Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſe ra te: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark (Badiſche Volkszeitung.) Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und umgebung. z0diſce Heueſe Hachicher Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: 8 Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktioaan Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 390. Mittwoch, 24. Auguſt 1910. (Abendblatt.) Die Grundlinien der nationalliberalen Politik. Auf dem am Sonntag von nationalliberaler Seite ver⸗ anſtalteten Volksfeſt in Gelſenkirchen hat Reichstags⸗ abgeordneter Fuhrmann eine großangelegte, von reich⸗ ſbem Beifall begleitete Rede gehalten, welche die in Ver⸗ gangenheit und Gegenwart für die nationalliberale Politik geltenden Direktiven noch einmal in muſtergültiger Klarheit darlegt. Da ſie uns, ebenſo wie das Baſſermannſche Interview im„Hamb. Corr.“, geeignet ſcheint, den gegne⸗ riſchen Ausſtreuungen in wirkſamſter Weiſe den Boden zu entziehen, geben wir ihre Hauptſtellen in folgendem wieder. Nach den einleitenden Sätzen ging Abg. Fuhrmann mit einem Bekenntnis zur Schutzzollpolitik in die politiſche Betrach⸗ tung über. Die Frage, ob die innere Entwicklung gleichen Schritt mit der Entwicklung des äußern Wohlſtandes gehalten hätte, beantwortete der Redner mit„Nein“; wir ſeien in einer Zeit politiſcher Hoffnungsloſigkeit. In der Beantwortung der Schuldfrage erklärte Abg. Fuhrmann, die Gegenwart aus dem Gewordenen. Nach der Reichsgründung habe der nationale Liberalismus die Gebildeten und die führenden Stände beherrſcht, er habe planmäßig den Ausbau der politiſchen, wirtſchaftlichen und geiſtigen Freiheit des einzelnen betrieben. Sein Fehler ſei das zu ſtarke Betonen des Formalen, ſeine ſchwere Schuld das Verſagen bei dem erſten großen Umſchwung in der Wirtſchaftspolitik und dem großen Zukunftsplane des + Tabakmonopols geweſen. Der nationale Liberalismus teile aber ſeine ſchwere Schuld mit Bismarck, der damals wendigkeiten bitter gerächt. Der Kultur⸗ Verſuch des Kanzlers Caprivi, die Wirtſchaftspolitik zu Bunde der Landwirte eine agrariſche Klaſſen⸗ und Intereſſenvertretung geſchaffen, in der Hand rückſichtsloſer Führer eine Waffe, die ſchwere Wunden ſchlug. Daneben her ging, führte der Redner etwa aus, der Ausbau der proletariſchen Klaſſenvertretung, das Anwachſen der Sozjal⸗ demokratie. Die Agrardemagogen hoffte man zu überwinden durch Anerkennung und Bewilligung notwen⸗ diger agrariſcher Forderungen im Zolltarifgeſetz von 1902. Der Erfolg blieb aus, weil die Führung des Bundes In⸗ tereſſe daran beſaß, die Unzufriedenheit zu ſchüren und durch Schlagworte die ländlichen Wähler bei der Fahne zu halten. Ein neuer Beweis für dieſe Politik des Bundes war ſein Verhalten zur Erbſchaftsſteuer. Die Sozialdemokratie verſuchte man, als das Sozialiſtengeſetz geſcheitert war, wie es ſcheitern mußte, durch die Sozial⸗ politik zu überwinden. Auch dieſer Verſuch iſt miß⸗ glückt. Heute treibt man Sozialpolitik nicht mehr unter dieſem Geſichtswinkel, ſondern der ſozial aus⸗ Am blauen Meer. Von Friedrich Zimmermann. Marfeille, im Auguſt 1910. Mit Ungeduld erwarteten wir in unſerem Hotel den an⸗ brechenden Morgen. Alles war noch in tiefem Schlafe, als wir uns auf den Weg begaben, um mit der Sonne das ewige Meer zu begrüßen. Schon das Wort„Meer“ übt auf jedes Gemüt einen unbeſchreiblichen Zauber aus. Für niemand iſt das Wort ein fremder Name und doch gibt es nichts auf der Erde, was den Gelehrten noch heute größere Rätſel gibt. Die größten Kulturvölker haben an ſeinen Ufern gewohnt und ſind auf ſeinen blauen Wogen groß geworden und wieder untergegangen. Die Bildhauerkunſt hat in dieſen von den ſchäumenden Wogen beſpül⸗ ten Ländern ihre höchſte Vollendung erreicht und die Kunſtwerke aus jenen Zeiten ſind heute noch unerreicht. Millionen ſterb⸗ licher Menſchen haben das Meer geſehen und in ſeiner ewigen Schönheit bewundert. Griechenland die Wiege der klaſſiſchen Kultur, iſt auf allen Seiten vom Meer umrauſcht. Durch die hehre Größe des Ozeans wurden die kleinen Menſchen zu ſchaffen⸗ den Künſtlern. Die Geiſteswelt wurde von einer großen Zahl von Göttern bebölkert, die aus den Ideen entſtanden, welche das rollende Meer in den Bewohnern erweckte. Das Meer iſt die Mutter alles Lebenden. Schon in den älteſten Zeiten wurden Hymnen auf das Meer geſungen und für die Malerei iſt es bis in unſere Tage der geſuchteſte Gegenſtand der Darſtellung. Es iſt eine Frage, ob der Grundſatz der Sozialpolitik richtig muß ihre Grenzen finden erſtens in der Leiſtungs⸗ aus einer gewiſſen Augenblicks⸗ und Stimmungspolitik“ heraus die nationalliberale Mehrheit zertrümmert habe. Später habe ſich das bei den nationalen Not⸗ kampf habe das Volk dauernd zerriſſen, der unglückſelige äundern, habe die wirtſchaftlichen Kämpfe verſchärft und im Die Radikaliſierung hat nicht nur die Städte ergriffen, mung iſt: je ſchlimmer, deſto beſſer. geſehen hat, der verliert das Heimweh nach demſelben nie wieder. Unſere größten Dichter und Denker, die doch gewiß die Größe und Erhabenheit am tiefſten empfanden, ſtehen ſtumm da, die Hände wie zum Gebet gefaltet vor innerer Ergriffenheit und vor den Wonneſchauern, welche die Seele durchzittern. Aus der Unraſt der von uns beſuchten Städte ſuchten wir nach Ruhe, um die Gedanken zu ordnen, welche die neuen Anſchauungen in uns geweckt hatten und wo hätten wir einen geeigneteren Ort finden können, als in den Felslabyrinthen der Meeresküſte? Das erſte Leben ſtieg aus den Fluten des Meeres und deshalb zieht es uns inſtinktiv immer wieder zu ihm zurück. Bei den Alten war es allerdings nur ein faſt unbewußtes Ahnen und erſt den wiſſen⸗ ſchaftlichen Ergebniſſen der letzten fünfzig Jahre blieb es vor⸗ behalten, poſitive Errungenſchaften feſtzulegen. modernen Nationen am Meere Stationen errichtet zur Erforſchung des Meeres und reich ausgeſtattete Inſtitute laden zur Mit⸗ arbeit ein. Die Erde, eine Tochter der Sonne, zeigte das erſte Leben, als im kreiſenden Schoß des warmen Meeres das primi⸗ tivſte Plasma ſich regte. Es iſt nicht der proſaiſche Drang nach neuen Sinnengenüſſen, der den Forſcher an das Meer treibt, ſon⸗ dern der faſt unwiderſtehliche Trieb, der nach neuen Wahrheiten dürſtenden Seele und das Bewußtſein, daß hier noch vieles zu er⸗ forſchen und aufzuklären iſt; hier kann jeder mitarbeiten, der nur einigermaßen mit der Naturerforſchung der Neuzeit ſich ver⸗ traut gemacht hat. ein ganzer Stab unſerer erſten Botaniker und Zoologen und nirgends ſind die Ergebniſſe und die neu gefundenen Wahrheiten ſo bedeutend, als an dieſen Stätten des menſchlichen Suchens und Denkens. 5 ſtrierter Meiſterwerke, r de und Pflanzenwelt erſchließen. Aber der Reichtum iſt ein unerſchöpf⸗ licher und viel bleibt noch zu tun für Feder und Pinſel. Man hat ſinnreiche Apparate konſtruiert, mit denen man ſelbſt aus der gleichenden Gerechtigkeit wegen, um dem Individuum, das durch unſere Entwicklung ſich kaum noch zur wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit emporringen kann, einen Ausgleich zu ſchaffen durch ſtaatliche Fürſorge für es. iſt, ob die Kräfte im Staat nicht allmählich verkümmern, wenn jeder gewöhnt wird, nach ſtaatlicher Hilfe zu rufen. Aber dieſe Frage iſt entſchieden; es wird nur noch nach dem Maß und dem Umfang der Sozialpolitik gefragt. Sie fähigkeit zumal der kleinen Gewerbe⸗ treibenden, zweitens in der Wettbewerbsfähigkeit des geſamten Gewerbes gegen das Aus land, drittens darin, daß aus der Sozialpolitik keine Gleichmacherei für Groß⸗ und Kleingewerbe, für Groß⸗ und Kleinſtadt entſteht und Schematismus und bureaukratiſche Bevor⸗ mundung vermieden werden, und viertens darin, daß nicht die Autorität und das freie Beſtim⸗ mungsrecht des Betriebsleiters ange⸗ taſtet wird, deſſen Verantwortlichkeit auch ein großes Maß von Freiheit in ſeiner Entſchließung gegenüberſtehen muß. Die Induſtrieführer aber, meinte der Redner weiter, müßten volles Verſtändnis haben für politiſche Notwendig⸗ keiten; ihre Intereſſen könnten am letzten Ende dauernd nur gewahrt werden durch eine die widerſtreitenden In⸗ tereſſen vermittelnde Politik der mittleren Linie der natio⸗ nalliberalen Partei. Die Induſtrie könne dem Frei⸗ ſinn nicht verfallen, weil er die Autorität des Arbeitgebers preisgebe und doktrinär den einſeitigen Konſumenten⸗Standpunkt vertrete, den Kon⸗ ſervativen nicht, weil ſie den Agraregois mus verkörperten, weil man ſich Leute wie Dr. Hahn und Graf Kanitz nicht als Induſtrievertreter denken könne. Der Redner kam dann mit wenigen Sätzen auf das Zentrum zu ſprechen und betonte, daß der Sinn der Blockpolitik nicht geweſen ſei, das Zentrum auszuſchließen, ſondern ihm zu zeigen, daß es als ſeinen Willen diktieren dürfte. Minderheitspartei nicht Der Block ſei zertrümmert, und ſeitdem datiere die Zeit der Hoffnungsloſigkeit und das An⸗ ſchwellen der roten Flut. Die Folgen ſind da; meinte der Redner; eine völlige Radikaliſierung unſeres Volkes, ſo weit gehend, daß die Maſſen ſelbſt den ſchuld⸗ loſen Liberalismus nicht zum Stimmträger ihres Unmuts und ihrer Erbitterung für geeignet halten, ſondern dem Radikalſten, dem Sozialdemokraten, ihre Stimme geben. aus denen faſt reſtlos konſervative Stim⸗ men verſchwinden, ſo eine auch für die Stichwahl faſt unüberbrückbare Kluft zwiſchen Stadt und Land ſchaffend, ſondern auch das platte Land, wo die Bewohner in Scharen rot wählen. Die Gefahr beſteht, daß kein arbeitsfähiger Reichstag zuſtande kommt. Die Stim⸗ Die Gefahr iſt groß, daß die Maſſen ſozialdemokratiſch bleiben. Vor allem aber beſteht die Gefahr einer dauernden Radikaliſiexung und Demokratiſierung. Die Nationalliberale Par⸗ tei hat allen Anlaß, ſich einer ſolchen Entwicklung ent⸗ Heute haben alle Am Meeresufer arbeitet ohne Unterbrechung In jedem Jahre erſcheint eine ganze Reihe herrlich illu⸗ die uns neue Wunder der Tier⸗ und Fragen auf und ein gelöſtes Rätſel bedingt wieder vie gegenzuſtemmen; denn ſie iſt eineliberale und keings demokratiſche Partei. Der Redner ſchilderte dann ausführlich die Folgen, die eine Demokratiſierung haben würde, Abtragung oder Beſeitigung der Agrarzölle, damit Schwächung der ge⸗ ſunden Volkskraft und Erleichterung wirtſchaftlicher Kriſen, Erſchwerung einer nationalen Polenpolitik, Hinderung jeder Weltpolitik, Schwächung der militäriſchen Entwicklung und der Diſziplin und eine Beeinträchtigung der Krone: Nicht wegen der Perſon des jeweiligen Trägers der Krone, ſondern zur Erhaltung des Prinzips haben wir allen Anlaß, das monarchiſch⸗konſtitutionelle Syſtem zu ſtützen. Einen ſtarken Pfeiler haben ſwir noch in Preußen, den zu erhalten wir alle Ver⸗ anlaſſung haben. Einen Pfeiler erhält man aber nicht dauernd dadurch, daß man ängſtlich die beſſernde Hand davon fernhält. Der Grundſatz qujeta non movere kann leicht für fortſchreitende Staatsweſen zu einer ver⸗ hängnisvollen Kataſtrophe führen, die den Staat ſchwer ſchädigt, damit am letzten Ende auch die Intereſſen, denen die Reaktion zu dienen vorgibt. Aus dieſem Grunde, nicht im Parteiintereſſe, auch im wohlverſtandenen mon arch i ſchen Intereſſe beharren wir auf der Forderun der preußiſchen Wahlrechtsreform. Der Redner führte aus, daß ohne geheime und direkte Wahl keine dauerhafte, dem berechtigten Volksempfinden ent⸗ ſprechende Reform zuſtande kommen könne, daß eine Neu⸗ einteilung der Wahlkreiſe nicht aufzuhalten ſei, daß die Nationalliberale Partei aber jeden Verſuch einer Demokratiſierung der pr iſche Politik durch Einführung des Re wahlrechts ablehne, um eben nicht den Damm gegen die Flut der Demokratie ſelbſt Aber brauchbar könne man dieſen Damm nur me erhalten, wenn man ſich zu einer ſtetigen Befeſtigur Erneuerung die bertrauensvolle und arbeitsfreudige wirkung der Deichgenoſſen ſichert. Manches von den der Staatsbürger ſo zu ſehen wünſchte, fuhr der Re fort, glaubte er entbehren zu müſſen. Er ſah oft Zielſicherheit und nicht die Entſchlußkraft in der äuß Politik; er fühlte die Schwäche einer Regie die er gern ſtark gewußt hätte; er ſah eine Mehr im Parlament am Werk, deren Verhalten bei ſchaftsſteuer und Wahlreform nicht von Vaterl liebe oder Selbſtloſigkeit diktiert wa dünkte manchen das Leben hinter dem ſchützenden Deie nicht mehr ſo lobenswert, daß er an die Erhaltung d Deiches Luſt und Energie ſetzte. Er ließ die rote Fll ſchwellen; er verſagte ſeine Mitwirkung am Rettungswen So ſtehen wir heute da. Ein tiefes Erſchrecken geht dun die Reihen der Mehrheit, die dieſe Lage ſchuf und läßt leitenden Männer der Regierung bange fragen, was aus den Wahlen, ja darüber hinaus aus unſerer politiſche Entwicklung überhaupt werden ſolle. Nun wird Sammeln geblaſen. Die Nationalliberale tei iſt an ſich nicht abgeneigt, zur Entwirrun gefährlichen Lage dem Rufe zu fo größten Meerestiefe Tier⸗ und Pflanzengebilde zu Tage förde kann, die bis jetzt noch kein ſterbliches Auge je geſehen hat. den großen, ſcheinbar unlöslichen Aufgaben möchte man der endgültigen Löſung verzweifeln. Immer türmen Aber dennoch iſt die Ausſicht der ſtrengen Naturwiſſenſ. troſtloſe. Man darf nur den Blick um ein Jahrhund richten, ſo wird man erſtaunen, über die geradezu großa Fortſchritte dieſer kurzen Spanne Zeit. Wer erinnert ſich an die tiefſinnigen Worte Leſſings:„Wenn Gott in ſei ten die reine Wahrheit, in ſeiner Linken bloß den Drang Erkenntnis hielte und mich wählen ließe, ſo möchte ich ihm in Linke fallen.“ Es iſt nicht der Beſitz der errungenen Wa heit, die uns befriedigt, ſondern das ernſte Streben und mühſame Erringen derſelben. Die Erforſchung der orge Lebeweſen iſt zu einer Kultur⸗ und Lebensfrage der Natio geworden, der ſich keine entziehen kann und wahrlich nichts hebenderes iſt in unſerer Zeit zu finden, als dieſer edl. ſtreit der Gelehrten und mit Jubel werden alle neuen, tiven Reſultate begrüßt. Das Meer iſt für unſere Erde ein unerſchöpfliches W reſervoir. Ohne Druckmaſchinen und ohne Leitungen ſteige lich ungeheuere Maſſen als Dunſt in die Höhe, um aus als Wolken in die entfernteſten Länder getragen zu und um die befruchtende Wirkung in der großartigſten ſelbſttätig zu vollziehen. In ewigem Kreislaufe kehrt das in den Schoß der Meere zurück und unſere Flüſſe und S ſind überreich an dieſem Element der Alten. Das Me gleichſam das Herz unſeres Planeten und Pflanzen⸗ un welt ſind ohne Waſſer nicht denkbar. Alles zuſamm ein einziges Großes und Ganzes. Die von den älteren F vorgenommenen, ſcharfen Grenzen zwiſchen Ti P welt wurden von der modernen Wiſſenſchaft als nhaltbe geriſſen. Beide Reiche ſind in den Urformen — 2. Seite. Seueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 24. Auguſk aber es wäre ein Wahn, zu glauben, daß bei dem heutigen Zuſtande der Erbitterung Parteiführer imſtande ſind, durch ihre Worte die Entwicklung in andere Bahnen zu lenken. Nur Taten können Aenderung bringen, Taten der Faktoren, die an der Entwick⸗ lung ſchuldig ſind oder ſie haben ge⸗ ſchehen laſſen. So mag denn der Mahnruf hallen von dieſer roten Erde Weſtfalens, die gewiß kein Hort radikaler bürgerlicher Demokratie iſt, ſondern eine Stätte ernſter, fleißiger Arbeit, die unſer Volk wirtſchaftlich vor⸗ wärts gebracht, es in die erſte Reihe der Nationen gerückt und an ihrem Teil mitgeholfen hat, unſer Vaterland reif und tüchtig zu machen zur Weltpolitik. Ich möchte es denen zurufen, die es angeht: Unſer Volk ſteht in einer ſchweren Schickſalsſtunde. Die Zeiten, da die Maſſen die Hände nach der Herrſchaft ausſtreckten und da manchmal um Königskronen geſpielt wurde, ſind in der Weltgeſchichte immer nur möglich geweſen durch mangelnden Willen zur Tat bei denen, die für des Volkes Geſchicke die Verant⸗ wortung zu tragen hatten. Nur Taten können auslöſchen, was Taten an Unheil ſchufen, im Reich und in Preußen. Ich habe dem ehrlichen Bekenntnis, unſere Kraft einzu⸗ ſetzen gegen die drohende demokratiſche Welle, nichts hinzu⸗ zufügen. Kommt dieſe Welle und mit ihr das Unheil, weil die Taten ausbleiben, dann wird die Geſchichte vielleicht einſt ſagen: konſervative Politik ſei die Geburtshelferin der Demokratie geweſen. Den Schluß der Rede bildete die von lebhafter Zu⸗ ſtimmung aufgenommene Bemerkung, daß nur ein uner⸗ ſchütterlicher Optimismus über die trübe Zeit himüberbringe, daß dieſer Optimismus aber aus der Kraft des deutſchen Volkes ſeine Nahrung ziehe. Polſtische ebersicht. * Maunheim, 24. Auguſt 1910. Die Reichsfinanzen. Der endgültige Finanzabſchluß für das Jahr 1909 hat gegenüber dem Voranſchlage einen Mehrertrag von rund 90 Millionen Mark ergeben. Es wäre aber ein großer Irr⸗ tum, wenn man aus dieſer Tatſache folgern wollte, daß damit eine Geſundung der Reichsfinanzen gewährleiſtet oder auch Hur zu hoffen ſei. In den 90 Millionen ſind einmal die 29 Millionen ent⸗ halten, die infolge anderweiter Regelung der Branntwein⸗ ſteuer jetzt der Reichskaſſe zufließen. Ferner haben die neuen Steuergeſetze und die Zollerhöhungen aus der ſogenannten Reichsfinanz⸗Reform des vorigen Jahres naturgemäß eine ſtarke Voreinfuhr zur Folge gehabt, die zwar dem Jahre 1909 exhebliche Mehreinnahmen brachte, die aber ſelbſwerſtändlich die Erträge des Jahres 1910 entſprechend vermindert: drittens findet die Einnahmeſteigerung des Jahres 1909 ihre Erklärung in den Erträgen der Nachſteuer und Nachverzol⸗ lung, die gleichfalls mit der letzten Finanzreform im Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Dieſe aus den drei genannten Gründen Mehreinnahmen machen faſt den geſamten Betrag von 90 Millionen aus, die das Jahr 1909 als Ueberſchuß aufweiſt. Das ſind aber in der Tat keine dauernden Mehrerträge für das Reich, vielmehr haben ſich in den erſten drei Monaten des laufenden Jahres die Einnahmen an Zöllen und Steuern. ſehr wenig günſtig geſtellt. Die Ergebniſſe ſind aber günſtiger gewefen, als nach dem Etatsvoranſchlag angenommen worden war. Es ſind näm⸗ lich— abgeſehen von den auf die außerordentlichen Deckungs⸗ mißtel angewieſenen Ausgaben— nur 126 460 318,67 Mark anſtatt der veranſchlagten 239 757 900 M. als Fehlbetrag vorläufig auf die Anleihe zu übernehmen. Das katſächliche Ergebnis ſtellt ſich alſo um 113 297 581 Mark beſſer als der Voranſchlag. Im einzelnen verzeichnen wir aus den amtlichen Angaben das Folgende: Für den Reichstag waren 351000 Mark mehr erforder⸗ lich. Beim Auswärtigen Amte ſind die Ausgaben um 432 000 Mark hinter dem Anſchlage Zurückgeblieben. Im Geſchäfts⸗ bereich des Reichsamts des Innern iſt eine Ueberſchreitung von 1 497 000 Mark zu verzeichnen. Mehr erforderlich waren insbeſondere bei der Zentralbehörde 156 000 Mark, bei dem Reichszuſchuß auf Grund des Invalidenverſicherungsgeſetzes 190 000 Mark und zu Familienunterſtützungen aus Anlaß ander der verwachſen und verſchmolzen, daß ſelbſt der ſcharfſinuigſte Gelehrte nicht angeben kann, wo das Tierreich aufhört und das Pflanzenreich anfängt. Tier⸗ und Pflanzenwelt haben aus der⸗ ſelben Quelle ihren Urſprung genommen, wie die Organismen weder Tier noch Pflanze waren, ſondern beides zugleich. Alles Leben iſt an das Waſſer gebunden. Wo kein Waſſer iſt, da herrſcht der ſtarre, grauſige Tod. An vielen Stellen der Weſtalpen haben wir das geſehen. Nackte Felſenwände ohne jeg⸗ liche Vegetation ſteigen hoch empor und alles Leben iſt hier für immer erloſchen, eben weil das belebende Element fehlte. Wenn es gelänge, die Wüſten Aſiens und Afrikas, die endloſe Sahara, mit Waſſer zu verſehen, ſo würde auch hier bald Sde erſtehen. Selbſt unſere Jahrhunderte alten Kulturflächen wer⸗ den in regenloſen Sommern zu Wüſten und unſere ganze Kultur iſt in erſter Linie auf das Waſſer angewieſen Würde man unſerer Erde das Waſſer nehmen, ſo wäre ſie bald ein ſoter Planet. Wer das Meer zum erſten Male in der richtigen Beleuchkung fieht, der wird von der Gewalt des Anblicks faſt erdrückt. Die ungeahnte Größe und Erhabenheit des Anblicks übertrifft alle Vorſtellungen, welche man ſich von dem Ozean gemacht hat. Iſt das Uferland und das Meeresufer eben, ſo kann man ſich bei jeder neu heranrollenden Welle, des Gefühls nicht erwehren, daß einmal eine Sturzwelle kommen und alles mit in die ewige Nacht reißen knönte. Schon eine kleine Düne oder ein künſtlicher mm erwecken aber ein gewiſſes Gefühl der Sicherheit und in Ruhe betrachtet man die nimmerraſtende Tätigkeit der un⸗ ren Wogen. Hier am Mittelmeer ſind nun keinen Dünen ne Dämme vorhanden. Die nackten Felſenrippen ſetzen Waſſer einen unbeſiegbaren Widerſtand entgegen. An jeder bucht rauſchen und brauſen die ewigen Wogen heran, ſpritzen auf und fließen aufgelöſt über die ſchiefe Ebene zurück in ſchoß des Meeres. Wie eine Herde ſich bäumender weißer ſtürmen die langen Wellen immer wieder gegen das Ufer in 0 Trot und immer bilden ſich neue und ſchönere Formen. bon Friedensübungen 1050 00⁰ Mark. Dagegen ſind beim Statiſtiſchen Amt 139 000 M. und beim Patentamt 194 000 Mark in Abgang gekommen. Für das Reichsheer ſind bei den Kontingents⸗Verwal⸗ tungen von Preußen, Sochſen und Württemberg, einſchließ⸗ lich des dieſe Verwaltungen angehenden und mit einer Er⸗ ſparnis von 3 685 000 Mark abſchließenden Abſchnitts des allgemeinen Penſionsfonds, an fortdauernden Ausgaben 6 535 000 Mark weniger, an einmaligen Ausgaben dagegen 7 582 000 Mark mehr als angeſetzt erforderlich geweſen. Die erhebliche Ueberſchreitung iſt hauptſächlich hervorgerufen durch über⸗ bezw. außeretatsmäßige Ausgaben. Bei der Marineverwaltung ſchließen die fortdauernden Ausgaben einſchließlich einer Erſparnis von 232 000 Mark bei dem entſprechenden Abſchnitte des allgemeinen Penſions⸗ fonds mit 1 626 000 Mark und die einmaligen Ausgaben mit 250000 Mark Wenigeraufwand ab. Bei den Fonds des Reichsſchatzamts ergibt ſich an fort⸗ dauernden Ausgaben ein weniger von 37 068 000., das zum Hauptteil rechneriſche Urſachen hat. An die Bundes⸗ ſtaaten mußten zur Ergänzung ihres Anteils an der Erb⸗ ſchaftsſteuer auf den Betrag der Durchſchnittseinnahme in den Rechnungsjahren 1901 bis 1905 1 329 000 Mark mehr als angeſetzt gezahlt werden. Die den Einzelſtaaten ver⸗ bleibende Hälfte der Reichsſtempelabgabe von Wetteinſätzen bei Pferderennen, ſtellte ſich, der Einnahme entſprechend, um 1459 000 Mark höher als der Voranſchlag. Zur Ueberwei⸗ ſung an die Bundesſtaaten zwecks Unterſtützung von Haus⸗ gewerbetretbenden und Arbe eitern des Tabakgewerbes ſind 133.000 Mark mehr als angeſetzt aufgewendet. Die Ver⸗ waltung und Verzinſung der Reichsſchulden hat 1 271 000 M. mehr erfordert. Beim allgemeinen Penſionsfonds ergibt ſich unter Einſchluß der erwähnten Erſparniſſe bei den Verwal⸗ tungen des Reichsheeres und der Marine insgeſamt eine Wenigerausgabe von 4 159 000 Mark. Bei der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung ſind die fortdauernden Ausgaben um 8 940 000 Mark und die ein⸗ maligen Ausgaben um 148 000 Mark hinter dem Voran⸗ ſchlage zurückgeblieben; ebenſo iſt bei der Reichseiſenbahn⸗ Verwaltung ein Weniger von 6 288 000 Mark bei den fort⸗ dauernden und von 95 000 Mark bei den einmaligen Aus⸗ gaben zu verzeichnen. Deutsches Reſch. — Kaiſer Wilhelm als Nobel⸗Preisträger. In informierten politiſchen Kreiſen Norwegens findet angeblich die Nachricht, daß Kaiſer Wilhelm Träger des nächſten Nobel⸗Preiſes ſein werde, ernſte Beachtung. Als Grund der Verleihung wird, wie das„N. W..“ meldet, angeführt die Haltung Kaiſer Wilhelms in der Annexionskriſe, durch die er einen blutigen Konflikt vermieden habe. Die verſchiedenen Aufmerkſam⸗ keiten, die Kaiſer Wilhelm dem norwegiſchen Volke erwieſen hat, betrachte man als Zeichen dafür, daß Kaiſer Wilhelm die Verleihung des Nobelpreiſes nicht ungern ſehen würde. Außerdem ſei die Stimmung im norwegiſchen Volke durch die wiederholten Nordlandsfahrten des Kaiſers, die ein enormes Anſchwellen des reichsdeutſchen Touriſtenverkehrs zur Folge hatten, für den Kaiſer ſehr günſtig geworden.— Das wären allerdings zum Teil recht kurioſe Gründe für dieſe Preisverleihung. — Vom katholiſchen Lehrerverein. Aus München wird über die dort tagende Hauptverſammlung des katholiſchen Lehrerbereins berichtet, ſie ſei ganz überwiegend von Geiſtlichen beſucht. Kaum hundert Lehrer ſeien erſchienen, obwohl die Zentrumspreſſe eifrig Propaganda gemacht hatte und jetzt Ferien find.— Viel mehr Anhänger zählt eben der Verein überhaupt nicht. — Zur Beratung über die Fleiſchteuerung wird am Samstag in München, wie die„Deutſche Fleiſcherzeitung“ meldet, unter dem Vorſitz des Miniſters des Innern eine Beſprechung ſtattfinden, zu der Vertreter der bayeriſchen Städte und Schlachthofverwal⸗ tungen ſowie des Fleiſchergewerbes und und auch der Landwirtſchaft eingeladen werden. Badiſche Politik. Anmeldung zur Konfirmation. Der evangeliſche Oberkirchenrat erläßt kanntmachung: Nach Paragr. 2 des Schulgeſetzes in ſeiner neueſten Faſ⸗ ſung vom 7. Juli ds. Is. dauert die Schulpflicht(für Knaben und Mädchen) 8 Jahre. Sie beginnt an Oſtern gleichzeitig mit dem Anfang des 2 8 folgende Be⸗ Schulj ahrs für alle Kinder, welche bis zum nächſtfolgenden 30. April das 6. Lebensjahr vollenden. Sie endigt gleichfalls an Oſtern mit dem Schluß des Schul⸗ jahrs für alle Kinder, welche bis zum nächſtfolgenden 30. April das 14. Lebensjahr zurücklegen. Für diejenigen Kinder jedoch, die nach den Vorſchriften des bisherigen Ge⸗ ſetzes in die Volksſchule eingetreten ſind, gilt die Uebergangs⸗ beſtimmung, daß ſie auf Oſtern des Jahres aus der Schule enklaſſen werden, in dem ſie bis zum 30. Juni das 14. Lebensjahr vollenden. Unſere Konfirmationsordnung vom 22. Nov. 1892, die ſich an die Beſtimmungen des bisherigen Gefetzes anſchloß, beſagt in Pavagr. 1:„Die Zulaſſung zur Konfirma⸗ tion kann verlangt werden für diejenigen Knaben, welche bis zum 30. Jumi und für die Mädchen, welche bis 31. Heene einſch ließlich des Konfirmationsjahrs ihr 14. Lebensjahr zurücklegen.“ Der bisher feſtgehaltene Grundſatz, daß bei den volksſchur⸗ pflichtigen Kindern die Konfirmation in der Regel mit der Schulentlaſſung verbunden ſein ſoll, läßt ſich hiernach, ſo⸗ weit die Mädchen in Betracht kommen, mit dem Inkrafttreten der bezeichneten Uebergangsbeſtimmung des Schulgeſetzes nicht mehr durchführen. Mädchen, welche in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember k. J. 14 Jahre alt werden, können nach Paragr. 1 der Konfirmationsordnung zwar zur Konfir⸗ mation an Oſtern 1911 zugelaſſen, nach der Uebergangs⸗Be⸗ ſtimmung 1 Abſ. 2 des Schulgeſetzes aber erſt auf Oſtern 1912 aus der Schule entlaſſen werden. Es wird Gegenſtand der Beratung ſein, inwieweit mit Rückſicht auf die neuen Beſtimmungen des Schulgeſetzes eine Aenderung der Konfir⸗ mationsordnung herbeizuführen iſt. Da indes die Anmel⸗ dungen zur Konfirmation auf Oſtern 1911 unmittelbar be⸗ vorſtehen, beauftragen wir die Geiſtlichen bei der Anmeldung von Mädchen, welche nach obigem an Oſtern 1911 nicht aus der Schule entlaſſen werden könnten die Eltern entſprechend zu verſtändigen, um ihnen Gelegenheit zu geben, die Konfirmation um 1 Jahr zu verſchieben. Wünſchen die Eltern deſſen ungeachtet die Konfirmation auf Oſtern 1911ʃ, ſo ſteht dem nichts entgegen. Aus der nativnalliberalen Partei. Schönau i.., 22. Aug. Zahlreich waren die Mitglieder der Freien liberalen Vereinigung von Schönau und Umgebung zu dem letzten Samstag abgehaltenen Vortrag des nmationallibe⸗ ralen Generalſekretärs Herrn Rechtsanwalt Thorbecke aus Karlsruhe zuſammen gekommen. In längeren Ausführungen ent⸗ wickelte dieſer ein Bild der politiſchen Lage in Baden und ging dabei auch auf die Hauptarbeiten des vergangenen Landtages ein. Die Verſammlung hatte auch zu beſchließen, ob die Freie Ver⸗ einigung ſich, wie beantragt, der nationalliberalen Parteiorgani⸗ ſation anſchließen ſoll. Nach längerer Diskuſſion wurde dieſer An⸗ ſchluß mit allen gegen eine Stimme von ſämtlichen Anweſenden beſchloſſen. Es herrſchte in der Verſammlung ein frohe, zuver⸗ ſichtliche Stimmung über die Fortſchritte der nationalliberalen Sache im Wieſental, welche die Zurückgewinnung des Landtags⸗ und Reichstagsmandats für die nationalliberale Partei erhofft. Im Anſchluß an dieſe Verſammlung ſollen in den nächſten Monaten weitere Verſammlungen im Amtsbezirk Schönau folgen. In der Diskuſſion wurde übrigens wiederholt darauf hingewieſen, daß, wie aus Bemerkungen der klerikalen„Oberländer Tagespoſt“ zu entnehmen ſei, die herrſchenden extremen Elemente des Zen⸗ trums eine Aufſtellung des bisherigen Abg. Birkenmeyer nicht wünſchen, und daß aller Wahrſcheinlichkeit nach trotz aller Demen⸗ tis der Abgeordnete Neuhaus als Zentrumskandidat aufgeſtellt werde. * Emmendingen, 22. Aug. In übergroßer Zahl waren zu einer glänzenden Verſammlung die Vertrauensmänner und viele ſonſtige Anhänger der nationalliberalen Partei geſtern nach⸗ mittag in Emmendingen zuſammengekommen, um nach politiſchen Vorträgen die Organiſation des Wahlkreiſes zu beraten und die Richtlinien für die Herbſt⸗ und Winterarbeit feſtzulegen. Herr Rechtsanwalt Thorbecke aus Karlsruhe ſprach unter vollem Bei⸗ fall über die politiſche Lage. Nach ihm berichtete der bewährte Landtagsabgeordnete Herr Apotheker Pfefferle aus Endingen über die Tätigkeit der nationalliberalen Landtagsfraktion; ſein Bericht wurde ergänzt durch weitere Ausführungen des Herrn Ab⸗ geordneten Goehring⸗Freiburg, den als geborenem Emmen⸗ dinger noch viele Bande mit der alten Heimat verbinden. Im Anſchluß an dieſe Vorträge leitete Rechtsanwalt Thorbecke die Diskuſſion über die Organiſation und Agitation ein, die eine aus⸗ gedehnte, aber durchaus einheitliche war, und die erkennen ließ, daß die Vorſchläge der Parteileitung durchweg gebilligt werden. Es wurde die Gründung von Ortsgruppen des Bezirks beſchloſſen; gleichzeitig wurden die proviſoriſchen Obmänner für dieſe Gemein⸗ den gewählt und in die Vorbereitung der Gründungen eingetreten. Die Stimmung in der Verſammlung ließ erkennen, daß auch in der ländlichen Wählerſchaft die Politik der nationalliberalen Par⸗ tei voll gebilligt wird. Die Vertrauensmänner konnten auch mit⸗ teilen, daß die Rechtsparteien in Emmendßigen ſtark an Anhänger berloren haben und die Ausſichten für die nat. lib. Partei trotz Etwas Geiſterhaftes hat die ganze UHferlandſchafk i in einer fünſteren Nacht. Geheimnisvoll leuchten die weißen Kämme der Wellen ſekundenlang auf und wenn erſt der Mond ſeine ſilbernen Strahlen über das düſtere Nachtbild ausgießt, dann ſteht der Menſch da mit klopfendem Herzen und das Gefühl ſeiner Klein⸗ heit wird immer ſtärker. Die luftige Kuppel des Himmels ſpannt ſich endlos über uns aus: Vor unſerem Auge liegt die endloſe Fläche des klaren, immer ſich gleichbleibenden Waſſerſpiegels, deſſen verſchwindende Grenzen uns in unmerklichem Bogen um⸗ kreiſen. Unter uns, zu unſeren Füßen die ungeheuere, kriſtall⸗ klare, blaue Maſſe der ſalzigen Flüſſigkeit, in der, ſichtbar und unſichtbar Tauſende von großen und kleinen Waſſertieren ſich ihres Daſeins freuen. Wer ſchon einmal die herrliche Ufer⸗ ſtraße von Marſeille nach Nizza zu Fuße begangen hat, wird. ſich mit innerer Freude an die unbeſchreibliche Herrlichkeit dieſer zauberhaft ſchönen Landſchaft erinnern. Stundenlang raſen die Wogen gegen den Felswall heran, als wollten ſie die ganze Erde verſchlingen. Die Vegetation iſt auf wenige Pflanzenarten be⸗ ſchränkt, die den hohen Salzgehalt des Waſſers vertragen können. Dieſe an ſich ſchauerliche öde Felsformation iſt unterirdiſch zerklüftet und auf hunderterlei Weiſe zerriſſen. Viele Spalten und Löcher laſſen das von den anprallenden Wogen zurück⸗ bleibende Waſſer raſch in die Tiefe ſinken. Jahrtauſende hin⸗ durch haben die Fluten den Humus hinweggeſpült und damit der Pflanzenwelt die Bedingungen des Daſeins entzogen. Nur an ven Stellen, die hoch genug liegen, um ſelbſt von dem höchſten Seegang nicht erreicht werden zu können, ſtellten ſich die erſten Vorpoſten Floras ein. Es ſind kleine, holzartige Felſenpflanzen, die an dieſer Stelle des Todes und des Schreckens in wunder⸗ barer Pracht erblühen und mit glühenden Farben weit hinaus⸗ leuchten. Es iſt nicht leicht, ihnen nahe zu kommen. Die Riffe ſind oft meſſerſcharf und es bedarf großer Vorſicht, um ſie zu erreichen. Die üppige Bergvegetation des höheren Gebirges iſt hier durch dieſe entſetzliche Steinwüſte von der ſüdenropäiſchen Moorg und man ahnt hier nicht, welche Pflanzen⸗ Pi N 5 Bokaniker in den warmen Tälern erwarken. Doch je weiter wir unſeren Weg fortſetzen, um ſo mehr ändert ſich das Bild. Schon grüßen uns die erſten ſilberblätterigen Olivenwälder mit ihrem ernſten Anblick. In den ſchneeweißen Villen, Baſtiden genannt, erheben ſich düſtere Cypreſſenhaine, die immer das Ge⸗ fühl eines Friedhofes, alſo des Todes erwecken. In einer einfachen Strandwirtſchaft ſuchten wir gegen die immer heißer brennenden Sonnenſtrahlen Schutz. Neben dem Hauſe war eine kleine Laube, von dem rieſigen Schilfrohr Arundo donax, gebildet und kein Sonnenſtrahl konnte durch dieſe dichte Wildnis hindurchdringen. In ſeinem prächtigen Roman,„Das Kunſtwerk“(ö. Oeuvre) ſchildert Emil Zola, wie er ſeine Kunſt⸗ freunde mit einem provengaliſchem Gerichte regaliert habe. Bonillabaisse iſt der Name und unſere Wirtin erklärte ſich ſo⸗ fort bereit, uns ein ſolches Gericht zuzubereiten. Es ſoll eigent⸗ lich Bonillon abaissé heißen. Es iſt ein mit Safran gefärbtes Frikaſſee von verſchiedenen Seefiſchen, gewürzt mit Zwiebelchen, Lorbeerblättern, Tomaten und Knoblauch. Nachdem wir unſere Pflanzenſchätze präpariert hatten, erſchien die Mahlzeit. Es war abeĩr ſoviel Olivenöl verwendet, daß wir nur einige Stücke von Fiſchen genießen konnten und wir haben das Gericht nicht zum zweiten Male beſtellt. Einige ſchwarzhaarige und ſchwarz⸗ äugige Kinder nahmen die Einladung zum Eſſen dankbar an. Als wir von dem Klettern an den Felſen müde geworden waren, fuhren wir mit der Bahn nach Toulon, da wir einmal einen franzöſiſchen Kriegshafen erſten Ranges ſehen wollten. Die Stadt zählt gegenwärtig 100 000 Einwohner und iſt der erſte See⸗ platz der Kriegsmarine. Gegen die Landſeite iſt ein ganzer Kranz detachierter Forts, von denen aus jedes annähernde Schiff zerſtört werden kann. Die Griechen, Römer und Phönixier hatten die Bedeutung des Platzes ſchon erkannt. Die Stadt trat erſt wieder in die Geſchichte ein, als ſie Karl V. auf ſeinen Fahrten gegen die Seeräuber des Mittelmeeres eroberte und zu einem Stüßzpunkt ſeiner kriegeriſchen Unternehmungen machte⸗ Ludwig XIV. ließ die Stadt in eine moderne Feſtung umbauen. rSln e 75 IK e 1 eeeeneie . eieree eeeeieee bt 1 WeerraSS eee Ne Mannheim, 24. Auguſt. Genenabeugeiger.(Abendblatt.) der Agitation der Sozialdemokratie in der alten Hochburg nach wie vor die beſten ſind. Hoffen wir, daß im Anſchluß an die vor⸗ HbhBüglich verlaufene Verſammlung nunmehr die Beſchlüſſe bald ver⸗ bwWirklicht werden! Von der Jentrums⸗Heerſchau. (Deutſcher Katholikentag.) sh. Augsburg, 23. Auguſt. Der heutige dritte Feſttag der 57. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands wurde mit einer Männerwallfahrt vom Hohen Dom aus zum Grabe des Heiligen Ulrich in der Ulrichskirche eingeleitet. Die hieſigen katholiſchen Vereine und Kongregationen Hildeten die Spitze des langen Zuges, der ſich, von 4 Muſikkapellen begleitet, durch die Straßen der Stadt zu der Kirche des Heiligen hin bewegte. Auch die anweſenden Biſchöfe und die andere hohe katho⸗ Uiſche Geiſtlichkeit, die Mitglieder des Präſidiums, des Zentral⸗ und Sokalkomitees ſowie zahlreiche Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete nahmen ebenfalls an der Prozeſſion teil, die an der Tür der Kirche von der Pfarrgeiſtlichkeit empfangen wurde. An die Predigt ſchloß ſich eine feierliche Pontifikalmeſſe. Um 10 Uhr trat in der Feſthalle die Generalverſammlung des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland zuſammen. Der Volksverein für das katholiſche Deutſchland ſtellt bekanntlich dem Zentrum die Organiſation für die Reichstagswahlen. Obwohl nun die Neuwahlen für den Reichstag in nicht allzu ferner Zeit bevorſtehen, war die Beteilig un g an der General⸗ verſammlung im Vergleich zu der früherer Jahre auffällig gering, namentlich wenn man die geſpannte politiſche Lage in Rechnung zieht. An erſter Stelle begrüßte der Vorſitzende, Fabrik⸗ beſitzer Brands⸗München⸗Gladbach die Erſchienenen. Der Volks⸗ verein für das katholiſche Deutſchland habe Anſpruch auf mehr als gewöhnliche Bedeutung, weil er auf eine Tätigkeit von mehr als zwei Jahrzehnten zurückblicken könnte. Seine Mitgliederzahl betrage fetzt mehr als 650 000. Sein letztes Ziel ſei die vertiefte Kenntnis der überirdiſchen Dinge und die Liebe des Volkes zur katholiſchen Kirche zu fördern. Redner ruft beſonders die Jugend auf, treu zur Kirche zu halten und ſpäter den Stürmen der Zukunft zu trotzen, wie wir Alten den Stürmen der Gegenwart. Bleibt treu den chriſtlichen Idealen.(Anhaltender Beifall.) Biſchof Ritter von Lingg weiſt auf den Katechismus hin, das gei ein Buch, das jedem die Prinzipien an die Hand gibt, für ſein per⸗ ſönliches ſoziales Verhalten. Der Volksverein ſei ein Kommentar Ddazu. Der Biſchof erteilte dann der Verſammlung, die niederkniete, den biſchöflichen Segen. Der Vorſitzende dankte den Biſchöfen für ihr Erſcheinen und ebenſo dem Präſidium des Katholikentages und dem Grafen Droſte⸗ Viſchering. Er bringt dann auf dieſe Ehrengäſte ein Hoch aus. Hierauf erſtattet der Direktor des Vereins Brauns⸗München⸗ Gladbach den Jahresbericht. Aus dieſem geht hervor, daß der Volksverein gegenwärtig 652 845 Mitglieder zählt; die meiſten hat Rheinland, nämlich 213 000. Weſt⸗ falen hat 143 000, Hannover 23 000, Heſſen 28 000, Bayern 64 000. Der Mitgliederzuwachs im letzten Jahre betrug 27 469. Präſident Marx: Das katholiſche Leben würde eine fühlbare Jücke aufweiſen, wenn wir nicht den herrlichen Volksverein für das katholiſche Deutſchland hätten. Auch ich empfehle das Studium des Katholizismus, denn es gibt noch ſehr viele Leute, die beim Leſen des Katechismus ſehr kurzſichtig ſind, die wohl die Worte in ſich auf⸗ nehmen, aber ihre Bedeutung nicht verſtehen oder nicht verſtehen wollen. Solche Kurzſichtige finden ſich ſowohl beim Hohen Klerus und bei Hochgebildeten wie bei Bauern, dem Mittelſtande und den Arbeitern. Für dieſe ſoll der Volksverein eine gute Brille ſein. (Zentrumsbrille!) Reichstagsabg. Gröber⸗Heilbronn(mit ſtürmiſchen Hochruſen empfangen): Die großen wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Um⸗ wälzungen pflegen mit religiöſen Kriſen verbunden zu ſein. Wir befinden uns gegenwärtig in der größten wirtſchaftlichen Umbildung, die die Weltgeſchichte geſehen hat. Auf der einen Seite haben wir das Wachſen der Induſtrie, auf der anderen ſehen wir das Emporſteigen des Arbeiterſtandes, das unſerer Zeit den Stempel aufdrückt. Ein Herrliches Beiſpiel iſt es, die Mehrheit des Volkes emporzuheben, auch ein ebenſo ſchweres Ziel. Es wäre ein Wunder, wenn ſolche Kämpfe die religiöſen Fragen unberührt ließen. Deshalb haben die Gründer des Volksvereins ſchon vor 20 Jahren ins Auge gefaßt, daß wir bei den ſozialen Kämpfen zweifellos auch vor religiöſe Kriſen geſtellt werden würden. Der ſtaatliche Kulturkampf iſt nicht fortgeſetzt kirchliche Ueberzeugung ankämpfen müſſen. Wir haben das bürger⸗ liche Freidenkertum und das proletariſche Freidenkertum als neue Waffe der Gegenwart. Daher müſſen auch auf unſerer Seite neue Waffen geſchmiedet werden. Nicht nur in den Großſtädten, ſondern bis in die kleinſten Städte und Dörfer ſtreckt der Unglaube ſeine Arme aus. Es iſt ſonderbar, daß gerade die Arbeiter ihm ſo haufen⸗ weiſe nachlaufen; ſie würden am ſchlechteſten fahren, wenn das Chriſtentum vernichtet wird, und der Atheismus ſiegt. Dann gäbe ſes kein inneres Verbot mehr, dem Nebenmenſchen Unrecht zu tun, ihn zu mißbrauchen. Dann gibt es nur noch Schranken der Gewalt und wer die ſtärkere Gewalt beſitzen würde, das iſt nicht zu ſagen, ob es die Mehrzahl des Volkes ſein würde oder derjenige, der die meiſten Maſchinengewehre hat. Redner wendet ſich gegen die Ferrer⸗Bewegung. Man habe die ganze Sache aufgebauſcht. Wenn jemand in Berlin wagen würde, ſolche Schulen zu errichten, wie Ferrer es getan hat, der würde nicht mehr drei Tage lang in Freiheit bleiben. Der Redner wendet ſich gegen die Sozialdemokratie, die auf ſozialem Gebiete nichts geleiſtet habe. Aus einer Arbeiter⸗ partei ſuche ſie eine Weltanſchauungspartei zu werden. Das Chriſten⸗ tum ſuche man den Leuten zu verekeln, weil hier und da einmal jemand auf Abwege geht. Kommt das bei Sozialdemokraten nicht vor? Die Chriſten, die ſich verfehlen, handeln gegen die Gebote ihrer Kirche, die Sozialdemokraten haben ſogar Formulare für Straf⸗ anzeigen ihrer Mitglieder wegen Unterſchlagung.(Große Heiterkeit.) Der Liberalismus kann jetzzt ſchon bald ſeine Lebensgeſchichte(warten wir ruhig ab und laſſen wir uns nicht betören von dieſem falſchen Propheten. D. Red.] ſchreiben. Je mehr er in ſozialpolitiſchen Dingen abgewirtſchaftet hat, deſto mehr ſucht er jetzt auf religiöſem Gebiete im Trüben zu fiſchen. Und —— Im Jahre 1793 lieferten die fanatiſchen Royaliſten die Stadt an die Engländer aus, aber ſchon nach ſechs Wochen gelang es der Revpolutionsarmee, die Feſtung zurückzuerobern. Bei dieſer Belagerung zeichnete ſich der damals 28jährige Napoleon Bona⸗ parte durch ſeine Tapferkeit aus und zum Lohne wurde er bald darauf zum Brigadegeneral der Artillerie ernannt. Bahnhof ſteht eine Marmorgruppe zur Erinnerung an 1870⸗71. Durch die Avenue Vauban gelangt man zum Boulevard de Straß⸗ bourg, eine ſchöne Straße, auf welcher ſich beſonders am Abend ein ſehr lebhafter Verkehr abſpielt. Der Hafen iſt nicht ſehr groß, da er in erſter Linie für die Kriegsflotte beſtimmt iſt. Es ſind fünf Hauptbaſſins vorhanden mit kleinen Handelshäfen. Von dem Molo aus hat man einen ſchönen Ueberblick über die ganze, wildromantiſche Gegend und von der großen Reede aus iſt eine weite Fernſicht vorhanden. In der Stadt ſelbſt ſind nur wenig intereſſante Gebäude, da der Feſtungsgürtel keine ungehinderte Ausdehnung ermög⸗ lichte. Vor dem Rathaus ſtehen ſchöne Bronzeſtandbilder. Am Weſtende der Stadt ſind große Werkſtätten, Magazine und Trockendocks. Alles hat Bezug auf die Schiffahrt und ganz den Charakter eines modernen Kriegshafens. Die Garniſon iſt in der Stadt nicht ſtark bemerkbar, da faſt die ganze Beſatzung in den Außenforts liegt. Ein ſchöner, moderner Renaiſſancebau iſt das neue Muſeum, in dem ſich die Bildergalerie befindet, welche wir aber aus Mangel an Zeit nicht beſuchen konnten. Am Nachmittag unternahmen wir auf einem kleinen Dampfer einen Ausflug auf die Halbinſel des Kap Sicie. Hier ſind die be⸗ rühmten Tamarixbäume, die an dem blauen, weißſchäumenden Strande ein echt ſüdeuropäiſches Vegetationsbild bervorzaubern. Hier waren viele Maler und Malerinnen mit Marineſtudien beſchäftigt und ein Herr aus München ſah uns ſofort unſere erkunft an. tſchädigt für die Anſtrengungen des Tages worden, umſo intenſiver tobt der geiſtige gegen Chriſtus und Kirche, gegen den wir mit den Waffen der Gelehrſamkeit und durch unſere ratungen des Internationalen Sozialiſtenkongreſſes, Vor dem zu dieſer Frauenkonferenz geht fuhren wir etwas müde, aber reich Am Abend fuhren 1 deeil daran wird auch das bis jetzt noch geheim gehaltene neue Pro⸗ ar amm des Herrn Baſſermann nichts ändern. Man be⸗ müht ſich, durch Aufpeitſchung des Antiklerikalismus ſeine politiſche Exiſtenz und die großartige Bedeutung des Liberalismus darzutun. Mit heißem Bemühen drängen ſie ſich, um an dem Feuer der anti⸗ religiöſen(Zentrumsdemagogie!) Hetze ihre Parteiſuppe zu kochen. (Erneute Heiterkeit.) Der furror proteſtanticus wird nicht aus religiöſen Gründen entfacht, ach nein, die Herren ſind nicht ſo religiös; das geſchieht nur aus politiſchen Gründen. Das Märchen von dem nie beſtandenen ſchwarzblauen Block iſt auch nur ein Manßver und zwar gegen die konſervative Partei, nicht einmal gegen das Zentrum. Der radikale Jungliberalismus und der reviſio⸗ niſtiſche Flügel der Sozialdemokratie ſind einander ſo nahe gerückt, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis wir einen linksliberalen Block haben, aber nicht unter liberaler Führung. Die Liberalen werden ihre eigene Fahne zu Hauſe laſſen und dem blutigroten Banner der Sozialdemokratie folgen müſſen.(Quatſch!) Neuerdings macht ſich eine ſchleichende Verleumdung gegen den Volksverein auch in katholiſchen Blättern geltend, ebenſo in anonymen Broſchüren. Das ganze Verfahren kenn⸗ zeichnet ſich dadurch, daß niemand mit ſeinem Namen herausrückt und bisher noch nichts Poſitives vorgebracht worden iſt. Man ſoll ſich nicht von jungen Leuten, die eben erſt aus den Höschen des Univerfitätslebens geſchlüpft ſind, praktiſche Sozial⸗ politik lehren laſſen. Man arbeite auch mit Verdächtigungen für die Zukunft, weil man dem Verein in der Gegenwart nichts anhaben könne. Redner fordert das katholiſche Volk auf, in ſeiner großen Maſſe hinter dem Volksverein zu ſtehen, damit die ſchließliche Ent⸗ ſcheidung falle für Chriſtus(ſoll heißen Zentrum!). Profeſſor Roſelli(Florenz) überbringt die Grüße des ita⸗ lieniſchen Volksvereins, Redakteur Boomberger(St. Gallen), die des Volksvereins für die Schweiz. Generalſekretär Johannes Ruber⸗ Budapeſt ſpricht für die Mitglieder des ungariſchen Volksvereins und bedauert die Fortſchritte des Liberaltsmus in Ungarn. Wenn man dort im Parlament vom Katholizismus rede, werde gelacht. Im Par⸗ lament ſäßen Hunderte von Freimaurern. Trotzdem habe der Volks⸗ verein es verſtanden, ſich Geltung zu verſchaffen.(Beifall.) Gleichzeitig tagte die zweite geſchloſſene Verſammlung in der Konzerthalle im Stadtgarten. An erſter Stelle ſprach Amtsgerichtsdirektor Gießler⸗-Mannheim über„Katholiſches Miſſionsweſen“, beſonders die äußere Miſſion. Landtagsabgeordneter Gerſtenberger ⸗ Würzburg fordert katholiſche Aerzte für die Kolonien. Juſtizrat Bachem weiſt ebenfalls auf die Zeitverhältniſſe hin, die erkennen ließen, daß eine gewaltige katholiſche Miſſionsbewegung einſetzen müſſe, damit die Katholiken nicht ins Hintertreffen kämen. Der Redner betont ebenfalls, daß die Stellen der Kolonialärzte nur mit Proteſtanten beſetzt ſeien. Das bedeute aber keine Tendenz, ſondern liege an der Tatſache, daß ſich keine Katholiken dafür melden. Reichskagsabg. Grzberger(mit donnerndem Beifall be⸗ grüßt) führt aus, man müſſe, ſobald von Kolonialpolitik geſprochen wird, darauf hinweiſen, daß das Miſſionsweſen die Hauptſache da⸗ bei iſt. Wenn von Diamanten die Rede iſt, müſſen wir darauf hin⸗ weiſen, daß wichtiger als die Gewinnung von Diamanten die der Seelen iſt. Von unſerer Seite darf niemals von Kolonialpolitit geſprochen werden, ohne daß wir gleichzeitig betonen, daß die beſte Kolonialpolitik die Miſſionierung der Eingeborenen ſei. Wenn wir hier anknüpfen, an etwas, was gegenwärtig ungeheuer populär iſt, ſo ſchlägt die Glut von ſelbſt über auf den Grundgedanken arer Kolonialpolitik, die Erziehung der Eingeborenen und damit ihre Chriſtianiſierung. Vor allem muß in den gebildeten Kreiſen das Intereſſe für die Miſſion mehr geweckt werden. Wir müſſen alles tun, daß unſere Leute in die Kolonien gehen, beſonders aus den akademiſchen Kreiſen. Katholiſche Beamte ſind notwendig, die hinausgehen. Was katholiſche Beamte uns da draußen leiſten könn⸗ ten, liegt auf der Hand. Wenn ein Gouverneur in der Kirche vor dem Altar kniet, ſo wirkt das anders u. beſſer als die begeiſterndſte Predigt der Miſſion. Neben Aerzten müſſen auch Kaufleute hinaus⸗ gehen. Wie armſelig ſind vorläufig unſere Miſſionen in Japan geſtellt, in dem Lande, das wir für den Katholizismus erobern müſſen. Wir freuen uns, daß die Jugend hier zum erſten Male im Feſtzuge marſchiert iſt, aber wichtiger iſt es, daß die Jugend ſich für die Miſſion intereſſiert.(Stürmiſcher Beifall.) Anternationaler zweiten Internationalen ſozialiſtiſchen Frauenkonferenz die Be⸗ deſſen Ver⸗ handlungen man angeſichts der inneren Verhältniſſe der ſozialiſt. Landesorganiſationen mit beſonderem Intereſſe entgegenſieht. Der letzte Kongreß hat im Jahre 1907 in Stuttgart und damit zum erſten Mal auf deutſchem Boden getagt. Er brachte damit die von Marx und Engels in London gegründete Internationale den deut⸗ ſchen Parteigenoſſen in greifbare Nähe und zeigte, daß auch in der Internationalen Organiſation der Sozialdemokratie manche tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten und ſchwerwiegende Dif⸗ ferenzen herrſchen. Die Haupturſache dazu war die Verſchiedenheit der Temperamente der einzelnen Landesorganiſationen beſonders auch mit Bezug auf die divergierende Auffaſſung über die inter⸗ nationale Betätigung der Sozialdemokratie der einzelnen Länder. Auch in der Internationale tobt der Kampf zwiſchen Reviſioniſten und Radikalen, der beſonders in der Frage der Maifeier und der allgemeinen Abrüſtung noch immer nicht zu einer Verſtändigung geführt hat. Die Stuttgarter Tagung hatte zur Verkleiſterung der vorhandenen Riſſe einen großen Teil ſeiner Verhandlungen in ge⸗ ſchloſſene Kommiſſionsſitzungen verlegt, zu denen nur die appro⸗ bierten Vertreter der ſozialdemokratiſchen Preſſe Zutritt hatten. Es wird 0 fragen, inwieweit man auch hier in Kopenhagen mit dem Ausſchkuß der Oeffentlichkeit gehen wird, da hiervon das grö⸗ ßere oder geringere Intereſſe der Oeffentlichkeit an dem Kongreß abhängt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Punkte: 1. Die Beziehungen zwiſchen Genoſſenſchaften und politiſchen Parteien; 2. die Arbeitsloſenfrage; 3. das Schiedsgericht und die Abrüſtung; 4. die internationalen Ergebniſſe der Arbeitergeſetzgebung; 5. die Organiſation einer internationalen Kundgebung gegen die Todes⸗ ſtrafe; 6. das für die raſche Ausführung der Beſchlüſſe der inter⸗ nationalen Kongreſſe einzuſchlagende Verfahren; 7. die Organi⸗ ſation der internationalen Solidarität; 8. Reſolutionen über an⸗ dere Fragen. Die dem Kongreß vorausgehende internationale ſozia⸗ liſtiſche Frauenkonferenz hat u. a. folgende Punkte auf ihre Tages⸗ ordnung geſetzt: 1. Ausbau der Verbindungen zwiſchen den organi⸗ ſierten Genoſſinnen der einzelnen Länder; 2. Mittel und Wege der praktiſchen Arbeit zur Eroberung des allgemeinen Frauenwahl⸗ rechts; 8. ſoziale Fürſorge für Mutter und Kind. Die Einladung von der internationalen Sekre⸗ kärin der Genoſſinnen Clara Zetkin aus, die auf den internatio⸗ nalen Kongreſſen die in fremden Sprachen gehaltenen Reden zu überſetzen pflegt. 5 Neben den allgemeinen Verſammlungen des Kongreſſes wer⸗ den die einzelnen Nationen Sektionsſitzungen abhalten. Ferner werden ſich die ſozialiſtiſchen Redakteure und die interparlamen⸗ ariſche Kommiſſion zu Sonderſitzungen vereinigen. Dem Kongreß haben die ſozialdemokratiſchen Organiſationen der einzelnen Län⸗ der Berichte über ihre Tätigkeit ſeit dem letzten internationalen Kongreß in Stuttgart erſtattet. Auch die freien(ſozialdemokra⸗ tiſchen) Gewerkſchaften haben dem Kongreß einen ſolchen Bericht überreicht, aus dem hervorgeht, daß die Gewerkſchaften im Jahre 1909 1852 667 Mitglieder zählten und einen Vermögensbeſtand von ütbber 43 Millionen aufwieſen. Intereſſant wird ſich die Stellung⸗ nahme des Kongreſſes gegenüber den tſchechiſchen Sozialdemokraten geſtalten. Die Reichskommiſſion der Gewerkſchaften Oeſterreichs wird nämlich gegen die Parteiexekutive der tſchechiſchen Sozial⸗ demokratie Klage führen, daß ſie den Beſchluß des Stuttgarter Kongreſſes über die Einheitlichkeit der Gewerkſchaftsbewegung miß⸗ achtet und ſie wird dabei zugleich auch dartun, daß die tſchechiſche Parteiexekutive ſtatt„des proletariſchen Internationalismus klein⸗ bürgerlichen Nationalismus propagiert“. Es iſt bekannt, daß die 5 1 Sozialiſtenkongreß. SSiuu.H. Kopenhagen, 28. Aug. Ende dieſer Woche beginnen hier mit den Verhandlungen der Wenzelsſöhne einen eigenen Sozialismus für ſich in Anſpruch nehmen, der ſozuſagen„den behmiſchen Lewen“ im Wappen führt; es iſt freilich zu erwarten, daß dieſe Eigenbrödler in geſchloſſener Sitzung abgehalftert werden, ſodaß die Oeffentlichkeit über die angewandte Methode nichts erfährt.— Wir werden über die Ver⸗ handlungen des Kongreſſes berichten. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 24. Auguſt 1910. *Verſetzt wurde Profeſſor Dr. Robert Kaltenbacher am Realgymnaſium mit Oberrealſchule in Villingen in gleicher Eigen⸗ ſchaft an die Oberrealſchule in Konſtanz. * Ernannt wurde Lehramtspraktikant Albert Zechiel von Karlsruhe zum Profeſſor am Realgymnaſium mit Oberrealſchule in Villingen und Lehramtspraktikant Friedrich Kappler von Oberkirch zum Profeſſor an der Höheren Mädchenſchule in Konſtanz. * Die Bahn Mannheim⸗Schriesheim. Dieſes ſchon ſo oft erörterte Thema bildete, ſo ſchreibt das„Ladenb. Tgbl.“ unterm 23. ds., auch geſtern abend in einer Zuſammenkunft der interef⸗ ſierten Grundeigentümer im„Luſtgarten“ den Gegenſtand der Beſprechung und zwar waren es diejenigen Eigentümer, welche links der Doſſenheimerſtraße Grundbeſitz haben. Der Bau der Bahn iſt ſo geplant, daß er längs der Straße durchgeführt wird, ſomit den Eigentümern der Kopf ihrer Grundſtücke abgeſchnitten wird und die für ein Grundſtück ſo wertvolle direkte Verbindung mit der Straße in Wegfall kommt. Dieſen Umſtand bezeichnen die betreffenden Grundbeſitzer ſehr nachteilig in bezug auf den Wert ihrer Grundſtücke und verlangen hierfür eine angemeſſene gerechte Entſchädigung, ebenſo wie für das abzutretende Ge⸗ lände. Mit wenigen Ausnahmen waren ſämtliche in Betracht kommenden Privateigentümer in der Beſprechung anweſend und haben ſich feſt geeint, unter allen Umſtänden eine gerechtere Ent⸗ ſchädigung für das abzutretende Gelände zu verlangen, als wie bereits ſchon erfolgte Abtretungen zum Preiſe von 60, 70 und 80 Pfennig pro Meter. 1 * Apollotheater Mannheim. Heute Mittwoch geht zum letzten Male der unvergleichliche Schwank„Er oder Er“ mit Hartſtein in der Titelrolle in Szene. Verſäume daher niemand, ſich den glänzenden Komiker in dieſer Partie nochmals anzuſehen. Don⸗ nerstag erfolgt die Premiere des Schwankes„Der ſchöne Wilhelm“ von Hartſtein mit dem Verfaſſer in der Titelrol Wir kommen darauf noch zurück. * Ein Heimatloſer. Ein kurioſer Fall wird uns von eine hier in Mannheim wohnenden Deutſchen, der doch kein Deutſchen iſt, mitgeteilt. Er wurde 1875 in Speyer geboren, wuchs dort auf und meldete ſich als junger Mann vorſchriftsmäßig zur Stamm⸗ rolle an. Er wurde auch genommen und diente ſeine zwei Jahre beim 17. pfälziſchen Infanterieregiment in Germersheim ab. Wurde ſpäter auch zur Reſerve⸗ und Landwehrübung eingezogen. Vor drei Jahren verheiratete er ſich und die Trauung wurde auf Grund ſeiner Militärpapiere vollzogen. Später, als er bei der Geburt eines Kindes Papiere beibringen mußte, machte die Be⸗ hörde eine Entdeckung, die ihn aus allen Himmeln riß: Er, der ſich ſtets als Deutſcher fühlte, und es nicht anders wußte, der zwei Jahre beim Militär gedient hatte, eine Reſerve⸗ und Landwehr⸗ übung machen mußte, iſt kein Deutſcher. Er wollte es ſelbſt nicht glauben, aber die Behörde bewies es ihm ſchwarz auf weiß. Sein Vater, ein Pfälzer, war einſtmal nach Amerika ausgewandert, aber bDder Mark, ſoviel koſtet die Erwerbung der badiſchen Staatsangehöt keit, auf den Tiſch der Behörde. Dagegen ſträubt ſich abe Betreffende, und man kann es ihm nicht übel nehmen. Er Meinung, daß er als Deutſcher, der nur aus Verſehen kei geſtempelter Deutſcher iſt, der zwei Jahre beim Militär mußte, Uebungen machen etce., genau wie jeder, der ein richti Deutſcher iſt, daß der nicht erſt eine ſolche Summe zu braucht. Als er dieſen Einwand bei einer Behörde machte, ihm die ſonderbare Antwort zu teil: Ja, laſſen Sie ſich doch vo der Militärliſte ſtreichen!“ Jetzt, nachdem er gedient hatte. Wir glauben nun, daß die Erſchwerung der Erwerbung de Staatsangehörigkeit durch Erlegung einer Summe ganz ange! iſt gegen— Ausländer. Aber hier, bei dieſem Deutſchen brauchte doch wirklich nicht bureaukratiſch nach Schema F verfahre zu werden. Umſomehr, da der Mann in geordneten Verhältniſſe lebt. Ein ſolches Verfahren iſt' doch durchaus nicht geeignet, di Liebe zu unſerm ſchönen deutſchen Vaterlande zu ſteigern. Betreffende iſt nun ſchon verſchiedene Inſtanzen durchge baber überall mit negativem Reſultat. Sollte es nicht ſein, daß die Juſtanzen„die Sachlage nochmals einer Würdigr unterziehen?“ Intereſſant iſt, daß der Betreffende bei den letzten beiden Reichstagswahlen hier in Mannheim gewählt hat, den er glaubte doch, ein Deutſcher zu ſein. Er war auch ordnungs mäßig in die Liſten eingetragen und wurde nicht beanſtandet. Je er erinnert ſich, daß ſelbſt ſein Vater in Speyer ſtets gewählt h. Man kann nun geſpannt ſein, wann der Betreffende und ſe Kinder eine Heimat finden werden— auf dem Papier, d Herzen haben ſie eine, die deutſche Heimat 55 pPfalz, Beſſen und Amgebung Stuttgart, 24. Auguſt. Der neue Feue Tunnel, der heute dem Betrieb übergeben wird, hat ein von 680 Meter, während der alte Tunnel 826 Meter dagegen iſt der neue Tunnel um 2 Meter breiter als! Ausgemauert iſt der neue Tunnel mit Backſteinen. An verſch denen Stellen iſt er mit dem alten durch Gänge verbunden. D alte Tunnel, in dem der Betrieb auf einige Zeit eingeſtell ſoll bei ſeiner Renovierung etwas verkürzt werden. Theater, Kunſt und Wiſſenſch Tamini wird am 31. Auguſt in einem Symphoniekonzert i Kreuznach ſingen. Aus dem Lebensgang des Künſtlers wir folgendes mitgeteilt: Tamini, heute ein Mann von 32 Jahren ſich nicht träumen laſſen, daß er nach kurzer Spanne Zeit ein gefeierter Künſtler ſein würde. Geboren in Bologna, erzoge in Frankreich, teils in Deutſchland, bekam er frühzeitig die zu ſehen; ſein Bater, langjähriger Leiter eines erſten Bankha beſtimmte, daß ſein füngſter Sohn ſich demſelben Berufe zuwe ſollte. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums trat Tamini nacheine in die Dienſte vorſchiedener Großbanken im In⸗ und Ausland unt mit ſeinem 26. Lebensjahre bekleidete er den ſelbſtändigen Poſt eines Bankleiters. Geſchäftliche Reiſen führten ihn durch die ge Welt und wo es ſeine freie Zeit erlaubte, beſuchte er die erſte⸗ Opernhäuſer und Konzerte, ſtets von Herzen bedauernd, daß er ni ſelbſt ausübender Künſtler war, noch irgend ein Inſtrument hatte. Beſonderes Intereſſe hatten für ihn die italieniſch deutſchen erſten Tenöre. Auf ſeinen geſchäftlichen Reiſen ke auch nach Berlin, wo er ein aanzes Jahr mit dem frü ——— —2 4. Seite. Seneval⸗Muzesger.(Abenbblatt.) Mannherm, 24. Auguſt. meiſter des Stadttheaters in Mainz, Georg Vollerthum, in Freund⸗ ſchaft verkehrte, ohne daß einer von Beiden auch nur eine Ahnung von dem in Tamini ſchlummernden Talent hatte. Durch den ge⸗ nannten Kapellmeiſter kam er gelegentlich zu Lilly Lehmann, die in Tamiuies Stimme eine große Reſonanz wahrnahm und ihn für den Geſang zu intereſſieren ſuchte. Bei näherer Prüfung fand Lilly Leh⸗ mann das Volumen und die Qualität ſeiner Stimme phänomenal und ſuchte Tamini zu überreden, doch der Künſtlerlaufbahn zu folgen. Tamini, als damals praktiſcher und kühlüberlegender Kaufmann und Bankier fehlte gänzlich der Glaube an ſeine Kunſt. Erſt als faſt alle Berliner Theateragenturen an ihn herantraten und der General⸗ Intendant der Kgl. Oper in Berlin, Exzellenz von Hülſen, Tamini einen feſten ᷑jährigen Vertrag anbot, dem kurz darauf Dutzende anderer folgten, begann Tamini, der nebenbei bemerkt, fünf Sprachen ſpricht und ſingt, au ſich zu glauben und akzeptierte eine Offerte der Kurdirektion in Oſtende, woſelbſt Tamini in einer Woche ſo viel verdiente, daß dieſes Wochenhonorar dem Jahreshonorar des Kgl. Opernhauſes gleichkam. In Oſtende feierte Tamini ſeine erſten Triumphe und nun begann Tamini, der frühere Bankier, das in ſeiner Kehle befindliche Geld zu verwerten und zu erringen, und wie er es verſtanden hat als Künſtler ſich in 3/ Jahren emporzuarbeiten, das beweiſt ſeine heutige Poſition als erſter Tenor der International Grand⸗Opera⸗Compagny in London, die ihm im Jahre 1911 nicht weniger denn 480 000 einbringt. Mit dem in Oſtende erworbenen Gelde ſtudierte Tamini in Mailand, Paris, Berlin, London bei allererſten Meiſtern. Trotz des großen Rufes, deſſen ſich Tamini erfreut und ſeines geradezu fürſtlichen Einkommens iſt er, wie wir mit Freuden konſta⸗ liexen können, ein einfacher beſcheidener Menſch geblieben, der alles Aufdringliche haßt; ſobald aber Tamini die Bretter oder das Konzert⸗ podium betritt, daun läßt er ſeinem ſüdlichen Temperament freien Raum. Seine Augen ſprühen Haß, Liebe, Verzweiflung, Wehmut, Trauer und Freude und die glänzende Stimme dringt zum Herzen derer, die ihm kurz darauf begeiſtert und enthuſigsmiert zujubeln werden. Der finanzielle Erfolg der Berliner Großen Oper. Das am 30. Juni 1910 beendete Geſchäftsjahr erbrachte an Einnahmen auf Zinſenkonto 4331., denen Ausgaben im Geſamtbetrage von Mark 22 494 gegenüberſtehen, ſo daß ſich ein Verluſt von 18 163 M. ergibt bei einem Aktienkapital von 2 Millionen., das zu 25 Proz. ein⸗ gezahlt iſt. Von den Aktiven ſei das„Guthaben Fedor Berg“ mit 541 106 M. hervorgehoben. Die Geſellſchaft wurde, woran erinnert ſei, erſt im April d. J. gegründet. Geheimrat Hermann Schwartze, der bedeutendſte Gelehrte Deutſchlands auf dem Gebiete der Ohrenheilkunde, iſt in Halle geſtorben. Rudolf Schildkraut, das bekannte Mitglied des Deutſchen Theaters, wird nach dem„Berl. T. zum Variété übergehen. Schild⸗ kraut, der gegenwärtig noch im Enſemble des Deutſchen Theaters in München ſpielt, wird am 1. Oktober auf der Bühne des Apollo⸗ Theaters in einem Stück mit dem Titel„Der Schatten“ auftreten, das beſonders viele groteske Verwandlungseffekte enthält und ein ungariſches Motiv behandelt. Es iſt von ſeinem Verfaſſer Melchior Lengyel, dem Autor des„Taifun“, beſonders für Schildkraut ge⸗ ſchrieben worden. Dieſes erſte Auftreten Schildkrauts auf dem Varieté hat in der Hauptſache den Zweck, den von verſchiedenen großen Variétébühnen des Auslandes, beſonders Amerikas und Auſtraliens, vor Abſchluß von Engagements geforderten Befähig⸗ ungsnachweis für das neue Fach zu erbringen. Sportliche Rundſcht eun Alhletik. * Athleteu⸗Klub Schwetzinger Vorſtadt Lokal: Schwetzinger⸗ ſttaße 109). Bei dem am Sonntag, den 14. ds. Mts. in Pforzheim ſtattgefundenen nattonalen Wettſtreit errangen nachſtehende Mit⸗ ccht ſilbernen Medaillen, Kränzen und Diplomen beſtehen! In den⸗ Muſterriegenarbeiten der Oberſtufe mit 12 Mann den 3. Ehrenpreis mit Kranz u. Aug. Hack, 5 Preis; Ringen, Mittelgewicht, A. König, 7. Preis; K. Groß, 8. Preis; Ringen, Leichtgewicht, Ph. Feil, 1. Preis; E. Kientz, Preis; J. Schaich, 6. Preis. Die Preiſe ſind im Schaufenſter des Friſeurs P. Lan g, Schwetzingerſtraße 79, ausgeſtellt. Schwimmſport. * Waſſerſportfeſt in Maunheim. Um den Abſchluß der Sommer⸗ ſafſon würdig zu geſtalten, arrangiert der Schw.⸗Kl. Salamander, gegr. 1901, wie bereits erwähnt, ein Waſſerſportfeſt am 4. September, das diesmal einen internen Charakter trägt und in zwei Abteilungen gegliedert iſt. Der erſte Teil bringt außer dem beliebten Stafettenſchwimmen ſämtliche Schwimmgattungen, wie Bruſt⸗, Rücken⸗, Seite⸗, Erawe⸗ u. Handüberhandſchwimmen, die in Jugend⸗, Junior⸗ und Seniorkämpfen ausgefochten werden. Ferner gehören zu dieſem Teil die Damenſchwimmen, die ebenſo wie die Herren⸗ und Jugendwettkämpfe, vorzüglichen Sport zeitigen werden. Das Waſſer⸗ ballſpiel, eine dem Mannheimer Publikum populäre Vorführung, wird auch hier nicht fehlen. Der zweite Teil vervollſtändigt in jeder Hinſicht das Programm durch die zum erſtenmal zur Vorführung ge⸗ langenden volkstümlichen Kämpfe. Hier wird für Mannheim eine ſenſationelle Neuigkeit erſcheinen, die darin beſteht, daß ein aus⸗ gebildeter Aviatiker von einem eigens hierzu erbauten 12 m hohen Turm einen Gleitflug ausführt und im Waſſer landen wird. Der hierzu konſtruierte Apparat iſt Farman⸗Syſtem und hat eine Breite von ungefähr 7 m. Des weiteren werden ein Kunſtſchwimmen, das Hochſpringen vom 3, 6 und 8 m hohen Brett, ſowie das Tauziehen im Waſſer den Beſuchern ſtändige Abwechſelung bieten. Auch die Lach⸗ muskeln werden durch einige humoriſtiſche Schwimmnummern recht intenſiv in Bewegung geſetzt. WZI. *** Vorausſagungen für in⸗ und ausländiſche Pferderennen. PVGBon unſerem ſportlichen' Spezialberichferſtatker.) Baden⸗Baden, 25. Auguſt. Altes Schloß⸗Rennen: Bajazzo— Tileing. Prinz Hermann von Sachſen⸗Weimar⸗Memorial: Star— Hort, Kincſem⸗Reunen: Abendluft— Signorina. Waſſerfall⸗Handicap: Kumamoto— Burwood. Saida⸗Steeple⸗Chaſe: Quarto— Tabou. Merkur⸗Hürdenrennen: Saint Hilaire— Jack Horner. Berlin⸗Strausberg, 25. Auguſt. Gangrafen⸗Flachrennen: Choice— Savoy the Firſt. Preis der Hütte: Schneekönigin— Aſſalide. Klub⸗Jagdrennen: Jacob's Ladder— Red Orange. SGroßes Strausberger Jagdrennen: Forfar—(Flittergold)— Blitzmädel. Preis vom Rotkäppchen: Lord Wick— Katinka. Preis von Pechhütte: Hadrian— Arioviſt. 1 Letzte nachrichten und Telegramme. * Berlin, 24. Aug. Die„B..“ meldet aus Paris: Am 22. Mai ſtarb in Pavis der ruſſiſche Graf Danlfloff in der Wohnung ſeiner Geliebten Dondanne, angeblich hatte er ſich ſelbſt erſchoſſen. Nun glaubt die ruſſiſche Botſchaft, das Daniloff das Opfer eines Verbrechens geworden ſei und reichte infolgedeſſen eine förmliche Anklage gegen unbekannt ein. Die ehemalige Geliebte des Grafen leugnet, den Grafen rmordet zu haben. Dorſel, 24. Aug. Bei einem Streit zwiſchen Ar⸗ Peitern, die hier bei einem Bahnbau beſchäftigt ſind, wurde einer der Beteiligten erſchoſſen. Seine Freunde verfolgten Mörder und durchſchnitten ihm den Hals. Iſchl, 24. Auguſt. Heute fand in Anweſenheit der Erz⸗ erösge, der Erzherzoginnen ſowie zahlreicher Mitglieder der Hoch⸗ ſchule und tauſenden von Waidmännern aus allen Teilen des Reiches, zahlreicher Abordnungen von Schützen⸗Vereinen und glieder unter ſtarker Konkurrenz. Preiſe, welche aus Ehreypreiſen, verletzt. Diplom; Zweikampf, Mittelgewicht, A. König, 2. Preis::; zanderer Körperſchaften die feierliche Enthüllung des von Waid⸗ männern der Monarchie anläßlich des 80. Geburtstages des Kaiſers errichteten Standbildes des Kaiſers ſtatt. * Spolkane, 24. Aug. Auf Anregung des Präſi⸗ denten Taft entſandte der Gouverneur von Idaho die ge⸗ ſamte verfügbare ſtaatliche Militärmacht zur Bekämpfung der Waldbrände im Norden von Idaho. Nach einem an amt⸗ licher Stelle aus Wallace eingegangenen Bericht wurden nördlich von Murray 56 Leichen gefunden. 300 Leute, von denen man befürchtete, daß ſie umgekommen ſind, waren in Wermnuts Kiefernwäldern in Nord⸗Idaho beſchäftigt. Man hat keine Nachricht von ihnen. * Cettinje, 24. Aug. Bei dem heutigen Galadiner zu Ehren des italieniſchen Königspaares brachte Fürſt Niko⸗ laus einen Trinkſpruch auf das Königspaar aus. König Viktor Emanuel ſprach in der Erwiderung ſeinen Dank aus für den herzlichen Empfang und die wärmſten Glückwünſche für das ungetrübte Glück der Fürſtenfamilie. Vom„L. Z.“. * Baden⸗Baden, 24. Aug. Auf ſeiner Rückfahrt von Straßburg kommend, traf das Luftſchiff„L. Z. 6“ um 10.36 Uhr wieder vor der Luftſchiffhalle in Baden⸗Baden⸗Oos ein, wo es glatt landete. Zur Rückfahrt brauchte der Luftkreuzer nur 30 Minuten. Bei der Heimfahrt hatte das Luftſchiff mit heftigem Wind zu kämpfen. Die zweite Paſſagierfahrt führte das Rheintal entlang. Heute nachmittag 4 Uhr nimmt das Luftſchiff„L. Z. 6“ an dem Blumenkorſo teil. * Straßburg, 24. Aug. Heute vormittag um 99%½ Uhr er⸗ ſchien ganz unerwartet das Luftſchiff„L. Z. 6“ über Straßburg, vom Rheinhafen herkommend. Nachdem es eine Schleifenfahrt über Straßburg ausgeführt hatte, wobei es um das Münſter herumfuhr, kehrte das Luftſchiff wieder nach Baden⸗Baden zurück. Automobilunfall. * Homburg v. d.., 24. Aug. Wie der„Taunus⸗ bote“ meldet, wurde auf der Chauſſee von Wehrheim nach Uſingen das Automobil eines hieſigen Automobilverleihers an einer gefährlichen Kurve gegen einen Baum geſchleudert und total zertrümmert. Die drei Inſaſſen, ein Chauffeur und zwei Kurgäſte des hieſigen Bades wurden herausge⸗ ſchleudert. Der Chauffeur geriet unter das Automobil, ſo⸗ daß er ſich ſchwere Verletzungen zuzog. Die beiden Kurgäfte erlitten nicht ſo ſchwere Verletzungen. Selbſtmord eines Liebespaares. * Lorſch, 24. Aug. Heute früh wurde in der Nähe des Waldes ein Liebespaar tot aufgefunden. Beide hatten Schußwunden im Kopf. Aus hinterlaſſenen Briefen iſt zu erſehen, daß das Paar freiwillig den Tod ſuchte. Der junge Mann war ein Angeſtellter des Gaswerks in Bensheim, das Mädchen eine gewiſſe Margarete Schäfer. Vier Bergleute verſchüttet. * Berlin, 24. Aug. Aus Breslau meldet die„B. .“ In der Mathildengrube bei Chrzenow wurden 4 Hauer durch herabfallende Kohlenmaſſen verſchüttet und ſchwer Streik der Hilfsarbeiter im Dachdeckergewerbe. „Berlin, 24. Auguſt. Die Hilfsarbeiter im Dachdecker⸗ gewerbe Berlins und Umgegend haben geſtern den Streik prokla⸗ miert. Er ſoll derart durchgeführt werden, daß immer gegen einzelne Werkſtellen namentlich wo die Verhältniſſe dazu günſtig liegen, vorgegangen werden ſoll. Der Kaiſer in Königsberg. * Hönigsberg i. Pr., 24. Aug. Zur großen Parade des erſten Armeekorps auf dem Devauer Everzierplatz bei Königsberg begab ſich der Kaiſer im Automobil um.40 Uhr bis an die Nordweſtecke des Exerzierplatzes, woſelbſt zu Pferde geſtiegen wurde. Die Kaiſerin mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe hatte ſich ſchon um 9½ Uhr zu Wagen hinausbegeben, geleitet von einer Eskadron Dragoner des Regiments Prinz Albrecht von Preußen(littauiſches) Nr. 1. Das Wetter iſt ſchön. Auf dem Wege bildeten die Schulen der Stadt und des Landkreiſes Königsberg, ferner Gewerke, Innungen, Sportvereine, Sanitätskolonnen und Kriegervereine Spalier. Dieſe brachten den Majeſtäten im Verein mit einer ungeheuren Menſchenmenge begeiſterte Ovationen dar. Auf dem Parade⸗ felde nahmen die Truppen des erſten Armeekorps unter dem Befehl des kommandierenden Generahs v. Kluck in zwei Treffen Aufſtellung. * Königsberg, 24. Aug. 15½ Uhr nahm der Kaiſer den Frontrapport aus den Händen des kommandierenden Generals entgegen. Alsdann begann das Abreiten der Front. Mit dem Kaiſer ritten der Kronprinz und die Kronprinzeſſin und die Prinzeſſin Eitel Friedrich. Im Wagen folgten die Kaiſerin mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe, die Damen des Gefolges und die Herren des Hauptquartiers. Von der Willender Feſtung donnerte der Ehrenſalut von 38 Schüſſen. Hierauf nahm der Kaiſer den Rapport der Kriegervereine entgegen und ritt die Front der Vereine ab. Es folgten zwei Vorbeimärſche der Truppen. Jedesmal führte der Kaiſer ſein Grenadierregiment der Kaiſerin vor. Der Kron⸗ prinz und die Prinzen difilierten mit den Regimentern, bei denen ſie a la ſuite ſtehen. Nachdem der Kaiſer noch mili⸗ täriſche Meldungen entgegengenommen hatte, beſichtigten die Majeſtäten mit der ganzen Suite die Front der Sanitäts⸗ kolonnen. Unter Geleit einer Eskadron kehrte die Kaiſerin im Wagen zur Stadt zurück. Der Kaiſer ritt an der Spitze der Fahnenkompagnie und Standarten⸗Eskadron nach dem Schloß, mit ihm die Prinzen⸗Söhne. Das Kaiſerpaar, die Prinzen und Prinzeſſinnen waren mehrfach Gegenſtand ſtürmiſcher Ovationen. Großfeuer. *Alfeld, 24. Auguſt. Zu dem Brande in der Nacht zum Dienstag, der auf dem Rittergut Heinß ausgebrochen iſt und drei Stallgebäude vernichtete, in der 100 Pferde zweier Eska⸗ drons des Langenſalzaer Jägerregiments untergebracht waren, wird von zuſtändiger Seite weiter gemeldet: Verbrannt ſind acht Pferde, ein weiteres mußte erſchoſſen werden. Die übrigen ver⸗ letzten Tiere trugen nur Fleiſchwunden davon. Außerdem ſind beträchtliche Erntevorräte, die nicht verſichert waren, durch das Feuer vernichtet worden. Die Leiche des vermißten Jägers Helm, Sohn eines Gärtnereibeſitzeres aus der Nähe von Erfurt, wurde geſtern nachmittag unter den Trümmern gefunden. Wie das Feuer entſtanden iſt, läßt ſich noch nicht ermitteln. Aus Nicaragua. * Newyork, 24. Auguſt. Ein Telegramm aus Managua beſagt, daß das Dekret Joſe Eſtradas den General Juan Eſtrada zum borläufigen Präſidenten anerkennt, aber hinzufügt, die end⸗ gültige Präſidentenwahl müſſe binnen ſechs Monaten ſtattfinden. Repiſion von Tarifſätzen in Nordamerika. * Bevesly, 24. Auguſt. Präſident Taft erklärte in einem Schreiben an den Abgeordneten Me. Kinleh, er wolle dem Kongreß die Reviſion gewiſſer Tarifſätze empfehlen, die beruhen ſolle auf Ergebniſſen der Tarifkommiſſion über die Produktionskoſten in der Heimat, und dem Auslande. Berlimer Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Burean.) Berlin, 24. Aug. Vor der erſten Ferienſtrafkammer des Landgerichts J begann heute mittag die Verhandlung gegen den Briefträger Bergmann, der am 28. Juli auf dem Poſtamt 17 die Rieſen⸗Unterſchlagung von 50 000 Mark ausgeführt hatte. Es iſt nur ein Zeuge, der Oberpoſt⸗ aſſiſtent Holſtein geladen, da Bergmann in vollem Umfang geſtändig iſt. Bergmann hat in der kurzen Unterſuchungs⸗ haft ſehr gelitten. Er hat wiederholt tiefe Reue über ſeinen Leichtſinn geäußert und vor dem Unterſuchungsrichter be⸗ hauptet, bei Begehung des Amtsverbrechens hätte ihm jede Ueberlegung gefehlt. Als er die große Summe in Händen hatte, ſei ihm wie ein Blitz der Gedanke durch den Kopf ge⸗ ſchoſſen, jetzt mußt du das Geld nehmen und flüchten. Berlin, 24. Auguſt. An der preußiſch⸗ruſſiſchen Grenze unweit Memel wurde ein in preußiſchen Dienſten ſtehender ruſſi⸗ ſcher Untertan, der im Rauſch aus Verſehen die Grenze über⸗ ſchritt, von einem Koſaken erſchoſſen. Rückkehr der Zeppelinſchen Expedition. IBerlin, 24. Auguſt. Die arktiſche Zeppelinſche Vor⸗Ex⸗ pedition mit dem Prinzen Heinrich von Perußen an Bord des Lloyddampfers„Mainz“ iſt heute früh nach Brunsbüttel zurück⸗ gekehrt. Der Kampf in den Werftbetrieben. Ui Berlin, 24. Auguſt. Der Ausſtand der Werftarbeiter nimmt in Hamburg weitere Ausdehnung an. Bekanntlich waren die kleineren Werften und Betriebe für Schiffsarmaturen und Schiffsreparaturen vom Ausſtand nicht betroffen worden. Auf Grund eines in geheimer Sitzung der Metallarbeiter gefaßten Beſchluſſes ſoll nunmehr auch in dieſen Betrieben die Arbeit ein⸗ geſtellt werden. Infolgedeſſen traten geſtern abend und heute bei 5 Firmen insgeſamt 600 Arbeiter in den Ausſtand. Weitere Arbeitsniederlegungen ſtehen bevor. Keine neue preußiſche Wahlrechtsvorlage. Berlin, 24. Aug. Der„.⸗A.“ meldet: Es kann nunmehr als ſicher betrachtet werden, daß dem preußiſchen Landtag in deſſen nächſter Tagung keine neue Wahlrechtsvor⸗ lage zugehen wird. Die maßgebenden Stellen halten es für richtig, mit einer ſolchen Vorlage, die unter keinen Umſtänden eine bloße Wiederholung des vorigen Regierungsentwurfs ſein darf, erſt nach den allgemeinen Neuwahlen zum Reichs⸗ tag wieder an den preußiſchen Landtag heranzutreten. Der Rampf gegen die Peſt in Bomban. Auch die Peſt iſt uns bedrohlich nahegerückt, denn Odeſſa iſt für peſtverdächtig erklärt worden und die von dort her kommenden Schiffe werden einer ſtrengen Beobachtung unterworfen. Da wendet ſich der Blick wieder nach der eigentlichen Brutſtätte dieſer furchtbaren Menſchheitsgeißel, nach Indien, von wo ſchon ſo viele Peſtepidemien ihren Ausgang genommen haben. Die engliſch⸗ indiſche Regierung führt gegen dieſe entſetzliche Krankheit und be⸗ ſonders gegen ihre Träger, die Ratten, ſeit einiger Zeit einen er⸗ bitterten Kampf, deſſen einzelne Phaſen ein Beamter des Geſund⸗ heitsamts in Bombay Dr. J. A. Turner im Wide World⸗Magazin ſchildert. Seit langem weiß man, daß die Rattenpeſt zu der Menſchenpeſt in engſter Beziehung ſteht und daß die Erreger der Frankheit beim Menſchen von den infizierten Ratten herkommen. Deshalb iſt auch ſchon immer verſucht worden, den gefährlichen Tieren zu Leibe zu gehen, aber die ungeheure Schnelligkeit, mit der ſie ſich vermehren, machte eine irgendwie wirkſame Vernichtung unmöglich. Ein ſyſtematiſcher Ausrottungsbetrieb iſt erſt ſeit einigen Jahren vom Geſundheitsamt in Bombay organiſtert und wird mit Erfolg durchgeführt. Welch gewaltige Opfer die Peſt in Indien fordert, geht daraus hervor, daß in der Stadt Bombah allein die Krankheit in 14 Jahren mehr als 160 000 Menſchen dahingerafft hat, wobei die höchſte Sterblichkeitsziffer im Jahre 1903 mit 20 788 erreicht wurde, die niedrigſte Zahl der Geſtorbenen im Jahre 1909 5197 betrug. Dieſer Rückgang der Sterblichkeit iſt hauptſächlich dem Feldzug gegen die Ratten zu verdanken, der ſo viele Erreger und Verbreiter der Krankheit unſchädlich gemacht hat. Nicht weniger als 432 658 Ratten ſind während des letzten Jahres getötet worden, von denen 91540 unterſucht und 9600 als peſtbehaftet befunden wurden. Der Krieg gegen die Ratten beginnt mit der Herrichtung der Köder; das ſind kleine Brotſtücke, die mit einem im ſtädtiſchen Laboratorium bereiteten Gift beſtrichen und dann in Zucker getaucht werden. Außer dieſen Ködern ſind noch 7000 Fallen im täglichen Gebrauch, in denen Brotſtücke, Kokosnüſſe oder andere Leckerbiſſen die gefräßigen Nagetiere anlocken. Auf dieſe Weiſe werden täglich 1800—2000 Ratten gefangen. Die Fallen werden jedesmal nach dem Gebrauch ſorgfältig gewaſchen und des⸗ infiziert; ſie werden ebenſo wie die vergifteten Köder über die ganze Stadt hin verteilt. Zahlreiche Bedienſtete des Geſundheits⸗ amts erhalten ein beſtimmtes Häuſerviertel zugeteilt, in dem ſie das Legen der Fallen und Köder in den Durchgängen zwiſchen den Häuſern beſorgen. Jedermann erhält 300 Köder zugezählt, die er zwiſchen 5 und 7 Uhr nachmittags an den richtigen Stellen pla⸗ ziert. Am nächſten Morgen zwiſchen 6 und 8 Ühr ſucht er die Köder wieder zuſammen, ſammelt die toten Ratten und liefert den nichtbenutzten Köder im Bureau des Geſundheitsamtes wieder ab. Bei den einzelnen Ratten wird genau die Nummer des Hauſes und die Oertlichkeit, wo ſie gefunden wurde, aufnotiert und der Rarte beigefügt, die dann in einer Zinnbüchſe zur Unterſuchung ins Laboratorium geſchickt wird. Das Reſultat dieſer Prüfung wird dem Geſundheitsamt mitgeteilt, und wenn das Tier peſtkrank war, ſo wird ſögleich die Desinfektion der Stelle vorgenommen, an der die Ratte gefunden wurde. Die Inſaſſen des Hauſes werden in ein bereitſtehendes Lager überführt, während das Haus gründlich desinfiziert und eine eifrige Rattenjagd abgehalten wird. Viele Bewohner von Bombay wehren ſich gegen dieſe ſtrenge Aufſicht; die Prieſterkaſte führt religiöſe Gründe dafür an, daß die Rakten nicht getötet werden dürfen, und den Beamten des Geſundheitsamtes wird ihre Aufgabe außerordentlich erſchwert. Trotzdem aber wird die Rattenjagd durch ganz Bombay mit großer Konſequenz durch⸗ geführt. Jeder Rattenfänger erhält für eine lebendige Ratte einen halben Anna, das ſind 6 Pfg., für eine tote ½ Anng. Alle lebend eingelieferten Ratten werden in einer beſonderen Todes⸗ kammer ſogleich getötet und die letzte Phaſe des Rattenkrieges vollzieht ſich dann in einem ſinnreich konſtruierten Verbrennungs⸗ apparat, der die gefährlichen Tiere endgültig bernichtet. —— —4 n1 er A Maunheim, 24. Auguſt. Colkswirtschaft. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. Dortmund, 23. Auguſt. Die Dage des Kohlengewerbes iſt, der Jahreszeit entſprechend, ruhig. Da es an neuen Anregungen mangelt, ſo ſchrumpfte der Verkehr am Kohle nkuxenmarkte auf ein Mindeſtmaß zu⸗ fammen und unterſchied ſich wenig vorteilhaft von den lebhafteren Umſätzen der Vorwoche. Von ſchweren Werten blieben bei ver⸗ einzeltem Beſitzwechſel Braſſert bei 13 100, Dorſtfeld bei 14 000, Graf Schwerin bei 13 500, Langenbrahm bei/ 25 400 und Loth⸗ ringen bei 28 000 beachtet, Ebenſo erhielt ſich für Hermann 13 bei 4850 und Weſtfalen bei 8900 das Intereſſe, während Trier ohne beſonderen Anlaß wieder angeboten werden und bei Schluß dieſes Berichtes bei 7050 wieder unverkäuflich ſind. Die Einberufung einer außerordentlichen Gewerkenverſammlung der Gewerkſchaft Kaiſer Friedrich zum Zwecke des Verkaufs des Bergwerkseigentums an die Deutſch⸗Luxemburgiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. machte keinen Eindruck mehr, da man in unterrichteten Kreiſen mit dieſem Uebergang ſchon längere Zeit gerechnet hatte. Immerhin konnte der Preis der Kuxe, deren Mehrheit ſich ſchon in den Händen der ge⸗ nannten Geſellſchaft befindet, bis/ 3500 anziehen. Im Anſchluß an dieſe Steigerung wurden Tremonia weiter bis 5025 in Poſten beßahlt, da auch dieſes Unternehmen in Kürze an die Deutſch⸗Luxem⸗ burgiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. übergehen dürfte. Schwach lagen Freie Vogel und Unverhofft, die auf die von uus bereits er⸗ wähnte Zubußeausſchreibung bei 1875 angeboten wurden. Am B raunkohlenmarkte ſetzten Regiſer ihre Abwärts⸗ bewegung bis, 3100 fort, zu welchem Kurſe ſich vereinzelte Umſätze entwickeln konnten. Sonſt waren Schallmauer bei 4125, Humboldt bei ½ 1375 und Lucherberg bei ½ 3275 gefragt. Indes blieb die Geſchäftstätigkeit auch auf dieſem Markte begrenzt. Ungleich feſter war dagegen die Stimmung am Kalimarkte auf dem ſich nunmehr eine lebhaftere Geſchäftstätigkeit zu ent⸗ wickeln beginnt, nachdem die Zwangsverkäufe beendet zu ſein ſcheinen. Die Tatſache, daß der Abſatz in den Kaliprodukten nach Amerika trotz der bedeutenden außerſyndikatlichen Verladungen eine Steigerung egen das Vorjahr aufweiſt, verfehlten ihren Eindruck nicht und die offnung, daß es unter ſolchen Umſtänden leichter gelingen wird, mit den amerikaniſchen Truſts zu einem Einvernehmen zu kommen, iſt nicht von der Hand zu weiſen. Es iſt deshalb erklärlich, daß das Publikum mit Verkäufen zurückhält und da in den Kreiſen der Unternehmung größere Engagements kaum vorhanden ſind, ſo genügt eine verhältuismäßig geringe Nachfrage, um eine Kursſteigerung Berbeizuführen. Die Preiſe der ſchweren Ausbeutewerte zeigen bei Niederſchrift dieſes Berichtes eine nicht vollſtändig einheitliche Tendenz. Für Alexandershall, Burbach, Wilhelmshall und Winters⸗ hall konnten mehrfach Umſätze zu um 100 bis 200 höheren Kurſen abgeſchloſſen werden. Eine größere Steigerung auf dieſem Gebiete wetſen indes nur Roßleben auf, deren Preis von 4 11 800 bis 12 300 anziehen konnten, da infolge des rechtgünſtigen Halb⸗ jahrabſchluſſes dieſer Gewerkſchaft größere Kaufaufträge an den Markt gelangten. Angeboten bleiben auf dieſem Gebiete neben Hohenfels bei 8700, Kaiſeroda bei 10 500 und Neuſtaßfurt bei 15 100. Der Verkehr in Mittelwerten, der ſchon in der Vorwoche eine Belebung zeigte, erfuhr in den letzten Tagen eine weitere Aus⸗ dehnung. Am lebhafteſten wurden Johannashall gehandelt, die auf Zwangsverkäufe bis 1500 gedrückt, ſich im weiteren Verlaufe bis 5875 zu erholen vermochten. Heldrungen konnten nach ihrem vor⸗ wöchentlichen Rückgang ihren Kurs bis, 2575, Rothenberg bis 3475 aufbeſſern. Sachſen⸗Weimar und Salzmünde wurden mehrfach bis 6800 bezw. 5950 bezahlt, während für Siegfried J, Hanſa Silberberg, Thüringen, Immenrode und Günthershall gut behauptete Preiſe feſtzuſtellen ſind. Beſonderer Beachtung erfreuten ſich die Kuxe von Heringen und Heiligenroda, die bei guter Nachfrage ihren Preis bis 4600 bezw. 8050 zu erhöhen vermochten. Am Aktien⸗ markte konnten Deutſche Kaliwerke⸗Aktien von 150 bis 152 Prozent, Krügershall von 125 bis 127 Prozent und Adler⸗Vorzugs⸗Aktien von 122 bis 125 Prozent anziehen. Nordhäuſer Kaliwerke blieben trotz des Abſchlags für das Bezugsrecht unverändert, und auch die ſonſtigen hierhergehörigen Werte ſchließen die Berichtswoche mit gut be⸗ haupteten Kurſen ab, ohne daß aber in den genaunten Werten größere Umſätze feſtzuſtellen ſind. Recht lebhaft war ſchließlich der Perkohr in den ſchachtbauenden Unternehmungen, von denen namentlich Mariaglück und Fallersleben eine Steigerung von über 100 Mark er⸗ fuhren. Auch ſonſt waren, nachdem nunmehr die Zwangsverkäufe für Rechnung der Niederdeutſchen Bank weniger drückend geworden find, Hüpſtedt, Carlshall, Hildasglück uſw. erholt. 5 Am Erzkuxrenmarkte beſteht das Intereſſe für Lonuiſe Brauneiſenſtein bei etwa 4 2075 fort. 8: Geplante weitere Preiserhöhungen für Hobeldielen. Vor einiger Zeit hatten wir berichtet, daß der nordweſtdeutſche Hobelholzverband, dem faſt alle namhaften Firmen angehören, eine Erhöhung der Verkaufspreiſe und Beibehaltung derſelben bis Ende Oktober beſchloſſen hat. Wie es heißt, beſteht nun in den Kreiſen der Hobelholzhändler die Abſicht, mit Ablauf dieſes Ter⸗ mines eine weitere Erhöhung der Verkaufspreiſe für Hobeldielen von etwa 10 Prozent eintreten zu laſſen. Dieſe Maßnahme dürfte für den deutſchen Holzkonſum von Wichtigkeit ſein. Wie es heißt, beeilen ſich verſchiedene Großkonſumenten, jetzt noch größere Ab⸗ ſchlüſſe zu betätigen, um dieſelben zu den alten Preiſen bewirken zu können. Die geplanten Preiserhöhungen werden darauf zurück⸗ geführt, daß das Holz in Skandinavien ſehr knapp iſt und die Pro⸗ duktionen des künftigen Winters nicht ſo umfangreich zu werden perſprechen, wie man urſprünglich annahm. *** Internationaler Zinkhüttenverband. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, iſt auf den 5. Sept. d. J. nach Köln eine Mitgliederverſammung einberufen worden. Auf der Tagesordnung für dieſe Sitzung ſteht u. a. Erneuerung des Verbandes. Zu dem neuen Uebereinkommen unter den Röhrenwerken, das unter Führung der Balcke Tellering.⸗G. erzielt worden iſt, er⸗ fährt das„Berl. Tagbl.“ noch folgendes: Nachdem die Verſuche, das Röhrenſyndikat in der alten Form fortbeſtehen zu laſſen, geſcheitert waren, ſetzten doch neue Beſtrebungen ein, eine Art von Verſtän⸗ digung herbeizuführen. Vor allen Dingen beabſichtigte man, das ſeitherige, den Röhrenverkäufen zugrunde liegende Rabattver⸗ fahren fallen zu laſſen. Als dem ſich aber doch größere Schwierigkeiten in den Weg ſtellten, kamen eine Anzahl von Röhrenwerken überein, den Verkäufern an dem Konſum eine neue Grundlage zu geben und fortan für den Abſatz von Gasröhren drei Klaſſen aufzuſtellen, zwiſchen denen eine Preisſpannung von je 1 Prozent Brutto liegen ſollte. Die erſte Klaſſe ſoll die 5 bis .ölligen Röhren umfaſſen. Die zweite die 96⸗ bis Zöölligen Und die dritte die 2½ bis 43ölligen. Dieſem Vorgehen haben ſich nun bereits diverſe Röhrenproduzenten angeſchloſſen, nicht aber die Mannesmannröhrenwerke. Daß ſich aus dieſem Ueberein⸗ kommen wieder einmal eine feſtere Vereinigung in abſehbarer Zeit bilden könnte, wird in den beteiligten Kreiſen nicht geglaubt.— Was die Geſchäftslage am Röhrenmarkte anlangt, ſo ſoll dieſe zurzeit eine leichte Beſſerung zeigen. Vom Stahlwerksverband. Der„Köln. Volkszig.“ zufolge wurde in der letzten Sitzung des Stahlwerksverbandes eine nicht auf der Tagesordnung ſtehende Preiserhöhung für Formeiſen um 2½ M. pro Tonne vexlangt. Bei der Abſtimmung war dann, ob ſchon der Verband vorher in einem Zirkular von dem unbefrie⸗ digten Arbeitsbedürfnis geſprochen hatte, nahezu die Hälfte der Mitglieder für eine ſolche Erhöhung. Es iſt daher demnächſt eine Preiserhöhung immerhin möglich. Die nächſte Hauptverſammlung des Verbandes iſt für den 27. September vorgeſehen. Akkumulatoren⸗ und Elektrizitätswerke vormals W. A. Böſe in Berlin. Die an der Börſe über die Verkaufsverhandlungen ſüiddeutſcher Zentralen der Geſellſchaft im Umlauf befindlichen Ge⸗ rüchte beruhen 1 5 1 0 andelt zurzeit zwe ung v ſüt an en ſüddeutſchen Elektrizitätskon⸗ doch die Siemens⸗Schuckert⸗ öſterreichiſchen Werten ſind die Umſätze minimal. Lombarden konnten Geſellſcoaft fernſteht. Die more Aentrglenz] Stemend Glasinduftreie 51. Denesal-Mnzeiger.(Abenbblrtt. Kleinſchmalkalden, Linnich, Mühlberg, Strehla und Uffen⸗ heim. Die königliche Bergwerksdirektion in Zabrze hat ſoeben ihre Winterpreisliſte verſandt. Danach ſind die Preiſe für Hausbrand⸗ kohlen um 50 Pfg. pro Tonne erhöht worden, die Preiſe aller übri⸗ gen Kohlenſorten aber unverändert geblieben. Hauſſe am Rübölmarkte. Seit den letzten Tagen iſt in Berlin der Preis von Rüböl um 1½ M. pro Doppel⸗Zentner geſtiegen. Die Veranlaſſung hierfür iſt darin zu ſuchen, daß die Preiſe für Raps⸗ und Leinſaat eine ſtarke Erhöhung erfahren haben und daß gegenwärtig am Laplata die Ausſichten als ungünſtig bezeichnet werden. Da nun infolge der hohen Leinſaatpreiſe das Leinöl zu teuer geworden iſt, ſo ſind neuerdings die Seifenfabriken dazu übergegangen, an Stelle des teueren Leinöls nach Möglichkeit Rüböl zu benutzen. Durch dieſen vermehrten Konſum iſt die Spekulation— namentlich in Belgien— angeregt worden und ſendet ſeit einigen Tagen ſtändig Kauforders nach hier. Kursſturz der Kolonialanteile. Die Anteile der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika, die ſchon geſtern eine ſehr ſchwache Haltung gezeigt hatten, erfuhren am heutigen Markte der Kolonialwerte einen ſcharfen Kursſturz. Die Anteile, die geſtern noch mit 1300 Prozent bezahlt worden waren, ſetzten heute mit 1280 Prozent ein und gaben im Verlaufe bis auf 1150 Prozent Geld nach. Wie man hierzu erfährt, dürfte der innere Grund für die matte Haltung, die durch einige„Beſtensorders“ veranlaßt wurde, unter anderem darin zu ſuchen ſein, daß in den Monaten Mai⸗Auguſt die Ausbeuten an Diamanten infolge der Sandſtürme in Südweſt hinter den Erwartungen zurückgeblieben ſind. Divi⸗ dendenſcheine der Geſellſchaft wurden mit 55 Prozent umgeſetzt. Insgeſamt gelangten ca. 20 Anteile zum Verkauf. Portland⸗Zementfabrik Elm. Die Generalverſammlung be⸗ ſchloß die vorläufige Zurückſtellung des auf der Tagesordnung ſtehenden Antrages auf Kapitalerhöhung um 500 000 M. **—5 Telegraphiſche Handelsberichte. Junker u. Ruh, Karlsruhe. * Harlsruhe, 24. Auguſt. Herr Kommerzienerak Karl Junker ſen., der Mitinhaber der Firma Junker u. Ruh in Karlsruhe iſt lt. Frkf. Ztg. nach mehr als 42jähriger Tätigkeit aus der Firma ausgeſchieden, die von den bisherigen Mitgeſell⸗ ſchaftern wie bisher weiter geführt wird. Neue Eiſenbahntarife. * Siegen, 24. Auguſt. Nach einer veröffentlichten Be⸗ kanntmachung der Eiſenbahndirektion Eſſen treten am 1. Okt. d. J. neue Eiſenbahntarife für die Beförderung von Eiſenerz und Manganerz ſowie für die Ausführung von Koks zum Hoch⸗ ofenbetrieb nach dem Lahn⸗, Sieg⸗ und Dillgebiet in Kraft. Zu⸗ nächſt iſt der Tarif für die Beförderung von Eiſenerz in den ge⸗ nannten Bezirken von 1,5 auf 1,25 Pfg. für das Tonnenkilometer ermäßigt worden, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Stationen Bendorf und Engers für Eiſenerzverſandſtationen vom 1. Nop. d. J. ab nicht mehr gelten. Der ſeit dem Jahre 1906 für die Be⸗ förderung von Steinkohlen aus dem Ruhrrevier uſw. zum Be⸗ triebe der Hochöfen des Siegerlandes beſtehende Tarif wird dahin erweitert, daß der für das Siegerland beſtehende ein⸗ heitliche Satz auch nach den Stationen des Lahn⸗ und Dillgebiets durchgerechnet wird. Ferner wird der Ausnahmetarif erweiterk⸗ werden auf die Steinkohlen⸗ u. Koksbezöge der Eiſenerzbergwerke und auf rheiniſche Braunkohlenbriketts zum Betriebe der Gene⸗ ratoren der Siemens Martinwerke. Eſſener Kreditanſtalt Eſſen. * Eſſen, 24. Auguſt. Das Inſtitut beruft nunmehr laut Frkf. Zig. auf den 23. September eine außer o r dentliche [ Generalverſamm lung ein, die ſich mit der geplanten Ka⸗ pitalserhöhung um 11 Mill. auf 72 Mill. M. zu be⸗ faſſen hat JFFCC Zahlungseinſtellungen. — Dortmund, 24. Auguſt. Die zum Konzern der Nieder⸗ deutſchen Bank gehörige Aktiengeſellſchaft Poettner u. Ko. meldete[t. Frkf. Ztg. heute Konkurs an. Zum Verwalter wurde Rechtsanwalt Weikelmann beſtimmt. Nenes vom Dividendenmarkt. Haſper Eiſen⸗ und Stahlwerke, Haſpe. Die Dividende beträgt lt. Frklf. Ztg. 8 Prozent(5 Proz.) gleich 800 000 M.(250 000) auf das erhöhte Aktienkapital von 10 Mill.(5 Mill.) M. Große Goldentnahme. *London, 24. Auguſt. Wie verlautet, dürfte vor Ende der Woche eine größere ägyptiſche Goldentnahme hier ſtattfinden. Ferner ſoll laut Frlf. Ztg. auch mit Paris wegen der Verſchiffung von Souvereigns nach Aegypten verhandelt werden. Neue ägyptiſche Goldanleihe. Buenbos Aires, 24. Auguſt. Das Haus Tornauiſt un⸗ terzeichnete im Auftrag der Baring⸗Gruppen einen Kontrakt wegen Uebernahme von 1 200 000 Lſtr. innerer bprozentiger ägyptiſcher Goldanleihe zu 100,75 Prozent franko Kom⸗ miſſion. Der erſte Kupon der Anleihe iſt am 1. Januar 1911 fällig. Der Betrag der Anleihe dient lt. Frkf. Ztig. zur Bezahlung der Cordobanordweſtbahn. ***** Telegraphiſche Vörſenberichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 24. Aung.(Fondsbörſe.] Die Ge⸗ ſchäftsbewegung war mit wenig Ausnahme ruhig, da die Börſe ſich von dem Einfluß von Beſorgniſſen über die Entwicklung am inter⸗ nationalen Geldmarkte nicht befreien kann. Dieſe Beſorgniſſe gingen von der bereits erwähnten Annahme aus, daß die Bank von England ſich bald genötigt ſehen könnte, zu einer Erhöhung ihrer Diskont⸗ raten zu ſchreiten. Zur Zurückhaltung der Spekulation gab ſerner die luſtloſe Haltung des Newyorker Marktes Anlaß. Die Ab⸗ ſchwächung des Kupfermarktes übte ebenfalls einen ungünſtigen Druck auf dieſe Papiere aus. Der Verkehr war, wie nicht anders zu erwarten, in engen Grenzen gehalten, ſodaß die Kurſe eines großen Teiles der maßgebenden Papiere eine weſentliche Verände⸗ rung gegen Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe aufweiſen. Am meiſten machte ſich das auf dem Gebiete der Banken fühlbar, auf dem tufolge der geringen Umſätze keine weſentlichen Veränderungen zu verzeichnen ſind. Für Deutſche Bank trat wiederum großes Intereſſe hervor. Kreditaktien ſtill, Baltimore konnten ſich befeſtigen. In ſich behaupten. Drientbahnen zogen im Kurſe mäßig an. Für Schiff⸗ fahrtsaktien beſtand geringes Intereſſe. Der Kursſtand iſt hier ab⸗ geſchwächt. Die Geſchäftsentwicklung in Elektrizitätsaktien iſt gering. Von den bevorzugten Werten ſind Siemens u. Halske, Schuckert, Felten u. Guilleaume feſt, Ediſon ſchwächten ſich b. lebhaftes Geſchäft. Auf dem Markte der Kaſſainduſtrie⸗Papiere zeigte ſich ein ruhiges Ausſehen. Chemiſche Werte ungleichmäßig, Holz⸗ verkohlungsinduſtrie feſt. Schwächer lagen Höchſter Farbwerke und Badiſche Anilin. Feſtverzinsliche Werte ruhig und behauptet. Von Fonds Ruſſen luſtlos, Türkenloſe beſſer bezahlt. Im weiteren Ver⸗ kaufe trat eine größere Abſchwächung ein. Kredit 20878., Diskonto 72 a 36, Dresdner 158, Staatsbahn 150% Lombarden 2474, Balti⸗ d Ohio 105½, Phönix 234½ a 988½, Orientbahn 14f4. Bankenwerten gering. wiegend ſchwächer. 159,.50 G. u. Homburtzer Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1002 99.80 bz „verſchied. „„Kommunal 91.— bz ** 2* * Badiſche Bank Gewrbk. Speyer50/ũ E—.——.— —.— 104.75 195.— 194.— 139.50 139.— 198.— 197.— —.— 117.50 —.— 117.80 Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank; Rhein. Creditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Süvd. Disc⸗Geſ. Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 480.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fabriken—.— 327.— Verein D. Oelfabriken—.— 159.50 Weſt..⸗W. Stamm Brauereien. Bad. Brauerei Durl. Hof vm. Hagen 232.— 232.— Eichbaum⸗Braueret 110.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.50 Br. Ganter, Freibg. Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Hombg. Meſſerſchmitt 43.50—.— Ludwigsh. Aktienbr. 218.——.— Mannh. Aktienbr. Brauerei Sinner Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 127.——.— „ S. Weltz, Speyer „ 3. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Pf. Preßh.⸗u. Spritſb. Montanpapiere konnten ſich behaupten. In Phönixbergbau und Gelſenkirchener war u. Berſicherung. März—— * 1908 100.80 B 1907 100.80 B 1906 100.80 B 1901 1885 1888 1895 1898 1904 1905 7* 3% Pirmaſens unk. 1905 4½ Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 9% Brief Geld —.— 134.— — 2¹5.— — 102.30 73.——— —.— 90.50 —.— 135.— 250.——.— —.— 167.— —.— 80.— 5 48.— —.— —— 10¹ v. 1906 100.40 B 4 Mannh. Oblig. 91.50 G — 103.50 G *Berlin, 24. Aug.(Fondsbörſe). Trotz der ſchwanke den Haltung der Newyorker Börſe eröffnete der hieſige Markt i feſter Stimmung. Faſt auf allen Gebieten waren Kursbeſſerunge zu verzeichnen, die allerdings durchweg niedrig waren und ſich un 1 pCt. hielten. Beſonderes Intereſſe wandte ſich wieder dem M der Elektrizitätswerte zu, wovon ſpeziell Siemens u. Halske Schuckertaktien bei ſteigenden Kurſen aus dem Markt genomme; wurden. Auf dem Montanmarkte hielten ſich die Umſätze bei mäßiger Schwankungen in engen Grenzen, ebenſo war das Geſchäft Nur für Ruſſenbank zeigte ſich großer gabedruck, wodurch Petersburger Internationale bis 3 pCt. verloren. Für Bahnen war die Stimmung im allgemeinen ziemlich feſt, ſpezie Amerikaner konnten profitieren. bahn, die 1½ pCt. verloren auf angeblich aus Verwaltungskr ſtammenden Nachrichten, daß eine höhere Dividende als 7 pCt. u zu erwarten ſei. Schiffahrtsaktien ruhig, während für Fonds einige Nachfrage zeigte. Lebhafte Meinungskäufe fanden in Sh tungbahn ſtatt. Auch Oeſterreicher zogen auf feſte Tendenz im Kurſe an. Anteile der Deutſchen Kolonialgeſellſachft wurden wieder zu nidrigem Kurſe angeboten. Später trat eine allgemeine Abſchw ein, da höhere Geldſätze für London verſtimmte. Tägliches Ultimogeld 46—4. Im Verlaufe machte die Auſchwächn weitere Fortſchritte, ausgehend von Kanada, die ſtark augeb waren auf Gerüchte von dem Ableben Rockefellers und erneutes Vi gehen der amerikaniſchen Regterung gegen de nTruſt. Auch erwar man morgen eine Diskonterhöhung der Londoner Bank. Au der dritten Börſenſtunde blieb die Stimmung ſchwach bei träge⸗ Induſtriewerte des Kaſſamarktes ungleichmäßig und Deutſche Kolonialgeſellſchaft⸗Anteile verlor⸗ * Berlin, 24. Auguſt.(P mung für Brotgetreide war bei ruhigem Geſchäftsverlauf feſt Anſchluß an Newyork und Käufe der Exporteure, ſowie Deckur Hafer verkehrte bei geringen Umſätzen zu mäßigen Preiſen. träge. Rüböl ſtieg anſehnlich im Preiſe infolge des feſten Auslan und hohen Rapsnotierungen. Weizen ſpäter anziehend auf Englan ſchließlich aber etwas nachgebend. Rüböl unter Realiſierungen abgeſchwächt. Wetter: bewölkt. KAursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 24. Auguſt 1910. 4 Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 g. Sept. 212— B. 210—.][Hafer: Sept. 140— B. Nov. 210— B. 208%½ G. März—— Roggen: Sept. Nov 157½ G. Mais: Sept. 140— B. 160— G. ** Mannheimer Gffektenbörſe. Vom 24. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Börſe äußerſt ſtill. Auilin 480., Verein Deutſcher Oe Aktienbrauerei vorm. Meſſerſchmitt 43.5 Obligationen. 91—b; 91.90 B 99.80 bz 92.50 G 92.— 91.50 B 91.50 N 91.50 G 91.—6 90.90 B Eine Ausnahme machte roduktenbörſe.) Die S Nov. 142— B. März—— Mai—— Nov. 142— B. März— 5 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 5 4% Bad. Anil. u. Sodafbr. 102, 4½ Bad. A odafb Geſellſchaftt 4% Oberrh. Elektrizite werke, Karlsruhe 4% Pfälz. Chamotte un Tonwerk,.⸗G. Eiſenb 4% Pfälz. Mühlenwerke 4½ Schuckert⸗Obligat. 4½ Rufſ..⸗G. Zellſtofffb Waldhof bei Pernau Lipland 4% Speyerer Brauhau .⸗G. Speyer 8 4% Speyerer Ziegelwerk Akt 4½ Südd. Drahtinduſt 4% Tonw. Offſtein A. Dr. H. Loſſen, Worm 4% Zellſtoffabrik Waldhof 3½ Zellſt. Waldh. 1908 ien. Mannh. Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad, Rück⸗ u. Mitverſr. Fr. Transp.⸗Unfallu Glas⸗Verſ⸗Ges Bad. Aſſecuranz Continental. Verſi Induſtrie. G. f. Seilinduſt Dingler'ſche Mſchf Emaillw. Maikammer Ettlinger Spinnerei e Waldhof—. H. Fuchs Wgf. Hdlbg. Hüttenh. Spinne Heddernh. Kupfer Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenb Nähmfbr. Hald u. Koſth. Cell. u. Pap Mannh. Gum. u. Maſchinenf. Badenſa Oberrh. Elektrizität Pfälz. Mühlenwerke Pf. Nähm. u. Fahrradf. Portl.⸗Zement Holbg. 1 Rh. Schuckert⸗Geſ. Südd. Draht⸗Induſt.— Verein Freib. Ziegelw. 120 Speyr. Würzmühle Neuſtadt uckerfbr. Waghäufel Sucen Frankenih. erxraff. Maunh⸗ 6. Seite. Soeusral⸗ Nugeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 24. Auguſt. Berhin, 24. Auguſt.(Anfan Verliner Effektenbörſe. 48⸗Nurſe.) Rrebftaktien 208.50—.— Vaurahütte 178.62 178.75 Dise.⸗Kommandit 186.25 186,25 Bhönix 233.50 234.75 Staatsbahn 159.50—.—Harpener 19615 197.— Lombarden 22.½—.— Tend.: feſt Bochumer 288.J% 284. Berlin, 24 Auguſt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.465 20.465 Reichsbank—.— 143.20 Wechſel Paris 51.10 81.07 Rhein. Kraditbank 139— 139.— 4% Reichsanl. 102.10 102.— Ruffenbant 162 40 161.70 900%0 5 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 142.80 142 70 5550% Reich zanl. 93.— 93.— Sübdd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.70 4%„ 190—.——.— Staatsbahn 159. 159.25 80% Reichsanleihe 83.9) 88 90 gombarden 2175 21.75 4% Conſols 102 40 102 30] Baltimore u. Ohio 105.½ 105.50 —.——.—[Ganada Paciſte 188./ 187.¼ 35%%0 50 93.— 93.—-Hamburg Packet 142.— 142.— 57%%„ 1909—.———Nordd. Lloyd 109 40 109.— 10 5 88.90 8390 Bochumer 238 50 233.½ 30% Bad. v. 1901 100.90 103.80] Deutſch⸗Zuxambg. 204 25 204— 50%„„1908/9 101.60 101.70 Dortmunder 96.50 98 50 27„Lonv.—.——.—Gelſenkirchner 211.½ 211 75 3%„ 1902/7 9190—.— Harpener 197.½ 197.— 37% Bayern 9180 91.80 Laurahütte 178.50 178.% 35 Heſſen 9125 91.25 Phönix 23450 234 40 30% Heſſen 80.— 80.— Weſteregeln 21470 214.20 eSachſen 83.25 8325 Allg. Elektr.⸗Geſ. 282.70 283.10 4 Japaner 1905 97.25 97.40 Anilin 483 50 482.20 60% Italiener—.—— Anilin Treptow 369.— 368.10 4% Nuſſ. Anl. 1902 91.60 92— Brown Boveri 169.50 169.60 ee Bagdadbahn 86.75 86.50] Chem. Albert 482.50 480.— ODieſier, Kreditattten—.— 208— D. Steinzeugwerte 234 20 234.20 Borl. Handels⸗Geſ. 160.4½ 169.—Elberf. Farben 492— 494— Darmſtädter Bankt 130./ 130.¼ Celluloſe Koſtheim 233.— 233.— Dautſch⸗Aſtat. Ban! 144 45 144 20 Rüttgerswerken 191 60 192.50 Deutſche Bant Dise.⸗Kom mandit 257.% 255.— 185½ 186.7½% Tonwaren Wiesloch 105— 104.50 Wf. Draht. Langend, 234.70 235.— Dresdner Bank 110.¾ 158.½ Zellſtoff Waldhof 260.— 259.70 Privatdiskont 3¾% W. Berlin, 24. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Frredit⸗Aktien 203ʃ4½ 208 25J Staals bahn 159.½% 159 50 Diskonto Komm. 186. 186,½% Lombarden 21.75 21.78 Pariſer Börſe. Paris, 24. Auguſt. Anfangskurſe. % Rente 97.25 97.30 Debeers 434.— 430.— Spanier 95.25 95,20] Eaſtrand 131.— 131.— Türk., Looſe————Goldfield 155.— 156.— gBanque Oltomane 684— 684.— Randmines 220.— 221.— Rio Tinto 1728 1722 London, 24. Auguſt.(Telegr.) Londoner Effektenbörſe. Aufangskurſe der Effektenbörſe. e Conſols 81½ 81½6] Moddersfontein 12— 12— 3 Reichsanleihe 83— 88— Prsmier Argentinier 910% 91/.] Rand mines 8/ 8˙. 1 Italiener 102½ 102 ½% Atchiſon comp. 101˙½ 101¼& Japaner 93½% 93½¼ Canadian 195½ 195¼ Mexikaner 35¼ 35¼ Baltimore 106¼% 107¼ Spanier 92¾ 92˙½/ Chikago Milwautee 124— 124½ Ottomanb ank 17/ 17¾] Denvers com. 31— 31¼ Amalgamated 66/ 66¼ͤ Erie 26— 26% Inageondas 8/ DF81½Grand TrunkIII pref. 47/ 47— Rio Tinto„ ord. 265 25½ antral Mining 16— 16—Louisville 146% 146½ Chartered 32%ꝝ 33¼][Miſſouri Kanſas 33— 33— De Beers 17— 17% Ontario 41½ 41½ Jaftrand 5% 5˙% Southern Paeifie 116/ 116¼ Gaduld 2½ 2½ Union com. 170% 171˙ʃ Boldfields 6˙½ 6˙. Steels com. 71. 171% Jagersfontein 8 8˙ Tend. ſtill. Wiener Börſe. Wien, 24. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 664.20 664.50 Oeſt. Kronenrente 94.55 94.55 Länderbank 519.70 519.20„ Papierrente 97.30 97.30 Wiener Bankverein 546.50 547.—-]„ Silberrene 97.30 97.80 Staatsbahn 747.50 747.200 Ungar. Goldrente 112.15 112.15 Lombarden 113.— 112.50[„ Kronenrente 91.85 91.80 Marlnoten 117.47 117.45 Aipine Montan 744.50 744.50 Wechſel Paris 95.25 95.28] Tend.: ruhig. Wien, 24. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 666.— 668.70[Buſchtehrad. VB. 976.— 978.— Oeſterreich⸗Ungarn 1875 1871 Oeſterr. Papierrente 97.30 97.80 Bau u. Betr..⸗G.———.—„ Silberrente 97.30 97 30 Unionbank 621.— 621.-]„ Goldrente 116.20 116.15 AUngar. Kredit 861.— 862.— Ungar. Goldrente 112.20 112.20 Wiener Banlverein 547.— 547.— Kronenrente 91.80 91.80 bank 520.— 519.— Wch. Frankf. viſta 117.45 117.46 Türk. Loſe 256.— 256.— London„ 240.10 240.32 Alpine 745.— 748.„ Paris 5 95.283 95.25 Tabakaktien—.——=, Amſterd.„ 199.25 199.25 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.08 19.08 ee 2880 293 Marknoten 117.45 117.46 aatsbahn 747.70 746.50 Ultimo⸗Noten 117.47 117.48 112.50 112.50 Tend.: ruhig. Lombarden Berliner Produktenbörſe. Berlin, 24. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Breiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. * 28. 24. 28. 24. Weizen per Sept. 197.—198 25] Mals per Sent—.——— „ Ott. 198.25 200— 5—.——.— „Dez. 199.25 200.75„Dez.—.——. Roggen per Sept. 150 25 150 50——— „Okt. 153.25 153.50 Rüböl! per Auguſt—.——.— „Dezbr. 155.25 155.75„ Olt. 5930 60.10 „Mat 161 25161.50„ Dez. 57 10 57.50 per Sept. 152.50 152.50 Spiritus Joer loco—.—. „Ott. 156.—155 75 Weizenmehl 28.50 28.50 „Dez.—.—162 75 Roggenmehl 20.70 20.70 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt. 24. Auguſt. Getreide markt.(Telegramm.) 24. per 50 kg 985—— ruhig 1010—-— 737—— kuhig 769—— ſtetig 5 58—— ſtetig 572—ͤ— 18 50—— feſt 8 2—2 Tiverpooler Börſe. Jiverpool, 24 Auguſt.(Anfangskurſe.) 23. 24. Weizen per Okt. 7¹5⁵ ½ ſtetig 7061% ruhi Mais ver Sept.— träge— träge pre Okt.—— *** Schlu 23 24. Amſterdam kurz Belgien 7 Italien Check London London 8 5 lang 80.725 80 75 80.575 30.562 20.467 20.475 ——— 28 24. 3e% deutſch. Reichsanl. 102.05 102.10 3„„1909 9285—.— 355 5 „„ 4 5 8385 88.80 3 c% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.30 102.25 4 do, do. 1909—— 101.50 8„ 55 99.90 92.95 3½„„ 1909 77* 83.80 83.75 lbadiſche St.⸗A.191—-———.— 4„1908/09 100.95 93— 5 101.50 36 bad. St.⸗Olabg)fl—.——.— 38„„ M. 93.50 93.50 3„ 1900 „„„ 10l 985 „„ 1907 92.25 99.20 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1015 161.45 10l. 40 2*„ 1918 101.20 101 45 3% do. u. Allg. Anl. 91.70 91.70 3 do..⸗B.⸗Obl. 82.95 88.— 4 Pfälz..⸗B. Prior. 100,50 100.50 2 9180 61.80 45 Heſſen von 1908 101.50 101.60 3 Heſſen 87.98 79.80 3 Sachſen 83.40 83.20 109.42 169.40 Check Paris 20.485 20.445 Napoleonsd'or Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. ßkurſe. Wechſel. 23. 24, Paris kur Schweitz. Plätze„ Wien 8105 81.075 80 975 80.960 85 088 85.05 16 21 16.276 Privatdis tonto 8 32% Staatspapiere, A. Deutſche. 28 Mh. Stadt⸗A. 1908.— 1 1909 35 2„1905 B. Ausländtiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.—. 5% Chineſen 1896 102.— 102.— 4%„„ 1898 99.45 99 45 1% Japaner 9785 97.35 Mexikaner äuß. 88/90 93.90 100. 3 Merikaner innere—.——.— Bulgaren 101.20—.— 3¼ italien. Rente—.— %½ Oeſt. Silberrente d 4½„Papterrent. Oeſterr. Goldrente 2 Portug. Serie I 8 3 III 4% neue Ruſſen 1905 100,30 100.90 4 Ruſſen von 1880 91.10 91.10 4 ſpan. ausl. Rente—.—.— 4 Türken von 19083 87.75 87.50 „ Anif. 94 50 94.70 4Ungar. Goldrente 94.25 9415 4„ Kronenrente 91.80 91.80 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchel880 173.70 173.80 91.05 97.30 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.— Dresdener Bauk Fraukf. Hop.⸗Bank 157./ 158— 209.— 209.— Concordia Bergb.⸗G.—.——.— Deutſch. Luxemburg 204.—204.75 Eſchweiler Bergw. 193.¾ 195.25 Friedrichshütte Bergb. 132—132.— Gelſenkirchner 211.50 212.½ Bad. Zuckerfabrik 200.— 200— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90.70 90.70 Gichbaum Mannheim 108.20 108.20 Mh. Aktien⸗Brauerei———.— Parkakt. Zweibrücken 93.— 93. Weltzz. Sonne, Speyer 87.— 87.— Cementwerk Heideldg. 146— 146— Cemantfabr. Karlſtadt 127.05 127.— Badiſche Anilinfabrik 485 50 480 Ch. Fabrik Griesheim 257.90 257 50 Farbwerke Höchſt 51850 515.— Ver. chem. Fabrik Mh. 327 60 326 50 Chem. Werke Albert 484— 483.— Südd. Drahtind. Pih. 154.50 154 50 Atkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212.50 Ate. Böſe, Berlin 15— 16.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 288 50 288 ¼ Sahmeyer 120.½ 120 25 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 167.— 168.7 Rheiniſche 127.80 126 75 Siaemens& Halske 250.— 251.5 Gumi Peter 385.— 385.— Weyß u. Freytag 149 50 149.50 Pfandbriefe. 3% Frt. Oyr.⸗ Ufdb. 100— 100.— Türkiſche 178.75 179.40 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk 184.— 134.— Oeſterr.⸗Ung Bank 133.70 188.75 Berg u. Metallb. 113 75 118.80 Oeſt. Länderbauk 130 10 130.25 VBerl. Handel z⸗Geſ. 169.—169. Kredit⸗Anſtalt 208./ 208.5½ Comerſ. u. Dist.⸗Z. 112 40 112 500 Pfätziſche Bauk 104.75 104.75 Darmſtädter Baut 130 ½ 130 ½ Pfälz. Hyp.⸗Bank 194.—. Deutſche Bank 254.½ 255— Preuß. Hypothekub. 122 10 129.— Dumtſchaſiat. Bank 144.— 144— Deutſche Neichsbk. 148 40 148.20 D. Gffekten⸗Bank 107 70 107.70 Rhetin. Kreditbauk 139— 189.— Discomo⸗Comm. 186 ½ 186 50 Rhein. Hpp.⸗B. M. 196 20 197.— 142.25 14275 117.30 117.30 Schaaffb. Bankver. Südd. Bank Nhm. Irkf, Oyp.⸗Creditv. 168 60 168.30] Stener Baukver.—.—137.40 Nationalhank 123.25 128 26 Südd. Diskont 117 50 117.50 Zank Ottomane 187.—187— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 233.75 234 750Harpener Bergbau 197.50 197.% Buderns 111.50 110.750fRaliw. Waſterregeln 215 50 215.50 Oberſchl. Giſeninduſtr. 103.80 104.— 81.10 81.10 Zhönix 284.6% 285.— Br.Köntgs⸗u. Laurah. 179.— 178.¼ Gewerkſch. Roßleben 119 50 121 50 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Hedd. Ku. u. Südd. b. 129 50 129.— Kunſtſeidenfabr. Fyrkf. 119 50 117.25 Lederwerk. St. Jugbert 82 50 82.— Spicharz Lederwerke 98.— 98.— Ludwigsh. Walzmühle 159.— 159.— Adlerfahrradw. Kleyer 482,50 438 50 Maſchinenfbr. Hilpert 83 50 83 50 Maſchinenfb. Badenia 205 40 205 40 Dürrkopp 429.— 424— Maſchinenf. Gritzner 242 50 242.50 Maſch.„Armatf.Klein 116.—116.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik borm. Dürr& Co. 19— 19— Schnellpreſſenf. Frkth. 241.50 241.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 158 60 159.40 Schuhfabr. 116.50 116.50 Seilinduſtrie Wolff 133.— 133.— 'wollſp. Bampertsm—— 45.— Kammgarn Kaiſersl.—.—.— Zellſtoffabr. Waldhof 258.— 259.— 149.50 149. Prioritäts⸗Obligationen. 4% Preuß. Pfandb.⸗ 40% F. K. B. Pfbbr.05 100.20 100.200 Bank unk. 1919 100 90 199.90 4%„„ 1910 104.— 100.—4% Pr. Pfdb. mt. 15 99.60 99 60 4% Pf⸗Hyp B. Pfdb. 100.70 100.70%„„„ 17 2990 9960 99.20 92.20 1½%„ 5 94.— 94.— 81½% Pr. Bod.⸗Fr..50 90 50.„ 12 91.80 91 80 4% EtrBd. Pfd. voo 99 60 99 60 345 Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ *„ Kleinb. b. o!— unt. 00 99.60 100.403½, Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ 4%„Pfdbe o. Hyp.⸗Bfd.⸗Kom.⸗ unt. 10 101 20 101.—] Sbl. unkündb. 12 30 8 3380 %%„ Pfdor, v. 03 16fh. H. B. Pfb. 02 99.80 99 80 unt. 12 99.80 99,80 1% 1907 99.80 99.80 %½„ Pfdbr. v. 36 eee 80 d. 54 90.70 90.700%.„ 1917 100,10 109.10 6% Pfd. 5608 90.70 60.70%„„„ 1910 101.— 101. 4%„ Gom.bl. 11. verſchied. 91.— 91.— .0 I, unk. 10 100.30 100 80 ½„„„ 1914 91.— 91.— 3%„ Gom.⸗Obl. 31% Rh..B..0 21.—.— v. 87/1 91.40 91 40 4e% R. W. B. C..1o———.— 6%„ Com.Obl. 4, Pf. O. Pr.⸗Obl.———.— u. 96/06 91.40 91.40 ½ eſ Pf. B. Pr.⸗STP'.. 4% Pr. Pfdb. unt. 06 99.— 99.—½ Jt Al. ſttl.a. E. B. „ 42 99 70 99.70 4%„ 14 9975 99 750 Naanb. Verſ.⸗G.⸗A. 710.— 710.— — Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Eiſenb. G. 122 40 122.40 Hamburger Packet 142.% 142.25 Norddeutſcher Lloyd 109.25 109.— Oeit.⸗Ung. Staats9. 159.50 159 25 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.75 2175 Gotthardbahn 2 Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn—.—130,.50 Baltimore und Ohio 10525 103.— Fraukfurt a.., 24. Aug. FKreditaktien 208./, Diseonts⸗ Commandit 186.½8. Darmſtadter 130.½, Dresdner Bant 158 ¼ Hav⸗ delsgeſellſchaft 169. Deuiſche Bank 25.—, Staatabahn 159.25 Sambarden 21.½ Vochumer 234.%½, Kelſenlischen 212.—, Vaurahütte 178.75, Ungarn 94.25 Tendenz: feſter. Vachbörſe. Kreditaktien 208./, Diseonto⸗o mmandit 186.% 'aatsdaen 159 50. Lombdarden 21.75. MWarx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 24. Aug. 1910. Proviſionsfreil Wir ſind als Selbſtrontrahenten Bere Käufer unter Vorbehalt: Fae % .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H.— 10⁰ Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 20 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56 5 5 5 Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 156 15⁴ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64— Bürgerbräu, Ludwigshafen 238— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 174 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 1883zfr—— Deutſche Südſeeplantagengef.— 459 Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriten 285— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 108— Filterfabrik Enzinger, Worms— 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim—— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München— 1223fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 98 Lindes Eismaſchinen— 137 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacific Phosphate Shares alte L 651%.6/½ 17* junge— 37¼ L. 3¹016 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 112 öfr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 156 154 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. 95 fr Stehlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 126 Süpdeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. BrauereisEinrichtungen 116 Unionbrauerei Karlsruhe— 40 Ver. Diamantminen Lüde⸗ esbucht— 11² Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555— Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngeſellſchaft— 10⁰0 Aberſeeiſche Achiffahrts⸗Jelegramme. Telegraphiſche Schiffsnachrichten des Nordd. Lloyd, Bremen. 23. Auguſt: die Dampfer: Kronprinz Wilhelm angekommen Newyork, Berlin angekommen Newyork, Großer Kurfürſt angekom⸗ men Newyork, Borkum angekommen Brisbane, Heſſen angekommen Aden, Wittenberg angekommen Antwerpen, Aachen angekommen Oporto, George Waſhington abgefahren Plymouth, Prinzeß Ivene abgefahren Gibraltar König Albert abgefahren Gibraltar, Stam⸗ bul abgefahren Konſtantinopel, Rhein paſſiert Prawle Point. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8, Telephon 180. Geſchäftliches. Graue Haare erhalten ſofort nach Gebrauch die urſprüngliche Farbe wieder, rote Haare werden ſchön dunkelbraun bei Gebrauch von Dr. Kuhn's Nußextrakt⸗Haarfarbe, hervorragende ärzt⸗ liche und phyſiologiſche Gutachten. Man ſehe zum Zeichen der Echtheit auf den Namen Dr. Kuhn und verlange ausdrücklich von Franz Kuhn, Kronenparfümerie⸗Fabrik, Nürnberg. Zu haben auch in Apotheken, Drogerien und Parfümerien. Koſtümweſen. Die rühmlichſt bekannte Kunſtanſtalt und Koſtüm⸗ fabrik F. u. A. Diringer in München iſt im heurigen Jahre wiederum mit ebenſo großen als ehrenvollen Aufträgen betraut worden. Neben einer Reihe kleinerer Feſtivitäten ſeien erwähnt die von der Firma ausgeſtatteten großen Künſtlerfeſte zu Frankfurt, Würzburg, Han⸗ nover, Offenbach und Baden⸗Baden, das Sechſeläuten zu Zürich, das Arbeiterſängerbundesfeſt zu Nürnberg, die Volksſchauſpiele zu Kirnratshofen, Regensburg, Kaiſerslautern, Heidelberg⸗Dilsberg, Ansbach, Königshofen, Weingarten, Wunſiedel, Landsberg und Ulm. ferner Opernausſtattungen nach Berlin, Großlichterfelde und Neu⸗ ſtadt a. Haardt, militäriſche Jubiläen zu Hörxter und Frankfurt 5 Neben den umfangreichen Arbeiten für die Zentenarfeier des Mür chener Oktoberfeſtes ſind bereits größere Ausſtattungen für das 3 und Ausland wieder in Vorbereitung. ——ññ——————————————— Berautwortlich: Für Politik: J..: Julius Witte. für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. jür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Frauz Kircher für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher. für den Jnſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. 5. G. Direktor: Ernſt Müller. 4 Wochen Kostenlos zur Probe EHlektrisehe Bügeleisen Stromkosten der Centeant 12 18 Pig. pre Stunde Besonders im Sommer unentbehrlich für die Hausfrau. STOTZ&'ie. Elektrlzitäts-Gesellschaſt mit beschr. Haftung 0 4, 8/9. Telephon 662 und 2032. O 4, 8/9. Mannheim, den 24. Auguſt 1910. General⸗Anzeiger. Mittagblatt. 7. Seftte. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruheſetzungen ete. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen E bis K ſowie Ernennungen, Verſetzungen ete. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der answärtigen Angelegenheiten. — Staatseiſenbahnverwaltung.— Ernaunt: zum Maſchiniſten: Maſchinenwärter Eduard Schäfer in Maunheim— Vertragsmäßig aufgenommen: als Werkführer: Wilhelm Baumgartner von Hohentengen, Wilhelm Vogel von Konſtanz; als Maſchinenwärter: Franz Singer von Gott⸗ madingen.— Verſetztt: die Eiſenbahnaſſiſtenten: Albert Herbold in Radolfzell nach Bruchſal, Rudolf Schwarz in Karlsruhe nach Karls⸗ ruhe⸗Mühlburg, Joſeph Schäuble in Wilferdingen nach Karlsruhe, Albert Kobold in Mannheim nach Oſterburken, Otto Grimmer in Schallſtadt nach Murg, Ludwig Weißbach in Appenweier nach Stters⸗ weier, Otto Martin in Durlach nach Bühl, Julius Schreck in St. Ilgen nach Mingolsheim, Oskar Weiß in Ihringen nach Königsbach, Higo Becker in Wiesloch nach Markdorf, Richard Roll in Titiſee nach Freiburg, Georg Henneberger in Durmersheim nach Frieſenheim, Auguft Enderle in Freiburg nach Titiſee; die Bureaugehilfen: Auguſt Utz in Bruchſal nach Bretten, Eduard Nied in Pfullendorf nach Maunheim, Otto Fürſt in Neuſtadt i. Schw. nach Geroldshauſen, Jak. Hoffmann in Schopfheim nach Haagen, Edm. Burkhardt in Königs⸗ bach nach Bühl, Guſtav Burkard in Seckach nach Gerlachsheim, Viktor Schlegel in Zell i. W. nach Neckargemünd, Heinrich Rottmann in Bruchſal nach Achern; die Kanzleigehilfen: Ludwig Ernſt in Konſtanz nach Offenburg, Karl Kraus in Singen nach Waldshut, Alfred Holzer in Waldshut nach Karlsruhe, Heinrich Heck in Heidelberg nach Mann⸗ heim, Joſeph Wacker in Durlach nach Karlsruhe, Erwin Baldenecker in Karlsruhe nach Durlach, Otto Schwebler in Mannheim nach Heidelberg: Kanzlei⸗ und Zeichengehilfe Friedrich Dietſche in Konſtanz nach Siugen.— Zuruhegeſetzt: Stationsvorſteher Emil Roß in Fahrnau i.., Maſchiniſt Emil Wolf in Karlsruhe, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Zugewieſen: Aktuar Friedrich Kühner, z. Zt. aushilfsweiſe beim Amtsgericht Lahr, dem Amtsgericht Sinsheim.— Die Be⸗ amteneigenſchaft verliehen: der Wärterin Frida Müller bei der pſychiatriſchen Klinik in Freiburg. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Ernauntt: zu Burcauaſſiſtenten: die Kanzleiaſſiſtenten Guſtav Seppert und Karl Nock beim Statiſtiſchen Landesamt. Zu Kanzlei⸗ aſſiſtenten bei dieſer Behörde: die Gendarmen a. D. Simon Forten⸗ bacher u. Dionys Welſchinger.— Zuruhegeſetzt: Kanzleidiener Johann Bender bei Großh. Landeskommiſſär in Konſtanz unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen und treugeleiſteten Dienſte, Schutz⸗ man Joſeph Klein in Maunheim.— Entlaſſen: Aktuar Stephan Baldinger beim Bezirksamt Freiburg, auf Anſuchen, zwecks Ueber⸗ kritts in den Gemeindedienſt. — Großh. Landesgewerbeamt,— Verſetzt wurde in gleicher Eigenſchaft: Gewerbeſchulkandidat Joſeph Hartwig, Hilfslehrer an der Gewerbeſchule in Hornberg, an jeue in L rg. Großh. Verwaltungshof. Etatmäßig angeſtel r1: Marie Steimel, Wärterin bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Emmendingen. Die Beamten⸗ eigenſchaft verliehen: der Emma Buſer, der Anna Gugel, der Afra Krauß, fämtliche Wärterinnen bei der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt bei Emmendingen, der Anna Umhey, Wärterin bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch. — Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbanes.— Befördert: zu etatmäßigen Straßenmeiſtern: die nichtetat⸗ mäßigen Straßenmeiſter Philipp Weideuhammer in Salem und Hrch. Krampf in St. Blaſien.— Die Beamteneigenſchaft var⸗ liehen: dem Geometerkandidaten Otto Sauer in Schopfheim, dem Landſtraßenwärter Karl Friedrich Fuchs in Söllingen.— Ent⸗ laſſent der Geometerkandidat Robert Holl in Heidelberg. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. Zoll⸗ und Steuerverwaltung.— Ernannt: Grenzaufſeher Friedrich Lindwedel in Gailingen zum Steueraufſeher in Karlsruhe, Unterſteueramtsdiener Paul Bury in Weinheim zum Hauptamtsdiener in Waldshut, Hauptamts⸗ diener Joſeph Haaf in Waldshut zum Unterſteneramtsdiener in Weinheim.— Betraut: Grenzauſſeher Ludwig Frank in Schaff⸗ Preis 30 Pig. hauſen mit den Geſchäften des Vorſtehers des Nebenzollamtes II in Dogern.— Uebertragen: dem Finanzaſſiſtenten Karl Arm⸗ bruſter in Kenzingen eine Verrechnungsgehilfenſtelle beim Haupt⸗ ſteueramt Freiburg, dem Kanzleigehilfen Wilhelm Meier in Karls⸗ ruhe eine Bureaugehilfenſtell« beim Steuerkommiſſär für den Bezirk Neckargemünd.— Verſetzt: die Finanzaſſiſtenten: Heinrich Hauß in Konſtanz nach Schwetzingen, Edmund Lehmann in Lörrach nach Stockach, Wilhelm Pfreundſchuh in Karlsruhe nach Bretten, Chriſtian Rahäuſer in Müllheim nach Karlsruhe, Richard Schneider in Ueber⸗ lingen nach Emmendingen, Kanzleiaſſiſtent Joſeph Thomas in Schwetzingen nach Konſtanz, Poſtenführer Chriſtoph Rothenhöfer in Kirchen nach Leopoldshöhe unter Entbindung von den Geſchäften eines Poſtenführers; die Grenzaufſeher: Hermann Dörflinger in Wiechs nach Fützen, Joſeph Mutzel in Fützen nach Wiechs, Gottfried Roſer in Horn nach Gailingen, Friedrich Steurer in Säckingen nach Schaffhauſen, Adolf Wanner in Kirchen nach Leopoldshöhe; die Steueraufſeher: Philipp Herold in Karlsruhe nach Odenheim, Joh. Georg Klettner in Odenheim nach Adelsheim, Georg Krucker in Wertheim nach Engen, Franz Anton Meier in Adelsheim nach Niefern, Franz Pfeiffer in Engen nach Neckarau. Handwerkerbewegung und Gewerbeleben. * Lehrlingswerkſtätten. Mit Rückſicht darauf, daß die gute Ausbildung und Erziehung des gewerblichen Nachwuchſes für die Erhaltung und das Gedeihen des Handwerks von nicht zu unter⸗ ſchätzender Bedeutung ſind, wurden im Großherzogtum Baden ähn⸗ lich wie in andern Staaten ſchon Ende der achtziger Jahre des ab⸗ gelaufenen Jahrhunderts ſogen.„Lehrlingswerkſtätten“ eingerichtet. Es werden zu dieſem Zwecke an beſonders vereigen⸗ ſchaftete und als tüchtig bewährte Meiſter, welche ſich mit der Lehrlingsbildung im eigenen Hauſe bezw. Handwerksbetrieb be⸗ faſſen wollen, unter beſtimmten Vorausſetzungen und Bedingungen ſtaatliche Beihilfen und Zuſchüſſe gewährt. Am Ende des Berichtsjahrs waren im Großherzogtum 113 ſolcher ſtaatlich unterſtützten Lehrlingswerkſtätten vorhanden. Dieſelben verteilen ſich auf insgeſamt 35 Gemeinden des Landes. Von der Geſamt⸗ zahl der Lehrlingswerkſtätten befanden ſich 29 im Handwerkskam⸗ merbezirk Konſtanz, 28 im Handwerkskammerbezirk Freiburg, 35 entfielen auf den Handwerkskammerbezirk Karlsruhe und 21 auf jenen von Mannheim. In allen Orten, wo derartige Lehrlingswerk⸗ ſtätten eingerichtet waren, mit Ausnahme von einer Gemeinde, beſtand für die in den ſelben untergebrachten Lehrlinge Gelegen⸗ heit, den Unterricht an gewerblichen Unterrichtsanſtalten am Platze ſelbſt zu beſuchen, und zwar in 24 Fällen an Gewerbeſchulen, im übrigen an gewerblichen Fortbildungsſchulen. Die Zahl der zu ihrer Ausbildung in den ſtaatlich unterſtützten Lehrlingswerkſtätten un⸗ tergebrachten Lehrlinge belief ſich Ende des Jahres 1905 auf 137 gegenüber 172 im Vorjahr, in dem auch die Zahl der Lehrlingswerk⸗ ſtätten mit 134 eine größere war. Der Rückgang im Jahre 1909 iſt wohl nur ein vorübergehender und durch Aenderung in der Organiſation der Lehrlingswerkſtätten verurſacht. Aus dem Großherzogtum. * Brühl, 23. Aug. Beinahe wäre hier ein 5 Jahre altes Knäblein zum Mörder geworden. Der 6 Jahre alte Knabe des Dominico Fabretto ſpielte in der Küche ſeines elterlichen Wohn⸗ hauſes mit einem 9 wm Flobert und ſchoß dabei auf den sjähr. Knaben des Math. Geſchwill. Der Schuß traf dieſen direkt ins Auge. Der arme Junge kommt nun fürs ganze Leben um ſein Auge. * Heidelberg, 23. Aug. Der Präfident des Reichsverſiche⸗ rungsamtes Herr Dr. Kaufmann hat gegen Mitte dieſes Monats in Begleitung des Herrn Geh. Regierungsrates Prof. Hartmann eine Informationsreiſe im badiſchen Ober⸗ lande unternommen, an welche ſich am 17. d. M. die Beſichtigung der Fabrik⸗Steinbruchsbetriebe und Wohlfahrtseinrichtungen der Portland⸗Zementwerke Heidelberg und Mannheim.⸗G. in Leimen bei Heidelberg anſchloß. Bei Beſprechung berufsgenoſſenſchaftlicher Fragen, die ſich an die Beſichtigung anknüpfte, nahm die Frage Allſeitig kam zum Ausdruck, daß der neuen Reichsberſicherungsord⸗ nung mit großer Sorge entgegengeſehen wird. Am Tage darauf⸗ beſichtigte der Präſident und ſein Begleiter, Herr Geheimerat der Unfallverhütung einen breiten Raum in den Verhand⸗ lungen ein, ebenſo der Entwurf der Reichsverſicherungsordnung. Prof. Hartmann unter Führung des Direktors Merz⸗Hei⸗ delberg die Steinbrüche und Steinbearbeitungswerke des Herrn Ingenieur Gütſchow in Eberbach, ſowie die Portland⸗Zementwerke Diedesheim⸗Neckarelz. Der Präſident des Reichsverſicherungsamts ſprach ſich ſehr befriedigend über das Geſehene aus. Die hohe Ent⸗ wicklung der Induſtrie habe auf ihn einen großen Eindruck gemacht. Beſonders wohltuend habe ihn berührt, was die Unternehmer der beſuchten Werke neben den Laſten der öffentlichen Verſicherung noch freiwillig zum Beſten ihrer Arbeiter und Angeſtellten geſchaffen hätten. Die vielſeitige Berührung mit Arheitgebern und Arbeitern, zu welchem ihm auch durch dieſe Reiſe Gelegenheit geboten worden ſei, würde gewiß auch dem Reichsverſicherungsamt bei Erledigung ſeiner vielgeſtaltigen Aufgabe zugute kommen und ihn bei ſeinen Bemühungen unterſtützen, im Amt die ihm geſtellten, in das wirtſchaftliche Leben ſo tief eingreifenden Fragen nicht bureaukratiſch am grünen Tiſch, ſondern in enger Fühlung mit dem praktiſchen Leben zu löſen. oc. Gbnet, 23. Aug. Daß die Schmiede gewöhnlich zu den kräftigſten Menſchen gehören, ift bekannt. Aber was hier dieſer Tage geſchah, ſtellt doch eine außergewöhnliche Leiſtung dar. Ein ehrſamer hieſiger Handwerksmeiſter hat mit einem hieſigen Jünger Vulkans eine Wette abgeſchloſſen, wonach der Schmiedegeſelle, ein ordentlicher, arbeitſamer Menſch, ſich verpflichtete, drei Dutzend Knackwürſte zu verzehren. Im Gaſthaus„zum Adler“ wurde die Wette ausgetragen. Der vergnügte Wirt trug die Würſte auf und unſer Held knackte eine Wurſt nach der andern, bis er im ganzen — 36 Würſte verſchlungen hatte. Unſer Handwerksmeiſter mußte wohl oder übel berappen. oc. Aus dem Linzgau, 23. Aug. Bei Friedberg hatte ſich eine Magd das ſonderbare Vergnügen gemacht, während der Veſper⸗ pauſe einem anderen Mädchen heimlich einen Froſch in den Herls zu ſtecken. Das Mädchen erſchrak, drehte ſich ſchnell und ſchnitt da⸗ bei dem anderen Mädchen mit der Senſe den Hals durch, ſo daß es tot zu Boden ſank. BC. Schiltach, 23. Aug, Vorgeſtern nachmittag nach Durch⸗ fahrt des Zuges 4 Uhr 41 durch das Schramberger Tunnel wurde in demſelben ein Toter mit erheblichen Verletzungen am Kopf aufgefunden, welcher als ein Einwohner von Sulgen bei Schram⸗ berg erkannt wurde. Der Verunglückte iſt auf der Rückfahrt aus der pfychiatr. Klinik in Tübingen in einem unbewachten Augen⸗ blick durch das Fenſter aus dem Zuge geſprungen, was ſeinen ſo⸗ fortigen Tod zur Folge hatte. T. Säckingen, 23. Aug. Am letzten Freitag iſt in Wie la⸗ dingen das Anweſen des Landwirts Johann Hettinger n ieder⸗ gebrannt, wobei ein Kalb, ein Schwein und eine⸗ Anzahl Hühner in den Flammen umkamen. Man vermutete alsbald Brand⸗ ſtiftung, und da während des Brandes die 15jährige Marie Ger⸗ ſpach von dort, die ſchon ſeit einigen Tagen von zu Hauſe ab⸗ weſend war, ſich im Walde herumtreibend angetroffen wurde, fiel der Verdacht auf ſie. Der Verdacht wurde noch verſtärkt, als man eine mit Streichhölzern gefüllte Geldbörſe vorfand, die von den Eltern als ihrer Tochter gehörig bezeichnet wurde. In Murg wurde das Mädchen verhaftet. Während des Brandes ſtahl ſie ihrey Eltern 50 M. Büchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Für jeden Ladeubeſitzer iſt es bei der heutigen ſcharfen Kon, kurrenz von größter Wichtigkeit, daß er ſeine Schaufenſter wirkungs⸗ voll dem Publikum vor Augen führt. 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Der Unkerzeichnete leitet den Verein kaufmänniſch ohne Vergütung. Sparkaſſe Wieſental bei Brußſal nimmt unter Gemeindebürgſchaft jederzeit Einlagen, ſowie Ueberweiſungen von andern Sparkaſſen ohne Zinsverluſt entgegen. 8875 Zinsfus 4 Prozent. Der Verwaltungsrat: Stöckel, Vorſtand. Danksagung. Für die vielen Beweise berzlicher Teilnahme an dem uns durch Ableben unseres Herrn Friledrich Steinmetz betroffenen Verluste, sagen wir biermit Allen besten Dank. 9606 Die trauernden Hinterbliebenen. bis 31. Auguſt 1911— ſtattfindenden Vorſtellungen werden Abonnements⸗Anmeldungen an der Hoftheaterkaſſe entgegen⸗ genommen. Daſelbſt ſind auch die Abonnementsbedingungen und Preiſe, ſowie die verfügbaren Plätze zu erfahren. Eine Ueberſicht über die Abonnementspreiſe mit den Bedingungen wird auf Wunſch zugeſandt. 332 Mannheim, 22. Auguſt 1910. Hoftheater⸗Intendanz. Wilhelm Bergdollt vormals M. Trautmann. H l, 5 Breitestrasse Hl, 5 Aeltest renommiertes Spezlalgeschäft für Herren-· u. 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September 1910, vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzulie⸗ fern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wirb. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungs verhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. 32⁰0 Eine Rückerſtattung der Gebühr unter Abzug der dem Amt entſtandenen Aus⸗ gaben für Porto, gelder ete, erfolgt, wenn ſich bei Prüfung der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot eingereicht wurde. Maunheim, 15. Aug. 1910. Städt. Tiefbauamt: J..: Meythaler. Bekauntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen Beſtell⸗ alenst und zum Eintritt in dle 7. Klasse einer Ober- ERealschule. Slädtiſ Herſtellung der öffentlichen Gehwege durch die Stadtgemeinde betr. Nr. 34126T. Wir haben die Wahrnehmung gemacht, daß in zahlreichen Fällen die Grundſtückseigentümer die Her⸗ ſtellung der Gehwege ſelbſt ausführen laſſen. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß dieſes Verfahren unzuläſſig iſt, da nach dem bereits mehrfach ver⸗ öffentlichten Gemeindebeſchluß vom 22. Februar 1910 die erſtmalige Herſtellung mit Ausnahme der vorläufigen Gangbarmachung ſowie jede Erneuerung der öffent⸗ lichen Gehwege Sache der Stadtgemeinde iſt. Wir werden genötigt ſein, künftighin gegen Grundſtücks⸗ eigentümer, die obige Beſtimmung nicht genau befolgen, mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln einzuſchreiten. Mannheim, den 4. Auguſt 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zeltler. HaldelsJochſhule Maunheim. Das Vorleſungs⸗Verzeichnis für das Winterſemeſter 1910/11 iſt erſchienen und wird im Sekretariat und beim Pedell der Handelshoch⸗ ſchule(A 1,), bei der Handelskammer(B 1, 7b), beim Verkehrsverein(Kaufhaus), bei den Kaufmän⸗ niſchen Vereinen, bei den Buchhandlungen Aletter (0 3,), Herrmanu(0 3,6) und Nemnich(N 3, 7/8) an Intereſſenten unentgeltlich abgegeben. Mannheim, den 1. Auguſt 1910. 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