i e,„e * Hedwig von Bismarck überliefert Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg⸗ In ſerate: Die Colonel⸗Zeile... 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. zadiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 Nr. 366. Mittwoch, 10. Auguſt 1910. Die Landlords des Vereinigten König⸗ reichs von Großbritannien und Irland. + London, 8. Aug. Im Weſtminſter⸗Palaſt herrſcht Schweigen. Die Send⸗ boten des Volks, die bei Eröffnung der Parbamentstagung ĩm Februar ſich mit Ungeſtüm und Erbitterung in den Parteikampf ſtürzten, wurden im Mai durch die Trauer um den plötzlichen Hingang König Eduards in eine geläuterte und verſöhnliche Stimmung verſetzt und ſind am 3. Auguſt nach Erledigung der wenigſt ſtrittigen Geſetzesmaßnahmen in Frieden auseinandergegangen. Aber aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben. In der Herbſttagung muß der Streit um das Vetorecht der Lords zum Austrag kommen und der Kampf um den Staatshaushalt für 1910/11 wird von neuem ent⸗ brennen. Da das Budgetk für 1910/⁰11 ſich in ſeinen Grundzügen wenig oder gar nicht von dem ſo heftig umſtrittenen und ſchließlich von den Lords genehmigten Finanzgeſetz für 1909/10 unterſcheidet, ſo hatten die Liberalen angenommen, daß die Konſervativen die Anſchläge des Finanzminiſters Lloyd George nicht abermals bekämpfen würden. Dieſer Glaube ſcheint ſich indes nicht bewahrheiten zu ſollen. Unter den von der Oppoſition von neuem anzugreifenden Poſitionen befinden ſich im beſondern die auf die Bodenbeſteuerung be⸗ züglichen Klauſeln. Es wird geltend gemacht, daß die Boden⸗ beſteuerung ſich als eine läſtige, in ihrer Durchführung koſt⸗ ſpielige und doch in ihren Ergebniſſen als eine wenig ein⸗ trägliche Maßnahme erwieſen hat. Der Schatzkanzler Lloyd George hat indes kein Geheimnis daraus gemacht, daß die rgibt ſich alſo, de tauſend— ſich im Beſitz von fünf Siebenteln des Bodens Klaufeln betreffs der Beſteuerung der Bodenwerte überhaupt gar nicht deswegen in die Finanzbill aufgenommen wurden, um die Staatseinkünfte beträchtlich zu vermehren. In der Tat verfolgt er mit ihnen keinen finanziellen, ſondern einen politiſchen Zweck. Welcher Art der Zweck iſt, darüber läßt die radikale Wochenſchrift„The Natjon“, die die Anſchau⸗ ungen des Schatzkanzlers vertritt, keinen Zweifel beſtehen. Sie legte vor einiger Zeit ſehr eingehend dar, daß das Lloyd Georgeſche Budget zwar nicht, wie von den Tories behauptet werde,„eine Revolution“ bedeutet, aber doch„den Beginn einer Revolution möglich macht, für deren Durchführung zwei Generationen nötig ſein werden,— d. h. die Revolution, die den Briten den Gebrauch und Genuß Britanniens ſichern ſoll.“ Die letztere Redewendung, die dem Außenſtehenden unklar ſein mag, bedeutet, daß der Grund und Boden des Vereinigten Königreichs nicht mehr der Beſitz der oberen Zehntauſend, ſondern das Eigentum des Staates werden ſoll. Den in die Finanzbill aufgenom⸗ menen Klauſeln betreffs Beſteuerung der Bodenwerte liegt alſo der politiſche Zweck zugrunde, den Anfang mit einer „Revolution“ zu machen, die die Verſtaatlichung oder Nationaliſierung des geſamten Grund und Bodens des Vereinigten Königreichs von Großbritannfen und Irland herbeiführen ſoll. Zum klaren Verſtändnis der Lage der Dinge muß man ſich vergegenwärtigen, welche abnormen Bodenbeſitzverhält⸗ niſſe in großbritannien und Irland herrſchen. Die Tories geben gewöhnlich an, daß der Grund und Boden des Ver⸗ einigten Königreichs ſich annähernd auf eine Million Grund⸗ beſitzer verteilt. Dieſe Behauptung hat allerdings den Schein der Wahrheit für ſich, aber nur den Schein. Es iſt richtig, daß es im Vereinigten Königreich annähernd eine Million Gründbeſitzer gibt. Aber es iſt ebenſo richtig, daß ſich der Grund und Boden Englands, Schottlands und Irlands über⸗ wiegend in den Händen weniger Großgrundbeſitzer befindet. Es ſind die wenigen, die die vielen Quadratmeilen Landes beſitzen, und die vielen, die nur wenige Quadratruten ihr eigen nennen. In gewiſſem Sinne iſt jeder Stadtbürger, der über einen Viertelmorgen Grund und Boden verfügt, geradeſo ein Grundbeſitzer, wie der Herzog, dem 100 000 Morgen gehören. Nur dadurch, daß ſie den Bürger John Smith mit dem Herzog von Bedford in der gleichen Rubrik aufführen, gelangen die Tories zu dem Ergebnis, daß ſich der Boden des Vereinigten Königreichs unter eine Million Grundbeſitzer verteilt. Die Tories haben ſich bisher den Verſuchen genauer Feſt⸗ ſtellungen über den Grundbeſitz wenig entgegenkommend ge⸗ zeigt. Den Landreformern iſt es indes gelungen, ziemlich zuberläſſige Tabellen herzuſtellen. Das Vereinigte König⸗ reich umfaßt ungefähr 78 000 000 Morgen Land und Waſſer. Davon befinden ſich 52 000 000 Morgen in den Händen vom Leuten, die jeder mehr als 1000 Morgen beſitzen, und zwar in England und Wales 5408 mit 18 695 528 Morgen Schottland 1758 mit 17 584 828 Morgen Ir land 3745 mit 15 802 739 Morgen zuſammen 10 911 mit 52 088 095 Morgen Es ergibt ſich alſo, daß 10 000 Leute— die oberen Zehn⸗ des Vereinigten Königreichs befinden und daß von den 972 000„Grundbeſitzern“, die von allzu beweiseifrigen Tories aufgeführt werden, 703 000 weniger als einen Morgen Land ihr eigen nennen. Die Behauptung, daß der Grund und Boden Großbritanniens und Irlands ſich weſent⸗ lich in den Händen von kleinen Grundbeſitzern befindet, er⸗ weiſt ſich ſomit zahlenmäßig als unrichtig. Die Landreformer haben außerdem auch die Tatſache feſtgeſtellt, daß 20 000 000 Morgen Land ſich im Beſitz von 525 Pairs befinden. Der Durchſchnitt für jeden Pair würde alſo ungefähr 38 000 Morgen betragen. Aber merkwürdiger⸗ weiſe iſt die Höhe des Beſitzes bei den Pairs ſehr verſchieden. Sie ſcheint ſich ganz nach der Rangordnung der Ariſtokratie reguliert zu haben, und zwar kommen auf einen Herzog etwa 142 000, auf einen Marquis 47 500, auf einen Earl 30 000, auf einen Viscount 15 000 und auf einen Baron 14000 Morgen Land. Natürlich variieren die Bodenwerte ſehr be⸗ deutend. In den Großſtädten, und namentlich in London, ſind ſie durch den Aufſchwung von Handel und Induſtrie in den letzten Jahrzehnten ganz ungeheuer geſtiegen, ſodaß die ſieben Pairs, die die Hauptbeſitzer des Grund und Bodens ſind, auf dem die Reichshauptſtadt ſteht, jetzt ein jähr⸗ liches Einkommen aus ihrem Londoner Grundbeſitz ziehen, wie folgt: Der Herzog von Weſtminſter 3000 000 Pfd. Strlg., Lord Howard de Waldon 2 900 000, der Herzog 13 (Abendblatt.) Northampton 1600 000, der Herzog von Norfolk 1 500 000 und Earl Cadogan 1 500 000 Pfd. Strlg. Der beſtändige Hinweis auf dieſe gewaltigen Ziffern den die Radikalen ſich haben angelegen ſein laſſen, hat breiten Volksmaſſen im Vereinigten Königreich zu verſtärkter Unterſtützung der im Budget vorgeſehenen Wertzuwachs⸗ ſteuer geneigt gemacht, und es iſt daher nicht anzunehme daß die erneute Bekämpfung derſelben die Wirkung habe kann, zur Abwehr der„Revolution“ beizutragen. Viel prak tiſcher iſt dagegen die Abſicht der Konſervativen, der Nationaliſierung des Grund und Bode gerichteten Politik der Radikalen mit der Politik des Kleir grundbeſitzes, d. h. mit der allmählichen, durch Staat zu regulierenden Schaffung eines kräftigen Bauer ſtandes zu begegnen. politische Uebersſcht. * Mannheim, 10. Auguſt 1910. Deutſche Wirtſchaftspolitik 3275 und deutſcher Gewerbeſtan In einer der vielen Polemiken, die die„Kreuzzeitung gen den ihr unbequemen Hanſabund geführt hat, hat ſie auch ein mal ſophiſtiſch nachzuweiſen verſucht, daß der Hanſabund ſeine Grundſätzen entſprechend auch konſervative Kandidaten unterſtützen müſſe, die gleichzeitig vom Bund der Lan dwir te unterſtüzt würden. Darauf antwortet der Hanſabund in ſeinen Mitteilungen jetzt: Wenn in letzter Zeit von allerlei neuen i nationen und Konſtellationen die Rede war, die auf wirk politiſchem Gebiet nicht ohne Einwirkung ſein würden, der Hanſabund an dieſen allein inſoweit Intereſſe, a Abkehr bedeuten würden von der vom Bund der Landm triebenen gewerbefeindlichen Wirtſchaftspolitik, für die Mitglied des Hanſabundes nach wie vor zu haben iſt. Hanſabund hat ſtets betont, daß er den Intereſſen der deutf Landwirtſchaft im Rahmen der Geſamtwirtſchaft ehrlich ger zu werden gewillt iſt. Er hat ſtets in Uebereinſtimm; der Wiſſenſchaft betont, daß heute Schutzzoll und Fr nicht mehr in dem Maße parteipolitiſche Doktrinen f ſind nach den praktiſchen Bedürfniſſen anzuwendende einer vernünftigen Handelspolitik geworden. Wenn aber Bund der Landwirte nicht Garantien für eine Aenderung ſei; gewerbefeindlichen Wirtſchaftspolitik gibt, wenn er weiter du oder indirekt ermutigt, daß Mitglieder des Gewerbeſtan! welche ihm nicht Folge leiſten, boykottiert werden, iſt es ein Mitglied des Hanſabundes eine Unmöglichkeit, Kar zu unterſtützen, die eine dem Bund der Landwirte identif Wirtſchaftspolitik treiben. Alle Klagen der gewerblichen Krei wegen Nichtachtung ihrer Wünſche und Hintanſezung i! Intereſſen, über den Verluſt auch ideeller Werte ſind ver lich, ſo lange nicht der deutſche Gewerbeſtand im Bew ſeiner ſtaatserhaltenden Arbeit und des Stolzes ſeiner den Kraft mit Energie und Tatkraft dem nationalen des Hanſabundes:„Gerechte Wirtſchaftspolitik“ zum verhilft. Seuileton. Neue Pismarck⸗Bücher. VI.(Schluß.) Bismarck als Erzieher und Bismarck in den Erinnerungen von Zeitgenoſſen. Die Memoirenliteratur iſt neuerlich um zwei Bücher bereichert worden, die intereſſante und wertvolle Bei⸗ träge zu Bismarcks Biographie liefern. Das eine Buch ſind die Lebenserinnerungen der Couſine unſeres Reichsgründers, Hedwig von Bismarck.“) vü n Erinn rungen einer bedeutenden Frau bringen einige hüb ſche und charakteriſtiſche Anekdoten aus der Jugend Bismarcks, der der Spielgefährte ſeiner Couſine war. Ein Muſterknabe war Otto gerade nicht. Hedwig von Bismarck erzählt: „Meine Mutter wurde in Anerkennung unſerer Leiſtungen zu dem Ausſpruch veranlaßt: Was Du nicht allein an Torheiten weißt, das lernſt Du von Otto!“ Wer hätte wohl damals in dem wilden Jungen den Lenker der Weltgeſchichte ſpäterer Jahre geahntk! Wie oft haben wir beide in dem großen Saal unſeres Hauſes bei Familienzuſammenkünften am Katzentiſch geſeſſen!ln“/„b de den Ilu charakteriſtiſchſten und merkwürdigſten ſind die od e en ahnungsvollen Aeuße⸗ Erinnerungen aus dem Sebe einer g5jährigen von Hedwig Ha Mühlmanns Verlag. 85 gangen, und ich habe Dieſe liebenswürdigen Erinne⸗ Geſchichte Bismarcks buchhandlung. rungen eines Vorgeſetzten des Referendars Otto von Bis⸗ marck. Sie erzählt darüber: „Später ſind unſere Lebenswege lange auseinander ge⸗ ihn erſt als Bundestagsgeſandten wieder geſehen. Da hatte er inzwiſchen wahr gemacht, was einſt Geheimrat Wilke, ſein Vorgeſetzter aus der Potsdamer Referendarzeit, zu meiner Mutter ſagte, nämlich: Wenn es dem Herrn von Bismarck gelingt, ſeine perſönliche Faulheit zu überwinden, daunn iſt er zu allen hohen Staatsſtellen fähig!“ Nun, dieſe perſönliche Faulheit hat er überwunden. Wenig⸗ ſtens iſt er zu allen hohen Staatsämtern gelangt, ſogar zu noch höheren, als ſich der gute Herr Geheimrat denken konnte. Auch Marcks erzählt ja im erſten Bande ſeiner Bismarck⸗ Biographie charakteriſtiſche Beiſpiele, wie die Umwelt ſchon den Genius ahnte, ſo wenig er noch durch die⸗Hülle hindurch⸗ ſchien. 5 Einen äußerſt wertvollen und inhaltreichen Beitrag zur und der Reichsgründung bildet der dritte Band der Memoiren des jächſiſchen Staatsminiſters Freiherrn von Frieſen.“) Dieſer dritte Band umfaßt die Zeit von 1867—1876, die Begründung des Norddeutſchen Bundes, den Krieg mit Frankreich, die Begründung un den Ausbau des Deutſchen Reiches. Wertvoll iſt dieſes Buch vor allem als eine ergiebige Quelle zur Geſchichte der Reichs⸗ gründung. Ueber dieſe iſt bekanntlich durch Ruvilles Buch: „Bayern und die Wiederaufrichtung des Reiches“ eine leb⸗ hafte Kontroverſe entſtanden. Behauptet. Rupille, daß das Reich nicht durch friedliche Verhandlungen, durch kluge Nach⸗ * Erinnerungen aus meinem Leben von Richard Freiherr von Frieſen. Dritter Band. Dresden 1910. Wilhelm Baenſch, Verlaas⸗ Bayern durch Druck und Drohungen gezwungen l nd noch ein hartes Wort Bismarcks gegen Sachſen. aufgebracht durch die Interzeffionen Oeſterreichs Hebel anſetzen will, um die innere Konſolidierung D Kriege aber las Bismarck es anders, er ſtellte giebigkeit Bismarcks entſtanden ſei, ſondern daß Reiche beizutreten, ſo hat neuerdings Profeſſor Kü getan, daß Bismarck in kluger Nachgiebigkeit Zwan Gewalt nicht anwenden konnte und durfte, er h nur das Gegenteil des erſtrebten Zieles erreicht; ſtände drängten zum Abſchluß und Bismarck brauchte unmerklich zu ſchieben. Der dritte Band der Erin Frieſens bringt reiches und zuverläſſiges Mate Stützung der Küntzelſchen Theſe, es iſt um ſo wertvo! Frieſen an dem Reichsgründungsprozeß an hervorra⸗ Platze mitgearbeitet hat, zudem iſt der ſächſiſche Staats! ein ebenſo genauer wie objektiver Beobachter; wie ſein König redlich und loyal bemüht waren der bau zu beſchleunigen und zu feſtigen in bemerkens Gegenſatz zu der Zerfahrenheit der bayeriſchen Politik, Frieſen in ſeinen Erinnerungen redlich und loyal beſ Bismarck und der preußiſchen Politik Gerechtigkeit fahren zu laſſen, ohne doch ihr unkritiſchor Lobredner⸗ gegenüber dem Reichsgründungsprozeß einen hiſtoriſchen Standpunkt zu gewinnen. Im zweiten Bande ſoiner Erinnerungen berichtet Fr 5 reichs für Sachſen und kat in augenblicklichem Unmut folg Aeußerung:„Sachſen iſt der Punkt, wo das Ausland lands zu hindern und uns im Falle eines Krieges heiten zu ſchaffen. Eben darum muß Sachſen ga lich gemacht werden.“ Nach Tiſch oder vielmehr Bedingungen und Sachſen wurde ein kreue 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 10. Auguſt. Zur Reichstagserſatzwahl in Zſchopau⸗ Marienberg ſchreibt die„Sächſiſche Natl. Korr.“:„Der Ausfall der Wahl in Kannſtatt⸗Ludwigsburg hat einige ſächſiſche Blätter veran⸗ laßt, von neuem die Zweckmäßigkeit des liberalen Bündniſſes im Wahlkreiſe Zſchopau⸗Marienburg zu bezweifeln. Die hürgerlichen Parteien, ſo meinen ſie, hätten ſich insgeſamt auf eine Kandidatur verſtändigen müſſen. Wir ſtellen nochmals feſt: daß die Partei der Reformer mit ihrem Kandidaten z u⸗ er ſt hervorgetreten iſt, mit Herrn Gutsbeſitzer Fritzſche, und bei dieſer Kandidatur beharrte, obwohl ſie beizeiten erfuhr, wie wenig dieſer Herr den liberalen Parteien genehm ſei. Er ſelbſt hat mittlerweiſe das Seine geian, um zu beweiſen, wie wenig er ſich zum Einigungskandidaten eigne. Das Bündnis der liberalen Parteien rechtfertigt ſich aus den gegenwärtigen politiſchen Ver⸗ hältniſſen. Wenn immer ſo getan wird, als hätte in einer Eini⸗ gungskandidatur alles Heil gelegen, ſo ſcheint man die letzte Er⸗ ſatzwahl in Stollberg⸗Schneeberg bereits vergeſſen zu haben. Die liberalen Parteien kämpfen in Zſchopau⸗Marienberg mit dem Aufwand aller Kräfte für die Kandidatur Brodauf und werden den Kampf unbeirrt zu Ende führen. Wenn ſich einige Lau⸗ ſizer Vereine der Fortſchrittlichen Volkspartei herausgenommen haben, ein Wort dreinzureden und das Wahlbündnis mit den Nationalliberalen grundſätzlich zu verwerfen, ſo iſt das eine Quertreiberei, die ſich ſelbſt ver⸗ urteilt. Was das Auftreten eines Lehrers aus Lengefeld, des Herrn Richter, angeht, der ſich nationalliberal nennt und ſich für die Kandidatur der Reformer verwendet, ſo handelt er un⸗ ſeres Wiſſens aufeigene Fauſt und kann ſich weder auf die nationalliberale Partei, noch auf den Auftrag einer Organiſation berufen. Demgemäß iſt die Beachtung, die der Herr in einigen Blättern gefunden hat, auf das gebührende Maß einzuſchränken.“ Der Vorſtoß der„Konſervativen Monatsſchrift“ in Sachen erneuter Inangriffnahme der Wahlrechtsmaterie und zugunſten der Einführung des geheimen und direkten Wahl⸗ ſyſtems in Preußen wird in der ganzen Preſſe beſprochen,— nur die„Kreuzztg.“ ſchweigt. Die„Deutſche Tagesztg.“ dagegen erfüllt prompt unſere Vorausſage, indem ſie die„Konſ. Mo⸗ natsſchrift“ ſchleunigſt von den konſervativen Rockſchößen ab⸗ ſchüttelt:„Die Zeitſchrift iſt weder ein Organ der Partei noch irgendeiner konſervativen Fraktion“. So geht es den Konſer⸗ batiben außerhalb des Heydebrandſchen Lagers, deren es angeblich nur„verzweifelt wenige“ gibt, immer. Man ſtempelt ſie flugs zu Nichtkonſervativen und kann dann ore rotundo ver⸗ künden, daß al le erſten Konſervativen zu den Fahnen des un⸗ gekrönten Königs ſchwören. Allerdings erfolgt dieſe Abſchüttelung weniger wegen der Forderung des geheimen und direkten Wahl⸗ rechts, die nach der„Deutſchen Tageszig“ lediglich als„Zweck⸗ mäßigkeitsfrage“ anzuſehen iſt. Vielmehr iſt es offenbar der Appell der„Konſ. Monatsſchrift“ an die Autorittät der Krone, welcher das Blatt veranlaßt, von der Zeitſchrift abzu⸗ rücken. Dieſe hat nämlich mit Recht verlangt, die Krone müſſe ihre ganze Autorität dafür einſetzen, ihr Wahlrechtsverſprechen einzulöſen. Den Freunden des Abg. von Heydebrand kann aber nichts Schmerzlicheres paſſieren, als an die Autorität der Krone erinnert zu werden, welche ſie in der Wahlrechtskampagne nicht gerade reſpektierlich behandelken, obwohl ſie ſich doch mit Vorliebe als die ſelbſtloſeſten Hüter dieſer Autorität anpreiſen. Wir hätten es nach dieſen Vorgängen für klüger gehalten, wenn die konſer⸗ pbatide Parxteipreſſe das heikle Thema überhaupt nicht berührte. Wenn die„Deutſche Tagesztg.“ aber in ihrer Polemik gegen die „Konſ. Monatsſchrift“ zu behaupten wagt, die„Stützung der Autorität(des Staates, ja der Monarchie) und die Anknüpfung an das geſchichtlich Gewordene ſei ein unverrückbarer Grundſatz des Konſervatismus“, ſo iſt das doch ungewöhnlich— kühn. Der König von Preußen, der ſelbſt doch am beſten wiſſen wird, wie er ſeine Autorität wahrt, hat den anderen Faktor der Geſeß⸗ gebung auf eine modernere, freiheitlichere Grundlage ſtellen wpllen, weil er mit Recht annimmt, ſeinem Regiment auf dieſe Weiſe weit ſolidere Stützen zu geben. Der ungekrönte König aber hat der preußiſchen Regierung das Konzept aus der Hand geſchlagen, weil es ein„unverrückbarer Grundſatz“ der Konſer⸗ vativen iſt, die Autorität zu— ſtützen. Da entſteht denn doch die Frage, ob die Autorität der Krone in den Händen der Herren don Heydebrand und von Oldenburg oder bei den Konſerpativen außerhalb des Heydebrandſchen Bannkreiſes, wie z. B. bei der „Konſ. Monatsſchrift“, beſſer aufgehoben iſt. Wir meinen das leßtztere und geben deshalb dieſer Zeitſchrift Recht, wenn ſie die Krone auffordert, ihre ganze Autorität für die endliche Einlöſung ihrer Wahlrechtsverheißung daran zu ſetzen; ſelbſt um den Preis, daß dabef die Autorität des— Abg. von Heydebrand in die Brüche geht. Holland und die Schiffahzrtsabgaben. In einem Leitartikel, die wohl die Anſichten führender Kreiſe widerſpiegelt, führt der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ von neuem aus, daß die in Deutſchland vom Bundesrat genehmigte und im Herbſt beim Reichstage einzubringende Vorlage über die Schiffahrtsabgaben für Holland unannehmbar ſei. Eine Mitwirkung Hollands ſei nur auf zweierlei Art denkbar. Es könnte ſich dem neu zu errichtenden Rheinſtrombauverbande an⸗ ſchließen und als deſſen Mitglied die nämliche Stimmenzahl wie Preußen erhalten. Aber ein unabhängiger Staat könne einer Korporation nicht beitreten, die mit Stimmenmehrheit über ſeine Lebensintereſſen entſcheidet. Dabei könnten die Befugniſſe des Rheinſtrombauverbandes ſpäter erweitert werden und Holland könnte dadurch immer mehr in eine unerwünſchte politiſche Be⸗ rührung mit deutſchen Angelegenheiten kommen. Der zweite Fall wäre der, daß Holland dem Verbande nicht beitrete, aber das Minimum der Schiffahrtsabgaben bewilligte und ſich zu jedem Beſchluſſe des Strombauverbandes ſeine Zuſtimmung vorbehalte. Dann könnte aber jeder Beſchluß des Verbandes von Holland un⸗ wirkſam gemacht werden, und damit ſei eine beſtändige Urſache für Scherereien zwiſchen dem Haag und Berlin geſchaffen worden. Jedesmal, wenn Holland einen Beſchluß nicht billigte— und dies dürfte bei dem Intereſſenſtreit öfters der Fall ſein—, ſo würde auf Holland ein Druck ausgeübt werden und das Zuſtande⸗ kommen anderer, mit den Schiffahrtsabgaben nicht zuſammen⸗ hängender Angelegenheiten von der Zuſtimmung zu den beſagten Beſchlüſſen abhängig gemacht werden. Zwiſchen Holland und Deutſchland würde ſomit fortdauernd ein Stein des Anſtoßes liegen. Darum lehne Holland lieber jetzt den deutſchen Antrag ab. Wie man ſich Hollands Mitwirkung am Rheinſtrombauver⸗ bande auch denke, ſie ſei, abgeſehen von der Prinzipienfrage der Schiffahrtsabgaben, für Holland durchaus unannehmbar. Weltkongreß für freies Chriſtentum. (Eigener Bericht.) sh. Berlin, 9. Auguſt. Die heutige Vormittagsſitzung brachte den Schluß der Red⸗ nerliſte über das Hauptthema„Deutſche Theologie und deutſche Kirche“. Profeſſor Bouſſet(Göttingen) behan⸗ delte die Bedeutung der Perſon Jeſu für den Glauben der Gegenwart“. Die gegenwärtige hiſtoriſche Forſchung am Leben Jeſu belaſtet die ſyſtematiſche Theologie, ſoweit ſie geneigt iſt, in der Hiſtorie das Fundament unſerer Religion zu ſehen, mit ſtarken Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten. Nicht inſofern, als beſonnene Hiſtorie jemals zur Leugnung der Geſchichtlichkeit Jeſu von Nazareth führen könnte, aber doch, weil die Geſchichts⸗ forſchung in ihrem Fortſchritt die Erkennbarkeit des Leben Jeſu mehr und mehr einzuengen und zu beſchränken droht. Von dieſen Schwierigkeiten werden die verſchiedenartigen Verſuche, die chriſt⸗ liche Religion auf die in der Perſon Jeſu von Nazareth gegebene Offenbarung zu fundamentieren, in faſt gleicher Weiſe getroffen. Von hier aus ergibt ſich die Notwendigkeit der Rückkehr von allem einſeitigen Hiſtorismus zum Rationalismus Leſſings und Kants. Religiöſe Ideen bilden für die Erkenntnis den letzten ehernen Beſtand in aller Religton, aber ſie ſind zu abſtrakt, als daß der Glaube von ihnen leben könnte. Sie bedürfen der umhüllenden Symboliſierung. Der Glaube lebt vom Bild und Symbol: Jeſus iſt für ſeine Gemeinde nicht nur der Schöpfer der weſentlichen Symbole, ſondern auch in ſeinem Perſonenbild, wie es in den Evangelien als Dichtung und Wahrheit vorliegt, ſelbſt das wir⸗ kungskräftigſte Symbol des Glaubens. Pfarrer Dr. Erich Förſter(Frankfurt a..) erörterte die „Verfaſſung der evangeliſchen Kirche in Deutſch⸗ lan“. Der Redner zeigte, daß dieſe Verfaſſung das Ergebnis einer verwickelten und intereſſanten Ideengeſchichte iſt, und ſucht den Ausländern einen Einblick in dieſe Geſchichte zu geben. Direk⸗ tor Dr. Ferdinand Jakob Schmidt(Berlin) ſprach über die „Weltgeſchichtliche Miſſion des Proteſtantismus“. Der Proteſtan⸗ tismus befindet ſich ſeit geraumer Zeit in einer ſchweren Kriſis. Der innere Zuſammenhang zwiſchen ſeinen religiöſen Grund⸗ lagen und der univerſellen Ausbreitung ſeiner Kultur iſt ver⸗ loren gegangen. Die ganze abendländiſche Kultur, nicht bloß die religiöſe, ſondern alle unſere Lebensbetätigungen überhaupt, iſt chriſtliche Kultur. Das Chriſtentum iſt die abſolute Kultur, weil ſein höchſtes Ziel auf die Hervorbringung des wahren weſen⸗ haften Menſchen gerichtet iſt. Im Gegenſatz zu dem„natürlichen“ Menſchen iſt der wahre Typus unſerer Gattung der„geiſtige Menſch“(vergl. Paulus), der ſich im Glauben und Hoffen wie im Denken und Handeln unmittelbar aus dem univerſellen Geiſte Gottes begreift. Dieſer Grundtypus des geiſtigen Menſchen iſt an der Chriſtusgeſtalt Jeſus von Nazareth zuerſt lebendig zur An⸗ ſchauung gekommen, und damit hat die geſchichtliche Verwirk⸗ lichung dieſes neuen Menſchheitstypus begonnen. Geheimer Kirchenrat Profeſſor Dr. Troeltſch(Heidelberg) behandelte an letzter Stelle die„Möglichkeiteines freien Ehriſtentums“. Er ging in ſeinen Ausführungen von der Parole eines freien Chriſtentums aus. Unter freiem Chriſtentum verſteht er eine vom kirchlichen Dogma und von den kirchlichen Inſtitutionen freie Umbildung der ſchriſtlichen Idee im Zuſammen⸗ hange mit der allgemeinen Lebensbewegung der Gegenwart. Die Frage, ob freies Chriſtentum möglich ſei, zerlegt der Redner in vier Einzelfragen, zu deren Bejahung er kommt. Er ſchließt: Wir ſtehen an der Schwelle großer religiöſer und kirchlicher Um⸗ bildung und tun gut, uns innerlich darauf vorzubereiten. Im übrigen können wir gewiß ſein, daß die europäiſche Kultur ohne Grundlage in den religiöſen Kräften des Chriſtentums auf die Dauer ſchwerlich wird beſtehen können. Auch jede kommende Kultur wird in dem Maße, als ſie religiöſe Tiefe und Reife be⸗ ſitzt, dasjenige in ſich enthalten, was die innerſte Lebenskraft des Chriſtentums bildet: die Wiedergeburt und Heiligung der Per⸗ ſönlichkeit durch Gott. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 10. Auguſt 1910. 10. Auguſt. Errichtung einer Droſchken⸗Anſtalt. * Einberufung zu militäriſchen Uebungen. Angeſichts der in dieſem Jahre überaus hohen Zahl(etwa 350 000) von Einber u⸗ fungen zu militäriſchen Uebungen iſt es wohl nicht überflüſſig, immer wieder darauf zu verweiſen, daß den Einberu⸗ fenen, wenn ſie einen Hausſtand zu unterhalten haben, eine Un⸗ terſtützung zuſteht. Vorausſetzung iſt, daß der Einberufene nicht Staats⸗ oder Gemeindebeamter iſt, dem ſein Dienſtgehalt ohne Unterbrechung ausbezahlt wird. Für die Unterſtützung kom⸗ men in Betracht, Ehefrau und Kinder unter 15 Jahren; ebenſo andere Angehörige(Kinder über 15 Jahre, Geſchwiſter, Verwandte aufſteigender Linie), wenn der Einberufene für deren Unterhalt zu ſorgen hat. Die Entſchädigung beträgt für die Ghefrau 30 Prozent, für alle anderen Angehörigen je 10 Prozent des durch die Verwal⸗ tungsbehörde feſtgeſetzten ortsüblichen Tagelohnes. Jedoch wird für den einzelnen Haushalt nur je ein Betrag bis zu 60 Prozent ausbezahlt. Die Unterſtützung wird nur auf Verlangen ausbezahlt, und erliſcht der Anſpruch, wenn er nicht innerhalb vier Wochen nach Beendigung der Uebung geltend gemacht wird. Der Antrag auf Unterſtützung kann ſchon vor dem Einrücken, jedenfalls aber nach der Entlaſfung von dem Einberufenen oder einem Familien⸗ angehörigen unter Vorzeigung der Beorderung bezw. des Militär⸗ paſſes mit dem Eintrag der Uebung bei der Gemeindebehörde des⸗ jenigen Ortes eingereicht werden, an dem die Familie hren ſtändigen Wohnſitz hat. Familienſtellung zum Einberufenen und Lebensalter der Angehörigen ſind anzugeben.— Selbſtverſtändlich gilt dieſe durch Reichsgeſetz feſtgeſetzte Entſchädigung nicht als Armenunterſtützung. * Der älteſte Kanonier des badiſchen Landes iſt, wie wenig bekannt ſein dürfte, der im 92. Lebensjahre ſtehende letzte Bür⸗ germeiſter von Niederemmendingen leine früher ſelbſtändige, am 1. Januar 1883 mit der alten Markgrafenreſidenz Emmendingen veveinigte Gemeinde), Herr Karl Friedrich Becherer. Der am 27. Juni 1819 geborene alte Herr erfreut ſich noch völliger geiſtiger und verhältnismäßig guter körperlicher Rüſtigkeit. Er lernte bei ſeinem Vater das Schuhmacherhandwerk, ging nach Beendigung der Lehre auf die Wanderſchaft, wobei er Baden und die Schweiz bereiſte und diente dann bei der 2. Batterie des badiſchen Artillerie⸗ regiments in Gottesau unter dem Oberſt Schuberg. Im Jahre 1848 wurde Becherer als Oberkanonier entlaſſen. Noch im gleichen Jahre wurde Becherer zum Gemeinderat gewählt, im Jahre 1875 berief ihn das Vertrauen ſeiner Mitbürger zum Bürgermeiſter ſeiner Gemeinde und nach 6jähriger Amtsdauer wurde er von neuem als ſolcher gewählt. Doch bekleidete er nach ſeiner Wieder⸗ wahl nur noch ein Jahr das Amt des Bürgermeiſters, weil ſich im Jahr 1883 Niederemmendingen der Stadt Emmendingen an⸗ ſchloß. Becherer wurde zum Gemeinderat der vereinigten politiſchen Gemeinde gewählt, welchen Poſten er 1898 aus Geſundheitsrkick⸗ ſichten niederlegte. Zurzeit iſt Becherer noch Waiſenrat, er ſteht alſo ſeit nunmehr 62 Jahren ununterbrochen im Gemeindedienſt. Im Jahre 1892 wurde ihm vom Großherzog Friedrich L. die ſil⸗ berne Verdienſtmedaille verliehen. Der alte Herr läßt es ſich, wenn irgend ſeine Geſundheit ihm dies geſtattet, nicht nehmen, alljährlich der Barbarafeier des Artilleriebundes in Freiburg bei⸗ zuwohnen, wobei dem alten Krieger jeweils ſeitens der Offiziere 10 der Mannſchaften allſeitige Huldigungen entgegengebracht werden. 5 *Der„ſchwarze Mann“ und die Eiſenbahn. Nach einer neuen Beſtimmung der Eiſenbahndirektion Frankfurt ſind Schorn⸗ ſteinfeger im Arbeitsanzuge von der Mitfahrt in Triebwagen auszuſchließen, weil ſie den Mitfahrenden „läſtig fallen“. In den übrigen Zügen können ſie nur dann Be⸗ 1843 Bunmdesgenoſſe Preußens. Von dieſer vertrauensvollen Mit⸗ arbeit Sachſens am Reichsbau gibt nun der dritte Band der Frieſenſchen Erinnerungen eine ebenſo ſtoffreiche wie leben⸗ dige Erzählung. Zu den Verhandlungen über die Verfaſſung des Nord⸗ deutſchen Bundes kommt Frieſen am 2. Januar 1867 nach Berlin und wird dort von den preußiſchen Miniſtern„in ſehr zuvorkommender und freundlicher Weiſe“ aufgenommen. Ausführlich berichtet Frieſen über eine längere politiſche Unterredung, die er mit Bismarck hatte: Frieſen erkennt an, daß Bismarck ſich ſichtlich bemühte, ihm, dem ſüchſiſchen Staatsmann den Uebergang in die neuen Verhältniſſe ſoviel als möglich zu erleichtern. Frieſen ſpringt bei dieſer Ge⸗ legenheit Bismarcks große Kunſt der Menſchenbehandlung in die Augen:„Das merkwürdige Talent, durch eine zum Teil wahre, zum Teil nur ſcheinbare und fingierte Offenheit und Ehrlichkeit andere zu beſtricken, ſie von ihrem Standpunkte ubzudrängen und am Ende gänzlich gefangen zu nehmen, hak ihm viele ſeiner wichtigſten und bedeutungsvollſten Erfolge möglich gemacht“. Bismarck ſpricht dann mit dem ſüchſiſchen Staatsmann von den bevorſtehenden„Konferenzen“.„Hier⸗ ei begann er in ſehr charakteriſtiſcher Weiſe von ſeiner grfon und zwar ſo, als ob es ſich bei allem was weiter eſchehen ſolle und könne, zunächſt und allein um dieſe andle und ſie allein in Frage käme.“ Mit ſtarkem Nach⸗ zuck legt er dar, es müſſe jetzt etwas zuſtande kommen, wenn er, der von Natur durchaus konſervative Mann ind ganz entſchiedene Gegner der liberalen Doktrinen, nicht die Unterſtützung der Regierungen der Bundesſtaaten finde, ſo werde er keinen Augenblick zögern, ſich mit den liberalen, ia ſelbſt mit den radikalen Parteien zu verbinden, um mit zuſtellen. Wir fühlen heute aus dieſer harten und grauſamen Alternative wohl nur noch die ungeheure Leidenſchaft des Tatmenſchen, die Gier der genialen Kraft nach Vollendung heraus, den ſächſiſchen Staatsmann aber konnte dieſe reichlich ungeſtüme Entſchloſſenheit doch wohl etwas verblüffen und er erlaubte ſich die nicht ganz unzutreffende Bemerkung, daß die Sächſiſche Regierung wie auch wohl die anderen von dem lebhafteſten Wunſche beſeelt ſeien, etwas Dauerndes und Haltbares zuſtande zu bringen, aber Bismarck könne doch ſchließlich nicht verlangen, daß die Bundesregierungen nun jede einzelne Beſtimmung des vorgeſehenen Verfaſſungs⸗ entwurfes unbeſehens annähmen. Bismarck ſelbſt hat denn ja auch die Reichseinigung nicht nach der hier aufgeſtellten Alternative vollzogen, ſondern iſt einen Mittelweg gegangen, auf dem er die Bundesſtaaten mit den liberalen Parteien zu erfolgreicher Arbeit zuſammenführte. Frieſen erzählt weiter in großem Zuge die Ereigniſſe bis zum großen Kriege, ſo weit er ſie perſönlich erlebte. Daß Bismarck Zwang und Gewalt gegenüber Bayern fernlag, erhellt aus der Miſſion des Staatsminiſters Delbrück nach Dresden im September 1870. Er kam im Auftrage Bis⸗ marcks: Preußen könne gerade jetzt, wo die füddeutſchen Staaten ſo große Opfer gebracht und zur Erlangung der großartigen Kriegserfolge ſo weſentlich beigetragen hätten, ihnen unmöglich die Zumutung ſtellen, durch den Zutritt zu dem Norddeutſchen Bunde auch noch weſentliche Souveräni⸗ tätsrechte zu opfern und zu dieſem Zwecke nicht eine Preſſion auf ſie ausüben. Bismarck habe ſeine Hoffnung auf Sachſen geſetzt, dieſes ſei ganz beſonders dazu geeignet, namentlich Bayern gegenüber vermittelnde Schritte zu kun. Im Sinne dieſer entgegenkommenden Politik hat aber ohne Erfolg.„Aus den Mitteilungen des württem⸗ bergiſchen Miniſters von Mittnacht konnte ich entnehmen, daß er von der Haltung der bayeriſchen Miniſter, die bei dieſen Verhandlungen immer nur an die ſpeziellen Intereſſen Bayerns gedacht, die allgemeinen deutſchen, ſowie die In⸗ tereſſen der anderen Staaten aber garnicht berückſichtigt hätten, wenig erbaut war.“(Frieſen S. 137.) Im Oktober 1870 wird Frieſen von Bismarck tele⸗ graphiſch nach Frankreich berufen; es wurden Miniſter ſämt⸗ licher ſüddeutſchen Staaten zur Verhandlung über die deutſche Frage erwartet. Frieſen erzählt nun in ausführlicher und klarer, überaus plaſtiſcher Weiſe die langen und langwierigen Verhandlungen zwiſchen Preußen und den ſüddeutſchen Staaten, aus denen das geeinte Reich hervorging. Während Heſſen, Bayern und Württemberg keine Schwierigkeiten machen, ſind es immer wieder die bayeriſchen Kommiſſare, „die ohne die geringſte Rückſichtnahme auf die großen natio⸗ nalen und politiſchen, allen deutſchen Staaten gemeinſchaft⸗ lichen Intereſſen von einem ganz einſeitigen, ſpezifiſch baye⸗ riſchen Standpunkt ausgehen, auf dem ſie nur die eigenen Intereſſen im Auge behalten.“ Frieſen betont wieder, daß Bismarck bei allen nicht gerade politiſch wichtigen Punkten ſehr geneigt war, auf die Wünſche Bayerns einzugehen, von dem politiſchen Standpunkte aus, die ſeltene Gunſt der Stunde zu einer Vereinigung mit Bayern zu benutzen. In der bayeriſchen Regierung war keine Einheitlichkeit; Graf Bismarck klagte darüber, daß die bayeriſchen Bevollmächtig⸗ ten ohne Zuſammenhang und gegenſeitiges Einvernehmen ein jeder für ſich allein zu verhandeln pflegten(Frieſen S. 171). Frieſen verfolgt nun in ſeinen Erinnerungen ſehr genau die Verhandlungen mit Bayern, an denen er weit⸗ rer Hikſe und in ihrem Siume die Bundesverfaſfung ſeſt⸗ Sachſen daun eine bermittehnde Tätigkeit unternommen, gehenden Anteil als Vermittler nimmt; der Raum verbietet *1 — 7 nn Maunheim, 10. Auguſt. Genernl⸗glugeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. förderung finden, wenn ſie ihre Unterbringung im Pack⸗ wagen beantragen. *Die Damen im Poſtamt. Jemand geht ans Telephon und hebt den Hörer ab. Meldet ſich das Amt nicht ſofort, ſo ärgert er ſich und fängt zunächſt vielleicht milde an zu ſchimpfen! Hat er ſeine Nummer angegeben und bekommt wieder nicht ſofort Ant⸗ wort, ſo ärgert er ſich zum zweiten Male und ſchimpft zum zweiten Male. Wird er aber gar mit einer falſchen Nummer verbunden, 7⁰ bekommt er einen Wutanfall. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, dber die Ungeduld iſt in höherem oder niederem Grade die Regel. Das iſt vielleicht einſach menſchlich und wäre auch nicht beſonders tadelnswert, wenn ſich die Folgen nicht immer gegen die Telepho⸗ niſtinnen richteten, deren Nerven dadurch zerrieben werden müſſen. Es weiß nicht jeder, der das Telephon täglich in Anſpruch nimmt, wie es auf einem„Amt“ zugeht, und daß es durchaus kein Ver⸗ gnügen iſt, dort zu arbeiten. Nichts iſt mehr anſteckend als ner⸗ vöſe Erregung, und die Telephoniſtin hat eigentlich den ganzen Tag mit Leuten zu tun, die im Zuſtand mehr oder weniger großer Eile und Ungeduld ſich befinden. An ihre Nerven werden alſo die größten Anſprüche geſtellt, und niemand, der das Telephon haufig benutzt, ſollte vergeſſen, daß er durch die Wahrung der Selpſt⸗ beherrſchung am Fernſprecher gewiſſermaßen einen Akt von Näch⸗ ſtenliebe ausübt. * Der für Mannheim gültige Schiedsſpruch des Zentral⸗ ſchiedsgerichts im Gipſergewerbe wird am Donnerstag nachmittag 5 Uhr in Karlsruhe bekannt gegeben. * Jnformatiousreiſe der Zentralſtelle für Volkswohlfahrt. Auf der diesjährigen, von der Zentralſtelle für Volkswohlfahrt veranſtalteten Informationsreiſe, die in der Zeit vom 30. Auguſt bis 10. September ds. Is. ſtattfindet und an der höhere Ver⸗ waltungsbeamte, Offiziere und Induſtrielle teilnehmen, wird auch die Stadt Mannheim beſucht werden. Die Teilnehmer treffen von Karlsruhe, wo die Reiſe ihren Anfang nimmt, am Abend des 1. September hier ein und werden ſich am 2. und 3. September ds. Is. in hieſiger Stadt aufhalten. Das Programm ſieht folgende Beſichtigungen und Veranſtaltungen vor: Am 2. September 1910 vormittags Beſichtigung der Milchküche und Kinderkrippe der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik in Neckarau und des »Wöchnerinnenaſyls Luiſenheim; nachmittags: Dampferfahrt durch dei Hafenanlagen. Abends: Geſellige Zuſammenkunft im Fried⸗ richspark. Am 3. September 1910 vormittags: Beſichtigung des neuen Rathauſes. Daſelbſt Erläuterung der Stadterweiterungs⸗ pläue ſowie Bericht über die ftädt. Boden⸗ und Wohnungspolitik, anſchließend Beſichtigung des Roſengartens(Feſthalle) und des Friedrichsplatzes. Nachmittags Beſichtigung der Humboldtſchule in der Neckarſtadt, daſelbſt Berichte über das Mannheimer Schul⸗ ſyſtem, die Fortbildungsſchule, die ſchulärztlichen Einrichtungen der hieſigen Volksſchulen und den Handfertigkeitsunterricht. An⸗ meldungen zur Teilnahme an der Informationsreiſe ſind zu richten an die Zentralſtelle für Volkswohlfahrt, Berlin Wü 50, Augsburgerſtraße 61. *Grund⸗ und Hausbeſitzer Verein Mannheim Nord.(Ge⸗ ſchäftsſtelle: Mittelſtraße 22.) In den letzten Sitzungen der beiden Kammern des Landtags iſt dank der jahrelangen energiſchen Tätig⸗ keit der Haus⸗ und Grundbeſitzerverine Badens hinſichtlich der Gemeindebeſteuerung beſchloſſen worden, daß die Steuer⸗ werte der Häuſer und Grundſtücke um einen Betrag von höchſtens 25 Prozent ermäßigt werden können. Dadurch wird, nachdem weiter der Umlagefuß für Barvermögen von 10 auf 16 Pfg. erhöht worden iſt, bei verſtändlichem Entgegenkommen der Stadtver⸗ waltung und der Großh. Regierung eine beſcheidene Erleich⸗ terung der Steuerbelaftung der Liegenſchaftsbeſitzer ohne Höher⸗ belaſtung der anderen Steuerquellen ermöglicht, wofür die Liegen⸗ ſchaftsbefitzer der Geſetzgebung Dank wiſſen. Allerdings betrachten die Haus⸗ und Grundbeſitzer dieſe Erleichterung nur als den An⸗ fang einer durchgreifenden Reform der Vermögensſteuer, die ſie nicht etwa in der Ueberwälzung der Steuerlaſten auf andere Steuerquellen, ſondern in einer gerechteren Verteilung unter tun⸗ lichſter Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Steuer⸗ zahler erblicken. Andererſeits darf nicht überſehen werden, daß die ſtädtiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer durch die Aenderung der Ge⸗ meinde⸗ und Städteordnung inſofern eine nicht unbeträchtliche Einbuße erlitten haben, ols infolge Erſatzes der bisherigen Zwölf⸗ telung durch die Sechstelung bei den Stadtverordnetenwahlen der Schwerpunkt erheblich zugunſten der Nichthausbeſitzer verſchoben worden iſt. Der Verein ladet unter Hinweis auf die großen in Betracht kommenden Intereſſen alle Haus⸗ und Grundbeſitzer, die ihm noch nicht als Mitglieder angehören, zum Beitritt ergebenſt ein. Nur Einigkeit macht ftark! * Wie gewonnen, ſo zerronnen. Dieſes alte Sprichwort läßt ſich auch auf einen Fall anwenden, der kürzlich in der Pfalz paſ⸗ ſierte und eines gewiſſen tragikomiſchen Beigeſchmacks nicht ent⸗ behrt. Ein Herr hatte beim Preiskegeln nach erfolgreichem„Gut Holz“ ein Fahrrad als Siegesbeute davongetragen. Voller Freude unternahm er ſofort auf ſeinem Stahlroſſe eine kleine Spritztour.„Doch mit des Geſchickes Mächten, iſt kein ewiger Bund zu flechten— Und das Unglück ſchreitet ſchnell“. Denn unterwegs hatte der glückliche Gewinner das fatale Mißgeſchick, einem— Gerichtsvollzieher in die Hände zu fallen, der mit ſchaden⸗ froher Miene ſein wehrloſes Schlachtapfer muſterte.„Nach der üblichen Begrüßung„All Heil“ drückte dieſer dem erkegelten Stahl⸗ roß ſeine Marke auf und erklärte es für gepfändet. * Eine verflixte Traumgeſchichte hatte letzthin ein Wirt im badiſchen Oberland durchzumachen. Zurzeit wird in dem be⸗ treffenden Ort das höchſte Gebäude renoviert. Gipſer und Maurer begaben ſich regelmäßig zur Veſper zu unſerem Wirt. In den letzten Tagen, als kein Gaſt anweſend war, nahm er ſich vor, ein kleines Schläfchen zu machen, bis ſeine Veſpergäſte kämen, und ſetzte ſich zu dieſem Zwecke an einen Tiſch, wo er bald in tiefen Schlaf verfiel. Während der Wirt ſo ſchlief und träumte, kam ein Gaſt und nahm gegenüber dem Wirt Platz. Der Wirt träumte, er müſſe Garben hochziehen, wobei das Seil mehreremal brach. Nun tat der Wirt im Schlafe einen Fluch, in dem das Wort Teufel vorkam. Als er plötzlich erwachte, ſah er zu ſeinem großen Schrecken eine ſchwarze Geſtalt vor ſich, die er für den Teufel hiell. Unter Angſt⸗ und Schreckensrufen erhob er ſich und irrte wie wahnſinnig in der Stube umher. Auch der Gaſt erſchrak ob dieſes Gebarens, er ſuchte ihn zu verſtändigen, daß er ſich doch vor ihm nicht zu fürchten brauche, er werde ihn wohl kennen, er ſei doch der Schornſteinfegermeiſter Sch. aus Sch. und nicht der Teufel. Erſt auf wiederholtes Zureden konnte er den Wirt ſchließlich davon überzeugen. Der Wirt wiſchte ſich den Angſtſchweiß ab und brachte dann dem vermeintlichen Teufel ein Glas Bier. Die Veſpergäſte erſchienen bald darauf und es ſoll eine gemütliche Veſperpauſe abgegeben haben, wo es an Spott nicht gefehlt haben wird. Kus dem Großherzogtum. Weinheim, 10. Auguſt.(Privattel.) Bei der heutigen Erſatzwahl zum Gemeinderat wurden die Kandidaten der Bürger⸗ partei gewählt und zwar Lederzurichter Johann Abel mit 52 und Privatmann Auguſt Gehweider mit 48 Stimmen. oe. Heidelberg, 10. Aug. In Kirchheim hat ſich vor⸗ geſtern der 40 Jahre alte ledige Ludwig Kalſchmidt in ſeiner Wohnung im Bette erſchoſſen. Das Motiv der Tat iſt un⸗ bekannt. * Neckarelz, 10. Aug. Ein Opfer ſeiner übergroßen Ver⸗ trauensſeligkeit wurde ein Neckarelzer Bürger. Er lieh einem ihm ganz unbekannten Fremden, deſſen Namen er nicht einmal weiß, ſein Fahrrad. Von Hirſchhorn aus ſchrieb ihm noch der Schwindler, er werde ihm andern Tages ſein Rad wiederbringen. Seit 8 Tagen wartet der Mann darauf vergeblich. Auch die Anzeige bei der Gendarmerie blieb bis jetzt ohne Erfolg. Heddesbach, 10. Aug. Bei der heute vorgenommenen Bürgermeiſterwahl iſt der ſeitherige Gemeinderechner Georg Ad. Beiſel einſtimmig gewählt worden. .C. Raſtatt, 10. Aug. Der Großherzog hat dem Pfarrer Georg Layer in Vöhrenbach die hieſige katholiſche Pfarrei übertragen. Der neue Stadtpfarrer iſt am 28. Dezember 1870 in Mannheim geboren und wurde am 4. Juli 1894 zum Prieſter geweiht. Pfarrer in Vöhrenbach iſt er ſeit 17. Juli 1901. oe. Sinsheim(Elſenz), 10. Aug. Der bei der hieſigen Kreispflegeanſtalt angeſtellte Maſchiniſt Reicherr wurde wegen Sittlichkeitsverbrechen an geiſtesſchwachen Pfleglingen verhaftet. oc. Wertheim, 10. Aug. Der hieſige Frauenverein erhielt von einem im Auslande wohnenden Wertheimer 1200 Mark zu Gunſten eines Volksbades überwieſen. oc. Gengenbach, 10. Aug. Der 40 Jahre alte Hofbauer Stefan Lehmann von Unterharmersbach wurde, wie die„Schw. D b bü ße nde Mag dale.a. Sie iſt zu gekommen, daß es ihr für ihre Geſchäfte doch Poſt“ berichtet, wegen Verdacht des Meineids verhaftet. Tuttlingen, 9. Aug. Eine angenehme Ueber⸗ raſchung wurde heute den im Betrieb der.⸗G. für Fein⸗ mechanik vormals Jetter und Scheerer beſchäftigten Vete⸗ ranen des Feldzugs 1870⸗71 zu teil. Der Direktor, Kommer⸗ zienrat C. Scheerer, hatte ſie— 10 an der Zahl— in ſeine Villa eingeladen und übergab hier jedem 100 Mark, um es ihnen zu ermöglichen, die vom Präſidium des Württembergiſchen Krieger⸗ bundes veranſtaltete Veteranenfahrt nach Paris zur Einweihung des Champignydenkmals, die in der zweiten Oktoberwoche ſtatt⸗ findet, mitzumachen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. Annweiler, 9. Aug. Geſtern vormittag fand das Richt⸗ feſt des Erholungsheims der Stadt Ludwigs⸗ hafen ſtatt. Adjunkt Binder von Ludwigshafen gab ſeiner Freude Ausdruck über das Wohlgelingen des Baues. Mit dem⸗ ſelben werde eine lang angeſtrebte ſoziale Idee in Wirklichkeit geſetzt. Im kommenden Frühjahre dürfte das Erholungsheim ſeiner Beſtimmung wohl übergeben werden können. * Haßloch, 10. Aug. Wie heute bekannt wird, befindet ſich der Kreditverein Haßloch in Zahlungsſchwierig⸗ teiten. Der Kaſſierer der Bank, Schmidt, ſoll auf Veran⸗ laſſung des Aufſichtsrates in Schifferſtadt verhaßtet wor⸗ den, ſpäter aber wieder in Freiheit geſetzt worden ſein. Die Ver⸗ bindlichkeiten des Kreditvereins, zu deſſen Reviſion augenblicklich drei Verbandsanwälte ſich am dortigen Platze befinden, ſollen, wie verlautet, zwiſchen 100 000 und 200 000 Mark betragen. Ge⸗ fahr für die Einleger dürfte keine vorhanden ſein, da der Kr verein ca. 300, größtenteils ſolvente Mitglieder zählt, die erſter Linie haftpflichtig ſind. Auf dem Kreditverein waren be zeits mehrere Einleger erſchienen, um ihre eingezahlten Gelde herauszufordern, wurden aber mit der Bemerkung zurückgewie bis zur Beendigung der Reviſion zu warten. Gerichtszeitung. Mannheim, 9. Aug.(Ferienſtrafkammer.) V ſitzender: Landgerichtsdirektor Schmitt. 5 Der 32jährige Arbeiter Robert Sigmundcezik von Königs⸗ hütte verwendete am 24. Juni dieſes Jahres Beitragsmarken Invalidenverſicherung, die ſchon einmal geklebt waren. Marken will er von einem Unbekannten erhalten haben. Urtei 8 Monate Gefängnis. 125 Der Ausläufer Jakob Fiſcher von Flaubeuren ſtahl ſei Arbeitgeber, Kaufmann Walter, am 10. Juni ein Paar Gum abſätze im Werte von 75 Pfg. Am 7. Juni war er beauftrag einige Pakete per Poſt zu verſchicken. Er ſtrich den Verm „franko“, quittierte die Streichung mit dem Namen Karl M und verwendete das Geld,.25., für ſich. Urteil: 3 Mon Gefängnis. Der Hafner Philipp Heß von Seckbach ein häufig vorbeſ tes Individuum, mietete ſich vom 5. bis 8 Juli bei einer hie Familie ein und verſchwand, als er bezahlen ſollte. Auch lieh ſich 5 M. Ein paar Tage ſpäter ſtahl er dem Taglöhner Nepp Wochenlohn, 14., und verbrauchte ihn für ſeine Paſſtonen: Bit und Schnaps. Das Gericht verurteilt ihn zu einer Gefängnisſtra von 1 Jahr und 1 Monat; die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf 5 Jahre aberkannt. 5 Der Keſſelreiniger Franz Steiger, 38 Jahre alt und ar Judwigshafen gebürtig, entlieh von dem Schreiner Friedri Burkhard von hier einen Handwagen im Werte von 180 M. W. er angab, benötigte er ihn zu einem Umzuge. Er hatte aber ni Eiligeres zu tun, als den Wagen für 45 M. dem Auktionator Beſt hier zu verkaufen, wobei er erklärte, daß er den Wagen it Auftrage einer Frau Konrad verkaufen ſolle. Einſchließlich eine am 21. Juni gegen ihn erkannten Gefängnisſtrafe von 8 Monate erhält er heute eine Gefängisſtrafe von 1 Jahr. Der verheiratete Reiſende Karl Schmitt, 27 Jahre alt aus Raichen gebürtig, nährte ſich von April bis Juni von Verdienſt der Helene Gartenſchläger, einer Perſon, die ih dunklen Gewerbe nur zur Nachtzeit nachgeht. Schmitt erha Monate Gefängnis, die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm a die Dauer von 5 Jahren abgeſprochen. Des gleichen Deliktes wird der Taglöhner Joſef Six vo beſchuldigt. Er ließ ſich von Februar bis Juni von der Proſtet, ten Marie Holzſchuh ernähren. Er will kein Geld von ihe a genommen haben, um nicht ſchaffen zu brauchen, ſondern die B träge von 2 bis 5., die er von ihr zugeſteckt bekam, ſollen Al ſchlagszahlungen auf eine von ihm geliehene Summe von 100 geweſen ſein. Dieſe Mär glaubt ihm kein Menſch. Das Gericht ſchickt ihn für 6 Monate in die ihm wohlbekannten Räume auf dem Herzogenried; außerdem werden ihm die bürgerlichen Ehrez rechte auf 5 Jahre abgeſprochen. Joſef Siz zuckte bei der Urteil⸗ verkündigung mit den Schultern und ſchob ſich hinaus. Einen leichtſinnigen Streich, der ihm die Achtung ſeiner Mi menſchen und eine gutbezahlte Stellung koſtete, beging am 24. Ju der Bahnarbeiter Heinrich Benz, 20 Jahre alt, von Necka biſchofsheim. Er lockte die 10jährige Emma Lamarſch auf ſein 3 mer und verging ſich im Sinne des Paragr. 176 Ziffer 3 an Seinen Leichtſinn muß er auch noch mit 6 Mongten G büßen. 5 notwendigen äußeren Erſcheinung fehlt. Nun, ſie h. jetzt 42 Jahre alt, und ſchon ein bißchen zerfallen u Spuren ehemaliger Schönheit, der einzige Reiz eine Frau, ſind auch nicht mehr vorhanden. Deher will ich ſtändig werden, dachte Magdalena Gſſig, und beſchwe die erlaſſene Ueberweiſung an die Landespolizei; das Gericht jedoch der Ueberzeugung, daß Magdalena unter den Fittichen Polizei am beſten behütet iſt, und verwirft die Beſchwerde. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Ein Denkmal für Wilhelm Raabe. Dem Altmeiſter deutſche Erzählungskunſt Wilhelm Raabe wurde die ſeltene Ehrun teil, daß ihm ſchon zu ſeinen Lebzeiten ein Denkmal erri wurde. Unweit ſeines im Weſerberglande gelegenen Heima Eſchershauſen errichteten die unter dem Namen„Brüder Großen Sohle“ zuſammengeſchloſſenen Freunde Raabeſcher einen etwa 100 Zentner ſchweren erratiſchen Block, dem da E. Müller(Braunſchweig) geſchaffene vortreffliche Reliefb des Dichters eingefügt wurde. Es ſteht einem bereits vor einige Jahren errichteten eiſernen Ausſichtsturme, der ebenfalls de Dichters Namen trägt, gegenüber auf einer der höchſten hebungen im Hils, auf dem Großen Sohle. Was„Chantecler“ einbringt. Das Pariſer Theater„P Saint⸗Martin“ hat auf die Anfrage über den finanziellen folg des Roſtandſchen„Chantecler“ folgende Mitteilunget macht. Die Kaſſeneinnahme war bis jetzt zwei Millionen Fr Letzten Sonntag betrug die Einnahme 5000 Franks. Die V komödie wird ſobald noch nicht vom Repertoir abgeſetzt ihnen im einzelnen nachzugehen. In einer Unterredung Frieſens mit dem Grafen Bray am 9. November geſteht letzterer zu, Bismarck habe nur die Idee eines doppelten Bundes— eines engeren und eines weiteren abgelehnt, aber dabei nicht die Abſicht gehabt, eine jede Berückſichtigung beſonderer bayeriſcher Intereſſen und Wünſche unbedingt zu verweigern(S. 181). Bismarck kam Bayern möglichſt ent⸗ gegen, ſo wollte er ihm durch die verfaſſungsmäßige Ge⸗ währung des Vorſitzes in dem„diplomatiſchen Ausſchuſſe“ eine gewiſſe Genugkuung gewähren, indes bleibt das Ver⸗ halten Bayerns„unklar, widerſpruchsvoll und unzuverläſſig 5 Bayerns Schuld war es dann,„daß die von Bismarck anfäng⸗ lich beabſichtigte Fürſtenzuſammenkunft, in wel her die Ver⸗ einigung Deutſchlands zu einem Reiche und die Wieder⸗ herſtellung der Kaiſerwürde in der großartigſten Weiſe zum ſeierlichen Ausdruck kommen ſollte, nicht zuſtande kom⸗ Frieſen geht ausführlich auf die Geſchichte des Briefes des Königs von Bayern an den König von Preußen ein, die hier nicht wiedererzählt werden braucht. Graf Bray ſuchte für Bayern möglichſt viel Spezialrechte herauszuſchlagen; Frieſen erzählt, daß der endlich zuſtande gekommene Vertrag mit Bayern auf die Bevollmächtigten der übrigen Staaten einen fehr ungünſtigen Eindruck gemacht habe:„Ueberall fiel es unangenehm auf, daß Bayern bei ſeinem Eintritt in den Bund ohne jede Rückſichtnahme auf das Wohl und die Be⸗ deutung des ganzen und auf die Itereſſen ſeiner künftigen Bundesgenoſſen nur an ſich ſelbſt und die Wahrung ſeiner eigenen ſpeziellſten Intereſſen gedacht.“ Aber Bismarck war während dieſer wirren und die übrigen Bundesſtaaten ver⸗ ſtimmenden Verhandlungen langmütig geblieben, wenn er auch Frieſen wiederholt andeutete, daß er, wenn das nicht Bald anders werde, ſich genötigt fühlen werde, entſchiedener aufzzutreten(S. 227). Vor allem beklagt Frieſen, daß die große und ſchöne Idee des Grafen Bismarck, daß der Antrag auf Wiederherſtellung des Deutſchen Reiches und auf Annahme der deutſchen Kaiſerkrone durch den König von Preußen auf franzöſiſchem Boden in der alten franzö⸗ ſiſchen Königsſtadt von den dort verſammelten deutſchen Fürſten und den Vertretern der freien Städte perſönlich durch den Mund des Königs von Bayern als des erſten deut⸗ ſchen Fürſten geſtellt werden ſollte, an der unüberwindlichen Abneigung des letzteren nach Verſailles zu reiſen ſcheiterte. So mußte der weniger würdiger Weg der Abſendung eines Briefes gewählt werden. Das machte einen ſehr un⸗ angenehmen Eindruck und rief eine gewiſſe Verſtimmung her⸗ vor, die ſich aber nicht gegen den Grafen Bismarck richtete, der ja in würdevollerer Weiſe die Wiederherſtellung des Reiches und der Kaiſerwürde ſich gedacht hatte. In einem weiteren Kapitel ſeiner Erinnerungen be⸗ handelt Frieſen das Deutſche Reich in den Jahren von 1871 bis 1876. Von beſonderem Intereſſe iſt in dieſem Kapitel ein Geſpräch Frieſens mit Bismarck über den Kultur⸗ kampf. Letzterer lehnte die Veranwortung für dieſen ab. Der Kampf gegen die katholiſche Kirche ſei ganz gegen ſeine Abſicht entſtanden. Er habe die Zentrumsformation als politiſche Partei bekämpfen wollen, weiter nichts. Auch mit den Maigeſetzen ſei er nicht einverſtanden geweſen, aber das ganze Miniſterſum habe mit der Entlaſſung gedroht, und da er den Zerfall des Miniſteriums Camphauſen⸗Falk für ein großes Unglück für Preußen gehalten, da habe er die Entwürfe unterſchrieben, ohne ſie geleſen zu haben. Es folgten Klagen über die konſervative Partei, die ihn„ſchmäh⸗ lich“ verlaſſen habe, ſo ſei er genötigt geweſen ſich den liberalen Parteien zu nähern, obwohl er gar keine Sympathie reicher Beitrag zur mühevollen und gefahrvollen Reiches in ihrer Arbeit und ihrer heldenhaften Aufopfe für den Liberalismus und die Liberalen habe. Biz wollte mit dieſer Selbſtentlaſtung offenbar die Bu fürſten, vor allem auch den katholiſchen König von Sa beſchwichtigen. Frieſen geſteht, daß ihm Bismarcks teilungen über die Maigeſetze„im höchſten Grad raſchend“ waren, und merkt lakoniſch und vielſag Bis dahin hatte ich nach allem, was ich darüber gehört geleſen hatte, eine andere Anſicht von ſeiner Beteiligun jener Geſetzgebung gehabt.“ Auf den weiteren Inhalt dieſes feſſelnden Erinneru buches einzugehen muß ich mir verſagen. Geſchrieben einem guten deutſchen Patrioten, einem klugen Staats und feinen Beobachter iſt es ein feſſelnder und auf der Wiederaufrichtung des Reiches. Wir genießen die Fr dieſer Arbeit und nehmen das Reich als eine ſelbſtverſt liche Größs' hin, aber wir ſollten an der Hand ſolcher digen Schilderungen mitkämpfender Zeitgenoſſen uns im wieder vergegenwärtigen, unter welchen Mühen und pei lichen wie ſachlichen Schwierigkeiten der Bau aufwuchs. V werden dann das überkommene Erbe höher ſchätzen, tie würdigen und in dieſer tieferen Erkenntnis die Stimmu ſtaatsbürgerlicher Pflichterfüllung in u freier machen, die doch noch in weiten Kreiſen recht gebund iſt, nicht zum wenigſten, weil die große Zeit des Deutſch für den nationalen Staat ihnen nicht lebendiges lebnis iſt in dem Maße wie wir es wünſchen müß 4. Sette. Genoral⸗Angeiger.(Abendbkatt.) Mannheim, 1v. Auguſt. Zzwei Meiſterwerke von Rembrandt zum Verkauf. Aus Lon⸗ don wird berichtet: Unerwartet tauchen zwei hervorragende Meiſterwerke von Rembrandts Hand auf dem Kunſtmarkte auf: Die Londoner Kunſthändler Agnew haben von der Fürſtin von Broglie die beiden Bilder in der Stille erſtanden und in ihrer Londoner Galerie bereits zum Verkauf ausgeſtellt. Das eine Werk war bisher völlig unbekannt. Es iſt ein Selbſtporträt oder ein Bildnis ſeines Bruders, mit Schwert, Goldkette und federgeſchmücktem Barett. Allem Anſchein nach iſt es um 1630 entſtanden, etwa um die gleiche Zeit, wie das berühmte Selbſt⸗ porträt, das im Muſeum im Haag hängt. Das zweite Bild iſt erheblich größer und ſtellt einen„Raub der Europa“ dar. Es iſt ein Gegenſtück zu dem„Raub der Proſerpina“ des Berliner Kniſer Friedrich⸗Muſeums und wird auch von Bode in ſeinem Rembrandtwerke bereits gewürdigt. Bis zum Jahre 1737 konnte die Geſchichte des Bildes zurückverfolgt werden; damals wurde es bei einer öffentlichen Auktion für 480 Mark verkauft. Seit⸗ dem iſt es nur einmal wieder an die Oeffentlichkeit gekommen, im Jahre 1865 beim Verkauf der Sammlung des Herzogs von Morny. Es wurde für die Sammlung Broglie gekauft, wo es ſeitdem geblieben war; da die Sammlung dem Publikum nicht zugänglich war, haben nur wenige Bevorzugte Gelegenheit ge⸗ habt, das prachtvolle Werk zu ſehen. Es iſt im Jahre 1632 ge⸗ malt, trägt das Datum und die Signatur„Rt. van Ryn“. Wel⸗ chen Schatz die beiden Meiſterwerke darſtellen, mag man ermeſſen, wenn man ſich erinnert, daß Rembrandts„Polniſcher Reiter“ erſt kürzlich für 1 200 000 Mark von einem amerikaniſchen Säammler angekauft wurde. In London gibt man der Befürch⸗ tug Ausdruck, daß die beiden Bilder wiederum von Amerikanern enkführt werden, und weiſt darauf hin, daß alles geſchehen müſſe, um dieſe beiden Rembrandts der Alten Welt zu erhalten. Sudermann und die Kritik iſt ein amüſantes Kapital in Aunſerer literariſchen Zeitgeſchichte. Es war natürlich, daß an die Aeußerung Kaiſer Wilhelms über Sudermanns Strandkinder Bemerkungen geknüpft wurden, die von nicht allzugroßer Hoch⸗ achtung für den Dichter zeugten. Eine ſolche Bemerkung ſtand auch im Berliner Tageblatt. Lynkeus ſprach dort von dem Ringen nach der neuen Form in der Dramatik und ſagte dann:„Der Haiſer meint, den Ereigniſſen wohl etwas temperamentvoll vor⸗ auseilend, wir ſeien ſchon„durch“, und führt zum Beweiſe deſſen Sudermanns„Strandkinder“ an. Sudermann habe umgeſattelt, ſoll er geſagt haben. Andere wollen aber doch in den„Strand⸗ kindern“ den lieben alten Sudermann, dieſe Marlitt des Naturalismus, wiedererkannt haben.“ Das las Sudermann und er ſetzte ſich hin und ſchrieb den folgenden Brief, deſſen guter Humor den Dichter Sudermann von einer ſehr ſchätzenswerten Seite zeigt:„In Nummer 394 Ihres ſehr geſchätzten Blattes macht ſich. Lynkeus. bezugnehmend auf eine freundliche Aeußerung des Kaiſers über meine letzten Bühnenarbeit— zum Interpreten gewiſſer„Anderer“, die mich auch hierin als den „lieben, alten Sudermann“,„dieſe Marlitt des Naturalismus“ abſchätzen zu können glauben. Nun habe ich zwar— insbeſondere ſeit dem Erſcheinen meiner Verrohungsartikel— die vielfältige Freude erlebt, mich in der deutſchen Preſſe zum„modernen Kotzebue“, zum„Bum⸗Bum⸗Raupach“, zu einem„zweiten Clau⸗ ren“, zur„vergröberten Birch⸗Pfeiffer“ ernannt zu ſehen, aber, kühn geſtimmt durch die ſoeben empfangene neueſte Medaille, verſteigt ſich mein Ehrgeiz zu noch höheren Zielen: Ich will verſuchen, mir bei gelegentlicher Herausgabe meiner Gedichte die Bezeichnung einer„auferſtandenen Friederike Kempner“ wider⸗ ſpruchslos zu verdienen und ſtelle mich für die Beurteilung meines nächſten Dramas, das höchſt lügenhaft etfunden iſt, als den „Karl May der Neuromantik“ ergeben zur Verfügung. Durch dieſe Winke für künftige literariſche Würdigung hoffe ich mich endlich mit jenen„Anderen“ und ihrem Sprecher in Ueberein⸗ ſtimmung zu ſetzen. Mit verbindlicher Empfehlung Ihr„lieber alter“ Sudermann.“ Sportliche Rundschau. Vorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferdereunen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatter.) Berlin⸗Grunewald, 11. Auguſt. Preis von Tegel: Süßkirſche— Abgott. Marledenderinreunen: Mainau II— Albert. Heyden Linden⸗Erinnerungsrennen: Forefather— Pet. Le Juſticier⸗Handicap: Debet— Indiania. Minus⸗Jagdrennen:(Flittergold)— Szepter— Florian. Preis von Saarburg: Flittergold— Portman. Rubin⸗Hürdenrennen: Floh— Grane. *** * Pferderennen zu Fraukfurt. Im Landgrafen⸗Rennen, das am Sountag in Frankfurt zur Entſcheidung kommt, wird vorausſichtlich kür ein kleines Feld am Start erſcheinen. Die Weinbergſchen Farben trägt in dieſer Zweijährigenprüfung Deſpot unter Childs. Seine Geguer ſind der Graditzer Golf(Bullock), Herrn v. Köppens Hauben⸗ kerche(eomaus]) und Herrn Pakheiſers Sand(Spear). Die Starter⸗ iſte für das mit 25 000 Mark ausgeſtattete Alexander⸗Rennen Montag umfaßt folgende Pferde: Geſtüt Graditz Horſt oder Da⸗ (Bullock), Herrn v. Lang⸗Puchhofs Kaiſer(Schläfke), Herru Melton Pakheiſers Mikado III(Spear) und Herren v. Weinbergs Hort (Childs). Am Hohenzollern⸗Jagdreunen wird Calvello teilnehmen. 35 anzen ſind von Köln 36 Pferde Dienstag früh im Sonderzug mach Frankfurt abgegangen. Rudern. Die Meldungen zu der Regatta des Süddeutſchen Ruderverbandes, ie am 28. Auguſt in Mainz ſtattfindet, lauten: 1. Einſer. Meiſterſchaft vom Rhei u. Gießener„Haſſia“, nkfurter„Allemania“, Frankfurter„Amicitia“. 2. Er munterungs⸗Vierer. Mainzer Ruder⸗Klub 2 te, Mainzer„Fortuna“ 2 Boote, Limburger Ruderklub. 3. Kaiſer⸗Vierer. Mainzer Ruderklub, Frankfurter„Ami⸗ tia“, Frankfurter„Boruſſia“, Frankfurtre„Allemania“, Gießener affta“, Offenbacher„Germania“, Mainzer„Fortunga“. 4. Einer. Mainzer Ruderklub, Gießener„Haſſia“. 5. Achter. Frankfurter„Amieitia“, Mainzer„Fortuna“. 6. Junior⸗Vierer. Mainzer Ruderklub 2 Boote, Offen⸗ cher„Germania“, Mainzer„Fortuna“, Gießener„Haſſia“. 7. Sentor⸗Vierer. Mainzer Ruderklub, Frankfurter„Alle⸗ nia“, Mainzer„Fortuna“, Gießener„Haſſia“. Paris⸗Frankfurter Achter⸗Rudern. In Paris hat ſich nunmehr ein ſtändiger Ausſchuß gebildet, welcher jetzt und künftige Zeiten die Durchführung des Paris⸗Frankfurter lerrenneus ſoweit die Pariſer Seite in Frage kommt, ſicher ſtellen All, ſowohl in ſportlicher als auch in finanzieller Beziehung. Drei ervereine haben für einen Teil der Koſten garantiert, das Uebrige üird von einem Ehren⸗Ausſchuß aufgebracht, an deſſen Spitze hervor⸗ ende Abgeordnete des Franzöſiſchen Senats und der Depuierten⸗ mer ſomie markante Vertreter der Pariſer Verwaltung ſtehen. Durchführung des Renneus unterſteht einem geſchäftsführenden In Frankfurt iſt die Organiſativn die ſeit Jahren feſtſtehende, in⸗ dem ein beſonderer Ausſchuß die Leitung des Rennens in die Hand genommen hat. Die Zuſammenſetzung einer gemiſchten Heraus⸗ ſorderungsmannſchaft iſt ſoweit gediehen, daß zehn Ruderer der Ger⸗ mania, des Rudervereins, der.⸗G. Sachſenhauſen, der Teutouia und des Ruderklub für eine ſolche verpflichtet worden ſind und daß, nachdem Sachſenhauſen ein Boot, die Germanig einen Satz Ruder zur Verfügung geſtellt hat, die Uebungen allabeudlich ihren regel⸗ mäßigen Fortgang nehmen und die endgültige Zuſammenſetzung noch in dieſer Woche erfolgen dürfte. Die Stadt⸗Achtermannſchaft des Frankfurter Rudervereins nimmt morgen ebenfalls ihre Uebungen wieder auf und man beabſfichtigt, ſie noch zu verſtärken. Sie wird wie nunmehr feſtſteht, die gemiſchte Mannſchaft des Regattavereins her⸗ ausfordern, was bis zum 19. Auguſt geſchehen muß und das Aus⸗ ſcheidungsrennen hätte dann am 22. Auguſt ſtattzufinden. Bei dem außerordentlichen fachlichen Eruſt mit dem diesmal die Vorbereitungen 1 0 werden, darf man hoffen, daß ein günſtiges Ergebnis erzielt wird. Mon Tag zu Tag. — Schweres Automobilunglück. Krefeld, 10. Aug. Ein von Homberg kommendes Automobil fuhr in ſcharfer Fahrt gegen einen Steinhaufen und wurde zertrümmert. Zwei Inſaſſen wurden getötet, zwei andere leichter verletzt. — Hinrichtung. Guben, 10. Aug. Der wegen Raub⸗ mordes zum Tode verurteilte Maler A. Senger aus Forſt wurde heute früh hingerichtelt. Senger hatte am 27. Auguſt 1909 im Walde bei Pförten den früheren Verſicherungsagenten Franke aus Berlin erſchoſſen und ihn ſeiner Barſchaft beraubt. Ein Geſtändnis legte er nicht ab. — Kampfmit Schmugglern. Breslau, 10. Auguſt. In Oberſchleſien verfolgte ein öſterreichiſcher Finanzbeamter fünf galiziſche Händler und ſprang dabei aus ſeinem Wagen in das andere Gefährt hinüber. Dort wurde er von den Leuten verprügelt und ſchließlich während der raſenden Fahrt auf die Straße ge⸗ ſchleudert, wo ihn Paſſanten bewußtlos fanden. Die Schmuggler wurden eingeholt und verhaftet. — Der Gattenmör der Charlton wahnſinnig. Berlin, 10. Auguſt. Aus Newyork wird berichtet: Porter Charlton, der ſeine Frau ermordete und die Leiche im Com⸗ merſee verſenkt hat, wurde von einer ärztlichen Kommiſſion für wahnſinnig erklärt. Er dürfte für Lebenszeit in ein ſtaatliches Irrenhaus untergebracht werden. — Eine Rieſen Defraudation.(J Berlin, 10. Auguſt. Aus Bielefeld wird gemeldet: Nach Unterſchlagungen und Wechſelfälſchungen in Höhe von mehreren Hundert⸗ tauſend Mark iſt der Kaufmann Fritz Heitmann, Ge⸗ ſchäftsführer der Brackwede⸗Brocker Dampfziegelei flüchtig ge⸗ worden. — Unter die Apachen geraten.[Ber lin, 10. Aug. Aus Newyork wird gemeldet, daß der Herzog von Montpenſier, als ex unter Führung von Kriminalbeamten eine Beſichtigung der Verbrecher⸗Viertel im dunkelſten Newyork unternahm, von einer Apachenbande angegriffen wurde. Zwanzig Revolverſchüſſe wur⸗ den gewechſelt. Einer der Angreifer wurde tot zu den Füßen des Herzogs, der auf ein ſo gefährliches Erlebnis nicht gefaßt war, niedergeſtreckt. Letzte Nachrichten und Telegramme. Auggen, 9. Aug. Einen„unrentablen“ Einbruchs⸗ und Diebſtahlsverſuch hat hier ein Gutedel unternommen. Als er in eine Wohnung in der Nähe des Schulhauſes einſtieg, wurde dies von den Hausbewohnern rechtzeitig entdeckt. Der Dieb merkte dies, flüchtete eiligſt rückwärts und verlor bei dieſer Retirade noch eine Uhr. Ein Paar Stiefel, die ebenfalls in der Zeit ander⸗ wärts weggekommen waren, fand man ſpäter in der Nähe von Schliengen wieder, *München, 10. Auguſt. Karl Graf von Seinsheim, erblicher Reichsrat der Krone Bayerns, iſt geſtern geſtorben. * Em den, 10. Auguſt. Der Emdener Logger 107, der der Neptunfiſcherei gehört, wurde in der Nacht zum Montag von dem ſchwediſchen Dampfer Annie bei der Doggerbank angerannt und zum Sinken gebracht. Das Schiff, das 10 Faden tief liegt, iſt verloren. Die Mannſchaft wurde gerettet. * Metz, 10. Auguſt. In der Gegend von Maizieres ver⸗ unglückte bei einer Felddienſtübung ein Reiter der 5. Eskadron des Dragonerregiments Nr. 9 dadurch, daß er beim Telephonieren dem Leitungsdraht der Rombacher Hochſpann⸗ leitung zu nahe kam und deren elektriſcher Strom in den Hörer übertragen wurde. Der Soldat war ſofort tot; er diente im 3. Jahre und ſollte im nächſten Jahre zur Entlaſſung kommen. * Wilhelmshaven, 10. Auguſt. Die Linienſchiffe„Kur⸗ fürſt Friedrich Wilhelm“ und„Weißenburg“ treten am 13. Aug. die Auslandreiſe nach der Türkei an. Verheerendes Großfeuer in Boſton. * Köln, 10. Auguſt. Wie der„Köln. Ztg.“ aus Boſton vom 9. d. M. gemeldet wird, brachen dort geſtern abend gegen 7 Uhr 2 große Feuersbrünſte aus. Die eine umfaßt den Bezirk von Südboſton, die andere das Zentrum der Stadt. Die erſte ver⸗ nichtete die Hobslager und richtete einen Schaden von 1 Million Dollar an. Auch etwa 50 meiſt von Juden und Syriern bewohnte Mietskaſernen wurden eingeäſchert. Der Feuerherd, der ein Gebiet von einer engliſchen Quadratmeile umfaßt, wurde durch Dynamitſprengungen eingeſchränkt. Von Städten, die 80 Kilometer weit entfernt liegen, iſt Hilfe zur Lö⸗ ſchung des Feuers, entſandt worden. Es iſt dies das größte Feuer, das ſeit 1870 hier ausgebrochen iſt. Schluß des bayeriſchen Landtags. W. München, 10. Auguſt. Der Landtag wurde heute nach der Erledigung des Budgets bis auf weiteres vertagt. Rektor Bock. *Berlin, 10. Auguſt. Die Beſchuldigungen gegen den Sohn des Rektors Bock, daß er ebenfalls an den Verfehlungen ſeines Vaters beteiligt ſei, erweiſt ſich nunmehr als grundlos. Eine Unterredung mit Canaglejas. *Paris, 10. Auguſt. Der Madrider Vertreter des„Petit Pariſien“ hatte eine Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Canalejas, der erklärte, er ſei mit der augenblicklichen Lage ſehr zufrieden; er erwarte eine baldige Beilegung des Streikes in Bilbao und auch die Löſung des Konfliktes in Gijſon und San⸗ tander gehe der Beilegung entgegen.„Dann können wir uns“, ſo fuhr der Miniſterpräſident fort,„endlich an die Löſung an⸗ derer Probleme machen und insbeſondere die Frage der Neu⸗ tralität des Unterrichts ſtudieren. In den baskiſchen Provinzen und in Napara tritt wieder Ruhe ein. Der Miniſter⸗ präſident erkeunt an, daß die Haltung der meiſten ſpani⸗ ſchen Biſchöfe eine kluge geweſen ſei, nur einige, wie der Biſchof von Vittoria, der ſich weigerte, ſeine Prieſter zur Ord⸗ nung anzuhalten, haben ihre Pflichten vergeſſen und in ihren Predigten zum Ausſtand angereizt. Dieſe ſollen erfahren, daß ſie öffentliche Beamte ſind, und daß ſie den Staat reſpektieren müſſen. Die carliſtiſchen Manöver in Catalonien werden unbe⸗ 5 Bachtiaren haben das dortige Palais vollſtändig deutend bleiben. Ich will, ſo ſchloß der Miniſterpräſident, nur zwei Tatſachen konſtatieren: Erſtens, daß die große Mehrheit des ſpaniſchen Volkes für die Kultusfreiheit und daß die Zahl der Ultramontanen nur eine geringe iſt; zweitens, daß die ganze Welt ſich lebhaft für die Vorgänge bei uns intereſfiert und den neuen Geiſt zu ſchätzen weiß, der Spanien durchweht. Unſere Haltung Rom gegenüber werden wir einrichten nach derjenigen, die Rom ſelbſt einnehmen wird; eine Initiative zur Einigung werden wir nicht zurückweiſen. Die Straßenkämpfe in Teheran. Ww. Teheran, 10. Auguſt. Die Baſare ſind geſchloſſen. Eine Truppenabteilung wurde nach dem Schah Abdul Afim ent⸗ ſandt, um den dorthin geflohenen Sergham⸗Sultan und fſeine Bachtiaren zu entwaffnen. Die in den Atabekspark eingedrungenen Einige in der Nähe liegende Häuſer ruſſiſcher Untertanen wur⸗ den ausgeraubt, darunter dasjenige des Erziehers des Schahs Smirnof. 100⸗Jahrfeier zum Gedächtniſſe des Grafen Cavonr. W. Turin, 10. Auguſt. In Gegenwart des Königs, des Herzogs von Aoſta, ſowie des geſamten Miniſteriums, der Prä⸗ ſidenten des Senats und der Deputiertenkammer und zahlreicher anderer Mitglieder des Parlaments, viele Deputationen der Ge⸗ meinden und Vereinen ganz Italiens fand heute im großen Saal der Mole Antonilliana eine Gedächtnisfeier für den Grafen Cavour, geboren 10. Auguſt 1810, ſtatt. Der Deputierte Daneo hielt mit großem Beifall eine Gedächtnisrede. In den feſtlich geſchmückten Straßen der Stadt herrſchte ein bewegtes Leben. Nachmittags folgt eine 2. Feier im alten Saale des Palais Ma⸗ donna, wobei der Miniſterpräſident Luccatti ſprechen wird. Berliner Nrahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau]) Der Nachfolger des Generals von Spitz. I Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bureau.] Zum Nachfolger des Präſidenten des deutſchen Kriegerbundes, General der Infanterie von Spitz, iſt ſicherem Vernehmen nach der Generalmajor von Fleck⸗Berlin auserſehen. v. Fleck war zuletzt leitender Direktor der Gewehr⸗ fabrik von Löwe und ſeit einiger Zeit in den Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft eingetreten. Vordem war er Oberſt und Bezirkskom⸗ mandeur des Landwehrbezirks Hannover. In dieſer Eigenſchaft hat v. Fleck hervorragend im Intereſſe der deutſchen Kriegerver⸗ eine mitgearbeitet. Ein polniſcher Redakteur wegen Majeſtätsbeleidigung verhaftet. Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bureau.) Aus Po ſen wird gemeldet: In Gneſen wurde der verantwort⸗ liche Redakteur Karpinski von dem polniſchen Blatt Lech wegen Majeſtätsbeleidigung verhaftet. Die Majeſtätsbeleidigung wird in einem Artikel mit der Ueberſchrift„Der arme preußiſche König“ erblickt, der in Nr. 130 des„Lech“ erſchienen iſt. Weltkongreß für freies Chriſtentum. Berlin, 10. Auguſt. Der Weltkongreß für freies Chriſtentum begann ſeinen letzten Verhandlungstag mit der Fortſetzung des dritten Hauptthemas über die ſyſtemathiſchen Beziehungen, die zwiſchen den deutſchen Religionsgemein⸗ ſchaften und ihren verſchiedenen Richtungen beſtehen ſollten. Geh. Regierungsrat Cohen aus Marburg ſprach über„Die Bedeutung des modernen Judentums für den religiöſen Fortk⸗ ſchritt der Menſchheit. Er ging von dem Grundgedanken aus, daß der religiöſe Fortſchritt micht auf eine einzelne Religion beſchränkt ſein könne, ſondern die Religion überhaupt um⸗ faſſen müſſe. Als das allen Kultur⸗Religionen gemeinſame Ziel dieſes Fortſchrittes ſieht er die über die Religton hinaus⸗ gehende Sittlichkeit an. Zu ſeiner Erreichung hätten die Juden immer als geſchichtliche Einheit mitgewirkt. Die Kraft dazu lag eben in der Religion. Prof. Dr. Cafpar Schieler referierte über den„Religiöſen Lüberalismus und Freireligiöſe Gemeinden“. Dieſe letzteren, welche von vielen anerkannt, im allgemeinen aber weder von der Re⸗ güerung, noch von der herrſchenden Orthodorde mit Liebe behandelt würden, ſtände auch der kirchliche Liberalismus gegenüber und doch haben ſie auch dem kirchlichen Lüberalis⸗ mus gegenüber nach Anſicht des Referenten große Bedeutung. Im Namen des Bundes der Freidenker und Freigläubigen in Paris ſprach ſodann P Hyazinthe Loyſon. Eine gefährliche Ballonfahrt. Berlin, 10. Aug. Aus Augsburg wird ge⸗ meldet: Geſtern abend ſtieg der Luftſchiff⸗Akrobat Thomik auf den Volksfeſtplatze von Lechhauſen mit einem Heißluft⸗ Ballon ohne Gondel auf und wurde über Lechhauſen nach Augsburg getragen. Straßenpaſſanten bemerkten plötzlich daß aus dem Hüllenanſatz dichte ſchwarze Rauch⸗ wolken drangen und daß der Balkon rapid ſonk. Der Luftakrobat erkannte ſeine gefährliche Lage inmitten des Häuſermeeres und ſprang zum Entſetzen der nach Tauſenden zählenden Zuſchauermenge vom Ballon auf das Dach des Damenſtiftes der Engliſchen Fräulein, das unter der Wucht des auffallenden Körpers einbrach. Der Luftſchiffer kroch dann durch eine Luke in das Innere des Gebäudes. Er ſcheint keine nennenswerten Verletzungen erlitten zu haben. Der Ballon flog noch über die Stadt hinweg und ging in Flam ⸗ men auf. 5 Eine geheimnisvolle Revolveraffäre. Berlin, 10. Aug. Eine gehelmnisvolle Revolber Affäre im Automobil hat ſich geſtern nachmittag in der vierten Stunde in der Nähe des Reichskanzler⸗Platzes abgeſpielt. Ein Chauffeur erhielt kurz nach 3 Uhr in der Dankelmannſtraße von zwei Fahrgäſten, dem Schreiber Fritz Vogt und einem gewiſſen Richard Ulrich den Auftrag, die beiden nach dem Reichskanzlerplatz zu fahren. Kurz bevor man dort anlangte, ſtiegen beide Fahrgäfte aus und gingen ſeitwärts auf freies unbebautes Gelände. Darauf hörte der Chauffeur mehrere Schüſſe fallen. Nach einer Weile kamen die Fahrgäſte wieder und beauftragten den Chauffeux, ſie nach der Wilmersdorfer Straße zu bringen. Vogt ſetzte ſich ins Koupee, Ulrich vorn neben den Chauffeur. Plötzlich wurde aus dem Innern des Wagens auf dem Chauffeur ein Schuß abgefeuert. Die Kugel flog den. Chauffeur dicht am Ohr vorüber, ſodaß er einen leichten Streifſchuß erhielt. Der neben ihm ſitzende Ulrich wurde ſodann von 2 Schüſſen ſchwer verletzt. Vogt gal ſchließlich einen dritten Schuß auf ſich ſelbſt ab. Er wat ſofort tot. Ulrich erklärte auf dem Polizei⸗Präſidium, daß ſeiner Anſicht nach, Vogt ihn habe erſchießen wollen. Da ler nicht gelroffen, bälte er ſich felbſt erſchoſſen. geplündert. — an die Neugeſtaltung der Verbände knüpfen, und Graf Schwerin genannt, deren Kurſe ſich bis 13 700 und 4 14 100 erhöhen konnteu. Naunheim, 10. Auguſt. ceueral⸗Auzeiger.(Abendblatr.) 5. Serre. Aus dem Großherzogtum. .C. Pforzheim, 9. Aug. Am Nachmittag des 5. Juli ereignete ſich in der Lindenſtraße zu Pforzheim ein ſchwerer Unfall, der durch einen Radfahrer herbeigeführt worden war. An jenem Nachmittage wurde die 60 Jahre alte Ehefrau Wiede⸗ maun in dem Augenblicke von einem Radfahrer überfahren, als ſie hinter einem die Straße paſſierenden Fuhrwerke den Fahrdamm überſchreiten wollte. Die alte Frau erlitt, dadurch ſchwere innere Verletzungen ſowie einen Schädelbruch und ſtarb ſchon in der folgenden Nacht. Der Radler, der dieſes Unheil an⸗ gerichtet, war der von einem Ausfluge heimkehrende 19 Jahre alte Koffermacher Friedrich Hochmut aus Pſorzheim. Er hatte den Unglücksfall dadurch herbeigeführt, daß er in überraſchem Tempo die Straße dahergefahren kam und dem ihm entgegen⸗ kommenden Fuhrwerke, hinter welchem die Frau über die Straße gging, auf der verkehrten Seite auswich. Es wurde deshalb gegen ihn Anklage wegen fahrläſſiger Tötung erhoben. Die Straf⸗ kammer Karlsruhe verurteilte den Angeſchuldigten zu 2 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. 8 Pfalz, Heſſen und Uragebung. * Pirmaſens, 10. Ang. In Erlenbrunn wird in den nächſten Tagen eine zweite Schuhſabrik und zwar mit Kraftbetrieb eröffnet werden. In Rodalben, wo ſich in letzter Zeit die Zahl der Schuhfabriken ebenfalls vermehrt hat, ſollen auch zwei Kartonnagenfabriken gegründet werden.— Am letzten Sonntag wurde der Schuhmacher Chr. Mayer von hier bei einer Schlägerei in Gersbach, zu der er den Anlaß gab, durch vier Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Der Verletzte wurde in das Kranken⸗ haus Pirmaſens gebracht. Von der Gendarmerie wurden als mutmaßliche Täter die Fabrikarbeiter Friedr. Schindeldecker und Albert Müller von Gersbach verhaftet. Volkswirtschalt. „Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. 7 HBericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. Dortmund, 8. Auguſt. Obwohl ſich die Abſatzverhältniſſe in der Kohleninduſtrie in der abgelaufenen Berichtswoche nicht geändert haben, geſtaltete ſich der Verkehr in Knohlen kuxen unter dem Einfluß der feſten Haltung an den großen Börſen weſentlich lebhafter. Die Hoffnungen, die ſich führten auch dem Kohlen⸗ kuxenmarkt— wenn auch in geringem Umfange— Käufer zu. Weſent⸗ lichere Bedeutung gewannen die Angliederungsbeſtrebungen der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerksgeſellſchaft auf den Markt, da man annimmt, daß andere Montanunternehmungen folgen werden. Un⸗ wahrſcheinlich iſt es nicht, daß die nächſten Monate unter dem Zeichen einer neuen Fuſionsära Unheteiligt ſein dürfte. Vornehmlich erfreuten ſich die nos im Anbau befindlichen Unternehmungen ſowie Koks er eugende Zechen der Be⸗ achtung der Unternehmung. Neben Kaiſer Friedrich und Tremonia, von denen namentlich die letzteren in Poſten bis 5000.— Aufnahme ſunden. Hermann—III in Mengen bis 4750, Oeſpel bis. 8725, Schurbank und Charlottenburg bis 1775, Johann Deimersberg bis 6500 und Freie Vogel und Unverhofft bis&L 2025 bezahlt. Im Zu⸗ ſammenhang mit Ankaufsgerüchten wurden auch Dorſtfeld, Braſſert 13 200 bezw. Für Trier wirkte der nun⸗ mehr von der Verwaltung beſtätigte Verkauf eines Teils der Baldur⸗ felder in Verbindung mit den ſonſtigen günſtigen Mitteilungen über den Betrieb anregend Der Kurs konnte bis 7400 anziehen. Schließ⸗ lich wurden auch Weſtfalen wieder beachtet und bis 8900 bezahlt, da man in den nächſten Tagen das Autreffen des Kohlengebirges im In den übrigen Werten aber verlief 1 00 ge⸗ Schacht erwartet. fehr ruhig. Ganz vereinzelt waren Langenbrahm bei% 25 fragt, während in Lothringen das Angebot zu letzten Preiſen am Markte verblieb, ohne indes Aufnahme zu finden. 85 In Braunkohlenkuxen zeigte ſich einige Kaufluſt für Neu⸗ rath, Schallmauer und Lucherberg zu letzten Preiſen. Am Kalimarkte war die Stimmung gegen die Vorwoche eine entſchieden freundlichere und feſtere, indes kam es auf keinem Ge⸗ biete zu größeren Umſätzen. Die vorliegenden Betriebausweiſe für das zweite Vierteljahr konnten mit Rückſicht auf den in dieſer Jahres⸗ zeit immer ſtilleren Verſand befriedigen, aber die zünftige Unter⸗ nehmung verhielt ſich zurückhaltend, da in den Verhältniſſen der Außenſeiter vor dem Herbſt eine Klärung nicht zu erwarten iſt. Etwas feſter lagen Alexandershall bei 11 400 auf die bevorſtehende Ge⸗ werkenverſammlung, Wintershall ſetzten aus den mehrfach erwähnten Gründen ihre Steigerung bis 20 500 fort, und auch für Wilhelms⸗ hall, Carlsfund, Neuſtaßfurt und Burbach wurden vorwöchenkliche Kurſe gern bewilligt. Etwas lebhafter war der Verkehr in Mittel⸗ werten, von denen einzelne gute Steigerungen erzielten, So ſtellen ſich Sachſeu⸗Weimar bei 6700 um ½ 250, Günthershall bei 3950 um 300, Siegfried 1 bei 6725 um% 100 und Rothenberg bei 3335 um 75 höher. Beachtet wurden ferner Salzmünde bei V 5750 auf den günſtigen Halbjahrsausweis. Ruhiger verlief das Geſchäft am Aktienmarkte, wo ſich ſogar Krügershall beiumfaſſenden Glattſtellungen trotz der befriedigenden Halbjahrsziffern eine zwei⸗ prozentige Abſchwächung gefallen laſſen mußten. Die übrigen Pa⸗ piere dieſes Gebietes ſind behauptet. Höher ſtellen ſich Teutonia bei 121 Prozent. Die füngeren Unternehmungen ſowie Felderwerte waren vernachläſſigt. Etwas reger waren allein die Umſätze in Hüp⸗ ſtedt bei 4 850. 5 Am Erzkuxenmarkte konnten Freier Grunder Bergwerks⸗ verein nach Zahlung einer Zubuße von, 200 bei großer Nachfrage auf einen bevorſtehenden Felderverkauf anziehen und ihren Kurs bis 1300 erhöhen. 5 25 *** Hauptverſammlung der Landwirtſchaftlichen Kreditbauk, Fraukfurt. * Frankfurt, 10. Aug. Die Hauptverſammlung der Land⸗ wirtſchaftlichen Kreditbank genehmigte nach teilweiſer etwas exregten Auseinanderſetzungen die mit 908 830 Verluſt abſchließende Bilauz und erteilte der derzeitigen Verwaltung Entlaſtung. Gegen die für die Geſchäftsführung bis zum 19. Dezember 1908 verantwortlichen Perſonen iſt nach weiterm Beſchluß die Regreßklage anzu⸗ ſtrengen, falls nicht innerhalb einer vom Auſſichtsrat ſeſtzuſetzenden Friſt, Vergleiche mit dieſem unter Zuſtimmung des Aufſichtsrats zuſtande kommen ſollte. Für diejenigen Perſonen, mit welchen iuner⸗ halb jener Friſt ein ſolcher Vergleich zum Abſchluß kommt, wird die Entlaſtung und der Verzicht auf alle weitern Anſprüche ausgeſprochen. Die Verſammlung beſchloß ferner mit 8550 gegen 220 Stimmen zur Deckung des Verluſtes die Aktionäre aufzufordern, eine Z u⸗ zahlung von 1000 auf die Aktie zu leiſten, und zwar innerhalb einer vom Aufſichtsrat zu beſtimmenden Friſt. Dieſenigen Aktien, auf welche die vorgeſchriebene Zuzahlung geleiſtet wird, werden in Vorzugsaktien umgeſtempelt und mit folgenden Vorzugsxechten aus⸗ geſtattet: Die Inhaber der Vorzugsaktien erhalten ab 1. Januar 18ʃ1ʃ eine Vorzugsdividende von 4 pCt., mit dem Recht auf Nachforderung derfelben und nehmen an dem darüber hinaus verteilbaren Nein⸗ gewinn gleichmäßig mit den Inhabern der Stammaktien im Verhält⸗ uis des Nennwertes der Aktten teil. Bei Auflöſung der Geſellſchaft erhalten die Inhaber der Vorzugsaktien vorweg etwa rückſtändige Dividenden und den vollen Nennbetrag ihrer Aktien, ſodann die In⸗ haber der Stammaktien bis 100 pCt, des Nennbetrages ihrer Aktien. Jede Vorzugsaktie gewährt zwei Stimmen, das Stimmrecht einer Stammaktie wird auf eine Stimme feſtgeſetzt. Ein Antrag auf Liguidation der Bank wurde mit 8550 gegen 220 Stimmen a b⸗ gelehnt. Wie der Vorſitzende noch mitteikte, kann die Zuzahlung bei der überwiegenden Mehrheit der Aktien als geſichert augeſehen werden. *Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft an der hieſigen Produktenbörſe herrſchte heute ein ſehr lebhaftes Geſchäft, indem in September⸗ und Nobemberweizen große Umſäßze ſtatt⸗ fanden. Die Tendenz war ſehr angeregt und feſt. Ssnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerk in Osnabrück. Die Geſell⸗ 0 ja ich A ibungen von 56 634, 149 5 54 28. ee 117017— 100 892 0 erzielt. ſchlägt der auf den ſtehen, an der der Kohlenkuxenmarkt nicht er einzuberufenden J burger wurden infolge des Dividendenvorſchlags von 11 vCt. in Hauptverſammlung folgende Verwendung desſelben vor: Rücklage 6000(5000 4, Sonderrücklage 14 000(5000, vertrags- und ſatzungsgemäße Gewinnanteile 12 441%(5400„, Belohnungen und Geſchenke 4000(4400 4, 6 Prozent(8 Prozent) Dividende 72 000 (36 000) und Vortrag 9475(5092 J. Roheiſenverband, G. m. b. H. in Eſſen. Wie verlautet, ſind dem Verband nunmehr die Werke Bergiſcher Gruben⸗ und Hüttenverein⸗ Hochdahl, Rheiniſche Stahlwerke, Mathildenhütte in Harzburg, Dort⸗ munder Union, Georgs⸗Marienhütte und Eſchweiler Bergwerksverein als Mitglieder beigetreten. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Pfälziſche Pulverfabriken.⸗G., St. Ingbert. * St. Ingbert, 10. Auguſt. Der Jahresabſchluß für 1909/10 ergibt lt. Frkf. Ztg. einſchließlich 27 957 Mk.(i. V. 31 387 Mark) Vortrag einen Gewinn von 217217 Mk.(i. V. 208 385 Mk.) Dieſer ſoll folgende Verwendung finden: Zu Abſchreibungen auf Anlagekontis 35 476 Mk.(i. V. 37076 Mk.), zur Reſerve 7689 Mk. (i. V. 6996 Mk.), zur Verteilung von 8 Proz. Dividende lwie i. .), 120 000 Mk. Tantiemen und Gratifikationen 18 858 Mk. li. V. 13855 Mk.), zur Bildung eines Dispoſitionsfonds 10 000 Mk. (wie i..) und zum Vortrage 30 194 Mk. li. V. 27957 Mk.) Nachſuchung eines Moratoriums. * Frankfurt a.., 10. Auguſt. Die Firma Marx u. Söhne, Lederfabrik, in Königſtein i. T. ſtrebt nach dem„Leder⸗ markt“ ein Moratorium an, weil ſie ihren Verbindlichkeiten per Ende Juni nicht nachkommen konnte. Man hofft, daß das Mora⸗ torium von den beteiligten Firmen angenommen wird. Neue Aproz. Frankfurter Stadtanleihe. „ Frankfurt a.., 10. Aug. Wie die„Frkf. Ztg.“ er⸗ fährt, hat auf die neue Anleihe von 12 Millionen Mark die Gruppe der Vereinigten Banken und Bankhäuſer eine Offerte von 100,27 Prozent abgegeben. Die Offerten der Sezeſſionsgruppe ſowie der übrigen Submittenten ſind noch nicht bekannt. Frankfurter Schuhfabril vorm. Herz u. Cy., Frankfurt. * Frankfurt a.., 10. Aug. Die Verwaltung hat in dieſem Jahre von der Taxation einer Dividende abgeſehen, weil gerade zur Abſchlußzeit die Abwickelung verſchiedener älterer En⸗ gagements in Frage ſtand. Nachdem dieſe nunmehr im neuen Geſchäftsjahr erfolgt, nimmt die Verwaltung die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent wieder in Ausſicht, jedoch ſoll lt.„Frkf. Ztg.“ ein Teil der ſpeziell für dieſe älteren Engagements angeſam⸗ melten Debitorenreſerve herangezogen werden. Fuſion der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Geſellſchaft— Dortmunder Union. Holzlombard durch die Reichsbank. * Berlin, 10. Aug. Vor einiger Zeit hat das Reichsbank⸗ direktorium den Entſchluß gefaßt, durch Vermittlung der Reichs⸗ bankſtelle Thorn ruſſiſchen Holzexporteuren auf Hölzer, die im neuen Thorner Holzhafen zur Anſammlung kommen, Barvorlagen zu gewähren. Es ſolle lt.„Frkf. Ztg.“ auf dieſe Weiſe einer Schädigung des Holzmarktes durch ſchnelle Verkäufe vorgebeugt werden. Von dieſer Einrichtung iſt bis jetzt noch kein Gebrauch gemacht worden. 4½% prozentige Buenos⸗Aires⸗Propinzial⸗Anleihe. * Berlin, 10. Auguſt. Die Zeichnung auf die 200 000 Pfund Sterling betragende 4½prozentige Buenos⸗Aires⸗Probin⸗ zial-Anleihe wurde heute nach Eröffnung geſchloſſen. Es ſind Zeichnungen auf Sperrſtücke in einem ſolchen Umfange ein⸗ gegangen, daß Zeichnungen auf freie Stücke nur mit geringem Prozentſatz berückſichtigt werden können. Ausbenten von Erzen und Petroleum in Kudiſtan. 5* London, 10. Auguſt. Wie„Daily Chronicle meldet, geht in Newyorker Börſenkreiſen das Gerücht, daß eine Gruppe bedeu⸗ tender Newyorker Kapitaliſten einen Plan ausgearbeitethat zur Ausbeutung von Erzen und Petroleum in Kurdiſtan. Dem Plan ſtehe die türkiſche Regierung günſtig gegenüber. Vertreter der Gruppe werden in nächſter Zeit von Newyork abreiſen, um die formelle Konzeſſion zu erlangen. Dieſe ſoll über ein Gebiet von 12 000 Meilen zwiſchen dem Euphrat und Tigris erſtrecken, der Bau einer Eiſenbahn ſei geplant, welche mit anderen Mitteln zur Erſchließung zwanzig Millionen Pfund koſten würde. Dieſe große Summe ſei bereits garantiert. Surtaxe⸗Einnahmen für die Sao Paulo⸗Kaffezollanleihe. * Santos, 10. Auguſt. Die Surtaxe⸗Einnahmen für die Sao Paulo⸗Kaffeezollanleihe ergaben für die Zeit vom 1. Juli bis 6. Auguſt 61 600 Pfd. Sterling. 5*** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramme des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 10. Aug.(Fondsbörſe.) Die Börſe bot heute ziemlich dasſelbe Bild wie am geſtrigen Tage. Die Ge⸗ ſchäftsluſt konzentrierte ſich in der Hauptſache auf die Werte des Induſtriemarktes, während andere Gebiete vernachläſſigt wurden. Es lagen eine Anzahl anregender Nachrichten vor, welche die Grund⸗ tendenz günſtig beeinflußten. Die geſtrige Newyorker Börſe brachte zunächſt feſtere Haltung für Getreide transportierende Bahnen im Hinblick auf die günſtige Schätzung der amerikaniſchen Wiunter⸗ getreide. Die Dividendenſchätzung bei der Kanadiſchen Eiſenbahn wirkte nach, umſomehr als die Hoffnungen und Erwaxtungen der Börſenwelt nicht getäuſcht worden ſind. Die Tendenz auf dem Judu⸗ ſtriemarkt war ausgeſprochen ſehr feſt und zum Teil ziemlich lebhaft. Die gebeſſerten Ausſichten für ein Zuſtandekommen eines allgemeinen Roheiſenſyndtkats gaben Anlaß zur regeren Geſchäftstätigkeit. Günſtig wurde ferner die Meldung aufgenommen, daß die bayeriſche und ſächſiſche Staatsbahn beſchloſſen habe, ſtatt böhmiſcher Kohlen nur noch oberſchleſiſche Kohlen für ihren Betrieb zu verwenden. In Laurahütte, Phönix⸗Bergbau und Deutſch⸗Luxemburger fanden größere Abſchlüſſe ſtatt. Schwächere Haltung dagegen zeigten Eſch⸗ weiler Bergbau und Friedrichshütte, Harpener und Bochumer waren behauptet. Betreffs der Einzelheiten der übrigen Märkte iſt zu bemerken, daß das Geſchäft in Banikaktien ruhig war. Die Halb⸗ jahresbilanz der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt in Wien entſprach den Erwartungen und brachte durch die niedrigeren Erträgnisziffern keine Anregung, umſomehr, als man allgemein darauf hinwies, daß das zweite Halbjahr einen größeren Gewinn abwerfen würde, wenn ſich nicht Außergewöhnliches ereignen ſollte und die vorjährige Dividende von 10 pEt, als geſichert gilt. Von den heimiſchen Bank⸗ papieren ſind Diskonto Kommandit und Schaaffhauſenſcher Bank⸗ verein gefragter. Schifahrtsaktien blieben gut behauptet. Lombarden unverändert, dagegen Staatsbahnen abgeſchwächt. Intereſſe erhielt ſich für Prinz Henri, amerikaniſche Bahnen feſt. Am Markte der feſt⸗ verzinslichen Werte blieben die Umſätze und die Kusſchwankungen nur gering, Ruſſen lagen ſchwächer. Für elektriſche Werte bewahrte ſich gute Meinung. Später trat in dieſen Aktien Realiſattonsluſt ein. Maſchinenfabriken feſt. Brauerei Nauheim ſteigerten ſich bis auf 137. Die Nachbörſe blieb ruhig bei teilweiſe abgeſchwächter Tendenz. Phönix⸗Aktien und Harpener erfuhren Rückgäuge. Die Börſe ſchloß bei ſchwacher Tendenz. Es notierten: Kredit 209, Diskonto 18838, a 6, Dresdner 1584, Staatsbahn 159½, Lombarden 21%, Baltimore und Shio 1097, Harpener 2008, Phönix⸗Bergbau 235, Ediſon 284 a 288 ½. * Berlin, 10. Aug. die Börſe ihre feſte Tendenz, und das ganze Intereſſe konzentriorte ſich wieder auf den Montanmarkt. Beſonders Deutſch⸗Luxem⸗ (Fondsbörſe.]) Auch heute behauptete großen Poſten aus dem Markt genommen, ſo daß der Kurs über 3 pCt. anziehen kounte Auch Dortmunder Union konnten ihren Preisſtand ca. 1½ pEt. ſteigern, da man von den heute ſtattfindenden Aufſichts ratsſitzungen der beiden Geſellſchaften günſtige Mitteilungen erwartete. Bei den übrigen Werten dieſes Gebietes betragen die Kursbeſſerungen im allgemeinen gleichfalls über 1 pEt. Sehr feſt lagen Kanada im Anſchluß an Newyork; auch die übrigen amerikani⸗ ſchen Bahnenwerte wieſen Kursbefferungen auf, während ſonſtige Bahuen, ebenſo Schiffahrtsaktien ſtill und eher niedriger waren. Von Elektrizitätswerten fanden heute die Aktien der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen die größte Beachtung⸗ ſo daß ſie ihren Kurs um ca. 4 pCt, ſteigern konnten, doch auch dis anderen Papiere dieſes Marktes verzeichneten teilweiſe erhebliche Beſſerungen. Für Bankenwerte blieb das Intereſſe beſtehen. Eine Ansnahme von der allgemeinen Feſtigkeit machten ruſſiſche Werte, die im Anſchluß an die flaue Petersburger Börſe in ſehr matter Haltung verkehrten. Es verlautete, daß im Heimatland eins Ueberſpekulation beſtand. Auch verſtimmten die Nachrichten über die Ausbreitung der Cholera. Ruſſenbank büßten 2½ pCt. ein. Aus⸗ gehend vom Ruſſenmarkte trat ſpäter eine Abſchwächung der allge⸗ meinen Tendenz ein. Tägliches Geld 3½ pCt. In der dritten Börſen⸗ ſtunde hielt die vom Ruſſenmarkte ausgehende Abſchwächung auf allen Gebieten an; es erfolgten Realiſationen. In Induſtriewerten des Kafſamarktes war die Tendenz vorwiegend ſchwächer. * Berlin, 10. Auguſt.(Produktenbörſe.) Für Weizen gab ſich eine recht feſte Stimmung zu erkennen, die damit mottviert wurde, daß große Exportverkäufe nach Frankreich getätigt wurden. Roggen ermattete nach feſtem Beginn auf Inlandsangebote. Auch Weizen büßte ſpäter einen Teil der Steigerungen ein, als die erſte Liverpooler Depeſche bekannt wurde. Hafer behauptete ungefähr den geſtrigen Stand. Auch Rüböl wies nur geringe Veränderungen auf. Brotgetreide ſchließlich wieder befeſtigt auf erneute Exportverkäufe. Hafer angeboten und ſchwächer. Wetter: he⸗ wölkt. 5**„ Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 10. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 211,211½ u. 212 bz.] Hafer: 8 Nov. 208% u. 211.— bz. ov.———— März—— März—— Roggen: Sept.———— Mai——— Nov.———— Mais: Sept. 141— B. März—— 154%½ 6 Nov. 144— B. N ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 10. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Aktien der Bad. Aſſekuranz⸗Geſellſchaft erfuhren heute ein Steigerung von 75%/ pro Stück. Notiz: 2000 bz. und G. Ferner wurden Mannheimer Verſicherungsaktien zu 700 pro Stück gehan⸗ 450 ſtellten ſich noch: Südd. Drahtinduſtrieaktien, Kurs: 155 G 156 B. 5 Obligationen. 4½ Bad. A. ⸗GHJ. f. Rhſchiff. 99.80 bzſ u. Seetransport 99.75 G 91— bz4% Bad. Anil. u Sodafbr. 102.40 B Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 „ verſchied. 2 352 5„Kommunal 92.— bzſ4½ Bad. Anil. u. Sodafbr.— Städte⸗Anlehen. Serie B 104.50 91.25 G0(4 Br. Kleinlein Heidelbg. 99.— 2 30½ Heidelberg v. J. 1903 92.50 Bſ5 Bürg. Brauhaus, Bonn 102.—8 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.—G04 Herrenmühle Genz 99.—G 4 Karlsruhe v. J. 1896 87.—G4% Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.50 G 3% Lahr v. J. 1902 5 3½ Freiburg i. B. 91.60 G04½% Mannheimer Dampf⸗ 4½ Ludwigshaſen 101.— ſchleppſchiffahrt 4ͤ„ v. 1906 100.40 Bl4% Mannh. Lagerhaus⸗ D„ een,, 4 Mannh. Oblig. 1908 100.80 B 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4„„ 1907 100.80 B werke, Karlsruhe 4 7„ 1906 100.80 B4% Pfälz. Chamotte und 4 7„ 1901 100.80 B] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102 3 5— 5„ 1885 92.50604% Pfälz. Mühlenwerke 1 3 7 75 1888 92.25 B04½ Schuckert⸗Obligat. 100.50 3 5„ 1895 91.50 B4½ Ruſſ..⸗G. Zellftofffb. 3 55„ 1898 91.50 5] Waldhof bei Pernau in 37 75„ 1904 91.506 Livland 101. 3 5½ 15„ 1905 91.—64%½ Speyerer Brauhaus 3½ Pirmaſens unk. 1905 90.90 5].⸗G. Speyer 99 91.50 Gl4%½ Speyerer Ziegelwerke 99.— 4½ Südd. Drahtinduſtrie 101.— 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 10 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 4% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. %½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rück). 105 0% 103 50 G 3½ Zellſt Wald). 1908 102. Aktien.„„5 Vauken. Brief Geld! Brief Geln Badiſche Bank—.— 134.—Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyerso E—.——.— Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—. 101.40 Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.—193.80] Rück⸗ u. Milver.—.— 1 Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.— Glas⸗Verſ.⸗Geſ.— Südd. Bank——117.50 Bad. Aſſecuranz üdd. Disc⸗Geſ.——117.80 Continental. Verſich. Mannh. Verſickerung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verf. Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.— Dingler'ſche Mſchfbr. 108.— Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 480.——.— Cbem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken 326.— 324.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm—— 215.— Emaillw. Maikammer—.— 105. „ Vorzug—.— 102.30 Ettlinger Spinnere-m:—— 9 Brauereien. Bad. Brauerei 35355 Heb enh. rei Durl. Hof vm. Hagen 232.— 28.— Heddernh. Kupſerw.ir Eichbaum⸗Brauerei 110.50—.—Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Kofth. Cell. u. Papierf.— Mannh. Gumeu. Asb.— Maſchinenf. Badenia— Oberrh. Elektrizität Pfälz. Mühlenwerke—.— Pf. Nähm..Fahrradf. 145.50 Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganler, Freibg. 91.——.— leinlein, Heidelberg—.— 189.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 39.— Ludwigsh. Aktienbr. 218.——.— Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 5 5 Schegz Spder 127.——.— Portſ-Zement Hdlbg. 148.50— Weltz, Speyer—.——.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 129. Storch., Speyer———— Südd. Draht⸗Induſt. 156.—155 Br. Werger, Worms 83.——.— Berein Freib. Ziegew. 120.—— f. Preßt.⸗u. Spritſb. 167.— Speyr:— Mf. Prebzeu. Spri 25 Würzmühle Neuſtadt—.— Trausport Bacenſb Waldhof—.— 25 u. Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel 204.— B..⸗G. Ahſch. Seetr. —.— 80.— Zuter af Frankenth.—.— 382 Mannb. Damofſchl. —.— 43.— Zuckerraff. Mannh.—.— 4 **.* Berliner Effektenbörſe. Berlin, 10. Auguſt.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 209.½ 209.25] Laurahütte Disc.⸗Kommandii 187.½% 188.50 Phönix Staatsbahn 159.75 159.50 Harpener Lombarden 22.— 21½%] Tend.: ſen, 28756 287.%8„„ Bochume 6. Seite. Seneral⸗Auzsiger. Abendblatt.) Mannheim, 10. Anguſt. Berlin, 10. Auguft.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.45 20.46] Reichsbank 148 10 143.— Wachſel Paris 81.07 81.07 Nhetn. Kreditbank 139 20 139.20 40— 102.10 102.10 Senen 165— 161.20 5—.——.—Schaaffb. Bankv. 148.70 142 80 425 0 93.10 93.10 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.20—.— ———.— taatsbahn 159.½ 159.25 seie Reichsauleihe 80.— 84.— gombarden 21.½ 21.75 4% Conſols 102 40 102 40 Baltimore u. Ohio 108./ 109.50 47ů„ 1909—.——.— Canada Paciſie 188— 189 25 8% W- ⅛öC 93.10 93.10 Hamburg Packet 143.90 143 40 3„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 11120 111— 40¹⁰ 84.— 84.— Bochumer 236 75 236./ 30% Bad. v. 1901 100.90 Deutſch⸗Huxembg, 205.½ 207 25 B0ſ„„ 1908/9 101.60 101. 4⁰ Dortmunder 96./ 97 75 8%„ aonv.———.— Gelſenkirchner 218.— 212 75 3%„ 190%7—.——.— Harpener 201.½ 199.75 3%% Bayern 91.80 91.90 Laurahütte 182.— 181.% 356%e Heſſen 91 40 91.40 Phönix 233 80 283 70 80% Heſſen 80.75 80.80 Weſteregeln 215— 215.— 3el, Sachſen 83.30 83.40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 283.80 288.— 4% Japaner 1905 97.50 97.40 Anilin 477.— 477.70 45% Italiener—.——— Anilin Treptow 368— 368.— 40% Nuſſ. Anl. 190 92.40 92— Brown Boveri 169— 170.40 4% Bagdadbahn 86 75 87.— Chem. Albert 482.— 482 5⁰0 Oeſter. Kreditaktien 201.½ 209— D. Steinzeugwerke 237.20 237.20 Berl. Handels⸗Geſ. 169% 168.75 Elberf. Farben 490 50 490— Darmſtäpter Baut 138.— 131.—Celluloſe Koſtheim 221.— 219.— Bank 144 10 144 10 Rüttgerswerken 187 50 187.50 Bank 253.75 252.½% Tonwaren Wiesloch 106— 106.— Dbee. mandit 188.25 188. 25 Wf. Draht. Langend. 239.50 233 20 Duasdner Bank 158.75 158 25] Zellſtoff Waldhof 255.60 255.60 Privatdiskont 3¼% W. Berkin, 10. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien— 209.— Staatsbahn Dislonto Komm. 188.25 188,½% Lombarden Londoner Effektenbörſe. London, 10. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 159.75 159 25 21.½ 21.75 9 10. 1 Reichsanl. 102.15 102.15 * 33 29— 93.— 93— 3„„19009— 84.— 84.05% 45 yr. könf. St.⸗Anl. 102.25 102.35 4 do. iddss 8„ 93.— 93.— 4½„„ 100090 K-— 8 84.— 84.— loadiſche St.⸗A. 1901 100.95 100.55 4„1908/09 101.60 101.35 3 bad. St.⸗Olab 0fl—.——.— 15. 98.70 93.45 3„„ 1900„ 8%„„ 1904 91.90 92.— * 1907 91.90 92.— 406ur.„B...1915 10.20 101. 20 1018 101.55 101 50 1„do. u. Allg. Anl. 91.80 91 80 do. C..⸗Obl. 83.10 88.10 4 Piälz.⸗B. Prior. 100,30 100 30 3½„ 99 4 Heſſen„von 1968 101 30 101.30 8 Heſſen 80.90 80 75 3 Sachſen 838.40 83.40 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100.20 100.30 Bad iſche Baunk 1833.— 133.— Berg u. Metallb. 117 20 117.20 Berl. Handelg⸗Geſ. 169.— 169. Comerſ. u. Dist.⸗B. 118— 113.— Darmſtäbrer Banf 130 75131— De⸗auſche Bauk 258— 252 75 Deutſchuſtat. Bant 141— 144 D. Effekten Bauk 107 40 107.50 Disconto⸗Comm. 187 ½ 188 ½ 158 ¼ 158 75 210.70 210 70 169— 169.— 123 35 124 Dresdener Bank Frankf. Hop.⸗Ban Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrit 205.— 203 Süpd. Immobil.⸗Geſ. 90.80 91.20 Gichbaum Manuheim 108.— 108.— Mh. Aktien⸗Braueret———.— Zweibrücken 91.50 91.50 Weltzz. Sonne, Speyer 88.— 88.— Cementwerk Heldeldg. 146 50 146 40 Staatspapiere,. A. Deutſche. 9 10 Mh. Stadt⸗A. 1908 100 30 100.30 4 2 1909—.——.— 1½ 1905 91.— 91.— B. Ausländiſche. 55 Arg. f. Gold⸗A.1887—.— 5% Chineſen 1896 102.20 102.30 14„„ 1898 99.10 99 30 14% Japaner 97 40 97.50 Mexikaner duß. 88/90 98.60 99.65 3 Mexikaner innere 69.30 69.30 Zulgaren 100.70 101.— 3¾ italien. Rente—.— 1½% Oeſt. Silberrente 97.50 4ů—5 Papierrent.— Oeſterr. Goldrente 98.80 2 Portug. Serie I 66.25 66.10 + 67.80 67.80 459 neue Ruſſen 1905 100.30 100.40 97 70⁰ 99 10 2 4 1 Ruſſen von 1380 91.30 91.10 4 ſpan. ausl. Rente——-.— 4 Türtken von 1903 87 75 87.50 „ ⸗ 94 70 94.70 Ung r. Goldrente 94.60 94 70 4„ Kronenrente 91.75 91.85 Verzinsliche Loſe. 5 Oeſterreichiſche860 172.— 174.20 Türkiſche 181.20181.— Bank⸗ unb Verſicherungs⸗Aktien. Oeſterz.⸗Ung Baul 134.— 1383 90 Oeſt. Läͤnderbauk 129 20 128.90 „ Kredit⸗Anſtal!l 209.½ 209.— Pfälziſche Bank 101.30 101 30 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 194.— 198 80 Breuß. Hypotheknb. 122.10 121.90 Ceutſche Keichsbk. 143 50 143.20 Roein. Kraditdank 139 139.30 Rhein. Hpp.⸗B. M. 197.50—.— Schaaffh. Bankber. 144— 14425 117.30 117.30 137.60 137 50 117.70 117.70 140.— 140.— Südd. Bank Ahm. Siener Bankver. Südd. Diskont Zant Ottomane Unternehmungen. Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 128— 128 50 unſtſeidenfabr. Frkf.132— 131.75 Lederwerk. St. Ingbert 78— 80.50 Spicharz Lederwerke 102.— 102— Judwigsh. Walzmühle 160.— 160.— Adlerfahrradw. Kleyer 483.— 434.— Maſchinenfbr. Hilpert—— 84.— Maſchinenfb. Badenia204 80 20450 25/ Conſols 81% 81¾1J Moddersfontein 12% 121% 3 Reichsanleihe 83— 82— Premier 4 Argentinier 91— 90¼ Randmines 9 95 4 Italtener 102ʃ½ 102— Atchiſon comp. 99˙% 101¾ 4 Japaner 93%% 931 Canadian 193½ 196¼ 3 Mexikaner 35% 35½ Baltimore 110%½ 112— 4 Spanier 92/ 9 ½% Chikago Milwaukee 126— 128— Ottomanb ank 17/ 17¼J Denvers com. 29/ 31/ Amalgamated 66/ 68¾ Erie Angeondas 8½% 8½ Grand TrunkIII pref. 45% 46¼ Rio Tinto 66% 67¼[„„ ord 25˙% 20˙½ Central Mining 16%6 165¾ Louisville 142— 144 Chartered 33% 34¼ Miſſouri Kanſas 32— 32˙/ De Beers 16%8 16˙¼ Outario 40˙/ 42— Gaſtrand 5% 59% Souihern Pacific 114½ 117¾ Geduld 20% 21).] Union com. 167%8I171½ Goldfields 6. 6˙½/ Steels com. 70¹56 78— Jagersfontein 8% 8¼ö8 Tend. feſt. Wiener Börſe. Wien, 10. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktten 687.70 667.—Oeſt. Kronenrente 94.55 94.45 Länderbank 513.— 512.— Papierrente 97.60 97.60 Wiener Bankverein 548 20 548.50]„ Siberrendde 37.50 97.55 Staatsbahn 749.50 748.—Ungar. Goldrente 112.70 112.60 Lombarden 112.70 112.50[0„ Kronenrente 91.85 91.85 Marknoten 117.50 117.59 Alpine Montan 746.— 746.50 Wochſel Paris 95.38 95.31] Tend.: ruhig. Wien, 10. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Nreditaktien 668.— 6686.500Buſchtehrad. B. 961.— 962.— arn 1778 1877 Oeſterr. Papierrente 97.60 97 60 er. M0.———.—„ Silberrente 97.50 97 55 621.— 621.— Goldrente 116.15 116.15 Ungar. Kredit 858.— 858.— Ungar. Goldrente 112.60 112.60 Wiener 548.— 548.— Kronenrente 91.80 91.85 Länderbank 512.—512.— 5 Aode viſta 117.50 117.51 Türk. Loſe 256.— 256.— ndon„ 240.82 240.32 Alpine 746.— 746.-[„ Paris„ 95.31 95.28 Tabakaktien———=, Amſterd. 199.20 199.20 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.08 19.08 81 lzverkohlung 2575 2660 Marknoten 117.50 117.51 taatsbahn 748.— 746.70 Ultimo⸗Noten 117.51 117.52 Lombarden 113.— 111.50] Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. Brrlia, 10. Auguſt.(Telegramm)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro kg frei Berlin netto Kaſſe. 10. Weizen per 85 75⁵ kt. 197.—. — 197.25.— Roggen per Seßt. 150.75 150.75 Okt. 153.50 158 25 „ Dezbr. 154.75 155.25 Mais * Rüböl per Auguſt—.— Sept „ Dez. per Auguſt—.——. Dlt⸗ 9. 10. ——25— —.—— „ Dez. 54 30 54.80 Hafer pel Sept. 184.— 153.28 Spiritus Joer loco—.——.— „Ott.—.—156 25 Weizenmehl 27.75 28.— 5———. IRoggenmehl 20.50 20.50 udapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 10, Getreidemarkt,(Telegramm.) 10. per 50 kg per 50 R Wetzer per Okt. 9 58—— ſtetig 965— feſt be 990—— 995—— Noggen per Otrt. 722—— ſtetig 733— feſt Hafer ver Olt. 720—— ſtetig 721—— ruhig 7 el——— ſtetig 5 73—— ſtetig Rohwass Anguſt 13 55—— ſtetig 1265—— ſeſt Witter: Regendrohend. * * * Fronkfurter Effektenbörſe. Telegramme ber Continental-Telegraphen · Compagnie. 0 Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 9. 10. Antſterdam 169.45 169.47 Check Paris 80775.75 —— Vaxis 9. 10. 81.125 81 125 kur 81 083 81.083 80.586 80.565 Schweitz. Plätze 20.457 Wien 80 975 80 966 85 075 85.088 16 24 16.24 8 ⁸ 8˙J1% Cementfabr. Karlſtadt 125.— 126— Badiſche Auilinfabrik 476 50 476 50 Ch. Fabrik Griesheim 258.— 257.10 Höchſt 488.50 488.50 Ver. chem. Fabrik Mh. 324.50 324 50 Dü 432.— 482— Maſchinenf. Gritzner 242.— 242. Maſch.„Armatf. Klein!16.50 116.— Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Chem. Werke Aldert 479.— 480.—] Gebr. Kayſer 145.20 145.20 Südd. Drahtind. Pih. 152.— 155.— Röhrenkeſſelfabrik Akkumnk⸗Hab. aden 212.50 212,50 vorm. Dürr&K Co.———.— Acc. Böſe,—.——.— Schnellpreſſenf. Frkth. 283.25 233.— 1 15 Algen 288 25 284— Ber.deulſcher Oelfabr. 157.95 157.90 Schuhfabr. Herz, Frkf. 118.— 117.50 Seilinduſtrie Wolff 134.— 134.— 'wollſp. Lanpertsm 50.— Kammgarn Kaiſersl. 198.— 198.— Lahmeyer 119.50 120 1 Clektr.⸗Geſ. Schuckert 164.80 166.½ Rheiniſche 127.30 126 75 Siamens& Halske 247 75 248.50 Gumi Peter 376.75 380,75Zellſtoffabr. Waldhof255 10 255.10 Weyß u. Freytag 149.50 150. Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 237.75 287,25Harpener Bergbau 201.75 20050 Buderns 114.10 114,90J[Kaltw. We eln 214.75 214.— Concordia Bergb.⸗G.—.——— Oberſchl-Eiſeninduſtr. 105.— 105.75 Deutſch. Juxemburg 205.50 207.½]Zhönix 284 25 235.— Eſchweiler Bergw. 197.— 195.50 Gr Kbuigs⸗u. Jaurah. 180.7% 183— Friedrichshütte Bergb. 134 30 131.50lGewerkſch. Roßleben 117 00 117 00 lſenkirchner 213 25 213.½% Aktien dentſcher und ausländiſcher Transporkanſtalten. Südd. Giſenb.sG. 121.— 121.50— amburger Packet 144.1½ 144.½ Juul Aaeherbahn 885 rddeutſcher Lloyd 111.50 111 50 do. Merddionalbahn 131750 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 160.— 158.50 Balti und Ohio 108 20%— Oeſt. Südbahn Lomb. 21.7/% 21.50 mors Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 3% Frt. Hyv. Bfdd. 100.- 100. 1% Preuß. Pfandb.⸗ 19080 100 20 100,20 Bank unk, 1919 100 90 100 90 4% 1270 1055 100(% Ur-Pfdb. mt. 15 00.8 90 60 a0 s. Pfdb⸗ 5 70 100.70,4%„„ 100— 85 31ʃ., 80 92.40 f½„„„ 14 94.— 910%0„ Pe. Vod.⸗Fr. 9 55 91.—i, 12 91.30 91. 4ů⁰ ded⸗bid.c 90 80 g ecaſ, Freafdee⸗Bkt.. 4„ Kleinb. b. 4 7— 95 gur. 00 o8 20 oo 80, Pr. Afdbr.⸗Bk.⸗ 60% dbr..0! Pfd.⸗Kom⸗ unl. 10 101.20 101.20 Sl. 4⁰ bvv. O3 0% R 02 25 5 eret 12 99.80 99.80 10% Mtsor 90 80 90 80 5½„ Pſpbde v. 36„ 80 u. 94 90.90 90.90]%* 5 8 1917 100 20 2 8j. Pfd. 96½8 90.60 90.60 4%„ nr 4%„ Gom-bl. u,„ verſchied. 21.— 52 v. Iunt. 10 100.30 100 300 ½„„„ 1914 91.— 91.— 8 ½ Com.⸗Obl. 1½% Fth..⸗B. C. O 91.— 91.— v. 87/01 91.40 91 40 R. W. B. C..10——.— %,„ Com.⸗Ool% f. S. Prbl... v. 98/06 91.40 91.40 ½% Pf. B. Br.⸗O.—— 4% Pr. Pfdb. ank. O0 9930 99.30 ½ͥ Ital. ſttl.g. G. 8S. 48,„ 142 90 70 99.70— 4&„ 14 99.90 99 90 tannb. Berſ.⸗G.⸗A. 705— 710.— Nraukfurt a,., 10. Aug. Kreditaktten 209.—, Disconte⸗ Commandit 188.%. Darmla ter 30.¼, Dresdner Bau 158.½ Han⸗ delsgeſellſchaft 169.— Deu ſſche Bank 253.25 Ziamab ion 157 50 Vontbarden 21.50 Bochumer 237.50, Jelſenlt⸗chen 213.50, Laurahülle 183.—, Ungarn 9460 Tandenz: feſt. Wacbörſe. Kraditaktien 209.— Staatsbahn 159 50. Lombarden 21 50. Discomto⸗Commandti 188.¾ Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 8. Auguſt 1910. In den erſten Tagen der abgelaufenen Berichtswoche war die Stimmung auf dem Weltmarkte eine ruhige; gegen Ende der⸗ ſelben trat aber eine Befeſtigung ein, nachdem wieder in ganz Deutſchland und e anhaltendes eingetreten, worunter die begonnene Ernte ſchwer leidet und weil auch von Rußland ungünſtigere Ernteberichte gemeldet werden. Infolge der verzögerten Ernte herrſchte für effektiven Weizen. ſtarker Begehr und fanden in den letzten Tagen größere Umſätze zu erhöhten Preiſen ſtatt. Die württembergiſche Ernte hat dieſe Woche auch begonnen und mußte ebenfalls unter der Ungunſt der Witterung leiden. Einen genauen Ueberblick über den Ausfall derſelben läßt ſich heute noch nicht geben, da noch viel von dem Wetter abhängig iſt. Die heutige Börſe war gut beſucht und erſtreckte ſich die Kaufluſt nur auf effektive Ware. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M..——.—, fränkiſcher M.—.—.—, bayriſcher M. 22.75—23.25, niederbayriſcher nominell M.—. Rumänier M.—.———.—, Ulka M. 23.75—24.25, Saxonska 23.75—24.25, Azima M. 23. 75—24. 25, Walla⸗Walla M.—.—.— Laplata, neu M. 23.——24.—, Amerikaner M.—. M.—.——.—, Californier M.—.—.— ſer Faumen M. 22.—, Dinkel M. 0 oggen württem—.——.—. Roggen ayriſcher M.—. bis—.—, Roggen ruſſiſcher M.———— Gerſte württemberg. M.—.———.—, Gerſte Pfälzer nominell —.——.—, Gerſte bayriſche M. Gerſte Tauber M.——.—, Gerſte Elſäſſer M.—.——...—„Gerſte ungariſche nominell M—.——.—, Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſte Anatolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.— Futtergerſte, ruſſ. M. 13.25—13.75. Hafer württ. M. 15.25—16.25, Mais Laplata M. 18.——.50. Mais Mixed M.—.——.—, Mais Yellow M.—.—.—, Mais ruſſiſch M.—.——.—, Mais Donau M. 16.——16.50, Kohlrepg nominell M. 22.——22.50. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 33.50—84.50. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.50—84.50, Mehl Nr. 1 M. 32.50—33.50, Mehl 2 M. 31.50—32.50, Mehl Nr. 5 M. 30.——31.—, Mehl Nr. 4 M. 26.50—27.50, Kleie M..— bis Mk..50(ohne Sack). **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 10. Aug. 1910. Proviſionsfreit ...———.. K. Wir ſind als Selbſrontrahenten dake, Küuee käufer unter Vorbehalt: 9 9% —:.—..... 6 ͤ—]—].. ͤH— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Saſc erner ſene F Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverficherungs⸗B ank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 15⁴— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64— Bürgerbräu, Ludwigshafen 238%„%— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Potoren⸗Geſellſchaft. 175— Deutſche Süd ſeephosphat.⸗G 191zfr—— Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 446 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 237— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 108— Fiunt iſe Enzinger, Worms— 180 link, Eiſen⸗ und Broncegießeret. Mannheim——— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— 1243;fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 93 Lindes Eismaſchinen 138 136 Neckat ulmer Fahrradwerke 140— Pacifte Phosphate Shares alte—.6295 Mhenen, Terakr,Geelſc. l heinau, Terratn⸗Geſellſchaft— 11 öfr⸗ Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 7 Nhei blenwerke, Mannheim 140— Rbeinſchiff⸗AG. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 953fr Siebeneſe— 11ã ute⸗Induſtrie, Mannheim— 117 Süddaulſche abel, Fabee eee Genußſcheine—.. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriten f. en 115— N Karlsruhe— Ozfr Ver. Diamantminen Lüde⸗ czbucht— 115⁵ Vita waree eensLeellchae Mannheim M. 555— Raſtatt 90— hof, Bahngeſellſchaft— 1⁰⁰ BBFtt Berautwortlich: Für Volitik: Dr. Fritz Golbenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Jnlins Witte. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Franz Kircher; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Lircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Berlag der Dr. Haas'ſchen Buchbruckerei, G. m.. G. Direktor: J..: Juſius Weber. 4 Wochen kostenlos zur Probe Elektrische Bügeleisen — Stund Stromkosten bel Lenttertt 12 15 85. Besonders im Sommesn 12¹5⁵ unentbehrlich für die Hausfrau. STOTZ& Oie. Elektrizitats-Oesellschaft mit beschr. Haftung 0 4, 8/9. Telephon 662 und 2032. 0 4, 8/½9. lb5pfah Seste Nindernahrung Dier Milck zugesetzt, dle Kinder prächiig. Es wirkt blutbildend, gibt stratme Muskeln und stärkt weoegen des hohen Sehaltes an Nährsalzen das Knochengerüst. K Aderztilch empfohlen.— Niederkagen durch Pfkate kenntlich. — 8 37 * 1 7 Mannheim, 10. Auguſt 1210. General⸗Auzeiger!(Abendblatt) 7. Seite Ernennungen, Verſetzungen, Zuruheſetzungen etr. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen EI bis K ſowie Ernennungen, Verſetzungen ete. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Inſtiz, des Kultus und Uunterrichts. Ernannt: Aufſeher Alfred Philipp beim Männerzuchthaus Bruchſal zum Amtsgerichtsdiener in Neuſtadt.— Etatmäßig an⸗ geſtellt: a unter Ernennung zu Bureauaſſiſtenten: die Bureau⸗ gehilfen: Wilhelm Weber beim Landesgefängnis Mannheim, Jo⸗ hann Rothacker beim Landesgefängnis Freiburg; b. unter Ernennung zum Kanzleiaſſiſtenten: Kanzleigehilfe Max Grimm beim Amtsgericht Lörrach, Kanzleigehilfe Auguſt Palfner beim Amtsgefängnis I11 in Karlsruhe, Bureaugehilfe Ferdinand Gerner beim Notariat Tengen, Aktuar Emil Mamier bei der Staatsanwaltſchaft Pforzheim, Kanzlei⸗ gehilfe Hermann Spitze beim Amtsgericht Mannheim, Kanzlei⸗ gehilfe Richard Haſenbank beim Amtsgericht Lahr, Bureaugehilfe Theodor Göbes beim Notariat Adelsheim, Bureaugehilfe Emil Mai⸗ ron beim Notariat Triberg, Kanzleigehilfe Adolf Schirmer beim No⸗ tartat VIII Karlsruhe, Kanzleigehilfe Emil Fiedler beim Amtsgericht Offenburg. Heizer Martin Chriſt am Sammlungengebäude in Karls⸗ ruhe als Maſchinenwärter, Hausmeiſter Franz Eggs am anatomiſchen Juſtitut der Univerſität Freiburg als Laborant, Laborant Hermann Richterich am chemiſchen Laboratorium der Univerſität Freiburg, Diener Andr. Weiß an der Akademie der bildenden Künſte Karlsruhe. Verſetzt: Bureauaſſiſtent Albert Meyer beim Notariat Pforzheim zum Notariat Kandern; die Amtsgerichtsdiener: Friedrich Rahner in Neuſtadt nach Kehl, Karl Schreiner in Kehl nach Pforzheim.— Zu⸗ gewieſen die Aktuare: Ernſt Fribolin beim Notariat Tengen dem Notariat Philippsburg, Wilhelm Stambach beim Landgericht Karls⸗ ruhe dem Amtsgericht Freiburg, Friedrich Weih beim Oberlandes⸗ gericht dem Landgericht Karlsruhe, Nikolaus Schneiderbanger beim Amtsgericht Mannheim dem Notariat Raſtatt, Ludwig Kaiſer beim Amtsgericht Kehl dem Amtsgericht Durlach, Wilhelm Fetſcher beim Amtsgericht Stockach dem Landgericht Konſtanz, Kanzleigehilfe Wilhelm Tafel beim Notariat Raſtatt dem Notariat Mannheim, Kanzleigehilfe Ernſt Grammlich beim Landgericht Konſtanz dem Amts⸗ gericht Mosbach, Bureaugehilfe Ferdinand Gerner beim Notariat Neckargemünd dem Notariat Tengen.— Uebertragen: dem Bu⸗ reaugehilfen Karl Falk beim Landgericht Mosbach eine Burcau⸗ hilfenſtelle beim Amtsgericht Heidelberg, dem Kanzleigehilfen riedrich Trunzer beim Amtsgericht Mosbach eine Bureaugehilfen⸗ ſtelle beim Landgericht daſelbſt.— Die Beamteneige nſchaft ver liehen: dem Diener Pet. Welz am geologiſch⸗paläontologſſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg.— Beur laubt: Aktuar Georg Krämer beim Amtsgericht Freiburg behufs Uebertritts in den Ge⸗ meindedienſt.— In den Ruheſtand verſetzt: Gärtner Michael Büchler am botauniſchen Garten der Univerſität Heidelberg ſeinem Auſuchen entſprechend wegen vorgerückten Alters und leidender Ge⸗ 15 unter Anerkennung ſeiner langjährigen und treugeleiſteten enſte. Auß dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Junern. Z u ge w ieſen: Reviſtonsgehilfe Chriſtian Grampp in Walds⸗ hut dem Bezirksamt Pforzheim zur Aushilfeleiſtung im Reviſions⸗ Dienſt; Reviſionsgehilfſe Wilhelm Ehret bei Großh. Bezirksamt Etten⸗ heim der Großh. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues zur Aushilfeleiſtung.— Zurückgenommen: die Verſetzung des charakteriſterten Polizeiſergeanten Karl Böhrer in Baden zum Be⸗ zirksamt Mannheim.— Entlaſſen: Schutzmann Otto Geißinger in Maunheim(auf Anſuchen). Großh. Verwaltungshof. Die Beamteneigenſchaft verliehen: dem Roman Mudlinger, Wärter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau, der Mag⸗ dalene Bühler und der Marie Heiberger, beide Wärterinnen bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau; dem Karl Dieterle, Werkmeiſter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch; dem Karl Heinrich Leucht und dem Joſeph Walter, beide Wäter bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch; der Anna Machauer und der Anna Merkert, beide Wärterinnen bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch.— Etat⸗ mäßig augeſtellt: Emma Huber, Wärterin bei der Heil⸗ und Fflegeanſtalt Pforzheim; Karl Hiß, Wärter bei der Heil⸗ und Pflege⸗ auſtalt bei Emmendingen.— Zuruhegeſetztbis zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit: Wärter Heinrich Bräu⸗ Agam bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Befördert: zum etatmäßigen Bureauaſſiſtenten: der Bureau⸗ 2 85 Heinrich Oberſt beim Bezirksgeometer in Gernsbach; der reaugehilfe Joſef Oeppling beim Bezirksgeometer in Tauber⸗ biſchofsheim; der Bureaugehilſe Richard Schultz beim Bezirksgeometer iu Durlach; der techniſche Gehilſe Jakob Hurſt beim Bezirksgeometer Heidelberg I.— Die Beamteneigenſchaft verlie hen: den Geometerkaudidaten: Artur Ammann in Eppingen, Karl Biunig in Karlsruhe, Auguſt Donner in Karlsruhe, Otto Englert in e Roman Großmann in Karlsruhe, Rudolf Gutmann in Eberbach, Richard Idler in Wertheim, Kurt Liede in Gernsbach, Max Siede in Oberkirch, Heinrich Merkel in Heidelberg, Hermann Motſch in Schwetzingen; den Straßenmeiſtergehilfen: Karl Jäger in Lahr, Auton Feigenbutz in Wertheim; dem Dammeiſtergehilfen: Otto Bierle in Knielingen: den techniſchen Gehilfen: Auguſt Engelhardt in Karls⸗ ruhe, Karl Kulbach in Mannheim; dem Landſtraßenwärter: Pius Diſch in Kollnau.— Verſetztt: der techniſche Gehilfe: Artur Wörner bei der Waſſer⸗ und Straßenbaninſpektion Mosbach zur Kulturinſpektion Mosbach. Zurückgenommen: die Verſetzung des Kultur⸗ meiſters Otto Stolzer in Heidelberg.— Entlaſſen: die Geometer⸗ kandidaten: der Landſtraßenwärter: Joh. Vers in Waldenhauſen, wegen Kränklichkeit. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. Zoll⸗ und Steuerverwaltung. Verſetzt: der Finanuzaſſiſtent Peter Stahl in Singen nach Karlsruhe; die Steueraufſeher: Albert Ritzi in Schiltach nach Mann⸗ heim, Philipp Schifferdecker in Mannheim nach Freiburg, Friedrich Stiſi in Freiburg nach Schiltach. Sportliche Nundſchan. Leichtathletik. J. M. Leichtathletik. Die leichtathletiſchen Veranſtaltungen ſind in vollem Gange. Am vergangenen Sountag hatten wieder die Haasenst volympiſchen Meetings Th. Böcklin⸗Eſſen, zweiter Vorſitzender Achim v. Köller. Julius Stammer in Kenzingen, auf Anſuchen; Wilhelm Breithaupt in Lörrach, auf Anſuchen;: 5 in Duisburg, Braunſchweig und Stuttgart Deutſchlands bekannte Sportfünger verſammelt. Die Leiſtungen des Einzelnen zeigen von Tag zu Tag eine größere Fertigkeit und Ge⸗ wandthett, ſodaß wir heute wieder zwei neue Höchſt⸗ leiſtungen verzeichnen können. In Stuttgart erzielt J. Waitzer (.V. v. 1860 München) beim Schleuderballwerfen einen Wurf von 56,75 Meter(früherer Rekord 54,02 Meter), während Paſemaunn (Kiel) bei den Spielen in Braunſchweig im Hochſprung einen neuen Rekord mit 1,845 Meter aufſtellt. Den Stabhochſprung ſicherte ſich Paſemann gleichfalls mit einer Leiſtung von 3,48 Meter. Hanns Braun(München) ſiegte in Braunſchweig im 100 Meter⸗Senior⸗ Laufen(11 Sek.), 400 Meter⸗Laufen(5135 Sek.) vor Herrmaun(Ber⸗ liner.⸗C.) ſowie im 800 Meter⸗Laufen ein Beweis ſeiner voll⸗ kommenen Form. In Duisburg fiel der Wanderpreis der Stadt Duisburg an den Berliner.⸗C. 05, der in der hervorragenden Zeit von 4675 Sekunden die Duisburger Preußen und den Nacing⸗Elub Brüſſel beim 400 m⸗Stafettenlaufen ſchlug. Der Straßburger FJ. Perſon blieb beim 400 m⸗Laufen Sieger. 8 In Steglitz wurde am Sonntag der Große Preis von Europa bei 100 Km.⸗Rennen in zwei Läufen ausgefahren, und von Demke gewonnen. 2. Dickentman 610 Meter zurück, 3. Salz⸗ mann, 4. Schipke, 5. Ryſer. Im Haupkfahren über 1000 Meter ſiegte Rütt in:55 gegen Stabe und N. Mayer.— Das Match Parent⸗Hens über 100 Km. auf der Pariſer Buffalobahn endete zugunſten von Parent in:25. Hens lag bis auf 50 Kilometer an der Spitze, wurde unpäßlich und verlor ſechs Runden. 30 Kilometer. 1. Nat Butler 26:08, 2. Darragon, 3. Simar. Radſport. Deutſcher Radfahrerbund. Wie man der„Frankf. Ztg.“ meldet, beſchloß der Deutſche Radfahrerbund geſtern auf dem Bundeskag in Görlitz ſeinen Ausrritt aus der Union Cyoeliſte Internationale und trat dem Verband der Rad⸗ rennbahnen bei. Ein Vertreter des Verbandes deutſcher Radrenn⸗ bahnen wird im Sportausſchuß des Deutſchen Radfahrerbundes Sitz und Stimme haben. Die Wahlen ergaben: erſter Vorſitzender Als Sitz des nächſten Bundestages iſt Frankfurt a. M. auserſehen. 5 25. Kongreß der Allg. Radfahrer⸗Union, Heilbronn. In den geſchäftlichen Verhandlungen wurde feſtgeſtellt, daß die Mitglieder⸗ zahl langſam, aber ſtetig wächſt und jetzt 10 408 beträgt; das Ver⸗ mögen beziffert ſich auf 38 601t M. Am Sonntag früh war das 10⁰0 Kilometer⸗Mannſchaftsfahren, nachmittags Preiskorſo und abends Preis⸗Reigenfahren mit Preisverteilung und Ball. Beim Mannſchaftsfahren(Heilbronn—GEberbach und zurück, 100 Km.) wurde 1. der Verein Kölner Straßenfahrer, der den Herzog Ulrich⸗ Preis erhielt, 2. Düſſeldorpia⸗Düſſeldorf, 3. Radfahrerklub Ober⸗ Eßlingen, 4. Hauptkonſulat Mannheim, 5. Radfahrerklub Böckingen. * Im Städtewettkampf Frankfurt⸗Offenbach ſiegte am. Sonntag Frankfurt, nachdem Offenbach vor der Pauſe mit 21 geführt hatte, mit 52.— Ein Spiel Frankfurter Kickers⸗Wies⸗ baden endete mit.1 zugunſten von Frankfurt. Germania⸗ Bockenheim ſchlug die Amicitia und 1902⸗Frankfurt mit 310. 5 Jußball. Bei dem am 7. Auguſt in Heidelberg, anläßlich des Stiftungs⸗ feſtes des Sportklubs Herrmania, veranſtalteten Sechſer⸗Wettſpielen, gelaug es dem Fußballklub Sportfreunde Mannheim, ſich unter 5 Preiſen den 2. Preis, in Form eines ſilbernen Kelches nebſt Diplom als erſte Ausgzeichnung des Vereins zu ſichern. Doch darf nicht un⸗ erwähnt bleiben, daß bei genannten Wettſpielen beſonders ſtarke Gegner vertreten waren, und deshalb in der-Klaſſe heftige Kämpfe ausgefochten wurden. Gerichtszeitung. Die Haftung des Geſchäftsherrn. (Urteil des Reichsgerichts. Bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. Felix Walther⸗Leipzig). boten). Einen überaus lehrreichen Fall bietet der folgende Rechts⸗ ſtreit für Geſchäftsinhaber. Er zeigt, daß der Geſchäftsherr in jeder Lage und jeder Zeit ſich über die Eigenſchaften und nament⸗ lich Zuverläſſigkeit ſeiner Angeſtellten und Arbeiter Kennt⸗ fahrläſſigen Handlungen ſeiner Leute in Anſpruch genommen zu werden. Der Wagen des Tiſchlermeiſters B. in., den dieſer ſelbſt lenkte, war mit dem Wagen des Kaufmanns L. in Berlin zuſammen geſtoßen. Den Leſchen Wagen lenkte der Kutſcher .s namens Fr. Der Tiſchlermeiſter B. forderte Schadenerſatz von L. und dem Kutſcher Fr. Letzterer wurde vom Landgericht Berlin verurteilt, die Klage gegen den Kaufmann L. dagegen abgewieſen. Das Kg. Berlin verurteilte ſodann auf die Berufung des Tiſchlermeiſters B. auch den Kaufmann., indem es auch ihm gegenüber den Klageanſpruch dem Grunde nach für gerecht⸗ fertigt erklärte..s Reviſion beim Reichsgericht war erfolglos, denn der 6. Zivilſenat ſprach ſich folgendermaßen aus: Es handelt ſich darum, daß der Beklagte L. nach§ 381 Ab⸗ ſa 1 B. G. B. für die durch ſeinen Kutſcher Fr. zugefügten widerrechtlichen Beſchädigungen zu haften hat, wenn er nicht einen der dort vorgeſehenen Entlaſtungsbeweiſe führt. Nun hat das Berufungsgericht insbeſondere darin gefehlt, daß es davon ausgegangen iſt, es liege hier ein Fall vor, wo der Beklagte im Sinne des§ 831 die Ausführung der Verrichtungen des Fr. zu ein& Vogler, At-8es, AElteste Annoncen-EXp Annoncen-Annahme zu Originaloreisen für alle Zeitungen der Welt. wW. Leipzig, 8. Aug.(Nachdruck, auch im Auszug, ver⸗ nis verſchaffen muß, wenn er nicht Gefahr laufen will, aus „Leiten“ gehabt hätte. Es verwechſelt hier dieſe Leitung der ein⸗ zelnen Verrichtung des Angeſtellten mit der Leitung und Ueber⸗ wachung des Geſchäftsbetriebes im ganzen. Dieſer Vorſtoß be⸗ trifft indeſſen nur die Terminologie. Denn indem das Kammer⸗ gericht feſtſtellt, daß der Beklagte ſich um die Qualifikation und das Verhalten der in ſeinem Bekriebe beſchäftigten Leute oder wenigſtens ſeines Kutſchers zu wenig bekümmert habe, hat es eben verneint, daß er bei der„Auswahl“ des letzteren(d. h. hier nicht: bei dem erſten Engagement desſelben, ſondern: bei der ſpäteren Betrauung desſelben mit der Lenkung des Fuhrwerkes; die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet habe. Wenn der Beklagte ſich in der Reviſionsverhandlung demgegenüber dar⸗ auf berufen hat, daß er die Aufſichtsführung über den Fr. dem Kaſſierer übertragen gehabt habe, der zuverläſſig geweſen ſei, ſo hatte er dies in der vorigen Inſtanz nicht einmal behauptet; es wäre hierauf aber nicht einmal angekommen, da dies den Beklagten gar nicht entlaſtet haben würde, ſo lange er nicht be⸗ ſondere Gründe dargelegt hätte, aus denen es ihm unmöglich geweſen wäre, ſich auch ſelbſt daraum zu kümmern, wie z. B. wegen zu großen Umfanges ſeines Geſchäftsbetriebes oder der⸗ gleichen. 73 Mit Recht hat das Kammergericht auch das hervorgehoben, daß die bei der Auswahl zu betätigende Sorgfalt des Geſchäfts⸗ herrn auf den Zeitpunkt des Unfalles bezogen werden muß. Wenn nun Fr. damals ſchon drei Jahre lang beim Beklagten ange⸗ ſtellt war, und wenn das Kammergericht ſogar poſitiv feſtgeſtellt hat, daß letzterer, falls er ſich bei ſeinen anderen Angeſtellten erkundigt hätte, erfahren haben würde, Fr. ſei der Trunkſucht mindeſtens dringend verdächtig, ſowie daß Fr. bei dem Zuſammen⸗ ſtoß unter, dem Einfluſſe ſeiner Trunkenheit gehandelt habe, ſo erſcheint damit nicht nur die Verurteilung des Beklagten aus § 831 Abſ. 1 B. G. B. als gerechtfertigt, ſondern dieſer haftet, weil er den Fr. mit ſeinem Fuhrwerk hat die Straßen befahren laſſen, auch nach§ 823 Abſ. 1 B. G. G. Die Reviſion mußte deshalb zurückgewieſen werden.[Aktenz. VI. 281/09. Streit⸗ wert: 2700/3400 Mark!. wW. Ein teurer Hundebiß.(Zur Frage: Wer iſt Tierhalter? Urteil des Reichsgerichts vom 20. Juni 1910. Bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. Felix Walther⸗Leipzig.) Dieſe Frage iſt für jedermann von großer Bedeutung. Welch große Verantwortung ſich jemand aufbürdet, der ſich entſchließt, ein Tier zu halten, deſſe iſt er ſich ſelten bewußt. Nach§ 833..B. haftet bekanntlich der „Tierhalter“ für allen Schaden, den das Tier anrichtet, auch wenn ihn keinerlei Verſchulden trifft. Dieſe Haftung iſt zwar durch Geſetz vom 30. Mai 1908 etwas gemildert worden, aber immer noch bedeutſam genug. Intereſſant iſt es nun, wie weit in folgendem Rechtsſtreit das Reichsgericht mit dem Begriffe„Tierhalter“ geht Der zehnjährige Knabe H. in Deſſau wurde von dem Hunde di Schloſſers H. gebiſſen. Der Hund befand ſich damals in Pfleg bei dem Arbeiter K. Trotzdem wurde nicht nur., ſondern auch H. auf Erſatz des Schadens in Anſpruch genommen. Landgericht Deſſau und Oberlandesgericht Naumburg gelangten zur Verur⸗ teilung beider.., der ſich nicht als Tierhalter anſah, legte Reviſion ein, die jedoch erfolglos war. Der 4. Zivilſengt des Reichsgerichts erklärte: Die Annahme des Berufungsgerichts, Beklagter H. hafte als Tierhalter, iſt rechtlich nicht zu beanſtanden. Wenn auch das Tier bei dem Arbeiter K. gefüttert und gepflegt worden iſt, ſo iſt ihm doch von H. Obdach und Unterhalt gewährt worden, denn die Verpflegung exfolgte im Auftrage und auf Koſten des., der ſeinen Hund, um ihn vorteilhaft verkaufen zu können, in gutem Stand erhalten wollte. Wohl zog K. einen Vorteil; aber dieſer Vorteil beſtand nicht in der Nutzung des Tieres, ſondern in der Vergütung für ſeine im Intereſſe des Eigentümers gemachten Aufwendungen und geleiſteten Dienſte. Da K. durch Vertrag di Führung der Aufſicht über den Hund übernommen hatte nach§ 834 des.G. B. verantwortlich ſein; die Haftunt klagten H. als Tierhalter wurde dadurch nicht berühr ſion wurde deshalb zurückgewieſen. BVücherbeſprechung. Das ſoeben als Band der„Mediziniſchen Volksbücher“ be J. Ebner in Ulm erſchienene Büchlein„Diepraktiſche kenpflege in der Jamilie“ von Dr. med. O. Ulrich Erfurt, Preis 2., iſt ein ſehr willkommenes Hilfsbuch bei krankungen und ſollte in keinem Haushalt fehlen. Wertvoll f u. a. die darin enthaltenen Winke zur Erkennung ernſterer Leide Die weiße Frau. Roman von R. Graf Du Moulin Eckart den, Verlag von W. Baenſch. Der Verfaſſer führt den Leſer ſpannenden Roman auf das Schloßgüt eines Barons. Mit ef faszinierenden Sprache weiß er uns die handelnden Perſone ſchildern. So vor allem die Baronin, den alten Pfarxrer, den ich verwalter ſowie ſeine in dem Roman eine große Rolle ſpie Tochter Amalie, den Schmidshauns und den alten Förſter. Alle Perſonen, die der Leſer liebgewinnen muß. Der Romgn zeigt ab auch, wohin überſpannte Religioſttät führt. Der Verfaſſer verf gt über ein ausgeprägtes Erzählertalent von ungemein feinfühliger 5 ſtaltungskraft und vornehmer Denkart. Seine Perſonen atmen Le Der Roman zählt zu denfenigen Büchern, die man ſtets gerne wieder lieſt, an denen man ſich erbaut und an denen man ſeine Freude hat Fülflon Mannheim, P2. Aufruf. Die Unwetter, welche in den Junitagen über verſchiedene Gegenden des Landes hereingebrochen ſind und die infolge derſelben und der andauernden Regenfälle eingetretenen Hochwaſſer haben für eine beträchtliche Zahl von Gemeinden des badiſchen Landes ſchweren Schaden gebracht. An vielen Orten iſt die Ernte zum großen Teil vernichtet. Noch läßt ſich der Umfang der Schädigungen nicht genau überſehen; ſoptel ſteht aber jetzt ſchon feſt, daß der Schaden ſehr beträcht⸗ lich ſein wird. Jedenfalls iſt er nach den inzwiſchen eingelaufenen Nach⸗ richten erheblich höher, als bei der Verhandlung in der Zweiten Kammer der Landſtände am 12. Juli ds. Is. regierungsſeitig an⸗ genommen wurde. Neben der Hilfe, die vom Staat und den Gemeinden geleiſtet wird, iſt das Eintreten privater Wohltätigkeit dringend wünſchens⸗ wert. 9141 Die Unterzeichneten haben ſich zu einem Landeshilfsausſchuß ver⸗ einigt und richten an die Einwohnerſchaft des badiſchen Landes die herzliche Bitte, ihnen alsbald Gaben zur Unterſtützung der Be⸗ dürftigen zuzuwenden. Für deren zweckentſprechende Verwendung örtlichen Raſtatt; Dr. Bürklin, Wirkl. Geh. Rat, I. Vizepräſident der Erſten rat, Präſident der Handelskammer, Freiburg; Kammer, Karlsruhe; Dietrich, Bürgermeiſter, Kehl; Freiherr Dr. von Duſch, Staatsminiſter; Ehret, Bürgermeiſter, Weinheim; Fieſer, Oberbürgermeiſter, Baden⸗Baden; Fritſch, Generalleutnant z.., Präſident des Badiſchen Militärvereinsverbandes, Karlsruhe; Geisler, Geh. Oberpoſtrat, Kaiſerl. Oberpoſtdirektor, Karlsruhe; Geiß, Altſtadtrat, Stadtverordneter, J. Vizepräſident der Zwetten Kammer der Landſtände, Mannheim; Geppert, Weinhäudler, Mit⸗ glied der Zweiten Kammer, Kappelwindeck, Amt Bühl; Geſell, Kom⸗ merzienrat, Obmann des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadt⸗ verordneten, Pforzheim; Gierich, Mühleubeſitzer, Mitglied der Zweiten Kammer, Ettlingen; Glockner, Geh. Rat, Miniſterialdirektor, Karlsruhe; Frhr. Göler von Ravensburg, Mitglied der Erſten Kammer, Sulzfeld; Göller, Geh. Rat, Miniſterialdirektor, Karlsruhe; Dr. Gugelmeier, Bürgermeiſter, Lörrach; Haas, Fabrikant, Handels⸗ kammerpäſident, St. Georgen; Habermehl, Oberbürgermeiſter, Pforz⸗ heim; Hambrecht, Bürgermeiſter, Vorſſtzender des Verbands der Landgemeinden, Sandhauſen; Heidlauff, Stadtrat, Präſident der Handelskammer, Lahr; Dr. Heimburger, Realſchuldirektor, II. Vize⸗ präſident der Zweiten Kammer der Landſtände, Karlsruhe; D. Helbing, Wirkl. Geh. Rat, Präſident des Evangeliſchen Oberkirchen⸗ rats, Karlsruhe; Hermaun, Oberbürgermeiſter, Offenburg; Hoche, Geheimer Hofrat, Prorektor der Univerſttät Freiburg; Horn, Fabrikant, Handelskammerpräſident, Fahrnau; Kederer, Kaliſerl. Oberpoſtdirekkor, Konſtanz; Koelle, Geh. Kommerzienrat, Handels⸗ kammerpräſident, Karlsruhe; Kolb, Stadtrat, Mitglied der Zweiten Kammer, Karlsruhe; Frhr. von Krafft⸗Ebing, Geh Reg.⸗Rat, Großh. Amtsvorſtand, Karlsruhe; Dr. Krems, Geh. Rat, Direktor der Ober⸗ direktion d. Waſſ.⸗ u. Straßenbaues, Karlsruhe; Leuel, Geh. Kommer⸗ zienrat, Präſid. d. Handelskammer, Mannheim; Limberger, General⸗ major z.., Vorſitzender des Landesvereins vom Roten Kreuz, Karlsruhe; Prinz A. zu Löwenſtein⸗Wertheim⸗Freudenberg au Laugenzell, Präſident der badiſchen Landwirtſchaftskammer, Mit⸗ glied der Erſten Kammer; Freiherr von Marſchall, Mi⸗ niſter des Großh. Hauſes und der auswärtigen Augelegenhetten; Martin, Oberbürgermeiſter, Manuheim; Dr. Mayer, Geh. Ober⸗Reg.⸗ Rat, Mitglied des Oberrats der Israeliten; Meier, Kommerzienrat, Präſident der Handelskammer, Pforzheim Mez, Geh. Kommerzien⸗ Mfüller, Geh. Rat, Generalſekretär des Badiſchen Frauenvereins, Karlsruhe; Müller, Fabrikant, Obmann des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadt⸗ verordneten, Farlsruhe; Dr. Munzinger, Chefredakteur und Vor⸗ ſitzender des Vereins der Schriftſteller und Journaliſten, Karlsruhe! Nebe, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat, Landeskommiſſär, Karlsruhe; Ne Bürgermeiſter, Mitglied der Zweiten Kammer, Eggenſtein; Dr cplai, Wirkl. Geh. Rat, Präſident der General⸗Intendanz der Zivilliſte Karlsruhe; Niederbühl, Fabrikant, Präſident der Bad 5 Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Vereinigungen, Raſtatt, Dr. 9 Erzbiſchof, Freiburg; Dr. von Oechelhaeuſer, Geheimer und Profeſſor, Rektor der Fridericiana, 5 Kommerzienrat, Obmann des geſchäftsleitenden der Stadtverordneten, Freiburg; Rebmann, Geh. Hofra Oberſchulrat, Mitglied der Zweiten Kammer, Karlsruhe; Reiß, G Kommerzienrat, Mitglied der Erſten Kammer, Mannheim, Dr herr von la Roche⸗Starkenfels, Obergmtsrichter, Mitglied der Kammer, Heidelberg; Rohrhurſt, Stadtſchulrat, Präſident der Kammer der Jandſtände, Heidelberg; Dr. von Sallwürk, Ge Direktor des Großh. Oberſchulrats, Karlsuhe; Schmibt, Oberlandes gerichtsrat, Miiglied der Zweiten Kammer, Karksruhe; Sch Kot merzienrat, Präſident der Handelskammer, Heidelberg; Schüler, Landwirt, Mitglied des Reichstags und der Zweiten Kammer, ſident des Badiſchen Banernvereins, Ebringen; Or. von Schuber Profeſſor, Geh. Kirchenrat, Prorektor der Univerſtät Heidelbere Schwall, Gauleiter, Mitglied der Zweiten Kammer, Karlsruh Salzer, Geh. Ober⸗Regierungsrat, Präſident des Bad Landwirtſchaf lichen Vereins, Karlsruhe: Sänger, Bürgermeiſter, Landtagsabgeord neter, Präſident des Genoſſenſchaftsverbaudes badiſcher landwirtſch licher Vereinigungen, Diersheim; von Senger, Geh. Regierungsrat, Amtsvorſtand, Offenburg; Siegriſt, Oberbürgermeiſter, Karlsruhe; Dr. Freiherr von Stotzſugen, Mitglied der Erſten Kammer, Steiß⸗ lingen; Straub, Geh. Landeskommiſſär, Konſtan; Stritt, Oberbürgermeiſter, Bruchſal; Stromeyer, Kommerzienrat, Handelskammerpräſident, Konſtanz; Dr. Weber, Oberbürgermeiſter, Konſtanz; Weingärtner, Geh. Oberregierungsrat, Miniſterialdirekto Karlsruhe; Dr. Weiß, Bürgermeiſter, Mitglied der Erſten Kammer, Eberbach; Wiener, Geh. Oberregierungsrat, Karlsruhe; Dr. Wilckens, Oberbürgermeiſter, Mitglied der Erſten Kammer, Heidelberg; Winterer, Oberbürgermeiſter, Mitglied der Erſten Kammer, F. burg; Dr. Zehnter, Landgerichtspräüſident, Mitglied des Re und der Zweiten Kammer, Offenburg. Gaben nimut die Erpedition entgegen. —e——— General⸗Anzeiger. Abendblatt) 80 anunßeim, 10. Auguſt 1910 Unterrieht. e e ee Eugiieh Snorthand Abr. Rhein-Od. Moselwein Wird gelehrt. Anfr. 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