(GBadiſche Volkszeitung.) ad Abonnemend: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 8 der Stadt Mannheim und Umgebung. he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 14 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbetten 341 Redaktion 38377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2¹ Nr. 364. Dienstag, 9. Auguſt 1910. (Abendblatt.) Eine konſervative Ketzerei. Die agrariſche Preſſe hat es bekanntlich nicht wahr haben wollen, daß es außer der konſervativen Heydebrandſchen Färbung und den extremen Agrarieren auch Konſervative gibt, die gemäßigten Anſchauungen huldigen und die Politik eines arroganten Radikalsmus verwerfen. Wenigſtens glaubte die„Deutſche Tagesztg.“, der es auf eine Behauptung mehr oder weniger nicht ankommt, jene von dem Abgeordneten Baſſermann in dem bekannten Interview ausdrücklich vor⸗ genommene Differenzierung mit der kühnen Bemerkung ab⸗ tun können, außerhalb des Heydebrandſchen Lagers ſeien nur„verzweifelt wenig“ Konſorvativen zu finden. Wir haben ſchon auf Pommern und Sachſen verwieſen, wo die Borro⸗ mäus⸗Enzyklika gerade in gut konſervativen Kreiſen einen erheblichen Umſchwung in der Beurteilung der konſervativen Digiſon mit dem Ultramontanismus bewirkt hat. Aber nicht nur die„Stillen im Lande“ fangen an, ſich über die Wege des Herrn von Heydebrand ihre Gedanken zu machen,— auch an fichtbaren u. nicht ganz einflußloſen Stellen der konfervativen i beſitzt hier und da wieder jemand den Mut der eigenen Meinung. So emanzipiert ſich in ihrem Auguſtheft die„Kon⸗ fervative“hinſichtlich der preußiſchen Wahl⸗ rechtspolitir in bemerkenswerten Ausführungen von der allein echten“ Auffaffung des extremen Konſervatismus. Vor allem wird der unqualifizierbaren Unterſtellung namentlich der agrariſchen Praſſe, als ſei mit dent verunglückten Reform⸗ verfuch das königliche Wort eingelöſt, der Boden mit der Er⸗ klärung entzogen, das„Verſprechen der Krone lege der Volks⸗ vertretung an ſich keine Pflicht auf, es binde aber die Krone, Einlöſung ſolauge zu verſuchen, als ſie ein Sb üniſterſum findet, das bereit ſei, die Verantwortung Mutorität einſetzen— nicht für die alken Wartcoe, w n Wichtfiger noch iſt das ben dieſer konſervativen Zeit⸗ Es iſt nicht konſerbaki, auf allem, was einmal beſteht, bletern zu berharwen. Es iſt kein Paſtulat des Kon⸗ ſerpatfbismus, daß—5 e Ve e 28205 Rechts auf indive mM, eeee bringe. Es hat die Oef fentlichkeit der politiſchen — in unſeren Tagen nicht mehr das abſolute mpraliſche i und kann unter Wahrung aller konſervativen ſehr wohl diskutiert werden. Man mag gleich der Ueberzeugung ſein, daß das Reichstagswahlrecht als ein Segen nicht anzuſehen iſt ſo hat es doch während ſeines vierzig⸗ i Beſtandes die Bürger daran gewöhnt, ihren poli⸗ 170 chen leberzeugungen oder Stimmungen un⸗ mäiktelbar Ausdruck zu ee ee pulitiſchen Willen äffermaßen einem Dri bägen eee e abgutreten, wird heute von der über⸗ Zuhl auch der Wohlgeſinnten kaum anders denn als läige Bebormundung angeſehen. Wenn etwas verſtänd⸗ kich iſt, iſt es die Tatſache, daß das indirekte Wahlverfahren ſich nur noch verſchwindend geringer Sympathien erfreut. Die Forderung nach allgemeinem offenen Bekenntnis der politiſchen Heberzeugung hat ihre Schranke an der Fülle der menſch⸗ lächen Abhängigkeiten, an der gewiß nicht erfreulichen Tatſache, daß diefe Abhängigkeiten ſo vielfach zum Druck auf die Slimmungen, Meinungen und Seate de wee dereee Ueberzeugungen genutzt werden. Auch wenn die beſten Abſichten patriotiſchen Inkereſſes zugrunde liegen, iſt der Druck höherer Macht auf die Freiheit individuellen geiſtigen Entſchluſſes zu verwerfen als eine Verleitung zur Unwahrhaftigkeit. Der unzulängliche Zuſtand der menſch⸗ lichen Einrichtungen drückt das Maß der ſittlichen Forderungen herab auf einen geringeren Grad. Das offene Bekenntnis einer Ueberzeugung hat nur dann Wert, wenn eine Ge⸗ währ beſteht dafür, daß die bekannte Ueberzeugung ſelbſteehrlich iſt. Umgekehrt wie bei der indirekten und direkten Wahl läßt ſich beim Vergleich der öffentlichen und ge⸗ heimen ſagen, daß die geheime ein Uebergangsſtadium iſt zum Zweck der Volkserziehung, ſie gewöhnt den Bürger daran, politiſch ehrlich zu ſein. Es iſt ſehr wohl denkbar, daß die geheime Wahl einmal ihre erzieheriſche Miſſion erfüllt hat. Dann iſt der öffent⸗ lichen, die ohne Frage der höhere Zuſtand iſt, der Weg bereitet. Die geheime Wahl bekommt ihr Recht in unſerer Zeit nicht aus ihrem höheren Wert, ſondern aus dem unvollkommenen Zuſtande des Lebens Es iſt aber.. die Erhaltung der öffentlichen Wahl kein konſervatives Prinzip, ſondern die Erhaltung und Steigerung der öffentlichen Moral,— und praktiſche Aufgabe des Konſervativismus iſt nicht die Durchführung ſolcher Geſetze, die einem unerreichbaren ſittlichen Ideale dienen, ſondern ſolcher, die ein mögliches Maß allgemeiner Sittlichkeit ge⸗ währleiſten.“ Allerdings vermag die„Konſ. Monatsſchrift“ dem Ge⸗ danken der Privilegierung der„Kulturträger“ keinen Ge⸗ ſchmack abzugewinnen, indem ſie es ablehnt, den menſchlichen Wert zu„klaſſifizieren“,— ein Standpunkt, der uns mit dem Uebrigen nicht recht vereinbar ſcheint. Indeſſen verliert dieſe freimütige und unbefangene Meinungsäußerung aus konſer⸗ vativem Munde dadurch nicht an Bedeutung; denn ſie liefert immerhin einen neuen Nachweis dafür, daß die Vereitelung des erſten Reformverſuches mit konſervativer Prinzipientreue nicht das geringſte zu tun hat, ſondern allein aus dem Bedürf⸗ nis der Aufrechterhaltung konſervativer und klerikaler Macht⸗ ſtellung zu erklären iſt. Daß der Appell wegen„Steigerung der öfſentlichen Moral und der allgemeinen Sittlichkeit“ bei den Konſervativen unter ihrer heutigen Führung irgendwie Gehör findet, wird man leider nicht erwarten dürfen.„Kreuz⸗ ztg.“ und„Deutſche Tagesztg.“ werden die Ketzerei tot⸗ ſchweigen oder aber, wie ſtets in ſolchen Fällen, der„Konſer⸗ vativen Monatsſchrift“ den konſervativen Charakter ab⸗ ſprechen. Hoffentlich findet der Aufſatz trotzdem in der nationlen Preſſe aufmerkſame Beach'ung ſchon weil er zeigt, daß die Erinnerung an die größeren und freien Partejüber⸗ Nieferungen in konſervativen Kreiſen keineswegs erloſchen iſt. Polftische Kebersſcht. * Manuheim, 9. Auguſt 1910. Der NVertretertag in Kaſſel. Der diesjährige Allgemeine Vertretertag der national⸗ liberalen Partei findet bekanntlich am 1. u. 2. Okt. in Kaſſel ſtatt. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Die Einladun⸗ gen zur Teilnahme an die nach den Satzungen zu dieſer Be⸗ rechigten, ſowie die Aufforderung an die Organiſationen zur Vornahme der Wahl ſind dieſer Tage hinausgegangen. Der erſte Verhandlungstag am 1. Oktober dürfte durch eine Ausſprache über die allgemeine politiſche Lage, an der Hand eines Referates des Herrn Abgeordneten Baſſermann, Gelegenheit zu einer gründlichen und nütz⸗ licheven Ausſprache bieten, als das durch mancherlei Preß⸗ erörterungen auch in den eigenen Reihen wenig zu Nutz 1 8 Frommen der Partei in dieſen Wochen betätigt iſt. Der Tagung geht am 30. September eine Sitzung des Zen tralvorſtandes in Kaſſel voraus. Einladungen nebſt Tagesordnung hierzu werden rechtzeitig hinausgehen. Des Rronprinzen Neiſe. Die Nachrichten über die Umſtände, unter denen ſich di Reiſe des Kronprinzen nach Oſtaſien vollziehen werde, gehen noch auseinander. Nach der einen Darſtellung ſoll ein Schiff der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, nach der anderen ein deutſches Kriegsſchiff beſtimmt ſein, den Thronfolger nach Oſtaſien zu führen. Der Neigung des Kronprinzen würde es vielleicht am meiſten entſprechen, als einfacher Paſſagier eines Schnell⸗ dampfers, die einige tauſend Meilen zurückzulegen, doch iſt es fraglich, ob dieſer Modus gewählt werden kann, da nun eit mal von den Mitreiſenden ein Kronprinz nicht als einfacher Fahrgenoſſe behandelt zu werden pflegt. Man nimmt an, die Kronprinzeſſin der Kinder wegen in der Heimat ble doch ſcheint hierüber Endgültiges noch nicht beſtimmt zu ſe Es iſt ſchon erwähnt worden, daß man bei der Reiſe nicht an politiſche Zwecke denken darf. Das muß gegenüber der hier und da in der Oeffentlichbeit hervortretenden Neigung, den Vorgang romantiſch auszumalen, von neuem betont werden. Der Kronprinz will ſehen, hören und lernen Was dieſem Zwecke hinderlich wäre, ſollte nach Möglichkei vermieden werden. Man darf übrigens wohl annehmen, d für die Reiſe und den Beſuch der Regierungshauptſtäd Oſtens die Erfahrungen berückſichtigt werden, die d von Hohenzollern bei der Reiſe gewonnen hat, die er als treter des Kaiſers zur japaniſchen Armee unternommen Ein Berliner Blatt weiß noch zu melden, daß richt von der geplanten Reiſe in chineſiſchen und japaniſc Kreiſen mit Freuden aufgenommen und dem Ankömmling freundlicher Empfang vorausgeſagt wird. di Der wirtſchaftliche Beirat für Rolonialverwaltung. Der Bumd der Induſtriellen hat in einer a führlichen Eingabe an den Staatsſekretär des Reichskolon amtes ſeine Stellungnahms zu bem neugeſchaffenen Stä digen Wirtſchaftlichen Beirat für die K nialverwaltung ausgedrückt. In der Errichtung ſolchen Kommiſſion erblickt der Bund eine Fortſetzung der dem früheren Staatsſekretär Dernburg durchgeführte waltung unſerer kolonialen Beſitzungen, unter deſſe praktiſch⸗kaufmänniſchen Geſichbspunkten geleiteten Koloni politik für die Exportinduſtrie ſo wichtige Rohſtoffgewinnu in den deutſchen Kolonien planmäßig in Angriff genor wurde. Der Bund der Induſtriellen verſpricht ſich 2 perſönlichen Teilnahme der im praktiſchen Leben Männer im Rahmen des wirtſchaftlichen Beirates ein Stärkung der Kolonialfreudigkeit. Die im Bunde d —. ͤEDV——̃————— geuilleton. Die Aeſthetik des Ampreſſionismus. Von Dr. Theodor Alt. (Fortſetzung). 5 Die Strömung, die ſich ſeit einiger Zeit in Deutſchland für eine Stiliſierung der monumentalen Malerei geltend gemacht hat, iſt von der neueſten Richtung der franzöſiſchen Kunſt durch⸗ aus zu unterſcheiden, ſelbſt wenn ſie dieſer ihre Anregung zu verdanken haben ſollte. Die Stilbewegung in Deut ſch⸗ land hängt vielmehr mit ernſten Beſtrebungen nach einer neuen Raumkunſt zuſammen, die eine ihr angemeſſene Stiliſierung der Gemälde fordern dürfte, ſowohl aus dem Grunde der Stilein⸗ heit als aus dem Grunde der Monumentalität. Sie verdient des⸗ halb eine ganz andere, ſehr viel ernſtere Würdigung als die ſtiliſtiſchen Beſtrebungen der neueſten Malerei in Frankreich; denn wo wäre in Frankreich auch nur eine entfernte Vorſtellung von dem künftigen Architekturſtile, auf deſſen Einheit hin man jetzt ſchon an eine Stilſierung von raumſchmückenden Gemälden denken könnte?s Auch die Forderung der Flachſtiliſierung iſt nicht geeignet, die Blößen des Neuimpreſſionismus zu bedecken. Hierin ſoll jedoch ſein Zuſammenhang beſtehen mit Cszanne.„Cézanne wollte keine Löcher in die Wand malen.“ Köſtlich! Wonach die Malerei wieder einmal ein Jahrhundert la höchſten Ziele gerungen hatte, Körperlichke und Raumtiefe, das nennt man„Löcher in die Wand malen“, wenn die neueſte Kunſt⸗ mode es verlangt! Velasquez hat in ſeiner letzten, an Meiſter⸗ ſchaft reifſten Periode den ſchwierigſten Problemen der Raum⸗ darſtellung nachgehangen, und Dürer machte eine neuntägige ng wie nach einem Reiſe, um ſich in der Perſpektive zu vervollkommnen. Aber die Bilder Cszanne's laſſen ſich zuſammennähen und zu Gobelins verarbeiten. Das Erfordernis der Flachſtiliſierung beruht im weſentlichen nicht auf einer materialtechniſchen Notwendigkeit, ſondern auf einem Vernunftprinzip. Wirklich zwingend erfordert die Ver⸗ nunft die Ausſcheidung alles Körperlichen jedoch nur beim Boden⸗ belag, beſtehe er in Holzmoſaiken(Parkett), Steinmoſaiken oder Teppichen. Die Vorſtellung, über Erhöhungen ſtolpern, in Ver⸗ tiefungen fallen zu müſſen, iſt ſinnwidrig und peinlich auch in der bloßen Vorſtellung, obgleich wir wiſſen, Bilder handelt, die dieſe Wirkung tatfächlich nicht ausüben kön⸗ nen. Eine Täuſchung iſt übrigens nicht ausgeſchloſſen. Sie kann leicht eintreten z. B. bei dem bekaunten Steinparkettmuſter, das hochkantig über Eck geſtellte Würfel in ihrer plaſtiſchen Schattie⸗ rung nachahmt. Dieſes Muſter iſt ſtilwidrig nach einem Stil⸗ geſetze, das zwar kein objektives iſt, wie der Materialſtil, deſſen Folgen aber jeder vernünftige Menſch unterliegt, das alſo wenig⸗ ſtens ein quaſi objektives iſt. Eben deshalb bezeichnen wir die Bettvorlage mit dem Bilde des treuen Hundes als„geſchmacklos⸗ los“; zwar auch, weil man auf dem armen Tiere herumtritt, hauptſächlich aber doch, weil man fürchten muß, ſich dabei den Fuß zu verſtauchen. Bei Anbringung dieſes ſinnigen Symbols auf Reiſetaſchen dagegen beruht die Geſchmackloſigkeit weit mehr auf anderen Umſtänden, als darauf, daß wir für die Feſtigkeit ihrer Wandungen fürchten müßten. Es leuchtet ein, daß bei Wandteppichen das Vernunftprinzip keine ebenſo ſtrenge, geſetzes⸗ kräftige Geltung haben kann, wie beim Vodenbelage. Dennoch beſteht ein guter Grund, um auch hier die Flachſtiliſterung wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade wünſchenswert er⸗ ſcheinen zu laſſen, nämlich darin, daß uns die Vorſtellung der Tragfähigkeit der dahinter liegenden Wand nicht abhanden kom⸗ men darf, ſondern erhalten bleiben muß. Noch beſſer begründet iſt die Forderung bei Teppichen, die als Vorhänge benützt und daß es ſich um in Falten gerafft werden. Deshalb iſt es ferner geſ Gobelins mit körperlichen Darſtellungen als Portieren zu wenden, auch falls dies einem Maler von erſtem R. b haben ſollte, weil er einſeitig nur die ſeiner Kunſt farbige Wirkung des Teppichs in Betracht gezogen hal u auch deſſen plaſtiſche. Allein in der Kunſt, die doch nu Spiel der Phantaſie iſt und ſein ſoll, gilt keine Pedanterie leicht dulden ihre Regeln eine Ausnahme. An dem Ve prinzip des Reſpekts vor der Wandfläche aber mag m pedantiſch feſthalten, ſo kann die Forderung der Flachſtiliſterr von Wandgemälden doch nicht in jedem Falle zwingend begründet werden; nämlich dann nicht, wenn entweder die durch Pilaſter aufgelöſt iſt, die ihr die Junktion des T der Decke abnehmen und nur die des Raumſchließens ü laſſen, oder wenn die als Raumſchmuck aufgehängten G durch Rahmen ihre Selbſtändigkeit zu erkennen geben. Name lich im letzteren Falle beſteht gegen Darſtellungen von voll Körperlichkeit und größter Raumtiefe kein vernünftiger Dieſer nach jeder Richtung hin ſtichhaltigen Theon nun aber auch die Erfahrung der geſamten Kunſtgeſchich Seite. Noch mehr: das Erfordernis der Flachſtiliſterung iſt der Malerei früherer Zeiten eigentlich niemals reſpektiert den, ſelbſt da nicht, wo dies mit Fug hätte beanſprucht w. können. Die Monumentalmalerei iſt vielmehr ſtets auf Naturwahrſcheinlichkeit ihrer Gebilde ausgegangen, ſoweit eben in ihren Kräften ſtand, alſo beſonders auch auf den Höh punkten ihrer Entwicklung. Man erinnere ſich nur Stanzen Raffaels, an die Sixtina Michelangelos. Was w unter„Stil“ verſtehen, in etwas vager Anwendung des die gewöhnlich mit der nichtsſagenden Erklärung der einſtimmung von Form und Inhalt“ verbunden wi mit dem Begriffe der Stiliſierung ſo gut wi Es beſteht in der Vereinigung höchſter plaſtiſch vollendeten Wohllauts der Umrißlinien und 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. Auguſt. duſtriellen vertretenen Induſtriezweige haben den kolonialen Beſtrebungen ſtets ein lebhaftes Intereſſe entgegengebracht, um die Abhängigkeit Deutſchlands von fremden Rohſtoff⸗ ländern nach Möglichkeit abzuſchwächen. Der Bund glaubt daher annehmen zu ſollen, daß das Reichskolonjalamt auch die großen induſtriellen Intereſſenvertretungen, die u. a. bei der Konferenz der Baumwollintereſſenten im Reichsamt des Innern wie bei den Beſtrebungen des Wollſchafzucht⸗Syn⸗ dikates tatkräftig mitgewirkt haben, insbeſondere aber den Bund der Induſtriellen als Zentrale der Exportinduſtrien zur Entſendung von Vertretern in dieſe ſtändige Kommiſſion auf⸗ fordern werde. Der Zwieſpalt in der Sozialdemokratie. In einer Reihe von Mitgliederverſammlungen der ſozial⸗ demokratiſchen Vereine im zweiten und dritten Ham⸗ burger Wahlkreis lag folgende von der Hamburger Partei⸗ leitung eingeb rachte und von der Mitgliederverſammlung des Sozialdemokratiſchen Vereins für den erſten Hamburger Wahlkreis bereits angenommene Entſchließung vor: Die Zuſtimmung der Mehrheit der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ nion in der badiſchen Zweiten Kammer zum Budget iſt ein ſchwe⸗ rer Diſziplinbruch, weil in ſchärfſtem Widerſpruch zu dem Beſchluß des Nürnberger Parteitages ſtehend. Sie iſt nach Lage der Sache auch eine gewollte Herausforderung der Geſamtpartei und eine abſichtliche Störung der für den Kampf gerade jetzt ſo dringend notwendigen Einigkeit und Geſchloſſenheit. Die Budgetbewilligung ſt ferner ein Verſtoß gegen die Grundſätze der ſozialdemokratiſchen Partei, indem ſie ein vor⸗ behaltloſes Vertrauensvotum für die Regierung in ihrer Stellung als Exekutive des kapitaliſtiſchen Klaſſenſtaats darſtellt. Die höfiſch⸗byzantiniſchen Kundgebungen einiger Ver⸗ treter der Sozialdemokratie in Baden ſind beſchämende Zeugniſſe von Schwäche oder Heucheleiz ſie ſind geeignet, den demo⸗ kratiſch⸗republikaniſchen Charakter der Arbeiterklaſſenbewegung zu verſchleiern oder zu beflecken. Die Budgetbewilligung wie die höfiſchen Huldigungen erſcheinen uns in ihrem Zuſammenhang mit anderen Vorgängen als ein Ausfluß jener Politik, die gewollt oder ungewollt auf eine Annäherung und Verbindung mit bürger⸗ lich⸗kapitaliſtiſchen Parteien hinausläuft und an Stelle des Prinzips des Klaſſenkampes das Syſtem des Oppor⸗ tunismus ſetzen will. Daß die Mehrheit der badiſchen Genoſſen das Verhalten ihrer Vertreter ausdrücklich billigt, läßt einen be⸗ dauerlichen Mangel an prinzipieller Durchbil⸗ dung erkennen und weiſt auf Fehler in der bisherigen Agitation hin. Wir fordern vom Parteitag der deutſchen Sozialdemokratie, daß er den Diſziplinbruch der Mehrheit der badiſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion mit aller Schärfe verurteilt und keinen Zweifel darüber läßt, daß die Partei gewillt iſt, ihre prinzipielle und taktiſche Geſchloſſenheit zu ſichern, wenn nötig durch A b⸗ ſtoß ung von Gliedern, die ſich als ſchädlich er⸗ weiſen. Die Polen und das Poſener Kaiſerſchloß Am 20. Auguſt findet in Gegenwart des Kaiſers die Ein⸗ weihung des neuen Kaiſerſchloſſes in Poſen ſtatt. Die pol⸗ niſchen Blätter ſind angefüllt in Betrachtungen über die Be⸗ deutung dieſes Schloßbaues, ſeine Beſtimmung und über die Frage, ob ein Pole an der Weihefeier teilnehmen darf oder nicht. Auch das Organ der polniſchen Großgrundbeſitzer und der Geiſtlichkeit, der„Dziennik Poznanski“, widmet am Sonn⸗ tag dem„Schloß in Poſen“ einen Leitartikel, aus dem die Sorge ſpricht: Wozu iſt das Schloß erbaut? Das große Gebäude iſt ohne beſonderen architektoniſchen Wert, ohne klaren politiſchen Nutzen. Seine Bedeutung iſt alſo augen⸗ ſcheinlich eine rein ideale, ſymboliſche. Was ſoll das Königsſchloß ſymboliſieren? Die preußiſche Herrſchaft— unzweifelhaft. Aber eine Herrſchaft in welchem Sinne? Soll das etwa ein Geßler⸗ hut ſein, vor welchem ſich ſtarre Nacken beugen ſollen? Das mag ſein, aber wir wollen eine andere Aus⸗ legung ſuchen... Möglich, daß es den Schöpfern des Schloſſes darum zu tun war, im Oſten des Reiches einen monarchiſchen Wachtturm aufzuſtellen, von welchem aus mit ſcharfem Blick das Schlachtfeld mit den erſchlaffenden Reihen und Haufen der zum Kampfe Ziehenden überſehen werden kann, dem einen ſein Herz gebend, die anderen anführend, um im letzten Augenblicke Hurra zu rufen und den erſehnten Sieg davonzutragen. Dies hätte ſchon ein beſſeres Ausſehen, aber es würde einer ſtrengeren Kritik nicht Stand halten.. Solange ſich der Eroberer nicht mit den Bür⸗ gern des eroberten Landes verſtändigt, ſolange er ſie nicht verſteht und nicht mit den übrigen Bürgern liebgewinnt und ſeine Tradi⸗ tionen achtet, ſolange iſt er nur der Eroberer und nicht der eigent⸗ liche Herr des eroberten Landes... Das Königsſchloß in Poſen wird ſich ſelbſt einſchätzen. Wird es ſich behaupten mit dem Geiſte der Verfolgung und ausſchließlichen Abſonderung, ſo wird es keinen Einfluß haben. Nach kurzer Zeit wird es zur hakatiſtiſchen Rüſtkammer übergehen, ſamt den Ueberreſten des Kulturkampfes, jamt der Legende des Raſſen⸗ und ökonomiſchen Uebergewichts der Deutſchen und der Ueberinduſtriealiſierung des Oſtens. Wenn es aber im Gegenteil Nachſicht und aufrichtiges Wohlwollen, Achtung tiven Stil dieſer Meiſter auszeichnet, der nun allerdings als ein hoher Stil, als„Stil“ im Siune des Ausdrucks von Hoheit der Geſtaltungsweiſe angeſprochen werden kann, aber nirgends auf abſichtlicher Flachſtiliſierung beruht. Nur die Freskomalerei iſt es, die, wie wir geſehen haben, eine ſolche in mehr oder weniger ſtarkem Ausdruck mit ſich führt. Gehen wir ferner zurück auf die Kunſt der byzantiniſchen Moſaiziſten, deren Erzeugniſſe in der allerengſten Verbindung mit der Wand ſtehen, ſo findet ſich, daß auch dieſe auf Körperlichkeit keineswegs verzichteten. Von einer gewollten Flachheit wenigſtens kann auch hier keine Rede ſein. An Darſtellungen der Raumtiefe fehlt es allerdings; ob dieſe Entſagung jedoch aus Stilgefühl— aus Gefühl nämlich für die kektoniſche Bedeutung der Wandfläche— geübt wurde, oder nur aus einer mit mangelhaftem Können verbundenen Nei⸗ gung und Gewohnheit, das vermögen wir nicht zu entſcheiden. Die Freskomalerei entwickelte ſich ſeit Giotto zu immer natur⸗ wahrerer Darſtellung des Räumlichen. Wo hätte z. B. ein Luca Signorelli in ſeinen Monumentalgemälden darauf aus Reſpekt vor der Wandfläche verzichtet? Von der ſchließlichen Ausbildung der Freskomalerei durch Correggio, die über eine vielleicht den⸗ noch gebotene Beſchränkung ſchon hinausging, von der geradezu tendenziöſen Durchbrechung, der Oeffnung von Wänden und Raumdecken durch übrigens meiſterhafte Leiſtungen des jeſuiti⸗ ſchen Barock⸗ und Roccocoſtiles reden wir nicht. R. Kekule v. Stradonitz bat Raffael's Konſtantinsſchlacht, elasquegs Uebergabe von Breda und die Alexanderſchlacht des Nationalmuſeums zu Neapel als gleichwertige Höhepunkte der monumentalen Geſchichtsmalerei nebeneinander geſtellt. Bei inem dieſer Zeugniſſe höchſter äſthetiſcher Kultur, weder bei dem kobild, noch bei dem Oelbild, noch bei dem antiken, uns nur einem Moſaikbild überlieferten Gemälde iſt auf Körperlich⸗ Rund Raumtiefe ſo verzichtet worden, daß man von einer kompoſition mit den übrigen Zielen der Malerei, die den ſubjek⸗ Flachſtiliſierung ſprechen könnte. Richtig wäre nur, daß das artike Gemölde einen ſehr niedrigen Horizont beſtze, der eine deſſen, was der Wertſchätzung würdig, und vor allem rückſichtsloſe Gerechtigkeit üben wird, vermögend im Zügel zu halten verderb⸗ liche Volksinſtinkte und egoiſtiſche Ausſchweifungen, in einem ſolchen Falle kann der Tag, an welchem ſich ſeine Pforten öffnen, eine neue Epoche der Entwicklung des Landes, das bis jetzt ſo viele leichtfertige, gewiſſenloſe und unkluge Experimente erdulden mußte, bilden. Als Symptom der Hoffnung, die im Lager der Polen an Kaiſerſchloß und ſeine künftigen Bewohner geknüpft wird, verdienen dieſe Betrachtungen aufmerkſamſte Begchtung. Weltkongreß für freies Chriſtentum. (Eigener Bericht.) sh. Berlin, 8. Auguſt. Religiöſe Freiheit und Verträglichkeit. Die heutige Sitzung des Weltkongreſſes für freies Chriſtentum und religiöſen Fortſchritt wurde mit einer Andacht eingeleitet, die Prof. D. Martin Rade(Marburg)] abhielt. Der Präſident Reichstagsabgeordneter Schrader eröffnete ſodann die Ver⸗ handlungen mit folgender programmatiſcher Anſprache: Am heutigen Tage habe ich zum erſten Male das mir über⸗ tragene hohe Amt auszuüben; ich bin dankbar dafür, daß mir dieſe große Ehre zuteil wurde. Aber ich habe mich nur mit ge⸗ wiſſen Bedenken entſchließen können, ſie anzunehmen. Meine Amtsvorgänger waren alle hervorragende Geiſtliche. Ich bin nicht Geiſtlicher, nicht einmal Gelehrter, ſondern nur ein ein⸗ facher Laie. Das iſt ein großer Mangel, den ich, je mehr ich mich mit der Sache beſchäftige, deſto mehr bedauere. Aber wie die Dinge bei uns liegen, war es kaum zu umgehen, daß ich das Amt übernahm, und ſo habe ich es getan, mit der Abſicht, mein Beſtes zu tun und in der Hoffnung, daß das, was mir fehlt, durch andere erſetzt werden möge. Ich möchte dann einen kurzen Ueberblick auf die Geſchichte des Kongreſſes geben. Ent⸗ ſtanden iſt er in Boſton. Wenn es einen Ort gab, wo er ent⸗ ſtehen konnte und ſollte, ſo war es Boſton in dem freien Amerika, eine Stadt, die ſich auszeichnet durch alte Bildung, eine Stätte der erſten Freiheitsbeſtrebungen des Landes. Da konnte der Gedanke religiöſer Freiheit ausgeſprochen und zur Tat werden. Denn dort waren religiöſe und politiſche Freiheit vereint. Was dort ausgeſprochen wurde, war für die Aus⸗ ſprechenden etwas Selbſtverſtändliches, etwas ſo Selbſtverſtänd⸗ liches, daß ſie ſich vielleicht der Tragweite des Gedankens nicht ganz bewußt waren. Der Kongreß hat in der Folge über die Welt ſich ausbreiten können, weil, obwohl auf dem Boden der modernen Wiſſenſchaft ſtehend, er doch getragen wird von tiefem religiöſem Gefühl. Der Gedanke wurde weiter durchgeführt auf den anderen Kongreſſen. Uns liegt nun die Pflicht ob, das, was die anderen Kongreſſe geſchaffen haben, zu erhalten und zu bewahren. Ich habe dann denen zu danken, die auf den frühern Kongreſſen gearbeitet haben, beſonders dem Generalſekretär Wendte(großer Beifall), der die tragende Kraft des Kongreſſes war. Wir haben geſtern drei große Volksverſammlungen gehabt. Dieſe ſind eine Spezialität Berlins. Wir legen Wert darauf zu zeigen, daß die religiöſe Bewegung in Berlin groß genug iſt, um Volksverſammlungen einzuberufen, in denen über religiöſe Fragen ohne Kontrolle geſprochen werden kann. Alle drei find verlaufen, ohne daß etwas geſchehen wäre, was den Charakter der Verſammlung hätte beeinträchtigen können. Wir Ihnen damit den Beweis geliefert zu haben, daß das Babel Ber⸗ lin nicht ſo ſchlimm iſt, wie es immer gehalten wird.(Heiter⸗ keit). Die Idee, den Kongreß in Berlin abzuhalten, entſprang dem Wunſche, nähere Beziehungen zu der deutſchen wiſſenſchaft⸗ lichen Theologie zu erhalten. Die Folge davon iſt, daß der zweite Teil der Tagesordnung allerlei religiöſe Probleme umfaßt. Das war auf früheren Kongreſſen nicht der Fall. Deutſchland aber iſt das Land der religiöſen Probleme. Die Reformation war ja in Deutſchland ſiegreich geblieben; aber dann ſetzte die Gegen⸗ reformation ein. Die Folge davon war, daß wir in Deutſchland zwei große Kirchen haben. Wir ſtehen im heftigen Kampfe mit dem Katholizismus durch die Schuld von deſſen Organen. Beide Kirchen ſtehen wieder in engen Beziehungen zum Staate. Da⸗ durch iſt ein Konfliktſtoff auch zwiſchen dieſem und den Kirchen vorhanden. Wir haben dann in der evangeliſchen Kirche nicht die ſtraffe Organiſation wie in der katholiſchen, jedes Land hat ſeine eigene evangeliſche Kirche. Religiöſe Probleme erſcheinen alſo bei uns in der mannigfachſten Geſtalt. Daneben iſt der Modernismus ſehr lebendig geworden. Ein großer Teil der ar⸗ beitenden Bevölkerung hat eine Abneigung gegen die Kirche als eine Folge der ökonomiſchen und politiſchen Zuſtände. Das hat eine ſehr traurige Wirkung, die uns die Pflicht auferlegt, uns auf das ernſteſte mit allen ſozialen Fragen zu beſchäftigen. Die Sekten ſpielen bei uns eine geringere Rolle. Schließlich be⸗ ſteht neben den chriſtlichen Kirchen bei uns noch ein durch Be⸗ ſitz und Bildung ſtarkes Judentum. Wir werden uns nicht bolfen wundern, wenn manches, was hier geſprochen wird, draußen nicht gefällt. Darauf kommt es ja aber nicht an, wir wollen nicht den anderen gefallen, ſondern Gott. Der Kongreß iſt all⸗ mählich ein Religionsgeſpräch geworden, der nicht die Abſicht hat, Fragen zu löſen, ſondern ſie zu erörtern. Dieſen Charakter wollen wir auch wahren, darum werden wir auch keine Beſchlüſſe faſſen. Wir wollen nicht den Kampf für oder gegen eine Reli⸗ gionsgemeinſchaft, wir wollen dem Gedanken der religiöſen Freiheit zur Geltung verhelfen in allen Religionsgemeinſchaften. Wir wollen auch nicht urteilen über den Wert der Religions⸗ geſellſchaften. Ich kann dem nicht beſſer Ausdruck geben als mit den Worten Leſſings von den drei Ringen. Ja nach tauſend Jahren wird ein weiſerer Mann ſprechen. Einſtweilen ſpricht die Geſchichte und die Entwicklung, und wir dürfen mit Vertrauen ſagen, daß Geſchichte und Entwicklung dahin weiſen, wohin wir ſtreben. Die Menſchheit iſt auf dem Wege weiterzukommen und wir haben die Aufgabe, dieſe Entwicklung zu fördern. Den erſten Erfolg haben wir ſchon erreicht, daß dieſer Kongreß in Ber⸗ lin mit ſo zahlreichen und bedeutenden Männern aus allen Län⸗ dern zuſtandegekommen iſt. Das hat niemand erwartet und wird einen nicht geringen Eindruck machen. Der Erfolg des Kon⸗ greſſes wird ſein, den Gedanken religiöſer Freiheit und Verträg⸗ lichkeit zwiſchen den Religionsgemeinſchaften zu fördern und mehr können wir Menſchen nicht erwarten. Möge jeder das ſeinige dazu tun, um dieſen Gedanken zum Siege zu verhelfen. (Lebbesler Beifall). Nus Stadt und Land. * Mannheim, 9. Auguſt 1910. Hiſtoriſcher Tageskalender für Mannheim. 9. Auguſt. Vollendung des Rheintores.(Das Heidelbergertor wurde 1722, das Neckartor 1725, die Rheintorkaſerne 1727, die Dragoner⸗ kaſerne 1723 vollendet.) 1828 Die Vollverſammlung der Handwerks⸗ kammer Mannheim. tagte heute bormittag ½10 Uhr im Saale der Handwerkskammer hier, M 5, 5. Die Mitglieder der Kammer waren faſt vollzählig erſchienen. Als Staatskommiſſar wohnte der Verſammlung Herr Amtmann Dr. Bechtold bei. Der Vorſitzende der Handwerks⸗ kammer, Herr Nickolaus, eröffnete die Verſammlung mit be⸗ grüßenden Worten. Er begrüßt beſonders den Vertreter der Staatsbehörde und die neu eingetretenen Mitglieder der Kammer. Den ausſcheidenden Mitgliedern ſpricht der Vorſißende Dank aus für die geleiſtete Mitarbeit, beſonders dem bisherigen 2. Vor⸗ ſitzenden, Herrn Leemann, der leider aus Gefundheitsrück⸗ ſichten gezwungen ſei, ſein Amt niederzulegen. Nach Feſtſtellung der Anweſenheitsliſte verlas Herr Sekretär Haußer die Protokolle der ſtattgefundenen Vorſtandsſitzungen. Hierbei erſuchte Herr Spengler⸗Külsheim, bei der Wiederkehr der Krankenkaſſenfrage in Konferenzen der badiſchen Kammer⸗ vertreter für die Krankenkaſſe das Wort zu reden. Der Vor⸗ ſitzende verſprach, daß in dieſer Beziehung das mögkichſte getan wird. Die Ausführungen der Protokolle fanden einmütige Zu⸗ ſtimmung durch die Verſammlung. Im der Kammer, den Herr Sekretär Haußer erſtattete, wird u. a. ausgeführt: Im Laufe der Berichtszeit haben 5 Vorſtandsſitzungen ſtattgefunden, in welchen neben den internen Verwaltungsange⸗ legenheiten eine Reihe wichtiger gewerblicher Fragen eine ſach⸗ gemäße Behandlung erfahren haben, wie aus den verleſenen Pro⸗ tokollen hervorgeht. Zunächſt verdient hervorgehoben zu werden, daß das Sachverſtändigen⸗Inſtitut ins Leben getreten iſt und auch bereits in Anſpruch genommen wurde. Seine Er⸗ weiterung und Ausdehnung, zunächſt auf Heidelberg u. U. be⸗ findet ſich in Vorbereitung. Die Vorſchläge der dortigen ge⸗ werblichen Vereinigungen befinden ſich bereits in unſerem Beſitz. Auch die Gründung einer Krankenkaſſe hat den Vorſtand be⸗ ſchäftigt. Es wurde anerkannt, daß die Schaffung ſozialer Ein⸗ richtungen für den Handwerkerſtand, alfſo auch von Krankenkaſſen durch die Handwerkskammern angeregt und unterſtützt werden kann, wie dies auch bei dem Erholungsheim Friedrichshort ge⸗ ſchehen iſt und noch geſchieht. Gegen die Einrichtung einer eigenen Krankenkaſſe wurden jedoch erhebliche Bedenken geäußert und man war ſich darin einig, daß eine Kaſſe, die ſich über ganz Baden erſtreckt, den Vorzug verdient. Eine befriedigende Löſung der Frage nach dieſer Richtung hin iſt bekanntlich in die Wege ge⸗ leitet. Dem Genoſſenſchaftsweſen wurde beſondere Sorgfalt zuge⸗ wendet. Dem Verband badiſcher Handwerkergenoſſenſchaften wur⸗ Entwicklung der Perſpektive zu größerer Tiefe ausſchließt. Aber auch nur von einer reliefartigen Wirkung kann bei der Alexanderſchlacht keine Rede ſein; das Bild leiſtet an Raumtiefe alles, was der Horizont erlaubt. Wie das Moſaik außer Zweifel ſtellt, iſt ſeine Naturwahrſcheinlichkeit eine geradezu vollendete geweſen, ſo daß Ludwig von Sybel angeſichts des darauf befind⸗ lichen Spiegelbildes eines Gefallenen in einem blankpolierten Schilde ſeine glänzende Technik mit derjenigen eines Piloty ver⸗ glichen hat.(1888). Ob er heute noch den Mut dazu hätte? Wir hoffen es und zaudern nicht, dies zu bekennen, auch wenn der Vergleich im einzelnen Falle nicht ganz zutreffen ſollte. Daß die Römer oder Großgriechen Pompejis dieſes in ſeiner Geſtaltung des geſchichtlichen Stoffes wie in ſeiner rein maleriſchen Leiſtung gleich wundervolle Gemälde als Bodenbelag verwende⸗ ten, bedeutet in unſeren Augen eine Geſchmackloſigkeit. Sie ſei geſegnet! Beiläufig bemerkt iſt dieſer Ausdruck jedoch ein höchſt unwiſſenſchaftlicher. Wir durften ihn hier nur deshalb ge⸗ brauchen, weil genau erſichtlich iſt, welchen tatſächlichen äſthe⸗ tiſchen Mißgriff, welche Verletzung eines Stilgeſetzes wir damit meinen. Im allgemeinen jedoch läßt der Gebrauch dieſes Wortes erkennen, daß man für das damit gefällte Urteil keine ſachlichen Gründe anzugeben im Stande iſt; es rechtfertigt alſo in hohem Maße den Verdacht eines rein willkürlichen Geſchmacksurteiles, ganz beſonders dann, wenn der Urteilende ſeinem Berufe nach verpflichtet wäre, ſolche Gründe anzugeben. Wir wollen uns des⸗ halb befleißigen, den Gebrauch des Wortes gänzlich abzuſtellen, nachdem es den Zweck dieſer Aufklärung erfüllt hat. Aber weit Schlimmeres als zu Pompeji iſt der Alexanderſchlacht in der Stunde geſchehen, da Julius Meier⸗Graefe es gewagt hat, das Meiſterwerk des Philoxenos von Eretria in einem Atem zu nennen mit dem„Chahut“ Seurat's. Doch wir haben es hier ja nicht mit der— Verzeihung!— Geſchmackloſigkeit Meier⸗ Graefes zu tun, ſondern mit der Frage der Flachſtiliſterung. Bei monumentalen Wandgemälden läßt ſich dieſe ſtets recht⸗ fertigen, wenn auch keineswegs bis zum Aenßerſten fordern. Mag Valſo Profeſſor Adolf Hölzel die Pfullinger Hallen mf flach ſtiliſierten Wandgemälden ſchmücken laſſen, wenn dieſe nur ſonſt mit dem Stil des Gebäudes übereinſtimmen. Jedoch aus der Flachheit von Tafelgemälden, aus der Flachmalerei eines Cszanne, auch Manet's, ihren Urhebern einen Ruhmestitel machen zu wollen und der künftigen Tafelmalerei ein Erfor⸗ dernis, wie Meier⸗Graefe es tut, das iſt das nichtigſte Theorem, das jemals zur Begründung willkürlicher Wertungen aufgeſtellt wurde. Die deutſche Malerei der cornelianiſchen Epoche folgte im ganzen, wie man ſagen dürfen wird, den Spuren Signorellis. Der Gedanke einer Stiliſierung monumentaler Gemälde, und zwar in der Form von Tafelbildern großen Formates, entſprang neuerdings nicht einem franzöſiſchen, ſondern dem Gehirn des deutſchen Philologen⸗ und Philoſophenſohnes Anſelm Feuer⸗ bach. Wohlgemerkt: dabei handelte es ſich bewußtermaßen um ein Aequivalent für echte Monumentalgemälde, alſo nicht um eigentliche Tafelbilder. Die Stiliſierung Feuerbachs beſtand daher höchſt ſachgemäß in einer Art von Uebertragung des Freskoſtiles auf die Leinwand, was ſich in einer großzügig⸗ein⸗ fachen Linienführung und in einer kühlen, grauen, an das Mit⸗ ſprechen des Kalkes im Freskogemälde erinnernden Färbung offenbarte. Man weiß, bis zu welcher Majeſtät er den Eindruck ſeiner Schöpfungen auf Grund dieſes Stiles geſteigert hat, ohne gleichwohl der natürlichen Erſcheinung und der Freiheit der Oel⸗ malerei allzuviel Gewalt anzutun. Doch er blieb einſam. In dem Deutſchland ſeiner Zeit hatte man für das Weſen dieſes Stils faſt kein Verſtändnis, man hatte zu einer Stiliſiecung ſelbſt von Monumentalgemälden ebenſowenig ein Bedürfnis, wie in Frank⸗ reich. Seine Weiſe war herb; wenige vermochten damals die innere, allgemeine Berechtigung ihrer Eigenart nachzufühlen; nur die Größe in der Wahl und Geſtaltung des ſtofflichen Ge⸗ haltes ſeiner Gemälde verſchaffte ihm einigen Ruhm. Zu ſeinem Schmerze, aber nicht ohne begründete Veranlaſſung, blieb ihm der Erfolg verſagt, ſo oft ſeine Kraft im Stofflichen nicht auf ihrer ——̃ j— —— —88. Seite. den wieder M. 500, dem deutſchen Verband M. 25 zur Verfügung geſtellt. Recht umfangreich war die gutachtliche Tätigkeit, insbe⸗ ſondere über die Erteilung der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen, über die Zugehörigkeit gewerblicher Betriebe zum Handwerk, über die Errichtung von Zwangsinnungen, ganz be⸗ ſonders auch über Umfragen der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertags z. B. über die Meiſterprüf⸗ ung vor der.⸗K. berittener Truppenteile, die Verrechnung von Bauarbeiten, Verkauf von Freibankfleiſch, Abänderung des 8 1004, Vergebung von Arbeiten und Lieferungen durch Beklei⸗ dungsämter, die Geſellenprüfung von Fabriklehrlingen ete. Zahlreiche Eingaben und Beſchwerden wegen Unſtimmig⸗ keiten bei Vergebung von Arbeiten und Lieferungen insbeſondere von Gemeinden wurden mit entſprechender Begründung den zu⸗ ſtändigen Stellen vorgelegt. Es iſt beabſichtigt, ein Merkblatt mit Richtlinien für die Arbeitsvergebungen in den Gemeinden herauszugeben. Um die nötigen Unterlagen zu erhalten, wurde ein Rundſchreiben an die gewerblichen Vereinigungen verſchickt; es haben auch bereits mündliche Verhandlungen mit ſolchen ſtatt⸗ gefunden. Auf Grund des von der Kammer aufgeſtellten Statuts iſt am 1. April hier eine Spargenoſſenſchaft mit erfreulicher Beteiligung ins Leben getreten. Infolge weiterer Anmeldungen werden dem⸗ nächſt hier und auswärts andere nachfolgen und es beſteht die Abſicht, dieſe Genoſſenſchaften zu Spar⸗ und Darlehenskaſſen (Sparbanken) auszubauen und in den Dienſt einer geregelten Zahlungsweiſe im Kleinverkehr zu ſtellen. Die Geſellenprüfung haben im Laufe der Berichtszeit 910 Prüflinge beſtanden. An der Ausſtellung von Geſellenſtücken waren 517 Ausſteller beteiligt. Zur Verteilung kamen 17 erſte und 188 zweite Staatspreiſe und 90 Diplome. Der Freien Innung der Barbiere, Friſeure und Perückenmacher in Heidelberg wurde für ihre Fachſchule ein Zuſchuß von M. 30, der Freien Vereinigung der Barbiere und Friſeure in Mannheim für den'gleichen Zweck M. 40 bewilligt. Die Höhe des Zuſchuſſes wurde nach dem Ver⸗ hältnis der Zahl der Schüler feſtgeſetzt. Die Meiſterprüfung haben bis jetzt 192 Kandidaten mit Erfolg abgelegt. Dazu kom⸗ men noch 37 Metzger, deren Prüfung erſt vor wenigen Tagen während der Drucklegung des Berichts ſtattgefunden hat. Vorträge über gewerbliche Themata wurden in einer Reihe gewerblicher Vereinigungen und Verbände von dem Sekretär und ſeinem Stellvertreter gehalten. Am badiſchen Handwerker⸗Ge⸗ noſſenſchaftstag in Pforzheim, an der Landesverſammlung der bad. Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen in Lahr haben der Vorſitzende und der Sekretär, an der Konferenz der badiſchen Handwerkskammern hat neben dem Vorſitzenden und dem Sekretär Herr Hügel teilgenommen. Bei der Eröffnung der Gewerbe⸗ und Induſtrieausſtellung in Sinsheim anläßlich des 50jährigen Jubiläums des dortigen Gewerbe⸗ und Induſtrievereins war die Kammer durch den Vorſitzenden und den Stellvertreter des Sekretärs, beim Verbandstag der ſüddeutſchen Glaſer⸗, der bad. Schreiner⸗ und der badiſchen Seilermeiſter durch den Sekretär bertreten. An den Tätigkeitsbericht ſchloß ſich die Ehrung eines Mit⸗ glieds, des Herrn Helffrich⸗Heidelberg zu deſſen 50jähr. Ge⸗ ſchäftsjubiläum. Herr Nickolaus hob in warmen Worten die Verdienſte des Jubilars um die Sache des Handwerkerſtandes hervor und feierte Herrn Helffrich als einen Mann der Pflicht⸗ erfüllung in Familie und Beruf. Der Jubilar habe u. a. viel bei der Errichtung des Erholungsheims mitgewirkt, das inzwiſchen ſehr ſegensreich gewirkt hat. Er war ſtets der rechte Mann am rechten Platze. Ihre Anerkennung wolle die Kammer Herrn Helffrich durch eine Ehrenurkunde ausſprechen mit dem Wunſche, daß es dem Jubilar vergönnt ſein möge, noch lange Jahre glück⸗ lichen Lebens inmitten der Familie zu verbringen und daß er fer⸗ nerhin ſeine Kräfte in den Dienſt des Handwerkerſtandes ſtellt. Der Geehrte dankte mit bewegten Worten für die Ueberraſchung und verſprach, auch weiterhin nach Kräften für die Handwerks⸗ ſache einzutreten. Weiter beglückwünſchte der Vorſitzende das Kammermitglied Spengler⸗Külsheim zu ſeiner Wahl zum Bürgermeiſter ſeiner Heimatgemeinde. Dieſe Ernennung, ſo führte Herr Nickolaus aus, ſei ein Beweis, daß auch der Handwerker dazu befähigt iſt, in gemeindlichen Angelegenheiten einen erſten Platz einzunehmen. Herr Bürgermeiſter Spengler dankte dem Vorſitzenden für ſeine ehrenden Worte und verſicherte, daß er auch in Zukunft im Intereſſe des Handwerks arbeiten werde. Bericht über die letzte Kouferenz von Vertretern der vier badiſchen Handwerkskammern. Die Tagesordnung der Konferenz der badiſchen Handwerks⸗ kamern am 10. Juli 1910 in Hornberg umfaßte folgende Punkte: 1. Abänderung der Geſellenprüfung. 2. Die Beiziehung der Hand⸗ werksbetriebe zu den Koſten der Handwerkskammern durch die Großherzogl. Steuerkommi Frage, die wir verneinen mußten. In Frankreich verſuchte es ſpäter Puvis de Chavannes, dem tatſächlichen Bedürſnis nach einer ſtiliſierten Monumental⸗ malerei an Monumentalgebäuden zu genügen. Aber weil er ſich dazu der Freilichtmalerei und ihres damals noch wenig ent⸗ wickelten Ausdrucks bediente, ſo blieb ſeine Weiſe mehr kraft⸗ los, als flächenhaft. Der Architektur des Pariſer Rathauſes iſt ſie ſtiliſtiſch nicht angemeſſen, und innerhalb der machtvollen Architektur des Pantheons wirkt ſie ſchwächlich. Das allgemeine Grau ihrer Färbung hat etwas greiſenhaft Entſagendes, wobei wir jedoch die hohe Würde ihrer Stoffbehandlung und die Vor⸗ nehmheit ihrer Kompoſition keineswegs verkennen. Das Miß⸗ lingen der Färbung verringert nicht unſere Hochachtung vor den Werken des Meiſters. Wenn jedoch Meier⸗Graefe hier von „Kraftbeherrſchung“ bei„größter Geſundheit“ ſpricht, ſo iſt das die Entſtellung einer klaren und erweislichen Tatſache. Ehe Puvis ſich des Pleinairs bediente, malte er im Sinne des Naturalismus vorzüglich, wie auch uns ſehr wohl bekannt iſt. Sein Uebergang zum Pleinairismus mit dem Zwecke der Monu⸗ mentalmalerei aber bedeutet entweder an ſich ſchon einen Miß⸗ griff, oder Puvis beherrſchte ſeine Ausdrucksform nicht mit doller Meiſterſchaft. Maurice Denis übertrug dieſe Weiſe und die Tendenz der flachen Stiliſierung auf Tafelgemälde. Was wir davon zu halten haben, wiſſen wir. Dann kamen die Croß, Rouſſel, Seurat und nebenher van Gogh, deſſen irrem Geiſte wir in der neueſten Kunſt öfter zu begegnen meinen. Wenn andererſeits Paul Gauguin von ſeinem Ausfluge zu den Inſu⸗ lanern des ſtillen Ozeans auch wieder einmal einen Schein von plaſtiſcher Schönheit mitbrachte, ſo vermögen wir in ſeiner Ge⸗ ſamtleiſtung, wie in dem geſamten Schaffen dieſer ſogenannten „Schule von Pont⸗Aven“, nichts anderes zu erblicken, als jene krankhafte Sucht, jenes krankhafte Bemühen, nur neu und vriginell zu ſein um jeden Preis, das vom echten Genie ebenſo 3. Krankenverſicherung o erforderlich war, verſchieden iſt, wie die Nacht bom Tage. ſelbſtändiger Handwerker. 4. Herausgabe von Geſchäfts⸗ berichten der Handwerkskammern an Stelle der bis⸗ herigen Jahresberichte. 5. Die Beſchäftigung von jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen in Werkſtätten mit Motorbetrieb. 6. Die Eingabe des Verbandes gewerbetreibender Bäckermeiſter Badens betr. Maximalarbeitszeit bezw. Minimalruhezeit. 7. Die Eingabe des Verbandes gewerbetreibender Bäckermeiſter Badens betr. Konſumvereine. 8. Die Veranſtaltung von Vorbereitungs⸗ kurſen für die Meiſterprüfung durch gewerbliche Vereinigungen. 9. Gründung eines Haftpflicht⸗ und Unfallverſicherungsverbandes der deutſchen Handwerkskammern. 10. Die Abgrenzung des Hand⸗ werks. 11. Die Vergebung von Reparaturarbeiten durch die Gar⸗ niſonsverwaltungen. 12. Geſchäftsordnung für die Konferenzen der badiſchen Handwerkskammern. Auf eine Anfrage aus der Verſammlung teilt Herr Sekretär Haußer mit, daß künftig bei der Durchſicht des Handelsregiſters die Handwerkskammer in gleicher Zahl vertreten ſein ſoll, wie die Handelskammer. Des weiteren macht Herr Haußer, die Mittei⸗ lung, daß dem Großherzogspaar anläßlich ſeiner Silberhochzeit von den badiſchen Handwerkskammern eine Adreſſe überreicht wird. Die Abänderung der Geſellenprüfungsordnung wurde ſodann vorgenommen. Unter den unweſentlichen Aende⸗ rungen iſt die Erhöhung der Prüfungsgebühren von 3 auf 5 Mark hervorzuheben. Die abgeänderte Geſellenprüfungsordnung wird dem Landesgewerbeamt zur Beſtätigung überwieſen. Ueber Beſchäftigung von jugendlichen Arbeitern und Arbeiterinnen in Werkſtätten mit Motorbetrieb. referierte Herr Haußer jun. Der Referent beſprach in ein⸗ gehender Weiſe die aus der ab 1. Januar ds. Is. in Kraft ge⸗ tretenen Novelle über die 88 135—138 des Gewerbegeſetzes hervor⸗ getretenen Nachteilen für den Handwerkerſtand. Der Unterſchied zwiſchen der Fabrik und der Werkſtatt des Handwerks ſei durch dieſe Novelle grundſätzlich aufgehoben. Herr Haußer führte ein Beiſpiel an, wie leicht ein Handwerker, der 6 Geſellen und Lehr⸗ linge beſchäftigt, Gefahr läuft, mit der Behörde über die Arbeits⸗ zeit in Konflikt zu geraten, wenn er ſich für ſeine Werkſtakt Motorbetrieb anſchafft. Es ſei die Forderung aufzuſtellen, daß der in der Novelle enthaltene Begriff, eine Werkſtatt mit über 5 Angeſtellten und Motorbetrieb als eine Fabrik im Sinne des Geſetzes zu bezeichnen, unter allen Umſtänden verneint werden muß. In der Diskuſſion ſprach ſich Herr Oeldorf im Sinne des Referenten aus. Es ſei zu fordern, daß eine weitere Hem⸗ mung des Handwerks unbedingt abzuweiſen iſt. Herr Koch iſt ebenfalls der Anſicht, daß es ein Unding iſt, eine Grenze zwi⸗ ſchen 5 Angeſtellten zu ziehen, um die Begriffe Fabrik und Hand⸗ werk zu unterſcheiden. Die Arbeit des Handwerks ſei mit einem Fabrikbetrieb gar nicht zu vergleichen. Herr Reg⸗Heidelberg erſucht, auf die Abſchaffung dieſer Beſtimmung hinzuarbeiten. Herr Kappes wendet ſich gleichfalls ſcharf gegen die Ein⸗ ſchränkung der handwerklichen Intereſſen durch geſetzliche Be⸗ ſtimmungen. Der Vorſitzende, Herr Nickolaus, bittet die Verſamm⸗ lung, den Standpunkt einzunehmen, auf den ſich die Hornberger Vertreterkonferenz geſtellt hat, nämlich die bisherige Beſtim⸗ mung wieder einzuführen, nach der der Begriff Fabrik erſt bei Betrieben mit mehr als 10 Angeſtellten Anwendung findet. Herr Sekretär Haußer weiſt auf die falſche Meinung hin, die in der Weiſe auftritt, als könne das Handwerk größere und kompliziertere Arbeiten nicht zuſtande bringen, ſondern dieſe könne nur ein Fabrikbetrieb ausführen. Dabei werde ganz ver⸗ geſſen, daß das Handwerk ſich modern entwickelt hat, Es fehlt eben dem Handwerk an Arbeitsgelegenheit. Es ſei von den ſtaat⸗ lichen Organen zu fordern, das Handwerk mehr wie bisher in dieſer Beziehung zu berückſichtigen. Hert Schneider iſt der Anſicht, daß man unbedingt dar⸗ auf drängen ſolle, daß die größere Berückſichtigung des Hand⸗ werks auch von allen ſtaatlichen Organen geſchieht. Anträge und Eingaben. Sekretär Haußer gibt bekannt, daß nur eine Eingabe in Ausſicht genommen iſt und zwar eine ſolche über eine Abände⸗ rung des§ 29 des Gewerbeunfallverſicherungsgeſetzes. Ergänzungswahl des Kammervorſtandes. aus dem Vorſtand ausſcheidende Für drei Mitglieder muß Ergänzungswahl erfolgen. Die Herren Marguardt und Helffrich wurden per Akklamation wiedergewählt, für den aus⸗ ſcheidenden Herrn Leemann wurde Herr Bäckerobermeiſter Schneider neu hinzugewählt. Ergänzungswahl der Ausſchüſſe. An Stelle des aus dem Ausſchuſſe für Lehrlingsweſen aus⸗ ſcheidenden Herrn König wurde Herr Wunder neugewählt. Die übrigen ausſcheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. heimer Parkanlagen, be Abnahme der Rechnung für das Rechnungsjahr 1909/10. Die Summe der Einnahmen beträgt 38 409.79.,„„„ Ausgaben 34 946.22 M. Der Bericht liegt den Mitgliedern ge⸗- druckt vor. Herr Oeldorf erklärt im Namen der Rechnungs⸗ kommiſſion, daß zu einer Beanſtandung des Rechnungsergeb⸗ niſſes kein Anlaß vorliege. Die Aufſtellung des Rechnungsab⸗ ſchluſſes ſei in jeder Beziehung muſterhaft zu nennen. 5 Wahl des Vorſitzenden und Schriftführers des Geſellen⸗ ausſchuſſes. Es wurden gewählt Herr Wilhelm Krämer, Schreiner, als Vorſitzender, Stellvertreter: Herr Phil. Frank, Schrift⸗ ſetzer und als Schriftführer Ernſt Eckerlin, Schreiner, Stell⸗ vertreter: Ernſt Gräf, Schriftſetzer. In den Berufungsaus⸗ ſchuß wurden gewählt die Herren Ernſt Gräf, Erſatzmann: Phil. Zimmermann, Ernſt Eckerlin, Erſatzmann: Maxr Zöllner, Wilh. Deſchner, Erſatzmann: Phil. Fran k. Zum Schluß wurden unter„Verſchiedenes“ interne Angelegenheiten zur Sprache gebracht, welche in befriedigende Weiſe ihre Erledigung fanden. Der Vorſitzende ſchloß m Dankesworten gegen halb 2 Uhr die Sitzung. * Die deutſche Dreſchmaſchinen⸗Induſtrie. Nach einer Mit⸗ teilung in verſchiedenen deutſchen Zeitungen wurde die erfreuliche Tatſache konſtatiert, daß die früher ſowohl auf den heimiſchen, als auch auf den fremden Märkten herrſchende engliſche Dreſch⸗ maſchine immer mehr ins Hintertreffen gerät. Das Verdienſt, die engliſche Konkurrenz nach hartem Kampfe aus Deutſchland faſt gänzlich verdrängt, und der deutſchen Landwirtſchaft eine Zuver⸗ läſſigkeit, tadelloſer Arbeit und höchſter Leiſtung unerreichte deutſche Dampfdreſchmaſchinen gebracht zu haben, iſt einzig der Firma Heinrich Lanz in Mannheim zuzuſchreiben. Ueber 16000 Lanz'ſche Dampfdreſchmaſchinen arbeiten im In⸗ und Auslande und tauſende Anerkennungsſchreiben bezeugen die Güte der aus jahrzehntelanger Praxis hervorgegangenen Maſchinen. Seit über 30 Jahren fabriziert die Firma Heinrich Lanz Dampfdreſchmaſchinen, während dieſer langen Zeit, wie auch heute noch, war ſie mit ihren Original⸗Konſtruktionen bahn⸗ brechend und führend und es wurden ihr auf ſämtlichen Ausſtel⸗ lungen die höchſten Preiſe zuerkannt. Die Anzahl ſolcher erſten Preiſe, wie Staatsmedaillen, Grands Prix, ſilberne Medaillen, uſw. beläuft ſich auf über 350 Stück! Einen auch nur annähernd ähnlichen Erfolg kann keine einzige Dampfdreſchmaſchinenfabrik Deutſchlands, ja des Kontinents, aufweiſen. * Ludwigshafener Parkfeſt. Auch der zweite Tag des Park⸗ feſtes wies wieder eine ſtarke Frequenz auf, die in den Abend⸗ ſtunden ihren Höhepunkt erreicht haben dürfte. Das Wetter war auch geſtern heiter und trocken. In den großen Wein⸗ und Bier⸗ zelten war nur ſchwer Platz zu bekommen. Es herrſchte wieder ein allgemeiner Trubel, der beſonders in der großen Parkfeſt⸗Wein⸗ halle ganz enorm war. Hier mußte man viel Glück haben, um ein Plätzchen zu erwiſchen. In den Gängen ſchob ſich eine dichte Menſchenmenge hin und her. Die Halle hätte gut noch einmal ſo groß ſein dürfen. Der Pfälzer Durſt muß wieder ganz ge⸗ waltige Anforderungen geſtellt haben. Man brauchte nur einen Blick auf die Tiſche zu werfen, wo koloſſale Flaſchenbatterien ſtanden. Ein gleiches Gedränge herrſchte in der Eberl⸗Bräu⸗ Halle, wo es ebenfalls hoch herging. Der Bierkonſum muß ein Schauſpiel ſtattfindet. Es wird dann auch den verſchied Etabliſſements zugute kommen, wenn die Menſchenmenge nicht lange auf den Beginn des Feuerwerks warten muß. Das Feue werk ſelbſt war eine impoſante und reichhaltige Darbietung wurde durch die Windſtille und Trockenheit bedeutend begünft Großartig nahm ſich wieder die bengaliſche Beleuchtung Baumgruppen aus. Das Publikum gab ſeiner Bewunder lauten Ausdruck. Der enorme Betrieb in den Wein⸗ und Bie zelten wurde erſt um Mitternacht etwas ruhiger. Die Wogen Feuchtfröhlichkeit ſchienen kein Ende nehmen zu wollen. diesjährige Parkfeſt nahm einen Verlauf, wie man ihn beſſer nicht wünſchen konnte. Eine Annehmlichkeit fiel allgemein und zwar das faſt gänzliche Fehlen der Schnakenplage, Es iſt der Ludwigshafener Stadtverwaltung dankend anzuerkennen, da ſie in den letzten Tagen dafür Sorge trug, daß der Aufenthalt der Parkfeſtbeſucher nicht durch die Attacken der aufdringlichen Bieſter geſtört wird. Eine Nachahmung der in Ludwigshafen geübten Ausräucherungsmethode wäre auch für unſere Mann⸗ ſonders für den Schlaßgarten und Wal! Driginalität begründet noch lange kein Kunſtgenie in dem hohen Sinne der Schöpfer⸗ kraft, die die Menſchheit fördert auch durch Werke des Scheines. Denn neue Formen des Kunſtſchaffens ſind für die Menſchheit höchſt gleichgültig. Nur neue Kunſtmoden laſſen ſich darauf be⸗ gründen, unter anderen auch die, daß für Gemälde dieſelbe Be⸗ trachtungsweiſe zu gelten habe, wie für Wandteppiche und ihre Arabesken. In Deutſchland hat der Landſchafter Ludwig Dill in dieſer Art von Tafelmalerei die Führung übernommen. Zu monumentalen Zwecken könnte man ſie ja möglicherweiſe gelten laſſen. Allein ein Gemälde von ihm im Reichstagsgebäude, das vielleicht die Wartburg vorſtellen ſoll, fällt neben den es umgebenden Meiſterwerken von Schönleber und Andern ſehr ab und ganz aus der Stileinheit des ihm beſtimmten Raumes hin⸗ aus. Gewiß hat er in Tafelgemälden bei nicht allzuweiter Entfernung von der Natur mit der in großen Flächen ſtili⸗ ſierenden Kompoſitionsweiſe auch einige Erfolge erzielt. Daß er jedoch für dieſes Linſen⸗ und Erbſengericht ſein einſt fürſtliches Vermögen an naturaliſtiſchem Können hingegeben hat, das iſt eine der Früchte, die die Mode und die Aeſthetik des Neu⸗Im⸗ preſſionismus auch in Deutſchland gezeitigt haben. (Schluß folgt). Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Dr. Hans Cornelius, außerordent⸗ licher Profeſſor in München, hat einen Ruf auf den neuerrichteten zweiten Lehrſtuhl der Philoſophie an der Akademie in Frankfurt am Main erhalten und angenommen. Der Kaiſer über Theaterverhältniſſe. Wie im vorigen Jahre iſt auch während der jüngſten Nordlandsreiſe des Kaiſers die ſchwe⸗ diſche Schriftſtellerin Annie Wall, als die„Hohenzollern“ in Ber⸗ gen lag, vom Kaiſer zu Tiſch geladen worden. Hierüber veröffent⸗ licht jetzt Fräulein Wall einen Bericht, in dem die Aeußerungen wiedergegeben werden, die der Kaiſer zu ibhr machte. So bemerkte tote Siegfried in den Dom getragen werde, und Kriemhild de Trec ſich entſchloſſen, die alte ſogenannte den, ſodaß ſie etwa neun Fuß ihre jetzigen Grenzen nach er, daß er ſich im letzten Winter dabon hätte überzeugen könne daß die Arbeiter ein geſundes Urteil an den Tag legten. Bei de Arbeitervorſtellungen, die im Schauſpielhauſe veranſtaltet wur wäre beſonders Kleiſts„Prinz Friedrich von Homburg“ von Arbeitern mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen worden. Für realiſtiſches Stück, wie z. B.„Nachtaſyl“ oder dergleichen, hät ſicher gedankt. Sie wollen nichts aus ihrem täglichen Milieu dern etwas ſehen, was erhebt. Dann ſprach der Kaiſer über bels„Nibelungen“ und bedauerte, daß Hebbel ſo wenig in Deut land bekannt ſei. Bei der Aufführung der Hebbelſchen lungen“ im Schauſpielhaus im kommenden Winter werde k Drama eine würdige und prachtvolle Jarſtellung finden. S ſei es, daß Wagner nicht als Text zu ſeiner Trilogie Heb „Nibelungen“ benutzt hätte. Damit hätte Wagner etwas gan deres geſchaffen. Statt deſſen mengte er die Edda, das Heidentu mit der Nibelungsſage zuſammen, die in die chriſtliche Zeit falle Wie ſchön würde Wagner die mächtige, großartige Szene, Ei. Hagen des Mordes anklage, in Mufik geſetzt haben. Nachdem Kaiſer noch eine Weile über hiſtoriſche Schauſpiele geſpr wandte er ſich plötzlich mit der Bemerkung an die ſchwed Schriftſtellerin:„Und Ihre Waſakönige in Schweden, welch h lichen Stoff bieten ſie nicht zu einer dramatiſchen Bearbeitung Aber um die ſchwediſchen Königsdramen zu ſchreiben, muß neuer Shakeſpeare erſtehen. Eine geringere Feder kann ſie ſchildern.“ 5 Beerbohm⸗Trees neues Bühnen⸗Experiment. Sir Herbert Beerbohm⸗Tree, der Direktor von His Majeſtys Theatre in Lon don, leitet zur Zeit die Proben für Shakeſpeares„Heinrich VIII.“ der, neu einſtudiert, am 1. September zur Aufführung gelang Für dieſes Stück, das reich an großen Maſſenſzenen iſt, hat E „Schürzen“⸗Bühn, modernen Verhältniſſen anzupaſſen. Die Bühne wird in einem halbkreisförmigen Vorbau über das Orcheſter hinausgeführt zu überragt. Durch dieſen Plan werden die Schauſpieler in un⸗ gleich engere Berührung als je zuvor mit den Zuſchauern g b ach e 9 eee Wabord Den park empfehlenswert.— Wie uns von der Parkfeſtkommiſſion mitgeteilt wird, war das geſtrige Parkfeſt von 22 500 zahlenden Perſonen beſucht gegen 18 000 im Vorjahr. Die Durchſchnittszahl von 50000 Beſuchern konnte alſo auch dieſes Jahr wieder feſt⸗ geſtellt werden. Der diesjährige Beſuch des Parkfeſtes war der ſtärkſte ſeit 7 Jahren. Von der Parkfeſtkommiſſion wurde die ſtarke Frequenz des Parkfeſtes ſeitens der Mannheimer Bevölke⸗ rung dankbarſt anerkannt. * Der Wolf als Haustier. In Querbach, Amt Kehl, wird ein Wolf zur Bewachung einer Grabſteinhalle verwendet. Er liegt an ſtarker Kette unter dem Backofen und iſt treu, ruhig und wachſam. Ein ſchönes Tier iſt es und ſtattlich dazu. Er wird gewiß nicht verfehlen, ſich den nötigen Reſpekt als Hüter der Halle zu ver⸗ ſchaffen. “Eine Wahrſagerin im Odenwald. Seit einiger Zeit hält ſich im Odenwald eine Zigeunerin auf, die ſich mit Wahrſagen befaßt. Dieſer Tage kam ein Herr aus H. auf dem Nachhauſeweg mit dieſer Zigeunerin ins Geſpräch. Dabei kamen ſie lt.„Eberb Ztg.“ aufs Wetter zu ſprechen, wobei die Zigeunerin meinte: Dieſes Jahr iſt ein naſſes, das nächſte ein trockenes, das übernächſte ein hungriges und das Jahr 1913 ein blutiges. Der Herr ſetzte lächelnd dieſe Prophezeiung in Zweifel, worauf die Zigeunerin ſagte: Das iſt ſo gewiß, als Sie 152 M. 36 Pfg. in der Taſche haben. Beim Nachzählen des Geldes ſtellte ſich heraus, daß es genau zutraf. Der Herr, der ſelbſt nicht genau wußte, wie viel Geld er bei ſich trug, war ſehr verwundert über die Kunſt der Wahrſagerin. Hof⸗ fentlich behält ſie bezüglich der erſten Behauptungen nicht recht. — Auf dem Würzburger Journaliſtentage wurde ein Journaliſt mit Bezug auf ſein Verbandsabzeichen von einem Würzburger gefragt: Sind Sie Brieftaubenzüchter? worauf der Journaliſt ant⸗ worlete: Nein, aber Entenzüchter! Vielleicht triffts hier zu. Aus dem Großherzogtune. .C. Acher n, 8. Aug. Hier ſeierte der Militärverein ſein 50jähriges Stiftungsfeſt verbunden mit Einweihung eines Kriegerdenkmals. .C. St. Georgen, 8. Aug. An einem Schwenninger Fuhr⸗ werk, auf das ſich drei Kinder von hier geſetzt hatten, wurde das Pferd ſcheu. Es ging in raſendem Tempo mit dem Wagen durch. Die 18jährige Anna Gölz fiel herab und geriet zwiſchen Pferd und Wagen, ſodaß ihr zwei Räder über den rechten Fuß gingen und ihr erhebliche Verletzungen zufügten. Die beiden anderen Kinder und der Fuhrknecht kamen, da das Pferd nachher angehalten wurde, mit dem Schrecken davon. .C. Eſchbach(A. Staufen), 8. Aug. Hier wurde die 22 Jahre alte Joſephine Hitz beim Garbenbinden vom Hitzſchlag be⸗ troffen, der nach zwei Stunden den Tod zur Folge hatte. Pfalz, Beſſeu und Umgebung. § Stuttgart, 8. Aug. In vergangener Nacht iſt auf dem Marktplatz der Schutzmann Haug IIl von einem Zu⸗ hälter mit einem Stilet durch einen Stich in die Bruſt ſo ſchwer verletzt worden, daß er zur Zeit noch in Lebensgefahr ſchwebt und es fraglich iſt, ob er am Leben erhalten werden kann. Ein Wachtmeiſter hatte den Dirnenzuhälter Karl Wahl aus Gaisberg, der Stadtverbot hatte, in der Kloſtergaſſe, einem der berüchtigſten Viertel der Altſtadt, geſtellt und ihn dem Schutz⸗ mann Haug zum Transport nach dem Stadtpolizeiamt über⸗ geben. Als der Schutzmann dem gefährlichen Menſchen Hand⸗ ſchellen anlegen wollte, riß dieſer plötzlich ein Stiletmeſſer aus feiner hinteren Hoſentaſche und ſtieß es bis an das Heft dem Schutzmann in die Bruſt. Der Wachtmeiſter, der auf das Not⸗ ſignal des Schutzmanns hin hinzueilte, ſchlug dem Zuhälter mit ſeinem Säbel das Meſſer aus der Hand und ſeſſelte ihn. In der Stuttgarter Preſſe werden mit Recht ſchärfere Maßregeln gegen das Zuhältergeſindel, das in dem bekannten Viertel der Altſtadt hauptſächlich ſein lichtſcheues Weſen freibt, gefordert, u. a, wird auch die Einführung einer Polizeiſtunde für die be⸗ kannten Lokale gefordert, in denen das Geſindel die gauze Nacht hindurch Unterſchlupf ſucht und findet. Von Tag zu Tag. — Einbruch am hellen Tage. Aſchaffenburg, 9. Auguſt. Am hellen Tage wurde in die Wohnung einer Pri⸗ vatiere eingebrochen und für 23 000 Mark Wertpapiere, mehrere hundert Mark in Bar und Schmuckgegenſtände geſtohlen. Vom Täter fehlt jede Spur. —Mutter und Kind verſchwunden. Rirdorf, 9. Auguſt. Die in der Koppenſtraße wohnende 28jährige Ehefrau Anna Neugebauer iſt mit ihrem 2 Jahre alten Töchterchen ſeit dem 3. Auguſt verſchwunden. Man vermutet Selbſtmord, da die Frau wegen eines geringfügigen Vergehens eine Strafe zu gewärtigen hatte. — Verſuchter Poſtraub. Berlin, 9. Auguſt. Ein⸗ brecher ſuchten in der vergangenen Nacht das Poſtamt von Box⸗ hagen heim. Sie wurden offenbar bei ihrem Vorhaben über⸗ raſcht und ließen mehrere Handwerkszeuge zurück. Verhaftung eines Defraudanten. Berlin, 9. Auguſt. Der vor vier Wochen wegen erheblicher Unter⸗ ſchlagungen von Berlin flüchtig gewordene 22jährige Buchhalter Erich Rochow wurde in England verhaftet. — Opfer der Berge. Rom, 9. Auguſt. Nach Blätter⸗ meldungen aus Cagne fand eine Geſellſchaft engliſcher Alpiniſten bei der Beſteigung des Monte Gribela die ſchrecklich verſtüm⸗ werden und viele der Dialoge und Reden, anſtatt wie bisher von einer beträchtlichen Entfernung von den Zuſchauern aus, werden im Zuhörerraum ſelbſt vorgetragen werden. Eine neue Oper Mascagnis. Mascagni und Illica legen ſoeben die letzte Hand an ihre neue Oper„Iſabeau“, über deren Inhalt bisher nichts verlautete, weil ſie für Amerika beſtimmt iſt und die amerikaniſchen Geſetze die Autorenrechte nicht in wünſchenswerter Weiſe ſchützen. Große Schwierigkeiten haben ſich für die Durchfüh⸗ rung des zweiten Aktes herausgeſtellt, während der erſte und der dritte ſo gut wie beendet ſind. Der Inhalt lehnt ſich an die Ge⸗ ſchichte der ſchönen Lady Godiva an. Im zweiten Akt muß die ſchöne Iſabeau auf Befehl ihres Vaters nackt durch die Straßen reiten — oder die von ihm gewünſchte, ihr verhaßte Ehe eingehen. Iſa⸗ beau, im Vertrauen auf das ihr von der Bevölkerung gegebene Verſprechen, daß alle Häuſer verſchloſſen und die Straßen men⸗ ſchenleer bleiben werden, nimmt die vom Vater geſtellte Bedingung an. Das Volk hält ſein Verſprechen, nur Folco, ein junger Jäger, kritt auf einen Balkon und läßt auf den nackten Leib der Prinzeſſin einen Blumenregen fallen. Folco, durch Volkes Wille zum Tode verurteilt, freut ſich des Urteils, ihm gilt der Tod gleich, denn ſein Auge hat die höchſten Wonnen gekoſtet. Iſabeau dauert der Jüng⸗ ling. Um ihn zu retten, erwählt ſie ihn ſich zum Gatten. Aber Foleo zieht den Tod dieſer Rettung aus Mitleid vor. Nun ent⸗ Hbrennt die Königstochter in Liebe zu ihm, aber die Höflinge, nei⸗ diſch auf das Glück, das ihm in den Schoß fällt, überantworten Folco dem Volke, das ihn, in Vollſtreckung des Urteils, den Flam⸗ mentod ſterben läßt. Als Iſabeau herbeieilt. zu ſpät, um ihn zu etten, ſtürzt auch ſie ſich in ihrer Verzweiflung in das Feuer. — 7— gehört dem Tenor. Dem Chor fällt ein wichtiger melten Leichen zweier jungen Leute, die 300 Meter tief abgeſtürzt waren. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſie Söhne des früheren Unter⸗ ſtaatsſekretärs im Kriegsminiſterium, General Segate, ſind. — Verheerungen durch eine Gasexploſion. Paris, 9. Aug. Das„Journal“ meldet aus Remiremont: Durch eine Gas⸗Exploſion in einer mechaniſchen Werkſtätte wurden große Verheerungen angerichtet. Zwei Handwerker und zwei andere Perſonen wurden ſchwer verletzt. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 9. Aug. Die„B..“ meldet aus Nancy: 12 Kilometer vor Nancy iſt der deutſche Teilnehmer Lind⸗ peter mit einem Apparat aus bedeutender Höhe abgeſtürzt. Einzelheiten fehlen noch. Von dem ebenfalls aufgeſtiegenen Aviatiker Legagnieux fehlt noch jede Spur. * Antwerpen, 9. Aug. Der zweite internationale Freihandel⸗Kongreß wurde heute vormittag eröffnet. Die Verhandlungen ſollen 4 Tage dauern. Amſterdam, 9. Auguſt. Auf dem ruſſiſchen Dampfer „Ymuiden“ iſt ein Todesfall vorgekommen, jedoch konnte die Todesurſache nicht feſtgeſtellt werden. Am Sonntag iſt in Am⸗ ſterdam eine aus 6 Perſonen beſtehende Familie erkrankt, zwei ſind geſtorben. Nach ärztlicher Feſtſtellung handelt es ſich wahr⸗ lich um Magenkatarrh. * Mo m, 9. Aug. Anläßlich des ſiebenten Jahrestages der Papſtkrönung in der Sixtiniſchen Kapelle fand eine Feier ſtatt, an der 18 Kardinäle, das diplomatiſche Korps, darunter Marquis Gonzales mit dem geſamten Perſonal der ſpaniſchen Botſchaft und zahlreiche geladene Gäſte teil⸗ nahmen. Der Papſt begab ſich in feierlichem Aufzuge, um⸗ geben vom Hofſtaat, nach der Kapelle. Kardinal Merry del Val zelebrierte die Meſſe. Nach der Meſſe erteilte der Papſt den Segen. Zahlreiche Glückwunſch⸗Telegramme ſird ein⸗ gegangen. * Petersburg, 9. Aug. Der frühere Präſident der Reichsduma Gutſchkow, der wegen eines Duells mit dent Grafen Uwaraw zu Feſtungshaft verurteilt wurde, wurde wieder freigelaſſen. Rußland und Japan. * Jondon, 9. Auguſt. Geſtern nachmitiag trafen im Hafen von Portmouth gleichzeitig der japaniſche Kreuzer„Ikoma“ und ein ruſſiſches aus vier Schiffen beſtehendes Geſchwader ein. Auf dem Kreuzer„Ikoma“ fand ein Emwpfang ſtatt, an dem auch die Offiziere teilnahmen. Abends gab der frühere Bürgermeiſter von Portsmouth zu Ehren der japaniſchen Offiziere ein Ban⸗ kett, zu dem auch die ruſſiſchen Offiziere als Zeichen der Werk⸗ ſchätzung für die japniſchen Kameraden zwei prächtige Blumen⸗ ſpenden geſandt hatten. In einem Trinkſpruch gedachte der Prinz Tokuyama auch dieſes Freundſchaftsbeweiſes der ruſſiſchen Offi⸗ ziere und erklärte, der Feind von geſtern ſei zum Freunde von heute geworden. 69 Perſonen ermordet. * Honſtantinopel, 9. Auguſt. Die Blätter veröffent⸗ lichen eine Depeſche des Wali von Syrien, nach welcher bei dem am 3. Auguſt gemeldeten Angriff von Druſen gegen drei Dörfer des Hauran 69 Perſonen, darunter ſechs Nicht⸗Mohammedaner und 12 Frauen ermordet wurden. Die in Konſtantinopel be⸗ findlichen Druſen⸗Beys forderten die Druſen auf, ſich den Re⸗ gierungstruppen zu unterwerfen. Nach einer Depeſche des Wali von Koſſowo verübte der Biſchofvikar Ipid Selbſtmord, da er das der Regierung gegebene Verſprechen, Waffendepots anzugeben, infolge eines früheren dem bulgariſchen Komitee geleiſteten Eides nicht halten konnte. 8 Schwere Exploſion. * Sofia, 9. Aug. Als geſtern abend Pioniere mit der Anlegung einer Flattermine anlaßlich eines Regiments⸗ feſtes beſchäftigt waren, explodierte dieſe. Neun Soldaten wurden getötet, 1 Leutnant und 5 Mann wurden ſchwer verwundet. Schwerer Eiſenbahnunfall. * San Franciscp, 9. Aug. Zwiſchen San Francisco und Santaroſa iſt ein Perſonenzug mit einer Lokomotive zuſammen⸗ geſtoßen. 13 Perſonen wurden gtötet, 12 verletzt. Berliner Brahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.] ſe] Berlin, 9. Aug. Aus Konſtantinopel wird ge⸗ meldet: Der Generalſtab bereitet große Herbſtmanöver im Vilajet Koſſowo vor, zu denen 12 000 Redifs einberufen werden ſollen.— Der Bosporus iſt geſtern zum erſtenmale mit Pferden durch⸗ ſchwommen worden anläßlich eines Auftrages, der Leutnant Na⸗ zim von ſeinem Regimentskommandeur erteilt worden war und der nur durchzuführen war, wenn der Offizier unverzüglich das oſiatiſche Üfer erreichte. Leutnant Nazim band ſeine Pferde an ein Boot und durchquerte bei heftigem Wind und ſtarker Strömung die Strecke von 1500 Meter in 25 Minuten.— Der perſiſche Ritt⸗ meiſter Mirza Mahdi, bisher perſiſcher Militär⸗Attachee in Berlin, trat in das ottomaniſche Heer ein, wo er durch Irade als Leutnant eingeſtellt wurde. ———̃———— Guſtav Mahler's Achte Symphonie iſt, nach den ſoeben er⸗ ſchienenen Proſpekten für die Münchener Uraufführung am 12. und 13. September zu ſchließen, katſächlich ein Werk von unge⸗ wöhnlichen Dimenſionen. Jedenfalls bedeutet der aufgebotene techniſche Apparat wohl einen Rekord für Aufführungen orcheſtra⸗ ler Werke. Die von München aus wiederholt angekündigte Mit⸗ wirkung von tauſend ausführenden Kräften ſcheint zu mindeſt erreicht, wenn nicht gar überboten zu werden. Zu den zwei gemiſchten Chören aus Wien und Leipzig, die beide in einer Stärke von je 250 Sängern nach München reiſen werden, tritt der aus 350 Münchener Kindern gebildete Knabenchor, ferner acht Soliſten (natürlich allererſten Ranges) und enblich(bei Mahler ſelbſt⸗ verſtändlich laſt not leaſt) ein Orcheſter von 148 Muſikern, für das der Ausdruck„großes Orcheſter als unzulänglich bezeichnet werden muß, da z. B. das große Orcheſter des Münchener Konzert⸗ vereins um zwei Drittel ſeines normalen Standes verſtärkt werden muß. Die Beſetzung dieſes Orcheſters iſt intereſſant: 24 erſte und 20 zweite Geigen, 16 Bratſchen, 14 Celli, 12 Kontrabäſſe, 4 Harfen, Celeſta, Harmonium, 4 Mandolinen, eine kleine und 4 große Flöten, 4 Oboen, Engliſch⸗Horn, Es⸗Klarinette, 3 Klarinetten, Baßklarinette, 4 Fagotte, Kontrafagott, 8 Hörner, 4 Trompeten, 4 Poſaunen, Baßtuba, 4 Pauken, große Trommel, Becken, Triangel, Tamtam und tiefe Glocken, iſoliert poſtiert noch 4 Trompeten und 3 Poſaunen und endlich die große Orgel. Wenn man nun be⸗ denkt, daß dieſer ganze Rieſenapparat ſeit Monaten durch Proben für die Münchener Aufführung in Bewegung gehalten wird les wurden insgeſamt nahezu 100 Teil- und Geſamtproben vorgeſehen), Kämpfe zwiſchen Bulgaren und Türken. Berlin, 9. Auguſt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Paris wird gemeldet: Das Reuter⸗Bureau meldet aus Sofia, daß dort das Gerücht gehe, türkiſche Vorpoſten ſeien auf bulgariſches Gebiet übergetreten. Es hätte ein blutiger Kampf ſtattgefunden. Das Gerücht iſt bis zur Stunde unbeſtätigt. Ein amerikaniſches Syndikat zur wirtſchaftlichen Erſchließung der Türkei. ¶] Berlin, 9. Aug. Aus Newyork wird gemeldet: Die „Newyork Times“ berichtet von der Gründung eines amerikani⸗ ſchen Syndikats mit 600 Millionen Mark zum Bau von Bahnen in der aſiatiſchen Türkei, ſowie zur Erſchließung der oberen Eu⸗ phrat⸗ und Tigristäler. Weltkongreß für freies Chriſtentum. Berlin, 9. Auguſt. Der Weltkongreß für freies Chriſtentum ſetzte heute vormittag ſeine Verhandlungen zu „Deutſche Theologie und deutſche Kirche“ fort. Als erſter Redner ſprach Prof. Wilhelm Bouſſel⸗Göttingen über das Thema„Die Bedeutung der Perſon Jeſu für den Glauben in der Gegenwart“. Nach ſeiner Auffaſſung belaſtet die gegenwärtige hiſtoriſche Forſchung des Lebens Jeſu die ſyſte⸗ matiſche Theologie, ſoweit ſie geneigt iſt, in der Hiſtorie das Fundament unſerer Religion zu ſehen, mit ſtarken Schwierig⸗ keiten und Unmöglichkeiten. Nicht inſofern, als eine an⸗ genommene Hiſtorie jemals zur Verleugnung der Geſchichte Jeſu führen könnte, aber deshalb, weil die Geſchichtsforſcher in ihrem Fortſchritt die Erkennbarkeit des Lebens Jeſu mehr und mehr einzuengen und zu beſchränken drohe. 5 Dr. Erich Förſter⸗Frankfurt a. M. zeigt darauf in einem aweiten Vortrag, daß die Verſaſſung der evangeliſchen Kirche in Deutſchland das Ergebnis einer verwickelten und intereſſanten Ideen⸗Geſchichte iſt und ſucht den Ausländern einen Einblick in dieſe Geſchichte zu eröffnen. Die gegen⸗ wärtige Verfaſſung der evangeliſchen Kirche iſt nach ſeiner Ueberzeugung zwar das Reſultat, aber nicht das Ende der Entwicklung, zu der die Reformation den Anſtoß gegeben hat. Der Prozeß des Reiſeſchriftſtellers Rarl May. Berlin, 9. Aug. Aus Hohenſtein⸗Ernſttal wird gemeldet: Vor dem hieſigen Schöffengericht begann heute vormittag der Beleidigungsprozeß, den der Reiſeſchriftſteller Karl May in Dresden gegen den Waldarbeiter Krügel am⸗ geſtrengt hat. Wie erinnerlich war Karl May von dem Führer der gelben Gewerkſchaften beſchuldigt worden, ſeine zahlreichen Reiſe⸗Werke nicht auf Grund eigener Anſchau⸗ ungen geſchrieben, ſondern frei erfunden zu haben. Außer⸗ dem beſchuldigte Lebius den Karl May, daß er ſchon wegen ſchweren Verbrechen beſtraft worden ſei, unter anderem, weil er in früheren Jahren der Führer einer regelrechten Räuber⸗ bande in den erzgebirgiſchen Wäldern geweſen ſei und ſich an zahlreichen Einbrüchen und Diebſtählen beteiligt habe. Im Mai dieſes Jahres fand eine Privatklage vor dem Amts⸗ gericht Charlottenburg ſtatt. Der Gerichtshof kam damals zu einer Freiſprechung des Angeklagten Lebius. Inzwiſchen hat Karl May zahlreiche Erhebungen anſtellen laſſen, auf welche Gewährsmänner ſich Lebius bei ſeinen Angaben ſtützte. In erſter Linie verdankt Lebius ſeine Mitteilungen dem Waldarbeiter Krügel, von dem Lebius behauptete, daß er Mitglied der Räuberbande Mays geweſen ſei. Infolgedeſſen ſtrengte May die Klage gegen Krügel an, die heute zur Ver⸗ handlung ſteht. Der Zuhörerraum des Sitzungsſaales iſt über⸗ füllt. Um 9 Uhr erſchien der Privatkläger May mit ſeiner Fraut, die im Zuhörerraum Platz nimmt. Amtsrichter Bach eröffnet die Verhandlung mit der Frage, ob die Parteien nicht zu einem gütlichen Vergleich bereit ſeien. Der Verteidiger Mays erwidert jedoch, daß ſein Mandant Wert darauf lege, volle Klarheit zu ſchaffen. Der Angeklagte Krügel gibt zu ſeiner Perſonalfeſtſtellung an, daß er im Jahre 1852 ge⸗ boren, verheiratet, und wegen Beleidigung noch nicht beſtraft ſei. Es wird ſodann zur Vernehmung des Angekalgten ge⸗ ſchritten. Ww. Hohenſtein Ernſttal, 9. Aug. In dem Be⸗ leidigungsprozeß des Schriftſtellers Karl May gegen den Waldarbeiter Richard Krügel wurde nach dreiſtündiger Ver⸗ handlung folgender Vergleich abgeſchloſſen: Der Ange⸗ klagte bedauert, dem Schriftſteller Lebius gegenüber dieſe Aeußerungen über den Privatkläger erzählt zu haben, die den rechtlichen Teil der Anklage bilden. Er erklärt weiter, daß er die Angaben nicht aufrecht erhalten könne. Er nimmt in⸗ folgedeſſen die beleidigenden Angaben zurück. Der Privat⸗ kläger nimmt die Ehren⸗Erklärung an. Die geſamten Koſten des Verfahrens übernimmt der Angeklagte, die gerichtlichen werden gegeneinander aufgehoben. Der Privatkläger zieht die Anklage zurück ſowie den Strafantrag. Karl May er⸗ hob urſprünglich wegen 25 im„Bund“ veröffentlichten be⸗ leidigenden Angaben Klage. Dieſe wurde heute aber nur in Bezug auf 5 Punkte aufrecht erhalten. ſo erſcheint die Frage nach der Finanzierung eines ſolchen künſt⸗ leriſchen Unternehmens recht intereſſant. Knut Hamſun, der bekannte norwegiſche Dichter, hat am 4. Auguſt ſein fünfzigſtes Lebensjahr vollendet. Hamſun hat einen merkwürdigen Lebensgang hinter ſich. Wir leſen darüber in der literariſchen Zeitung„Die Leſe“: Er wurde am 4. Auguſt 1860 in Lom in Gudbrandsdalen geboren, als Bauernſohn, kam mit jeinen Eltern als Kind nach Lofoten, wo er in wildem Klippen⸗ und Meer⸗ land ohne Schulbildung aufwuchs. Er wurde Schuſterlehrling, Schiffskohlenträger, Schultheißbote, Steinbrecher, Wegearbeiter, Holzhauer, Löſcharbeiter und ging als Heizer auf einem Ozean⸗ dampfer nach Amerika. Dort ergriff er nacheinander wiederum alle möglichen Berufe, war Landarbeiter in den Prärien, Straßen⸗ bahnſchaffner, Schlafwagenkondukteur, Ladengehilfe, Zeitungskorre⸗ ſponden“, Fiſcher u. dgl. 1888 kehrte er nach Norwegen zurück und ging von da nach Paris, wo er unter den ärmlichſten äußeren Um⸗ ſtänden eine reiche ſchriftſtelleriſche Tätigkeit entfaltete. Sein Roman„Hunger“(1890) machte ihn plötzlich berühmt. Ihm folg⸗ ten die Romane„Myſterien“ 1892,„Redakteur Lynge“ und„Neue Erde“ 1893, der Liebesroman„Pan“ 1894 und in den folgenden Jahren eine Reihe von Dramen:„An des Reiches Pforten“,„Die Stimme des Lebens“,„Abendröte“,„Königin Tamara“; ſpäter einige Novellenbücher, eine Artk romantiſterter Reiſeſchilderung „Im Märchenland“(Kaukaſus) und 1904 eine Gedichtſammlung; die deutſche Ausgabe des Gedichtbuches erſchien 1909 unter dem Titel„Das Sauſen des Waldes“ im Kenienverlag in Leipzig. Die Proſawerke und Dramen Hamſuns ſind in deutſcher Uebertragung im Verlag Albert Langen in München erſchienen. eeeee eln Stbirtschalt. Der Jahresbericht der Handelskammer Lahr. Dem Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Offen⸗ Volks burg mit Amtsbezirk Ettenheim in Lahr für das Wirtſchaftsjahr 1909 entnehmen wir: Der Geſchäftsgang der Baumvoll⸗Spinnerei und Web erei, der ſchon ſeit dem Herbſt 1908 darnieder lag, iſt auch während des Berichtsjahres, von einigen kurzen, vorübergehenden Auflebungen abgeſehen, ein außerordentlich ſchleppender und un⸗ lohnender geweſen. Die Roßhaarſpinnerei bezeichnet die allgemeine Geſchäftslage als wie im Vorjahre durchaus nicht günſtig, die längſt notwendige Erhöhung der Verkaufspreiſe war auch im Berichtsjahre nicht durchführbar. Der Großhandel in Manufaktur⸗ und Kurzwaren hat keine weſentliche Veränderungen und zum mindeſten keine günſtigen zu verzeichnen. Im Engros⸗Handel mit Weißz Woll w aren und Garnen ließ der Geſchäftsgang infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion noch ſehr zu wünſchen übrig, auch der ſchwankende Markt in Wolle, Baumwolle, Leinen uſw. wirkte ſtörend. Die Betriebe der Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ branche berichten mit wenigen Ausnahmen über unbefriedigen⸗ den, zum Teil rückläufigen Geſchäftsgang. In der Schnupftabakfabrikation wurde der bis dahin gleich⸗ mäßige Geſchäftsgang in der zweiten Jahreshälfte infolge der Steuererhöhung ſchwankend. Der Zichorienfabrikation hat auch das Berichtsjahr die ſo wünſchenswerte Beſſerung des Geſchäftsgangs nicht gebracht. Die Bierbrauerei hatte noch unter dem ungewöhnlich großen Obſterträgnis von 1908, dann unter der ungünſtigen naß⸗ kakten Witterung und außerordentlich hohen Malzpreiſen zu leiden. Die ab 1. Auguſt 1908 eingetretene Erhöhung der Ueber⸗ gangsſteuer auf Bier nach dem Elſaß brachte unſeren Brauereien nicht nur eine Erſchwerung des Abſatzes, ſondern auch eine ver⸗ ſchärfte Konkurrenz der elſäſſiſchen Brauereien, die zum teilweiſen, wenn nicht nach und nach völligen Verluſt des Abſatzgebietes führen muß. Die Malzfabrikation hatte abermals einen unbefrie⸗ digenden Geſchäftsgang; der Rückgang des Bierkonſums hatte zur Folge, daß von der 1908er Ernte her noch große Malzvorräte liegen blieben und während viele Fabriken nicht mehr voll arbei⸗ ten, entſpann ſich gleichwohl ein ſcharfer Konkurrenzkampf. Der Weinhandel hatte wie im Vorjahre ſchleppenden und unrentablen Geſchäftsgang. **** Ein neues Kaliwerk im Oberelſaß, an dem anſcheinend franzöſiſches Kapital Intereſſe genommen hat, iſt kürzlich unter Führung der Kveiſe, die in der Ver⸗ waltung des bisher einzigen elſäſſiſchen Kaliwerkes, der Ge⸗ werkſchaft Amelie, maßgebend ſind, gegründet worden. Der Name des neuen Unternehmens iſt Kaliwerk Sankt Thereſe.⸗G., der Sitz iſt WMülhauſen i. E. Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt 5 600 000 Mark. Die Mitbegründerin, die Gewerkſchaft„Gute Hoffnung“ in Niederbruck, die anſcheinend die Bohrungen ausgeführt hat, hat in die Geſellſchaft eingelegt: Sieben unter dem Namen „Thereſe“ 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 verliehene Steinſalzberg⸗ werkskonzeſſionen von einem Flächeninhalt von 18 999 999 Quadratmetern, die ſich auf die Gebiete der Ge⸗ meinden Regisheim, Meienheim, Oberenzen und Enſisheim ausdehnen; die Rechte aus fünf anerkannten Steinſalz⸗ mutungen, gelegen in den Gemeinden Rädersheim u. Batten⸗ heim, und die Rechte aus einer Steinkohlenmutung, gelegen in der Gemeinde Folſchweiler in Lothr. Die Sacheinlage ge⸗ ſchah zum Schätzungswerte von 3 000 000 M. Als Gegenwert gelten die von der Sacheinlegerin übernommenen 3000 Aktien der Geſellſchaft im Nennwert von je 1000 Mark als voll ein⸗ gezühlt. *** Vereinigte Nord⸗ und Süddeutſche Spritwerke und Preßhefen⸗ fabrik Baſt.⸗G., Nürnberg. In der außerordentlichen Generalverſammlung wurde die Erhöhung des Aktienkapitals um 500 000 M. durch Ausgabe von 500 Aktien à 1000 Mark beſchloſſen. Von den neuen Aktien erhalten entſprechend dem erzielten Ab⸗ kommen 332 Stück zum Nennwerte die Firmen A. Riemer⸗ ſchmid und J. J. Tipp u. Co., beide in München, und C. L. Runzler Nachfolger in Regensburg. Die Generalverſamm⸗ lung genehmigte den vorgeſchlagenen Erw erb. der Reinigungsgeſchäfte dieſer Firmen. Die übrigen 136 Aktien werden der Firma Anton Riemerſchmid in München zum Kurſe von 205 Przoent überlaſſen. Direktor Frohmader gab eine längere Erklärung ab, der folgendes zu entnehmen iſt: „Wir ſind uns klar darüber, daß in denjenigen Akionär⸗ kreiſen, die der Branche fern ſtehen, die Frage aufgeworfen werden kann, ob die Kapitalserhöhungen in der ſchnellen Folge, wie ſie bei unſerer Geſellſchaft erfolgt ſind, den, In⸗ tereſſen des Unternehmens dienlich ſeien Wenn wir Ihnen heute nach kurzer Friſt wieder eine Erhöhung des Aktien⸗ kapitals, teilweiſe zum Zwecke der Erwerbung von Geſchäften, vorſchlagen, ſo dürfen Sie die Ueberzeugung haben, daß wir die Zweckmäßigkeit auf das eingehendſte geprüft haben. Ich habe ſchon in einer früheren Generalverſammlung ausge⸗ führt, daß wir durch die Maßnahmen der Spirituszentrale in Süddeutſchland verhältnismäßig geringe Zufuhren von Rohware haben. Unſere Aufgabe muße es daher ſein, danach zu trachten, daß unſere ſüddeutſchen Betriebe mit größeren Zufuhren verſorgt werden. Da die Spiritusbrennereien ihre Produktionen faſt ohne Ausnahme auf zehn Jahre verkauft haben und Produktionen daher nicht oder doch nur ſelten käuflich ſind, ſo konnte für uns lediglich eine Vereinigung mit ſolchen anderen Firmen in Frage kommen, die ſich Produktionen geſichert haben. Wenn wie die⸗ jenigen, deren Rektifikationsgeſchäfte wir Ihnen heute zum Ankauf vorſchlagen, ihre Rektifikationsgeſchäft ſtillegen, ſo iſt das ein Beweis dafür, daß auch dieſe Firmen eingeſehen haben, daß die Zweckmäßigkeit in der Konzentration liegt. Es iſt unwirtſchaftlich, vier Betriebe zu unterhalten, während einer das ganze Rohmaterial verarbeiten kann. Bezüglich der Dividende für das laufende Jahr führte Frohmader lt.„M. N..“ aus, es laſſe ſich noch nicht über⸗ ſehen, wie ſich das Ergebnis ſchließlich geſtalten wird, weil die SHöhe dar Grennernachzahlungen, die die Geſ ellſchaft zu leiſten Dezember bekannt wird. Das Ver⸗ 1 verpflichteb iſt, erſt im hältnis zu ſchaftlich. Es wurde auch kommen getroffen. mit der.⸗G. Macholl ein Ab⸗ ** Japaniſche Beſtellung bei der Süddeutſchen Automobilfabrik Gaggenau. Einen bemerkenswerten Erfolg hat die badiſche In⸗ duſtrie zu verzeichnen. Die japaniſche Regierung beſtellte dieſer Tage bei der Süddeutſchen Automobilfabrik einen Auftrag auf Motorlaſtwagen. Es iſt dies der erſte Auftrag, den Japan einer deutſchen Automobilfabrik vergeben hat und zwar handelt es ſich um Fahrzeuge, die für die japaniſche Heeresverwaltung beſtimmt ſind und die in ihrer Konſtruktion und Geſamtausführung den eigenartigen japaniſchen Geländeverhältniſſen vollſtändig angepaßt ſein müſſen. ** Neue Photographiſche Geſellſchaft in Steglitz. Das Bankhaus der Geſellſchaft ſieht ſich veranlaßt, die Ver⸗ bindung mit der Neuen Photographiſchen Geſellſchaft abzubre⸗ chen und hat ihr den Kredit gekündigt. Die Geſellſchaft, welche jetzt einen Betrag von mehreren hunderttauſend Mark zahlen ſoll, befindet ſich deshalb in großer Bedrängnis und ſucht anderweitig Anſchluß und Unterſtützung zu finden. An der vor⸗ geſtrigen Berliner Börſe fiel der Kurs der Aktien um 17 auf 46 Prozent Jedenfalls wird eine Wiederaufrichtung der Geſellſchaft notwendig werden. Die Direktion ver⸗ ſichert allerdings, daß vorläufig eine Zuſammenlegung der Aktien nicht geplant ſei; auch wird geſagt, daß der Geſchäfts⸗ gang befriedigend und im erſten Halbjahr ein Mehrabſatz von einer halben Million Mark erzielt ſei. Immerhin werden ſich die Aktionäre auf erhebliche Opfer gefaßt machen müſſen. Ende 1909 hatte die Geſellſchaft eine Unterbilanz von 616046 M. bei 4 Mill. M. Aktienkapital. Barmer Bankverein. In der geſtrigen Auſſichtsratsſitzung wurde die Semeſtralbilanz für das erſte Halbjahr 1910 vorgelegt. Nach Mitteilung der Verwaltung weiſen die Umſätze ſowie die Gewinnziffern eine weitere Steigerung auf, ſodaß auch für das laufende Geſchäftsjahr ein befriedigendes Reſultat zu erwarten ſtehe. Neues Bankgeſchäft in Hamburg. Unter der Firma Moritz Wolff u. Co. iſt in Hamburg ein Bankgeſchäft eingetragen wor⸗ den. Firmeninhaber iſt Herr Moritz Wolff, der jetzige Direktor der Hamburger Niederlaſſung der Niederdeutſchen Bank und frühere Mitinhaber der Firma Louis Wolff. Als Kommanditiſt iſt eingetragen der Schwager des Inhabers, Julius Kallmes in Firma N. J. Kallmes, Häuſermakler. Die Zeche Kaiſer Friedrich bei Dortmund mußte 40 Koksöfen ſtillſetzen, da die Bergbehörde ihr den Wetterabbau des nach Luiſe Tiefbau zu belegenen Felderteils verbot. Luiſe Tiefbau iſt erſoffen, weshalb Gefahr für die benachbarten Zechen beſteht. Ferd. Wagner.⸗G., Doubléfabrik und Echamperie, Pforz⸗ heim. In 1909/10 erzielte die Geſellſchaft nach Abſchreibung von M. 6192(i. V. M. 7672) auf Maſchinenkonto und M. 10 114 (M. 2995) auf Dubioſenkonto einen Reingewinn von M. 116 284 (M. 109 903). Aus der Veröffentlichung im„Reichsanzeiger“ iſt nicht erkenntlich, welche Dividende(i. V. 12 Prozent) hieraus auf das Grundkapital von M. 500 000 verteilt wurde. Die Dentſche Dampffiſcherei⸗Geſellſchaft Nordſee erzielte M. 329 735 Betriebsgewinn(i. V. M. 107097. Zu Abſchreibungen werden M. 460 670(i. V. M. 492 873) verwendet. Somit ergibt ſich M. 130 935 Verluſt li. V. 385 776), wovon M. 42 466 durch den Reſervefonds gedeckt und reſtliche M. 88 469 neu vorgetragen werden. Trotzdem beſſere Reſultate in Ausſicht ſtehen, ſchlägt der Vorſtand Extraabſchreibungen vor, da der Verkauf einer Anzahl! kleinerer Dampfer erforderlich ſei und auch die Budapeſter Grün⸗ dung mit M. 250 000 abzuſchreiben ſei. Zur Tilgung der Unter⸗ bilanz und Abſchreibung wird beantragt, das Aktienkapital um M. 1 Million auf M. 4 Millionen zu reduzieren. Vereinigte Filzfabriken.⸗G., Giempen a. d. Brenz. Da die längſt beſchloſſene Fuſionierung dicher Geſellſchaft mit der Baye⸗ riſchen Wollfilzfabrik Akt.⸗Geſ. in Waſſerburg⸗ Günzburg aus rechtlichen Gründen nicht in das Handels⸗ regiſter eingetragen wurde, ſieht ſich die Verwaltung nunmehr zur Einberufung einer neuen Generalverſammlung auf den 5. Sep⸗ tember veranlaßt. Dieſe ſoll den abgeänderten Verſchmelzungs⸗ antrag genehmigen, wonach die Fuſion mit Wirkung vom 1. Jan. 1910 gegen M. 1,50 Mill. Aktien der Vereinigten Filzfabriken erfolgt. Der erſte Plan ſah die Wirkung vom 1. Jannuar 1909 gegen ebenfalls M. 1,50 Mill. in Aktien und außerdem M. 300 per Aktien in bar vor. Mit der ergangenen höchſtrichterlichen Entſcheidung hängt offenbar der Wegfall der Barabfindung zu⸗ ſammen; was aber an deren Stelle tritt, läßt die Bekannt⸗ machung nicht erkennen. Von den erforderlichen Aktien werden M. 1,25 Mill. durch Erhöhung des Grundkapitals von M. 4 Mill. auf M. 5,25 Millionen beſchafft, die reſtlichen M. 250 000 von Großaktionären zur Verfügung geſtellt. Die ruſſiſche Akt.⸗Geſ. Arthur Koppel in Petersburg weiſt nach Rubel 76 730 normalen Abſchreibungen einen Verluſt von Rubel 72 408(i. V. Rbl. 225 151) aus, um den ſich die Unter⸗ bilanz auf Rbl. 236 564 erhöht. Zur Tilgung der Unterbilanz ſchlägt die Verwaltung auf jede der 8800 Aktien zu Rbl. 187½ eine Zuzahlung von Rbl. 88½ vor, d. h. das Kapital um Rubel 770 000 herabzuſetzen und wieder um dieſelbe Summe zu erhöhen. Durch dieſes Opfer ſcheine eine normale günſtige Entwicklung ge⸗ währleiſtet. Der derzeitige Geſchäftsgang ſei derartig, daß mit einem guten, die Verteilung einer Dividende verſprechenden Er⸗ gebnis gerechnet werden dürfe. Hinſichtlich der Paſovoz Akt.⸗Geſ., dem Tochterunternehmen der früheren Orenſtein u. Koppel.⸗G., iſt eine Fuſion beſchloſſen worden. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Vertrag betreffs Verſorgung mit elektriſchem Licht. *Köln, 9. Aug. Wie die„Köln. Ztg.“ erfährt, hat die Berg⸗ werks⸗Direktion Saarbrücken mit der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft in Berlin einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach dieſe Geſellſchaft die Verſorgung eines großen Teils der ſüdweſtlichen Rheinprovinz, der anſtoßenden Teile der Pfalz und des Rhein⸗ landes mit elektriſchem Strom übernehmen ſoll, der von dem Berg⸗ fiskus geliefert wird. Die Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft wird eine beſondere Stromvertriebs⸗Geſellſchaft mit dem Sitze in Saar⸗ brücken errichten. Die Verſorgung iſt gedacht für einen Bezirk von 90—100 000 Radius. An die beteiligten Städte und Kreiſe wer⸗ den in den nächſten Tagen die Angebote auf Stromlieferung ab⸗ gehen. Inſolvenz. Berlin, 9. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Die(Obtzbearbeitungsſabrtk Guſtav Wegenexr, die ſich mit der Spritfabrſken ſei durchaus freund⸗ einholten, ſondern noch einen Gewinn hierzu ſind die Beziehungen zu ng Hem⸗ kin und Schale in Berlin, mit der ein Akzeptverkehr mit übes 500 000 Mark unterhalten wurde. Außerdem ſind noch ſehr er⸗ hebliche Verpflichtungen vorhanden, denn nur geringe Ver⸗ mögenswerte gegenüberſtehen. Es iſt zwar bedeutender Grund⸗ beſitz vorhanden, doch iſt dieſer ſtark belaſtet. Vergleichsve handlungen ſind geſcheitert, da den Gläubigern die geforderte Garantien nicht geboten werden konnten. Beim Konkurs nur mit einer ſehr unerheblichen Dividende zu rechnen. J zwiſchen hat der Firmeninhaber zwecks Ausführungen begonnener Lieſerungen ein neues Unternehmen unter der Firma Guſtav Wegener, G. m. b.., ins Leben gerufen.„ Deutſch⸗Luxemburgiſche Bergwerks⸗Geſellſchaft— Dortmunder Union. * Berlin, 9. Aug. Die Vorverhandlungen zwiſchen d Deutſch⸗Luxemburgiſchen Geſellſchaft und der Dortmunder Union haben It.„Frkf. Ztg.“ zu einem Reſultat geführt, ſodaß morgen die fertigen Vereinbarungen dem Aufſichtsrat vorgelegt werden. Blei⸗ und Silberhütte Braubach, Frankfurt a. M. * Frankfurt, 9. Aug. Es iſt anzuerkennen, daß die Geſell⸗ ſchaft innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit ſich von ihrer großen Unterbilanz vollſtändig befreien konnte. Der Geſchäftsbericht bezeichnet lt.„Frkf. Ztg.“ den allgemeinen Geſchäftsgang etw gebeſſert. Dem Abſatz an Blei ſei der in der erſten Hälfte 190 in Auſtralien herrſchende Streik zuſtatten gekommen. Die über ſeeiſchen und ein Teil der europäiſchen Produzenten haben ſi zu einer Verkaufs⸗Vereinigung zuſammengeſchloſſen, der die G ſellſchaft aber nicht angehört. Der Reingewinn beträg! 410 969 M.(384 774.). Dividende 0 Prozent(wie i..). Ueber die Ausſichten ſagt der Geſchäftsbericht, daß die Einkaufsbeding⸗ ungen noch immer nicht genügend mit den Schwierigkeiten der Branche in Einklang gebracht ſeien und die äußerſt gedrückten Verkaufspreiſe keine Beſſerung erfahren haben. Immerhin er⸗ wartet die Geſellſchaft auch für das laufende Jahr ein befriedi⸗ gendes Ergebnis. Verluſt bei der Danziger Oelmühle. 5 J Berlin, 9. Aug. Die Danziger Oelmühle verzeichnet für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Verluſt von 183 678 M. (56 685 M. Verluſt). Es wird ein Verluſtfaldo von 72633 auf neue Rechnung vorgetragen. 8 5 Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk. []Berlin, 9. Aug. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Glektrizitäts⸗ Werk ſchlägt wieder die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent vor. Es iſt in Ausſicht genommen, das Aktienkapital um 3 Mill. zu erhöhen. Die neuen Aktien werden größtenteils in den Beſttz von Kommunen und Kreiſen übergehen. 5 Neues vom Dividendenmarkt. ſe Berlin, 9. Aug. Die Dividende der Maſchinenbau⸗ Starke u. Hoffmann wird auf 8 Prozent(0) ge⸗ ſchätzt. J Berlin, 9. Aug. Der Reingewinn der Osnabrü Kupfer⸗ und Drahtwerke beziffert ſich auf 117916 M.(60 892 Dividende 6 Prozent(3 Proz.). 5 ]Berlin, 9. Aug. Die Deutſch⸗Luxemburger Geſellſch ſchlägt lt.„Frkf. Ztg.“ 10 Prozent Dividende(10 Prozent) vor b großen Abſchreibungen(i. V. 5,10 Mill.). **** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. [Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) FIrankfurt a.., 8. Auguſt.(Fondsbörſe), Die Auf⸗ wärtsbewegung iſt zum Teil zum Stillſtand gekommen, obwohl aus den Kreiſen des Privatpublikums ſich weiteres Intereſſe der Börſe zuwendet. Auf dem Montanmarkte war das Geſchäft nur in ein⸗ zelnen Spezialwerten lebhaft. Phönix⸗Bergbau auf die Erwartung eines günſtigen Abſchluſſes lebhaft umgeſetzt. Dieſe Aktien wurden bei größeren Beträgen gehandelt, da die Dividende bereits mit 14 pCt. bezeichnet wird, der Kurs ſtellte ſich bei Eröffnung des Ber⸗ kehrs auf 231½ und könnte ſich bis auf 234½ pet. erhöhen. Auch i: Laurahütte bemerkte man anſehnliche Käufe, welche teilweiſe auf Rückkäufe zurückzuführen ſind. Auf die übrigen Werte haben die wenigen befriedigenden k. bewahrten bei lebhaſtem Geſch einigten Staaten feſt, Lombarden belebt, Shantungbahn und Pr Henry behauptet. Schiffahrtsaktien lagen ziemlich belebt, Nor Lloyd auf Gerüchte, daß das Erträgnis überragende Ziffern aufwe bevorzugt. Auf dem Bankenmarkte waren Schaaffhauſenſcher verein, Berliner Handelsgeſellſchaft und Diskonto⸗Kommandit l und höher. Fonds ruhig und behauptet. Von Kaſſainduſtrie 1 Maſchinenfabrik Kleyer 7½ pCt. höher. Später trat eine weitere B lebung auf dem Gebiete des Bankenmarktes ein. Laurahütte waren geſteigert, ebenſo Ediſon. Die Nachbörſe blieb feſt und das Geſchäft zeigte im Gegenſatz zur Eröffnung ein belebtes Ausſehen. Es no ten: Kredit 20976, Diskonto 1870 Dresdner 158/6, Staatsbahn Lombarden 2176, Baltimore and Ohio 10876, Laurahütte 181%½ Ediſon 283½ a 285½ a 284%. 5(Fondsbör ſe). waren erhöhungen zu verzeichnen, di⸗ 2 pCt. in Erſcheinung traten. der Beitritt weiterer ſechs Mitglieder zur Roheiſen⸗Verkaufsverein gung und die dadurch gebeſſerten Ausſichten für das Zuſtandekom eines alle deutſchen Hochofenwerke umfaſſenden Syndikats. Im laufe ſanden weilere Meinungskäufe ſtatt. Speziell Phönix wurde in großen Poſten zu weiter ſteigenden Kurſen, angeblich vielfach f rheiniſche Rechnung, aus dem Markte genommen. Elektrizi werte waren heute etwas vernachläſſigt. Dagegen beſtand in a kaniſchen Bahnenwerten lebhafter Verkehr, da der günſt ſchluß der Kanada⸗Bahn, ſpeziell die Erhöhung der Semeſtrald um ½ pCt., auregend wirkte. Bei einer Kursſteigerung v 2 pCt. fanden umfaugreiche Meinungskäufe ſtatt, wovon aue anderen amerikaniſchen Werte profitieren konnten. Warſchau⸗ waren anfangs 1½ pCt. niedriger, holten aber den Verluſt ein, als der Einnahmeausweis für das erſte Semeſter bekannt Kaufluſt beſtand auch für Bankaktien, da man von den Fuſionsbeſtrebungen große Gewinne für die Banken erwa gegen waren ruſſiſche Bankenwerte und Fonds zu f Kurſen angeboten. Sonſt war das Geſchäft ruhig. Von öſter Werten waren Kreditaktien und Lombarden reger gefragt, büßten Franzoſen von ihrem geſtrigen Gewinn etwas ei Geld 3½ pCt. In der dritten Börſenſtunde wurde das Geſchäft bei leicht al ſchwächten Kurſen etwas ruhiger. Im weiteren Verlauf entwickel! ſich auch am Elektrizitätsmarkte wieder ſehr lebhaftes Geſchäft, ſoda Allgemeine Elektrizitätsaktien nicht nur die anfänglichen Verlu von 1½ pEt. verzeichne konnten. Auch die anderen Elektrizitätswerte erfuhren Beſſerungen Induſtriewerte des Kaſſamarktes lagen faſt durchweg ſchwächer. * Berlin, 9. Aug.(Produktenbörſe.) Am W markte zeigte ſich allgemeine Abgabeluſt bei Mangel an K infolge der ſchwächeren Auslandsmeldungen u. der günſtigen t prognoſen. Roggen war zunächſt auf Deckungen gut beha bröckelte aber ſpäter gleichfalls im Preiſe ab. Hafer w Deckungen befeſtigt. Mais luſtlos. Rüböl per Dezember etw feſter. Wetter: 7 Mannheimer Effektenbörſe. Vom 9. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war wieder ziemlich feſt. Es Brauerei Durlacher Hof⸗Aktten 231 G. 232., Homburger Akt. vorm. Meſſerſchmitt 39., Frankona 1270., Mannheimer Verſich rungs⸗Aktien 695., Dinglerſche Maſchinenfabrik⸗Aktien 108 B Anfertigung von Bau- und Kunſttiſchlerarbeiten hauptſächlich für Behörden befaßt, iſt inſolvent geworden. Den Hauptanſtoß Sübddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien 152 G. und Zuckerfabrik häuſelaktien 205.50 B. 5 Aktien. Vanken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.—] Mannh. Lagerhaus—.— 85.— ———.—Fiankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 101.40] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.50 194.50] Rück⸗ u. Mitverf.—.— 127⁰ Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyv.⸗Bank 198.— 197.— Glas-⸗Verſ.⸗Gef.—.— 2200 Südd. Bank—.— 117.50 Bad. Aſſecuranz—.— 1925⁵5 Südd. Disc⸗Geſ.—.— 117.80 Verſich.—.— 625.— Mannh. Verſtcherung—.— 695.— Gbem. Audultee Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 870.— Dad Anil eu Sodafbr. 489.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.— Ebem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken 326.— 324.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Jnduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.——-.— W. 5 Dingler' ſche Mſchfbr. 108.——.— Weft. 7 800 210 50 Emaillw. Maikammer—.— 105.— 2 Ettlinger Spinnerei—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg.—.— 190.— Bad. Brauerei 76.———Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Durl. Hof vm. Hagen 232.— 282.— Heddernh. Kupferw.u. Eichbaum⸗Brauerei 110.50—.—] Südd. fcabelw. Frkf.—.— 128.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Br. Ganter, Freibg. 91.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Kleinlein, Heldelberg—.— 189.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 225.— 1 Meſſerſchmitt—.— 39.—] Mannh. Gum. u. Asb.—.— 146.— dwigsh. Aktienbr. 218.——.—Maſchinenf. Badenſa—.— 200.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Oberrh. Elektrizität—.— 19.— Bfälz. Mühlenwerrke—.——— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 145.50 145.— Portl.⸗Zement Holbg. 148.50—.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 Sen Speyer 127.—.— S. Weltz, Speyer———.— Z. Storch., Speyer———.—Südd. Draht⸗Induſt.—.— 152.— Werger, Worms 88.——— ‚Ziegelw. 120.——.— 88 18 Speyr.„—— uchb⸗ 0 Würzmühle Neuſtadt—.——.— Transport Zellſtoffabk. Waldhof—.— 257.— u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 205.50—.— „G. Röſch. Seetr.—.— 80.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 382.— unh. Damofſchl.—.— 43.— Zuckerraff. Mannh.—.——.— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dlenstag, den 9. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. : Sept. 211½ B. 209—.][Hafer: Sept.—— Nov.—— 206.—. Nov.——— März———— März———— oggen: Sept.———— Mai———— Nov.———— Mais: Sept. 141— B.— März—— 1353— Nov. 144— B. März—— *** be n —.— 29% gaurabhllte 178.— 180.87 187.½ 187.%]Phönix—.— 232.75 160.½ 159.75 Harpener 201 50 200.62 21.75 22.——5 286.% 287.% d ſeſ. Berlin, 9. Auguſt.(Schtußkurſe.) echſel gondon 20.445 20.45 Reichsbank 143.20 148 10 Wechſel Paris 81.10 81.07 J Rhein. Kreditbank 139.20 139.20 700 Reichsanl. 102.10 102.10 Ruſſenbant 166.— 165— 0% 1909—.——.—Schaaffb. Bankß.——143,70 000 Reich: anl. 93.10 93.10 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.40 117.20 909—.——.— Staatsbahn 160.% 159.½ 84.— Lombarden 21.% 21J1.½ 102 40 102 40 Baltimore u. Ohio 108.% 108.¼ 1909—.——.—[Canada Paciſte 184.½ 188.— 93.10 93.10] Hamburg Packet 14370 143.90 —.——.— Nordd. Lloyd 110.70 11120 75 84.— 84.—] Bochumer 237.— 286.75 ad. v. 1901—.. 100.90] Deutſch⸗Huxembg. 205.¼ 205.%, „„1008/09 101.50 101.60 Dortmander 94 25 96.% „ſLonv.—.——.— Gelſenkirchner 213— 213.— —.——.—Harpener 201.% 201½ 91.80 91.80 Laurahütte 180.50 182.— Heß 91.40 9140] Phönix 230.20 233.80 80 75 80.75 Weſteregeln 215.— 215.— 91 83.25 83.30 Allg. Elektr.⸗Geſ. 283.70 288.80 Japaner 1905 97.70 97.50 Anilin 477.— 477.— Italiener———.—Anilin Treptow 368.— 368— uſſ. Anl. 1902 92 50 92,40] Brown Bovori 168.30 1609.— Bagdadbahn 86.75 86.75 Chem. Albert 482.— 482.— „Kreditattien 209 25 201.¼ D. Steinzeugwerte 285.— 287.20 ndels⸗Geſ. 167.% 169,%[Elderf. Farben 491 70 490 50 Bank 181.— 188.— Celluloſe Koſtheim 222.— 221.— ⸗Aſtat. Bank 144.— 144.10 Rüttgerswerken 185.— 187 50 e Bant 252.75 252.75 Tonwaren Wiesloch 106.— 106.— .-Rommandit 187.½ 188.5 Wf. DrahtLaugend. 243.— 239.50 sdner Bank 1568. 8 158.,75 Zellſtoff Waldhof 256.— 255.80 Privatdiskont 3½% *. Berlin, 9. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. it⸗Aktien 209.50—.— 1 onto Komm. 187.25 188.25 Lombarden Londoner Effektenbörſe. don, 0. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. —.— 139.75 2 2. Sent erurzerger. Wele Wien, 9. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 667.— 668.—Buſchtehrad. B. 969— 961.— Deſterreich⸗Ungarn 1778 1778 Oeſterr. Papierrente 97 55 97.60 Bau u. Betr..⸗G.——„ Silberrente 9755 97.50 Unionbank 622.— 621.—-„ Goldrente 116.20 116.15 Ungar. Kredit 858.— 558.— Ungar. Goldrente 112.70 112.60 Wiener Bankverein 848.— 548.—-„ Kronenrente 91.85 91.80 Länderbank 513.— 512.— Wch. Frankf. viſta 117.50 117.50 Türt. Loſe 257.— 256.—]„ London„ 240.82 240.32 Alpine 746.— 746.—]„ Paris 85 95.32 95.31 Tabakaktien—— Amſterd.„ 199.20 199.20 Nordweſtbahn—.——.— Napol leon 19.08 19.08 Holzverkohlung 2550 2575] Martuoten 117.50 117.50 Staarsbahn 749.50 748.—Ultimo⸗Noten 117.51 117.51 Lombarden 113.— 113.—] Tend.: ruhig. 7 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 9. Auguſt. Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. (Telegramm.)(Produktenbörſe.) 8. 9. 8. 9. Weizen per Sept. 198196,75 Mais per Auguſt——. „ Okt. 198 50 197.—„Sept— Dez. 198.75 197.25 Roggen per 5 151.25150.75 0 „Okt. 153 50 158.50 Rüböl per Auguſt———.— „ Dezbr. 155. 154.75 8 55.70 55.80 „%F„ Dez 54.— 54.30 Hafer per Sept. 154.25 154.— Spiritus 70er loco—.——.— „Okt. 157——.— Weizenmehl 28.— 27.75 „Dez.—.—.— Roggenmehl 20.50 20.50 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 9. Auguſt. Getreide narkt.(Telegramm.) 4.5 per 50 kg per 50 kg Weizen per Okl. 953— feſt 958—— ſtetig „ April 385—— 990—— Roggen per 57 715—— ſtetig 722—— ſtetig Hafer per Ott. 721—— xuhig 720— ſtetig Mais per Jult———— „„ Auguſt 572—— ruhig———2 ſtetig Mai 570—— 577 Kohlraps Auguſt 1255—— ſtetig 12 55—— ſtetig Wetter: Schön. * Freukfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 8. 9. 169.37 19.45 Check Paris 80.775 80,775 Parts kurz 80.516 850.566 Schweitz. Plätze ⸗ 20.45 20.457 Wien 20.43 20.43 Napoleonsd'or — Irivatdistonto Staatspapiere. X. Deutſche. 8 9. vecdautg. mac: g 102.15 102.154 Mib. Stadt⸗A.1908 EE„ 1909 93 05 93.— 1 7 1905 12 5 B. Ausländiſche. 5 84.—5 Arg.. Gold⸗AH. 1887 125 pr. 9 5 St.⸗Anl. 102.25 102.25 5% Chineſen 1898 4 do. do. 1909—.——14 1898 8„ 5 93.05 98.—½% Japaner „ 1909———„Mexikaner äuß. 88/90 84.05 84.— 3 Merikaner innere baſt St.H. 1901 100.95 100.95 Bulgaren „1908/09 101.80 101.6003¾ italten Nente 1 40 96.80—.—ſ½ Oeſt. Silberrente 37 4 1. 93.80 93.70 4% e 1500 92 20 92.—Oeſterr. Goldrente 53 1904 91.90 91.905 2 Portug. Seris I „ 1907 91.90 91.903 III bürr...1918—.—101.20 420 neue Ruſſen 1905 1918 101.55 101.55 Rußen von 1880 360 do. u. Allg.Anl. 92.— 91.804 pan. ausl. Rente 3 do. G..Obl. 83.10 838.1004 Türken von 1908 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100.30 100,30ſ% unif. 83½„ 91.95 99 4 unger. Goldrente 5 Heſſen vonn 1968 101.40 101 3004„Kronenrente 3 Haſſen 80 90 80.90[Berzinsliche Loſe. 3 Sachſen 83.55 86.408 Oeſterreichiſchel860 4 Mh. Stadt⸗. 1907 100.30 100.200 Türkiſche Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 133.— 133.— Oeſterr.⸗Ung Bauk Berg u. Metallb. 117.20 117 20] Oeſt. Sänderbauk Handels⸗Geſ. 168., 169.—„Kredit⸗Anſtalt Comerſ. u. Dist.⸗B. 113.— 113—[Pfälziſche Bank Darmſtädter Bank 130 ½ 130 75 Pfälz. Hyp.⸗Bank Deutſche Bank 253— 253.— Preuß. Hypotheknb. Dutſchaſtat. Ban! 144 50 141— Deutſche Neichsdk. D. Eſtekren⸗Bank 107.25 10740 PRgein. Kreditdank Diseonto⸗Comm. 187 25 187 ½¼ Rbein. Hyp.⸗B. M. Dresdener Bauk 158% 158 ½] Schaaffb. Bankver. Frankf. Hop.⸗Ban: 21070 210.70 Südd. Bank Nhm. 955 e ee 169.20 169.—] Wiener Bankver. ationalbant 123 50 128.35 Südd. Diskont Zank Ousmane Amſterdam durz Belgion 5 Italten Check London London 8 5 lang Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. guckerfabrit 208— 205.—Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 8. 9. 81.25 81.125 81.08 81.083 80.933 80.975 85.068 85.075 16.226 16.24 3/% 3½ 9. 9 100.80 100 30 —.—— 91.— 91.— 102.20 102. 2⁰ 99.10 99.10 97.40 97.40 99.70 99.60 — 3989 5 100.70 97.50 97.50 98. 8⁰ 98. 80 66 30 66.25 67.70 67.80 —.— 100.80 91.75 91.80 87.30 87.75 94.70 94 70 94 60 94.60 91.90 91.75 174.—172.— 180.80 181.20 133.—1384.— 129.25 129 20 209.1½ 209.7, 101.30 101.30 19 122.90 122.10 143.—142.50 13 197.25 197.50 143.—144.— 11730117.30 137 70187.60 117.60117.70 140.— 140.— 128.—128— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.— 90.80 Jichbaum Mannheim 108.— 108.— Mh. Aktien⸗Braueri———.— Parkakt. Zweibrücken 91.50 91.50 Weltzz. Sonne, Speyer 88.— 88.— Fementwerk Heldeldg. 146 90 446 50 Cementfabr. Karlſtadt 125.— 125.— Badiſche Auilinfabrik 476 25 476 50 Ch. Fabrik Griesheim 260.25258.— arbwerke Höchet 488.50 488.50 er. chem. Fabrik M9. 334—324.50 Chem. Werke Albert 479.—479.— Südd. Drahtind. Mih. 151.—152— Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212.50 Aec. Böſe, Berlin —.——.— Kunſtſetdenfabr. Frkf. 132.75182.— Lederwerk. St. Ingbert 79.50 78.— Spicharz Lederwerke 102.— 102.— Judwigsh. Walzmihle 160.—160.— Adlerfahrradw. Kleyar 425.75 433.— Maſchinenfb. Badenia 204 80 204 80 Dürrkopp 432.—432— Maſchinenf. Gritzuer 240.50 24.— Maſch.„Armatf. Klein 116.50 116.50 Pf. NRähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr&K Co.—.——.— Schnellpreſſenf. Frkth. 230.—233.25 145.20 145.20 Maſchinenfbr. Hilpert 85.——.— Clektr.-Geſ. Allgem. 284— 283 25 Ver.deutſcher Oelfabr. 157.60 157.95 Lahmeger 119 10 119.50JSchuhfabr. Herz, Frkf. 118.—118.— Elekrr.⸗Gel Schuckert 165 ½ 164. See Wolff 134.— 134.— Rheiniſche 127 30127.3 50.— 50.— 81/ 81¼J Moddersfontein 121¼%. 12% 83— 83— Premier 91— 91—Randmines 9— 97576 109˙ 102¼ Atchiſon comp. 99½ 990% 93/ 93˙% Canadian 192— 193½ 35½ 35%½ Baltimore 110— 1104. 92 9½% 92½¼ Chikago Milwautee 126— 126— 5 5 eom. 30— 29¼ 65% 66˙½ Eri 24% 244ʃ½ 8— 81 Grand TrunkIII prel. 46— 45¼ 66˙5 66. 1** ord. 26— 25˙, 16% 16¾ Louisville 142— 142— 31½ 33½.] Miſſouri Kanſas 819. 32— 16% 165/% Ontario 40%/ 409%½ 5% 5½] Southarn Pacifte 115— 114%½ 2% 2ʃ½ Union com. 167% 187˙/ 6% 6/] Steels com. 70%¼ 70⁰5 8/ͤ 8˙½¼] Tend. feſt. Wiener Rörſe. 9. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. 688.20 667.20 Oeſt. Kronenrente 94 55 94 55 514.— 518.—-]„ Papierrente 97.55 97.60 5.— 548 200„ Sülberrente 97.50 97.50 748.20 749.50 Ungar. Goldrente 112.70 112.— 112.70„ 91.85 91.85 17.52 117.50 Atbine Montan 147—746.— Tend.: —.— 148.— 149.50 256.90 255.10 Siemens& Halske 248.25 247 75 ſersl. 198.—198.— 125 Sun 276.—37 170 4 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportauſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 121.—121.— Hamburger Packet 143.% 144.% Norddautſcher Lloyd 111½ 111.50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 159,.% Deſt. Südbahn Lomb. 21.8 Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahnn. do. Mertdionalbahn—.— 1312750 2147% Baltimore und Obio 108.50 108.7% Berawerksaktien. Bochumer Bergbau 2837%½ 237.75Harpener Bergbau Buderus 114.— 114.10(fcalim. Weſterregeln Goncordia Bergb. ⸗G.—.——— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 105.— 105.— Deutſch. Zursmburg 205.26 205.50 Bhönir 230.%¾ 284.25 Eſchweiler Bergw. 197.— 197.— Br.Königs⸗u. Laurah. 171.80 180.%e Iriedrichshütte Bergb, 133 50 134 30lGewerkſch. Roßleben 117 00 117 00 201 25 201.75 215.75 214.75 Gelſenkirchner 213.—213 25 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 3 9% Fek. Hyv. Pfdb. 100.— 100.— 4% Preuß. Pfandb.⸗ V. Pfdbr.05 100.20 10020 Bank unk. 1919 00 90 100 90 910 100— 100.— 106 Pr.Pfdb. unt. 15 99 60 99.60 4% pf⸗ Hyp⸗z. Pfdb. 100.70 100.70 40% os„„„ öe 90 31½% 92.30 92.30 ½%„„„ 13 94.— 84.— 31½0„ Pr. Bod er. 91.— 91.— 31½ 91.80 91.30 dehGtrebd. Pfd. voo 99.60 99 60 1105 Pr. Pfdbr. 28l 2 4%„ 23 Klend b unk. 00 99.70 99.70 3½ Pr. Ufdbr.⸗Bk. 4%„ Pfdbr v0t Hyp.⸗Pfd.⸗KRom.⸗ 1 33 101.20 101.20 575 12 585 % 5 byv. 99 unk. 12 99.80 99.804 5 2 11507 99.80 99.80 3½%„ Pfdbr. v. 86 td%„„„ 1912 100,— 100.— 80 u. 94 90.90 90.90%„„„ 1917 100.20 100 20 %½ Pfd. 9806 90.60 90.804%„„„ 1919 101.— 101. 4%„ Gom⸗Obl. uſ„„ verſchied. 91.— 91.— 1. I,unt. 10 100 30 100.803, 19 8 91— 9— 3½%„ Com.⸗Obl. 31½, Fih..B..O 91.— 91.— 8 v. 87/1 91 40 91.40 17 W. B. C. B. id 3%„ Com.⸗Obl. 14%% Bl, B. Prel.—.——.— v. 96/06 91.40 91.40 15 0% 735„Pr.. %. Pr. Pfob. unk. o0 99.30 99.3 2% Jtal Atl.g. G.———— 4%„„ 12 99½/0 9970 4%„„„ 14 99 90 99.90 MNann9. VerſG.⸗A. 700.— 705. Jraukfurt a,., 9. Aug. Lroditaktien 209.½, Maronts⸗ Commandit 187.75, Darmſtäbter 430.50, Dresduer Bant 158.75 Hau delsgeſellſchaft 168,% Dau ſche Bank 252.78, Stantshahn 160. Loinbarden 21./. Bochumer 237.75, Gelſaultachen 212.75, Vaure dütte 181.—, Augarn 94 60. Tendenz: feſt. Vachbörſe. Nraditaktien 209.½, 187.¼ Staatsbahn 160,.—, Lombarden 21./. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Ny. 56 und 1687 9. Aug. 1910. Proviſionsfreil ——————— Wir ſind als Selbſtrontrahenten 3 Kaaufer unter Vorbehalt: 0 „„5FF——————————————————..————jç— .⸗G. für Mühleubetrieb, Neuſtadt a. d.— 100 VVVfÄÜxnL M. 380 M.— bn— M. a20 ſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktinm 56—d Vorzugs⸗Aktien 10⁰— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannhenn, 15⁴— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 535 Bürgerbräu, Ludwigshafen 238— Chemiſche Fabriken Gernshenn⸗Heubruch— 88 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 175⁵— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1913fr/ Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 287— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 10— ilterfabrik Enzinger, Worms— 180 lint, Eiſen⸗ und Broncegteßeret, Mannheim—— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 994— Terrain⸗A⸗G., München— 1243f· Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 93 Lindes Eismaſchinen 5 188 186 Neckarſulmer Fahrradwerke 140 25 Paciſte Phosphate Shares alte 2 2 *** lunge 2515 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 111 öfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim——— Aheinmühlenwerke, Mannheim 14⁰— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 9zſt Stahlwerk Maunheim— 118 Süddeutſche Jute⸗Induſtrte, Mannheim— 117 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—[M. 170 Unienwerle,.⸗G., Fabrikenf. eeeee 115— Unionbrauerei Karlsruhe— 403;fr Ver. Diamantminen Lüde⸗ Itzbucht— 115 2 Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555— Wagg gonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngaſellſchaft— 100 Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 4⁴⁰ ————....ñ—————ñ̃ñ—äää Berautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Golbenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Frauz Kircherz für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jovs. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. G. J..: Julius Weber. Direktor: TApEIEN:; LMorEU LegbsTA 4 ISLNIE —— AUSWAHL. Fog voN— E nf DOERBLIN —Seite. General⸗Anzeiger.(Abendßblatt.) Aus dem Großherzogtum. oc. Bruchſal, 8. Aug. Der Rekrut Kapferer vom Dra⸗ gonerregiment 21 wurde wegen unerlaubter Entfernung vom Regi⸗ ment, ſchweren Diebſtahls und Unterſchlagung zu 2 Jahren Ge⸗ fängnis, Entfernung aus dem Heere und Verſetzung in die 2. Klaſſe des Soldatenſtandes verurteilt. oc. Karlsruhe, 8. Aug. Für die Hochwaſſergeſchä⸗ diigten wurden bisher hier geſammelt 38 700.35 M. oc. Badenweiler, 8. Aug. Hier iſt u. a. der deutſche Bot⸗ ſchafter in Konſtantinopel, Frhr. Marſchall von Biberſtein, zum Kuraufenthalt eingetroffen. B. C. Karlsruhe, 7. Aug. Der kürzlich verſtorbene Maler und Profeſſor Ernſt Schurth hat der Stadtgemeinde Karlsruhe durch letztwillige Verfügung ſeinen Anteil an dem Grundſtück Karl⸗Straße 34 dahier mit der Auflage vermacht, die Erträgniſſe des Vermächtniſſes— vorbehaltlich der Nutznießung ſeiner Schwägerin an dem Grundſtücksanteil— zur Errichtung einer ſtädtiſchen Gemälde⸗ und Handzeichnungs⸗Sammlung im An⸗ ſchluß an die ſtädtiſche Archiv⸗ und Altertümer⸗Sammlung zu ver⸗ wenden. Aus dem Erträgnis des Vermächtniſſes ſollen jährlich nach Auswahl des Lehrerkollegiums der Großh. Akademie der bil⸗ denden Künſte Gemälde oder Handzeichnungen von in Karlsruhe lebenden Künſtlern deutſcher Staatsangehörigkeit angekauft werden. oc. Pforzheim, 8. Aug. Die hieſigen Etuisarbeiter und Arbeiterinnen beſchloſſen, falls bis zum 20. ds. Mts. die Arbeit⸗ geber ihren Forderungen betr. Regelung der Ueberſtunden und Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit von 54 auf 58 Stunden, ſowie Aufbeſſerung der Löhne um 4 Pfg. pro Stunde nicht ſtattgegeben haben, am 18. ds. Mts. die Arbeit zu kündigen. oc. Freiburg, 8. Aug. Die Verhandlungen am Samstag führten wiederum zu keiner Einigung. Nachdem das negative Ergebnis den Streikenden unterbreitet worden war, fand geheime Abſtimmung ſtatt, welche eine Ablehnung der Vorſchläge der Mei⸗ ſter mit allen gegen 3 Stimmen ergab. Der Streik dauerk dem⸗ nach weiter. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Landau, 8. Aug. Im Zivilkaſino hier fand geſtern unter em Vorſitz des Verbandsvorſitzenden Hofſchuhmachermeiſter Schmidt aus Mannheim eine Vorbeſprechung zum Programm für den kommenden Verbandstag ſüddeutſcher Schuh⸗ machermeiſter ſtatt. Der Vorſitzende drückte vor allem ſein Erſtaunen aus über die allgemeinen Verhältniſſe Landaus, die hübſchen Anlagen, das Entgegenkommen der Stadt und beſonders über die herrlichen Ausſtellungsräume. Sodann hob er hervor die Rührigkeit des Ortsverbandes Landau und dankte Schuhmacher⸗ meiſter Maier für ſeine aufs beſte getroffenen Vorarbeiten. Die Ausſtellung wird Samstag den 27. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, durch den Protektor Bürgermeiſter Mahla eröffnet werden. 42 Ausſteller haben ſich bereits mik einer Fläche von 210 Omtr. ge⸗ meldet. Für die elektriſchen Anlagen wird ein Platz von 80 Qmtr. nötig. Der Magiſtrat ſoll um unentgeltliche Erſtellung dieſer An⸗ lagen gebeten werden. Man hofft, daß das ſicher genehmigt wird, wie ja die Verwaltung bis jetzt alle Wünſche erfüllt hat. Bei dem Feſtbankett im Kaſino ſollen u. a. lebende Bilder aus dem Schuh⸗ macher⸗Handwerke aufgeführt werden. Deidesheim, 6. Aug. Bekanntlich ließ Bürgermeiſter Dr. Baſſermann⸗Jordan in dieſem Frühjahre in der Nähe unſerer Stadt ausländiſche Vögel— Kakadus— ausſetzen und war man anfangs der Meinung, es könnten dieſe Vögel bei uns nicht auf⸗ kommen. Nun aber zeigt es ſich, daß davon doch biele erhalten blieben, denn das Vorkommen ſolcher wird aus vielen Gemeinden keſtätigt. Es wird gebeten, im Winter ſich dieſer Vögel etwas anzunehmen. Nicht ſelten werden ſie wohl an die Fenſter der Wohnungen der Menſchen kommen und um Schutz, Pflege und Nahrung bitten. Bergzabern, 7. Aug. Geſtern mittag ging über die hieſige Gegend ein ſchweres Unwetter nieder. Im Gebirge fiel ein Wol⸗ kenbruch, deſſen Fluten in Bergzabern Hochwaſſer ver⸗ urſachten. Der unter Stadtteil hate ſehr darunter zu leiden. Gärten und Felder wurden verflößt. Das Waſſer ſtand ſtellenwetſe] A —9% Meter hoch und drang in die Häuſer ein. Das Unwetter war von heftigen Blitzſchlägen begleitet, die zum Teil als kalte Schläge weniger Schaden anrichteten. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Entwicklungsgeſchichte der Stile in der bildenden Kunſt. Der herrſchende Begriff von der Stillehre der bildenden Künſte ſtammt noch aus jener Zeit künſtleriſcher Unkultur her, in der man kunſt⸗ geſchichtlich gebildet zu ſein glaubte, wenn man auf Grund äußer⸗ lich eingeprägter ornamentaler Merkmale auf den erſten Blick die Zugehörigkeit eines Bauwerkes zu einer der allbekannten Stil⸗ epochen beſtimmen konnte. Dieſer trivialen Auffaſſung gegenüber ſtellt ſich eine vorliegende Darſtellung von Dr. Ernſt Cohn⸗ Wiener, Dozent an der freien Hochſchule Berlin, durchaus auf den Standpunkt der modernen Erkenntnis, die in jeder Kunſt, Architektur und Malerei, Plaſtik und Kunſtgewerbe, Dichtung und Muſik, ein Ergebnis der Geſamtkultur ihrer Zeit ſieht, in deren Leben ſie wurzelt. Daraus ergibt ſich auch. daß die Geſchichte der bildenden Künſte kein Recht hat, wie es meiſt geſchieht, die Stile aus der Architektur abzuleiten, und alle andere Kunſt in dieſes Syſtem einzuordnen. Es iſt nicht einmal möglich, die hiſtoriſchen Bewegungen in der Architekturgeſchichte ganz zu verſtehen, ohne die gleichzeitigen Bewegungen in Plaſtik, Malerei und Kunſt⸗ gewerbe, die aus demſelben Kulturkreis erzeugt ſind. Nur in der Summe des Geſchaffenen laſſen ſich die feinſten entwicklungs⸗ geſchichtlichen Momente auffinden. Zudem bleibt in der Geſchichte der Kunſt kein Stil konſtant, vielmehr bildet ſich jeder langſam, aber mit Notwendigkeit fort, um ganz allmählich ſeine Kraft zu verlieren und einer neuen Schönheit, einem neuen Stil Platz zu machen, und dieſe Entwicklung iſt die eigentliche Geſchichte der Kunſt. Es iſt hier zum erſtenmal der Verſuch unternommen, die Geſchichte der Stilentwicklung von der altägyptiſchen Kunſt bis zum modernen Impreſſionismus in dieſem Sinne in allgemein⸗ derſtändlicher Form darzuſtellen. Sie bildet zwei Bändchen der bekannten Teubnerſchen Sammlung„Aus Natur und Geiſteswelt“, die durch Beigabe zahlreicher Illuſtrationen erläutert werden. Da ſie eine vorzügliche Einführung in ein wirkliches hiſtoriſch⸗ pſychologiſches Verſtändnis nicht nur der Kunſtepochen der Ver⸗ gangenheit, ſondern auch des gegenwärtigen, auf den erſten Blick ſo vielſpältigen und verirrenden Stadiums der Kunſtentwicklung bieten, ſo dürfen die beiden Bändchen wohl in weiteſten Kreiſen aller Kunſtfreunde des lebhafteſten Intereſſes ficher ſein. Rundſchan. Radrennen. Rabrennen in Fraukfurt. Am Sountag wurden bei ſtarkem Beſuch in der Arena Radrennen abgehalten. Beſonders intereſſierte der Große Preis von Fraukfurt, ein 100⸗Kilometer⸗Rennen mit Huybrecht Leéon Van⸗ derſtuyft, Stellbrink, der frühere Straßenfahrer Ludwig und dem neuen franzöſiſchen„Stern“ Lavallade als Teilnehmer. Lavallade ent⸗ täuſchte ſehr; er kam keinen Augenblick in Frage und war immer letzter. Ludwig fuhr ſehr achtſam. Der eigentliche Sieger war Stell⸗ brink, der bis zur 88. Runde an der Spitze lag, infolge Reifen⸗ defekts zehn Runden verlor und dadurch wahrſcheinlich um den Sieg kam, der an Huybrechts ſiel. Recht monoton verlief das Amateur⸗ Mannſchaftsrennen über eine Stunde, deſſen Wiederholung ſich nicht empfiehlt. Einen Weltrekord erzielte Bettinger⸗Ludwigs⸗ bafen, der 500 Meter leine Runde) bet ſtehendem Start hinter Motorführung in 3075 Sek. zurücklegte. Bisher war der Weltrekord 2526 Sek. Als Starter war der früßere Meiſterfahrer Auguſt Lehr iis. Die Ergebniſſe waren: Hauptfahren für Amateure. 1500 Meter. 1. F. Knappke⸗ Frankfurt 2⸗38:04, 2. C. Rode⸗Mainz, 3. G. Leißler⸗Frankfurt. Drei Vorläufe. Im dritten Vorlauf karambolierten Braun, der ſtürzte, und Möfer, der Raddefekt erlitt und dadurch des ſicheren Sieges ver⸗ luſtig ging.— Großer Preis von Frankfurt. 100 Km. 2000, 1200, 700, 400. 1. F. Huybrecht 115:1916(Weltrekord Teile 114.5185), 2. Léon Vanderſtuyft, 3420 Meter zurück, 3. Hans Ludwig 3600 Meter zurück, 4. A. Stellbrink 4200, 5. Lavallade weit zurück. Stellbrink führte 83 Runden, erlitt daun Reifendefekt und verlor zwei Runden. Als er den Verluſt faſt wieder aufgeholt hatte, erlitt er wieder Reifendefekt und verlor zehn Runden. In einer Stunde wurden 80 020 Km. zurückgelegt(Weltrekord Guignard 84 310 Km.). In der 73. Runde ſtürzte der Schrittmacher von Lavallade, ohne ſich zu verletzen. — Vereinsmannſchaftsfahren für Amateure.(1 Stunde.) 1. Dreſcher⸗ Rode(Moguntia⸗Mainz), 2. Köllner⸗Röver(Bicyeleklub⸗Frankfurt), 3. Knappke⸗Möſer(Germania⸗Frankfurt), 4. Eisfeld⸗Leisler,(Velo⸗ cipedklub⸗Frankfurt). Zwei Fahrer, die ſich, laut„Frkf. Ztg.“, gegen⸗ ſeitig ablöſten, bildeten eine Mannſchaft. 16 ſtarteten.— Troſtfahren für Amateure. 1000 Meter. 1. E. Schweinsberg, 2. G. Michel, 3. L. Braun, alle vom Bicyeleklub⸗Franukfurt. Diſtanzfahrt Friedrichshafen⸗Heilbronn. Zu der Diſtanzfahrt Friedrichshafen⸗Heilbronn (250 ſem), die mit dem Kongreß der Allgemeinen Radfahrer⸗ union in Heilbronn verbunden iſt, waren 54 Meldungen ergangen und zu der gleichzeitig ſtattfindenden Eiltourenfahrt auf der gleichen Strecke 21 Meldungen. Die Fahrten hatten folgendes Ergebnis: Diſtanzfahrt: 1. Wittig⸗Großlichterfelde, Zeit 9 Std. 21 Minunten 10 Sekunden; 2. Straßer⸗München, 9,35,8; 3. Franke⸗Leipzig, 9,42,5; 4. Meck⸗Düſſeldorf, 9,44,45 5. Ritter⸗Reichenbach i. Sachſ., 9,55,5: 6. Schlangen⸗Düſſeldorf, 9,55,7; 7. Schreiner⸗München, 10,2,25; 8. Schön weiß⸗Stein bei Nürnberg, 10,4,25; 9. Hil ler⸗ Altenſtadt bei Geislingen, 10,12,51(dieſer erhielt als erſter Württem⸗ berger die Meiſterſchaft von Württemberg) 10. Zietelmann⸗Lud⸗ wigshafen(Rhein), 10,30,25; 11. Schmidt⸗Stein bei Nürnberg, 10,41,10, 12. Blattuer⸗Stuttgart⸗Wangen, 10,43,30; 13. Bittler⸗ Heidelberg, 10,46,25; 14. Kleuk⸗Stuttgart, 10,50,10; 15. Knoll⸗ Heilbronn, 10,56,265 16. Wör ner⸗Stuttgart, 11,4½%; 17. Flitſch⸗ Holzheim bei Göppingen, 11,21,28; 18. Röbnuer⸗Nürnberg, 11,25,10, 19. Spieth⸗Obereßlingen, 11,54,15; 20. Schemi d⸗Aalen, 12,0,14; 21. Geiger⸗Göppingen, 12,10,4; 22. Burkhardt⸗Heilbronn, 12,28,7; 23. Mangold⸗Obereßlingen, 12,29,16; 24. Kicherer⸗Stuttgart⸗Ger⸗ lingen, 12,31,0; 25. Hagenmüller⸗Waſſelheim(Elſaß), 13,30,20.— Touren⸗Eilfahrt: 1. Braun⸗Nürnberg, 10,38,42; 2. Bren⸗ ner⸗Kiel, 10,48,55 3. Sachs⸗Reichenbach(Sachſen), 10,54,9; 4. Widenmeier⸗Göppingen⸗Eislingen, 11,20,0; 5. Su de n⸗Berlin, 11,35,30) 6. Wolf⸗Pfullingen, 12,20,2; 7 Rahmer⸗Heilbronn, 12,29,10, 8. Siegle⸗Stuttgart, 12,29,14; 9. Schlachter⸗Lindenberg in Schwerin, 13,11,10; 10. Pfiſterer⸗Heidelberg, 13,27,28; 11. Hein⸗ rich⸗Edersheim, 13,27,30; 12. Gabriel⸗Heilbronn, 13,40,0; 13. Enfel⸗Höchſt am Main, 13,52,7; 14. Flam m⸗Obereßlingen, 14,30,0; 15. Wal z⸗Nagold, 16,50,0.— Am Samstag nachmittag fand auf dem Rathaus in feſtlichem Akt die Uebergabe des Bundesbanners ſtatt. Abends war Feſtkommers, wobei der Vorſtand des Heilbrouner Konſulats Joſeph Maier, den Toaſt auf den König ausbrachte, während der Präſident der Union, Kriegsgerichtsrat Becker von Straß⸗ burg i. E. auf die Feſtſtadt toaſtete, in deren Namen O. B. M. Dr. Göbel die Gäſte willkommen hieß. Heute vormittag begannen die ge⸗ ſchäftlichen Verhandlungen. Ruderſport. Der Ungariſche Unterrichtsminiſter hat dem Budapeſter Ruder⸗ verein eine Subvention von 6000 Kronen zur Verfügung geſtellt, damit er im Achter an der Europameiſterſchafts⸗Regatta, welche am 15. Auguſt in Brüſſel ſtattfindet, teilnehmen kann. Anszug aus dem Skandesamts⸗Regiſter für den Stadlteil Käferthal⸗Waldhof. Juli. Verkündete: 20. Zweygarth Guſtav Karl, Mont. u. Anng Maria Pfanz⸗Sponagel. 26. Saalmüller Engelbert, Tagl. u. Regina Bleickhardt geb. Hoffmann Auguſt 4. Deppiſch Joh. Seb. Heizer und Anna Maria Büchele. 4. Mackemull Ludw.,.⸗A. und Lina Mühling. Juli Getraute: 21. Ludwig Gerarb, Glasſchneider, Waldhof und Luiſe Ströhlein, Mannheim. 23. Alwin Paul Zander, Schmied, Mannheim und Anna Theilmann, Waldhof. 28, Johann Michael Zwanziger, Taglöhner und Maria Thexeſia Geiſt eb. Keßler, Waldhof. 23. 25 5N Joh. Schmidt, Modellſchreiner und Marg. Feuerſtein, a of. 1 28. Joſef Viktor Sommer, Elektro⸗Ingenieur, Völklingen und Friba Müller, Käfertal. uguſt 6. Guſtav Adolf Boxheimer, Tagl. und Magdal, Brida geb. Schmeck. 6. Johann Hader, Eiſendreher und Barbara Hofner. 6. Peter Kempf, Schreiber und Eliſabetha Kempf. Juli. Geborene: 19. d. Georg Rößling e. T. Margaretha. abrikarb. Wilhelm Lenz e. T. Eva. 24. d. Heizer Phil. Beckenbach e. S. Karl Wilhelm. 26. d. Hilfsarbeiter Friedr. Wilh. Rihm e. T. Anna. 21. d. Wickler Johann Eiſinger e. T. Barbara. 3 24. d. Gipſermeiſter Joh Georg Ihle e. T. Anna Maria. 28. d. Maurer Andreas Hafner e. T. Kätchen. 25. d. Maurer Georg Freund I e. S. Herm. Richard. 28. d. Schloſſer Wilh. Unangſt e. T. Luiſe Emma Elſa. 26. d. 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