmal unabänderlichen Verlauf genommen haben, und man bedauert dort vielleicht, daß über dem Ehrgeig, der die Friedrichs⸗ hafener Koloſſe nach Berlin und Düſſeldorf, aber auch ins Verder⸗ ben trieb, die rechneriſchen Unterlagen für kurze Fahrten weniger beachtet wurden, die auch Wert und Geltung haben, wie das Exempel in Luzern beweiſt. Denn die tüchtigen Geſchäftsleute hier rislieren nicht ins Blaue hinein ſo etwa eine Million, die Deutſch⸗ land glatt in den Schoß gefallen wäre, und die nun die franzöſiſche Induſtrie verdient. Aber die Halle ſtand, die Schweiz wartete und wartete und die Gäſte wollten bedient ſein. So iſt es denn gekom⸗ men, daß heute die Luzerner: Vive Deutſch de la Meurthe! riefen, ſchiff der Schtbeſg, rund um den Vierswaldſtäkker See. Der Hokel⸗ fſtakk: Hoch Feppelinf, und daß ihre Kaßellen die Marſeillaiſe ſpielten ſtatt der Wacht am Rhein, als ſich die„Aſtra 1“ leicht und ſicher in die blauen Lüfte erhob. Für die Schweizer war es auf alle Fälle ein hiſtoriſcher Moment, denn dies kleine Land und Volk hat ſeinen Ehrgeiz, und nachdem die Marſeillaiſe verklungen war, ſang es mit entblößten Häuptern die ernſte Weiſe: Rufſt du mein Vaterland!— Ueber den Städten aber, die unſer Schiller uns allen lieb und teuer gemacht hat, über den herrlichen See, die alte vier⸗ türmige Stadt, das Rütli und die Tellskapelle hin zog der gelb⸗ ſeidene Rieſenvogel ſeine Kreiſe, und aus luftiger Höhe ſahen wir hinab ins ſommerliche Schweizerland, hinüber zu den fernſten Türmen und eiſigen Höhen. Als dann der Gotthard aber ſeine Schneehaube zeigte, da grüßten wir im Stillen doch den deutſchen Rhein, der dort ſeine Quellen hat und grüßten den greiſen Recken, der ihn in Sturm und Not hinauf und hinunter fuhr. Und der alte weißbärtige Deutſch de la Meurthe war, als wir langſam wieder hernieder⸗ ſchwebten, der erſte, der dem Vertreter des Deutſchen Luftſchiff⸗ baues, dem Direktor Colsmann von der Luftſchiffbau⸗Geſellſchaft Zeppelin die Hand zum Gruß entgegenſtreckte, gleichſam zum Zeichen dafür, daß es in dem gemeinſamen Streben nach der Er⸗ oberung der Luft keinerlei trennende Momente gibt. Und als ich ſpäter beim Feſtmahl Direktor Colsmann um ſein ſachverſtändiges Urteil über den erfolgreichen Konkurrenten bat, hielt er keinen Augenblick mit ſeiner vollen Anerkennung zurück über die Ruhe, Eleganz und techniſche Sicherheit der„Aſtra 1“ und ihrer Führer, zu denen heute auch der bekannte Konſtrpkteur der franzöſtſchen „Lenkbaren“ Ingenieur Kupferer(Paris) ſich geſellt hatte. Danach ſprachen wir lange über die Ereigniſſe der letzten Zeit, aber auch über die unvergeßlichen Bodenſeetage und über den ſchönſten Tag den Friedrichshafener, den von Tegel. Wir kommen wieder! ſo ſchloß der ungebeugte Führer der geſtrandeten„Deutſchland“ und der heutige Tag kann nur ein neuer Anſporn für uns ſein, die Scharte auszuwetzen. Auf Wiederſehen, wenns nach Baden⸗ Baden, der erſten deutſchen Paſſagier⸗Luftſchiffſtation, geht! Dann ſaufte ſein Ayto nach Friedrichshafen zurück, während uns ein lauer Sommerabend hinaus guf den See trieb. Und mit Illuming⸗ größte Garantie für die Paſſagiere in Maunheim, 26. Juli. Geneval⸗ugeiger.(Abendplakt.) 8. Sele. *Gebertragen wurde dem Hauptlehrer Karl Thoma an der Volksſchule in Karlsruhe die etatmäßige Amtsſtelle eines ſemina⸗ riſtiſch und techniſch gebildeten Lehrers an Mittelſchulen mit der Amtsbezeichnung Muſiklehrer am Vorſeminar Gengenbach. Exequaturerteilung. Der Großherzog hat der Ernennung des Fabrikbeſitzers Karl Himmelheber in Karlsruhe zum Kgl. Bayer. Konſul in Karlsruhe das landesherrliche Exequatur erteilt. *Poſtaliſches. Schon lange wird es vom Publikum, namentlich in Handelskreiſen, als ein Uebelſtand empfunden, daß die portu⸗ gieſiſchen Poſtanſtalten alle aus anderen Ländern an⸗ kommenden verſchloſſenen Briefe, in denen ſie wegen ihrer Form oder ihres Umfanges oder Gewichts zollpflichtige Gegenſtände vermuten, ohne weiteres als unzuläſſig nach dem Auf⸗ gabeort zurückſchicken, weil der Weltpoſtvertrag von Rom die Beförderung von zollpflichtigen Sachen mit der Briefpoſt nicht ge⸗ ſtatte. Es liegt auf der Hand, daß dieſes Verfahren, Briefſen⸗ dungen lediglich auf die Vermutung der Vorſchriftswidrigkeit hin zu beanſtanden, nicht gerechtfertigt iſt. Den wiederholten Vor⸗ ſtellungen der deutſchen Poſtverwaltung iſt es nunmehr gelungen, die portugieſiſche Poſt zur Aenderung ihres Verfahrens zu be⸗ wegen. Künftig werden verſchloſſene Briefe mit anſcheinend zoll⸗ pflichtigem Inhalt von den portugieſiſchen Beſtimmungsanſtalten nicht mehr zurückgeſandt ſondern, wie in Deutſchland, der Zo⸗ behörde zugeführt, wo ſie im Beiſein der Empfänger oder ihrer Bevollmächtigten geöffnet und— u. U. nach Zahlung des Zolls— gausgehändigt werden. * Als Mitglieder des Stiftungsrats der Moritz und Karpline Lenel⸗Stiftung wurden heute vom Bürgerausſchuß gewählt: 1. Auf 6 Jahre: Stadtrat Dr. Theodor Alt und Kaufmann Wilhelm Darmſtädter mit je 68 Stimmen; II. als Erſatzmann bis März 1912: Privatmann Heinrich Küllmer mit 68 Stimmen. Die Herren Auguſt Imhoff, Dr. Wertheimer und Dr⸗ Frank erhielten je 2 Stimmen. * Jntereffante Zahlen über die Säuglingsſterblichkeit in Heſſen enthält die von Regierungsrat Knöpfel verfaßte Statiſtik. Die Zu⸗ ſammenſtellungen gehen bis zum Jahre 1822 und ſind in die Zeit vor dem Friedensſchluß bis 1866 und von da ab bis in die neueſte Zeit geteilt. Danach wurden überhaupt geboren i. J. 1908 19 787 männl., 18 784 weibl., 518 Zwillinge(Niederkünfte), 4 Drillinge. Die letzte Vierlingsgeburt kam 1888 vor. Ghelich wurden geboren 17686 männl., 16879 weibl., zuſammen 34 565, unehelich 1431 männl., 1868 weibl., zuf. lebend geborene 37 359. Totgeborene 1112 eheliche, 100 uneheliche, von den Vätern anerkannt 581 un⸗ eheliche, durch Eheſchluß legitimiert 8389 männl. und 354 weibl. Die höchſten Geburtsziffern ſinden ſich in der erſten Hälfte der 1870er und in den 1880er Jahren. Zu dieſer Zeit kamen auf 1000 der mittleren Bevölkerung 36—37 lebendgeborene. Die Zahl der Geburten ſank in den wirtſchaftlich ſehr ungünfligen Jahren 18521855 auf 28,9, um dann kurz nach Errichtung des deutſchen Reiches ihren 2. Höhepunkt mit 37,3 in 1871—1875 zu erreichen. Von da ab iſt ein ſtetiger Rückgang der Gebur⸗ tenzahlen zu verzeichnen. Die Stetigkeit beweiſt, daß die wirt⸗ ſchaftliche Konjunktur nicht mehr von ausſchlaggebendem Einfluß ift. Man macht dagegen die Beobachtung, daß ſich die wohl⸗ habenderen Bevölkerungsklaſſen eine Beſchrän⸗ kung in der Kinderzahl auferlegen. Wir ſind in Deutſchland von den bekannten franzöſiſchen Zuſtänden ja noch weit entfernt. Die Tendenz hierzu iſt jedoch unzweifelhaft vorhan⸗ den(Geburtsziffer für 1907 im deutſchen Reich 32,2, Frankreich 19,7, Schweiz 26,8, England 26,3 gegenüber Rußland mit 49,1 im Jahre 1902). Vorausſichtlich wird ſich die Entwicklung, wenn auch in langſamerem Tempo, ſo geſtalten, wie ſie ſich bei der jüdiſchen Bebölkerung bereits vollzogen hat. Während bei der jüdiſchen Be⸗ völkerung Heſſens im Zeitraum von 1876—80 noch 31,5 Geborene auf 1000 der jüdiſchen Bevölkerung kamen, iſt die Geburtsziffer in 1901—05 auf 18,6 gefallen. Die gleiche Entwicklung trat auch in Preußen und Bayern ein. J3b(( * Selbſtzündende Zigarren und Zigaretten. Der Induſtrie iſt es wieder einmal gelungen, der Steuerbehörde auf legalem Wege ein Schnippchen zu ſchlagen und ihre Anpaſſungsfähigkeit an ver⸗ änderte Verhältniffe darzutun. Die Zigarren⸗ und Zigaretten⸗ induſtrie hat einen Ausweg gefunden, um die Zündholzſteuer zu erſparen: es werden nämlich neuerdings, wie die„Voſſ. Zig.“ mitteilt, ſelbſtzündende Zigarren und Ziga⸗ rekten hergeſtellt, die an einem Ende mit einer braunen Zünd⸗ maſſe verſehen ſind und durch Reibung an einer Reibfläche in Brand geſetzt werden. Dieſe Zigarren und Zigaretten, deren Ge⸗ ſchmack und Geruch von der Jündmaſſe nichk beeinflußt ſein ſoll. haben beſonders bei Jägern, Soldaten, wie überhaupt bei Leuten, die vielfach im Freien ſind, Anklang gefunden, da die Entzündung ſelbſt bei ſtürmiſchem Wetter ohne weiteres möglich iſt. Selbſt der gewiegteſte Steuertechniker kann dieſe Tabaksprodukte nicht unter das Zündſteuergeſetz bringen, da nach dieſem als ſteuerpflichtige Zündwaren nur alle mit einer Zündmaſſe verſehenen Stäbchen ader Spänchen aus Holz, Stroh, Pappe, gepreßten Pflanzenfaſern oder ähnlichen Stoffen gelten. Füunfter 114er⸗Tag in Villingen. Der diesjährige 114er⸗Tag war ein dreifacher Feſttag: der Regimentstag ſelbſt, die —..?eᷓ̃——..—.—————̃ä—̃—.—.———⅛—— tion und Feuerwerk, mit viel Muſikkapellen, leuchtenden Berg⸗ feuern und fröhlichen Schweizer Liedern feierten die Nachkommen der Eidgenoſſen den denkwürdigen Tag. 4 Der Schweizer Lenkballon„Aſtra J“ gehört zu den ſogenannten Ballonettluftſchiffen, und zwar zum unſtarren Syſtem und iſt aus den Werkſtätten der Aſtra⸗Geſellſchaft in Paris hervorgegangen Der Ballonkörper, aus gummiertem Baumwollſtoff„Continental“ hergeſtellt, hat eine Länge von 60 Metern. Sein größter Durchmeſſer mißt 12,50 Meter; der Ballonkörper faßt 4500 Kubikmeter. Zur Erhaltung der prallen JForm dient ein Ballonett im Innern des eigentlichen Ballonkörpers, welches durch einen Ventilator, der ſei⸗ nerſeits vom Motor angetrieben wird, mit Luft gefüllt wird. um dadurch den Druck im ganzen Ballonkörper auf 20 bis 25 Millimeter zu erhalten. Der 30 Meter lange Gondelträger, in welchem die eigentliche Gondel zur Aufnahme der Paſſagiere ein⸗ gebaut iſt, iſt aus Stahlrohren hergeſtellt. Am Bug des Gondel⸗ trägers befindet ſich der zweiflüglige, 6,5 Meter im Durchmeſſer haltende Holgpropeller, welcher von einem vierzylindrigen 110 Pferdekräfte⸗Motor„Clement⸗Bayard“ angetrieben wird. Am Heck des Gondelträgers iſt das dollflächige Seitenſteuer, während oben am Heck des Ballonkörpers die Stabilitätsfloſſen in Form von bir⸗ nenförmigen Ballonetts angebracht ſind. Zwiſchen Ballonkörper und Gondel im vorderen und hinteren Drittel befindet ſich je ein dop⸗ pelflächiges Höhenſteuer. Die ordnungsmäßige Bemannung des Luftſchiffes beſteht aus fünf Mann, und zwar einem Chefpiloten, zwei Hilfspiloten und zwei Mechanikern. In der geräumigen Gondel haben 8 Paſſagiere Platz. Die Aſtra⸗Luftſchiffe nehmen, geſtützt auf die Erfolge der„Ville de Paris“, des„Element⸗ Bayard“, der„Ville de Nanch“ und der„Eſpaua unter den Motorballons den erſten Rang ein. Das Luzerner Komitee hat die den 1 fen. Aber auch die anderen Probleme, Gelände, Geld u 5 wurden mit anerkennenswerter Schnelligkeit gelöſt. Der Platz gegenüber der Promenade mit den gewaltigen Hotels Schweizer⸗Hof, National, und Montana iſt für die Halle wie ge⸗ ſchaffen. Er iſt für 15 Jahre gemietet. Dle Koſten für die Halle betrugen 300 000 Francs. Sie iſt 100 Meter lang, 28 Meter hoch und 46 Meter breit. Die Franzöſiſche Luftſchiffahrtsgeſellſchaft übernahm die Lieferung von zwei lenkbaren Ballons, die als Ville de Lucerne“ Nr. 1 und 2 erſcheinen werden. Der heute aufgeſt'e⸗ gene iſt derſelbe, der ſchon in Pau als„Aſtra mehrere erfolg⸗ reiche Flüge unternahm. 5 Fahnenweihe des 114er⸗Vereins und die Standar⸗ tenweihe des Reiterbundes. Am Sonntag vormittag war auf dem Rathausſaal die Tagung der ſämtlichen Vereine der 114er von Villingen, Konſtanz, Karlsruhe und Pforzheim. Sie eröffnete der Gauvorſitzende Herr Rappenegger, der den ſeit dem letzten 114er⸗Tag zur großen Armee einberufenen Offizieren und Kame⸗ raden einen trefflichen Nachruf widmete und dankte namens des Regiments Herr Oberſtleutnant Remmelbier für die freund⸗ liche Einladung, in kernigen Worten die ehemaligen Regiments⸗ angehörigen ermahnend, dem Regiment allezeit die Treue zu halten. Dann wurde beſchloſſen, da kein Verein den nächſten 114er⸗ Tag übernehmen wollte, dieſe Regimentstage, wie ſchon in St. Georgen angeregt, erſt in 4 Jahren abzuhalten. Die Vereine haben in dieſer Zeit Gelegenheit, ſich zu melden. Mit einem Hoch auf das Regiment, das Herr Oberſtleutnant Remmelbier mit einem Hoch auf die 114er⸗Vereine erwiderte, ſchloß die Tagung. Kom⸗ pagnieweiſe nahmen in den verſchiedenen Reſtaurants die Kame⸗ raden das Mittagsmahl ein, während im Hotel„Zähringer Hof“ das offizielle Feſteſſen ſtattfand. Um 2 Uhr ſtellte ſich der Feſtzug auf, der mit ſeinen über 60 Vereinen und Gruppen, in denen auch die hiſtoriſche Tracht nicht ganz fehlte, mit den vier Muſikkapellen und den Feſtjungfrauen mit der Fahne des 114er⸗ Vereins und jener des Reiterbundes wohlverdienten Beifall fand. Auf dem Feſtplatz folgte dann der Feſtakt der Fahnenweihe. Der feierlichen Begrüßungsanſprache folgte das jubelnd aufgenommene Hurra auf den Kaiſer, in weiterem Toaſt das Hoch auf Baden und den Großherzog und dann die gedankentiefe Feſtrede des Herrn Rechtsanwalts Brucker, hierauf die Fahnenübergabe ſelbſt. In ähnlicher Weiſe ging die ſofort anſchließende Standartenweihe des Reiterbundes vor ſich. Den beiden Vereinen wurde durch ihre Pathenvereine eine Reihe Geſchenke, Fahnenbänder, Fahnennägel uſw. dargebracht. Um 9 Uhr begann in der Feſthalle der Bal!. * Aus Ludwigshafen. Der Fabrikarbeiter Ludwig Leiſt hat am 16. Mai den 4 Jahre alten Sohn Emil des Wirtes Paul Oehl⸗ ſchläger vom Tode desErtrinkens gerettet, indem er dem in den Rhein geſtürzten und vom Ufer abgetriebenen Knaben in halb bekleidetem Zuſtand nachſprang und nach einem anfänglich ver⸗ geblichen Verſuche, wobei er beinahe ſelbſt in Lebensgefahr geraten wäre, das bereits bewußtloſe Kind ans Land brachte. Für dieſe Tat wird Leiſt im Kreisamtsblatt vom 28. Juli ſeitens der Re⸗ gierung öffentlich Anerkennung ausgeſprochen. Kus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 25. Juli. Die vereinigten Schneidermeiſter von Heidelberg⸗Handſchuhsheim haben, veranlaßt durch die allge⸗ meine Teuerung aller Bedarfs⸗Artikel und durch fortgeſetzte Er⸗ höhung der Arbeitslöhne, ein einheitliches Preisver⸗ zeichnis für Maßarbeiten aufgeſtellt, welches auch einen 20prozentigen Zuſchlag für Arbeiten vorſieht, zu welchem die Stoffe von ſeiten der Kundſchaft geſtellt werden. * Eberbach, 25. Juli. Geſtern abend gegen 8 Uhr hat ſich ein höchſt bedauerlicher Unfall beim Rudern ereignet. Der 22 Jahre alte Kurt Alt, welcher in einem Einerboot von Rockenau herunter⸗ rudern wollte, iſt mit ſeinem Fahrzeug umgekippt und in die ziem⸗ lich ſtarke Strömung des Neckars geraten. Ein anderer Ruderer, der ihm ſofort zur Hilfe entgegenſchwamm, konnte den bewußtlos gewordenen von hinten erfaſſen und bis auf 2 Meter ans Ufer bringen, wo er ſeiner Hand entglitt und wiederum in die Tiefe ſank. Der helfende Ruderer tauchte verſchiedene Male unter, konnte aber den Ertrinkenden nicht mehr erreichen. Nach allem möglichen Abſuchen an der Verſinkungsſtelle konnte Alt bald darauf nur als Leiche geländet werden. Karlsruhe, 25. Juli. In der bekannten Privatrealſchule (Internat) von Dr. Plähn zu Wald irch i. Br. beſtanden in der Abſchlußprüfung ſämtliche 29 Geprüfte und erhielten dadurch das wiſſenſchaftliche Zeugnis zur Berechtigung zum ein⸗ jährig⸗freiwilligen Dienſt. B. C. Pforzheim, 25. Juli. Ein ſo großer Andrang von Beerenſuchern in die umliegenden Wälder wie heuer iſt wohl noch nie dageweſen, was am beſten der Eiſenbahnverkehr auf der Strecke Pforzheim—Wildbad beweiſt. Allein auf der Station Rotenbach ſollen an einem Tag über 600 Fahrkarten 4. Klaſſe an heimkehrende Heidelbeer⸗ und Himbeer⸗Sucher, die mit gefüllten Körben und Eimern abends aus den Wäldern angerückt waren, verkauft worden ſein. Nicht wenig Beerenſammler waren eigens bis von Pforzheim und Karlsruhe herbeigekommen. B. C. Wenkheim, 25. Juli. Bei einem Gewitter wuürde das Geſpann des Müllers Joh. Seubert 1000 Meter vom Dorfe vom Blitze getroffen und ein Pferd im Werte von 1000 Mark von der Deichſel weg vom Blitz erſchlagen. Die Fuhrleute kamen mit dem Schrecken davon. Weiler(b. Wilferdingen), 25. Juli, Heute nacht brannte das Anweſen des Schreinermeiſters Jakob Müller vollſtändig nieder. Das Anweſen beſtand aus einem großen Wohnhaus, in welchem außer dem Beſitzer noch der Landwirt Wilhelm Schroth und die Witwe Merkle wohnte. Das Feuer griff lt.„Pforzh. Anz.“ ſehr raſch um ſich, ſo daß die Bewohner ſick eilig flüchten mußten und nichts gerettet werden konnte. Man ſchätzt den Schaden auf rund 10 000 M. Die Witwe Merkle und ihr Sohn waren nicht zu Hauſe. Sie beſuchten einen anderen Sohn in Straßburg. Ihnen verbrannte ihre ganze Habe. Man vermutet Brandſtiftung. Zu gleicher Zeit wurde an dem Wohnhauſe der Witwe Böſer(Poſthilf⸗ ſtelle), welches von den beiden Bränden im Dezember 1907 und März 1910 verſchont geblieben war, ebenfalls Feuer gelegt. Das Feuer wurde aber im Entſtehen bemerkt und kam nicht zum Ausbruch. Von dem ruchloſen Brandſtifter hat man keine Spur. Pfalz, Beſſen und Umgebung. * Dannſtadt, 25. Juli. Heute nacht ereignete ſich auf der Automobilunfall. Ein Chauffeur hatte mit ſeinem Ge⸗ fährt einige Perſonen von Heidelberg nach Bergzabern gebracht. Auf der Rückfahrt wollte er einem Fuhrwerk ausweichen. Dabei brach plötzlich eine Achſe. Das Automobil lief in den Straßen⸗ graben Der Chauffeur, der abgeſprungen war, erlitt leichte Ver⸗ letzungen Das Automobil wurde Zzertrümmert. * Pirmaſens, 24. Juli. Heute nachmittag fand im Café Metropol die Hauptverſammlung des Verbandes pfälz. Zimmerermeiſter ſtatt. Der 4. Vorſitzende Georg Kutterer⸗Ludwigshafen eröffnete die Verſammlung mit Be⸗ grüßungsworten. Ueber die Tätigkeit im abgelaufenen Vereins⸗ jahre iſt nicht viel zu berichten, es wurden zwei Verſammlungen je in Pirmaſens und Ludwigshafen abgehalten. Hauptſächlich hatte der Verband auch in dieſem Jahre wieder dahin gewirkt und gute Ergebniſſe erzielt, daß das Verfahren im Submiſſionspvar⸗ gebungsweſen immer mehr den Korporationen günſtig ge⸗ ſtellt wurde. Speziell in Ludwigshafen und Frankenthal wurden die ſtaatlichen und zum Teil ſtädtiſchen Arbeiten nur den In⸗ nungen übergeben. Bundesſekretär H. Sch neider⸗Mannheim beleuchtete dann die Stellungnahme des Verbandes bezw. des deutſchen Bundes beim Kampf im Baugewerbe, die Stellungnahme gegen das Generalunternehmertum, gegen das Patentunweſen, gegen die Meiſterprüfungen im Baugewerbe, gegen die Verwandt⸗ ſchaftserklärung des Mauror⸗ und Zimmergewerbes, gegen den Wahlmodus der Handwerkskammern und für die Förderung der Holzkauweiſe. Der Vorſitzende verlas hierauf die Eingabe des Verbandes an die Lehranſtalten behufs Ausarbeitung von Sub⸗ miſſtonsangeboten und Preisausfertigungen. Dem Kaſſenbericht, durch Rechner Mayer⸗Ludwigshafen berichtet, entnehmen wir, daß der Verband bei 137 Mitgliedern eine Einnahme von 1040.75 1 Mark zu verzeichnen hat, dem 974.50 M. Ausgaben gegenüber⸗ Straße in unmittelbarer Nähe des Lagerhauſes der Lokalbahn ein v. Diergardt(516) ſchlagen Prinz Ch. von Heſſen⸗v. 3 ſtehen. Der Vermögensbeſtand beziffert ſich auf 296.50 M. Dem Rechner wird Entlaſtung zuteil und durch Erheben von den Sitzen für ſeine außerordentliche Mühe der Dank der Verſammlung aus⸗ geſprochen. Bei der Neuwahl wurden einſtimmig wieder bezw. neugewählt: Kutterer⸗Ludwigshafen, Vorſitzender, Mayer⸗Ludwigs«⸗ haſen, Rechner u. Sekretär, als Beiſitzer Reichert⸗Speher, Schmidt“ Pirmaſens, Hofmann⸗Ernſtweiler, Lach⸗Kaiſerslautern, Buch⸗ Frankenthal. Als Delegierter zum Bundestag in Freiburg wurde Hofmann⸗Ernſtweiler gewählt. Ein ſehr intereſſanter und belehren“ der Vortrag über Die Reichsverſicherungsordnung?“ hielt lt.„Pf. Pr.“ Bundesſekretär H. Schneider. Redner gab am Schluſſe ſein s Referates bekannt, daß er in Freiburg darauf dringen werde, daß der deutſche Bund eine Reſolution beſchließt. in der er ſich der Regierungsvorlage gegenüber ablehnend verhält. Nachdem der Vorſitzende bekannt gegeben, daß im nächſten Vereins⸗ jahre zur Aufklärung und Gewinnung neuer Mitglieder in der⸗ ſchiedenen pfälziſchen Städten Verſammlungen ſtattfinden werden und als Ort der nächſtjährigen Hauptverſammlung Kaiſers⸗ lautern gewählt war, wurde die Verſammlung geſchloſſen. Sportliche Rundſchan. Vorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatfer) Neuß, den 27. Juli. Schlenderhan⸗Flachrennen: Ingo.— Spion. Nordkanal⸗Jagdrennen: Hengiſt.— Suhogo. Haus Eppinghoven⸗Hürdenreunen: Niſſa.— Alasca. Neußer Handicap: Porcelaine.— Gyges. Hofſtadt⸗Erinnerungs⸗Rennen: Tabou.— Doppelgänger. Römerhof⸗Flachrenner: Salve.— Margiana. (Offizielle Wettannahmeſtelle des Badiſchen Rennvereins Rathaus Bogen 46.) *** Radſport. * Die Meiſterſchaft von Süddeutſchland über 330 Km. ver⸗ anſtaltet der Süddeutſche Rennfahrer⸗Verband in Ludwigshafez am 4. September. Die Strecke führt von Ludwigshafen über Bad Dürkheim— Neuſtadt— Landau— Bergzabern— Weißen⸗ burg— Kandel— Germersheim— Speyer— Ludwigshafen und muß zweimal gefahren werden. Zur Vertetlung kommen 4 Preiſe und die goldene Meiſterſchaftsmedaille. Anfragen werden erledigt und Meldungen entgegengenommen bis Sonntag, den 28. Auguſt von Ernſt Rochholz, Ludwigshafen, Schanz⸗ ſtraße 72.— Aviatik. 3 * Franz Verheyen, der auf dem großen Sene bei Mainz eine Flugmaſchinen⸗Werkſtätte errichtet hatte, ſoll dieſe, wie aus Mainz mitgeteilt wird, verkauft haben. Mit ſeinen Apparaten eigenen Syſtems hatte Verheyen einige recht beachtenswerte Ex⸗ folge erzielt. Die zahlreichen Unfälle, die in letzter Zeit mit Flugmaſchinen aller Syſteme vorgekommen ſind, haben in Ver⸗ hehen, der in Frankfurt a. M. ein ſehr gut gehendes großes Fahrrad⸗Vexſandgeſchäft mit eigener Fabrikatton beſitzt, wohl den Entſchluß reifen laſſen, ſich vom Flugſport zuxückzuziehen. Schade, denn Verheyen iſt ein ſtrebſamer Mann, der uns piel⸗ 121 noch manch praktiſche Neuexung an Fliegern geſchaffen ätte. Der Fußballklub Alemaunia Stierſtadt i. anſtaltet unter Aufſicht des Sp. u..⸗V.„Rhein⸗Main⸗T am 21. Auguſt ein nationales 50 Kilometer⸗W gehen, offen für alle Geher, ſowie ein ſolches über 25 Kilom für Geher, welche noch keinen Preis errangen. Meldeſchly iſt am 14. Auguſt. Meldungen, welchen der Einſatz in Höhe M..50 beigefügt ſein muß, ſind zu richten an Herrn Fr Bender in Stierſtadt i.., Feldbergſtraße 10. Leichtathletik. 8 ASC, In Danzig Zoppot, wo während der großen Sportwot olympiſche Spiele ſtattfanden, zeigte ſich der bekann Münchener Läufer Haus Braun in großer Form. In einem 40 Meter⸗Match zwiſchen ihm und dem Danziger Herrmann ſiegte Braun in 53 Sekunden. Auch über die kurze Strecke von 100 Metern zeigte ſich der Münchener als Meiſter, indem er das Rennen in 10.4 Sek vor Herrmann gewann. Im 1000 Meter⸗Lauf ſiegte Braun in 25 vor Schulze⸗Stoly. Die 3000 Meter⸗Stafette fiel an den Berliner Sport⸗Klub, deſſen Mannſchaft die Strecke in 8149 vor dem Elbinge Sport⸗Klub zurücklegte. Im Diskuswurf ſtellte der Danziger U willer mit 43,16 Meter einen neuen deutſchen Rekord auf, ASC. Das Berliner athletiſche Meeting, welches am Sonutag vom Charlottenburger Sport⸗Klub veranſtaltet wurde, hatte hervo ragende Konkurrenz aufzuweiſen. Die zum Meeting gemeldete franzöſiſchen Meiſterläufer Glarner und Keyſer erſchienen nicht am Start, ſodaß der Prager Dvorak den 1000 Meter⸗Lauf vor dem Berliner von Siegel leicht gewinnen konute. Im Stabhochſprung, Hochſprung und Weitſprung dominierte der Deutſche Paſemann⸗ Kiel, der ſo hervorragende Gegner, wie den Budapeſter Steſ Mudin, bezwang. Mudin ſiegte im Kugelſtoßen und Diskuswer während ſein Landsmann Koczan das Speerwerfen mit der hübf Leiſtung von 51.90 Meter gewann. In den Läufen über die kur Diſtanzen ſiegte der tüchtige Berliner Rau. AsScC. Ein uener Kronprinzen⸗Preis wurde vom bdeutſchen Thro folger dem Akademiſchen Sport⸗Klub in Münſter i. Weſtfalen g. ſtiftet. Der Kronprinz, welcher durch dieſe Stiftung abermals ſei Jutereſſe für die Athletik bekundete, heſtimmte den Preis für ei 1000⸗Meter⸗Laufen, welches bei den im Herbſt in Münſter ſtattfinden⸗ den olympiſchen Spielen zum Austrag gelangen wird. Labwontennis. 15 AsSC. Im Länderkampf Deutſchland gegen Irlaud, welcher Dublin enkſchieden wurde, ſiegten die Ir länder über das deutſt Team mit 51, 712. Im Vorjahre wurde dieſer Kampf in Berlin au getragen. Damals vermochten die Deutſchen über ihre Gegner triumphieren. 5 22 2 7 5 uf 0 ö :1,:3. Zweite 3 Doppelſpiel ohne Vorgabe. Vorrunde. Leyers⸗od Sommerfeld ſchlagen Erbprinz zu Schaumburg⸗v. Diergardt 612 Frhr. v. Gienanth⸗Daub: Bartels⸗v. Zaſtrow 6ꝛ0,:4. Do py ſpiel mit Vorgabe. Erſte Runde. Erbprinz Sch a5 :3; Krengel⸗Runge(—15): Leyers⸗Nonn(15¼) 216,:5, 6 Runde. Erbprinz Schaumburg⸗v. Diergardt(526) ſchlagen von Gienanth⸗Dulier(:6):4, 5 4. Seite. Geneval⸗Augeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Iull. Die deutſche Luftſchifferſchule in Friedrichshafen. .JL.C. Die Schüler der Luftſchifferſchule des Deutſchen Luftflottenvereins zu Friedrichshafen ſind für die praktiſche Sommerausbildung in 2 Grup⸗ gben eingeteilt worden, die in dieſen Tagen ihre Standorte ge⸗ auſcht haben. Die Gruppe 1 hat ihren vierteljährlichen Sonder⸗ kurſus in den Daimlerwerken Untertürkheim, die Gruppe 2 ihren Sommerlehrgang in Friedrichshafen beendet. Nunmehr befindet ſich zu gleichem Zweck Gruppe 2 in Untertürkheim, Gruppe in Friedrichshafen. Auch der ſoeben begonnene neue Kurſus dauert ein Vierteljahr, alſo bis Ende September. Mitte Oktober ſchließt das 2. Lehrjahr an, beginnend mit dem 2. theoretiſchen Winterſemeſter. Die bisherige Sommertätigkeit iſt, wie die Württ. Auto⸗ mobil- und Luftſchiffahrts⸗Korreſpondenz“ mitteilen kann, als recht erſolgreich und befriedigend anzuſehen. Die an den theore⸗ kiſchen Unterricht des Winterhalbjahres in der in der Motoren⸗ kunde anſchließende praktiſche Arbeit in den Daim⸗ lerxrwerken erſtreckte ſich auf folgende Gebiete: Montage von Fraftmaſchinen, Abbremſen und Einregulieren, Aufſuchen von FJehlern, Reparaturen, Uebungen an der laufenden Maſchine, zum Schluß ſelbſtändiges Führen von Kraftwagen. Da ſich ver⸗ ſchiedene Luftſchiff⸗ und Flugmaſchinenmotoren in Arbeit befan⸗ den, war Gelegenheit geboten, bei deren Montage und Erprobung mit tätig zu ſein. Ein Hauptwert wurde auf das ſelbſtändige Inſtandſetzen und Reparieren gelegt. Als Prüfungsſtück galt 8, einen alten 100⸗pferdigen Rennmotor, der eine große Jahl on Mängeln und Schäden aufwies, ſelbſtändig wleder inſtand u ſetzen und alle hierbei in Betracht kommenden Arbeiten ſelb⸗ ändig auszuführen. Die Aufgabe wurde in ſehr befriedigender Weiſe gelöſt, der Lehrgaug in Geſtalt eines theoretiſchen und praktiſchen Examens abgeſchloſſen. Neben der praktiſchen Tätig⸗ keit wurde auch in den Daimlerwerken ein theoretiſcher terricht exteilt. Dieſer wird im kommenden Winterhalb⸗ jahr in Friedrichshafen weitergeführt und durch einen noch⸗ maligen Kurſus in den Daimlerwerken im nächſten Sommer zum chluß gebracht werden. Es beſteht die begründete Ausſicht, dieſe Weiſe ein vortrefflich durchgebildetes, allen Lagen ſelb⸗ ndig gewachſenes Maſchin iſtenperſonal für Luft⸗ hrzeuge herauszubilden. Erwähnt ſei, daß auch die Boſch⸗ tagnetzündapparatefabrik eine beſondere Unterwei⸗ g in ihrem Werk hat ſtattfinden laſſen. Die zweite Schülergruppe in Friedrichshafen ſelbſt wurde zährend dieſer Zeit in der Hauptſache für zwei andere Gebiete raktiſch vorgebildet: für den Bau und die Montage eines uftſchiffs und ſeiner Teile in Geſtalt einer einmonatlichen rheit in der Werft des Luftſchiffbaus„Zeppelin“ [Montierung des L. Z. 7) und für die Steuermanns⸗ und navi⸗ ſtoriſche Tätigkeit. Letztere fand, ergänzt durch mehrere theore⸗ iſche Lehrſtunden in der Woche, in einem Motorboot auf dem odenſee ſtatt. Im Steuern nach dem Kompaß, Kursabſetzen, iativnsbeſtimmungen, Peilungen uſw. wurde eine recht er⸗ liche Fertigkeit erlangt. Nebenher ging greeichfalls ergänzt irch theoretiſchen Unterricht, die aſtronomiſche Ortsbeſtimmung üd eine ausgedehnte Tätigkeit auf der Friedrichshafener meteo⸗ Aogiſchen Station. Vor allem wurde das ſelbſtändige Vor⸗ ehmen von Pilotballonviſierungen und das Auswerten der ge⸗ n Winkel, alſo das Beſtimmen von Windrichtung und in den verſchiedenen Höhen, gründli lich ſelbſtändige Führung eines Motorboots als Hilfsmittel ir Maſchiniſtenausbildung bervollſtändigten das reichhaltige Arbeitsprogramm der zweiten Schülergruppe während des letzt⸗ ergangenen Vierteljahres. Den vereinigten beiden Gruppen bot rend einer Inſtruktionsreiſe nach München die Firma Metze⸗ das Flugfeld Puchheim nebſt den verſchiedenen dort befind⸗ en Maſchinen, das deutſche Muſeum und die Beſichtigung Anlagen der kgl. bayer. Luftſchifferabteilung Gelegenheit zu elſeitiger Belehrung. Derart ſyſtematiſch und gründlich von ſrund aus aufgebaut wird dieſe Ausbildung im zweiten Som⸗ ner 91 Endziel im Luftſchiff und in der Flugmaſchine ſelbſt reichen. 5 Sitzung des Bürgerausſchuſpes am Dienstag, den 26. Juli. ir in Anweſenheit von 85 Mitgliedern. Die Galerie iſt nur einigen Perſonen beſucht. Es wird ſofort in die Tagesord⸗ ingetreten. ng der ſtädtiſchen Rechnungen, ſowie des Rechnungs⸗ abſchluſſes der ſtädtiſchen Sparkaſſe für 1909. Ohne Debatte einſtimmig angenommen. Erwerbung von Liegenſchaften. Angefordert werden nachträglich 88 500 M. Nach einigen empfehlenden Worten des Sto.⸗V. Pfeiffle die ſtadträtliche Vorlage einſtimmig angenommen. Verkauf von Gelände in der 15. Sandgewaunn. Stb.⸗V. Gießler begründet kurz die Vorlage. debatte einſtimmig angenommen. zerſtellung der Liebigſtraße II. Teil von der Schimperſtraße 8 bis zur Max Joſeph⸗Straße. 5tb.⸗V. Pfeiffle empfiehlt kurz die Vorlage. tte einſtimmig angenommen. ie Herſtellung der Wilhelm Wundtſtraße von der Belfortſtraße bis zur Karpfenſtraße. Es ſind nachzubewilligen 6008 M. Stv. Süß hält die Vergütung an die Angrenzer für zu ering. Redner tritt in ſeinen weiteren Ausführungen für Her⸗ e der Werderſtraße bis zur Friedrich⸗ und Bismarckſtraße Ohne Ohne ermeiſter Dr. Finter erwidert dem Vorredner betr. eringen Vergütung an die Angrenzer, daß der Effekt er Sache derſelbe ſei, indem die Vergütung ſpäter an die Stadt⸗ ie zurückzuzahlen iſt. Wegen Herſtellung der Werder⸗ rde dem Bürgerausſchuß im Oktober eine Vorlage zu⸗ Herſtellung dieſer Straße vorſieht. rlage wird ſodann einſtimmig genehmigt. n Straßen in der Gewann Vordere Huben im Stadtteil Waldhof. widmet der Vorlage einige empfehlende Oberbürgermeiſter Martin eröffnet die Sitzung um.15 geworden ſei, daß die Zuckerraffinerie das Magazin alsbald be⸗ ſeitigen will. Redner weiſt auf die Unterſchiede der beiden Pro⸗ jekte hin und kommt dabei zu dem Schluß, daß das Projekt 1 aus den vom Stadtrat geſchildertern Gründen vorzuziehen 155 Redner bekennt ſich dabei als Freund der krummen Straßen⸗ führung, durch die ſich reizvolle Städtebilder ergeben. Durch das Abweichen von der geraden Linie würden auch keine Intereſſen geſchädigt. Der Stadtverordnetenvorſtand ſei der Anſicht, daß das 1. Projekt ausgeführt werden ſollte. Stv. Seiler konſtatiert, daß ſeinerzeit in der Hauptſache das Projekt 1 nicht abgelehnt worden ſei, weil beabſichtigt war, das Lagerhaus an der Neugaſſe noch einige Zeit ſtehen zu laſſen, ſondern weil in der Ausführung dieſer Aeſthetik eine Beein⸗ trächtigung der Wünſche der beiderſeitigen Angrenzer an der Wilhelmſtraße erblickt worden iſt. Als ſeinerzeit der Plan über die Einteilung des Lindenhofgeländes zur Vorlage kam, das vor Aeſthetik ſtrotze, habe man mit ziemlicher Sicherheit anneh⸗ men können, daß man eine Wiedervorlage des Projektes 1 zu gewärtigen habe. Die Angrenzer hätten auf Grund des Adreß⸗ buchplans geglaubt, daß die Führung der Straßenzüge ſo er⸗ folge, wie es vom Bezirksamt genehmigt ſei. Die Wilhelmſtraße ſei dazu berufen, den direkten Verkehr aus dem Stadtinnern nach dem Neckarhafen zu vermitteln. Er möchte gegenüber den Freunden des Projektes 1 aufrecht erhalten, daß in den Winkel⸗ zügen des Projektes 1 eine viel größere Gefahr erblickt werden müſſe, als die Durchführung der Straßen des Projektes 2. Er möchte bitten, dem Anſinnen eines ſehr großen Teils der Be⸗ wohner der Wilhelmſtraße Rechnung zu tragen und für die Ab⸗ lehnung des Projektes 1 zu ſtimmen. Stv. Ihrig weiſt darauf hin, daß man aus dem Munde des Stadtverordnetenvorſtandes ein Lob der Bilder gehört habe, die entſtehen, wenn man Straßen nicht gerade führe. Er be⸗ dauere, daß er den äſthetiſchen Ausführungen der Vorlage nicht zuſtimmen könne. Wenn er den jetzigen Plan 1 anſehe, ſo müſſe ez ſagen, daß dieſer Plan in das Städtebild nicht hineingehöre. Es würde ausſehen, wie ein neuer Flicken auf einem alten Kleid. Es ſollten ja keine niedrigen, ſondern—5ſtöckige Hänſer erſtellt werden. Da würden ohnehin keine reizvollen Bilder entſtehen. Das größere Gefäll des Projektes 2 könne keine Bedenken er⸗ regen. Der Stadtteil laſſe ſich nicht von einem Angrenzer an der Naſe herumführen. Es wäre nicht recht, einer Vorlage zuzu⸗ ſtimmen, die einen abſolut anderen Charakter habe. Er glaube, daß die Angrenzer recht hätten, wenn ſie ſich durch das Projekt 1 geſchädigt fühlten. Seine Freunde ſtimmten deshalb für das Projekt 2. 755 e e Oberbürgermeiſter Martin konſtatiert, daß der in Frage kommende Angrenzer 4000 Mark als Beitrag zu den Herſtellungs⸗ koſten zahlen wollte, dann aber erklärte, er ziehe ſeinen Vorſchlag zurück, weil jedenfalls ja doch das Projekt 2 zur Ausführung komme. Erſt geſtern ſei ein Schreiben gekommen, nach dem der Intereſſent ſich wieder bereit erklärt, die 4000 Mark zu zahlen, immer unter der Vorausſetzung, daß das Projekt 2 zuſtande kommt.(Unruhe.) Stv. Schneider: Als die neue Vorlage publik wurde, waren die Einwohner der Unterſtadt und die Angrenzer nicht be⸗ ſonders entzückt. Man fand es für ſehr merkwürdig, daß man in der inneren Stadt ſo ſehr reizvolle Bilder ſchaffen wolle, wo ſo manche andere„Reize“ abgeändert werden könnten, wo man vor allen Dingen für eine beſſere Beleuchtung, Sicherheitsmaßnahmen allein. Es werde in der Vorläge darauf hingewieſen, daß durch das Projekt 2 zu ſorgen ſollte, als für äſthetiſche Straßenanlage allein. E ſcharfe Ecken und ſpitze Winkel entſtehen. Was die Steigung zwiſchen der Koehorn⸗ und der Gartenſtraße betrifft, wegen der das zweite Projekt nicht zweckmäßig ſei, ſo ſei er der Meinung, daß in Anbetracht der ebenfalls etwas fälligen Straßen zwiſchen J 2— 3 und—3a die Steigung nicht ſo groß werden kann. Leider habe der Stadtrat das Projekt 2 nicht zur Abſtimmung vorgeſchlagen. Redner bekennt ſich in ſeinen weiteren Aus⸗ führungen zum Projekt 2. Sto. Wunder: Die Unterſtadt ſei dem Stadtrat dankbar, daß er hier in äſthetiſcher Beziehung eiwas ſchaffen wolle. Er iſt aber der Anſicht, daß das Projekt 1 in hygieniſcher Bezieh⸗ ung benachteiligt iſt und es viel mehr Ecken und Winkel aufweiſt, als Projekt 2. Er bittet das Projekt 1 abzulehnen und eine Vor⸗ lage über das Projekt 2 dem Bürgerausſchuß zu machen. Bei der Abſtimmung über die Vorlage ſtimmten einige Mit⸗ glieder der Rechten und ein kleiner Teil der Linken, ſowie der geſamte Stadtrat mit Ausnahme des Stadtrats Wachenheim für die Vorlage 1. Durch dieſe Miaderheit von 39 Stimmen iſt alſo die ſtadträtliche Vorlage abgelehnt Oberbürgermeiſter Martin macht die Mitteilung, daß in Anbetracht der Ablehnung der Vorlage der Stadtrat bereit ſei, den techniſch ebenſo ſorgfältig ausgearbeiteten Eventualantrag über das Projekt 2 heute zur Abſtimmung kommen zu laſſen. Für dieſen Antrag ſtimmt die Majorität des Kollegiums, dafür auch mehrere Mitglieder, die für das Projekt 1 geſtimmt haben. Der abgeänderte Antrag des Stadtrats wird mit großer Majorität angenommen, unter der Bedingung, daß der in Frage kommende Angrenzer die 4000 Mark zu den Straßen⸗ herſtellungskoſten zahlt. 12 2* Letzte Rachrichten und Lelegramme. * Budapeſt, 26. Juli. In Siebenbürgen und Umgebung der Stadt Dees ſind infolge heftigen Sturmes und Wolkenbrüche, die große Verheerungen anrichteten, 25 Menſchen umgekommen. London, 26. Juli. Das hiſtoriſche Schloß Menlough in der Grafſchaft Galway iſt niedergebrannt. Die Tochter des Beſitzers, Sir Valentine Blackes, iſt verbrannt. Zwei Be⸗ dienſtete, die den Sprung aus dem Fenſter wagten, ſind tödlich verunglückt. * Bukareſt, 26. Juli. Der Staatsſekretär v. Kiderlen⸗ Wächter, der bisherige deutſche Geſandte, iſt nach Marien⸗ bad abgereiſt. Der König machte dem Staatsſekretär v. Kiderlen⸗ Wächter ſein Miniaturporträt in koſtbarem Rahmen zum Geſchenk. * Hongkong, 26. Juli. Wie aus Colowan gemeldet wird, iſt der Führer der Piraten daſelbſt gefangen genommen worden. Stenographentag Gabelsberger. * Stuttgart, 26. Juli. Der 9. deutſche Stenographentag ſammelt hatten, nahm heute in ſeiner Hauptverſammlung einſtim⸗ mig eine Reſolution an, nach der er den den deutſchen Steno⸗ graphen Gabelsberger in die Wege geleiteten Beſtrebungen zur Schaffung einer Einheitsſtenographie für das ganze deutſche Sprachgebiet ein im böchſten Grade erſtrebenswertes Ziel er⸗ zert und boff 30000 Nark ihm zu gefährlich ſchien, nach dem alten Rezept Gabelsberger, zu dem ſich am Sonntag über 4000 Perſonen ver⸗ ſtaaten ſowie in Oeſterreich Einheitsſtenographie geworden iſt, als ſolche für das ganze deutſche Sprachgebiet anerkannt würde. Bei dem Wettſchreiben hat der Lehramtspraktikant Alois Wen⸗ zel⸗München und der ſtud. jur. Egenau⸗Konſtanz beim Drei⸗ Minuten⸗Diktat(400 Silben) die erſten Preiſe erhalten. Zum 1. Vorſitzenden wurde Prof. Pfaff⸗Darmſtadt wiedergewählt, zum 2. Vorſitzenden der Geſchäftsführer des Bundes, Dr. Bode gewählt. Der nächſte Stenographentag findet im Jahre 1914 in Düſſeldorf ſtatt. 85 Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Ein Dementi. Berlin, 26. Juli. Die ſeit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte über einen bevorſtehenden Rücktritt des Staats⸗ ſekretärs v. Tirpitz ſind, wie von maßgebender Stelle erklärt wird, vollſtändig erfunden. Domizilwechſel Gerhard Hauptmanns. Berlin, 26. Juli. Gerhard Hauptmann teilte dem Gemeindevorſtand von Agnatendorf mit, daß er beabſichtige, ſeinen bisherigen Wohnſitz Agnatendorf zum 1. Oktober d. J. vollſtändig aufzugeben. Der Dichter gedenkt ſich entweder in Grunewald oder an der Riviera dauernd niederzulaſſen. Ein flüchtiger Graßhotelier, JBerlin, 26. Juli. Der Berliner Hotelier Schaurke, der das Hotel Weſtminſter Unter den Linden betrieb, wird von der Staatsanwaltſchaft wegen Betrugs verfolgt. Er iſt mit einer Schuldenlaſt von 500 000 Mark flüchkig. Schaurte iſt anfangs Juli geflüchtet und hielt ſich in Marienbad auf. Schaurte übernahm voriges Jahr das dem Bauverein Unter den Linden gehörige Hotel Weſtminſter pachtweiſe zu einem Mietbetrag von jährlich 182 000 Mark auf 15 Jahre. Das Reſtaurant Weſtminſter wurde völlig umgebaut und in ein modernes Berliner Hotel umgewandelt. Dem Linden⸗Bau⸗ berein ſtellte Schaurte eine Kaution von 100 000., be⸗ ſtehend aus einer Lebensverſicherung in Höhe von 60 000 M. und 40 000 Mark Wertpapiere. Linden⸗Bauverein Schaurte einen Kredit von 120 000 Mark. Dieſe 120 000 Mark ſollten zum Bau und der Neueinrichtung des Hotels verwendet werden. Schaurte hat nun nicht 120 000 Mark, ſondern 350 000 Mark in dem Hotel verbaut. Dazu kamen noch der Betriebsverluſt des erſten Jahres von 175000 Mark, ſodaß ſchließlich eine Schuldenlaſt von annähernd einer halben Million vorhanden war. Schaurte hatte den Betrieb mit einem baren Betriebskapital von 100 000 Mark über⸗ nommen. Daß damit dieſer große Betrieb nicht zu halten war, iſt ſelbſtverſtändlich. Schließlich wurde von einer Firma gegen Schaurte Konkurs beantragt. Da aber Schaurte voll⸗ Demgegenüber gab der 8 ſtändig beſitzlos war und keinen Pfennig Vermögen batte, wurde die Stellung eines Vorſchuſſes von 150 000 Mark zur Eröffnung des Konkurſes verlangt. Dieſer wurde aber bon die Verhängung des Konkursverfahren unterblieb. Für den Monat Juni iſt das Ein ſchwerer jugendlicher Verbrecher feſtgenommen. Berlin, 26. Juli. Der Kriminalpolizei iſt es heute den Gläubigern verweigert, ſodaß wegen Mangel an Maſſe — zat Juni geſamte Hausperſonal nicht bezahlt worden. Die Staatsanwaltſchaft erhielt die Anzeige, daß Schaurke bare Gelder und Wertgegenſtände in Höhe von eiwa auf ſeiner Flucht mitgenommen habe. vormittag gelungen, den jugendlichen Verbrecher, der ſeit An⸗ fang Mai eine Reihe dreiſter Schwindeleien in der Friedrich⸗ ſtvaße verübte und ſich diejenigen jungen Burſchen, die auf dem Poſtſcheckamt in der Dorotheenſtraße Poſtſchecks ein⸗ gelöſt hatten, zum Opfer erkor. Es iſt der 15 Jahre alte Fürſorgezögling Ad. Conrad, der aus einer ſchleſiſchen Für⸗ ſorgeanſtalt entwichen iſt. Er iſt geſtändig, die fraglichen Taten verübt zu haben. Nach den am 2. und 8. Jult ver⸗ übten Räubereien, bei denen dem Burſchen das erſtemal 1000 Mark, die ein Laufburſche einkaſſiert hatte und das zweite Mal gar 5800 Mark, die ein Laufburſche vom Poſtſcheckamte erhoben hatte, in die Hände fielen, veranſtaltete die Kriminal⸗ polizei ein Keſſeltreiben nach dem Verbrecher. Etwa 8 Tage nach dem letzten dieſer Fälle erhielt die Kriminalpolizei Kennt⸗ nis davon, daß ein junger Burſche am Bahnhof Börſe an den Laufburſchen Fritz Bayer herangetreten war und ihn „engagiert“ hatte. Er übergab dem Jungen 100 Mark, die er ihm ſpäter wiedergeben ſollte. Der„Engagierte“ ſollte ſeinem neuen Chef ſeine Papiere geben. Die Beſchreſbung, die Bayer von ſeinem„Chef“ gab, paßte auffallend auf den Räuber. Man kombinierte, daß es dem Räuber lediglich darauf ankomme, Papiere zu erhalten, um damit ius Mus⸗ land zu flüchten. Man hörte dann nichts mehr von dem Räuber, die Bayerſche Wohnung wurde jedoch unauffällig beobachtet. Heute vormittag gegen 8 Uhr erſchien bef Bayer ein junger Menſch, der ſich als derjenige vorſtellte, der dem jungen Bayer die 100 Mark gegeben hätte, die er jetzt zurück⸗ verlange. Raſch wurden die vor dem Hauſe patronillierenden Beamten benachrichtigt und der Burſche trotz heftigen Sträubens feſtgenommen unß nach dem Polizei⸗Präſidium gebracht. Nach anfänglichem Leugnen räumte der Verhaftete ein, jener Dieb zu ſein, der die Diebſtähle in der Friedrich⸗ ſtraße und die Räubereien im Poſtſcheckamt Dorotheenſtraße Er gab ferner auch an, der aus der Fürſorge⸗ anſtalt entwichene 15 Jahre alte Adolf Conrad zu ſein. Tele⸗ graphiſche Erkundigungen ergaben, daß er ſeine Perſonalilen Er will am Tage, an dem er Bayer die 100 Mark gab, eine Vergnügungsreiſe nach der Schweig verübt hat. richtig angegeben hat. unternommen haben, von der er erſt geſtern zurückgekehrt ſei. Da die Vergnügungen ſein ganzes Geld verſchlangen, wollte er zunächſt von Bayer die 100 Mark zurückhaben, und erſt wenn dieſes Geld verausgabt war, neue Räubereien inſzenie⸗ ren. Er hatte ſich geſtern neue Tricks ausgeſonnen, weil es zu arbeiten. Mitſchuldige will Konrad nicht gehabt haben. Hitze in Amerik. J Berlin, 26. Juli. Aus Newyork wird gemeldet: Die gegenwärtige Hitze im Oſten der Union iſt größer als die vor 14 Tagen. 29 Grad Celſius waren heute um Mitternacht zu ver⸗ zeichnen und 2 Grad mehr als am 10. Juli. Ueber 10 000 Menſchen ſchliefen wieder am Strande oder in den Parkanlagen 855 der Stadt und auf den Dächern der Häuſer. In Newyork kamen 9 allein 50 e vor. Die Hitzwelle forderte geſtern ſellſchaft für den Ankauf der neuen Werke eine langfriſtige Maunheim, 26. Jult. Geueral⸗Kuzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Pfalz, Heſfen und Umgebung. Zweibrücken, 26. Juli. Der Unfall bei den Pionierübungen des 22. Inf.⸗Regts., wobei 3 Mann (Ziel⸗Stambach, Bropſt⸗Trippſtadt und Rößler⸗Bruchſal) er⸗ tranken, ereignete ſich auf folgender Weiſe: Eine Abteilung des Regiments war an der Schleuſe der Schwarzbach mit Brücken⸗ ſchlagen beſchäftigt. Dabei wollten 10 Mann auf einem Floß nach dem andern Ufer. In der Mitte des Baches kippte das Floß um und 2 Soldaten, des Schwimmens unkundig, fielen ins Waſſer. Ein dritter ſprang raſch hinzu, um die Beiden zu retten. Unglücklicherweiſe klammerten ſich die zwei ſo heftig an ihn, daß ihm jede Bewegung genommen war. Alle drei Soldaten ſanken vor den Augen ihrer Kameraden in die Diefe. Sofort wurde die Schleuſe abgelaſſen, doch erſt nach zwei Stunden gelang es, die feſt umſchlungenen Leichen zu bergen. Die längere Zeit fortgeſetzten Wiederbelebungs⸗Ver⸗ ſuche hatten leider keinen Erfolg. Die Schwarzbach iſt durch⸗ weg nicht von gefährlicher Tiefe, mit Ausnahme der Stelle an der Schleuſe, an der zufällig die Uebung ſtattfand. Die Teilnahm an dem ſchrecklichen Unglück iſt hier allgemein. Gerichtszeitung. * Eine ebenſo intereſſante Entſcheidung liegt über die Frage vor, ob die bei einer Kündigung erfolgte Erklärung:„Sie können aber auch gleich gehen“ als eine ſofortige Ent⸗ laſſung zu betrachten iſt. Ein Geſchäftsmann hatte ſeinem Ange⸗ ſtellten auf 14 Tage gekündigt und dabei obenerwähnte Bemerkung keigefügt. Der Gehilfe ging ſofort, klagte aber auf 14 Tage Lohn wegen kündigungsloſer Entlaſſung. Die Klage wurde von dem Darmſtädter Gewerbegericht mit der Begründung ab⸗ gewieſen, daß in dem Zuſatz:„Sie können aber auch gleich gehen“ nur der Schluß gezogen werden könne, daß der Prinzipal einver⸗ ſtanden ſei, wenn der Gehilfe ſofort gehe, alſo das Arbeitsverhält⸗ nis vor Ablauf der Kündigungsfriſt beendige. Es iſt lediglich ein Einverſtändnis hierzu und ein Verzicht, den Gehilfen im Wege der Klage zur Fortſetzung der Arbeit anzuhalten, wenn er ſeiner⸗ ſeits die Arbeit ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt verlaſſe. Hätte Kläger weiter arbeiten wollen, ſo war der Beklagte ver⸗ pflichtet, ihm Arbeit für 14 Tage zu geben, wenn er ſich geweigert hätte, dies zu tun, hätte Kläger Anſpruch auf Lohn gehabt. Volkswirtschall. Die Kohlenlieferungen für ſämtliche ſtaatlichen Behörden des Großherzogtums Heſſen ſind ſeitens des Miniſteriums an die Syndikatsfreie„Kohlen⸗ Vereinigung Geſellſchaft m. b. H. in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung Offenbach a.., übertragen. Eine Submiſſion ſeitens der einzelnen Behörden findet ſonach nicht mehr ſtatt. Hopfenbericht von Langſtaff, Ehrenberg u. Pollak, Leadenhall Buildings, E. C. Die Nachfrage im Markte iſt beſſer aber das wirkliche Ge⸗ ſchäft iſt beſchränkt. Die kalten Nächte und das trübe regneriſche Wetter ohne Sonnenſchein halten den Fortſchritt in den Pflan⸗ zungen auf. Angeziefer mehrt ſich und Waſchen iſt ziemlich all⸗ gemein. Schimmel zeigt ſich in verſchiedenen Diſtrikten, iſt aber ſoweit nicht gefährlich. Der Import während voriger Woche be⸗ trug 338 Zentner gegen 1713 Zentner in der entſprechenden Woche des Vorjahres. 8 Haudelsbeziehungen zu Aegypten. Den„Nachrichten für Han⸗ del und Induſtrie“ zufolge wird der Kaiſerl. Konſul in Kairo, Freiherr v. Falkenhauſen, gelegentlich ſeiner Anweſenheit in Berlin von Mittwoch den 3. bis Samstag den 6. Auguſt und am Montag den 8. Auguſt ds. Is. im„Hotel Kaiſerhof“, Wilhelms⸗ platz, von 9 bis 11 Uhr vormittags und von 8 bis 5 Uhr nachmittags für Intereſſenten, welche über die Handelsverhältniſſe Aegyptens Auskunft wünſchen, zur Verfügung ſtehen. Mitteldeutſche Hartſtein⸗Induſtrie.⸗G. in Kleinſteinheim. Unſerer telegraphiſchen Meldung über das Jahresergebnis iſt aus dem Geſchäftsbericht nachzutragen, daß das von der Bahriſchen Hartſtein⸗Induſtrie.⸗G. in Würzburg gegründete Unternehmen, an dem dieſe Geſellſchaft mit 577 220 Mk. Aktien und 40 000 Mk. Schuldverſchreibungen beteiligt iſt, im Jahre 1909 nach Abſchreibungen von 70 435 Mk.(i. V. 62 829 Mk.) einen Reingewinn von 97027 Mk.(118 459 Mk.) erzielte zu folgen⸗ der Verteilung: Rücklage 4138 Mk.(5232 Mk.), 5½ Proz. Divi⸗ dende(s Proz.), Gewinnanteile 4524 Mk.(20 293 Mk.), Vortrag auf neue Rechnung 11 364 Mk.(14 266 Mk.). Die Erwartungen haben ſich im Laufe des Berichtsjahres nicht ganz erfüllt. An Stelle der in Ausſicht genommenen Aufſchließung eines Plaſter⸗ ſteinbetriebes in Niederofleiden wurde dort der Betrieb der Ohm⸗ talbaſaltwerke erworben, wofür 162 000 Mk. aus bereiten Mitteln aufgewendet wurden. In 10 Monate wurbe dort ein Rein⸗ gewinn von 16628 Mk. erzielt. Nach der ordentlichen Haupt⸗ verſammlung der Mitteldeutſchen Hartſtein⸗Induſtrie.⸗G. vom 19. April 1909 hat ſich herausgeſtellt, daß die Beteiligten ſich hin⸗ ſichtlich der Unterlagen für den Erwerb der Geſchäftsanteile der Rouſſelleſchen Baſaltwerke in weſentlichen Punkten im Irrkum befanden, insbeſondere inſofern, als in deren Beſtänden ſich 190 Stück Aktien der Mitteldeutſchen Hartſtein⸗Induſtrie zum Kurs⸗ wert von 108½ Proz:= 206 150 Mk. befanden, die nach dem wirk⸗ lichen Willen des beteiligten Herrn Wilhelm Rouſſelle ebenfalls verbleiben ſollten. Der Kaufpreis der Rouſſelle⸗Anleihe wurde demnach um 206 150 Mk. in der Bilanz auf 932 440 Mk. erhöht. Ferner betragen u. a. Ausſtände 173021 Mk.(168 649 Mk.) und 13 695 Mk. Bankguthaben, Vorräte 65 734 Mk.(64976 Mk.), Schulden 17757 Mk.(29 860 Mk.) und in der Rechnung Vereinigte Rouſſelleſche Baſaltwerke mit 22 444 Mk. Der Eingang von Auf⸗ trägen ließ im neuen Jahr zu wünſchen übrig. Erſt in letzter Zeit machte ſich eine Beſſerung bemerkbar. Akt.⸗Geſ. Koertings Elektrizitätswerke in Berlin. Wie be⸗ richtet wird, wurden in 1909 erworben das Pachtwerk Pr. Holland ſowie das Taunus⸗Elektrizitätswerk in Soden. Der Geſamt⸗ anſchluß der Werke betrug Ende März 1809 8571 Kilomattſtunden (6506 Kw.). Die Betriebseinnahmen betrugen M. 953 128(Mark 823 884), der Inſtallationsgewinn M. 80817(M. 55 193). Anderer⸗ ſeits haben ſich die Betriebskoſten auf M. 433 202(M. 392 267), die allgemeinen Unkoſten auf M. 30 391(M. 14721) erhöht. Nach Abſchreibungen von M. 203 658(M. 181 947) und nach Ueber⸗ weiſung von M. 104 966(M. 92 735) an den Erweiterungsfonds ſowie von M. 7801(Mark 2779) an das Delkrederekonto ergibt ſich ein Reingewinn von M. 252 395(M. 217 781), woraus 7 Proz. (6½% Proz.) Dividende verteilt werden ſollen. Die Kreditoren haben ſich auf M. 641 198(i. V. M. 229 150) erhöht, darunter ſind M. 400 545 Bankſchulden. Wie der Bericht hierzu ſagt, hat Schu aufgenommen. für 160g 40 ginfiger die Frlf. Jie. hört, iſt das Betriebsergebnis anſprüche. Deniſche Daupffiſcerei⸗cheſelſchaft Nordjes,, Brelten. Wie als im Vorjahre, wo nach 492 873 Abſchreibungen 385776 Mk. Verluſt aus dem Reſervefonds zu decken blieben. Aber es ergibt ſich jetzt die Notwendigkeit, auf eine Anzahl alter Dampfer er⸗ hebliche Abſchreibungen zu machen, ſodaß bei deren nunmehriger einmaliger Vornahme doch wiederum ein ſtärkerer Verluſt ausgewieſen werden müßte. Internationale Eiſenbahnbank Bern. Die außerordentliche Generalverſammlung nahm den Bericht des Vorſitzenden über die Situation entgegen, und beſchloß die Abberufung der gegenwär⸗ tigen Verwaltung ſowie die Liguidation des Unternehmens. Die Generalverſammlung hat weiter beſchloſſen, das gemeinſame Kaufangebot der Gruppen Demmé und der Truſtgeſellſchaft Zug auf das Portefeuille anzunehmen, woraus für die Prioritätsaktien ein Nettoerlös von Fr..5 Millionen reſultiert. Die Käufer über⸗ nehmen die Paſſiven. Die Offerte iſt jedoch abhängig von der Ein⸗ ſtellung der Strafunterſuchung gegen Demms, die Zentralbank und die Truſtgeſellſchaft Zug. Die Verſammlung beſtellte ferner eine Liquidationskommiſſion. Die Akt.⸗Geſ. ruſſiſche Akkumulatorenwerke Tudor in Peters⸗ burg, der die Akkumulatorenfabrik Berlin⸗Hagen naheſteht, hatte bei einem Bruttoerlös von Rbl. 1043 486(' V. Rbl. 985 592) einen Reingewinn von Rbl. 220 268(Rbl. 177 865), woraus 12 Proz. (10 Proz.) Dividende auf Rbl..20 Mill. Aktienkapital ver⸗ teilt werden. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Vertretung der Reichsbank an der Börſe. Berlin, 26. Juli. Die Reichsbank wird, wie die„Frkf. Ztg.“ erfährt, ebenſo wie dies bei der Seehandlung ſchon ſeit einigen Jahren der Fall iſt, ſich künftighin an der Berliner Börſe direkt vertreten laſſen. Sie wird alſo alle Börſen⸗Aufträge nicht mehr durch Agenten beſorgen laſſen, ſondern ſelbſtändig ausführen. Bisher hatte die Reichsbank ſchon einen Vertreter, der Umſätze in fremden Deviſen vermittelte. In Zukunft werden drei Herren der Reichsbank die Vertretung übernehmen. Damit hört auch die Inſtitution der Agenten der Reichsbank zu exiſtieren auf. Der letzte derſelben, Herr Bracht, der bisher auf dem Deviſen⸗Markt tätig war, hat inzwiſchen um ſeinen Abſchied gebeten und ihn auch erhalten. Die neue Vertretung wird am 1. Auguſt ihre Tätigkeit aufnehmen und gemeinſam mit denen der Seehandlung an der Börſe arbeiten. B. Frankfurt a.., 26. Juli. Die Tellus.⸗G. für Berg⸗ bau und Hüttenbetrieb in Frankfurt a.., an der hauptſächlich die hieſige Metall⸗Firma Beer, Sondheimer u. Co. und die Mittel⸗ deutſche Kreditbank beteiligt ſind, verzeichnet für 1909/10 einen Reingewinn von 298 124 M. gegen 215911 M. im Vorjahr. Die Dividende beträgt wieder 8 Prozent wie im Vorjahr. *Herne, 26. Juli. Der Bruttoüberſchuß der Hiber⸗ nia betrug im 2. Quartal 1910 M. 2456 767, im Vorquartal M. 2 623 488 und im 2. Quartal des Vorjahres M. 2 442 415. Dortmund, 26. Juli. Der Betriebsüberſchuß der Harpener Bergwerks⸗Aktien⸗Geſellſchaft betrug im 2. Quartal 1910 bei 74 Arbeitstagen 3779000 Mark, im Vorquartal bei 72 Arbeitstagen.400 000 Mark und im 2. Vorjahrsquartal bei 72 Arbeitstagen 3 730000 Mark. Bei dem Vorquartal und dem Vorjahrsquartal verſtehen ſich die Vergleichsziffern nach den Ab⸗ ſchreibungen auf gelagerten Koks. * Eſſen, 26. Juli. Zu den Verbandsbeſtrebungen der Hochofen⸗Werke wird beteiligterſeits mitgeteilt: In den letzten Tagen ſind Berichte durch die Zeitungen gegangen, die in mehr⸗ fachen Beziehungen der Berichtigung bedürfen. Zunächſt iſt es nicht richtig, daß das Lübecker Werk in der letzten Sitzung nicht vertreten war. Ueber die Beteiligung der Siegerländer und rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werke wurde in der Berliner Sitzung über⸗ haupt nicht verhandelt. Ferner iſt es unrichtig, daß der Bochumer Gußſtahl⸗Verein die Beteiligung von 100 000 Tonnen gefordert und die Beteiligungsanſprüche der Rheiniſchen Stahlwerke und des Phönix denjenigen des Bochumer Vereins entſprechen. Die Rheiniſchen Stahlwerke nannten bisher noch keine Beteiligungs⸗ Mit Phönix iſt ſeit längerer Zeit eine Verſtändigung erzielt. Phönix gehört zu den 6 Werken, die zuerſt unter einander verſtändigten. 5 Augsburg, 26. Juli. Die neue Aktiengeſellſchaft Kattun⸗ fabrik Augsburg erzielte lt.„Frkf. Ztg.“ im Geſchäftsjahr 190910 einen Reingewinn von 348 370 Mk.(259 344 Mk. Verluſt). Die Dividende beträgt 4 Prozent(0 Prozentj. * Hamburg, 26. Juli. Die deutſche Levantelinie hat nun⸗ mehr den Bau ihrer 4 neuen Dampfer von je 5000 Tonnen Trag⸗ fähigkeit vergeben und zwar zwei an den Bremer Vulkan und je einen an die Aktien⸗Geſellſchaft und Vulkan⸗Werft in Roſtock. Bei der letzteren Werft hat außerdem die Rhein⸗ und Seeſchiffahrts⸗ Aktiengeſellſchaft einen Dampfer von 1100 Tonnen Tragfähigkeit beſtellt.(Frkf. Ztg.) Berlin, 26. Juli. Ueber den Nachlaß des Bankiers Lud⸗ wig Talmfaſſinger in Berlin wurde nunmehr der Konkurs er⸗ öffnet(Frkf. Zt.) * Newyork, 26. Juli. Nach mehrtägigen Konferenzen, an denen Baumwoll⸗Intereſſenten, Bankiers und Eiſenbahnvertreter teilnahmen, wurde der Vorſchlag der europäiſchen Bankiers betr. Garantierung der Konoſſemente abgelehnt. Es iſt indeſſen laut „Frkf. Ztg.“ beabſichtigt, gewiſſe techniſche Neuerungen einzu⸗ führen, welche den Eiſenbahn⸗Angeſtellten fahrläſſige oder betrü⸗ geriſche Zertifizierungen erſchweren. Am Samstag wird eine Bankiersabordnung nach Europa reiſen, um den Plan den dortigen Intereſſenten zu unterbreiten. Konkurſe. 8 Berlin, 26. Juli. Gegen die in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Holzfirma E. Heene in der Brunnenſtraße ſoll morgen der Konkurs beantragt werden. Der von der letzten Gläubiger⸗Ver⸗ ſammluüng eingeſetzte Eröffnungsausſchuß hat feſtgeſtellt, daß ſich die Paſſiven durch Verwandtenforderungen noch um 600 000 Mk. erhöhen. In der Maſſe liegen ungefähr 10 Prozent. Auch foll die Einſichtnahme der Bücher wenig befriedigend ausgefallen ſein, da an verſchieden umlaufenden Wechſeln die Buchungen fehlen. **** 1* Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt a.., 26. Juli.(Fondsbörſe.] Auch heute bot die Börſe in ihrem ganzen Verlaufe wieder ein unfreundliches Bild. Der Verkehr beſchränkte ſich im weſentlichen nur auf einzelne Spekulationspapiere. Man vermißt von Seiten der Spekulation Neigung zu Engagements. Die ſchwache Haltung der Newyorker Börſe, welche teilweiſe durch ſchlechte Ernteberichte hervorgerufen wurde, griff auch zum hieſigen Markte über, ſodaß die hier in Frage kommenden Papiere ſich größteuteils wieder abſchwächten. Baltimore neigten zu Abgaben, umſomehr, als dieſe Bahn als Getreidebahn am meiſten in Mitleidenſchaft gezogen wird. Aüch in öſterreichiſchen Werten iſt die Stimmung wieder ſtill und die Kursveränderungen ſehr beſcheiden. Von Schiffahrtswerten gingen Norddeutſcher Lloyd zu etwas niedrigeren Kurſen um. Von den Werten des Bauken⸗ marktes ſind heimiſche Aktien bei mäßigen Umſätzen behauptet. Oeſterreichiſche Kredit auf widerſprechende Abſchlußziffern und Divi⸗ denden⸗Schätzungen ſchwach. Berliner Handels⸗Geſellſchaft unver⸗ ändert. Schwache Haltung zeigten Schaaffhauſenſche Bankvereins⸗ Aktien. Auf dem Gebiete der Induſtriewerte zeigte ſich zunächſt etwas u. Verſicherung. haber lautende neue Aktien Serie XIV der Rheiniſchen Ereditbank Nachfrage für chemiſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Kunſtſeide ſind weiter gebeſſert, Ad Wittener Stahl 5 pCt. niedriger, Elektrizi⸗ tätswerte ruhig und behauptet, Ediſon feſt. Auf dem Montanmarkte machte ſich Intereſſe im Anſchluß des Quartalsausweiſes für Har⸗ pener geltend. Die übrigen Werte lagen behauptet. Fonds ſtill, Türkenloſe ſchwächer. Der weitere Verkauf war ruhig und teilweiſe befeſtigt. An der Nachbörſe ſtellten ſich Kreditaktien auf Wien niedriger. Die übrigen Gebiete lagen ruhiger bei behaupteter Teu⸗ denz. Es notierten Kredit 20834, Diskonto 185½, Dresdner 156½, Staatsbahn 1577½6, Lombarden 2094, Baltimore und Ohio 1054. * Berlin, W. Juli.(Fondsbörſe.) Die ſich ſchon früher geltend machenden Beſtrebungen der hieſigen Börſe, ſich von Newyorkt zu emanzipieren, traten heute noch ſtärker hervor. Daher zeigte der heutige Börſenverkehr eine größere Widerſtandkraft. Das Geſchäft bewegte ſich aber in engen Grenzen, zumal die Spekulation in ihrer Zurückhaltung durch ihre ungeklärte Lage der Niederdeutſchen Bank beſtärkt wurde. Stärkere Rückgänge wieſen naturgemäß amerikaniſche Bahnenwerte auf und zwar hauptſächlich Pennſylvania, die auf Mel⸗ dungen über geringe Eiſen⸗ und Stahltrausporte ſich noch unter New⸗ horker Parität ſtellten. Banken waren nur wenig verändert. Ruſſiſche Werte lagen wieder feſter. Montanwerte bekundeten eine ziemliche Widerſtandsfähigkeit, namentlich Phönixr. Harpener waren gut be⸗ hauptet. Auf letztere wirkten die günſtig beurteilten Quartalsaus⸗ weiſe vorteilhaft ein. Von elektriſchen Werten waren Siemens und Halske ſtärker rückgängig, während die übrigen gleichartigen Werte ſich gut behaupten konnten. Auch Renten gaben etwas im Kurſe nach. Für öſterreichiſche Werte machte ſich im Auſchluß an Wien eine ſchwächere Stimmung bemerkbar. Später machten ſich aber Anſätze zu einer beſſeren Stimmung bemerkbar, namentlich trat für Hohen⸗ loheaktien größeres Intereſſe hervor. Tägl. Geld 3 pCt. Ultimo⸗ Geld 4 pCt. Bei ſtillem Geſchäft trat in der dritten Börſenſtunde, infolge von Deckungen, eine weitere leichte Befeſtigung ein. Indu⸗ ſtriewerte des Kaſſamarktes ſehr ruhig und wenig verändert. * Berlin, 26. Juli. Produktenbörſe. Auf feſtere ameri⸗ kaniſche Marktberichte zeigte ſich auch hier für Weizen feſte Haltung, zumal die höheren Preisnotierungen von Liverpool anregten. Roggen wies nur leichte Beſſerungen auf, da Provinzabgeber aur Marlkte waren, und infolge Ankündigung beſſeren Wetters. Hafer war bei behaupteten Preiſen ſtill. Mais geſchäftslos. In Rüböl waren die Umſätze belanglos. Wetter: veränderlich. **** Kursblatt der Mannheimer DProduktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dienstag, den 26. Juli 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. ept. 218— bz. 218½'..] Hafer: 71 00 Nob. Weizen: S Nov.————— März———.— März——— Roggen: Sept.———— ai———— Nov.———— Mais: Sept. 144—.—— März———— Nov.———— März———— **. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 26. Juli.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe war kleines Geſchäft in Aktien der Hom⸗ burger Akt.⸗Brauerei vorm Meſſerſchmitt zu 35 pCt. und in Brauerei Schwartz⸗Aktien zu 128 pEt. Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien ſtell⸗ ten ſich: 149 G. 150 B. 5 Obligationen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗. f. Röſchiff. 5 40% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 99.80 bz. u. Seetransport 99.75 1„verſchied. 91.— b34½ Bad. Anil. u Sodafbr. 102.40 B 2. 7— + 3 9* 5„Kommunal 91.— bsſ4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 8 Städte⸗Amlehen. Serie B 104.75 B 3½ Freiburg i. B. 91.250 %½ Heidelberg v. J. 1903 92 50 Bf 4 Karlsruhe v. J. 1907 101— 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.—Gaie Koſth. Cell. u. Paprfhr. 3% Lahr v. J. 1902 91.60 c4½ Maünheimer Dampf⸗ 4% Ludwigshaſen 101.—6 ſchleppfchiffahtt 4 3 v. 1906 100.40 54% Mannh. Lagerhaus⸗ 3„ 91.90 Bl Geſellſchaft 4 Mannh. Oblig. 1908 100.80 B4½ Oberrh. Elektrizitäts⸗⸗ 4 5„ 1907 100.80 B] werke, Karlsruhe 4„ 1906 100.80 B04%½ Pfä'z. Chamotte und 4 5„ 1901 100.80 B] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 101.— 57%„ 1885 92.50 G04% Pfälz. Mühlenwerke 101 372 5„ 1888 92.50 B4½ Schuckert⸗Obligat. 101.— 3 55„ 1895 91.50 B04½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 75 30 7„ 1898 91.50 8] Waldhof bei Pernau in 25 3 52 5„ 1904 91.50 6] Livland—B 37 5 1905 91.—-604½ Speyerer Brauhaus 99.50 90.90 BJ.⸗G. Speyer 91.50 604%½ Speyerer Ziegelwerke 99.— 8 %½ Südd. Drahtinduſtrie 101.— G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. 5 3½% Pirmaſens unk. 1905 4½½ Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. %½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 103 50 6] Dr. H. Loſſen, Worms 102.60 4½ Zellſtoffabrik Waldhof %½ Zellſt Wald). 1908 102.806 5 Altien.„ Bauken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 184.— Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. SpeyerödoE—.——.— Flankong, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bauk 195.50 194.50] Rück⸗ u. Mitverſ. Rhein. Creditbank—.— 139.40 Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 197.70] Glas⸗Verſ.⸗Geſ. Südd. Bank—.— 117/.50 Bad. Aſſecuranz Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.80 Continental. Verſich. 1 7 We 0 Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 480.— e e Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Induſi Vercin chem. Fabriken 326.— 824.—.⸗G. f. S eilſtdüſtrie 135.— Chein. Induſtrie. Weſ d⸗8. Slanmm 218— Pingerſ cer 10 „Vorzug—.— 102.30 Emaillw. Maikammer—. Ettlinger Spinnerei—. Brauereien. H. Fuchs Wgf. Hdlbg. 188.75— Bad. Brauerei 77.——.— be Durl. Hof vm. Hagen—.— 232.— Hedderng Kupferw. u. 8 acdene—— 110.—] Südd. Kabelw. Frkf. 129.— 128.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr. Maſchinenhau—.— 210. Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Kleinlein, Hedelberg—.— 189.— Koſth. Cell u. Papierf. 205.—.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 146.— Maſchinenf. Badenia—.— 200. Oberrh. Elektrizität—.— 19. Pfälz. Mühlenwerjʒre———. Pf. Nähm..Fahrradf. 145.50 145.— Portl.⸗Zement Holbg. 148.50—. Rh. Schuckert⸗Heſ.—.— 131.— Südd. Draht⸗Induſt. 150.— 149.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— —— Würzmühle Neuſtadt—-——-— Zellſtoffabk. Walbhof—.— 282.— Zuckerfbr. Waghäuſel 200.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 382.— Zuckerraff. Mannh.—.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 35.— Ludwigsh. Aktienbr. 218.——.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 „Schwartz, Speyer—.— 128.— „S. Weltz, Speyer—.— „ z. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗ u. Spritſb. Trausport 83.——.— —.— 167.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannb. Dampfſchl. 80.—— 44.——.— Maunheimer Efſekteubörſe. Von morgen ab ſind 5 000 009 auf den Inhaber lautende neue Aktien Serie XIII der Rhein Creditbank ausgegeben im Jahre 1906 und 9 999 200.— auf den J ausgegeben im Jahre 1909, gleich den bisber notierte lieferbaz 6. Seite. Seuvral⸗ Muzeiger. Abeudblatt.) Maunheim, 28. Julk. Srenkfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 25. 26 25. 26. Amſterdam kur; 169.40 169.42J Check Paris 81.15 81.175 Belgien„ 80.775 80.775 Paris kur; 81.116 81 125 Italten 80.60 80.,683 Schweitz. Plätze„ 81 038 81 033 Check London 20.455 20.452 Bien 85.075 85.088 London„ 20.422 20.42 Napoleonsd'or 16.24 16.24 25 lang——— brivatdiskonto 8% 3 1½ Staatspapiere. A. Deutſche. 25 26. 28. 26 Aeſodeutſch⸗Reichsanl. 101.85 101.85[ Mh. Stadt⸗A. 1908 100.50—.— 4 b7 1909—B—1* 1909 E e 98 05 98.20%„„1905 91.30 91.40 3%„„ 1909———6. Ausländtſche. 4„„„ 84.12 84.1205 Arg.j. Gold⸗A. 1887———.— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.— 102.15/5% Ehineſen 1896 102.— 102.20 4 do. do.1909—.—%%„„ 1898 99.— 98.65 3 5 5 98.15 98.20% Japaner 97.85 97.60 3 f„ 1909——.Mepikaner äuß. 88/90 99.60 99.45 84.05 84.—3 Mexikaner innere——.— 4 Sbadlſche St. A. 1901 100.50 100.90 17 8„ 1908/09 101.65 101.60 85 bad. St.⸗Olabg)fl—.——.— 8 M. 94.— 94.— 68* 1900 92.— 92.— 8„„ 1904 92.— 92.— 8%„ 1907 91.70 92.— Abayr.⸗G..N. b. 1915 101.80 101.40 4„„„ 1918 101 40 101.35 34% do. u. Allg. Anl. 91.85 91.80 3 do. C..Obl. 83.50 83.50 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.50 100.50 91.75— 3 Heſſen von 1908 101.55 101.50 3 Haſſen 80.70 80,70 4 Cachſen 8 83.40 83.50 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.— 101.101 97.50 97 65 Bulgaren 3¾ italten. Rente 1½%6 Oeſt. Silberrente 41% Papierrent. Oeſterr. Goldreute 2 Portug. Serte 66.20 66.15 85„ III 67.65 67.75 %½ neue Ruſſen 1905 100.15 100.25 4 Ruſſen von 1880 91.80 91.50 4 ſpan. ausl. Rente—.— 4 Türken von 1903 87.10 „„ unf⸗ 94.20 Ungeer. Goldrente 95.10 4„ Kronenrente 91.90 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſcher 860 178 40 173.50 99.05 99.10 87 20 94.20 94.80 91.90 Türliſche 182.20 181.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 199 90 200.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 91.80 91.80 Eichbaum Maunheim 112.— 112.— Mh. Aktien⸗Brauerei 135.—135.— Parkakt. Zweibrücken 90 50 90.50 Weltzz. Sonne, Speyer 88.— 88.— Cementwerk Heidelog. 148.50 147.— Cemantfabr. Karlſtabt 129.—129.— Badiſche Anilinfabrik 477 50 478,.— Ch. Fabrik Griesheim 261.75 261.75 Farbwerke Höchſt 492. 490,50 Ver. chem. Fabrit Mh. 322— 322.— Chem. Werke Albert 477.— 474,50 Südd. Drahtind. Pih. 148.— 141.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 213.—213.— Acc. Böſe, Berlin——.— Clektr.⸗Geſ. Allgem. 265 75 267 25 — Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 128.50 128.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 134.50 148.— Lederwerk. St. Ingbert 81.20 81.20 Spicharz Lederwerke 104.— 104. Ludwigsh. Walzmühle 160.—160.— Adlerfahrradw.Kleyer 414.— 413,.30 Maſchinenfbr. Hilpert 83 50 83.50 Maſchinenfb. Badenia 200.— 200.— Dürrkopp——429.— Maſchinenf. Gritzner 242.10 241.— Mafch.⸗,Armatf.Klein——. Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabril vorm. Dürr& Co. 17.30 19.— Schnellpreſſenf. Frkth. 23.—281.25 Ver.deutſcher Oelfabr. 159.40 158.50 145.50 145.50 Lahnieyer 111 25 110.90 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.40 119.40 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 15./ 157.75 Seilinduſtrie Wolff 184.—134.— Rheiniſche 129 25 129..-B˙wollſp. Lampertsm 51 50 51.50 Siamens& Halske 237.25 227 50 Kammgarn Kaiſersl. 199.50 199.50 Gumi Peter 378.50320.Zellſtoffabr. Waldhof 261.50 261.50 Weyß u. Freytag 149.50 148.75 Bergwerksaklien. Bochumer Bergbau 229 25 929.— Buderus 107.20 107.46 Coneordia Bergb.⸗G.—.—. Deutſch. Luxemburg 201.50 202.— Eſchweiler Bergw. 187.— 187.— Friedrichshütte Bergb. 132. 132 Galſenkirchner 205.— 204.50 Aktien deutſcher und auslä Südd. Eiſenb.⸗G. 121.50 121.50 Hamburger Packet 140.25 140,1½ Norddeutſcher Lloyd 108./ 1087 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 157.% 157 7% Harpener Bergbau 189,½ 190 25 Taliw. Weſterregeln 214.50 214.50 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 101.50 101.50 höntx 222.— 222.— Br. Königs⸗u. Zaurah. 175./ 175.— Gewerkſch. Roßleben 117 00 117 00 udiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn— do. Meridionalbahn 133.—183.—. Baltimors und Ohio 106.—105.ù Deſt. Südbahn Lomb. 21..— 20.75 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Bfdb. 100.— 100. 4% Preuß. Pfandb.⸗ 46 f. N. B. Pfdbr.05 100.20 100 20 Bank unk, 1919 101.— 101.— 0% 1910 100.— 100.— 40% Pr. Pfdb. unt. 15 100,10 100.10 4% Pf-Hypeb. Pfob. 100.10 100.10 4% 17 100.10 100.10 8iſeeſ,„„ 92.40 92.30½„ 14 24.— 94.— 31½e% Pr. Bod.⸗r. 20 60 90.80„„ 12 91.30 91.30 40% nsd. Pſd.og 99.60 99.60 1, Maeſderg5 1% 9 Meinb. b.!- 18 0% 9940 99.60 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk⸗ 4% bv. v⸗oi Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 8 n unt. J0 100.40 100.40f Hoi, unkuündb. 13 „ 7 Pfſdbrw.08 40½ Rh. H. B. Pfb. 02 9 25 5 12 99.90 9.90%50. 8. 1597 199— 8 8%„ Pfbbyw. 6 1 1912 100, 100.— 8 80 u. 94 90.60 90.60 2 0 1917 100.20 100.— 51%% 90%6 91.60 91.60 4%„ 85 5 Gc,„ Gom.⸗Obl. 51 v ied * l,gal.10 100 50 100.800 ½ 4014 94.—.— 2%„ Com.-Obl. 11%n Pih..⸗8..0 21.— 51.— —— 87/1 91.50 91.50 4% R. W. B. C..10—.——-— .⸗Obl* Pf..9 Obl. 0 v. 5/8 91.50 91.50 W%. Pr⸗O.— 850%1 Ital. ſttl.g. G. B. 73.90 73.80 40 12.70 99.—— 48„ 14 100— 100.— Mannb. Verſ.-.-A, 690.— 690.— Banuk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Babiſche Bank 134.80 183.70 Berg u. Matallb. 117.—117— Barl. andel s⸗Geſ. 166.50 166.50 u. Disk.⸗B. 113.20 113 20 auk 180 25 180— 251 250.½ 145.— 145.— 107.20 107 20 185— 185 J¼ 156 ¾ 156 5 210.80 211.— ditv, 169.20 169.20 Deſterr.sUng Bank 131.30 131.20 Oeſt. Länderbank 126.— 125.20 Kredit⸗Anſtalt 209.8/ 208./ Pfälziſche Bank 101.40 101.40 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 197.60 197.80 Preuß. Hypothekub. 122.80 122 75 Deutſche Reichsbk. 143.50 143.— Mhein. Kreditbank 139.— 139 20 Rhein. Hpp.⸗B. M. 197.60 197.60 Schaaffg. Bankver. 143 50 142.— Südd. Bauk Nhm. 117.20 117.50 [Wiener Baukver. 187 /½ 187.— 128.—128,. furt a,., 28. Jul Südd. Diskont 117.75 117 80 Zant Ouomane 142.60.142 20 i. Fraditaktien 309.%, Otaronto⸗ „ Trauk Commandit 188.76, Darmſtädter 130.25, Dresduer Jau 156.50 Hau dolsgeſellſchaft 166.25 Deuiſche Bank 351.—, Staatab iou 157.½ Zemberden 20.75, Bochumer 229.— 178.—, Augarn 95.70. Teudönz⸗ itaktien ruhig. MNachsssſe, Ared 208.75, Disdenbo⸗Fommandit 185.1½ Skantban 157,½ Lumbarden 20,75. Jelſenliechen 204.75, Sauradüute Berliner Effektenbörſe. Berlin, 25. Juli.(Deviſennotierungen.) kurz Holland 169.30 169.35 viſta New⸗York 420.75 421.— „ Belgien 80.77 80.77 kurz Wien 85.07 85.07 „ London 20.425 20.42 lang Wien 84.45—.— „ Paris 81.12—.— kurz Petersburg—.——.— „ Italien 80.55 80.55 lang 85—.——.— „ Schweiz 81.— 80.95[kurz Warſchau———— Berlin, 26. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 209.25 209.½᷑] Laurahütte 175.75 175 ½ Disc.⸗Kommandit 185.— 185.% Phönix 221.50 222.½ Staatsbahn 157.½ 157.— Harpener 189.50 190.— Lombarden 21.— 20.%] Tend.: beh. Bochumer 229 12 229.25 Berlin, 26. Juli.(Schlußkurſe.) Wechſel London—.— 20.45] Reichsbank 143— 143.— Wechſel Paris—— 81.12Rbein. Ktreditbank 139 20 13940 4% Reichsanl. 102.— 102.—] Ruſſenbant 166 10 167.60 0% 5 909—.——.—Schaaffb. Bankv. 143.— 142 350% Reich anl. 93.20 93.20] Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.60 329ʃ0„ 1909—.——.— tkaatsbahn 157.25 157.— 40% Reichsauleihe 84.25 84.30 Lombarden 21.— 21.— 3% Conſols 10230 102 30 Baltimore u. Ohio 106.½ 105 50 8 0% 17 1909——7b Canada Pacißic 180.½% 179* 8 87%½. 93.20 93.20 Hamburg Packet 140 50 140 40 3½%„ 1909—.——.— Nordd. Lloyd 109 20 108 90 8 6% 5 84.20 84.20] Bochumer 228 75 229.50 40% Bad. v. 194—.——.— Deutſch⸗Fuxembg. 201.25 201 50 %,„„ 1908/9 101.40 101.50 Dortmunder 90.25 90 25 37 conv.—.——.—Gelſenkirchner 204.50 2045 3%„ 1902/07—.— 91.80 Harpener 189 50 190% 3½%% Bayern 92— 90.90 Laurahütte 175.— 175.50 37% eſe Heſſen 91 50 91.50 Phönix 222.20 222 50 30% Heſſen—. 80.80 Weſteregeln 214— 214.— 30% Sachſen 83.40 83 30 Allg. Elektr.⸗Geſ. 265.— 267.70 4½ Japaner 1905 97.90 97.50 Anilin 479.— 477.50 4 Italiener—.——.—Anilin Treptow 388 70 367.20 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.40 92 40 Brown Boveri 128 40 168.— %% Bagdadbahn 85.75 86.75 Chem. Albert 477.— 474 50 Oeſter. Kreditaktien 206 25 209 25] D. Steinzeugwerte 239— 239— Berl. Handels⸗Geſ. 166.50 166.50 Elberf. Farben 488 70 488.— Darmſtädter Bant 160. 130.½ J Celluloſe Koſtheim 207— 208.— Deutſch⸗Aſtat. Bant 145.— 144.—Rüttgerswerken 185 20 185.— Deutſche Bant 251.25 251.¾ Tonwaren Wiesloch 107 20 107 20 Disc.⸗Kommandit 185 25 185.25 Wf. Draht. Langend, 217.60 216 70 Dresdner Bank 156.¾ 156,½ Zellſtoff Waldhof 260.70 260.90 Privatdiskont 3% (Telegr.) Nachbörſe. 209,25 209,% J Staatsbahn 185.% 185.%]Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 25. Juli. Anfangskurſe. W. Berlin, 26. Juli. Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 157.25 157.— 20.70 20.¾ 3 q% Rente 97.27 97.30] Debeers 433.— 410.— Spanier 94.85 94.70] Eaſtrand 132.——— Tüͤrk. Looſe—.——.— Goldfteld 152.— 147.— Banque Ottomane 698.ä——.— Randmines 222.— 218.— Rio Tinto 1665 1666 Londoner Effektenbörſe. London, 28. Juli.(Telegr.) Anfangsturſe der Effettenbörſe. %/ Conſols 81— 812f[ Moddersfontein 11˙5²6 115 3 Reichsanleihe 831% 83½ Premier 8— 7% 4 Argentinier 91— 91—Randmines 8% 88ſ½8 4 Italiener 103— 103— Atchiſon comp. 99— 96— 4 Japaner 94/ 94—Canadian 186¼ 185 ½ 8 Mexikaner 35½ 35 ½% Baltimore 110½ 110— 4 Spanier 93 ½% 93— Chikago Milwaukee 123 ½ 122½ Ottomanbank 17¼ 177%/] Denvers com. 28½ 27— Amalgamated 60%½ 60½ Erie 22¼ 227½ Anacondas 7% 75¾8] Grand TrunkIII pref, 44½% 44½ Rio Tinto 65% 64%„„ ord. 25% 25% Cantral Mining 161½% 16—Louisville 144½ 142½ Chartered 2810 27½ Miſſouri Kanſas 30%½ 29— De Beors 16¾ 26%/ Ontario— 41˙% Gaſtrand%½% 5½ Southern Pageifie 111˙ 110— Geduld 2½% 2— Union com, 162— 160% Goldfields 51˙% 5½½ Steels com. 67¾ 67— Jagersfontein 813%80 Tend. ſchwach. Wiener Vörſe. Wien, 26. Juli. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 668.50 667.—Oeſt. Kronenrente 94.75 94.75 Länderbank 502.— 500.70„ Papierrente 97.75 97.70 Wiener Bankverein 546 50 545 50 Silberrente 97.70 97.65 Staatsbahn 787.30 734.50 Ungar. Goldrente 113.15 112.80 Lombarden 108.50 107.50„ Kronenrente 9195 92.05 Marknoten 114.44 117.43 Alpine Montan 788.,20 736.— Wechſel Paris 95.27 95.26 Tend.: willig. 5 Wien, 26. Juli, Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 667.70 666,20 Buſchtehrad. B. 951.— 950.— Oeſterreich⸗Ungarn 1738 1740 Oeſterr. Papierrente 97.75 97.70 Bau u. Betr..⸗G.——„ Silberrente 97.70 97.65 Unionbank 618.— 616.— 5 Goldrente 116.25 116.15 Ungar. Kredit 844.— 845.— Ungar. Goldrente 113.10 112.80 Wiener Bankverein 546.— 545.— Kronenrente 91.95 92.— Länderbank 502.— 501.— Wch. Frankf. viſta 117.43 117.40 Türk. Loſe 257.— 257.—„ London„ 240.12 240.07 Alpine 737.— 786.—']„ Paris 95.26 95.27 Tabakaktien————,„ Amſterd.„ 199.15 199.05 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.07 19.07 Holzverkohlung 2560 2560] Marknoten 117.43 117.40 Staatsbahn 736.— 735.— Ultimo⸗Noten 117.46 117.45 Lombarden 107.50 107.20 Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 26. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2 26. 25. 26. Weſzen per Juli 217.25 218.50 Mais per Juli—.—. „ Sept. 200.75 201 75„ Auguſt——.— „ Okt. 200.75 201.75„ Sept—.——. Roggen per Juli—— 150.— 8 5——.— „ Sept. 153.50 153.50] Rüböl per Okt. 58 690 583.50 „ Okt. 155.25 155.25„ Dez. 5210 52.— „Dezbr.———.— 5 8—— Hafer per Julti—.— 154.75 Spiritus 70er locko———.— „Sept. 153.25—.—Weizenmehl 28.50 28.50 —.——.— Roggenmehl 20.60 20.60 TLiverpooler Börſe. Ziverpool, 26. Jult.(Anfangskurſe.) 25. 26. Weizen per Juli 779 4 feſt 719/ ſtetig *„Okt. 710. 7110 ½ 8 Mais per Jult— ruhig— ruhig ——— pre Sept. Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 25. Juli 1910. Witterung und Temperatur waren in dieſer Berichtsperiodr 48. bis 28. Juli) perxänderlich und verzögerten neuerdings die nun begonnenen Erntearbeiten. Trotz der von verſchiedenen Seiten ein⸗ getroffenen Klagen über Beſchädigungen wird jedoch der Anſicht Ausdruck gegeben, daß bei Eintritt günſtigerer Witterung eine Beſſerung der jetzigen Ernte⸗Schätzungen nicht ausgeſchlofſen iſt. Es wird indeſſen nicht nur in Deutſchland, ſondern auch und zwar in verſtärktem Maße in Frankreich der Befürchtung über umfang⸗ reiche Ernteſchäden und erhebliche Mindererträge betont, wogegen der Oſten Europas, insbeſondere Ungarn, Rumänien und Bul⸗ garien, von ſehr guten Ernten im Weizen berichten. Die maß⸗ gebenden Plätze des Weltmarktes haben indeſſen ihre Preiserhöh⸗ ungen fortgeſetzt und ſie werden in dieſer Bewegung von den Iap⸗ pen Beſtänden und den abnehmenden Verladungen einerſeits ſo⸗ wie von der regen Nachfrage insbeſondere Englands andererſeits, geſtützt. In der Hauptſache treffen dieſe Faktoren auch für die Preisbildung der deutſchen Märkte, welche ſich naturgemäß der Aufwärtsbewegung anſchließen mußten, zu, doch zeigte der Wochen⸗ ſchluß etwas ruhigere Stimmung. Von den füddeutſchen Getreide⸗Wochenmärkten ſind etwas mehr Zufuhren gemeldet, welche indeſſen raſch und zu guten Prei⸗ ſen aufgenommen wurden. Auf heutiger, wiederum gut beſuchter, Börſe waren die Um⸗ ſätze hauptſächlich dem laufenden Bedarf in Brotgetreide und Fut⸗ termitteln gewidmet. In Reps konnte ſich auch diesmal noch kein Geſchäft entwickeln, weil, wie ſchon jüngſt erwähnt, der feuchte Zuſtand der Ware die Konſumenten zur Zurückhaltung veranlaßt. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stutt ö nach Qualität und 5„ Weizen württemb. M.—.———.—, fränkiſcher M.— bayriſcher M. 23.——23.50, niederbayriſcher nominell M.—. 5 Rumänier M.—.———.—, Ulka M. 23.75—24.25, Saxonska Mark 23.75—24.25, Azima M. 23.75—24.25, Walla⸗Walla M—— Laplata, neu M. 23.25—24.25, Amerikaner M.—..—.— Ned⸗ 1 885 M.—.———.—, Californier M.—.—.— Auſtralier 5 M. Dinkel M.—.— oggen württemb. M.—.——.—, Ro bayriſcher M.—.— bis 55 Roagen ruſſiſcher M.— Aaber d herſte württemberg. M.—.——.—.—, Gerſte Pfäfzer nominell M.—.——.—, Gerſte bayr ſche M.————.—, Gerſte Tauber M.—.——.—.—, Gerſte Elſäſſer M.—.———.— Gerſte ungariſche nominell M—.——.—, Gerſte Moldau M.—.——.— Gerſte Anatolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.—.— Futtergerſte, ruſſ. M. 13.5014.—. Hafer württ. M. 15.25—16.25, Mais Laplata M. 16.50—17.— Mais Mixed M.—.———.—, Mais Pellow M.—.——.—. Mais ruſſiſch M.—.——.—, Mais Donau M. 16.50—17.—, Kohlreps Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 34.——835.—. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl 90 0 M. 34——85.— Mehl Nr. 1 M. 33.——34.—, Mehl 2 M. 32.——33.—, Mehl Nr. 8 M. 30 50—31.50, Mehl Nr. 4 M. 27.——28.—. Kleie M..— bis Mk..50(ohne Sack). Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele ramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 86 und 163? 26. Juli 1910. Proviſionsfrei! Ber⸗ präufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer unter Vorbehalt: 0% 00 22aa.˖·....CCC7c7c7c˙c˙——VB——————— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 10⁰0 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— 5 5 Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 155— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64— Bürgerbräu, Ludwigshafen 238— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch——— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 175⁵— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1923fr Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriren 238— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 109 7 Filterfabrit Enzinger, Worms— 179 link, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim— errenmühle vorm. Genz. Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G. München— 1243fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 93 Jindes Eismaſchinen— 1 Neckarſulmer Fahrradwerke 140—5 Pacific Phosphate Shares ex Right—.6— 10** ljunge 227 8. 8— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 111 öfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannhem— 149 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106—— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim Stamm— 953fr Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 117 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Braubrei⸗Einrichtungen 114— Unionbrauerei Karlsruhe— 40;fr Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 103 Vita Lebensvperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 5655— Raſtatt 90— Waldhol, Bahngeſellſchaft— 10⁰⁰ Berantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöufelber für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher. für ben Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Berlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. B. H. Direktor: J..: Julius Weber. Wochen kostenlos zur Probe Elektrische Zügeleisen Stromkosten del Crattert-—2 big. pro Stunde. bel Lichttarif 12—16 Pig, pro Stunde, f Besonders im Sommer 2275 unentbehrlich für die Hausfrau. STOTZ& Oie. Elektrlzitäts-Qesellschaft mit beschr. Haftung 0 4, 8/9. Telephon 662 und 2032. 0 4, 8/9. eeeeeeeeeeeee 2. Sonntag im Auguſt in ſteigert: b) für Waldhof am gleichen gebotsvordrucke Mannheim, den 26. Juli 1910 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Belanntmachung. Nr. 32190 JI. Für die am Käfertal und Waldhof und am 4. Sonntag gleichen Monats in Neckarau ſtattfindenden Kirchweihen werden die Plätze zur Aufſtellung von Karuſſels⸗ Schau⸗ und Verkaufsbuden an Ort und Stelle wie folgt ver⸗ 252 a) für Käfertal am Diens⸗ tag, 2. Auguſt, vor⸗ mittags 3 Uhr; Tage vorm. 9½ Uhr, Atzelhof beginnend und an⸗ ſchließend Luzenberg; e) für Neckarau am gleichen Tag nachmittags 3uhr. Die Steigerungsbetreffniſſe ſind unmittelbar nach dem Zu⸗ ſchlage zu bezahlen. Mannheim, 20. Juli 1910, Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. ieß. Sch Vergebung vn Kanaliſations-Arheiten. Die am öſtlichen Hafen⸗ becken des Rheinauhafens errichtete Lagerhalle ſoll kanaliſiert werden. Dieſe Arbeiten werden hiermit nach der Verordnung des Großh. Miniſteriums der Finauzen vom 3. Januar 1907 öffentlich ausgeſchrieben Die Zeichnung, das Be⸗ dingnisheft und die Ange⸗ botsvordrucke, die nicht nach auswärts verſandt werden, liegen auf unſerm Hochbau⸗ burenu, Große Merzelſtraße Nr. 7, 1. Stock links, wäh⸗ rend der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden auf, wo auch die An⸗ zum Ein⸗ ſetzen der Einzelpreiſe koſtenfret erhoben werden 5 en. Die Angebote ſind ſpäte⸗ ſtens bei der öffentlichen Verdingungsverhandlung am 5. Auguſt 1910, vormit⸗ tags 11 Uhr verſchloſſen, portofret und mit der Auf⸗ ſchrift„Lagerhalle im Rheinauhafen“ verſehen, bei uns einzureichen. Zuſchlags⸗ friſt 8 Tage. 9191 Maunheim, 2. Juli 1910. Gr. Bahnbauinſpektion. iehrmidchen Ouffentliche Verſteigerung. Mittwoch, 27. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr, werde ich in G 4, 8 hier gem. § 410 H. G. B. gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 1 pol. Bettſtelle u. Patent⸗ roſt dazu, 2 pol. zweit. Klei⸗ ſchränke, 2 Waſchkommode m. Marmorplatten, 2 Nachttiſche m. Marmorplatten, 1 poliert. Tiſch u. 1 Divan. 52457 Mannheim, 26. Juli 1910. Füger, Gerichtsvollzieher. 9 17 85 Offfentliche Verſteigerung. Donnerstag, 28. Juli 1910, mittags 12 Uhr, werde ich im Auftrage nach § 373.⸗G.⸗B. im Börſen⸗ lokalehier öffentlich verſteigern: 10 Sack Weizenmehl Nr. 4, Fabrikat PfälziſchenMühlen⸗ werke, frei Waggon Mühle hier, incl. Sack gegen Caſſe abzgl. 1% Sconto. 52450 Mannhbeim, 26. Juli 1910. Stöck, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verſteigerung. Donnerstag, 28. Juli 1910 mittags 12 Uhr werde ich im Börſenlokal hier gemäß 8 373.⸗G.⸗B. und auf Koſten den es angeht, öffentlich verſteigern: 350 Sack Weizenmehl(Fa⸗ brikat: Plange, Düſſeldorf). Näheres im Termin. 52456 Mannheim, 26. Juli 1910. Füger, Gerlchtsvollzieher. Zwangs⸗Jerſteigerung. Mittwoch, 27. Juli 1910 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal G 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 52455 Möbel und Sonſtiges. Maunheim, 26. Juli 1910. Füger, Gerichtsvollzieher Zwangs⸗Berſteigerung. Mittwoch, 27. Juli 1910, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal O 4,5 hier im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern:(52449 3 Faß Wein, zuſammen 336 Liter, und verſchiedene Möbel. Ferner beſtimmt: liche Arbeit wird garantiert. 9199 1 14, Telephon — Von der Reise zurück Frau d. Aron-Kallner Amerikan-Dental-Surgeon 10. 38085. 2 Geldverkehr Mk. 32 000 ſofort in II. Hypotheken anzulegen. Kaufe evtl. auch gute Reſtkaufſchillinge. Offerten unter Nr. 34812 an die Exp. ds. Blattes. Versilberte zur Jean Kirieg JUu.Welier 0 5, 6 eine Treppe hoch O 5 6 Gold- u. Silberwaren. Grosse Auswahl. Eigene Werkstätte S— Reparatur für Gold-u. Silberwaren, Bestecke, Tafelgeräte ete- illigste Preise- Aufertigung, Umänderung und Schmucksachen ete. 9208 Ouſ⸗Verſteigerung. Donnerstag, 23. Juli 1910, vormittags 9 Uhr, verſteigern wir an Ort u. Stelle auf der früheren Gemarkun Neckarau einige Loſe Frühobſt offentlich an den Meiſtbletenden. Zuſammenkunft an der Schindt⸗ lautwieſe. 25⁴ Mannheim, 20. Juli 1910 Stäbt. Gutsverwaltung: Krebs. 2* Annoncen-Annakms füt alle 20l- 7 tungen u. oltsoariften der Welt 8 5Mannheim fn 28. e + Vermischtes Zum Waſchen und Bügeln wird angenommen. Für pünkt⸗ Frau Bögel, Traitteurſtr. 10 „Poſtkarte genügt. 52258 Probieren Sie einmal einen Aabb Taderhaer — Geſucht— wird für ein erſtklaſſiges Alittamaten„Reſtauraut eine tüchtige Kraft als Geſchäftsführer gegen feſtes Gehalt. 6753 Neflektanten wollen ſich unt Angabe der Höhe ihrer Be⸗ teiligung ſchriftlich u. G 941 an Haasenstein& Vogler, .-G. Frankfurt a. H. melden. — Martglsute esuent! In der Nähe der Lanz'ſchen Fabrik iſt neneröffnete Wirt⸗ ſchaft in Zapf zu vergeben. Offerten unter 4. 935 an Haaſenſtein& Vogler, Er ist für alle, die eine schöne .,G., Maunheim. 6746 flotte moderne Schrift schrei- A e Lanisbe. »Ein Kind Mädchen) eg. gegen eine ſichere Vergütung Heirat ſchöne Erſcheinung, häuslich, Iinge dehhce Dane Comptoirſſtin, Teilhaber mit—10 Mille für hochlukrative, riſikoloſe Sache(Nachnahme⸗ Verſandt⸗Geſchäft) geſucht. Nur Selbſtreflekt. belieben Off. unter Nr. 34 824 an die Exped. d. Bl. einzureichen. 2 2 gebr. Herde u. gebr. Waſchmaſchine zu verkaufen. 34803 L 12, 14, Hof. Eine gut erhaltene Salongarnitur verſchiedene Polſtermöbel, Vorhänge, Stores und Nippesſachen, billig zu verk. 7, 27, 1. Stock. Werktags von 10—1 Uhr u. —4 Uhr. 52394 2 gut erhaltene Fenſter mit Rollüäden zu ver⸗ kaufen. 52452 Rheinauſtraße 6. vertraut mit allen Comp⸗ toirarbeiten und Stenographie, flott arbeitend, für ein hieſiges Engrosgeſchäft geſucht. Detaillierte Offerten unter Nr. 52451 an die Expedition dieſes Blaltes. 5 Aihfihe 2. Tallenarbeikrit d 2. Rofarbeitein auf jetzt oder Sept. ür dauernd geſucht,. Näh Frau Schober, N 3, 2a. 52459 Ein ordentl. Mädchen für einſachen Haushalt auf 1. Auguſt geſucht. 52454 N 7, I. 4. Stock. falan Suchen. M ädchen ſucht Monatsarbeit. Briefe unter Nr. 34811 an die Expedition ds. Bl. 4 aus gute Juuges Mädhen Fanlte kaufmänn. ausgebildet in der höher. Handelsſchule ſucht Stell. auf Büro od. auch in Familie. Offerten unter Nr. 52402 an die Expedition d. Bl. Mietgesnehe Per 1. Auguſt ein freundl. möbl. Zim. f. fg. Herrn in gutem Hauſe, Nähe d. Rhein⸗ brücke. Off. m. Ang. d. Preiſes u. Läge u. Nr. 34810 a. d. Exp. Schöne—3 Zimmer⸗ wohnung, womöglich mit Bad, Balkon in ruhiger Lage! nahe Hauptbahnhof geſucht Lindenhof ausgeſchl. Offert. unt. Nr. 34589 an die Exp Laden.] Bäckerei ſofort zu vermieten. Näheres 34820 8 4, 10, 2. St. If8. Aheinauſtr. 6 am Laben Gontardpl. mit hellem Arbeitsraum mit oder ohne Wohnung zu verm. 19440 Bureaux. Bureau. Mehrere Räumlichleiten, ſehr geeignet für Bureauzwecke, p. ſofort zu verm. Näheres 19441 7. 38 im Bureau Magazine pö. 20 MHagaein 5 5. 20 allen Zwecken dienend, 3 Böden mit je ca. 55 qm mit Burean Pt. ſofort od. ſpäter ganz od. ge⸗ teilt zu verm. WM. Marum, Tel. 7009, 7001, 7002, 19443 Schön. hell. Magazin, 2ſtöck., m. Kell., Toreinfahrt, Schie⸗ nengleis ev. auch m. Bureau a. 1. Okt. ev. auch ſpät. z. v. Frauz Sohr, Augartenſtr. 69, Telephon 4546. 34718 2 Sout.⸗Lager zu um ones Näh. daſ. Eliſabethſtr. 5, IV I. Keller 1 chmmngen.J 7, 37 4 Zimmer u. Küche per ſof. zu vermieten. Näheres 19142 2, 38, Burkan. Holzſtraße 3 3 Zimmer, Küche per 1. Okt. zu vermieten. 34814 Oststadlt Eckhauten Olts Beckfur. 4 u. 10. Neubauten. Elegante 5 Zimmer⸗ wohnungen mit Bad und Zubehör, Fremdenzimmer ꝛc. ver 1. Oktober zu vermieten. Preis von? 1500 auf⸗ wärts. 18695 Bureau M 2, II, Telephon 1326. Waldparkstr. 8 ſchöne 3 Zimmerwohng. mit Bav u. Speiſekam. zu verm. 19438 Näh. bei Hertn Flachs, 4. St. JZimm. n. Rüche zrerer⸗ Näh. 8 4, 17, part. 19445 Mödl- Znmer- 0 1 1 4 2 Trepp., ſchön mbl. 9 großes Zimmer an beſſeren Herrn zu verm. 34810 N2 3 Tr.,gut mbl. Zim. 9 ſofort zu vrm. 545 5 6 1 8. Stock, 2 ſchön 3 möblierte Zimmer mit Piano u. Schreibtiſch zu v. ev. auch tageweiſe. 19439 Emil Heckelſtr. 10, 2 Tr. (am Waldparb) fein möbl. Bal⸗ konzimmer zu verm. 34821 ag fbenteng 0 6, 4, Privat-Penslon köunen noch einige Herren aneen Mittag- u. Abendtiſch erhalt. 1017 1 12 8 2 Treppen, empffehlt 5 0 gut bürgerl. Mittag u. Abendtiſch für beſſ. Herren u. Damen, 19304 81.46 5 Tr., aul. Ifrdel. Mittag⸗ u. Abend⸗ .20 tiſch. Sindenhof. Dr. B. Hteber, Oberamtmann Beutel als Vertreter der Zen⸗ der 1911 in Kopenhagen ſtattfindet, einlud. Lehrfräulein mit Schulbildung per ſdfort geſucht. Offerten unter Nr. 52453 an die Exn. erb. 1 Kieferſtoßkarre und 1 Kellerſeil. Mannheim, 26. Juli 1910. Gerichisvollzieher. 10. Deuiſcher + *Stuttgart, 24. Juli. tSchluß.) Schon von ½12 Uhr an füllte ſich der Jeſtſaal der Liede halle, indem um 12 Uhr die frierliche Eröffnung des Stenographentages zu Gegenwart zahlreicher Vertreter der ſtaatlichen und ſtädliſchen Behörden ſtattfand, unter ihnen Oberſtudienrat Dr. Haas als Vertreter des Kultusminiſterſums, Generalleutnant Frhr. von Soden, Generalleutnant von Scharpff, Regierungsdirektor tralſtelle für Handel und Gewerbe, Prof. Huber als Vertreter des Gewerbeoberſchulrates, Gemeinderat Dr. Zudwig als Vertreter der Stadtverwaltung, Geheimer Kommerzienrat v. Widen mann Vertreter der Stuttgarter Handelskammer, ein Vertreter des Kri tniſteriums und andere. Nach einem Orgelvortrag, ſowie einem Chor des Geſangvereins Gutenberg eröffnete der Bundes⸗ Vorſitzende Prof. Pfaff, ſtürmiſch begrüßt, den Stenographentag. Er berief als weitere Vorfitzende Baurat Hofacker und Bezirks⸗ ſchulinſpektor Jahn⸗Wien. Der Redner dankte dann für die Uebernahme des Protektorats durch den König und betonte, daß die Stenographenvereine nicht nur Pflegſtätten des ſtenographiſchen. Lebens, ſondern auch Heimſtätten des deutſchen Idealismus ſeien, dem Kulturfortſchritt dienten und ihre Mitglieder geſchickt machten für den vaterländiſchen Dienſt. Er ſchlug dann die Abſendung von Huldigungstelegrammen an den Kaiſer, den König von Württemberg, den Kaiſer von Oeſterreich, den Prinzregenten von Bayern, den König don Sachſen und den Großherzog von Sachſen⸗ Weimar vor, womit ſich die Verſammlung unter ſtürmiſchem Bei⸗ feull einverſtanden erklärte. Schließlich begrüßte er die Ehrengäſte, beſonders die Vertreter der Regierungen von Oeſterreich, Bayern, Sachſen und Sachſen⸗Weimar. Oberſtudienrat Dr. Haas hieß im Namen und im Auftrag der K. Württ. Staatsregierung die An⸗ weſenden herzlich willkommen. Die Unterrichtsverwaltung nehme in dem Kampf der Syſteme wie bisher einen abſolut neu⸗ tralen Standpunkt ein und werde davon nicht abgehen, bis in der Frage der deutſchen Einheitsſtenographie eine Entſcheidung erfolgt ſei. Nach den befriedigenden Ergebniſſen der Konferenz von Regierungsvertretern, die im vorigen Monat in Berlin ver⸗ ſammelt waren, ſei zu hoffen, daß dieſe äußerſt wichtige und er⸗ ſtrebenswerte Einigung diesmal glücklich erreicht werde. Die Gabelsbergerſche Schule könne mit wohlberechtigter Befriedigung auf ihre 70jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückſchauen. Möge der Stenographentag für den Fortſchritt der Stenographie von hervor⸗ ragender Bedeutung ſein.(Beifall.) Regierungsrat Schilling begrüßte namens des öſterreichiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts, Geiſtlicher Rat Prof. Alteneder⸗München namens der K. Bayeriſchen Regierung und des Kgl. Bayeriſchen Steno⸗ graphiſchen Inſtituts, Oberregierungsrat Prof. Dr. Clemens namens der Kgl. Sächſiſchen Regierung den Stenographentag. Alle drei Redner betonten unter dem lebhaften Beifall der Verſammlung⸗ daß in ihren Ländern die Einheitsſtenographie beretts durch das Gabelsbergerſche Syſtem eingeführt ſei. Ferner ſprachen Oberſchulrat Dr. Krumbholz als Vertreter der Großherzog⸗ lichen Regierung von Sachſen⸗Weimar, Gemeinderat Dr. Ludwig als Vertreter der Stadt Stuttgart, Geh. Kommerzienrat v. Wi⸗ denmann als Vextreter der Stuttgarter Handelskammer, Bureauchef Bayer⸗Kopenhagen als Autor der Uebertragung des Gabelsbergerſchen Syſtems in das Däniſche, der zugleich die Ver⸗ ſammelten zur Teilnahme am 5. internationalen Stenographentag, und größte Verſchwiegenheit zu erziehen. Oggersheim(Pfalz) Poſtl graphentag Gabels⸗ Bundesvorſitzender wünſcht ſich mit geb. gutſit. Herrn, d. an der Gründ. ein Reixliches ordll. 84821 ſucht Mongtsſtelle Wallſtadtſtr. agernd 70. Oberrealſchuldirektor Dr. Gaſter hielt nunmehr den —eſtvortrag über die deutſche Einheitsſtenographie. Der Redner, der zu Pfingſten 1901 zum erſten Male eine Zu⸗ hatte, behandelte zunächſt die Stellung der einzelnen deutſchen Bundesregierungen gegenüber der Stenographie. jetzigen Führers der Schule Gabelsberger, Prof. Pfaff⸗Darmſtadt, durch Verhandlungen ziviſchen den verſchiedenen ſtenographiſchen Shſtemen zu einem einheitlichen Syſtem zu gelangen, wobei frei⸗ lich von allen Seiten Opfer zu bringen wären, wird jetzt von Preußen gefördert, das Hauptverdienſt fällt freilich dem Reichsamt des Innern zu, das ſchon die erſte amtliche Konferenz von Ver⸗ Berlin veranſtaltete. Als Ergebnis der Konferenz kann feſtgeſtellt werden, daß es der feſte Wille der Regierungen iſt, die Schaffung einer deutſchen Einheitsſtenographie kräftig zu unterſtützen, ſo daß man die Hoffnung hegen kann, daß das Stadium unfruchtbarer wiß ein Machtwort ſprechen, um dem Syſtemkampf, der gexade auch auf bie Jugend erzieheriſch höchſt ungünſtig einwirkt, ein Ende zu machen. Schon heute kann mit aller Beſtimmtheit ausgeſprochen werden, daß die Frage der Einheitsſtenographie gelöſt werden wird und daß in dieſer Ginheitsſtenographie Gahels⸗ bergers Schöpfung weiterleben wird. Das Syſtent Gabelsberger, das von mehreren Millionen praktiſch ausgeübt wird, iſt bei weitem das verbreitetſte aller Stenographieſhſteme. Es iſt amtlich in den Unterrichtsplan von acht deutſchen Bundes⸗ ſtaaten ſowie Oeſterreich⸗Ungarns bereits eingeführt, ſo daß es unmöglich iſt, den Plan einer deutſchen Einheitsſtenographie ohne die geniale Schöpfung Gabelsbergers zu berwirklichen. Daher müſſen gerade die Vertreter dieſes Syſtems mit aller Gnergie dieſen Plan weiter verfolgen, auch wenn es gilt, Opfer zu bringen. Sollte aber die Verſtändigung zwiſchen den verſchiedenen ſteno⸗ graphiſchen Schulen ſich als unausführbar erweiſen, ſo kann man folgerichtig nur an das Syſtem Gabelsberger als Einheitsſteno⸗ Bewährung im amtlichen Schulunterricht ſeine Brauchbarkeit ſeit Jahrzehnten erwieſen hat. Ohne Gabelsberger iſt die deutſche Einheitsſtenographie unmöglich. übergas der Vorſitzende des Braunſchweigiſchen Verbandes, Eiſen⸗ bahnſekretär Leue, dem Bundesvorſitzenden Prof. Pfaff inter Hervorhebung ſeiner unvergeßlichen, hervorragenden Verdienſte Denkmals Gabelsbergers in München. Prof. Pfaff dankte gerührt, Gutenberg die impoſante Feier ſchloß. helm II. von Württemberg, gerichtete Huldigungstere⸗ gramm ging aus Schloß Friedrichshafen an den Bundesvorſitzen⸗ den folgende Antwort ein: 5 „Seine Königliche Majeſtät laſſen den zum IX. Deutſchen die dargebrachte Huldigung freundlichſt danken und der Ver⸗ Prof. Pfaff dankte für die Begrüßungen und teilte mit, daß in⸗ folge der ungeheuren Ausdehnung des Wettſchreibens, die auf nach⸗ welches gute Zeugniſſe beſitzt 212 qm groß, für jed. Betrieb ſammenkunft der führenden Perſönlichkejten der ſtenographiſchen. Schulen Gabelsberger und Stolze⸗Schrey in Dresden veranlaßt Der Plan des tretern der größeren deutſchen Bundesſtaaten und Oeſterreich in. Streitigkeiten überwunden iſt. Sollten die einzelnen Stenographte⸗ ſchulen ſich nicht gutwillig einigen, ſo werden die Regierungen ge⸗ graphie denken, da dieſes Syſtem zu verbreitet iſt und durch ſeine Nach der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Feſtrede als Ghrengabe des Bundes eine ſilberne Reproduktion des 1755 worauf mit einem nochmaligen Liedervortrag des Geſangvereins Auf das an den Protektor des Stenographentags, König Wil⸗ Stenographentag Gabelsberger verſammelten Stenographen für 5 Penſion Schmidt, Rhein⸗ dammſtr. 43, zwei ſch. möbl. Möchen P6, 20, ſcöner Keller, geeignet, zu verm. 19444 M. Marum, Tel. 7000 u. 7002 für Klavier. 44823 Qus dem Groſcherzogtum. .C. Bruchſal, 35. Juli. Am Sonntag vormittag wolkte eine Frau aus Oberöwisheim zu ihrer Entbindung au ärztlichen Rat nach Heidelberg fahren, als ſie von dem„freu⸗ digen“ Ereignis ſchon bei Einfahrt des Zuges auf deur Bahn⸗ ſteig überraſcht wurde. Bahnperſonal leiſtete der Frau die nötige .O. Muggenſtur m, 25. Juli. Dieſer Ta herbeiführten. .C. Oberharmersbach, 25. Juli. Der katholiſche Pfarrer Grabherr iſt am 23. ds. Mts. in Lüſtenau ge⸗ ſtorben. Er iſt anno 1858 geboren, ſtudierte in Brixen, diente als Freiwilliger bei den Kaiſerjägern und wurde nach Abfſol⸗ vierung des geiſtl. Seminars 1884 zum Prieſter geweiht. Nach kurzer Betätigung in der Seelſorge übernahm er die Leikung des„Vorarlberger Volksblattes“. Infolge unangenehmer Kon⸗ flikte legte er dieſes Amt nieder und trat in den badiſchen Kirchen⸗ dienſt, wirkte in Hauſenvorwald, Döggingen, Neuſtadt und ſeit 1894 als Pfarrer in Oberharmersbach.„„„„ 10 Vom Büchertiſch. 1 Praktiſcher Leitfaden für die Anzucht und Pflege der Kakteen u Phyllokakteen von W. O. Rother. Zweite ngee ee Auflage. Mit 88 Abbildungen im Text. Frankfurt a.., Verlag von Tro⸗ witzſch K Sohn. In Leinen gebunden ½.— Dieſer vom praktiſchen Standpunkt bearbeitete Leitfaden iſt gleich bei ſein⸗ erſton Erſcheinen von der Fachpreſſe als bahnbrechend Kakteenzucht bezeichnet worden. Das Buch verfolgt einen d 9 Zweckt einmal der Kakteenliebhaberei neue Freuude zu 8 zum andern die Kakteenfreunde mit gutem Rat in der ege nicht immer leicht zu behandelnden Gewächſe zu unterſtützen 5 3jähr, Praxis! Mannheim Zjähr. Praxis! n Nervenschwäche Jervenzerrüttungen, Schwächezustände, Blasen- und Ge- schleehtskrankheiten; sowle Gicht, Rheumatismus, Ichias, Muskelschwund, Hysterie, Neuralglen, Haarkrank: helten, Flechten, Beingeschwüre ete., auch alte u. schwere Fülle, behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung arzneilos durch Natur- u. elektr. Liehtheilverfahren giftfrele Krünterkuren und Elektrotherapie. 5 25 Fant ene Direktor Hoh. Schäfer Lichtheil-Institut„Elektron“ nur N 3, 3 gegenüber dem Restaurant zum„Wilden Mann“* DHSAA. 59084 Sprechstunden: täglioh von—12 und—9 Uhr abends. Sonntags von—12 Uhr. Wunderbare Erſolge. Fe underte Dankschreiben Damenbedienung durch Frau Rosa Schäfer 5 Zivile Preise. Prospekts gratis. Tel. 4320. Erstes, grösstes und bsdeutendstes Institut am Platze. anſtaltung beſten Erfolg wünſchen. gez. Gültlingen.“ 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, den 26. Juſi 1910 8 After Ilm Hinblick auf die bedeutenden geschäftlichen VDeränderungen, habe ich für die nächsten Wochen die Dreise pieler Saison⸗Hrfikel Sardinen, Störes, Keinen, Teppiche, Eäufer, Einoleum wesenflich herahgesetzt. Daß meine Kundſchaft bel dieier Selegennleit ganz besondere Vorfelle genießt, verbürgt der gute alte Ruf der Firma. Zahn-Atelier Kardola Rubin F.,6 Telephon 4716. P6. Dauerhaſteste, weisse und bunte Abwaschbare 8874 Zephyr-Wäsche Vorhemden, Kragen und Manschetten). Leicht zu reinigen. Von Leinenwäsche nicht zu unterscheiden. D 18 Georg Hoffmann O, 13 (Badischöe Sauerstoff-Merke Schenkenzell,.m. b.., 9801 *2 Hefern jedes Nunntum Sauerstoff. Uborg Schumann, Schunmacper, Tattersallstr.20 Anfertigung nach Mass unter Garantie für tadellosen Sitz. Spezialität: Plattfussstiefel. Reparaturen jeder Art schnell und billig. 103 Kinmmmun eeeeehN* Hununmmmin IIILEIII IIII 11 inne. IIIIIIIIIIIII Il In gesunder Lage vis--vis dem Grossh. Sehloss, Vorbereitung zur Quinta bis Prima, z. Einj.-Freiw. Fähnrichs- und Naturitäts-Examen etc- Kleine Klassen, Indiv. Behandlg., Einzel- Unterricht, Tag- und Abendschule, 96 Schül., darunt. 10 in- u. ausl. Fensionäre, 22 gepr. u. bew. Lehrer, v. denen 18 seit mehr.(b. z, 8) Jahr. am Inst. wirken, daher stets gute Erfolge. 1905%/09 best. 110, im Schulj. 1908/ allein 27 Schül..Einj.-Freiw.-, Primaner- und and. Examen Bis 22. Juni 1910 best. bereits 4 Schül. d. Einj.-Freiw.-, 1 d. Primaner- und 2 die Maturitätsprüfung. * ſowie an der Stephanien⸗ promenade öffentlich und losweiſe. 249 5 Kin Kin Kleider- Haarbürsten Frisierküämme 25 Zur Ferienreise Rucksäcke v. M..50— 55 Pfg. Touristenhemden Stehumlegekragen derkleidehen Mützen für Herren u. Knaben Weisse Damen-Kinderwäsche Normalwäsche aller Art derstrohhüte billigst Untertaillen Fritz Schultz Schwetzingerstrasse 11½/113 28 Afllrg SUlMMOSsunson Schnaken-Bäaucherkerzen ECC moderig gewordene Wohnräume empfiehlt die oſtiogefeLUldwyig 0 Schütthelm, 043 Gegründet 1883. Alleinfabrikation von Stoll's Sehnakenfeind 7 in Haschen und Tuben à 50 Pig. Vorzüglicher Schutz vor Schnakenstichen. Sngros u. detail. Beamte= Angeſtellte können unter ſtreugſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Gen eiten e 118 ff eis e einem Spezial⸗Ge lungsgeſchäft ne le uiee Zahlungsbedingungen e Preisau erhalten. von fferken unter Mr. 11633 an die Expedition des Mannheimer General⸗Anzeigers, E 6. Perlobungs⸗Hnzeigen nefent Ichnell und billig Dr. B. Saas Ie Buchdruckerei G. m. b. B. Nüſſe⸗Verſteigerung. Am Donnerstag, den 28. Juli 1910, vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf un⸗ ſerem Bureau im Rathaus, Zimmer Nr. 37 das Erträg⸗ nis der ſtädtiſchen Nuß⸗ bäume an der Seckenheimer⸗ und der Rennershofſtraße, Mannßeim, 22. Juli 1910. Städt. Tiefbauamt: Stauffert. Belanntmachung. Aufgebot von Yfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Pfandſchein des Städt. Leihamts Mannheim Lit, A Nr. 63383 vom 14. Juli 1910 weicher angeblich abhanden ge⸗ lommen iſt, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungültig zu er⸗ klären. loserklärung oben genannten Pfandſcheines erfolgen wird. Mannheim, 25. Juli 1910. Stãdt. Leihamt. 250 25 Schafweideverpachtung. Die Wiunterſchafweide pro 1910—11 hieſiger Gemarkung, welche mit 500 Schafen be⸗ trieben werden kann, wird am 9195 Mittwoch, 3. Auguſt 1910, vormittags 10% Uhr im Rathaus dahier öffentlich an wumieten!fß KEK1I1, 4 Neckarſtraße aee. 3. Küche, Bad, Speiſekammer nebſt 1 r, Gas u. elektriſch Licht auf 1. Jannar 1911 oder päter preiswert zu vermieten. Die Wohnungen werden vollſtändig neu her⸗ gerichtet und eignen ſich beſonders für Arzt, Zahnarzt. größere Bureaux od. für Abzah Konfektious Modes oder dergleichen Geſchäfte. Beſondere Wünſche können beim Umbau berückfichtigtwerden. Zu erfragen K 1, 18, Bureau. 19283 Am Institut werden wöchentlich ca. 250— 3 1 5 e eee verpachtet.— Unterrichtsstunden erteilt. 7046 171 i, dorkene] Schriesheim, 21. Juli 1910. Frospekte nnd Referenzen durch die Direktion. Schreinbureau e eee Girederal⸗ 10 + Jx kkrk⸗ nume SnbER Ammummn L f ſer“ Wochen vom Tage des Er⸗ —„Siilin Premier ſchelnens dieſer 3 nächſter Nähe des Hauptbahnhofes und gegenüber dem F chtb 1 f aller Art, ſtets vorrütig in cer Tel. 44o8. G, à. an gerechnet beim Städt. Leih⸗ TLackf chrift neuen Bahnpoſtamte, zu jedem Zwecke geeignet, ab 1. Okt. 1Td Tlele br. B. Suusise Budidruckerel Separ. Diktierraum. auut, Lit. Os Nr. 1, geltend zu ſchreibt z. bill. Preiſen. 33600 ſer, anderweitig zu vermieten. 5 117914 ——— machen, widrigenfalls die Kraft⸗] 5. Sommer, Langſtr. 390. Bureau Gr. Merzelſtr. 6, Telephon 13381. Aufruf. Die Unwetter, welche in den FJunitagen über eine beträchtliche Zahl von Gemeinden des badiſchen Landes Schaden gebracht. An vielen Orten iſt die Ernte zum großen Teil vernichtet. Noch läßt ſich der Umfang der Schädigungen nicht genau üßberſehen; ſoviel ſteht aber jetzt ſchon feſt, daß der Schaden ſehr lich ſein wird. Jedenfalls iſt er nach den inzwiſchen eingelaufenen Nach⸗ richten erheblich höher, als bei der Verhandlung in der Kammer der Landſtände am 12, Juli ds. Is. regierungsſeitig an⸗ genommen wurde. Neben der Hilfe, die vom Staat und den Gemeinden wird, iſt das Eintreten privater Wohltätigkeit dringend wünſchens⸗ wert. Die Unterzeichneten haben ſich zu einem Landeshilfsausſchuß ver⸗ einigt und richten an die Einwohnerſchaft des badiſchen Landes die herzliche Bitte, ihnen alsbald Gaben zur Uunterſtützung dürftigen zuzuwenden. Für deren zweckentſprechende Verwendung wird Sorge getragen werden. Zugleich erſuchen wir alle Gemeindebehörden des Landes, unſer verſchiedene Gegenden des Landes hereingebrochen ſind und die infolge derſelben und der andauernden Regenfälle eingetretenen Hochwaſſer haben für Raſtatt; von Duſch, Staatsm Oberbürgermeiſter, Präſident des B Geisler, Geiß, Altſtadtrat, ſchweren verordneten, beträcht⸗JKarlsruhe; Frhr. Kammer, Sulzfeld; Zweiten kammerpäſident, St. heim; Hambrecht, Landgemeinden, geleiſtet 9141rats, Karlsruhe; Geheimer Hofrat, Fabrikant, der Be⸗ Kammer, Karlsruhe von Brauer, Großhofmeiſter, Dr. Bürklin, Wirkl. Geh. Rat, J. Kammer, Karlsruhe; Dietrich, Geh. Obexpoſtrat, Kammer der Landſtände, Mannheim; glied der Zweiten Kammer, merztenrat, Obmann des Pforzheim; Zweiten Kammer, Ettlingen; Glockner Dr. Gugelmeier, Bürgermeiſter, L Sandhauſen; Handelskammer, Lahr; präſident der Zweiten Helbing, Wirkl. Geh. Rat, Handelskammerpräſident, Oberpoſtdirektor, Konſtanz; Koelle, Geh. Kommerzienrat, kammerpräſident, Karlsruhe; Kolb, Stadtrat, Amtsvorſtand, Karlsruhe; Dr. Krems, d. Oberdir. d. Waſſ.⸗ u. Straßenb., Ka Karlsruhe;: iniſter; Ehret, Bürgermeiſter, Baden⸗Baden; adiſchen Kaiſerl. Stadtverordneter, IJ. Geppert, Gierich, Göler von Göller, Geh. Ravensburg, Rat, Miniſteriald Georgen; Habermehl, Obe Bürgermeiſter, Heidlauff, Landſtänd Kammer der Prorektor der Univerſität Fahrnau: Frhr. von Krafft⸗Ebing, rlsruhe; Bräunig, Bürgermeiſter, Bürgermeiſter, Kehl; Fritſch, Generalleutnant Militärvereinsverbandes, Oberpoſtdirektor, Vizepräſident der Zweiten Weinhändler, Mit⸗ Kappelwindeck, Amt Bühl; Geſell, Kom⸗ geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadt⸗ Mühlenbeſitzer, Geh. Rat, Miniſterialdirektor, Mitglied der Erſten örrach; Haas, Fabrikant rbürgermeiſter, Pforz⸗ Vorſitzender des Verbands der Stadtrat, Dr. Heimburger, Realſchuldirektor, II. Vize⸗ Präſident des Evangeliſchen Oberkirchen⸗ Hermaun, Oberbürgermeiſter, Offenburg; Mitglied der Zweiten Geh. Reg.⸗Rat, Großh. Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat, Direktor Limberger, General⸗ ſitzender d Vizepräſident der Erſten Nebe, Freiherr Or.] Bürgerme Weinheim; Fieſer, 0 8.., Karlsruhe; Karlsruhe: Gewerbe⸗ Erzbiſchof, Karlsruhe Kommerzi Mitglied der irektor, Karlsruhe; Handels⸗ merzienra Landwirt, ſident des Profeſſor, Schwall, Präſident der e, Karlsruhe; P. Hoche, Horn, Kaiſerl. Handels⸗ lichen Ver Freiburg; Kederer, Amtsvorſt Handelska Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat, Vorſtandes der Stadtverordueten, Oberſchulrat, Mitglied der Zweiten Kammer, Dr. Freiherr von Stotzingen, lingen; Straub, Geh. Oberregie Stritt, Oberbürgermeiſter, es Vereins der Schriftſteller und Jpurnaliſten, Karksrußhe; Landeskommiſſär, Karlsruhe; Neck, iſter. Mitglied der Zweiten Kammer, Eggenſtein; Dr. Ni⸗ colal, Wirkl. Geh. Rat, Präſident der General⸗Intendanz der Großh. Zivilliſte Karlsruhe; Niederbühl, Fabrikant, Präſident der Badiſchen und Handwerker⸗Vereinfgungen, Raſtatt; Dr. Noerber, Freiburg; Dr. von Oechelhaenſer, Rektor der Fridericiana, Rau, Kommerzienrat, Obmann des geſchäftsleitenden Freiburg; Rebmaun, Geh. Hofrat, Karlsruhe; Reiß, Geh. enrat, Mitglied der Erſten Kammer, Manuheim; Dr. Frei⸗ herr von la Roche⸗Starkeuſels, Oberamtsrichter, Mitglied der Erſten Kammer, Heidelber Kammer der Landſtände, Heidelberg; Direktor des Großh. Oberſchulrats, Karlsuhe; gerichtsrat, Mitglied der Zweiten Kammer, g; Rohrhurſt, Stadtſchulrat, Präſident der Zweiten Dr. von Sallwürk, Geh. Rat, Schmidt, Oberlandes⸗ Karlsruhe; Schott, Kom⸗ der Handelskammer, Heidelberg; Schüler, Mitglied des Reichstags und der Zweiten Kammer, Prä⸗ Badiſchen Bauernvereins, Ebringen; Dr. von Schubert, Geh. Kirchenrat, Prorektor der Univerſtät Heidelberg; Gauleiter, Mitglied der Zweiten Kammer, Karlsruhe: t, Präſident Salzer, Geh. Ober⸗Regierungsrat, Präfident des Bad. Landwirtſchaft⸗ eins, Karlsruhe Sänger, Bürgermeiſtex, Landtagsabgeord⸗ neter, Präſident des Genoſſenſchaftsverbandes badiſcher landwirtſchaft⸗ licher Vereinigungen, Diersheim: f von Seuger, Geh. Regierungsrat, Siegriſt, Oberbürgermeiſter, Karlsruhe; Mitglied der Erſten Kammer, Steiß⸗ rungsrat, Landeskommiſſär, Konſtanz; . Bruchſal:; Stromeyer, Kommerzienrat, mmerpräſident, Konſtanz; Dr. Weber, Oberbürgermeiſter, and, Oſſenburg; rat, Präſident der Handelskammer, Mannheim; Limberger, General⸗Konſtanz; Weingärtner, Geh. Oberregierun Srat, Miniſterialdirektor Unternehmen durch Verbreitung des Aufrufs und Errichtung von major z.., Vorſitzender des Landesvereins vom Roten Kreuz, Karksruße; Dr. Weiß, Bürgermeiſter, Mitglted der Kammer, örtlichen Sammelſtellen tatkräftig zu unterſtützen. Karlsruhe; Prinz A. zu Löwenſtein⸗Wertheim⸗Freudenberg auf Eberbach: Wiener, Geh. Oberregierungsrat, Karlsruhe; Dr. Wilckens, Dr. Oberbürgermeiſter, Lahr; Dr. Arusperger, Langenzell, Mitglied der Erſten Kammer; Frhr. von Marſchall, Mi⸗ Sberbürgermeiſter, Mitglied der Erſten Kammer, Heidelberg; Dr. Miniſterialrat, Karlsruhe; Freiherr Dr. von Babo, Kammerherr, niſter des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten; Winterer, Oberbürgermeiſter, Mitglied der Erſten Kammer, Frei⸗ Wirkl. Geh. Rat, Vorſtand des Großh. Geh. Kabinuetts, Karlsruhe; Martin, Oberbürgermeiſter, Mannheim: Meier. Kommerzienrat, burg; Dr. Zehnter, Landgerichtspräſident, Mitglied des Reichstags Becker, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat, Landeskommiſſär, Mannheim; Graf von Präſident der Handelskammer, Pforzheim: Mez, Geh. Kommerzien⸗ und der Sweiten Kammer, Offenburg. 5 m, Kammerherr, Wirkl. Geh. Rat, Großh. Bad. Geſandter rat, Präſident der Handelskammer, Freiburg; Müller, Geh. Rat, am Königl. Preuß. Hofe; Bürgermeiſter, Ueberlingen; Frei⸗ Genexralſekretär des Badiſchen Frauenvereins, Karlsruhe; Müller, Herx von an, Mintſter des zumalt und Stabtrat, Mitglied der Erſten Kammer, Karlsruhe; Dr. rn, Karlsruhe; Boeckh, Rechts⸗ Fabrikant, Obmaun des geſchäftsleitenden V verordneten, Karlsruhe; Dr. Munzinger, Chefredakteur und Vor⸗ brſtandes der Stadt⸗ Gaben nimmt die Expedition entgegen. 3