Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Anunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. nahmen. Druckarbeiten 841 Redaktion 36377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 8 Nr. 378. Mittwoch, 17. Auguſt 1910. (Abendblatt.) Der„Katholikentag“ in Augsburg. In der alten Augusta Vindelicorum wird am kom⸗ menden Sonntag wieder eine jener Veranſtaltungen ihren Anfang nehmen, die nun ſchon ſeit 57 Jahren unter der falſchen Flagge eines„Katholikentages“ ſegeln, während ſie de facto nichts anderes ſind als Parteitage des Zentrums;: —— als Inſtitutionen, die gewaltigen Machtmittel der katho⸗ 1* liſchen Kirche in den Dienſt einer politiſchen Partei zu ſtellen, er beziehungsweiſe den Einfluß dieſer Partei den Beſtrebungen 5. des politiſchen Katholizismus, d. h. dem Ultramontanismus, dienſtbar zu machen. Die klerikale Preſſe hat das aus guten Gründen und mit gut geſpielter Entrüſtung von jeher ab⸗ geleugnet; und in der Tat war es bei der außerordentlich geſchickten Inſzenierung dieſer„Generalverſammlung der(!) Katholiken Deutſchlands“, bei der ſyſtematiſchen Voranſtel⸗ lung und Betonung des religiöſen Moments bisher einiger⸗ maßen mit Schwierigkeiten verknüpft, den zentrumspolitiſchen Charakter der„Katholikentage“, ſo offen er zutage lag, auch hündig nachzuweiſen. Dem wird nun ſehr zurzeit abgeholfen durch die ſoeben im Verlag des Evangeliſchen Bundes(Halle 2. S. 1910) erſchienene Schrift P. Braeunlichs:„Die deut⸗ ſchen Katholikentage“. Einem ſo hartnächig leugnenden und um keine Ausflucht verlegenen Gegner, wie dem Zentrum und den Regiſſeuren der„Katholikentage“, iſt bekauntlich mit anderem Material nicht beizukommen, als mit dem, das er ſelbſt liefert. Braeunlich hat ſich darüber die Mühe nicht verdrießen laſſen, die ſtenographiſchen Protokolle, die alſo von den amtlichen Katholikentagleitern ſelbſt gebilligt und zu⸗ vor„geſäubert“ ſind, Jahrzehnte zurück bis auf den heutigem „Tag nach urkundlichem Beweismaterial zu durchforſchen. Und ſiehe da, die Mühe ward reichlich belohnt. Man wird es ans daher hoffentlich nicht verargen, wenn wir zur Begrüßung des Augsburger„Katholikentages“ nur einiges aus der un⸗ erſchöpflichen Fülle der Braeunlichſchen Entdeckungen hier folgen laſſenk). Zunächſt ein kurzer Beleg: „Die Katholikentage ſind ein Werk des Zentrums, die wackeren Zentrumsführer von Mallinckrodt und Lieber ſind auch die leiten⸗ den Geiſter der bedeutungsvollſten Katholikentage geweſen. Ohne Zentrum keine Katholikentage.“ Stadtpf. Knebel 05, 145.) Es fällt den„Katholikentagsrednern“ begreiflicherweiſe ſchwer, die Fiktion feſtzuhalten, das Zentrum ſei keine katho⸗ liſche Partei. Wohl wurde ſchon bei Gründung der preußi⸗ ſchen„Zentrumspartei“(18. Dezember 1870) gefliſſentlich dieſer konfeſſionell nichtsſagende Name gewählt. Aber noch 3% Jahre ſpäter iſt das Zentrum für eines ſeiner hervor⸗ ragendſten Mitglieder im Reichstage wie Moufang, als er die Partei zum erſtenmale auf einem„Katholikentage“ er⸗ wähnt, einfach„die katholiſche Fraktion“. Und wenn man dann auch nur vereinzelt ſo völlig aus der Rolle fällt, daß man geradezu vom„Katholiſchen Zentrum“ redet, ſo zeigt doch die Zärtlichkeit, mit der man von„unſerer“ Zentrums⸗ partei(92, 386; 99, 100) und dergl. ſpricht, und die deutlich das Konfeſſionelle zu erkennen gebende und dabei doch oft ungemein gekünſtelte Ausdrucksweiſe, die man anwendet, um 11 2 f „) Von den in Klammern beigefügten Zahlen bedeutet die erſte ſtets das Jahr des betreffenden„Katholikentages“, während die zweite die angeführte Seite des amtlichen Protokolls bezeichnet. (81, das einzig zutreffende Wort„Katholiſche Fraktion“ zu um⸗ gehen, wie wenig man ſich mit dem eigenen Gewiſſen hierbei im Reinen fühlt. Man nennt nämlich das Zentrum bald: „Die Partei der Gewählten und des katholiſchen Volkes“ (Porſch 85, 205); bald„Unſere politiſch⸗katholiſche Ver⸗ tretung“(Ibach 83, 138); bald„Die politiſche Vertretung des katholiſchen Volkes“ oder auch kurzweg„Die Vertretung der Katholiken“(Windthorſt 84, 244; vergl. 98, 413). Im Walle ſcheint einen beſonders feinen Unterſchied zu machen, wenn er(04, 242) ſagt:„Auch aus unſeren Reihen iſt in der letzten Zeit eine Stimme ertönt, welche Zentrum und Katholikentage von einander trennen ſollte. Wir proteſtieren dagegen, Zentrum und Katholikentage gehören zuſammen (Lebhafter Beifall). Braeunlich führt u. a. weiter an: „Als die Stürme des Kulturkampfes herannahten, als man berauſcht von äußeren Erfolgen, die geheiligten Rechte des katholi⸗ ſchen Volkes und ſeiner Kirche anzutaſten verſuchte, da war es wiederum Mainz, wo auf dem Katholikentag das ruhmreiche Banner des Zentrums entfaltet, wo zuerſt der Kampf für Wahr⸗ heit, Freiheit und Recht im Vertrauen auf Gottes Hilfe mit Zu⸗ verſicht aufgenommen wurde.“(Einladungsſchreiben zum„Katho⸗ likentage“ 92, 64.) Von beſonderem Intereſſe iſt, daß es die Wahlorgani⸗ ſationen der Zentrumspartei ſind, welche die„Katholiken⸗ tage“ nach beſtimmten Orten einladen und dieſe Tagungen arrangieren. Die„Katholikentage“ nehmen das als etwas ſelbſtverſtändliches hin und verfahren nach den Vorſchlägen jener parteipolitiſchen Organiſationen. Umgekehrt ſind die Zentrumsabgeordneten des Reichstages u. der einzelnen Län⸗ der laut Geſchäftsordnung der„Katholikentage“ offiziell zu dieſen einzuladen(. 71, 44; 96, 9 uſw. Eine ſolche Ein⸗ ladung findet ſich abgedruckt z. B. gleich 71, 10). Für die „Katholikentage“ gibt es überhaupt nur eine einzige politiſche Dieſe, eben die Zentrumspartei, wird unabläſſig Partei. und allein verherrlicht(3. B. 88, 319; 89, 105; 90, 205; 94, 223), ihr ein„Hoch“ über das andere ausgebracht(vgl. z. B. 97, 348; 79, 54), Lieder zu ihrem Preis geſungen(3. B. „des Zentrumsturm iſt er geheißen, kein Feind wird ihn je niederreißen“. 85, 79 vgl. 85, 866). Feierlich leiſtet man dieſer Partei den Schwur der Treue. Immer wieder ſpricht man ihr— und ihr allein— auch für ihre rein politiſche Tätigkeit bei einzelnen geſetzgeberiſchen Aktionen den Dank der„Katholikentage“ aus. Indeſſen hält man auf„Katholikentagen“ auch rein politiſche Reden und ſpricht über Fragen der reinen Tages⸗ politik. Die Politik, die dabei zu Worte kommt, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich die der Zentrumspartei; ſo ſpricht Windthorſt (81, 297):„Ueber die Zentrumsfraktion“, Gröber(98, 217 bis 235):„Ueber die Politik der Zentrumspartei“, Graf Gahlen(89, 72, vgl. 59):„Ueber die Tätigkeit und Beſtre⸗ bungen der Zentrums⸗Fraktion; Freiherr von Schorlemer⸗ Alſt:„Ueber die Zentrums⸗Politik der letzten Zeit“(79, 1 u. In ſolchen Fällen heißt es, wie beiſpielsweiſe in Danzig(81, 405): Präſident:„Herr Graf Balleſtrem hat das Wort, um über das Zentrum zu ſprechen.“(Stürmiſcher Beifall.) Hierbei ver⸗ breiten ſich z. B. Abg. Langer(99, 200 ff.) über die Agrarfrage, wobei er auf einer einzigen Seite(206) das Zentrum und ſeine Verdienſte 1 35 weniger als 13 mal erwähnt; Freiherr von Huene 292 ff. : Ueber das Branntweinmonopol, über die Haltung der Zentrumspartei in der Frage der Zölle, die wirtſchaftliche Lage in der Landwirtſchaft, Darlehenskaſſen und dergl.; Moufang über das Tabakmonopol(81, 184), Frhr. von Schorlemer⸗Alſt(79, 150 ff.; vergl. auch Windthorſt 79, 187) über die Zölle auf Kaffee, Tabak, Petroleum. In neueſter Zeit ſind es zumal die großen Arbeiter⸗ verſammlungen, in denen man gern auch rein politiſche Dinge in die Erörterungen zieht. Kurtſcheid fordert in Eſſen(06, 141) das „allgemeine gleiche Wahlrecht“, freies Verſammlungsrecht u. dergl. Ueber Gronowskis Rede berichtete der amtliche Verhandlungsnach weis der gleichen Tagung(06, 139) u..:„Der Redner ging ſpeziell auf die Brauſteuer ein, die von den Brauereien und Wirten ſe wohl getrogen werden kann. Auch die Erbſchaftsſteuer und Ta tiemenſteuer ſind ſehr gerecht“(06, 139) uſw. Zentrumsführer erſcheinen auf den„Katholikentagen und nur auf ihnen, um dort im Auftrage ihrer Ir Erklärungen über deren Tätigkeit in den politiſchen Körpe ſchaften abzugeben und Vertrauenskundgebungen der„Kath liken⸗Tage“ für ihre Partei zu erbitten. Beifall und Ehrun die dieſen Politikern auf„Katholikentagen“ zuteil werde faſſen ſie als der Politik der Partei dargebrachte Huldigung auf(pgl. 98, 217; 87, 93; 88, 229 uſw.). Die Begeiſter! auf„Katholikentagen“, auch ſolche bei ihren Gottesdien gilt Katholikentagsführern als Zuſtimmungs⸗Kundg zur Zentrumspolitik. Auf dem„Katholikentage“ erſcheinen heißt nach ihrer Auffaſſung zugleich ſich zur Zenkrums bekennen. „Ich denke, meine Herren, Sie ſind mit den Erklärungen ich im Auftrage des Vorſtandes der Zentrumspartei über Haltung in der Vergangenheit und über unſere Haltung Zukunft abgegeben habe, zufrieden.(Langanhaltender ſtürmif Beifall.)—„Ich möchte bitten, wie es ja auch bei der Geners verſammlung unſer unvergeßlicher Windthorſt gebeten hat, daß man auch dem heutigen Zentrum ein recht ausgiebiges Vertrauen entgegenbringt.“(Dr. Lieber 00, 297.)— Dr. Spahn:„Auch wo unſer Herz wärmer wird als bei den wirtſchaftlichen Frag bitte ich um das volle Vertrauen zur Fraktion.“(08, 8 Spahn ſieht in der Bogeiſterung bei den Verſamm e SGottesdienſten den Beweis,„daß das Zentru ſe gramm und in ſeinen Vertretern unentwegt feſtg den Herzen unſerer deutſchen Katholiken.“(98, Zentrumsabgeordnete Dr. Schmitt erklärt ſein Erſcheine „Katholikentage“ folgendermaßen:„Auch ich muß Zeugn legen, daß das katholiſche Volk und der katholiſche Wähler für die Zentrumspartei eintritt(Beifall) und ſo, meine ſind wir hier zuſammengekommen.. Wir alle, die beiſammen ſind, ſind zuſammengekommen, wie ich berei um Zeugnis abzulegen für den heiligen Glauben und die Einheit unſerer Partei und deren Einigkeit.“(Dr. Se 115. 98, 96.) Damit ſei es einſtweilen genug. Die„Germani⸗ zählt von den Vorbereitungen für Augsburg:„Die Kommiſſion hat die weiteſtgehenden Anordnungen vorgeſe daß die geiſtlichen Herren täglich dic heilige M können. Die hochw. Pfarrämter haben 100 Altäre zu fügung geſtellt.“ Trotzdem hüte man ſich, hier von unwürdigen Verquickung von Religion u. Politik zu ſpr Die„Katholikentage“ ſind ſchlicht⸗religiöſe Veranſtalt und haben mit dem Zentrum nicht das gerinaſte z Nur wird ſo nebenher auf 100 Altären täglich die Y dieſe Partei geloſen. 8 5— . geuilleton. Die Aeſthetin des Impreſſionismus. Von Dr. Theodor Alt. 3 Schluß). Perſönlichkeit, und damit jene echte Originalität, die zum Kunſtgenie weſentlich gehört, kann ſich niemand ſelbſt verleihen, folgeweiſe auch kein Künſtler. Sie iſt eine Begabung und Be⸗ gnadung, ein Geſchenk der Natur, wie das Genie ſelber, entweder vorhanden oder nicht, ihrer ſelbſt nie vollkommen bewußt und des⸗ halb wohl einer inſtinktiven Entwicklung und Verſtärkung ihrer Eigenart, aber keiner eigentlich bewußten Ausbildung fähig. Und ob zwar ſie zum Kunſtgenie weſentlich gehört, ſo macht ſie doch 8 nicht die Größe ſeiner Leiſtung aus. Das aber gerade iſt all⸗ mählich das deutlichſte Kriterium des Impreſſionismus geworden, daß die Impreſſioniſten meinen, jene echte Originalität ſich ſelber indem ſie irgendwie briginell ſind. Allein daß jeder Künſtler ein Genie ſein Häufigkeit des Genies, die weder Sie verwechſelt dabei nämlich das bahn⸗ 8 A it das Kunſtgenie, das im Scheine ſelbſt neue und außerordent⸗ 2 liche Leiſtungen vollbringt. Und Perſönlichkeit, Individualität, 3 Kunſtwerks fordern.— jedesmal„bahnbrechend“, ſo doch Perſönlichkeiten von „. allgemein darunter verſtanden wird und ganz beſonders auch in Trotzdem verlangt der Impreſſionismus gerade dies von ſeinen Jüngern und damit das Unmögliche. Unnatur und ſchließlich Verrücktheit erſcheint als ein notwendiges Ergebnis des zur Zwangsvorſtellung gewordenen Gefühls der Verpflichtung, ein noch Unbekanntes zu leiſten, deſſen Vorausſetzung ſchon eine Un⸗ möglichkeit iſt, und eine kommende Zeit wird dieſes Verlangen unter die Symptome der Völkerpſychoſen rechnen. „Das Neue und Originelle an ſich iſt groß in der Kunſt“— ſo lautet der Fundamentalſatz der neueren impreſſioniſtiſchen Aeſthetik, ohne den ihre Größen nicht mehr zuſammen gedacht werden könnten ange⸗ ſichts der Leiſtungen des franzöſiſchen oder ſonſtigen Neu⸗ impreſſionismus im Verhältnis zu dem naturaliſtiſchen Im⸗ preſſionismus der Manet, Degas und Rodin. Wenn Meier⸗ Graefe im Vorwort zu ſeiner„Entwicklungsgeſchichte“ leugnete, daß er auf dieſem Standpunkt ſtehe, ſo wiſſen wir natürlich nicht, ob er es in der Abſicht tat, ihn zu verſchleiern, oder ob er ſelbſt an ſeine Behauptung glaubte. Die„Entwicklungsgeſchichte“ predigt jedoch Seite für Seite dieſen Grundſatz. Sonſt ließe ſich an die Ehrlichkeit einer Geſchichtsſchreibung überhaupt nicht glauben, die für Säulen erklärt, was längſt nicht mehr trägt, und die unterwertigſten Exiſtenzen für Größen; die dafür eine erhebliche Anzahl von großen oder doch bedeutenden Künſtlern unterdrückt, die der wahren Entwicklungsgeſchichte der modernen Kunſt entweder als notwendige Glieder oder als nicht zu über⸗ gehende Beſtandteile angehören und, wenn vielleicht auch nicht ausge⸗ ſprochener und höchſt tüchtiger Eigenart waren. Ein ſolches Verhalten wird uns erſt verſtändlich, wenn wir bemerken, daß Meier⸗Graefe„Entwicklung“ nennt, was nichts iſt, als ein kalei⸗ dofkopiſcher Wechſel. Allein damit iſt dem Worte„Entwick⸗ lungsgeſchichte“ ein vollkommen falſcher Begriff deſſen unter⸗ ſchoben, was unter„Entwicklung“ verſtanden werden muß, was der modernen Naturwiſſenſchaft, Graefe ſo gerne in Verbindung kreten möchte. Wi lich„Entwicklung“ nicht eine bloße Auswickelung ne⸗ wie ſie in der Kleidermode ſtattfindet, ſondern das Fortſchreiten eines Daſeins zu immer höheren Formen, bis ſein Verfall eintritt, der nach Erſe ihm wirkenden Kräfte, nach Erreichung eines für d überſteigenden Höhepunktes, unvermeidlich iſt. In der Vorrede zu ſeinen„Impreſſioniſten“ Graefe jedoch eingeſtanden, daß es vor allem das Revo ſei, was ihn für die franzöſiſche Kunſt begeiſtere; d näre Zug im franzöſiſchen Volkscharakter alſo, der Neues ausgeht, der ſich insbeſondere betätigt im Wechſel der Kleidermoden und der ohne Zweifel en geſprochen hat auch bei den letzten Wandlungen Frankreich. Meier⸗Graefe ſoll in der Zeit ſein in Paris, wo er einem Verkaufsgeſchäfte von J vorſtand, ein Krawattenmuſter erfunden haben, das folg hatte. Dieſe beiden Tatſachen wären bezeichnend Wüßten wir nicht ſchon aus ſeiner Entwicklungsgeſchi ſeinem Verſuch zur Begründung einen neuen Aeſthe lich aus ſeinem eigenen Geſtändnis, daß die Sucht na neuen Senſationen einen Grundzug ſeines Weſens und Kunſtauffaſſung bildet, ſo könnten wir es beweiſen ar glaublichen Wandlungsfähigkeit ſeines Urteils, deren trachtung wir uns jedoch für eine andere Gelegenheit wollen. Wir erheben nicht den Vorwurf gegen ihn, Kunſtgeſchichte wieder beſſeres Wiſſen verfälſcht habe. erblicken allerdings eine frivole und würdeloſe Auffaſf Kunſt in einer Anſchauungsweiſe, die lediglich daraus d von Kunſtleiſtungen ableitet, daß ſie ſenſatio die alſo die Kunſt unter den ſelben Geſichtsp Kleidermode. Es mag ja ſein, daß wir h. 1 Stadium getreten find; in ein Entwicklung 2. Seite⸗ 25 General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannßeim, 17. Auguſt. Politische Uebersicht. *Mannheim, 17. Auguſt 1910. Staatliche Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten. Uns wird geſchrieben: 5 Durch die deutſche Preſſe ſind in der letzten Zeit Nach⸗ richten gegangen, welche geeignet ſind, über den Stand der Angelegenheit der ſtaatlichen Penſionsverſicherung der Privat⸗ angeſtellten eine irrige Meinung aufkommen zu laſſen. Es entſpricht durchaus nicht der Meinung der Privat⸗ angeſtellten, wenn es heißt, daß es nicht möglich wäre, die Vorlage des Geſetzes in der jetzigen Tagung des Reichstages zu erledigen, daher wird von den Privatangeſtellten beſtimmt nicht, wie dort erwähnt, der Wunſch geäußert, daß die Vorlage zurückgeſtellt werde. Im Gegenteil, die Privatangeſtellten haben ſchon ſeit länger als 9 Jahren in Erwartung des kom⸗ ntenden Penſionsgeſetzes ſich immer wieder vertröſten laſſen. Das Mißtrauen, das durch die erſten, noch unbeſtimmten Aeußerungen des Staatsſekretärs des Innern vom 17. Jan. 1910 erweckt wurde und ſpäter ſchwand, würde durch die Ver⸗ ſchiebung der Angelegenheit von neuem geweckt werden. Die Angeſtellten würden ſich der früheren Haltung des Staats⸗ ſekretärs erinneren und eine Beſtätigung der damals erwach⸗ ten Beforgnis erkennen. Die Regierung hat aber auch alle Urſache, eine ſo ſtarke Verſtimmung eines großen deutſchen Berufsſtandes zu vermeiden und ſie wird ſicher ein derartiges Mißtrauen gar nicht aufkommen laſſen. Außerdem iſt an Vorbereitungen für dieſes Geſetz ſchon ſo viel geſchehen, daß die Fertigſtellung des Geſetzentwurfes keine beſonderen Schwierigkeiten bieten kann, zumal der Reichstag bereit iſt, der dringenden Forderung der Privatangeſtellten Rechnung zu tragen. Vollſtändig verfehlt iſt es, wenn gewiſſe Kreiſe der Privatangeſtellten, welche nicht die Ergänzungskaſſe, ſondern den ſogenannten Ausbau der Invalidenverſicherung fordern, in dieſer Nachricht eine Beſtätigung ihrer Anſicht zu erkennen glauben. Der Ausbau der jetzt beſtehenden Invaliden⸗Ver⸗ ſicherung im Rahmen der Reichsverſicherungsordnung iſt in der gegenwärtigen Reichstagsperiode völlig ausgeſchloſſen. Man hat nur nötig, die Begründung des Entwurfs der.⸗ .⸗O. zu ſtudieren und wird, wie es auch aus den bisherigen Verhandlungen der.⸗V.⸗O.⸗Kommiſſion zu erſehen iſt, die Schwierigkeiten erkennen, die jede Aenderung im Entwurfe, auch nur einer Zeile, mit ſich bringt. Man wird unter dieſen Erwägungen dem Hauptausſchuſſe rechtgeben, wenn er auf ſeiner Forderung einer Ergänzungskaſſe beſteht und wenn er ſagt, daß die Anträge der Minderheit, welche den Ausbau der Invalidenverſicherung fordert, nur geeignet ſind, die Haldige Schaffung einer ausreichenden Alters⸗ und Hinter⸗ bliebenenverſicherung der Privatangeſtellten auf unbeſtimmte Zeit hinauszuſchieben, umſomehr, als es die Minderheit bis⸗ her unterlaſſen hat, ihre Forderung durch verſicherungstech⸗ niſch begründete Beitragsberechnungen zu ſtützen, ſo wie es der Hauptausſchuß ſchon längſt getan hat. Nach Meinung aller Sachkenner wird ein Ausbau der Invalidenverſicherung, der ausreichende Renten für die Privatangeſtellten zur Vor⸗ ausſetzung hat, Beiträge erfordern, die, wenn auch nicht größer, ſo doch tatſächlich nicht geringer ſein werden, als ſie für die vom Hauptausſchuſſe geforderte Ergänzungskaſſe not⸗ wendig ſind. Aus dieſen Erwägungen heraus hat die Reichsregierung es vorgezogen, ſich allen Anträgen der Minderheit gegenüber ablehnend zu verhalten und das kommende Geſetz auf der vom Hauptausſchuſſe geſchaffenen Grundlage aufzubauen. Die Privatangeſtellten haben zu der Regierung volles Vertrauen, daß die langerſehnte Sicherung der Zukunft der Privatangeſtellten durch eine ausreichende Peuſtonsverſiche⸗ rung jetzt endlich Geſetzeskraft erlangt. Eine Anfrage. Die hohen Fleiſchpreiſe, mit denen wir gegenwärlig wie⸗ der einmal beglückt ſind, beginnen ſich bereits bis in die beſſer geſtellten Schichten unſeres Volkes hinein recht unan⸗ genehm fühlbar zu machen, ſo daß die lebhafte Erörterung der Frage in der Preſſe verſtändlich iſt. Schon erhebt ſich ja auch wieder der alte Ruf nach Oeffuung der Grenzen. Demgegenüber zeigt ſich die agrariſche Preſſe eifrig bemüht, Aufklärung über die Urſachen der Preisteuerung zu geben. Danach haben wir es nur mit einer vorübergehenden Er⸗ eine andere Auffaſſung von der Kunſt gehegt haben. Dann ſteht jedoch außer Zweifel, daß uns die hohe Kunſt, die frühere Zeiten beſeſſen haben, verloren gegangen iſt, nach einer Meinungs⸗ außerung Darwins vielleicht für immer. Das Endziel der Kunſt früherer Zeiten war es ſtets, Ideen der Menſchheit vor Augen zu ſtellen, in der Malerei ſelbſtverſtändlich durch die ſinnliche Erſcheinung. Wenn ſie dabei auch natürlich nur die Ideen der Menſchheit ihrer Zeit darſtellen konnte, ſo werten wir ihre Leiſtungen doch nach dem Grade, in welchem ſie dem abſoluten Ziele nahegekommen iſt, in welchem ſie vermocht hat, die Hemmungen der Subjektivität zu überwinden und ihr Werk von den Schlacken der Zeitlichkeit zu reinigen. Nie aber war ihr die ſinnliche Erſcheinung für das Auge an ſich Endzweck. Der im⸗ preſſioniſtiſchen Aeſthetik blieb dieſes Feingeſchmecke vorbehalten, und ſie iſt ſchließlich dahin gelangt, in Extravaganzen der künſt⸗ leriſchen Subjektivität die höchſten Werte des Kunſtſchaffens und den eigentlichen Gegenſtand des Kunſtgenuſſes zu erblicken. Per⸗ ſönlichkeit verlangen auch wir von der Kunſtleiſtung, wenn wir ſie hochſchätzen ſollen, Perſönlichkeit, die bei binlänglicher Stärke dem Kunſtwerk ſtets auch Einheitlichkeit, d. i. Stil, verleiht. Sonſt würde ſie das menſchliche Intereſſe gegenüber der Natur ver⸗ lieren und zugleich die innere Wärme eines dem Kunſtwerk von ſeinem Schöpfer eingehauchten eigenen Lebens, das uns wiederum mit einem Hauche des Lebendigen berührt und erwärmt. Des⸗ Helb bedarf es auch nur eines Hauches von dieſer Einheit, keiner ahbſichtlichen Stiliſierung. Aber wir intereſſieren uns nicht im windeſten für die Perſönlichfeit eines Künſtlers, ehe nicht ſeine wahrbaft tüchtige oder große Leiſtung uns für ihn zu intereſſieren vermochte. Nur diejenige Auffaſſung, die abſolute Forderungen an die Kunſt ſtellt, vor allem ſolche, die über den Bereich des xein ſinnlichen Kunſtgenuſſes hinausgehen, kann uns wieder zu einer hohen, edeln Kunſt verhelfen, oder erhalten, was wir davon noch beſitzen; nimmermehr aber eine Anſchauungsweiſe, die ſich, wie die impreſſioniſtiſche, nur für die Eigenark der Kunſtleiſtung Kulturmenſchheit, wo diejenigen recht zu behalken ſcheinen, die nie und für dieſe nür intereſſ iert im Bereſche des Nakuralismus, ſcheinung zu tun, die binnen kurzem wieder verſchwinden werde. Soweit wäre die Sache nun ganz gut, und verſtändige Wirtſchaftspolitiker halten ſich, ſo ſchreibt die„Natl. Korr.“, von der Stimmungsmache für Aufhebung der Grenzſperren fern, da es auf der Hand liegt, welch großer Gefahr wir damit unſere viehzüchtende Landwirtſchaft ausſetzen würden. Nun kommt aber aus Wien die Meldung, daß der dortige Stadt⸗ rat infolge der rapid ſteigenden Fleiſchpreiſe den zurzeit in Tirol weilenden Handelsminiſter Weiskirchner aufgefordert hat, ſofort ein zeitliches Ausfuhr⸗Verbot für Schlachtvieh zu erwirken. Der Miniſter ſoll ein ſolches Verbot bereits auch in Ausſicht geſtellt haben. Berückſichtigt man, wie ſehr die deutſchen Märkte an der Grenze, beſonders München, Nürn⸗ berg, Dresden, bisher auf die Einfuhr von Schlachtvieh aus Oeſterreich angewieſen waren— von den z. B. in München geſchlachteten Ochſen ſind 64,51 Prozent öſterreichiſcher Her⸗ kunft—, ſo leuchtet es ein, daß durch dieſe Maßnahme Oeſter⸗ reichs die Fleiſchteuerung in Deutſchland ſich noch ſteigern würde. Angeſichts deſſen iſt wohl die Frage angebracht: was gedenkt unſere Reichsregierung zu tun, um einer ſolchen dem deutſchen Volke drohenden volkswirtſchaftlichen Schädigung zu ſteuern? Die„rote Internationale“ in Ropen⸗ hagen. Dem in dieſen Tagen in der däniſchen Hauptſtadt zu⸗ ſammentretenden„Internationalen Sozialiſten⸗Kongreß“ nummer gewidmet, zu welcher nicht weniger als 26„Ge⸗ noſſen“ aus aller Herren Länder längere Aufſätze geſtiftet haben. Es werden darin alle möglichen, gleichgültigen Dinge behandelt; nur die eine leigentlich doch wichtigſte) Frage in⸗ tereſſiert die Kapazitäten des internationalen Sozialismus nicht: was man in Kopenhagen tun könnte, die außerdeutſchen Induſtrieſtaaten zur Nachahmung der ſtaatlichen Arbeiterfür⸗ ſorge Deutſchlands anzukreiben; oder auch, wenn ihnen dieſe Geſetzgebung unzureichend oder ungeeignet erſcheint, beſſere Wege zu weiſen. Auch die 1904 und 1907 zu Amſterdam und Stuttgart veranſtalteten Kongreſſe der roten Inter⸗ nationale haben ſich um dieſe Angelegenheit nicht bekümmert, obwohl ſich die Sozialdemokratie doch gerne als Förderin der Arbeiterwohlfahrt aufſpielt. Allerdings iſt einmal Herr Molkenbuhr aufgeſtanden; aber nicht, um die ausländiſche Läſſigkeit zu tadeln, ſondern um— die deutſche Sozial⸗ Geſetzgebung lächerlich zu machen. Und ſeines Geiſtes Kind war wohl auch der geniale Beſchluß der inernationalen„Ge⸗ noſſen“, es müſſe alle Arbeiter⸗Verſicherung aus direkten Steuern, alſo aus den Mitteln der Beſitzenden, beſtritten, die Verwaltung der ſo aufgebrachten Gelder aber und die Aus⸗ führung der Geſetze den Arbeitern vorbehalten werden. Woraus zu erſehen iſt, wie einfach die Sachen ſind, wenn ſie nur erſt ein internationaler Sozialiſten⸗Kongreß in die Hand nimmt. Kein Wunder, daß einzelne„Genoſſen“ be⸗ reits anfangen, dieſe Betrachtungen zum Gegenſtand ihres Spottes zu machen. Bernſtein ſagt in der„Feſtnummer“ der„Soz. Monatshefte“, daß dabei immer nur— Mißge⸗ burten herauskommen; man könne aber das politiſche Ver⸗ halten bei der Verſchiedenartigkeit der Verhältniſſe der ein⸗ zelnen Länder nicht„durch generelle Reſolutionen“ inter⸗ national feſtlegen. Und Schippel gar will dergleichen Partei⸗ Kongreſſe auf„die Stufe einer lediglich unmaßgeblichen, guten Rat erteilenden, ſonſt jedoch in keiner Weiſe be⸗ ſtimmenden Inſtitution“ zurückdrängen. Mit ſolchen Reſpekt⸗ loſigkeiten begrüßt der deutſche Reviſionismus den Kopen⸗ hagener Tag, um die Radikalen zu ärgern, die dort das große Wort führen. Unſere Radikalen aber werden ſich, obſchon ſie nicht einmal zu Hauſe eine eigene Partei haben, dadurch nicht abhalten laſſen,„unentwegt“ an der Vereinigung der „Proletarder aller Länder“, des türkiſchen Sozialismus mit dem argentiniſchen, der ägyptiſchen mit der holländiſchen So⸗ zialdemokratie zu arbeiten; auch wenn wieder nur eine Miß⸗ geburt herauskommt. Deutsches Reich. — Doeruburg über ſeine Tätigkeit. Dem Staatsſekretär Dern⸗ burg hat die„Koloniale Rundſchau“ ihre Julinummer gewidmet. Auf die Ueberſendung dieſes Heftes hat Dernburg mit einem Schreiben geantwortet, in dem er ſich über ſeine eigene Tätigkeit in folgender freimütiger Weiſe ausſpricht:„Wer ein ſo großes —— und Deutſchen verhältnismäßig fernliegendes Gebiet zu beackern hat, kann ſelten ſich von Fehlern freihalten, noch allen Richtungen es in gleicher Weiſe recht machen. Er muß ſich häufig auf ſein eigenes Urteil verlaſſen und den Erfolg abwarten.“ — Die deutſche Verwaltung Elſaß⸗Lothringens beſteht in dieſen Tagen vierzig Jahre. Am 17. Auguſt 1870 ernannte König Wilhelm den General Graf Bismarck⸗Bohlen zum Generalgou⸗ berneur von Elſaß und den General v. Bonin zum Generalgou⸗ berneur von Lothringen. Vier Tage ſpäter wurde durch königl. Erlaß Metz und Deutſch⸗Lothringen vom Generalgouvernement Lothringen abgezweigt und mit dem Generalgouvernement Elſaß verbunden, das damit alles umfaßte, was Deutſchland beim Frie⸗ densſchluſſe vom franzöſiſchen Gebiet behalten zu wollen ſchien. — Aus dem jetzigen Wahlkreiſe des Herrn Baſſermann, Rothen⸗ burg⸗Hoyerswerda, wird geſchrieben: Hier rüſtet man bereits mächtig für die nächſte Reichstagswahl. Sie dürfte diesmal hier ein weſentlich anderes Bild zeitigen, als im Jahre 1907, denn faſt alle für den Wahlkreis in Betracht kommenden Parteien werden vorausſichtlich mit Kandidaturen vorgehen. So wird von den Konſervativen und vom Bund der Landwirte der Landſchafts⸗ direktor und Landrat a. D. von Lucke⸗Mückenhain, der jetzige Landtagsabgeordnete des Kreiſes, als Kandidat aufgeſtellt werden. Von nationalliberaler Seite ſoll gutem Vernehmen nach Amts⸗ gerichtsrat Hahn aus Liegnitz als Kandidat gewählt werden. Die Sozialdemokraten werden wieder für ihren letzten Kandidaten, den Geſchäftsführer Neumann⸗Groß⸗Räſchen, eintreten. Das Zentrum dürfte nach der heutigen Konſtellation mit dem Bund der Landwirte reſp. den Konſervativen zuſammengehen und auf eine Zählkandidatur verzichten. Die Fortſchrittliche Volkspartei wird in allernächſter Zeit die Kandidatenfrage erledigen. An einen „Blockkandibaten“ iſt alſo bei den nächſten Wahlen nicht zu denken. Die Anſtrengungen der einzelnen Parteien werden umſo größer ſein, als jede einzelne hofft, mit ihrem Kandidaten das Ziel zu erreichen. — Erhebungen über die 25⸗Pfennigſtücke. Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes hat nach der„Neuen pol. Korr.“ Erhebungen darüber veranlaßt, wie weit Ausſicht vorhanden iſt, daß die neuen 25-Pfennigſtücke vom Verkehr aufgenommen werden. Bis jetzt iſt die Ausprägung von nur 5 Millionen angeordnet worden. Wei⸗ tere Ausprägungen ſind davon abhängig gemacht worden, ob es der Münze gelingen wird, ſich im Verkehr ſtärkeren Eingang zu verſchaffen. Badiſche Politik. „An die Adreſſe der Reichsfinanzreformler.“ B. C. Die Zentrumspreſſe in Baden, vor allem der„Bad. Beob.“ verſucht in jeder Weiſe, ſpekulierend auf die Vergeßlichkeit der Bevölkerung, die Güte der neuen Steuergeſetze herauszu⸗ ſtreichen. Im„Beobachter“ wurde bezüglich der Tabakſteuer in 2 längeren Artikeln erſt jüngſt dieſer Verſuch wiederholt. In kraſſem Gegenſatz zu den dortigen gefärbten Darlegungen ſteht aber die Wirklichkeit, die in folgender Zuſchrift aus Sach⸗ verſtändigen⸗Kreiſen eine Beleuchtung findet: „Immer ſtärker tritt die oberflächliche, mangelhafte Art, wie das Dentrum und die Konſervativen die einzelnen Steuern der vorjährigen Steuerreform zum Geſetze gemacht haben, hervor. Beſonders bei der Tabak⸗ und Spiritusſteuer iſt in dieſer Hin⸗ ſicht viel geſündigt worden. Was die Tabakſteuer betrifft, ſo hat ſich der Bundesrat ſchon bei Abfaſſung der erſten vor⸗ läufigen Ausführungsbeſtimmungen die größte Mühe gegeben, die Ausführungsbeſtimmungen derart zu geſtalten, daß wenig⸗ ſtens die ſchlimmſten Härten und Unklarheiten beſeitigt oder abgeſchwächt wurden. In der Folge ergaben ſich aber trotzdem ſo große Schwierigkeiten in der Auslegung einzelner Beſtim⸗ mungen des neuen Tabakſteuergeſetzes, daß der Bundesrat ſich genötigt ſah, mit Geltung vom 1. Juli d. J. ab neue Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen zu erlaſſen. In den neuen Ausführungs⸗ beſtimmungen ſind die Wünſche der Induſtrie, ſoweit es die unklare Faſſung des Geſetzes zuläßt, nach Möglichkeit berück⸗ ſichtigt worden. Insbeſondere ſind die Beſtimmungen über die Ausfuhrvergütungen ganz den Wünſchen der Induſtrie angepaßt worden. Obwohl nun vom Bundesrat alles geſchehen iſt, um das neue Geſetz für die Tabakinduſtrie wenigſtens erträglich zu machen, zeigt ſich auch unter den neuen Ausführungsbeſtim⸗ mungen, daß die Mängel, die dem überhaſtet gemachten Geſetze anhaften, derart ſchwerwiegender Natur ſind, daß nur eine Aen⸗ derung des Geſetzes ſelbſt vollſtändig Abhilfe ſchaffen könnte. Eine Aenderung des ganzen Geſetzes wird ſich alſo kaum ver⸗ meiden laſſen. Allerdings dürfte dieſe Abänderung erſt in der nächſten Legislaturperiode erfolgen, da niemand Neigung hat, in der letzten Tagung vor den Wahlen nochmals die ganze Frage der Reichsfinanzreform in der Oeffentlichkeit aufzurollen. des optiſchen Sinnesgenuſſes und ſchließlich der ſtiliſierenden Manieren. Es iſt ein Verdienſt Henry Thodes, die in dieſer Kunſtauf⸗ faſſung liegende Gefahr für unſer geſamtes Kulturleben erkannt und die Lehre des Impreſſionismus wiſſenſchaftlich bekämpft zu haben, als ſie zu ſolcher Macht gelangt war, daß Meier⸗Graefe ſich mit dem„Fall Böcklin“ hervorwagen konnke(1905). Zwar meinte ſchon damals Georg Fuchs, als er Meier⸗Graefe und das Treiben des mit ihm zuſammenhängenden Berliner Kreiſes in der Preſſe bekämpfte, daß der Impreſſionismus eine erledigte Sache ſei. Er irrte, wenn er damit die ganze impreſſioniſtiſche Kunſtauffaſſung meinte. Wir dürfen uns vielmehr nicht dar⸗ über täuſchen, daß ſie gegenwärtig noch die herrſchende iſt. Und wer uns etwa den Vorwurf machen wollte, daß wir Meier⸗Graefe zu ernſt genommen hätten, der hätte ſicherlich unrecht. Im engern Bezirke der Kunſtwiſſenſchaft freilich äußert man ſich wohl mit Achſelzucken über ihn. Allein ſeinen Spuren begegnen wir häufig genug auch in Schriften der Kunſtgelehrten, nicht ohne Be⸗ ſchämung für ſie. In der Oeffentlichkeit aber iſt es ihm gelungen, ſich zum Range einer angeſtaunten und fortgeſetzt beachteten Autorität aufzuſchwingen. Denn er war es doch, der die im⸗ preſſioniſtiſchen Beſtrebungen mit unleugbar hohem, leider übel angewendetem Sachverſtändnis zu umfaſſender Darſtellung brachte. Seine„Entwicklungsgeſchichte“ iſt in weiteſten Kreiſen geleſen worden und hat dort nicht nur ſeine Geſchmacksurteile, trotz ihrer oftmals eben ſo hohlen wie geiſtreich ſcheinenden Be⸗ gründung, ſondern auch jene geziert feinſchmeckeriſche, in Wahr⸗ heit vollkommen äußerliche Weiſe der Kunſtbetrachtung verbreitet, an der jetzt viele, auch ehrlich ſtrebende Kunſtfreunde kranken. Seine Art, mit verblüffender Selbſtverſtändlichkeit anerkannte Werte umzuwerten, hat Schule gemacht, namentlich wo es galt, mit der Verherrlichung des Impreſſinnismus eine oft ſchimpf⸗ liche Herabſetzung verdienter älterer Meiſter zu verbinden. So leſen wir z. B. in dem Büchlein:„Was iſt moderne Kunſt?“ [Sammlung Muther, Berlin bei Bard, Marquardt u. Cie.) von Profeſſor Dr. Oskar Bie, Redakteur der„Neuen Rundſchau“, welche Mittelmäßigkeit ein Hubert Herkomer ſei, der, zwar ein kluger Lebenskünſtler, aber kein Künſtler,„in Kenntnis ſeiner ſchwachen Kräfte“ die Kunſt nur als melkende Kuh behandle. Groß aber ſeien die Improviſatoren don Montmartre, ein Tou⸗ louſe⸗Lautrec, van Gogh uſw.„im Leiden der Dispoſitionsloſigkeit wie im Rauſch ihres Schaffens“. Die„harmoniſchen Spiele von Licht und Schatten auf ihren gemalten Heuhaufen ſeien Offen⸗ barungen einer muſikaliſchen Schönheit“, gegen die Herkomers „Dame in Weiß“ nur eine elende Handwerkerarbeit ſei.„Hellas und Rom feiern ihre dritie und vierte Auferſtehung in den zar⸗ teſten modernen Seelen; und Impreſſioniſten beten vor dem Altar der Velasquez, Hals und Goya.“ Nun, das tun die Neu⸗ impreſſioniſten ja ſchon längſt nicht mehr, und wenn ſie es täten, dann würden dieſe Meiſter ſich wohl noch im Grabe herumdrehen und ihr Geſicht zur Erde kehren. Wir fühlen keine Verpflichtung, Herkomers in den letzten Jahren, aber gewiß noch nicht bei der Dame in Weiß, hervorgetretenen Schwächen zu bemänteln. Jedoch für eine ſolche Ueberſchwänglichkeit einerſeits, Ungerech⸗ tigkeit andererſeits fehlt jede Bezeichnung. Dies nur ein Beiſpiel für viele. Ob Adolf Menzel vor dieſer Art von Aeſthetik noch beſtehen kann, erſcheint fraglich; in der Tat gilt ihr auch nur noch der junge Menzel, der„Urmenzel“ von 1850, als wahrhaft bedeutend. Was nachher kam, war Rückſchritt. Groß aber ſind die franzöſiſchen Komplementärfarbenkünſtler und Stilerfinder, auch wenn ſie„im Leiden der Dispoſitionsloſigkeit ſchmachten“ Mit den zeitgenöſſiſchen Größen fallen naturgemäß auch ihr⸗ geſchichtlichen Vorbilder. Die Herabwertung von allem, was de Verherrlichung der nackten Originalität im Wege ſteht, erſtreck⸗ ſich auch auf die alte Kunſt. Neulich laſen wir, was für ein⸗ Mittelmäßigkeit der als Menſch doch ſo temperamentvolle Ber venuto Cellini geweſen ſei! Der Verfaſſer ſchielte dabei nach der freilich überragenden Originalität Michelangelos. Daß mit dem Naturalismus ſelbſt Velasguez ins Wanken geraten mußte, iſt 3 0 25 Reihe von weit höhe f ſeine ſterhaften Fortbildung der dramatiſchen Muſik, die jedoch der inneren Notwendigkeit und nicht der Such Mannheim, 17. Auguft. Seneval⸗Auzeiger.(Abendblan.) Ebenſo mangelhaft wie das Tabakſteuergeſetz iſt auch das neue Brennſteuergeſetz. Die ohne Rückſicht auf die beſtehenden Verhältniſſe vorgenommene Durchpeitſchung des Geſetzes iſt vielfach von den übelſten Folgen begleitet. Am härteſten für die kleinen Qualitätsbrenner im Süden des Reiches wird die Be⸗ ſtimmung des neuen Geſetzes empfunden, die vorſchreibt, daß alle neu entſtehenden Brennereien Verſchlußbrennereien ſein müſſen. Eine Verſchlußbrennerei muß derart angelegt ſein, daß der Alkohol durch eine verſchloſſene Rohrleitung in ein ſteueramtlich verſchloſſenes Sammelgefäß fließt. Für den kleinen Obſtbrenner im Süden bedeutet dieſe Vorſchrift eine unerträg⸗ liche Härte. Er verzichtet eher auf ſeine Obſtkultur, als daß er ſich die nicht unerheblichen Koſten einer Verſchlußbrennerei leiſtet. Auch der Behörde wird durch die läſtige Art der Kon⸗ trolle viel Arbeit gemacht. Eine Abänderung dieſer Beſtimmung wird ſich kaum umgehen laſſen, wenn man nicht zahlreiche kleine Exiſtenzen aufs ſchwerſte ſchädigen will.“ ANus Stadt und L and. *Maunheim, 17. Auguſt 1910. 25jähriges Dienſtjubilaum. Heute feiert Herr K. Hauer ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft. *Die badiſchen Aſſeſſoren. Kürzlich wurden die längſt er⸗ warteten Ernennungen veröffentlicht, die der Budgetvollzug in der Juſtizverwaltung erforderlich macht. Nachdem umfangreiche Ver⸗ änderungen in den höheren Stellen, bei denen verſchiedene Rats⸗ ſtellen im Miniſterium und Oberlandesgericht, ſowie die Präſi⸗ dendenſtellen des Oberlandesgerichts und der Landgerichte Mann⸗ heim, Karlsruhe, Heidelberg und Waldshut neu zur Beſetzung kamen, im letzten Herbſt und im Laufe dieſes Sommers vor⸗ genommen worden ſind, beziehen ſich die jetzigen Ernennungen in der Hauptſache auf die Amts⸗ und Landgerichte. Es ſind 30 Beamte, die teils befördert, teils verſetzt werden, darunter 14 Gerichtsaſſeſſoren, die ihre erſte landesherrliche An⸗ ſtellung finden. Die Anſtellungsverhältniſſe der Aſſeſſoren weiſen im Vergleich zu den Vorjahren wieder eine Verſchlechterung auf. Obwohl in den Jahren 1906/08 etwa 20 Aſſeſſoren, in den Jahren 1908/10 nunmehr faſt 30 Aſſeſſoren angeſtellt worden ſind, hat ſich die durchſchnittliche Wartezeit weiter verlängert. Noch im Jahre 1904 betrug ſie höchſtens 4 Jahre, im Jahre 1906 war ſie bei einigen auf 5 Jahre geſtiegen. Bei den Anſtellungen im Jahre 1908 konnte der Jahrgang 1902(alſo nach 6 Jahren) ganz auf⸗ gebraucht werden. Von den jetzt Angeſtellten iſt die große Mehr⸗ zahl aus dem Jahrgang 1903, und nur mit 2 der Angeſtellten wird der Jahrgang 1904 angebrochen. Die Erſtgenannten haben alſo 7, die übrigen 6 Jahre gebraucht. Erfreulich ſind dieſe Verhältniſſe, die in der Verwaltung noch ungünſtiger ſind, nicht, zumal nicht abzuſehen iſt, wann ſie einmal wieder beſſer werden. Im Gegen⸗ teil, der Andrang iſt, wie der Karlsruher Korreſpondent des „Schw. Merk.“ meldet, noch immer groß und auch die Ausſicht, zunächſt ein bis zwei Jahre volantieren zu müſſen, oder doch nur in den Sommermonaten Verwendung zu finden, ſchreckt die jungen Aſſeſſoren vom Eintritt in den Staatsdienſt nicht ab. Das Mini⸗ ſterium des Innern hat nun aus dem diesjährigen Frühjahrsexa⸗ men zum erſtenmal überhaupt keinen Aſſeſſor rezipiert. Das Juſtizminiſterium wird nicht umhin können, in Anlehnung an dieſe Maßregel die Aufnahme neuer Aſſeſſoren künftig auch noch erheblich einzuſchränken. 5 Aufang der Hühnerjagd. Am 20. Auguſt iſt der Aufgang der Hühnerfagd. Dieſe verſpricht dieſes Jahr in den höher gelegenen Flüchen der Vorderpfalz ein gutes bis vorzügliches Ergebnis, nament⸗ lich auf den ſandigen Böden. Dagegen dürfte das Ergebnis auf den nieberen Wieſen und Aeckern weniger günſtig ſein. Im Ueber⸗ ſchwemmungsgebiete der Pfalz ſind die jungen Gelege vollſtändig ver⸗ nichtet. Am beſten ſcheinen die Gelege in den Vorbergen der Haardt aufgekommen zu ſein. * Pfälzerwald⸗Verein. Der kräftige Gewitterregen in der Samstagnacht hatte die Luft wunderbar erfriſcht und den nahezu 400 Wanderinnen und Wanderern, die am Sonntagmorgen in Frankenſtein dem vollbeſetzten Sonderzug entſtiegen, ſaubere und ſtaubfreie Wege bereitet. Unter dieſen Vorbedingungen konnte es nicht Wunder nehmen, daß ſich dieſe ausgedehnte Waldwande⸗ rung zu einem reichen Naturgenuß geſtaltete, beſonders als dann ſpäter die Sonne die Wolkendecke durchbrach und ihre hellen Lichter im dämmernden Waldesſchatten ſpielen ließ. So marſchierte es ſich gar leicht und froh in den ſchönen Hochwäldern über ausſichts⸗ reiche Höhenrücken, wo das ſüdwärts ſich erſtreckende weite Gipfel⸗ meer des Pfälzerwaldes das Auge entzückte, durch lauſchige Täler dem murmelnden Bächlein entlang und vorbei an den moosüber⸗ wachſenen Ruinen früherer menſchlicher Wohnſtätten, die Erinne⸗ rungen an längſt geſchwundene, rauhe Zeiten auslöſten. Am herr⸗ nur natürlich. Welch eine Wendung, nachdem wir ſeit 20 Jahren nur von Velasquez und nichts als Velasquez gehört haben, als wenn es ſonſt keinen großen Künſtler gegeben hätte! Für Meier⸗ Graefe iſt er ſeit deſſen ſpaniſcher Reiſe(1909) als ein Photograph und bloßer Kopiſt der Natur abgetan, allerdings aus beſonderer Veranlaſſung. Der Sturz Manets dürfte nun logiſcherweiſe nicht auf ſich warken laſſen. Jaſo, wir vergaßen deſſen impreſſioniſtiſche Skizzenhaftigkeit, durch die er größer iſt, als Velasquez! Durch die er ein eigenes Temperament bekundet hat, alſo originell iſt, ſchöpferiſcher Künſtler und nicht bloß Naturaliſt! Max Lieber⸗ mann, der ſelbſt doch wirklich nichts anderes iſt, als ein ſehr tüchtiger Naturaliſt der Freilicht⸗Obſervanz, bemühte ſich wohl aus eigenen Bedenken ſchon im Jahre 1904, darzutun, daß es eigentlich gar keinen Naturalismus gebe. Aber ſo werden die Begriffe durcheinander geworfen, um erwünſchte Beweiſe führen zu können. Daß die ſelbſtverſtändliche und vollkommen genügende individuelle Originalität jeder kraftvollen Künſtlerperſönlichkeit das Kunſtwerk ſtets von der Naturerſcheinung unterſcheidet, auch beim Naturaliſten, wiſſen wir. Jedoch beim Erſcheinen von Max Slevogts Ilias⸗Illuſtrationen ſchrieb Dr. Egbert Delpy— übri⸗ gens ohne jede Veranlaſſung im beſonderen Jalle—:„Das Köſtlichſte, das die Beſchäftigung mit der Kunſt zu bieten hat, ſind jene wundervollen, viel zu ſeltenen Augenblicke, Momente elementarſten Kunſterlebens und ⸗Genießens, die langeingewur⸗ zelte Grundanſchauungen aufſtören und als Markſteine an jener oft radikalen Wegänderung ſtehen, die nach ſolchem Erleben ſich vollziehen kann.“—„Solchen Werken zu begegnen, denen die Macht, umzuformen, zu bekehren, innewohnt, iſt die Sehnſucht jedes wahrhaft Kunſtbedürftigen.“ Alſo die Wegänderungen, ſind es, auf die alles ankommt, hier wie in der Mode. Wie oft ſollen ſie ſtattfinden? Natürlich wird dann der Fall Waaner zitiert, und dabei vergeſſen, ren Werten beruht, als nur auf ſeiner mei⸗ t nach Originalität ſenig beruht Michel⸗ sTemperament nd dadurch den e Entſtehung verdankte. Und gerade ſo Größe darauf, daß ſein leidenſchaft ällen die klaſſiſche Form daß Richard Wagners Größe auf einer lichen Friedrichsbrunnen, wo Wald, Quelle und Sonne ſich zu hehrer Dreifaltigkeit vereinigten, ward die erſte Raſt gehalten. Die einfache, aber gute Verpflegung fand verdiente Würdigung und manch munteres Lied und heiteres Scherzwort bekundete die frohe Stimmung der Wanderſchar, die es ſich hier für 2 Stunden ve⸗ quem machte. Mit friſchen Kräften ging es ſodann weiter über den langen Rücken der hohen Ebene und dann in langſamem Ge⸗ fälle mit ſtetem Ausblick in das freundliche Silbertal dem Haupt⸗ ziele zu, dem Pfälzerwaldhaus im Gimmeldinger Tal, wo ſich nach und nach auch die am Nachmittag mit dem Familienausflug gekommenen Wäldler einfanden. Hier an den ſchönen Anlagen rings um die idylliſche Waldſchenke entwickelte ſich ein frohes Treiben, ein kleines Volksfeſt pfälziſch⸗heiteren Gepräges mit Mu⸗ ſik⸗ und Liedervorträgen und allerlei Ueberraſchungen zur Be⸗ luſtigung von Groß und Klein. Die allzeit rührige Ortsgruppe Mußbach hatte die Vorbereitungen in ganz vorzüglicher Weiſe getroffen und erntete hierfür allgemeines Lob. Mit dem ſcheiden⸗ den Lichte des Tages zog man nach Neuſtadt, um die Rückfahrt nach dem Rheine anzutreten nach einem Tage reinen Naturgenuſſes und heiteren Frohſinns, der den Teilnehmern lange eine angenehme Erinnerung ſein wird. Waldheil! * Nix wie uff's Volksfeſcht! ſo heeſt am nekſchde Sunndaach die Parol' for ganz Mannem unn Umgechend. Alles, was Fieß' hott, kummt am Sunndaach uff die Spielwies' zwiſche im Fei⸗ demer unn m Weinemer Bahnhof. Freilich's gibbt jo aach Leit, die wo's ganz Johr iwweral mit'r Nas' vorne dran ſein miſſe, wo nix los iſſ, unn wolle dann die annere belehre: In Mannem wär' kee Lewe. Freilich zwee Johr iſſe s aach ſchunn her, daß'r hier's letſchte Volksfeſcht von Bedeitung 'habt hawwe. Ihr liewe Leit, loßt eich die Freed nit vereklle, am Sunndaach feiert Mannem deßweche doch ſei' Volksfeſcht, unn wie werrd's'feiert werre. Fiewerhaft werrd die ganz Zeit ſchunn 'for'ſchafft, unſer Platzmeeſchter ſchwitzt und die annere aach. All' die Sehenswirdichkeite, die wo's do drunne gewe werrd, noch emol uffzuzähle, deß is nit notwennich, awwer uff d'„Clou“ vumm diesjähriche Volksfeſcht, uff denn wolle'r eich doch ganz'ſunders uffmerkſam mache:'in bekannter Mannemer Humoriſcht unn Lokalpoet klebbert nemlich uff'me, mit Faßreef'fütterte, flichel⸗ lahme Pegaſus vunn Zeit zu Zeit d' Feſchtplatz ab. Ihr Leit, e Schauſchbiel for Götter unn alleen ſchunn die zwanzich Penning Eintrittsgeld wert! Alſo noch emol: Nix wie uff's Volksfeſcht. (3 Sekretariat'r„Große“). * Auf dem Flugplatz(Exerzierplatz) konzertiert von heute Abend 7 Uhr ab die Kapelle Petermann. Wir möchten nicht unterlaſſen, alle Freunde des Flugſports darauf aufmerkſam zu machen, umſo mehr als die Kapelle Petermann zu den beſten Muſikkapellen zählt. Bemerken möchten wir, daß der Reſtaurations⸗ betrieb in einer gedeckten Halle vor ſich geht. Da gegen 7 Uhr auch die drei bereits im Mittagsblatt gemeldeten Flieger auf dem hieſigen Flugplatz eintreffen, ſo dürfte der heutige Abend jedenfalls ein ganz intereſſanter werden. * Zeugen geſucht! Am Samstag, den 30. Juli, mittags zwiſchen 12 und ½1 Uhr haben ſich auf der Langen Rötterſtraße zwei 12 bis 13jährige Volksſchüler verſchlagen. Ein Mann trat dazwiſchen und brachte beide auseinander. Ein Augenzeuge er⸗ klärte alsdann dem Friedenſtifter ſeine Zuſtimmung, da er ſonſt ſelbſt die beiden zurechtgewieſen hätte. Dieſer Mann, ſowie alle die den Vorfall angeſehen, wollen ſich bei Schneider, Lange Rötterſtraße 98 melden, da die Mutter des einen Knaben auf Grund falſcher Angaben den Friedenſtifter anzeigte, er habe ihren Knaben dabei geſchlagen. 5 Bvportliche Nundſchan. Iliegerwettbewerbe bei der Cannſtatter Flugwoche? .. C. Zu der von der„Württemberger Zeitung“ gegebenen Anregung, es möchten mit den Schauflügen auf dem Cannſtatter Waſen auch Flugwettbewerbe verbunden werden und zwar durch Ausſetzung von Preiſen vor allem für die einheimiſchen Flug⸗ techniker erfährt die Württ. Automobil⸗ und Luftſchiffahrts⸗Kor⸗ reſpondenz, daß dieſe Anregung bereits in einer Sitzung der Ver⸗ treter der Stadtverwaltung und des Bevollmächtigten der Geſell⸗ ſchaft Ikaros, Herrn Alfred Dierlam m, von dem letzteren früher ſchon vorgeſchlagen und auch ſeitens der Stadtverwaltung zuſtimmend aufgenommen worden war. Dieſer Anregung und im Zuſammenhang damit auch der Stiftung von Preiſen für württembergiſche Aviatiker wäre Folge gegeben worden, wenn ihr nicht der Umſtand entgegengeſtanden wäre, daß an einem ſolchen Wettbewerb nach polizeilicher Beſtimmung nur Flieger teil⸗ nehmen dürfen, die im Beſitze des vom Deutſchen Luftſchiffer⸗Ver⸗ band ausgeſtellten Piloten⸗Zeugniſſes ſich befinden. Nun hat aber von den einheimiſchen Fliegern überhaupt noch keiner dieſes Zeugnis; der einzige, der es zur Zeit erlangen könnte, wäre Voll⸗ möller; aber auch er hat bis jetzt noch nicht die an die Erlangung des Zeugniſſes geknüpften Bedingungen erfüllt. Erhält Voll⸗ Barockſtil vorbereiten half. Bei dieſen beiden Kunſtgenies war die„Wegänderung“ nur ein begleitender Umſtand, wie er zwar öfter in Verbindung mit den Werken großer Künſtler auftritt, aber keineswegs in jedem Falle, und ſchon deshalb nicht für ſich allein Größe bedingen kann. Sonſt müßte jede Verrücktheit, wenn ſie nur neu iſt, als Beweis der Künſtlergröße gelten. Beinahe ſind wir ja ſchon ſo weit! Aber jetzt verſtehen wir endlich auch, wieſo der mit der Freilichtmalerei verbündete Impreſſionismus es gelegentlich wagen konnte, auch Rembrandt für ſich in An⸗ ſpruch zu nehmen; Rembrandt, den Klaſſiker der Atelierbeleuch⸗ tung, deſſen Autorität für die braune Untermalung und Schat⸗ tierung auf zwei Jahrhunderte hin entſchieden hat! Ermöglicht und veranlaßt wurde jene Inanſpruchnahme nicht durch die auf dem Zuſammenwirken einer Reihe von Faktoren beruhende Größe ſeines ganzen Lebenswerkes, ſondern allein durch den Umſtand, daß ſein Genie einen beſonders ſelbſtändigen und ſtarken Aus⸗ druck in einer einſeitigen formalen Richtung gefunden hatte. Max Liebermann hat in der Vorrede zum diesjährigen Katalog der Berliner Sezeſſion angeſichts des Manet'ſchen Bildes der Erſchießung des Kaiſers Maximilian die Behauptung auf⸗ geſtellt, daß die Revolutionäre von geſtern die Klaſſiker von heute geworden ſeien. Dieſes Wort iſt in ſeiner Anwendung auf den beſonderen Fall faſt allgemein als unzutreffend erkannt worden. Wenn Liebermann aber, wie es den Anſchein hat, damit eine allgemeine Wahrheit ausſprechen wollte, wenn er gar damit ſagen wollte, daß Klaſſiker in ihrer Zeit allemal Revolutionäre geweſen ſeien und zum Beweis ihrer Größe geweſen ſein müßten, dann wäre er durch eine Maſſe von Beiſpielen ſofort widerlegt. Die Geſchichte der Entwicklungsperioden der Kunſt, ihre wahre Ent⸗ wicklungsgeſchichte alſo, kennt zwar auch Revolutionen, jedoch keine fortgeſetzte Folge von ſolchen. Wir aber erblicken darin, daß Max Liebermann zur ſelben Zeit, als er jene Behauptung auf⸗ ſtellte, ſich veranlaßt ſah, mit ſcharfen Worten gegen jüngere Künſtler aufzutreten, die überhaupt nichts mehr können, ein natürliches Ergebnis des Ganges der Dinge und zugleich eine vernichtende Ironiſierung jenes Ausſpruchs. Denn die Repolu⸗ tion dieſer Jüngſten iſt die neueſte und ohne Zweifel originellſte, die die Kunſtgeſchichte kennt. J Veranſtaltung herporgehen. Freunde der Sache aus orten ſind böflichſt zu dem Jeſte eingel⸗ Meſſer“ des Raſeurs und das Unglück hätte außerorde wundungen an Stirn und Naſe davontrug. Die zwiſchen den Arbeitnehmern und Arbeitgebern entf ſchäftigte Maurer die Arbeit nicht wieder aufgenomme u. Co. der verheiratete Zimmermann aus beträchtliche dia⸗Berlin erſchienen. Beifnden war in letzter Zeit kein zufriedenſtellendes, Witterungsverhältniſſe auf dem Semmering in ungünſtiger nächſten Woche ſeinen Frankfurter Wirkungskre möller aber das Flugführerzeugnis, dann wird ſeiner Beteiligung an der Cannſtatter Flugwoche durchaus nichts im Wege ſtehen. Eine Beteiligung der übrigen württembergiſchen Flieger bezw. Flugzeugkonſtrukteure, die, ſoweit bis jetzt bekannt, mit ihren Apparaten den Boden eigentlich kaum verlaſſen haben, hätte wohl kaum einen Sinn.— Für die an der Cannſtatter Flugwoche te nehmenden Flieger werden übrigens kleine Ehrenpreiſe Dauerflüge, Frühpreis] ausgeſetzt werden. Ruderſport. 4* II. Interne Ruder⸗Regatta auf dem Rhein in Biebrich am Sonntag, den 14. Auguſt 1910. J. Anfänger⸗Vierer(breites Gigboyt!. 1. Biebricher Ruderverein 1900, 5,37; 2. Kaſteler Rudergeſellſchafk 1880, 5,40; 3. Kreuznacher Ruderverein, 5,51; Wiesbadener Ruderklub 1888 aufgegeben. Scharfes Rennen.— II. Erſter Gigzweier mit Steuer⸗ mann. 1. Biebricher Privatrudervereinigung 1884, 685; 2. Biebricher Ruderverein 1900, 6,928. Sicher gewonnen.— III. Zweiter Einer (Gigboot!]. 1. Biebricher Privatrudervereinigung 1884, 5,52; 2. Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880, 6,19; Wiesbadener Ruderklub 1888 aufgegebe Ueberlegen gewonnen.— IV. Gaſtpierer[(Gigboot). 1. Ruderklub „Rhenania“ 1877—1897, Coblenz, 6,22; 2 Neuwieder Ruder⸗Geſellſchaft, 6,27; 3. Techn. Ruderverein„Rhenania“, Bingen; Kreuznacher Ruder⸗ verein und Bacharacher Ruderverein 1884 aufgegeben. Zweimalig Start. Sicher gewonnen. V. Zweiter Zweier mit Steuermann (breites Gigboot). 1. Wiesbadener Ruderklub 1888, 6,08; 2. Biebricher Ruderverein 1900. Sicher gewonnen.— VI. Erſter Vierer(Reun⸗ boot). 1. Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880, 5,09; 2. Wi sbadener Ruder⸗ klub 1888, 5,0995; Biebricher Ruderverein 1900 ausgeſchloſſen.— Scharfes Rennen.— VII. Erſter Einer(ennboot). 1. Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880, 5,56; 2. Ruderklub„Rhenania“ 1877—1897, Coblenz. Sicher gewonnen.— VIII. Dritter Vierer(breites Gig⸗ boot). 1. Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880, 5,27; 2. Wiesbadener Ruder⸗ klub 1888, 5,38; 3. Bacharacher Ruderverein 1884, 5,44; 4. Biebr Ruderverein 1900. Sicher gewonnen.— IX. Gigdoppelzweier mil Steuermann. 1. Biebricher Privatrudervereinigung 1884, 557 2. Wiesbadener Ruderklub 1888, 6,06. Ueberlegen gewonnen.— Zweiter Vierer(Gigbodt). 1. Biebricher Rudervexein 1900, 5,26 2. Ruderklub„Rhenania“ 1877—1897, Coblenz, 5,2396; 3. Wiesbadener Ruderklub 1888, 5,2426; 4. Kaſteler Rudergeſellſchaft 1880, 5,2726 5. Neuwieder Ruder⸗Geſellſchaft, 5,28. Prachtvolles Rennen. Im 3! gewonnen. 5 5 Aus dem Großherzogtum. Heddesheim, 16. Aug. Das ſchon vor Monaten g plante Sommerfeſt des örtlichen Medizinalv bandes, dem meiſtenteils weniger bemittelte Familien ar hören, findet nun wirklich nächſten Sonntag, den 21. ds. im geräumigen Schulhof ſtatt. Sämtliche hieſigen Ortsvere haben, da das Feſt in vaterländiſchem Sinne gefeiert wird, ih Teilnahme und Unterſtützung zugeſagt. Der Gemeinderat h aus der Gemeindekaſſe 100 Mark zu dem Feſte bewilligt. ſchiedene Veranſtaltungen werden bei dem Feſte in Betrieb ſetzt, Preisſchießen, Rutſchbahn, Preiskegeln, Karuſſel uſw.: d Reinerlös fließt in die Kaſſe des feſtgebenden Vereins, eben die Eintrittsgelder und der Uebererlös aus dem Wirtſchaft detriebe. Auf dem Feſtplatze iſt am betreffenden Tage nachmitta und abends Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert durch die h Geſangvereine und die Weinheimer Muſikkapelle(Roggenque Außerdem werden die Turnvereine, die verſchiedenartigſten turneriſchen Frei⸗ und Geräteübungen, Gruppen, Reigen, P a⸗ miden uſw. vorführen. Wenn nur das dieſes Jahr ſo launiſch Wetter ſich bei dem Feſte gut anläßt: ſonſt wäre der Endzweck, (Mildtätigkeit armer Kranken gegenüber), gefährd Fe wird durch einen Feſtzug eingeleitet, der in der Tri dem Gaſthauſe zur Roſe, Aufſtellung findet und von da die Ortsſtraßen ziehend, den Feſtplatz erreicht. Möge in ällen Teilen gelingen und viel Gutes aus dieſe Beginn der Tabakernte wird ſich noch um e ziehen. 45 dcec. Schwetzingen, 16, Aug. Geſtern abend fiel jährige Maurer Peter Daub in ſeiner Behauſu hinab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurze tarb. * Heidelberg, 16. Aug. Anfangs Oktober wird der Leitung von Gräfin Maria von Graimberg ein Frauenſchule für Katholikinnen ins Leben gerufen werden. dingung der Aufnahme in den einjährigen Kurſus iſt das zeugnis einer höheren Mädchenſchule oder Nachweis eir wertigen Vorbildung. be. Heidelberg, 16. Aug. Ein Unfall, der leicht grö und unabſehbare Folgen hätte nach ſich ziehen können, ereig ſich geſtern mittag, dem„Heidelberger Tageblatt“ zufolge im ſigen ſtädtiſchen Hallenbad, wo ein junger Student verſuch dem dort befindlichen Reck den Rieſenſchwung zu machen, wo ausglitt und mit Wucht in die nebenbefindliche Friſeurabt flog. Dort befand ſich gerade ein anderer Badegaſt„un fährlich werden können, wenn der„Turner“ auch n Moment früher angeflogen gekommen wäre. Zum Glück kam der unbeteiligte Badegaſt ſamt dem Friſeur mit dem Sch davon, während der„Flieger wider Willen“ mehrere ſchwe Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Frankenthal, 15. Aug. Der am Samstag eſiger Stadt ausgebrochene Maurerſtreik hat ein ſchnelles End gef inde! Differenzen wurden gütlich beigelegt, indem d Forderungen der Streikenden bewilligten. Frankenthal, 16. Aug. Ei ſiger Stadt ausgebrochen. Einer geringen Lohndiffer haben heute früh ſämtliche bei den hieſtigen Maurerme Maurerſt hofft, daß die entſtandenen kleinen Differenzen ba werden und der Streik nur von kurzer Dauer iſt morgen ſchon wieder beendet iſt. Bei einigen B. bereits wieder gearbeitet. * Oggersheim, 15. Aug. Vorgeſtern fri beim Gerüſterſtellen bei der Eiſengießerei Paul ab. Er erlitt ſchwere Verletzungen und wurde in⸗ Krankenhaus verbracht. Daſelbſt iſt der Veru Zeit darauf geſtorben. Er hinterläßt eine Witwe un Kinder.„%%ͤ; Theater, Kunſt und Wiſſenſchaf „Das goldene Bett“, der bekannte Roman von Olga Wo iſt bereits in 5. Auflage in der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt Eo Jaoſef Kainz, der ſeit Wochen am Semmering g iſt wieder nach Wien zurückgekehrt, ins Sanatorium Loe beigetragen haben dürften. Der japaniſche Arzt Dr. Hata, der Mitarbeiter bei der Auffindung des Syphilisheilmittels 606, die don Prof. Ehrlich gefundenen Mittel biologi nach ſeiner Heimat Japan zurückkehren. Dr. Ha eee(Abendblatt.) Mannheim, 17. Auguſt. Sportliche Rundſchau. VBorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. (Von unſerem ſportlichen Spezialberichterſtatker.) Strausberg, 18. Auguſt. Preis von Ruhlsdorf: Rohrſperling.— Angola. Preis von Bindow: Illo.— Lawine. Preis vom Keſſelſee:[Escamillo).— Aguila.— Galiciä. Rohrbruch⸗Jagdrennen: Li Hung.— Blouſe. Preis von Wriezen:(Toy Fair).— Homanton.— Ranulphus. Garzauer Hürdenrennen:(Arminius).— Grane.— Gold⸗ regen. Paris, 11 Aug. Legaynieux traf um 11 Uhr vormittags in Iſſy ein. Bei der Landung erlitt der Apparat eine Beſchädigung. Der Leutnant Letheux kam eine Stunde nach dem Aufſtieg wieder auf den Flugplatz in Amiens an. r Aviatiker Moiſaut, der um 5½ Uhr aufgeſtiegen war, um in ununterbrochener Fahrt London zu fliegen, iſt in Calais gelandet. Die erſte deutſche Aeberlandflug⸗ Verunſtaltung. Auch der heutige Vormittag brachte durch die unfreiwillige Landung Thelens bei Weiſenau, wiederum eine kleine Ent⸗ äuſchung. Flaggenſiignale am Kaufhaus und Waſſerturm mittag an. Hoffentlich gelingt es nun den Luftſeglern auf dem Mannheimer Flugplatze zu landen. Bei dem Flugſport müſſen die verſchiedenſten Umſtände berückſichtigt werden; denn faſt jedem Fluge riskieren die Aviatiker ihr Leben. Nachſtehend veröffentlichen 5 die uns im Laufe des Nach⸗ mittags zugegangenen Drahtnachrichten über die lutt⸗ Portlche e Veranſtaltung: Eine zweite Havarie Thelens. *Mainz, 17. Auguſt.(Privattel.) Wie der„Mainzer Anzeiger“ meldet, iſt der Flieger Thelen nach der Unfallſtelle am Hechtsheimerberg zurückgekehrt. Da an der Frankfurter Flugſtelle Erſatzzylinder nicht vorhanden ſind und erſt heute abend um 7 Uhr von Berlin eintreffen werden, wird der gebrochene Zylinder des Motors durch einen von der hieſigen Automobilfachſchule ent⸗ en erſetzt. Der Zylinder wurde von einer Mainzer Firma rt, ſodaß Thelen bereits um 11 Uhr wieder aufſteigen konnte. Mainz, 17. Auguſt. Thelen hatte gegen 11 Uhr ſeinen parat wieder hergeſtellt und unternahm ſofort einen neuen ſt i eg von Weißenau aus. Es ſcheint aber, daß irgend etwas m Apparat nicht in Ordnung war, ſodaß ſich Thelen wiederum exanlaßt ſah, bei Ginsheim eine Landung vorzunehmen. Der rat liegt auf freiem Felde. An der Reparatur wird eifrigſt irbeilet Vor 5 5 9555 kann an einen neuen 1 55 gedacht Ueberlandflug Frankfurt⸗ Mainz. M aunee. aaſtegen 8* Die im Laufe des heutigen Nachmitiags in hieſiger Stadt berbreiteten Gerüchte und Extrablätter einer hieſigen Zeitung von iner Landung Thelens zwiſchen 4 und 5 Uhr auf dem hieſigen platz entbehren jeder tatſächlichen Grundlage. Thelen lag um Zeit bei Ginsheim und war mit der Reparatur ſeines Appa⸗ beſchäftigt. Thelen und ſein Begleiter Gorriſſon ſind von en Anſtrengungen des heutigen Tages, insbeſondere aber von den zen Sonnenſtrahlen ſehr erſchöpft, ſo daß ſie vor 5 Uhr nicht 2 Die Ankunft der Aviatiker in Mannheim. Der Start in Frankfurt erfolgt zwiſchen 5 und 7 Uhr. Auf⸗ gen werden 3 Aviatiker. Die Flugdauer beträgt ca. 1½ Stunde. ſie Ankunft auf dem Mannheimer Flugplatz dürfte demnach Abendſtunden gegen 8 Uhr reſp. 8½ Uhr erfolgen. te Nachrichten und Telegramme. ondon, 17. Aug. Earl Roberts iſt heute mittag mit m Gefolge abgereiſt, um den verſchiedenen Höfen die eſteigung König Georgs anzuzeigen. Der Kaiſer in Homburg. Homburg v. d.., 17. Aug. Der Kaiſer kraf um Uhr mit Begleitung auf der Saalburg ein und beſich⸗ unter Führung von Landesbau⸗Inſpektor Jakobi die u Funde von dem Kaſtell Saalburg, vom Zugmantel om Herzberg. Um 4 Uhr traf der Kaiſer auf dem Homburg ein, wo er unter Führung des Ober⸗ eiſters die Modelle zum Kaiſerin Auguſta Viktoria⸗ men und der Luftſchiffer⸗Säule, welche beide für Hom⸗ rg beſtimmt ſind, in Augenſchein nahm. Um.10 Uhr ſte der Kaiſer mittels Sonderzuges nach Wilhelmshöhe ab. 80 000 Mark entwendet. Kleinrof ſeln, 17. Aug. Der Poſtillon Roland aus unterſchlug heute vormittag auf der Fahrt von Forbach r aus dem Wertgelaß des Poſtwagens zwei Wertſäcke 80 000 Mark barem Geld. Roland hat anſcheinend mit e zweiten Schlüſſel geöffnet. Um den Verdacht von ſich ab⸗ hatte er den Boden des Wertgelaſſes zertrümmert, wo⸗ irch der Anſchein erwuchs, als ſeien durch das Loch des Bodens ſe Wertſäcke während der Fahrt verloren gegangen. Roland ie Beutel in einen Korb verpackt, an eine fingierte Adreſſe gernd nach Neunkirchen gerichtet und das Packet einem Spediteur zur dringenden Beſorgung übergeben. Letz⸗ öpfte Verdacht durch die ſofort eingeleiteten Recherchen e Anzeige. Der geſamte Betrag von 80 000 Mark em Korbe vorgefunden. Der Täter wurde verhaftet. Gedenkfeier bei Metz. 17. Auguſt. Heute Vormittag um 8 Uhr begann ilhelm⸗Denkmal auf der Esplanade in Anweſenheit r. und Zivilbehörden und einer ſehr großen Zahl Abordnungen von patriotiſchen Vereinen von 0 end und einer gewaltigen Menſchenmenge ein em proteſtantiſchen Militä oberpfarrer 7 an der Spitze an dem Grafen Haeſeler vorbei. lündigten die Ankunft der Aviatiker für den heutigen Nach⸗ Für den morgigen Schlußtag der Feierlichkeiten iſt ein Beſuch der Schlachtfelder von Gravelotte, St. Privat und Amanweiler, bei denen e ſtattfinden, vorgeſehen. Der Konkurs der Niederdeutſchen Bank. * Dortmund, 17. Auguſt. In der heutigen Gläubiger⸗ Verſammlung in dem Konkurs über das Privat⸗Vermögen des Bankiers Ohm führte der Konkurs⸗Verwalter Rechtsanwalt Dr. Rath aus, die Privatſchulden Ohms ſeien geringen Umfanges und belaufen ſich auf 9500 Mark. Dagegen ſei aus den Konſortial⸗ Verträgen und aus den Bürgſchaften große Summend geltend ge⸗ macht, ſo von der Bank Privee in Paris allein über 1 Million. Den Hauptbeſtandteil der Paſſiven bildeten die Regreßanſprüche. Wie hoch dieſe ſein würden, laſſe ſich nicht ſagen, doch dürften ſich dieſelben insgeſamt auf 15—20 Millionen belaufen. Der Kon⸗ kursverwalter will viele von Bohn gemachten Schenkungen anfech⸗ ten. Der bisherige Konkursverwalter wurde von den Gläubigern beibehalten. Die Einſetzung eines Gläubiger⸗Ausſchuſſes wurde befürwortet. In der Gläubiger⸗Verſammlung der Lünener Bank wurde dem bisherigen Konkursverwalter Grundlach ein Gläu⸗ biger⸗Ausſchuß beſtehend aus den Rechtsanwälten Seiniſch, Foller und des Direktors Schröder zur Seite geſtellt. Rowdie. Berlin, 17. Aug. Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Bres⸗ lau: In Michalkowitz(Oberſchleſien) wurde eine Hochzeitsgeſell⸗ ſchaft, als ſie mit dem Nachtzug fortfahren wollte, von etwa 20 meiſt jungen Leuten mit Steinen beworfen und mit Revolver⸗ ſchüſſen bis zum Bahnhof verfolgt. Ein Polizeibeamter und ein zur Hilfe herbeieilender wurden durch Steine beworfen und ſchwer verletzt. Die Burſchen bedrohten auch einen Aufſeher. Polizei verhaftete 6 Burſchen. Banknotenfälſcher verhaftet. * Berlin, 17. Aug. Die„B..“ meldet aus Paris: Seit einigen Tagen wurden in Paris von einem elegant ge⸗ kleideten Neger falſche engliſche Banknoten in Umlauf geſetzt. Geſtern wurde der Neger erkannt und mit einem Kumpanen zur Wache gebracht, wo er ein volles Geſtändnis ablegte. Der Begleiter des Negers, ein 28jähriger Deutſcher namens Adolf Laufer, erklärte, daß die falſchen Banknoten fabrikmäßig in Deutſchland hergeſtellt würden. Doch ein Opfer der Kataſtrophe auf der Weltausſtellung. * Berlin, 17. Aug. Die„B..“ meldet aus Leipzig: Der bei der Firma„Atlas“, Pöhler u. Co. tätige Obermonteur W. Thomas ſtand während des Brandes der Weltausſtellung in Brüſſel auf der Plattform des Hotels„Württemberger Hof“, um dem Brande zuzuſehen. Hierbei ſtürzte er herab und ſtarb als⸗ bald an den erlittenen ſchweren Verletzungen. Auf dem Wege zum Kaiſer. * Berlin, 17. Aug. Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg und Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter ſind heute vormittag nach Wilhelmshöhe abgereiſt. Der plötzliche Tod des Präſidenten von Chile. * Bremen, 17. Aug. Präſident Montt litt ſchon ſeit längerer Zeit an Schwäche. Er bekam am 30. Juni nachts einen plötzlichen Anfall von Herzaſthma, von dem er ſich aber wieder erholte. Nachdem er einige Zeit in ſtrenger ärztlicher Behandlung geweſen war, rieten ihm die Aerzte, ſich nach Bad Nauheim zu begeben und ſich dort einer Kur zu unterziehen, da man an ihm eine bochgradige Herzmuskelſchwäche konſtatierte. Am 16. Juli trat er in Begleitung ſeiner Frau, ſeiner Schwägerin und des Gefolges die Reiſe nach Deutſchland an. Sie verlief ziemlich günſtig und Montt kam geſtern um 9 Uhr 37 Minuten anſcheinend ziemlich wohl und in vergnügter Stimmung in Bremen an, aß noch in Hillmanns Hotel mit dem Gefolge und einigen be⸗ freundeten Herren und machte dann einen kleinen Spaziergang. Um 11 Uhr 50 Minuten, als er ſich gerade zu Bett begeben wollte, verſchied er an einem Herzſchlag. Er wird heute einbalſamiert. Der chileniſche Geſandte in Berlin wird hier erwartet, um wei⸗ tere Entſchließungen treffen zu können. Der Dramatiker Drexler vermißt. Wien, 17. Aug. Seit dem 13. Auguſt wird der ſich bis dahin in einem Sanatorium bei Wien befindliche Oberlandes⸗ gerichtsrat Drexler, der in Wien den Namen„der gute Richter“ führte und der auch dramatiſch tätig war, vermißt. Noch ein Hotelbrand. Die Graz, 17. Aug. Durch einen um 3 Uhr nachts entſtandenen Brand iſt das Kurhaus in Rohitſch vollſtändig vernichtet worden. Perſonen ſind nicht verletzt worden. Fallieres Abreiſe aus Bern. * Beyrn, 17. Auguſt. Bei dem Diner, das geſtern Abend in der franzöſiſchen Botſchaft ſtattfand, wechſelten Präſident Fallieres und der Bundespräſident Comteſſe, herzliche Trinkſprüche. Um 10½ Uhr fuhr Präſident Fallieres mit einer Dragoner⸗ Eskorte zum Bahnhof, wo der Bundesrat mit ſeinem Präſidenten an der Spitze erſchienen war. Nach herzlichen Abſchiedsworten Fallieres verließ der Zug um 11 Uhr unter dem Donner der Kanonen und den Klängen der Marſeillaiſe den Bahnhof. Telegramm der Königin von Belgien. *Brüſſel, 17. Aug. Die Königin der Belgier hat an den Bürgermeiſter von Brüſſel aus Poſſenhofen folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: Durch die ſchreckliche Nachricht von der Feuers⸗ brunſt in der Ausſtellung niedergebeugt, drücke ich Ihnen und der Stadt Brüſſel meine herzliche Anteilnahme an dieſem großen Unglück aus, das viele Bemühungen und Hoffnungen vernichtet hat, aus.“— Der König und die Königin werden mittags 1 Uhr in München zurückerwartet.— Auch der König von England hat der belgiſchen Regierung und dem König Albert ſein Beileid ausgedrückt. Die Opfer von Saujon. * Saujon, 17. Aug. Unter den Trümmern des ver⸗ unglückten Zugs wurde noch eine Leiche gefunden, ſodaß die Zahl der Toten jetzt 38 beträgt, von denen 36 identifiziert worden ſind. Ganze Familien befinden ſich unter den Opfern. Zum Untergang des Dampfers„Martos“. * Gibraltar, 16. Auguſt. Ueber den Untergang des ſpaniſchen Dampfers„Martos“ wird noch gemeldet: Der Dampfer fuhr des Nebels wegen mit verminderter Geſchwindigkeit und gab Nebelſignale, als er mitſchiffe bei dem Maſchinenraum von dem Dampfer„Elſa“ getroffen wurde.„Martos“ lief ſofort voll Waſſer und ſank nach Verlauf von drei Minuten. Unter den Paſſagieren, die größtenteils ſchliefen, entſtand große Panik. Die Boote der„Elſa“ waren unermübdlich tätig bei dem Rettungswerk. Von den Paſſagieren der erſten Kajüte wurde nur einer gerettet, den geretteten Zwiſchendeckpaſſagieren ſind vier verletzt. Der jä Kapitän des„Martos“ auf der Kommandobrücke Schiff 5 Berlimer Pratztpericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Seinen eigenen Sohn getßtet. Berlin, 17. Aug. Der geſtern im Grunewald entdeckte Knabenmord hat heute früh bereits ſeine Aufklärung gefunden. Der tote Knabe iſt der dreijährige Tiſchlersſohn Schmalle aus Weißenſee und ſein Mörder iſt der eigene Vater, der Tiſchler Her⸗ mann Schmalle aus Weißenſee. Schmalle hat heute Vormittag um 8 Uhr auf dem Poligeiamt in Großlichterfelde ſelbſt ein Geſtändnis dahin abgelegt, daß er die Abſicht gehabt habe, gemeinſam mit ſeinem Kinde in den Tod zu gehen. Während er ſeinem Sohn das Lyſol einflößte, ſeien auf die Hilferufe des Knaben Spaziergänger erſchienen und er habe dann kopflos die Flucht ergriffen, ohne den geplanten Selbſtmord zu begehen. Verhaftung von Raubmördern. JBerlin, 17. Aug. Aus Leipzig wird gemeldet: Die Brüder Karl und Friedrich Coppius haben eingeſtanden, gemeinſam den Mord an dem Friedrichſchen Ehepaare und den Raubanfall in der Libiaſtraße an dem Dienſtmädchen Hulda Seifert verübt zu haben. Ferner geſtand Karl Coppius ein, im Dezember 1906 den Raub⸗ mordverſuch an dem Geldbriefträger Rübner und den Raubmord⸗ verſuch an Frau Wagner allein begangen und die Erpreſſerbriefe an 9 50 Inhaber der Firma Weber geſchrieben zu haben. Der Brand des RKarerſee⸗Hotels und des Ortes Goſſenſaß in Bozen. Von einem dort befindlichen Mannheimer Herrn geht uns folgende Schilderung des Brandunglücks zu: Bozen, 16. Auguſt. Ungefähr um ½11 Uhr kam von Welſchnofen die Kunde nach Bozen, das Karerſeehotel, in welchem jetzt, zur Hochſaiſon ca. 500 Perſonen untergebracht waren, ſtehe in Flammen. Man war ſich ſofort allerſeits bewußt, welche Panik das Feuer und die gegebenen Umſtände unter den Gäſten hervorrufen mußte. Sehr wenig Waſſer, das Militär im Manöver, alle Hotels überfüllt und ſomit große Schwierigkeiten für die Unterbringung der Obdachloſen, be⸗ ſchränkte Hilfskräfte und keine Vorrichtungen gegen Feuersgefahr. 500 Perſonen, die den Kopf verloren hatten, ſchrieen auf einmal nach ihrer Habe. Tauſende von Effektenſtücke der Gäſte ſind berbrannt, nicht in Betracht gezogen den materiellen Schaden, den der Brand am Gebäude ſelbſt angerichtet. Wie ich Ihnen bereits geſtern telegraphierte, dürfte ſich der Schaden der Immobilien und Hoteleinrichtungen auf ca. 2½ Millionen Kronen belaufen. Von Bozen aus wurden ſofort nach Bekanntwerden des Feuers alle ver⸗ fügbaren Fahrzeuge, wie Gepäckwagen, Landauer, Poſtautomobile kurzum alles, was Räder hatte, nach der Brandſtelle geſandt, um die Gäſte ins Tal zu bringen. Es konnte wohl ein großer Teil des Gepäcks der Gäſte gerettet werden, aber das meiſte war den Flammen zum Opfer gefallen. Bozen weitreichende Maßregeln und Vorkehrungen zur Unter⸗ bringung der obdachlos gewordenen Gäſte getroffen worden. Tele⸗ phon und Telegraph waren den ganzen Tag überladen, kaum daß man es hier ſchon allgemein gehört hatte, wurde telephoniſch von Wien, Trient, München, Leipzig, Frankfurt, und von allen Gegen⸗ den angefragt, was am Karerſee los ſei, ob Menſchenleben zu be⸗ klagen ſeien, ob der oder jener bereits von dort in Bozen ange⸗ kommen ſei, ein Beweis dafür, wieviele Leute an dem Leben der Touriſten in dieſem Dolomitenhaus intereſſſiert ſind. Man hatte ſich bereits in das Schickſal gefügt, und die Hilfsarbeiten waren in raſchem, aber ruhigen Gange, als plötzlich von Norden her, von Goſſenſaß die Nachricht kam, dieſer Ort ſtehe in Flammen. Es wurde telegraphiſch von hier Hilfe requiriert, aber das Militär war ausgerückt, und andere Hilfskräfte ſtanden wenige zur Ver⸗ fügung. Plötzlich war Telegraph und Telephon dorthin ab⸗ geſchnitten, und man wußte nur, daß das Feuer dort einen guten Herd, und günſtigen Wind hatte. Von Franzensfeſte ging nun Hilfe ab, und, ohne weitere Nachrichten von Goſſenſaß konnte man nur gute Hoffnungen hegen. In den frühen Morgenſtunden kam endlich die Nachricht, daß die, auch in Goſſenſaß ſehr zahlreich⸗ weilenden Fremden kein Schaden getroffen habe; es waren 10 Privathäuſer, die vollſtändig eingeäſchert wurden. Dies war geſtern ein Tag, an welchem jeder nur von Brand ſprach, und der dem Tiroler Land einen unberechenbaren Schaden gebracht hatte. Glücklicherweiſe war bei all dem lein ber⸗ letzt worden. **** Die„W. Fr. Pr.“ gibt noch folgende Schilderung, die um ſo mehr intereſſieren wird, als auch zahlreiche Mann⸗ heimer ſich augenblicklich in Bozen befinden: * Karerſee, 16. Aug. Zu Beginn des Brandes ent⸗ ſtand im Foyer eine Panik, das Perſomal ſuchte zu beruhigen, allein die Paſſagiere ſtürzten in ihre Zimmer, ſuchten ihre Effekten zu retten, und nun flogen Koffer und Kiſten die Treppen hinab. Die Verwirrung ſtieg ins Ungemeſſene. Dazu kant, daß viele Fremde Ausflüge gemacht hatten, einzelne Angehörige waren zu Hauſe geblieben und wußten nicht, ob ihre Anverwandten auswärts ſeien oder etwa im dem brennenden Hotel ſich befänden. Man ſah verzweifelte Eltern, die jammernd durch das Haus eilten und ihre Kinder ſuchten. Glücklicherweiſe iſt kein Verluſt an Menſchenleben zu beklagen. Das Hotel war mit einem eleganten inter⸗ nationalen Publikum bis in die letzte Dachkammer beſetzt. Ueber vierhundert Gäſte waren anweſend. Der Brand brach um 9 Uhr morgens aus. Die Urſache iſt wahrſcheinlich ein ſchadhafter Kamin. verbreitete ſich mit raſender Schnelligkeit zuerſt über die alten Flügel und griff dann auf den neuen über. Direktor und Angeſtellte arbeiteten heldenmütig, um die Effekten der von Panik ergriffenen Gäſte zu retten. Dennoch iſt vieles verloren. Der Platz um das brennende Gebäude glich einem Kriegsſchauplatz. Ueber die weite Wieſe waren Möbel, Koffer, Kleider, Wäſche, Habe aller Art zerſtreut, dazwiſchen ſuchend umherirrende Menſchen. Die beiden kleineren Hotels oberhalb wurden von Obdachloſen geſtürmt. Für einen Wagen nach Bozen wurden hundertſtebzig, für ein Auto fünf⸗ hundert Kronen gefordert. Der Platz vor dem brennenden Hotel bietet einen einzigartigen Anblick. Elegante Damen ſitzen auf der Wieſe inmitten einer Burg von Koffern, und hinter einem Wald loſe verſtreuter Toiletteſtücke ſuchen ſie aus dem Wirrwarr ihren Schmuck herauszufinden. March⸗ mal glückt es ihnen, manchmal nicht. * Wien, 17. Aug. Bei dem Brande des Harrerſebi ſollen lt.„Irkf. Ztg.“ klark beteiligt W 5 Es waren vom Stadtmagiſtrate Die verſagten. Das Feuer r Vet, 22 Seneral-AMuzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Atimmen aus dem Publtkum. Zur Wohnungsfrage. Wer heute den Juſeratenteil der hieſigen Zeitungen durchlieſt und die große Anzahl Wohnungsplakate an den Häuſern der Unter⸗ ſtadt, des Jungbuſchs und des alten Neckarſtadtteiles wahrnimmt, dem muß es einleuchten, daß es mit der vielbeklagten Wohnungsnot in Auſerm lieben Mannheim endlich vorbei iſt. Auch für die minder⸗ bemittelte Bevölkerung hat ſchon ſeit geraumer Zeit der Zug nach dem Oſten, d. i. nach dem Lange Röttergebiet, dem neuerſchloſſenen früheren Lanzſchen Fabrikgelände und dem Lindenhof begonnen. Die Folge davon iſt, daß eine große Anzahl Wohnhäuſer der Altſtadt leer ſtehen und die Hausbeſitzer unter dem Ausfall der Wohnungsmiete ſtark zu leiden haben, einige ſogar durch dieſen Umſtand in ihrer Exiſtenz ſtark bedroht ſind. Und dennoch vollzieht ſich die Flucht aus den genannten Stadtgebieten nicht ganz unfreiwillig. ch habe mir die Mühe genommen, ſowohl Mieter als auch Ver⸗ mieter um ihre Meinung über dieſe Erſcheinung zu befragen. Nicht daß die Wohnungen zu teuer ſeien in den alten Stadtteilen, nein, Schuld an dieſem Zuſtande iſt einzig und allein das Rowdietum, das ſich ſeit einigen Jahren mit ſtets wachſendem Ungeſtüm in den alten Stadtteilen breit macht und den tagsüber durch ſeine Berufs⸗ pflichten ſtark in Anſpruch genommenen kleinen Mann des Nachts nicht zur Ruhe kommen läßt. Schon nach Arbeitsſchluß empfäugt dieſen bei der Rückkehr von der Arbeit die aus den Wirtſchaften er⸗ tönenden, zum Ueberdruß zu unzähligen Malen gehörten Melodien einer Ziehharmonika, eines Orcheſtrions, Muſikautomats ete., be⸗ gleitet des öfteren von Trommelſchlag, Pauken und dem Geſange an⸗ geheiterter Burſchen, die ihn bis ſpät in die Nacht hinein erſt ver⸗ laſſen, bis er vor Ermattung in Morpheus Arme ſinkt. Aber nicht lange ſoll er ſich des wohlverdtenten Schlafes erfreuen. Sobald ſich um die volksbeglückende Polizeiſtunde um 2 Uhr hinter den trink⸗ feſten Geſtalten die Toren der Kneipen allmählich ſchließen, beginnt von neuem der Lärm auf der Straße. Die oft ſtürmiſche Unterhaltung der Gäſte wird nun entſprechend dem Quantum eingenommenen Alkohols in den höchſten Tönen auf der Straße fortgeſetzt, es wird ge⸗ pfiffen und gejohlt, zuguterletzt um 3 Uhr werden noch von halb⸗ wüchſtgen Burſchen triviale Apropos in gehobener Stimmung durch Hin⸗ und Herreden ausgetragen. Ich will gar nicht reden von den ab und zu nicht ausbleibenden Schlägereien. Wer dieſen Unfug auf die Dauer vertragen kann, muß ſchon von Natur mit eiſernen Nerven ausgeſtattet ſein. Die Poltzei ſcheint dagegen machtlos zu ſein. Ehrlich geſtanden, kann man es den Leuten nicht verdenken, ihre Haut zu Markte zu tragen, wo ein einziger Maun gegen viele nichts auszurichten ver⸗ mag. Hier gilt es, die Wachtpoſten in den gefährdeten Gegenden zu verſtärken und dem Schutzmann für den Notfall größere Machtbefugniſſe als ſeither an die Hand zu geben, ſodaß dieſer micht noch Gefahr läuft, für die pflichtgemäße Ausübung ſeines Be⸗ rufes wegen einer kleinen Formüberſchreitung ſich der drohenden Strafe vor Gericht noch erwehren zu müſſen. Gegen dieſe Mißſtände energiſch einzuſchreiten, wäre ein nobile offieium der zuſtändigen Be⸗ hörde, und würde ein tatkräftiges Vorgehen einer ſozialen Tat gleich⸗ kommen, deren Ausführung ſchon allein die Erhaltung der Steuer⸗ kraft des kleinen Geſchäftsmannes bietet. Kann man nicht den Wirt nötigen, ſeine inſtrumentalen Aus⸗ führungen hinter verſchloſſenen Fenſtern vorzunehmen, anſtatt das breitere Publikum, das ſich für den zweifelhaften Genuß bedankt, zu beläſtigen? Darf der Lärm ſchon um 5 Uhr des Sonntags vormittags bei offenem Fenſter ungeſtraft vor ſich gehen? Mehrere Schutzleute, die um Einſchreiten gebeten wurden, ließen verlauten, daß ſie hierzu keine Befugnis hätten, man möge ſich beim Bezirksamt beſchweren, welches weitere Schritte veranlaſſen wird. Es iſt nun nicht Jeder⸗ manns Sache, einzelne aus der großen Anzahl der Ruheſtörer zu de⸗ nunzteren, ſind doch die meiſten Hausbeſitzer Geſchäftsleute, die ge⸗ ſchäftshalber ſchon Zurückhaltung üben müſſen. Die Wegräumung der Hinderniſſe einer ungeſtörten Nachtruhe iſt vielmehr die wohl⸗ verſtandene Angelegenheit der Polizei. Ich glaube mit dieſen Zeilen vielen kleinen Hausbeſitzern aus der Seele geſprochen zu haben und hoffe, daß die verehrliche Polizei⸗ Direktivn fetzt nach dem Rechten ſehen wird. Ein Ruhe⸗ und Ordnungsliebender. Volkswirtschat. Vom rheiniſchen Eiſenmarkt. Induſtrie) (Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt.— Aus der Ruhrkohlen⸗ Von unſerem fachmänniſchen Mitarbeiter wird uns alls Düſſeldorf geſchrieben: Die Vorgänge auf dem Roheiſenmarkte haben nun doch eine derartige Geſtaltung erfahren, daß anſcheinend die Gründung eines allgemeinen Roheiſen⸗ fyndikates in nicht allzu ferner Zeit vor ſich gehen wird. Vorläufig haben ſich unter der Bezeichnung„Verkaufs⸗ vereinigung deutſcher Hochofenwerke“ folgende gemiſchte Werke zuſammengefunden: Bochumer Verein, Georgs Marienhütte, Gelſenkirchener Bergwerks⸗A.⸗G., Phönix, Deutſch⸗Luxemburgiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G., Fr. Krupp,.⸗G., Hüſtener Gewerkſchaft, Gutehoffnungs⸗ hütte, Aplerbecker Hütte, Concordiahütte, Friedrich Wilhelms⸗ hütte(Troisdorf), Bergiſcher Gruben und Hüttenverein, Rheiniſche Stahlwerke, Eſchweiler Bergwerksverein, Union Dortmund, Bergiſcher Gruben⸗ und Hüttenverein, Hochdahl. Dieſe Werke werden nun eifrig an dem Zuſtandekommen eines allgemeinen Syndikates arbeiten und haben als den begreiflich nächſtliegenden Punkt die Preisfrage in der letzten Sitzung beſprochen, ohne hierüber, wie auch über die anderen ſchwebenden Fragen, definitive Beſchlüſſe gefaßt zu haben. Dem Anſchluß der Siegerländer Werke ſoll nur ſtattgegeben werden, wenn ſich gleichfalls die drei Outſider, Geisweid, Charlottenhütte und Bremer Hütte anſchließen, woran nach der hßher entſchieden ablehnenden Stellungnahme der drei Werkeé kaum zu denken iſt. Die Neubildung des Roheiſenſyndikates hat bereits nicht verfehlt, ihren Einfluß auf die ausländiſchen Märkte geltend zu machen und hat, wie aus Glasgow berichtet wird, ganz beſonders den engliſchen Markt inſofern beeinflußt, als man hofft, daß hierdurch auch die internationale Roheiſeninduſtrie an Stetigkeit gewinnen wird. Es bleibt nun abzuwarten, ob ſich die neue Vereinigung kräftig genug füühlt, um die noch außen ſtehenden Werke heranzuziehen, ſo daß das Syndikat in ſeinen Maßnahmen einheitlich borgehen kann und nicht, wie es bei anderen ähnlichen Ver⸗ einigungen der Fall iſt, von den außen ſtehenden Werken hierin behindert wird. Es hat ſich im letzten Jahre gezeigt, daß der⸗ artige Zuſammenſchlüſſe als eine neue Art des Syndikatweſens zu betrachten ſind und meiſtens durch die auf dem jeweiligen Markte herrſchenden Verhältniſſe erzwungen werden. Bemerkenswert iſt ſchließlich die ſtarke Erhöhung der Roh⸗ eiſen⸗Produktion gegen das Vorjahr. Im Juni v. Js. betrug derſelbe z. B. 1067 421 To. in demſelben Monat des laufenden Jahres 1 219 071 To., im Juli v. Is. 1 091059 To., im Juli ds. Is. 1 228 316 To. Dieſe prozentual gleiche Steigerung der Roheiſen⸗Produktion hat bis jetzt das ganze Jahr über ange⸗ halten. An Gießerei⸗Roheiſen wurde im Juli des 1. Is. 244 879 Tonnen erzeugt gegen 211928 To. im Juli 1909, an Beſſemer Roheiſen 34 733 To. gegen 35 065 To., Thomaseiſen 769 802 To. gegen 695915 To., Stahl⸗ und Spiegeleiſen 127195 To. gegen 91 054 To., Puddelroheiſen 51.706 To. gegen 57097 To. Viel ſchärfer wie bei der Roheiſen⸗Vereinigung tritt der Charakter eines derartigen Zuſammenſchluſſes bei der nun zu Stande gekommenen Stabeiſen⸗Vereinigung in die Erſcheinung. Auch hier ſind es wenigſtens zwei bedeutende Werke, die ihre eigene Wege gehen werden und daher in der Lage ſind, der Vereinigung Schwierigkeiten, natzentlich in der Preisfrage, zu bereiten. Obgleich allerdings behauptet wird, daß die Händler der neuen Stabeiſen⸗Vereinigung ziemlich gleichgiltig gegenüberſtehen, ſo iſt doch feſtzuſtellen, daß das Geſchäft in den letzten 14 Tagen ein entſchieden lebhafteres Tempo angenommen hat, und die Preiſe vorausſichtlich in der nächſten Sitzung der Vereinigung für das erſte Quartal 1911 wahrſcheinlich um eine Kleinigkeit erhöht werden dürften. ** Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt meldet ein Privat⸗Telegramm nach der„Kölniſchen Zeitung“: Der Kohlenbezug durch die Induſtrie kann keineswegs als gut be⸗ zeichnet werden, es iſt vielmehr gegenüber den voraufgegangenen Monaten ein wenn auch nicht erheblicher Rückgang in der Ab⸗ nahme feſtzuſtellen und bei manchen Induſtriezweigen iſt ein Nachlaſſen der Beſchäftigung unverkennbar. Die Ausſichten für die Weitergeſtaltung des Marktes ſind in Süddeutſchland einſt⸗ weilen noch wenig erfreulich. Bei den unverändert niedrigen Frachten hält das dringende Angebot engliſcher Kohlen an, mit deren Vertrieb ſich wegen des niedrigen Preiſes auch der Kleinhandel befaßt, obwohl die zur Anlieferung gebrachte Ware faſt durchweg für den Hausbrand ungeeignet iſt. Die großen Vor⸗ räte drücken auf den Markt, beſonders im Saargebiet, wo der ſämtliche für die Lagerung verfügbare Raum belegt iſt, und man den Ueberſchuß der Förderung über den Abſatz nicht mehr unter⸗ zubringen weiß. Deshalb machen ſowohl die Bergwerksdirektionen wie auch die Privatgruben große Anſtrengungen, um ſich durch Verkäufe zu niedrigen Preiſen beſonders nach dem Auslande zu entlaſten. Daß die außerſyndikatlichen Ruhrzechen ſich die Erhöhung der Kokspreiſe durch das Syndikat zu nutze machen würden, um ihren Abſatz zu erweitern, war zu erwarten. Dem Vernehmen nach ſollen ſie im lothringiſchen Induſtriegebiet, insbeſondere im franzöſiſchen Teil, größere Lieferungen an die Hochofenwerke an ſich gezogen haben, die dem Syndikat damit ber⸗ loren gehen. ***. Main⸗Kraftwerke.⸗G. Geſtern fand die Gründung der Aktiengeſellſchaft Main⸗ Kraftwerke mit dem Sitze in Höchſt a. M. mit einem Ka⸗ pital von M. 2 Mill. ſtatt. Gründer der Geſellſchaft ſind die Herren Geh. Kommerzienrat J. Andreae, Stadtrat Karl von Grunelius, Kommerzienrat Karl v. Neufville, ſämtlich in Frank⸗ furt a.., ſowie die Felten u. Guilleaume⸗Lahmeyerwerke.⸗G. Mülheim a. Rh. und die Elektrizitätsaktiengeſellſchaft vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. Den erſten Aufſichtsrat bilden die Herren Geh. Kommerzienrat J. Andreae, Frankfurt a.., als Vorſitzender, Stadtrat Karl von Grunelius, Frankfurt a. M. als ſtellvertretender Vorſitzender, Finanzminiſter a. D. Dr. Gnauth, Mülheim a. Rh., Direktor C. von der Herberg, Mülheim a. Rh., Direktor Franz Jordan, Frankfurt a.., Profeſſor B. Salomon, Frankſurt a..; Vorſtand der Geſellſchaft iſt der Ingenieur E. Hüſſelrath. **** Zahlungseinſtellungen im Berliner Holzhandel. * Berlin, 17. Aug. Zu den Zahlungseinſtellungen in der Holzbranche erfahren wir, daß die Ausſichten für die Gläubſger ſehr ungünſtig ſind. Im Konkurſe E. Heene dürften die Gläu⸗ biger faſt leer ausgehen, da von den Kundenwechſeln der größte Teil notleidend wird und das Warenlager einen nur unerheb⸗ lichen Wert hat. Ferner melden die Verwandten einen ganz be⸗ deutenden Betrag an Forderungen an! Im Falle Hemken u. Schale wird kaum auf eine weſentliche Dividende zu rechnen ſein, da ſich jetzt herausſtellt, daß ein weſentlicher Teil der Kunden⸗ wechſel notleidend iſt. Bei der Firma Moritz Dobrin iſt eben⸗ falls eine Dividende kaum zu erwarten, doch heißt es, daß in dieſem Falle wohlhabende Verwandte einſpringen und Durch⸗ führung eines Zwangsvergleiches ermöglichen werden. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbaul⸗Ausweis vom 15. Auguſt 1910. (Mill. Mk.) Hear die orwoche. 1063 538 000 + 17247 009 780 239000— 15 635 000 Aktiva: Metall⸗Beſtand Drunter os Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 65 455 000 1 735 000 Noten anderer Banken 235 546 000— 7352 000 Wechſelbeſand 395 919 000— 4474 000 Lombardoarlehen 383 938 000 9 691 000 Effektenbeſtand 90 34 000— 5131 000 Seuſtige Aktikaaͤa˖ 117319 000 + 3529 000 Paſſiva: Grundkapitall. 1380 090 o00 unverändert Miſervefondeß: cdi dd unverändert Notenumlaufk 1515 655 000— 583 806 000 601 873 000 92 021 000 Sonſtige Paffivaa 35531000 682 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Notenreſerve von Mit, 111713 000 gegen eine ſolche von Mk. 31573 00) am 6. Aug. 1910 und gegen eine ſteuerfreie Nolenreſerve von Mk. 197 575 000 am 14. Auguſt 1909. Keine Kapitalserhöhung der Gelſenkircheuer. * Berlin, 17. Aug. Die Gerüchte, die Gelſentirchener.⸗G. plane eine Kapitalserhöhung, entbehren lt.„Frkf Ztg.“ jeder Be⸗ gründung. Vom deutſchen Walzdraht⸗Verband. Düſſeldorf, 17. Aug. Wie die„Frkf. Ztg.“ hört, ſoll die Mitgliederverſammlung des deutſchen Walzdrahtverbandes am Freitag neben der Erörterung der Außenſeiterfrage auch die Frei⸗ gabe des Verkaufs für das 4. Quartal beſchloſſen haben und zwar zu den bisherigen Preiſen und Bedingungen. Die Beſchäftigung der Werke bewegt ſich in normalen Bahnen. Neues vom Dividendenmarkt. Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Darmſtadt. Die Dividende für das Geſchäftsjahr wird lt.„Frkf. Ztg.“ mit 6 Proz.(5½) vorgeſchlagen, bei erhöhtem Vortrag(66 063.). Konkurſe. * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Firma Schuh⸗ beſohlwerk Reform G. m. b. H. in Mannheim, wurde heute das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Hermann Die ſch in Mannheim ernannt. Konkurs⸗ forderungen ſind bis zum 6. September anzumelden. Prüfungs⸗ termin: Dienstag, 13. September. * Hamburg, 17. Aug. Das Konkursverfahren gegen die Firma Halle, Söhle u. Co. wurde durch den heutigen Schlußtermin vor dem Amtsgerichte beendet. Die Abrechnung wurde genehmigt, ebenſo der Verteilung einer letzten Dividende von 3 Prozent zugeſtimmt, wo⸗ durch ſich die Geſamtquote auf 10½ Prozent ſtellt.(„FIrkf. Zig.“) Der Konkurs der Lünener Bank. *„ Dortmund, 17. Aug. In dem Konkurs der Lünener Bank fand heute eine Gläubigerverſammlung ſtatt. Der Konkursver⸗ walter gewann die Ueberzeugung, daß die Bank nur ins Leben ge⸗ rufen wurde, um gewiſſe geſchäftliche Transaktionen und Konten, die der Niederdeutſchen Bank unbequem geworden waren, aufzu⸗ nehmen. Es ſind in dieſer Beziehung ganz mittelloſe Perſonen mit Summen von über 60 000 M. bei der Lünener Bank belaſtet. Die Niederdeutſche Bank wird für den zu erwartenden Ausfall in Höhe von ca. 3 Mill. M. verantwortlich gemacht. Bei der Lünener Bank kommen kleine Gläubiger kaum in Frage, da der Direktor in der letzten Zeit die kleinen Einlagen zurückgezahlt hat. In der Maſſe werden nach Anſicht des Konkursverwalters etwa 23 Prozent liegen, falls der Konkurs der Niederdeutſchen Bank mindeſtens 10 Prozent bringt. 935 *** 5 Telegraphiſche Börſenberichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 17. Aug. Fondsbörſe. Auf die feſte Haltung des Newyorker Marktes erwartete man eine erneute Belebung der hieſigen Börſe. Dieſe blieb im Hinblick auf die Verſteifung am Geld⸗ markt und im Zuſammenhang mit den weniger zuverſichtlich lauten⸗ den Berichten aus unſerer heimiſchen Induſtrie aus. Die Spekulation zeigte wenig Neigung, neue Engagemenis einzugehen und war eher zu Realiſationen geneigt. Bei geringer Verkehrsbewegung ſtellte ſich auf dem Montanumarkt mäßige Abſchwächung ein, Phönir Bergbau 1 Prozent niedriger, Gelſenkirchen konnten ſich befeſtigen, da die Ein⸗ legung von Feierſchichten auf dieſer Geſellſchaft widerſprochen wurde. Auf dem Bahnenmarkt waren die Veränderungen die amerikaniſchen Trausportwerte waren ziemlich belebt und höher, Orientbahnen feſt, öſterreichiſche ruhig, Schiffahrtsaktien lagen bei geringem Geſchäft wenig verändert. Am Bankenmarkt waren die Um⸗ ſätze ſehr beſcheiden, von den führenden Werten zeigten Diskonto Kommandit, Deutſche Bank und Dresdner Bank ſchwächere Haltung, Kreditaktien behauptet, von Mittelbanken Pfälziſche Bank feſt und gefragt, Oeſterreichiſche Länderbank lebhaft. In Elektrizitätswerten bemerkte man Intereſſe für Lahmeyer, während die ührigen Aktien nur geringe Kursveränderungen zeigten, Schuckert ſchwächten ſich ab. In KKaſſainduſtriewerten war der Verkehr weſentlich ruhiger, Kunſt⸗ ſeide konnten ſich von dem an der geſtrigen Abendbörſe eingetretenen Rückgange erholen, chemiſche Werte feſt, in Holzverkohlungsaktien erhielt ſich weiteres Intereſſe. Fonds waren ruhig und behauptet, Ruſſen mäßig beſſer. Auf Rückkäufe traf im weiteren Verlauf Be⸗ feſtigung ein, welche bei lebhafter Nachfrage ſich nur auf einzelne Werke bezog. Feſte Haltung weiſen Gelſenkirchen und Harpener auf. Oeſterreichiſche Statsbahnen auf Wien höher. Die Nachbörſe war feſt, das Kursniveau zeigte größtenteils Erholung. Paketfahrt anziehend. Dresdner Bank lebhaft. Es notierten Kreditaktien 20838—4, Dis⸗ konto 18628—½, Dresdner Bank 157,50, Staatsbahn 15878 bis 159 8, Lombarden 2306, Baltimore 109,50, Gelſenkirchen 212,50 à 21276, Har⸗ pener 196,25 à 197,50. 3 * Berlin, 17. Aug. Fondsbericht. Auf die Annahme hin, daß am Ende dieſes Quartals mit einer weiteren Verſteifung der Geld⸗ ſätze zu rechnen ſei und auf Befürchtungen von Goldausgängen aus der Bank von England legte die Spekulation größere Reſerve auf, zumal ſie ſich auch in ihrer Hoffnung, die ſie in eine günſtige Ent⸗ wickelung unſerer Induſtrie ſetzte, durch die jüngſt veröffeutlichten wenig befriedigenden Nachrichten aus der heimiſchen Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie getäuſcht ſieht. Dem Verkehr fehlte es daher wieder an Lebhaftigkeit und es beſtand Neigung, die beſtehenden Engage⸗ ments abzuſtoßen. Am Montanmarkte waren die Kurſe faſt durch⸗ weg niedriger, namentlich litten Rheinſtahlaktlen infolge Aus⸗ laffungen der Verwaltung, daß nur eine 7proz. Dividende zur Auß⸗ zahlung gelangen dürfte. Eine Ausnahme von der ſchwachen Haltung auf diefem Marktgebiete machten Gelſenkirchener, die auf unkontrol⸗ lierbare Gerüchte über eine Kapitalserhöhung um 2 Prozent höher einſetzten. Am Bankenmarkte waren die Kursveränderungen nur geringfügig. Stärkere Rückgänge erlitten Diskonto infolge größeren Angebots. Amerikaniſche Bahnen hoben ſich im Anſchluß an New⸗ hork. Orientbahnen lagen auf Wiener Anxregung weſentlich höher, Auch Elektrizitätswerte konnten leicht im Kurſe anziehen. 25 Im weiteren Verlaufe trat, ausgehend vom Montanmarkte, eine allgemeine Abſchwächung ein. In Otaviaktien zeigte ſich aber heute wieder lebhaftes Geſchäft. Tägliches Geld 3½ Prozent. Der ſpätere Verlauf war ſtill bei teilweiſe etwas feſterer Tendenz. Staatsbahn weſentlich gebeſſert auf Wiener Anregung. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes unter Realiſierungen abgeſchwächt. e * Berlin, 17. Aug. Produktenbörſe. Der Verkehr am hieſigen Getreidemarkt hielt ſich in engen Grenzen. Speziell waren in Weißen die Umſätze bei wenig veränderten Preiſen gering, während in Roggen das Geſchäft etwas lebhafter war, da ſich Deckungsbegehr zeigte. Mais geſchäftslos. Hafer und Rüböl lagen ſtill. Wetter ſchön. eeeee eee 2* 5 KRursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 17. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 211— B. 208 ½.] Hafer: Sept.—— Nov. 216— B. Nov. 157— B.— März————— Roggen: Sept. 157%½ B. 155.— G. VT!T Nov.————[NMais: Sept. 141— B.— März—— Nov. 142½ B.— März—— * Mannheimer Effektenbörſe. Vom 17. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ſtill, aber ziemlich feſt. Badiſche Bank 134 Pfälziſche Bank 103,25., Homburger Akt.⸗Brauerei vorm. Meſf ſchmitt 41., Frankong 1170., Waggonfabrik Fuchs⸗Aktien 191,50 G. und Koſtheimer Zelluloſe⸗Aktien 229 G. Aktien. Bankben. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Manußh Lagerhaus—.— Gewrbk. Speyerso%———.— Tankona, Rück⸗ und Pfalz. Bank 103.25 Mitverſ. vorm Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 193.80 Rück⸗ u. Mitverſf.—.— 1 Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. 198.—197.— —.— 117.50 —.— 117.80 Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Südd. Disc.⸗Geſ. Chem. Induſirie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 489.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken—.— 327.— Verein D. Oelfabriken 158.——.— Glas⸗Verſ⸗Gef.—.— 2200 Bad. Aſſecuranz— 2000 Continental. Verſich.—. Mannh. Verſickerung— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verf. Induſtrie. 5 .⸗G. f. Seilinduſtrie 185.— Dingler'ſche Mſchfbr. 108.— Weſt..⸗W. Stamm—— 215.— Emaillw. Mai 5 w. Maikammer * Votzug—.— 102.30 Ettlinger Spinnerei Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlbg. Bad. Brauerei 73.——Hüttenh. Spinnerei Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Frkf. Kailsr. Maſchinenbau Durl. Hof vm. Hagen 232.— 282.— Eichbaum⸗Brauerei 110.50—.— Elefbr. Rühl, Worms 90.50—.— Br. Ganker, Freibg. 91.—. Nähmfbr. Haid u. Neu 8 Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum u. Asb. Maſchinenf. Badenſa Oberrh. Elektrizität Bfäl. Mühlenwerke——— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 145.50 1 Port].⸗Zement Holbg. 148.50—. Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.—— Südd. Draht⸗Induſt. 156.— 155 Hombg. Meſſerſchmitt—.— 41.— Ludwigsh. Aktienbr. 218.——. Mannh. Aktienbr.—.— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 127.——.— „ S. Weltz, Speyer—.——.— „3. Storch., Speyer———.— Br. Werger, Worms 83.——.— Verein Freib. Ziegelw. 120.—— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.—] Speyr.—— Würzmühle Neuſtadt—.— Trausport Zellſtoffabk. Waldhof 257.— u, Verſicherung. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 204 B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 80.— Zuckerfbr. Frankenth. 8e Mannh. Dampfſchl.—.— 43.— Zuckerraff. Mannh. *** 6. Seite. Gensral⸗Auzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 17. Auguſt. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continen lal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. „ 1908/09 101.65 101 60 * bad. St.⸗Olabg)fl—-———.— M. 93.60 93.60 9%„„ 1900 92.— 92 ten se 2 4 19077— Abayr...A..1915 101.10 101.10 4„„„ 1018 101.50 101 40 3½% do. u. Allg. Anl.—.— 91 80 3do..⸗B.Obl. 83.10 88.10 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100,30 100.50 %l„„„„ 94 10 93 80 4 Heſſen von 1908 101 50 101.50 3 Heſſen 80.20 80 85 3 Sachſen 88.40 83.40 Schlußkurſe. Wechſel. 15 Amſterdam kurz 109.37 169.42 Check Paris 81.05 81 075 Belgien 80.766 0,725 Baris kur 81 025 81.033 Italten 80.533.475 Schweitz. Plätze„ 30 966 80 925 Check London 20.45 20.452] ſien 85 066 85.05 London„ 20.42 20.42 Navpoleonsd'or 16 28 16.26 5 lang——— riwatdistonto 8 16 85½ Staatspapiere. A. Deutſche. 16 17 553 44ſodeutſch. Reichs anl. 102.20 102.—[ Mh. Stadt⸗A. 1908 100 30— 8 000CCC0 1909——.— 3 1 e 93.05 92 95% 1905 91 30 91.05 392 ieie—6. Ausländiſche. 4„„ 84.95 83.90ö Arg. i. Gold⸗A. 1887—.— 30% pr. könſ. St.⸗Anl. 102.40 102.255% Chineſen 1896 102.20 102.— do. do90.—..½½%„„ 1898 99.45 99 30 3%„ 5 99.95 92.95½% Japaner 9740 97 40 4 5„ 1909 5585 Mexyitauer auß. 88/90 93.85 99 95 5 83 853 ferikaner innere 69 50 69.75 ..* Fabſſche Stemn001 101— 101.—Zulgaren 101 45101.30 3¾ italten. Rente %½ Oeſt. Silberrente 47 Papierrent. Oeſterr. Goldrente 2 Portug. Serie I 66.25 66 30 0„ III 67˙90 68.— %½ neue Ruſſen 905 100.85 100.30 9730 98.70 98 80 4 Ruſſen von 1880 91.20 91.— 4 ſpan. ausl. Rente— 4 Türken von 1908 8775 87.60 4 unif. 94.50 94 60 1 Ungeer. Goldrente 94.65 94 60 4„ Kronenrente 91.85 91.75 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſtarreichtſcher860 174.20 174.20 4 Mih. Stadt⸗A. 1907 100.60—.— Vadiſche Bank 183.50 184.— Berg u. Metallb.—— 117.— Berl. Handels⸗Geſ.—.— 167.50 Comerſ. u. Dist.⸗Z.—— 112 40 Darmſtäbter Bank—— 130 50 Dentſche Bank 251 ½ 2517/ Dautſchaſiat. Ban! 142— 144 D. Effekten⸗Bank 107 80 07.80 Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Fraukf. Hop.⸗Ban Irkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank 186 ½ 186% 157.50 157 50 210.— 210— 168.70 168.60 128./% 123.% Türkiſche 181.20181 20 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 133 50 134 10 129 75 180.— 208.50 208.% 102.80 103 20 195.— 195— 122 20 122 80 148 60 144.20 139 20 189.20 142.% 142 50 117.30 117.80 187.50 137 80 117 80 117 50 138.— 188.50 Oeſterz.⸗Ung Baut Oeſt. Länderbank „ Kradit⸗Anſtall Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypothekub. Deutſche Reichsbk. NRhein, Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Baukver. Südd. Bank Nhm. Siener Bank ver. Südd. Diskont Zank Ottomane Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 203.— 201 9 Sürd. Immobil.⸗Geſ. 91.— 91.— Fichbaum Mannheim 108.20 108.20 dh. Aktien⸗Brauerti———.— rkakt. Zweibrücken 91.50 91.50 Weltze Sonne, Speyer 88. 88.— Fementwerk Heideldg. 146 90 146 80 Cementfabr. Karlſtadt 127.70 127 Badiſche Anilinfabrik 481.480 75 Ch. Fabrik Griesheim 255.60 257 60 Farbwerke Höchſt 496.— 499. Vere chem. Fabrik Mh. 327.75 327 75 EAbem. Werke Albert 48050 480,50 Südd. Drahtind. Peh. 155 50 156.— Alkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212.50 Aec. Böſe, Berlin——— Glektr.⸗Geſ. Allgem. 282 50 282 50 Lahmeyer 120.25 120 50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 168.50 167.50 Rheiniſche 127.75 127 70 Siamens& Halske 248.25 246.75 Gumi Peter 385.— 385.— 1 Hedd. Ku. u. Züdd. Kb. 129 50 129.70 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 10 2 25 110.25 Lederwerk. St. Ingbert 83 25 82.75 Spicharz Lederwerke 100.— 100— Ludwigsh. Walzmühle 158.— 158.— Adlerfahrradw. Kleyer 427.— 427.80 Maſchtnenfbr. Hilpert 84— 84 Maſchinenfb. Badenſa 205— 205 40 Dürrkopp 425.— 426— Maſchinenf. Gritzuer 243.— 242.— Maſch.„Armatf. Klein 115.— 115.— Pf. Nähm. u. Fahrradf Gebr. Kayſer NRöhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 2060 20.— Schnellpreſſenf. Frkth. 235.50 237.75 Ver.deutſcher Oelfabr. 155 20 156.50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 116.30 116.— Seilinduſtrie Wolff 133.— 183.— 'wollſp. Lampertsm 48.— 47— Kammgarn Kaiſersl. 198.30 198.30 Zellſtoffabr. Waldhof 255 10 258.— 145.50 145.50 Weyß u. Freytag 150— 149.80 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 233./ 288 50 Buderns 112.70111.75 Concordia Bergb.⸗G.——— Deutſch. Luxemburg 205.75 205.¾ Eſchweiler Bergw. 194.50 194.50 Friedrichshütte Bergb, 138 15133 15 Harpener Bergbau 197.50 196.75 Kaliw. Weſterregeln 214 50 214.50 Oberſchl.Eiſeuinduftr. 104.10 102.— Zhönie 284.75 234.— Br.Königs⸗ u. Laurah. 180.20 179.25 Gewerkſch. Roßleben 117 00 120 00 Gelſenkirchner 211.½ 211.½ Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb⸗GG. 121 90 122.— Hamburger Padet 142.—41. e Nordpeutſcher Lloyd 110.— 109.50 5 Baſt⸗ng. Staatsb. 158.J 158., 1059 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.½ 22.½ altimors und Oßio 108.%½ 109.% 5 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. 30% Frt. Hyp.-Bfpb. 100.— 100. 4e% Preuß. Pandb.⸗ 4%.K. B. Pfobr.05 100.20 100.20 Bank unk. 1919 100 90 10 90 4%„ 1010 104.— 100—ie% Pr.Pfdb. mt. 16 99.60 00 60 4% Wf.Hypcz. Pfdb. 109.70 100.30ſ 40% 17 90 90 99 90 310% 93.80 92.304½%„„ 14 94.— 94.— 82%%e% Pr. Bod.⸗Je. 91.— 91.—u,„ 12 91.30 91.80 4etred. Pfd. vßo 99.60 99.60 iſ, Pr. Pfdbr.Bl.. 99 bcc 4˙⁰* unk. 09 99.60 99.60 adpr ⸗de⸗ 4% b. vlol Jyp.⸗Pfd.⸗Kom. ent 10120 40180J Bßl. ungub 15 8980 5585 „Pfdbrw. 06 1e% Rh. H. B. Pfb. 02 34: un 4 00.80 99k80 101 27 5 I807 100— 109— 35 bu v. 86 tc 1912—— 9 5 a, 94 90.60 90.f0.le%„„„ 1917 101.5 107.5 5„96/%06 90.50 90.504%„„ 1919——* 4„e„ verſchied. 90.80 91.— .0 1, unt. 10 100.30 100 30 ½ 91.— 91.— a%.„ bi. 110% Rh..⸗B. G. 31.—.— v. 87½1 91.40 01 40, 4% R. W. B. G..10—.——.— Bl, 0 Com.⸗Obl. 1% Pf. B. Pr.⸗Obl.—— v. 90000 91.40 91.40 ½% Pf. B. Pr⸗O.—— Pe.Pſpbeunt. 5— 99.—%½, Ft ll.ttl.a. C. B.———.— „„„14 99.75 99 75/ Manng. Berl.⸗G.⸗A. 710.— 710.— aubfurt*., 17. Aug. FCommaudit 186.25, Darmfladter 30.75, Dresdner Zan. 157.50 Hau⸗ ſellſchaft 166.75 Deuiſch, Bank 251.75, an 22.1% Bochumer 233.50 Kredttaktten 208.75, Jise uts⸗ Siantsbabn 158.5% zelſenktzchen 212.50, Vamazülte 180.—, Angarn 94.70, Teudenz;: ſchwächer. machbssſe. Nueditaktien 208.%8 Disconto⸗Commandit 186. 8 * 5 Staatsbahn 159,50. Lombarden 22. ** Berliner Effektenbörſe. Berlin, 17. Auguſt.(Anſangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.— 208.50 Laurahütte 179.87 179 ½ Dise.⸗Kommandit 186.75 186.— Phönix 158.2% 158.Harpener 197. 196.½% Lombarden 22.1½ 22.25 Tend.: itli Bochumer 283 ½ 233.25 e ee Berlin, 17 Auguſt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.45 20.45[ Reichsbank 143 60 143.70 Wechſel Paris 81.05 81.07 J Rhein. Kreditbank 139— 139.— 4% Reichsanl. 102.10 102.10 Ruſſenbant 163 20 162 80 30 75 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 143.— 143 10 30% Reich anl. 93.10 93.—] Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.90 117.50 4½ U0% oo gatsbahn 158./ 159.50 30% Reichsanleihe 84— 84—] ombarden 22.— 22. 4% Conſols 102 40 102 40 Baltimore u. Ohio 109.— 109 3½ 10 1909—.——[Fanada Pacißtc 192%% 192. 3½ e% 8 93.10 93.10 Hamburg Packet 141.40 141 40 5%/„ 1909“—.——.—[Nordd. Lloyd 110 20 109 60 40% 4 84.— 84.— Bochumer 233 /% 233.— 30ſ Bad. v. 191—.— 100.75 Deutſch⸗Luxembg. 205.% 205 25 30%„„1908/09 101.40 101.40] Dortmunder 97.— 9678 35 eonv.—.———Gelſenkirchner 3 5 1902/07—.— 91.50 Harpener 197 18750 3½% Bayern 9175 91 80 Laurahütte 179./½ 79— 3%% Heſſen 91 40 91.40 Phönix 235— 233— 3% Heſſen 80.10 80)] Weſteregeln 214— 214 50 30% Sachſen 83. 5 83 40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 282.50 281.5 %½% Japaner 1905 97.40 97.30 Anilin 479 40 480.— 4% Italiener—.——— Anilin Treptow 367— 367.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 94.10 92,1 Brown Boveri 170.— 170.50 4% Bagdadbahn 86 80 86.80 Chem. Albert 481.— 481 90 Oeſter. Kreditaktien 208.75 208 50 D. Steinzeugwerte 237— 237.— Berl. Handels⸗Geſ. 166,75 166 75 Elberf. Farben 489 20 490— Darmſtädter Baut 160 130.50 Celluloſe Koſtheim 228 50 229.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 145 50 146. Rüttgerswerken 190 50 190. Deutlſche Bant 252.— 252— Tonwaren Wiesloch 106— 106.— Disec.⸗Kommandit 187.50 186.50 Wf. Dra. Langend. 230.20 231.— Dresdner Bank 157.50 157,% J Zellſtoff Waldhof 257.— 250.50 Privatdiskont 3½% W. Berlin, 17. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208 50 208 50 Staatsbahn 158./ 160.— Diskonto Komm. 187.— 186 50 Lombarden 22.— 22.14½ Londoner Effektenbörſe. London, 17. Auguſt,(Telegr.) Anfangsturſe der Eſſettendorſe. 25% Conſols 81 ¼16 81— Moddersfontein 12— 12ʃ¼/ 3 Reichsanleihe 83— 88— Premier 4 Argentinier 91— 91˙Rand mines 8˙0, 801 4 Italiener 102½½ 102½ Atchiſon comp. 102— 104½ 4 Japaner 93% 93[Canadian 200— 199½% 3 Mexikaner 35½ 35½ Baltimore 111½ ͤ111¼ 4 Spanier 92 ½% 92˙/¼ Chikago Milwaukee 126— 128— Ottomanbank 17˙% 17½% Denvers com. 31. ⁰32— Amalgamated 67% 693¼ Erie 26˙% 27 ½ Anacondas 8¼ 8¼ Grand Trunk III pref. 48½ 48% Rio Tinto 67% 68/½„ brd⸗ 27— 27 Central Mining 167/% 16 ¼ Louisville 147— 147 ½ Chartered 32½ 34— Miſſouri Kanſas 33% 35— De Beers 16½ 17— Ontario 42% 42 5% Gaſtrand 57% 5½] Southern Pacotfie 118/ 120 Geduld 2% 21].] Union com 172½ 1751½. Goldfields 6% 6½½ Steels com. 72%ů 74% Jagersfontein 8/ 8½ Tend.: beh.„ Wiener Vörſe. Wien, 17. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 664.20 665.— Oeſt. Kronenrente 94.55 94.55 Länderbank 514.50 517.—[„ Papierrente 97.50 97.50 Wiener Bankverein 547.— 547.—„ Silberreante 97.45 97.40 Staatsbahn 744.— 743.500 Ungar. Goldrente 112.10 112.20 Lombarden 113.— 118.50„ Kronenrente 91.80 91.80 Marknoten 117.48 117.48 Alpine Montan 744.50 745.— Wechſel Paris 95.28 95.28] Tend.: ruhig. Wien, 17. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 664.70 664.700Buſchtehrad. B. 966.— 974.— Oeſterreich⸗Ungarn 1875 1876 Oeſterr. Papierrente 97.45 97.50 Bau u. Betr..⸗G. Silberrente 9745 97.40 ——̃— 25 Unionbank 620.— 621.-.„ Goldrente 116.15 116.15 Ungar. Kredit 856.— 856.— Ungar. Goldrente 112.10112.15 Wiener Bankverein 547.— 547.— Kronenrente 91.80 91.85 Länderbank 515.— 510.—Wch. Frankf. viſta 117.50 117.50 Türt. Loſe 255.— 256.— ondon„ 240.17 240.22 Alpine 745.— 745.—„ Paris„ 3522 95.22 Tabakaktien———, Amſterd.„ 199.20 199.20 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.08 19.08 Holzverkohlung 2775 2820 Marknoten 117.50 117.50 Staatsbahn 748.50 746.70 Ultimo⸗Noten 117.51 117.51 Lombarden 113.20 115.50 Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 17. Auguſt.(Telegramm.)(Produkten börſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 19. 16. 17. Weizen per Sept. 201.25 20150] Mais per Sebt—— 201.25 202 50„ Oktbr. 140.25—.— „ Dez. 203.25 203.25 il Roggen per Sept. 152.—58.50———.— 5 5 Okt. 154.50156— Rüböl per Auguſt 60.——.— „ Dezbr. 157.— 158— Orte 5890 58.80 „ Mai——164.—„ Dez 5629 56.— Hafer per Sept.—.——.—Spiritus 70er locko—.—— 8„Okt. 157.-——[Weizenmehl 28.50 28.75 Dez.———. Roggenmehl 20.60 20.70 ***** Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 15. Auguſt. Ungünſtigere Nachrichten über den Ausfall der franzöſiſchen Ernte bewirkten in abgelaufener Woche eine weitere Befeſtigung des Weizenmarktes. Die Offerten aller Exportländer ſind erheblich teurer und hat Frankreich große Poſten Weizen auch deutſcher Provenienz ange⸗ kauft. Die Witterung, einige lokale Gewitter ausgenommen, war für die Erntearbeiten in Württemberg günſtig, aber ſoviel ſich heute ſchon überſehen läßt, fällt die Ernte ſowohl in quantitativer als auch qualitativer Beziehung weſentlich ungünſtiger aus, als in den beiden Vorjahren. Auf der Alb und in den übrigen ſpä⸗ teren Gegenden Württembergs ſteht die Ernte noch größtenteils auf dem Felde und wird der Ausfall, günſtige Witterung voraus⸗ geſetzt, beſſer geſchätzt, als im Unterland. 5 Auf heutiger Börſe war wenig Geſchäft, da unſere Mühlen die höheren Forderungen der Eigner noch nicht bewilligen wollten und erſtreckten ſich die Umſätze nur auf Deckung des notwendigſten Bedarfs. Der diesjährige Herbſtſaatfruchtmarkt findet am Montag den 5. September ds. Is, von vormittags 10 Uhr ab im Lokal der Landesproduktenbörſe(Stadtgarten) in Stuttgart ſtatt. Muſter 2 ſpäteſtens bis Samstag den 3. September vormittags an das ekretariat der Börſe einzuſenden. 92 2— Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, neito Kaſſa je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. Mm—.— fränkiſcher M...— bayriſcher M 22.75—23.25, niederbayriſcher nominell M.—, Rumänier M.—.——.—, Ulka M. 24.24.50, Saxonska Mark 24.——24.50, Azima M. 23.——24.50, Walla⸗Walla M.—.—.— Laplata, neu M. 23.25—24.25, Amerikaner M.—.— Red⸗ winter M.—.———.—, Californier M.—.————, Auſtralier Kernen M. 22.50—23.—, Dinkel M.—.—.— Roggen württemb. M. 1475 15.50, Roggen bayriſcher M.—.— bis—.—, Roagen ruſſiſcher M.—.——..—. Gerſte württemberg. M.—.———.—, Gerſte Pfälzer nominell M.—.——.—, Gerſte bayriſche M.—.———.—, Gerſte Tauber M.——.—, Gerſte Elſäſſer M.—.———.—, Gerſte ungariſche nominell M—.——.—, Gerſte Moldau M.———.—, Gerſte Anatolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima M.——. Futtergerſte, ruſſ. M. 13.25—13.75. Hafer württ. M. 15.25—16.25, Mais Laplata M. 16.——16.50, Mais Mixed M.—.———.—, Mais Pellow M.—.———.—, Mais ruſſiſch M.—.——.—, Mais Donau M. 16.——16.50, Kohlreps nominell M. 22.—— 22.50. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 38.50—84.50. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.50—84.50, Mehl Nr. 1 M. 32.50—33.50, Mehl 2 M. 31.50—32.50, Mehl Nr. 3 M. 30.——31.—, Mehl Nr. 4 M. 26.50—27.50. Kleie M..— bis Mk..50(ohne Sack). *** Warx& Goldschmidt, Mannheim Tele rramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 17. Aug. 1910. Proviſtonsfrei! Wir ſind als Selbſtrontrahenten ver, Käufer ter Borbehalt käufer unter Borbehalt:%% ———.!.!...,,r7ĩT᷑᷑ ͤ ͤ ͤ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— 5 55 Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim,— 1⁵⁵ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64— Bürgerbräu, Ludwigshafen 238— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Votoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 175— Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1883fr Deutſche Südſeeplantagenge..— 435 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 237— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 108— Filterfabrik Enzinger, Worms— 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim—— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G. München— 124zfr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 93 Lindes Eismaſchinen— 187 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacific Phosphate Shares alte 87.6% 7 + 17 junge. 37 35 4 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 111;fr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 156 154 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 953fr Snlddilſche Iute— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhei;/;—— 123 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine„ Untonwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 11⁴4 Unionbrauerei Karlsruhe— 40zfr Ver. Diamantminen Lüde sbucht— 112 Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Maunheim M. 555— Waggonfabrik Raſtatt 9090— Waldhof, Bahngeſollſchaft— 100 4 Abierfeeiſche Schiffahrts⸗Jelegramme. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen. 16. Auguſt: D. Kronprinzeſſin Cecilie angekommen New⸗ hork; D. Bremen angekommen Newyork; D. Franken angekommen Antwerpen; D. Lützow angekommen Aden; D. Goeben angekommen Nagaſaki; D. Roon abgefahren Gibraltar; D. Gneiſenau abge⸗ fahren Fremantle; D. Kronprinz Wilhelm abgefahren Bremer⸗ haven; D. Wittekind abgefahren Vigo; D. Kaiſer Wilhelm der Große paſſiert Dover; D. Großer Kurfürſt paſſiert Scillg. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. Berautwortlich: Für Politik: J..: Julius Witte. für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Frauz Kircher;: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joes. Drud und Berlag ber Dr. Haas'Ichen Buchbruckerei. G. m. b. G. Direktor: J..: Julius Weber. 50 Kindernahrung Vber Milch zugesetzt, gedelnen die Kinder prächtig.& Es wirkt bluthlldeng, ot straffe Muskeln 2 stäfket woegen des hohen Gehaltes an Rährsalzen das Knochengerlst. Aerzilich empfohlen.— Nisderlagen durch Plakate kenntlich. 4 Wochen kostenlos zur Probe Elektrische Bügeleisen Stromkosten bel Krafttarft—7 Pig. pro Stundse. bel Lichttarif 12—16 Pfg., pro Stunde. Besonders im Sommesn 2275 unentbehrlich für die Hausfrau. STOTZ& Oie. Elektrlzitäts-Oesellschaft mit beschr. Haftung 0 4, 8/9. Telephon 662 und 2032. 0 4, 8/. — 7 A Nee, r. r 1 Grr rr General⸗Alnzeiger.(Abendblatt⸗ 7. Seite nabeln, II. Auguſt 1910 Gerichtszeitung. Mannheim, 17. Auguſt. Ferienſtraflammer. Sitzung vom 16. Auguſt. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Beri „Einen groben Vertrauensbruch begingen der Laſſierer und früherer Diener Franz Deichmann, 29 Jahre alt, aus Framersheim und die 27jährige Köchin Auna Schmoll. Beide waren ſeit 1907 bei dem Kommerzienrat Faſig hier, Werftſtraße Nr. 34, in Dienſten. Im September 1908 trat Deichmann aus, beſuchte aber ſeine Geliebte, die Anna Schmoll, ab und zu, wo⸗ bei er eine Zeit wählte, wo die Herrſchaft nicht zu Hauſe war. Bei ſeinen verſchiedenen Beſuchen hieß er mitgehen: eine ſilberne Bonbonniere, ein goldenes Medaillon, Tafelaufſatz, Rahmkannen, Gläſer, Geflügelſchere, Obſtmeſſer, Löffel, Anzug, Bettzeug, Handtücher uſw. im Werte von etwa 600 Mark. Einen Teil der Gegenſtände trug er zum Verſatzamt, andere wollte er in ſeinem Haushalte verwenden, denn er hatte die Abſicht, die Schmoll zu ehelichen. Er wurde jedoch mit ſeiner Geliebten verhaftet, die der Beihilfe zu den Diebſtählen beſchuldigt wird. Deichmann iſt geſtändig, die vorbenannten Gegenſtände geſtohlen zu haben, nur den Diebſtahl des Anzuges leugnet er. Dieſen will er bei einem Trödler gekauft haben, der ihn vorher von Frau Kommerzien⸗ rat Faſig erſtanden habe. Der Vorſitzende erſucht den Ange⸗ klagten mit ſcharfen Worten, die Wahrheit zu ſagen, da man un⸗ möglich glauben könne, daß ein Menſch wie er, der, wie er⸗ wieſen ſei, geſtohlen habe wie ein Rabe, ſich einen Anzug kaufe, der ihm viel zu groß ſei. Am 7. Juni ſtahl der Angeklagte im Flur des Hauſes H 1, 1 ein Fahrrad im Werte von 70 Mark. Er gibt an, daß er geglaubt habe, daß das Rad Eigentum ſeines Chefs ſei. Seine Geliebte Anna Schmoll erklärt, daß ſie den Angeklagten regelmäßig bis zur Tür begleitet und dieſe dann verſckoſſon habe; wie er wieder ins Haus gekommen ſei, wiſſe ſie nicht, vermutlich ſei er durchs Fenſter geſtiegen. Der Ange⸗ klagte behauptet dagegen, daß ſeine Geliebte ihn nur bis zur Treppe gebracht habe, dann ſei er wieder umgekehrt, durch die Zimmer geſchlichen und habe genommen, was ihm ins Auge ge⸗ fallen ſei. Als die Schmoll im Juni 1910 ihren Dienſt verließ, fand man im Kamin verſteckt drei Flaſchen Wein, die ſie ge⸗ nommen haben will, weil ſie ſelten ein Glas Wein bekommen habe. Ein Schirm fand ſich in dem Koffer der Angeklagten; auch an dem Diebſtahl des Medaillons ſcheint ſie beteiligt geweſen zu ſein, jedenfalls wußte ſie darum. Als die Angeklagte den Vor⸗ wurf erhebt, die Zeugen hätten ſich verabredet, ſie hineinzulegen, wird ihr eine Haftſtrafe wegen Ungebühr angedroht. Daraufhin mäßigt ſie ihr lebhaftes Organ ſehr. In der Bonbonniere fand man mehrere Pfandſcheine, wodurch man auf den Diebſtahl der Löffel, des Aufſatzes uſw. gelenkt wurde. Der Angeklagte wurde am 12. Juni vom Schöffengericht zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten verurteilt, die Schmoll erhielt wegen Beihilfe eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Sowohl Staatsanwalt als auch die Angeklagten legten gegen dieſes Urteil Berufung ein. Das Gericht ſpricht heute folgendes Urteil: Deichmann wird wegen Diebſtahls in fortgeſetzter Handlung zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 1½ Jahren verurteilt. Dem Antrag des Staatsanwalts auf ſchweren Diebſtahl wird nicht ſtattgegeben. Die Angeklagte Schmoll wird wegen einfachen Diebſtahls zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Wochen und wegen Mundraubs zu 5 Tagen Haft berürteilt. Der Schiffer Heinrich Prinzen, 37 Jahre alt, von Alſum und ſeine gleichalterige Ebefrau Agnes, geb. Gebhard, mieteten ſich bei den Eheleuten Hägele in der Bellenſtraße eine Wohnung, worbei ſie ein Quittungsbuch vorzeigten, daß ſie die Miete für ihre vorige Wohnung bezahlt hätten. Dieſe Eintragung war aber gefälſcht. Bei Hägele bezahlten die Angeklagten ebenfalls keine Miete. Auf die Idee der Fälſchung des Quittungsbuches wollen ſie durch die Putzfrau Anna Flachs gebracht worden ſein. Ur⸗ teil: das Ehepaar Prinzen erhält je 1 Woche Gefängnis, während die Flachs wegen mangelnden Beweiſes freigeſprochen wird. Warnungsbretter bei Gerüſtearbeiten ſind kein genügender Schutz für die Paſſanteu.(Urteil des Reichsgerichts vom 2B. Juni 1910. Be⸗ arbeitet von Rechtsanwalt Dr. Felix Walther⸗Leipzig.) In äußerſt bemerkenswerter Weiſe ſpricht ſich das Reichsgericht in ſolgendem Falle über den Wert der Warnungsbretter bei Gerüſtearbeiten aus. Durch dieſe Bretter wird eine Haftpflicht bei Unfällen von Paſſauten nicht unbedingt ausgeſchloſſen. Die ſechsjährige Marie., die ſich in Begleitung ihrer Mutter befand, war nämlich auf dem Bürgerſteig vor dem Hauſe Wrangelſtraße 52 zu Berlin, wo ein Leitergerüſt ab⸗ gerüſtet wurde, dadurch verletzt worden, daß ein vom zweiten Stock herabgelaſſenes Brett, das ſich aus der Seilſchlinge gelöſt hatte, ihr auf den rechten Fuß fiel, ſodaß drei Zehen abgenommen werden mußten. Das Landesgericht wies die Schadenserſatzklage gegen den Dach⸗ deckermeiſter H. in Berlin ab. Das.⸗G. Berlin machte dagegen die Eutſcheidung von einem Eide des Dachdeckermeiſters abhängig, daß zur Zeit des Unfalls Schutzbretter an beiden Endpunkten des Hauſes ſchräg aufgeſtellt waren. Falls er dieſen Eid nicht leiſtete, ſollte er beſchwören, daß er die Mutter vor dem Betreten des Bürgerſteiges gewarnt habe. Erſt wenn er auch dieſen Eid nicht leiſtete, ſollte ſeine Veruxteilung ausgeſprochen werden. Der 6. Zivilſent des Reichs⸗ gerichts ſtimmte jedoch dem Kammergericht nicht zu, ſondern erklärte: „Das Berufungsgericht verkennt den Begriff der im Verkehr er⸗ forderlichen Sorgfalt, indem es eine Fahrläſſigkeit des Beklagten ſchon dann für ausgeſchloſſen erachtet, wenn, was mit dem erſten Eid erwieſen werden ſoll, an beiden Endpunkten des Hauſes Schutzbretter ſchräg aufgeſtellt waren. Solche Bretter, die beſſer Warnungsbretter genannt werden, da ſie keinen Schutz gewähren, mahnen zwar, ebenſo wie Anſchläge oder Tafeln mit der Aufſchrift„Vorſicht“ das Pub⸗ likum, die kenntlich gemachte Stelle möglichſt zu vermeiden oder ſich dort nicht aufzuhalten. Sie finden ſich aber in der Großſtadt während der Bauzeit ſo häufig und werden vorſorglich auch an Orten auf⸗ geſtellt, wo eine ernſtliche Gefahr für die Vorübergehenden gar nicht beſteht, daß dieſe, wie die Erfahrung lehrt, ſie kaum mehr zu beachten pflegen. Vielfach ſind die Fußgänger wegen des ſtarken Wagen⸗ verkehrs zudem nicht in der Lage, auf den Fahrdamm überzutreten. Die Bretter werden aber auch, wenn das Haus eine gewiſſe Länge hat, von den Perſonen, die nicht dem Bürgerſteig entlang gehen und an ihnen vorüberſchreiten, ſondern vom Fahrdamm aus den Bürger⸗ ſteig betreten, leicht überſehen, und ſie ſind für diejenigen, die aus dem Hauſe heraus auf den Bürgerſteig treten, überhaupt nicht wahr⸗ nehmbar. Das Aufſtellen von zwei Brettern war dahier hier, wo aus beträchtlichex Höhe ſchwere Dieleuſtücke herabgelaſſen wurden, und immerhin mit der Möglichkeit gerechnet werden mußte, daß dieſe entgleiten und auf den Bürgerſteig oder infolge eines bei einem An⸗ ſtoß empfangenen Schwunges ſelbſt auf den Fahrdamm herabſtürzen könnten, durchaus ungenügend. Der Beklagte war vielmehr ver⸗ pflichtet, während der gefährlichen Verrichtung durch Sicherheitspoſten in angemeſſener Zahl die Vorübergehenden warnen und von der An⸗ näherung an die gerade bedrohten Stellen abhalten zu laſſen. Dieſe Vorpflichtung hätte ihm nach den Umſtänden des Falls obgelegen, ſelbſt wenn die Polizeiverordnung vom 14. September 1855, was übrigens das Berufungsgericht nicht feſtgeſtellt hat, ein Minderes vorſchriebe. Der dem Beklagten in erſter Linie auferlegte Eid iſt daher unzulänglich und überflüſſig. Aber auch die Faſſung des weiten Eides iſt zu beanſtauden. Dex Beklagte wäre nur dann außer erſchulden, wenn er die Warnung an die Mutter der Klägerin in genügender Eutfernung von der gefährdeten Stelle ſo rechtzeitig und ſo beutlich gerichtet hätte, daß, wenn ſie der Warnung ſofort gehorcht hätte, das Kind nicht getroffen worden wäre. Denn es verſteht ſich von ſelbſt, daß eine Warnung, die als ſolche gelten ſoll, ſo beſchaffen ſein muß, daß ſie auch die bezweckte Wirkung haben kaun. Dieſes Er⸗ fordernis kommt bei Betrachtung der Sachlage in dem dem Beklagten nachgelaſſenen Eid nicht beſtimmt genug zum Ausdruck. Um deswillen hob das Reichsgericht das Berufungsurteil auf und verwies die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entſcheidung an das Kammer⸗ gericht zurück.(Nachdruck, auch im Aussug, verboten.) Aus dem Großherzogtum. * Ladenburg, 16. Aug. Auf der durch das Kirchweihfeſt ſtark belebten Hauptſtraße am Marktplatz wurde am Sonntag nach⸗ mittag zwiſchen 5 und 6 Uhr das zirka 4 Jahre alte Kind des Gärtners K. Vorgeitz von einem Automobil überfahren. Das Fahrzeug ging dem Kind über beide Beine. Der Beſitzer des Autos, Herr R. Aßmann von Mannheim, nahm ſich ſofort in freundlichſter Weiſe um das Kind an und erklärte ſich bereit, für die durch den Unfall entſtehenden Koſten aufzukommen. Die ver⸗ urſachte Verletzung iſt anſcheinend nicht ſchwer. oc. Mingolsheim, 16. Aug. In einem Anfall von Geiſtes⸗ ſtörung verſuchte ſich hier der 37 Jahre alte Konditor Heinrich Häfner auf dem hieſigen Bahnhofe zu erſchießen. Er ſchoß ſich in die Bruſt, verletzte ſich aber nicht tödlich. Er wurde ver⸗ bunden und nach ſeiner Wohnung verbracht. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Mainz, 17. Aug. Die von der Theater⸗Deputation be⸗ ſchloſſene Erhöhung der Theaterpreiſe bedarf noch der Zuſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung. Die erhöhten Einnahmen kommen nicht dem Theaterdirektor zugute, ſondern werden zur Tilgung bezw. Verzinſung der Theaterumbaukoſten verwendet. Schon bei der Beratung der Vorlage über den Theater⸗ umbau wurde hervorgehoben, daß die Koſten für den Umbau nicht auf die breiten Schultern der Steuerzahler abgewälgt werden ſollen, ſondern, da der Umbau des Stadttheaters lediglich in dem Intereſſe der Sicherheit der Theaterbeſucher ausgeführt werden ſoll, dieſe auch für die Verzinſung, event. auch für die Amortiſation der Umbaukoſten in dem Betrage von 800 000 M. aufzukommen hätten. Auch die Einführung einer Garderobegebühr iſt zur Deckung der Umbaukoſten für das Theater in Ausſicht genommen. * Höch ſt a.., 16. Aug. Heute nacht hat der Poſtaſſiſtent Sigismund ſich und ſeine Frau mit Leuchtgas zu vergiften verſucht. Die älteſte Tochter des Ehepaares fand, als ſie heute das elterliche Schlafzimmer betrat, den Vater angekleidet, aber leblos am Tiſche ſitzen. Die Mutter lag, nur mit dem Hemde be⸗ kleidet, bewußtlos am Boden. Auf die Hilferufe des Mädchens Sigismund, bei dem die Wiederbelebungs⸗ NUnterri cht 70 English Shorthand Wird gelehrt. Apfr. ostlager⸗ karte Nr. 28, Maunheim, 28 78 9 Heirat 1 Heirat. Fräulein aus beſſ. Familie, 27 Jahr alt, kat, vermögend ſucht Bekanntſchaft mit beſſ. Herrn, Witwer mit 1 Kind nicht ausgeſchloſſen. Gefl. Zuſchrift. erb. unt. A. 8. 700 hauptpoſtl.Ludwigshafen a Rh. Vermischtes Vri Jaſlangeshwirrggn empf. ſ. ält. erf. Kaufm z Beitr. d Bücher und Vermeid v. Kon ⸗ kurſen, beſte Refer. Gefl. Anfr unt. A. L. Nr. 35875 an d. Expedit finden l. Aufnahnte unt. Dalmen Diskretion bei Frau Schmiedel, Hebamme, Weinheim, Mittelgaſſe 11. gos 9 Celdrerkehr. Auf Mk. 500.— Bürgſchaft wünſcht jung. Mdch. M. 100 auf Abzahlung zu leihen. Off. u. Nr. 35870 d. d. Exp. d. Bl. Werkauffl Noſt⸗Maſchine Mod. 10, gebraucht, billig zu verkaufen. 35862 rz. Wagner, Juli 31. Tapezier Herm. Tonn e. Mheinau. 29. Monteur Albert Rauſch e. S Freiwillige Grundſtücks⸗Verſteigerung. 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Die Abänderung der Wochenmarkt⸗Ordnung für die Stadt Mann⸗ heim betr. Nr. 82580 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß mit Zuſtim⸗ mung des Stadtrats und mit Vollziehbarkeitserklärung Gr. Herrn Landeskommiſ⸗ ſärs dahier vom 26. l. M. Nr. 5184 8 29 der Wochen⸗ marktordnung für die Stadt Mannheim folgende neue Faſung erhalten hat: 8 29. „Das Schlachten und Rupfen von Geflügel und das Schlachten und Ent⸗ häuten von Kaninchen iſt unterſagt, das Abziehen des Felles von Feldhaſen und Zicklein dagegen zuge⸗ laſſen. Letzteres hat über einem waſſerdichten Gefäße zu geſchehen; Blut und Ab⸗ gänge jeglicher Art müſſen in dieſem Gefäße zugedeckt, bis nach beendigtem Markt ſorgfältig aufbewahrt und alsdann vom Verkäufer entfernt werden.“ 3¹6 Mannheim, 29. Juli 1910. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Dr. Rorn. Keßler. Nr. 35205 J. Borſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wir Htermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 13. Aug. 1910. Bürgermeiſteramt: Ritter. 5deer Dankſagung. Zum ehrenben Andenken an eine teure Dahingeſchie⸗ dene wurde uns unter dem Motto„Ehre Vater und Mutter⸗ der Betrag von 50 Mark überwieſen. Für dieſe edle Gabe ſprechen wir den beſten Dank aus. 318 Maunheim, 12. Aug. 1910. Der Verwaltungsrat der Hoftheater⸗Peuſions⸗Anſtalt. Ankauf. — Rl. Podium für Muſik⸗Orcheſter zu kauf. geſucht. 52946 Näheres in der Expedition. NMWerkauf Wenig gebrauchtes, feines Mahagoni⸗ 52913 Pianino mit prachtvollem Ton ſehr preiswert u. 1 älteres in Nuß⸗ baum à Mk..50.— zu vert. Scharf& Hauk, CA4, 4. Taſchendſwau, neu, zu verkaufen. 35840 ee. pollertümer .Fahrräder, Kronleuchter. Bei Gebrauch ber geſ geſch. Polier⸗ tücher jällt jede Neupernicklung, Aufpolierung unt. Gaxantie forl. Stüd 60 Pfg. für Nickel! u. Meſſing Ladenge⸗ geſtelle unentbehrlich. 1050 Licht& Kraft-⸗ Elektr.⸗Geſellſchaft m. b. H. Tel. 6512. Augartenſir. Nteſten inden f Tüchtige gewandte Buchhalterin mit ſchöner Schrift, die auch gleichz, flotte Stenotypiſtin iſt, per 1. Sept. oder 1. 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Hoomann, Kaufmann aus London 1861 9. 55 Auguſt Hermann Brahe, Kaufmann aus Newyork 1861 10. 0 Freiherr Maximilian Roth von Schreckenſtein 1862 115 15 Ludwig Weller, Großh. Obergerichtsadvokat 1863 Teil an der rechtsſeitigen Eaeenee 8 Kapitän Stürges 1843 18. Karoline von Gahling Wwe. 1843 14. 5 Kapitän William Payne 1843 15 5 Leutnant von Holzing 1848 16. 5 Rittmeiſter Bauer 1844 17 5 Handelsmann Edmund Eißenhard 1844 18 Jobann Heller, Partikulier 1844 19. 75 Richard Weſtenra, Parlikulier 1844 20. 5 Eliſe von Kinkel Wwe. 1846 21.4 Bernhard Mördes, Obergerichtsadvokat⸗Wwe. 1846 2 5 Karl Rüding Martin, Pfarrers⸗Wwe⸗ 1847 8 5 Karl Friedrich Lehmann, Partikutier 1859 24. I. Teil au der erſten Quermauer Hypolit Rouſſeau, Fabrikant 1867 25. Johann Georg Baier, Partikulier 1866 26. 5 Hermann Bitter, Kgl. Preuß. Regierungsrat 1865 27. 55 Georg Philipp Eurich Eheleute 1866 II. Teil an der linksſeitigen 28. Umfaſſungsmauer Friedrich Wilhelmi Wwe. Karoline geb. Wolber 1877 Teil an der rechtsſeitigen 5 29. 3 Aafafu une Arnold von Bunningen, Privatier 1872 30. 5 Thomas Schwab, Delikateſſenhändler 1872 31. 7 Gg. Friedrich Bürck, Gr. Notar 1873 832. 0 Michael Scheibel, Privatmann⸗Wwe. 1876 38. 5 N. F. Walter 1876 34.] II. Teil an der erſten Zuermauer Peter Hauck, Privatmann 1869 35. Heinrich Diehl, Privatmann 1871 * Die obengenannten Perſonen bezw. deren Rechtsnachfolger werden hierdurch auf⸗ gefordert, die Grabſtätten ordnungsmäßig zu unterhalten. 5 Wir bemerken, daß, ſalls dieſer Aufforderung nicht entſprochen wird. die Grab⸗ ſtätten nebſt Zubehör nach Ablauf von 3 Jahren an uns zurückfallen und wir alsdann über ſie anderweit verfügen werden. Mannheim, den 10. Auguſt 1910. Friedhofkommiſſion: Dr. Finter. 317 Hofel-Restaurant,, ugustahad“ Sophlenstraſle 32 Telephon 871. Direkt bei den Grossh. Bädern.— Zimmer inkl. Frühstück von Mk..50, Pension von Mx..— an.— Gut bürgerl. Haus. Frospekt gerne zu Diensten. Besitzer A. 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Ist doch ein solcher Urlaub nicht nur für die Angestellten, welche aus gesundheit- lichen und sozialen Gründen einer Ausspannung dringend bedürfen, ein grosser Nutzen, sondern er dient auch den Interessen der Prinzipale dadurch, dass die Angestellten mit neuer Kraft, grösserer Schaffensfreudigkeit und wärmerer Hingabe an die Arbeit zurückkehren. 80⁴6 Mannheim-Ludwigshafen a. Rh., im Mai 1910. Verein zur Erwirkung von Sommerurlaub und Beschaffung geeigneten Landaufenthaſts für ſcauf- männische und technische Angssteiſte(E. V) und die demselben angeschlossenen Korporationen: Kaufmännischer Verein, Mannheim, Kaufmännischer Verein weiblicher Angestellten, Mannheim, Verein für Handlungs-Sommis von 1858(Kaufm. Verein) in Hamburg, Verband Deutscher Handlungsgehilfen Leipzig, Deutscher Bankbeamten-Verein, Oolumbus, Verein für katnh. Kaufleute u. Beamte, Mannheim, Bund der technisch-industriellen Beamten, Deutscher Gruben- und Fabrikbeamten-Verband, Deutscher Privat-Seamten Verein, Magdeburg, Verein der Deutschen Kaufleute, Verband der Deutschen Versicherungs-Beamten, Technischer Verein Mannheim, Kath, Kaufmännischer Verein Golumbus, Ludwigs- hafen a. Rh., Verband reisender Kaufleute Deutschlands, Oonstantia, Verein für kath. Kaufleute und Seamte, Mannheim-Neckarau, Technische Vereinigung, Ludwigshafen a. Rh, Die Neu-Ausgabe des Mamsdlage-(Reise)-Buthes 8. Folge] die u. a. den Odenwald und Schwrarzwald ausführlich behandelt, wird an die Mitglieder der obigen Vereine auf deren Geschäftsstellen kostenlos abgegeben. Das Büchlein ist ferner zum Pręise von 20 Pfg. beim Vverkehrsverein Mannheim(Kaufhaus) und Verkehrsverein Ludwigs- hafen a. Rh.(Ludwigsplatz) sowieibei der Auskunftsstelle für Landaufenthalt(Mannheim L 3. 30 II) erhältlich. Letztere erteilt an Mittwoch abenden von 7 bis 8 Uhr bereitwilligst und unentgeltlich über sonstige geeignete und billige Unterkunft Auskunft. DR. H. HAAS'SCME III Zimmer 12 J Er ſofort oder 1. 4September ein hübſch möbliertes Zimmer 3 Treppen hoch links zu verm. 19588 34 8 2 Trelks, möbl, Wohn⸗ 0n. Schlafzim. per ſof. ober ſpäter zu vermieten. 19507 B 6 4* 2. St., ſchön möbl. 5 Zimmer für—2 Vehrl.(Iſrl.) m. Penſ. 5 v. 5586 1 6 18 möbliertes Par⸗ 9, terrezimmer zu vermieten. 17303 B 6 22a⁴ 1 Tr., eleg. möbl. 5 Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer mit 2 Betten an nur beſſ. Herrn in xuhigem Hauſe zu vermieten. 35682 0 1 2 8. St. Ein großes, gut möbl. Zimm. an beſſ. Herrn per 1. Sept. z. vm. 35788 08 4 5 Trpp., 1 gr. ſchön 14 möbl. Eckzim. ſof. zu verm. Näh. part. 19680 6 4 5 1 Treppe ſchon mbl. ⏑ Zimmer an beſſeren Herrn zu vermieten. 19263 D 2 15⁵ 4 Tr., modl. Zim. 7 in feinem Hauſe ſof. oder ſpäter zu vermieten. 35461 3, 4, 2 möblierte Zimmer, Wohn⸗ u. 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Junt 1910 ſchwere Vaſſersnot hereingebrochen. Zahlreiche blühende Felder, Wieſen und Gärten ſind längs den Bachläufen verwüſtet, Straßen und Wege zerſtört und Brücken weggeriſſen. Wild⸗ wogende Waſſer haben auf üppigen Fluren Schutt und Schlamm hinterlaſſen und das Eigentum Vieler aufs Schwerſte beſchädigt. Unter ihnen befinden ſich auch ſolche, die, ohnedies in dürftigen Verhältniſſen lebend, durch das Hochwaſſer um ſo mehr in große Bedrängnis geraten ſind, als die Möglichkeit einer Verſicherung gegen derartige Er⸗ eigniſſe nicht beſteht. Ihnen zu helfen und in ihrer Not⸗ lage beizuſtehen bildet den Zweck dieſes Aufrufes. Mögen die vom Unglück Verſchonten ihre offene Hand zeigen und die vom empörten Elemente geſchlagenen Wunden heilen helfen. Gewiß ſind ſchon viele durch unſere mit landſchaft⸗ lichen Schönheiten ſo verſchwenderiſch bedachten Täler ge⸗ wandert. Auch an dieſe ergeht unſere Bitte um gütige Ueberreichung ihres Scherfleins. Die Expedition dieſes Blattes iſt bereit, Gaben in Empfaug zu nehmen. Wegen der Verteilung der Spenden werden wir ſ. Zt. Beſchlüſſe faſſen und Beſcheinigungen ſowie öffentliche Rechenſchaft ablegen. Zentralſammelſtelle iſt das Bürgermeiſteramt Zell am Harmersbach(Baden). Zell a.., 23. Juni 1910. Bürgermeiſter Winterhalter, Zell a. H. Bürgermeiſter Huber, Unterharmersbach Bürgermeiſter Jilg, Oberharmersbach Bürgermeiſter Erdrich, Nordrach Bürgermeiſter Halter, Unterentersbach Bürgermeiſter Ringwald, Biberach Stadtpfarrer Kaiſer, Zell a. H. Pfarrer Grabherr, Oberharmersbach Pfarrer Treier, Nordrach v. Senger, Gr. Amtsvorſtand, Geh. Reg.⸗Rat, Offenburg Finkenzeller, Bezirksrat, Biberach. 8676 2 ansche Interessant u. spannend, 260 8. 6064 broschlert Mk..—:: gebunden. Mk..— Selbswerlag des Verſassers S..U0SS MANNTHEINM. Zimmer ſof, zu verm. 35727 Zimmer an 1 od. 2 beſſere L4. liertes Zimmer zu möbl Zim⸗ ſofort zu vermieten. 35048 Eing. zu verm. 35533 2 Tr.., Nähe d. anſt. 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