Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlobn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg, In ſerateꝛ: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark diſche Nei Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Mannheim“ 7 Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Nr. 352. Dienstag, 2. Auguſt 1910. (Abendblatt.) — Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Die ruſſiſche Preſſe und das deutſch⸗ öſterreichiſche Bündnis. Die ruſſiſche Preſſe geht ſeit langem darauf aus, Zwie⸗ tracht zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn zu ſäen Es iſt rührend, mit welcher Naivität und mit wie untaug lichen Mitteln dieſer Verſuch immer wieder erneuert wird. Sogar die Marienbader Begegnung zwiſchen dem neuen Staatsſkretär v. Kiderlen⸗Wächter und dem Grafen Aehren⸗ thal muß trotz der engen und intimen Freundſchaft, die beide Staatsmänner verbindet, und die in Marienbad deutlich in die Erſcheinung getreten iſt, dazu herhalten. Wie die Sache gemacht wird, erſieht man aus folgendem: Zu der Zuſammenkunft bemerkt die„Nowoje Wremja“: Der deutſche Diplomat erinnere in ſeiner pſychologiſchen Ver⸗ anlagung an den Fürſten Bismarck. Er werde die Intereſſen Deutſchlands voranſtellen und ſich nicht, wie die öſterreichiſche Preſſe verſichern will, vor Aehrenthal bücken. Oeſterreich habe in ſeiner Oſtpolitik an Deutſchland eine ſichere Stütze gehabt, jedoch infolge der Verdrängung öſterreichtſcher Waren durch deutſche im nahen Oſten großen Schaden gelitten. Das Blatt iſt geſpannt, wer ſiegen wird, Staatsſekretär von Kiderlen⸗ Wächter als Vertreter des geſunden Staatsegoismus oder Aehrenthals Routine. Die Biſchewija Wjedomoſti äußern ſich dDahin, daß infolge der perſönlichen Freundſchaft Aehrenthals mit Kiderlen⸗Wächter Aehrenthals Plänen im nähen Oſten wäeniger von Berlin aus geſteuert werden dürfte. Die deutſche Diplomakie werde ſich beſonders ſett nach dem ruffiſch⸗Japani⸗ ſcher Aikenmmer für den gahen Sſten ictereſſern.. Dieſe ruffiſchen Preßſtimmen erreichen natürlich das Gegenteil von dem, was ſie erreichen wollen. Es iſt ein gerade⸗ zu lächerliches Unterfangen, durch derartige Spekulatbion auf allerlei kleinliche menſchliche Eigenſchaften ein Bündnis wie dars deutſch⸗öſterreichiſche erſchüttern zu wollen. Man kennt alles, was die beiden Monarchien verbindet, ſchlecht, wenn man ſich von ſolchen Waffen Erfolg verſpricht. Darüber iſt überhaupt nicht zu diskutieren. Wir können auch an und für ſich mit ſolchen Hetzereien ganz zufrieden ſein, da wir daraus erfahren, wie unbequem unſeren Gegnern das gute Einver⸗ nehmen zwiſchen Berlin und Wien iſt, was ſicher eher zur weiteren Stärkung als zur Schwächung dieſes Einvernehmens beitragen wird. 5 Wenn den Ruſſen das deutſch⸗öſterreichiſche Bündnis ſo Unbequem iſt, werden ſie vielleicht eines Tages den nahe⸗ lUiegenden Schluß ziehen, daß die jetzige anglophile Einſtellung ihrer Politik ihnen gar nichts hilft, und ſie im nahen Oſten durch die Gegnerſchaft gegen die Zentralmächte um keinen Schritt vorwärts kommen. De Haltung der ruſſiſchen Preſſe iſt aber noch aus einem anderen Grunde ſehr intereſſant. Wer die ruſſiſche Preſſe kenmt, weiß ganz genau, daß die oben zitierten Gedanken und die hinter dieſen verſteckten feinen Abſichten nicht den Zeitungsredaktionen ſelbſt entſtammen können. Nun wird, wie bekannt, die ruſſiſche Preſſe von verſchiedenen Seiten be⸗ einflußt. Das ruſſiſche Auswärtige Amt hat ſelbſt eine recht umfangreiche Organiſation für Preßzwecke, und bei der Eigen⸗ art der ruſſiſchen Preſſe ſowie bei ihrer rechtlich nicht allzu geſicherten Unabhängigkeit gibt es eine Menge direkter oder indirekter Handhaben der Beeinfluſſung. Neben dem rufſiſchen Einfluß iſt aber auch der engliſche ziemlich ſtark. Die Be⸗ ziehungen, die die engliſche Botſchaft mit der Nowoje Wremja unterhält, ſind ein offenes Geheimnis. Man ſagte nament⸗ lich während der Balkankriſe allgemein, daß der engliſche Botſchafter Sir Arthur Nicholſon, welcher nunmehr als Nach⸗ folger des Sir Charles Hardinge permanenter Unterſtaats⸗ ſekretär in London geworden iſt, die Seele mancher Preß⸗ kampagne war. Die Anſtrengungen, die England in der ruſſiſchen Preſſe macht, ſind ganz intereſſant für die Hoff⸗ nungen, die die engliſche Politik gerade auf Rußland ſetzt. Der Effekt dieſer Preßhetze bleibt übrigens dadurch unberührt. Wir können uns nur dazu beglückwünſchen, wenn unſere Gegner zu ſolchen untauglichen und ſich ſchließlich von ſelbſt richtenden Mitteln greifen. Der ganze künſtliche Bau iſt ſchon durch die Balkankriſe erſchüttert: er iſt morſch und wird früher oder ſpäter ganz zuſammenfallen. Politische Kebersicht. * Maunheim, 2. Auguſt 1910. Zur Neichstagserſatzwahl in Tudwigs⸗ burg⸗Cannſtatt. ſchreiht die„Nationalliberale Correſpondenz“: Solch ein Umſchwung in den Anſchauungen der Wählermaſſen weg iſt nur verſtändlich als eine Art Revolutionjerung der öffentlichen Meinung. Und eine ſolche iſt für einen ehrlichen Beobachter der im Lande mit einiger Uebertreibung die Anſchauung ſich äußern hören:„Wir ſteuern nicht auf die Revolution zu, wir ſind mitten in der Revolution.“ Das ſind nicht Urteile von Stimmungspoli⸗ tikern, ſondern von beſonnenen Männern, die über vorhandene Stimmungen ſich keinen Illuſionen hingeben, auch nicht über das, was auf dem Spiele ſteht. Getviß wird kein Verſtändiger an⸗ nehmen, daß die rote Flut nun Monarchie, Geſellſchaftsordnung und unſere jetzige Kultur hinwegſchwemmen wird. Aber wahr bleibt doch: die Monarchie, die nur auf eine ſchließliche Minder⸗ heit überzeugter Monarchiſten und auf Bajonette geſtützt einmal daſtehen ſollte, wäre leicht dem Zufallſpiel weltgeſchichtlicher Ge⸗ ſchehniſſe überliefert; und unſere wirtſchaftlichen und kultureken Verhältniſſe könnten durch ernſte innerpolitiſche Kriſen und ge⸗ wagte Experimente einen ſo ſchweren Schaden erleiden, daß unſere weltwirtſchaftliche und weltpolitiſche Stellung anderen Groß⸗ mächten gegenüber ernſt gefährdet, wenn nicht endgiltig zu unſeren Ungunſten entſchieden würde. Aber das ſind Erwägungen, die heute ja faſt Allgemeingut ſind, Erwägungen banger Sorge, die das Volk immer wieder nach dem Schuldigen fragen laſſen. Wir ſind der Meinung, daß unnötige Rekriminationen nichts nützen und eine verlorene Schlacht nicht vretten. Aber Erkenntnis der Urſache einer Krankheit iſt immer Vorausſetzung ihrer Heilung geweſen. So wird denn von Wahl zu Wahl, wenn ein ſozialdemokratiſcher Sieg ſich an den anderen reiht, immer wieder und immer ernſter es auszuſprechen ſein, daß die konſervative Politik mit ihrem Verhalten bei der Reichsfinanzreform Konſe⸗ vorhandenen Volksſtimmungen auch vorhanden. Man kann draußen quenzen heraufbeſchworen hat für die ſie vor der Geſchichte die Verankwortung züuübernehmen Eine Verantwortung, an der ſie Volk und Monarchie geg einmal ſchwer zu tragen haben wird, und von der Regierung und die in ihr leitenden Männer nicht ihren werden ablehnen können. Ueber dieſe Reichstagserſatzwahl erhalten wir noch Stuttgart eine Zuſchrift, aus der folgendes wiedergegeben „Wir ſehen hier an einem eklatanten Beiſpiel, was die kommenden Wahlen nottut, falls nicht die rote J und höher ſteigen ſoll: Einigkeit der bürgerlichen gegen die Sozialdemokratie. Auf der andern Seite li der Hand, daß eine ſolche Politik der bürgerlichen So nicht eher möglich iſt, als bis die Urſache des Zwi bürgerlichen Parteien beſeitigt iſt: jene ſchwer ſchuldung konſervativer Politik bei Ablehn der Erbſchaftsſteuer mit allen ihren politiſchen Fi ſanktioniert durch das Verhalten der? rung, die in Reichspolitik und preuß Wahlrechtspolitik die Zeichen der Ze zu deuten und richtig einzuſchätzen k hat.“ 1 55 Bemerkenswert iſt auch das Urteil Zeitung“: Dieſe Stimmung der Maſſen, die bis in recht 90 Kreiſe hinauf geteilt wird, iſt das Ergebnis d jüngſten Fin anzreform und der ſchwarz⸗bla Politik, die jetzt über Jahresfriſt in Deutſchland und n⸗ lich in Preußen herrſcht. Insbeſondere haben die Perhandlun über die Wahlreform dazu beigetragen, den Groll und Gri gegen die heutige Mehrheik und gegen die Machthaber zu vertiefen Zwar hört man einmal über das andere, Herr v. Bethmann⸗Ho wolle ja gar kein Handlanger oder Werkze der Voſſiche blauen Blockes ſein. Aber was hat der leitende an poſitiven Leiſtungen aufzuweiſen, aus denen! einen anderen Kurs ſteuere, als den Herren v Spahn genehm iſt? Er hat die Wahlreſorm bracht. Das iſt etwas Negatives, nichts Poſiti b. Rheinbaben durch Hervn Lentze erſetzt. Gew Rheinbaben ebenſo wenig wie Herr Dernburg Aber die neuen Männer ſollen erſt nach ihren Taten beurteilt werden, und von Taten, die 8. entgegenarbeiten könnten, hat man noch nichts v ſoll man Vertrauen auf Vorſchuß geben? Noch rung, die kein Programm entwickelt, die nicht ſagt nicht verrät, wohin die Fahrt geht? 5 Die Wählerſchaft antwortet auf das Gerede vof und von Geduld mit dem ſozialdemokratiſchen Sti tun heute Tauſende und Abertauſende Bürger, die d kratiſchen Theorie völlig ablehnend gegenüberſtehen nur durch ſozialdemokratiſche Wahlen könne man e endlich die unſeligen Wege verlaſſen werden, die n Bülows beſchritten wurden. Der frühere Reichskanzl ahnend von dem Wiederſehen bei Philippi geſprochen. folches Anwachſen der Sozialde mokratie es ſeither erlebt, hat auch er ſchwerlich ge freilich, von der Regierungiſt nichts, ga ſchehen, was die rote Flut hätte eindäm 125 Es gibt nur ein einziges Mittel zu dieſem Zweck, das liberale Politik; je länger man ſäumt, um dener liberal wird ſie ſein müſſen, um noch eine Wirkung Aber iſt die Regierung fähig und entſchloſſen, dieſes Die Heimat der Arrebe. Von Friedrich Zimmermann⸗Mannheim, Nach den neueſten wiſſenſchaftlichen Forſchungen gilt es jetzt als erwieſen, daß die Heimat der Urrebe in der Gegend ſüdlich vom Kaspiſchen Meere geſucht werden muß. Jenes Land iſt noch heute durch den üppigen Baumwuchs ausgezeichnet und bildet heute noch ein wahres Pafadies, aus welchem unſere feinſten Obſtarten zu uns gekommen ſind. Dort war der Urſitz des ſemitiſchen Stammes, von welchen der Weinſtock nach Griechen⸗ land übergegangen iſt. Noch heute windet ſich in den wunder⸗ baren Urwäldern, am Südrande des Kaspiſchen Maares die Rebe in armsdicken Stämmen lianenartig in die Wipfel der Waldrieſen, ſchlingt die Ranken von Krone zu Krone und bildet dicht⸗ſchattige Wälder, wie man ſie nur in dieſer üppigen Vege⸗ tation findet. Während unſere verwilderte Waldrebe(Vitis sil⸗ verstis Gmel.) nur ſaure und kleine Trauben hervorbringt, ſieht man dort die Ranken mit großen, ſchweren und ſüßen Früchten dicht behängt, ſo daß ſie von den Bewohnern geſammelt und zur Weinbereitung verwendet werden. Es ſind meiſtens grüne Beeren von kugelartiger Form. Bei den Isrueliten ſpielte der Wein⸗ bau eine große Rolle, da ja das heilige Land(Paläſtina], ein Weinland per excellenee iſt, ſo, daß danze Gebiete von würt⸗ tembergiſchen Auswanderern in fruchbare Weinberge umge⸗ wandelt wurden. In der Bibel iſt oft von dem Wein die Rede f iften d Teſtaments und das t war innig mit bedingt. Nicht nur die Männer tranken viel Wein, auch Frauen und Kinder genoſſen ihn in reichlicher Menge. Als Nauſikaa an den Meeresſtrand ging, um zu waſchen, gibt ihr die Mutter einen Schlauch voll Wein mit.(Od. 6,76). Der Schild des Helden Achilleus war mit dem Bilde eines Weinberges geſchmückt, in welchem Winzer und Winzerinnen mit der Traubenleſe beſchäf⸗ tigt ſind. Der Ausdruck„unter ſeinem Weinſtock wohnen“, iſt ein häufig angewendetes Redebild und viele mythiſchen Bilder vom Keimen, Ergrünen, Blühen und Verdorren eines Wein⸗ Waldreichtum Italiens war aber ein großes Hinde Anbau der Rebe; deshalb mußten erſt die gri an kultivierte damal meranzgelben ſüßen Weine; aber auch ſo ti ſchwarze Weine wurden gezogen, daß die Ir damit zu ſchreiben pflegten. Den duftendſten u lieferte die kachethiſche Rebe, die Sapi major. Von dort brachten die Semiten Euphrat. Es ſollen die Semiten geweſen ſein, welche di Alkohols erfunden haben. Von ihnen rühren tion des Monotheismus, die Schreibkunſt, Maß und ſie ſelbſt kannten die betäubende Wirkun ja das Abenteuer des Vater Noah nach der S weiſt. Zur Zeit des homeriſchen Epos war der verbreitet. Die erſten griechiſchen Seefahr dämoniſchen Trank in das benachbarte J lich aus dem Worte vinum heryvorgeht. 2 11 bau das freie Nomadenleben undereinbar war, Völker feſte Wohnſitze errichten und damit be Kultur des Weinſtocks eine höhere Kulturep 2 rep ges niedergelegt werden, weil der Weinſtock in erſte Licht zum Gedeihen nötig hat. Manche Botaniker heutige Waldarmut Italiens damit in Verbindung: und Weinberg ſchließen ſich vollſtändig aus. Nach Poly 2. Seite General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) rrenhein, 2 Die ſchwarz⸗blaue Mehrheit iſt es, die ungezählte Bürger um Radikalismus erzogen hat. Je weiter die Regterung nach echts rückt, um ſo weiter rückt die Wählerſchaft nach links. Um das gegenüberſtehende Extrem zu heben, ſetzt man ſich ebenfalls auf das äußerſte Ende. Das iſt die Lehre vom Hebel in der Politik. Sie erklärt leicht genug die ſieben Mandatgewinne der Sozlialdemokraten ſeit 1907 und verheißt deren weitere viele Dutzend bei den allgemeinen Wahlen, wenn nicht— ein Wunder beſchieht und die Regierung endlich tut, was von nöten iſt. Die Feſtſetzung von Mindeſtpreiſen durch Zwangsinnungen. ülkgart, 2. Auguſt. Die Stuttgarter Hand⸗ werkskammer befaßte ſich in einer geſtern unter dem Vorſitz on Gemeinderat Rothenhöfer im Handwerkskammergebäude gehaltenen Vollverſammlung u. auch mit der Frage der Aufhebung des§ 100 o der.⸗O. betr. das Verbot der Feſt⸗ ung von Mindeſtpreiſen Darch Zwangsinnungen. Als gebnis einer Umfrage, welche die Handwerkskammer bei gewerblichen Vereinigungen des Kammerbezirks ver⸗ Itet hat, wurde mitgeteilt, daß von 27 Gewerbevereinen entſchieden für die Beibehaltung des vielumſtrittenen aragraphen ausgeſprochen haben, daß 5 entſchieden eine ſhebung befürworteten, während die übrigen eine unent⸗ hiedene Haltung einnahmen. Ferner wurde darauf hinge⸗ hieſen, daß auch der Handwerkerlandes sverband ſich für die ſhebung ausſprach, ebenſo die Innungen und Fachver⸗ ungen. Der Vorſtand der Kammer ſtellte von ſich aus ſtimmten Autrag, um die Entſcheidung ganz in das n der Vollverſammlung der Kammer zu ſtellen. Von Stuttgart wurde eine Abſtimmung ohne vorausgehende e beantragt, da die Debatte genügend geklärt ſei. Gmünd ſprach ſich ebenfalls für die Aufhebung aus und ichtete einige Angriffe gegen die Gewerbevereine wegen ihrer lehnenden Haltung, ferner meinte dieſer Redner, die Sache Üte womöglich noch von dem gegenwärtigen Reichstag zum ſchluß gebracht werden, da von dem kommenden nicht viel ir die Handwerker zu erwarten ſein werde. Schindler⸗Göp⸗ 1285 1 0 ee gegenüber hervor, daß die Ge⸗ ſtandes 1 haben und ſie ſeien erſt er, ſachlicher Beratung zu dem Standpunkt der des Verbandstages der Württ. Ge⸗ Bei 90 8 eine aier 5 e ne tatt 10 Pfangen Can ſtatt) für die Aufhebung aus. In dem Tätigkeitsbericht der Kammer wurde Mikgeteilt, m Frühjahr 1910 ca. 2061 Lehrlinge geprüft wurden. meldet, von denen 323 die Prüfung beſtanden, 19 zurxück⸗ aten und 25 die Prüfung nicht beſtanden. Theologe Adolf Harnack veröffentlicht in der Preſſe“ einen Artikel über die Borromäus⸗ 0 intereſſanter 1 8 5 78 5 wae * „die burch den Anlaß gegeben waren.“„Was 3 fte(die elbar nach dem Verzicht getan hat, war nur zu ſehr Genugtuung, die ſie gegeben hat) wieder aufzu⸗ Sie ließ ihre Offizibſen ſchreiben, es ſei in Wahrheit chehen, und ultramontane Zeitungen entblödeten ch t, zu ſchreiben, man habe Deutſchland und den Prote⸗ zmus in hoher Klugheit zu Rom über den Löffel bar⸗ Alſo krägt die Kurie ſelbſt die Schuld, wenn dieſe e en bleibt, wenn deshalb auch die Bewegung hört, ſondern hier und dort noch im Wachſen be⸗ Sie zwingt uns, unſer Pulver trocken zu darüber keinen Zweifel zu laſſen, daß der konfeſ⸗ riede nur zu halten iſt, wenn die Kurie mindeſtens die achtet, die im Verkehre der Staaten untereinander ind. Die Kurie will als ein großer Staat behandelt angt daher die Rückſichten, die die Staaten unterein⸗ en; aber daneben erlaubt ſie ſich, über andere Konfeſ⸗ Sprache zu führen, wie ſie kein Staat ſich geſtattet, und nſt überall den Krieg bedeutet. Das können wir mehr bieten laſſen, und die Empörung wird hſen und noch ſtärker werden, wenn es aufs neue ge⸗ dolf Harnack zum Enzuklikaſtreit. Der bekannte Berliner Gelehrte und hervorragende pro⸗ Bewegungsfreiheit nicht gehindert werden wollen. Deutsches Reich. d. Zu den Einigungsverhandlungen im Gipſergewerbe. Über die tatſächliche Aufnahme der Arbeit im Vertrags⸗ gebiet(Baden, Württemberg, Elſaß und Pfalz) haben die Vertreter aller beteiligten Zentralberbände am 29. Juli zum Schiedsſpruch vom 20. Juli 1910 vor Stadtrechtsrat Dr. Hert⸗ rich⸗Karlsruhe, als dem Vorſitzenden des Zentralſchiedsgerichts, folgende Erklärung unterzeichnet: Die Arbeit iſt an dem Werk⸗ tage aufzunehmen, welcher demjenigen Tage folgt, in dem jeweiligen örtlichen Schiedsſpruch zu§ 10 als Vertrags⸗ beginn genannt iſt. Fehlt im örtlichen Schiedsſpruch die Angabe eines Tages für den Vertragsbeginn, ſo gilt als ſolcher der Tag der öffentlichen Verkündigung des Schiedsſpruchs. An dem hiernach zu beſtimmenden Tage iſt die Arbeit zu den Beding⸗ ungen aufzunehmen, wie ſie im örtlichen Schiedsſpruch feſtgeſetzt ſind, vorbehaltich des Spruchs des Zentralſchiedsgerichts bei etwaiger Berufung, der alsdann bis zum Tag der Arbeitsauf⸗ nahme rückwirkt.“(Folgen die Unterſchriften.) — Zur Frage der Konkurrenzklauſel. Der Soziale Aus⸗ ſchuß von Vereinen techniſcher Privatangeſtellten, der mit über 100 000 Mitgliedern nahezu die Geſamtheit der techniſchen Pri⸗ vatangeſtellten umfaßt, hat an den preußiſchen Handelsminiſter eine Eingabe gerichtet, in der er die Vorſchläge zur Neuregelung der Konkurrenzklauſel eingehend kritiſiert und die Abſchaffung dieſes geſetzlichen Wettbewerbsverbotes verlangt. Daneben hat er das Miniſterium gebeten, auch ihm die Grundſätze zur offi⸗ ziellen Begutachtung zugehen zu laſſen, denn in dem Gutachten der Handelskammern komme lediglich der Standpunkt der Ar⸗ beitgeber zum Ausdruck. Zur Aufrechterhaltung der in ſozial⸗ politiſchen Dingen unerläßlichen Parität ſei es daher einfach ein Gebot der Gerechtigkeit, dieſem Wunſche zu entſprechen. Ein gleiches Geſuch hat auch ſchon der Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten an den Handelsminiſter gerichtet. — Allgemeiner deutſcher Innungs⸗ und Handwerkertag. In der letzten Sitzung des Zentralausſchuſſes der vereinigten Innungsverbände Deutſchlands wurde mitgeteilt, daß die Vor⸗ bereitungen für den in dieſem Monat ſtattfindenden„Allgemeinen deutſchen Innungs⸗ und Handwerkertag“ guten Fortgang nehmen und ſich großes Intereſſe für die Tagung zeigt. Von zahlreichen Handwerkskammern, Innungen und Innungsausſchüſſen, von Verbänden und Korporationen uſw. ſind bereits Vertreter in größerer Zahl angemeldet. Die reichhaltige Tagesordnung um⸗ faßt 14 wichtige und auch für weitere Kreiſe intereſſante Fragen (Gefängnisarbeit, Fabrik und Handwerk, Lehrlingsausbildung, Pflichtfortbildungsſchule, die Behandlung parlamentariſcher Ge⸗ ſetzentwürfe für das Handwerk, Arbeitskammern, Reichsverſiche⸗ rungsordnung, Submiſſionsweſen, Sicherung der Bauforderungen uſw.), für die als Referenten Handwerker mit praktiſchen Er⸗ fahrungen gewonnen ſind. Die Tagung wird nur der Arbeit gewidmet ſein. Mit Ausnahme eines gemeinſamen Mahls nach Abſchluß des erſten Tages findet keine feſtliche Veranſtaltung ſtatt. kuftfehiffahrt. Mit der Flugmaſchine über die Alpen. Die Vorarbeiten zu der Ausführung des kühnen Planes, mit der Flugmaſchine die Alpen zu überqueren, ſind von den Italienern bereits begonnen, und allem Anſchein nach wird das Wagnis in der zweiten Hälfte des Septembers ſtattfinden. Die Societa Italiana dAviazione hat gemeinſam mit einer Kommiſſion des italieniſchen Touring Elub die Organiſation des Wettfluges eingeleitet und König Viktor Emanuel hat das Protektorat übernommen. Die genaue Route, die die Flieger einzuſchlagen haben, iſt feſtgeſetzt. Der Flug beginnt bei Brieg im Rhonetal an der Mündung des Simplontunnels und ſoll geraden Weges über die Schlucht des Saltine bis zum Simplonhoſpiz führen; von hier ab folgen die Aviatiker der Simplonſtraße bis nach Algaby und ſchwenken dann durch die felszerklüftete Gondoſchlucht über Gondo und Iſelle nach Oſten, um dann, der Heerſtraße folgend, bei Varzo nach Süden einzubiegen und der lombardiſchen Ebene zuzuſtreben. Die Löſung der Aufgabe wird die Flieger vorausſichtlich zwingen, von vorn⸗ herein zu außerordentlichen Höhen aufzuſteigen und ſich dadurch von den wechſelnden Windungen der Täler möglich unabhängig zu machen. Es wird darauf ankommen, gleich vor dem Brieger Berg⸗ komplex zu 2100 Meter Höhe aufzuſteigen, um dann der Talrichtung zu folgen. Das Hoſpiz, das in 2001 Meter Höhe liegt, wird dann einen ausgezeichneten Wegweiſer abgeben, da es aus ſolcher Höhe weithin ſichtbar ſein muß. Unterhalb des alten Hoſpizes liegen auf den Berghöhen genügend ebene Flächen, die Gelegenheit zur Landung bieten würden. Von hier ab werden die Flieger ihre Höhen langſam verringern können; ſchwierig wird das Gelände dann in der Nähe von Algaby und Iſelle, wo das Tal Schluchten⸗ charakter annimmt und Landungen gefahrvoll wären. Bei Algaby würden die Abviatiker in etwa 1250 Meter Höhe fliegen müſſen, dann aber wieder aufſteigen und bei Gondo 1700 Meter erreichen müſſen, wenn ſie von den ſchroffen Gebirgsformationen in ihrer Den Teil⸗ nehmern des Wettfluges wird es ſelbf twerſtändlich f freiſtehen, die die Höhe ihres Fluges ſelbſt zu wählen; ſie können alſo auch in die Täler hinabſteigen; in dieſem Falle würden ſie freilich auf längere Strecken die Landungsmöglichkeiten auf ein Minimum reduzieren, während der Aviatiker bei dem Höhenflug immerhin die Möglich⸗ keit hätte, auf den Bergen für den Notfall einen Landungsplatz zu finden. Die Orientierung der Flieger wird immerhin durch die Tatſache erſchwert, daß nach den bisherigen meteorologiſchen Be⸗ obachtungen gerade im September Wolken⸗ und Nebelbildungen häufig ſind, die ſowohl die Berggipfel als auch den Ausblick auf die unten liegenden Täler verhüllen. Trotzdem wird die lange weiße Linie der Simplonſtraße auf dem erſten Teil der Strecke einen bequemen Wegweiſer bilden; ſpäter werden der Lago Maggiore und der Vareſer See ſichere Orientierungspunkte abgeben. Das Komitee hat jedoch beſchloſſen, auf der Strecke in Abſtänden von —3 Km. noch weitere Hilfsmittel der Orientierung in Form von großen rotweißen Streifen anzubringen, die aus den Höhen am beſten wahrgenommen werden können. Die Meldungen zu dem Wettflug ſind ſehr zahlreich, das Komitee nimmt jedoch nur Avia⸗ tiker an, die bisher Höhenflüge von mindeſtend tauſend Metern geleiſtet haben. Der Teipziger Mörder und Erpreſſer. * Leipzig, 31. Juli. Der von der Behörde geſuchte Helfershelfer des Koppius, der bei deſſen Verhaftung auf der Straße entkommen zu ſein ſchien, und deſſen Signalement mitgeteilt worden war, hat ſich freiwillig bei der Polizei ge⸗ meldet. Er hat mit der ganzen Sache nicht das geringſte zu tun, ſondern nur zufällig neben den Erpreſſern geſtanden, als ſie düf die Rückkehr des Jungen warteten, den ſie mit einem Briefe an den Inhaber der Firma Weber geſchickt hatten. Es kommen alſo vorläufig nur die beiden Koppius als Täter in Frage. Die beiden Verbrecher ſind, um jeden Zwiſchenfall zu verhüten, in Ketten gelegt worden und werden ſcharf überwacht. Die Unterſuchung hat, wie man hört, bis jetzt als neues belaſtendes Moment nur ergeben, daß die blutige Mütze, die in der Wohnung der ermordeten Friedrich⸗ ſchen Eheleute von den Mördern zurückgelaſſen worden war, und die die auffallend kleine Kopfnummer 54 hatte, dem jüngeren Koppius gut paßt. Wenn die Verhafteten auch leugnen, mit dem Friedrichſchen Doppelmord irgend etwas zu tun zu haben, ſo hat ſich der ältere doch ſchon durch das Geſtändnis, die vor dem erfolgreichen Ueberfall auf den Geld⸗ briefträger Rübner im Jahre 1906 als Falle für letzteren abgeſchickte Poſtanweiſung geſchrieben zu haben, ſchwer be⸗ laſtet. Denn die auf dieſer Poſtanweiſung befindliche Adreſſe zeigt ganz ähnliche Schriftzüge, wie die Adreſſe jener Poſt⸗ anweiſung, durch die zwei Jahre ſpäter gleichfalls ein Geld⸗ briefträger in die Friedrichſche Wohnung gelockt wurde Kop⸗ pius muß alſo auch dieſe Poſtanweiſung geſchrieben haben. Seine Angabe, er habe jene Adreſſe im Jahre 1906 auf dem Poſtamte nur aus Gefälligkeit ſür einen Unbekannten ge⸗ ſchrieben, der den rechten Arm in der Binde getragen, iſt durchaus unglaubwürdig. Auffällig iſt es, daß ſich troh wiederholter öffentlicher Aufforderung der Junge noch immer nicht bei der Behörde gemeldet hat, den die Brüder Koppius mit dem letzten Er⸗ Er riß, als ihn dieſer auszuforſchen ſuchte, aus, ſagte dann, wie der ihm nacheilende Herr Weber bemerkte, den beiden Aee. Erpreſſern Beſcheid und iſt ſeit dieſer Zeit ver⸗ ſchwunden. 17. Seese des Verklandes Badiſcher Krankenkaſfen im Nillinsen 5 Villingen. 81. Juli. Der Verbandstag 958 8 61 Vereinigung Ba⸗ diſcher Orts⸗, Betriebs⸗ und Innungskranken⸗ kaſſen, welche zugleich ihre 17. Generalver ſammlung damit verband, fand am Samstag und Sonntag hier ſtatt. Die internen Angelegenheiten wurden Samstag mittag 12 Uhr in der Vorſtandsſitzung in der„Blume⸗Poſt“ geregelt. Nach⸗ mittags.30 Uhr begann in der„Feſthalle“ der eigentliche 55 Verbandstag. 5 Er wurde eingeleitet mit den verſchiedenen Begrüßungen. Mit der Wahl zweier Schriftführer, als welche beſtimmt wurden die Herren Hor n⸗Singen und Mügg e·M annheim, trat man dann in die eigentliche Tagesordnung ein. Der Vorſitzende des Berbandsausſ chuſſes, Herr W. Hof⸗Karlsruhe, erſtattete den Tätigkeitsbericht des Verbandsausſchuſſes 15 8 die Jahre 1909/1 0, 955 dem lt.„Bad. Preſſe“ fol⸗ gendes wichtige entnommen ſei: das Wdener Leben And die Berufstätigkeit Dr. den der lange Arm der drahtloſen Telegraphie mit r Promptheit gepackt hat, macht ein Herr W. Long, Jahre hindurch mit dem mordverdächtigen Quackſalber lichen Beziehungen geſtanden, dem„Daily Mail“ fol⸗ i n:„Ich lernte Crippen im Jahre 1896 oder 97 auf Grund eines Inſerats ſeine Vermittlung er Stellung in Anſpruch nahm. Crippen war damals führer der Fa. Munyons Remedie in der Shaftesbuy⸗ In n erſten drei Monaten nach meinem Eintritt in ekam ich Frau Crippen nicht du Geſicht, ſpäter ippen bewohnte damals ein Haus in South⸗ ham Condt-road, und ich hatte oft Gelegenheit hin⸗ ine Beſtellung auszurichten. Soweit ich beobachten Erippen und ſeine Hrau damals in beſten Ein⸗ e Zeit, die ereignislos 135 ruhig verlief. Ich wußte, en in einer Muſikhalle auftrat und ſah auch eKollegen und Kolleginnen vom Brettl, die ſich in ſurea telldichein zu geben pflegten. Im Früh⸗ en nach Amerika und ließ ſeine Frau in Jahr ſpäter zurückkehrte, 15 ſah. Crippen trat dann von der„Sovereign Remedy Co.“ zum „Dronet Inſtitute“ über, wo auch ich drei Monate in der Ver⸗ ſchiffungsabteilung tkätig war. Crippen übernahm bald die Ober⸗ leitung des Inſtituts und hielt die Konſulationsſtunde für die Patienten ab, die hier Heilung von der Taubheit ſuchten. Ins Bureau kam hier Frau Crippen nie, ich ſah ſie aber zuweilen, wenn ich eine Beſtellung auszurichten hate, in ihrer derzeitigen Wohnung in Storeſtreet. An der Wohnungstür befand ſich ein Schild mit der Aufſchrift„Belle Elmore, Miniaturmalerin“. Meines Wiſſens hat ſie ſelbſt nie gemalt, dagegen pflegten An⸗ geſtellte bei der„Sovereign Remedy Co.“ wie im„Drouet In⸗ ſtitute“ Miniaturbilder in Crippens Auftrage auszuführen. In den Geſchäftsräumen der erſtgenannten Company vertrieb Erip⸗ pen perſönlich noch ein anderes Geheimmittel, das er„Amoretti“ benannte. Es war ſein perſönliches Reſſort und hielt ſich aus⸗ geſprochenermaßen im Rahmen des Poſtperſandgeſchäftes. Die Beſtellbriefe waren nach ſeiner Privatwohnung gerichtet, und die Medikamente— ſie beſtanden in einem Nerventonikum— wur⸗ den von uns expediert. Crippen ging dann vom Drouet Inſtitute wieder nach Munyons Remedies zurück. Ich weilte dann faſt zzwei Jahre nicht mehr mit ihm zuſammen, blieb aber in Ver⸗ bindung mit ihm und half ihm bei der Verſendung einer„Ohr⸗ ſorb“ zubenannten Salbe, die er als Heilmittel gegen Taubheit verkaufte. Auch ich trat ſpäter wieder bei„Munyons“ Stellung als Crippens erſter Aſſiſtent ein, vor etwa fünf Jahren zogen Crippens von der Storeſtreet nach Hilldrop⸗Crescent 39. Ich half ihnen damals beim Umzuge und hatte dabei Gelegenheit, zu konſtatieren, daß ſie ſehr gut eingerichtet waren. Ich wurde von Crippen des öfteren mit Briefen, Beſtellungen und Paketen nach ſeiner Privatwohnung geſchickt. Frau Crippen übte während hm Sachen ſtets durch ein kleines Pförtchen des Seiteneingangs Haustür zu öffnen. Crippen übte während „Monyons Remedies“ die verſchiedenſten Vertrieb A„Sbrſorbs“ und ſeine zahntechniſche Praxis an erſter Stelle figurierten. Er war indeſſen kein approbierter Zahnarzt und hat auch nie eine einſchlägige Operation ausgeführt, er beſchränkte ſich auf die Leitung eines Ateliers für künſtliche Zähne, die er von Angeſtell⸗ ten anfertigen ließ, und da er ſich guter Empfehlungen erfreute machte er recht gute Geſchäfte. Miß Le Neve ſah ich zum erſtenmal im Drouet Inſtitute. Sie war hier als Nachfolgerin ihrer Schweſter als Maſchinen⸗ weit ich ſehen konnte, beſtand zwiſchen ihr und Crippen kein anderers Verhältnis als das zwiſchen Chef und Angeſtellten. nahm dabei die Gelegenheit wahr, mit Miß Le Neve über dies und das in dem Tone zu plaudern, der den Abſtand zwiſchen der Frau des Chefs und der im Dienſte des Gatten ſtehenden Angeſtellten ſcharf markierte. Von dem Verſchwinden ſeiner Frau tat Crippen mir gegenüber keine Erwähnung. Gegen Ende Februar hörte ich zufällig, daß ſie nach Kalifornien gereiſt ſei. Auch Miß Le Neve ſprach mit mir nun darüber. Ich er⸗ innerte mich genau des Tages, an dem das Telegramm, das Frau Crippens Tod meldete, ankam. Mir ging die Trauerbotſchaft ſehr zu Herzen, obwohl mich, wie ich hervorheben möchte, mit den Erippens keinerlei freundſchaftlichere Beziehungen verban⸗ ring trug; es hatte ſich damals gerade einer nach Mrs. Crippen erkundigt, was Crippen zu der Erklärung veranlaßte, daß er Miß Le Neve geheiratet hätte. Während der zwölf Jahre, die ich unter Crippen gearbeitet habe, iſt er mir ſtets ein freund⸗ licher und rückſichtsvoller Vorgeſetzter geweſen. Er war in ſeiner Art ein genialer Mann, anſpruchslos, immer Herr ſeiner Stim⸗ mung und unermüdlich bei der Arbeit. Gegenüber ſeiner Frau ſchien! er deler Aufmerkſamkeit, die ſich in der Sorge, be bemühte, unverkennbar a ne Blüten 3 di preſſungsbriefe an Herrn Siegfried Weber abgeſchickt hatten. Nach dem Mitgliederverzeichnis ſchreiberin engagiert worden, aber nicht von Crippen ſelbſt. So Frau Crippen kam häufig nach dem zahnärztlichen Atelier und den. Anfang Juni bemerkte ich, daß Miß Le Neve einen Trau⸗ Voranſchlags pro 1910 bis 1911, Zur Erhebung kommt wie bisher ein Mit⸗ WMaunheim, 2. Auguſt. geiger.(Abendblatt.) zählt die Kaſſe zurzeit im ganzen 126 Kaſſen und zwar ſind es 68 Ortskrankenkaſſen mit 213 240 Verſicherten, 58 Betriebs⸗ und Innungskrankenkaſſen mit 51 008 Verſicherten, Summa 264248 Verſicherte. Es waren 1909 254 976, ſo daß ſich eine Zunahme um 9272 Verſicherte ergibt. Der Verbandsausſchuß befaßte ſich in ſeinen Sitzungen mit allen Fragen auf dem Ge⸗ Biete der Krankenvepſicherung. In der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung erblickt die Tagung ein weſentliches Problem zur Entlaſtung der Krankenkaſſen. Einen weiteren Punkt der Be⸗ ratungen im Ausſchuß bildete die Einführung des Propor⸗ tionalwahlſyſtems bei den Ortskranken⸗ Faſſen; Freiburg habe ſie als erſte Stadt in Baden durch⸗ geführt, weitere Orte werden ja nun folgen. Dann ſtand in den Sitzungen die kommende Reichsverſicherungsord⸗ nung im Vordergrund des allgemeinen Intereſſes; den in dieſer Vorlage von den verſchiedenen Verbänden gefaßten Reſo⸗ Iutivnen wurde beigetreten. Auch die Verlängerung der Unter⸗ ſtützung der Wöchnerinnen von 6 auf 8 Wochen wurde erwogen und ſtellt ſich die Tagung grundſätzlich auf den Stand⸗ daß Bedürftigen dieſe erweiterte Unterſtützung gewährt werde. Die Diskuſſion darüber nahm bald breite Formen an. Eine ganze Reihe ſcharfer Beſchwerden gegen die Landes⸗ verſicherungsanſtalt bildeten ihr Präludium, die Mitte und das Finale. Vertreter von Raſtatt, Offenburg, Lahr, Mannheim und namentlich Pforzheim brachten bewegliche Klagen über ihrer Meinung nach kleinliche Maßnahmen der Landesverſicherungsanſtalt vor, die nach der übereinſtimmenden Meinung wohl beſſeres zu tun hätte, als— wie z. B. gegen die Ortskrankenkaſſe Pforzheim gleich drei— Prozeſſe anzuſtrengen. Insbeſondere hat das Verlangen der Landesverſicherungsanſtalt, erkrankten Kellnerinnen auch für Sonn⸗ und Feiertage Kranken⸗ Anterſtützung zu gewähren, allſeitig Staub aufgewirbelt. Das Verlangen wurde überall, wo es erhoben wurde, zurückgewieſen und ſollen eventuelle gerichtliche Entſcheidungen bis zur letzten Inſtanz durchgefochten werden. Es ſei unmöglich, da nur für ſechs Tage Krankengeld bezahlt wird, für ſieben Unterſtützung zu gewähren. Außerdem ſei es vollſtändig unrichtig, daß Kellnerinnen ſteben Tage arbeiten; wenn ſie Sonn⸗ oder Feiertage Dienſt tun, erhalten ſie dafür geſetzlich einen Wochentag frei. Sehr bedauert wurde ferner, daß die Landesverſicherungsanſtalt ſo viel wie gar nichts tue für die Lungentuberkuloſen dritten Grades; ſtatt Invalidenheime und ähnliches zu errichten, gebe man dieſen armen Leuten ein Merkbüchlein, das noch nicht einmal einen Pfennig koſte und ſchicke ſie zurück in die Mitte des Volkes, wo ſie ſtändige Anſteckungsgefahr bilden. Da⸗ bei ſteht die Landesverſicherungsanſtalt kaum an dritter Stelle im Deutſchen Reiche und erübrige alljährlich etliche Millionen. Schluß von all den Klagen und Reprimanden wurde der Berbandsausſchuß in längerem Antrag beanftragt, alles in der Diskuſſion Beſprochene ausführlich zu behandeln und den einzelnen Gegenſtänden, insbeſondere dem Geſchäftsbetriebe der Landesverſtcherungsanſtalt größte Aufmerkſamkeit zuzuwenden, was zugeſagt wurde. Verſchiedene Redner dankten dann dem Vorſitzenden und dem Verbandsausſchuß für ihre mühevolle, un⸗ ermüdliche Arbeit. Durch den Kaſſier, Herru R. Sigmund⸗Karlsruhe, er⸗ folgte dann die Rechnungsablage. Nach ihr betrugen die Einnahmen 7527 Mark, die Ausgaben M. 7512. Das Verbands⸗ vermögen, verzinslich angelegt, beträgt 1185 M. Mit Dank wurde die peinlich genaue Rechnungsführung anerkannt und der Rechner entlaſtet. Es folgte nunmehr die Feſt ſtellung des welche debattelos gutgeheißen wurde. gliedsbetrag von 1½% Pfennig. Als Vorort wurde wiederum Karlsruhe, als Kaſſen, welche die Ausſchußmitglieder entſenden, wiederum Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Pforzheim und Lahr gewählt. Die nächſtjährige Generalverſammlung findet in Bühl! ſtatt, in das Tarifamt wurde Herr Junthor⸗Mann⸗ heim gewählt. Als Rechnungsprüfer wurden die Kaſſen Dur⸗ lach beſtimmt. Den Schluß des erſten, arbeitsreichen Tages bildete im„Paradiesgarten“ ein feuchtfröhliches Bankett. Noch arbeitsreicher geſtaltete ſich die Tagung am Sonntag. Zu Beginn der Sitzung begrüßte Herr Hof⸗Karlsruhe den Ver⸗ treter des Großh. Miniſteriums und des Bezirksamtes Villingen, Bürgermeiſter Dr. Braunagel als Gaſt, dann die Herren Re⸗ gierungsaſſeſſor Dr. Sander⸗Villingen, die Vertreter der Fabrikinſpektion, des württembergiſchen Landeskrankenkaſſen⸗ verbandes, der Medizinal⸗Krankenkaſſe von Baden, Heſſen und Pfalz, den Vertreter der Beamtenkaſſe in Mannheim, die anderen Verbände, die Preſſe uſw. In herzlichen Worten ſprachen Herr Großh. Oberamtmann Bauer und Herr Bürger⸗ meiſter Dr. Braunagel ihren Dank für ſreundliche Be⸗ grüßung aus. Als erſter referierte dann, in die Tagesordnung eintretend, Herr Geſchäftsführer R. Sigmund⸗Karlsruhe über die Reichsverſicherungsordnung im allgemeinen und„die Verſicherungsbehörden und gemeinſame — ̃ ã ò ĩƷZũW2W2WW2W2W2W———0r—⏑˖⏑6ß:—ůĩ—ů Amerikanern graſſierende Crippenomanie zeitigte, davon weiß der Beſitzer des kleinen„Hotel des Ardennes“ in Brüſſel, wo Crippen und ſeine Begleiterin auf ihrer Flucht abgeſtiegen waren, ein Lied zu ſingen. Der Mann wurde von Leuten, die auf der Suche nach„Crippen⸗Souvenirs“ waren, überlaufen, von den knipswütigen Amateurphotographen ganz Ein Engländer bot ihm für die Seite des Fremdenbuchs, auf der Erippem ſeinen Namen geſchrieben hatte, achtzig Mark, doch konnte der Handel nicht zuſtande kommen, da die Geheimpolizei das Blatt ſchon konfisziert hatte. Ein Amerikaner bot vierzig Mark für einen von Crippen im Hotel zurückgelaſſenen Hemden⸗ knopf und ein Engländer den gleichen Betrag für dwei dün ne im Hotelzimmer ebenfalls liegen gebliebene Heftchen, eine deutſche in München erſchienene Flugſchrift, und einen Proſpekt eines Kindergärtnerininſtituts in Saffron Walden in England. *** Zur Verhaftrug Crippens. * Newyork, 1. Auguſt. Dr. Crippen und Miß Le Neve kamen an Bord der„Montroſe“ um Mitternacht in Quebeck an; ſie wurden ſofort nach dem Polizeibureau in dem Parlamentsgebäude eingeliefert und dort in weit getrennte Zellen untergebracht. Dr. Crippen behielt während der Fahrt von Fatherpoint ſeine Foiſche Ruhe bei, während Miß Le Nebe ſich ſehr nervös und hyſteriſch ge⸗ bärdete. Der Beſitz von verborgenen Juwelen, die nach Anſicht der Polizei der ermordeten Mrs. Crippen gehörten, bildet einen ſtarken Verdachtsgrund gegen ſie. Das Paar wird heute morgen von dem Beamten Angers verhört werden; beide haben erklärt, ſich der Ausliefer ung nicht widerſetzen zu wollen. Ver⸗ mutlich werden ſie mit dem„Royal George, der am Donnerstag nach England zurückgeſandt werden. Miß Le Nebe war halb bewußtlos, als ſie aus ihrer Kabine herausgeholt wurde. In Quebec mußte ſie die Laufplanke herabgetragen wer⸗ den. Crippen hatte nur zehn Dollars in der Taſche; bei ſeiner Verhaftung fand man eine Flaſche, die vermutlich Gift enthielt, und ein Benchen gelben Pulbers. Dr. Crippen hat noch kein Geſtändnis abgelegt, obwohl die Polizei ſich auf dem Wege Oueber alle erdenkliche Müße gab. Er frus, ab die Leiche zu ſchweigen. Vorſchriften; allgemeines aus der Unfall⸗ und Invalidenver⸗ ſicherung“ insbeſondere. Weitausgreifend gab Redner ein um⸗ faſſendes Bild der Reichsverſicherungsordnung und ſtellte ihre Annahme als wahrſcheinlich hin. Dann behandelte Herr Sig⸗ mund eingehend die verſchiedenen Abſchnitte des Geſetzes und betonte, daß es, ſtatt Mängel zu beſeitigen, ſolche unverändert beſtehen laſſe. Dadurch beſtärke man das Mißtrauen gegen die Berufsgenoſſenſchaften. In der Inwalidenverſicherung werde nichts geändert. Das heutige Lohnklaſſenſyſtem und ſeine Aus⸗ führung entſpreche keineswegs den Bedürfniſſen der Gerechtig⸗ keit. Redner berührte dann weiter die Erweiterung der Ver⸗ ſicherung auf die Kleingewerbetreibenden, wünſchte den Renten⸗ genuß ſchon vom 65. Lebensjahre an und drang auf größeren Einfluß der Verſicherten auf die Verwaltung. Ueber die Hinter⸗ bliebenenverſicherung lautete ſein Urteil nicht allzu günſtig, viel Geſchrei und wenig Geld, viel Arbeit für die Behörden und tiefer Unwille im Volke wird allerorts zu Tage treten. Redner forderte die Witwenrente für alle Witwen, nicht nur, wie ſie das Geſetz vorſieht, für die invaliden Witwen. Dann wandte ſich Herr Sigmund der Unfallverſicherung zu, bei der auch die Schatten⸗ die Lichtſeiten überwiegen. Es treten allerdings kleine Erweiterungen und Verbeſſerungen ein, aber gar manches ver⸗ altete ſei ungebeſſert übernommen worden, ſo der ſpäte Ein⸗ tritt der Unterſtützung, deren Unzulänglichkeit in vielen Fällen; dagegen ſei zu fordern, daß auch Fälle auf dem Wege zur oder von der Arbeit als Betriebsunfälle gewertet werden, daß der Arbeiterſchaft in der Rentengewährung Gehör verſchafft wird und beſſere Renten. Ueber den äußeren Aufbau und die innere Verfaſſung der Krankenkaſſen referierte inſtruktiv und feſſelnd Herr Stadtverordneter Hof⸗ Karlsruhe. Die große Frage der Zentraliſation ſei nach wie vor ungelöſt, die Halbierung der Beiträge mit einem Mehraufwand von 2 Millionen Mark für die badiſchen Arbeitgeber und bei Einführung der Klaſſenerhöhung um eine weitere Million ſei das gerade Gegenteil von verlockend. Auch der kürzlich in Regens⸗ burg ſtattgehabte Kongreß hat ſich gegen jede Aenderung des bisherigen Berufes ausgeſprochen. Ein ſehr intereſſantes Referat war das nun folgende des Herrn Inſpektor Elbel⸗Mannheim über die Verträge mit Aerzten, Zahnärzten, Apotheken uſw. Ellenbogenfreiheit bei Vertragsabſchluß forderte Redner in an⸗ betracht der verſchiedenen Verhältniſſe; wo ein guter Wille vor⸗ handen, da würden auch zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen auftauchende Differenzen und Meinungsverſchiedenheiten in Güte geſchlichtet. Die Aerzte täten gut, auch die ideale Seite zu ihrem Rechte kommen zu laſſen. Gewiß haben daneben die Kaſſen die Verpflichtung, ihre Aerzte materiell ſicher zu ſtellen. Der Vertreter der Fabrikinſpektion, Herr Dr. Hol z, betonte, daß die Aerzte in ihrem ſchweren Beruf nicht nur Pflichten, ſon⸗ dern auch Rechte, beſonders das Recht der Arbeit hätten und beſprach dann kurz und treffend die Kaſſenpraxis. Recht ſchöne Worte fand zur Aufrechterhaltung der Selbſtverwaltung der Krankenkaſſen von ſeiten der Arbeitgeber Herr Oberle⸗Karlsruhe, fordernd, datz unter allen Umſtänden alles dazu nötige geſchehe. Bezüglich der Halbierung der Beiträge ſtehe er neutral, halte aber da⸗ für, daß dieſer brennende Punkt kein Scheidungs⸗ und Trennungs⸗ ſtreitpunkt werden dürfe. In der Diskuſſion wurde das Re⸗ ferat noch nach verſchiedenen idealen, materiellen und ſozialen Geſichtspunkten behandelt und konſtatiert, daß beide Faktoren, Aerzte wie Krankenkaſſen, von einander abhängig ſeien. Friede ſei aber auch hier das erſte Gebot und dann werde auch der Fortſchritt gedeihen. Herr Verwalter Edelman n⸗Freiburg berichtete über die Verhältniswahlen bei den Krankenkaſſen und ſchilderte aus eigener Erfahrung den Geſchäfts⸗ und Wahl⸗ gang, den Proporz allgemein zur Einführung empfehlend. An dem Beiſpiel von Freiburg ſelbſt iſt der Beweis der leichten und bewährten Praxis erbracht. Das letzte Referat hielt in weit vorgerückter Mittagsſtunde Herr Verwalter Olbrich⸗Pforzheim über das aktuelle Thema Die Krankenkaſſen im Kampfe gegen den Alkoholismus. Er wußte anſchauliche Bilder der Entſittlichung, Demorali⸗ ſierung, des Verluſtes an Arbeitskraft und Nationalvermögens zu geben und forderte auf, alle geeigneten Schritte zur Be⸗ kämpfung des Alkoholmißbrauches zu unternehmen und zielbe⸗ wußt zu verfolgen. Nicht reine Abſtinenzler verlange man, ſon⸗ dern Männer, die ſich ihrer Pflichten gegen Familie und Vater⸗ land bewußt ſind. Hoch gingen die Wogen der Diskuſſion, in der ebenfalls grelle Züge vom Teufel Alkohol erzählt wurden. In einer einſtimmig angenommenen Reſolution wurde der Verbandsausſchuß zur Herausgabe eines Flugblattes mit entſprechenden Warnungen gegen Alkoholmißbrauch aufgefor⸗ dert und gebeten, die geeigneten Schritte im Verein mit be⸗ ſtehenden Körperſchaften zu unternehmen. Mit herzlichen Dankesworten an die Referenten, die Ver⸗ treter der Behörden, der Preſſe und alle Teilnehmer ſchloß dann als die ſeiner Frau identifiziert ſei; die Antwort lautete„Ja“ in der Hoffnung, auf dieſe Art ein Geſtändnis von ihm zu expreſſen. Als auch dieſer Verſuch erfolglos blieb, mußten weitere Verſuche aufgegeben werden, da das britiſche Geſetz ein allzu ſtrenges Kreuz⸗ verhör verbietet. Sowohl Dr. Crippen als auch Miß Le Neve erwarteten ihre Verhaftung; ſie waren durch das beſtändige Ar⸗ beiten der Apparate für drahtloſe Telegraphie aufmerkſam gemacht, da ſie wußten, daß das Schiff unter normalen Umſtänden nur wenig Botſchaften austauſchen würde. Außerdem bemerkten ſie den ſtrengen Ueberwachungsdienſt, der über ſie ausgeübt wurde. Eine große Menſchenmenge erwartete ſie; die Polizei hatte Hun⸗ derte vom Landungsplatz zurückzutreiben. 7* An Bord der„Montroſe“. *Paris, 1. Auguſt. Der„Matin“ erhielt heute folgenden aus Father Point datier⸗ ten Bericht über die Verhaft ung Crippens: Es iſt kein Zweifel mehr, daß Mr. Robinſon und Maſter John mit Erippen und ſeiner Geliebten identiſch ſind. Die Polizei hatte die größten Vorſichtsmaßregeln getroffen, um Crippen am Gebrauch des Revolvers zu verhindern. Nach der Verhaftung wurden die Gefangenen nicht nur von vier kanadiſchen Poliziſten, ſondern auch von drei Matroſen des„Montroſe“ bewacht. Geheimpoliziſt Dew hatte durch drahtloſe Telegraphie dem Kapitän genaue An⸗ weiſungen gegeben, wie er ſich zu verhalten habe. Während das Schiff den Sankt Lorenzſtrom hinauffuhr, wurde der Marconi⸗ verkehr fortgeſetzt. Dr. Erippen war vom Kapitän informiert worden, daß Lotſen und Zollbeamte in Father Point an Bord kommen würden, ſo daß er nicht überraſcht war, als der Dampfer ſtoppte. Dichter Nepel lag über dem Waſſer, der erſt gegen ſieben Uhr ſich zerſtreute, aber noch immer ſehr dick war, als die„Montroſe“ ſignaliſiert wurde. Dieſer Nebel war für die Polizei ſehr nützlich. Gegen acht Uhr hörte man die Sirene des Dampfers, der das Lärmhorn von Fa⸗ ther Point antwortete. Eine ſtarke Erregung geht durch die am Ufer wartende Menge. Die meiſten haben die Nacht nicht ge⸗ ſchlafen. In wenigen Minuten iſt Dew da, begleitet vom lang⸗ gegen 1 Uhr 30 Minuten Herr Hof die Tagung mit de⸗ Wunſche„Auf frohes Wiederſehen in Bühl!“ Bei einem vor trefflichen Mittagsmahl in der Feſthalle erholten ſich 160 Delegierten uſw. von den arbeitsreichen Stunden Aus stadt und Land. „Maunheim, 2. Auguſt 1910. *Verſetzt wurde Profeſſor Dr. Auguſt Hausrath ar Gymnaſtium in Karlsruhe in gleicher Eigenſchaft an das Gym naſium in Heidelberg und die Reallehrer Hermann Kern von der Höheren Bürgerſchule in Säckingen an das Gymnaſium 1 Tauberbiſchofsheim, Wilhelm Breinig vom Realprogymnaſin mit Realſchule in Waldshut an die Höhere Bürgerſchule 50 Säckingen, Karl Berger vom Realgymnaſium mit Obe ſchule in Villingen an das Realprogymnaſtium mit Realſch in Waldshut. * Übertragen wurde dem Hauptlehrer Friedrich Schlage in Raſtatt die etatmäßige Amtsſtelle eines ſeminariſtiſch u. techniſch gebildeten Lehrers unter Verleihung der Amtsbezeit nung Muſiklehrer am Gr. Vorſeminar in Tauberbiſchofshe * Auszeichnungen. Der Großherzog hat dem Kaiſerliche Vizekonſul und Geſchäftsträger in Bangkok, Kamme Freiherrn Rüdt von Collenberg die Erlaubnis zur At nahme und zum Tragen des ihm verliehenen Kaiſerlich Chin ſiſchen Ordens vom doppelten Drachen dritter Klaſſe erſter Stufe erteilt. Dem Gärtner Michael Büchler am botaniſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg wurde die große goldene dienſtmedaille verliehen. 7 * Ermäßigung des Preiſes für elektriſche Energie für W ſchaften. Auf mehrmaliges Geſuch der Wirte⸗Innung(frei nung) um Herabſetzung des Preiſes für elektriſche Energie ha Stadtrat in dankenswerter Weiſe beſchloſſen, das Geſuch z fürworten und vom 1. Januar 1911 den Preis für eler Energie auf 40 Pfg. die Kilowattſtunde zu ermäßigen nach ſind die Strombezugsbedingungen ab 1. Januar 1 ſämtliche Wirtſchaften gleich berechtigt. « Die Kunſthalle iſt, wie bereits im letzten Stadtratsberich erwähnt war, wegen verſchiedener darin vorzunehmender beiten auf einige Zeit geſchloſſen. 85 * Die große Lagerhalle, die in Rheinau vom Bad. verein erbaut wird, geht ihrer Vollendung entgegen und ſoll einem der nächſten Sonntage dem Präſidium übergeben w de Außer einer kleinen feierlichen Uebergabe durch den Bauun nehmer Heinrich Brixner⸗Brühl iſt für nachmittags größere Bezirksverſammlbung in Schwetzingen ſicht genommen, um die Einrichtungen und Vorteile der Lat ſowie diejenigen des ganzen Bauernvereins kennen zu Darüber wird der Präſident des Bad. Bauernvereins, Reichs⸗ Landtagsabg. Schüler aus Ebringen, einen Vortrag halten. * In der Stuttgarter Ausſtellung ſür das Hotel⸗ und Wir ſchaftsweſen, Kochkunſt und verwandte Gewerbe hat die Pre verteilung ſtattgefunden. Die württembergiſche ſilb Staatsmedaille erhielt die württ. Metallwarenfabrik in G lingen, die bronzene Staatsmedaille die Schaumweinfirma ler in Eßlingen und Wilhelm Model in Feuerbach. Weiter kam zur Verteilung 84 goldene Medaillen 116 ſilberne, 91 bronzen 46 Anerkennungsdiplome und 15 Ehrendiplome bei einer G ſamtzahl von 494 Ausſtellern. * Wie ſoll Euer Kind die großen Ferien verbringen? dieſer Frage beſchäftigt ſich ein Bürgerſchuldirektor a. D. i den „Dresdener Nachr.“ und kommt dabei zu dem Schluſſe:„Währet den Ferien laßt Bücher, Aufſatz⸗ und Schreibhefte im ran liegen, verſchont den Knaben, das Mädchen mit Nachhilfeſtu und mit Uebungen auf dem Klapier; denn es iſt eine bedingung für die geſundheitlichen und ſeeliſchen Wirkungen Ferien, daß das Kind einmal böllig frei iſt von allen Anfg rungen der Schule. Man ſollte allgemein zu der Au langen, daß Ferienarbeiten, ſelbſt als freiwillige Leiſtun ken, wie reich es dabei geworden iſt.“ Dieſer vernünft ſollte auch bei uns Nachachtung finden. * Aufgefunden wurden: Am 9. 7. 10 in dem Gemeindewal Bahnlinie Seckenheim⸗Friedrichsfeld ein Triumphfah neu, mit ſchwarzem Rahmen, gelbe Felgen, mit je 2 gelben Streiſen vernickelte Speichen, roten Mänteln, ücktrittbremf Freilauf mit Rück abwärts gebogener Lenkſtange, weiße Handgrifſſe mit ſchwarze Zwingen, der obere Teil der Glocke fehlt, Fabr.⸗Nr. 139661. Rad iſt auf dem Rathaus in Seckenheim verwahrt.— Am in der Feldgewann„Aue“ an der preuß.⸗heſſ. Eiſenbahn älteres Fahrrad, Marke Preſto, mit ſchwarzem Rahmen, Felgen, aufwärksgebogener Lenkſtange mit Korkgriffen, wovd rechte fehlt, Fabr.⸗Nr. 129579. * Entwendet wurden: Am 23. 7. 10 ein Rexrad mit ſchw Rahmen und Felgen, aufwärts gebogener Lenkſtange, Signa mit dem Namen Friedrich Baier, Sinsheim. Am 22. 7. Ankerfahrrad mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, mit 8 ſtreifen, vernickelter, aufwärts gebogener Lenkſtange, mit Cell griffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe(Torpedo), vernickelte ig glocke mit den Buchſtaben A. R. B. Am 24. 7. 10: ein Pan.bh fahrrad mit ſchwarzem R ahmen und Felgen, neuen Mänt gelben hölzernen Kotſchützern und Torpedofreilauf. Am 72 diſchen Inſpektor Mac Carthy, den Detektivs und Journaliſte Sie ſchiffen ſich auf dem Schlepper ein. Dew trägt Lot nkleidh ſteht wie ein alter Seewolf aus. Er wird ſogar von den Jour liſten kaum erkannt. Die drei kanadiſchen Poliziſten ſollten S beamte vorſtellen und waren deshalb nicht verkleidet. W der Schleppdampfer durch den Nebel fährt, wird fieb gewettet, ob Robinſon und Sohn„die richtigen“ 1 850 bur nicht. Im Kajütenraum ſitzt der richtige Lotſe unter liſten. Auf Deck ſind allein Dew und die vier falſchen 3o ſichtbar: wegen des Nebels ſind ſie in Mäntel gehü uns— ſo berichtet der Matinkorreſpondent— der„Mon weil genähert hatten, daß wir die Paſſagiere erkenne ſahen wir einen Mann, der ſpäter als Erippen identifiziert hin und her gehen. Kapitän Kendall ſagte uns ſpäter, ſo von Tagesanbruch an auf und abgegangen, habe i ruhe verſucht, Land zu erkennen. Als unſer Schleppe und die Paſſagiere ſich auf die zum Ufer hinzu liegen geben, bleibt Crippen allein auf der anderen Seite der Es iſt jetzt neun Uhr; Dew und ſeine Kollegen ſteig gehen ſogleich auf die Seite, wo Erippen auf und dicht bei des Kapitäns Kajüte ſteht Dew Crippe Auge gegenüber. „Ich möchte einen Augenblick mit Ihnen ſprechent ſagte der engliſche Inſpektor in ruhigem Ton. Der Mör überraſcht und konnte kein Wort ſagen. Kanadiſche Po faßten ihn ſogleich und führten ihn in des Kapitäns Kajü wandte ſich Dew an Mac Carthy und ſagte:„Herr Inſpekte Carthy, hier iſt Ihr Mann.“ Darauf Mac Carthy:„Si Hawley Crippen, Sie ſtehen unter der Anklage, Ihre 8 mordet und deren Körper verſtümmelt zu haben. Ich hafte Siel“ Erippen war halb ohnmächtig und konnte noch imme ſprechen. Unmittelbar auf dieſe dramatiſche Szene Verhaftung der Miß Le Neve. Als Crippen Handſ angelegt waren, drahtete Dew nach London, er habe de 13. Juli geſuchten Verbrecher verhaftet. Crippe — An der Verhaftung:„Jetzt bin ich beruhigt, dieſe leß 4. Seite. Sensval⸗Augeiger.(Abendblati) Kannheim, 2. Anguſt. ein Dratsfahrrad mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, gerader Lenkſtange, auf der oberen Verbindungs⸗ ſtange der Name„Drais“. Am 27. 7. 10: ein Pantherfahrrad mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, abwärtsgebogener Leukſtange, Handbremſe und ſchwarze Satteltaſche. * Beendigung der Lohnbewegung der Deckmatroſen. Die Lohnbewegung der Deckmatroſen der Rheinſchiffe der Firmen: Badiſche Aktien⸗Geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport; Rheinſchiffahrts⸗Aktien⸗Geſellſchaft vormals Fendel; Mannheimer Dagerhaus⸗Geſellſchaft„Badenia“; Rhein⸗ und Seeſchiffahrts⸗Ge⸗ ſellſchaft und Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft, ſämtlich in Mannheim, hat zu folgenden Vereinbarungen geführt: Die Wochenlöhne haben im allgemeinen eine Steigerung bis zu 5 Mark erfahren, außerdem iſt die Forderung auf Bezahlung der Ueber⸗ und Nachtarbeit erfüllt worden. Für Ueberſtunden, gilt in der Zukunft der Satz von 50 Pfg., Nachtarbeit, die bisher zu dem Satze bon.50 Mark oder umſonſt verrichtet werden mußte, wird ab 1. Auguſt mit 75 Pfg. pro Stunde vergütet, wobei als Nachtarbeit die Arbeit in der Zeit von 9 Uhr abends bis 5 Uhr morgens gilt. Die Forderung auf Einführung der Nacht⸗ und Sonntagsruhe konnte bei den Verhandlungen, die ſeitens der Leitung der Binnenſchiffer des Rheins mit den dem Allgemeinen Arbeitgeberverband für die Hafengebiete Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen angeſchloſſenen Unternehmern geführt wurden, nicht voll aufrecht erhalten werden, doch wurde erzielt, daß den Schiffern in zwei Monaten zwei freie Sonntage zu gewähren ſind. Wird an dieſen Sonntagen gefahren, oder wird an den Sonntagen, an dem das Schiff im Hafen liegt, Arbeit von den Schiffern verlangt, ſo wird hierfür 60 reſp. 70 Pfg. pro Stunde extra vergütet. Ebenſo wird eine ununterbrochene Nachtruhe von 8 Stunden unter der Fahrt gewährt. Tritt der Fall ein, daß die Nachtruhe nicht voll oder überhaupt nicht gewährt werden kann, ſo wird für den Ent⸗ gang der Ruhezeit pro Stunde 75 Pfg. vergütet oder aber dieſe Nachtruhe nachträglich gewährt. Ebenſo wird, wenn während der ortsüblichen Frühſtücks⸗, Mittags⸗ oder Veſperpauſe durchgearbeitet werden muß, eine Vergütung von 50 Pfg. pro Stunde gewährt. Es können aber auch dieſe Pauſen nachträglich gewährt werden. Außerdem wurden noch verſchiedene kleinere Vorteile bei den Ver⸗ handlungen erzielt, unter denen noch die Extravergütung von 8 Pfg. bei Arbeiten, die in Schwefel, Salz, Gips, Zement und der⸗ gleichen zu berrichten ſind, wie auch die Teilung des Lohnes des eingefahrenen Mannes unter diejenigen, die deſſen Arbeit zu ver⸗ richten gezwungen ſind, beſonders erwähnenswert erſcheinen. AUnglücksfall. Geſtern Mittag 3412 Uhr wurde in Käfertal durch ein Automobil ein 10jähriges Kind überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß es ins Allg. Krankenhaus überführt werden mußte. Aus dem Groſſherwgtum. Heidelberg, 2. Aug. Kurz nach 3 Uhr heute nacht brach durch einen überhitzten Kamin im Hauſe des Herrn Kolonialwarenhändlers Mutſchler, Hauptſtraße 198, ein Brand aus, der infolge des raſchen Umſichgreifens im Lichthofe des Hauſes und der engen Bauweiſe in der Altſtadt einen ſehr ge⸗ fährlichen Umfang anzunehmen ſchien. Es wurde darum auch Großfeuer gemeldet. Von außen, der Hauptſtraße und der Mittelbadgaſſe aus, iſt von den Verwüſtungen, die der Brand angerichtet hat, nichts zu ſehen. Dafür ſieht es aber um ſo chlimmer im Innern des Hauſes, im Lichthofe, aus. In dieſem ieht ſich vom Parterre bis zum Dach hinauf ein Holzgeländer am Hauſe hin. Das Haus ſelbſt iſt ein alter Holzbau, der dem gefräßigen Elemente reichlich Nahrung gab. Die Feuerwehr mußte zunächſt darauf bedacht ſein, ein Ueberſpringen des Feuers, das den Dachſtuhl gerade erreicht hatte, auf die Nachbar⸗ gebäude zu verhüten, die ebenfalls in ihrer Bauart(Holzbauten) dem Feuer reiche Nahrung gegeben hätten. Nach anſtrengender Tätigkeit wurde dieſes dann auch verhindert. Der Gebäude⸗ ſchaden beträgt ca. 10000 Mark. Der Inventarſchaden iſt eben⸗ falls ein ſehr erheblicher, da ſich im dritten Stock das Waren⸗ lager eines Schuhgeſchäftes befand. »Lahr, 81. Juli. Geſtern abend reinigte der Badmeiſter, Herr Schreinermeiſter Hurrli, in Gegenwart ſeines Enkelkindes, eines 5jährigen Knaben, das Baſſin des Aktienſchwimmbades an der Schutter. Während Hurrli mit den Reinigungsarbeiten be⸗ ſchäftigt war, turnte der Knabe an einer Reckſtange und fiel, ohne daß es der Großvater bemerkte, rücklings auf den Hinterkopf, ſtürzte in das leere Baſſin auf den aſphaltierten Boden und blieb beſinnungslos liegen. So fand ihn ſein Großvater auf. Der Knabe erholte ſich ſoweit wieder. Heute früh, als die Mutter an das Beit des Kindes kam, war der Knabe wieder beſinnungslos und ſtarb nach kurzer Zeit. falz, Heſſen und Umgebung. Freinsheim, 1. Aug. Seinen Verletzungen er⸗ egen, die er durch Abſturz vom Rade erlitten, iſt geſtern der Dreſchmaſchinenbeſitzer Friedrich Sitzler von hier. Wie es ſich jetzt herausſtellt, hatte auf der abſchüfſigen Stelle von Großkarlbach hierher das Vorderrad des neuen Rades einen ſolchen Defekt er⸗ er auf das Feld einbiegen, ſtürzte jedoch dabei kopfüber vom Rad, daß er einen ſo ſchweren Schädelbruch erlitt, daß der Tod unbedingt erfolgen mußte. Der 33 Jahre alte kräftige Mann wird, wie auch ſeine Witwe und ſein gjähriger Junge, aufs tiefſte bedguert. 90— Sͤdortliche Rundschau. Schwimmen. *Die Schwimmgeſellſchaft„Hellas“ errang bei dem am ver⸗ gangenen in Mainz ſtattgefundenen Kreisſchwimmfeſte im Streckentauchen 54,5 Meter durch Eugen Gehrig den erſten Preis. Willhg Weisweiler konnte ſich in der kurzen Strecke für Junioren über 100 Meter unter 11 Konkurrenten an dritter Stelle ieren L2z. Aviatik. * Neuer Höhenrekord. Bei den Flugvorführungen in Stockel bei Brüſſel erreichte Olieslagers mit ſeinem Bleriot⸗Apparat eime Höhe von 1524 Metern. Der von Latham am 8. Juli 1910 Reins geſchaffene Weltrekord von 1384 Metern iſt ſomit ge⸗ Pferderennen. A80. Graditz in Kottingbrunn ſiegreich. Die Expedition des Kgl. auptgeſtüts Graditz mit ſeinem Zweijährigen„Mondſtei n“ zum eiſe von Helenenthal hat ſich als eine erfolgreiche erwieſen. Seichter, atte, fiel„Mondſtein“ der Sieg zu. Nach einem Mondſtein“ ſehr ſchlechten Start, bei dem der Graditzer mehrere u verlor, fetzte ſich das aus 10 Pferden beſtehende Feld unter zung von„Chan“ in Bewegung. Hinter„Chan“ folgte„De⸗ ecot vor Sirnik“„Mondſtein“ und„White Clover“ bildeten den Beſchluß. In der Geraden faßte Jockei Bullock ſeinen Hengſt feſter an. Mit„White ver“ am Gurt wurde„Chan“ paſſtert, der ge⸗ chlagen zurückftel. Zwiſchen dem Graditzer und Herr A. Dreher's Whkte Clover“ entſpann ſich ein hartnäckiges Endgefecht, das der überlegene„Mondſtein“ mit 1e Längen zu ſeinen Gunſten eutſchied. Längen zurück folgte Graf Wenckheim's„Chan“. Der Sieg des adicers wurde beifällig aufgenommen und Jockel Bullock mußte in Abweſenheit des Grafen orf und des Trainers Day die litten, daß die Luft ausſtrömte. Als Sitzler das bemerkte, wollte Kronen⸗Rennen als heißer Favorit und notierte nur noch pari. Seine Zeit, in welcher er die 1000 Meter zurücklegte, 1 Minute /% Sekunde, iſt eine vorzügliche und berechtigt zu den größten Hoffnungen. Uebrigens iſt es das zweite Mal, daß der Preis von Helenenthal an Graditz fiel. 1908 gewann das Rennen der inzwiſchen verſtorbene „Stoßvogel“. Non Tag zu Cag. — Die gefährliche Rutſchbahn. Berlin, 2. Aug. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus Lion: Bei dem geſtrigen Volksfeſt kollidierten mehrere Wagen der ſogen. ruſſiſchen Rutſchbahn. Die Inſaſſen des einen Wagens wurden dabei herausgeſchleudert, wo⸗ bei ein Mädchen ſchwer verletzt wurde. — Räuberiſcher Ueberfall auf zwei Damen. Suderode, 1. Aug. Die Schweſtern Eliſe und Grete Schmidt au? Berlin wurden geſtern bei einem Spaziergang im Selketal plötzlich von zwei Radfahrern angefallen. Dieſe hielten ihnen die geladenen Revolber vor das Geſicht mit den Worten: Das Geld oder das Leben! Die eine der beiden Damen händigte einem Räuber ſofort ihr Handtäſchchen, in dem ſich 30 M. befanden, ſowie ihr goldenes Armband aus, worauf die beiden Räuber auch die andece Dame, die ſich einige Schritte entfernt hatte, einholten und zur Herausgabe ihrer goldenen Halskette und ihrer Börſe mit 15 Mark zwangen. Die Täter beſtiegen dann ihre Räder und ergriffen ſchleunigſt die Flucht. Durch telephoniſche Uebermittlung der An⸗ zeige an die ganze Gendarmerie der Gegend gelang es dem Fuß⸗ gendarmen Sechner, in der Nähe von Meisdorf die beiden Räuber anzuhalten und zu verhaften. Es ſtellte ſich heraus, daß es zwei 22 Jahre alte Bahnarbeiter aus Quedlinburg waren, die ſchon vor einiger Zeit einer anderen Dame in ähnlicher Weiſe ein Täſchchen mit 50 M. abgenommen haben. Die der einen Dame abgenommene Börſe und die Schmuckgegenſtände, die einen Wert von mehreron hundert Mark haben, wurden noch vorgefunden. Die Räuber wur⸗ den nach dem Amtsgefängnis in Ermsleben übergeführt. — Ein geriſſener Schwindler. Saarbrücken, 2. Auguſt. In großem Maßſtabe hat, wie die„Saarbr. Ztg.“ meldet, hier ein Schwindler zahlreiche auswärtige Firmen geſchädigt, der ſich unter dem Namen Egon Albert Ebert aus Königsberg i. Pr., von Poſen kommend, Mitte Juli ein möbliertes Zimmer mietete und unter der Adreſſe Egon Ebert ein Export⸗ und Importgeſchäft gründete. Es gingen infolgedeſſen maſſenhafte Sendungen bei ihm ein, die er alsbald verſchwinden ließ. Am 23. Juli verſchwand er aber auch. Als dann darauf noch weitere Sendungen eintrafen, erkundigten ſich zahlreiche Firmen nach Ebert, unter ihnen auch eine, die eine Sendung Fettwaren im Werte von 1600 Mark geliefert hatte und verſtändigten die Kriminalpolizei, welcher letzterer inzwiſchen auch eine Bielefelder Firma, die um 300 Mark geſchädigt wurde, Anzeige gemacht hatte. Von Ebert hat man bisher keine Spur. — Ein angenehmer Bittſteller. Swine⸗ münde, 1. Aug. Der Kaufmann Hornemann, der in Neu⸗ Stettin ein Geſchäft hatte, und in Konkurs geraten war, hatte ſich in ſeiner Verzweiflung einen Rauſch angetrunken. einen Pumppetſuch beim Kaiſer zu machen.„Die„Sohen⸗ zollern“ lag direkt am Bollwerk. Es war dem Hornemann gelungen, unbemerkt durch die Gendarmeriepoſten zu kommen. Er gelangte aber nur bis auf die zur„Hohenzollern“ führende Treppe, wo er angehalten und derhaftet wurde. Nach ein⸗ gehendem Verhör wurde Hornemann geſtern vormittag wieder auf freien Fuß geſetzt. N Letzte Nachrichten und Telegramme. Bonndorf, 1. Aug. Bei der am Samstag erfolgten Ge⸗ meinderatswahl ſiegte die Liſte der liberalen Par⸗ te i. Die Wahlbeteiligung war ziemlich ſtark; von 280 Wahl⸗ berechtigten haben 220 gewählt. Es wurden wiedergewählt: die Herven Wilhelm Welte, Schloſſermeiſter Oskar Meier, Uhrmacher Auguſt Schnitzer, Alt⸗Gaſtwirt Friedrich Lüber, Kaufmann Paul Keßler, Spitalverwalter. Beuthen(Oberſchleſien), 2. Aug. Geſtern nachmittag fand in Prgzelaika eine kriegsgerichtliche Unterſuchung ſtatt, über die im Vorjahre erfolgte Beſchießung des deutſchen Ballons Tſchu dy durch ruſſiſche Grenzſoldaten. Der Unterſuchung wohnten die ruſſiſchen und deutſchen Grenzbehörden bei. Wie be⸗ reits im Vorjahr, ſo ergab auch die diesmalige Unterſuchung die einwandfreie Tatſache, daß der Tſchudi beſchoſſen wurde als er noch im preußiſchen Gebiet war. Brüſſel, 2. Aug. Heute vormittag führte im Feſtſaal der Weltausſtellung Handelsminiſter Hubert gemeinſam mit der Ausſtellungsleitung und den Kommiſſären der verſchiedenen Län⸗ der die 1500 Schiedsrichter in ihr Amt ein, welche die Jury der Weltausſtellung bilden. Die Herren werden morgen vor⸗ mittag ihre Arbeiten beginnen, die ſich auf etwa einen Monat erſtrecken. * Brüſſel, 2. Aug. Heute vormittag wurde hier die 11. Hauptverſammlung der Internationalen Kriminaliſtiſchen Ver⸗ einigung im Beiſein des Juſtizminiſters eröffnet. Deutſcher⸗ ſeits ſprechen während der Tagung die Profeſſoren v. Liſzt⸗ Berlin und Lagmann⸗Köln. Für Baſſermann. * Weinheim, 1. Auguſt. Der Nationalliberale Bezirks⸗ verein hat ein Schreiben folgenden Inhalts an den Abgeordneten Baſſermann abgeſandt: 8 „Dem hochverehrten Führer der Partei ſenden der National⸗ liberale und der Jungliberale Verein Weinheim zu ſeinem Ge⸗ burtsbage die herzlichſten Glückwünſche. Wir hoffen und wünſchen, daß er ſich noch viele Jahre geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit im Kreiſe der Seinen erfreue, aber auch, daß ſeine bewährte und unentbehrliche, von großzügiger und idealer Geſinnung getragene Arbeitskraft dem Vaterland und vor allem unſerer Partei trotz aller Anfeindungen mißgünſtiger Neider und Gegner noch lange erhalten bleibe!“ * Adelsheim, 1. Auguſt. Der liberale Bezirksverein hat dem Abgeordneten Baſſermann durch ein Telegramm ſein uner⸗ ſchütterliches Vertrauen ausgeſprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, Herr Baſſermann werde auch fernerhin die Führung der Partei beibehalten. * Geiſingen, 1. Auguſt. Geſtern hielt der liberale Volks⸗ verein Geiſingen und Umgebung ſeine Generalverſammlung ab, in der Herr Abgeordneter Hilbert in längerer Rede Bericht erſtattete über die Tätigkeit des Landtages 1909⸗10. Zum Schluſſe der Verſammlung wurde folgende Reſolution einſtimmig gefaßt: Der Führer unſerer Partei, Herr Baſſermann, iſt in der letzten Zeit, beſonders in norddeutſchen Zeitungen, lebhaft an⸗ gegriffen worden. Wir weiſen dieſe Angriffe mit Entſchiedenheit zurück, bedauerten, wenn dadurch der Zweck, Herrn Baſſermann zur Niederlegung ſeines Parteiamtes zu beranlaſſen, erreicht In ſeiner angeheiterten Stimmung kam ihm der Gedanke, 1 und verſichern Herrn Baſſermann unſeres ungeminderten Der ſozialdemokratiſche Budgetſtreit. * Ludwigshafen, 2. Auguſt. Eine geſtern abend im „Pfälzer Hof“ tagende ſozialdemokratiſche Verſammlung ſetzte die Debatte über die Budgetbewilligung der badiſchen ſozialdemokra⸗ tiſchen Kammerfraktion fort. Nach längerer Debatte wurde mit 98 Stimmen folgende Reſolution angenommen: „Die Frage der Budgetbewilligung kann nur eine Frage der Taktik ſein. Da ſich die Taktik aber nach den gegebenen politiſchen Verhältniſſen der verſchiedenen Bundesſtaaten zu richten hat, ſo iſt eine generelle Regelung der Frage durch Parteitagsbeſchlüſſe nicht im Intereſſe einer einheitlichen, gedeihlichen Entwicklung unſerer Partei gelegen. Die heutige Verſammlung hält daher den Be⸗ ſchluß des Parteitages zu Nürnberg betreffs der Budgetbewilligung für verfehlt; ſie erachtet es im Intereſſe der Einheit der Partei für erforderlich, daß jener Nürnberger Beſchluß wieder aufgehoben und die Frage der Budgetbewilligung als Sache der einzelnen Landesparteien erklärt wird.“ Eine Gegenreſolution, die die Zuſtimmung der 19 badiſchen Landtagsabgeordneten zum Budget als groben Disziplinbruch verurteilt, wurde gegen 34 Stimmen abgelehnt. Die Fahrt des„P 6“ nach München. Bayreuth, 2. Aug.„P 6“ iſt heute vormittag kurz vor 9 Uhr zur Weiterfahrt nach München aufgeſtiegen. Unwetter. Breslau, 2. Aug. Die„Schleſ. Ztg.“ meldet aus GLatz: Geſtern Nachmittag ging über die Hohe Menſe ein Wolken⸗ bruch nieder, der einen ungeheuren Schaden anrichtete. In Grunewald wurde der Dorfweg vollſtändig aufgeriſſen, die Weiſtritzbrücke iſt fortgeſchwemmt. Der Verkehr zwiſchen Reinerz, Grunderz, Grunwald und Kaiſerswalde iſt vollſtändig unterbrochen. Das Ergebnis der franzöſiſchen Generalratswahlen. * Paris, 2. Auguſt. Auf Grund des Eygebniſſes der Haupt⸗ und Stichwahlen veröffentlicht das Miniſterium des Innern folgende Zuſammenſtellung über das Ergebnis der Generalratswahlen: Konſervative und Nationaliſten 210 gegen bisher weniger 49, Progreſſiſten 139 gegen bisher weniger 24, Republikaniſche Linke 351 gegen bisher mehr 19, Radikale und Soialiſtiſch⸗Radikale 658 gegen bisher mehr 23, Sozialiſtiſche Republikaner 28 gegen bisher mehr 11, Ge⸗ einigte Sozialiſten 563, gegen bisher mehr 21, Revolutionäre 1 gegen bisher 0. Selbſtmordverſuch der Geliebten Dr. Crippens. * London, 2. Aug. Nach Blättermeldungen machte die Geliebte Dr. Crippens bei ihrer Verhaftung einen Selbſtmord⸗ verſuch. Eine zu ihr ins Zimmer tretende Stewardin entriß ihr das Papier mit dem Giftpulver und warf es zum Fenſter hinaus. Dr. Crippen leugnet nach wie vor, ſeine Frau ermordet zu haben. Verlimer Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Die Vorbereitungen für die kommenden Reichstagswahlen. IJBerlin, 2 Aug. Aus Siegen wird gemeldet: Eine Vertrauensmänner⸗Verſammlung der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei im Reichstagswahlkreis Siegen⸗Wittgenſtein⸗Biedenkopf ſtellte für die kommenden Reichstagswahlen den Redakteur Nuſchke aus Kaſſel als Kandidaten auf. Auch im Wahlkreis Hagen⸗Soeſt beabſichtigt die Fortſchrittliche Volkspartei bei den nächſten Reichstagswahlen einen Fortſchrittlichen Kandidaten aufzuſtellen. Beno Rancheuegger F. JBerlin, 2. Aug. Aus München wird berichtet: Heute nacht ſtarb hier der bekannte bayeriſche Volksſchriftſteller Beno Rauchenegger. Von den zahlreichen Volksbüchern, die der Verſtorbene verfaßt hat, ſind„Jägerblut“,„Der Paragraphen⸗ ſchuſter“ beſonders durch Konrad Dreher mif vielem Erfolg dargeſtellt worden. Rauchenegger hat ein Alter von 67 Jahreu erreicht. Der abgeſtürzte deutſche Offizier. JBerlin, 2. Aug. Der während der Nordlandfahrt der Hochſeeflotte bei einer Beſteigung des Boeya⸗Gletſchers verun⸗ glückte Offizier von dem Panzerkreuzer„Gneiſenau“ iſt der Leutnant Chriſtiani, der am 1. September 1905 in die Marine eingetreten iſt. Der verunglückte Offizier iſt der Sohn des Geh. Oberpoſtrats und vortragenden Rats im Reichspaſt⸗ amt Chriſtiani. Jugendliche Raubmörder. J Berlin, 2. Aug. Einen Raubmord verübten heute vormittag zwei 17jährige Burſchen auf den Küſter Rösner von der Kirche) zum Guten Hirten in Friedenau. Sie drangen unter dem Vorwand, ſich in den Jünglingsverein aufnehmen zu laſſen, ein. Als der Küſter ihre Perſonalien aufnehmen wollte, verſetzten ihm die Verbrecher einen wuchtigen Schlag mit einem Stahlſtock über den Kopf. Der Ueberfallene konnte noch um Hilfe ſchreien. Dann entflohen die Burſchen. Sie wurden von Paſſanten verfolgt, eingeholt und nach heftiger Gegenwehr über⸗ wältigt. Der eine der Verhafteten iſt ein 17jähriger Arbeiter aus Friedenau, der andere ein 17jähriger aus Steglitz. Schreckenstaten eines betrunkenen Fenerwehrmaunes. Berlin, 2. Aug. Aus St. Franzis ke wird ge⸗ meldet: Ein wegen Trunkenheit entlaſſener Feuerwehrmann hat geſtern eine Reihe entſetzlicher Mordtaten verübt. Er gab Feueralarm und erwartete die Feuerwehr an einer Straßenecke und ſchoß mit einem Revolver auf den Kutſcher des erſten Wagens, der Kutſcher wurde tötlich verletzt. Außerdem erſchoß er mit dem Revolver noch den Chef der Feuerwehr Samuel und einen andern Feuerwehrmann. Nunmehr entfloh der Mörder nach Hauſe⸗ Dort erſchlug er mit einer Keule ſeine Fran und ſein Kind. Dann flüchtete er in einen benachbarten Wald. Als er be⸗ merkte, daß er der Gefangennahme nicht mehr entgehen konnte. ſchoß er ſich eine Kugel in den Kopf. Er liegt im Sterben. Die Ueberlaudflüge in der Provinz Brandenburg verboten. JBerlin, 2. Aug. Der Oberpräſident der Provinz Brauden⸗ burg hat Ueberlandflüge von Aeroplanen über ge⸗ ſchloſſene Ortſchaften verboten und mit Strafen be⸗ droht. Allerdings iſt dieſe Strafe außerordentlich gering. Sie be⸗ trägt im Höchſtfalle 60„4 Luftſchiffen und Lenkballons iſt das Ueber⸗ fliegen von geſchloſſenen Ortſchaften noch wie vor geſtattet. Ein Aervplau abgeſtürzl. JBerlin, 2. Aug. Aus London wird gemeldet: Frau Frank, eine franzöſiſche Aviatikerin, die geſtern an den Flügen in Boldon bei Souderland teilnahm, ſtieß mit ihrer Maſchine gegen eine Fahnenſtange und ſtürzte aus einer Höhe von 25 Fuß herab. Ein Knabe wurde von der Maſchine erſchlagen. Vier Perſonen wur⸗ den ſchwer verletzt, die Dame ſelbſt erlitt mehrere Bein⸗ birüche. 7000 Menſchen waren Zeuge des Unglücks. Frau Frank führte anfangs einige ſehr graziöſe Wendungen über der Zuſchauer⸗ menge aus und ſchien ſehr ſicher zu fliegen Dann kam plötzlich der Stoß an die Fahenſtange, wobei der Doppeldecker auf die Erde herab ftel. Es iſt ein Glück, daß alle Menſchen, die dicht bei der Fahnen⸗ ſtauge ſtanden, noch rechtzeitig auseinanderſtoben, und ſich ſo ketteten. 4 sſch msd Pon“ Anut usspfanus fa0 qun fa0 Gn 88 i1wwuuies 9 lh eun ecneen eeeh en ebeec ebuaiu zahv uepaqleuuibe mne e cenden en een eng un uni wöufs unn 85 dig Japnfprugjag si uunz 8e usgegnelnd guse qun gwecaeg Leufef uedundeueen eheeet eebeungz a gef eid ſceen Spuneg uenen ee egnn ne e 8 wieee e eeee e beee ü ceee len uvac anl siaogz ddan gaia ue Sedo gaufe laegny gup; „enee i ee de eeeeee e ben eceee Adm idve ne agve uag useeulgaagß ueg uf aun ueiqpihzanvg ⸗Segungz usg uf snuglnavjnzuzogz uegunſegd gonlv ganz Apput 2301 Söungebueg ee eeeenhen eeeehe uelpfof zzuse zeqn „nebes gun Sog ae zuubeg lgoach gun zgpincnvgscpseig 210 aelllecpes an! zben zapis deg bupdsgaeg uteleiqg us „upineg u et eeee neceee echeeeten e edecbenr eee e we eeee ehe beee u bien ee e cene eeact aupel jbg guvſlgeg uhr veee een neeneneen ween ee geeneg ene J0nipzuce gun ⸗uchtuadch aeuſs Fog pnagpancß mune ge ⸗ulactz sog Env aoqo uinegz uf ugf ziu zmuaz 8) uupz uszueg ih uvu uuee Anunz ae ubm e ußgvanaegungagvog 00 uinegz uf opi ie enenn eceeee e neeeeee e ueceuun be eenec een ee e ee e een zes abe Sfegunpe aeneepacen eungenſlecz opfo An, :Ueeur eunpgesine Sespliutegozo geaao uſe Szulangegz Uehig -udqe uteg gun uesjohebenv pgsmnelnu Aeuaeates jgvie duav Splidaou ause egun bnec weceee eeen neee ⸗poztz ut! qun uslfeailcpang anzinz zend uanegz eig pilez Moneg gee gun eeee eeee bae ee e“ Shuy eg iee englechnpcpe geg qun acpogz uenezg aed sulne enzgs uel Seg denogacd geg Aincpinvgz aeunnegz aeue gegugagz ouse a gun uefenee eeeen ee chnune gun anlapindod a Jeuicpe anu gun auter! uh eene meeei un Zrebicgdehr gun eleng ſpuun due bang neguckmenlungz n i gun ugeſcpun al 10 Jönzene 1 ueue eee e ie Ae nie eaespc gun Sellenezug nefashah seg igoſe 10 eeee endeuur en enucen e ppejone 3bjogs gule — foqiee aedagngbie aabcie e il jot aee nehumog „aee eemeee ine med ere egmun et uequeenhus mf avat Affegugcctecd gun ocpnpaez uappuenv Auigebangz ueg ei egneeene n eeceehc eig ege uoguflcus gun uezueg e dun eee beheg eeee enbeneee e „rvu apugaateg aog Aiec ueg nd Jepiedunzsvanneg; gun uöoluapch⸗anng uscineg a00 oiaogd „egz uscpinlg deg ud zne ee eeeehne neu ee u9 -og unee Ineglabdg Rontegzlogz ueuse 910 Hungozjggagz gufse qun aivpfanqpſe dueosbeda u eeeen ee eee neunee ece eee ee angduenc ae uoiqyngonc u! ehpgusdo aguag ueig Shavch erat Uefqpnlzanvch udg u za uequ nane ueaeznepuane secpnazeg degelan pnp ppeid un zuegeing epag er men ne ee legung e aec Sa 910 nea Sopnat upengnategspcplteuec sog dfat zuellailusuutolnk daz meg uf Sanagz geg uebzeuc usſlog dig ueneg u uepeg uube gun eende enceeee eebn ee beublu uag ai e eeeen ben beenee eehee e“ eee ee ⸗anbc aene eeenehenee ee eneeen ecanbu heg; ee eeeeeee bee beeee e ſeee ee ane ai n e eece e eeee e eeeee, a a aneng enenen e et gecpieic Sicpiu oggach uv ae Ade en pnagunc ue nueneg Ap ueuspoacplasun ueg um gun dön uenecece enleg n eee eee een eeen ee ine e ee aequnat ueg ziu ueumolne gog 40 Oiehuse ne sreeig ag gat pnv usqnea uebages uubgz udg uf aia gog cpom 21 oapie quebnetzzan qun usged usuhr ecn cacce ceaespnag „nv auid Aldaz aequsbofclcpang ucg usuonleadug 10 4415 Apgaihndug zequehenbgieg ucg gun Sacsomaclegzannh seg Sacſd meg uog eelog Szugupnlaeog uepei ziu negusbuvs ae gun zavatuede le eecen een üeenn cen eeen dufs uted u eeeee ei eene ehe ne ueg an bunu une ee eeee eſe edeeenenee eie eg enee; ee ee bee ee ween ene eee e e eeee „ugunceh ne Agncteg joqs Solelg qun Jvuuse æpou ecpicplesgdungeilſucd de env johnſeggbunnvch! -us Sog Aduiſes g uuea usnenajpvuv ne ancploch aeleig usge guvcz aog un gafat agrne plebigvie ae zpinvlnvgz oeuvb ig ucgaqute udueg ur uspungunſcuc uearurnu ue ece cin dnee eig uvu uueat uunz uegaeeh ede ber uplcme a1 udg uvm di ugeadunsianlac ig uuga eogagva ½ 1018 aouse jppnongiqiguc dig uvu icenaeg gun zuuez Fouuee; Sov i Sunnocplud gun aegnuedeb uengia ⸗un eccuen e en ee eueene iae e enuebeb oebacee eg en eenn ceen iepunusggoc gun deeeeec ce gun eeecpune ehne gun eeh celegeid qun ins eee eeeee e aen weeee; uvun uusat usebpf biusat 8e iat nz ecnaech di gaereusaellg usapat o uebof uvm ojuugz uacf a0 bn meg usgabs ei inbec meg Si uegleceun usdunuunevi ueee eof uvu uuga Hengucez ne cau an din un eeehenn uneſefau ueuugz ne usd]f opieid Gog duge Jgen ueeguich ac nvazqn oi uvu übg ee eburcend e en eebec ene iuaa! 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Es wird vielleicht zuerft immer den Inſtinkt, die Witterung haben; aber es wird nicht für Alldeutſchland die Er⸗ füllerin ſein. Als Hauptſtadt des neudeutſchen Materialismus wird Berlin noch mächtiger werden als es iſt; doch es kann niemals die geiſtige Reichshauptſtadt Deutſchlands im höchſten Sinne ſein. Das Schickſal ſeiner Vergangenheit wird das ſeiner Zukunft ſein. Und weil es ſo iſt, wird Verlin ſeinen Ein⸗ wohnern niemals im höchſten Sinne eine Vaterſtadt, eine Heimat ſein. Auch wenn der Wirrwarr dieſer Jahrzehnte überwunden iſt, wird es nicht viel anders ſein wie heute, wo der Tüchtige dieſe Stadt der Arbeit und Unternehmungen um der Arbeit willen ſucht, wo der revolutionäre Geiſt von ihr Förderung ſeiner neuen Ideen erhofft, wo es Alle mehr oder weniger zu dem bunten Vielerlei der Kaiſerſtadt, Reichshauptſtadt, Großſtadt, Geſchäftsſtadt, Arbeitsſtadt und Vergnügungsſtadt hinzieht, in der die Intereſſen in ſo mannigfaltiger Weife verknüpft werden, und wo doch kaum Einer mit wahrer, tiefer Liebe an dieſer im Grunde ſeelenloſen Stadt hängt. Man kann jedes Verhältnis zu Berlin gewinnen, nur lieben kann man dieſe Stadt nicht. Wer dreißig Jahre ſchon darin lebt, fühlt ſich noch nicht als Ber⸗ liner, ſondern immer noch als Hamburger, Königsberger, Dan⸗ ziger oder Frankfurter, als Mecklenburger, Rheinländer oder Baher. Es fehlt das lonſervative Grundelement, das einer leben⸗ digen Liebe zur Ktadt zur Baſis werden könnte. Berlin aber will Liebe auch gar nicht von ſeinen Be⸗ wohnern. Iſt der Geiſt dieſer Stadt nicht im tiefſten national, ſo iſt er doch auch nicht ſentimental. Wie mit einem Witzwort der Selbſtironie hilft ſich dieſes hart determinierte Stadkindi⸗ viduum über die verborgene Tragik ſeines Daſeins hinweg. Ueber die Tragik eines Schickſals, das überall dort zutage tritt, wo in einem allzu harten und allzu raſtloſen Erbaltungskampf die höheren Gefühlskräfte und die Fähigkeit zum Glück verkümmern, ſo daß nur die profane Tüchtigkeit bleibt, woraus die Blüte edelſter Kultur nicht emporzuſprießen vermag; über die Tragik eines Schickſals, das das aus einer wendiſchen Fiſcherſiedelung zur mächtigen Millionenſtadt und Reichshauptſtadt emporge⸗ wachſene Berlin dazu verdammt: immerfort zu werden und nie⸗ mals zu ſein.“ Es iſt merkwürdige Uebereinſtimmung, daß über dasſelbe Berlin ein Franzoſe, Jules Huret, in ſeinem Buche über Ber⸗ lin(Albert Langen, München) manche ähnliche Eindrücke aus⸗ ſpricht:„Was mich perſönlich anbetrifft, ſo habe ich meine An⸗ ſicht über die charakteriſtiſchen Merkmale Berlins mehrmals ge⸗ ändert. Und ſchließlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen, daß dieſes Charakteriſtikum, nach dem ich ſo lange ſuchte, gerade darin beſteht, daß es überhaupt keines beſitzt. Berlin iſt auf einer weiten, einförmigen Sandebene inmitten der Provinz Bran⸗ denburg aufgebaut, von Norden, von Weſten und von Oſten allen Winden preisgegeben, die ihren kalten Odem ungehindert über dieſe large Erde wehen laſſen können. Der Horizont iſt durch die ſteinerne Maſſe der Häuſer geſperrt. Kein Ausblick wie der unſerer Place de la Concorde beim Stern, keine Fern⸗ ſicht, wie man ſie von den Hügeln genießt, die ſich um Paris, um Montmartre, oder Sainte⸗Genebidve erheben, kein Ufer⸗ gelände, gleich den Kais an der Seine oder der Themſe. Die Spree— ſo wie ſie ſich auf ihrer Wanderung durch Berlin zeigt, denn draußen weitet ſie ſich zu einem ſtattlichen Fluß— iſt ein ſchmaler, ſchwärzlicher, träge fließender Waſſerarm, deſſen Ufer, nüchtern wie die eines Kanals, nichts an ſich haben, woran das Auge ſich laben könnte.“ Im übrigen iſt er mehr äußerer Impreſſioniſt als tief⸗ dringender Betrachter. Ein ſehr lebendiger Geiſt, der viel und gut ſieht und ſcharf beobachtet, der ſehr rege plaudert und ſo ausgezeichnet unterhält, daß ſein Buch ein wirklicher Genuß iſt. Früſſel. Neue Ciceroneliteratur über Brüſſel iſt der erſte literariſche Niederſchlag der Weltausſtellung. Sie will dem Beſucher Führer ſein auch in der eigentlichen Stadt, ihr Werden und Wachſen, Jre Kunſt und Kultur darlegen. Zwei Bücher verdienen darunter das hauptſächlichſte In⸗ tereſſe. Das eine gehört zu Seemanns berühmter Sammlung Kunſtſtätten und hat Henri Hymans, den dem belgiſchen Bolkstum verwandten und in der belgiſchen Kunſt beſonders heimiſchen Kunſtgelehrten, zum Verfaſſer, das andere zu Klinck⸗ bardt und Biermanns Sammlung„Stätten der Kultur“ Fritz Stahl, den bekannten Berliner Kunſtſchriftſteller. Beide be⸗ trachten Brüſſel zuerſt und hauptſächlich auf Geſchichte und künſt⸗ leriſches Werden. Als Führer in die großen Dokumente der Kultur, in das Rathaus und die Kirchen, in Paläſte und Muſeen entwickelt dieſes Werden Hymans; wiſſenſchaftlich unbedingt zu⸗ verläſſig und reich an architektoniſchem, landſchaftlichem und maleriſchem Abbildungsmaterial, handlich und bequem in eleganter Taſchenform. Stahl geht rein geſchichtlich betrachtend vor. Von der Entſtehung wandern wir mit ihm durch die Jahrhunderte, bis zur Gegenwart, die Kunſt und ihre Denkmäler im Zuſammen⸗ hang mit der Kultur begreifen lernend. Auch er iſt wiſſenſchaft⸗ lich immer korrekt und doch immer anregend und neu das In⸗ tereſſe feſſelnd durch friſche, lebendige Form und die Weite des Blicks und auch er das Wort begleitend mit einer Fülle charak⸗ teriſtiſcher Bilder. 1555 So iſt, wer die Stadt und ihre Kultur begreifen lernen, wer ihre Seele faſſen will, nicht in Verlegenheit um gute Führer. Was ſie erſchließen, faßt Stahl in einem kurzen Vor⸗ wort zuſammen, das gerade ob dieſes Ueberſchauens von In⸗ tereſſe iſt. Brüſſel—das ſind drei Städte in einer, Unten im Tale der Senne ldie jetzt überwölbt iſt) liegt die alte Bürger⸗ und Handelsſtadt. Das Herz iſt die Grand' Place, das nordeuropäiſche Gegenſtück zu dem Markusplatze von Vene⸗ dig. Sie entſaltet ihre höchſte Schönheit, wenn ein lauer und blauer Sommerabend die Schleier eines duftigen Zwielichtes über ſie breitet. Dann ſchimmert das Gold und das Glas der barocken Gildenhäuſer, die ſie einfaſſen, in zarten Reflexen, ihre Giebel ſetzen phantaſtiſche Schnörkel auf den ruhigen Fond des Himmels, und in dieſer üppigen und glänzenden Faſſung ſietzt ein dunkeles Kleinod: das gotiſche Rathaus, aus deſſen reich gegliederter und verzierter Maſſe der Turm, ganz durchbrochen, ganz Leichtig⸗ keit und Anmut, hoch aufſchnellt und den goldenen heiligen Michael auf ſeiner Spitze als Wahrzeichen über die Stadt hinaus⸗ hebt. Um dieſen Mittelpunkt dehnt ſich die alte Stadt weit aus: ihre Straßen und Gaſſen, gotiſch eng und gekrümmt, mit ſchmalen Giebelhäuſern aus der Barockzeit beſetzt, laufen durch das ganze Tal bis zum Kanal im Weſten und ſteigen im Oſten auch noch die Hänge des Koudenberges hinauf, auf dem immer die Reſi⸗ denz⸗ und Herrenſtadt lag. Dieſer und jener burgartige Beſitz dieſer Stadt iſt an der Grenze erhalten und ſieht noch heute ſo herriſch und drohend auf das Häuſergewirt herunter wie im Mittelalter. Hier oben ſteht auch Ste. Gudule, die Kathedrale der Stadt, die alte Fürſtenkirche, von der Zeit der Grafen von Löwen bis zur Zeit der Erzherzöge von Oeſterreich Gotteshaus und Grab der Regenten de sLandes. Gewaltig und ernſt ragt ſie auf, ſchwer durch die Maſſe und die unvollendeten Türme. Und ebenſo hoch ſteht weiter ſüdlich Notre Dame du Sablon, die kleine, mit aller zierlichen Krausheit der ſpäten Gotik über⸗ reich geſchmückte Kirche der ſtolzen und prunkliebenden Arm⸗ bruſtergilde. Im Tal ſind nur wenige alte Kirchen erhalten, die meiſten Volkskirchen ſtammen wie die Bürgerpäuſer aus der Barockzeit: Wahrzeichen der Jeſuiten in dieſem frömmſten Lande. Oben auf dem Plateau des Kondenberges liegt die zweite Stadt, die in Brüſſel ſteckt: die Reſidenz, angelegt us aufge⸗ baut in dem klaſſiziſtiſchen Stile des 18. Jahrhunderts unter dem Einfluſſe von Paris. Hier iſt alles frühere bis auf die letzte Spur gewichen, die große und gerade Anlage iſt nach einem Plane wie auf neuen Boden geſtellt worden. Ihr Mittelpunkt iſt etwas, das man wie den erſten großen Platz in Nordeuropa, die Pariſer Plae de ela Concorde, ſein offenbares Vorbild, ols ein modernes Forum bezeichnen könnte. Es iſt eines der ſchönſten Beiſpiele der neueren Stdtbaukunſt. Die Nordſeite des rieſigen Platzes bildet das Parlamentshaus, das Palais de la Nation, ein Bau voller Würde und Schönheit, das Hauptwerk Gui⸗ mards, des Schöpfers der Neuſtadt Brüſſel: ſeine Mitte, mit mächtigen Säulen und einem klaſſiſchen Giebel geſchmückt, iſt die Pointe der ganzen Anlage. An der Sübdſeite entſprach das Königliche Schloß lan deſſen Stelle Leopold II. leider in den letzten Jahren ſeiner Regierung einen charakterloſen und häß⸗ lichen Bau der franzöſiſchen Renaiſſance geſetzt hat). Im Weſten zieht ſich die Rue Ducale hin, deren Häuſer wie alle des Viertels in ihrer Einfachheit und ihren guten Formen und Verhältniſſen ſich den monumentalen Bauwerken ſein unterordnen und an⸗ ſchließen. Im Oſten läuft die Rue Rohale entlang und weiter bis zu der gleichnamigen Place. Dieſes ganze Forum wird von dem Park ausgefüllt, dem letzten Reſte des Soignes⸗Waldes, der ehemals bis an die Ränder des Sennebruches hinablief. Er iſt. wieder ganz in franzöſiſchem Sinne, geformte Natur, und gibt, Jelder läßt den Rhythmus eines lebeudigen Temperaments lelen, die blinken blankenWaſfern ſchöngeſchliffener Rede, das weiche ndämmern romantiſcher Sehnſucht und den hellen frohen Klang licherer Lebensart, Er iſt kein Snoh. Er gibt ſchlicht und aus extrautheit heraus ihr angeſtammtes Weſen. Er belauſcht die lenerin aus dem Bolke, in ihrem zähen Feſthalten, am Her⸗ gebrachtem und ihrer Gefühlswärme, die 410 e, tüchtige, kindliche und grazibſe Frauenſeele. Es iſt ein vielfach ſchillerndes Bild, das 100 daraus auftut und doch wieder nur Einheit— der Charakter der echt weiblichen Frau. Paris geſtern und heut. Von Slegmund Feldmann(Concordia Deutſche Hermann Ehbock, in Berlin W. 90.) Geh. .—, geb.— Kulturporträts ſpiegeln Paris und damit raukreich, Geſtalten von den Höhen des Lebens, Literaten und ichter, Polttiker und Abenteurer. Mit wenigen ſicheren Strichen ſind ſte gezeichnet: als Eindrücke des Tages; geboren aus der Stim⸗ mung des apal und mit Gegenwartsgeiſt gefüllt. Das gibt ihnen Leben, Impulſivität 39 Unmittelbarkeſt der Wirkung. Heute ind ſie alle faſt ein paar Jahre alt und doch noch jugendlich friſch. Sie haben keine geſchichtliche Diſtanz und nicht immer Beziehung up 10 date. Aber ſie haben Farbe und Perſpektive, Stimmung und Lebendigkeit, eben weil ſie nichts ſind als Momentaufnahmen vom Tag und zum Tag. Sie zum Buch zu vereinigen rechtfertigt der Geiſt und die Schärfe des Blicks, nicht weniger die lebensſprühende und die klare Präziſion und künſtleriſche Geſtaltung der orm. Albert Zacher, Römiſches Volksleben der Gegenwart.(Julius Hoffmann, Stuttgart.) Der Bücher über Rom ſind es Legion. Sie ſcheinen keinen neuen Eindringling zu vertragen. Llterariſche Ueber⸗ iſt das Grundübel der Zeit und der Ciceroneliteratur. er ſoll darum nicht das Wort geredet werden, wo es nicht nottut. Hier aber iſt der Standpunkt neu, und die Bilder von eigenem Reiz. Impreſſionen eines Mannes, der Altertum und Mittelalter und die Gegenwart lebt, der Rom liebt und ſeinen Geiſt und die uralte Tradition verehrt.„Rom iſt die Stadt, wo man der Gottheit ſich näher fühlt als ſonſt. In Rom lernt der denkende Kopf faſt unmerklich, alles sub specie actefhitas anſehen.“ Es iſt ihm 5 der Welt wie Goethe: Unerſchöpflich und darum dle ewige tadt. Wer Rom ſo ſchaut, lehrt es lieben und verſtehen, läßt Leben enigegenwehen aus allem, was er davon im Bilde feſthält. Es ſei daher dieſer neue Beiweg zur großen Literatur nicht ungeſehen bel⸗ ſeite gelegt. Einen Führer in die Römiſche Campagna läßt Brunod Schrader in Seemanns bekannter und wertvoller Sammlung berühmter Kunſt⸗ ſtätten erſcheinen. Er beſchreibt darin die Ebene, die weſtöſtlich vom Meere bis an die Sabiner Berge und nordbſtlich vom Braceiauer See bis zum Turm von Aſtura reicht— das Weichbild Roms, das der große Kirchhof der Weltgeſchichte genannt worden iſt, das ſovlel Blut aufſaugen mußte, ſovtel Kämpfe erblickte, ſoviel Kulturen aufleben und vergehen ſah— als Kunſtſtätte zuerſt, aber in dem Zuſammen⸗ hang zwiſchen künſtleriſcher Aeußerung und Landſchaft, zwiſchen Kultur und Landesgeſchichte. Brund Schrader iſt tüchtiger Archäologe und mit der Geſchichte Italtens, mit dem Charakter ſeiner Landſchaft und dem Geiſt ſeiner Bewohner innig vertraut. Er findet darum inter der Erſcheinungen Flucht die ſeeliſchen treibenden Kräfte, Fine dem äußeren Ausdruck das Wollen und Wünſchen, das ihn erzeugt und läßt aus Trümmern großgeſchaute geſchichtliche Bilder erſtehen. Wir wandern mit einem vertrauten und das Geſchaute mit Liebe und ſtetem Intereſſe umfaſſenden Führer, mit dem ſichs gut und mit Gewinn ſein läßt, Der Verlag gibt wie immer gediegene Ausſtattung uſchöner Bilderſchmuck. Die erſte zum Einklang der Stim⸗ mung, den zur Förderung des inneren Leben und als Hilfe der Anſchauung. Den Balkanvölkern der Vergangenheit und Gegenwart widmet G. Buſchan eine kleine Monographie(Strecker u. Schroeder. Stutt⸗ garrt), die einem Vortrag entwachſen iſt. Das bunte Völkergemiſch — das verſchiedenartig geſchichtetſte nach Südoſtaſien— die Albaneſen, die Bulgaren, Rumänen und Griechen werden in geſchichtlichem Werden und ihrer Gegenwartsſiellung betrachtet, und daraus die folgende politiſche Schlußbetrachtung gezogen:„Die Völker der Balkanhalbinſel ſind beſtrebt, ihre Grenzen zu erweitern, jeder mit einem gewiſſen Recht darauf pochend, daß Stammesgenoſſen in einem benachbarten Staate anſäſſig ſind. Friede wird unter ihnen wohl kaum einzlehen, wenigſtens niemals Einigkeit herrſchen. Somit ſteht für uns Deutſche wohl kaum zu befürchten die Errichtung eines ge⸗ einigten tſchechiſch-polniſch⸗ rutheniſch⸗kroatiſch⸗rumäniſch⸗bulgariſch⸗ riechtſchen Südoſteuropa, wle es dem Pariſer Geſchichtsforſcher enri Martin im Jahre 1883 ſchon vorſchwebte, um unter Zuhllfe⸗ nahme von Frankreich an Deutſchlaud wegen Sedan Vergeltung zu üben.“ Vom Ballon zum Aeroplan, die Entwicklung der Luftſchiffahrt von ihren erſten Aufängen bis zur gegenwärtigen Vervollkommnung leat H. Müller⸗Bohn in einem„Volsabende“ dar(Perthes, Gothaſ. 355 Blchelchen iſt hübſch geſchrieben und ob der Aktualität des ntereſſes wohl ſicher. Im deutſchen Kolonial⸗Verlag(Berlin) veröffentlicht R. Meyer ein feſſelnd geſchriebenes, ſehr unterhaltſames Tagebuch über eine Relſe am Kongo und in den portugteſiſchen Kolonien Weſtafrikas. Reich an Inhalt wie die beiden vorhergeſehenen Jahrgänge iſt das dritte Jahrbuch der deutſchen Kolonien(Baedeker, Eſfen) er⸗ ſchtenen. Es faßt zuſammen, was Forſchung und Arbeit zur Kennt⸗ nis der natürlichen Bedingungen und des Anbaues des Landes neu erbracht hat, was politiſch und wirtſchaftlich erreicht und gewünſcht wird. In einzelnen Aufſätzen behandeln die bedeutendſten Kenner der Kolonien Einzelfragen, wecken ſie vielſeitigen und großen Auteil für unſere Kolonten. Dieſe literariſche Vorkämpferarbeit— er⸗ weitert durch die Veröffentlichungen des Kolonfalwirtſchaftlichen Komitées unter der Leitung Karl Stupfs und durch das neue wirt⸗ Ichaftsgeographiſche Handbuch Profeſſor Mavers— iſt nicht hoch genug zu ſchätzen. Sie iſt das erſte und oberſts Mittel, der koloniale Tätigkeit verſtehende de zu werben. Nater den Beiträge ſallen befonders auf die Aufſätze über Verwaltung der Kolonie⸗ Seelenleben der Eingehorenen, die Schutztruppen, Gefund⸗ heitsverhältniſſe, wirtſchaftliche Erfolge, enreform und Kolonial! solitik, Geologie Kameruns, Geſchichte der deulſchen Herrſchaft in Deutſch⸗Oſtafrika n. f.. Sie huldigen ſo dem Sat wer dietes bringt, wird manchem eiwas bringen“ und werden zugleich doch zu⸗ C das gemeinſame oberſte Ziel, Einblick zu 50. ie weitverzweigte Tätigkeit, die in den Kolonien jetzt vor geht. 5 1 Zur Landeskunde und Geſchichte Badens er chtenen vor kurzem bei Göſchen(Leipzig) einzelne— abgeſchloſſene— hübſch aus⸗ geſtattete Bändchen, die jetzt in neuer Ausgabe berauskommen. Da eine— von Dr. Otto Kienttz bearbeitet—. eine Landeskunde, im andern behandelt Dr. Karl Brunner die ſchichte des Landes(geb. 80 Pfg.). Beide, auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage anſeee und darum in allem zuverläſſig— ſind für Baden ſelbſt und dur den breiten 1 0 0 ſchen und geſchichtlichen Hintergrund au außerhalb pon Intereſſe. Heimatkunde und Heimatgeſchichte haben langſam erſt den Platz ſich ekrungen, der ihnen gebührk. eute en er geſichert, und beide Bücher ſind da zur gehlen 3 gekommeſz Denn Liebe und Verſtändnis der Heſmat zu wecken ſind ſie dur alles geeignet, 1 Die Reihe der Bleibtreuſchen Schlachtenerinnerungen aus eae e Kriege vervollſtändigt das neue Bändchen. Krabbe, Stuttgart.) Es hat ganz die Form eines e iſt friſch, anſchaulich und bewegt geſchrieben und gefällig ge⸗ druckt, und ſo eine würdige des Werkes, für deſſen 135 liebtheit die Tatſache ſpricht, daß die ſchilderungen jetzt die Höhe von 485 000 Exemplaren erreicht hat. Als weitere Neuheit ſchließt ſich dem Bändchen an eine Neu⸗ bearbeitung und Erweiterung der Heroika, kleiner kargeſormte bilderreicher Schlachtendarſtellungen, in denen Napoleon und Nelſon beſonders lebendig hervortreten. 5 Alexander Ganther: Katzebuſſili us em Schwarzwald.(A. Bong u. Co., Stuttgart.) Alemanniſche Gedichte ſind ſelten geworden, ſeitz dem die Klage über das Schwinden des alemanniſchen Dlalektes lau wurde. Die moderne Kultur hat ſie wie die meiſten Erzeugniſſe heimiſcher literariſcher Axt. Dieſelbe Zelt, die gern nach altem Volksgut forſcht, iſt teilnahmsloz geworden gegen das neue. Auch darauf gilt's darum die Blicke wieder 10 lenken. Gauthers hübſche, urſprünglich friſche Gedichte kommen da zu gelegener Zeit. „Blumenſträuße“ nennt ſich ein kleines Buch von A. Merka (Leipzig, Dürr), das Sagen und Legenden, Gedichte und Mythen Uber unſere Pflanzen zufammenſtellt und für den naturwiſſenſchaftti en Unterricht wie dem Naturfreund überhaupt eine vollkommene Be⸗ reicherung der bisher vorhandenen Literatur iſt. Es hilſt, Seele und Stimmung hinauszutragen in die Natur, durch Dichterſtimmung den Zauber zu erhöhen, den die Schönheit der Natur auf uns übt. So wird es auf das empfängliche Kindergemüt tief einwirken und dem Erwachſenen ſelbſt die Freude an der Natur vertlefen, Aus dem alten Judien betiteln ſich drei Aufſätze über den Budoͤhismus, altindiſche Dichtung und Geſchichtsſchreibung, die Ler⸗ mann Oldenberg, der berühmte Forſcher, bei Paetel(Berlin) herat 4 gibt, Sie ſind volkstümlich gehalten, in fließender ſchöner Sprache geſchrieben und aufgebaut auf der Grundlage genaueſter und zuver⸗ läſſiger Einzelforſchung. Damtt kreten ſie weitaus an dle erſte Stells unter allem, was aus dem alten Judlen für weitere Kreiſe beſtimm iſt, und bei der heute oft ventilterten Frage nach den Beziehn 4 Ührer. —— NMeue Nomane. 17 Mathilde Serao. Es lebe das Leben, S. Fiſcher, Berlin. In lebendiger Form ſchildert Mathilde Serao zwei Liebesgeſchichten, die ſich ſchwermütig durch das leichte oberflächliche Geſellſchafts⸗ leben von St. Moritz ziehen. Wahr und natürlich ſind die Ge⸗ ſtalten, und verzehrend glüht ihre tiefe Leidenſchaft durch das Buch. Sie hat nichts Gemachtes und Unempfundenes. Sie iſt ſo echt als ſie tief, ihre Farben ſo reich als glänzend im Ausdruck. Auf den Dänen Palle Roſenkranßz macht ſein neuer Roman„Derrote Hahn“ wieder aufmerkſam(Grunow, Leip⸗ zig). Dieſer Roman iſt ein Idyll aus dem Norden. Eng verwek 115 er Landſchaft und Menſchen, ihren Charakter und die Sprache. Ein iniger Humor, der auf dem Grunde der Lebenserfahrung ſich erhebt, waltet in ihm. Er löſt ſchwere Konflikte in frohes Lächeln, er läßt über Staatsaktionen unverbildeten Menſchenverſtand ſie⸗ gen. Das gibt ein anderes Bild, als man es bei den ſchwerblk⸗ tigen Nordländern gewohnt iſt; den Grundton innigen Behagens Jeentanftage der Schlachten! ngen zwiſchen chriſtlicher und buddͤhiſtiſcher Religtion iſt er der cherſts „eg eeee ben eeeceg; eg bunuge dae dngz zanviß uc ur acn icpiu ae Aecee eb iug deun leen ebed gun gajuznih zunva utt det eeeeeeene aegnupg ueloig epi uen leen e eeeeee eeeeeee ei Nazqnce ne ueg aun eeehun er ee ceee eneen lee aegnog 3 8 ee oſ cag qun zbgceze degm at ueeuedgelaeg Duteepiels qun zcpe Dpnceng a eeee eeee ei dun neubge „„ uuvg Rezpmasgz eie ur a ie eeee! aihozuvgct ai lee acc ͤ en ech e eee Saeace 10 jog aedage 4% eeee e eeee ce bee deeclebenpull abgaegungz gog zadban ganp gaia Ae euunebeen een ee ie e er een en eeeeg Deecped gun gusſeid! cpih uebeia uezuvgach 510 ueon dagt mbzeid ueea gun oc uscqae duun 21 eeednee e eeneeee e Dneecpi10 Meeeece; been eee eeeeee e ece dun binle zubg neuepee eeg de uogbaig% quie ueguepe; smolnvaß uelgrefadd aeled ſee e ee n ee eh Sbangsaeſecß dee eneg iigic pnachlaegnog ususe pang 510 Sgeancp gr e e eceaec ue eeee usbcapngled usg um bunzeumpe uecpunpig-unn ee eee uenogaeqnvef egpea ae CFlezs sog zuufßeg 8d Icbid ulez zuuegg udelnych ueog u eeeee een leeen eceeet eeeeeeeeeee e„iec) negheet“ ei eeg en ben eeen neeetee uleſe!q u at uegnoib acein Ap ebe e ee eß„uegnzebeuvjs“ neneu meuſe Pou unemupgaeggufch uſe i ge ace Icpbeß gufeg Iun ge ee eeheg en ben euuend bue.0% ütagʒ ueq en aues e Ja en ben enee e „ uegacateß Kefea! 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Wenn die Abendzeit naht, ſitze ich auf der halbkreisförmigen ſchweren Granitbank am Kai gegenüber dem Winterpalaſt. Schwer wogt die dunkel⸗grünblaue Newa, die kecken, kleinen finniſchen Dampferchen haſten durch den Strom und beleben mit ihren kleinen, dunkelroten Laternen. Gegen den grünblauen Himmel ragt fern auf der impoſanten Troftzkibrücke eine mächtige rote Signallaterne, gleich dem Auge eines ſich aufbäumenden See⸗ geſpenſtes. Die ſchwimmenden Landungsbrücken kreiſchen, wenn das Fahrzeug dagegen ſtößt, und fern durchſchneidet eine merk⸗ würdige Sirene die bewegliche Stille. Die kleinen eiſernen Fähnchen auf den ſchwimmenden, hellroten Bojen zirpen gedehnt und gleichmäßig heran. Ich ſeh hinüber zu der Peter⸗Pauls⸗ Feſtung, die ſchwer und finſter und flach aus dem Waſſer empor⸗ ragt; darüber erhebt ſich ſchlank und hoch die jetzt nur an einem Streifen gleißende, dünne, vergoldete Turmſpibe; es iſt, als ſtrecke der darunter geknebelte, ſich ewig aufbäumende Menſchen⸗ geiſt ein mächtige Lanze gegen den Himmel, der ſo ureigenſinnig ſeine mürben Altäre und morſchen Denkmäler ſchützt. Gegen⸗ über, nur durch das Waſſer getrennt, ſteht ſein ewiger Erz⸗ feind: das rote, prächtig prangende Winterpalais der italieniſchen Renaiſſance mit dem kunſtvollen, koſtbaren ſchmiedeeiſernen Gitter. Das Schloß liegt verlaſſen da, doch der Geiſt, dem dieſes Schloß erbaut iſt, ſchreitet durch die öden Prunkräume, vorbei an den geſpenſtiſch eingehüllten Seſſeln und Thronen Von welchen Tragödien wüßten die Wände und Mauern dieſer beiden Feſten zu erzählen! Doch in der unwirklich ſchimmernden Dämmerung, wo die ungeträumten Träume Wahrheit werden und der Geiſt keine Schranken kennt, treten vielleicht aus beiden Feſten die ſpukenden Geiſter heraus, treffen ſich über dem Waſſer und reichen ſich die Hände„Vielleicht haben ſie ſich dasſelbe zu ſagen wie jene Glücklichen, die nach zweihundert Jahren“ leben werden, zu jener Zeit der ſchönen, guten Menſchen, von der unſer lieber Tſchechow immer wieder träumte, wo—„keine Päſſe mehr nötig ſei nwerden“... Und vielleicht beneiden ſie 5 die Sehnſucht und dämmednde Unruhe unſerer weißen Nächte Neben dem Winterpalais und mit ihm durch Bogengänge verbunden ſteht die Eremitage im ſtreng griechiſchen Stil, die ſo viele Schätze der klaſſiſchen Kunſt birgt, die herrlichen Rem⸗ brandts, Velasquez, van Dycks, Tizians und meine vielliebe Camargo von Laneret, die vielen prunkvollen Tiſche und Rieſen⸗ vaſen aus Malachit und Lapislazuli. Doch jetzt in den Frühlingsnächten ſcheinen dieſe Paläſte und die anderen, die ſich anſchließen, und die Feſtung und die Admiralilät nur dazu hingepflanzt zu ſein, um die Schönheit und die Pracht dieſes Ortes und dieſer Nächte zu erhöhen. Still, ſchüchtern und gleichſam fragend ſchlägt die Uhr von der Peter⸗Pauls⸗Feſtung elf zage Schläge. — Hugo Grothe: Wanderungen in Perſien Der allgemeine Verlag für Deutſche Literatur, der unter dem Protektorat Wilhelm Ernſts von Sachſen⸗Weimar und des Herzogs Friedrich von Anhalt und mit Erich Schmidt und A. v. Werner im Vorſtand durch gute Veröffentlichungen für deutſche Kultur zu wirken ſich zur Aufgabe gemacht, eröffnet deren neue Reihe mit Grothes Buch„Wanderungen in Perſien(Erlebtes und Erſchautes!(Berlin SW. 68). Grothe iſt bekannt durch ſeine Reiſen in Afrika und in der Türkei. Er verſteht zu ſehen und Geſehenes in runde geſchloſſene Form zu bringen. Reiches geſchichtliches Wiſſen und kunſtgeſchicht⸗ liche Schulung fundieren ſachlich und feſt die Beobachtungen des Gegenwartslebens. Ein ſorgſam zuſchauender Blick umfängt das Große wie das Kleine in der fremden Erſchelnungswelt, die⸗ ſelbe Intelligenz durchdringt, ſich gegenſeitig ergänzend und för⸗ dern, die Vergangenheit und Gegenwart. So ſtoßen wir, zumal er nicht auf den bequemen, Karawanenſtraßen, ſondern durch un⸗ bekannte Alpenlandſchaften Luriſtans, durch das Gebiet von Völkern zog, die unberührt von fremder Kultur ihr eigenes Leben leben, im Wort und Bild auf viel Neues und Unbekanntes. Wir gelangen mit ihm in die an Getreidefeldern und Gartenkulturen reiche Provinz Kermänſchäh, die Kornkammer Perſiens, und lernen die Hauptſtadt mit ihrer Bevölkerung und ihrer Wirtſchaftswelt kennen. Durch breite, von gewaltigen Bergketten umſchloſſene Längstäler wandern wir zu den Reſten daran die Höhepunkte perſiſcher Geſittung im Altertum und Mittelalter. Das feſſelnde Treiben der vielbegangenen Kara⸗ wanenſtraße Baghdad—Kermänſchah—Hamadan mit ihren Lager⸗ plätzen und Raſthäuſern, mit den Typen der hier uns begegnen⸗ den Wanderer aller Stände beobachtend, ziehen wie nach Hama⸗ dan, der am Fuße des 4000 Meter hohen waſſerreichen Aelwänd⸗ gebirges idylliſch gelegenen wohlbewölkten Siedlung, die einſt die Paläſte der mediſchen und perſiſchen Könige zeigte. In der Landeshauptſtadt wohnen wir einer Audienz bei Mohammed Ald Schäh bei, lernen den Charakter des erſten Parlaments gelegent⸗ lich eines Beſuches des Parlamentsgebäudes kennen und erlangen Kenntnis von der Geſchichte der Verfaſſungskämpfe. Mit der perſiſchen Reitpoſt erreichen wir die geiſtig und wirtſchaftlich rege Provinz Aſerbeidjan und vergegenwärtigen uns die Be⸗ deutung von Täbris, der Handelsmetropole Perſiens.— Die folgende Schilderung ſteht in der Beſchreibung der reizvollen Alpenwelt Luriſtän. *. * 17 Auf der Hochalpe des Maniſcht. 2000 Meter über dem Meere! Von der ſchmalen, von Eichen und dornigen Aſtragalusbüſchen überwucherten Mulde, in der wir lagern, umfaßt mein Auge aufwärts blickend, eine hohe, langgeſtreckte, ſteile Kalkwand, die ihre braunverwitterten Schründe und Riſſe zeigt. Hier und da, wo in der Höhe auf einer Grube von Erdreich ein vereinzelter Buſch Wurzel ge⸗ faßt hat, ſchieben ſich grüne Tupfen zwiſchen das dunkelglänzende Geſtein. Ein tiefer Talkeſſel, mit Nuß. und Mandelbäumen dicht bewachſen, dehnt ſich unter uns, und mächtige Quellenarme ſchießen lärmendz u Tal Im Oſten ſtreckt ſich Kette hinter Kette, die nackt und öde im Sonnendunſt liegen. Ein würziger Wind ſtreicht über die Hochalpe. Mein Thermometer zeigt nachmittags bier Uhr 15 Grad Celſius, eine Temperatur, die von der in den baheriſchen Alpen zu gleicher Jahreszeit kaum verſchieden iſt⸗ Und ich rufe mir mit Macht ins Bewußtſein, daß kaum kundert Kilometer weiter weſtlich in dieſem Monat über dem Tiefland der Ströme Euphrat und Tigris erſtickende Glut liegt und 48 Grad Celſius keine Seltenheit ſind. Wir ſind Gäſte beim Stamme der Arköwäs, die im Winter in der Gegend von Mendeli zelten. Eine Schar Rinder, bunk⸗ geſprenkelt, mit kleinen, gedrungenen Körpern, weidet an einem Hang. Ein paar Ziegenböcke mit ſchwarzem, fließigem Haar und mit Henna beſchmierten roten Ohren und Ueinen ſpringen von Steinbock zu Steinbock. Zwei Mädchen, ſehnig und flink wie die Wieſel, kaum zehnjährig, mit zarter, aber ſchon deutlich enk⸗ wickelter Bruſt, wie das oben offenſtehende Hemd zeigt, ſpringen zwiſchen die Herde und fangen ein Zicklein, das uns zu Ehren geſchlachtet werden ſoll. 75 Auf Anraten meines Mirſä werden meine Taſchen und Decken und Sättel in ein anderes Zelt geſchleppt. Ein Aberglaube iſt es, der mich von meiner urſprünglich gewählten Ruheſtätte vertreibt. Die Lurin, die als Hausfrau mich begrüßte, als ich vom Pferde ſtieg, hat in dieſem Augenblick einen„üblen Geruch“ wahrgenommen. Nun iſt der Glaube verbreitet, daß ſolcher eine böſe Vorbedeutung habe, und demjenigen, der ihn wahrnimmt, ein Glied der Familie ſterben wird. Der üble Geruch, den die luriſche Naſe fürchtete, ging von meiner Satteltaſche aus, in der ein Stück parfümierter Toiletenſeife ſteckte! Aus einem der Zelte tönt lebhaftes Schelten und Streiten. Wie ich erfahre, iſt die Waſſerzufuhr durch die kanalartigen Rinnſale für die Gerſtenfelder, die in dem ſchmalen Talbecken zu Füßen des Maniſcht liegen, die Urſache der Zwietracht. Der Wäli als unumſchränkter Eigentümer alles Grund und Bodens iſt auch Herr der Waſſerläufe. In jedem Frühjahr ſendet er zu den einzelnen Stämmen einen Schreiber, der im Verein mit den Aelteſten die Abgaben für das zu bebauende und zu be⸗ wäſſernde Land feſtſetzt. Jeder Zeltbewohner hat dann anzu⸗ geben, welche Fläche er zu beſtellen gedenkt. Sein Anteil der Zahlung wird nach der Größe ſeiner Felder berechnet und ihm eine beſtimte Anzahl von Stunden oder Tagen zugewieſen, zu denen er das Quell⸗ oder Bachwaſſer auf ſeine Saaten leiten kann. Nun haben bei den Arköwäs einige mehr Grund in Be⸗ bauung genommen, als ſie im Frühjahr beabſichtigen, und führ⸗ ten mehr Waſſer über ihr Land, als ihnen zugeſprochen war. Hierdurch fühlten ſich die Feldnachbarn benachteiligt, um ſo mehr, als infolge eines trockenen Sommers die Bäche keinen Hochſtand aufweiſen. Drei Leute werden eben auserwählt, die in das Lager des Walf pilgern ſollen, damit dieſer den Streit über das Waſſerzulaufrecht ſchlichte. Von Zeit zu Zeit ſpaziere ich und in jedem begrüßen mich freundliche Mienen und Worte. Ich muß die Güte der kleinen ſcheckigen Kühe begutachten und er⸗. verdroſſen ſtimmt er die Kehle zu neuen Tönen. Einzelne Stoffe von kriegeriſchem Furor oder derber Liebeserotik entzücken ſicht⸗ ſpäter nochmals vorſagen ließ, geben einen Begriff von den poetiſchen Erzeugniſſen unſeres Lurenvölkchens, die durch Sinnig⸗ keit und Sinnlichkeit unzweifelhaft ſich auszeichnen. zählen, wie das Vieh in meinem Lande beſchaffen iſt. Mein Bericht über die Ergiebigkeit der Milchkühe unſerer Alpenweiden trift auf ungläubige Gemüter. Das Vieh wird gerade in den Hürdenplatz inmitten der Zelte getrieben. Deſſen Umfriedung iſt derartig hergeſtellt, daß die Zelte ſich kreisartig ordnen und miteinander durch Reiſighecken verbunden ſind. So ſteht das Vieh des Nachts unter ſtändiger Obhut. So luftig und unſcheinbar auch eine Zeltwohnung, ſo hat ſie doch ihre Symmetrie und ihre verſchiedenen Abgrenzungen und Abteile. Nicht wie bei den Kurden Kleinaſiens und Ar⸗ meniens baut ſich das Zelt rund und vogelbauerartig auf, indem über unregelmäßig angebrachte Holzrippen die Zeltbahnen ge⸗ breitet werden. Auf drei Paaren in gleicher Entfernung an⸗ geordneter Holzpflöcke liegt das Zeltdach, das aus einer Reihe von Bahnen beſteht, die aus Ziegenwolle gewebt ſind. Auf den drei höchſten mittelſten Pfählen liegt ein das Dach ſtützender Querpflock. An die Zeltbahn geknüpfte Stricke, die durch in den Erdboden getriebene Ringe geführt werden, ſtraffen die Zelt⸗ wände. Ein Steinwall, auf der Windſeite aufgebaut, ſchützt gegen die Unbilden der Witterung. Matten, aus Schilf geknüpft, geben eine Anzahl verſchiebbarer Wände von Manneshöhe. Sie tren⸗ nen den vorderen Teil des Zeltes, das Männer⸗ und Gaſtgemach von der kleineren rückwärtigen Hälfte, in der die Frauen ihre häusliche Arbeit verrichten und den geringen Hausrat aufſtapeln, einige Truhen, Holzgefäße mit Gerſte und Datteln und ein paar Schläuche mit Vorräten von Milch, Käſe und Fett. Man ruft mich zum Mahle. Es wird mir wie gewöhnlich auf beſonderene Holzſchüſſeln vorgeſetzt, während meine moham⸗ medaniſchen Begleiter, die alle Schtiten ſind, gemeinſam aus den Speiſenäpfen zugreifen. Und was von dem mir Dargereichten übrig bleibt, wird nicht den Dienern oder Nachbarn gereicht, ſondern den Zelthunden vorgeworfen. Denn die Hand des Un⸗ gläubigen hat die Speiſen verunreinigt. Es ſind eigenartige Geſtalten, die beim Mahle beieinander ſitzen. Glatt raſiert ſind die Jüngeren, lange, wallende Bärte tragen die älteren Männer. Die meiſt über der Naſenwurzel Zu⸗ ſammengewachſenen Brauen und die tiefen Stirnrunzeln geben ihnen etwas Hartes und Entſchloſſenes. Die reichliche Fleiſch⸗ ration, die ſelten genug ſich biete, hat die Verſammelten in be⸗ hagliche Stimmung verſetzt. Unter den jüngeren Burſchen, die am Feuer ſitzen, kommt die Fröhlichkeit zum Durchbruch. Einem Frebnd kunſtgemäßer europäiſcher Muſik würde mehr wie eine Gänſehaut überlaufen, wenn die Einförmigkeit der Töne mit ihren langgezogenen Noten an ſeine Ohren ſchallen möchten. Doch die Freude und Begeiſterung, die aus den Geſichtern der Sänger ſpricht, zeigt, daß ihnen dieſe Klänge zu Herzen gehen und die Stoffe dieſer Lieder ſie im Inerſten packen. Nie habe ich Türken oder Araber je mit ſolcher Inbrunſt ſingen hören, wie dieſe Luren. Wie ein Erbteil indogermaniſchen Blutes berührte mich dieſe Sangesfreudigkeit. Bald entpuppt ſich ein weißbärtiger Alter als ſangeskundiger Barde. Die anderen ſchweigen mehr und mehr und lauſchen den Strophen des Alten, hier und da laut und luſtig in den Refrain einſtimmend. Unerſchöpflich iſt ſein Vorrat an Liedern und un⸗ lich die Hörer. Zwei Geſänge, deren nachſtehenden Text ich mir An die Geliebte. Einer e gleich leuchtet dein Angeſicht. Deine glühen wie Mondenlicht, Und der Augen Sterne, ſtrahlenreich, Sind der funkelnden klaren Quelle gleich, Deren Waſſer dem durſtenden Wanderer winkt. Da die lechzende Lippe ſatt ſich trinkt. Wie Kerzenſchein ſtrahlt deine ſchneeige Stirn, Nein, wie auf Bergeshäuptern der weiße Firn. Und unter der Haube quillt hervor Wie Taubenflügel der Locken Flor. Dein roſig prangender Mädchenmund Wie Haſelnüſſe zart und rund, Und die Brüſte, ſo friſch und tauig rein, Wie Orangen, geſchnitten im Frührotſchein * 1* Zwiegeſpräch. „Bon den Bergen ſtieg der Adler zu Tal,„„„ u flinkes Rebhuhn, ich einmal, Daß ich die ſcharfen Krallen dir ſchneide.“ Nein, Mädchen, fürchte den Räuber nſcht, Nur Süßes iſt es, wovon er ſpricht“˖ N „Du biſt mir nicht mehr, wie alle, wie viele, Du bleibſt, was du warſt, mein Jugendgeſpiele.“ So höre doch, Schweſter, und komme ſchnel, Sitz nieder mit mir am lauſchigen Quell.) „Du trägſt nur Sehnſucht nach meinem Garten, Geſchloſſen iſt er, du mußt fein warten.“ 5 „Warum, mein Kind, denn zagen und ſäumen, Tatſt unter der Weide du nicht kräumen: Meine Hand berührte die ſchlanken Glieder, Und faßte und drückte dich wieder und wieder. Mit ofenen Armen, der Trunkenen gleich, 97 So ſchliefſt du und lagſt in der Luſt Bereich. 5 Drum, Schelmin, dir ſchließ ich den ſträubenden Mund, Deine Hüfte lockt ſo fiſchglat und rund. Schmuck, wie der Gazelle geſpaltener Huf, So lacht mir der Garten, den Allah dir ſchuf.“ Schon rückte die Venus gegen die Mitte des Nachthimmels und noch arbeiteten die Kehlen, die hier trotz mangelnder 0 feuchtung nicht trocken werden wollen. Enblich ſchwieg der ſang, und auf Schlafmatten wurde unſer Lager bereitet. Bitter⸗ kalt weht es in das Zelt hinein, ſo daß ich gern zum Feuer del praſſelnden, hochaufflackernden Holzſcheite rücke. Wie gewöhnlich habe ich die abendliche Reinigungsprozedur der beiden Soldatet des Wälz, die meine Eskorte bilden, mitanzuſehen. Sie rühmen ſich dieſes Aktes, da er nur von den ziviliſierteren Angehörigen ihres Standes geübt werde. Sie zogen denn ihre Röcke aus 0 entledigten ſich ihrer Hemden, die eine deutſche Hausfrau ihrer Farben wegen mit einem vielbenutzten Topflappen verwechſel hätte. Dann hielten ſie die Hemden über das Feuer und ſchüt⸗ telten ſie weidlich, und an dem Kniſtern, das entſtand, vermerkie man, daß manche Inſaſſen dieſer edlen Leibwäſche den Tod in den Flammen fanden. 75 Feſt zog ich die Decken über mich und ſchloß die Augen. Aber bald ſcheuchte den Schlummer das Meckern der Zicklein, die hark hinter mir an die Zeltpflöcke gebunden waren, bald das Heulen eines Wolfes in der Nähe und das Gebläffe der Hunde, die al⸗ bald wütend in den Wolfsruf einfielen. Und noch im Schlafe hörte ich die luriſchen Kampf⸗ und Liebeslieder und den hellen, langgedehnten Wolfsſchrei„Kü. ü. ürt, K. ü. rt.“ Die Heimatloſigkeit der Gegenwart, Von Heinrich Wolgaſt. 4 Lauter und zahlreicher werden die Stimmen, die zerſplitte ten Aeußerungen unſeres ſozialen und kulturellen Lebens z Einheit zuſammenzufaſſen, unſerer Zeit zu geben, was ihr fehlk! die Geſchloſſenheit und Ganzheit, die Kultur und Bildung im wahren Sinne erſt ſchafft, die in die Tiefen dringen läßt, w bis jetzt kaum an der Oberfläche ſich bewegt, die die unve brauchten friſchen Kräfte des Volkes heranzieht in den Kreis allgemeinen Bildungsſtrebens. In einer Zeit der Unſicherheit und Unbehagens ſind ſolche Führer und ſolche Stimmen not und ſie tun wohl, wo ſie wie nun die Wolgaſts in dem Buche„Ganze Menſchen“ ſo warm und mit ſo viel Liebe, ſo bodenſtändig ges ſund und doch mit ſo viel Begeiſterung für eine edle Sache ein⸗ treten. Er gibt Wege zum Ziel. Er iſt Führer und Erziehe zu wahrem Menſchentum und ganzer Kultur— einer der ruhig und ſicher, mit Teilnahme und Verſtändnis die Volksſeele un all die Bildungsmöglichkeiten, die in ihm ſchlummern, betracht Wir geben aus ſeinen Betrachtungen ein kleines Stück. Es mö Geiſt und Weſen des Buches bezeichnen. Wir leben in einer Zeit des Entwurzelns. Die 0 häufung der Menſchen in den Induſtriezentren und die E völkerung des platten Landes, das Hin- und Herfließen je neh der wechſelnden Arbeitsgelegenheit und die mi Eroß ſpinn riſch ſind, je 4* * mnen Maunheim, 2. Auguſt. Sensral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Tandmirtſchaft. Aus Deidesheim. Die ungeheuren Zerſtörungen, die der Jahre und Sauerwurm in den Weinbaugebieten in den letzten ahren aurichtete, veranlaßten einen großen Wettbewerb auf dem Ge⸗ biete der Schädlingsbekämpfung. Neuerdings hat der Gutsbeſitzer Stadler eine Methode ausgearbeitet, mit der man das Uebel an der Wurzel faßt. Stadler fängt die Motten des Heu⸗ und Sauerwurmes in Konſervengläſer, die, mit Bier oder Aepfelwein halb gefüllt, in die Weinberge gehängt werden. Die erſten Verſuche zeigten bereits das überraſchende Reſultat, daß oft in einer Nacht ſich hunderte von Motten in einem Glas fingen. Wenn man bedenkt, daß wohl die Hälfte der Motten Weibchen ſind, von denen jedes zirkta dreißig be⸗ fruchtete Eier abſetzt, ſo läßt ſich leicht ausrechnen, wieviel zukünftige Würmer hier faſt mühelos vernichtet werden. Von dieſer Erkenntnis ausgehend; haben nun faſt ſämtliche Großgrundbeſitzer die Mottenbekämpfung nach dieſer Methode aufgenommen. Bei den Ver⸗ ſuchen wurde auch die Beobachtung gemacht, daß inmitten der Ver⸗ ſuchsfelder nach ein paar Tagen faſt keine Motten mehr gefangen wurden, während an der Grenze des Verſuchsfeldes nach wie vor Motten, die durch die Säure angelockt aus den Nachbarweinbergen kamen, ihren Tod fanden. Volkswirtschalt. Ein neues Elektrizitätswerk in Mülhauſen im Elſaß. Geſtern nachmittag fand in Mülhauſen i. E. die Kon⸗ ſtituierung der Oberrheiniſchen Kraftwerke Aktiengeſellſchaft mit einem Aktienkapital von zwanzig Millionen ſtatt. Gründer ſind die Stadt Mülhauſen, die Elektriſche Licht⸗ und Kraft⸗ anlagen Aktiengeſellſchaft in Berlin, die Bank für elektriſche Unternehmungen in Zürich, ſowie Juſtus Breul, Grunewald⸗ Berlin und Karl Zander⸗Zürich. Der Zweck der Geſellſchaft iſt die Erzeugung und Verteilung elektriſcher Energie in Elſaß⸗ Lothringen und Baden, zunächſt geſtützt auf die von der Stadt eingebrachten Mülhauſer Elektrizitätswerfne. Zum Programm der Geſellſchaft gehört die Ausnützung der Waſſerkräfte des Rheins unterhalb der Reichsgrenze bei Baſel. *** Das unerbittliche Kohlenſyndikat. Zur Frage der Kokspreiserhöhung erfährt die„K. Ztg.“, daß eine Anzahl von Hüttenwerken des lothringiſch⸗ luxemburg. Bezirks, die auf den Bezug von Koks vom Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat angewieſen ſind, an das Syndikat im Laufe der vergangenen Woche eine Vorſtellung gerichtet habe, in der ausgeführt wird, daß die Meldung, wonach eine Erhöhung der Koksrichtpreiſe um.50 M. vom 1. Oktober d. J. ab ein⸗ treten ſoll, die Hüttenwerke auf das lebhafteſte befremdet und beunruhigt habe. Um nun weitere Erörterungen in der Frage der Kokspreiserhöhung in der Oeffentlichkeit zu vermeiden, hätten daher die Werke den Vermittlungsvorſchlag gemacht, eine Preiserhöhung erſt mit Gültigkeit vom 1. Jannar 1911 ab eintreten zu laſſen. Dieſer Termin ſei mit Rückſicht auf die bereits getätigten Verkäufe nicht ſo überaus verluſtbringend wie der ab J. Oktober beſchloſſene. Ferner hätten die Werke bei ihrer Vorſtellung dringend gebeten, die Preiserhöhung auf 1 M. für die Tonne zu beſchränken. Wenn die Hüttenwerke ſich mit einer derartigen Preiserhöhung einverſtanden erklärten, ſo ge⸗ ſchehe das in der Abſicht, ein gedeihliches und von öffentlichen Streitigkeiten freies Zuſammenarbeiten zu ermöglichen. Die heutige Marktlage an ſich biete leider auch zu einer Preiserhöh⸗ ung um nur 1 M. für die Tonne keinerlei Veranlaſſung. Hier⸗ auf habe nun das Kohlenſyndikat erwidert, daß der Antrag auf eine Nachprüfung der Kokspreiſe als ausſichtslos bezeich⸗ net werden müſſe und auch keine weitere Berückſich Tönne— 4 2 5 Die Berliner Verlagsbuchdruckerei, die bei dem Zuſammen⸗ bruch von Siegntund Friedberg über 500 000 M. verlor beruft eine außerordentliche Hauptverſammlung, auf deren Tagesordnung folgende Punkte ſtehen: Vorlegung des Halbjahresabſchluſſes, Ver⸗ ſchiedenes. Die Halbjahresbilanz ſchließt nach Abſchreibung von 5028 M. mit einem Verluſt von 5659., ſo daß ein Geſamt⸗ verluſt von 71 138 M. zu verzeichnen iſt. Um nicht das ganze Aktienkapi tal zu verlieren, ſchlägt der Aufſichtsrat und Vorſtand den Verkauf der Druckerei vor. Die Plauener Spitzenfabrik H. Herz u. Co. ſchlägt vor, den ſich einſchließlich Vortrag auf 80 596 M. belaufenen Gewinn in folgender Weiſe zu verwenden: 35 975 M. zu Abſchreibungen, 1500 Mark Belohnungen, 20 000 M. zur Zahlung einer Dividende von 2 Prozent(i. V. 6 Prozent), 23 120 M.(4177.) Vortrag. Der Eingang von Aufträgen im Juli war höher als im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Hermann Paetel, Berlin, in Konkurs. Im Wahltermin des Konkurſes der offenen Handelsgeſellſchaft Hermann Paetel in Berlin ſtellte der Verwalter 82 Prozent Dividende den Mark 1052 287 Paſſiven in Ausſicht. Die Seidenwarenfirma Hatry u. Co., London, wendet ſich, wie der„Konfektionär“ mitteilt, an ihre Gläubiger. Die Firma macht einen außergerichtlichen Vergleichsvorſchlag auf der Baſis von 50 Prozent. Der Verſand der Ruhrzechen an Kohlen, Koks und Briketts mit der Eiſenbahn hat im Monat Juli gegenüber dem Vormonat um eine Kleinigkeit zugenommen, was hauptſächlich auf die ver⸗ mehrte Zahl der Arbeitstage zurückzuführen iſt. Er betrug an 26 Arbeitstagen 6 484 610 T. gegen 6 235 750 T. im Vormonat Juni an 25 Arbeitstagen und 6 164 000 T. im Juli 1909 an 27 Arbeits⸗ tagen. Wagenmangel iſt nicht aufgetreten. Kaliwerke Aſchersleben. Die am 1. von Doll. 250 000, die den Kaliwerken Aſchersleben laut Vertrag mit der International über den Verkauf von 25 Sollſtedt⸗Kuxen zuſteht, iſt bezahlt worden. Ebenſo iſt die anteilige Dividende der International ebenfalls den Kaliwerken Aſchersleben überwieſen worden. Der Präſident des Südtruſts, S. T. Morgan, wird Mitte Auguſt in Berlin eintreffen. Die Reiſe des Herrn Morgan dürfte mit Verhandlungen bezüglich des Eintritts der Gewerkſchaft Einig⸗ keit in das Kaliſyndikat in Zuſammenhang ſtehen. Bei der Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Untergrund⸗ bahnen in Berlin beförderte die Hoch⸗ und Untergrundbahn im Monat Juli 1910 3 743 905 Perſonen gegen 8 584 242 im gleichen Monat des Vorjahres. Die Einnahmen betragen 490 278 M. gegen 488 949., die Betriebseinnahmen ſeit 1. Januar 1910 betragen 4279 707 M. gegen 4090 818 M. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Aproz. Anleihe der Emſchergenoſſenſchaft. Die Emſcher⸗ genoſſenſchaft hat die Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe von 18 000 000 M. erhalten und hiervon, wie bereits gemeldet, 12 000 000 M. an eine unter der Führung der Eſſener Kreditanſtalt ſtehende Bankengruppe begeben. Von dieſen wurden die Anteile am 1. Auguſt in Eſſen, Berlin, Elberfeld, Barmen, Hamburg und Hannover zum Kurſe von 100 Prozent zuzüglich 4 Prozent Stück⸗ zinſen ab 1. April 1910 und des ganzen Schlußſcheinſtempels zur Zeichnung aufgelegt. Die Anleihe, die durch Bundesratsbeſchluß für mündelſicher erklärt worden iſt, wird mit 4 Proz am 1. April und 1. Oktober jeden Jahres verzinſt und mit jährlich 1505 Prozent unter Zuwachs der erſparten Zinſen getilgt Sie iſt eingeteilt in Stücke zu 5000., 2000., 1000 M. und 500 M. Verſtärkte Til⸗ gung oder Kündigung iſt bis zum 30. Sept. 1920 ausgeſchloſſen. S. W. Picard, Kaffee⸗Großhandlung und Kolonialwaren en nez, Maunheim. Die Firma teilt uns mit, daß ſie das von ihr chtigung finden Auguſt fällige Teilzahlung bisher betriebene Kolonialwaren⸗Engros⸗Geſchäft mit dem heu⸗ tigen Tage aufgiebt. Die Firma tritt in Liquidation. Herr S. W. Picard hat bei der Firma J. Henninger's Nachfolger eine Vertrauensſtellung übernommen, gleichzeitig wurde ihm Prokura erteilt. 5 * 5 * TJelegraphiſche Handelsberichte. Bayeriſche Bodenkreditanſtalt Würzburg. * München, 2. Aug. Gegenüber einer anderweitigen Mel⸗ dung, wonach bereits ein neuer Direktor dieſes Inſtituts er⸗ nannt worden ſei, erfahren die„M. N..“, daß eine ſolche Wahl bisher nicht ſtattgefunden hat und kaum vor Mitte September ſtattfinden dürfte. Baheriſche Wollfilzfabrik Waſſerburg⸗Günzburg— Vereinigte Filzfabriken Giengen a. Brenz. *München, 2. Aug. Wie verlautet, hat ſich nun auch das Oberſte Landgericht in München der Auffaſſung des Augsburger Regiſtergerichts angeſchloſſen, wonach die Uebertragung des Vermögens einer Aktiengeſellſchaft als Ganzes bei Ausſchluß der Liquidation nur gegen Gewährung von Aklien ver übernehmen⸗ den Geſellſchaft ſtattfinden darf und eine Barausſchüttung nicht erfolgen kann. Damit ſind die Beſchlüſſe der außer⸗ ordentlichen General⸗Verſammlung der Vereinigten Filz⸗ fabriken Giengen,.⸗G., vom 28. Februar 1910 ſowie jene der Bayeriſchen Wollfilzfabrik vom 23. März 1910 hinfällig gewor⸗ den. Unter dieſen Umſtänden bleibt, da die beiderſeitigen Ge⸗ ſellſchaftsorgane nach wie vor an dem Fuſionsgedanken feſthalten, keine andere Möglichkeit, die Fuſion formal durchzu⸗ führen, als von einer Barauszahlung überhaupßt abzu⸗ ſehen und dafür den beiden neu einzuberufenden außerordent⸗ lichen Generalverſammlungen den Vorſchlag zu unterbreiten, daß die Fuſion im Wege des Umtauſches von je 6000 Mark Aktien der Vereinigten Filzfabriken gegen je 5000 Mark Aktien der Bayeriſchen Wollfilzfabrik vollzogen werden ſoll. Die zu dieſem Zweck weiters erforderlichen 250 Stück Aktien werden eventuell in dankenswerter Weiſe den Vereinigten Filzfabriken Giengen ſeitens einzelner Großaktionäre zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Behufs Beſchlußfaſſung über dieſe Vorſchläge ſollen in den nächſten Tagen neue außerordentliche Generalverſamm⸗ lungen der beiden Geſellſchaften für Anfang September ausge⸗ ſchrieben werden. Unabhängig davon ſoll laut„M. N..“ in⸗ zwiſchen die bis zum Austrag der gerichtlichen Entſcheidung über die Rechtsgültigkeit des Fuſionsvertrags unterbliebene ordentliche Generalverſammlung der Bayeriſchen Wollfilzfabrik Waſſerburg⸗Günzburg mit den gewohnten Regularien abgehalten werden. Preisermäßigung für Hefe. «„ Berlin, 2. Aug. Der Aufſichtsrat des Hefeſyndikats iſt der vor einigen Wochen abgegebenen Erklärung, die Ver⸗ kaufspreiſe für Hefe ſenken zu wollen, Ende der vorigen Woche nachgekommen. Wie uns der fabrikanten mitteilt, wird der Grundpreis(Parität Verkriebs⸗ ſtelle Berlin) für reine Hefe ab 1. Oktober 1910 auf 40 Pfennig pro Pfund geſetzt werden. Mit Rückſicht auf die erheblichen Rabatte und Vertriebsſpeſen ergibt ſich für die Geſellſchafter ein Durchſchnitts⸗Abſchlagspreis von 33 Pfennig pro Pfund Reinhefe. Berſeub des Stahlwerksverbaudes. »Düſſeldorf, 2. Aug. Der Verſand der Werke des Stahl⸗ werksverbandes in Produkten A betrug im Monat Juni 1910 ins⸗⸗ geſamt 512928 Tonnen(Rohſtoffgewicht), Davon entfallenauf Stab⸗ eiſen 308 354 Tonnen, Walzdraht 59 820 Tonnen, Bleche 88 280 Tounen, Röhren 7896 Tounen, Guß⸗ und Schmiedeſtücke 38 578 Tonnen. Einnahmen der Mazedoniſchen Eiſenbhahnn. Wien, 2. Aug. Die Einnahmen der Mazedoniſchen Eiſenbahn (Salonik⸗Monaſtir) betrugen in der Zeit vom 9. Juli bis 15. Juli d. Js. 91 214 Franes(mehr 37 405 Francs); ſeit dem 1. Jauuar a. c. 1 660 971 Fraucs(mehr 163 001 Francs). Einnahmen der auatoliſchen Eiſenbahn. „ Konſtantinopel, 2. Aug. Die Geſamteinnahmen der Anatoliſchen Eiſenbahn betrugen in der Zeit vom 9. Juli bis 15. Juli 191 970 Francs(mehr 13 719 Fraucs), ſeit dem 1. Januar d. Is. Fres. 4164 656(mehr 618 485 Fraucs]. 5 * 1* Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Fraukfurt a.., 2. Aug.(FJondsbörſe.) Die Anſpannung der Reichsbank in der letzten Juliwoche iſt doch noch ſtärker, als man in den letzten Tagen erwartete, denn die Schwächung des Status be⸗ trägt 163 Millionen Mark und bedarf wieder reichlichen Zufluſſes, um wieder in der nächſten Woche auf die Höhe des Vorjahres zu kommen. Auf dem Geldmarkte übte der Ausweis keinen Einfluß aus. Tägliches Geld war reichlich angeboten. Der Privatdiskont notierte unverändert 3 Prozenk. Auf die Börſe machte der Ausweis nur geringen Eindruck, umſomehr als eine merkliche Ruhe ein⸗ getreten iſt. Das Communique der Berliner Handelsgeſellſchaft gab bereits an der geſtrigen Abendbörſe Aulaß zu Rückkäufen, welches zu einer anſehnlichen Befeſtigung dieſer Aktien führte. Heute ſtellte ſich der Kurs ebenfalls bei lebhafter Nachfrage auf 166 bez. Von den übrigen Werten dieſes Gebietes ſind Deutſche Bank und Darmſtädter bei erhöhtem Kursuveau zu erwähnen, Kreditaktien mäßig feſt. Die neue Fuſion Deutſch⸗Luxemburger und Dortmunder, ſowie Banuk für elektriſche Unternehmungen und Lahmeyer gaben weiter keine An⸗ regung mehr, ſondern boten eher Anlaß zu Realiſierungen. Was zu⸗ nächſt die Bewegung des Montanmarktes betrifft, ſo bemerkte man im weſentlichen ruhigere Tendenz als in der letzten Zeit. Bochumer abgeſchwächt, lebhafte Nachfrage beſtand für Phönix⸗Bergbau, Deutſch⸗ Luxemburger ſchwächer. Von elektriſchen Werten erfuhren nur Schuckert und Edifon Kurserhöhungen, während die übrigen Werte ſtill und teilweiſe ſchwächer lagen. Kaſſainduſtriewerte preishaltend. Auf dem Markte der Transportwerte war das Geſchäft ſtill, nament⸗ lich fehlte jede Auregung ſeitens Amerika, Baltimore und Ohio auf Newyork träge, öſterreichiſche Bahnen behauptet, Schiffahrtsaktien blieben bei mäßigen Umſätzen behauptet. Heimiſche Anleihen feſt, von ausländiſchen Ruſſen feſter. Im weiteren Verlaufe belebte ſich das Geſchäft in Banken, von denen Dresdner bevorzugt waren. Phönix⸗ Bergbau und Eddſon nahmen ſteigende Richtung ein. Gelſenkirchner 1 Prozent geſteigert. Die Nachbörſe war feſt und auf Rückkäufe ziem⸗ lich belebt. Es notierten: Kredit 209½, Disconto 186, Dresdner 155½ bis 158, Staatsbahn 15898, Lombarden 217, Baltimore u. Ohio 10698, 207, Phönix⸗Bergbau 224% à 22576, Ediſon 276% 4 27776. * Berlin, 2. Aug. Fondsbörſe. Das Geſchäft an der heutigen Fondsbörſe hielt ſich in engen Grenzen und demgemäß veranlaßte das geringe Angebot Kursrückgänge, die ſich jedoch allgemein unter 1 Prozent hielten. Speziell auf dem Montanmarkte waren die Kurſe durchweg ſchwächer; eine Ausnahme machten nur Laurahütte und Oberſchleſiſche Eiſenbahnbedarfsaktien, von denen letztere bis 1½ Prozent anzogen. Von Bahnen machte ſich für Amerikaner im An⸗ ſchluß an das matte Newyork eine große Abgabeluſt bemerkbar. Da⸗ gegen fanden für Lübeck⸗Büchener umfaugreiche Meinungskäufe ſtatt, angeblich für Hamburger Rechnung, infolge Wiederauftauchens von Verſtaatlichungsgerüchten. Schiffahrtsaktien waren ſehr ruhig, während für Elektrizitätswerte lebhafte Nachfrage zu ſteigenden Kurſen zu bemerken war. Am Bankeumarkt war die Stimmung un⸗ gleichmäßig hei ſehr ruhigem Verkehr. Von öſterreichiſchen Werten konnten Kredätaktien einen Teil des geſtrigen Verluſtes wieder ein⸗ holen. Das Geſchäft blieb andauernd ſtill, wenn auch die Grund⸗ ſtimmung eher zur Feſtigkeit neigte. Tägliches Geld 3½ Prozent. Auch in dritter Börſenſtunde bot die anhaltende Feſtigkeit der elek⸗ triſchen Werte ſowie der Phönixaktien dem Markte eine Auregung. Die Geſchäfts tätigkeit blieb aber beſchränkt. Induſtriewerte des Kafſa⸗ Verband Deutſcher Preßhefe⸗ * Berlin, 2. Aug. Produktenbörſe. Luſtloſigkeit kennzeichnett den heutigen Verkehr im Getreidemarkt. Die Preiſe für Brotgetreide bröckelten ſich weiter ab auf erneutes Inkandsangebot und auf den ſchwächeren Schluß der amerikaniſchen Märkte. Hafer ſetzte die Ab⸗ ſchwächung fort. Mais war ſtill. Rüböl behauptet. Roggen war ſpäter feſter auf die ungünſtigen Auslaſſungen des Berichts des Deutſchen Landwirtſchaftsrats. Im Anſchluß daran war auch Weizen und Hafer im Preiſe gebeſſert. Wetter: regendrohend. ER** 4 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dienstag, den 2. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 RR. Weizen: Sept. 207% B.—— Hafer: Sep Nov. 202½ u. 203.— bz. Nov.—— März 209— B.—— ärz—— Roggen: Sept.—— 151% G. Mai———— Nov.———— Mais: Sept. 140%.—— März——— Nov. 140— B.— März—— Mannhjeimer Effektenbörſe. Vom 1. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ziemlich feſt. Es notierten: Rhein. Crebdtt⸗ bauk⸗Aktien 139 G. 139.50.,; Homburger Akt.⸗Br. vorm. Meſſer⸗ ſchmitt 37., Frankona 1220., Mannheimer Verſ.⸗Aktien 690., Oberrhein. Verf.⸗Aktien 870 G. 880., Waggonfabrik Fuchs⸗Aktien 185 G. und Rhein. Schuckert⸗Aktien 129 B. ex Div., Sübdeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien wurden zu 149,50 Prozent gehandelt. 2 Aktien. 15 Banken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 184.— Mannh Lagerbaus—.— 85.— Gewrbk. Speyerbo//—.——.—Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.30] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.50 194.50] Rück⸗ u. Mitverſ. 1220—.— Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u.— Rhein. Hyv.⸗Bank 198.— 197.— Glas-⸗Verf.⸗Geſ.—.— 2200 Südd. Bank—.— 117.50 Bad. Aſſecuranz—— 1900 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.80 Continental. Verſich.—.— 625.— Mannh. Verſicherung—.— 690.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabrilen 326.— 324.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm 215— 45„ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 880.— 870.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.——.— Dingler'ſche Mſchfbr. 109.——.— Emaillw. Maikammer—— 105.— Ettlinger Spinneret—.— 99.— H. Fuchs Waf. Holbg.—.— 185.— 68.— 67.— Bad. Brauerei 77J.—— Hüttenh. Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen—.— 282.— Heddernh. Kupferwu. Eichbaum⸗Braueret—.— 110.— Südd. Kabelw. Frkf. 129.— 128.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Koſth. Cell u. Papierf.—— 208.— ombg. Meſſerſchmitt—.— 37.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 146.— dwigsh. Aktienbr. 218.—— Maſchinenf, Badenia—.— 200.— Mae Aeube—135.— Oberrh, Elektrizität Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—— 185.50 „Schwartz, Speyer 127.——.— „S. Weltz, Speye „. Storch., Speyer Pf. Nähm. u. Fahrradf. 145.50 145.— Portl.⸗Zement Hoͤlbg. 148.50—.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 149.50 Br. Werger, Worms 83.——.— e 120.— Spritſb.—.— 167.—[; Speyr. 5— 1 Würzmühle Neuſtadt—.——. Transport Bacer abk. Waldhof 260.— u. Berſicherung, Zuckerfbr. Waghäuſel 200.—— B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 80.— Aute af Frankenth.—.— 88 Maunh. Dampfſchl.—.— 43.— Zuckerraff. Mannh.—.— ** 1* Berliner Effektenbörſe. Berlin, 2. Auguſt.(Deviſennokterungen.) kurz Holland 169.30 169.30 Jviſta New⸗Nork 421.25 421.— „ Belgten 80.77 80.77 kurz Wien 85.10 85.05 „ London 20.425 20.415 lang Wien—.——.— „ Paris 81.15 81.10 fkurz Petersburg——.— „ Italien 80.55 80.55 lang 4 „ Schweiz 80.95 80.95[kurz Warſchau———— Berl in, 2. Auguſt.(Anfangs⸗Kurſe.) 5 Kroeditaktien 209.% 210,50 Laurahütte 175.25 175 75 Disc.⸗Kommandit 185.½ 188.— Phönix 224.75 223.½ Staatsbahn—.——.— Harpener 192.% 193. Lombarden 21.25 21.%] Tend.; ruhig. Bochumer 232./ 280.62 Berlin, 2. Auguſt.(Schlußkurſc.) Wechſel London 20.45 20.445] Reichsbank 143 20 142.90 Wochſel Paris 81.12 81.12 J Rhein. Kreditbank 139— 139.— 30% Reichsanl. 102.10 102.10] Ruſſenbank 163 80 166.0 40% 5 1909—.——.—Schaaffb. Bankv. 142.50 142,20 380ʃ0% Reichzanl. 93.20 93.20] Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.50 117.50 4400„ 1000—.——.— Staatsbahn—.— 30% Reichsanleihe 84.20 84 20 Lombarden 21 21 4% Conſols 102 30 102 30 Baltimore u. Ohto 107.— 10.50 4%„ 1909—.——.— Canaba Paeiſe 188. 18845 3%„ 93.10 98.10] Hamburg Packet 142.20 142 %%„ 1909———.— Nordd. Koyd 110 20 11 40% 7 84.10 84.10 Bochumer 232 ½ 231 30% Bad. v. 1901 101.——. Deutſch⸗Jurembg. 203.½ 208. 1908/09 101.70 101.70 Dortmuuder 96.25 96, 3 eonv.———.—Gelſenkirchner 206.25 206. 3½%„ 1902%7—.——.—] Harpener 193.75 193 30%% Bayvern 910 91.90 Laurahlitte 175.0 355% Heſſen 91 50 91.60 Phbntr 224.50 22 36% Heſſen 90.80 90.80 Weſteregeln 212.20 21 30% Sachſen 83.40 83.40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 274.90 276 4½ Japaner 1905 98.— 97.60 Anilin 476.70 4 8% Italiener—.———Autlin Treptow 370.— 3 40% Ruſſ. Anl. 1902 92.90 92 90 Brown Bovari 40% Bagdadbahn 86.75 86.75 Chem. Albert 255 Oeſter. Kreditaktien 209.— 208./ D. Steinzeugwerke Berl. Handels⸗Geſ. 164.½ 165.½ Elberf. Farben Darmſtädter Bank 130.½ 130.¾ Calluloſe Koſtheim 205.90 208 Deutſch⸗Aſtat. Bank 144.— 144.— RNüttgers 1384 20 184 Deutſche Bant 251.75 251.50 Tonwaren Wiesloch 105 50 219 Disc.⸗Kommandit 185.½ 185.¼ Wf. Draht. Langend. 225.— Dresdnor Bank 157 25 157,¾ J Zellſtoff Waldhof 257.50 255.50 Privatdiskont 3½% W. Berlin, 2. Auguſt.( ) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.— 208.76 Staatsbahn Diskonto Komm. 186.— 186.—Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 2. Auguſt. Anfangskurſe. 3 J0 Rente 97˙12 97.12 Deboers Spanier 94.30 94.45 ECaſtrand Türk. Looſe 18 1—4578 1621 Pfälz. Mühlenwerke—-——— N. Schuckert⸗Be. 1% 6. Seite. Seneral⸗Augeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Auguſt. Londoner Effektenbörſe. SWerfeeiſche e ee London, 1. Auguſt,(relegr) Auſangsturſe der Gſſettenbörſe.] Pagerug:(rgban 407 b 103.— Salpo. Weſteebanel, 212.00 310 Notterdam, 28. Jult.(Drahcbericht der Soland⸗mertg ng 2˙0 Gonſols 86% 814%e Moddersfontein I, 11] Conerdie Bergh.-G. 200—.—.— Operſchliſenindute..— 102.? Riottertarn) der Dampfer Jieuw Nuſterdam“ am 18. Julz don 3 Neichsanleihe 881 83½ Premier 70% 7100 D 15 5 5 5 New⸗Nork ab iſt heute hier angekommen. 4 Argentinier 91— 91— Nandmines 8% Ceawelter Pergw Ue bgs⸗. gauah. 125—175— New-Hork, 28. Julf.(Draßtbericht der White Star Line Sou⸗ 1 e 19175 102˙½ Gacen comp. 90% 97½ Iriedrichshütte Bergb. 130.85 131 20ſGewerkſch. Roßleben 117 00 117 00 1 Kalnendanper am 20. Juli von Sout⸗ 3 Melkaner 35½ 357% Hallimore 1097 1085 e ee 20, Jel Drab ern der Amerikan⸗Li 2 2 U— 2 2 5 nte 8 15 937% Chikago Milwaukee 126— 123 7½% Aktien dentſcher und ausländiſcher Transporkanſtalten. den Snel 817 5 8 1575 am 23. Juli von omanb an— Ae need 5 5 240, 23%½ J Süädd. Giſenb⸗G. 120.80 120.40ſh bilhardbahn 0 30. Jult(Drahtbericht der Amerltan⸗Oine Sput⸗ Anacondas 8½.— Grand TrunkIII pref. 467 45⸗/ Hamburger Packet 142.25 141.70 8 hampton.) Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“ am 23. Juli von Rio Tinto 665% 66—*„ ord. 26 25% Keond kraiss ide 855 Merſeiewelban—1—— Southampton ab, iſt heute vormittag hier angekommen. CCCVVCCCCCCCCCC 35— Ba lau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direk: De Beers 165% 261 Ontario 41¹ 5 778 1 B ã renk* unm Geda%½ 5½ Soutbern Pacific 1181( 112 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Hauptbahnßbof. 8 155 775 2 Gold felds 15 955 5 925 11 1680½] Bad. Kuckerfabrüt. 200 230.—Hedd. Kn. u. Südd. Kb. 128.— 128. See Expeditionen des e in Bremen. Jagersfontein 805 8¼ J Tend.: ſtill. 8 Supd. Immobil.⸗Geſ..80—. ſennſtſeidenfabr. Irkf. 134.—184.— Ab Bremerbaven vom T. Auguſt bis 6. Auguſt 1910:„Gevrge Cichbaum Mannheim 110.80 110.80gederwerk. St. Jugbert 80.90 80.— Washington“ am 2. Auguſt nach New⸗York über Soulhampton⸗Cperdourg, Wiener Bürſe. Mh. Aktien⸗Braueret 135.—133.— Syfcharz Adeddeke 101.— 101.50„Scharnhorſt“ am 3. Auguſt nach Auſtralten,„Caſſel“ am 4. Auguſt Parkakt. Zweibrücken 20 50 91.—Ludwigsh. Walzuühle 161.— 161.— nach Baltimore,„Crefeld! am 4. Auguſt nach Brafilien,„Wittekind“ Wien, 2. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kaneen 855 5 45 45.75 Ga nach Argentinien,„Prinz Adalbert“ am 6. Auguſt nach Krebllaktien 669.20 667.—Oeſt. Kronemrente 9455 94 50 Cementfabr. Nerlſtgs: 128.— aacien cb Baden 8 88 50 mentfabr. Karlſtadt 128.—128.— Maſchinenfb. Badenia 203.— 204 Ab New⸗Nork:„Kaiſer Wilhelm II.“ am 2. Auguſt nach Bremen, 95 517„ 97.50 97.55 Badiſche Aullinfabrik 476—476 50 Si 427.— 427.—„Prinz Friedrich Wilhelm“ am 4. Auguſt nach Bremen. ver 1450 740 470 Ch. Fabrik Griesheim 250.50 259.— Maſchinenf. Gritzner 240.15 240.15 15 Baltimore:„Brandenburg“ am 3. Auguſt nach Bremen. Fenrden 110 11025 ngar. ne 80 1180 Be chen f 5950 5255 5 1 0 15 50 0 98 e„Therapia“ am 4. Auguſt nach den Häfen des 5 5 Ver. chem. Fabrit Mh..⸗u. Fahrradf Wachſl Paris 195 190 27 Alpine Montan 740.50 740.50 Chem. Werke Albert 476.50 480.— Gebr. Kayſer 144.80 144.80 Ab Shanghai:„Kleiſt“ am 4. Auguſt über Hongkong ꝛc. nach der 0„27] Tend.: ruhig. Südd. Drahtind. Peh. 149.50 148.500Nöhrenkeſſelfabrit— Nordſee. Wien, 2. Auguſt. Nachm..50 Uhr. 213. 0 3 3950 5— Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Tloyd, Bremen. Kredikaktien 667.— 668.50Buſchtehrad. B. 967.— 967.— 27 0 d d 1 1. Auguſt: D.„Gießen angekommen Ankwerpen, D.„Tü⸗ Oeſterreich⸗Ungarn 1713 1748 Oeſterr. Papierrente 97.55 97.60 eahnee Allgem. 118 Ver.deutſcher Oelfahr. 158.50 168. bingen“ angekommen Montevideo, D.„Brandenburg“ angekommen 115 B Sltperremte.50 97 55 Glertre Schudert 161 1 163 Scliinenſet. Wolf 164 195 Baltimore, D.„Krefeld“ angekommen Bremerhaven, D.„Bremen“ nion 623.— 6238.— Goldrente 116.— 116.— Phe 5058—— 50.— angekommen Bremerhaven, D.„Kleiſt“ angekommen Hiogo, D. Ungar. Kredit 801—862.— Ungar. Goldrente 112.60 112.70 Fua Halske 3 4450 anenee aſe 198.— 188.— Würzburg“ abgefahren Las Palmas, D.„Koburg⸗ Las 855 Bankverein 547.— 547.— 5 Kronenrente 91.80 91.80 Gumi Peter 3874.— 374.300 Zellſtoffabr. Waldhof 257.75 256.20 Palmas, D.„Roland“ abgefahren Santos, D.„Kronprinz Wilhelm“ uderbank 505.— 506.— Wch. Frankf. viſta 117.42 117.43 Weyß u. Freytag 148.80 149.— abgefahren Plymouth, D.„Derfflinger“ abgefahren Antwerpen, D. Türk. Loſe 257.— 256.— ondon 240.10„Norck“ abgefahren Gibrallar, D.„Prinz Sigismund“ abgefahren 741.— 751.—-„ Aaug 5 1 1 Banke und Verſicherungs⸗Aktien. Brisbane“, D.„Königin Luiſe“ paſſtert Palermo, D.„Thüringen“ Nordweſthahn——— Nloelen 19.07 19.06 Vadiſche Baunk 103.— 103.— Oetterp.⸗Ung Bauk 131.20 151.20 Faſſtert Dober. Holzverkohlung 2550 25500 Marknoten 117.42 117.42 Berg u. Metallb. 117.25 117 20 Oeſt. Länderbank 126.50 127.— Mitgeteilt vom Generalpertreter Hermann Malle⸗ Staatsbahn 740.50 750.70 Uttimo⸗oten 117.48 11748 Handedzeceß, 163.0 144.25. KradheAnſtalt 209.25 20.brein, Mannhein, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. Lombarden 109.50 110.—] Tend.: ruhig. Comerſ. u. Dist.⸗B. 113.— 113— Pfälziſche Bank 101.40 101.40 5 1 4 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 2. Auguſt.(Kelegr Preiſe in Mart pro 100 kg fret B amm.)(Produktenbörſe.) erlin netto Kaſſe. 11. Weſzen per Sept. 193.25 193 25 Mais per Auguſt—— „ Okt. 193.75 198 50„ Sebt——. „ Dez. 194.50 194.25„ Dez.—.—— Roggen per Sept. 147 50 147.50——— „Okt. 149.50 149.50 Rüböl per Auguſt—.——.— „Dezbr. 150.50 150.50„ Ott. 58.70 54.10 „ 5„ Dez. 52.— 52.20 Hafer per Sept. 150 25—.—Spiritus 70er loco-—.— „Okt. 155.154.50 Weizenmehl 28.— 28.— „ Dez.—.——. Roggenmehl 20.,20 21.10 Budapeſter Produktenbörſe. Bu dapeſt, 2. Auguſt. Getreldemarkt.(Telegramm.) 12 2. — per 50 kg per 50 1g eizen per Okt. 927— willig 934—— ſteti „ April 956—— 962— 2 Roggen per Okt. 702—— tuhig 705—— O ſtetig „ April——————— Hafer per Okt. 717— ſtetig 715— xuhig Mais per Juli—————— „„ Auguſt———— feſt 5 74 dat 577—— 582 Kohlraps Auguſt 1250—— ſtetig 12 50—— ſtetig Wetter: Schön. Liverpooler Börſe. Ziverpool, 1. Auguſt.(Anfangskurſe.) 29. 1. Weizen per Okt. 7⁰6 feſt 75 ¼ willig 2„Dez. 7077 7157 Mais per Sept.— träge— träge pre Okt. 8555 88 *** Freankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 15 2* 1. 2. Aufterdam kurz 169.75 169.35 Check Paris 81.15 81.175 Bolgien„ 80.788 80 80 Parts kur! 81.133 81.15 Atalten 80.588 80.583 Schweitz. Plätze„ 81.— 80.983 Check London 20.457 20.45 Wien 85.07 85.075 London„ 20.425 20.416 Napoleonsd'or 16.235 16 22 5 langg.——— IPrivatdistonto 8% 3 Staatspapiere. A. Deutſche. 1. 132 Teuſc. Beibeang 101.90 102.10%% Mh. Stadt⸗A. 1908 100.50 100,50 1909—.——.— 39 92 98 98.050% 1905—— 91.— 4— 85„ 1909—-——[B. Ausländiſche. 8 84.½ 84.25%5 Arg. t. G 1887———.— 4% pr. tonſ. St.⸗Anl. 102.60 104.2005% Chineſen 1898 102.70 102.50 4. da. do. 1909—.———%%½%„„ 1808 99.15 99.20 1* 8 92.95 93.—4½ Japaner 97.85 97.95 8„„ 1909——. Mexikaner äuß. 88/90 99.75 99.70 8 5 84.05 84.05ſs Werikaner innere—.—— 1b Sk. H. 1901—.— 101.[Bulgaren 101.— 101. „ 1908/09—.— 101 6518¼ italien. Rente———.— 836 bad.St.Olabg)fl 96.25 96.604½ Oeſt. Silberrente 97.30 97 45 2„ M. 93.80 93. 80 80 Papierrentt. „„10900 92—— Ooſterr. Goldrante 99 15 99.15 92„„ 1904 92.— Seris 1 66.40 66.40 37.„ 1907 92.10 92.20ʃ08 III 67.70 67.80 dbaeAB. 1018 101.18 101.45%436 neus Ruſſen 1005 100.30 100.85 1018 101 80 10140%4 en von 1880 91.70 91.80 % de. lueh 91 80 91.80ſ4 ſpan. ausl. Renſe—.——.— 6 do. G. bl. 82.90 88.104 Türken von 1908 87.80 87.30 4 Pfalz. G. B. Prior. 100.40 100,400“ unif. 94.20 94.20 5 92.10 92 10 9470 94.75 4 Hehen von 1908 30ʃ4 Kronenrente 91.80 92.— eIe — 194.50 194.50 122.70 122 60 143.50 143.50 Darmſtädrer Bank 130 5/ 130 50 Deutſche Bank 252 8 252.— Bank 144.— 141.— Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. D. Effekten⸗Bauk 107.20 107,20 SKhein. Kraditbank 139.— 139.— Disconto⸗Comm. 186— 186.— Rbein. M. 197.80 197.50 Dresdener Baut 15690 157 25 Schaaffz. Bantver. 142.60 142.— Frankf. Hop.⸗Bank 211,20 211.— Südd. Bank Mhm. 117.50 117.30 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 169.25 169.25 Wiener Bankver. 137 30 187.30 Nationalbank 122— 122.—Südd. Diskont 117.80 117.80 Bank Ottomane 140.— 140. Pfandbriefe. — 100. % Frk..⸗ Pfdb. 100. 05 100.20 100.20 Prioritäts⸗Obligationen. 40% Preuß. Pfandb. 2 Bank unk. 1919 101.— 100.80 910 100,— 100.—40 i 0 15 100.10 99.75 1 Bvps. Widb 100,70 100.70 5 25 17 85 100.10 92.380 14 94.— 94.— 4 W, Wod 8r. 91.— 19 91.80 91.30 Vienb..c 99.60 9J3% Pr. 5.. 3 4 Meind. * e 0 6080.80%% Penpbene 1% 1„Kom⸗ e ene eee „ Pſbbw,w. 08 40% Rh. H⸗. 5 5 unl, 18 99.80 99.804 128 8 1 100— 109— 8* 55..86 1912 2255 5—18 a. 94 90.90 90.90„ 1917 100.20 100.20 54½%„8— 58 90.60 80,60 1919 101.101.— c 3„verſchied. 91.— 91.— .0 L, unt. 3 100,30 100.30 1914 91.— 91.— 3%„ Gom.⸗Obl. 3..O 91.— 91.— v. 87/1 9140 91.40..1ob—— 15 Gom.⸗Obl. 4555 Pf. 15„Ohl.—.— v. 96/06 91.40 91.4003½% Pf. B. Pu.⸗SS. 4. Pr. Pfbb.unt. Oh 99.— 99.30 2% Nal... ſtkl. g. G. BD 12 99.70 99.70 4„„„ 14 100— 100.—IMannd.Berf-.l. 690.— 690.— Vraulfurt a.., 2. Aug. Freditaktten 209.75, Diggonto⸗ Commandit 186./, Darmſtadter 130., Dresdsgar Bant 157. s Ban delsgeſellſchaft 165.½ Deuiſche Bank 252.—, Staatsbabn 158.¾ ombarden 21.½16, Bochumer 231.50, Helfenliachen 206.—, Baurahülte 175.—, Ungarn 94.70 Tandenz: ruhig. machböele., Kraditaktten 209.50, Disconmee-CSomtatandit 186.— Staatsbayn 158,½, Lombarden 21.25. TCandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 1. Auguſt 1910. In abgelaufener Berichtswoche hat ſich die Stimmung auf dem Weltmarkte ruhiger geſtaltet, da die Ernteberichte von Amerika und Frankreich zuverſichtlicher lauten und insbeſondere weil auch beſſeres Erntewetter eingetreten. Für effektive Ware herrſcht immer noch rege Nachfrage und ſind die Preiſe kaum verändert, dagegen ſind die Offerten für ſpätere Lieferung etwas billiger. Landware iſt auch ruhiger, jedoch ſind die Zufuhren nicht mehr von großem Belang. Auf heutiger Börſe war wenig Geſchäft und verhalten ſich unſere Mühlen abwartend; die Umſätze erſtrecken ſich auf Deckung des notwendigſten Bedarfs. In Reps kamen bis jetzt immer noch keine Abſchlüſſe zuſtande. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M.—.———.—, fränkiſcher M.—.——— bayriſcher M. 22.75—23.75, niederbayriſcher nominell M.—. Rumänier M.—.———.—, Ulka M. 23.50—24.—, Saxonska Mark 23.50—24.—, Azima M. 23.50—24.—, Walla⸗Walla M.—.—.— Laplata, neu M. 23.—24.—, Amerikaner M.——— Red⸗ M.—.———.—, Californier M.—.———.—, Auſtralier Kernen M. 22.——22. 50, Dinkel M.—.——.— Roggen württemb. M.—.——.—, Roggen bayriſcher M.—.— bis—.—, Roggen ruſſiſcher Gerſte württemberg. M.—.———.—, Gerſte Pfäger nominell M.—.——.—, Gerſte bayriſche M.————.—, Gerſte Tauber M.—.——.—, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M.—.——. Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſte Anatolier M.—. Gerſte kaliforn. prima.— Futtergerſte, ruſſ. M. 18. 25—13. 75. Hafer württ. M. 15.25—16.25, Mais Laplata M. 16. Mais Mixed M.—.———.—, Mais Dellow M.—.—.—, ruſſiſch M.—.——.—, Mais Donau M. 16.——16.50, Kbleeps nominell M.—.—.— Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 33.50—834.50. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.50—34.50, Mehl Nr. 1 M. 32.50—88.50, Mehl 2 M. 31.50—32.50, Mehl Nr. 3 M. 30.——31.—,— 85 Nr. 4 M 26.50—27.50. Kleie M..— bis Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr⸗ 56 und 1687 2. Aug. 1910. Pyoviſtonsfreil Wir ſtud als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. Allas⸗Gebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Kabgslaſen 5 San 2⁰ ſpinneret Speyer 56— 100 ö— Benz&. Co., menee ie. 1544— Bruchf 64..— Bitrgerbrän, 228— Heene e 70 96 er Motoren⸗Geſ* 1ee 1 3— Deutſche Südſerphosphat.⸗G. 101% Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken ere, e 5 nger, Nae 129 Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim—— errenmühle vorm. Genz. erg 96— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G. München— 124hfr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 93 Lindes Eismaſchinen 128 136 Neckarſulmer rrabwerke 140— Pacifte Phosphate Shares alte— 5 2— nge——— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 111;fr. Rheiniſche NVẽflß.⸗G., Mannhem— 8 Rheinm Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannbeim 106 Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— Stahlwerk Maunheim Süddeutſche Mannheim—— Süddeutſche Kabel, Mannheim Genußſcheine—.— Unionwerie,.⸗G., Fabrikenf. Ein 114 Unionbrauerei Karlsrube—— Ver. Diamantminen Lüderitzbucht— 55 eee e Mannhenn M. 855 aſtatt 90 hoß, Bahngaſellſchaft— Berautworklich: Für Politik: Dr. Fritz Golbenbaumz für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum. für Lokales, Provinztelles und Gerichtszeitung: Nichard Schönſelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchbruckerei. G. m. b. H. 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Aug, 1910, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 4, 3, hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 52621 Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 2. Anguſt 1910. J..: Füger. Eutlaufen 5 Junger Kriegshund mit weißen Streifen an der Bruſt, eutlaufen. Abzugeb. gegen hohe Belohnung 35186 IB 6, 10, Laden. — Mariage diſting. penſtonsber. Beamter, Mitte 80er, ſtartl. Erſch., mufik. Zu verkaufen In bedeutender Stadt der Rheinpfalz iſt wegen Todes⸗ fall alteingeführtes Wagenbaugeſchäft (elektriſch. Betrieb) mit ſchönem Anweſen und prima Kund⸗ ſchaft äußerſt günſtig zu ver⸗ kaufen. Auch für Auto⸗ mobiliſten geeignet. Selbſt⸗ intereſſenten bel. Offerten unt. Nr. 35182 an die Expedition ds. Bl. zu richten. 35182 Eine erſtkl. Wolfs⸗ Achtung! hündin, prämiiert, mit Jungen, ganz od. einzeln zu verkaufen. 35174 Schwetzingerſtr. 168 4. St. Wer kauft kleinere und mittlere Kiſten? 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In einer mechaniſchen Werk⸗ ſtätte in der Gottesauerſtraße war der Inhalt einer Bengzin⸗ fammelgrube explodiert. Unter fürchterlichem Knall ſtieg eine mächtige Stichflamme bis zum 4. Stock der Gebäude empor. Da der Hof zugleich Wirtſchaftshof iſt und viel betreten wärd, iſt es ein großer Zufall, daß nicht ein größeres Unglück BC. Neuſatz, 1. Aug. Geſtern wurde während des Haupt⸗ gottesdienſtes im Pfarrhauſe eingebrochen und 800 Mark bares Geld geſtahlen. *„ Müllheim, 30. Juli. In dem Dörfchen Auggen er⸗ Eignete ſich ein drolliger Vorfall, der aber event. für die Betreffen⸗ den ernfte Folgen haben kann. Ein Knecht hatte ſich ſeiner Be⸗ kaunſchaft wegen bei einem Fuhrhalter aufs Jahr verdungen. Nur wollte aber ſein Mädel nichts mehr von ihm wiſſen und darum wollte der Burſche fort. Jedoch der Meiſter war damit nicht einverſtanden und erklärte kurzweg, entweder der Knecht Bleibe da oder der Lohn werde einbehalten. Da verfiel nun der Knecht auf eine ſchlaue Idee. Er holte einen Handwerksburſchen von der Straße weg, ſtellte dieſen dem Meiſter als Bruder und Stellbertreter vor, der das verdungene Jahr zu Ende machen wolle. Der Fuhrhalter zahlte nun ſeinem alten Knecht den einbehaltenen Lohn aus und gab auch dem neuen Knecht das Handgeld. Hierauf gingen nun die Beiden den Koffer des neuen Knechtes von der Bahn zu holen und verſchwanden. Der geprellte Fuhrhalter aber läßt ſie nun durch die Gendarmerie ſuchen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. *Zweibrücken, 30. Juli. Ueber das Unglück, dem drei blühende Menſcherrleben zum Opfer fielen, wird vom Regiments⸗ kommando forgende Darſtellung gegeben, die das Ergebnis der argeſtellten Erhebungen wiedergibt:„Die betreffende Fähre war aus Brettern und Balken zuſammengeſetzt und ſollte zum Ueber⸗ ſetzen einer beſchränkten Anzahl von Mannſchaften dienen, nicht aber beim Bau einer Feldhrücke, zum Setzen von Böcken oder dergl. verwendet werden. Sie beſaß eine Grundfläche von etwa 16 Quadratmeter(die bier Seiten ja etwa 4 Meter) und eine Trag⸗ fähigkeit für 4 Mann. Jeues Floß, welches nach einer Zeitungs⸗ nachricht am Dienstag früh weggeſchafft und von angeblich ſach⸗ verſtändiger Seite als viel zu ſchmal(etwa 4 Meter lang und ein bis anderthalb Meter breit) bezeichnet wurde, war die in Betracht kommende Fähre gar nicht. Als Rettungsmannſchaften ſtanden eine Anzahl Freiſchwimmer, am Ufer verteilt, bereit. Eben dort Aegen, gleichfalls am Ufer verteilt, 5 je etwa 8 Meter lange Stecken und Stangen. Faſt unmittelbar neben den Arbeitsſtellen lagen die der Stadt Zweibrücken gehörigen Kähne, deren Bemannung ſofort möglich war. Der übungsleitende Offtzier, Leutnant Gebrath, war auveſend. Die oben genannte Tragfähigkeit der Fähre war bereits durch 6, zum Teil auch mit 4 Mann ohne Schwierigkeit durch⸗ geführte Fahrten feſtgeſtellt worden. Die Fähre wurde hierbei von auf dem jenſeitigen Ufer ſtehenden Leuten an Leinen üher den Bei der Unglücksfahrt ſtanden Fähnrich Illig, der Fluß gezogen. gli rt. ähnrich auch die vorangehenden Fahrten geführt hatte, ſowie die Infan⸗ teriſten Propſt, Ziehl und Böſer auf den ihnen zugewieſenen Plätzen auf der Fähre. Mit Ausnahme von Böſer waren alle Freichwinmer. Als bald nach dem Anfahren die Jähre infolge an die Exvedition ds. Bl. aden, nüt ober ohne Wohng. (Filiale) billig zu vermieten. Gefl. Offerten unter des 3 unruhig In der Angſt, den Halt zu verlieren, griff er mit den Händen um ſich, erwiſchte den Ziehl und beide fielen nach rückwärts ins Waſſer. Probſt, der ſie fallen ſah, ſprang nach. Jähnrich Illig ſprang gleich nach Propſt ins Waſſer und tauchte an der Stelle, wo er die drei Leute untergehen ſah. Auf Kommando des Leut⸗ nants Gebrath ſtürzten ſich auch die Rettungsmannſchaften ſofort ins Waſſer. Vom Ufer aus veichte ein Unteroffizier einen Stecken an die Unfallſtelle, den Propſt mit der linken Hand zu faſſen be⸗ kam, mit der rechten Hand hatte er den Ziehl gepackt, an den ſich wiederum Böſer anklammerte. Trotz des Zurufes des Unteroffi⸗ ziers, feſt zu halten, ließ Propſt den Stecken wieder loß und griff mit der linken Hand nach Böſer, der ihn ſofort am Hals um⸗ lammerte. Alle drei Leute verſanken erneut in dem trüben Waſſer. Die Unglücksſtelle bag etwa 6 Meter vom Ufer, das Waſſer iſt dort ungefähr zwei Meter tief, der Grund ſehr ſchlammig. Von den Verſunkenen war nichts mehr zu ſehen. Wiederholtes Tauchen des Fähnrichs, Abſuchen des Platzes mit Stecken vom Land ſowie von den Kähnen aus, die unmittelbar nach dem Unfall bemannt zur Stelle waren, führten zu keinem Ergebnis; die drei Leute blieben verſchwunden. Die von Leutnant Gebrath ſogleich verlangte Oeff⸗ nung der Schleuſe erfolgte nach eingetroffener Genehmigung. Das Waſſer wurde auf 1,50 Meter Höhe abgelaſſen und von 4 Kähnen ſowie vom Land aus abgeſucht. Von einer völligen Entleerung des Bachbettes wurde abgeſehen, um tötliche Verletzungen der Ver⸗ unglückten bei etwaiger Durchſchleuſung zu verhindern. Die Hoff⸗ nung, die Ertrunkenen, auch wenn ſie jetzt noch gefunden wür⸗ den, wieder ins Leben zurückrufen zu können, mußte allmählich aufgegeben werden; ſeit dem Unfall war bereits etwa 1 Stunde verſtrichen. Die Schleuſe wurde deshalb nochmals und ganz ge⸗ öffnet, und bald ſah ein dort poſtierter Mann die drei Körper in einem Knäuel durch die Schleuſe ſchwimmen. Etwa.20 wurden die Leichen wenige Meter von einander 30 Meter unterhalb der Schleuſe aus dem Waſſer gehoben. Der anweſende Militärarzt ſowie die Herren ſtellvertretender Bezirksarzt Dr. Faber und Dr. Kamm nahmen ungeſäumt Wiederbelebungsverſuche vor, die über eine Stunde fortgeſetzt wurden, aber ohne Erfolg blieben.“ Es iſt alſo eine Kette allerhand unglückſeliger Zufälligkeiten zuſam⸗ mengekommen, die das Unglück verſchuldeten. Auszug aus dem Standes amts-Regiſter für den Skadtteil Aeckarau. Juli. 22. Schloſſer Joſef Exwin Biſchoff und Anna Röth. 22. Taglöhner Heinrich Schöpfer und Berta Barbara Hagmann. 22. Schloſſer Emil Heinrich Markert und Luiſe Büchler. 25. Taglöhner Friedrich Gimber und Cäcilia Hörmann. 27. Eiſengießer Othmar Edinger und Maria Mühlhölzer. 29. Maurer Georg Bauder und Marta Achtſtätter. Juli. Getraute: 23. Vikar Hermann Julius Schmidt mit Roſa Katharina Wörns. 23. Eiſendreher Adam Benz mit Eliſab. Suſanna Beißele. 26. Zigarrenarbeiter Ludwig Weißbrobt mit Eva Kath. Reiſig. 28. Zementarbeiter Luigi Smania mit Marg. Frida Fontana. 30. Gummiarb. Franz Schafhauſer mit Thereſia Gerhart. Juli. Geſtorbene: 5. Sattler Wilhelm Benz e. T. Hedwig Amalie. Fabrikarb. Adam Oehlſchläger e. T. Eliſab. Herta. „Fabrikarbeiter Robert Haggenmüller e. S. Georg. Eiſenhobler Phil. Friedr. Schmitt e. S. Philipp Karl, Schloſſer Karl Theodor Kurz e. T. Anng. Keſſelſchmied Karl Schott e. T. Gertrud Katharina. „Signalwärter Michael Volz e. S. Artur Alfred. Bauunternehmer Georg Böll e. S. Georg Franz. Maſchinenmonteur Joh. Detmar Koker e. T. Johanna Roſa. „Fabrikarbeiter Joſef Enderle e. S. Franz Joſef. Gummiarbeiter Joſef Stockinger e. T. Maria Katharina. Fabrikarbeiter Franz Otto Link e. T. Frida Emma. 7 7 Verkündete: 11 18. Redakteur Michael Friedr. Schwappacher und Anna Marie Weber. Joſef Weber e. T. Maria Barbara⸗ Fabrikarbeiter Wilhelm Berg e. S. Karl. * Nach Tiſch Tee reſp. Kaffee. G8, 17 1 Tr. Tel. 4632. Näheres 2. Stock, Aufgang Lauftreppe. 34985 Juli. 3 Ludwig Joſef, 2 M. 7., S. d. Fabrikarb. Martin Buhauy!⸗ Franz Peter, 1 J. 2., S. d. Taglöhn. Gg. Vetterolf, Berta Conſtanze, 4 M. 13., T. d. Erdarb. Frauz Alvis Röde!. d. verw. Steueraufſeher Jakob Friedr. Gaukel, 66 J. 5 M. 16 T. .Eliſe Karoline, 5., T. d. Wirts Heinr. Breuk. 8 Kurt, 7 M. 2., S. d. Verſicherungsbeamten Hch. Lud. Hillengaß⸗ „Auguſt, 3 M. 4., S. d. Gummiarbeiters Johann Mandl. .Erwin, 4., S. d. Eiſengießers Joſef Grüner. Vom Büchertiſch. Kuul Hamſun, Unter Herbſtſternen. Erzählung eines Wanderers Umſchlagszeichnung von O. Gulbranſſon. Geheftet 3 Mark, in Leinen gebunden 4 Mark 50 Pf., in Liebhaber⸗Halbfranzband 6 Mark. Verlag von Albert Langen in München. Dieſe Erzählung eines Wan⸗ derers gehört wohl zu Hamſuuns feinſten, tiefſten, mit dem Hauche der großen Natur und der großen Liebe am reichſten geſättigten Büchern. Es ſind loſe aneinander gereihte Bilder aus dem Vagabunden⸗ und Gelegenheitsarbeiter⸗Leben, gezeichnet mit dem ſtarken Humor eines. Rudolf Wilke. Erquickend weht uns die herbe und reine Luft aus den Kapiteln des Buches entgegen. 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Lebeusjahr vollendet haben und in dem Bezirk des Kaufmanns⸗ gerichts, d. h. in der Stadt Mannheim leinſchließlich der Vororte Käfertal, Waldhof, Neckarau und Feuden⸗ heim) beſchäftigt ſind, Nicht wahlberechtigt ſind folgende Perſonen: 1. Perſonen weiblichen Geſchlechts; 2. Ausländer; 8. Perſonen, welche die Fähigkeit zur Bekleidung öfſent⸗ licher Aemter infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung verloren haben: 4. Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben kann; 5. Perſonen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beſchränkt ſind; 6. Handlungsgehilfen, deren Jahresarbeitsverdienſt au Lohn oder Gehalt den Betrag von 5000 Mark über⸗ ſteigt, ſowie die in 1 beſchäftigten Gehilfen. Den Kaufleuten ſtehen gleich die Mitglieder des Vor⸗ ſtandes einer Aktiengeſellſchaft oder eingetragenen Ge⸗ noſſenſchaft oder einer als Kaufmann geltenden juriſtiſchen Perſon, ſowie die Geſchäftsführer einer Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung. III Zum Zwecke der Wahlen ſiub für jeden Wahlbezirk Liſten anzulegen, in welche alle Wähler einzutragen ſind, deren Stimmberechtigung augemeldet iſt. Bei Unter⸗ laſſung der rechtzeitigen Aumeldung ruht das Stimmrecht. Die Anmeldung kann perſönlich durch den Wahlberechtigten oder durch eine dritte Perſon erfolgen. Im letzteren Falle iſt für die Kaufleute ein Auszug aus dem Handelsregiſter oder die letzte Quittung über Zahlung der Gewerbeſteuer, für die Handlungsgehilfen ein eaden des Prinzipals, durch welches beſtätigt wird, daß der Handlungsgehilfe innerhalb des Kaufmannsgerichtsbezirks beſchäftigt iſt, vor⸗ zulegen. Die Anerkennung anderer Legitimationen bleibt dem Ermeſſen des Wahlausſchuſſes vorbehalten. Erfolgt die Anmeldung perſönlich durch den Wahl⸗ berechtigten, ſo werden die erforderlichen Angaben durch Befragen feſtgeſtellt, ohne daß es der für den Fall nicht perſönlicher Anmeldung vorgeſchriebenen Legitimationen bedarf. Sowohl die Kaufleute, als auch die Handlungsgehilſen haben bei der Anmeldung ihr Alter anzugeben. Formulare zu Zeugniſſen für Handlungsgehilfen wer⸗ den vom Kaufmannsgericht— altes Rathaus, Lit. 1 Nr. 5, Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 5— koſtenlos abgegeben. Die Anmeldungen werden vom Montag den 1. Auguſt 1910 bis einſchließlich 14. Auguſt 1910, täglich vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 7 Uhr, ſowie an den in obigen Zeitraum fallenden Sonntagen von 9 bis 12 Uhr vormittags entgegengenommen und zwar: a) der in der Stadt Maunheim wahlberechtigten Kauf⸗ leute: im 5 13 Litera F 1, 5, Erbgeſchoß, Zim⸗ mer der wahlberechtigten e im Rathauſe, Litera F 1, 5, Erdgeſchoß, Zim⸗ mer b) der im ade Käfertal wahlberechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen: im Rathauſe in Käfertal; e) der im Stadtteil Waldhof und in dem Induſtriehaſen⸗ 11 wahlberechtigten Kaufleute und Handlungs⸗ ilfen: im Schulhaus in Waldhof, Lehrerzimmer der Knabenſeite, Eingang vom Hof gegen die Garten⸗ ſeite; d) der im Stabtteil Neckarau wahlberechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen: im Rathauſe in Neckarau; ]) der im Stadtteil Feudenheim wahlberechtigten Kauf⸗ leute und Handlungsgehilfen: im Rathauſe in Feudenheim. Perſonen, welche in die Wahlliſten nicht eingetragen 723 werden ſ. Zt. von der Wahl zurückgewieſen. Mannheim, den 9. Juli 1910. Kaufmannsgericht. Dresdper Bank Filiale MANNHEIM Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 000. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten fgessse Schwelelhäder werden von Spelalkrzen verordnet bei Haut- und Frauenkrankhelten erlolgreich Ausfluss stc. sowie bei Gleht u. Rheuma als Ersatz für Aachen ste, Für den Haus- gebrauch sowie in Kurbädern und Krankenanstalten, weil fast geruehlos u. edone für ea. 20 Bäder, ME. 8. 90, oder in FI. 8 1 Vaue es od. 3 Sitzbäder Mk..00 Zu kaufen in allen Apotheken u- Badeanstalten dder direkt von P. G. Rledel, ch em. Fahrik, Cöln a. Rh. 1. In Mannheim bei: Lichtheilaustalt„Hlek⸗ on“, Heinrich Schäter, N 3, 3. 9984 f lelen in gelcmac piliten⸗ Rurten vollſter Zuskunrung Ar. B. Sads. e Buchdruckerel S. m. b. B. — — 2 Nathannngul Straßenſperre betr. Nr. 82 460 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß behufs Vor⸗ nahme von Pflaſter⸗Arbeiten die Abſperrung der Eichels⸗ heimerſtraße zwiſchen Lin⸗ denhof⸗ und Windeckſtraße vom 1. Auguſt 1910 ab bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitrau⸗ mes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerksver⸗ kehr und Reiter verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den gemäߧ 366 Z. 10.⸗ Str.⸗G.⸗B. und§ 121 Pol.⸗ Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft, 4294 Mannheim, 28. Jult 1910. Gr. Bezirksamt Abt. VIIa. Polizeidirektion. Dr. Korn. Bekannkmachung. Straßenſperre betr. Nr. 81942 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß behufs Vor⸗ nahme von Walzarbeiten die Abſperrung der Lindenhof⸗ überführung zwiſchen der Brücke und Tunnelſtraße vom 1. Auauſt 1910 ab bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitrau⸗ mes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ 77 0 und Reiter ver⸗ Dien. aeee n 5 den gemäß 8 66 F. 10 Str.⸗ 9. 255 5 171 515 Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 26. Juli 1910. Gr. Bezirksamt Abt VIa. Pylizeibirektion. Dr. Korn. Bekauutmachung. Die Inhaber der Pfand⸗ ſcheine über die jetzt verfal⸗ lenen Pfänder vom Monat Juli 1909 über Goldpfänder (rote Scheine) Lit. A Nr. 21761 bis mit Nr. 25555 über Kleider⸗ und Weiß⸗ zeugpfänder(weiße Scheine) Lit. B Nr. 1 bis mit Nr. 6335 und(grüne Scheine) Lit. G Nr. 38641 bis mit Nr. 44888 werden aufgefordert, ihre fänder ſpäteſtens im aufe des Mongts Auguſt 1910 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſ gebracht werden. 28 Mannheim, 31. Juli 1910. Städtiſches Leihamt. Bekanntmachung. Auf 10 1 Gaswerk Linden⸗ bof ſtehen folgende Maſchinen zuſn Verkauf: 1 ſtehender Gasmotor von 3 P. 8. mit Glührohrzündung nebſt allem Zubehör und 1 lte⸗ gende Dampfmaſchine von 8 P. 8. mit Schieberſteuerung. Jutereſſenten wollen nach Be⸗ ſichtigu ung der Maſchinen ihre Angebote bis ſpäteſtens Freitag, 5. Auguſt ds. Is. vormittags 11 Uuhr, verſchloſſen und mit eutſprech. Aulſchriſt verſehen, bei uns ein⸗ reichen. Mannheim, 22. Juli 1910. Die Direktion der ſtädt. 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Schriftliche Angebote mit der Aufſchrift,Strohlieferung“ per⸗ ſehen, ſind bis ſpäteſtens Montag, 15. Aug, l. Is., vormittags 10 Uhr, verſchloſſen bei unterzeichneter Stelle einzureichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart der etwa erſchienenen Submitlenden er⸗ ſolgt. 285 Das Angebot iſt 8 Tage bindend vom Eröffnungster⸗ min an gerechnet. Erfüllungs⸗ ort iſt Mannheim. Die zum Ladungsſchutz per⸗ wendeten Decken ſind im Vieh⸗ hof in Empfang zu nehmen; auf Wunſch werden dieſelben auch rückbeſbrdext, doch ge⸗ ſchieht dieſes auf Gefahr des v Lieferanten. Mannheim, 30. Juli 1910. Die Direktion des ſtädt, Schlacht⸗ 5 5 es J ſuch cht fectel Ziehung 13. August. Wonhätigkeits- Jeld-bofterie. Invaliden, Witwen u. N 44000 Hauptgewinn 20000]. 27 Gewinne 11000 2900 Gewinne 13000ʃ Lose à 1 Mark 11 Lose 10 M, Porto und Liste 30 Pfg. empf. Lotterie-Untern. J. Stürmer Strassburg 1. Els. Langstrasse 107. 67 In Mannbeim:.Herz- berger, E 3, 17, A. 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Die Angebote ſind ſpä⸗ teſtens bei der öffentlichen Verdingungsverhandlung am 6. uſt vormitt 17 Uhr 8 ee ſchan⸗ verſehen, bei uns ein⸗ zureichen. 9201¹ Für den Zuſchlag bleibt eine Friſt von vierzehn Tagen vorbehalten. 0 25. Juli 1910. Großh. Bahnbaninſpektion. L wmgeten.J +T Aa, 4 2 Zim. u. Küche zu verm. 19532 2 t. Zi, 15, 14 e H 7, 23 Ning, 1 Nan Küche u. Zubehbör per 15 Oktaber zu vernd. Näh. Lutiſeneing 51, Bureau Heß. 2,18, Parterre⸗Zimmer und Küche, auch als Laden zu vermieten. 35175 K 2, 19 abgeſchl. Wohng. 2 Zim. u. Küche ſof. oder per 1. Sept. zu verm. Näheres part. 35¹96 „ 18 Zimmer und Küche im2. Stock, auf die Straße gehend, ſoſort zu verm. Näh. O 5, 19 p. Aasge Kange Nhtterſtraße 52, C St. 1 3 Zimmer u. Küſhe mit Manſarde zu verm. Schweßingeeſte⸗ 30 I. ſchöne 2 Zimmer⸗ Manſorb⸗ wohnung zu verm. 35173 Schimperſtr. 18 ſchöne Wohnungen von 3 Zimmer, Küche Bad, Man⸗ ſarde billig zu verm. 34881 Große Tanükade ſchöne 3⸗Zimmerwohng, mit Manſ. v. 1. 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