Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) —— Alnabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſerate: 5 nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel:-Zeile... 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaklloen..6377 Auswärlige Jnſerate. 50 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. ee Verlags⸗ nn Sgqhlaß der Zuſesaten-elunahme für das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 35% (Abendblatt.) Dienstag, 23. Auguſt 1910. Nationalliberale und Konſervative in Sachſen. Die Angriffe, die in der letzten Zeit in der Preſſe gegen mannſche Führung in ihr, erhoben worden ſind, ſind an eingehend ein unter obiger Ueberſchrift in den„Sächſiſchen zugeſchnitten iſt, von allgemeinerem Intereſſe, weshalb wir ſich der Verfaſſer mit dem Partei: „Gewiß, die Partei zeigt augenblicklich nicht das Bild einer Bölligen Geſchloſſenheit. Das aber iſt verſtändlich. Die national⸗ liberale Partei iſt eine Mittelpartei, ſie hat Glemente in ſich, die aus liberalen Grundanſchauungen hervorgegangen ſind, das iſt mamentlich das erwerbstätige Bürgertum, die gebildeten Schichten in ſtädtiſchen Kreiſen. Andererſeits aber iſt ſie in vielen Teilen des Landes die Zuſammenfaſſung aller Kreiſe, die rechts vom Freiſinn ſtehen, weil es dort eine konſervative Partei nicht gibt. Und in dieſen Landesteilen, in Heſſen und in Rheinland⸗Weſt⸗ falen, in Teilen Schleswig⸗Holſteins u.., da wird ihr Charakter beſtimmt durch Perſönlichkeiten, die konſervativen Grundanſchau⸗ ungen näherſtehen und die ſich, wenn ſie ſich entſcheiden ſollen öwiſchen rechts und links, traditionsgemäß zunächſt nach vechts hin⸗ gezogen fühlen. In der Zeit der Blockpolitik, als man unter der Aegyde des Fürſten Bülow alle Kräfte des deutſchen Volkes zu pofitiver Arbeit zuſammengefaßt hatte, von links bis nach rechts, delt, den Weg zu finden in dem Kampf, der wieder angehoben hat zwiſchen dem Geſamtliberalismus auf der einen Seite, und einer ſich ihm enlgegenſtellenden politiſch und wirtſchaftlich ſchroff kon⸗ ſervativen Anſchauung auf der anderen Seite, da wird über den Kurs des Schiffes geſtritten werden, bis auch hier die Minoritäk der großen Mehrheit ſich wird beugen müſſen, und für denjenigen, der die Verhältniſſe kennt, iſt es gar kein Zweifel, daß dieſe ungeheure Majorität des nationalen Bürger⸗ tums hinter Baſſermann und ſeiner Politik ſteht.“ Dann wendet ſich der Verfaſſer gegen den Vorwurf, daß die Baſſermannſche Politik„zur Sozialdemokratie neige“: „Was iſt denn dieſe Baſſermannſche Politik? Sie wird uns verketzert als eine Hinneigung zur Sozialdemokratie, und die in den weiteſten Kreiſen Deutſchlands und des Auslandes bekannten +„Itzehoer Nachrichten, die als tonangebendes Weltblatt von der „Kreuzzeitung“ und der„Deutſchen Tageszeitung“ mit Vorliebe zitiert werden, haben es verkündet, daß die Nationalliberalen noch zu einem Reichsverband zur Förderung der Sozialdemokratie wer⸗ den würden. Vielleicht verkündet uns demnächſt in Sperrdruck der „Schöppenſtädter Anzeiger“, daß die Nationalliberalen längſt ſchon Sozialdemokraten geworden ſind und nur nach einem Vertrag mit Auguſt Bebel ihren alten Namen noch bis 1911 beibehalten. Das Einzige, worauf dieſe Behauptungen ſich ſtützen können, das iſt das Vorgehen in Baden, wo Sozialdemokraten und Nationalliberale in den Stichwahlen gemeinſam vorgegangen ſind gegen das Zen⸗ trum. Sind ſie darum zu ſchelten? Sie wären es, wenn ſie in ihrer Landespolitik nationale Grundſätze und den Grundſatz der allgemeinen Intereſſen gegenüber dem Klaſſenkampfcha — 2 die nationalliberale Partei, insbeſondere gegen die Baſſer⸗ dieſer Stelle ſchon mehrfach in das gebührende Licht gerückt worden. Neuerdings beſchäftigt ſich mit ihnen noch einmal Nationalen Blättern“ erſchienener Artikel, der von einem namhaften Parlamentarier herrührt. Die Darlegungen ſind, obwohl der Artikel in erſter Linie auf ſächſiſche Verhältniſſe ſie hier im Auszug 1 wollen. Zunächſt beſchäftigt ſorwurf der Spaltung in der außerhalb von Sogialismus und Ultramontanismus, da war die innere Geſchloſſenheit der nationalliberalen Partei das Natur⸗ gemäße. Jetzt, wo es hart auf hart geht, wo es ſich darum hau⸗ rakter der Sozialdemokratie irgendwie aufgegeben hätten. keine Rede. Nicht die Sozialdemokratie har auf den badiſchen Na⸗ tionalliberalismus abgefärbt, ſondern der Nationalliberalismus hat dort die Sozialdemokratie zur Anerkennung des Gegenwartsſtaates erzogen, wie die Budgetbewilligung, wie die Annahme eines durch⸗ aus nicht ſozialiſtiſchen Volksſchulgeſetzes und die Begrüßung des Großherzogs von Baden durch den ſozialdemokratiſchen Vizepräſi⸗ denten zeigt. Was war denn der Grund dieſes wahltaktiſchen Zu⸗ ſammengehens? Es war die Abſicht, die Zentrumsherrſchaft in Baden auszuſchließen und uns vor der Schande zu bewahren, daß neben Bayern nun auch das liberale Muſterland unter die Herr⸗ ſchaft des Klerikalismus und der Zentrumsdemagogen kommen könnte. Gerade in unſerem proteſtantiſchen Sachſen wird man doch wohl eine Empfindung dafür haben, daß es beſſer iſt, wenn Baden unter 25 nationalliberalen Präſidenten in liberaler Weiſe regiert wird, als wenn durch Ablehnung eines wahltaktiſchen Zu⸗ ſammengehens mit einem reviſioniſtiſchen Sozialismus heute die ſchwarzen Zentrumsflaggen auch über Baden wehten und die künf⸗ tigen Generationen auch in jenem geſegneten ſüddeutſchen Lande im Sinne der Daller, Schädler, Ultramontane erzogen würden. In einem leſenswerten Aufſatz hat der Oberſchulrat Rebmann dieſe badiſche Wahltaktik verteidigt, und es wird viele geben, auch in Norddeutſchland, die ſie unter den für Baden in Betracht kommenden Verhältniſſen auch als gegeben anſehen. Das Zentrum hat ſich nie geſcheut, mit den Sozialiſten zuſammenzugehen, wo es ihm paßte, um allmählich den Liberalis⸗ mus ganz und gar auszuſchalten, trotzdem bleibt es die von den Konſervativen gelobte nationale Partei, die man nicht ausſchalten dürfe, die durch ihren Einfluß auf die katholiſche Volksſeele einen ſo wertvollen Beſtandteil des deutſchen Volkes bilde. Wenn aber in einem beſtimmten Falle zur Niederwerfung ultramontaner Macht⸗ gelüſte der Liberalismus dem Zentrum zeigt, daß er ſich auch von ihm durch ein wahltaktiſches Zuſammengehen mit dem Sozia⸗ lismus unabhängig machen kann, dann iſt dies Todſünde in den Augen der Konſervativen, die übrigens dabei anſcheinend ver⸗ geſſen, wie wacker ſie bei den letzten ſächſiſchen Landtagswahlen holfen haben, um den ziehen zu laſſen. VVFDVVHVf[[fee Baſſermann treffen übrigens ſelbſt diejenigen Vorwürfe nicht, die etwa gegen die badiſche Großblockpolitik ge⸗ richtet werden könnten. Er hat ſie für nicht richtig erachtet, und er hat ſich jahrelang am badiſchen Parteileben nicht beteiligt, weil er dieſe Taktik nicht billigte. Niemals hat er ein Hehl daraus gemacht, daß er bei den großen Reichsfragen, die für die ſich um nationale Aufgaben handelt, ein Zuſammengehen mit den Sozialdemokraten als vernichtend für den Nationalliberalismus anſieht. Die Märchen von der Sozialiſtenfreundſchaft Baſſermanns und das Gruſeln, das man den ſächſiſchen Philiſtern beibringen will, als wenn die Nationalliberalen bei der nächſten Reichstags⸗ wahl mit den Sozialdemokraten zuſammengehen, ſind nichts als Verdrehungskünſte von Leuten, denen es darauf ankommt, die Ge⸗ müter zu verwirren, um aus der Verwirrung Vorteile für ſich zu ſchöpfen.“ Es werden dann die Verhältniſſe der Nationalliberalen und Konſervativen in Sachſen dargelegt, wobei der Ver⸗ faſſer die Ausſichten auf ein gemeinſames Vorgehen der beiden Parteien als ziemlich gering anſieht. Trotzdem aber betont er die Notwendigkeit unbedingter Stichwahlhilfe gegen die Sozialdemokratie: „Wir haben hier gerade in Sachſen mit einem Sozialismus zu tun, der aufgebaut iſt auf Klaſſenkampfcharakter, aufgebaut iſt, auf Verneinung aller nationalen Ideen. Ihn zu bekämpfen, werden wir jederzeit bereit ſein und, unbeſchadet deſſen, ob wir Wahlbündniſſe abſchließen mit anderen bürgerlich Aber davon iſt 1 5 und Genoſſen als künftige nachweisbar in zwei Kreiſen der Sozialdemokratie zum Siege ver⸗ fi⸗ Nationalliberalen nicht in den Landtag ein⸗ Zukunft zu entſcheiden ſind, im deutſchen Reichsparlament, wo es Gruppen, iſt daxan kein Zweifel, daß jeder bürgerliche Kandidat von uns aus die Hilfe bis zum letzten Mann erwarten kann, wenn er in deß Stichwahl gegen einen Sozialdemokraten ſteht.“ Wir ſind überzeugt, daß dieſe verſtändigen Aus⸗ führungen über die Stellung der nationalliberalen Partet zu den kommenden Wahlen zur allgemeinen Klärung bei⸗ tragen werden. Insbeſondere mögen ſie an den Stellen be⸗ achtet werden, die nicht müde werden, der Partei immer und immer wieder den Vorwurf des Liebäugelns mit der Sazial⸗ demokratie zu machen. Polftische Uebersicht. * Maunheim, 23. Auguſt 1010. 5 Eine neue Rundgebung für VBaſſermann Aus dem Wahlkreiſe Jena⸗Neuſtadt iſt dem Abgeord neten Baſſermann folgende Kundgebung übermittelt worden Hochverehrter Herr Abgeordneter! Die Vorſtände der natio nalliberalen Vereine im Wahlkreiſe Jena⸗Neuſtadt halten e für ihre Pflicht, Ihnen angeſichts der wiederholten offene⸗ und verſteckken Angriffe auf Ihre Führung unſerer Parte ihr unvermindertes Vertrauen und ihre aus drückliche Zuſtimmung zu der bisher befolgte Partei⸗Politik auszuſprechen. Die nationalliberale Parte darf nicht bloß von ihrer ruhmvollen Geſchichte zehren wollen. Nachdem gerade ſie ſeit 1871 das meiſte zur Schaffung der Einheits⸗Bande, die um das neue Deutſche Reich geſchmiedet werden mußten, getan hat, darf ſie ſich jetzt der Mitarbeit 00 mus erhalten werden könne. Ihr Wort wird Mahnung zu kräftiger politiſcher Arbeit ſein! i ſtände der nationalliberalen Vereine im Wahlkreis Neuſtadt. Prof. Dr. Thümmel, nationalliberaler Obmann des Wahlkreiſes.“ Der Poſener Trinkſpruch des Kaiſer Der Poſener Trinkſpruch des Kaiſers in ſeiner nüchternen Sachlichkeit unterſcheidet ſich erheblich von dem Schwun Farbenreichtum der kaiſerlichen Tiſchreden aus der Ze der Novemberkriſis, ſo ſchreibt der„Hannov. Cour.“. gerade dadurch findet er uneingeſchränkten Beifall. gerade indem der kaiſerliche Toaſt ſo gar nicht das Th berührt, das allen Hörern im Sinn lag, ſagt es um ſo m Es erklärt die Stetigkeit der Situation und durch das Je jedes Zugeſtändniſſes an das Polentum, wie ſie teils die Ueberzeugung, daß ſie auch fernerhin, bei ihren ſch⸗ Kulturaufgaben den gebührenden Schutz in geuilleton. Gabriel Max. Eine Studie zu ſeinem 70. Geburtstage, 23. Auguſt. Von Theodor Lamprecht. Im Frühling des Jahres 1867 gab es in München eine Kunſt⸗ ſenſation. Ganz München war in Erregung über das Gemälde eines bisher ſo gut wie unbekannten Malers, das im Kunſtvereine ausgeſtellt war. Und freilich war es ſchon durch ſeinen Gegen⸗ ſtand geeignet, ungewöhnliche Teilnahme zu erregen. Man ſah auf dieſem Bilde eine jugendlich zarte Märtyrerin an ein plumpes Kreuz geſchlagen. Es iſt Morgen, ein weiches graues Licht hreitet ſich über die römiſche Campagna, ein vornehmer Römer kommt, noch mit Roſen bekränzt, vom Feſte des Weges heim und ſieht dieſes unglückliche und doch offenbar in ſeinem Unglück ſo ergebene, ja ſelig ſchöne Weſen. Dieſer Eindruck wirkt ſchlagend auf ihn, lief erſchüttert und innerlich umgewandelt, wirft er ſich dem Kreuze zu Füßen. Der Eindruck, den dies Bild machte, war mächtig. Viele, beſonders Frauen, verließen die Ausſtellung in einer Stimmung, die des bekehrten Römers nicht unähnlich ſein mochte. Und der Name des Künſtlers, der dies Werk geſchaffen, Piloty⸗Schüler, 27 Jahre alt und gebürkig aus Prag. Von dieſem Augenblick an war Gabriel Max ein Künſtler von deutſchem Ruf. Elf Jahre ſpäter erweiterte ſich dieſer deutſche Ruf zum Weli⸗ Dorthin hatte Max ſeinen Chriſtus beim Töchterlein des t, und unter den zablloſen franzöſiſchen Süßlich⸗ 0 ien und den„großen kiedlichkeiten, den Salon e dort dominier zefe Ernſt, die ort dominierten ging von Mund zu Munde. Er hieß Gabriel Max, war ein ruhm. Das verdankte er der Pariſer Weltausſtellung im Jahre mächtige Geſchloſſenheit und ſchließlich— zuletzt, doch nicht am letzten— die maleriſche Feinheit und Originalität des Bildes eine verdoppelte Wirkung erzielen. Und ſo geſchah's. Das Gemälde wurde damals viel bewundert, und Gabriel Max trat mit dieſem Jahre 1878 unter die Künſtler ein, die auf dem Weltmarkt der Kunſt die große Rolle ſpielen. Ein paar Jahre ſpäter wurden ihm für ſein ſehr bekannt gewordenes Bild„Es iſt vollbracht“ 70 000 M. bezahlt. Seit jener Zeit iſt Gabriel Max oft und immer wieder der Gegenſtand lebhaften Intereſſes und höchſt angeregter, zum Teil leidenſchaftlicher Erörterungen geweſen. Seine Bilder erregten eine Art von Aufmerkſamkeit, wie ſie anderen Werken der Ma⸗ lerei verſagt zu ſein pflegt, und zwar verdankten ſie dies durchweg der Originalität, mit der ſich Max ſeine Stoffe wählte. Viele unter den Lebenden werden ſich noch der Bewegung erinnern, die ſein Chriſtuskopf hervorbrachte. Jener edle Chriſtuskopf auf dem Schweißtuche der Veronika, deſſen geſchloſſene Augen dem Be⸗ ſchauer, wenn er ein paar Schritt zurücktrat, mit einem tiefen, milden, traurigen Ernſte anzublicken und ihm überall hin zu folgen ſchienen. Eine Genieſtreich! riefen die einen; Taſchenſpieler⸗ ſtückchen! grollten andere— gleichviel, das Bild intereſſierte nun einmal lebhaft, und man vergaß es nicht ſo leicht. Und dann jene Gemälde, in denen Gabriel Max ſich als ein Gläubiger der Geiſterwelt bekannte: Halluzinationen, Ekſtaſen, Geiſtergrüße; oder wieder Bilder, die die Viviſektion zum Gegenſtande hatten blieben Kunſtwerke, Werke von darauf Antwort. es doch vor allem die echte Originalität, eine man nur bewundern mußte, I Kunſtgeſchichte. mit ſpelcher Sſcherheit der Künſtler[darin ein wenig an 9 erinnernd) ſelbſt ſolchen Stoffen die Bildfähigkeit abzugewinn verſtand, die durch einen ſtarken begrifflichen Bodenſatz waren. 5 Man kann etwa die achtziger Jahre als den Höl Gabriel Maxens Ruhm bezeichnen. Dann kam die mo aktion; wie wird ſie ſich zu dieſem erfolgreichen und Maler ſtellen? Muthers bekanntes, 1897 erſchienene Er rechnet mit Gabriel Max ab u ihm nichts. Er wirft ihm berechnetes Raffinement de innerliche Kälte, ja ſogar die Neigung zu jenen gewiſſen D merlkwürdigen Eifer entfaltet haben. Bei alledem k dieſer Vertreter der modernen Richtung doch nicht eindruck entziehen, daß es ein echter und ganzer Künſt dem er hier zu tun hat. Jene feinen und zarten, i Sinne muſikaliſchen Bilder(Bildchen ſollte man ſie ei nennen) in denen Max auf landſchaftlicher Grundlage maleriſch und ſeeliſche Stimmungen von größter Delikateſſe gefaßt ha ſie muß auch Muther anerkennen und bewundern; und a imponiert ihm, daß Max ſich ſo mutig und reell als ſeiner Zeit gibt. Nun ſind darüber ſchon wieder faſt 15 Jahre hingegangen; die moderne Kunſt ſelbſt fängt für uns ſach hiſtoriſch zu werden, Auge und Urteil ſind gereifter und kle geworden, Gabriel Max ſelbſt tritt über die Schwelle des bib! ſchen Alters— und wenn wir nun heute einen nabefangene Blick auf den Künſtler und ſein ganzes Lebenswerk werfen, gewiſſe faſt ſagen; fauſtiſche— Kühnheit, ein energiſches und oft reiches feſtes Zugreifen, was wir als entſcheidende Züg merkwürdigen Perſönlichkeit empfinden. Gewiß: er ü die moderne Flut, er lohnt die Beſchäftigung, er bl. 1 Wenigſtens⸗ denen, die drauf los gehofft hatten, und das dabei auf die in letzter erheblich unter den mitteleuropäiſchen Marktpreiſen abgeben der eg der Reformpartei angehörte, dann der Wirt⸗ es nicht unwahrſcheinlich, daß nach dem Tode Zimmermanns, 2 . Seite. Gensral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Auguſt. Wos ihnen Befriedigung, iſt den Polen Enktäuſchung.] ſchließen, wenn er aus der bevorſtehenden Gerichtsverhand⸗ lung wider Erwarten mit leidlich heiler Haut hervorgehen ſollte. Ob dieſe gewaltige Streitmacht, wenn ſie dann in Stärke von 25 Mann den Reichstag in die Schranken fordert, mehr Lorbeeren ernten wird, als früher, bleibt abzuwarten. Wenigſtens wird man hoffen dürfen, daß ſie dann nicht mehr ſo troſtlos durcheinander ſtimmen und reden, wie es bisher ihre berechtigte Eigentümlichkeit bildete.“ Deutsches Reich. — Der ſozialdemokratiſche Parteitag. Der„Vorwärts“ ver⸗ öffentlicht nunmehr die Tagesordnung. Die Anklagerede gegen die badiſchen Budgetbewilliger wird der Führer Bebel ſelbſt halten. Bebel hatte ſich, wie man weiß, aus Geſundheitsrückſichten ſeit Jahr und Tag aller größeren Reden enthalten. — Abſchluß der Unterſuchung über das Unglück bei Weilburg. Bekanntlich wurde eine beſondere Kommiſſion mit der Unter⸗ ſuchung über die näheren Umſtände, die das Unglück des Zeppelin 3 bei Weilburg an der Lahn herbeiführten, betraut. Die erſte Sitzung der Kommiſſion, die unter dem Vorſitz des Oberſten und Abteilungschefs im Kriegsminiſterium Schmiedecke ſtand, fand am 18. Juni ſtatt. Wie die„Inf.“ erfährt, hat die Kommiſſion nunmehr ihre Arbeit beendet und den Abſchluß der Unterſuchung herbeigeführt. Als Mit⸗ glieder gehörten der Kommiſſion Oberſt Meſſing, Vorſtand der Verſuchsabteilung der Verkehrstruppen, Major Sperling von der Verſuchsabteilung der Verkehrstrüppen, Geheimrat Profeſſor Busley, Direktor Krell von den Siemens⸗Schuckert⸗ werken, ſowie Oberingenieur Dürr an. — Der Wirtſchaftliche Ausſchuß war zur Vorberatung über die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und Schweden zu einer Tagung für Mitte September einberufen waären nicht alle. So hatte der Abgeord. Prälat v. Jazdzewski die Einladung zur Tafel abgelehnt, und bei der Einweihungs⸗ feier fehlten ſämtliche polniſchen Stadtverordneten Poſens. Die anderen Polen aber werden ſchwer unter ihrer Hof⸗ gängerei zu leiden haben. Wehe den dreien, die den Kammer⸗ herrüſchlüſſel annahmen! Der„Dziennik Bydgorski“ fordert ihren Ausſchluß aus der polniſchen Gemeinſchaft: „Mögen ſie die Gewänder der preußiſchen Provinzial⸗ beamten anlegen, in den Kleidern der preußiſchen Kammer⸗ herren und Kammerjunker paradieren, aber auch gleichzeitig der Rolle der Führer innerhalb des eigenen Volkes entſagen. Wozu ſoll ſie die preußiſche Regierung enteignen, wenn ſie ſelbſt bereit ſind, ſich ihrer nationalen Würde zu entäußern, dort hinzugehen, wo es für einen treuen Sohn unſeres (polhiſchen) Vaterlandes keinen Platz geben dürfte.“ Abg. Fuhrmann über die Lage. Auf einem vom nationalliberalen Volksverein in Uecken⸗ dorf(Weſtfalen) am Sonntag veranſtalteten Volksfeſte hielt Der nationalliberale Abg. Fuhrmann die Feſtrede Er kam Zeit gegen den Führer der Partei Baſfermann gerichteten Angriffe zu ſprechen, die er als unberechtigt zurückwies. Baſſermann könne nächt als der För derer eines Zuges nach Hinks oder als Träger des Großblocck⸗ gedankens gelten. Im Gegenteil, er häbe ſich als ein entſchiedener Gegner Gedankens bekannt. Bezüglich der preußiſchen Wahlrefor m, die 1 wiederkommen ſolle, bemerkte der 69 Fuhrmann, 05 der Standpunkt ſeiner Partei feſtgelegt ſei. Die Naätionalliberalen forderten die gerechte e der Abgeordneten, ſoſpie die geheime und die direkte Wahl. worden. Die Beratungen dürften jedoch, wie man uns ſchreibt, auf einen ſpäteren Termin verlegt werden. Ihr Argentinien als Anbieter von Fleiſch. Eine Möglichkeit, zur Zweck iſt zunächſt, dem Wirtſchaftlichen Ausſchuß das Material Linderung der Fleiſchteuerung inzu 7 das aus den Kreiſen der deutſchen Induſtrie Deutſchland und Mitteleuropa beizutragen, hat der argen⸗ für die Neuregelung unſerer Handelsbeziehungen zu tiniſche Konſul in Wien verführeriſch geſchildert. Er hat, Schweden an der zuſtändigen Stelle der Reichsregierung ein⸗ wie die„Dtſch. Fleiſcherztg.“ erfährt, dieſer Tage erklärt, gegangen iſt. Der Handelsvertrag vom Jahre 1908 ſollte daß die argentiniſche Regierung wohl in der Lage wäre, ſchon am 31. Dezember d. J. ablaufen; durch ein Abkommen wöchentlich eine Schiffsladung von 1500—2000 Rindern zwiſchen beiden Ländern iſt ſeine Geltung um 1 Jahr, alfo De D t˖bis zum 1. Dezember 1911 verlängert worden. beſter Qualität, wie fie in Oeſterreich und Deutſchland nich ie Vereinigung für ſtaatswiſßenſchaftliche Fortbicdung ſchöner zu haben ſeien, nach Trieſt zu verſenden. Der Preis 0 85 Siur Mindvieh 59n 700 8970 f in Berlin, Betrenſtraße 70, veranſtaltet im kommenden Winter Lebendgewwicht, 17 5 etzt in Oeſterreich etwa 700—900 ihren 18. Fortbildungskurſus, der Ende Oktober beginnt und, ab⸗ 48 1 4 weichend von den Vorjahren, ſchon am 18. Februar ſchließt. Der gegen früher nach vielen Richtungen weiter ausgeſtaltete Studien⸗ plan iſt ſoeben erſchienen. Das Programm der konverſatoriſchen Vorleſungen ſtellt neben die Erörterung von brennenden öffent⸗ lich⸗rechtlichen und wirtſchaftlichen Fragen eine Reihe von Vor⸗ lefungen, die ſich mit wichtigen grundlegenden Fragen aus dem Bereich der juriſtiſchen und wirtſchaftlichen Staatswiſſenſchaften beſchäftigen. Die Auswahl der Vorleſungen und vor allem die der Dozenten gewährleiſtet wohl einem jeden Teilnehmer eine Vertiefung und Erweiterung ſeiner allgemeinen und ſpeziellen ſtaatswiſſenſchaftlichen und ſtaatsbürgerlichen Kenntniſſe. Wie bisher immer, ſo iſt aber auch dieſes Mal die Erfahrung berück⸗ ſichtigt, daß Vorträge allein nur unzureichend ein lebendiges Bild von der Eigenart und den Bedürfniſſen des gewerblichen Lebens zu geben vermögen; es ſind daher regelmäßige Beſich⸗ tigungen gewerblicher Betriebe und von Inſtituten in den Plan aufgenommen, die durch eigene Anſchauung und perſönliche Be⸗ rührung die praktiſchen Exiſtenz⸗ und Arbeitsbedingungen der wichtigſten Betriebskategorien dem Verſtändnis der Teilnehmer nahe bringen und deren Geſichtskreis auch nach dieſer Richtung erweitern werden. Dem gleichen Zweck dienen die beiden Studien⸗ reiſen. Die erſte, dreitägige, beſchließt die erſte Hälfte des Kurſus, ſie führt am 14. Dezember in das höchſt bemerkenswerte eigenartige Wirtſchaftsgebiet des Harzes. Die größere Studien⸗ reiſe beſchließt den Kurſus und führt die Teilnehmer vom 11. bis 18. Februar nach Lübeck, Kiel und Hamburg. Hierbei wer⸗ den in Lübeck einerſeits die frühere Bedeutung der Oſtſee für das deutſche Wirtſchaftsleben und anderſeits die moderneren auf Ent⸗ wicklung der Induſtrie gerichteten Beſtrebungen dieſer einſtigen Führerin der Hanſa greifbar vor die Augen treten. Nachdem dann in Kiel die Frage der Bedeutung unſerer Kriegsflotte für das deutſche Wirtſchaftsleben theoretiſch und praktiſch erörtert iſt ſes wird eine vierſtündige Uebungsfahrt in See veranſtaltet), ſollen in Hamburg alle wirtſchaftlichen und beſonders alle kommer⸗ ziellen Lebensäußerungen eingehende Beachtung finden, die dieſer Stadt ihren typiſchen Charakter als deutſchen Welthandelsplatz aufprägen.(Alles in allem eine überaus reichhaltige und wohl⸗ geordnete Fülle von Veranſtaltungen). Kronen koſte, würde ſich in Argentinien nicht höher als auf etwa 200 Nrbgen ſtellen. Wenn die deutſche Regierung eine ſolche Einfuhr geſtattete, würde ſich trotz aller Fracht⸗ und Unterſuchungsſpeſen dieſes Vieh frei Hamburg noch immer erheblich billiger ſtellen als jetzt im Inland Fleiſch weit ntitderer Qualität. Hierbei iſt— abgeſehen von der Fleiſchunterſuchung— fraglich, ob die argenriniſchen Händler ihre Ware wirklich werden. Sie werden den Preisunterſchied wahrſcheinlich lieber ihren Taſchen als den deutſchen oder öſterreichiſchen Verbrauchern zu gute kommen laſſen. Verſchmelzung der antifemitiſchen Parteien? Man ſchreibt der„N..“ aus parlamentariſchen Kreiſen: „Der antiſemitiſche Reichstagsabgeordnete Köhler, ſchaftlichen V Vereinigung beitrat und nunmehr wieder Mit⸗ glied der Reformpartei iſt, teilt der Oeſfentlichkeit mit, daß er nur dann kandidieren würde, wenn er als gemeinſamer Kandädat des Bundes der Landwirte, der Chriſtlichſozialen, der Deutſchſozialen und der Reformpartei proklamiert würde. Ini An ſchluß daran gibt er der Meinung Ausdruck daß ſein Beitritt zur Wirtſchaftlichen Vereinigung auch den Anſchluß der Übri igen Reformer herbeiführen würde. In der Tat iſt zwiſchen dem und v. Liehermann dauernd ſcharfe Rivalität herrſchte, eine Verſchmelzung der beiden Richtungen ſtatt⸗ finden wird. Wahrſcheinlich wird die Vereinigung dann wieder auf der Grundlage ſtattfinden, wie ſie früher bereits einmal vorhanden war. Neben Herrn v. Liebermann dürfte ein Reformer Vorſitzender zu gleichen Rechten werden, wahr⸗ ſcheinlich der Abgeordnete Werner. Auch— Herr Bruhn wird ſich dann wahrſcheinlich der geeinten Partei an⸗ Wer iſt er? eine Stadt voll der echteſten Romantik. In dieſer Stadt wurde ſen Max ſehr bald, wozu er von Natur beſtimmt war: Romantiker. Welches iſt ſein Lel Lebenslauf? Welcher Art ſein Geiſt und die Einflüſſe, die ihn gebildet haben? Prag iſt ſeine Heimat, ſeine Familie eine deutſche Künſtler⸗ familie, aber von einer Großmutter her hat er Tſchechenblut in ſeinen Adern. Durch ſolche Miſchungen pflegen die intereſſanteſten Perſönlichkeiten zu entſtehen, und wenn einer, wie Gabriel Max, an einer Stätte geboren wird und erwächſt, wo zwei kräftige Völker einander im Kampfe berühren, ſo bleibt das auf ſeine Entwicklung nicht ohne Einfluß. Gewiß iſt, daß in Maxens Weſen zwei Ströme erkennbar ſind, die ſich zuweilen vereinigen, zuweilen auch bekämpfen oder unvermiſcht nebeneinander her⸗ fließen. Scharfes Denken und phantaſtiſche Myſtik, tiefes Gefühl und ſtrenge Selbſtzucht, energiſcher Wille und pöllige Hingabe begegnen und ringen miteinander. Oft iſt bemerkt worden, daß ſein Frauentopus ſo ausgeſprochen böhmiſche Züge trägt. Wer kennt ſie nicht, dieſe Maxſchen Frauengeſichter, in denen ſich Sinn⸗ lichkeit und Schwärmerei, Leidenſchaft und Pikanterie, Irdiſches und Himmliſches ſo wunderlich miſchen! Es iſt ſchon wahr, zu⸗ weilen wirkt dies Marianka⸗Geſicht an einer Madonna etwas überraſchend, allein da uns die Mutter Gottes ſchon als Sevil⸗ lanetin, als engliſche Lady und als Montmartroiſe geſchildert worden iſt, warum nicht auch einmal mit den Zügen der ſchönen Böhmenfrauen? Und wenn wir rückblickend gedenken, was uns in dem Menſchenalter moderner Malerei als„Frauenſchönheit“ rende Böhmenſchönheit wie ein wahres Ideal erſcheinen. Ob⸗ bane in ſeinen Werken gern ein oder zwei Dutzend von nköpfen dieſes Typus vermiſſen würden, in denen er der er Salonmalerei und des Familienblattſtiles näher ge⸗ zen iſt, als wünſchenswert iſt. goldene Prag, di ſes Rom im kleinen, reich an blutigen und ſüßen Erinnerungen, reich an überraſchenden und hinreißenden Bildern, vorgeſetzt worden iſt, dann will uns die bei Max ſo oft wieder⸗ Prag wurde er geboren. Leſer, kennſt du Prag? Das Er hat die Prager Luft tief in ſich eingeſogen. Seine Lehrerin war nicht die Schule(damit wars kümmerlich beſtellt); das lebendige Wort des Vaters und die ſtillen, aber beredten Lehren der Vaterſtadt waren es, die den bildſamen Geiſt dieſes Jungen formten. Und mitten in ſeine frühere Jugend hinein tritt die erſte Berührung mit dem unerforſchlichen Etwas, das wir das Jenſeits nennen. Unter ſeltſamen und erſchütternden Vorzeichen ſtirbt der Vater; den jungen Max hat jene Hand aus dem Geiſter⸗ reiche geſtreift, deren Gruß er ſpäter einmal auf einem ſeiner Bilder ergreifend geſchildert hat. Die Maxens waren, von Vaters wie von Mutters Seite her, eine alte Künſtlerfamilie, und Gabriel ſchlug nur inſofern aus der Art, als er nicht, wie ſeine Vorfahren, Bildhauer, ſondern Maler wurde. Seine Ausbildung als Maler erhielt er zunächſt an der Prager und ſpäter, nach des Vaters Tode, an der Wiener Akademie. So hieß es wenigſtens; in Wahrheit iſt der Gabriel ein ſpottſchlechter Akademieſchüler geweſen, und was er lernte, das lernte er auf eigenen Wegen und auf eigene Weiſe. Schweifte durch die Gaſſen der Städte, tauchte in Verbrecherſpelunken, ſchwärmte vor den Bildern alter Meiſter, beobachtete, ſtudierte, zeichnete, las. Was auch in ſeinem Blute und Weſen tſchechiſch ſein mochte, ſeine Bildung war deutſch. Beethoven war ſein Gott in der Muſik, Schopenhauer ſein philoſophiſcher Heiliger, und die deutſchen Dichter hat er ſpäter mit tiefem Verſtändnis illuſtriert. Aber wiederum machte ſich ſchon damals in ſeinem Weſen eine bis zum Fanatismus gehende Leidenſchaft bemerkbar, die man vielleicht als tſchechiſche Eigenſchaft anſehen darf. Er war etwas von einem alten Huſſiten, eine geborene Apoſtelnatur; wozu er ſich bekaunte, dafür kämpfte er mit Leidenſchaft, und der ungelenke ſchweigſame junge Menſch wurde bei gegebener Gelegenheit ein Debatter, der 15 das, was er für Wahrheit bielt, Badiſche Politik. Die Ausgabe der Eiſenbahn⸗Prämien⸗Obligationen. Uns wird aus Karlsruhe geſchrieben: In der zweiten Kammer wurde ſchon wiederholt die Einführung einer Staatslotterie angeregt. Die Ausgabe der Eiſenbahn⸗ Prämien⸗Obligationen von 1867 war auch eine Art Staats⸗ lotterie. Würde der badiſche Staat bei ſeinen großen Geld⸗ aufnahmen die Millionen, die er den Banken zahlen muß, als Prämien verwenden und dieſe Prämienobligationen bed den Finanzämtern zur Zeichnung auflegen, ſo würden ſie am erſten Tag aufgekauft werden und das Geld bliebe im Volk und das Volk könnte auch ſpielen. Von der Zentrums⸗Heerſchau. (Deutſcher Katholikentag.) sh. Augsburg, 22. Aug. 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands nahmen heute Vormittag 11 Uhr mit der Erſten ge⸗ ſchloſſenen Verſammlung in der Konzerthalle des Stadtgartens ihren Anfang. Auf den Ehrenplätzen waren eine große Anzahl katholiſcher Parlamentarier und bekannter Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens erſchienen. Man bemerkte u. a. den Vizepräſidenten des Ab⸗ geordnetenhauſes Juſtizrat Dr. Porſch⸗Breslau, den Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten Landgerichtsrat Marx, die Abg. Speck und Jäger, Wiedeberg, Giesberts, Prälat Wertmann⸗Freiburg i.., eine große Angahl von Vertretern des katholiſchen Adels unter Führung des Grafen Droſte⸗Viſchering, des Präſidenten des Zeutralkomitees. Der Präſident des Lokalkomitees Juſtizrat Reiſert eröffnete die Verſammlung mit kurzen Worten:„Geſtern war Parade, heute wird es Ernſt. Als Präſident dieſer Generalverſammlung ſchlage ich Ihnen den Reichstags⸗ und Landtagsabgeordneten Marx vor.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.] Als erſten Vizepräſidenten den Grafen von Schönburg⸗Glauchau.(Lebhafter Beifall.) Als zweiten Vizepräſidenten den Königl. Regierungsrat Karl Speck(München),(Beifall.) Die Vorgeſchlagenen nehmen die Wahl an. Es folgten dann noch die Wahlen der Schriftführer, womit die 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands konſtituiert war. Hierauf wurde in die Erledigung der Arbeiten der Ver⸗ ſammlung eingetreten. Zunächſt wurde an Papſt, Kaiſer und Prinz⸗ regenten, ſowie an die zurzeit in Fulda tagende Biſchofskonferenz Hd. des Kardinals Kopp längere Huldigungstelegramme geſandt. Sodann erſtattete der ſtändige Kommiſſar der Deutſchen Katholiken⸗ tage Graf Droſte⸗Viſchering den Jahresbericht. Der frühere Abg. Juſtizrat Bachem(Köln) begründet dann die allfährlich wiederkehrende Reſolution zur Römiſchen Frage, die diesmal folgenden Wortlaut hat: „Die 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands bringt dem Heiligen Vater in Rom Papſt Pius X. ihre ehr⸗ furchtsvollſten Huldigungen dar und ſendet ihm den Ausdruck ihrer unverbrüchlichen Treue und Anhänglichkeit an den Heiligen Stuhl als den gottgewollten Mittelpunkt der ganzen katholiſchen Kirche. Ste verlaugt nach wie vor für den Papſt als das Oberhaupt der katho⸗ liſchen Kirche, eine volle und wirkliche Freiheit und Unabhängigkeit in der Ausübung ſeines oberſten Hirtenamtes, welches die unerläß⸗ lichſte Vorbedingung für die Freiheit und Unabhänigkeit der katho⸗ liſchen Kirche iſt. Da eine Vorbedingung der Unabhängigkeit des Papſttums auch die volle finanzielle Selbſtändigkeit der päpſtlichen Verwaltung iſt, ſo fordert ſie die Katholiken Deutſchlands auf, durch regelmäßige und reichliche Unterſtützungen der Sammlungen zum Seterspfennig für dieſen Zweck beizuſteuern und auch dadurch dem Heiligen Vater einen Beweis ihrer innigſten Verehrung für ſeine Perſon und ihrer treuen Liebe zu ihrer Kirche zu geben.“ Juſtizrat Bachem führt zur Begründung der Reſolution aus: Man hat neuerdings wieder die Frage aufgeſtellt, ob das Papſttum wirklich von Chriſtus eingeſetzt ſei. Von gewiſſer Seite iſt dieſe Frage natürlich verneint und behauptet worden, daß an der Kirche und dem Papſttume nichts Göttliches ſei. Ich meine, für ein Auge, das nicht von vornherein das Licht des Glaubens ablehnt, und nicht von vorn⸗ herein die Zeugniſſe der Bibel künſtlich beugt, iſt der Beweis geführt. Noch bedeutungsvoller iſt der Beweis, daß das Papfttum immer noch exiſtiert. Der jetzige Heilige Vater iſt der 268. Wer könnte es wagen, für eine weltliche Dynaſtie eine ſolche Dauer überhaupt auszudenken. Noch hente ſteht der Stuhl Petri feſter als alle Dynaſtien der Welt. Wie kann man da an dem göttlichen Urſprung des Papſttums zweifeln. Das Papſttum iſt ein wahres Wunder der Weltgeſchichte. Gewiß wird auch die Kirche von Menſchen regiert, die Menſchen ſind und Menſchen bleiben, vom Prieſter bis hinauf zum Papft. Sie alle haben ihre Schwächen und Fehler, aber der Kirche und ihrer höchſten Leitung iſt der göttliche Beiſtand verſprochen bis ans Ende der Tage. Das zeigt ſich wirkſam auch in unſeren Tagen. Wir wollen zum Papſttum ſtehen in guten und ſchlechten Zeiten. In Frankreich hat man jetzt mit der Kirche völlig gebrochen. Auch das zurzeit offizielle Spanien hat ſoeben einen Bruch vollzogen, von dem man nicht weiß, zu welchen Konſequenzen er führen wird. Aber die äußere Stellung des Papſttums iſt nicht entſcheidend für ſeine weltgeſchichtliche Be⸗ deutung. Die Gegner frohlocken zu frühzeitig, ſie glauben jetzt ſchon von dem Untergange des Papſttums reden zu können. Auch in Deutſchland erfährt das Papſttum Angriffe von allen Seiten(2) und beſonders in jüngſter Zeit.— Die Reſolution wird unter ſtürmiſchem Beifall einſtimmig angenommen. Graf Galen begründet hierauf ſeinen Antrag auf Unterſtützung der Bonifazius⸗Vereine. Der Antrag wird ſchließlich einſtimmig an⸗ genommen, ebenſo ein weiterer des Domkapitulars Düſterwald⸗Köln. der die Unterſtützung des Vereins vom Heiligen Lande verlangt, unter Bezugnahme auf die Einweihung der katholiſchen Kirche und Wohltätigkeitsanſtalten in Paläſtina. Zu Rednern für die erſte öffentliche Verſammlung wurden beſtimmt der öſterreichiſche Miniſter Ebenhoch, Profeſſor Wagner(Augsburg) und Lehrer Bornewaſſer⸗ Köln. Damit ſchloß die erſte geſchloſſene Verſammlung. Die Beratungen der mit eiſerner Gartn kkigkeit ei eintrat. Und ſein Intereſſenkreis war weit: er reichte von der Nirwana des Buddhismus bis zur modernſten Naturwiſſenſchaft und von der leidenſchaftlich geliebten Muſik bis zu den Funden der Vorgeſchichte. Zuweilen ſchwankte der Akademieſchüler ſogar noch, ob er nicht der Malerei untreu werden und reiſender Naturforſcher werden ſollte. Aber dieſe Zweifel kamen zu einem endgültigen Ende, als Gabriel Max nach München übergeſiedelt war. Es hing an einem Haare, daß er ſtatt nach München nach Paris ſich wandte, wohin ihn vor allem der Stern des damals ſehr von ihm bewunderten Geſchichtsmaler Delaroche zog. Was aus Max geworden wäre, wenn er damals nach Paris gegangen wäre, wer vermag es zu ſagen? Genug, er landete in München, wurde Schüler von Pilothy, Mitſchüler von Hans Markart, und entwickelte ſich hier ſo ſchnell, daß er bereits vier Jahre nach ſeiner Ankunft in München jenes von uns eingangs erwähnte Werk vollenden konnte, mit dem die Zeit ſeines Ruhmes begann. Von dieſem Zeitpunkte an iſt über Gabriel Mat im Grunde nicht mehr viel zu erzählen. Die Lehr⸗ und Wanderjahre ſind beſchloſſen, die Jahre der Meiſterſchaft angebrochen. Mit Mutter und Schweſter zuſammen führt Max in München ein angeregtes und zufriedenes Leben; als die Mutter geſtorben iſt und die Schweſter geheiratet hat, gründete er ſich einen eigenen Hausſtand. Sein Haus in München iſt reich an wertvollen wiſſenſchaftlichen Sammlungen. Am Südende des Starnberger Sees beſitzt er ein ländliches Buen retiro. Man kann Gabriel Max mit einigem Rechte einen Frauen⸗ maler nennen, und das ſowohl in dem Sinne, daß er ein Maler der Frauen, als auch daß er ein Maler für die Frauen iſt. Der alte Pecht hat in ſeiner derben Art„das leidende Frauenzimmer“ den Hauptgegenſtand ſeiner Kunſt genaunt. Und es iſt wahr: „das leidende Frauenzimmer“ begegnet uns in ſeinem Schaffen in vielerlei Art und Formen— als Märtyrerin am Kreuze, als 13 Maunheim, 23. Augufſt. SGleichzeitig tagte im Schießgrabenſaale die große Verſammlung der katholiſchen Lehrer und Lehrerinnen uter dem Vorſitze des Rektors Brück⸗Bochum, des Vorſitzenden des erbandes der katholiſchen Lehrer Deutſchlands. Auch der Biſchof Ritter von Lingg, der das Ehrenpräſidium dieſer Verſammlung übernommen hatte, war in ihr in Begleitung zahlreicher hoher geiſt⸗ licher Würdenträger erſchienen. Die Verſammlung wurde eröffnet vom Lehrer und Gemeindebevollmächtigten Mayr. Er wies auf die Gefahren hin, die von verſchiedenen Vertretern der Wiſſenſchaft aus dem Glauben drohten. Dagegen ſei viel Pionierarbeit nötig, und Pioniere der chriſtlichen Weltanſchauung ſeien die Lehrer und Lehrerinnen.— Rektor Brück⸗Bochum führte aus, die Teilnahme des Klerus an der Verſammlung zeige, wie neuerdings das Ver⸗ ſtändnis für Schulangelegenheiten wachſe, namentlich hier in Bayern, während anderwärts eine ganz unverzeihliche Gleichgültigkeit für Schulfragen beſtände, die doch ſo ungeheuer wichtig ſeien. Noch er⸗ freulicher wäre es freilich geweſen, weun die geſamte katholiſche bayeriſche Lehrerſchaft hier ein Zeugnis ihrer katholiſchen Ueber⸗ zeugungstreue abgelegt hätte.(Sehr richtig). Die bayeriſche katho⸗ liſche Lehrerſchaft ſei in ihrer Mehrheit treue und überzeugte Katho⸗ liken, aber beſſer wäre es, wenn das vor aller Welt bekundet würde. Dadurch würde der Anſchein vermieden, der tatſächlich anderwärts herrſcht, als wenn die katholiſche Lehrerſchaft nicht auf katholiſchem Standpunkte ſtände. Eine geſchloſſene katholiſche Lehrerſchaft würde auch ein feſter Schutz ſein in den Schulkämpfen der Zukunft, die noch ſchärfer einſetzen würden, auch im katholiſchen Bayernlande. Das alte Sprichwort habe noch immer ſeine Giltigkeit: Sage mir mit wem Du umgehſt und ich will Dir ſagen, wer Du biſt!(Sehr richtig),(leb⸗ hafte Zuſtimmung). Die Zugehörigkeit zu einem Verein, der katho⸗ liſche(? Zentrums⸗] Intexeſſen nicht vertreten will und kann, führt leicht dazu, daß das katholiſche Bewußtſein Schaden leidet. Ich laſſe aber die Hoffnung nicht ſinken, daß in dieſer Beziehung in Zukunft Wandel geſchaffen wird.(Lebhafter Beifall). „Biſchof von Lingg: Ich danke für die Uebertragung des Ehren⸗ präſidiums, ich wäre aber auch gekommen, wenn ich nicht eingeladen worden wäre.(Lebhafter Beifall). Sie haben die chriſtliche Schule aufs Programm geſetzt und da muß ich dabei ſein. Das Herz geht mir auf hier unter Ihnen, nur eines betrübt mich: Warum iſt nicht die geſamte katholiſche Lehrerſchaft hier verſammelt? Auch ich bin —— aus Gründen, die ich nicht berühren will, hier fernbleibt. Möge Ihre Verſammlung dieſen Fehler ausmerzen, damit in Zukunft die ge⸗ ſamte katholiſche Lehrerſchaft an den Verſammlungen teilnimmt. Ihnen aber rufe ich zu: Mut, Mut, da Sie ſich an die Kirche halten, werden Sie auch deren Schickſal teilen: Die Pforten der Hölle werden Sie nicht überwältigen.(Stürmiſcher Beifall). Früher ſind Pfarrer und Vater und Lehrer zuſammen gegangen und dann ſind die Leute auch etwas geworden. Der Reduer erteilte hierauf der Verſammlung den biſchöflichen Segen, den dieſe knieend entgegennahm. Profeſſor Dr. Martin Spahn⸗Straßburg ſprach hierauf über zdas Amt des Lehrers und ſeine Weltanſchauung“. Er meinte, die ſoziale Bewegung der Lehrer ſei eine der impoſanteſten des letzten Jahrhunderts, aber das Streben dieſer Bewegung in der letzten Kon⸗ ſequenz bedeute die Freimachung der Schule von der Autorität aller Inſtanzen, nicht nur von der Kirche, ſondern auch vom Elternhauſe. Da ſei es wohl zu verſtehen, daß auch eine Aenderung in der Welt⸗ anſchauung der Lehrer eingetreten ſei. Vom Standpunkt der Autori⸗ tät der Schule aus konnten ſie nicht auf dem Boden des Chriſtentums bleiben. Es ſetzt aber ſchon eine rückläufige Bewegung ein. Der Sehrer kann nicht allein der Herr in der Schule bleiben. Schließlich wird auch der Lehrerſtand mit der Zeit einſehen, daß der chriſtliche Einfluß auf die Schule nicht ausgerottet werden darf. Der Redner ſchließt mit dem Appell, im Amte des Lehrers die chriſtliche Welt⸗ anſchauung hochzuhalten. Die Rede wurde mit großem Beifall auf⸗ genommen und hierauf die Verſammlung geſchloſſen. Um 5 Uhr abends trat in der Feſthalle die erſte öffentliche Generalverſammlung zuſammen, zu der der Andrang des Publikums trotz ſtrömenden Regens ein ganz außerordentlicher war. Viel bemerkt wird die auf⸗ fällige Tatſache, daß die Schulfrage diesmal in den Vorder⸗ grund der Verhandlungen gerückt erſcheint, und zwar nicht nur dadurch, daß man die heute vormittag ſtattgefundene große katho⸗ liſche Lehrerverſammlung inſzenierte, ſondern auch inſofern, als man heute abend in der erſten öffentlichen Verſammlung die Schulfrage an die erſte Stelle der Themata geſtellt hat. Der Grund iſt wohl darin zu ſuchen, daß in Augsburg einer der Hauptwortführer der 1 deutſchen Lehrerverſammlungen, Landtagsabgeordneter Oberlehrer Schubert wohnt, der auf den Deutſchen Lehrerverſammlungen in Münuchen und Straßburg offen für die konfeſſionsloſe Schule eingetreten iſt. Beſonders ſein Auftreten auf der Straßburger Tagung erregte großes Mißfallen in Zentrumskreiſen, da kurz vor dieſer Tagung die elſaß⸗lothringiſche Lehrerſchaft, die ſich zu einem großen Teil aus katholiſchen Lehrern zuſammenſetzt, einmütig dem Deutſchen Lehrerverein beigetreten war, und nicht dem katholiſchen Lehrerverbande, der ſich ebenfalls um ſie bemüht hatte. Der Präſident des Katholikentages Reichstags⸗ und Landtags⸗ abgeordneter Marx(Düſſeldorf) eröffnete die Verſammlung mit folgender programmatiſchen Anſprache, die gleichzeitig die Borromäus⸗Enzyklika behandelte: Wir leben in einer eigentümlichen Zeit!„Nichts gewal⸗ tiger als der Menſch!“ An dieſen Satz des großen Sophokles er⸗ innern wir uns, wenn wir die Entwicklung der Menſchheit unſerer Zeit überblicken. In der Tat, der Menſch hat ſich alles Irdiſche unter⸗ tan Kemanti Alle Wiſſenſchaften förderte er, aber von der Quelle des Lebens, von Gott, dem allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde will er nichts wiſſen. Ein Taumel hat die Menſchheit er⸗ griffen, man leugnet nicht bloß das Chriſtentum, man leugnet die Grundlagen des Chriſtentums ſchlechthin; man will von Religion nichts mehr wiſſen.(Lebhafte Zuſtimmung). Sehen wir nicht die freigeiſtige Bewegung überall im Aufſchwung begriffen? Sehen wir nicht die Kräfte des Unglaubens eifrig dabet, die Schule an ſich zu reißen, um ſchon in das Herz der Unmündigen den Glaubenshaß(21) zu lenken? Erkennen wir nicht mit Schrecken, daß unter den Jugendbildnern der Unglaube und der Umſturz weitere Anhänger findet? Und um das geradezu Widerſinnige der Bewegung zu krönen, veranſtaltet man„Weltkongreſſe für freies Chriſtentum und freien Fortſchritt!“ Gerade jene verteidigen den Unglauben am lauteſten, die ſich den Umſturz aller ſtaatlichen und bürgerlichen Ordnung zu ihrem Ziele geſetzt haben. Wir ſtehen vor etwas Unfaßbarem, wenn wir hohe Staatsmänner dieſen ausge⸗ 97 K überzeugt, daß ihre große Mehrzahl kirchliche Geſinnung hegt, aber ebnen 1 Gencanlängsiger.(Abendblatt.) ſehen und Lob und Anerkennung ausſprechen hören.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung). In dieſem Chaos von widerſprechenden Ideen in Unter⸗ nehmungen ſehen wir mitten im Meere unerſchütterlich und un⸗ erſchüttert den Felſen Petri, gekrönt von einem glänzenden Bau: der römtſch⸗katholiſchen Kirche.(Lebh. Beifall). Und als zweite beſonders wichtige Aufgabe obliegt uns, einmütig und geſchloſſen in Liebe und Ehrfurcht für die Ehre des Papſtes ein⸗ zutreten, zu huldigen unſerm heiligen Vater Pius X.— In einem Rundſchreiben an die Oberhirten der katholiſchen Kirche hat der heilige Vater aus Anlaß der Gedenkfeier de sgroßen Mailänder Erz⸗ biſchofs, des heiligen Karl Borromäus, deſſen Hirtenſorge in einer ſchweren, bewegten Zeit, dem katholiſchen Hirtenamt in Erinnerung gebracht. Dabei ſind Urteile über die damaligen Verhältniſſe aus⸗ geſprochen worden, die eine Anwendung auf die Gegenwart(2 2) ausſchließen. Ohne Rückſicht auf dieſe Umſtände hat man den Wort⸗ laut des Rundſchreibens bei der Ueberſetzung aus der fremden Sprache teils durch Mißdeutung(), teils durch Entſtellung(ö) ver⸗ ſchärft, wie auch durch Heraushebung einzelner Wendungen aus ihrem Zuſammenhang eine abſichtliche(2) Beleidigung Andersgläu⸗ biger nachzuweiſen verſucht. Wenn jene Kreiſe noch immer weiter die Erregung ſchüren, ſo liegt die Annahme nahe, man wolle ſich die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, jene Eindrücke für politiſche Zwecke zu verwerten um den konfeſſionellen Frieden zu ſtören.(Das iſt die Höhe! Wer hat mit der Enzyklika den Frieden geſtört?)(Lebhafte Zuſtimmung). Wir halten unſererſeits die Angelegenheit für erledigt und ein weiteres Eingehen darauf für nicht geeignet, den konfeſ⸗ ſionellen Frieden zu wahren. Wir wollen mit unſeren evangeliſchen Mitbürgern in Frieden und Eintracht leben(wer die Enzyklika gut⸗ heißt, verſpricht ſich hier!) gemeinſam den chriſtlichen Glauben der⸗ teidigen und Hand in Hand das Wohl des gemeinſamen Vaterlandes fördern.(Stürmiſcher Beifallſ. Ja, wir wollen dem Frieden dienen. Kardinal Kopp ſprach ja noch vor einigen Wochen die trefflichen Worte:„Wir können die Gegenſätze in religiöſen Dingen nicht ändern und beſeitigen, aber ſie aus unſeren geſellſchaftlichen und bürgerlichen Beziehungen fernhalten. Wir können unſere katholiſche Eigenart nicht verleugnen, aber ſie wird andere nicht verletzen und kränlben“. Wir erheben aber energiſchen Proteſt dagegen, daß man von einigen Seiten dieſen Anlaß benuutzt, um die konfeſſionelle Spaltung zu ver⸗ tiefen, die katholiſche Kirche und ihr Oberhaupt zu beſchimpfen(2) und Unfrieden(2) zu ſäen.(Zuſtimmung). Wir warnen ernſtlich da⸗ vor, auf dieſem Wege weiterzugehen. Was folgt für uns Katholiken aus dieſen Vorgängen der letzten Zeit? Die Mahnung, uns um ſo feſter an den Mittelpunkt unſerer Kirche, den apoſtoliſchen Stuhl anzuſchließen.(Zuſtimmung). Je lauter der Ruf erſchallt: Los von Roml, deſto inniger wollen wir uns an die Grundfeſte der Wahrheit anſchließen und je mehr der heilige Vater verläſtert(?2) und verſpottet wird, deſto wärmer ſollen ſich unſere Herzen entgegenſchlagen, mit wahrer Nibelungentreue. Mit wahrer echter deutſcher Treue in tiefſter Ehrfurcht und unverbrück⸗ lichem Gehorſam beteuern wir: Gott erhalte und beſchütze unſern heiligen Vater.(Anhaltender ſtürmiſcher Beifall). Und weiter folgt für uns aus dieſen Stürmen die Mahnung: nur einig und ge⸗ ſchloſſen wie bisher können wir der Aufgabe gerecht werden, zu der uns Gott berufen hat. Es darf keine„Richtungen“ bei uns geben. „Richtung Rom!“ heißt die Parole,„mit Gott für König und Vaterland“ das Feldgeſchrei. Mit etwas gutem Willen und einem Herzen voll Liebe zur Kirche läßt ſich alle Schärfe bei der Vertretung abweichender Meinungen, die doch alle dem einen großen Ziele dienen ſollten, fernhalten. Willkommen denn an dieſem Brennpunkte des Glaubens. Möge ein Hauch des Friedens ausgehen von dieſer Tagung. Krieg dem Unglauben und dem Irrtum, aber Liebe und Erbarmen dem irrenden Bruder. Das ſei unſer Wahlſpruch. Hoch über uns aber ſchwebe die Kreuzesfahne mit der unverwiſchbaren Inſchrift: In dieſem Zeichen wirſt du ſiegen!(Anhaltender ſtürmiſcher Beifall und Händeklatſchenl. Der Redner bittet den Biſchof von Augsburg um die Erteilung des biſchöflichen Segens. Darauf nahm mit jubelnden Zurufen begrüßt Biſchof Ritter v. Lingg das Wort zu einer Anſprache in der er ſagte, Augsburg ſolle für ein paar Tage das Lager der römiſch⸗katholiſchen Soldaten ſein, und fuhr daun fort: Auch uns ſind Ihre Beratungen wertvolle Winke in mancher Richtung, wenn Sie auch bisweilen Beſchlüſſe faſſen, die manchmal weitergehen, als ſie ein eigentlicher Biſchof in ſeiner Diözeſe durchführen kann, ſo ſind ſie uns doch niemals gleich⸗ gültig und ſo wird es und ſo ſoll es bleiben. Noch eine Bitte. Wir ſind in Augsburg, und da bitte ich ſagen zu dürfen! wir in Augsbubg ſind nicht ultramontan, ſondern wir ſind doppelt ultramontan (Großer Beifall und Händeklatſchen. Wir hahen da drüben die Alpen, und jenſeits der Berge unſeren helligen Vater, au dem Uuſer ganzes Herz hängt mit aller Liebe und Treue, als dem Träger der ihm von Gottesſohne gegebenen Gewalt. Wir haben aber auch auf der anderen Seite Berge, das Erzgebirge, den Fränkiſchen Jura, den Harz, und wie die Berge alle heißen, und über dieſen Bergen haben wir unſeren herrlichen Kaiſer, an dem unſer Herz auch hängt. (Stürmiſcher Beifall), als dem Vertreter der ihm von Gott gegebenen Gewalt in irdiſchen Fragen. Möge das der Faden ſein, der Ihre Beratungen durchzieht: Treue dem heiligen Vater, Treue dem Kaiſer, ſo geben Sie dem Papſte, was dem Papſte iſt und dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt, dann geben Sie auch Gott, was Gottes iſt. So hat der heilige Ulrich es gewollt und ſo möchte ich, ſein unwürdiger Nach⸗ folger es auch gehalten wiſſen. In dieſem Sinne erteile ich der Ver⸗ ſammlung meinen biſchöflichen Segen.(Die Verſammlung nimmt den Segen knieend entgegen, darauf ſetzt minutenlanger Beifall ein)]. Der Präſident Marx dankt dem Biſchof und den anderen hoch⸗ würdigen Herren, die in ſo großer Zahl hier erſchienen ſeien und begrüßt namentlich den Erzbiſchof von München⸗Freyſing ſowie die Biſchöfe von Braſilien, Indien uſw., deren Erſcheinen eine Folge der weltumſpannenden Macht der katholtſchen Kirche ſei, der die Stürme aller Jahrhunderte nichts anzutun vermochten. Der Redner rühmt die Einigkeit zwiſchen Epiſkopat und Volk in der katholiſchen Kirche. Mögen ſich deshalb unſere Gegner beruhigen über unſere Zukunſt, dieſe Einigkeit wird niemals in die Brüche gehen. Mögen auch die, die ſchwachen Herzens ſind in unſeren eigenen Reihen, neuen Mut ſchöpfen aus den Verhandlungen, die wir hier pflegen. Wir ſind unangreifbar und unbeſiegbar, wenn uns das Band der Einigkeit umſchlingt.(Anhaltender Beifallhß. Wenn aber unſere Btiſchöfe, unſer Klerus und unſere Ordensleute angegriffen werden, dann ver⸗ laſſen uns unſere Ruhe und Gelaſſenheit, dann mögen ſich unſere Gegner, die ſpottluſtigen, hüten. Auch gewiſſe hohe Staatsregie⸗ rungen mögen ſich das genau merken, daß wir treu zuſammenſtehen in Einigkeit mit dem Epiſkopat.(Minutenlanger Beifall). Aber bei dieſen Kämpfen ſoll nichts geſprochen werden, was den Frieden gegen andere ſtören könnte. Die Zeiten ſind jedoch vorbei, wo wir uns alles gefallen ließen Wir wollen kämpfen auf dem Boden der warten müſſen. Landen, ein Gruß auch unſeren Ordensſchweſtern, die man ſtaatsfeindlich brandmarkt.(Stürmiſcher Beifall). 5 Hierauf erhielt der ehemalige öſterreichiſche Ackerbauminiſter Ebenhoch das Wort zu ſeinem Vortrage über: 5 Katholiſche Weltanſchauung u. Gewinnung der gebildeten Katholiket Der Redner überbringt zunächſt die Grüße der öſterreichtſchen Katholiken und deren Bewunderung für die gewaltigen katholiſchen Organiſationen in Deutſchland. Eine gleiche Weltanſchauung um⸗ ſchlingt alle Katholiken der Welt. Barmherzigkeit, Glaube und Liebe ſind ihre Grundpfeiler. Die gebildeten Katholiken ſind in erſter Linie berufen, die chriſtliche Weltanſchauung zu fördern. Dazu haben ſie das wirkſamſte Mittel im allerheiligſten Altarſakrament. Der katholiſche Glaube muß der Menſchheit erhalten werden und erhalten bleiben. Ueber ihm weht die Fahne der Jungfrau Maria, die jeden erhört, der zu ihr bittflehend kommt. Wir weiſen aber auch andere Chriſten nicht ab bei der Mitarbeit, wenn ſie chriſtusgläubig mit un kämpfen wollen.(Lebhafter Beifall). Präſident Marx bringt mit Rückſicht darauf, daß der Vorredner den Geburtstag des Kaiſers Franz Joſeph erwähnt 75 zum Aus⸗ druck, daß auch die Deutſechn einen Kaiſer hätten, der die gleiche Friedensliebe betätige wie der Herrſcher der Habsburgiſchen Monarchte.— Darauf gelangte das Antworttelegramm des Papſtes auf die Huldigungsdepeſche der Verſammlung zur Verleſung, da von Merry del Val gegengezeichnet iſt. 55 Zum Schluſſe ſprach noch Domprediger Wagner(Augsburß über die Schulfrage. Der Redner führte aus: Der Kampf des Irrtums, der Lüge und der Tendenz wider die göttliche Wahrheit hat nie ganz geruhf, aber die Macht der Wahrheit iſt unerſchütterlich. Das iſt des Ehrt ſten Troſt in unſerer wildzerklüfteten Zeit, daß das Fundamen dieſer Wahrheit durch nichts erſchüttert werden kann, weil ſte von Gott ſelber iſt. Chriſtus gründete eine Schule für die Menſchheit, berief Lehrer, die er in den Geiſt der Wahrheit einführte und enk⸗ ſandte die Apoſtel in alle Welt, die ausgeſtattet waren mit de Kraft, Hüter der göttlichen Wahrheit und Beſchützer aller wahre Moralität zu ſein. Durch alle Jahrhunderte hat die Kirche dieſe Idealismus gehegt und gepflegt. Ghe die Staaten und Gemeinden daran denken konnten, hat ſie Schulen gegründet. Die Grundlage des Unterrichts war Gott und die Religion. Es war ihr mehr darum zu tun, ſittlich ſtarke, als wiſſenſchaftlich gebildete Männer heranzuziehen, aber es iſt doch eine bekannte Tatſache, daß dis Pioniere der Kultur auf allen Gebieten Ordensleute geweſen ſi daß Jahrunderte lang alle Wiſſenſchaft eine Heimſtätte in den Klöſtern fand. Dann kam die Reformation und damit die Uneinrg⸗ keit im deutſchen Volke. Aber darin war man einig, man wol die Religion als Mittelpunkt des Unterrichts bewahrt wiſſen. bis zum Aufklärungszeitalter ging ein religiöſer Zug durch u Schulweſen. Dann jedoch begann 1848 der Emanzipationskampf, zunächſt gegen die Kirche, dann gegen das Chriſtentum und gegen eine chriſtliche Weltanſchauung, für eine nicht erprobte, chriſtusfrei Weltanſchauung. Es iſt intereſſant, daß ſchon 1848 auf der Verſammlung des Allgemeinen Deutſchen Lehr eins die heutigen Forderungen des Schulkampfes aufgeſtellt w˖ den. Mit eiſerner Konſequenz hat der Deutſche Lehr in dieſe Tage hinein für ſeine Forderungen gekämpft. Man wikl zwiſchen Kirche und Schule èine Scheideweeßd⸗ richten, die geiſtliche Schulaufſicht radik gen 9 0 5 ſchen Gegner der Kirche(2 ſoll wohl heißen des Zentrums ſtützten natütrlich dieſe Beſtrebungen, und ſo wurde die Schiule Kampfobjekt politiſcher Parteien. Die Fortſchritte der Technik geſteigerte Macht des Menſchen bei der Beherrſchung der äu Nakur hatte unſer Geſchlecht in einen Traumzuſtand verſetzt Modemenſch dünkt ſich als Halbgott. Die Schule wurde Charakterſchule zur Unterrichtsanſtalt. An Stelle des Religi unterrichts will man einen religionsloſen Moralunterxich ſe der von Gott nichts weiß. Dieſes Eindringen des widerch Geiſtes in unſer deutſches Schulweſen muß zu einer Dem rung, zu einer Förderung der deſtruktiven Tendenzen im Sta gegen einen einzelnen Stand— den Kampf aufnehmen, den Kam bis aufs Meſſer.(Stürmiſche Zuſtimmung.) 5 Wem gehört die Schule? Kindesmörderin am Fluſſe, als Verurteilte unter blutdürſtigen Beſtien, als Löwenbraut und als Gretchen, als Somnambule, die in Schauern der Viſion zittert, und als Nonne, die mit ihrer Sehnſucht kämpft. Die eigentümlich erregende, ſozuſagen elektriſch geladene Stimmung, die alle dieſe Bilder kennzeichnet, hat von je auf die Frauen beſonders ſtark gewirkt. Es gibt ſo manche edle Frau, zu deren Lieblingskünſtlern Gabriel Max gehört. Das iſt eine Erſcheinung, die die Mode von heute gern ins Lächerliche zieht — ich wünſchte, ich wüßte unter den modernen Malern auch nur einen, dem man dieſe Stellung als Frauenliebling mit Fug nach⸗ rühmen bürfte. Aber ich meine doch, daß Pechts„leidendes Frauenzimmer“ nicht ausreicht, um den Gehalt von Maxens Kunſt zu erſchöpfen. Vielmehr möchte ich als ihr wahres Leitmotiv das Jenſeitige be⸗ zeichnen, wenn ich das Wort in dem Sinne brauchen darf, daß Mar mit Vorliebe nach dem ſucht, was jenſeits des heutigen, des empiriſchen, des Alltagsmenſchen liegt. Bei dieſem Suchen geht er freilich nach ganz verſchiedenen, ja nach entgegengeſetzten Rich⸗ tungen. Eine Gruppe ſeiner Werke zeigt ihn auf der Spur der Frage: wie iſt der Menſch von heute entſtanden? Die Antwort iſt für Max, der Darwinianer und ſogar Haeckelianer iſt, nicht zweifelhaft. Für ihn ſteht es völlig feſt, daß der Affe die Vorform des Menſchen iſt. Daher ſeine lebhafte Vorliebe für das Affen⸗ geſchlecht, bei deſſen Darſtellung er nun immer, bewußt oder. unbewußt, das Menſchenähnliche im Affenweſen herauszuarbeiten ſtrebte. Manchmal mit vielem Glücke und Geiſte; der Affe z. B. der„ſchmerzvergeſſen“ eingeſchloſſen iſt, iſt als ein feines Stück von Menſchencharakteriſtik in Affengeſtalt zu bezeichnen. Eine Art Bekenntnisbild hat Max zum 60. Geburtstag Haeckel gewidmet, dem er auf einem Gemälde ein hypothe paar ſchilderte, das in einem Mittel⸗ ſchen Affentum u Menſchentu nd Uebergangszuſtand Vielleicht nicht iſches erſtes Menſchen⸗ gerade ein erbauliches Bild, aber ein ſehr intereſſantes Zeugnis der Geiſtesrichtung und Intereſſen des Künſtlers. Viel umfangreicher freilich iſt die Gruppe ſeiner Werke, die ſich in das geiſtige Jenſeits vertieft. Hierhin gehören nun alle jene Bilder, die das Leiden von Bekennerinnen, die die Berührungen mit dem Geiſterreiche, die Ekſtaſen und Viſionen behandeln, nicht minder aber auch ſeine religibſen Bilder. Wie immer auch der Darwinianer Max zur geoffenbarten Religion ſtehen mag, ſein Ehriſtus am Bette einer Kranken und die Heilung von Jairi Töchterlein ſind Werke von einem tiefen Empfindungsgehalte und einer Wahrheit der inneren Auffaſſung, die ihnen einen hohen Rang unter den Werken moderner religiöſer Malerei ſichern. Nicht zu vergeſſen aber bleibt ſchließlich die Verſenkung in die Muſik, die dieſer leidenſchaftlich muſikaliſche Künſtler in ſeinen Gemälden ſo manches Mal mit tiefer Poeſie geſchildert und ge⸗ feiert hat. Alle dieſe Arbeiten kennzeichnet in erſter Linie die äußerſt geiſtvolle, oft beinahe epigrammatiſch ſcharfe Faſſung des Themas. Was ihnen aber in der Geſchichte der Malerei erſt ihre Stellung ſichert, das iſt die darin ſich verwirklichende Farbenkunſt. Map iſt ein hervorragender Koloriſt. In der Verteilung der Farben⸗ maſſen, in ihrer Zuſammenſtimmung iſt er ein Meiſter. In der Regel iſt ſeine Skala auf kühle Grundtöne geſtimmt; ein graues Steinkreuz oder eine Mauer, von ſeiner Hand gemalt, erinnert zuweilen unmittelbar an ähnliche Leiſtungen von Leibl. Beſonders in ſeinen Frühwerken(von denen die Berliner Nationalgalerie ein hervorragendes Beiſpiel beſitzt), beſaß Max eine leckere und originelle Farbengebung, deren Friſche ſtets von neuem zur Be⸗ wunderung hinreißt. Da findet man auch jene zarten Landſchaften, die noch heute völlig modern berühren. 5 Eine ſcharf umriſſene Perſönlichkeit, mit keinem anderen zu der Saiſon noch ganz zufrieden ſein kann. Er wagt Dinge zu malen, Themata zu behandeln, an kein anderer gemacht hat. Er nimmt Stellung, beken ſogar in ſeinen Bildern lich erinnere an das Viviſekti alledem nimmt er den unbefangenen Beurteiler beſten Augenblicken und Werken reißt er ihn hin. Gabri iſt nicht nur das„Augentier“, zu dem eine verſtiegene Theo⸗ Maler erniedrigen will— er iſt zugleich und vor a Menſch, auch Geiſt; und auch in der Kunſtgeſchichte iſt es ſch immer der Geiſt, der recht behält. Darum wird G Spätſommer in Heidelberg. Die eigentliche Saiſon geht hier allmählich ihre entgegen. Die Studenten ſind längſt in die Ferien gezo die Turiſten beherſchen zur Zeit noch das Feld. Bald ſie wieder ihrem Beruf nachgehen, und dann wird es merkli ſtiller in Heidelberg, dann beginnt jene Nachſaiſon, in de dem erholungsbedürftigen Fremden auch der Einheimiſcht ſeinem Rechte kommt.„„ Mit den finanziellen Ergebniſſen des letzten Sommers iſt im allgemeinen hier nicht unzufrieden. Zwar hat der anha Regen viel Schaden getan; dafür aber haben die aus Oberammer gau über Heidelberg zurückreiſenden Engländer und Amerik Erſatz geboten, und ihnen iſt es zu danken, daß man hierorts mi Seit einiger Zeit haben wir das idealſte Wetter, und zutrifft, was uns prophezeit iſt, daß wir einen ſonnigen vedwechſeln. Vom erſten Augenblicke an gibt er ſich wie er iſt. 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Auguſt 5 Wie mache ich aus den Kindern ganze Menſchen mit zuverläſſigem und ſittlichem Charakter? Bei der Löſung dieſer großen heiligen Pflicht ſtehen Staat und Kirche auf ihrer Seite. In dieſen heiligen Dienſt hat ſich vor allem die Perſon des Lehrers zu ſtellen. Gr hat nicht das Recht, ſeine ſubjektiven Anſchauungen in die Herzen der Kinder hineinzutragen. Es wäre ſchlechterdings eine Ver⸗ 15 gewaltigung des chriſtlichen Gewiſſens, wenn diejenigen, denen das Geſetz Gewiſſensfreiheit garantiert, gezwungen würden, ihre Kin⸗ der einer Schule anzuverkrauen, die nach ihrer Ueberzeugung keine chriſtlichen Charaktere mehr heranbildet. Darum fordern wir die Beibehaltung der geiſtlichen Schulauf⸗ ſich 15 Und darum erwächſt uns allen mehr denn je die heilige Pflicht, auf allen Gebieten des Schulweſens zu arbeiten, damit jeder den Anforderungen gewachſen ſei, welche unſere Zeit ſtellt. Vom religiöſen Idealismus erhoffen wir eine Erneuerung der Zeit, darum muß unſere Schule im Dienſte dieſes religiöſen Idealismus ſtehen. Nur ſo wird ſie zur Pflanzſtätte des Glückes, das auf der Charaktergröße ſteht, das dauert, das Ewigkeitswerte in ſich ſchließt.(Anhaltender großer Beifall.) Hierauf wurde die Verſammlung mit einem Hoch auf Papſt, Kaiſer und Prinzregent geſchloſſen. Auus Stadt und Tand. * Mannheim, 23. Augu! 1910. *Verliehen wurde den Poſtaſſiſtenten Leopold Edelmann beim Poſtamt in Freiburg und Otto Schulz beim Poſtamt in Villingen der Titel Poſtſekretär. Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Untergrombach nach Karlsruhe, “ Uebertragen wurde dem Reviſor Ottmar GEitel beim Kath. Oberſtiftungsrat die Stelle eines Bureauvorſtehers bei genannter Behörde und Poſtdirektor Wilhelm Sevin in Weinheim mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. ab die Vorſteherſtelle des Poſtamts in Pforzheim. In den Ruheſtand verſetzt wurde Prof. Wilhelm Adel⸗ mann an der Realſchule in Meßkirch wegen leidender Geſundheit. *Anterrichtskurs an der Kochſchule. Am Montag den 19. September beginnt der nächſte Unterrichtskurs an unſerer Kochſchule. Anmeldungen werden bis einſchließlich Freitag den 16. September käglich bis abends 8 Uhr— ausgenommen Sonntags— im Schul⸗ haus R 2 bei Schuldiener Baumann entgegengenommen.(Siehe Inſerat.) Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 29. Juli 1910 im Zug 675 ein Geldbeutel mit 5 Franken 1 Zentimes und 65 Pfg., abgeliefert in Radolfzell; am 30. Juli 1910 auf dem Bahnhof in Heidelberg der Betrag von 2 M. 50 Pfg.; am 31. Juli 1910 im Zug 317 ein Perlhandtäſchchen mit zwei Geld⸗ Franz Avtmann in bheuteln mit zuſammen 6 M. 95 Pfg.; am 2. Auguſt 1910 auf dem Bahnhof in Villingen der Betrag von 3.; am 13. Auguſt 1910 im Zug D 43 der Betrag von 5 Franken, abgeliefert in Frei⸗ hurgz; am 14. Auguſt 1910 auf dem Bahnhof in Raſtatt ein Geldbeutel mit 2 M. 68 Pfg. Generalkonſul Pradéere⸗Niguet f. Aus Bernerie bei Naftes kömmt die Trauernachricht, daß dort der frühere Vertreter Frankreichs in Mannheim, Herr Generalkonſul Pradsre⸗ Niguet, im 57. Lebensjahre an einem Herzſchlage verſchieden iſt. Wir 1 zanläßlich des Scheidens des verdienten Mannes von von ſeltenem Takt und Feingefühl, ein vornehmer Franzoſe vom Scheitelſbis zur Sohle, es verſtanden hat, ſich⸗ während ſeines Hier⸗ ſeins piele Freunde zu erwerben. Sein namentlich auf die Ueber⸗ brückung nationaler Gegenſätze geſtimmtes Weſen hat ihm viel Sympathien verſchafft. Unvergeſſen wird vor allem ſein Wirken für die Jubiläumsausſtellung 1907 bleiben. Der Verblichene hat nmach ſeiner Penſionierung erſt im Juni ds. Is. Mannheim ver⸗ laſſen und hielt ſich ſeitdem mit ſeiner Gemahlin in Bernerie bei Nantes auf. Ein ehrendes Andenken iſt ihm auch in Mannheim, der letzten Stätte ſeiner Wirkſamkeit, geſichert. Arbeiter⸗Fortbildungsverein, T 2, 15. Die Krankenkaſſe [(E..) hielt am verfloſſenen Samstag ihre halbjährliche Generalverſammlung ab, welche ſich eines guten Beſuches erfreute. Nach dem vom Kaſſier, Herrn Münd, erſtatteten Kaſſenbericht betrugen die Einnahmen im erſten Halbjahr 1910 M. 1753.60, denen M. 1666.70 Ausgaben gegenüberſtehen. Letztere verteilen ſich in M. 1357.20 für Krankenunterſtützung, M. 150 Sterbegeld, M. 140 Verwaltungskoſten und M. 19.50 diverſe kleine Ausgaben. Der Reſervefond beträgt M. 6299.70. Der Kaſſe ge⸗ hören 154 Mitglieder an. Aus dem Vorort Feudenheim. Vom ſchönſten Wetter be⸗ günſtigt, hielt die Geſellſchaft„Alemannia“ am Samstag abend im Gaſthaus„zum Neckartal“ ihr Gartenfeſt ab. Wir können gleich im voraus konſtatieren, daß die Arrangeure es in geſchickter Weiſe verſtanden, das zahlreiche Publikum in ausgezeichneter Weiſe zu unterhalten. Die Kapelle, ein Teil der Mannheimer Grenadier⸗ kapelle, ließ unermübdlich ihre flotten Weiſen erklingen. Ein Glücks⸗ hafen ſpendete in reichlicher Weiſe Gaben und dem Preiskegeln wuürde eifrig zugeſprochen. Um 11 Uhr ſetzte ſich eine Lampion⸗ Polonaiſe, an der über 50 Paare teilnahmen, in Bewegung. Der ———....—.———üfꝝ-—kk—xñ ů̃———̃ es iſt gegenwärtig die Zeit, wo beide miteinander um den Beſuch bon Fremden und Einheimiſchen wetteiſern. Eine letzte Schloß⸗ beleuchtung iſt für den Anfang Oktober in Ausſicht genommen, und noch während des ganzen September ſind die Sommerkonzerte in bollem Flor. Daneben werden ſchon einzelne Vorträge angekün⸗ digt; der Bachverein rüſtet ſich zu ſeinem, im Oktober ſtattfinden⸗ den Jubiläum, die Eröffnung des Stadttheaters läßt nicht mehr lange auf ſich warten, und die geſelligen Vereine erwuchen aus ihrem Winterſchlafe. Die höchſten Reize aber entfaltet jetzt die Natur. Die reine Juft hat jenes herbſtliche Aroma, das den Nerven ſo wohl tut. Die Schnaken haben ſich verkrochen, und die Temperatur iſt gleich⸗ mäßig milde und friſch; dazu kommt die zauberhafte Schönheit unſerer Wälder. Bis in den Oktober hinein tragen hier die Bäume ihr Blätterkleid, das ſchon die erſten zarten Färbungen aufwpeiſt. Noch wenige Wochen, und jeder Tag läßt uns neue Wunder in der Natur erſchauen. Im Schloßpark die fremdländiſchen Bäume er⸗ ſtrahlen jeder in einer andern Farbennüance vom klarſten Gold⸗ gelb bis zum tiefſten Braun. Der wilde Wein, der den geſprengten Turm umklammert, glüht dann purpurrot im Sonnenſchein und ein fahles Gelb leuchtet zwiſchen dem Grün des Efeus an den mern der Schloßbauten auf. Daß Heidelberg gerade im bſt am ſchönſten iſt, hat auch Viktor von Scheffel bekundet, wenn er dichtet: „Und ſtechen mich die Dornen Und wird mir's draus zu kahl, Geb' ich dem Roß die Spornen 5 AUnd reit ins Neckartal.“ Man kann ſich in der Tat, wenn anderwärts der Herbſt mit ſeinen teilweiſen ſchon recht unangenehmen Beigaben eingezogen iſt, keinen lieblicheren Aufenthaltsort ſuchen, als das milde, in ewiner Schönheit erſtrahlende Heidelberg. Individuum, welches ſchwerer Verbrechen verdächti I Getstete hinterläßt eine Frau und 8 unmündige Kinder⸗ Zug mit den in allen Farben ſchillernden Ballons ging zuerſt ins Freie und kehrte dann in den Tanzſaal zurück, woſelbſt dann bis in den frühen Morgen das Tanzbein geſchwungen wurde. Alles in allem: es war ein ſchönes Feſt. Aus dem Großherzogtum. Seckenheim, 21. Aug. Heute feierte der hieſige Kathol. Arbeiterverein(E..) in größerem Rahmen das Feſt der Fahnenweihe. Als Vorfeier war ſchon am Samstag den 13. und Sonntag den 14. Auguſt Beicht und Generalkommunion vor⸗ ausgegangen. Am Feſttage ſelbſt waren faſt alle Häuſer des Orts mit Fahnen, Guirlanden, Kränzen uſw. prächtig geziert. Die kirch⸗ liche Feier wickelte ſich in folgender Weiſe ab: ½8 Uhr vormittags Frühmeſſe, ½9 Uhr Abholen der Fahne durch den Verein im Schwe⸗ ſternhaus und Zug in die Kirche, unter Vorantritt der Heidelberger Militärkapelle. Daſelbſt Feſtgottesdienſt mit feierlicher Weihe der Fahne und Feſtpredigt durch Herrn Pfarrer Pfiſter von Friedrichsfeld und Anſprache des Vereinspräſes, Herrn Pfarrer Pfenning dahier. Die Gemeinde ſang eine einſtimmige deutſche Meſſe(Kommt Chriſten), die von einem Doppelquartett der Mili⸗ tärkapelle begleitet wurde. Vorher hatte der Cäcilienverein zwei vierſtimmige lateiniſche Lieder geſungen. Zur weltlichen Feier war eine große Zahl auswärtiger Vereine erſchienen, ſo daß der um 2 Uhr beginnende Feſtzug 47 Abteilungen umfaßte, worunter ſich namentlich auch faſt ſämtliche hieſigen Vereine befanden. Der Zug bewegte ſich, geführt von der Militärkapelle, durch faſt alle Straßen des ausgedehnten ſchönen Ortes zum Feſtplatze in den herrlichen Gartenanlagen zum Schlößchen. Hier fand ein Feſtakt ſtatt, deſſen wichtigſten Punkte die Anſprache der Feſtdame, Frl. Winkler und die Uebergabe der Fahne war. Dabei ſeien aus dem reichhaltgen Programm neben den Muſikvorträgen und den Liedern der hieſigen Geſangvereine noch erwähnt die Feſtrede des Herrn Pfarrers Blum⸗Ober⸗Abtſteinach, die Anſprache des Ar⸗ beiterſekretärs Buggle, des Vereinspräſes Pfarrer Pfenning „ Herrn Gder. Redner einen ſchweren Stand, ſo daß ſie nur von den Nächſt⸗ ſtehenden verſtanden werden konnten. Der Vereinspräſes hob beſon⸗ ders hervor, wie wohltuend es wirke, daß an dem Feſte faſt ſämt⸗ liche hieſigen Vereine, ja faſt die ganze Einwohnerſchaft Anteil genommen habe. Abends 8 Uhr fand im großen Saale„zur Ka⸗ pelle“ noch eine Familien⸗Feier ſtatt, zu welcher ebenfalls ein ſehr reichhaltiges Programm aufgeſtellt war. Der Zudrang war ſo groß, daß viele keinen Platz mehr fanden, welches Schickſal auch der Berichterſtatter teilte. =Heddesheim, 22. Aug. Das Sommerfeſt des ört⸗ lichen Medizinalverbandes, an dem die meiſten hie⸗ ſigen Ortsvereine teilnahmen, verlief bei ſchönem Wetter in ein⸗ trächtigſter Weiſe. Die Einrichtungen, wie Rodelbahn, Karuſſell, eigener Wirtſchaftsbetrieb, Schießſtätte(Bolzen) u. anderes mögen dem Verein eine ſchöne Summe freies Geld eingetragen haben. Die Muſikkapelle Karg hier konzertierte. Die beiden Geſangvereine „Männergeſangverein“ und„Sängerbund“ brachten jeweils meh⸗ rere vierſtimmige Chöre zu Gehör und ernteten reichen Beifall. Auch die vorgeführten turneriſchen Uebungen waren recht gut. Der Vorſtand des örtlichen Verbandes„Medizinalverein“, Herr P. Schubach, hielt eine Anſprache, worin er die teilnehmenden Ver⸗ eine begrüßte und für ihre Teilnahme dankte, ſodann kurz den Zweck des Vereins beleuchtete. .C. Heidelberg, 22. Aug. Der Polizeihund„Mars“ hat geſtern morgen ein ſich in hieſiger Gegend herumtreibendes iſt, im hieſtigen Stadtwald geſtellt, ſo daß ſeine Verhaftung erfolgen konnte. Der Verhaftete hat inzwiſchen ſchon verſchiedene Einbrüche eingeſtanden. oc. Heidelberg, 22. Aug. Vor einer geſtern beabſichtigten Talfahrt Heilbronn⸗Heidelberg nahm der Architekt Fritz Schaaf von hier im Neckar noch ein Bad. Dabei ereilte ihn ein Herz⸗ ſchlag und er verſchwand lautlos in den Fluten. Seine Begleiter konnten nur noch die Leiche bergen. Die Mutter des Verunglückten hal ihren Gatten und einen anderen Sohn auf gleich tragiſche Weiſe verloren. Von der Bergſtraße, 22. Aug. Die Notbremſe zog dieſer Tage mit dem Schirmgriff ein vorwitziger Schulknabe aus der Nachbarſchaft, wodurch der Zug der Main⸗Neckarbahn kurz vor Station Großſachſen zum Stehen kam. Der Täter war als⸗ bald ausfindig gemacht. Die K. u. Gr. Eiſenbahndirektion Darm⸗ ſtadt ſah von einer Beſtrafung des Knaben ab. Sie ließ ihm und der geſamten Schuljugend der betr. Gemeinde eine Verwarnung zukommen. K. Gündelwangen, 22. Aug. Samstag vormittag ent⸗ ſtand in dem Anweſen des Lammwirtes Sigwart ein Schaden⸗ feuer, welches ſich alsbald durch den Wind auf das Anweſen des Bürgermeiſters Vogt, in welchem ſich die Poſtagentur befindet und auf das Haus des Straßenwarts Schifferle übertrug. Die an⸗ weſenden Feuerwehren und Löſchmannſchaften konnten nicht viel ausrichten, da Waſſermangel herrſchte. 3 Häuſer fielen dem ver⸗ heerenden Elemente zum Opfer: das Gaſthaus zum„Lamm, das Haus von Bürgermeiſter Vogt und das Gebäude von Land⸗ wirt Schifferle. .C. Karlsruhe, 22. Aug. Am Samstag nachmittag fiel ein verheirateter Taglöhner von Linkenheim, Vater von drei Kin⸗ dern, in der Ritterſtraße beim Aufladen von Holz vom Wagen mit dem Kopf auf das Vorderrad, wobei er ſich lebensgefährlich verletzte. Der herbeigerufene Arzt ordnete die Verbringung in ein Krankenhaus an. Bei der Ueberführung des Verletzten dahin mit⸗ tels Krankenautomobil ſtarb der Verletzte.— Heute früh nach 5 Uhr beging der ledige Kaufmann S. Kahn in der Kreuzſtraße einen Selbſtmordberſuch, indem er ſich aus bis jetzt noch unbekannten Gründen in ſeinem Zimmer die Pulsader öffnete und ſich bom 3. Stockwerk auf die Straße ſtürzte. Er konnte noch lebend mittels Krankenautomobils in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden, wo er bald darauf ſeinen Verletzungen er⸗ legen iſt. 1 Wühl, 22. Aug. Aus Anlaß des Jubiläums ſeiner 25jähr. Tätigkeit in der Firma hat Karl Leopold Netter, Berlin, dem Arbeiter⸗Unterſtützungsverein die Summe von 5000 M. über⸗ wieſen. Auch zugunſten des Perſonals hat Herr Netter aus dem gleichen Anlaß namhafte Aufwendungen gemacht. .C Durmersheim, 22. Aug. Ein ſchrecklicher Un⸗ glücksfall exeignete ſich geſtern abend hier kurz nach 7 Uhr. Der Bahnwart Bilian von hier wurde ſamt ſeinem 2 Jahre alten Kinde vom Schnellzuge 12 erfaßt und getötket. Wahr⸗ ſcheinlich war das Kind beim Spielen auf das Bahngleiſe geraten, was der Vater erſt in dem Momente bemerkte, als der Zug ſchon daher gebrauſt kam. Beim Verſuche, es noch zu rekten, wurden beide von der Maſchine erfaßt und in ganz ſchrecklicher Weiſe zu⸗ gerichtet, ſodaß der Tod bei beiden ſofort eingetreten ſein muß. .C. Pforzheim, 22. Aug. Bei dem Gewitter in vergange⸗ ner Nacht ſchlug der Blitz in Eiſingen ein und verurſachte ein großes Schadenfeuer, dem drei Wohnhäuſer und drei Scheuern zum Opfer fielen. oe. Pforzheim, 22. Aug. Auf einem Spaziergange nach dem Seehauſe hat ſich ein junger Mann erſchoſſen. Die Per⸗ ſönlichkeit iſt noch nicht feſtgeſtellt. oc, Gernsbach, 22. Aug. Wie das„Raſt, Tagebl. meldet, verunglückte der in der hieſigen Seiden⸗ und Zigarettenpapier⸗ jabrik beſchäftigte Arbeiter Hermann Häberle von Hörden. Er wollte ein Seil auf die Transmiſſion legen, wurde dabei exfaßt und fiel von der Höhe des Schwungrades tot auf den Boden. Der 4 oc. Freiburg, 22. Aug. Bei der Verhaftung eines Kut⸗ ſchers, der ſein Fuhrwerk ohne Aufſicht gelaſſen hatte, kam es zu einer Schlägerei, die dadurch entſtand, daß Perſonen aus dem Publikum ſich auf die Seite des Kutſchers ſtellten. Dem Schutz⸗ mann wurde die Uniform faſt vom Leibe geriſſen, der Kutſcher wurde durch einen Säbelhieb am Kopfe verletzt und mußte in die Klinik verbracht werden, wo er verbunden und ſodann ins Amtsgefängnis verbracht wurde. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Erfolge einer heimiſchen Konzertſängerin. Frau Ida G 1571a von hier, die kürzlich in Stockholm und Kopenhagen ſang, hatte dort große Erfolge. Dem„Dannebrog“ entnehmen wir:„Frau Ida Grotta hat in der St. Ansgarskirche in Kopenhagen Gounods „Ave Maria“ nach dem Hochamt(14. Auguſt 1910) in gefühlvoller und vollendeter Weiſe zur Freude der Gemeinde vorgetragen, wo⸗ für auch der Biſchof ſeinen Dank ausſprach und zwar von der Kanzel aus.“ Leoncavallos neue Operette. Leoncavallo arbeitet in ſeiner Sommerfriſche zu Briſſago am Lago Maggiore, wie aus Florenz gemeldet wird, an einer neuen Operette, die„Die Foscarin a“ betitelt iſt. Den Text zu dieſem Werke haben Angelo Neſſi und G. Macchi verfaßt. Bioröntgenographie— eine nene Erfindung. Den beiden Münchner Aerzten, Dr. C. Käſtle und Prof. Dr. H. Rieder, iſt es wie die„Münch. N. Nachr.“ mitteilen, im Verein mit dem Münchener Diplomingenieur Dr. J. Roſenthal gelungen, röntgenkinematographiſche Aufnahmen in Bewegung befind⸗ licher innerer Organe des Menſchen zu machen. Die Her⸗ ſtellung einer genügenden Anzahl von aufeinander folgenden Röntgenmomentaufnahmen eines bewegten Organs, und zwar während des einmaligen Ablaufs dieſes Bewegungsvorganges, haben die Herren mit dem Namen„Bioröntgenographie“ belegt. Das ſcharſe Momentröntgenogramm zeigt Details, die bei einer Durchleuchtung am Leuchtſchirm unmöglich be⸗ obachtet werden können. In erſter Linie hat man kinemato⸗ graphiſche Magenunterſuchungen vorgenommen und iſt hier zu einem Ergebnis gekommen, das von der bisherigen An⸗ ſicht über die mechaniſchen Bewegungen des Magens während der Verdauungstätigkeit vollkommen abweicht. Um den Magen, der aus Geweben beſteht, und von den Röntgen⸗ ſtrahlen durchleuchtet würde, für die Strahlen undurchläſſig zu machen und auf die photographiſche Platte zu bekommen, wird dem Speiſebrei vorher Zirkonoxid zugeſetzt, das voll⸗ kommen unſchädlich iſt Mit Hilfe der bioröntgenographiſchen Aufnahmen können natürlich auch Erkrankungen des Magens feſtgeſtellt werden. Die diagnoſtiſche Medizin hat durch die neue Methode eine Förderung erfahren, die von weittragen⸗ der Bedeutung iſt. Für kinematographiſche Herzaufnahmen iſt ein ſchnellerer Plattenwechſel im Apparat notwendig, als er bis jetzt erreicht werden konnte. Der Apparat ſtellt auch erſt eine Improviſation dar; die Erfinder ſind bemüht, ihn für die Allgemeinheit noch weiter zu verbeſſern. Im Deutſchen Muſeum in München iſt in der Abteilung für Röntgen⸗ apparate bereits ein Schrank aufgeſtellt in dem die 12 Magen⸗ aufnahmen vorgeführt werden. Sportliche Rundſchau. Leichtathletik. *ber Tournier. der Fußballgeſellſchaft„Viktoria“! Worms⸗ Neu⸗ hauſen ſtattgefundenen 6er Tournier errang der Mannhei⸗ mer Fußballklub 1908 den 1. Ehrenpreis, der von Frhrn. von Heyl zu Hernsheim geſtiftet war. * Bei den Südweſtdeutſchen Meiſterſchaften zu Straßburg konnten ſich wiederum zwei Mitglieder des Mannheimer Fußballklubs Viktoria 1897 4 Meiſterſchaften ſichern. Minotti Böhn gewann die Meiſterſchaften im Diskuswerfen, Hochſprung und Stabhochſprung, Karl Haas gewann mit 800 Meter Vorſprung die 7500 Meter Meiſterſchaft in der Zeit von 27%5 Minuten. Man darf deshalb auf die am W. d. M. in Frankfurt abzuhaltenden deutſchen Meiſterſchaften und die großen Int. Olympiſchen Spielen des Mannheimer Fußballklubs Vik⸗ toria am 4. September geſpannt ſein. Zu den Int. Nationalen Spielen im Palmengarten zu Frankfurt entſendet Viktoria am 27. d. M. ſeine 1000 Meterſtafette(10 Mann à 100 Meter) und die 400 Meter⸗Stafette, die ſich mit den beſten deutſchen und aus⸗ ländiſchen Stafetten meſſen werden. Auf den Ausgang dieſes Kampfes darf man geſpannt ſein, da ſich ſchon Berlin, München, Duisburg, Frankfurt, Paris etc. angemeldet haben. Raſenſpiele. * Fußballreſultate vom Sonntag..⸗K. Viktoria Feudenheim 1 gegen Alemannia Worms 1 44(:1) in Feudenheim..⸗K. Viktoria F. 2 gegen Alemannia Worms 2:0 in Worms..⸗K. Viktoria 3 gegen Badenia Mannheim 2:2 in Feudenheim. Ruderſport. d.„Schülerrudern. Die Frankfurter Rudergeſellſchaft Ger⸗⸗ mania hat einen Wanderpreis geſtiftet, der für die Schüler aller Frankfurter höheren Schulen offen iſt und im Vierer ausge⸗ rudert werden ſoll. d. Fränkiſcher Mainpokal. Das Einſerrennen um den Frän⸗ kiſchen Mainpokal in Würzburg gewann bei einer Bahnlänge von 1900 Meter Georg Kübſch vom Bamberger.⸗V. in:53; zweiter war G. Salb⸗Bamberg; dritter V. Eckſtein vom Würz⸗ burger Ruderverein. Pferderennen. ASC. Das Meeting von Deauville erreichte am Sonntag nach achttägiger Dauer mit dem Grand Prix de Troupille⸗Deau⸗ ville ſeinen Höhepunkt. Das mit Sapnnung erwartete 100 000 Franks⸗Rennen endete mit einer Rieſenüberraſchung. Nach der bis dahin gezeigten Form mußte man dem Stall des Miſter Vanderbilt in dieſem Rennen erſte Chancen einräumen, hatte er doch in ſeinem Sea Sick und Reinhart zwei Pferde, die aller⸗ erſte franzöſiſche Klaſſe repräſentierten. Namenklich Sea Sick wußte für ſich einzunehmen. Das Höchſtgewicht von 65 Kilo ſchien dem Hengſt nicht den Weg zum Siege verlegen zu können. Allein weder Sea Sick noch ſein Stallgefährte Reinhart konnte ſich placieren. Der Sieg fiel nach einem der ſchärfſten Kämpfe an Monſ. Levyliers Joie, der eine Länge zurück Monſ. Champions Gors Papa folgte. Ronde de Nuite des Monſ. de Bremont wurde Dritte vor dem Vanderbiltſchen Paar, von denen Reinhart als Vierte einkam. 261:10 zahlte der Totaliſator auf den unerwarte⸗ ten Sieg von Joie. * Pferderennen zu Deauville. 22. Auguft. Prix de Blouvpille. 2000 Irs. 1. James Henneſſys Hamia(Jennings), 2. Vedrechein, 8. La Norle. 84:10; 25, 58, 28:10.— Prix de Meautry. 5000 Frs. 1. S. FJ. Unzues Lorlette(Reiff). 2. Cerda, 3. Vinci. 24:10; 16, 20:10.— Prix de lEſtacade. 5000 Frs. 1. Prince Murats Ecengiſe(Sharpe), 2. Teneriffe, 3. My Stax. 60:10; 26, 25:10.— Prix du Mont Caniſyh. 10 000 Frs. 1. H. Rigauds Utile Delei(Jennings), 2. Le Matifan, 3. Clionette. Ferner: 1 Bei dem zu Ehren des 3. Stiftungsfeſtes * Mannheim, 23. Auguſt. Brunette, Carpe, Diem. 33:10; 15, 18:10.— Handicap de la Marnche. 20 000 Frs. 1. E. de Saint⸗Alarys Baſſe Pointe (A. Woodland), 2. Bonna II, 3. Lollipop. Ferner: Caroubier, Grelot II, Margarite, Unterwalden, Bats Delight, Kiphares, La Bidaſſoa, Sydney. 26:10; 16, 52, 116:10.— Prix de la Tonques. 5000 Frs. 1. J. Lieux Fanon(Reiff), 2. Kom Ombs, 3. Miſtral VII. 122:10; 25, 16, 20:10. Baden⸗Badener Rennen. 5 Dritter Tag. 5 * Bade n⸗Baden, 23. Aug. 5½½ Uhr. liegt das Ergebnis folgender Rennen vor: 1 1. Jugendhandicap. 7000 M. 1000 Meter. Herrn von 5 Schmieders„Don Ceſar“ und Frhru. v. Reiſchachs La Guigne 4 ſotes Rennen. Herrn W. Eichelbaums Old Girl drittes Pferd. Tot.: Sieg 910, Platz 76, 12, 24, 14:10. 2. Preis vom Rhein. 6000 M. 1800 Meter. 1) Monſ. M. Calmanns Orme du Mail, 2) Kgl. Württ. Privatgeſtüt Weils Sideslip, 3) Baron Foys Compendium. Sieg 16:10, Platz 13, 14:10. 3. Zukunftsrennen. 36000 Mk. 30000 Mk. dem erſten, 4000 Mk. dem zweiten, 2000 Mk. dem dritten Pferde. Für zweijährige Hengſte und Stuten aller Länder. 1) Monſ. Ed. Blancs br. H. Lord Bourgoyne; 2) Herren A. u. C. Weinbergs br. H. Moenus; 3) Monſ. J. San Miguels br. St. La Boheme II. Sieg 12:10; Platz 13, 37:10. Bis zur Stunde Mannheim. Die Preisverteilung. Heute vormittag fand in Frankfurt die offizielle Preisverteilung für den Ueberlandflug Frankfurt⸗Mann⸗ heim ſtatt. Den erſten Preis in Höhe von 25 000 M. und den Ehrenpreis des Prinzen Albert von Schleswig⸗Hol⸗ ſtein erhielt Jean nin, den zweiten Preis in Höhe von 10000 M. und den Ehreunpreis des Frankfurter Flugſport⸗ Clubs Lochner, den dritten Preis in Höhe von 5000 M. und den Ehrenpreis des Großherzogs von Baden für beſonders hervorragende Leiſtungen unter ſchwierigen Wit⸗ terungsverhältniſſen Lindpaintner. Der Ehrenpreis des Großherzogs von Heſſen wurde Thelen für die beſte Flug⸗ leiſtung nach Mainz mit einem Paſſagier zuerkannt, der Shrenpreis des Vorſitzenden des Frankfurter Flugſportelubs Herrn v. Paſſavaut, Wiencoziers für den beſten Flug nach Mainz ohne Paſſagier. Plochmann wurde mit dem Ehrenpreis eines Unbekannten für die beſten Schauflüge ausgezeichnet. In dem Kreiſe der Mannheimer Freunde des Flugſports wird die Entſcheidung des Preisgerichts mit großer Genugtuung aufgenommen werden. Hieß es doch, daß Jeannin disgqualifiziert werden ſollte, weil er bei dem entſcheidenden zweiten Fluge die vorgeſchriebene Schleife über dem Großen Sand in Mainz nicht geflogen iſt. Man würde in Mannheim, wo ſich Jeannin durch ſeinen doppelten Flug ſo große Sympalhien erworben hat, es nicht verſtanden haben, wenn wegen dieſer Kleinigkeit eine Dis⸗ qualifikation erfolgt wäre. Ob es aber ohne Proteſt abgehen wird? Wir nehmen als ſicher an, daß ein Proteſt, der nur durch Lochner eingelegt werden könnte, nicht erfolgen wird, denn Loch⸗ ner kommt in der gefahrenen Zeit nicht im entfernteſten an Jeannin herau. Was anderes wäre es, wenn es ſich nur um eine Differenz von einigen Minuten handelte. Erfreulich iſt auch die Nachricht, daß Lindpaintner, der ſich geſtern die Herzen der Mannheimer im Sturm erobert hat, der Ehrenpreis des Landesherrn für beſonders hervorragende Leiſtungen unter ſchwierigen Witterungsverhäliniſſen zuerkannt wurde, denn keiner — * von allen Preisbewerbern hat mit größerer Bravour unter den ungünſtigſten Witterungsverhältniſſen die Strecke durchfahren. Mon Tag zu Tag. — Hoteldiebſtahl. St. Moritz, 22. Aug. Vor einigen Tagen wurden einer in einem hieſigen Hotel weilen⸗ den Familie Pretioſen im Werte von 80 000 Franken ſowie in Scheck über 30 000, und 2000 Franken in Bargeld ge⸗ ſtohlen. Der Dieb, der Ehemann der Zofe der beſtohlenen Familie, konnte heute in Frankreich verhaftet werden. — Luſtmord. Martigny(Wallis), 22. Aug. Heute wurde hier ein achtjähriges Mädchen erwürgt auf⸗ gefunden. Es war das Opfer eines Luſtmordes geworden. Es iſt der 35jährige Vetter der Ermordeten. Letzte Nachrichten und Telegramme. *„Darmſtadk, 23. Aug. Der Großherzog von Baden traf um 10 Uhr zur Beſichtigung der 25. Kavallerie⸗Brigade auf dem Griesheimer Exerzierplatz im Automobil ein. * Darmſtadt, 23. Aug. Der Großherzog verlieh, der „Darmſt. Zig.“ zufolge, dem Infanten von Spanien das Großkreuz des Ludwigsordens und dem ſpaniſchen Geſandten das Großkreuz des Philippsordens. Die Abreiſe der ſpaniſchen Gäſte erfolgt, heute abend 11.25 Uhr. * Schwerin, 23. Aug. Es wird amtlich bekannt ge⸗ geben, daß die Großherzogin von Oldenburg am 31. Auguſt das Sanatorium in Hohenmark im Taunus verläßt, worin ſie hängere Zeit zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheſt weilte. Nach dem guten Erfolg der Kur iſt ihr Zuſtand zufrieden⸗ ſtellend. Nach kurzem Beſuch bei den Fürſtlich Schönburg⸗ ſchen Verwandten wird die Großherzogin für einige Zeit auf Schloß Rabenſteinfeld Wohnung nehmen. * Berlin, 28. Aug. Der„.⸗A. mel In dem Etrufkerſtädtchen Fiſolo wurden die Deutſchen Richard Pehnke und Viktor Plank unter der Anſchuldigung, der in der Villa Bonei wohnhaften Berlinerin namens Anna Krauſe durch ſpiritiſtiſche Schwindeleien große Geldbeträge Hbtensm⸗ men zu haben, verhaftet. machte ſich außerdem noch i bruches ſchuldig. 255 1 Aug, Wer Ll meldet aus Heißen: Als Mörder des kürzlich in einem Kornfeld in der Nähe der Stadt getöteten gjährigen Knaben Friedrich Albert wurde jetzt der 21 Jahre alte Bauarbeiter Wis bar in Eſſen ermittelt, der ſeit dem 16. Auguſt flüchtig geworden. * Bluefields, 23. Auguſt. kretär Knox eine Depeſche, in der er ü nerikaner Ausdruck gab tung der Amerikaner 2 8 5 Eſtrada ſandte an Staats⸗ iner warmen Sympathie n ſowi 1 gewäh für das freundliche Gedenken und die Verſicherung treuer Ergeben⸗ heit meinen Dank aus. eſſen 28 Der Mörder konnte bald gefunden werden. Er hat geſtanden. Lokomotivführer wurde nur unerheblich verletzt. Auch das det aus Rom: General, wo ſie Wohnung nehmen. ausſprach, für 15 mittag I brinzen als rector magnificentiſſimus. Genceal⸗Mugviger.(Abendblakt.) 5„3. 1 85 2 * Baden Baden, 28. Aug.„Z. 6“ wird in ähn⸗ licher Weiſe wie in Luzern Paſſagierfahrten veranſtalten. Ob auch„Erſatz Deutſchland“ in dieſem Jahre noch in Frank⸗ furt in Dienſt geſtellt werden wird, erſcheint zweifelhaft, da für Paſſagierfahrten aus leicht erfaßlichen Gründen nur noch die Herbſtmonate in Frage kommen können. Fahrten des„L. Z.“. * Baden⸗Baden, 23. Auguſt.„L. Z. 6“ iſt kurz vor 1 Uhr nach faſt 2ſtündiger Fahrt hier gelandet. Die Fahrt führte bis Seſenheim, wo das Luftſchiff landete, um dann bis Bühl zu fahren. Von Bühl aus ging die Fahrt nach dem Murgtal und bis Gaggenau, worauf die Heimfahrt angetreten wurde. Da die An⸗ meldungen zu weiteren Fahrten außerordentlich zahlreich ſind, werden heute noch zwei weitere Fahrten um 4 und 6 Uhr ſtatt⸗ finden. Vom Luftſchiff„Erſatz Deutſchland“. * Baden⸗Baden, 23. Aug. Gelegentlich des geſtern im Kurhaus bei der Einweihung der neuen Luftſchiffhalle abgehaltenen Feſtmahles teilte Direktor Colsmann von der „Deutſchen Luftſchiffahrts⸗Geſellſchaft“ mit, daß das Luft⸗ ſchiff„Erſatz Deutſchland“ bis zum kommenden Herbſt her⸗ geſtellt ſein werde und große Verbeſſerungen aufweiſe. Es ſei ungefähr 1000 Kilogramm leichter und daher in der Lage, mehr Paſſagiere, ungefähr 30, aufnehmen zu können. Das Luftſchiff Z. 6 wird von Baden⸗Baden aus täglich 4 Fahrten unternehmen, die ſich bis nach Straßburg ausdehnen ſollen, jedoch ſoll dies von den jeweiligen Wünſchen der Paſſagiere abhängig gemacht werden. Unwetter. * Mühlbach(A. Eppingen), 22. Auguſt. Ein furcht⸗ bares Unwetter ging geſtern Nacht über unſere Gemarkung nieder. Durch den orkanartigen Sturm wurden viele Bäume ent⸗ wurzelt, ſo daß am Vormittag der Fuhrwerksverkehr zwiſchen hier und Eppingen geſtört war. Vorläufig iſt der Schaden an den Obſtbäumen und an den Feldern nicht zu überſehen. * Adelshofen(A. Eppingen), 23. Auguſt. Geſtern Nacht tobte hier ein furchtbares Unwetter, das durch Sturm, Hagel und wolkenbruchartigen Regen in Gärten und Feldern großen Schaden verurſachte. Der furchtbare Sturm entwurzelte Bäume und warf das meiſte Obſt zu Boden. Die Hoffnung auf eine ſchöne Obſternte iſt lt.„Bad. Pr.“ vernichtet. *Erlenbach(A. Boxberg), 23. Aug. Geſtern früh zogen mehrere ſehr ſchwer Gewitter über unſere Gegend, begleitet von orkanartigem Winde und Hagel. Es fielen Hagelkörner von der Größe eines Taubeneies. An den noch ſtehenden Früchten, be⸗ ſonders an den im Felde und in Gärten befindlichen Gemüſen und am Obſt richtete das Unwetter großen Schaden an. * Steinach(A. Wolfach), 23. Aug. Geſtern nacht ſchlug der Blitz in das Wohnhaus des Wagners Karl Schilli und zün⸗ dete. Das Haus brannte bis auf den Grund nieder. Antworttelegramm des Kaiſers nach Augsburg. * Augsburg, 23. Auguſt. Zu Beginn der zweiten ge⸗ ſchloſſenen Verſammlung iſt folgendes Antworttelegramm des Kaiſers auf das geſtrige Huldigungstelegramm bekannt gegeben worden:„Ich ſpreche den dort verſammelten deutſchen Katholiken Gez. Wilhelm. Famflientragödie. Aug. Der Heizer heute morgen bei der Rückkehr ſeine Frau und ſeine 6 Jahre alte Tochter mit durchſchnittener Kehle vor, außerdem war der 4 Monate alte Sohn tot. Der letztere iſt nach Anſicht der Aerzte an allgemeiner Schwäche geſtorben. Die Ehefrau war dem Trunke ergeben und tötete anſcheinend, nachdem das Söhnchen geſtorben war, im Wahne ihre Tochter und dann ſich ſelbſt mit einem Raſiermeſſer. Großfener. * Alfeld, 23. Aug. Heute Nacht brach auf der Be⸗ ſitzung des Gutbeſitzers Hillebrecht in Haniß Großfeuer aus, das 3 Stallgebäude vernichtete. In den Stallgebäuden waren 100 Pferde der 10. und 11 Eskadron des Jäger⸗Regiments zu Pferde Nr. 2 in Langenſalza, das bei Alfeld manövrierte, eingeſtellt. Bei dem Brande ſind 9 Pferde umgekommen. Eine große Anzahl wurde verletzt und muß wahrſcheinlich getötet werden. Heute früh fehlten noch 9 Pferde, die weggelaufen find. Bei den Rettungsarbeiten wurde der Jäger zu Pferde Helm verbrannt. Von der Brüſſeler Weltausſtellung. * Berlin, 22. Aug. Der Bankdirektor Reichel, der geſtern von ſeiner Studienreiſe nach Brüſſel zurückgekehrt iſt, erklärte einem Berichterſtatter des„Berliner Lokalanzeiger“ gegenüber: Wenn Sie von mir Auskunft wünſchen über die von der Baubehörde, der Feuerpolizei und der Feuerwehr zum Schutze der Brüſſeler Weltausſtellung gegen Feuer⸗ ſchaden getroffenen Maßnahmen, muß ich wie in„Mignon“ ſagen:„Heiß mich nicht reden, heiß mich ſchweigen!“ Enigleiſung. * Kattowitz, 23. Aug.(Amtlich.) Heute Nacht 12% Uhr entgleiſte hinter der Ueberfahrt beim Kilometer⸗ ſtein 28,3 auf der Strecke Palloewitz⸗Sohrau die Lokomotive und ein Perſonenwagen des Perſonenzuges 883 infolge Ver⸗ ſchwemmung nach dem ſtarken Gewitterregen. Die Loko⸗ motive ſtürzte den 1½ Meter hohen Damm hinab. Der eeeeeeeeee übrige Perſonal und die Reiſenden ſind unverletzt. Der Ver⸗ kehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. Heute morgen 10 Uhr wurde der Verkehr wieder aufgenommen. Kaiſerbeſuch in der Oſtmark. * Poſen, 28. Auguſt. Der Kaiſer und die Kaiſerin mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe ſind heute Vormittag 10 Uhr 35 Min. unter den ſtürmiſchen Zurufen des Publikums im Sonderzug nach Königsberg abgefahren 5 ĩKönigsberg i. Pr., 23. Auguſt. Das Kronprinzenpaar, das Prinzenpaar Eitel Friedrich und Prinz Auguſt Wilhelm ſind um 8 Uhr 52 Minuten von Poſen kommend hier eingetroffen. Das Kronprinzenpaar begab ſich in bereitſtehenden Automobilen ins Schloß, das Prinzenpaar Eitel Friedrich zum Landeshauptmann von Berg und Prinz Auguſt Wilhelm zum kommandierenden Kronprinz als Rektor der Univerſttät Königsber. igsberg, 23. Auguſt. Im Auditorium Maximum geſchmückten Albertos⸗Univerſität erfolgte heute vor⸗ gelegt. Johann Zielinck fand iß von dem Engländer gemachten Aufnahmen wurden beſchl 8n Seit 285 Die Kaiſertage in Königsberg. * KHönigsberg, 23. Aug. Die alte Krönungsſtadt Pregel hat für die bevorſtehenden Kaiſertage Feſtſchmuck an⸗ Hunderte von fleißigen Händen ſind in den letzten Tagen tätig geweſen, um die Ausſchmückungsarbeiten vollen⸗ den zu können, voran die Behörden und die Bürgerſchaft, Kunſtakademie war gleichfalls in umfaſſender Weiſe beteiligt Am Bahnhofsplatz vor dem Eingang zur Kaiſerſtraße iſt eine mit Blumen und Immergrün geſchmückte Ehrenpforte errichtet, deren reizende Flankentürme nach der Bahnhofsſeite zu große Medaillonbilder des Kaiſers und der Kaiſerin und nach der Kaiſerſtraße zu die Bildniſſe König Friedrich helms III. und der Königin Luiſe zeigen. Hier werden M glieder der ſtädtiſchen Körperſchaften mit dem Oberbür meiſter an der Spitze die Majeſtäten zur Begrüßung er⸗ warten. Von allen Häuſern wehen Fahnen und Banmer. Viele Schaufenſter ſind mit Bildern und Büſten der Maje⸗ ſtäten und Mitglieder der kaiſerlichen Familie dekoriert. Durch beſonderen Schmuck zeichnen ſich ferner das Rathaus und das Landeshaus aus, denen die Majeſtäten einen Beſuch a zuſtatten gedenken. Einen ſehr großen Andrang zeigen die Beſucher von der Provinz, zu deſſen Bewältigung die Staat und Privatbahnen Extrazüge eingelegt haben. In d Straßen der Stadt herrſcht reges Leben, das durch Untformen der aus der ganzen Provinz zuſammengezogenen Truppen⸗ teile ein buntfarbiges Gepräge erhält.„ Kaiſer Franz Joſefs Dank. * Wien, 23. Aug. Kaiſer Franz Joſef richtete an den Miniſterpräſidenten folgendes Handſchreiben:„Lieber Ir herr von Bienerth! Anläßlich meines 80. Geburtstagsfeſ ſind mir aus allen Teilen meiner Länder unzählige Glück⸗ wünſche und Beweiſe treuer Anhänglichkeit zugekommen, di mein für alle meine Völker gleich warm ſchlagendes Her tief gerührt und erfreut und mich zu fernerer Arbeit geſtär haben. Mit den Gefühlen tief empfundenen Dankes den Schutz und die Hilfe, die mir während meines lang Lebens vom Himmel gewährt wurden, ſteigen zum Allmäch⸗ tigen meine inbrünſtigen Gebete auf, er möge auch fürder! meinem, dem Wohle meiner geſamten Bevölkerung mei Staaten geweihten Walten den Segan nicht verſagen. A die in dieſen Tagen meiner in Liebe gedachten, ſage ich ganzem Herzen Dank und beauftrage Sie, dies zur all meinen Kennktnis zu bringen.“„ Dammrutſchungen. * Wien, 23. Auguſt. Geſtern abend wurden auf der weſtbahn bei Zellerndorf durch einen Wolkenbruch Dammrutſchu gen herbeigeführt, die eine empfindliche Störung der Zugverk zur Folge hatten. Die Störung war heute früh beſeitigt. geſtern abend auf dem hieſigen Nordweſtbahnhof fällige Berlin Eilzug wird erſt im Laufe des heutigen Vormittags hier eintreffen. Die beiden geſtern Abend von Wien nach Berlin abgegangenen Schnellzüge ſind ebenfalls erſt heute früh von Zellerndorf weiter⸗ gefahren. 55 Die Fleiſchnot in Wien. 5 Wien, 23. Aug. Das Eiſenbahnminiſterium hat her Verfügung veröffentlicht, wonach von allen Stationen reichiſchen Staatsbahnen zunächſt nach dem markt eine 50prozentige Ermäßi hat ſich bereit erklärt, für die öſterreichiſchen Linien die gleiche Vergünſtigung zu gewähren. Abwehrmaßnahmen der Schweiz gegen die Choler * Bern, 22. Aug. Der Bundesrat hat heu die italieniſchen Provinzen Bari und Foggia 0 verdächtig zu erklären. Alle erforderlichen Sicherheit nahmen gegen die Einſchleppung der Seuche wurden getro Die Kantonsregierungen werden zu umfaſſenden Maß ihrerſeits aufgefordert werden. Maßnahmen gegen Cholera. * Lemberg, 23. Auguſt. Da aus der ruſſiſchen G ſtadt Tomaszow verdächte Erkrankungen und Todesfä meldet werden, erfolgte geſtern in Belzec die Errichtu Reviſionsſtation zur Unterſuchung der Reiſenden und infizierung des Gepäcks. Opfer des weißen Todes. * Innsbruck, 23. Auguft. Der verunglückte Tt der Nähe der Landshuter Hütte amf Hraxenträger bei pflücken abſtürzte, iſt der Monteur Vigil Ruet aus B Neun Häuſer eingeäſchert. * Holzminden, 23. Auguſt. Geſtern vo wie der„Tägliche Anzeiger“ aus Beverungen melde der katholiſchen Kirche in einer kleinen Straße Feuer raſch um ſich griff und im Laufe des Tages n äſcherte. Während der Nacht konnte man Herr d Menſchen ſind dabei nicht umgekommen. V Feuer durch einen Kaminbrand entſtanden. und [Von unſerem Berliner Bureau.] Der Kampf gegen die Cholera⸗ Berlin, 23. Aug. Wegen der Cholera haben, wie aus Mailand gemeldet wird, Griechenle Korſika und Sara ihre Häfen den aus den adriati von Ancona und Otranto kommenden Schiffen länder unter dem Verdacht der Spionage ver dortige Amtsgefängnis eingeliefert worden. 2 gebnis der Vorunterſuchung entnommen werden kan Verhaftete, der ſich ſchon den ganzen Tag übe macht hatte, beim Eintritt der Dunkelheit unter Blitzlicht Aufnahmen nach den Feſtungswerken hin z Dabei bemerkte ihn unter dem Schein des Leuchttur werfers, ein Militärpoſten, der ihn verhaftete. er momente waren derart gravierend, daß der Mann nach Gefängnis nach Emden geſchafft wurde. Der Apparat u Wie die„Oſtfrieſ. Zeitung“ noch weiter erfährt, hat de haftete auch auf der Inſel Wangerog, wo bekanntli Feſtungswerke errichtet werden, verſucht, Aufnahmen ob mit Erfolg, wird die Unterſuchung er ie feierliche Inbeſtitur und Proklamation des Kron⸗ geleitet worden iſt. enan⸗ een, Abendb latt) Maunheim, 23. Auguft. Colkswirtschaft. Benz n. Cie. Rheiniſche Gasmotorenfabrik.⸗G., Manuheim. Die Geſellſchaft bringt nunmehr die Kapitalserhöhungs⸗Be⸗ ſchlüſſe der Generalverſammlung vom 16. d. M. zur Durchfüh⸗ rung. Von den neuen am 1. Mai 1910 dividendenberechtigten 4 Millionen Aktien werden bekanntlich nur 2 Millionen den bis⸗ herigen Aktionären derart angeboten, daß auf je 4 alte Aktien eine neue Aktie entfällt. Das Bezugsrecht iſt zu 135 Prozent in der Zeit vom 25. d. M. bis 7. September dieſes Jahres aus⸗ zuüben in Frankfurt dei der Deutſchen Bank oder der Deutſchen Vereinsbank. Die reſtlichen 2 Millionen neuer Aktien behält be⸗ lanntlich das unter Führung der Rheiniſchen Creditbank ſtehende Konſortium, das die geſamten 4 Millionen Aktien zu 130 Prozent übernommen hat mit der Verpflichtung, das geſamte Aktienkapital an der Börſe von Frankfurt und Mannheim zur Einführung zu bringen.(Näheres ſiehe Inſerat.) ** Hopfenberichi. (Originalbericht des Mannheimer General-Anzeigers.) Das Geschäft beschränkt sich auf Transaktionen für Zugenblicklichen Bedarf, beide sind aber fester. Die Aussichten in den Pflanzungen haben sich infolge der günstigeren Witterung gebessert, Ungeziefer hält aber notk immer hartnäckig an der Pflanze und in vielen Distrikten Fahrt man fort zu waschen. Die Entwicklung der Frucht geht voran und die Pflücke wird wohl in—3z Wochen be⸗ * Die Berichte aus Amerika sind günstig, aber unter der Kürzlichen Hitze hat die Pflanze gelitten. An der Pacific- Küste erwartet man eine beträchtliche Ernte. Der Import während voriger Woche betrug 235 Ztr. gegen 190 Etr. in der entsprechenden Woche des Vorjahres. *** Saaten giand im Deutschen Reick. Der Saatenstand im Deutschen Reich um Mitte KAugust 1910 wWar, wenn 2 gut, 3 mittel,(durchschnittlich) 4 gering bedeutet: Für Winterweizen 2,5, Sommerweizen 2,, Winterroggen 2,6, Sommerroggen 2,, Sommergerste 2,, Hafer 2,7, Kartoffeln 2,8, Klee 2,2, Luzerne 2,2, Bewässe- rungswiesen 2,1, andere Wiesen 2,3. In den Bemerkungen des Kaiserl. Statistischen Amts heisst es: Die gegen Mitte Juli eingetretene Besserung der Witterungsverhältnisse war leider nicht von langer Dauer. Fast alle Landesteile haben unter sehr grosser Feuchtigkeit zu leiden gehabt, die aller- dings, soweit sie nicht zu Ueberschwemmungen führte, dem Wachstum der Futtergewächse dienlich war, die aber eine Lagerung des Getreides und ein Ueberhandnehmen des Un- krautes noch weiter gefördert und die Erntearbeiten wesentlich erschwert haben. Exst in den letzten Tagen der diesmonatigen Betichtsperiode ist in vielen Gegenden besseres Wetter ein-⸗ getreten. Fast durchgängig wird, über das massenhafte Auf- treten von Mäusen geklagt. Drahtwürmer, Engerlinge, Zikaden, Frittfliegen und Hamster richten besonders in Preussen stellenweise nicht unerheblichen Schaden an. Die Roggenernte ist in den meisten Gegenden nahezu beendet und die Weizenernte schon zum grössten Teile eingebracht. Gerste ist schon vielfach unter Dach gebracht, während Hafer zur Zeit der Berichterstattung erst teilweise geerntet war. Kar- tofteln haben von allen Früchten am meisten unter der Nässe gelitten, Durchgängig wird über Fäulnis der Fruchtkartoffeln geklagt. Der Stand der Futterpflanzen wird im allgemeinen als befriedigend mehrfach sogar als gut und vorzüglich be⸗ zeichnet, soweit er nicht durch die übergrosse Nässe in zu tiefen Lagen benachteiligt ist. Wiesen stehen, von den über- schwemmten Bezirken abgesehen, im ganzen nicht ungünstig und versprechen eine reichliche Grummeternte. Internationale Eisenbahnbank Bern. Dis ausserordent- che General- Versammlung der Aktionäre der Internationalen Eisenbahnbank, die infolge gerichtlicher An- Fechtung der Beschlüsse der letzten Generalversammlung durch die französische Stammaktionär-Gruppe notwendig geworden, War von kurzer Dauer. Die Versammlung stimmte mit 9023 Stimmen gegen 88 Stimmen einer durch den Zuger Trust her- beigeführten von der Liquidationskommission befürworteten WVerständigung mit der gennanten Stammaktionär-Gruppe zu. Danach zieht diese ihre Einsprache gegen die Beschlüsse der letzten Generalversammlung und gegen die Liquidation zurück. Diese Beschlüsse werden bestätigt mit einer einzigen durch die Verständigung dedingten Abänderung, wonach der Zuger Trust statt Fr. 1 Mill. nur Fr. 850 ooo an die Eisenbahnbank zu zahlen hat. Die übrigen Abfindungsbedingungen bleiben gleich. Die Liduidation der Eisenbahnbank ist damit definitiv beschlossen. Die Versammlung bestätigte den der Liquidatiomskommission erteilten Auftrag die Verant- wortlichkeit der Verwaltung der Eisenbahnbank(Freedland und Genossen) festzustellen und eventuell gegen sie vorzu- gehen. Freier Crunder Bisenbahin-Aktiengesellschaft, Frankfurt 8. M. Die Gesellschaft, deren Betriebsleitung die Akt.-Ges. Für Bahn-Bau und Betrieb in Frankfurt a. M. führt, beförderte Maut Geschäftsbericht im abgelaufenen Jahre 43 765(i. V. 0 106) Personen und 294 813 t(265 318 t) Güter. Die Be- triebseinnahmen waren M. 199 555(M. 181 3zo) oder M. I a(M. 13,197) für den km Bahnlänge, die Betriebs- ausgaben M. 97 180(M. 85 419), der Betriebsüberschuss M. 102 375(M. 98 91a). Die Betriebsausgaben stellten 48.70 Pron.(471 Proz.) der Betriebseinnahmen dar. Der Rein- gewinn beträgt M. 74 212, die Dividende bekanntlich Pros,(Wie i..). Bei M.. Mill.(wie i..) Aktien- keapital, waren Ende März 1910 eine Darlehnsschuld bei der Deutschen Eisenbahngesellschaft von M. 244 300(M. 222 291), Kerner, wie erwähnt, Kreditoren mit M. 118 880(o) auszu-⸗ weisen. Die Bahnanlage steht mit M..06 Mill.(M..93 Min.) zu Buch. An Bankguthaben waren M. 43984(M. S88 128), an Saldo-Guthaben bei der Akt.-Ges. für Bahn-Bat d Betieb NI. 40688(M. 28 877) vorkandes. Heftsche Kunstmuhle Bammenthal,.GC. Die General- versammlung, die über die Fusion mit der Wormser Kunst⸗ mühle.-., sowie über die Kapitalserhöhung um M. 250 000 und Ausgabe von 63 neuen Genusscheinen Beschluss fassen soll, wird jetzt berufen. Akt.-Ges. für Metallindustris vorm. CEustav Riclnter, FPforaleim. Die Gesellschaft erzielte in 1909%/10 einschliessl. M. 19 641 Vortrag einen Reingewinn von M. 118 637(i. V. M. 108 997), woraus wieder 10 Proz. Dividende auf M. 700 o Grundkapital bezahlt und M. 32 798 vorgetragen werden. Die Vereinigten Fränkischien Schuhfabriten.-G.(vorm. M. Brust vorm. B. Berneis) in Nürnberg beschlossen, dass vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung die neu auszugebenden, ab 1911 dividendeberechtigten M. 750 ο Aktien von einer Bankengruppe mit der Verpflichtung über⸗ nommen werden sollen, sie den Besitzern der alten Aktien im Verhältnis von 5 zu 1 zum Kurse von 140 Proz. anzu- bieten. Erste Bayerische Eraphitbergbahn AG., in München. Die vor kurzem gegründete Gesellschaft fordert weitere 25 Proz. des Aktienkapitals ein. Vereinbarung der Gasrohrwerke. Unter verschiedenen Gasrohrwerken ist nach dem Zusammenbruch des Röhren- syndikats eine Verständigung dahin zustande gekommen, in Zukunft Gasröhren in drei Gruppen zu verkaufen, je nach ihren Dimensjonen und zwischen den einzelnen Gruppen soll eine Preisstufung von 1 Proz. Brutto eingeführt werden. Diese Abmachung ist jedoch vorläufig noch ziemlich loser Natur, da ihr nicht alle Gasrohrwerke gefolgt sind und auch noch kein einheitlicher Grundpreis durchgeführt werden konnte. Telegraphiſche Handelsberichte. SLondon, 2. Auguſt. Bei der Bank von England wurbe geſtern ein großer Poſten kurzfriſtiger Wechſel zur Diskontierung eingereicht.— In der viel diskutierten Angelegenheit bez. der Garantie für die amerikan. Baumwollwechſel erließ[t. Frrf. Ztg. die American Expreß Comp. ein Rundſchreiben an die euro⸗ päiſchen Banken, worin ſie einen Modus bez. der Uebernahme der Bills of Ladniz vorſchlägt. Dieſer Vorſchlag dürfte ſicherlich die Erledigung der Angelegenheit beſchleunigen. * Newyork, 23. Auguſt. Hier wird die Gründung einer amerikaniſchen Bank in Rußland erwogen.— 750 Korreſponden⸗ ten melden aus Texas, dem Hauptbaumwollſtaat, dort ſei der Zuſtand der Baumwolle weniger günſtig, hingegen ſei er in Okla⸗ homa gebeſſert.(Frkf. Zig.) * Santos, 28. Auguſt. Die Surtaxeinnahmen für die Sar Paulo⸗Kaffeezollanleihe betrug für die Zeit vom 15.—20. Auguſt 50 600 Pfd. Sterling. Aktiengeſellſchaft für Hoch⸗ und Tiefbauten Frankfurk a. M. * Frankfurt a.., 28. Auguſt. Die Geſellſchaft teilt der„Frkf. Ztg.“ mit, daß ſie von ihrem Terrainbeſitz auf der ſogen. Ginnheimer Höhe in Frankfurt a. M. an die Süddeutſche Imobiliengeſellſchaft in Mainz 36 Bauplätze teils in der Zeppe⸗ linallee, teils in den anſtoßenden Seitenſtraßen gelegen, ver⸗ 91 5 hat. Es handelt ſich um Objekte im Werte von 1,40 Mill. ar Betriebseinſchränkung. Gelſenkirchen, B. Auguſt. Die Bergwerksgeſellſchaft „Hibernia“ iſt lt. Frkf. Ztg. wegen Abſatzmangels wieder ge⸗ zwungen, eine Feierſchicht einzulegen und pwar auf der ihr gehörigen Zeche Wilhelmine Viktoria. Vom oberſchleſiſchen Zementſyndikat. * Breslau, 28. Aug. Das Oberſchleſiſche Zementſyndikat hat die zuletzt am 8. Juli um 10 Pfg. für die Normaltonne er⸗ mäßigten Zemenipreiſe lt. Bresl. Zig. am 15. Auguſt um wie⸗ derum 30 Pf. für die Normaltonne herabgeſetzt. Nenes vom Dividendenmarkt. Wien, 23. Auguſt. Gegenüber der im Zuſammenhang mit den Kursſteigerungen aufgetretenen Dividendentaxe für die Drientbahngeſellſchaft(8 Prozent) erfährt die„Frkf. Zig.“ von der Verwaltung naheſtehenden maßgebenden Kreiſen: Zwar ſei gegenwärtig die Dividendentaxe verfrüht, es ſei aber höchſt un⸗ wahrſcheinlich, daß die Verwaltung mehr wie 7 Prozent Divi⸗ dende vorſchlagen werde(i. V.%½ Prozentj). *** Telegraphiſche Börſenberichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 28. Aug.(Fondsbörſe). Die Ten⸗ denz ſprach ſich an der heutigen Börſe wenig zuverſichtlich aus, was allerdings nur Bezug auf einzelne Märkte hat. Die Spekulation zeigte große Zurückhaltung in der Eingehung neuer Engagements, da man eine demnächſtige e des Diskontoſatzes ſowohl Ber⸗ lins als auch Londons erwartet. en beſten Beweis zeigt uns die Reichsbank, indem die Anſprüche in der dritten Auguſtwoche ſtärker als im entſprechenden Zeitraum des Vorjahres ſind. Die geſtrige Newyorker Börſe beeinflußte die Werte der amerikaniſchen Bahnen. Baltimore and Ohio lagen zunächſt matt und konnten ſich ſpäter auf Rückkäufe erholen. Auch Pennſylvania gaben im Kurſe nach. Oeſter⸗ reichiſche Bahnen ſtill und ruhig. Schiffahrtsaktien waren wenig be⸗ achtet. Die Tendenz auf dem Induſtriemarkt war gleich den übrigen Märkten ruhiger als an den letzten Tagen. Montanwerte lagen ſchwächer, beſonders Phönix⸗Bergbau, Deutſch⸗Luxzemburger und Har⸗ pener, ſowie Elektrizitätswerte ungleichmäßig. Siemens u. Halske und Schuckert, welche auf Gerüchte einer Fuſion geeſtigert, büßten heute merklich an Belebung ein, da die Gerüchte von zuſtändiger Seite dementiert wurden. Felten u. Guilleaume wurben lebhaft ge⸗ handelt bei ſehr feſter Tendenz. Chemiſche Werte mehr beachtet, de⸗ ſonders Höchſter und Holzverkohlungsinduſtrie. Am Bankenaktien⸗ markt zeichneten ſich Deutſche Bank durch feſte Haltung aus. In Renten vollzogen ſich nur unweſentliche Kursveränderungen. In⸗ ländiſche Anleihen blieben peishaltend. Von fremden Fonds Ruſſen ſchwächer, Japaner befeſtigt. * Berlin, 23. Aug.(Fondsbörſe!). Der matte Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe ließ auch den hieſigen Markt in ſchwacher Haltung eröffnen und die Anfangsnotierungen zeigten mit wenigen Ausnahmen ziemlich erhebliche Kursabſchläge. Am ſtärkſten traten dieſe naturgemäß auf dem Amerikanermarkt zutage, doch auch die in letzter Zeit kräftig geſtiegenen Montan⸗ und Elektrizitätsaktien er⸗ fuhren erhebliche Einbußen, zumal im Hinblick auf das Herannahen des Ultimos vielfach Resliſationsneigung beſtand und die Speku⸗ lation unter dem Eindruck der unentſchiedenen Verhältniſſe im wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Leben der Vereinigten Staaten ſich Zurück⸗ haltung auferlegte. Im Gegenſatz zu der allgemeinen Ermattung zeichneten ſich Warſchau⸗Wiener durch eine demerkenswerte Feſtigkeit 70——— wurden zu ſteigenden Kurſen in größerem Umfange em arkte 8 neben der Erwer eines e eeee ee e Weſt..⸗W. Stamm—— 215.— In ſpäteren Berlaufe trat, ausgehend von deutſchen Bau k aktien, eine allgemeine allerdings nux leichte Erholung ein, be⸗ ſonders weil die Geldverhältniſſe zum Ultims ſich anſcheinend leichter geſtalten. Ruſſiſche Werte beſonders niebrig und auch in Fonds und Schiffohrtsaktien ſind bei ruhicem Verkehr Rückgänge zn verzeichnen. Oeſterreichiſche Werte lagen gleichfalls ſchwächer. Die Umſätze hielten ſich allgemein in engen Grenzen. In britter Börſen⸗ ſtunde blieb das Geſchäft ſtill bei allgemein wenig veränderten Kurſen. Rege Nachfrage war in Bahnen, beſonders Shantung und Orientbahnen höher. Induſtriewerte des Kaſſamarktes lagen zeil⸗ weiſe ſchwächer. Tägl. Geld 2½ pet. Ultimogeld 4 pt. *Berlin, 23. Aug.(Probuktenbörſe). Für Weizen gab ſich anfawes auf die kühle, unfreundliche Witterung gute Wider⸗ ſtandskraft gegen weitere Rückgänge zu erkennen. Späterhin trat unter Abgaben der Kommiſſionshäuſer eine Abſchwächung ein. Roggen lag von Anfang an matt auf großes ruſſiſches Augebot. In Hafer war das Geſchäft ſehr ſtinl bei behaupteten Preiſen, Rüböl zog infolge Deckungen bei greingem Angebot von neuem an. Wetter: kühl. —— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dienstag, den 28. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 211— B.—— IHafer: 00—— Noy.—— 208 J½%..——— März——— März— Roggen: Sept.———— Mati Nov.———— Mais: Sept. 140— B. März———— Nov. 142— B. März———— *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 23. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Heute wurden gehandelt: Badiſche Bank⸗Aktien zu 184 Proz. und Homburger Aktienbrauerei⸗Aktien vorm. Meſſerſchmitt zu 48.75 Proz. Sonſtige bemerkenswerte Veränderungen ſind nicht zu verzeichnen. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 184.— Mannh. Lagerbaus—— 85.— Gewrbk. Speyerbo//E——.—Flankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 104.75 Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Rück⸗ u. Mitverſ.— 12³⁰ Rhein. Creditbank 189.50 139.— Fr. Transp⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.Glas-⸗BVerſ.⸗Geſ.— 220⁰⁰ Südd. Bank—.— 117.50 Bad. Aſſecuranz—— 200⁰ Südd. Disc.⸗Geſ.—— 117.80 Maun— 625.— Mannh. Verſtcherung—.— 700.— cbem. Indufrie. Oberrh Verſich⸗Geſ.—.— 670.— Bad. Anil.⸗u Sodafbr.—.— 490.— Württ. Transp.⸗Verf.—.—648.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Iuduſtrie. Verein chem. Fabriken—.— 327.— Verein D. Oelfabriken 158.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 135.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 100.— Vorzug—— 102.30 Emaillw. Maikammer—.— 105.— 2 Ettlinger Spinnerei—.— 99.— Brauereien. 80 Fuchs Waf. Hdlbg.—.—191.50 Bad. Brauere: 73.———Hlüttenb. Spinnerei 68.— 67.— Durl. Hof vm. Hagen 282.— 283.— Heddernh. Kupferw n. Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenbau —.— 128.— — 210.— Eichbaum⸗Brau 110.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.50 Br. Ganter, Freibgz.— 90.50] Näbmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 238.— a ee Mannh. Gum u. Asb.—.—145.— —.—.75 udwigsh. Aktienbr. 218.——.— Aktienbr. ee Nere 135.— Brauerei Sinner 250.——.— ödl, Heidlbg.—.— 185. „Schwartz, Spever 127.—. S. Weltz, Speyer —— „. Storch., Speyet Maſchinenf. Badenia Oberrh. Elektrizität Gfälz. Mühlenwerjʒre—- Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 146.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 146.25 Rü. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 154.50 — 205.— — 19.— —— Br. Werger, 83.—.— eiw. 120.—.— * i 83 r.*——.— eſcreßtent ie ee Trausport Zuckefle Waldhof—.— 258.— u. Berſicherung. Zuckerfbr. Wagbäuſel—.— 202.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 80.—Zuckerfbr. Frankenth.—.— 388.— Mannh. Dampfſchl.—.— 68.— rraff. Mannh.—— **** Berliner Effektenbörſe. Berlin, 28 Auguſt.(Schlußkurſe.) Wechſel Londen 20.465 20.465 Reichsbauk 148.20—.— Wechſel Paris 31.10 81.10 Kbein. Kraditbank 139.— 189— 4% Keichzanl. 102.10 102.10 Nuſſenbant 168— 162 40 „————Schaaffb. Bankv. 142 70 142.80 38%% Reichzam. 93.10 93.— Südd. Disc.⸗G.-A. 117.70 117.70 4%„ 100s—.——.— Staatsbahn—.— 159. e, Reichsauleihe 84— 88 90 gomdarden 22.— 21 75 4„ Cenſels 102 40 102 40 Baltimore u. Ohto 108.50 105. 4050—.——.—]Canada Paeiſe 190. 188.¼ 34 98.— 93.— 142 40 144.— —.——— Lordd. Noyd 109 70 109 40 4% 85 84.— 83.90] Bochumer 2344.½% 283.50 80% Bad. v. 191—.— 100.90 Deutf 205 ½ 204 25 30%„„1908/09 101.70 101.60 96 50 96.50 3%„ couv.——— Gelſenkirchner 211 75 211. 3½„ 190%7 91.50 91.90 197.75 197½ 3% Bavern 91.80 9180] Laurahütte 178. 178.50 21% Heſſen 91.30 91 25 Phönix 235 50 284 50 80% 80.20 80.— Weſterageln 214.— 21470 801, f 83 40 83.25——5 283.70 282.70 4 1905 97 50 97.25 Amlin 488.— 483.50 zeſ, Italiener 104 25—.— Anilin Treptow 370.— 369— 4% Nuſſ. Anl. 1902 9190 91.60 Bromn Boveri 169.70 169 50 4% Bagdadbahn.70 86.75 Chem. Albert 484.— 482.50 Oeſter. Kreditaktien—.——.— D. Steinzeugwerke 234— 234 20 Berl. Handels⸗Geſ. 168./ 160% Elberf. Farben 497.50 492— Darmfiädter Bant 130.25 130.½ Celluloſe Koſtheim 288.— 283.— 144 70 144.10 Nüttgerswerken 190.— 191 60 Deutj 258.50 254.% Tonwaren Wiesloch 105.— 105— Daae omendt 186.— 185.½ Wf. Draht. ga 286.50 284.20 Dresduer Bank 157 50 157,% Zellſtoff 259.20 260.— Privatdiskont 3% W. Berlin, 28. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208,½ 208,½% Staats 159 75 159.“ Diskonto Komm. 188. ½% 186.½— 5 22.— 21.75 Paris, 23. Anguſt. Anfangskurſa. 3% Rente 97.35 97.25 Debeers 482.— 484.— Speniet 94.97 95.25 Caſtrand 130.— 131.— Tärt. Looſe———Sodſſeld 154.— 680.— 684.— 219.— 380 174 1728 15⁵.— *— — 1 25 3 4 4 4 8 4 — 2 2 9 0 2 8 0 0 8 N Arerernee eeeebedeeee 8 22% Conſols tecdiſche St. oc. 101.75—— Waunheim, 28“ Anguſt. Geusral-wugeiger, (Abendblatt.) Londoner Effektenbörfe. London, 23. Auguſt.(Telegr.) Aufangskurſe der Effeklenbörſe. 81— 81˙½ Moddersfontein 12— 12— 3 Neichsanleihe 83— 83— Premier 4 Argentinier 91¼ 91½%'] Randmines 4. Italiener 102 ½% 102½ Atchiſon comp. 103% 101˙% 4 Japaner 93½¼ 93ʃ½ Canadian 197— 195% 3 Mexikaner 35½ 35¼ Baltimore 108— 108 ¼ 4. Spanier 92%/ 92¾ Chikago Milwaukec 128 124— Ottomanbank 17¼ 17% Denvers com. 32 31— Amalgamaied 67¾—66˙/½Erte 26˙% 26— Anacondas 8% 8¼æ Grand Trunk III pref. 47— 47½ Rio Tinto 68˙% 68½%„„ Ird. 26/8 205ʃ. Central Mining 16½ 16— Loutsville 147% 146%½ Chartered 33— 327/ Miſſouri Kanſas 34— 33.— De Beers 17— 17—Ontario 41˙% 41 Gaſtrand 5˙½% 5 Southern Pacifte 118¼ 116 ½ Seduld 20% 2½/ ¼ Union com. 178 72 170½ Goldftelds 61%% 6˙% Steels com. 73¾8 71 Jagersfontein 8, 8⸗/½] Tend.? ſtill. Wiener Vörſe. Wien, 28. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 664.— 664.20 Oeſt. Kronenrente 94.55 94 55 Länderbank 518.— 519.70]„ Papierrente 97.30 97.30 Wiener Bankverein 546.50 546.50„ Sfllberrente 97.30 97.30 Staatsbahn 747.20 747.50 Unga- Goldrente 112.20 112.15 Lombarden 113.20113.]P„ Kronenrente 91.80 91.85 Marknoten 117.47 117.47 Alpine Montan 744.90 744.50 Wochſel Paris 95.25 95.25] Tend.: ruhig. Wien, 23. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kraditaktien 664.70 665.—Buſchtehrad. B. 974.— 976.— Oeſterreich⸗Ungarn 1875 1875 Oeſterr. Papierrente 97 30 97.0 Bau u. Betr..⸗G,—.——„ Silberrente 97.30 97.30 Unionbank 622.— 631.-.“„ Goldrente 116.20 116.20 Ungar. Kredit 855.— 861.— Ungar. Goldrente 112.20 112.20 Wiener Bankverein 547.— 547.—„ Kronenrante 91.80 91.80 Länderbank 519.— 520.— Wch. Frankf. viſta 117.47 117.45 Türk. Loſe 256.— 256.— ondon„ 240.27 240,10 Alpine 746.— 745.—-„ Paris„ 95.25 95.28 Tabakaktien———., Amſterd.„ 1399.20 199.25 Nordweſtbahn———.— Napoleon 19.08 19.08 Holzverkohlung 2845 2880 Marknoten 117.47 117.45 taatsbahn 748.— 747.70 Ultimo⸗Noten 117.48 117.47 ombarden 113.— 112.50] Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. Serlin, 23. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbörſſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 22. 23. 18 22. 28. Welzen per Sept. 197 25 197.— Mals per Sebt———.— „ Ott. 198 75 198.25„ Oktbr.—.——.— „ Dez. 199.75 199.25——.— Roggen per Sept. 151.— 150.25 905—.——— „Okt. 154.— 158.25 Rüböl per Auguſt—.——.— „ Dezbr. 156.50 155,25 ODlt⸗ 59.20 59.80 „ Mai 182.75161 25 55.10 57.10 Hafer per Sepi. 152.25 152.50 Spiritus 70er loco—.——.— „Okt. 155 75 156.— Weizenmehl 28.50 28.50 „Dez.—..—.— Roggenmehl 20.70 20.70 Budapeſter Produktenbörſe. 22 5 per 50 8 Weizen per'. 9 71—— matt April 993—— Roggen ber Otl. 88—— mat Apklll ** Haſer ver Ott. 748—— feſt Mais per Jult „„ Aühutttt „ Diii Kohlraps Auguk 13 00—— ſtetig Wetter: Schön. Tiverpooler Börſe. ztverpool, 28. Auguſt.(Anfanzskurſe.) Weizen per Okt. 775ʃ% willig 7ʃ5 ½ ſtetig De 706 5 76˙ — träge— träge ** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 22. 23 ̃ Amſterdam kurz 169.42 168 42 Check Paris 81 075 81.10 Belgien„ 80.733 80.725Paris kur 81.05 81 05 Italien 380.475 80.55 Schweitz. Plätze„ 80.983 80 975 Theck London 20.462 20.467 Oien„ 35.068 85 083 London„ 20.435 20.485 Napoleonsd'ot 16.21 16 21 + lang——— Privatdiskonto 8˙%6 355 N. 1 2 Staatspapiere. A. Deutſche. 85 2„ 22 23 360% peutſch. Reichsanl. 102.— 102 05f Mh. Stadt⸗A. 199———.— 45 us 11005— 92831 1909—.——.— 1905 91.05 9105 ——. Ausländiſche. 4 83.95 83.855 Arg. k. Gold⸗A.1887—.——.— br. Luf. St⸗Anl. 102.40 102.30ſ5%½ Gßineſen 1890 193.0 102. 8 45 do. do.1909 102.35—ſh 1898 99 30 99.45 3 1 92.85 92.9001% Japaner 27.15 97.85 3%„ 1909———Mexikaner kuß. 88/0 93 70 93.9 355„ 4 83.80 83.80l8 Mexikaner innere 39.80—.— Bulgaren 101.85 101,20 41008/09 101.60 109.5057J. Lalten Rente.88 57.80 330 bed. St⸗Olabgpfi——.½ Oeſt. Sülberrente 9190 8180 3. 93.60 98.504%„Papierrent. 37 20—. 3800 1 80 81.75 Oetterk. Galbren 20 90 20 2%„ 1204—— 91.35ſ4 Vortug. Serie 1.35.20 b en elel re 70680 Ghayr..⸗B. 915 101.20 101.4 neue Ruſſen 19 5 bahr..⸗Be..1018 101.40 101.204 Ruſſen von 1880 61.4 61440 34½557, u. Alg.Anl. 91 76 91.70ſ4 ſoan. ausl. Nen e 5 82.75 82.95½4 Türten von 1903 87.75 8775 40 100,50% 94.50 94 50 — 91 80 94.15 94.25 5 50 101.5004 91.70 91.80 1068 101.50 1015 0 87.9 goſe. 80 174.—178.70 179 20178.75 ge Badiſche Banuk 184.—134.— Verg u. Mekalld. 15.75 113 75 Berl. Handels⸗Geſ. 168.% 169— Comerſ. u. Disk.⸗B. 113— 112 40 Darmſtädter Bank 130 25 130 Diitſche Bank 253— 254½ Dautſchaſiat. Bank 145 50 144— D. Effekten⸗Bau! Discoato⸗Comm. 186.¼ 186% Dresdener Bant 157% 157¼ Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank PBreuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. 107.70 107 700 Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Baukver. Braeank. and Verſicherungs⸗Aktien. Oeſterr.⸗Ung Bank 138.70133.70 Oeſt. Länderbank 130.2013010 208.50 208.%8 104 60 104.75 19.—194.— 122.10 122 10 —.—143 40 130.20 139.— 196 85 196 20 142 ½ 142.25 „ Ktedit⸗Anſtall Irankf. Hop.⸗Ban 209— 209.— Südd. Bank Mhm. 117.50117.30 Irkf. Hyp.⸗Ereditv. 168.60 168 60] Liener Bankver. 137.50—.— Nattonalbank 123./123 25 Südd. Diskont 11750117 50 gant Ottomane 136—137.— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 234 75 233.750Harpener Bergbau 198.— 197.50 Buderns 112.75 111.,50ffkaliw. Weſterregeln 213.50 215 50 Coneordia Bergb.⸗G.—.——.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 104.— 103.80 Deutſch. Juxemburg 205.25 204.—Jhönix 193.30 193.Je Br.Königs⸗u Laurah. 179.25 179.— Friedrichshütte Bergb. 132.— 132—[Gewerkſch. RNoßleben 119 50 119 50 Eſchweiler Bergw. Gelſenkirchner 211.75 211 50 285.50 284.6% Aktien deutſcher und ansländiſcher Transportauſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 122.40 122 40 Hamburger Packet 142%/ 142.¾ Norddeutſcher Aoyd 109 75 109.25 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 159 ½ 159.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.— 21.75 Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabril 203—20.— Süpd. Immobil.⸗Geſ. 90.70 90.70 Eichbaum Manuheim 108.20 108.20 Mh. Aktien⸗Brauerei—.——.— Parkakt. Zweibrücken 28.— 93.— Weltzz. Sonne, Speyer 88— 87.— Cementwerk Heidelbg. 146 40 46 Cementfabr. Karlſtadt 127 12705 Badiſche Anilinfabrik 484 90 485 50 Ch. Fabrik Griesheim 258— 257.90 arbwerke Höchſt 514.50518 50 Ver. chem. Fabrik Mh. 327 60327.60 Chem. Werke Albert 484.—484— Südd. Drahtind. Pih. 154.50 154.50 212.50 212.50 Ate. Böſe, Berlin 18.— 15— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 284 75 283 50 Lahmeyer 119 75120.½ Elektr.⸗Geſ. Schuckert 168.%½ 167.— Rheiniſche 127 80 127.80 Siemens& Halske 250.½ 250.— Gumi Peter 386.75 385. Weyß u. Freytag 149.50 149 50 Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahnn——.— do. Meridtonalbahn 131.——. Baltimore und Obio 103./ 105 25 Unternehmungen. Hedd. Ku. u. Züdd. Kb. 129 50 129 50 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 122.75119.50 Lederwerk. St. Ingbert 82.60 82.50 Spfcharz Lederwerke 98— 98.— Ludwigsh. Walzmähle 159.— 159.— Adlerfahrradw. levar 435 80 432.50 Maſchinetfbr. Hilpert 88 50 83 50 Maſchinenfb. Badenia 205 40 205 40 Dürrkopp Maſchinenf. Gritzner 242.50 242 50 Maſch.⸗Armatf. Klein 115—16— Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf 425— 429.— Gebr. Kayſer 148.— 149.50 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 19.— 19— Schnellpreſſenf. Frkth. 24140 241.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 158.50 158.60 Schuhfabr. Herz, Frkf. 116.50 116.50 Seilinduſtrie Wolff 133.— 133.— 'wollſp. Sampertsn 46.——.— Kammgarn Kalſersl.—.——. Zellſtoffabr. Waldhof 258.— 258.— Pfandbrieſe. Prioritäts⸗Obligationen. 8% Frt. OD9l. Ufdb⸗ 100.— 100. 4%.K. B. Pfdbr.05 100.20 10020 4%„„ 1510 100— 100.— 4% Wf. OypB. Pfdb. 100.70 109.70 31½e 5 1%„„„ 92.20 92.20 81½% Pr. Bod.⸗Er. 90.50 4e% Etr.Bd. Pfd. vdo 99 60 99 99.60 9 80. 99.80 eee ee 99.80 10% 15 1507 05 80 99 80 „))VVVVVVV 80 f. 94 90%f%„1. 100.10 100.10 %, Pfd. 9% 99.70 90.7004%„„„ 19ʃ0 101. 10¹.— 4%„ Com.⸗Obl. 51½%„ verſchied. e v. 0 1, unk. 10 100 30 100.30%½„„ 1911 91.—.— 3%„ Gom.-Ool. 11%, Fih..⸗B..O 21.— 91.— 5 v. 87/1 91 40 91 40 te R. W. B. C..10——— 5%„ Com⸗Obl., Pf. B. Pr.⸗Ool.— v. 96/06 91.40 91.40 31% Pf. B. Pr.⸗O. 70— 4% Pr. Pfdb. unk. O0 99.— 99.—.%½ Ftal. ſttl.3. E. B. 78.80—0 „„ 12 99.15 99 10 43.„14 99 60 39.75 Nanng. Berſ.-.⸗A. 719.— 710.— Frankſurt a,., 23. Aug. Krtditaktien 208./, Niszente⸗ Commandit 185 ½, Darmſtadter 130.—, Dresdner Ban: 157.%½ Han⸗ delsgeſellſchaft 168. Deulſche B 4% Preuß. Pfandb. Bank unk. 1919 100 90 100 90 10% Pr.Pfdb. unt. 18 99 6 99.60 e e 1%„ 12 91.30 91.30 Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk. Dypts Pfd.⸗Kom. B. unn. —— ank 254½ Staatan tu 159 50 Sombarden 21.¼ Bochumer 283.75, Felſenkizchen 211.50, Vauiszüue 178.½, Ungarn 94.20, Tendenz: ſchwächer. Nachbseſe. ereditaktien 208.% Diseate⸗Foumaadit 186.4½ Staatsban 159 50. Lomdarden 21.75. Biehmarkt in Maunheim vom 22. richt der Direktion) Es wurde b 50 Ochſen a) vollfleiſchige. höchſtens 7 Jahre alt 90—00 27+ 2775 Augun.(Amtlicher Be⸗ ezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: ausgemäſtete höchſten Schlachtwertes, ., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 88—00 Mk., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 86—00 Mk., 84—00 M. 60 Bu d) gering genährte jeden Alters llen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlacht⸗ wertes 80—82., b) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 76—00., und Kühe): a) vollfleiſchige, e) gering genährte 74—00 0 ausgemäſtete Färſen, M. 1057 Färſen(Rinder Rinder höchſten Schlachtwertes 86—90., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 7 Kühe und wenig gut entwickelte 70—80., d) mäßig genährte ., e) gering genährte Kühe, 314 Kälder: a) feine Maſt⸗ 105—0) Mark, b) mittlere Matt⸗ e) geringe Saugkälber 9500 Mark, 44 Schafe a) (Freſſer) 00—00 Mark. jüngere Kühe, Kühe, Färſen und Rinder 64—38, Färſen und Rinder 56—50 Mark. (Vollm.⸗Maft) und beſte Saugkälber u. gute Saugkälber 100—00 Mark, 684., c) ältere ausgemäſtete Färſen und Rinder d) ältere gering genährte Maſtlämmer und füngere Maſthammel 83—00 Mark, b) ältere Maſthammel 80—00 Mark, e) mäßig genährte 1660 Schweine: a) vollfleiſchig Kreuzungen im Alter bis zu 1½ 73—00 Mark, 6) gering entwickel Eber 64—66 Mark. pferde: 0000—0000 M. oo Pferde zum Schlachten: 000 vieh: 000—000., 00 Stück Ma kühe: 000—000., 12—20 M. ſammen 3195 Stüc. Handel im allgemeinen mittelmäßig. Tandesproduktenbörſe Stuttgart. * immung auf dem oche ruhiger geſta Hammel und Schafe(Merzſchafe) 75—00 Mark. e der feineren Raſſen und deren Jahren 74—00 Mark, b) fleiſchige te 72—00 Mark, d) Sauen und Es wurden bezahlt für das Stück: 000 Luxus⸗ 00 Arbeitspferde: 000000., 000., 000 Zucht⸗ und Nugß⸗ ſtvieh 00—00., 00 Milſch⸗ 000 Ferkel:.00—00.00., 7 Ziegen: 0 Zicklein:—0., o0 Lämmer 00—00 M. Zu⸗⸗ 8 Weltmarkte hat ſich in abge⸗ Woche ltet, nachdem Frankreich mit Käufen von ausländiſchem Getreide zurückhaltender iſt und auch die amerikaniſchen Terminbörſen faſt täglich niedrigere Kurſe meldeten.— Auch Rußland und Ru⸗ mänien ermäßigten ihre Offerten, zu namhaften Abſchlüſſen iſt es aber nicht gekommen. 56 Die Zufuhren in neuer ausländiſcher Ware haben nun⸗ mehr auch begonnen und ſind die Qualitäten ſehr verſchieden. Da aber effektive Ware immer noch geſucht iſt, wird die Land⸗ ware, wenn auch die Qualität nicht ganz einwandsfrei, momentan gerne von unſeren Mühlen gekauft. Auf heutiger Börſe war kleines Geſchäft und fanden nur wenige Abſchlüſſe in württembergiſcher und bayeriſcher Ware ſtatt. Der diesjährige Herbſtſaatfruchtmarkt findet am Mon⸗ tag, den 5. September ds. Is. von vormittags 10 Uhr ab im Lokal der Landesproduktenbörſe(Stadtgarten) in Stutt⸗ gart ſtatt. Muſter ſind ſpäteſtens bis Samstag, den 3. Sep⸗ tember, vormittags an das Sekretariat der Börſe einzu · ſenden. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, netto Kaſſa ſfſe nach Qualität und Lieferzeit: 8 Weizen württemb. alt M. 22.50—22.75, neu M. 21.50—82.—, bayriſcher M. 22.25—22.75, niederbayriſcher nominell.———.—-, Rumänier M.—.———.—, Ulka M. 23.75—24.25, Saxonska Mark 23.75—24.25, Azima M. 23.75—24.25, Walla⸗Walla M.—.———., Laplata, neu M. 28.——24.—, Amerikaner M.—. 110 805 M.—.———.—, Californier M.—..—.— Kernen M. 22.50—28.—, Dinkel M. 14.50—15.80, Roggen württemb. M. 16.——.—, Roggen bayriſcher M.—.— bis—.—, Roggen ruſſiſcher M.—.—.— Gerſte württemberg. M.—.———.—, Gerſte Pfälzer nominell M.—.——.—, Gerſte bayriſche M.—.———.—, Gerſte Tauber M.—.——.—, Gerſte Elſäſſer M.—.——.—, Gerſte ungarſſche nominell M.—.—.—, Gerſte Moldau M.—.———.—, Gerſte Anatolier M.—.———.—, Gerſte kaliforn. prima M.—.— Futtergerſte, ruſſ. M. 13.25—18.75. Hafer württ. M. 15.25—16,25, Mais Laplata M. 15.50—16. Mais Mixed M.—.———.—, Mais Pellow M.—.———., M ruſſiſch M.—.——.—, Mais Donau M. 15.50—16.—, Kohlrep nominell M. 22.——22.50. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 1% Skonto. Tafelgries M. 88.50—84.50 Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 35.50—8 Mehl Nr. 1 M. 32.50—38.50, Mehl 2 M. 31 50—32.50, Meh M. 30.——31.—, Meßhl Nr. 4 M. 26.50—27.50. Kleie M. 9 Mk..50(ohne Sackh. 265 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Aoreſſe? Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 23. Aug. 1910. mewecete, — ekercecerer Wir ſind als Selbſttentrahenten„ unter Vorbehalt: E 1 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d, H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Luvwigshafen M. 380 M. Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank.; Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien Vorzugs⸗Aktien Bürgerbräu, Zudwigshafen Ct 5 ſe Fäbriken Gernsheim⸗Heubruch e Geſellſchrſt, Untertürcheim Deutſche Südſeephosphat.⸗G. Pacific Phosphate Shares alte Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 156 Rheinmüßblenwerke, Mannheim 1 140 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106 Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. Stahlwert Mannheim— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— Unionwerie,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— Unionbrauerei Karlsruhe— Ver. Diamantminen Lüde abucht 125— Bita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555 Raſtatt 5 80 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 75 Berantwortlich: Für Politik: J..: Julins Witte. für Kunſt und Feuilleton: Julius Sitte. jür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Fr⸗ für Bolkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Frit J. Druc und Berlag der Dr. Hacs'ſchen Buchbruckerel. Direktor: Erxuſt Müller. Hlektrische Bügelel Stromkosten ses Keheee 12.6 858. e Besonders im Sommer unentbehrlich für die Hausfrau SrTrorz& cie. Elektrialtäts-Gesellschaſt mit beschr. Haftung 0 4,%. Telephen 862 und 2032. 0 4,%. 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Ahendbfatt.) Mannheim, 23. Auguſt 1910 Srkanntmachung. Steuer⸗Ab⸗ und Zu⸗ ſchreiben betr. Nr. 36346 J. Das dies⸗ jährige Steuer⸗Ab⸗ und Zu⸗ ſchreiben der Gemeinde Secken⸗ heim wird am Montag, den 5. September 1910 im Rat⸗ haus(Stabhalteramt) in Rheinau und am Montag, den 12. September 1910 im Rathaus in Seckenheim jeweils vormittags von—12 und nachmittags von—5 Uhr vorgenommen. 334 Mannheim, 19. Auguſt 1910. Bürgermeiſteramt. Ritter. Kreutzer. Sehanntmachung. Mittwoch, 24. Auguſt 1910 vormittags 11 uhr, verpachten wir auf unſerem Bureau, Luiſenring 49 die Wioeſenloſe Nr. 250—253 in der Gewann Dollache öffent⸗ lich an den Meiſtbietenden. Mannheim, 20. Auguſt 1910. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 326 Bekauntmachung Den im Stadtteil Käfertal und Stadtteil Neckarau vor⸗ handenen Farrendünger ver⸗ ſteigern wir im Hofe der be⸗ treffenden Farenhaltung. Am Dienstag, den 23. Auguſt 1910, vormittags 9 Uhr in Käfertal, um Dienstag, den 23. Auguft 1910, nachmittags 3 Uhr in Neckarau. 32⁴ Mannheim, 19. Aug. 1910. Stäbt. Gutsverwaltung: Krebs. Dungverſteigerung. Am Montag, 29. Aug. 1910 vormittags 10· Uhr, verſteigern wir auf unſerem Bureau Luiſenring 49 das Dungergehnis von 88 Pferden vom 29. Auguſt bis mit 25. September 1910 in Wochen⸗ abteilungen gegen Barzahlung. Mannheim, 20. Aug. 1910. Städt. Fuhrverwaltung. Krebs. 330 Grusperſteigerung. Am Donnerstag, den 1. September ds. Is., vormit⸗ tags 10 Uhr verſteigern wir im„Grünen Haus“ U 1. t, den Erwachs an Ohmetgras von nachbenannten ſtädtiſchen Parks und Anlagen öffent⸗ lich und loswetſe: 1 Vom Juiſenpark u. beſſen Erweiterung: 2. Vom Schnickenlochpark: 3. Vom Fohlenweidepark: 4. Vom alten Kugelfang: 5, Das Gras vor dem Fried⸗ hofportal und ben Ra⸗ batten. 323 Mannheim, 18. Aug. 1910. Stäbtiſches Tiefbauamt: J..: Meythaler. Ertimwillige Brundſtückgverſteigerung. Behufs Auseinanderſetzung des Nachlaſſes des Pripat⸗ mannes Carl Keſſelheim von Mannheim wird auf Antrag der Erben das nachverzeichnete Grundſtück am: Montag, 12. September 1910 vormittags 11 uhr im Geſchäftszimmer des Notars K 1, 11, öffentlich freiwillig verſteigert. 9561 Der Zuſchlag erfolgt auf das Meiſtgebot, wenn es den An⸗ ſchlag erreicht. Die übrigen Verſteigerungs⸗ bedingungen können auf der Kanzlei des Gr. Notariats Mannheim Seingeſehen werden Grundſtücksbeſchrieb: Gemartung Mannheim: Egb. No. 4398, Ortsetter, Litera R 3, 11, 1 4 82 qm Hofraite mit Gebäuden. Auf der Hofraite ſleht: a) ein drei⸗ ſtöckiges Wohnhaus mit Keller, b) ein dreiſtöckiger Scitenbau, ohnung mit Werkſtätte und angebautem Abort. Anſchlag: 36,000 M. Mannheim, 12. Aug. 1910. Großh. Notariat VI: Kellner. Zwangsderſteigerung. MNittwoch, 24. 7 1910, nachmittags 2 Uhr werbe Um Pfandſokal o 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Boll⸗ Areckungswege öffentlich verſt: 1 Schreibmaſchine, 2 Klaviere, Wein, Sekt und Branntwein Möbel und ſonſtiges. 53051 Maunheim, 28. Auguſt 1910, Happle, Gerichtsvollzteher, zunnzs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 24. Auguſt 1910, uUuuachmittags 2 Uhr werde ich in 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel jeder Art. Mannheim, 28. Aug. 1910. Maxotzke, Gerichtsvollzieher⸗ Oeffentliche Verſteigerung. Donnerstag, 25. Nug. 1910 mittags 12 Uhr werde ich im Auſtrage nach §373.⸗G.⸗B. im Börſenlokale hier, öffentlich verſteigern: 200 Sack Weizenmehl No. 5, 183 Sack Weizenmehl Baſts 0 alte Schwung, Fabrikat Pfäl⸗ ziſche Mühlenwerke, frei Wag⸗ gon Mühle Mannheim inkl. Sack, gegen Kaſſa abz. 10% Sconto. 53058 Mannheim, 23. Aug. 1910. Störk, Gerichtsvollzieher, 8 Jagdverpachtung. Die Gemeinde Leuters⸗ hauſen verpachtet am Mittwoch, den 7. Sept l.., vormittags 11 Uhr im Nathaus dahier die Aus⸗ übung der Jagd auf hieſiger Gemarkung(Ortswald und Feldgemarkung Leutershau⸗ ſen im Flächeninhalt von 600 Hektar) auf weitere 6 Jahre, vom 1. Febrnar 1911 bis einſchließlich 31. Januar 1917. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden, oder durch ein ſchriftliches Zeug⸗ nis der zuſtändigen Behörde (des Bezirksamts) nachwei⸗ ſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Beden⸗ ken nicht obwaltet. Der Ent⸗ wurf des Jagdpachtvertrages liegt im Rathauſe dahter zur Einſichtnahme durch die Beteiligten anf. 9568 Ventershauſen, den 20. Auguſt 1910. Der Gemeinderat: Dech Veerfebung pon Kangliſgtionsgrheiten. Die Lieferungen und Ar⸗ beiten zum Bau eines Ent⸗ wäſſerungskanales im Ge⸗ biete des neuen Perſonen⸗ bahnhofes in ſollen nach der Miniſterial⸗ nerordnung vom 3. Januar 1907 in öffentlicher Ver⸗ dingung zuſammen an einen Unternehmer vergeben wer⸗ den. Ste umfaſſen im Weſentlichen die Herſtellung von 62 lfdam Steinzeugrohrkanal 0½0 m lichte Weite, 288[fdm Steinzengrohrkanal 0,50 m lichte Weite, 5 Stück Einſteigſchächten, 85 cbm Stampfbeton. Die Verdingungsunter⸗ lagen werden nicht nach auswärts verfandt, ſondern ltegen auf unſerem Bau⸗ bureau, Belfortſtraße Nr. 23 II., Zimmer Nr. 7, zur Ein⸗ ſicht offen, woſelbſt auch die Angebytsvordrucke unent⸗ geltlich abgegeben werden. Die Angebote mit der Auf⸗ ſchrift„Abwaſſerkanal Per⸗ ſonenbahnhof“ ſind bis zum Eröffnungstermin am 5 September, vormittags Uhr einzureichen. 9569 Zuſchlagsfriſt: 14 Tage. Heidelberg, 20. Aug. 1910. Gr. Bahnbauinſpektion III. 75 Merloren Schwarzer Stock o4 mit ſilbernem Griff wurde vor etlichen Tagen ſtehen ge⸗ laſſen oder verloren. Abzu⸗ geben gegen Belohnung beim Portier Hotel Windſor. 5 Vermischtes 80 Saglangsswirakien .ält. erf. Kaufm. J Beitr. d Bücher und Vermeid v. Kon⸗ kurſen, beſte Refer Gefl. Anfr unt. A. L Nr. 35375 an d. Expedit ĩͤv Wer nimmt mit 1 Mannheimer, 1 Müunchner Herrn und Frau noch teil am 28. Auguſt zu einer Tour 5 Kufſtein(Tirol). Penſ. in Unterflintsbach.70 pro Tag. 36135 Off. Penſion Ehnes I. 4, 8. Eine Frau, welche in beſſ. Häuſern gedient hat, in allen Zimmerarbeiten erfahren iſt, hat noch Tage frei. Zu erfr. Feudenheim, Moltkeſt. 59, I. Iis. 58038 Eugros-Prelse in elektriſchen Taſchenlampen, Erſatzbatterien mit Garantie. Graßeunswahl. Poliertücher für Kronleuchter, Fahrräderſa. J0Pf. Licht& Kraſt- 0 Flektr.⸗Geſellſchaft m. b. Tel.6512. Augartenſtr. 13 DLenschaen Emhaus in ſchöner Lage für jedes Geſchäft geeignet, wegzugsh. zu verkaufen. Off. unt. Nr. 35976 an die Exped. ds. Bl. ————— Ankauf. Einen leicht. gebrauchten Handwagen in. kanfen ges icht. Off. unt. Nr. 58049 an die Exp. d. Bl. Heldelberg Ienz d Tſz flelnsche dasmörerkabrk Hlen-CesalSchaf Auf Grund des Beschlusses der Generalversammlung vom 16. August 1910 wWird Mannheim. das Aktienkapital unserer Gesellschaft um M. 4, 000,000 dureh Ausgabe von 4000 Stüeck neuen Inhaber-Aktien zu je M 1000.— mit Dividenden- berechtigung vom 1. Mai 1910 ab erhöht. Diese M. 4,000,000.— Aktien sind von einem Konsortium unter Führung der Rheinischen Creditbank, Mannheim, übernommen worden. Das Konsortium wird von 9578 diesem Betrag soviel den Inhabern der alten Aktien zum Kurse von 135 0% zum Bezuge anbieten, dass auf je 4 alte Aktien eine junge entfällt. Mannheim, den 16. August 1910. Benz& Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik Aktien-Gesellschaft. Unter Bezugnahme auf obige Bekanntmachung bieten wir den Herren Aktionären der Firma Benz& Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik.-G. die jungen Aktien zum Kurse von 135% zuzüglich Schlussnotenstempel unter nachstehenden Be- dingungen an: 1. Auf je vier alte Aktien kann eine neue Aktie à M. 1000.— bezogen werden. 2. Die Ausübung des Bezugsrechtes hat zur Vermeidung des Verlustes desselben in der5 Zeit vom 25. August bis 7. September d. Is. einschliesslich zu geschehen: bei der Rheinischen Creditbank in Mannheim und deren sömtlichen Zweigniederlassungen, &„* peutschen ve „ Filiale Frankfurt. „ Süddeutschen Bank in Mannheim und deren Filiale Worms, „ Mannheimer Bank A.., in Mannheim, Herren Marx& Goldschmidt, Mannheim, der Deutschen Bank, Berlin, Frank furt a.., reinsbank, Frankfurt n.., „ Schweizerischen Kreditanstualt, Zürich und Basel, „ asler Handelsbank. Basel, Herrn G. F. Grohé-Henrich, Neustadt a. II., „ Herren G. F. Grohé-Henrieh& Co., Saarbrücken. 3. Wer das Bezugsrecht geltend machen will, laat die alten Aktien obne Dividenden- scheine nebst zwei gleichlautenden, mit arithmetisch geordneten Nummernverzeich- niszen versehenen Anmeldescheinen, welehe von den Anmeldenden zu vollziehen sind, zur Abstempelung einzureichen und gleichzeitig den Nennwert und das Agio, pro Aktie also zusammen M. 1830.— zuzüglich 4% Zinsen aus M. 1000.— vom 1. MHai 1910 ab bis zum Tage der Einzahlung nebst Schlussnotenstempel zu entrichten. Formulare hierzu können von den Anmeldestellen in Empfang genommen werden. 4. UDeber die geleistete Einzablung wird Kassaquittung erteilt, welche nach Fertig- stellung der Aktie gegen letztere umzutauschen ist. 8 Mannheim, den 16. August 1910. Piano noch gut erhalten, umſtände⸗ halber billig abzugeben. Off. unter Nr. 53048 an die Exp. dieſes Blattes. I ſchöne maſſive gur erhal⸗ tene Ladenteke zu verkaufen. 3 Meter 30 lang, 83 em hoch, 71 em breit. 36137 Kepplerſtr. 13v. 21ür.Kleiderſchranf 25.„ fſt. neue Zinkbadewaune wit Füß. 30., ſchwarzes Voile⸗Kleid 5., lila Moiree⸗Bluſe(neu).50., ſchw. Tuchrock s M.(., ſchlt, 386150 Zu erfr. in der Exped. ds. Blattes. Vorteilhaft. Möhel⸗Augebot! Kompl. Schlafz.⸗Einricht. für Mk. 220.—, Mk. 320.— Mk. 350.— und höher. Langjährige Garantie. Einzelmöbel. Rieſige Aus⸗ wahl ſehr preigwert. Möbelhans Schwalbach, A, 16. 92716 billig abzu⸗ Malta⸗Fäſſer en 3614¹ Anton Doll, B 8, 10. Alten fngen.I Cüchtige Pertreter gegen hohe Proviſion ſofort geſucht. Offerten unter Nr. 36140 an die Expedition ds. Blattes. 85 Vornehme ſelbſt. Exiſtenz bietet ſich ſolventen Herren. welche tib. Barmittel von 3 bis 4 Mille verfügen, zur Uebernahme eines geſ. geſch. Massenartikels. Ganz enormer Umſatz Bran⸗ chekenntniſſe nicht erfarderl. Oſſerten erb u. F. H. 36085 an die Exp ds. Bl. 52 Hausbursche fleißiger, ſtadtkundig mit guten Zeugniſſen auf 15 September geſucht. Offert, mit Zeugnis⸗ abſchriften unter Nr. 53044 an die Exp. d. Blattes. Hesdgadbeltsaf Rheinische Dresdner Bank Filiale MANNHEIM P 2, 12, Planken. Aktienkapital und Reserven Mark 260 000 900. Besorgung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten Per ſofort oder ſpäter ſuche für Kurzwaren, Gardinen, Teppiche tücht. Verkäuferiunen die die Branche genau kennen bei hohem Salair, dau⸗ ernde Stellung. 53046 Louis Landauer Pirmaſeus. Geſucht ein tücht. Alleinmädchen per ſofort oder 1. September, ſowie ein ſchulentlaſſenes Mädchen für 2jähr. Kind tagsüber. E3 2, 2 Tr. 36143 eeeeeee e edne eee. Tüchtige Verkäuierin per September/ Oktober ge- sucht. 58050 0 Nur erste Kräfte aus der Brauche woll, sich melden. Modehaus Fels Planken. Schulentlaſſenes fürs Haus ge⸗ Mädchen ſucht. 58047 F 6, 1, 2. St. ngsgesucnt Ich ſuche einen 58041 Lehrling per 1. September⸗ Joſef Fuld, Induſtriebasen. Aufsehen erregende Reklame-Neuheit! D. R. F. Ia. Ia. Sache für Maunheim pp,. abzugeben. Kein Laden, Bureau etc. nötig! Auch als Nebenerwerb vorz. geeignet. Erford. bar Mk. 1000.— für Ware, keine Licenz. 36136 Ernſtl. Reflekt. erf. Näh. Hotel Windſor von Mittwoch mitlag ab bis Samstag. Horcher und Leute, die ihre Großmutter pp. erſt um Rat fragen müſſen, erhalten keine Auskunft. Creditbank. iellen suchen Tücht. erfahr. Buchhalter, perfelt in doppelt. u. amerik. Buchführung, Lohn⸗ u. Kaſſa⸗ weſen, Maſchinenſchreiben, Stenographie(SyſtemGabels⸗ berger) ꝛc. wünſcht bei be⸗ ſcheidenen Anſprüchen per 1. Okt. 1910 Engagement, Ge⸗ ſchäſtstouren werd. mit über⸗ nommen. Ia. Refer. Kaution kann geſt. werd. Gefl. Off. unt. Nr. 36144 an die Exp. eigrsncde. Gut möbl. Wohn⸗ nebſt Schlafzimmer mit ſeparat. Eingang, mit Penſion, in der Nähe des Waſſerturms, per bald geſucht. Offerten unter Nr. 36139 an die Expedition. Werkstatteh Eine helle Werkſtatt evtl. m. Wohng. v. 2 od. 3 Zimmer ver ſofort od. ſpäter zu verm. Beſichtig. nur vormittags. Näh F 8. 4 eine Stiege hoch Se e 30a Werkſtaft oder Magazin mit Keller zu vermieten. 19790 Eine helle Werkſlatt evtl. n. Wob. von 2 oders Zimmer per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Beſich⸗ tigung nur vormittag. 35881 Näheres F 8, 4, 1 Stieg. h. Kochſchule für Frauen und Mädchen Der nächſte Unterrichtskurs an unſerer Kochſchule beginnt am Mautag, den 19. Jeptember 1910. Anmeldungen hierzu werden bis einſchließlich Freitag, den 16. Sept. 1910, täglich bis 8 Uhr abends—ausgenommen Sonntags— vom Schnldiener Baumann im Schulhaus R 2 entgegengenommen. Das Honorar für den 20 Abende umfaſſenden Kurs beträgt.— Mk. und wird bei der Aumeldung erhoben. Maunheim, 22. Auguſt 1910. Das Komitee. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Keuntnis. Mannheim, 22. Auguſt 1910. Dürgermeiſteramt. 5 TTonderfteisezurdckgelehrt 7* 2 8*** Großh. Hof⸗ u. Nationaltheater in Mannheim. Einladung zum Abonnement. Auf die im Theaterjahr 1910/11— 1. September 1910 bis 31. Auguſt 1911— ſtattfindenden Vorſtellungen werden Abonnements⸗Anmeldungen an der Hoftheaterkaſſe entgegen⸗ genommen. Daſelbſt ſind auch die Abonnementsbedingungen und Preiſe, ſowie die verfügbaren Plätze zu erfahren. Eine Ueberſicht über die Abonnementspreiſe mit den Bedingungen wird auf Wunſch zugeſandt. 382 Mannheim, 22. Auguſt 1910. Veamte Hoftheater⸗Jutendanz. klönnen unter ſtreugſter Diskretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗Geſchäft(kein Abzahlungsgeſchäft) Mannheim's unter bequemen Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag erhalten. Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des Mannheimer General⸗Anzeigers, E 6. 7 *—. pachtel⸗ u. 7 Goldenes Lamm 5 2, 14 Heute Dienstag e großes Schlachtfeſt wozu freundlichſt einladet 9592 Max Kannegiesser. mfetenN Heidelbergerſtraße, P 7, 16 Schöne 5⸗Zimmerwohnung mit 2 Kammern, elektr. Licht, Centralheizung, Lift, per ſofort zu verm. D. Meyer-Pieard, Mannheim. Friedrichsplatz 11.— Tel. Nr. 1337. 85 1972⁵ Zimſſer u. Küche K 2, 24 25 ruhige Lente zu 36128 vermieten. II 1. 10, Votderhaus 2 Treppen, ſofort 2 ſchöne Zimmer mit Küche; ferner im Hinterhaus, 2 Treppen, per 1. Septbr. 2 helle geräu mige Zimmer mit Küche zu verm. Näheres bei Fr. Köhler im Hauſe, 2 Treppen. 19660 0 0 10 5 große Zimmer und Zubehör ept. als Burcau zu vermieten. Näheres 1 Treppe. 36138 U6 3* St., ſchöne Balkon⸗ 7 wohng., 3 Zimmer und Küche per 1. Oklober zu vermieten.“ Näheres 3. Stock, links, vormittags. 19793 Eliſabethſtr. 7 Eleg. 4⸗ u. 5⸗Zimmerwohnung. 1 Treppe hoch, beide mit Erker, Balkon, Bad, Speiſekammer und Zubehör per ſofort od ſpät, z. v. Näheres parterre oder Keppler⸗ ſtraße 16a. 17234 Kaiſerriung 30 3. und 4. Stock, je 3 Zim., Küche u. Manſarde auf 1. Oktober beziehbar zu verm. Näh. Eichbaumbrauerei. Kepplerſtr. 16a Schöne Wohng. 4kl. Zimm., Küche u. Zub. zu vm. Mon. 45 Mark. Näh. part. 19795 Mittelſtraße 36 8 ſchöne Zimmer und Küche per 1. Oktober zu vermieten. 19784 Zu erfragen eine Stiege rechts. 7 7 77 90 7 7 Prinz Wilgelnr. 3 w. J. zu verm. Näh, 5 Srock. ndaeg Poniſſraße 5. Schöne 8 0 tober Bad u. Manfarde per 1. O zu verm. Näheres part. 19791 Oststadt Ecchauten Oito Veckfr. 4u. 10. Neubauten. Elegante 5 Zimmer⸗ wohnungen mit Bad und Zubehör, Fremdenzimmer ꝛc. per 1. Oktober zu vermieten. Preis von 1500 auf⸗ wärts. 18695 Bureau M 2, II, Telephon 1326. eckenheimerſtr. 30a, 4. Stock. 3 Zimmer u Küche per 1. Oktbr. an nur ruhige Leute zu verm. Näheres daſelbſt. 19780 Sophienſtr. 24 mit Zubehör ſofort zu vm. 19796 Näheres part. ſchöne 3⸗Zim.⸗Wohng. z v. 19783 Aflöbl Ammer möbl. Zimme an Herrn oden zu vermieten. 3504 6 3 2 Tr. l. n. d. Mktpl.g 7 Bett. an anſt. Frl.z. vm. 1979, möbl. Zim. ſof. zu N aep u endehf Guten bürgerl. Mittag⸗ u Damen à 70. u. 60 J. mi Kaffee. N 4. 6, 2 Treppen. Stallung. A4à, 9, größere Stallun 1 Tr., 5 Zimm.⸗Wohnung Gr. Wallſtadtſtr. 1 F5 6 4. Stock links Fräulein ſofor möbl. Zim. ev, mit“ verm. 3 Tr. 1979 Abendtiſch für Herren un 39947 mit Heu⸗Speicher zu verw 36050 14*