dDen Ra b Abonnemend: 70 Pfennig monatlich, Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) N In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile..1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Ausgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Maunheim““, „General-Anzeiger — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 36377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 Nr. 376. Dienstag, 16. Auguſt 1910. (Abendbla 2 Der Beſuch des Präſidenten der franzöſiſchen Republik in der Schweiz. Die Schweizer Preſſe widmet dem Präſi⸗ denten ſympathiſche Begrüßungsartikel. So ſchreibt der„Bund“ nach einem längeren Rückblick auf die Be⸗ ziehungen beider Länder in früheren Jahrhunderten: „Und heute kommt der Präſident der großen Nachbar⸗ republik nach Bern, um die ſchweizeriſche Demokratie, ihr Volk und ihre Behörden zu begrüßen, ihnen die Verſiche⸗ rung treuer Freundſchaft zu überbringen. Er wird in der Curia des neuen Schweizerbundes von unſerer oberſten Behörde, vom Bundespräſidenten und vom Bundesrat empfangen und zu ſeinen Ehren und zu ſeinem Schutz bilden die ſchweizeriſchen Soldaten Spalier. Dürfen wir uns nun mit unſerer Selbſtändigkeit und unſerem An⸗ ſehen, mit unſeren Errungenſchaften des neuen Bundes ſehen laſſen gegenüber unſerer Vergangenheit? Jawohl, lauttet die Antwort, wir dürfen uns darüber freuen beim Beſuch des Präſidenten Fallieres“ Die„Neue Zürcher Zeitung“ leitartikelt u..: „Daß der erſte Beſuch des franzöſiſchen Staatsober⸗ hauptes uns Eidgenoſſen etwas anders berührt, anders berühren muß als die früheren Viſiten benachbarter Monarchen, verſteht ſich leicht. Und es wird denn auch nicht ſonderlich befremden, wenn einzelne Federn ſich mit der politiſchen Bedeutung des Vorganges glaubten beſchäf⸗ tigen zu ſollen. Dem ſorgfältigen Beobachter der poli⸗ tiſchen Ereigniſſe kann es in der Tat nicht entgehen, daß der Beſuch des franzöſiſchen Präſidenten eine andere, zweifellos tiefere Veranlaſſung hat, als das Bedürfnis ſeiner bloßen konventionellen Freundſchaftsbezeugung gegenüber der helvetiſchen Republik. Die franzöſiſche Re⸗ publik ſchaut bald auf vier Jahrzehnte ihres Beſtandes zurück. Kaiſer und Könige haben wir ſeither, Italiens König ſogar dreimal, auf Schweizerboden begrüßt, vor Herrn Fallieres hat kein franzöſiſcher Präſident ihn in, offizieller Miſſion betreten. Die Neigung, ſeinem Erſcheinen um ſo größere Bedeutung beizulegen, bedarf denn keiner pſychologiſchen Erklärung. Aus gewiſſen, mehr zu er⸗ ratenden als poſitiv feſtzuſtellenden Begleiterſcheinungen des franzöſiſchen Beſuches Schlüſſe zu ziehen, die bis zur Befürchtung einer Beeinträchtigung unſerer politiſchen Neu⸗ tralttät gehen, liegt kein Anlaß vor. Die Richtlinie unſeres politiſchen Verhaltens gegenüber dem Auslande iſt uns ſo feſt und ſicher vorgezeichnet, daß gallophile Neigungen und Tendenzen, und ſollten ſie ſelbſt in den oberſten poli⸗ tiſchen Regionen Wurzeln gefaßt haben, an ihr nichts, aber auch gar nichts zu ändern vermögen. Andererſeits darf natürlich niemand der fremden Diplomatie das Recht ver⸗ wehren, die Kunſt der Ausnützung beſonderer Situationen zu üben. Wenn wir betonten, daß der Beſuch des franzöſi⸗ ſchen Präſidenten nach keiner Richtung zu politiſchen Be⸗ denken Anlaß gebe, ſo braucht uns in dieſer Ueberzeugung auch der Umſtand nicht wankend zu machen, daß der Emp⸗ fang des Herrn Fallieres in einem Rahmen ſich bewegt, der über das Maß des Zeremoniells für die. bisherigen hinausgeht. Gerade das Bewußtſein, daß in unſerem Volke der feſte Wille lebt, mit allen Nachbarſtaaten gute Freund⸗ ſchaft zu pflegen und daß es dieſem Leitſtern ſeiner Politik treu bleibt, gibt uns die innere Freiheit, den hohen Gaſt mit rückſichtsloſer Ehrerbietung und Herzlichkeit zu be⸗ grüßen. Wir begrüßen ihn als den ehrwürdigen Vertreter einer größeren Nation, als den oberſten Magiſtraten des franzöſiſchen Staates, der in Herrn Fallieres einen er⸗ probten Republikaner an ſeiner Spitze hat.“ Die linksſtehende demokratiſche„Züricher Poſt“ macht ſehr bemerkenswerte Ausführungen, wenn ſie ſchreibt: „Am Montag werden die Vertreter des Bundesrates in Bern den Präſidenten der franzöſiſchen Republik im Namen des Schweizervolkes begrüßen. Mit ihnen begrüßt das ganze Land in Hochachtung und Sympathie den erſten franzöſiſchen Präſidenten, der uns beſucht. Aufrichtig und herzlich haben wir ſchon die monarchiſchen Staatsober⸗ häupter der anderen Grenzländer empfangen. Der von unſeren Vorfahren freiwillig übernommenen und durch inernationale Staatsverträge verbürgten Neutralität, in der wir alle die feſte Grundlage unſerer ſtaatsrechtlichen Stellung erblicken, tut es keinen Abbruch, wenn wir morgen mit beſonderer Freude den Repräſentanten der größten europäiſchen Demokratie als unſeren Gaſt willkommen heißen. Heute erkennen wir in Frankreich die ſicherſte Stütze für den republikaniſchen Gedanken, der in vier Jahrzehnten unüberwindlich geworden iſt. Auch unſer geiſtiges Leben hat von jeher aus Frankreich Nahrung empfangen, ſelbſt da, wo wir deutſch reden und denken und dankbar ſind für die reiche deutſche Kultur, die uns in Gedanken und Werken zuteil geworden iſt. An der geiſtigen Vorbereitung der großen Revolution hat auch die Schveiz rüſtig mitgearbeitet Und ſeither ſind dieſe Beziehungen nie wieder gelockert wor⸗ den. Auch heute wollen wir nicht nur nach einer Seite Ausſchau halten, und wenn wir bei den Deutſchen die Energie des Schaffens, das rückſichtsloſe Drängen in die Zukunft bewundern, ſo lieben wir dennoch die vollendete Klarheit des franzöſiſchen Denkens, das ſich den Staat und das Recht ſtreng und logiſch errichtet hat, wie ſeine Kunſt⸗ werke und die Schöpfungen ſeiner Dichter. Darum nimmt das ganze Schweizervolk freudigen Anteil an den Feſten, mit denen der Bundesrat Armand Fallieres ehren wird. Sorgſam achten wir auf unſere Neutralität, und die Pflege freundſchaftlicher Beziehungen zu allen Nachbarn wird immer die oberſte Aufgabe des poliiſchen Departements bleiben. Aber wir brauchen es nicht zu verſchweigen: der Beſuch des Präſidenten der franzöſiſchen Republik iſt uns beſonders wertvoll, da uns politiſche und kulturelle Ueber⸗ lieferungen und die Uebereinſtimmung demokratiſchen Empfindens mit ſeinem Volke eng verbindet.“ Die liberalen„Baſler Nachrichten“ widmen dem franzöſiſchen Staatsoberhaupte ebenfalls freundliche Worte der Begrüßung und betont, daß Frankreich den Schwei⸗ zern immer nahe geſtanden, Jahrhunderte lang faſt allzunahe, ſo nahe, daß man eher von Protektorat als Freundſchaft ſprechen konnte. Aber längſt ſeien dieſe Beziehungen im Strom der Zeiten untergegangen und nur noch die diploma⸗ ee Empfänge von Staatsoberhäuptern auf Schweizer Boden men dagegen hält. tiſche Tradition hat ſich erhalten. Im übrigen ſeien Beziehungen zu Frankreich die gleichen, wie zu allen an! Nachbarſtaaten. Als Republikaner arbeiten Franzoſen Schweizer Seite an Seite an der großen ſchweren Aufgab nach dem hohen Grundſatz der Gleichheit ihr Land jedem, dem geringſten Volksgenoſſen, lieb zu machen, es zu edlen Burg der Freiheit auszugeſtalten. Welch her Sitz die Schweiz für ein glückliches freies Volk iſt, das Herr Fallieres zu keiner Zeit beſſer ſehen, als an eine ſtrahlenden Sommertag. An der Arbeit hat er das Schr Volk ſchon geſehen, als er als franzöſiſcher Unterrichts die ſchweizeriſchen bafleriſchen Schulen beſuchte. Das demokratiſche„Journal de Geneve“ f. die Beziehungen der Schweiz zum modernen Frankreich auf lange Zeit getrübt werden konnten, auch nicht durch Zollkrieg, immer habe man ſich wieder auf einem gen ſamen Boden gefunden, und kein Anlaß iſt vorübergegan bei dem ſich nicht die beiden Völker ihrer Sympathie Freundſchaft bekundet hätten. ö 8 Ganz gewaltig begeiſtert iſt die„Fauſanner Rey die dem Beſuche Fallieres eine ganz beſondere Bedeutung mißt, weil es ſich um das Oberhaupt eines Staates han mit dem wir zu jeder Zeit rege Beziehungen unterhe haben, daß dieſer Staat eine Republik, welcher die Staatsform hat wie die Schweiz und der Mann, welcher d Staat ſo würdig vertritt, ein alter Republikaner iſt, und endlich keiner ſeiner Vorgänger daran gedacht hat, uns die Beweis von Sympathie und Intereſſe zu geben. Soweit man überſehen kann, hat die geſamte ſchweizer 0 Preſſe dem franzöſiſchen Gaſte herzliche Worte der Begrüß gewidmet, nur die ſozialdemokratiſche Preſſe ni reſervierte Haltung ein, ſie begnügt ſich, darübe rieren. In der Genfer„La Voix du ſyndikaliſtiſchen Wochenſchrift, greift ein gewiſf Sinner aus Lauſanne in einem„Soum au m Aer ſchriebenen Artikel den franzöſiſchen Präſidenten an. Er ſpricht die Erwartung aus, einer der Söhr ſollte ſich opfern, um das Monſtrum mit einer gute bruſt, Syſtem Browning, niederzuſtrecken, ſobald es de vetiſchen Boden betrete. Sinner wurde am Sams nach Erſcheinen der Zeitſchrift auf Anordnung der ſch riſchen Bundesanwaltſchaft verhaftet. Die eingeleite⸗ ſuchung wird zeigen, ob man es mit einem Fanatiker Verrückten oder einem Poltzeiſpitzel zu tun hal, ——4I—ä—: t j———ĩ— Politische Uebersſcht. * Mannheim, 16. Auguſt 1 Nach dem diesjährigen Bericht des ſozialdemokra⸗ Parteivorſtandes beträgt die Zahl der Mitglieder der P organiſation 722 830 gegen 633 309 im vorigen Jahre der Zunahme immer noch eine verſchwindend kleine wenn man die bei den Reichstagswahlen im Jahre ſozialdemokratiſche Kandidaten abgegebenen 3259 29 Noch ſtärker wird das Mißverl Seuilleton. Am Genferfee. Von Friedrich Zimmermann. Lauſanne, im Auguſt 1910. Wie der Genferſee entſtanden ſei, erzählte uns eines Tages ein altes Mütterchen, bei welchem wir eingekehrt waren. um uns mit einem Kruge des prächtigen Wadtländerweins zu erfriſchen. Einmal kam der Meergott Oceanos in die Schweiz, um nach den Gletſchern und Alpenſtrömen zu ſehen, welche er nur von den Mündungen kannte. Er wurde von der lieblichen Gegend des Wadtlandes ganz bezaubert und ließ beim Scheiden den fleißigen Winzern ſein Miniaturbild zurück und ſo entſtand die blaue Schönheit des Genferſees, der heute noch jedes Auge entzückt und jedes Herz höher ſchlagen läßt. Wird ſein Name genannt, ſo lebt es in der Poeſie aller Kulturvölker auf, wie bei dem Namen Italiens und alle Dichter, die an ſeinen wunderbaren Ufern wandeln durften, haben ihn mit den edelſten Gaben der Pocſie verherrlicht. Wer nur halbwegs Dichterblut in den Adern hat, der wird hier zum Dichter. Große ſtolze Namen erklingen, deren Wiegen am Genferſee ſtanden oder denen das gaſtliche Land eine neue Heimat bot, wenn ſie aus ihrem Vaterland flüchten mußten. Geſchichte und Poeſie umwinden Städte und Dörfer mit den un⸗ berwelklichen Kränzen des Ruhmes und der Verehrung. Der Genferſee und der Bodenſee bilden gleichſam die Augen in dem Antlitze Europas, nur daß beide Augen nicht dieſelbe Farbe auf⸗ weiſen. Der Genferſee iſt wunderbar blau gefärbt, wie das der Bodenſee dagegen iſt grün und hat Aehnlichkeit ordiſchen Meeren. Schön ſind beide Seen; aber jeder⸗ Ge en Preis zuerkennen und M telm zwar mit vollem Recht. Wollte man alle Blüten der Poeſie zu⸗ ſammenſtellen, in welchen die Schönheit des Genferſees mit Be⸗ geiſterung geprieſen wird, ſo könnten wir einen großen Kranz winden. Das rechte Ufer von Montreux bis Genf gehört zu den geſegnetſten Fluren Europas und es iſt einer der mildeſten Him⸗ melsſtriche nördlich der Alpen. An keinem See Europas iſt das Erhabene mit dem Lieblichen, das Starke mit dem Milden ſo einzig ſchön vereinigt. Hier ſpricht alles mit heiterem Ernſt oder mit ernſter Heiterkeit zu uns. Das Südufer iſt durch die ſchnee⸗ glänzenden Gipfel der Savoheralpen maſſig, aber formſchön ge⸗ ſchloſſen und an keiner Stelle der ganzen Alpenkette wird man idealere Linien finden. Darüber glänzt ein ſaſt immer ſtrahlender Himmel in blauer Schönheit und die grünbewaldeten Bergab⸗ hänge winken hinüber an das ſchweizeriiche Ufer und laden zum Beſuche der ſonnigen Höhe ein. Dunkle Tannenwälder und über denſelben friſche, grüne Alpenmatten mit dunkeln Sennhütten geſchmückt, belebt von zahlloſen Viehherden mit harmoniſchem Geläute. Von hier an ſteigt das ſonnige und wonnige Land, wie eine blumen⸗ und rebenbekränzte Göttin zum Bade in die herr⸗ lichen, klarblauen Fluten des Sees. Wer ſich einen der reinſten und edelſten Genüſſe verſchaffen will, der muß in einer ſchönen, klaren Sommernacht an den Geſtaden des Genferſees wandeln. Die Seele wird erfüllt mit ſüßen Träumereien, welche dieſe paradiſiſche Gegend in der zauberhaften Beleuchtung Lunas weckt. Ich kam von Montreux, wo ich in Freundeskreiſen unvergeßliche Stunden verlebt hatte und der herrliche Wein von La Vaux hat alle Seelenkräfte zur erhöhten Tätigkeit angeregt. Man genießt hier die duftenden Gaben des Gottes Bacchus ganz anders, als in Deutſchland. Kommt man in das Saus eines Freundes, ſo wird man nicht etwa in den modernen Salon geführt. Ganz direkt geht es in die Unterwelt, in den Keller, in welchem die edelſten Weine in großer Auswahl wohl geordnet liegen. Die älteren, ſchwerſten Weine ſind in Flaſchen abgefüllt und Staub bedeckt ſie über und über, als Zeichen ihres ehrwürdigen Alters. 7 beckens war in flüſſiges Gold verwandelt, Einige Min klaren Nachtluft ſcharf abhoben, glänzten einige Kal in der Dreihügelſtadt Lauſanne an, der ſchönſte Ed löſchen und für immer, als einer der ſchönſten In einer Ecke iſt ein Tiſch aufgeſtellt und bequeme B zum Sitzen ein. Wer einmal hier Platz genommen hat, nicht ſobald wieder an das Fortgehen. Vor dreißig Je ich in Lauſanne die franzöſiſche Sprache ſtudierte, ha manchem Morgen die Sonne begrüßt, als wir uns auf weg begaben. Wer ſolche Kellerfeſte mitmachen will, trinkfeſt ſein. Zum Glück ſind aber die Wadtländer gefündeſten Weine, und niemals haben ſich die bekan tenſeiten des Weingenuſſes eingeſtellt. Man kennt die und genießt ſie mit Vorſicht. Tüchtig wird dazu ge ſo geht man am nächſten Tage mit klarem Kopfe an d Die Sonne war hinter dem langgedehnten blauen Be feurigen, goldenen Staube und die ganze Oberfläche zitterten die lebten Strahlen der Tagesgöttin über d den rieſigen Felſenzahn des großen Jaman. Bald da wir den Mond mit ſeinem ſilbernen Lichte ſiber dem Waſſers funkeln. In weiter Ferne glänzten die Sch Savoyiſchen Alpen in unbeſchreiblicher Majeſtät un der Walliſer Alpen traten deutlich hervor- Am Fuß berge und des Dent d Oche, deſſen ausgezackte Zinnen wie feurige Augen ſtrahlten lange, zitternde Linien in Richtung über die ganze Waſſerfläche. Nichts ſtörte d dieſer unbeſchreiblichen Szene. Gegen Mitternacht kan Kranze der Städte, welche die Ufer ſchmücken. mit dem reinſten Genuſſe wird niemals in der Lebens in der Seele erzittern. Ich glaube, daß es noch ſtolzere Landſchaf Ufer des Genferſees. Ich begreife es, daß a⸗ Rom oder an den Pyramiden Aegypten — 2. Seite. Sa 15 Cecha —¹ DN e ez ei Mannheim, 16. Auguſt. wenn man die Zahl mit den bei den letzten Reichs tagserſa 6 wahlen abgegebenen Stime nen der organiſierten Sozialdemo⸗ kraten und ihrer Mi tläuſer zuſammenſtellt. Woher dieſe Ungeheure Zahl von? Wählern kommt, die nicht auf das ſozial⸗ demokratiſche Programm eingeſchworen ſind und durchaus nicht daran denken, es je einmal verwirklichen zu helfen, das iſt genugſam erörtert worden. 10 möge nun jetzt, ſo is die„Köln. Ztg.“, beiſeite gelaſſen werden, we ſcher Partei dief Mitläufer, die durch die eneee be en abie⸗ kratiſchen Kandidaten ihren rung, den Behörden, den hürgerlichen Pareti einen empfindlichen wollen, angehören— jede Partei pflegt ſie andern zuzuſchieben— es ſoll n1 ir darauf hi welche außerordentliche Ae kun dtu l u 1d. der Mis Wbrgeſeßkei, oder irgen dieſer gewaltigen haben müßte. Mar hat Wahlen a gen kratiſche Partei 120, ja werde. Die ſozialdemokratiſche Wahrſagungen mit der gr demokratiſchen Redner wiſſ geiſterung dadurch ins Ungemef tönen doch auch aus dieſem Lager vorf beſonders für die Nationallib UHe So heißt es in der ſozialdemokra man von 120 künftigen ſoziald Lede, ſo ſei dieſe Rechnung auf d „kein Zurechnungsfähiger wird Zahl der überzeugten Soziald dreifacht hal“(das beſtätigt v Jahl der Mitglieder der aaleeee zu fürchten, daß aus b0 ſich die Neigung entwickeln könt ne, 2 al die Gewinnung von Mitläufern einzuſt fahr müſſe man dringend warnen, denn der Mitläufer bei den nächſten Wahlen mehr wa ſe die Ausſicht der Reaktion, den ſozialdem Wahlerfolg alsbald durch„irgendwel ſche reaktionären zu beſeikigen.“ Dieſe letzten Gründe des Mannes werden hei den zielbewußten ſozialdemokratiſchen Genoſſen wohl kaum Gehör finden, man wird auch in Magdeburg wieder den Weg enkdecken, um die Melärſe nicht chrecken, ſondern im Verein mit den jetzt ſo ſcharf ngegriffenen Reyiſtoniſten noch mehr anzulocken, deun d die Erfahrung von 1907 hat den Sozialdemokraten die Unzuverläſſigkeit der Mitläufer klar vor Augen geführt. Wohl aber ſollte die Nationalliberale Partei ihr volles Augenmerk auf dieſe Mit⸗ läufer der Sozialdemokratie richten— ſie wird ſie an ſich giehen und wie 1907 unter ihrer Fahne in den Wahl⸗ kampf führen, wenn ſie von dem Streit im Innern abläßt und ihr Programm verbreitet, deſſen Grundſätze und Ideale gerade in dieſer verworrenen Zeit ihre Wirkung nicht ver⸗ fehlen werden. 55 Daß die Nationalliberale Partei von den Konſervativen und dem Zentrum am meiſten gefürchtet iſt, das beweiſt tag⸗ ae e 2 015 dieſer ee die. 9 110 0 1 1 ſich zu m nimmt natürlich eude auf, und die Verſammlunge! Mitläu ſe 'ok aliſche n nStreiche“ * Es 1. 5 5 ie Und pott 1 Part eingegebenen Bemerkungen über Baſſermann leſen kann: „doch habeant sibi, wir haben nicht nöbig, uns den Kopf der Nationalliberalen zu zerbrechen,“ oder„und ſo mögen die Nakionalliberalen ſich weiter bemühen, Herrn Baſſermann ei guter Laune zu erhalten, uns ſoll es gleich ſein“? und daun folgen ſpaltenlange Erörterungen über Baſſermanns Programm und die Stellung der nationalliberalen Wähler dazu, die klar dartun, daß das denr Zentrum und den Kon⸗ ſervativen gar nicht gleichgültig iſt. Sie wiſſen ſehr daß bei einer entſprechenden Haltung des Reichskanzlers und der preußiſchen Regierung die feſte Dechng des hor Baſſermann angegebenen Programms, gegen die extremen Agrarier und die Konſervativen der Heydebrand⸗ ſchen Richtung ſowie gegen das Zentrum und ſeinen Ultra⸗ montanismus den entſchiedenſten Kampf zu führen, die Wühler von dem Taumel, 5 ſie bei den Erſatzwahlen m ſeuweiſe au den e e hat, 1 5 79 18 eifang itismus Nörs, wo man aufs ſehn⸗ rſtützung der National⸗ e der 0n tidele die ſoll. Tag zu die politiſche eiſe ſüchtigſte auf die ikräftige Unte liberalen Partei die das Erbe bald abgewirtſchaftet haben, autreten Solche Mitteilungen häufen ſich von Lage im Kr Tag, Daher müſſen die e Organiſationen in allen Wahl⸗ kreiſen gen, daß der Parteitag in Kaſſel vol 11 15 daß die Nationalliberale Partei e ilſchloſſen it, jede Reaktio on aufs entſchiedenſte zu eel und„irgendwelche reaktionäre Streiche des ſchwarzblauen Blocks“ ſcharf abzuweiſen, und daß unabläf durch N in der Wisſſe⸗ 185 durch das perſönliche Wort über das nationalliberale Programm die Nichtwähler herangeholt und die ſozialde Mitläufer wieder auf geg der nützlichen Arbeit zurückgebracht werden. ſehr beachtenswerte 15 ührungen, die beſon⸗ ders in dem entſchiedenen Ton des Schlußſatzes durchaus dem Empfinden der ſüddeutſchen Nationalliberalen ent⸗ ſprechen. 8 Vertrag und die ſſe in. auch in! eine f. immung itt 4 oboleich alles vermeidet, zu Rußland 1 könnte. Rußland ibt das in Schanghai erſche de 05 mit völliger Ungenierthei er di ias hinweggeſetzt, obgleich die für kommenden Gebietsteile als Bekracht chineſiſcher Beſitz zu betrachten ſeien. offenen Tür ſei praktiſch verkannt un 7 1 worden. 5559 Untätigkeit, rüche un 10 He auch in 955 cge N Praſße Anklagen gegen die Regierung lautt würden Ihnen ſich das Echo de Chine mit der Bemerkung an, ſei bedauerlich, welchen Händen die Lei⸗ tung des großen chineſiſchen Reiches anvertraut ſei, an deſſen Spitze meiſt lentlos ehrgeizige Männer ſtänden, deren Eitelkeit die Stelle verträte. Alle eines Gewiſſens heftigen Ausfalle darf 5 an wohl daß die Fran⸗ zoſen in Oſtaſien über die Politik ihres ruſſiſchen Bundes ſſen ſehr aufgebrach. d. Deutsches Reich. Der Deutſche Uhrmacherbund hielt in dem Gebäude der Berliner Handwerkskammer ſeinen fünften Bundestag ab, der von dem Vorſitzenden, Karl Marfels⸗Berlin, eröffnet und gelei⸗ tet wurde. Erſchienen waren 400 Bundesmitglieder aus allen Städten Deutſchlands. Vertreten waren der Hanſabund, der Verband Deutſcher Uhrengroſſiſten, der Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Uhrmacherverband und der Deutſche Uhrmacher⸗Gehilfen⸗Ver⸗ band. Vor Beginn der Verhandlungen wurde an den Kaiſer ein Telegramm abgeſandt. Den Geſche ericht erſtattete der Syndikus des Bundes, Juſtizrat und Notar Henſchel⸗Berlin. Nach ſeinen Ausfhrungen beträgt die Zahl der Bundesmitglieder 5760. Darauf ſprach Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Foerſter über die gegenwärtige Entwicklungsſtufe der Zeitmeſſung und Zeitregelung. Als zweiter ſprach der Vorſitzende des Bundes deutſcher Bodenreformer, Herr Adolf Damaſchke, über die Be⸗ deutung der geplanten Reichszuwachsſteuer für die Uhrmacher. Einſtimmig wurde darauf eine Erklärung angenommen, welche Regierung und Volksvertretung dringend erſucht, die Beratungen über die Reichszuwachsſteuer bald zu einem fruchtbringenden Er⸗ gebnis zu führen. — Für die Schuldeutilgung des Reiches wird der 30. Sep⸗ tember d. J. ein bedeutſamer Zeitpunkt werden. Die„Berl. Pol. Nachr.“ ſchreiben:„Bekanntlich werden gegenwärtig die Schulden des Reiches nach dem preußiſchen Beiſpiele mit 95 v. H. der jedesmal validierenden Schuldſumme getilgt. Künftig wird hierin eine Aenderung eintreten, und zwar derart, däß die bis zum 30. September d. J. begebenen Anleihen und die vom 1. Oktober neu begebenen einer verſchiedenen Tilgung unterliegen erſees wecken Gedanken der Glückſeligkeit, des und der Freiheit. Die Felder erglänzen in der Fülle d der goldenen Aehren; die Hügel und Bergabhänge ſtrahlen in dem ſaftigen Grün d loſen Weinberge und die dichtgedrängten Dörfer und ſind von einem wohlhabenden 185 glücklichen Volke inneren Friedens bewo ſich auch ganz den Freuden des Lebens hing Hier ſieht man faſt keine Fabrikſchlote die reine Luft verfinſtern. Der Menſch iſt der Mutter Erde noch nicht ſo entfremdet, wie in unſeren Induſtriezentren. Wir atmen hier dieſelbe Luft der Jreiheit, die Wilhelm Tell atmete. Dieſe Berge ſind es, deben Bewohner zuerſt das feudale Joch ee Das Land, welches uns um⸗ bit, iſt der Kanton Wadt mit dem Wahlf 5 Freiheit und Baterland“ in ſeinem Wappen. Am Ende S in nebliger Ferne erglänzen die weißen Häuſer der Nithen Induſtrie⸗ und delsſtadt Genf; ſchon in alter Zeit die Zufluchtsſtätte der Holitiſchen Freiheit und der R ſeligionsfr. eiheit und deren Wappen⸗ ſpruch„Post tenebras lux“, Ne Finſternis das Licht“, richt eine beredte Sprache. Am Oſtende des Sees, wo die Alpen ſteil aus den klaren Fluten in ſchwindelnde des des Sees en emporſteigen, liegt Clarens und Veyey, berühmt durch beredteſten aller franzöſiſchen Schrift ſteller, Jean Jacques ſſeau. Die berühmten Terraſſen von Lavaux mit ihrem lichen Wein bilden ein Landſchaftsbild, wie es die kühnſte antaſie unſerer Landſchaftsmaler nicht prächtiger er⸗ konnte. Was Leipzig für Deutſchland, das iſt Lauſanne ie Schweiz. Hier erſcheinen die bedeutendſten wiſſenſchaft⸗ Werke und ein glänzender Stab von Gelehrten verſende aus die Geiſtesprodukte ihres unermüdlichen Fleißes le Welt. Weiter gegen Weſten kommen wir nach Morges, on ſeinem maleriſchen Schloſſe aus dem tiefſten Mittel⸗ rohend und finſter in die ſonnige Landſchaft emporragt. lebte die Königin Berta, die heute noch als die Erfinderin Nach dieſem Frage kommen, im übrigen 3 v. H. berwendet werden. Man erſieht aus Deſeh Geg ierſte llung, eine wie einſchneidende Wen⸗ dung der 30. September d. J. in der Reichsſchuldentilgung bringen wird. Die nach ihm begebenen Reichsanleihen ſollen, ſo⸗ weit ſie nicht für werbende Zwecke verwendet werden, eine fünfmal ſo ſtarke Tilgung erfahren, als die preußiſcher e Anleihen, wobei allerdings zu beachten iſt, daß in Preußen 120 oft außer den geſetzlich vorgeſchriebenen Schuldentilgungen auch andere vor⸗ genommen ſind. Wenn aber mit dem 30. September d. J. die ſtarke geſetzliche Schuldentilgung im Reiche einſetzt, ſo iſt zu hoffen, 05 in die Reichsſchuldenwirtſchaft ein Moment kommt, recht bald zur Hebung des Kurſes der Reichsanleihen bei⸗ tragen wird. — Kein Induſtrie⸗Beirat im Auswärtigen Amt. Zu der zs gufgetauchten Meldung von der Errichtung eines In⸗ duſtrie⸗ Veir 1— Auswärtigen Amt erklärt die„Köln. Ztg.“ in einem Be r Telegramm, 5 ſe Abſicht niemals beſtanden hat und auch heul te nicht beſteht. In dem Artikel der„Sächſiſchen Induſtrie“ handelt es ſich um Vorſchläge von Induſtriellen, welche die Vertiefung der wirtſchaftlichen Ausbil 0 der Konſular⸗ anwärte r betreffen. Dieſe Vorſchläge, welche die mifmerkſcenkeit 8 igen Amts in großem Maße verdienen, ſind ihrer ſprechend geprüft worden und dieſe Prüfungen und werden noch weiter randkataſt trophe auf d eltau⸗ ctenung. Eine anſchauliche Schilderung des Trümmerfeldes auf der Ausſtellung gibt der Korreſpondent des„B..“. Er ſchreibt: Von 1 gegen 4 Uhr morgens bin ich durch das bren⸗ nende Ausſtellungsgelände gewandert. Ueber qualmende und zer⸗ brochene Balken und Latten, durch fußhohe Waſſerlachen und Haufen von Aſche und 5 Die Luft iſt von Dampf und Rauch erfüllt, der beißend in die Lungen und in die Augen dringt. Als ich auf der Höhe der Solboſch⸗Ebene ſtand und auf die bren⸗ nende Riese enfläche hinabblickte, da ſchien es, als wenn ein von einem Dichter erſonnenes phantaſtiſches entſetzliches Bild des Grauens lebendige Wirklichkeit geworden wäre. Ueber viele tau⸗ ſende Quadratmeter ſchwamm das Flammenmeer und Feuer⸗ iſchel ſtiegen aus dem Boden empor bis zur Manneshöhe. Alle Farbenſchattierungen des Brandrotes waren ſichtbar, erſt das dunkle ſchon verlöſchende Glimmen und dann plötzlich das lichter⸗ lohe Flackern. Ueber dem Feuermeer ballten ſich die gluterfüllten Rauchwolken zuſammen. Sie wurden von ihrer eigenen Hitze ſehr ſchnell in die Höhe getrieben. Der Himmel war von fahl ſchim⸗ 8 Brandwolken ganz bedeckt. Das war gegen 2 Uhr mor⸗ gens; und die Flammen verloren ihre zerſtörende Kraft. Da konnte man ſehen, daß innerhalb des Lichtkraters viele Waſſerhydranten zerſtört waren. Die Strahlen von der Stärke eines Männer⸗ armes ſpritzten auf. Sie zerſprengten die Feuerwolken. Es war der Eindruck vollkommen, als ob ein feuerſpeiender Berg, deſſen Sohle etwa zwei Kilometer im Querſchnitt maß, in ſich zuſammen⸗ geſtürzt wäre. So konnte man in das Wüten des unterirdiſchen Feuers hinabblicken. Mitten in den brennenden Flammen ſind durch ſeltſame, unerklärliche Zufälle einige Wände, wie Skelette von Häuſern ſtehen geblieben. In den Fenſterhöhlen glimmt das Licht; wenn auf der Bühne ein ſchreckliches Zauberſchloß gezeigt wird, das zur Nachtzeit aufleben ſoll, dann müßte der Theater⸗ meiſter ſo die Flammen aufwirbeln laſſen. Aber alle dieſe Bilder waren unendlich größer und reicher. Einen Augenblick konnte ich geradeaus durch die Flammen blicken, hineinſehen in die vernich⸗ tete franzöſiſche Aus sſtellunt g, wo die Rie ſenſtatue der Republik auf hohem Sockel ſteht. Das Standbild war noch unverletzt, aber die Feuergarben wälzten ſich an ſeinem Sockel hinauf und ſie um⸗ ſpielten die Kleiderfalten und das Geſicht der Rieſin. Die Statue ſtreckt den rechten Arm mit einem ſymboliſchen Zepter aus und von der Spitze des Zepters ergießen ſich die Feuergarben, deren Schimmern von dem herrſchenden Chaos verſchluckt wird. Auf Gartenſtühlen, die der Vernichtung entgangen waren, ruhten ſich einige erſchöpfte Feuerwehrleute aus. Bei ihnen ſtan⸗ den Kaufleute, deren Vermögen zu Aſche geworden war. Sie zeig⸗ ten die ſchrecklichſten Brandwunden an den Händen. In Frank⸗ reichs Halle hatten allein für 17 Millionen Francs Bril⸗ lanten gelagert. Die Retter dieſer Koſtbarkeiten hatten es ge⸗ wagt, in die heißen Gluten hineinzugehen, um dort zu ſuchen und zu retten, was noch zu finden war. Natürlich blieb es nicht aus, daß auch in dem Moment der höchſten Gefahr bei einigen Men⸗ ſchen die Verbrecher⸗ und Abenteurerluſt wach wurde. Ein Juwe⸗ lendieb entkam, er ſoll die Hände und Taſchen mit den koſtbarſten Edelſteinen angefüllt haben. Was von Juwelen zu retten war, das wurde auf geratewohl in irgendwelche Behälter geſchüttet. Die Fracht der Diamanten wurde von der Höhe des Geländes in die Talſenkung der Gärten getragen. Ringsum bilden Soldaten die Wache. ein Nann. dicht neben dem andern. Sie hatten ſcharf n Politik 5 ſichern Boden vaterländiſcher Arbeit 5 705 ſollen. Zur Tilgung der erſteren Anleihen ſoll jährlich min⸗ nden laſſen wird. Bezeichnend dafür iſt ein Bericht der deſtens 1 v. H. des an dieſem Tage vorhandenen Schuldkapitals, Nationgkliberalen Korreſpondenz für die Rheinprovinz über!T zu derjenigen der let tzteren 12 b. 985 ſowolt werbende 31 vecke in Griechenlands noch erhabenere Gedanken das Gemüt en des Spinnrades in den romaniſchen Ländern berehr 115. In Mögen. Aber die majeſtätiſchen und lieblichen Geſtade des Gen⸗ Rolle bewundern wir das Denkmal des General Laharpe, der ſeine Auflehnung gegen die Herrſchaft der Bern büßen mußte. In Coppet wir die Gräber von Necker und ſeiner Tochter. Gegenüber liegt Col ogny, wo der Reformator Calvin wohnte. Hier iſt auch noch das Haus des großen Natur⸗ forſchers Sauſſure, des erſten Montblanebeſteigers. Nichts fehlt dieſer Gegend, um das Intereſſe der Reiſend en zu wecken. Ver⸗ enheit und wetteifern miteinander, um den Auf⸗ enthalt intereſſant und ſchön zu machen. Alles bietet eine Menge von Gegenſätzen, und von tiefen und ernſten Gedankenguellen, wie man es daum an einer anderen Stelle der Schweiz wieder finden mag. Der Genferſee hat die berühmteſten Gegenden nicht zu beneiden. Zu der großen Frucht barkeit kommen die hiſtor iſchen Erinnerungen; eine Natur von großer Kraft Jura mit ſeinen düſteren, abgerundeten Bergrücken; die erhabene Alpen⸗ lette mit ewigem Schnee bedeckt, der blaue Himmel ünd der noch blauere See ſtimmen in der erhabenſten Farbenſinfonie zufam⸗ men, wie ſie auf der ganzen Erde nicht wieder getroffen werden kann. Der blaue v mit dem Kopfe Doer Der See beſpült den Fuß des Jura, des Jorat, das Bindeglied zwiſchen Jura und Alpen und im Oſten und im Süden bildet die Alpenkette den herrlichſten Rahmen, welcher ein Landſchaftsbild nur beſitzen kann. Die Schönheit ſeiner gzur⸗ blauen Fluten, die verſchiedene Form ſeiner geſchweiften Ufer, die rünen Rebenkränze, die blendend weißen Landhäuſer leuchten weit in die Ferne. Die ſchönſte Ausſicht nach allen Seiten hin in dieſe paradi⸗ ſiſche Gegend hat man unſtreitig von dem Signal oberhalb der Stadt Lauſanne. Gerade vor ſich hat man die weite, blaue Fläche des Sees; in allen Richtungen durchfurcht von Dampfſchiffen, Segelbooten mit ihren ſogenannten lateiniſchen, dreieckigen Segeln, wie man ſie merkwürdigerweiſe auf den ſchottiſchen Seen wieder findet. Fröhlich flattern die farbenſchönen Flaggen in der Luft. Jenſeits des Sees, in dem franzöſiſchen Sapoyen, ſteigen Fluten. Alpen auf 85 de einen Wiinderbaren Hintergrund des Bildes. Hinter ſich hat man den alten hiſtori⸗ ſchen Eichwald, der bis tief in das Mittelalter reichen ſoll, da mehr als tauſendjährige Stämme vorhanden ſind. Gegen Weſten verflachen ſich die Ausläufer des Jorat in eine fruchtbare Ebene und verlieren ſich in nebelhafter Ferne. Zu ſeinen Füßen hat man eine tief eingeſchnittene Schlucht, die nächtlich empordämmert. Gegen Oſten ſind die rieſenhaften Maſſen der Wadtländer Alpen, faſt das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. In der kühnſten Weiſe ſteigen die ſchön ausgezackten Gipfel bis in die Wolken und nur ſelten zeigen ſie ſich unverſchleiert. Im weiten Weſten bietet der düſtere Jura ein total verſchiedenes Bild im Vergleich mit der Alpenkette. Tief im Gebirge der Alpen rundet der Montblanc ſeine blendend weiße Kuppe ſchneeiger Reinheit. Alles iſt auf i Punkte vereinigt; Verſchiedenheit, Einheitlichkeit und Größe. Die Stadt Lauſaune liegt bekanntlich nicht unmittelbar am Ufer des Sees. Eine Drahtſeilbahn führt nach Ouchy, dem klei⸗ nen, aber ſehr ſchönen Hafen der Stadt. Von hier aus kann man die ſchönſten Ausflüge unternehmen und mühelos gelangt man an den Fuß der Alpenkette. Es iſt ſehr intereſſant, die beiden Seeufer, das franzöſiſche und das ſchweizeriſche miteinander zu bergleichen. Der Kontraſt iſt ein ganz gewaltiger. Im Wadt⸗ land dacht ſich das Plateau in ſanftem Hügelgbhang gegen den See ab; dieſe Lehne nimmt nur gegen Oſten, alſo gegen die Voralpen, allmählich an Höhe und Steilheit zu. An keiner Stelle reicht der Wald bis an den See. Eine ununterbrochene Kultur⸗ zone ſchlingt ſich von Genf bis nach Montreux hin. Weinberge, Wieſen, Gärten mit hundert blühenden Dörfern und Städten bilden eines der lachendſten und belebteſten Landſchaftsbilder von ganz Europa. Uralter Anbau iſt hier zu finden und kein Qua⸗ dratmeter iſt unbenützt. Das Savoyer Ufer dämmt eine an die Walliſeralpen ſich anlehnende, ungeheure Schuktmoräne in ſteiler Böſchung ein, und drängt den reißenden Lauf der Dranſe weit nach Weſten. Hinter dieſer wilden Uferlandſchaft erheben ſich geladen, um ſofort jeden zu dusüben ſollt Innere der Bergmaſſe verlieren. Die Flammen fanden eine höchſt reiche Nahrung an den um⸗ fangreichen Lagern pon Spirituoſen aller Art. Wenn die Flam⸗ men ſchon ziſchend zu verlöſchen drohten und auf die Fäſſer und Flaſchen trafen, dann erklang es wie knatterndes Magazinfeuer, manchmal erfolgten auch donnernde Exploſionen. Hinzu kam dann noch das Dröhnen des einſtürzenden, zuſammenbröckelnden Ge⸗ mäuers, das Zuſammenkrachen der eiſernen Pfeiler, die ſich wie biegſame Seile zuſammenballten. Dazu kam endlich das knatternde Stampfen der ſämtlichen Dampfſpritzen, das Kommandorufen und ſchrille Pfiffe von allerhand Signalen. Viertelſtundenweiſe klang romantiſch der Glockenklang von der Turmuhr des Deutſchen Hauſes in dieſe lärmende Unruhe hinein. Wer zwiſchen den Regimentern der Feuerwehren, der Gen⸗ darmen, der Grenadiere mit den ſchweren Bärenmützen, der In⸗ fanterie und Jäger einherging, der konnte wohl glauben, daß hier eine Schlacht geſchlagen worden ſei. Eine Stadt, ſo ſchien es, iſt in brennende Trümmer geſchoſſen worden, und die Sieger ſuchen zu retten, was noch zu retten iſt. Nur waren alle Rettungsver⸗ ſuche in Brüſſel umſonſt. Das Unglück war zu unerwartet ge⸗ kommen, und man war in keiner Weiſe vorbereitet, um ihm zu begegnen. Die ſtändige Feuerwehr war für die erſte Hilfe voll⸗ kommen ungenügend. Die Mannſchaften aus der inneren Stadt langten viel zu ſpät, faſt eine Stunde zu ſpät ein, da ſie die Aus⸗ tellung zum Teil erſt nach einer Fahrt von 45 Minuten erreichten. Die Ausſtellungsgebäude von Belgien, Frankreich und England bilden einen zuſammenhängenden langgeſtreckten Trakt, über den ſich ein zuſammenhängendes Dach hinzieht. Dieſes Dach iſt ganz aus Pappe, die für die Flammen natüslich die vorzüglichſte Nah⸗ rung bildet. In den Kuppeln hingen mächtige Flore und Gaze⸗ gewebe. Auf den Dächern wehten auf Holzblöcken kleine Tuch⸗ wimpel. Das Gebälk beſtand nur aus Holz. Alles das war von der Hitze ausgetrocknet und dürr und natürlich die gefährlichſten Zündſtoffe und Brandleiter. Die Flammen ſprangen denn auch wirklich auf dieſem guten Boden mit unaufhaltſamer Vernich⸗ tungskraft vorwärts. Da wäre es praktiſch und beſonnen ge⸗ weſen, aus dem zuſammenhängenden Trakt den brennenden Teil von dem noch unberührt ſtehenden abzuſchneiden, das heißt eine Kluft zwiſchen dieſen Teilen herzuſtellen, die für die ſpringenden Flammen zu breit geweſen wäre. Das geſchah nicht. Als es endlich um zwei Uhr nachts geſchäh, um die Halle Italiens zu iſolieren, iſt die italieniſche Abteilung, die man anfänglich ver⸗ nichtet glaubte, noch faſt ganz gerettet worden. Man ſchaffte die einzelnen Schaukäſten aus der italieniſchen Halle ſchleunigſt ins Freie. Die Tauſende von Marmorwerken und Figuren, die in der italieniſchen Galerie ſtanden, wurden unachtſam auf den Boden unter freiem Himmel geworfen, und man achtete nicht darauf, daß wertvolle moderne Kunſtwerke zertrümmert wurden. Die Feuersgefahr wurde zuerſt von den Beamten der deut⸗ ſchen Maſchinenhalle wahrgenommen. Sie ließen ſofort die Alarmſitrene ertönen, und ſo wurden die über 100 000 Beſucher der Ausſtellung auf die große Gefahr aufmerkſam gemacht. Die deutſchen Aufſeher, die ſich auf Sonntagsurlaub befanden, eilten bei dem Alarmſignal ſofort nach ihren Abteilungen, und obwohl keine unmittelbare Gefahr für Deutſchland beſtand, da ſie ja mehrere hundert Meter von der Brandſtätte entfernt liegt, wurde alles für ein etwaiges Löſchwerk vorbereitet. Der Chefingenieur der deutſchen Maſchinenhalle leitete dieſe Manöver. Es zeigte ſich, daß die deutſchen Vorbereitungen wohlberechtigt waren, denn eine Zeit lang war die Lage auch für Deutſchland recht bedenk⸗ lich. Die ganze ſogenannte Avenue der Nationen brannte näm⸗ lich. Wären die Flammenwände nach außen zuſammengeſtürzt, dann hätten ſie ſicher den benachbarten holländiſchen Pavillon entzündet und von dort hätte bei ſchlechtem Winde das Feuer auch auf Deutſchland überſpringen können. Die flammenden Wände ſanken aber in das Innere des Brandfeldes und die Gefahr war für Deutſchland vorüber. Noch weiß keiner, wo das Feuer entſtanden iſt. Es heißt, daß es von einem Kurzſchluß herkomme, es heißt aber auch, daß ein Küchenbrand im Gebäude Belgien die erſte Urſache gegeben habe. Der wirkliche Grund wird wohl niemals bekannt werden. Sopiel ſteht jedoch feſt, daß die alte Bauart der verbrannten Hallen die Hauptſchuld an der Kataſtrophe trägt. Man wird es wohl jetzt in Brüſſel gelernt haben, daß man anſtatt der feuer⸗ fangenden Dachpappen andere Dächer auf die Hallen dieſer Pavillons ſetzt. Den feuergefährlichen Zündſtoff von Gaze⸗ geweben und Schleiern wird man auch vermeiden müſſen, nicht minder die Fahnenwimpel auf den Dächern, die nicht einmal dem ſchönen Eindruck dienen. Die Tiebesaffüre eines Generals. sh. Berlin, 15. Aug. PVor der Ferienkammer des hieſigen Landgerichts 1 ge⸗ langte heute unter dem Vorſitze des Landgerichtsdirektors Prozeß Blankenſtein ein fenſationeller 0 zur Verhandlung, in deſſen Mittelpunkt der frühere kommandierende General v.., ein Sproß des Hef⸗ ſtſchen Uradels und Sohn eines Präſidenten der ehemaligen Deutſchen Nationalverſammlung, ſteht. Von ihm verlangte die Gatkin eines ſeiner früheren Untergebenen, eines Premier⸗ leutnants M. in Berlin die Zahlung von verauslagten Pflege⸗ unmittelbar die ſteilen Kalkalpen Savoyens. Nur gegen Genf zu iſt eine teils unfruchtbare, ſumpfige, teils eine ſchön angebaute Uferebene von Stundenbreite vorhanden, aus der ſich ein lang⸗ gedehnter Hügel erhebt. Diefes Bergland prangt in düſterem Grün der Waldung. Bis gegen 900 Meter iſt es die Edelkaſtanie, die hier in üppigſter Pracht gedeiht. Daneben ſieht man friſch grüne, ſaftige Wieſen und höher kommen die Alpenweiden, Buchen⸗ und Tannenwälder bis zu den reizenden Alpentriften zwiſchen den Berggipfeln. Dort, im Wadtland, ein herrliches Kulturland; hier, in Savoyen, ein urſprüngliches Waldland; beide Landſchaften, nur getrennt durch die blauen wogenden Fluten des Sees, der viel eher zur Verbindung der Ufer und zur Aus⸗ gleichung der Gegenſätze geſchaffen ſcheint. Es ſind nicht nur poli⸗ tiſche und hiſtoriſche Kontraſte, die hier vorwalten. Die Wadt⸗ länderſeite ſchaut direkt nach Südoſten und nach Süden, faltenlos und offen, wie ein rieſiges Spalier, liegt ſie da, den ganzen Tag von der Sonne beſtrahlt und erwärmt. Orientierung und Ter⸗ raingeſtaltung haben ſie zu einem Weinlande beſtimmt. Steil erheben ſich die ſavoyiſchen Berge aus dem Uferſaum, den die wilde Dranſe mit ihren Geſchiebmaſſen durchbricht. Dieſer Steinabhang iſt nach Norden exponiert und in voller Schattenlage, wozu noch die tiefen Schluchten und Falten der Abhänge kommen, die ſich als eigentliche Alpentäler in das Eine ſolche Lage, zu der der übergroße Waſſerreichtum einer ganz nahe ſich erhebenden Alpen⸗ der irgendein Verbrechen 5 0⁰ k mit der Behauptung, daß die beiden von ihr außerhalb der Ehe geborenen Kinder, ein 14jähriges Mädchen und ein 7jähriger Knabe, Kinder des Generals z. D. v. G. ſeien, zu derem ſtandesgemäßen Unter⸗ halt er ſich nach Eingang des Liebesverhältniſſes mit der Pflegerin bereit erklärt habe. Die Einzelheiten, welche in der heutigen Verhandlung zur Sprache kamen, erinnerten lebhaft an die Erlebniſſe des Schönebeck⸗Prozeſſes in Allenſtein, und wenn die vorliegende Angelegenheit auch nicht ſo tragiſch in ihrem Ende verlaufen iſt, ſo erſcheint ſie deſto grotesker in ihrer Entſtehung und mit Rückſicht auf die Stellung und Handlungsweiſe der beteiligten Perſonen. Es war im Jahre 1895, als ſich zwiſchen dem damaligen Hauptmann v. G. und der Gattin ſeines Premierleutnants v. M. in Berlin ein Liebesverhältnis entſpann, das lange Jahre währte. Ein ihnen günſtiger Stern fügte es, daß der Liebhaber und der Gatte ſpäter in das gleiche Bataillon kamen, der eine als Kommandeur, der andere als Major. Hier nahm der Verkehr ſeinen ungeſtörten Fortgang. Genau wie im Falle Schönebeck konnte der Ehemann mit verſchränkten Armen zuſehen, wie ſeine Ehefrau, die Mutter dreier Kinder, mit welcher er bis dahin in glücklichſter Ehe gelebt hatte, unterhalten wurde. Von ſeiner Frau ſich trennen konnte er nicht, da ſie das Vermögen in die Ehe eingebracht hatte, und er als Sohn eines, wenn auch hochgeſtellten, preußiſchen Be⸗ amten über Mittel nicht verfügte. Der Zwang wurde um ſo drückender, als der Verführer ſein Vorgeſetzter war und daher ſeine Karriere auf dem Spiel ſtand. Es lag nahe, daß der Kommandeur ſeinen Untergebenen vielfach dienſtlich außer⸗ halb verwandte, um ſich ſeinem Liebesleben mit deſſen Ehe⸗ frau deſto ungeſtörter hingeben zu können. Als der Ehemanm ſpäterhin erkannte, daß ſeine militäriſche Karriere ihrem Ab⸗ ſchluß nahte, verließ er bei Nacht und Nebel Frau und Kinder, nahm ſeinen Abſchied und begab ſich in das Ausland, um dort unerkannt ſein Daſein weiterzuführen. Das Liebesverhältnis ſeiner Frau mit dem inzwiſchen zum General avancierten General v. G. war nicht ohne Folgen geblieben. Es ent⸗ ſprangen ihm eine Tochter und ſechs Jahre ſpäter ein Sohn. Nach der Geburt des letzteren ſuchte der General ſeine Go⸗ liebte zu veranlaſſen, ſich von ihrem Manne zu trennen, unter der Zuſicherung, dem Ehemann für ſeine Einwilligung zu ſeinem Gehalte einen jährlichen Zuſchuß von 2000 Mark zu zahlen. Selbſtverſtändlich wollte der General die Koſten zur Unterhaltung der Ehefrau und der beiden jüngſten, von ihm erzeugten Kinder zu ſeinen alleinigen Laſten tragen. Auf dieſen Vorſchlag ging der Ehemann nicht ein. Jahre gingen dahin. Die Frau mit den beiden Kindern verzehrte ein kleines, ihr von ihrem Vater verbliebenes Vermögen. Ihr Ehemann kümmerte ſich nicht um diejenigen Kinder, als deren Erzeuger ſich ungeniert ſein Vorgeſetzter bekannte, der durch den Tod ſeines Schwiegervaters in die Nutznießung eines nach Mil⸗ lionen zählenden Vermögens gelangt war. Vielmehr be⸗ ſchränkte er ſich darauf, ſeine ſpärliche Offizierspenſion für die Erziehung ſeiner richtigen Kinder zu verwenden. Das Verhältnis des Generals mit ſeiner Geliebten erlitt dadurch einen Bruch, daß der erſtere ſich inzwiſchen gezwungen ſah, ſeine Haushälterin zu heiraten, die bei ihm mit einem Salär von 50 Mark bedienſtet war. Er wurde hierauf prompt zur Diſpoſition geſtellt und fungiert gegenwärtig als Vorſitzender des Aufſichtsrat der von ſeinem Schwiegervater begründeten Aktiengeſellſchaft im Rheinlande„„ Als die Mutter mit ihren beiden unmündigen Kindern nunmehr nach Aufzehrung ihres Vermögens an den natür⸗ lichen Vater herantrat und ihn an ſeine Verſprechungen er⸗ innerte, wurde ſie abgewieſen. Nur die jetzige Ehefrau des Herrn v. G. erbarmte ſich ſchließlich und erbot ſich, einen Betrag von 9000 Mark zu zahlen, aber auch nur, wenn ver⸗ ſprochen wurde, an ihren neugebackenen Ehemann nicht mehr heranzutreten und auf die Aufrechterhaltung einer zu Gunſten der beiden Kinder aufgenommenen Lebensverſicherung in Höhe von 15000 Mark zu verzichten. Eine derartige Zumutung ſah aber die Geliebte des Generals nicht als Erfüllung der von dieſem eingegangenen Verpflichtungen an und erhob nun⸗ mehr die von Rechtsanwalt Linnartz⸗Berlin vertretene Klage auf Zahlung von verauslagten Pflegegeldern in Höhe von über 120 000 Mark, unter Zugrundlegung einer ſtandes⸗ gemäßen Verwendung von 1000 Mark pro Monat. Die heutigen Verhandlungen drehten ſich um den Erlaß einer einſtweiligen Verfügung gegen Herrn v.., der gegen⸗ wärtig ſein Schloß in der Eifel bewohnt und fanden unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Die Aufrollung der ganzen Angelegenheit hat übrigens ergeben, daß Herr v. G. auch noch in einem anderen Liebes⸗ falle eine ſehr merkwürdige Rolle geſpielt hat, und zwar hat ſich dieſer bereits Anfang der 90er Jahre ereignet. Damals erſchoß ſich in Berlin der ſehr kalentierte Karlsruher Maler v.., nachdem er unmittelbar vor ſeinem Tode dem General v. G. den Hausſchlüſſel ſeiner Wohnung überſandt hatte mit dem Bemerken, daß er ihm die bisher ſehr ſchwierige Paſſage zu ſeiner, v..'s Frau, erleichtern wolle. Der Fall, der geldern in Höhe maſſe kommt, bedingt den dunklen Waldſchmuck Savohens, den man von Lauſanne aus im zarten Duft und dem wunderbaren Violett der Berge bewundert. Hier in Savohen kann ſich der Botaniker freuen; dicht oberhalb Evivan, 50 Meter über dem See, öffnet die prächtige Oſtrantia in den offenen Wieſen ganze Maſſen weißer Sterne, vermiſcht mit dem hier rotblühenden Biebernell, der ſchwarzen Adlerblume und dunklen Orchideen. Alle Mauern ſind mit grünen Mooſen und zierlichen Farnen überkleidet. In den Gärten zeigen ſtattliche Feigenbäume und hohe Lorbeerbäume die große Milde des Seeklimas. Der Wald⸗ reichtum iſt ſo groß, daß zahlreiche ſtarke Bäume zur Stütze des Weinſtocks dienen; ein künſtliſcher Wald von—8 Meter Höhe, deſſen dicke, tote Aeſte ſeltſam und geſpenſterhaft aus dem Boden aufſteigen, aber von dem zierlichen Laube der Rebe mit friſchem Grün bekleidet werden. Der Wein, der hier gezogen wird, ſteht weit hinter dem Wadtländer zurück, er iſt leicht und fäuerlich und man kann ihn trinken wie Waſſer. Aber die maleriſche Schönheit dieſes Waldparkes iſt unvergleichlich ſchön und erhaben. Hier iſt noch alles um eine Epoche dem Naturzuſtande näher, als auf der lichthellen, ſchweizeriſchen Seite. Wem es in der glühenden Sonnenhitze von Lauſanne zu heiß wird, der ſteigt in einen der ſchönen Dampfer und nach einer ſchwachen Stunde kann er ſich ſchon in dem kühlen Schatten von des Tages Laſten erholen und neue Kräfte ſammeln für die kommende Arbeitszeit. damals ſehr viel Staub des Herrn v. G. aus de⸗ u Großen Generalſtabe ur Verſetzung nach Köln zur Folge, hinderte aber nicht weitere Aufſteigen des damaligen Majors zum General. Nach längerer Verhandlung beſchloß der Gerichtshof, das Urteil in einem beſonderen Termin zu verkünden. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 16. Auguſt 1910. Hiſtoriſcher Tageskalender für Mannheim. 16. Anguſt. 1722 Beginn des Baues der Dragonerkaſerne. Rheintorkaſerne). (1727 folgte 5 * Zur Silberhochzeit unſeres Großherzogspaares empfehlen wir unſeren Abonnenten die durch unſere Expedition E 6, 2 zu beziehenden, in Mehrfarbenkunſtdruck ausgeführten lebensgroßen Bruſtbildniſſe des badiſchen Großherzo paares. Die vorzüglich hergeſtellten Bilder bilden einen h lichen Zimmerſchmuck und ſollten in keinem badif Haushaltfehlen. Der Preis für die künſtleriſch ausgefüh ten Bilder beträgt für unſere Abonnenten nur 6 Mark. Die Bil größe iſt 50443 om, die Kartongröße 59K76 cm. Groß! röt Friedrich wie Großherzogin Hilda ſind auf den Bildern übe. raſchend gut gezeichnet und wiedergegeben. Auch zu Geſchenkzw dürften die Portraits ſehr geeignet ſein, indem ſie üben 0 Freude hervorrufen dürften. Hat doch unſer Großherzogspaar ſi ja ſo ſchnell die Sympathien des badiſchen Volkes errunge wußte insbeſondere die Landesfürſtin die Herzen ihrer Unter im Fluge zu gewinnen. Wir erinnern hierbei nur an den kür lichen Beſuch des Großherzogspaares in unſerer Stadt. W̃ können deshalb die Anſchaffung dieſer beiden Portraits nur a gelegentlichſt empfehlen. Auch unſere Zeitungsträgerinnen neh gerne Beſtellungen entgegen. Die Bilder ſind in unf Expedition zur Beſichtigung ausgeſtellt. 5 „ Den hieſigen Grund⸗ und Hausbeſitzern zut Beacht Vom Grund⸗ und Hausbeſitzerverein E. V. Mannheim wird un⸗ geſchrieben: In dem im Oktober vorigen Jahres an die ſt tiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzer erlaſſenen Aufruf iſt ſchon in Betz die Abänderung des Vermögensſteuergeſetzes darauf hingew worden, daß die Grundſätze einer gerechten Beſteuerung die rung eines Schuldenabzugs bei den Gemeindeumlagen verlar und haben die Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereine Vadens es an diesbezüglichen Petitionen an den Landtag und die Abgeordn nicht fehlen laſſen, um ihre gerechten Forderungen durchz ſe Es iſt nun dank dieſer fortgeſetzten Tätigkeit der verf Vereine in den letzten Sitzungen der beiden Kammern der ſtände beſchloſſen worden, daß die Steuerwerte der Häuſer u Grundſtücke um einen Betrag von höchſtens 25 Prozent er werden können und nachdem ferner der Umlagefuß für B mögen von 10 auf 16 Pfennig erhöht worden iſt, ſo wird bei verſtändnisvollen Entgegenkommen der Stadtverwaltung und Großh. Regierung eine, wenn auch nur beſcheidene Exleichtern der Steuerbelaſtung der Liegenſchaftsbeſitzer, ohne höhere Belaf der anderen Steuerquellen, ermöglicht. Dafür hätte der Lie ſchaftsbeſitzer der Geſetzgebung Dank zu zollen. Mit der 5 erwähnten Erleichterung aber iſt dem von beiden Kammern Landtages als berechtigt anerkannten Wunſche der Hausbeſttzer nicht in dem erhofften Umfang Genüge geſchehen, vielmehr können dieſelben eine durchgreifende Reform der ereee ee erblicken. Es darf andererſeits nicht überſehen we ſtädtiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzer durch die Aenderun meinde⸗ und Städteordnung inſofern eine nicht u ̃ Einbuße erlitten haben, als infolge Erſatzes der bisheriger 3 telung durch die Sechstelung bei den Stadtverordnetenwahlen Schwerpunkt erheblich zugunſten der Nichthausbeſitzer verſch worden iſt. Im Hinblick auf die fortdauernden Sonderbelaſt welche dem Grund⸗ und Hausbeſitzer auferlegt worden ſin auf alle mit dem letzteren zuſammenhängenden wichtigen! iſt ein zahlreicher Zuſammen ſchluß der Hausbeſ dringend erforderlich; deshalb ſollte kein Hausbeſitzer ver unſerem Verein beizutreten oder wenigſtens demſelbe gehören, um an der Wahrung der Rechte und für die J des Grund⸗ und Hausbeſitzers mitzuarbeiten und dieſelben Kräften zu unterſtützen. Wir ſaden deshalb alle Grund⸗ und beſitzer, die unſerem Verein noch nicht angehören, zum Beitr und bedarf es wohl keines Hinweiſes darauf, daß bei den eſſenkämpfen unſerer Zeit nur dann für eine Sache etwas werden kann, wenn die feſten, geſchloſſenen Maſſen hinter Führer ſtehen. * Eine große internationale Ausſtellung für Pol raſſen, verbunden mit einer Polizeihundeprüfung, wird in brücken vom Polizeihundeverein der Saargegend am 4. September abgehalten. Zugelaſſen ſind nur Dobermannpinſche Rottweiler, Deutſche Schäferhunde und Airedale⸗Terriers. Füt die offene wie für die Jugendklaſſe ſind hohe Geld⸗ und Eh. preiſe feſtgeſetzt. Da die Veranſtaltung unter dem Schutz des tells ſteht, ſo iſt damit jedem Beſitzer vorgenannter R legenheit geboten, ſeinen Hund vorurteilsloſen Kenner führen und von ihnen beurteilen zu laſſen. Anmeldung reicher Zahl bereits aus dem Inland, wie aus der Schweig, reich und Frankreich eingelaufen ſind, werden noch bis z Auguſt berückſichtigt. Anmeldeformulare ſind zu beziehen Henrich, Saarbrücken 2 Triererſtraße 74. Um abgeſchnittene Blumen lange friſch zu erhalten, man etwas ſalpeterſaures Natron(Chiliſalpeter)— eine P beim täglichen Wechſeln des Waſſers in das Blumengefä dieſe ſehr einfache Art kann ein Blumenſtrauß 14 Tage vollen Schönheit erhalten werden. * Saalbau⸗Zentralkinematograph. Mit einer Fahrt Berlin wird das neue Programm eröffnet. Eine andere aufnahme führt uns in die Teakwälder von Hinter⸗Indi zeigt uns, wie dieſes für den deutſchen Import ſo wichtit geſchlagen, verladen und expediert wird. Ein humoriſtiſcher der den größten Lacherfolg hervorbringt, betitelt ſich der erfin riſche Fleiſcher. Von durchſchagender Wirkung iſt der Militärfilm„eine Landwehr⸗Ulebung“. Die Treue ein zu ſeinem Herrn wird in ſinniger Weiſe zum Ausdruck g. dem Bilde„Die Goldminenräuber“. Es iſt eine Epiſode Minenleben Nordamerikas.„Herrn Cedurs Opernphant ein Film von wunderbarer Technik und farbenprächtiger *Unfall. Geſtern abend gegen 6 Uhr ſcheute in Ne dem Landwirt Jakob Lämmler gehörige Pferd in des Seckenheimer Bahnüberganges und ging ſamt Wagen d Die auf dem Wagen befindlichen 2 Perſonen(der Fuhrknecht ein ſechsjähriger Sohn des Fuhrwerkbeſitzers) wurden vom geſchleudert. Während erſterer mit dem Schrecken davonk der Knabe Verletzungen an Kopf und Armen davon, ſodaß Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. 75 *Aus dem Stadtteil Neckarau. Das Gaſthaus„zum Laub“, ſeitheriger Beſitzer Georg Schwitzgebel, gi Kauf an Herrn Wirt Joſef Mukterer über. Herr 2 —. terer hat 38. Zt. das Gaſthaus gunt Ochſen in Neckaralt in Pacht. Ferner verkaufte Herr Bäckermeiſter Valentin Schuhmacher ſein an der Halteſtelle Altrip gelegenes Anweſen„Gaſthaus zum Iltriper Hof“ an Herrn Georg Ulmer, z. Zt. Kantinier bei der (heiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik. Wie wir weiter er⸗ fahren, verkaufte der Inhaber der bekannten Drogerie Albert Schmitt, Friedrichsſtraße 11, die Drogerie an Herrn Apotheker TDrautwein aus Mannheim. *Vom Veteranentag. Von einer Anzahl Vetera⸗ nen wurde auf dem Offenburger Veteranentag, an den ſich zur⸗ zeit in Badenweiler aufhaltenden Generalmajor von Wolff früheren Major vom Füſilierbataillon des 2. badiſchen Grena⸗ dierregiment in Mannheimj] folgendes Telegramm gerichtet:„150 auf dem Veteranentag anweſende Füſiliere gedenken in alter An⸗ hänglichkeit ihres geliebten tapferen Führers und ſenden treue Grüße. J. A. Hauptmann Michaely.“ Hierauf lief noch am ſelben Tage nachſtehende telegraphiſche Antwort ein:„Herzlichen Dank für treues Gedenken, welches ich in gleicher treuer Er⸗ innerung erwidere, mit aufrichtigem Bedauern, geſundheitlich abgehalten zu ſein, dem Feſte anzuwohnen. Mit warmem kame⸗ radſchaftlichem Gruße wünſche ich dem Feſte einen ſeiner hohen Bedentung frohen würdigen Verlauf. Generalmajor v. Wolff.“ Herr Generalmajor von Wolff, der 1870%1 als Major das hieſige Füſilierbataillon führte, wird den alten Mannheimern noch in guter Erinnerung ſein. Aus Ludwigshafen. Zechprell er treiben in letzter Zeit gunz ungeniert ihr Unweſen. So wurden geſtern wieder in einem am Marktplatz gelegenen größeren Reſtaurant zwei Zechprellerzien berübt, einmal im Betrage von 4 Mark, das andere Mal im Be⸗ trage von M..80. Hoffentlich gelingt es der Polizei bald, die Geſellen dingfeſt zu machen. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 15. Aug. Beim Erntetanz war dem 28 Jahre alten halb erblindeten Korbmacher Tülp der Alkohol zu Kopf ge⸗ ſtiegen, ſodaß er einen Streit vom Zaun brach, zum Meſſer griff und einen Schloſſer namens Schumm in die Bruſt ſtach. Nicht genug damit verletzte er auch noch einen andern durch einen Meſſerſtich am Schenkel. Die Verletzungen ſind zum Glück nicht lebensgefährlich. Der Täter wurde verhaftet, ſpäter aber wieder freigelaſſen. Sinsheim, 14. Auguſt. Heute nachmittag wurde hier unter dem Vorſitz des Herrn Uhrmachermeiſter G. Schick der Gau⸗ tag der Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen des Elſenz⸗ gaues unter zahlreicher Beteiligung abgehalten. Herr Handwerks⸗ kammerſekretär Haußer⸗Mannheim hielt einen ſehr intereſſan⸗ ten Vortrag über„Das Handwerk am Scheidewege, wobei er be⸗ achtenswerte Anregungen gab. Der Sekretär des Landesver⸗ berndes, Herr Gottſchalks, machte Mitteilungen über die neu⸗ errichtete Krankenkaſſe. Als nächſtjähriger Tagungsort wurde Waibſtadt beſtimmt. Nach erledigter Tagesordnung wurde die Gewerbe⸗ und Induſtrieausſtellung beſichtigt. Oetigheim, 15. Aug. Die Anziehungskraft unſeres Vol ks⸗ ſchauſpiels hält nicht nur an, ſondern nimmt ſogar noch zu. Geſtern mögen etwa 5000 Menſchen hier geweſen ſein. Der geſtrigen Aufführung, die wiederum den beſten Verlauf nahm, wohnte der — General des 14. Armeekorps mit ſeinem Adjutan⸗ ten Gernsbach, 15. Aug. Vier junge Leute von Kappelrodeck mächten geſtern per Rad einen Ausflug und fuhren, ohne zu bremſen, gon Schloß Eberſtein herunter. Unterwegs ſtürzte der Bordere und zog ſich eine ſtarke Verletzung am Knie zu, während der Zweite, dem Gefallenen ausweichend, auf einen Randſtein fuhr und kopfüber uopm Rad geſchleudert wurde, wobei er ſich ſchwere Ver⸗ letzungen am Kopfe zuzog. Sportliche Rundschau. — erſte deutſche Ueberlandflug⸗ Veranſtaltung. p. Frankfurt a.., 16. Auguſt. Der Verſuch, einen bewerb' zu veranſtalten, zu einer beſtimmten Zeit an einem beſtimmten Platze zu landen, ſcheint endgültig geſcheitert zu ſein. Es haben, Kachdem heute morgen Oberleutnant von Tiedemann verunglückte, nur noch die Aviatiker Plochmann und von Mumm mehrfach vergeblich verſucht, zu fliegen. Es gelang ihnen aber nicht, hoch zu kommen. Zum größten Teil lag dies wohl an den recht ungünſtigen Windverhältniſſen. Es herrſcht ein ſtarker Wind und die Neigung zu Gewitterbildung mit böigen Winden. Einige der beſſeren Flieger z. B. Lochner weigerten ſich überhaupt, heute zu fliegen, da ſie die Bedingungen als zu ſcharf anſehen und die nicht im Einklang ſtehen zu der Höhe der feſtgeſetzten Preiſe. Die geringſte Beſchädigung des Apparates hätte für den Aviatiker, 15 der nur über einen Apparat verfügt, die Folge, daß er ſich um den bedeutend höher dotierten Preis für den Ueberlandflug nicht mehr beteiligen könnte. Es ſcheint, daß Herr Lochner die Abe ſicht hat, morgen früh den Ueberlandflug Frankfurt⸗ Mainz⸗Mannheim anzutreten, wenn nur einigermaßen günſtige Witterung herrſcht. Laut Mitteilung des Deutſchen Fliegerverbandes werden die Flüge morgen früh beginnen. Die heutigen Flüge mußten lel glich wegen der ungünſtigen Windverhältniſſe K erbleiben. Daß irgendwie Differenzen zwiſchen Fliegern und Flugzleitung ausgebrochen ſeien und daß die Flüge deshalb unter⸗ 5. eiben würden, gehört in das Reich der Fam a. Die ganze aniſation iſt ſo vorzüglich durchdacht und ausgeführt, daß von nachträglichen Differenzen oder Unſtimmigkeiten abſolut keine Rede ſein kann. Das Befinden des heute früh beim Probefliegen verunglück⸗ ten Oberleutnant v. Tiedemannm iſt zufriedenſtellend. Er er⸗ üätt lediglich einen Oberſchenkelbruch. Im übrigen wurden fkeinerlei Verletzungen konſtatiert. Heute mittag beſichtigte der Flieger Jeannin den hieſigen Landungsplatz[(Exerzierplatz) und ſprach ſich ſehr befriedigend über en Platz aus. Jeannin wäre heute früh ſchon geſtartet, wenn Apparat ſchon in Frankfurt eingetroffen geweſen wäre. Wir werden alſo im Verlauf des morgigen Tages die Flüge der Aviatiker zu beobachten Gelegenheit haben. Für den andflug macht ſich hier in allen Kreiſen erfreulicherweiſe ein ebhaftes Intereſſe bemerkbar und wäre es nur zu wünſchen, aß durch einen flotten Abſatz der Eintrittskarten die hohen Aus⸗ gedeckt werden 898855 *** Abſturz eines Aviatikers. 8 Gut ſchin a, 16. Auguſt. Leutnant Kogotow iſt mit einem Aeroplan, Syſtem Farman infolge eines Motordefektes zt. Der Biplan iſt gebrochen. Kogotow wurde ſchwer — Fiſte Luftreiſe nach England. r Lin, 16. Aug. Der„.⸗A.“ meldet aus Paris: Bei en Wetter trat heute früh 5½ Uhr Latham von dem Flugfeld von Iſſy⸗les⸗Moulineaux eine Luftreiſe nach Eng⸗ land an. Er hofft mit einer Zwiſchenlandung England zu erreichen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein Jahn⸗Standbild iſt geſtern in die a. Unſtrut, wo der Turnvater Friedrich Ludwi g Jahn die letzten Jahre ſeines bewegten Lebens zugebracht hatte, im Jahn⸗Muſeum feierlich enthüllt worden. Internationaler Eſperanto⸗Kongreß. Der ſechſte Internatto⸗ nale Eſperanto⸗Kongreß wurde in Anweſenheit von etwa 1000 Delegierten, worunter zahlreicher Deutſcher, in Waſhington er⸗ öffnet. 37 Länder und neun Regierungen waren vertreten. Letzte Nachrichten und Celegramme. * Arnsberg, 16. Auguft. Heute nacht wurde hier ein Polizeikommiſſar erſchoſſen, als er in einer Wirtſchaft im Weſten 2 Italiener vberhaften wollte. Der Mörder wurde feſtgenommen. * Kaſſel, 15. Aug. Anläßlich des hundertjährigen Beſtehens der Firma Henſchel u. Sohn wurde dem Mitinhaber Kom⸗ merzienrat Karl Henſchel der Titel„Geheimer Kommerzienrat“ verliehen; die Techniſche Hochſchule Darmſtadt verlieh Karl Hen⸗ ſchel die Würde eines Dockors Ingen. * Metz, 16. Auguſt. Der Kriegsminiſter iſt geſtern abend hier eingetroffen und begab ſich heute früh mit Gefolge zur Teil⸗ nahme an der heutigen Gedenkfeier nach den Schlachtfeldern weſt⸗ lich von Metz. *Paris, 16. Aug. Wie aus Tanger wird, iſt der ransöſiſche Konſul in Mogador Couri infolge eines Schlag⸗ anfalles geſtorben. *Petersburg, 16. Auguſt. Der Gehilfe des Miniſters des Aeußern Saſonow und der ſpaniſche Botſchafter Delavinaza unterzeichneten einen Schiedsgerichtsvertrag. Der Kaiſer in Mainz. * Mainz, 16. Aug. Der Einzug des Kaiſers und des Großherzogs in Mainz erfolgte unter dem Geläute der Glocken und dem ſtarken Jubel der Bevölkerung. Vor dem Großh. Schloſſe ließ der Kaiſer die Fahnen und Standarten noch einmal defilieren. Im Veſtibul des Schloſſes nahm der Kaiſer die Begrüßung der Stadt durch den Oberbürger⸗ meiſter Dr. Göttelmann entgegen. Dieſer führte dem Kaiſer auch die Geſchenke der Stadt Mainz für den Kreuzer„Mainz“ vor, den Katalog der für die Mannſchaften beſtimmten Bücherei, die über 1000 Bände aus allen Gebieten der Wiſſen⸗ ſchaft und der ſchönen Literatur enthalten. Das Silberzeug für die Offiziersmeſſe und eines der Oelgemälde für die Kommandeur⸗Wohnung, ein von Maler Zeltner⸗Mainz ge⸗ maltes Bild der Stadt vom Rheinufer aus. Der Kaiſer ſprach ſich ſehr erfreut über den wie immer großartigen und herzlichen Empfang aus und bat, der Stadt ſeinen Dank zu übermitteln. Um 1 Uhr fand Frühſtückstafel beim Groß⸗ herzog und der Großherzogin ſtatt, an welcher Kaiſer auch die genannten fürſtlichen Damen teilnahmen. Mainz, 16. Aug. Um 8 Uhr 45 Minuten erfolgte eine Gefechtsübung. Die Aufgabe ſtellte Generalleutnant Schelte Kom⸗ mandeur der 21. Diviſion. Es entwickelte ſich ein lebhaftes Feuer⸗ gefecht. Bald nach 10 Uhr nahm der Kaiſer den Vorbeimarſch der anweſenden Truppen ab. Von der Zeppelin⸗Studienreiſe. * Berlin, 15. Aug. Vom Generalſekretär der Zeppelin⸗ Studienreiſe iſt folgendes Telegramm aus Ham er ein⸗ gegangen:„Soeben von den Spitzbergen zurückgekehrt. Dort alle in Frage kommenden Buchten mit der„Mainz“ und der„Phönixz“ beſucht. Am 3. Auguſt mit der„Phönix“ ins Eiz eingedrungen. Am 4. Auguſt ſind im Eiſe auf 80 Grad und 10 Minuten Nord Prinz Heinrich, Graf Zeppelin und Geheimrat Hergeſell mit dem Feſſelballon aufgeſtiegen. Auch alle übrigen Aufgaben wurden zur Zufriedenheit gelöſt. Die„Mainz“ trifft in Kiel durch den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal vorausſichtlich am 52. Auguſt ein. An Bord iſt alles wohl.“ Ein Nachſpiel zu der Schönebeck⸗Affäre. S. u. H. Berlin, 15. Aug. Der Allenſteiner Mordprozeß hatte bekanntlich Maximilian Harden zu einer Artikelſerie in der„Zukunft“ Veranlaſſung gegeben, in der er von den Familien⸗ verhältniſſen und dem Eheleben der jetzigen Frau des Schrift⸗ ſtellers A. O. Weber in ziemlich rückſichtsloſer Weiſe den Schleier zog. Daraufhin veröffentlicht der Schriftſteller A. O. Weber jetzt eine Broſchüre, betitelt:„Skalpierte Köpfe“, in der Herr Weber ſich nicht nur mit einer Anzahl ſeiner Gegnet in ener⸗ giſcher Weiſe auseinanderſetzt, ſondern namentlich auch dem Herausgeber der„Zukunft“ Maximilian Harden vorwirft, daß er in vielen Fällen mit ſeinen Artikeln weit über das Ziel hinausgeſchoſſen ſei. Auch der Vorſitzende im Schönebeckprozeß, Juſtizrat Bröſe(Inſterburg) und der Anklagevertreter Staats⸗ anwaltſchaftsrat Poſchmann werden in ihrem Verhalten im Ge⸗ richtsſaale gloſſiert. Der ganze Ton der Broſchüre läßt darauf ſchließen, daß ihr Verfaſſer ein gerichtliches Nachſpiel zu der Allenſteiner Gerichtsverhandlung heraufbeſchwö'ren wünſcht, und es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß ſich demnächſt noch die Behörden mit dieſer Schrift befaſſen werden. Erinnerungsfeier an Mars la Tour. * Berlin, 16. Aug. Das erſte Gardedragoner⸗Regi⸗ ment feierte heute vormittag die 40jährige Erinnerung an Mars la Tour. Der Verein ehemaliger erſter Gardedragoner darunter 38 alte Krieger und Teilnehmer an dem Todesritt, wohnten der Feier bei. Der Regimentskommandeur und der Vereinsvorſitzende hielten Anſprachen. Dann wurden am Kriegerdenkmal Kränze niedergelegt. Die Opfer des Eiſenbahnunglücks in Frankreich. * Berlin, 16. Auguſt. Aus Par is meldet die„B..“: Bei dem Eiſenbahnunglück in Saujon ſoll die Zahl der Getöteten 53 und die Zahl der Verwundeten 65 betragen. Von der Brüſſeler Weltausſtellung. * Berlin, 16. Auguſt. Die„B..“ meldet aus Brüſſel Diefranzöſiſche Abteilung auf der Weltausſtellung wir d wieder hergeſtellt. Tötlicher Unfall im Fahrſtuhl. * Berlin, 16. Auguſt. Der 22jährige Kaufmann Walter verunglückte heute Vormittag im Hauſe Kottbuſerdamm 79 im Fahrſtuhl dadurch tötlich, daß er ſeinen Kopf durch ein Fenſter des⸗ * Be ſelben ſteckte und denſelben ſo heftig gegen einen Eſſenträger ſkleß, mit dem daß ihm die Schödeldecke zertrümmert wurde. Vom Kampf in den Werftbetrieben. * Hiel, 16. Auguſt. Alle gewerkſchaftlich organiſierten Arbeiter ohne Unterſchied der Parteirichtung legten die Arbeit nieder. Der Erfinder des Saccharin f. * Naſſau, 16. Auguſt. Der Erfinder des Saccharin Dr. Fahlberg iſt im Alter von 59 Jahren geſtorben. Die Fleiſchtenerung in Oeſterreich. * Wien, 15. Aug. Eine von Vertretern des Handelsmini⸗ ſteriums und des Ackerbauminiſteriums abgehaltene Konſerenz am 13. Auguſt beſchloß, eine Reihe handelspolitiſche Maßnahmen be⸗ hufs Linderung der Fleiſchteuerung in Vorſchlag zu bringen. Dieſe Vorſchläge dürften borausſichtlich in der demnächſt ſtattfindenden Miniſterratsſitzung zur Beſprechung gelangen. Inzwiſchen er⸗ teilte übrigens der Handelsminiſter Dr. Weißkirchner dem Sek⸗ tionschef Roedl telegraphiſche Weiſungen betr. die weiteren Maß⸗ nahmen. Verhaftung eines Luſtmörders. * Wien, 15. Aug.(Priv.⸗ Tel.) Unter dem dringenden Ver⸗ dacht, den vorgeſtrigen Luſtmord im Prater begangen zu haben, iſt heute der 22jährige Zimmergeſelle Chriſtian Voigt aus Tettau in Bayern berhaftet worden. Voigt hat bereits vor 8 Jahren in Thüringen einen Luſtmord verübt, wurde aber damals für wahn⸗ ſinnig erklärt. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 16. Auguſt.(Von unf. Berl. Bur.] Prinz Friedrich Leopold von Preußen ließ die angekündigte Teilnahme an der Kaiſerparade und den Kaiſer⸗Manövern in Danzig tele⸗ graphiſch abſagen. Der Grund dafür iſt bisher nicht bekannt. Schadenfeuer. [J Berlin, 16. Auguſt. Ein gewaltiges Schadenfeuer wütete in der letzten Nacht im Oſten Berlins auf dem Grundſtück Warſchauerſtraße 61, wo ſich ein ausgedehntes Holzleiſtenlager und Holzfournierlager befindet. Die Feuerwehr hatte mehrere Stun⸗ den mit den Löſcharbeiten zu tun. Während des Brandes er⸗ krankten 7 Feuerwehrleute infolge ſtarker Raucheinatmung. Das Befinden des einen Feuerwehrmannes iſt derart, daß er ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Von der Eiſenbahnkataſtrophe in Frankreich. .J] Berlin, 16. Aug. Aus Paris wird gemeldet: Die Zahl der Toten bei der Eiſenbahnkataſtrophe in Saujon wird jetzt offi⸗ ziell auf 43 Tote und 60 Verwundete angegeben. Bekriebsdirektor Dubois, der ſich im Packwagen des entgleiſten Vergnügungs zuges befand, iſt nicht getötet, wie zuerſt gemeldet wurde. Es ſteht feſt, daß den Lokomotivführer des Vergnügungszuges keine Schuld trifft und daß durch die Nachläſſigkeit des Stationsvorſtehers von Saujon die Signalſcheiben auf Einfahrt offen ſtanden. Vom Brande in Goſſenſaß(Tirol). — Berl i n, 16. Aug. Das Feuer, das in Goſſenſaß ausgebrochen iſt, hat, wie aus Bozen gemeldet wird, mehrere Wohnhäuſer, zwei Hotels und das Telegraphenamt ein⸗ geäſchert. Viele Fremde, die in dem Hotel logierten, ſind obdachlos. Man glaubt, daß der Brand angelegt iſt. Der Schaden, der durch den Brand verurſacht wurde, iſt bedeutend. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. In Goſſenfaß weilte Jahr für Jahr der bekannte Abg. Träger, den der Ort aus Anlaß ſeines 80. Geburtstages auch zum Ehrenbürger er⸗ nannt hat. Auch jetzt weilt Geheimrat Träger in Goſſenſaß. * Innsbruck. 16. Aug. Die Feuersbrunſt in Goſſen⸗ ſaß vernichtete ſieben Wohnhäuſer. Das Vieh und die beweg⸗ liche Habe konnten gerettet werden. Der Brand iſt vermut⸗ lich durch Selbſtentzündung don von Heu entſtanden. Brandkataſtrophe ar auf der Brüſſeler Weltausſtellung. Berlin, 16. Aug. Bei dem Brande der Brüſſeler Weltausſtellung tragen die deutſchen Verſicherungs⸗ geſellſchaften gar kein Riſiko, da ſie unter der Protektion der deutſchen Regierung die Verſicherung der deutſchen Abteilung übernommen haben, die ja vom Brande nicht berührt iſt. Wie geſtern Abend aus Brüſſel gemeldet wird, hat die Staatsanwaltſchaft eine Unterſuchung eingeleitet, ob das Feuer etwa durch Unvorſichtigkeit ausgebrochen ſein könnte. Tag und Nacht ſind vom Gericht ungefähr 6 Beamte auf dem Brandplatze anweſend und nehmen Vernehmungen vor. Die Ausſagen der Ver⸗ nommenen widerſprechen ſich aber fortwährend. Von dem Unheil iſt auch ein Berliner betroffen worden, Ingenieur Dr. A. Marx von Wilmersdorf, der als Dolmetſcher bei einer bayeriſchen Automobilfabrik fungierte, hat beim Brande ſeine geſamten Papiere ſowie 15000 M. in preußiſchen Konſols eingebüßt. * Brüſſel, 16. Aug. König Albert von Belgien hat geſtern Nachmittag 4 Uhr in Toblach in Tirol die erſte Depeſche erhalten, die ihm den großen Brand auf dem Ge⸗ lände der Weltausſtellung mitteilt. Sofort ſandte der König folgendes Telegramm: Ich erfahre mit großem Bedauern von dem ſchrecklichen Unglück, das unſere herrliche Ausſtellung betroffen hat. Ich bedauere unendlich mit Ihnen den großen Verluſt ſo vieler Wunder, die wir der Kunſt, der Wiſſenſchaft und der Induſtrie nicht nur unſerer guten Mitbürger auch den befreundeten Nationen verdankten. Ich drücke allen Mik⸗ gliedern des Exekutiv⸗Komitees und den General⸗Direktoren der Ausſtellung ſowie den Ausſtellern ſelbſt mein tiefſtes Bedauern über das große Unglück, das hereingebrochen iſt und das einen Teil unſerer Ausſtellung zerſtört hat, aus. * Brüſſel, 16. Auguſt. Der Reichskommiſſar der engliſchen Ausſtellung hatte heute Vormittag eine längere Unterredung mit dem Vorſitzenden des Ausſtellungs⸗Komitees Baron Janſſen. Es ſcheint, daß die engliſche Regierung die Abſicht hat, die zerſtörte engliſche Ausſtellung wieder vollſtändig zu rekonſtruieren. 2 Perſonen vermißt. * Brüſſel, 15. Aug. Wie die Morgenblätter melden, wer⸗ den zwei Angeſtellte der Menagerie Boſtock, die in Alt⸗Brüſſel untergebracht war, vermißt. Die teilweiſe Erneuerung des Zer⸗ ſtörten iſt, ſelbſt, wenn ſie vom Komitee beſchloſſen werden ſollte, zurzeit unmöglich, da das Gericht verfügte, daß zuerſt die Unter⸗ ſuchung über die Urſache des Brandes abgeſchloſſen werden müſſe. Die Ausſtellung wird nachts von Truppen bewacht. rrre 11. ordentlichen Generalverſammlung — 5 816 000 Aktien(von insgeſamt 8 000 000)vertreten. tritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende, Bankdirektor Konſul Dr. Broſien, mit ehrenden Worten des verſtorbenen Auf⸗ Erwartungen ſich zu verwirklichen begonnen haben. betracht deſſen, daß das Werk eigentlich erſt während der zweiten Hie bisher erzielt wurde. der im Gegenſatz zu den Automobilen nicht bar bezahlt werde. Rheiniſche Gasmotoren⸗ fabrik.⸗G. In der heute Vormittag im Geſellſchaftsgebäude waren abgehaltenen durch 56 Aktionäre Vor Ein⸗ ſichtsratsmitgliedes, Direktors J. Haas, dem es nicht beſchieden ge⸗ weſen ſei, ſich des vollen Erfolges ſeiner auf das Unternehmen auf⸗ gewandten großen Mühe und Arbeit zu erfreuen. Der Vorſitzende beſpricht hierauf den Geſchäftsbericht und beſtätigt, daß die au die Trausferierung und Vergrößerung des Etabliſſements geknüpften In an⸗ Jahreshälfte in vollen Betrieb gekommen ſei, könne man mit dem Ergebnis zufrieden ſein. Die letztjährige Produktion ſei die größte, Bei Erörterung des Gewinnverteilungs⸗ vorſchlags verweiſt der Vorſitzende insbeſondere auf die vorgeſehenen großen Extraabſchreibungen und die damit geſchaffenen ſtillen Re⸗ ſerven z. B. auf Werkzeug⸗Konto, ferner auf die Tilgung des ge⸗ ſamten Disagios der Anleihe von 151 272,.—. Zur Tagesordnung äußerte ſich, wie in früheren Jahren, Aktionär Bankter Frühauf⸗Pforzheim, und ſpricht mit dem Dank an die BVerwaltung ſeine Freude aus, daß man aus dem„trüben und ſchlam⸗ migen Waſſer“ früherer Perioden herausgekommen ſei. Er verlangt Aufſchluß über das Ergebnis des GaggenauerWerkes deſſen Direktion er eine ſehr fähige und tüchtige nennt), über das Beteiligungskonto und wünſcht, daß von den 5 Millionen Debitoren mehr flüſſig ge⸗ macht werde zur Verminderung der 10 Millionen Kreditoren. ſonders möchte er die Rennen mit ihren großen Unkoſten und Zu⸗ fallserfolgen eingeſchränkt ſehen. In ſeiner Erwiderung läßt der Vorſitzende den Ausdruck„trübes Waſſer“ für den kurzſichtigen Aktionär gelten, unter keinen Umſtänden aber das Beiwort„ſchlammig“; auch in ungünſtigen Jahren habe man immer klare und ſaubere Bilanzen und Berichte vorgelegt. Die Höhe der Debitoren erkläre ſich aus dem großen Um⸗ ſatz und namentlich aus der Abteilung für ſtationäre Motoren, bei Die Aktionäre dürften hinſichtlich der Debitoren be⸗ ruhigt ſein. Selbſtverſtändlich ſei die Direktion im Hinblick auf die Liquidität und die Zinſenlaſt beſtrebt, die Debitoren niedrig zu halten. Auch der neue Direktor, Herr Singer, der zur Ver⸗ ſtärkung in die Direktion beruſen ſei, und den er hiermit vorſtelle, habe vor Uebernahme der Verautwortung die Debitoren geprüft. Was die Höhe der Kreditoren anbelange, ſo nehme die Rheiniſche Creditbank das Verdienſt in Anſpruch, durchihr groß es Ent⸗ gegenkommen die Steigerung der Leiſtungsfähig⸗ keit und die Moderniſierung des Unternehmens ermöglicht zu haben. Die Stammanteile von Gaggenau ſeien in der Bilauz ebenſo⸗ wenig wie die Höhe der verſchiedenen anderen Beteiligungen ziffern⸗ mäßig aufgeführt, weil ſich dies aus Konkurrenzgründen verbiete. Gaggenau habe im Vorfahr ſehr zufriedenſtellend gearbeitet und nach reichlichen Abſchreibungen 5 Prozent auf die Anteile verdient, die mau aber, ſicherlich auch im Sinne der Aktionäre, vorſichtigerweiſe auf neue Rechnung vorgetragen habe. Von einer Beteiligung an den Rennen würde auch die Berwaltung am liebſten ganz abſehen und ſie übe nach dieſer Richtung hin größtmögliche Zurückhaltung. Bei den künftigen znländiſchen Rennen, ſoweit man dieſelben wegen der anderen erſten Firmen mitmachen müſſe,— die ausländiſchen Rennen ſeien größten⸗ geils abgeſchafft— würden die Bedingungen ſo geſtellt, daß namentlich Be⸗ „Gebrauchswagen auf Sicherheit und Schnelligkeit geprüft werden könnten. 5 Die von uns bereits beſprochene Bilauz geſchlagene Verteilung von 8 Prozent Dividende li. V. o) bet einem Vortrag auf neue Rechnung von 4 124728 li. V. 56 226) nach 4 909 886 regulären und/ 400 363 Extraabſchreibungen wurde hierauf einſtimmig genehmigt und der Verwaltung Entlaſtung erteilt. 5 Zu Punkt 3 der Tagesordnung, Er höhn ng des Aktien⸗ kapitals von 8 Millionen auf 2 Millionen führte der Vorſitzende aus, der Betrieb der Geſellſchaft nehme, wie auch Herr Frühauf anerkannt habe, ſehr große Mittel in Anſpruch. Dank dem guten Fabrikat der Geſellſchaft ſei die Nachfrage ſogroß, daß die Lieferfriſten nur ſchwer eingehalten werden könnten. Die Leiſtungsfähigkeit müſſe daher durch Aufſtellung neuer Arbeitsmaſchinen weiter erhöht werden, wofür durch die, geringe Koſten verurſachende, Verlegung der Materialabteilung Raum gewonnen werde. Auch den zu erwartenden weiteren Preis⸗ rückgang für Automobile müſſe man durch eine höhere Pro⸗ duktion wettmachen. Dieſe bedinge natürlich ein Anſchwellen der Vorräte; auch die geſteigerte Erzeuguns von ſtationären Motoren in der alten Fabrik auf Grund der erworbenen wertvollen Patente und Lizenzen ſuche man, ebenfalls durch Aufſtellung neuer Arbeits⸗ maſchinen, noch rentabler zu machen. Hierzu ſowie zur Verminderung der Bankſchuld bedürfe man unbedingt der neuen Mittel. Es werde die Ausgabe von/ Millionen jungen Aktien beantragt, wovon die Hälfte zum Kurſe von 135 Prozent nebſt 4 Prozent Stückzinſen Jeit 1. Mai den Aktionären im Verhältnis von:1 angeboten werde, wührend die andere Hälfte von dem Konſortium unter Führung der Rheiniſchen Credit bauk zur freihändigen Begebung und für die nach Vorliegen des nächſten Abſchluſſes in Ausſicht genom⸗ mene Börſeneinführung übernommen werden ſoll Die neuen Aktien ſollen volle Dividendenberechtigung genießen Mau wolle damit, ſowie durch den niedrigen Kurs, den Aktionären, die im Vorjahr leer ausgingen, eine gewiſſe Entſchädigung bieten. Aktionär Frühauf verſchließt ſich zwar den für die abermalige Kapitalerhöhung geltend gemachten Gründen nicht, möchte derſelben aber nur zuſtimmen, wenn die Erweiterung des Werkes damit zu einem vorläufigen Abſchluß gelaugt ſei. Auch wünſche er, daß die jungen Aktien den Aktionären zum gleichen Preis angeboten werden, wie das Konſortium ſie übernimmt. Demgegenüber gibt Herr Dr. Broſien zu bedenken, was das Konſortium ſchon für das Unter⸗ nehmen in ſchweren Zeiten getan habe und verteidigt deſſen Anſpruch auf einen mäßigen Nutzen. Auch ſei ein Kursunterſchied von etwa 5 Prozent durchaus nicht ungewöhnlich, ſelbſt in Fällen, wo das Kon⸗ ſortium weniger Verantwortung und Riſiko trage. Der beabſichtigte Ausbau des Werkes ſei keine willkürliche Maßunahme, ſondern finde in den geſtellten Anforderungen ſeine hinlängliche Begründung. In den erſten drei Monaten des laufenden Jahres ergebe ſich aus den erledigten und noch vorliegenden Aufträgen bereits ein Umſatz in Höhe des ganzen Vorjahres. Man gehe mit großer Vorſicht und Zurückhaltung an dieſen Ausbau heran. 8 5 Herr Früh auf bekennt ſich wiederholt als einen überzeugten Freund des Unternehmens. Trotz aller Auerkennung für die von der Rheiniſchen Ereditbank dem Werke in ſchwierigen Zeiten ge⸗ leiſtete Unterſtützung, die es ermöglicht habe, während der ſehr un⸗ günſtigen Geſchäftslage in Amerika den Neubau in Angriff zu nehmen, reat er nochmals eine Ermäßiaung des Kurſes an, zu dem ſowie die vor⸗ er itzung, ehmigt werden. 5 Bei der nun ſolgenden Auſſichtsratswahl wurde das ausſcheidende Mitglied, Kommerzienrat Heinrich Vögele, wieder und neu Bank⸗ direktor Dr. Jahr, Manuheim, gewählt. Ein Aktionär, Herr Zapf, konſtatiert zum Schluß, daß die Ver⸗ ſammlung ihre Zuſtimmung zu den Prinzipien der Verwaltung zum Ausdruck gebracht habe dahingehend, daß ein in jeder Hinſicht erſt⸗ klaſſiges Produkt geſchaffen werden ſolle. Hätte die Ver⸗ waltung ſeinerzeit deu auch ihr ſicherlich ſchwer gefallenen Entſchluß, die Fabrik in einen Neubau zu verlegen, nicht gefaßt, ſo hätte man das in der alten Fabrik angelegte Kapital an Geſchäftserfahrung und Renomms ſchlecht verwaltet. Er begrüße es, daß die letztjährige ſcharfe Kritik einer erfreulichen Zuſtimmung gewichen ſci, die er noch vorbehaltsloſer gewünſcht hätte. Die von der Oppoſition verlaugte Bindung der Verwaltung hinſichtlich der künftigen Ex⸗ panſion hält er bei einem ſolchen Unternehmen für unmöglich. Der Reduer bringt ſchließlich mit Zuſtimmun der Anweſenden der Ver⸗ waltung den Dank der Aktionäre zum Ausdruck. Auch Herr Früh⸗ auf ſchließt ſich dieſem Votum an mit dem Hinzufügen, wenn er etwas kritiſch veranlagt ſei, ſo liege zwiſchen ſeiner Anſicht und dem Optimismus des Vorredners der richtige Weg vielleicht in der Mitte. Nach Schluß der Verhandlungen wurden die Fabrikanlagen, die ſich in vollem Betriebe befanden, von den Anweſenden unter Führung der Direktion einer Beſichtigung unterzogen. *** Der Waſſerſtand des Rheines iſt, nachdem er die ganze Zeit hindurch gefallen war, in der letzten Zeit wieder geſtiegen, eine Folge, die naturgemäß auf die fortgeſetzten Regengüſſe hin eintreten mußte. Der Schiffahrtsbetrieb geſtaltete ſich unter dieſen Um⸗ ſtänden ſo lebhaft wie bisher, wenn auch allerdings eine Ab⸗ nahme des Waſſerſtandes kaum ein Abflauen des Verkehrs nach ſich gezogen hätte, da der Waſſerſtand noch für lange Zeit hoch genug war. Die Zufuhren erſtreckten ſich in der letzten Zeit noch immer hauptſächlich auf Kohlen, die in unverminderten Mengen bergwärts kommen. Die Kohlen⸗ lager zeigen denn auch eine Fülle wie lange nicht mehr und kaum weiß man wohin mit dem ſchwarzen Material. Die Hafenplätze von Mannheim aufwärts ſind überfüllt und auch am Mittelrhein ſteht nicht mehr viel Lagerraum zur Verfügung. Auch ſchwodiſches und ruffiſches Holz wurde in der letzten Zeit in größeren Mengen bergwärts gebracht. Für die Talverfrachtungen iſt genug Schiffsraum ſowie auch Schleppgelegenheit zu haben. Das übermäßige Angebot hat ſich in ſeiner alten Stärke wiederhergeſtellt und wenn ſich zeitweilig eine Aufwärtsbewegung in den Frachtſätzen ge⸗ zeigt hat ſo iſt ſie wieder verſchwunden, weil das ſtarke An⸗ gebot eine Erhöhung unmöglich machte. Talwärts wurden befördert Abbrandladungen, Alteiſen, Quarzit, Salz, Braun⸗ ſtein. Abbränder gingen zu 2,75 Pfg. im Zentner vom Main nach der Ruhr, Quarzit aus dem Gebiete des Rheingaus und Bingen zu 3½ Pfg. im Zentner, Braunſtein von Bingen nach der Ruhr zu—3½ Pfg. im Zentier, alles nach den Ruhrhäfen bei halber Löſchzeit. Aus der Koblenzer Gegend werden Ladungen von Tonerde zu—3½ Pfg. der Zentner nach dem Niederrhein verfrachtet. Die ſonſt lebhaften Holz⸗ verladungen des Oberrheins waren ziemlich mittelmäßig. Die Schlepplöhne ſtehen niedrig. Der Floßverkehr iſt lebhaft. *** SBaaieuſtand und Erute in Bayernn Mitte Auguſt. Nach den an das kgl. Statiſtiſche Landesamt gelangten Be⸗ richten landwirtſchaftlicher Vertrauensmänner iſt die Getreide⸗ ernte in vollem Gangeb und nur durch die unbeſtändige Witterung beeinträchtigt. Der Roggen iſt vollſtändig, der Weizen zur Hälfte eingebracht. Allgemein wird für dieſe Fruchtarten eine gute Mittelernte gemeldet. Die Qualität der Körner hat unter der Ungunſt des Wetters durch Roſt und Brand, ſowie durch Lagerung etwas gelitten. Der Strohertrag iſt ſehr zufriedenſtellend. Geyſte, deren Schnitt zum Teil beendet iſt, bleibt an Stroh und Körner gegenüber dem Vorjahre etwas zurück, ebenſo der Haber, der ſich nur in einigen Bezirken, dort aber erheblich gebeſſert hat. Gut ſind die Kartoffeln entwickelt, leiden aber etwas unter der Näſſe, ſo daß Fäulnis und Krankheiten(Blattfallkrankheit) zu befürchten ſind. Auch die Rüben benötigen dringend der Sonne. Vorzüglich iſt der Stand der Wieſen, des Klees und der Luzerne, ſoweit nicht das Hochwaſſer und der ſpäte erſte Schnitt die zweite Ein⸗ bringung benachteiligt haben. Der Hopfen iſt in der Entwick⸗ lung noch zurück. Der Stand der Reben befriedigt infolge der unbeſtändigen Witterung und des vermehrten Auftretens von Wurm und Peronoſpora nicht in allen Bezirken. Viele Berichte enthalten Klagen über Mäuſefraß. In den Kartoffelfeldern ſind auch Engerlinge aufgetreten. Die Durchſchnittsnoten für das Königreich ſind fol⸗ gende: Winterweizen 2,2, Sommerweizen 2,1, Winterſpelz%, Winterroggen 2,1, Sommerroggen 2,3, Gerſte 2,1, Haber 2½2, Reps 1,9, Kartoffeln 2,5, Klee 1,9, Luzerne 1, Bewäſſerungs⸗ wieſen 1,7, Andere Wieſen 1,8, Tabak.6, Hopfen.3. ** Wirtſchaftliche Folgen der Brüſſeler Brandkataſtrophe. Von der Kataſtrophe der Brüſſeler Weltausſtellung dürften die deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften, ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt, direkt garnicht und indirekt kaum in bedeutendem Maße in Mitleidenſchaft gezogen werden. Die glücklicherweiſe unverſehrt gebliebene deutſche Abteflung iſt für die Gebäude mit M. 1 125 000, für den Inhalt mit M.—5 Millionen bei ſämtlichen zum Deutſchen Verſicherungsverbande ge⸗ hörenden Geſellſchaften unter Führung der Aachener und Münchener Feuerverſicherungsgeſellſchaft verſichert. Die Ge⸗ ſamtverſicherungsſumme, die übrigens nicht voll ausgenutzt worden iſt, verteilt ſich auf 34 Geſellſchaften. Von den deutſchen Rück⸗ verſicherungsgeſellſchaften iſt die Aachener bei der Kataſtrophe ganz unbeteiligt. Dagegen dürfte die Münchener, die ein großes internationales Geſchäft betreibt, wohl mehr oder weniger in Mitleidenſchaft gezogen werden. *.* Telegraphiſche Handelsberichte. Frankfurter Hof,.⸗G. Frankfurt a.., 16. Aug. In der heutigen General⸗ verſammlung der Frankfurter Hof.⸗G. in Frankfurt a.., in der 7 Aktionäre mit 525 Stimmen anweſend waren, wurde ohne Diskuſſion dem Vorſtand die Ermächtigung zum Abſchluß des Pachtoertrages betr. den„Engliſchen Hof exteilt.(Frkf. Ztg). 909 Stimmen des Herrn heimer Zelluloſe 228 G 5 u. Halske hat jetzt die Fabrika lampe aufgenommenn. Siemens⸗Schuckertwerke. *Berlin, 16. Aug. Die Siemens⸗Schuckertwerke haben v Städtiſchen Elektrizitätswerk in Duisburg den Auftrag ein Turbo⸗Generator für 5000 Kliowatt⸗Drehſtrom erhalten. Accumulaturen⸗ und Elektrizitätswerk vorm. A. Bpeſe. * Berlin, 16. Aug. Wie die Frkf. Zeitung erfährt, eine Aufſichtsratsſitzung bei den Accumulatoren⸗ und Glektrizität Werken.⸗G. vorm. Boeſe heute nicht ſtatt. Aus unterrichtet Kreiſen wird mitgeteilt, der Verkauf der vier pommerſchen tralen an das märkiſche Werk', alſo die Accumulatoren⸗ und Elektrizitätswerke.⸗G. ſei perfekt und die Unterzeichnung ſe binnen Wochenfriſt zu erwarken Es ſeien nur noch einige For malitäten zu erledigen. Der Preis ſei etwa der Pariwert der bei den Zentralen bei Baiſſe zu Buch ſteht. 5 Münchener Rückverſicherung.⸗G. *„ München, 16. Aug. Die Aktien der Müncherer verſicherungs⸗A.⸗G. notierten heute M. 2395 gegen 2460 b letzten Notiz. Die beruhigende Mitteilungen der Geſellſchaft ü ihre Beteiligung in Brüſſel verhinderten einen weiteren Rück gang.(Frkf. Zeitung). 5 Eine Erklärung der Rheiniſchen Stahlwerke. * Duisburg, 16. Aug. Die Rheiniſchen Stahlwerke teile mit, daß in verſchiedenen Zeitungen geſchrieben wird, als vo naheſtehenden Kreiſen mitgeteilt, daß der Rohgewinn des ab laufenen Geſchäftsjahres größer ſei als im Jahre 1907.08, wo für 11 Prozent gezahlt werden ſollten, daß führende Banken dazu neigten, diesmal nur 7½ Prgzent zuzulaſſen. Demgegen über erklären wir, daß der Rohgewinn nicht einmal vom Ve ſtand feſtgeſtellt iſt, geſchweige denn überhaupt von irgend jem Berichte oder Vorſchläge hierüber ſchon gemacht werden können. Soweit die Berechnungen bis heute abgeſchloſſen ſeien, ergeben ſie, daß der Bruttogewinn nicht an den des Jahres 1907⸗0 heranreicht, wenn auch der von 1908⸗09 überſchritten wird. Vorſtand wird erſt in den nächſten Tagen einen endgülti Ueberblick über den Gewinn erhalten können. Ex glaube a ſchon jetzt, daß der Aufſichtsrat keine höhere Dividende als wird vorſchlagen können. ö *** Telegraphiſche Börſenberichte * Frankfurt a.., 16. Aug. Fondsbörſe. Bei Geſchäftsentwickelung eröffnete die Börſe in ziemlich feſter Das vorliegende Angebot von einzelnen Papieren fand ſchlar nahme. Die geſtrige Newyorlker Börſe, welche ebenfalls nur ger Geſchäftsluſt zeigte, blieb einflußlos trotz der ſchwachen Haltu Getreide⸗ und Baumwollmärkte. Was die einzelnen Märkte b ſo haben zunächſt die Kurſe der Bankaktien keine weſentli änderung erfahren. Von den leitenden Werten dieſes Gebiet, zunächſt Diskonto und Deutſche Bank als ſchwächer zu erwäh öſterreichiſche Kreditaktien waren behauptet, regeres Jutereſſe beſte für Pfälziſche Bank im Anſchluß an die Abſchlüſſe pro erſtes Sen und in Erwartung eines guten Erträgniſſes des zweiten Sem ſte Für elektriſche Werte hat das Animo nachgelaſſen, imerhin iſt d Kursniveau gut behauptet, Ediſon und Schuckert erfuhren auf Real 77 überwiegend ſchwächerer Haltung. 2 ſich Realiſationen bemerkbar, da die Annahme Brüſſeler Banken ihre hieſigen Guthaben infolge des gegenüberſtand. 0 v die 8 wenn auch nur geringfügige Einbuße. Elektrizitätswert einen Teil der letzttägigen Steigerungen ein. Von ame Bahnen lagen Kanada im Anſchluß an Newyork feſt, aber dortiger Parität, während Baltimore und Penuſylvania et gaben. Für Otaviaktien erhielt ſich die gute Meinung. dieſem Papier konnte weiter anziehen. Tägliches Geld 3½ Fonds ſtellten ſich Zprozentige Reichsanlehen etwas höhe Geſchäft blieb auch ſpäter ruhig bei wenig veränderte Die Spekulation verhielt ſich auch im weitern Verla wegen des leichten Anziehens der Geldſätze. Otavi erfuhr Hamburger Käufe und Deckungen erneute Kursbeſſerunger duſtriewerte des Kaſſamarktes lagen ſchwach. Berlin, 16. Aug. Produktenbörſe. Im Anſchl matten amerikauiſchenPreisnotierungen verkehrte der h markt in ſchwacher Haltung und die Preiſe gaben ur rungen nach. Roggen dagegen erfuhr, wenn auch nur rungen, da ſich wieder Exportverkehr zeigte. Hafe hauptet. Mais lag geſchäftslos, Rüböl blieb zu ſt ige gefragt. Wetter: ſchön. **. Kursblatt der Mannheim Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dienstag, den 16. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 214— B. 211½ G. Hafer: 1 — Nov. 212.— B. 209%½ G. b WMiFi Mirtz Roggen: Sept. 157% B. 155.— 6. Nov.—— Mais: Sept. 1421 Mãrz— Nov. 144— Mir: *** Mannheimer Effektenbö Vom 16. Auguſt.(Offizieller Berich Bei ſtillem Verkehr notietren heute: Badiſche Bank⸗Aktie ., Pfälziſche Bank⸗Aktien 102,80., Frankong 1180 G Hyp.⸗Bank chein. 139.50 198. M Mitverſ. vorm. 83. + + Verlin E 3, Auguſt. 208.62 186.7 5 .1901 100.70 „1908/09 101.30 5 9175 91 40 86 80 3 208.75 426 166.75 — 14575 145 50 1 262.— 1*5 187.50 158.— 157,50 „16 Aſtguſt. 208.%ö 203 5 187.50 187.— 6. Auguſt(Telegr.) Wiener Nagule Vorm. 10 664.7066420 511.70514.50 erein 546.70 547 744.50 744.— 111.50 113.— 117.48 117.48 95.25 95.28 664.70 664.70 1870 1875 621.— 620.— 856.——— 514.— 515.— 255.— 255.— 744.— 745.— 8K 329 Tend. ſchwäch vden da Paeifte Lloyd umer Ader 0 Gelſ enkirchner Harpener Laurahütte annh. Lagerhaus nkong, Rück⸗ und 5 Krodit bank 138 more u. Ohi burg Packet Luxembg. Bad. U. Mitver.—.— 1180 r. Transp.⸗Unfall u. Glas⸗Verſ⸗Geſ J adf. 145.50 145.— bg. 148.50—.— 129.——.— ſt. 156.— 155.— 120.——.— 180 12 179.87 285.37 235.% 198— 197.— Ev. 148.50 143 60 1398 16 320 163 20 143 50 143.— 117.10 117.90 „ 22.25 22.— 0 109.% 109.— 192,% 192.%½ 142.— 141.40 109.70 110 20 235.— 283% 206.¾ 205.% 97 50 97—.— 212 50 611.). 198 15 197˙ 18 180 50 179.% 367.J0 367.— 8 170.— 480— 489 20 225.— 22850 191.70 190 50 106.— 106— 233.50 230.20 256.— 257.— Pri atelen 37½0 0 Lom Londoner Gffelstenbörſe. Aufangskurje Tend.: .50 Uhr. Buſchtehrad. B. Oeſterr. Papierrente Silberr Goldren * Ungar. Goldrente f Kronenrente cch. Frankfe viſta „ London „ Pars „ Ainſterd. [Navoleon 5 Marknoten Altimo⸗Noten Vende ſtetis Dder Eiſſe ktenbörſe. Modders fontein 12— 12— Premier Raändmines Atchiſon comp. 102% 102— Canadian 198/8. 200 Baltimore 112— 111½ [Chikago Milwautee 126½ 123— Denvers com. 32—— 314 Erie Grand TrunkIII pref. 493 52 481 ord. 28— 27% 8 Lonlisville 147— 147 Miſſouri Kanſas 34½ 33½% Ontario 42 422 Southern Pacifie 1195⁵ 118¼ Union com 1 Stsels com. Tend. ſtill. Vörſe. Uhr. Oeſt. Kronenrente 94 55 94.35 „ Papiecrente 97.45 97.50 „ Silberrente 97.45 97.45 Ungar. Goldrente 112.10 112.10 „ Kronenrente 91.80 91.80 Alpine Montan 748.50 744.50 ruhig. 969.— 966. 97.45 97.45 ente 97.45 97 45 ite 116.20 116.15 112.20 112.10 91.80 91.80 117.28 117.50 „ 2240 15 24017 95.23 95 22 5 199.20 199.20 19.08 19.08 11748 117.50 117.51117.81 Oeſt. Südbahn Lomb. 22. Serk kin, 165 (kelegramm.) 83 0.) dukt 1904 91 8⁰—.— 1* 1907—.——.— 4bahr..⸗B.„..1915 101.— 101.10 3˙„ 1* brel in Mart pro 10⁰ K frei Berlin netto Kaſſe, 15 e 15. 16. Weizen per Sept. 203— 20125 Mais per Sepbft— „ Ott. 204— 201.25„ Oktbr.—.— 140.25 „ Dez. 205.25 20325 DDD Roggen per Sept. 151.— 152 5 „Okt. 154.— 154.59 Rüböl per 8—— 60.— „ Dezbr. 156— 157. Ott. 58.60 58 90 85 De; 57.— 5620 Hafer per Sept.———— Spiritus 7oer loco—.——.— „i 18 25 Weizenmehl 28.50 28.50 „Dez. Noggenmehl 20.50 20.60 Budap 2 Produktenbörfe. Budapeſt,. 16 Auguſt. Getreide narkt.(Telegramm.) 1 16. per 50 kg per 50 kg Weizen der Okt..70—— ſtelig 987— feſt 15 Aprik 398 1005—— Roggen per Olt. 736—— ſtetig 747—— feſt 5„ April——„55 Hafer per Ott. 722—— ſtetig 724— ½ fet Mais per ulk— „ igutfß; wilig 563—— ſtetig „ i 569—— 569—— Kohlraps Augu 12 65—— willig 1265—— ſletig Wetter: Schön. „„* „ a 451——4 5 5 4 Frankfurter Effektenhörſe. Telegramme der Continenkal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 15. 16 15. 16. Amſterdam kur; 169.3269.37Check Paris 81 075 31.05 Belgien„ 8075.786 Paris kur 81.05 81 025 Italien 80.4 6 80.5380 Schweitz. Plätze„ 80.95 80 965 Check London 20.445 20.45 Jien„ 35.05 85.066 London„ 20 90 Napoleonsd'ot 16.24 16 26 5 langn——— Urtvatdistonto%, 39%16 Staatspapiere, A. Deutſche. 15 16. 15 16 %o beutſch. Neichsanl. 102.15 102 200 Mh. Stadt⸗A.1908 100.30 100 30 3„ 1909—.—— 3 80 1 98— 98.05/½%„1905 9105 91,30 8N Ausländtſche. 4 8 84.95 84.955 Arg. i. Gold⸗A.1887—.——.— 30% Yr. konſ. S Anl. 102.45 102.40 50% Chineſen 1896 102.30 102.20 4 do. 90.1000— eſt„„ 1898 99 30 99.45 3 92.95 92.95% Japaner 9735 97 40 5%„„ 1909———. Mexitaner äuß. 98/90 99.95 93.85 84.— 88 8505 Rerikaner innere 69.50 69 50 Abadiſche St.⸗AH. 1901 101.— 101—[Bulgaren 101.45 10145 4„„1908/09 101.60 101.6518¼ ſtalien. Rente———.— 35% bal d. St.(labq)ſl———ii Oeſt. Silberrente 97 45 97 30 „ M. 93.60 93.6004/½„ Papierrenl..—— 3%„ 1900 92.— 92.— Oeſterc. Goldrente 9 90 98.70 2 3 Serie 66.40 66.25 III 68.— 67.90 45 neue Ruſſen 1905 100.30 100,35 1918 101 40 101.5004 Ruſſen von 1880 91.30 91.20 3½% 555 u. Al„Anl. 91 80—.—4 ſpan. ausl. Rente——. f 3 ,B.Obl. 83. 10 83.10]4 Türken von 1908 86.90 87.75 4 Pf faln.B. Prior. 100.30 100,30 5 unif. 94.30 94.50 „ 94.— 94 104 Ung r. Goldrente 9445 94.65 4 Heſſen von 1908 101.50 10150[(4„ Kronenrente 91.80 91.85 3 Heſſen 80.50 80 200Berzinsliche Loſe. Sachſen 83.40 83.4003 Oeſterretchtſche880 174.20 174.20 Mh⸗Stadt⸗J. 1907 100.30 100 301 Türkiſche 181.40 181.20 Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Banl 133.— 133.50 Berg u. Metallb. 117.——— Berl. Handel 500 163.——.— Fomerſ. u. Dist.⸗B. 113ͤ——— Dar uſtädter Bant 130 75—— Den ank 252 75 251 Dütſ haſtat. Ban! 144 142 DEffekten Bau 107 99 902 80 187 50 186 ½ 158 /6 57.50 210— 210.— 138.70 J68 70 124.—123 5 Disconto⸗Lomm. Dresdener Banf Frankf. Hgv.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Ereditv. Nattonalban! 1338.50 188.50 128.80 129 75 208.75 208.50 102— 102.80 194— 195.— 121 90 122 20 143 50 143 60 130 139 20 197 50 197 50 142 90 142.5% 117 30117.30 137 90 187.5 117 5011730 188.50 138.— Deſterr.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbauk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyv.⸗Bank Breuß. Hypotheknb. Deutſche keichsbk. dthern. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantver. Hüdd. Bank khm. iener Bankber. Südd. Diskont ſant Oitomane Akltien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri! 204 752.— Züdd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91— Gichbaum Mannheim 108.20 108.20 5 5 Aktien⸗Brauerei Parkakt. Zweibrücken 2150 91 50 Weltzz. Souns, Speyer 88— 88. Cementwerk Heideldg. 46 90 46 90 Cementfabr. Karlſt191 127 2770 Badiſche Inilinfabrik 4280 481, Sh. Fabrik Griesheim 257 202.60 Farbwerke Höchet 491.25 96.— Ver. chem. Flortt M9. 32775327 75 Chem. Werte Al ert 480.— 480 5% Südd. Drahtind. Pig. 155.— 155 50 Akkumul.⸗Fab. Ha zen 212. Aec. Boſe Berltn— Slektr.⸗Geſ. Allgem. 284 2 50 Labmeher 20 11 525 Elektr. Geſ. Schuckert 16/168.5 50 Iheiniſche aee Siemens& Halske 248.50 246.2 Gumi peter 389.— 885.— Weyß u. Freytag 150.10 150— Hedd. Ku. u. züdd. Kb. 129.—129 50 feunſtſeidenfabr. Frkf. 120.— 12 25 Leder verk. St. Inabert 82.75 83 25 Spichar 13 Leder werke 102-00.— Judwesh. Valzmihle 159.— 158.— Adlerfahrradw. Kleyer 428.— 427. Naſchinenſor. Hiloert 84 84— Maſchigenfb. Badeniga 205— 205— Durrkopp 426— 425— Naſchinenf. Gritzuer 243. 2483— Maſch.⸗Armatf. Klein 116—115— f. Nähint u. Fahrrad: Gebr. Fayſer 145.25 145.50 Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 20 60 20 60 Schnellpreſſeuf. Frkth. 238 25 35.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 156.80 155 20 Schuhfabr. Herz, Frkf. 116.50 116.80 Feilindu krie Wolff 133.133.— 'wollſp. Lampertsn 48— 43.— Ftamimgarn Katſersl. 198.80 198.30 Zellſtoffabr. Waldhof 255.10 255 10 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 235—233./ Zuderus 13.—112.70 Concordia Bergb.⸗G.———. Deutſch. Luremburg 296.75 205.75 Eſchweiler Bergw. 194.50 194.50 Friedrichshütte Bergb, 15 133 15 Harpener Bergbau 198% 197 50 Kaliw. Weſterregeln 215.50 214 50 Oberſchl. Eiſenindutr. 104 10 104.10 zhöntx 236 50 28475 Br.Königs⸗u. Laur ch. 180,25 180.20 Hewerkſch. Roßleben 117 00 117 00 * Gelſenkir aner 12.¾8 21155 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſend.⸗G. 121.90 121 90 Hamburger Packet 142 42.— Norddeutſcher Lloyd 109 7 110.— Oeit.s⸗Ung. Stagtsb. 158 4 158.7% 2 . Gotthardbahn Ital. Mittelmeerban——.— do. Meridionalbahn—— Baltimore und Obio 109. 8 108. 705 ———— Commandit 187.—, delsgeſellſchaft 167.— Lombarden 21.87 Bochumer 235.62, 179.57 Ungarn 94 50 Tendesz: ſchwächer. ereditaktter 208.50, Diseonto⸗Commaadit 186.7% Staatsbann 158 ½ Der Pol⸗Dampfer„Cincinnati“ in New⸗Port angekommen. Scharnhorſt angek. Algier, mar abgef. Hongkong, D. paſſiert Malta, D. Franken paſſiert Borkum Riff. Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Eine beſonders töſtliche und geſunde Süßſpeiſe db⸗ 100. 00(0% Breuß Pfandb. Traukſurt a.., 16. Aug. kreditaktten 208.50, Deu ſche Bank 252.—, Nachbörſe., Lombarden 21. 710. **** Frt..0 40% F. K. B. Pfbor.05 100, 20 10020 Bank unk. 1919 100 90 100 90 JJ77/ôöͤõͤðu % on.Uls 100.70 109.70,4%„„„ 17 99.0 99.90 1170 92.40 92.30½„ 15 94.— 94.— 1 1% Pr. Bod.⸗Ir, 91.— 91.—1½ 91.30 91.30 4% Str, Bd. Pfb.vg 5960 95 60 6uſ, Pr aldor. 281 4˙ 99 Keinb. b. 4 2— 95.. unt. 04 99.60 99.603½ Pr. fdör.⸗Bk. 4%„ Pfobr..0! Spp.⸗Bfd.⸗ Rom⸗ 3 unk. 5 101.20 101.200 Obl. unkündb. 12 15 0 5 40% 8 d9v. v. 0 10 B. N b. 99 9 5 12 99.80 99.80 Weee 711507 99.80 99.80 9½„ Pfobe..86 190„ 1912 100.— 100.— 80 d. 94 90.50 90.60ſ%„„ 1517 100.20 100.20 310%5 Pfd. 93½ 90.50 90.50 4%„„„ 1919 101.— 101.— %)„ Com.VObl. z1ſ„ verſchied. 91.— 90.80 v. 1, unt. 10.100 30 100.30 ½„„„ 1914.— 33.— %½%„ Gom.⸗Obl. 14% J86..⸗B. G. 21.— 81.— v. 87/1 9140 9140 1 W. B. C. B. 00— 5%„ Com.Obl. Pf. B. Pr.⸗Obl. v. 96/06 91.40 91.40 52 70 EJJ0T00T0T0T0T Pr. Pfob. unt. 25 99.———4 40 1 Jta Al.ſttt.à. G..—.— 40 99.70 99 70 5 99 75 99.75] Maunh. Verſ.⸗G.⸗ A. 712.— 710 Dikcante⸗ Darmabter 30.75, Dresdnaer Ban! 157.75 Staatsb 9on 158.87 zelſeultzchen 211.50, Lauraaüe Hau⸗ AÜberfſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. New⸗Pork, 14. Aug.(Drabtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie.) Der Poſt-Dampfer„Graf Walderſee“ iſt am 11 Aug, .30 Uhr in New Nork angekommen. morgens New⸗Yort, 14. Aug.(Drahibericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linke) iſt am 14. Aug., morgens 12.45 Uhr Mitgeteilt von der Generalagentur Walt 9 un boön Reckow, Mannheim, L 14, 19. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. 15. Mitgeteilt vom *** Auguſt. D. Helgoland angekommen Bremerhaven, Frankfurt angek. Bremerhapen, D. Krefeld angek. Liſſabon, D. Kleiſt angek. Singapore, D. Halle angek. Antwerpen, D. Aachen angek. Antwerpen, D. Derfflinger abgefahren Neapel, D. Berlin abgef. Neapel, D. Prinzeß Irene abgef. Newyork, D. Rhein abgef. Newyork, D. Prinzeß Walde⸗ Roon abgef. Algier, D. Lothringen Dloyd, Bremen. D. Marx& Soldschmidt, Mannneim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Verantwortlich: Für Politik: J..: Julinus Witte. für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte. Frauz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jrvs. 16. Aug. 1910. Proviſtonsfrei! Wir ſind als Selbſtrontraheuten Zur, Käufer käufer unter Vorbehalt: 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gas ot., Mannheim,— 155⁵ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 6⁴ Bürgerbräu, Ludwigshafen 238— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch—5 96 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 175⁵— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1883frr Deutſche Südſeeplantagengeſ.— 430 Erſte Oeſterreich. Cianueobrern 237— Fahr Gebre,.⸗Geſ., Pirmaſens 108— Filterfabrit Enzinger, Worms— 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim——5 Herrenmühle vorm. Genz. 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Abrokostr'crus diosrgndt—.— ZAe.— ET Dbu CirroRax enne e.. bs Urests ater. dera5 — Stentrasiv-oentaA aetrt rreaains Mact oasnzs. o6T6uos ———— 9 — 2¹74 3 —— 4— 8 — — Doebersetzung: in Erledigung Ihres Sriefes von gestern beehre ich mich, zu Ihrer Kennt- nis zu bringen, dass es nicht richtig ist, dass Herr Camille Jenatzy offiziell eine Schnelligkeit von 214 km in der Stunde erzielt hat, Der Präsident der Sportkommission; Baron R. de Vrière. Rheinische Gasmotoren-Fabrik, Aktiengesellschaft Mannheim. Vertretung: Rheinische Automobil-Gesellschaft.-., Mannheim.