Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pto Quattal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Außwärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. iger (Mannheimer Volksblatt.) Kelegramm⸗ wreſſe „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 34 2¹8 Nr. 398. Montag, 29. Auguſt 1910. (Abendblatt.) Wr—— Marine und Luftſchiffahrt. Der franzöſiſche Marineminiſter hat ſich vor kurzem dahin geäußert, daß Frankreichs Flotte die erſte ſein ſolle in der Luftſchiffahrt, wie ſie die erſte war in der Unterſeeſchiffahrt. Zugleich hat er einige Andeutungen gemacht über ſeine Pläne bezüglich der Verwendung der Luftfahrzeuge, zunächſt nur zu Aufklärungszwecken, für welche in jedem Kriegshafen ein Luftſchiff und mehrere Flugapparate ſtationjiert werden ſollen. Für die Beſchaffung des noch nicht vorhandenen Flottengeroplans wird der heute nicht mehr ungewöhnliche Weg des Preisausſchreibens gewählt werden. Wie ſteht es denm überhaupt mit der Verwertung der Luftſchiffahrt für Marinezwecke, was tun andere Marinen, und wie weit iſt unſere Marine auf dieſem Gebiet vorgeſchritten? Die Fragen ſind nach der freimütigen Aeußerung des franzöſiſchen Ad⸗ mirals und nach den gewiß anzuerkennenden Erfolgen der lLetzten Flugkonkurenzen wieder aktuell geworden. Zunächſt iſt feſtzuſtellen, ſo beſagen die Mitteilungen des Deutſchen Flottenvereins, daß die deutſche Marine und die meiſten übrigen ſich noch abwartend verhalten oder doch ent⸗ ſprechend dem Stande der Entwickelung des Flugweſens über die erſten Anfänge noch nicht hinausgekommen ſind. England baut ſeit über Jahresfriſt an einem großen Luftſchiff von anſcheinend dem Zeppelintyp ähnlicher Konſtruktion. Die Ver⸗ einigten Staaten haben ein Preisausſchreiben für Marine⸗ Aeroplane erlaſſen, bisher ohne Erfolg. Italien und Japan beſchäftigen ſich mit der Frage, ebenfalls ohne bisher greif⸗ bare Reſultate erzielt zu haben. Daß Deutſchland an der Er⸗ oberung des Luftmeeres tätigen Anteil genommen hat, und daß es auf dem Gebiete des lenkbaren Luftſchiffes zurzeit die Konkurrenz anderer Nationen nicht zu fürchten braucht, iſt ja bekannt. Das Luftſchiff hat jedoch wie die zahlreichen Ur⸗ fälle bei den Ueberlandflügen beweiſen, noch viele ſchwache Punkte. Die Motore arbeiten noch nicht zuverläſſig genug, und die Eigengeſchwindigkeit iſt noch unzureichend. Letzterer Umſtand beſonders wird dazu beitragen, die Verwendungs⸗ möglichkeit auf See, wo die Luftbewegungen durchweg viel ſtärker ſind als über dem Lande, beträchtlich einzuſchränken; gleichwohl wird das Luftſchiff unter günſtigen Umſtänden zu einer Aufklärung nach See vom Lande aus Verwendung finden können. Aber nach dem Urteil vieler Flugtechniker gehört die Zukunft nicht dem Lenkballon, ſondern dem Flugapparat, dem „Schwerer als die Luft“, wie die Franzoſen ſagen. Wie ſteht es nun mit dieſem? Wenn man die Berichte über die letzten Flugwochen durchſieht, ſo wird man doch ſagen müſſen, daß⸗ abgeſehen von einigen glänzenden, aber immerhin doch wohl Zur Zufallsleiſtungen, ihre Geſchichte diefenige einer langen Reihe von Unfällen iſt, unter denen die Motordefekte den breiteſten Raum einnehmen. Daß der Flugapparat— es kommt hier vorläufig nur der als Ein⸗ oder als Zweidecker ausgebildete Drachenflieger in Betracht— ebenſo wie der Lenkballon für die nähere Aufklärung eine Rolle ſpielen karm, wenn die Verhältniſſe günſtig liegen und wenn er Glück hat, iſt klar. Abgeſehen davon aber wird ſeine Verwendung von Bord aus doch noch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten ——..———T—— Kgeuilleton. Prinzenreiſen. Von Eugen Iſolani(Berlin). Der deutſche Kronprinz wird im November eine größere Studien⸗ und Informationsreiſe nach dem fernen Oſtaſien an⸗ treten und Indien beſuchen. Eine derartige Prinzenreiſe pflegt eine ſehr amüſante Sache zu ſein; zumal wenn der Prinz, der die Reiſe unternimmt, der einſtige Beherrſcher eines mächtigen Reiches iſt, ſtellt ſich dem Reiſenden die Welt in herrlichſter Beleuchtung dar. Und wenn dem hohen Reiſenden auch gerade keine Potem⸗ kinſchen Dörfer gezeigt werden, ſo bekommt er doch zumeiſt nur die Welt von ihrer Lichtſeite zu ſehen. Wie dem aber auch ſei: Reiſen bilden, und es iſt eine alte gute Sitte, daß Prinzen zu ihrer Ausbildung Reiſen unternehmen. In früheren Jahrhunderten bildete die Prinzen⸗Reiſe den Schluß⸗ ſtein der Ausbildung eines Prinzen. Man nannte das die Kapaliersreiſe, oder gar die große Kavaliersreiſe eines Prinzen. Indeſſen dehnte man damals natürlich die Reiſen nicht ſo weit aus wie heutigen Tages, obwohl ſie meiſt länger dauerten als bei⸗ ſpielsweiſe die geplante Reiſe des deutſchen Kronprinzen, die etwa ein Vierteljahr währen ſoll. Die Kaswaliersreiſe der Prinzen hatte jedoch nicht nur den Zweck, im eigentlichen Sinne des Wortes die Bildung durch Keennenlernen fremder Länder zu erweitern, ſondern mehr wohl die Ausbildung in höfiſcher Sitte zu vollenden. Die jungen prinz⸗ nen es früher weniger lichen Reiſenden beſuchten fremde Höfe, mangelte, als jetzt, überall wurden ſie feſt fgenommen, und ſo 7 e 55 ſchiedentlich darüber geäußert. fiſchen Lebens machen. Zunächſt brauchen die jetzigen Flieger zum Auf⸗ ſteügen noch eine längere Anlaufsfläche, es geht ihnen wie einem gefangenen Albatros, der ſich mit ſeinen langen Flügeln von Deck eines Schiffes auch nicht erheben kann. Aber vielleicht ließe ſich Abhilfe ſchaffen durch eine Abſchnell⸗ oder Katapultvorrichtung, eine Gleitbahn oder durch den Bau eines Spezialſchiffes, wodurch allerdings wieder beträchtliche Koſten entſtehen würden. Doch wie ſoll der Flieger an Bord zurückkehren? Das wird nicht ausführbar ſein, ohne den Apparat ernſtlich zu gefährden. Ein Abſtieg ins Waſſer iſt ja einfach, aber das Auffiſchen eines ſo großen, unhandlichen und noch dazu ſehr ſubtilen Apparates iſt eine keineswegs leichte ſeemänniſche Aufgabe. Da der Leiter des Fliegers alle Hände voll zu tun hat, um das Fahrzeug zu ſteuern und es bei der noch immer fehr mangelhaften Stabilität vor dem Kentern zu bewahren, ſo müßte für die Beobachtung im Auf⸗ klärungdienſt noch eine zweite Perſon mitgeführt werden. Und wie ſoll das Ergebnis der Mitteilungen ſchnell an die intereſſterte Stelle mitgeteilt werden? Vom Feſſelballon aus macht das keine Schwierigkeiten, wohl aber vom freifliegen⸗ den Apparat aus. Da der Flieger ſtändig in Bewegung und zwar in ſehr ſchneller Bewegung ſein muß, um nicht abzu⸗ ſtürzen, ſo wird die örtliche Beſtimmung von etwa entdeckten Minen auch nicht ganz leicht ſein, ganz abgeſehen davon, daß man ſie z. B. in den ſtark mit erdigen Beſtandteilen durch⸗ ſetzten Gewäſſern vor den Flußmündungen der Nordſee über⸗ haupt nicht entdecken wird. Was nun den Angriff gegen ſeindliche Schiffe durch Be⸗ werfen mit Sprengſtoffen anbetrifft, ſo hat der Gedanke, durch einen ſo geringen Einſatz einen großen Erfolg zu erzielen, etwas ſehr verlockendes, nur iſt der Erfolg mehr als zweifel⸗ haft. Die Verſuche auf dem Flugplatz in Johannisthal und in England, wo man aus Höhen von nur wenigen(3 bis 200 Metern ein Ziel zu treffen hatte, haben das bewieſen. Und auch die Verſuche in Newyork, wo man aus Höhen von 90 bis 300 Metern, alſo immer noch innerhalb guter Schuß⸗ weite, eine Fläche von der Größe eines Kriegsſchiffsdecks bewarf, haben nach dem Urteil eines amerikaniſchen Admirals die Annahme nicht gerechtfertigt, daß ein Angriff aus der Luft den Kommandanten eines Schiffes im geringſten be⸗ unruhigen könne. Nach allem wird man zu dem Schluß kommen müſſen, daß Luftſchiffe wie Flieger noch ganz weſentlich vervollkomm⸗ net werden müſſen, ehe an ihre Verwendung in taktiſcher und ſtrategiſcher Hinſicht in der Marine zu denken iſt. Vorläufig wird es gut ſein, die Entwickelung ſcharf im Auge zu behalten, beſonders die des ausſichtsreich ſcheinenden Schrauben⸗ fliegers. Zu einem überſtürzten Vorgehen oder gar zu einer Beunruhigung iſt augenblicklich kein Grund vorhanden. bolitische Aebersicht. * Maunheim, 29. Auguſt 1910. „Reichskanzler Baſſermann“. Anter dem Ditel„Reichskanzler Baſſermann“ veröffent⸗ licht die„Poſt“„von geſchätzter Seite“ einen„politiſchen Vergangenheitsroman“. Es wird geſchildert, wie es ge⸗ 1 praktiſch kennen, die früher noch einen weſentlicheren Teil der fürſtlichen Bildung ausmachten, als in unſeren Tagen. Dazu kam als ein Hauptzweck der Kavaliersreiſe noch hinzu, perſönliche Beziehung anzuknüpfen, nicht nur ſolche mit heiratsfähigen Prin⸗ zeſſinen, ſondern auch Beziehungen politiſcher Art. Die jungen Prinzen ſollten ſich Freunde für ihr ſpäteres Leben erwerben; oftmals ſollten ſie auch Beziehungen anknüpfen, um in fremden Ländern in Kriegsdienſte treten zu können uſw. Auf ſolch einer Kavaliersreiſe, die ihn und ſeinen Bruder nach Paris und der Schweiz führte, machte zum Beiſpiel Karl Auguſt von Sachſen⸗Weimar eine der bedeutſamſten Bekannt⸗ ſchaften, die ein Prinz wohl machen kann: er lernte Goethe kennen, durch den ſeine Regierung ihren Jahrhunderte lang ſtrahlenden Glanz erhielt. Es war im Dezember 1774, als Knebel, der Er⸗ zieher der beiden weimariſchen Prinzen Karl Auguſt und Kon⸗ ſtantin zu Goethe ins Zimmer trat und ihn zu ſeinen Zöglingen einlud, die ihn zu ſehen wünſchten. Karl Auguſt hatte eben den Götz geleſen und empfing den Dichter mit größter Liebenswürdig⸗ keit. Solch eine Reiſebekanntſchaft iſt natürlich ein nur zu ſeltener Gewinn einer Prinzenreiſe. 8 Daß Prinzen, wie ja überhaupt hohe Herren, die Welt auf ihren Reiſen nur durch eine Verſchönerungsbrille kennen lernen, das haben dieſe ſelbſt meiſt erkannt und nicht ſelten beklagt. Ernſt II. von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, der Schützen⸗Herzog, hat ſich ver⸗ Er hielt ſich als junger Prinz gemeinſam mit ſeinem Bruder längere Zeit in England und Brüſſel auf, und er erzählt beglückt und mit beſonderer Genug⸗ tuung, daß ſie bei ihrem Aufenthalt in London keinen Begleiter hatten, und wie ſie ſich in Brüſſel häuslich einrichteten:„Reizen⸗ der und geſchickter konnte das Leben nicht gedacht werden, um dem Ziele einer ebenſo freien als intenſiven Entwicklung nachzu⸗ kommen wäre, wenn Fürſt Bülow ſtatt des Herrn v. Beth⸗ mann Herrn Baſſermann als ſeinen Nachfolger vorgeſchlagen hätte. Er wurde gefragt, ob er die Verantwortung für eine Reichstagsauflöſung übernehmen wolle.„Freudig ſagte Baſſermann ja“ und umgab ſich mit liberalen Miniſtern. Das Wahlergebnis war eine beiſpielloſe Niederlage des Liberalismus, 132 Sozialdemokraten zogen in den Reichs⸗ tag ein, 133 umfaßte Zentrum, Polen, Welfen, Elſäſſer, Dänen, 132 Mandate rettete der ehemalige Block, davon waren 47 deutſchkonſervativ und antiſemitiſch, 16 Reichs partei, 37 freiſinnig und 32 Liberale. Mit dieſem Reichstag kann nun Reichskanzler Baſſermann ſeine Reichsfinanzreform, natürlich nicht durchſetzen.„Für eine zweite Reichstags⸗ auflöſung waren die Ausſichten ſchlecht genug, denn die Agitation im Lande gegen die indirekten Steuern wuchs immer mehr. Inzwiſchen aber ſtieg die Finanznot des Reiches, das Defizit machte ſich immer ſtörender geltend, Reichsbank war an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit gelangt, überlaſtet mit Reichsſchatzanweiſungen mußte ſie Handel und Verkehr durch Diskonterhöhungen aufs ſchwerſte ſchädigen. Die allgemeine Unzufriedenheit wurde durch wirt⸗ ſchaftlichen Piedergang verſchärft.“ Ebenſo wird im Landtag eine Wahlreform nach nationalliberalem Muſter abgelehnt. Auch Sozialdemokraten und Freiſinnige hatten dagegen ge⸗ ſtimmt, weil ſie das Reichstagswahlrecht und Neueinteilung der Wahlkreiſe forderten. Die Neuwahlen, die bald nach den ſetzt. Schade, ſo ſchreibt dazu der„Hannov. Cour.“, konn nicht der geſchätzte Mitarbeiter der„Poſt“ ſchließlich als Fol der Baſſermannſchen Kanzlerſchaft unter den Linden wachſen laſſen? Oder als Schlußtableau ſchildern, wi nächtlichen Dunkel des Grunewalds von hungernde Berlinern Menſchenfreſſereien veranſtaltet wurden? Zum Falle Gagern. Ueber die Gründe, warum Dinge wie im Fall Schö und im Fall Gagern jahrelang unbeachtet bleiben konnte und keiner der Kameraden, von denen ein großer Teil Kenn nis von den Vorgängen haben mußte, den Mut gefunden ha frei und offen hervorzutreten und Anklage zu erheben, f ein höherer Militär in der„Poſt“: 5 5 „Tritt jemand gegen einen Kameraden mit einer Anſ gung hervor, ſo hat er zunächſt umgehend eine Forderun dem Halſe, mag der Angeſchuldigte ſich auch noch ſo ſchuldig füh das gehört ebendazu. Gelingt es im günſtigſten Falle dem Ehr rat, den Austrag des Zweikampfes zu verhindern, ſo wird ſchuldiger in der folgenden Unterſuchung ſehr bald merken, immer mehr mit auf die Anklagebank rücken muß. Entwed er Tatſachen, die ihm ſchon ſeit längerer Zeit bekannt war kommen. Nichts ſtörte uns, alles ſchien geſchaffen um u Zwecken zu dienen. Wir hatten unſere ſelbſtändige H 800 und bewohnten eine freundliche Villa mit einem Gärtchen Boulevard de'Obſervation gelegen. Hier hatten wir di lichkeit eines umfaſſenden Verkehrs mit einheimiſchen und Gelehrten und Politikern, ja es verſammelte ſich um un erleſener Kreis.“ Und das iſt es denn auch, was trotz alledem den das Reiſen um ſo viel mehr noch lehrreich macht, als Sterbliche: ihnen ſteht alles offen. Der Weg zu den bedeute Menſchen iſt ihnen geebnet, die feſteſten Schlöſſer öffnen um die angeſammelten Schätze aller Länder ihrem Bildunt zugänglich zu machen. Gelehrte von Weltruf opfern ihre bare Zeit, um jungen fürſtlichen Herren Rede zu ſtehen un Vorträge zu halten, die ſie oft kaum verſtehen. Der genann Koburger Ernſt, ein geiſtreicher Fürſt, weiß eine ganze bö Weltberühmtheiten zu nennen, die er auf ſeinen Reiſen Jahren kennen und ſchätzen lernte. Im Jahre 1821 unternahmen zwei ſächſiſche Prinzen I! (der ſpätere König Johann) und Clemens eine Italienrei ſonders Johann war ein bildungseifriger Jüngling, in der ſchen Literatur viel beleſen, und überall haſchte er auf de nach literahiſtoriſchen Reminiszenzen. Entzückend iſt es zu! wie die prinzlichen Jünglinge z. B. in Genua beim Erwachen a Morgen nach ihrer Ankunft ſogleich nach den Fenſtern ſprar um den ungewohnten Anblick des Meeres in vollen 58 2 n Zu genießen und dann— die ſchönſten Stellen aus Schillers zu leſen, den ſie ſich abends bereits zurecht geleg Genua aus wurde ein Ausflug nach Papia unterno das ganze künftige Leben des Prinzen Johann vo 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Auguſt“ —— 197 gemeldet, oder das Gedächtnis der als Zeugen aufgerufenen Kameraden iſt ſo ſchwach, daß es ihm nicht gelingt, den einen oder anderen Punkt zu beweiſen. Kurz, komme es wie es wolle, es findet ſich ſtets ein Haken, an dem der Ankläger neben dem An⸗ geſchuldigten aufgehängt wird. Beiſpiele und Namen ſtehen zu Dienſten. Was iſt da natürlicher, als daß ſich jeder ſagt: ich werde mich hüten, in dieſes Weſpenneſt zu ſtoßen, ich falle auf alle Fälle mtit hinein.“ Hier muß, ſo der Hebel angeſetzt heißt es däun weiter, werden: Schutz dem Offizier, der in ehrlicher, feſter Ueber⸗ zeugung Verfehlungen eiues Katteräden zur Sprache bringt. Daß dadurch ein Denunziantentum in der Armee groß⸗ gezogen werden könnte, iſt bei dem im deutſchen Offiziers⸗ korps herrſchenden Geiſte ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen. Die neute Faſſung der Z. 22 des Neuabdrucks 1910 der ehren⸗ gerichtlichen Verordnung vom 2. Mai 1874 und der Er⸗ gänzungsorder ſagt, daß der Offizier aus dem ihm zuſtehen⸗ den Rechte, Handlungen oder Unterlaſſungen eines anderen Offiziers, die die Ehre desſelben oder des Standes berühren, Zur Sprache zu beingen, keineswegs eine Aufforderung zur Anzeige aller möglichen Vorgänge hexleiten ſoll. Er ſoll Bielmehr bevor er ſich zu einer Anzeige entſchließt, ernſtlich Utit ſich zu Rate gehen, ob die Standest rückſichten eine ſolche gebieten. Es wird ſich aus dem Charakter und dem Vor⸗ leben eines Offiziers leicht feſtſtellen laſſen, ob er eine An⸗ ſchuldigung leichtfertig erhoben hat, oder nachdem er ernſt⸗ lich mit ſich zu Rate gegangen. Im erſteren Falle treffe ihn die ganze Schwere des Geſetzes, im letzteren drehe man ihm nicht auf alle Fälle einen Strick, weil man eben keinen Skandal haben will. Wohin das führt, nämlich zu einem unendlich größeren Skandal in der breiteſten Oeffentlichkeit, haben die oben angeführten Fälle gezeigt. Stille Hoffnungen der Polen anlf eine Aenderung des Polenkurſes der Regierung knüpfen ſich an die Reden des Kaiſers in Poſen. So ſchreibt das Beiblatt des Abg. Korfanty, der„Kuryer Slaski“ in Katto⸗ witz in ſeiner No. 193 vom 24. Auguſt: Der Standpunkt der Mehrheit der im Reichstage während der ſogen. Finanzreform, ferner die Ab⸗ ſtimmung von drei polniſchen Abgeordneten im Landtage für die Erhöhung der Zivilliſte hat vielleicht den Reichskanzler veranlaßt, Milhelm II. zu überzeugen, die Polen nicht zu reizen. Vielleicht beabſichtigt Bethmann⸗Hollweg aus anderen Gründen, die Zeiten der gemäßigten Politik Koscielskis ein⸗ zufühven. Den polniſchen insbeſondere. den parlamen⸗ tariſchen Hofgängern, ſtellt Korfanty ein Strafgericht in F Ausſicht. Sein Blatt erklärt: Zurzeit beginnt bei uns die Diskuſſſon und ein Kampf um den Standpunkt derjenigen, die auf d das Schloß gingen. Man muß, die Namen jener„Helden“ in den Blättern, ver⸗ ewigen. Es waren dort:(es folgen die Namen). Trotz der Einladung haben nicht teilgenommen, ſondern exkrankten: Prälat Jazdzewki, Gredzidzki aus Solcezno und Lutomski aus Staw. Es iſt wunderbar, daß der Präſes der Polen⸗ fraktion im Reichstage, Fürſt Ferdinand Radziwill, nicht er⸗ krankte, ſondern aufs Schloß eilte, ohne Verſtändigung mit der Polenfraktion, die doch in dieſer Angelegenheit gewiſſe Grundſätze aufgeſtellt hat. Der Präſes der Polenfraktion machte ſich anſcheinend aus dem Beſchluß einer Korporation, die ihn mit der höchſten Würde betraut hat, nichts daraus. Er wird ſeine Verwandtſchaft mit Wilhelm II. vorſchützen, die ſo vih wert iſt, wie das zehnte Waſſer nach der ſauren Suppe. In jedem Falle wird ſich die Polenfraktion mit der Sache befaſſen und entſprechende Schlüſſe folgern müſſen. Schließlich kann es uns gleichgültig ſein, daß die Vertreter einer im Ausſterben befindlichen Kaſte unſerer Volksgeſamt⸗ heit guf das Schloß gegangen ſind und wie einſt die römiſchen Gladiatoren vor ihrem römiſchen Kaiſer gerufen haben: àve Caesar, morituri te salutant! Aber überaus traurig iſt die Erſcheinung, daß zwei polniſche Bauern, die Herren Zyto und Placzek, dem Beiſpiele der älteren Brüder des Adels folgten und dort den Triumph des Deutſchtums dem Polen⸗ tum gegenüber feierten. Die Gemäßigten werden ihren poli⸗ tiſchen Verſtand loben, ſie zu Staatsmännern machen, doch dadurch wird nicht die Tatſache geändert, daß das Bauern waren ohne Ehrgefüßl und nationale Aufklärung. Die interparlamentariſche Ronferenz. Die internationale parlamentariſche Friedenskonferenz, die heute in Brüſſel zufſammentritt, wird eine der größten Verſammlungen dieſer Art werden, da nicht weniger als 600 Parlamentarier dazu angemeldet ſind. Den intereſſanteſten Gegenſtand der Tagesordnung bildet die Frage der Neutrali⸗ ſierung aller Meerengen und interozeaniſchen Waſſerſtraßen, vornehmlich des Suez⸗ und Panamakamals. Aus Deutſchland kommen 90, aus Oeſterreich⸗Ungarn 115, aus Belgien 111, aus Dänemark 19, aus Spanien 12, aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika 17, aus Frankreich 28, aus Eng⸗ land 50, aus Italien 97, aus Japan 13, aus Norwegen 24, aus Schweden 25, aus Holland 53, aus Portugal 18, aus Rumänien 28, aus Rußland 4, aus der Schweiz und der Türkei je 9 Parlamentarier. Die Vertreter des ottomaniſchen ie erſcheinen zum erſten Male auf einer interparla⸗ mentariſchen Konferenz. Die angekündigte Deputation der perſiſchen Volksvertretung iſt durch die inneren Wirren in ihrem Vaterlande am Erſcheinen verhindert. Der Inhalt des Nertrages über die Annerion Koreas. Der Text des Vertrages über die Annexion Korreas wurde in Wafhington veröffentlicht, zuſammen mit einer Erklärung der japaniſchen Regierung, in der es heißt, daß der bisherige korreaniſche Tarif für Ein⸗ und Ausfuhr, ſowie die Veſtimmungen über die offenen Häfen von Korrea für die nächſten 10 Jähre in Giltigkeit bleiben ſoll. Moſampho wird aus der Liſte der Aieen Häfen geſtrichen und dafür Schin⸗ wiju neu geöffnet. Die japaniſchen Geſetze über Patentſchutz und Urheberrecht werden auf Korrea ausgedehnt. Die Ver⸗ träge zwiſchen Korrea und den fremden Mächten treten außer Wirkſamkeit. An ihrer Stelle ſollen, ſoweit angängig, die jetzt beſtehenden Verträge Japans zur Anwendung gelangen. Die Ausländer ſollen in Korrea, ſoweit es die Umſtände erlauben, dieſelben Rechte genießen wie im eigentlichen Japan. Der Vertrag ſelbſt enthält 8 Artikel. Artikel 1 beſagt, daß der Kaiſer von Korrea alle ſeine Herrſcherrechte über ganz Korea für immer und ohne Einſchränkung an den Kaiſer von Japan ahtritt. Artikel VIII, daß der;! vom Tage der Ver⸗ öffentlichung an in Kraft tritt. Die übrigen Artikel beziehen ſich auf Einzelheiten der Verkräfküng und die Behandlung der korreaniſchen Bevölkerung. Deutsches Reich. — Die Kronprinzenreiſe nach Oſtaſien. Der deutſche Kron⸗ prinz wird, wie eine Berliner Korreſpondenz mitteilt, das von ihm ſeit dem letzten Herbſt geführte 1. Bataillon des Erſten Garderegiments z. F. in Potsdam am 1. Oktober abgeben, und ſich durch Studien in verſchiedenen Reichsämtern auf die im November anzutretende Reiſe nach Indien und Oſtaſien vor⸗ bereiten. Die Leitung der Reiſedispoſitionen liegt in der Hand des Generaladjutanten Generalleutnants von Schenck, der ſchon ſeit einiger Zeit zum Kronprinzen kommandiert iſt. Aus der militäriſchen Umgebung des Kronprinzen fahren mit die Adju⸗ tanten Major Graf Solms, Hauptmann Edler v. d. Planitz und der zum Kronpriznlichen Marſtall kommandierte Leutnant von Zobeltitz. Einige andere jüngere Gardoffiziere und zwei ältere Ofiziere des Generalſtabes werden zuſammen mit Herren der Hofhaltung und einer Anzahl von höheren Beamten das Reiſe⸗ gefolge vervollſtändigen. — Nochmals die Rede des Kaiſers über Adelspflichten. Zu der Meldung der„Bernburgiſchen Ztg.“ über die Anſprache des Kaiſers an die Söhne des Grafen von Alvensleben teilt heute der Herausgeber des„Roland von Berlin“ dem„Berl. Tgbl.“ mit, daß dieſe Anſprache unmittelbar, nachdem ſie der Kaiſer gehalten hat, von den Söhnen des Grafen Alvensleben ſchrift⸗ lich niedergelegt iſt. Der Graf von Alvensleben hat daraufhin dieſen Text in Kunſtdruck vervielfältigen laſſen und je ein Exem⸗ plar in koſtbarem Einband den Beteiligten zum Andenken ge⸗ ſchenkt. Die Vervielfältigung wurde in einem Berliner Atelier hergeſtellt. Dem in dem Roland wiedergegebenen Wortlaut der Kaiſerrede lag ein ſolches Exemplar zugrunde. — Eulenburg. Zu der vom„Berl. Tagebl.“ verbreiteten Siſtierung des Eulenburgprozeſſes ſchreibt die„Nordd. Allgem. Zeitung“: Zum Fall Eulenburg haben das„Berliner Tageblatt“ und nach ihm andere Blätter die Mitteilung gebracht, daß das Verfahren gegen den Fürſten Eulenburg ſeitens der Staats⸗ anwaltſchaft auf zwei Jahre ſiſtiert ſei, der Fürſt innerhalb dieſer Zeit von allen gerichtsärztlichen Unterſuchungen verſchont bleiben ſolle, auch daß die Staatsanwaltſchaft dem Fürſten kein Hinder⸗ nis in den Weg legen würde, falls er eine Erholungsreiſe an⸗ treten würde. Die Nachricht von der Siſtierung des Verfahrens und die daraus gezogenen Schlüſſe ſind nach Mit⸗ teilung des Erſten Staatsanwalts beim Landgericht Berlin I, Preuß, unzutreffend.„Die zuverläſſige Quelle,“ aus der die Nachricht des Tageblattes In Pabia nämlich gab es für die Stüdierenden Boutiquen, in denen Bücher feilgeboten wurden. In einem ſolchen Laden kaufte Prinz Johann einen Hante und legte damit den Grund zu ſeiner ſpäteren großen Liche für den Dichter, durch die er berühmt wurde. Er las von dieſer Zeit an täglich, ſogar während des Fahrens im Wagen, einige danteſche Geſänge; bekanntlich wurde der König Johann von Sachſen berühmt als Danteforſcher und Danteüberſetzer. Im übrigen fand dieſe Prinzenreiſe einen traurigen Abſchluß: Prinz Clemens ſtarb in Piſa, und Prinz Johann kehrte früher, als geplant geweſen, und allein von ſeiner Reiſe zurück. Ein ſcherzhafter Vorfall, der ſich im Jahre 1838 ereignete, als Prinz Johann wiederum eine Reiſe nach Italien unternehmen wollte, ſei hier gleichfalls erwähnt. Zur Begleitung wählte er 8 ſich Aner anderen den nachmals ſehr berühmten Kulturhiſtoriker Klemm, der Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Dresden war. Als der Prinz dem Gelehrten das Anerbieten, ihn zu be⸗ gleiten, machte, rief Klemm überaus glücklich aus: Ach, Königliche Hoheit, wird ſich meine Frau darüber freuen!“ Der Prinz lachte natürlich über dieſen ebenſo rühtenden wie komiſchen Ausruf und bemerkte noch dazu in ſeinem Tagebuch:„Ich glaube nicht, daß ich in meinem Leben einen glücklicheren Menſchen geſehen habe.“ die Begleiter all ſolcher Prinzenreiſe immer Urſache haben glücklich über die ihnen zuteilgewordene Auszeichnung zu ſein, iſt eine Frage, die von den jeweiligen Umſtänden abhängt, ſowohl ve arakter der Prinzen, die ſie begleiten ſollen, als auch vom erament der betreffenden Begleiter ſelbſt. Aus der Autobio⸗ graphie eines bekannten Schriftſtellers, J. W. Hackländers Roman meines Lebens“, können wir in dieſer Beziehung ſehr lehrreiche Erfahrungen ſammeln: Hackländer hat in Jünglingsjahren den Kronprinzen Karl von Württemberg auf ſeinen Reiſen nach Itelien und auch ſpäter nach Rußland begleitet, wo der Prinz ſich mit der Serentuche e 9 5 erzählt da 8 amüſant ſtammt, mag zwar Einſicht in die Gerichtsakten gehabt haben, iſt jedoch weder über die Abſichten der Staatsanwaltſchaft noch über deren anderweitig verfügte Kontrollmaßnahmen unterrichtet. 7. Generalverſammlung der deutſchen Mittelſtands⸗Bereinigung. hs. Berlin, 28. Auguft. Unter zahlreicher Beteiligung ihrer Mitglieder trat hier im Feſtſaale der Berliner Handwerkskammer die Deutſche Mittel⸗ ſtands⸗Vereinigung zu ihrer 7. Generalverſammlung zuſammen, an der auch eine größere Reihe von Reichstagsabgeordneten teil⸗ nahmen. Geheimrat Paehler begrüßte die Verſammlung namens des Staatsſ ekretärs des und des preuf Bif ſchen Miniſters für Handel 15 Gewerbe. Die Reichsverwaltung ſei tief 5 von der Bedeutung Emes kräftigen Mittelſtandes. Die Abgg. Haußmann(ꝛnatl.), Dr. Glatzel(natl.), Wugdan(Bp.) und Wächter(freik.) überbrachten die Grüße ihrer Parteien. Der Vorſitzende, Abg. Obermeiſter Rahardt, brachte das Kaiſerhoch aus und ſprach paß über die Forderungen der Vereinigung an die Geſetzgebung. Er verlangte Einſchränkung der Gefängnisarbeit, ſowie der Warenhaus⸗ und Konſumvereinskonkurrenz, die eine Erdroſſelungsmaſchine für den Gewerbetreibenden geworden ſeien. Weiter forderte er eine gerechte Beſteuerung der Genoſſenſchaften, Kontrolle der Abzahlungsgeſchäfte, Einbeziehung des Handwerks in die geſetzliche Wohlfahrtspflege, Regelung der Privatbeamtenver⸗ hältniſſe und des Submiſſionsweſens. Das Handwerk müſſe die Macht und das Anſehen wieder erringen, die es verloren habe, die aber zum Gedeihen des Handwerks notwendig ſeien. Ueber Mittelſtand und Hausbeſitzer ſprach Hofbäckermeiſter Jaede(Berlin), der die Schädigungen der Hausbeſitzer durch die Beamtenwohnungsvereine beklagte. Generalſekretär Beythien (Hannover) meinte, daß der Hausbeſitzer heute faſt nur noch auf den großſtädtiſchen Mob als Mieter angewieſen ſei. Dann der erſte Direktor des„ Oberbürger⸗ meiſter a. Knobloch(Berlin), über Mittelſtandsfragen und Hanſabund. Er führte aus: Die Geſetzgebung auf dem Gebiete des Mittel⸗ ſtandes iſt ein großes Sündenregiſter. Aber alles Klagen nützt nichts, alle Vorſtellungen hatten nicht den nötigen Effekt. Es iſt eine traurige Wahrheit, daß für den Mittelſtand bisher am wenig⸗ ſten geſorgt worden iſt. Wenn man die Herren im Reichstage fragen würde: was iſt geſchehen für den Kleinkaufmann, für den Detail⸗ da würde man die Herren ſehr in Verlegenheit bringen. Die Situation iſt doch tatſächlich heute ſo, daß ſehr viele Hand⸗ Werker am Ende ihres Lebens keine Verſorgung für Frau und Kinder haben. Wir im Hanſabund ſind durchdrungen bis auf die Knochen davon, daß die Geſetzgebung zuſieht und nichts für den Mittelſtand getan hat.(Lebh. Zuſtimmung.) Es bleibt nichts übrig, als im Wahlkampf eine Reihe von Perſonen in die Parla⸗ mente zu bringen, die mittelſtandsfreundlich ſind, um ſo eine Um⸗ wälzung der Anſchauungen auf dieſem Gebiete anzubahnen. Das iſt der Standpunkt und das Leitmotiv des Hanſabundes. Er will mit der ganzen Wucht und der ganzen Stärke, die einer großen Vereinigung innewohnt, die den geſamten Mittelſtand in ſich bürgt, für den Mittelſtand eintreten. Das Ende dieſes Kampfes wird ja mancher von uns nicht erleben. Wer im Beſitz iſt, will die Gewalt nicht hergeben. Der Hanſabund will nicht Worte machen, er will arbeiten. Wegen der Miß⸗ ſtände im Submiſſionsweſen haben wir vor vier Mo⸗ naten ein Rundſchreiben an ſämtliche Gruppen und Handwerks⸗ kammern gerichtet. Mit Freude und Stolz ſage ich, daß die 2000 Seiten Antworten vorzügliches Material gebracht haben. Sie haben uns mit der freudigen Hoffnung erfüllt, daß wir mit dem jetzt fertiggeſtellten Entwurf über das Submiſſtonsweſen auf dem rich⸗ tigen Wege ſind. Auf dem Verordnungswege wird niemals eine Regelung des Submiſſionsweſens zu erreichen ſein, ſchon weil di kommunale Selbſtverwaltung zu hoch ſteht. Die 8 ſſion de⸗ des Hanſabundes wird im Oktober d. J. an die Nal Be⸗ handlung dieſer Angelegenheit gehen können. Unterſtützt durch den Reichtum von Gedanken und Anregungen in den Gutachten iſt es uns gelungen, aus der Unzahl der Forderungen diejenigen auszuziehen, die im parlamentariſchen Kampf durchzuſetzen ſein werden. Wenn der Hanſabund auch keine Mittelſtandsvereinigung iſt, werden wir uns doch für den Mittelſtand ins Zeug legen. Wir werden Mißſtänden mit Ernſt und Gründlichkeit abhelfen, weil wir durch die große Zahl unſerer Mitglieder, durch die Beteiligung wichtiger Berufsſtände und unſere freundlichen Beziehungen zu parlamentariſchen Parteien in der Lage ſind, dieſen Wünſchen Nachdruck zu verleihen. Die Frage der Kreditgewährung der Klein⸗ handwerker wird einen wichtigen Punkt unſerer Fürſorge bilden. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß im Intereſſe des Kaufmanns und Handwerkers man verhüten ſollte, daß der an ſich ſchon finanziell privilegierte Beamte ihnen die beſten Kunden entzieht und ſich ſelbſt als Konkurremt aufſpielt. Der Hanſabund tut das auch im Intereſſe der Beamten ſelbſt, die ja ſchon in ihrem Beruf biel zu wenig vom praktiſchen Leben ſehen.(Lebhaftes Sehr richtig!) Wenn die Beamten dann noch in Beamtenkolonien wohnen, dann geht ihnen jede Kenntnis des praktiſchen Lebens ab. Dieſe Leute ſollen dann Verordnungen machen. Die Entfremdung zwiſchen Beamten und Bürgern iſt das Gefährlichſte, was 5 gibt. Da muß beizeiten ein Riegel vorge⸗ Ichoben werden. Deshalb fordern wir geſetzliches wie die Beglelter des Prinzen bei⸗ Geſellſchafken und Empfängen in zalloſen Fürſtenhäuſern nichts anderes zu tun hatten, als in ihren Fracks„die Wände zu tapezieren“, ſtundenlang des Augen⸗ blicks gewärtig, daß ſie einer Anſprache gewürdigt werden. Auch die verſchiedenen Temperamente und Charaktere ſolchen Prinzen⸗ begleiter ſchildert er, ihr Sorgen und Mühen, die damals freilich, als es noch keine Eiſenbahnen gab, viel größer waren, als heute im Zeitalter des Verkehrs. Sehr luſtig beſchreibt er auch die ewige Unruhe des Generals von Spitzenberg, in deſſen Hände die oberſte Leitung der Reiſen gegeben war, und der mitten in den Ver⸗ mählungsfeierlichkeiten in Rußland immer von Sorgen geplagt wurde, der jugendliche Hackländer, der als ſelbſtändiger Reiſe⸗ marſchall für die Heimkehr beſtellt war, werde es an Vorſorge fehlen laſſen.„Wir gebrauche“, ſagte er in ſeinem Schwäbiſch, „für die Kronprinz und Gemahlin mit Gefolge, ſowie für die Großfürſt Conſtantin, die in zahlreicher Begleitung mitgeht, ſechzig bis achtzig Pferd' für jede Station, wo will Sie das, zum Bei⸗ ſpiel im Altenburgiſch, auf einer Poſt finden, da muß man vorher ſchreib' und darum kümmert Sie ſich wohl gar nichts?“ Als er den armen Hackländer wieder einmal von einer ge⸗ mütlichen Kneiperei fortrufen ließ und ihm neue Vorträge hielt und hinzufügte, daß er in Altenburg„nicht einmal die vier Pferd für den Kronprinzen“ zuſammenbringe, geſchweige denn mehr, antwortete Hackländer ſchlagfertig:„Ich habe längſt geſchrieben, Exzellenz, ich weiß ſogar ſchon jetzt, wie die Pferde für den Kronprinzen heißen werden: Peter, Hans, Claus und Jakob!“ Da mußte denn der General und die anderen Anweſenden unwillkürlich lachen, und Hackländer hatte. was die Pferde anbetrifft, Ruhe. Ja, Prinzenreiſen! Die hohen Herren dürfen nicht das ge⸗ ringſte merken von den mannigfachen Verkehrsſtörungen, denen andere Sterbliche bei ſolchen Gelegenheiten ausgeſetzt ſind. Das war damals ſo und iſt heute nicht anders. Und damals wie heute freuen ſich Prinzenbegleiter vor dem Antritt der Reiſe auf das Schöne, 505 ſte ſehen werden, und machen ſich während der Reiſen Sorgen, daß die reiſende Hoheit durch keine Erbſe im Bette, wie die Prinzeſſin im Märchen, geſtört werde; und freuen ſich wieder nach Schluß der Reiſe daß ſie der Sorgen und Mühen ledig und— daß der Ordensregen auf ſie niedergeht. Denn keine Prinzenreiſe ohne Orden. Vielleicht freuen ſich auch ſchon jetzt in Oſtaſien etliche leere daß ihnen Füllung winkt. Theater, Kunſt und und iffenehafk⸗ Die Münchener Künſtlerkonzerte. Das achte Konzert eröffnete Brahmſens die formell vollendetſte ſeiner Symphonien. Groß türmt ſich in ihr vor allem der Schlußſatz zu monumentaler Schwere und feierlicher Erhabenheit. Und im ganzen iſt ſie ein Stück echter Brahms, eine Verbindung von herber Strenge und inniger Anmut, dämoniſch und elegiſch, ein Wechſel von Traum und Wirklichkeit, Sehnen und Trotz. Wild und in immer neuer Schlingung wogt der Rhytmus, neben archaiſtiſchen Jormen kritt, drängend und vibrierend, das inpreſſioniſtiſche Schauen der Moderne, immer gezügelt durch den erleſenen Kunſt⸗ verſtand und die Herrſchaft über die Form, wie Bach und Beet⸗ hoven ſie ihn lehrten— wie weit ſteht er darin abſeits von den Modernen! In dieſer Umbildung des Alten zum Ausdruck eigenen Charakters, in ſeiner Erweiterung und Erhaltung zu⸗ gleich liegt Brahmſens eigener Muſikcharakter, in dem harten Nebeneinander der ſeeliſchen Gegenſätze der ſeiner muſikaliſchen Seele, die tief iſt und innerlich in ihrem Empfinden wie je eine deutſche Muſikſeele, die Fröhlichkeit und Trauer mitlebt, und ſo das Leben in ſeiner Ganzheit umfaßt, mit all ſeiner W und ſeinem niederbeugenden Weh. Daneben war Beethovens ſiebente geſtellt. Die in der Leidenſchaft große, im letzten Satz gar ungebändigte, die liebliche Idlle und die an Schmerzen und Frohſinn reiche. Weil* Maunheim, 29. Auguſt. Gbenccul-dngeiger.(Aberdblatt) Verbot des Zuſammenſchluſſes der Beamten zu ſolchen Zwecken.(Beifall.) Hohe Stellen ſehen das auch ein, aber ſie antworten, wir haben die Herren wiſſen laſſen, daß z. B. der Beitritt zu den Konſumvereinen nicht in unſeren Wünſchen liegt, aber wir haben kein Mittel, das zu berhindern. Auch hier iſt die Zeit der Verordnungen vorüber, auch hier fordern wir ge⸗ ſetzlichen Zwang. Entſprechend der Tragweite für den Mittelſtand und für das geſunde politiſche Leben und die Weiterentwicklung der Nation wollen wir die ganze Kraft der in uns vereinigten Er⸗ werbsſtände einſetzen für eine geſetzliche Regelung der Mittelſtands⸗ fragen. Wer uns erzählt, daß bei uns nur die Großinduſtrie ver⸗ treten iſt, den fordere ich auf, bei uns einzutreten und uns zu kon⸗ trollieren, und er wird ſehen, daß der Hanſabund ein verläßlicher Freund des Mittelſtandes iſt auch in ernſter Stunde.(Lebhafter Beifall.) Die Diskuſſion geſtaltete ſich recht lebhaft. Abel(Danzig): Wie ſtellt ſich der Hanſabund zur Beſteue⸗ rung der Warenhäuſer? Ich wollte ſagen, die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Nach den Worten des Vorredners hoffe ich aber, daß der Hanſabund dem Mittelſtand gegenüber Wort halten wird.— Brügge(Lehe): Ich hatte immer das Gefühl, als ob Rahardt auf zwei Schultern trägt. Wir ſtehen jetzt in einem freundſchaftlichen Verhältnis zum Hanſabund, und wenn das überall bekannt würde, würde das dem Mittelſtand nicht zum Schaden gereichen. Deshalb iſt noch nicht nötig, daß der einzelne Handwerker dem Hanſabund beitritt. Viele ſind der Anſicht, er iſt nicht die helle Quelle, die alle Schäden heilt.(Zuruf: Kann er nie werden!) Und zu welchen Parteien will ſich der Hanſa⸗ bund halten? In meinem Wahlkreis iſt Dr. Diederich Hahn ge⸗ wählt. Er kommt doch natürlich nicht in Frage.(Heiterkeit.) Soll nun der Hanſabund für den Nationallibe⸗ ralen oder für den Freiſinnigen eintreten?— Neuf ch(Spandau): Als wir uns anlehnten an den Hanſabund, ging ein Sturm der Entrüſtung durch den Mittelſtand.(Zuſtim⸗ mung und Widerſpruch.) Der Hanſabund iſt gegründet vom Zentralberband der Banken und dem Zentralverband Deutſcher In⸗ duſtrieller. Jetzt ſoll er auf einmal ein warmes Herz für den Mittelſtand haben? Er verſteht es außerordentlich gut, die Reklametrommel zu rühren. Wie würde Herr Knobloch ſprechen im Zentralverband der Warenhäuſer? Was wir hier gehört haben, halten wir für Lockartikel, wie ſie die Warenhäuſer vorſetzen. Herr Rieſſer will ja nur nach rechts kämpfen und nicht gegen die Sozialdemokratie, die größte Feindin des Mittelſtandes. Der Hanſabund kann das nicht ausführen, was er uns hier verſpricht. Wir ſtehen ihm ſkeptiſch gegenüber und ſind nicht einverſtanden, wenn der Vorſtand der Mittelſtandsvereinigung von Ort zu Ort zieht und für den Hanſabund Propaganda macht.(Zuſtimmung und Widerſpruch.)— Gräf(Anklam): Es iſt nicht richtig, daß der Reichstag für den Mittelſtand nichts getan hat. Was wird Dr. Crüger, der doch im Hanſabund ein gewichtiges Wort zu ſprechen hat, bezüglich der Beamtenkonſumvereine ſagen? Auch rech frage: wie hält es der Hanſabund mit der Sozialdemokratie? Wo wird die Mittelſtandspolitik bleiben, wenn 150 Sozialdemokraten im Reichstage ſitzen? Bauen wir die Mittelſtandsvereinigung aus, dann brauchen wir nicht auf den Hanſabund vertrauen.(Lebhafte Zuſtimmung.) In der weiteren Debatte wurde volle Klärung des Verhält⸗ niſſes zwiſchen Mittelſtand und Hanſabund verlangt. Weiter wuroe eine klare Antwort gefordert, wie ſich der Hanſabund zur Waren⸗ hausſteuer, zur Börſenſteuer, zu einer Reichsfinanzreform ſtellt. Ein Redner ſpricht über den Verband der Holgpantinenfabrikanten Deutſchlands, wird aber unter großer Heiterkeit darauf hin⸗ gewieſen, daß er in einen falſchen Saal geraten iſt. Obermeiſter Rahardt: Es ſcheint mir, daß mehrere der Vor⸗ redner auch den Ort verwechſelt haben, auf dem ſie ſich befinden. (Lebhaftes Sehr richtig!, Wir ſind nicht ein Parteigebilde. Sie fördern nicht unſere gemeinſamen Intereſſen, wenn Sie hier poli⸗ Gegenwart der Abgeordneten verſchiedener Parteien hier Partei⸗ politik zu treiben?(Stürmiſche Unterbrechungen und Rufe: Zur Ruhe!) Entweder ſind wir eine paxteiloſe wirtſchaftliche Ver⸗ einigung oder ſind überhaupt nicht. Es kann uns egal ſein, was der Hanſabund einſt noch tut. Wir müſſen uns freuen, wenn unſere Forderungen in Kreiſe dringen, die uns bisher gegenüber ſtanden, vielleicht deshalb, weil ſie uns nicht verſtanden haben! (Sehr gut!) Sollen wir nicht ſtolz ſein, wenn auch in den libe⸗ ralen Parteien die Anſchauungen über Mittelſtandsforderungen ein ganz anderes Geſicht bekommen haben? Sollen wir wegen 8 Verfehlungen aus früherer Zeit ſagen: trotzdem du dich jetzt zu uns bekehrſt, nehmen wir dich nicht an, denn früher haſt du ge⸗ fündigt? Wir wären politiſche Kinder, wenn wir das täten. Wir ſind angewieſen auf alle bürger⸗ lichen Parteien, was Sie ja auch alle nicht wollen.(Zuſtim⸗ mung.) Wir dürfen nicht andere bürgerliche Parteien vor den Kopf ſtoßen. Wir ſind Handwerksvertreter und keine Handwerksverräter! Wir begrüßen das, was Herr Knobloch hier bezüglich des Submiſſions⸗ und Konſumvereins⸗ weſens geſagt hat. Wir wären dumme und undankbare Kreaturen, wenn wir nicht das Gute nähmen, wo wir es finden. Glauben Sie, wir jagen keinen Hund hinter dem Ofen hervor, wenn wir den Vorrednern folgen!(Beifall und Widerſpruch.) Direktor des Hanſabundes, Oberbürgermeiſter a. D. Knob⸗ Loch: Ich bin überraſcht über die Schärfe der Angriffe. Ich habe nicht die Arbeiten der Parlamente verkannt, die mühſelige, auf Kompromiſſen beruhende Arbeit. Ich danke Gott für jedes Geſetz, jede der letzten Symphonien ſo ganz modern, weil unter der klaſſiſch geſchloſſenen Form eine Seele ſich auslebt, die tobt und ſich beſcheidsl, die in wildem Auflehnen ſich bäumt und in ſchmerz⸗ durchzogener Ausgelaſſenheit dahinſtürmt, die eigentümlich iſt für ſeine letzten Werke. Und wieder iſt darin der herrliche zweite Satz Beethovens Schickſal wie der zweite der Eroica und die ganze fünfte, wieder darüber hinaus zugleich eine Tragödie der Menſchheit, wie ſie ergreifender kein Dichter je erſonnen. Loewes muſikaliſche Tiefe gab ihn reſtlos und mit vollen⸗ deter Schönheit— als Eindruck, der lange nachſchwingt und nie ſich verliert. Das 9. Konzert war ein Triumph für Ferdinand Loewes ſtarke Dirigentenperſönlichkeit. Vor allem durch Brahmſens erſte Symphonie, die in ihrem ſtrahlenden Glanz, durch die reſtlos gedankliche Durchdringung und die Gewalt des Temperaments, durch die rhythmiſche Straffheit und die Kühnheit des Schwungs überwältigte. Daß das Publikum nach ihr in Begeiſterungs⸗ ſtürme ausbrach, iſt bis jetzt vielleicht unerhört geweſen. Hier wurde es zur Tat. Vor ſolcher Wirkung ſinkt ſelbſt der gefeierte Steinbach. Der hat die reſolute Kraft und die eckige Herbheit Brahmſens, aber nicht ſeine weiche Verträumtheit, nicht dieſen Goldton der Verklärung, der über dieſe Welt ſich ergießen kann, nicht die weiche grazibſe Anmut des Wienertums, die zwiſchen die nordiſch dunkel und ſchwer ragenden Bäume zarte Blumen⸗ gewinde flicht. Loewe als Wiener lebt auch hier jede Schwingung, jede Linie und jede Note, lebt ſie ſo, daß unbewußt die ſeeliſche Stimmung überſtrömt in die Linien des Körpers. Brahmſens Kunſt erſchien niemals groß als nun, da einer ſie ganz erfaßte, in all ihren Weſenszügen, ihrer Strenge und Weichheit und der lückenloſen logiſchen Konſequenz⸗ auf ng warten müſſen, hätte ſie bis jetzt ſolcher Deuter unden. Bruckners 7. hatte neben ihr einen ſchweren Urſachen aufs tiefſte. Die Vereinigung auch ſie impreſſtoniſtiſch Stimmungen ſich hingibt, wirkt ſie wie Sie hätte nicht ſo lange auf d. Sie iſt unter ſeinen Symphonien die in ſich zerriſſenſte an Wagneranklänge reichſte. Das letzte würde ihr nicht was geſchaffen iſt, aber es bleibt noch viel zu tun übrig. Am meiſten bin ich erſtaunt, daß man den Hanſabund auf beſtimmte Parteien feſtlegen will. Wer das ABé des Hanſabundes kennt, kann ſo etwas nicht ſagen. Es iſt ebenſo unberſtändlich wie zu fragen, welche Stellung der Hanſabund zur Sozialdemokratie hat. Der Hanſabund iſt ein Vertreter der bürgerlichen Parteien und hat noch niemals die Sozialdemokratie zu den bürgerlichen Parteien gerechnet. Sie haben kein Atom, daß der Hanſabund in irgendeiner Form eine Verbindung mit der Sozial⸗ demokratie erſtrebt hat. Es iſt eine Lüge, daß jemals eine Parole in irgend einer Stichwahl zugunſten der Sozial⸗ demokraten ausgegeben wurde. Das ſind Verleum⸗ dungen von unſeren„Freunden“. Sie wiſſen, daß wir genötigt geweſen ſind, vom Leder zu ziehen gegenüber gewiſſe extreme Richtungen, die durch Abſchneiden der Nahrungs⸗ quellen zu ſich herüberziehen wollen. Wir fordern, daß jeder Boykott geſetzlich unterſagt wird, ganz gleich, von welcher Partei er kommt.(Beifall.) Ich habe erſt jetzt eine Gruppe erſucht, gegen einen ſozialdemokratiſchen Boykott vorzu⸗ gehen. Wir halten es keineswegs nur mit den liberalen Parteien. Ich bin ſehr erſtaunt über dieſen Mangel an Kenntnis. Wir haben Entgegenkommen gefunden aus allen Kreiſen. Naturgemäß muß der Hanſabund, da er ja eine große mittelſtandsfreundliche Mehr⸗ heit haben will, Gegenſätze zwiſchen den bürgerlichen Parteien möglichſt abzuſchwächen ſuchen, damit er geſchloſſen gegen die Demagogen von rechts und links die einigenden Inter⸗ eſſen vertreten kann.(Beifall.) Wenn Konſervative, Freikonſer⸗ vative, Liberale, Freiſinnige miteinander im Kampf liefen, kann er nicht eintreten, weil er Mitglieder von den Konſervativen bis zum linken Flügel der Freiſinnigen in ſich aufnimmt. Ueber alle politiſchen, konfeſſionellen und geographiſchen Gegenſätze hinweg will er arbeiten im Bewußtſein des großen inneren Zuſammenhanges der Erwerbsſtände. Es wäre ein Selbſtmord für das Handwerk, zu ſagen: wir gehören nicht in den Hanſabund, weil auch die Großinduſtrie drin iſt. Nein, gerade deshalb müſſen Sie hinein.(Zuſtimmung.) Unſeren guten Willen, für Sie zu arbeiten, werden Sie nicht verkennen.(Zuſtimmung.) Es iſt eine falſche Unterſtellung, wenn uns unterſchoben wird, wir wollten die Arbeit der ſelbſtändigen Vereine eliminieren. Nein, mit Ihnen arbeiten wollen wir, wollen helfen, ſoweit möglich. Wie man bei ſo viel mittelſtandsfreundlicher Arbeit, die uns manchmal verdacht wird, den Hanſabund bekämpfen kann, verſtehe ich nicht. Das iſt ein trauriges Zeichen, daß in breiten Schichten des Mittelſtandes noch nicht die Erkenntnis vorhanden iſt, wie man wirtſchaftliche Rechte erwirbt. Wir im Hanſabund wollen nicht mit Worten, ſondern mit ehrlichen Taten arbeiten, ſo viel wir können. Wie ſich die Parteien ſtellen werden, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß die Parteien, die mit uns arbeiten, ſich den Mittel⸗ ſtandswünſchen beſonders entgegenkommend gezeigt haben. Wir werden ehrlich weiter arbeiten für den Mittelſtand.(Lebhafter Beifall.) Damit war dieſe Ausſprache erledigt. Generalſekretär Beythien(Hannover) ſprach über den Wert der Diskontierung der Buchforderungen für den Detailliſten und empfahl eine Reſolution, in der es heißt, daß die Deutſche Mittel⸗ ſtandsvereinigung in der Behebung der Kreditnot des Mittelſtandes eines der wichtigſten Mittel zur Beſſerung ſeiner Lage ſieht. Die Reſolution wurde angenommen, ebenſo ohne Begründung eine wei⸗ tere Reſolution: „Angeſichts der tiefbetrübenden ſozialdemokratiſchen Siege bei den Reichstagswahlen des nächſten Jahres richtet die Deutſche Mittelſtandsvereinigung an alle bürgerlichen Parteien den Mahn⸗ ruf zur gemeinſamen Abwehr des erklärten Todfeindes unſerer kulturellen und wirtſchaftlichen Entwickelung. Die Vereinigung iſt ſich der Beweggründe wohl bewußt, die der Sozialdemokratie ſeit einem Jahre zahlloſe Unzufriedene zutreibt und ſie beklagt dieſe friedigenden, die breiten Schichten des Volkes be⸗ kaſtenden Ergebniſſen geführt haben. Das hält ſie in⸗ deſſen nicht ab, vor einer Ueberſpannung der politi⸗ ſchen Verdroſſenheit, die weite Kreiſe ergriffen hat, aus der Ueberzeugung heraus zu warnen, daß dieſe Zerriſſenheit und Erbitterung zu einer politiſchen Entwicklung führen muß, unter der gerade der Mittelſtand am meiſten zu leiden haben wird. Der Mittelſtand hat von einem Anſchwellen der ſozialdemokrati⸗ ſchen Flut nichts zu erhoffen und alles zu fürchten. Es iſt deshalb ein Gebot eigenſten Intereſſes für den Mittelſtand, der gegen⸗ ſeitigen Zerfleiſchung, in der ſich die bürgerlichen Parteien ſeit Jahr und Tag gefallen, mit allen Kräften entgegenzuarbeiten und auf die Wahrung der allen bürgerlichen Schichten gemeinſamen Kulturgüter nachdrücklich hinzuweiſen.“ Ueber die Reichsverſicherungsordnung und ihre Wirkung auf das Handwerk referierte Geſchäftsführer Dr. Coelſch. Auf ſeinen Antrag wurde eine Reſolution angenommen, in der gegen die neue Verſicherungsordnung in ihrer jetzigen Geſtalt proteſtiert wird. Die Vereinigung ſei nicht gegen eine in vernünftigen Gren⸗ zen fortſchreitende Sozialpolitik, das Handwerk vermöge aber eine weitere Belaſtung nicht zu tragen. Die Invalidenverſicherung müſſe durch den Aufbau weiterer Lohnklaſſen auch für die Ge⸗ werbetreibenden nutzbar gemacht werden. Hierauf wurde die Verſammlung durch den Vorſitzenden, Poſt⸗ ſekretär Stockmann, geſchloſſen. Am Abend fand eine geſchloſſene Delegiertenverſammlung und ein Feſteſſen ſtatt. auf, wie Bruckner ſie verwertet und gedanklich weiterbaut und das macht ihn von Vorwürfen frei. Für den Eindruck entſchei⸗ dend iſt das erſte. Es läßt aus den wechſelnden Eindrücken kein einheitliches Ereignis erwachſen, gibt keine Stimmung, die zu⸗ ſammenfaßt, was die Einzelheiten ausſtreuen und auseinander⸗ ſetzen. Ein einziger Satz iſt davon frei— das zauberhaft ſchöne Adagio, aus dem eine ergreifende ſeeliſche Innigkeit ſtrömt. Den andern ſchadet dieſer Wechſel des ſeeliſchen Gehalts: von herb trotziger Kraft und kindlicher Herzlichkeit, von religißſer Ver⸗ tiefung und der Liebe des Wieners zum Tanz— jenem Tanz, der ein Stück der öſterreichiſchen Seele iſt und von dem es aus⸗ geht wie ein Duft von Roſen. Aber auch ſo beugen ſich vor dieſer genialen Kraft bewundernd Blick und Wort, bleibt das Erſtaunen vor der Eigenkraft dieſes Mannes, der fern von der Welt und ohne ein Auge für den Scheinglanz der Gegenwartsehre zu ſeinen Mitmenſchen über das Tiefſte der Menſchenſeere ſprach, weil er zu ihr ſprechen mußte. Die Münchener danken es Loewe, daß er ihnen ſo zum Pförtner wird zu dem feierlichen Dom deutſchen ſymphoniſchen Schaffens. Hier ſind ſie wirklich größere Freunde der Kunſt als ihre Fremden. Die ſieht man ſelten bei Loewe, und vor allem fehlen faſt ganz die Amerikaner. Deren Kunſtverſtändnis ſcheint durch Oberammergau ſo befriedigt, daß ſie weiter nichts brauchen, höchſtens, daß auf ihr künſtleriſches Empfinden die wahrhaft amerikaniſche Reklame für Mahlers Achte noch Eindruck macht. Und auch im übrigen ſtrömt man lieber in ſchlechte Theater⸗ aufführungen als in gute Symphonie⸗Konzerte. Einer, der es gut meint, würde hinzufügen, das ſei aber nur hier ſo. 888 Dr. H. Julius von Werther als Mannheimer Intendant. In der „Münch. Allgem. Ztg.“ veröffentlicht Lori Buchau eine Vürdigung des unlängſt verſtorbenen Julius von Werther, der zweimal den uee eee wee, eeeen een eeeene ee, tiſche Fragen erledigen wollen. Müſſen wir uns nicht ſchämen, in die Kämpfe um die Reichsfinanzre ſorm zu un be⸗ ſchaden. Denn nicht auf Anklänge kommt es an, ſondern dar⸗ du geben(der II. Teil war nachts 1 Uhr unter Ent Sweite internationale ſozialiſtiſche Frauenkonferenz. (Schluß.) 5 sH. Kopenhagen, 27. Auguſt Im weiteren Verlaufe ihrer Verhandlungen beſchäftigte ſich die zweite internationale ſozialiſtiſche Frauenkonferenz mit der ſort⸗ geſetzten Beratung über das Thema:„Mittel und Wege der prak⸗ tiſchen Arbeit zur Eroberung des allgemeinen Frauenwahlrechts“ Es ſprachen dazu eine Ungarin, eine Engländerin und Frau Zietz(Ham⸗ burg), die die deutſche Reſolution der ſozialdemokratiſchen Frauen Deutſchlands begründete. Die Reſolution lehnt bekanntlich eine Ge⸗ meinſchaft mit den bürgerlichen Frauenrechtlerinnen ab. Die Red nerin wandte ſich energiſch gegen die Beſchränkung der Forderungen der Frauen auf ein beſchränktes Wahlrecht; das würde Verrat an der Sache bedeuten. Hierauf entſpann ſich eine hochintereſſante De⸗ batte. Miß Dutger(Newyork), die nach der fulminanten Rede der Frau Zietz das Wort ergriff, nahm energiſch gegen die deutſche Reſo⸗ lution Stellung, ſoweit dieſe eine Polemik gegen die bürgerlichen Fraueurechtlerinnen enthält. Im freien Amexika ſei keine Rede da⸗ von, das beſchränkte Wahlrecht einzuführen, alle Frauen ſtrebten dort nach dem gleichen Ziel, dem allgemeinen Wahlrecht. Deshalb müßte ſtie namens der Amerikanerinnen gegen die Art und Weiſe prote⸗ ſtteren, wie die bürgerlichen Frauenrechtlerinnen hier behandelt würden. Zwiſchen der beſitzenden Frau und der armen Frau ſet Amerika kein Unterſchied(Lachen und Widerſpruch), beide ſtänden ſympathiſch gegenüber. Das habe der große Bluſenmacherſtreik zeigt, der erſte Streik, den Amerika hatte. Da hätten die reichet Damen den Arbeiterinnen im Kampfe Hilfe und Geldopfer gebrach (erneute Heiterkeitj. Man möge nicht verkennen, daß die bürgerlichen Frauen vielleicht mehr getan hätten als die Sozialiſtinnen, die man erſt zur Teilnahme an den Demonſtrationen aufrufen mußte. Wa hätten die Proletarierinnen überhaupt zu verlieren gehabt, wa hätten aber die bürgerlichen Frauen aufgeopfert(Widerſpruch). Dief Frauen hätten einen großartigen Idealismus an den Tag gelegt, der ſich nur durch ihre aufrichtige Teilnahme an der feminiſtiſchen Be wegung erklären laſſe, und daher liege es im Intereſſe der Kon⸗ ferenz aus der Reſolution alles zu ſtreichen, was geeignet ſet, die bürgertichen Frauen herabzuſetzen.— In dieſem Moment läuft ein Antrag auf Schluß der Rednerliſte ein, gegen den von Seiten de Amerikanerinnen lebhaft proteſtiert wird. In ſpäter Nachmittags ſtunde wurde die Reſolution der Deutſchen angeuommen. Die Kon ferenz ging dann zu dem folgenden Punkt der Tagesordnun „Soziale Fürſorge für Mutter und Kind“ über. Eir Antrag des ſozialiſtiſchen Frauenbureaus für Pflege der i nationalen Solidarität der Genoſſinnen in London erklärt es eine Pflicht der Allgemeinheit, Schwangere, Wöchnerinnen, Säug linge und Schulkinder zu erhalten.— Die ſozialdemokrattſche Frauen Deutſchlands haben einen umfangreichen Antrag eingebracht der u. a. von der Arbeiterſchutzgeſetzgebung verlangt: a) den geſetz⸗ lichen Achtſtundentag für alle Arbeiterinnen über 18 Jahre, der Sechsſtundentag für die jugendlichen Arbeiterinnen von 16 bis 1 Jahre, den Vierſtundentag für Kinder von 14 bis 16 Jahren, da Verbot aller Erwerbsarbeit für Kinder unter 14 Jahren. b) Da Verbot der Beſchäftigung von Frauen mit ſolchen Arbeiten, die di ziale Fürſorge für Mutter und Kind“ die deutſchen Leitſätze au. Frau Klara Zetkin wurde zur internationalen Sekretärin des greſſes wiedergewählt und darauf die Verhandlungen geſchloſſ Rommunalpolitiſches. *Vyrſicht bei ſtädtiſchen Regiebetrieben! Pfarrer N „Hilfe“ ſchreibt: Die Zeiten unbedingter Bewunderung und Selbſtz in Grund Aus Em⸗ de Verwaltung noch weniger. Vor Verſuche machen wie der Privatbetrieb. So wird von eim⸗ ſiſchen Gemeinde Auerswalde berichtet, daß ſie ein Glektrizitätsm errichtete, das 306 000 M. ſtatt der beranſchlagten 180000 koſtete und jährlich einen Zuſchuß von 10.000 M. forder 2000 Einwohner zählende Gemeinde wäre ruiniert geweſen, ſich nicht eine größere, leiſtungsfähigere Nachbarſtadt erba jät — Mit kommunalen Straßenbahnen werden noch häufiger als andern ſtädtiſchen Anlagen üble Erfahrungen gemacht, weil Verkehrsentwicklung noch ſchwerer als die Konjunktur bei Ar Anlagen zutreffend vorausberechnen läßt.(Und das ſchreibt Organ Naumanns, der ſeither der eifrigſte Vorkämpfer für ft Regiebetriebe war. Die Red.) 5 Nus Stadt und Land. *Maunheim, 29. Auguft 1 sZur Silberhochzeit unſeres Großherzogspaares en wir unſeren Abonnenten die durch unſere Expedition E 6 beziehenden, in Mehrfarbenkunſtdruck ausgeführten lebensgroßen Bruſtbildniſſe des badiſchen Großherzog paares. Die vorzüglich hergeſtellten Bilder bilden einen he⸗ lichen Zimmerſchmuck und ſollten in keinem bad Haushaltfehlen. Der Preis für die künſtleriſch aus 15 ten Bilder beträgt für unſere Abonnenten nur 6 Mark. Die Bi — 7CC ͤ Intendantenpoſten des Mannheimer Hoftheaters verwalt Zuerſt wurde er 1867 als artiſtiſcher Direktor berufen, um Wagnerſche Tetraologie in Mannheim war damals eine „Mit neunundzwanzig Jahren und einem heißen, für Kun Schönheit entflammten Herzen in ſo verantwortungsreich zwei Seiten ſchwieriger Stellung“, ſo ſchreibt Buchau, kann denken, daß es an Konflikten in dieſem Leben nicht 1877 wurde Werther an die Spitze unſerer Hofbühne berufen, die er nun ſieben Jahre leitete.„Und zwar“ Buchau über dieſe Zeit,„war es eine glänzende Epoche des heimer Theaters, denn in jeder Stadt, die Werther als Int betrat, wußte er das Intereſſe des Publikums füt führungen zu gewinnen und dieſen ſelbſt durch H junger, friſcher Kräfte, durch glänzende Einfälle der Regi einen höheren Aufſchwung zu verleihen. Die Erſtauffüh Wagnerſchen Teatrologie in Mannheim war damals leriſche Tat, die unter ſeiner perſönlichen Einſtudierung jungen Franz Fiſcher muſtkaliſcher Leitung ſtattfand. Auch nahm er dort 1882 als erſte: das Wagnis, Goethes;„ und II. Teil an zwei nacheinander folgenden Abenden ungeſt Ende), ein kühner und gelungener Verſuch, über den Werth in der„Allgemeinen Zeitung“ vom 26. September 1905 tet hat. Einem briginellen Einfall folgend, ſtellte er eine Jphigenien⸗ Trilogie zuſammen aus„Iphigenie in Aulis“ von Euripides Schillers Ueberſetzung, der„Elektra“ des Sophokles und Goetheſchen„Iphigenie“, ein Zyklus, der unter großer Bet von Beſuchern aus den umliegenden Rheinlanden oft und mi haftem Erfolg in Mannheim gegeben wurde. N Klytemnäſtra, Elektra und Iphigenie wurden an! einander folgenden Abenden von Frau Roſa ge der ſpäteren bekannten Münchener Hervine, darge Werthers Leitung damals auch Profeſſor Buſchbe 4. Seite. Geusval⸗Augeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Auguſt. größe iſt 50443 em, die Kartongröße 59476 cm. Großherzog Friedrich wie Großherzogin Hilda ſind auf den Bildern über⸗ raſchend gut gezeichnet und wiedergegeben. Auch zu Geſchenkzwecken dürften die Portraits ſehr geeignet ſein, indem ſie überall Freude hervorrufen dürften. Hat doch unſer Großherzogspaar ſich ja ſo ſchnell die Sympathien des badiſchen Volkes errungen und wußte insbeſondere die Landesfürſtin die Herzen ihrer Untertanen im Fluge zu gewinnen. Wir erinnern bierbei nur an den 155 lichen Beſuch des Großherzogspaares in unſerer Stadt. Wir können deshalb die Anſchaffung dieſer beiden Portraits nur an⸗ gelegentlichſt empfehlen. Auch unſere Zeitungsträgerinnen nehmen gerne Beſtellungen entgegen. Die Bilder ſind in unſerer Expedition zur Beſichtigung ausgeſtellt. * Die Generaldirektion der badiſchen Staatseiſenbahnen gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit des Groß.⸗ herzogs und der Großherzogin ſind am 20. September ds. Is., ſoweit es die Betriebsverhäͤltniſſe geſtatten, alle im Dienſte entbehrlichen Beamten und Arbeiter von der Dienſtleiſtung zu befreien. An dem Feſttage ſind, wie an Sonn⸗ und Feier⸗ lagen, nur dringliche Arbeiten zu verrichten. In den Werkſtätten hat die Arbeit ſoweit es der Dienſt erlaubt, zu ruhen. Den Ar⸗ beitern iſt der einfache Taglohn zu gewähren. Soweit Ar⸗ beiter, die nur für die Arbeitstage bezahlt werden, als unab⸗ kömmlich am Feſttag beſchäftigt werden müſſen, ſind ſie nach den Grundſägen für Sonntagsarbeit zu entlohnen. * Internationaler Hotelbeſitzer⸗Verein. Die diesjährige Ge⸗ neralberſammlung des Internationalen Hotelbeſitzer⸗Vereins(Sitz Köln) wird auf die Tage vom 27. bis 29. September nach Baden⸗ Baden einberufen. Außer den Jahresberichten der Verwaltung kommen u. a. folgende Gegenſtände zur Verhandlung: Die Fleiſch⸗ beuerung, gegenwärtiger Stand der Frage über einheitliche Un⸗ fallverſicherung der Hotel⸗ und Reſtaurantbetriebe, Statut des Weltkongreſſes der Hotelbeſitzer. Der nächſte Kongreß findet in Berlin ſtatt. Beleuchtung der Haustreppen. Mit jedem Tag tritt gegen⸗ wärtig die Dunkelheit etwas früher ein und damit die Verpflich⸗ ktung, Treppen bezw. Flur rechtzeitig und genügend zu beleuchten. Im Falle der Unterlaſſung haftet bei einem Unglücksfall der zur Beleuchtung Verpflichtete dem Verunglückten gegenüber für den ganzen entſtandenen Schaden und ſchon häufig wurden Familien⸗ väter durch die den Verunglückten oft lebenslang zu gewährenden Entſchädigungen materiell ſo in Atem gehalten, daß ihnen das Ver⸗ ſäumnis eine ſprechende Warnung für ihr ganze Leben bleiben wird. Darum raten wir: eher etwas früher als zu ſpät für Be⸗ leuchtung beſorgt zu ſein. * Frühlingsblumen. Es wird jetzt bald Zeit, Blumenzwiebeln zu beſorgen zur Ausſchmückung des Gartens im nächſten Früh⸗ jahre. Hyazinthen ſind prächtig, ein größeres Beet davon wird gaber ziemlich teuer. Hingegen bieten Narziſſen und Tulpen einen billigeren Schmuck. Selbſt von vornehmen und edlen Tulpen⸗ ſorten koſten 10 Stück Zwiebeln nur 50 Pfennig bis 1 Mark, und es laſſen ſich mit dieſen Zwiebeln, die jetzt von Gärtnereien und Blumenzwiebelhandlungen maſſenhaft angeboten werden, prächtige Wirkungen im Garten erzielen. Der praktiſche Rat⸗ geber bringt in ſeiner neueſten Nummer einen Aufſatz über Zwiebelgewächſe. Gartenfreunde können ſich dieſe Nummer koſten⸗ frei ſenden laſſen vom Geſchäftsamt des Ratgebers und Gartenbau in Frankfurt a. d. Oder. Wohnhäuſer für untere Beamten und In einer erbfung über die Aufſtellung von Entwürfen für Wohn⸗ äuſer von unteren Beamten und von Arbeitern iſt zunächſt er Grundſatz feſtgelegt: Es iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß 2) das Gebäude, ſofern deſſen Lage nicht durch Rückſichten des lichen Intereſſes beſtimmt gegeben iſt, in nicht zu großer Enlfernung von der Dienſtſtelle, von für Lebens⸗ mittel, von Schule und Kirche errichtet wird; p] der Baugrund ein günſtiger iſt, ſo daß teuere Fundation vermieden wird; o) der Bau, wenn möglich, auf verfügbares bahneigenes Gelände zu ſtehen kommt, von dem angenommen werden kann, daß es nicht ſpäterhin für Bahnerweiterungszwecke nötig werden wird. Es wird ſodann weiter folgendes beſtimmt: Die Wohnungen für Unterbeamte der Gehaltstarifabteilung K und für Arbeiter ſollen im allgemeinen 4 Wohnräume, diejenigen für Beamte der Ge⸗ haltstarifabteilung J 4 bis 5 Wohnräume, diejenigen für Beamte der Gehaltstarifabteilung HI 5 Wohnräume ljeweils einſchließ⸗ lich Küche] erhalten. Wer kann rechnen? Eine nette Submiſſionsblüte hat beim Erpweiterungsbau des Kaiſer Wilhelm⸗Kanals die Ausſchreibung eines Teils der Erdarbeiten ſowie der Betonierungs⸗, Maurer⸗ und Zimmerarbeiten gezeitigt. Während der Mindeſtfordernde Aunter den 22 Bewerbern die Arbeiten für 1 345 805 Mark aus⸗ ihren will, verlangt der Höchſtfordernde mehr als das 7fache ieſes Betrages, nämlich 9 890 560 Mark.— Ueber eine weitere Submiſſionsblüle wird wie folgt berichtet: Am Bahnbau der Ahr wurde das Los 4 der Strecke Ahrdorf⸗Blankenheim verdingt. Insgeſamt waren 18 Angebote eingelaufen. Die geringſte von iner Firma in Düren eingereichte Forderung ſtellte ſich auf 296 186.50., die höchſte Forderung, die von einer Firma in Elberfeld eingereicht war, betrug 706 485 M. Alſo über 400 000 Maärk mehr für die gleiche Arbeit. Der moderne Kriminaliſt iſt ſich gar wohl bewußt, welche kbollen Dienſte ihm die Preſſe zu leiſten vermag. So widmet beiſpielsweiſe Hans Groß, der berühmte Grazer Strafrechtslehrer Und frühere langjährige Unterſuchungsrichter, in ſeinem vortreff⸗ lichen Handbuch für Unterſuchungsrichter der Verwendung der einen eigenen Abſchnitt. Groß gibt allen Juriſten den Rat, im beiderſeitigen Intereſſe mit der eeſſe gut zu ſtellen, da beider Intereſſen auf das Krimi⸗ nelle gerichtet ſei und ſie ſich gegenſeitig die wichtigſten Dienſte ——————.————————————————k Stury als jugendliche Kräfte am Mannheimer Hoftheater wirkten. Werther ſelbſt betrat in ſeiner Intendantenzeit nur einmal als Schauſpieler die Bühne, und zwar als Wallenſtein beim plötz⸗ lichen Fehlen eines Darſtellers; und man konnte ſich wohl keine heſſere Verkörperung des philoſophiſchen Feldherrn denken, als den Mann, der all die überlegene Weltweisheit Schillers mit vollem Verſtändnis brachte und dabei hochgewachſen, ſtolz und herriſch gusſah, mit dem Adlerprofil wie der Führer aus dem Dreißig⸗ jährigen Krieg.“ E. Caruſo wird am 4. September in Baden⸗Baden ſingen. —Am., 15., 19. und 23. September wird in Baden Baden Feſt⸗ N onzert⸗Zyklus veranſtaltet werden. Warum Weingartner geht. Zur Wiener Hofopernkriſe ſchrei⸗ u die„Münch. N..“: Wie wir auf das beſtimmteſte mitteilen önnen, iſt die Nachricht der Verlobung des Fräulein Marcell mit nem Pariſer Finanzmann unrichtig. Fräulein Marcell befindet ich vielmehr gegenwärtig mit Felix Weingartner in einem kleinen in der Schweiz. Der Verlauf der ganzen Marcell⸗Affäre als ausgeſchloſſen erſcheinen, daß Felix Weingartner auf n Poſtet als Wiener Hofoperndirektar dauernd zurückkehrt. ngart hat ſich in den letzten Tagen Fremden gegenüber in geäußert, daß er ſich auch von der Dirigenten⸗Karriere gänz⸗ ich zurückziehen wolle. Er gedenke nur mehr Lieder zu kompo⸗ Felsſpalte. nieren, hauptſächlich 5 die er auf 5 Kon ⸗ leiſten könnten. Es ſei zweifellos, daß die früher übliche Gehei m⸗ niskrämerei nichts nütze, im Gegenteil, größten Schaden anrichte, da dann die Preſſe gezwungen ſei, ſich durch allerlei Hin⸗ textüren das für ſie Wiſſenswerte zu Herſcheſfen, Nur durch ge⸗ ſchickte Benützung der Preſſe ſei es in zahlreich en Fällen gelungen, wichtige Zeugen aufzufinden, Verſchollene aufzuf ſtöbern, geſtohlene oder geraubte Gegenſtände zu entgken oft für den Gang des Strafverfahrens entſcheidende Nachrichten zu erlangen. Es ſei zu hoffen und zu daß in Zukunft das Zuſammenarbei⸗ ten von Preſſe und Gericht ſich noch weit inniger und ſyſtematiſcher ab ele werde. * Verein der Vogelliebhaber, Mannheim. Von einem ſchönen Erfolge ſieht der Verein wiederum ſeine Bemühungen zur„Förde⸗ rung eines vernünftigen Vogelſchutzes gekrönt. Unterm 25. Januar ds. Is. richtete der Verein an das Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten in Karlsruhe eine Petition, in der er die genannte Behörde um eine Verfügung an die Be⸗ zirksſtellen der Eiſenbahn bat, wonach die zu Niſtplätzen geeigneten Hecken und niedrigen Büſche an den Bahndämmen, Einſchnitten und Ausſchachtungen in Hinkunft ſorgfältig zu erhalten, nötigen⸗ falls auch durch Neuanpflanzungen zu vermehren ſeien. Auch die Streckenarbeiter ſollten zur Schonung der Vögel, deren Abnahme vor allem den Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weinbau ſchädigt, angeleitet werden. Wie wir nun einer in dieſen Tagen in den Beſitz des Vereins gelangten Zuſchrift des genannten Miniſteriums ent⸗ nehmen, wurden, um der Abnahme der nützlichen Vögel und den daraus für die Landwirtſchaft und den Gartenbau entſtehenden Schäden entgegenzuwirken, die Bahnbauinſpektionen erneut ange⸗ wieſen, der Erhaltung der lebenden Häge, ſoweit ſie nicht Schnee⸗ verwehungen begünſtigen, beſondere Sorgfalt zuzuwenden und das Schneiden dieſer Häge nicht während des Brutgeſchäfts der Vögel oder vor dem im September ſtattfindenden Ausflug der zweiten Brut vorzunehmen. Durch Brand oder ſonſt entſtandene Hag⸗ lücken ſind ſorgfältig nachzupflanzen, damit für das Niſten ge⸗ nügend dichtes Buſchwerk entſteht. Auch bei landwirtſchaftlich nicht nutzbarem Gelände, wie Oedhänge und dergl. ſoll Buſchwerk an⸗ gelegt und gepflegt werden, ſoweit dies mit geringem Aufwand ge⸗ ſchieht und mit den Intereſſen des Bahnbetriebs und der Bahn⸗ unterhaltung vereinbar iſt. * Tödlicher Unfall in den Bergen. Zum Abſturz des Studenten Maximilian Leſer aus Mannheim von dem Saleve erhält die„Frankf. Ztg.“ aus Genf noch folgende Mitteilungen: Die Leiche des Verunglückten iſt Donnerstag früh am Fuße einer Felswand am Saleve aufgefundem worden. Leſer, der im vergangenen Winterſemeſter in Genf Jura ſtudierte, war am 13. Auguft ds. Is. wieder nach Genf gereiſt und im Hotel de la Poſte 80ft wo er die Nacht vom 13. zum 14. verbrachte. Am 14. brach er nach dem Salsve auf, während er ſein Gepäck im Hotel zurückließ. Da ſeit dieſer Zeit die Familie keine Nachricht mehr von ihm erhalten hatte, wurde Donnerstag morgen ein Detektiv⸗ inſtitut beauftragt, Recherchen anzuſtellen. Obwohl dem⸗ ſelben außer einer Photographie und einer aus Monnetier nach Genf adreſſierten Poſtkarte weiter keine Anhaltspunkte zur Verfügung ſtanden, gelang es dem Detektiy doch, die Spuren Leſers zu finden In allen Dörfern in der Nähe des Salsve wurde auf das ſorgfältigſte Umſchau gehalten, und bald brachte der Detektiv in Erfahrung, daß Leſer am Sonn⸗ tag⸗Abend um 9 Uhr noch auf dem Gipfel des Saleve geſehen worden ſei. Sofort wurde in Collonges eine Rettungs⸗ mannſchaft reguirbert, welche den ganzen Saldve abſuchte. Nach harten Bemühungen fand man in der Nähe des Schloſſes von Monnetier einen Strohhut, den man an der Hand der Photographie als den Leſers wiedererkannte. Beim weiteren Verfolgen der Spur entdeckte man dann gegen 5 Uhr morgens den Körper des Abgeſtürzten in einer faft unzugänglichen Der Abſturz muß ſchrecklich geweſen ſein, denn die Leiche war aufs äußerſte verſtümmelt. Die Identität konnte an den in der Taſche gefundenen Ausweispapieren feſtgeſtellt werden. Einwohner von Monnetier erklärten übrigens der Rettungsmannſchaft, daß ſich in die Gegend, wo der Abſturz erfolgte, noch nie 1 8 gewagt habe, weil ſie zu gefährlich ſei. Noltzeibericht (Schluß). Die nachſtehenden Fahrräder wurden hier ent⸗ wendet: J. Am 13. Auguſt 1910: Ein„Draisrad“ mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, verroſteten Speichen, roten Gummimänteln, abwärtsgebogener, vernickelter Lenkſtange mit Korkgriffen und Freilauf mit Rücktrittbremſe. 2. Am 21. Auguſt 1910: Ein Fahrrad Marke„Deutſchland“ mit ſchwarzem Rahmenbau und Folgen, abwärts gebogener Lenk⸗ ſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe, braunem Sattel Polizei⸗ nummer 271 Worms. 3. Am 15. Auguſt 1910: Ein Pfeil⸗ Rad, Fabriknummer 77 860, mit ſchwarzen Rahmen und Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe. An der Vordergabel ſteht der Name„Pfeil“. 4. Am 28. Auguſt 1910: Ein „Dürkopp“ ⸗Rad, Fabr.⸗Nr. unbekannt, Freilauf, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, vernickelten Speichen, aufwärts ge⸗ bogener Lenkſtange, braunen Korkgriffen mit ſchwarzen Cellu⸗ lofdringen. 5. Am 22. Auguſt ein Triumpf⸗Rad, Fabr.⸗Nr. zert⸗Tourneen begleiten werde. Fräulein Marcell war vor ihrem Wiener eee eine kleine, durchaus unbegabte Sängerin in Paris. Sie war durch Vermittlung eines Freundes an Wein⸗ gartner für die Straußſche„Elektra“ an die Wiener Hofoper empfohlen worden. Ihr Erfolg in dieſer Rolle beim Wiener Publikum entſchied ihr Engagement, das jetzt, wohl infolge der Affäre mit Weingartner, auf gütlichem Wege gelöſt worden iſt.— Die Marcell⸗Affäre war auch früher ſchon einmal als der Haupt⸗ grund der Weingartnerkriſe genannt worden. Ein Zeichen der Zeit. Der Direktor des Kurtheaters zu Fran⸗ Ein Zeichen der Zeit. Der Direktor des Kurtheaters zu Franfen⸗ hauſen Schwarzburg⸗Rudolſtadt) gibt in einer Fran⸗ en letzter Zeit des öfteren Zuſchriften, worin mir der Vorwurf ge⸗ macht wird, daß mein Repertoire in dieſem Jahre mehr der leich⸗ ten Muſe huldigt. Ich perſönlich habe mich mit ſchwerem Herzen zur Aufführung von Operetten verſtanden, aber die gähnende Leere meines Theaters, weun ich literariſch wertvolle Stücke zur Aufführung brachte, zwang mich dazu. Man bedenke, daß ich „Othello“ von Shakeſpeare,„Wohltäter der Menſchheit“ von Philippi,„Cyprienne“ von Sardou vor vollſtändig leeren Häuſern gab, dagegen mit„Bis früh um fünfe“,„Precioſa“ uſw. volle Häuſer erzielt wurden. Ich werde nochmals den Verſuch machen und unſern größten Meiſter der Literatur zu Worte kommen laſſen, und zwar Henrik Ibſen. Direktor Arnim⸗Auleb. unbekannt, ſchw. Rahmen und Felgen, vernickelten Speichen, gelbem Schutzblech, Geſundheitslenkſtange mit Vorderbau, Torpedofreilauf mit Rücktrittbremſe. Zurückgelaſſen hat ein Fahrraddieb, der flüchtig ging, das nachbeſchriebene offenbar geſtohlen iſt: Marke„Diamant“ 2 940, ſchw. Rahmenbau, und Felgen, ee Lenkſtange 11 5 Korkgriffen, Freilauf und Rücktrittbremſe. Das Rad befindet ſich auf der Kriminal⸗ polizei(Schloß). Entwendet wurden ferner: In der Nacht vom 20. auf 21. Auguſt aus einem Vorgarten, Luiſenring Nr. 26 hier, eine guterhaltene, ungeſtrichene Doppelleiter mit 9 oder 10 Sproſſen. Außerdem aus einer Tiſchſchublade 23 Meter ſog. türkiſcher Schürzenſtoff. Verloren wurde: In der Zeit vom 10. bis 20. Aug. von M 2, 1 bis G 1 hier ein Brillant⸗Damenring aus 14. karr. flachem Gold(Bandring), 6 Millimeter breit, mit einer echten Perle, Brillanten und großen echten Roſen in Platin gefaßt. Wert 450 M. Der Ring wurde ge⸗ funden und unterſchlagen. Aus dem Großherzogtum. Sandhofen(A. Mannheim), 28. Aug. Der wegen Sitt⸗ lichkeitsdeliktes geſuchte hieſige Schneidermeiſter Dreikluft er⸗ hängte ſich vor einigen Tagen am ſogenannten Entenneſt. Heddesheim, 29. Aug. Heute wird hier„Sand⸗ blatt“ gehandelt, und wurden ſchon mehrere Partien um 35 bis 36 Mark pro Zentner verkauft. oe. Schwetzingen, 28. Aug. Die vereinigten Metzgermeiſter der Stadt geben bekannt, daß das Rindfleiſch von jetzt ab 90 Pfennig per Pfund koſtet. Heidelberg, 29. Aug. Am Freitag Abend um 9 Uhr ſtellte ſich einem Schutzmann auf der Hauptſtraße ein Zwangszög⸗ ling, der aus einer Anſtalt entwichen war, und verlangte, da er ganz mittellos ſei, wieder dahin zurückgebracht zu werden. Er wurde zunächſt in das Pfründerhaus 1 verbracht.— Geſtern Mittag halb 1 Uhr entſtand in der Buſſemergaſſe ein großer Auf⸗ lauf. Ein Taglöhner hatte in angetrunkenem Zuſtand mit ſeinem bei ihm wohnenden Schwiegervater Streit angefangen und wollte! ihn die Treppe herunterwerfen; einem herbeigerufenen Schutz⸗ mann, der ihn verhaften wollte, widerſetzte er ſich, ſo daß beide die Treppe herunterfielen. Zwei Anwohner eilten dem Schutzmann zu Hilfe und brachten den Mann nach der Polizeiwache am Markt⸗ platz, wo er ſpäter wieder freigelaſſen wurde. Am vorigen Sonntag ſoll er einer Krankenſchweſter, welche ſeine ſchwer kranke Frau pflegte, auf gleiche Weiſe entgegengetreten ſein, nur weil ſie die Fenſter öffnete und friſche Luft hereinließ.— BC. Karlsruhe, 28. Auguſt. Heute früh wurde oberhalb Rüppurr ein Arbeiter, der mit dem Anſtrich von Leitungsmaſten beſchäftigt war, von einem Zuge der Albtalbahn von der Leiter geriſſen und überfahreu. Der Schwerverletzte kam ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Pforzheim, 29. Aug. Vermißt werden der 15jährige Zimmermannslehrling Karl Müller und der gleichaltrige Preſſer⸗ lehrling Ernſt Hildinger. * Burkheim am Kaiſerſtuhl, 28. Auguſt. Am 25. ds. Mts. verkündete die Sturmglocke den Ausbruch eines Brandes im be⸗ nachbarten Jechtingen. Am andern Tage, früh kurz nach 8 Uhr. ſignaliſierte ſie abermals eine euersbrunſt, aber in der hie⸗ ſigen Gemeinde ſelbſt. Es brannte das etwa 15 Minuten vom Städtchen entfernte Stationsgebäude am hieſigen Bahnhof. Lichterloh ſchlugen die Flammen zum Dache hinaus. Mit großer Schnelligkeit erſchien die hieſige Löſchmannſchaft mit beiden Spritzen. Alle Anerkennung verdienen die hieſigen Frauen und Jungfrauen, die in großer Zahl mit Kübeln und Eimern Waſſer aus dem Gemeindebrunnen und dem Bache unverdroſſen den weitem Weg nach dem Bahnhof ſchleppten. 5 B. C. Stockach, 28. Aug. Am 31. Auguſt wird der Groß⸗ herzog dem hier ſtattfindenden Brigadeexerzieren beiwohnen. Es iſt dies das erſtemal, daß wir ihn als ſolchen in unſerer Mitte ſehen. Auch wegen des Truppenübungsplatzes wird der Großherzog ſich umſehen. Die Landeskinder des Heubergs haben das feſte Ver⸗ trauen zu ihm, daß er ſein Möglichſtes tut, damit der 8 nach Baden kommt. Pfalz, Heſſen und Amgehung. * Pirmaſens, 28. Auguſt. Auf Requiſition des Staatsan⸗ waltes in Metz ſollte die ledige Fabrikarbeiterin Frieda Latour von hier wegen Rückfallsdiebſtahl verhaftet werden. Als die Latour den Beamten kommen ſah, ſprang ſie vom zweiten Stocke ihrer Wohnung auf die Straße und zog ſich dabei verſchiedene Verletzun⸗ gen zu. * Blieskaſtel, 28. Aug. Aus dem bor einiger Zeit auf dem Marktplatze aufgeſtellten Brunnen floß dieſer Tage plötzlich warmes Waſſer von 32 Grad Celſius das zudem einen ſehr ſal⸗ zigen Geſchmack hatte. Eine vorläufige Unterſuchung des Waſſers hat einen großen Gehalt an Jod, Schwefel und Magneſium erge⸗ ben. Die Gemeindeverwaltung ſoll, wie verlautet, an eine finan⸗ zielle Ausbeutung der Quelle denken. * Annweiler, 283. Auguft. In dieſer Saiſon haben zahl⸗ reiche Touriſten den Buchholzfelſen aufgefucht, der bisher von der Touriſtik nicht in dem ihm gebührenden Maße beachtet wurde. Der Weg führt von hier talaufwärts nach Varuſtall, von dort auf ſchönen Pfaden nach dem Felſen. Von dieſem hat man einen prächtigen Blick auf das Annweiler Tal, auf Trifels, Reh⸗ berg, Treutelsberg und die Gegend von Schwanheim. Dicht unter⸗ * ————————̃— Berühmte Dichter auf der Probe. Zu der in letzter Zelk Diel erörterten Frage, ob ſich der Dichter eines Stückes in die Regie hineinmengen ſolle, bringt der„Tirſo“ ein paar intereffante Bei⸗ träge, die ſich auf berühmte Dichter beziehen. Sardou, ſo wird dort ausgeführt, pflegte die Proben zu ſeinen Stücken mit höchſter Sorgfalt zu überwachen, und auch Björnſon verlangte von den. Künſtlern, daß ſie mit größter Treue ſeine Werke nach ſeinen Ab⸗ ſichten aufführten; zuweilen hielt er nicht weniger als 20 Proben für nötig. Anders war es mit Ibſen. Er wollte ſich zwar auch an der Regie beteiligen, konnte aber ſeine Abſichten nicht immer durchſetzen. Er ſaß einmal während der Proben ſeitlich auf der Bühne und machte eine Unmenge Notizen auf Zettel. Dieſe gab er dann dem Regiſſeur, der ſie an die Schauſpieler weiter geben ſollte. Aber das Bühnenvolk hütete ſich, ſeine Ratſchläge auszuführen. Am nächſten Tage ſchrieb er geduldig die gleichen Bemerkungen auf neue Zettel, und als er ſie dem Soufleur übergab, ſagte er? „Geſtern muß ich wohl einen Zettel verloren haben; hier habe ich wieder dasſelbe aufgeſchrieben wie geſtern.“ Bei der dritten Probe verlief aber alles wie bei der zweiten; niemand hatte ſich um Ibſens Wünſche gekümmert, und als der greiſe Dichter das be⸗ merkte, ſtand er auf und ſagte ruhig:„Dieſe Damen und Herren führen ein Stück auf, das nicht mein Stück iſt!“ Er kehrte bei den folgenden Proben 05 wieder und blieb 25 der erſten Auffüh⸗ rung fern. e ee e — ee en eeer enen gSSSSSSe Eger 5 2 mit 2. September feſtgeſetzt. W. Reiff, Frankfurter.⸗Kl. Germania.24. ermäßigtem Preiſe bis Samstag abend. Maunheim, 29. Auguſt; 8 Geusva ladlugeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. halb der Felspartie befindet ſich eine kleine Grotte. Ebenſo wird die Kaiſerkanzel am Rotenberg, die man auf der Werners⸗ berger Straße erreicht ſeit einigen Jahren öfter beſucht. Von ihr hat man einen ſchönen Blick auf Annweiler und ſeine drei Burgen. Sportliche Rundſchau. Sportplatz⸗Eröffnung des.⸗C. Phönix Maunheim. Maunheims vierter Sportplatz iſt geſchaffen. Außerhalb der Sphäre unſerer Stadt, gegenüber der Fohlenweide, an der zu den Kaſernen führenden Pappelallee, hat ſich der einheimiſche Fußball⸗ Klub Phönix ſein Heim auserkoren. Idylliſch und ruhig liegt der Platz da, in kommenden Tagen wohl den Schauplatz ſchwerer und er⸗ regter Fußball⸗VWettkämpfe darſtellend. Das Spielfeld iſt leichler, mit Gras bewachſener Boden und ruft durch ſeine geſchickte An⸗ legung einen großartigen Eindruck hervor. Geſtern fand die Ein⸗ weihung ſtatt. Nach dem Vortrag des erhebenden Liedes„O Schutz⸗ geiſt alles Schönen“ erklärte der 1. Vorſitzende des Vereins, B. Weiß, den Platz für eröffnet. Hierauf traten ſich die erſten Elf des einheimiſchen und der Karlsruher.⸗C. Phönix zu einem fried⸗ lichen Kampfe gegenüber. Der Karlsruher.⸗C. Phönix ſteht als Sdutſcher Meiſter 1908/09 noch in denkwürdiger Erinnerung jedes HFußball⸗Intereſſenten und verfehlte auch nicht ſeine Anziehungskraft Auf das Publikum. Um ½5 Uhr gibt der Unparteiiſche, Herr Schäfer(Union, V. f..) das Zeichen zum Beginn. Die Ein⸗ heimiſchen ſtoßen an. Nach kurzen Plänkeleien vor den Toren, die mauchmal ſehr gefährlich waren, finden ſich die Mannſchaften leidklich zuſammen. Zwar wird der Kampf beiderſeits in ſchneidigem Tempo durchgeführt. Es fehlt jedoch bei den zwei Elf das durchgreifende Zuſammenſpiel, ſodaß manche ſiegbringende Chance nicht ausgenützt werden konnte. Lange Zeit wechſeln die gegenſeitigen Angriffe mit⸗ einander ab. Vorſtoß auf Vorſtoß wird eingeleitet. Allein der Er⸗ folg bleibt jedes Mal aus, da die Mannſchaften vor dem Tore zuviel trippeln und dadurch dem Gegner Gelegenheit geben, den Ball mit Leichtigkeit an ſich zu reißen. In fairer Weiſe wickelt ſich das Spiel ab. Einmal bietet ſich dem Zuſchauer hier eine ſpannende Situation daxr, ein euderes Mal ſtehen ſich dort die Gegner in gefahrdrohender Weiſe gegenüber. Doch die Verteidigung iſt immer auf ihrem Poſten. Ein Tor wird bis zur Halbzeit nicht errungen. Nach der Pauſe in⸗ deſſen nimmt das Spiel ein wenig an Schnelligkeit zu. Die kritiſchen Lagen vermehren ſich und in der 6. Minute gelingt es dem Karls⸗ ruher linken Innenſtürmer Kaſper, das erſte Tor für ſeine Farben zu buchen. Gleich danach verwirkt Heger, linker Läufer, einen Elf⸗ meterball, den indeſſen Müller daneben tritt. Dieſer Spieler ver⸗ mag jedoch in der 12. Minute bei einem Gedränge vor dem Heiligtum Karlsruhes den Ausgleich herbeizuführen. Das Tempo flaut dann einwenig ab. Man greift jedoch immer gewandt an und in der 20. Min, unternimmt Fritz Reiſer, rechter Außenſtürmer, einen brillan⸗ ten Vorſtoß, der ſicher zu einem Erfolge führt. Aber nicht lange kann ſich Karlsruhe der Führung erfreuen. Maunheim wird ein Elfmeterball zuerkannt, den auch Otto Schönig einſendet. Noch wenige Minuten bemühen ſich die Parteien erfolglos und dann hat das Er⸗ öffnungsſpiel ſein Ende gefunden. Stand:2. Beiden Mann⸗ ſchaften ſtanden wohl auf gleicher Höhe. Kombination war nicht viel zu ſehen, was auch erklärlich iſt, nachdem die zwei Elf noch kein Training hinter ſich haben. An Ball⸗Technik war Karlsruhe etwas überlegen. Herr Schäfer waltete ſeines ſchweren Amtes einwandfrei. Bei einer anſchließenden Abendunterhaltung wurde Phönix Karls⸗ ruhe ein Pokal überreicht. J. M. Raſenſpiele. * Die erſte Mannſchaft des Fußballklub„Victoria“ Feudenheim konnte bekanntlich ſchon bei Eröffnung der Saiſon am vergangenen Sonntag gegen den Fußballklub„Allemania“ Worms mit 41 Toren ſiegen. Am geſtrigen Sonntag blieb ihr wieder der Sieg treu. * Die zweite Maunſchaft der Ludwigshafener Fußballgeſellſchaft 1903 mußte ſich mit einer Torzahl von:1, Halbzeit:1, überlegen verloren bekenneu. Feudenheim dürfte ſicher in den kommenden Verbandsſpielen ein nicht zu unterſchätzender Gegner werden. Sitzung des Juternationalen Rennkomitees in Baden⸗Badeu. Das Internationale Reunkomitee hielt am Sonntag vormittag in den Klubräumen unter dem Präſidium des Präſidenten Freiherrn v. Venningen⸗Ullmer eine Sitzung ab. In derſelben wurde zu⸗ nächſt beſchloſſen, das Reunprogramm im nämlichen Rahmen wie bis⸗ her abzuhalten. Als Renntage wurden die Tage vom 25. Auguſt bis Sehr wichtig iſt der Beſchluß, die Hoch⸗ bauten(Tribünen für den erſten Platz) niederzureißen und neue zu erſtellen. Der Sattelplatz wird nach dem Weſten erneuert und er⸗ hält neue Sattelſtände. Es gibt eine neue Totaliſator⸗Anlage nach Pavillonſyſtem. Die neue Tribüne für den erſten Platz wird zwei⸗ ſtöckig, erhält 40 Logen und 1500 Sitzplätze, ferner 300 Stehplätze für die Mitglieder des Klubs, um das alte Badener Jagdrennen ver⸗ des Geldes. folgen zu können. Die Bauten werden ſo gefördert werden, daß alles bis zum nächſtjährigen Meeting fertiggeſtellt iſt. 7 Deutſche athletiſche Meiſterſchaften. Bei ſchönem Wetter und ſtarkem Beſuch kam geſtern im Palmen⸗ garten⸗Neugarten zu Frankfurt a. M. die von der Deutſchen Sportbehörde für Athletik ausgeſchriebene deutſche Meiſterſchaft zum Austrag. Die Meldungen waren zahlreich, nament⸗ lich war die beſte Klaſſe der Läufer vertreten. Große Erfolge hatten die Berliner und Münchener Vereine. Im Hochſprung und Stab⸗ hochſprung zeigte Paſemann⸗Kiel ſeine alte Ueberlegenheit; er unter⸗ lag aber im Weitſprung. Der Verlauf der Veranſtaltung, die von Herrn Wamſer beſtens geleitet wurde, war: Meiſterſchaften im Laufen. 100 Meter: 1 R. Rau Sp.⸗Kl. Weſten Berlin 11,2 Sek.; 200 Meter: 1. Rau 22,4 Sek.; 44 Meter: 1. Hanns Braun⸗Müunchen 49,2 Sek. 800 Meter: 1. Lightbody Berliner Sp.⸗Kl. :2,7, 2. Grebner⸗Hannover:3,3; 1500 Meter: 1. Lightbody 4124, 2. Sigel Berl..⸗Kl. Preußen.4½1, 3. Zimmer Hamburger.⸗Kl. :18; 7500 Meter: 1. Stoiber⸗Nürnberg 24:23,7(neuer Rekord), 2. Seegers.⸗V. Germania Hannover 24.4,5; 110⸗Meter⸗Hürden⸗ laufen: 1. A. Schmidt Sp.⸗Kl. Weſten Berlin 17 Sek.; 400⸗Meter⸗ Stafette, Staatswanderpreis: 1. Berliner Sp.⸗Kl. 45,7 Sek.(neuer Rekord), 2. Sp.⸗Kl. Weſten Berlin 45,8; 1000⸗Meter⸗Stafette: 1..⸗V. München von 1860 1 Min. 58,2 Sek.; 2. Sp.⸗Kl. Preußen Duisburg 1258,4, 3000⸗Meter⸗Stafette: 1. Berliner Sp.⸗Kl.:16,4, 2. F. Kl. Frankfurt:36; 3000 Meter⸗Hindernislaufent 1. P. Seyffert⸗Char⸗ lottenburger Sp.⸗Kl. 10:27,4. 3000 Meter⸗Gehen: 1. H. Müller Tgde. Berlin 13:17,2, 2. P. Gunia Sp.⸗Kl. Teutonia Berlin 15:17,6. Kugelſtoßen: 1. Otto Darmſtädter Sp.⸗Kl. 12.21 Met., Tade, Berlin 11,5 Meter. Diskuswerfen um die Meiſterſchaft von Deutſchland: 1. Otto⸗ Darmſtadt 37:68, 2. J. Waitzer Tv. München 36:56 und E. Welz Ber⸗ liner Sp.⸗Kl. 36:56 Meter. Wanderpreis des Kronprinzen von Griechenland: 1. Waitzer 3775, 2. Welz 35:70, 3. H. B. Müller .⸗Sp.⸗V. Frankfurt 35:06 Meter. Weitſprung: 1. B. Weinſtein, Berliner Sp.⸗Kl..83, 2. W. Weicker⸗ 8. Sp.⸗Kl. Preußen.80, 3. Paſemann Erſter Kieler V..76. Hochſprung: 1. Paſemann.75, 2, M. Böhn Mannheimer.⸗Kl. Viktoria und O. Mühl⸗Mainzer Tv..70. 5 Rekord), 2. Mühl und 2. Abraham Stabhochſprung: 1. Paſemann.44(neuer Zehutes Paris⸗Frankfurter Achter⸗Rudern. Für das am 4. September in Frankfurt a. M. ſtattfindende Paris⸗ Frankfurter Achter⸗Rudern iſt folgendes Programm aufgeſtellt worden: Samstag, 3. September, abends 7 Uhr Empfang der Pariſer Mannſchaft im hinteren Saale des Ratskellers mit anſchließendem Abendeſſen(Gedeck 3 ½, woran ſich die Mitglieder der Verbands⸗ vereine beteiligen können. Abends 9 Uhr Dampferfahrt für die Teil⸗ nehmer am Empfangsabend vom Fahrtor ab zur Beſichtigung der Ze⸗ leuchtung des Domes, Rathauſes, Maininſel, Ufer und Brücken. Sonntag 7½ Uhr vormittags Vorrennen zum Mainpokal; 11½% Uhr Mainpokalrennen im Einſer zwiſchen Gerbermühle und Obermain⸗ brücke; Preisverteilung im Bootshauſe der Rudergeſellſchaft Sachſen⸗ hauſen. Nachmittags 4 Uhr Abfahrt des Begleitdampfers für die Ehrengüſte vom Fahrtor ab. Um 4½% Uhr Paris⸗Frankfurter Achter⸗ Rennen zwiſchen Gebermühle und Alter Mainbrücke(Oberwehr) Der Zutritt zum Oberwehr iſt gegen Karten zum Preis von 50 Pfennig geſtattet, Mitglieder des Regattavereins haben gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarten freien Zutritt. Abends 7 Uhr Feſteſſen zu Ehren der Rennmannſchaften im kleinen Saale des Kaufmänniſchen Vereins(Gedeck 3½), anſchließend hieran Feſtkommers im Großen Saal des Kaufmäuniſchen Vereins; wofür ein reiches ſportliches und Unterhaltungspragramm vorbereitet iſt. Die Galerien ſind aus⸗ ſchließlich den Damen reſerviert. Vorverkauf der Eintrittskarten zu Von Tag zu Tag. — Ausſchreitungen eines Wachtmanns. Ber⸗ einer Wach⸗ und Schließg ſtes mit Bek Eine grobe Ausſchreitung beging geſtern früh ellſchaft. Er hatte Darauf zog er ſeinen Säbel, ſchlug um ſich und als das Publi⸗ kum mit Stöcken angriff, zog er ſeinen Revolver und feuerte mehrmals in die Menge, ohne jemand zu verletzen. Auf der Flucht wurde der Beamte von einem Straßenkehrer mit dem Beſen zu Boden geſchlagen. Dabei entlud ſich ſeine Waffe und das Geſchoß brachte ihm eine Verletzung am Kopfe bei. Ein Schutzmann ſicherte ihn vor weiteren Tätlichkeiten der aufgebrachten Menge. — Raubmord. Troppau, 29. Aug. Zwiſchen Frei⸗ ſtadt und Rey wurde ein Bergmann mit ſchweren Kopfwunden aufgefunden. Vermutlich liegt Raubmord vor. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Rombach, 29. Aug. Der frühere Bürgermeiſter von Rombach, Mitglied des Bezirkstages und des Laudesaus⸗ ſchuſſes Tiſchmacher iſt in der vergangenen Nacht plötz⸗ lich geſtorben. * Berlin, 29. Aug. Der durch den Fahnenjunker v. Vie⸗ bahn durch einen Schuß verletzte Arbeiter Otto Schmiedecke iſt heute früh im Rudolf Virchow⸗Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. * Breslau, 29. Aug. Der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis 4 Breslau, Rektor Zieſche, iſt nach einer Meldung der„Schleſiſchen Volkszeitung“ geſtern abend ge⸗ ſtorben. * Paris, 29. Auguſt. Der ſozialiſtiſch⸗radikale Deputierte Poinleve, der ſich nach Breſt begeben hatte, um u. a. das Zuſam⸗ menwirken der Luftfahrzeuge mit den Unterſeebooten zu ſtudieren, erklärte einem Berichterſtatter, er ſei zu der Anſicht geneigt, daß zur Verteidigung der Nord⸗ und Weſtküſte Frankreichs die Un⸗ terſeebbote und die Torpedo vollſtändig ausreichen. Die großen ſollten ausſchließlich im Mittelmeer Verwendung finden. * Rom, 28. Aug. Seute abend während der Abend⸗ meſſe feuerte ein früherer Franziskaner, Beltramini, in der Peterskirche drei Revolverſchüſſe in die Luft und verurſachte dadurch eine Panik, ſodaß der Gottesdienſt abgebrochen wurde. Beltramini wurde verhaftet. Er erklärte vor dem Polizei⸗ kommiſſar, er habe durch ſeine Tat die Aufmerkſamkeit der Regierung auf ſich lenken wollen zur Wiederherſtellung ſeiner geiſtlichen Würde. Beltramini iſt den Gerichtsbehörden über⸗ geben worden. 25 Der Großherzog in Baden⸗Baden. * Baden⸗Baden, 29. Aug. Geſtern abend fand im großherzoglichen Schloſſe Galatafel ſtatt.— Der Großherzog beſucht heute die Kunſtausſtellung und wird am Nachmittag die große Luftſchiffhalle in Oos beſichtigen. Selbſtmord eines Infanteriſten. * Landau(Pfalz), 29. Aug. Am Samstag nachmiktag ſchoß ſich der Infanteriſt Poſt eine Platzpatrone in den Mund; als er noch nicht tot war, ſtürzte er ſich vom Speicher der Kaſerne auf den Hof hinunter; noch lebend wurde er ins Lazarett eingeliefert, wo er alsbald ſtarb. Verhaftung von Juwelendieben. *Köln, 29. Aug. In einer Pfandleihe wurden ein Kauf⸗ mann und eine Plättnerin, welche von außerhalb ſtammen, ver⸗ haftet, als ſie ſehr wertvolle Schmuckſtücke verſetzen wollten. Bei der Leibesunterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß ſich die Verhafteten im Beſitz vieler Brillanten, Ringe, goldener Uhr und großer Sum⸗ men Geldes befanden. Man fand bei ihnen auch auf andere Namen lautende Papiere. Sie verweigern die Auskunft über die Der Kaiſer in Danzig. *Danzig, der„Hohenzollern“, wird in der Danziger Bucht über die in einer dreireihigen Formation liegende Hochſeeflotte die Parade abneh⸗ men und ſich dann an Bord der Deutſchland begeben, um der Vor⸗ führung der Flotte beizuwohnen. Das Wetter iſt ſchön. „ Der Weg der Cholera. Wien, 29. Aug. Da mit dem heutigen Tage die Inhubationsfriſt auch bezüglich des cholerakranken Dienſt⸗ mädchens Hofmann abgelaufen iſt und ein neuer Fall nicht angezeigt wurde, kann man ſagen, daß Wien wieder cholera⸗ frei iſt. * Preßburg, 29. Aug. Die bakteriologiſche Unter⸗ ſuchung ergab, daß die vom Schiffe„Regensburg“ in das Epidemieſpital geſchaffte Magdalene Turka an aſiatiſcher Cholera erkrankt iſt. Weitere Cholerafälle ſind bisher nicht zu verzeichnen. Zuſammenſtoß zwiſchen Deutſchen und Tſchechen. *Prag, 29. Aug. Infolge der gleichzeitigen Feier des tſchechi⸗ ſchen Sokol⸗Feſtes und des deutſchen Volksfeſtes kam es zwiſchen den beiden Parteien zu Zuſammenſtößen, wobei zwei Deutſche durch Meſſerſtiche unerheblich verletzt wurden. Die Täter wurden ſofort verhaftet. Die Gendarmerie zerſtreute die Anſammlungen. Expräſident Loubet über das franzöſiſche Arbeiterpenſtonskaſſen⸗ geſetz. Paris, 29. Aug. Beim Bankett der Vereine für die gegen⸗ ſeitige Unterſtüßung des Rhonedepartements hielt der frühere Präſident Loubet eine Rede, in der er in lebhaften Worten das Geſetz über die Arbeiterpenſionskaſſen tadelte und bemerkte, ſchon mungen zeigten, wie ſchwierig die praktiſche Anwendung ſich ge⸗ ſtalten werde. 7 85 Die Cholera in Italien. * Ro m, 28. Aug. In den letzten 24 Stunden wurde in Andria eine Erkrankung und ein Todesfall an Cholera feſtgeſtellt, in Trani eine Erkrankung und drei Todesfälle, in Barletta ſechs Erkrankungen und vier Todesfälle, in Moletta zwei Erkrankungen, in Canoſa di Puglia und in Bitontoje ein choleraverdächtiger Fall. In Cerignola ſind zwei cholera⸗ verdächtige Fälle vorgekommen, in Trinitapoli fünf Er⸗ krankungen, in Margherita di Savoia eine Erkrankung und drei Todesfälle und ein choleraverdächtiger Fall. Aus den übrigen Gemeinden der Provinzen Bari und Foggia wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Verlauf der Wahlen in Portugal. blikaner haben bei den heutigen Wahlen in verſchiedenen Bezirken von Liſſabon und Oporto Majoritäten erzielt. So⸗ weit bis jetzt bekannt iſt, haben ſich die Wahlen in voller Ruhe vollzogen. 5 28. Aug Aießer n Diffabden nid Oporto in Beja die Republikaner bei den Wahlen Majori⸗ „ täten erzielt. Die Wahlen werden nicht vor dem 30. ds. Mts.! kunft „„ ſchweſtern, wel 29. Auguſt. Die„Hohenzollern“ hat um 7½ Uhr losgemacht und iſt in See gegangen. Der Kaiſer an Bord die für dasſelbe vorgeſehenen verwickelten Durchführungsbeſtim⸗ Hiernach iſt endlich die Frage, was der Reichskanzler tu *Liſſabon, 28. Aug.(12 Uhr nachts.) Die Repu⸗ den iſt. Er wird daher den Kaiſer gegen willkürliche Auslegung her in voller Uebereinſtimmung mit der Krone beendet ſein. Die vorausſichtliche Regierungsmehrheit wird auf 35 bis 45 Abgeordnete geſchätzt. 155 Hochwaſſerſchaden in Japan. London, 29. Aug. Die dem japaniſchen Seidenban durch die jüngſten Ueberſchwemmungen zugefügten Verluſte werden nach einer Meldung der„Times“ aus Tokio amtlich auf ſechs Millionen Pfund Sterling geſchätzt. Zur Zarenreiſe uach Deutſchland. *Peterhof, 29. Auguſt. Der Kaiſer und die Kaiſerin mit dem Thronfolger und den Prinzeſſinnen Töchtern ſind geſtern Abend 7½ Uhr von hier abgereiſt. * Eydtkuhnen, 29. Aug. Der Kaiſer und die Kaiſerin von Rußland ſind kurz nach 2 Uhr auf der Fahrt nach Friedberg Hier durchgefahren. In Wirrballen war offizieller Empfang. Der Gou⸗ verneur von Suwalki überreichte der Kaiſerin einen Blumenſtrauß. Die deutſchen Panzer in der Türkei. * Konſtantinopel, 29. Aug. Die an die Türkei verkauf⸗ ten deutſchen Panzerſchiffe ſind in den Dardanellen eingetroffen und den türkiſchen Behörden übergeben worden. Nach einer Meldung des„Sabah“ begrüßte der Kommandant des türkiſchen. Kriegsſchiffes„Hamidi“ den deutſchen Kontre⸗Admiral Koch, der ſich an Bord des Stationsſchiffes„Loreley“ nach Konſtantinopel begab. Der Sultan gibt übermorgen zu Ehren Kochs ein Gala⸗ diner. Die Annexion Koreas vollzogen. *Tokio, 29. Auguſt. Die Annexion Koreas wird öffeatlich bekannt gegeben; die neue Kolonie wird den Namen Cho Sen führen. 25 Das„Königreich“ Montenegro. 8 5 *Cettinje, 29. Aug. Der Fürſt genehmigte den ein⸗ ſtimmigen Antrag der Skupſchtina auf Erhebung Monte⸗ negros zum Königreiche und nahm den Namen Nikolaus., König von Montenegro, an. Hiervon wurden die Vertreter der fremden Staaten durch eme Note der montenegriniſchen Regierung offiziell in Kenntnis geſetzt. 1 [Von unſerem Berliner Bureanu [[EBerlin, 29. Aug. Die„B..“ meldet aus Br. Nach einer Meldung aus Eidtkuhnen ſind 6 Perſonen aus Betten heraus verhaftet worden, weil ſie anläßlich der Durchr des Zarenpaares verdächtig erſchienen. 8 Cholerafälle in Spandau. 7 JBerlin, 29. Aug. Die Unterſuchung der beiden cholera verdächtigen Fälle in Spandau iſt heute vormittag 12 Uhr been⸗ det worden. Die bakteriologiſche Unterſuchung der Exkremente und inneren Organe des Körpers der verſtorbenen Frau Sarnow und ihres erkrankten Mannes, welche ſich in den Spaudauer Iſolier⸗ baracken befinden, wurde durch Profeſſor Lentze vorgenommen Das Ergebuis der Unterſuchung iſt leider ein poſitives. Sowo bei Sarnow wie bei ſeiner verſtorbenen Frau wurde Cholera Aſiatica feſtgeſtellt. Die Behörden wurden von dem Ergebnis ſofort verſtändigt, um entſprechende Maßregeln ergreifen zu kön⸗ nen. Der Zuſtand des erkrankten Mannes iſt noch unverändert. Wie der„B. Z3.“ aus Spandau gemeldet wird, iſt der Lazarett⸗ gehilfe, welcher den Dienſt bei der verſtorbenen Frau verſah, eben⸗ falls unter verdächtigen Symptonen erkrankt, und unter Beobach tung geſtellt worden. Andere choleraverdächtige Fälle ſind bishez n. A ſtehenden rſto 5 und bei den beiden Nachbarfamilien nicht. Dieſe jedoch ihre Wohnungen nicht verlaſſen. Vor ihrem Hauſe en Poſtenmnmn Der Reichskanzler und die Kaiſerrede. OBerlin, 29. Aug. Der Reichskanzler wird morgen Aufenthalt in Hohenfinow unterbrechen und nach Berlin kon — Zu dieſer Meldung bemerkt die„Frkf. Ztg.“: Wir wiſſen ob das der Fall iſt. Jedenfalls glaubt man in kurzem ei amtlicher Stelle ausgehende Aeußerung über die Kön Rede des Kaiſers erwarten zu dürfen. 15 Offizielles Kommentar zu der Königsberger Kaiſ Berlin, 29. Aug. Die„Nordd. Allgem. ſchen Kaiſerrede. Sie ſchreibt:„Die Königsberger Re Kaiſers hat in einem Teil der Preſſe ſtarke Proteſte he⸗ hat. die Stelle, welche beſagt, daß der Kaiſer ohne Rückſicht auf meinungen ſeinen Weg gehen werde. Es wäre ein 0 Kaiſer, der die Anſichten des Tages zur Richtſchnur f delns nähme. Der kaiſerliche Rede ſoll 1 aber mit j ten in Gegenſatz zur Verfaſſung geſtellt haben. e gerung läßt ſich nur aus der Fiktion einer von ſchw. nken ſache, daß die Könige von Preußen die Krone nich Händen von Parlamenten empfangen haben, eine Mi von Volksrechten und Volksbeſchlüſſen. Damit wäre nicht in Einklang zu bringen, daß die Königsberge einen jeden im Lande zur Mitarbeit an der Wohlfahrt und friedlichen Entwicklung des Vaterlandes auffordert; ein der ſo viele Beweiſe dafür gegeben hat, daß er feſt der Verfaſſung ſteht, ſollte vor ſolchen Mißdeutunge leicht zu beantworten. Der Reichskanzler weiß, wie dem Kaiſer und König gelegen hat, ſich in den Streit der Partei zu ſtellen und ſeiner Rede den abſolutiſtiſchen Sinn zu jeben, de zu Agitationszwecken künſtlich hineingelegt und herausgeleſen und bösartige Verdrehungen verteidigen und die Geſché aller verfaſſungsmäßigen Rechte führen. 6. Seite. Seneralsnußeiger.(Abendblatt.) Aus Stadt und Tand. Mannzeim, 29. Auguſt 1910. Stenographenverein Gabelsberger. In der letzten Vereins⸗ berſammlung erſtatteten zwei Mitglieder Bericht über den Ende Juli in Stuttgart ſtattgefundenen Stenographentag des Deutſchen Stenographenbundes Gabelsberger. Der Gang der Verhandlungen, die gefaßten Veſchlüſſe und Ent⸗ ſchließungen ſind ſ. Zt. ſchon in den Tageszeitungen mitgeteilt worden. Die Berichte beſchränkten ſich daher in der Hauptſache auf perſönliche Beobachtungen und daraus gepflogene Folgerungen. Sehr eindrucksvoll ſchilderte Herr Naſtell, wie die überaus große Schar von Stenographen, welche faſt alle am Wettſchreiben teil⸗ nahmen, am Sonntag früh vom Bahnhofe ſich in die Straßen Stuttgarts ergoß, wie faſt ſämtliche Schulhäuſer belegt waren und wie ſich hier während des Vormittags eine äußerſt rege Tätigkeit, ein friedlicher Wettkampf entfallete. Jeder ſuchte im Dienſte der gemeinſamen Sache ſein Beſtes zu leiſten und wenn heute feſtſteht, daß von den über 2000 Teilnehmern am Wett⸗ ſchreiben rund 1700 mit Auszeichnungen bedacht werden konnten, bdavon weitaus die Mehrzahl mit erſten Preiſen, ſo zeigt dies, mit welchem Fleiß und mit welcher Hingebung monate⸗ ja jahre⸗ lang vor dem Stenographentag in den Vereinen gearbeitet worden iſt, denn im Handumdrehen laſſen ſich Leiſtungen, wie wir ſie hier ſehen, nicht erzielen. Erſcheint die ſchnellſchriftliche Aufnahme non Diktaten in der Geſchwindigkeit von 300, 320, 340, 360 und ſogar 40⁰ Silben in der Miute, wie ſie in Stuttgart in größerer Zahl wie je zuvor zutage gefördert wurden, natürlich als etwas ſtaunenswertes, ſo müſſen uns die vielen ſehr guten Arbeiten in den anderen Klaſſen faſt noch mehr imponieren. Bei 200 Silben, welche Geſchwindigkeit ſchon eine ganz reſpektable Fertigkeit und bedeutende Leiſtungsfähigkeit bedingt, ſind faſt an 100 fehlerloſen Uebertragungen eingereicht worden und noch weit mehr mit ganz geringfügigen Unrichtigkeiten. Der Mannhe mer Verein iſt daran auch mit einigen Preiſen beteiligt; im ganzen entfielen auf den hieſigen Platz rund 35 Preiſe, darunter 2 SEhrengaben, während unſer Badiſcher Verband mit über 100 Preiſen, darunter die allerbeſten bei 400 und 340 Silben beteiligt iſt. In eingehender Weiſe wurden dann einzelne Punkte aus der Feſtſitzung und den Hauptverhandlungen geſchildert, insbeſondere die Anſprachen der Regierungsvertreter, die, wie alle Redner, von dem Gedanken einer Deutſchen Einheits⸗Stenographie beſeelt waren. Herr Oberſtudienrat Dr. Haas, der als Vertreter der württembergiſchen Regierung die Verſammlung begrüßte, ſagte, nach den befriedigenden Ergebniſſen der Konferenz, welche im igen Monat in Berlin ſtattgefunden hat, zu hoffen iſt, daß die äußerſt wichtige und erſtrebenswerte Ginigung diesmal, da die Sache in den Händen des Reichsamt des Innern liege, glücklich erreicht werde. Die Feſtrede des Herrn Direktor Dr. Gaſter von der Deutſchen Oberrealſchule in Antwerpen, enthielt gegen Schluß die Worte:„ſo ſehen wir mit Genugtuung, daß das von unſerer Schule in die Wege geleitete Unternehmen der Schaffung einer Deutſchen Einheits⸗Stenographie dank der Mitwirkung der Re⸗ gierungen auf eine erfolgperheißende Bahn geleitet iſt.“ Die Ueber⸗ reichung einer Ghrengabe an den Bundesvorſitzenden, Herrn Prof. Pfaff⸗Darmſtadt, der 5 Jahre an der Spitze des Bundes ge⸗ ſtanden, bildete den Schluß der Feſtſitzung und die Anſprache des Herrn Eiſenbahnſekretär Leue⸗Braunſchweig, die mit den Wor⸗ ten ſchloß:„Ich bin überzeugt, daß ich nicht nur aus den Herzen on 3000 hier anweſenden Jüngern Gabelsbergers, nein aus den n von 100 000 Anhängern ſpreche die ſchlichten Worte, die jedenfalls aus Herzensgrund kommen: wir danken Ihnen“, einen nicht endenwollenden Beifall aus. Auch bei der am stag erfolgten Wiederwahl Pfaffs zum Bundesvorſitzenden ch die Freude aller Anweſenden in unaufhörlichem Beifall kund, Aus dieſen Zeichen der Verehrung und Anerkennung durfte der Bundesvorſitzende entnehmen, daß die geſamte, im Deutſchen Stenographenbund vereinigte Anhängerſchaft Gabelsbergers ſeine ührung gutheißt und daß er trotz der Anfeindungen bon außen auch in der Zukunft auf ihre treue Unterſtützung rechnen darf. Aus den Verhandlungen iſt noch hervorzuheben, daß die Bundes⸗ kaſſe, die vor 5 Jahren ein nicht unweſentliches Manco aufwies, eine bedeutende Aufbeſſerung erfuhr und das Vermögen des Bundes heute rund M. 20 000 beträgt. Auch weiſen die verſchiedenen Sttf⸗ gen, die unter der Verwaltung des Bundes ſtehen, einen er⸗ freulichen Stand auf. Als Ort für den nächſten Stenographentag, m Jahre 1914 ſtattfinden wird, wurde Düſſeldorf ge⸗ wählt, worauf dann 4 Jahre ſpäter bei einer Zuſammenkunft in München das 50jährige Beſtehen des Bundes und zugleich das 100⸗ 1 ſoll. Die Beſchreibung des bei wunderſchönem Wetter unter⸗ nommenen Ausfluges nach dem Lichtenſtein, an dem ſich noch über Perſonen beteiligten, darunter mehrere Mannheimer, ſchloß den intereſſanten Bericht. Der Vorſitzende gab noch der Hoffnung aum, daß der großartige Verlauf des Bundestages nicht ohne chwirkung auch auf die hieſigen Anhänger des Gabelsbergerſchen ſtems bleiben werde, insbeſondere auf die, welche dem Verein icht angehören, daß dieſe ſich zum Beitritt entſchließen, um ſo m Teil mitzuhelfen an der Ausbreitung der Stenographie. Es genügt nicht, wenn man ſich ihrer bedient und ſich ihre Dienſte utzbar macht. Es ſoll ſich auch jeder durch Zugehörigkeit zu einem ein als Anhänger bekennen und ſo beitragen zum Anſehen, das der Kunft Gabelsbergers als meiſtverbreitete Schnellſchrift bei der chaffung einer Deutſchen Einheits⸗Stenographie * f 8 8 VDolkswirtschalt. Staud der Saaten im Großherzogtum Baden. Mitte Auguſt 1910. Die Getreideernte iſt zum größeren Teil beendigt, zum eineren Teil— ſo auf den Höhen des Schwarzwaldes— in vollem 1d des regneriſchen Wetters erſchwert und verzögert Da⸗ ch wurden Güte und Menge der Erträge, nachdem dieſe ſchon Lagerfrucht, Unkraut, Hagelſchlag Ueberſchwemmung uſw. erorts Not gelitten hatten, noch mehr beeinträchtigt. Dies iſt tſächlich beim Körnerertrag der Fall, der— ſoweit Druſch⸗ ebniſſe vorliegen— vielf 5 hinter den Erwartungen zurück⸗ bt während die Strohertrage günſtiger beurteilt werden. Der fer, deſſen Einheimſung bis jetzt nur vereinzelt beſchafft werden ite ſteht mit wenig Ausnahmen recht günſtig und vielver⸗ we bezw. das Eintreten der Kartoffelfäule befürchtet. utterpflanzen Klee, Luzerne und Wieſengras, en überſchwemmten Bezirken abgeſehen, im ganzen nd verſprechen bezw. ergeben meiſt befriedigende Bezirken der Donau⸗ und Seegegend(Pful⸗ gen) iſt in einzelnen Kleeückern der Kleewürger ährige Beſtehen der Gabelsbergerſchen Stenographie gefeiert wer⸗ Die Einbringung wurde bezw. wird vielfach durch die Aus faſt allen Bezirken des nordöſtlichen Landesteils[Kreis Mosbach) kommen lebhafte Klagen über das maſſenhafte Auftreten der Feldmäuſe und über den dadurch ſchon entſtandenen Schaden. Der Tabak wird im allgemeinen gleich ungünſtig beurteilt wie im Vormonat. Der Stand iſt infolge der rauhen und naſſen Witterung während der Setzzeit vielfach lückenhaft; auch haben Schnecken mancherorts Schaden angerichtet. Etwas beſſer lauten die Berichte über den Hopfen, der ſich anſcheinend hier und da etwas erholt hat und Ausſicht auf einen einigermaßen befriedigenden Ertrag bietet. Dagegen iſt die für den Stand der Reben im Vormonat berechnet geweſene Landesnote(gering) jetzt noch mehr zurückgegangen. Die Herbſtausſichten werden ſaſt überall als recht trübe beurteilt, da durch Krankheiten aller Art(Blattfall⸗ und Lederbeerkrankheit, Aeſcherich, Sauerwurm uſw.) die vorhandenen Trauben von Tag zu Tag mehr ſchwinden und ſelbſt energiſche Bekämpfung durch wiederholtes Spritzen die vorhandenen Uebel⸗ ſtände nicht beſſert. Nach der Stufenfolge einer Nr. 1 ſehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren[durchſchnittlichen), Nr. 4 geringen, Nr. 5 ſehr geringen Ernte berechtigte der Stand der Saaten Mitte Auguſt zu folgenden Ernteausſichten: Hafer 2,3[dagegen Mitte Juli 2,0, Kartoffeln 3,6(3,0), Klee lauch mit Beimiſchung von Gräſern) 2,6(2,6), Luzerne 2,5(2,6), Be.oäſſerungswieſen 2,4(2,1), andere Wieſen 2,4(2,2), Tabak 3,6(3,5), Hopfen 3,0(3,1), Reben 4,4(4,0). ** Kouſervenfabeik Joh. Braun.⸗G. in Pfeddersheim bei Worms. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahre 1909 /10 einſchließlich Vortrag und nach 32 875(i. V. 32717% Abſchreibungen einen Reingewinn von 36 946 4(112 392 /, über deſſen Verwendung keine Angaben gemacht werden(i. V. 8 pCt. Dividendeh. Die Bllanz weiſt Kreditoren mit 305 968 ½(820 679 und Akzepte mit 165971% 130 974 4) aus, denen an Kaſſa und Wechſel 34582,(36 079 4 gegenüberſtehen, während bei Debitoren 449 535 ½(389 697 aus⸗ ſtanden. Vorräte ſind mit 611530(600 248) bewertet. Das Aktienkapital beträgt eine Mill. Mark, die Obligationsſchuld 388 000 Mark(394 000 J½). Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung an dem heu⸗ tigen Markte war im allgemeinen etwas feſter, da die höheren Notierungen von dem Auslande einen kleinen Anreiz zu Neuer⸗ werbungen boten. Namentlich waren die Umſähe in Inlandsware etwas lebhafter. Neuer Inlandsweizen wurde mit M. 21 bis 21.50 per 100 Kg. bezahlt. Auch in Roggen, der mit M. 15.50 bis 16 per 100 Kg. bezahlt wurde, war der Verkehr etwas belebter. Braugerſte lag unverändert, bei kleinen Umſätzen, da das Angebot in prima Gerſte klein iſt und die Käufer beim Einkaufe von mittel und geringen Sorten Zurückhaltung be⸗ Juttergerſte, Hafer und Mais hatten unveränderten Markt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 166—167, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend M. 167—168, dito ungariſche Santa Je 78 Kg. per Januar⸗Februar——, Redwinter 2 per Auguſt M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.— Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimmend M. 161—162, Ulka 10 Pud M. 162—163, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimmend M. 165.—167, Ru⸗ mänier 78⸗79 Kg. per Auguſt⸗September M. 160—161, dito 3% blaufrei prompt M.—.—, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September M. 162—163. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 per Auguſt⸗September M. 107.50—108, dito 9 Pud 20⸗25 per Auguſt⸗September Mark 108.50—109, dito 9 Pud 30⸗85 per Auguſt⸗September M. 110 bis M. 111. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗September M. 96 bis 96.50, dito 58⸗59 Kg. per Auguſt⸗September M. 9595.50, rumäniſcher 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗September M. 98—99. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 105—106, dito Auguſt M. 105.50—106, dito Auguſt⸗September M. 105 bis 105.50, Donau Galax Foxnanian ſchwimmend M. 105, Odeſſa M.—.—, Noporiſſik weiß per prompt M.—.—, Miped per April⸗ Mai M.—.— Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. rompt M. 98.50—99, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 99—99,50, Donau 45⸗47 prompt M. 98—99, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 99—100. Handelsbeziehungen zu Montreal. Der Handelskammer ſteht ein Verzeichnis von Firmen in Montreal, die für deutſche Aus⸗ fuhrwaren in Betracht kommen, zur Verfügung und kann von Intereſſenten eingeſehen werden.— Auf der Handelskammer liegt der endgültige Entwurf des Winterfahrplans der Eiſenbahndirek⸗ tion Frankfurt zur Einſichtnahme von Intereſſenten auf. *5** Telegraphiſche Handelsberichte. Illkircher Mühlenwerke.⸗G. vormals Baumann Fröores, Straßburg. * Frankfurt a.., 29. Aug. Von dem Unternehmen naheſtehender Seite wurde, wie die„Frkf. Zeitung“ hört, einem Aktionär auf ſeine Anfrage erwidert, der Kursrückgang der Aktien ſei wohl hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die Mühleninduſtrie im erſten Semeſter dieſes Jahres all⸗ gemein unter ungünſtigen Verhältniſſen gear⸗ beitet habe und das ſei natürlich auf das Erträgnis des Unternehmens nicht ohne ſtarken Einfluß geblieben. Im zwei⸗ ten Semeſter hätten die Verhältniſſe ſich bereits etwas günſtiger angelaſſen. Auch ſeien Beſtrebungen im Gange, unter verſchiedenen konkurrierenden Geſellſchaften, die ſich bis⸗ her ſcharf bekämpften, eine Einigung herbeizuführen und wenn das, wie man hoffe, gelinge, dann dürfte dies wohl auch dem Er⸗ trägnis der Illkircher Mühlenwerke zuſtatten kommen. Der Roheiſen⸗Verband und die Siegerländer Gruppe, * Eſſen, 29. Auguſt. Dem Abkommen zwiſchen dem Roh⸗ eiſen⸗Verband und der lothringiſch⸗luxemburgiſchen Gruppen, ſich der Verkaufstätigkeit für nächſtjährige Lieferungen bis zum 10. September zu enthalten, iſt bekanntlich die Siegerländer Gruppe nicht beigetreten. Um nun zu verhindern, daß die Siegerländer Hochofen⸗Werke dieſen Waffenſtillſtand zur Hereinnahme von Ge⸗ ſchäften benützen, hat der Roheiſen⸗Verband lt.„Frankf. Ztg.“ Ver⸗ anlaſſung genommen, überall da, wo Siegerländer Roheiſen ange⸗ boten wird, mit Preisunterbietungen durch billige Offerten vor⸗ zugehen. Vom Roheiſenverband. *Eſſen, 29. Aug. Dor Roheiſen⸗Verband hat lt.„Frkf. Ztg.“ mit dem Buderus⸗Giſenwerk neuerdings Verhandlungen wegen Beitritts aufgenommen. Zu dieſem Zweck findet heute eine Sitzung tatt. 8 8 5 Zahlungseinſtellungen. chu m, 29. Auguſt. Die Firma Bochumer Metallwaren⸗ 5* B 0 4. ik t.„Frkf. Zig.“ Konkurs angemeldet. Es des * ammenbruches der Niederländiſchen Mannheim, 29. Auguſt. Aktien⸗Geſellſchaft Brown, Boveri u. Co., Baden(Schweiz). * Berlin, 29. Aug. Es hat unliebſames Aufſehen erregt, daß kurz vor der Anfang Juli erfolgten Dividenden⸗ Erklärung, die eine Verminderung der Dividende von 10 pct. auf 8 pCt. brachte, der Kurs der Aktien einem ſtarken Rück⸗ gang ausgeſetzt war, wobei ſich Angebote aus der Schweisz beobachten ließen. In der General⸗Verſammlung, welche die Anträge genehmigte, wurde infolgedeſſen von einem Aktionär an die Verwaltung die Frage gerichtet, ob nicht vielleicht nn Kreiſen der ſchweizer Aktienbeſitzer frühzeitig das Jahres⸗ ergebnis bekannt geworden ſei, weshalb vor Veröffentlichung der verminderten Dividende große Aktienbeſtände aus ſchweizeriſchen Beſitzen an deutſchen Börſen verkauft worden ſeien. Der Vorſitzende antwortete, es werde nach Möglichkeit 5* dafür geſorgt, daß über das vorausſichtliche Ergebnis aus 0 Verwaltungskreiſen vor der allgemeinen Bekanntgabe des Jahresergebniſſes nichts in die Oeffentlichkeit dringe. von den erörterten Vorgängen habe der Verwaltungsrat keine 8 Kenntnis. Das Ergebnis werde ſich lt.„Irkf. Ztg.“ wieder beſſern, wenn die Verkaufspreiſe im Verhältnis zu den Her⸗ ſtellungskoſten ſtänden. Neues aus Amerika. *Newyork, 29. Aug. 127 Handelskammern legten lt.„Frkf. Ztg.“ in der Staates Commerce⸗Kommiſſion eine Petition vor, daß eine Enquete betreffs der Epreß Company angeſtellt werde, bei welcher enorme Speditionsgebühren erhoben werden und große Mißſtände herrſchen ſollen. Telegraphiſche Börſenberichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 29. Aug. Fondsbörſe. Die neue Woche, die die Börſe bei feſter Tendenz eröffnete, ließ im allgemeinen eine neunenswerte Belebung vermiſſen. Guten Eindruck hinterließen die Berichte der heimiſchen Induſtrie. Der internationale Eiſenmarkt befriedigte, ebenſo nahm man gern Notiz von der feſteren Grund⸗ ſtimmung des Kupfermarktes. Bochumer waren rege umgeſetzt, trotz der Anzweiflung der erhöhten Dividendenfrage. Phönix⸗Bergbau und Eſchweiler Bergbau feſt. Von Elektrizitätswerten, die ihre führende Stellung weiter verfolgten und teilweiſe rege gehandelk wurden, ſind Siemens u. Halske bevorzugt und ſehr feſt. Auch Ediſon und Schuckert ſind höher. Die Verhandlungen des Kali⸗ ſyndikates und die vorliegenden Kommuniques gaben der Spekulation Berankaſſung zur weiteren Nachfrage in Weſteregeln. Von den in Betracht kommenden Induſtrie⸗Kaſſawerten ſind chemiſche Aktien ruhig und behauptet. Schiffahrtswerte reſerviert auf die Nachrichten über die Ausbreitung der Cholera. Von Transportwerten ſind bei mäßigen Umſätzen Lombarden zu erwähnen, welche am Schluß per Auguſt 1 weſentlich anzogen. Prinz Heinrichbahn und Schantungbahn ſowie Orientbahn weiter bevorzugt. Staatsbahn auf Meridionalbahn belebt 5 und höher. Banken ruhig und behauptet, feſtere Tendenz wieſen Deutſche Bank, Londoner Bank und Wiener Bankverein auf. Der Fondsmarkt blieb unverändert ruhig. Heimiſche Anleihe ſchwach. Portugieſen und Türkenloſe feſt. Die Nachbörſe verkehrte in feſter Haltung. Schantungbahn und Siemens und Halske ſehr feſt. Es notierten Kreditaktien 20826, Diskonto⸗Kommandit 18678—1877, Staatsbahn 16098, Lombarden 2296, Baltimore 10594, Dresdner 168½, Schantung 14036 à 76 4 ½ ultimo September, Gelſenkirchener 214 2 214% per September, Siemens u. Halske 257 à 257½. Felten und Guilleaume 16856, Schackert 169 àa 16996. Prämien für Oeſterreichiſche Kreditaktion per Ultimo, per September 96, per Ultimo Oktober 1, Diskonto Kommandit per Ultimo September 198, per Ultimo Oktober 198. Lombarden per Ultimo September 58, per Ültimo Oktober 78, 0 Kreditaktien, Baltimore Ohio Ultimo September 17½, Lombarden, 2 Ruſſen 48 bis 378 Prozent, Staatsbahn 398—326, alles rutto. Berlin, 29. Aug. Fondsbörſe. Die Börſe war bei Beginn der neuen Woche im allgemeinen recht zuverſichtlich geſtimmt. Der bisherige glatte Verlauf der Ultimoliquidation, die Feſtigkeit Wiens, die befriedigende Haltung der letzten europäſſchen Börſen, ferner der 8 eine Beſſerung auf dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt konſtatie⸗ rende Bericht eines rheiniſchen Blattes, ſowie die den Breslauer Zeitungen zufolge durchaus gute Lage des oberſchleſiſchen Kohlen⸗ marktes hatten zur Folge, daß auf faſt allen Gebieten die Kaufluſt das Angebot überwog. Auf dem Montanmarkte gewannen Rom⸗ bacher 2˙6 Prozent, außerdem wurden oberſchleſtſche Werte bevorzugt, Laurahütte gewannen 1 Prozent und Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie ſtellten ſich 134 höher. Starke Meinungskäufe er⸗ folgten heute wiederum in Siemens u. Halske⸗Aktien, ohne daß andere Gründe als angebliche Fuſionsbereitwilligkeit geltend gemacht wurden. Deutſche Bankenwerte zogen anſcheinend auf Deckungen etwas an, während ruſſiſche ihre Abwärtsbewegung fortſetzten. on Bahnen zogen öſterreichiſche von Wien ausgehend etwas an, ferner* Shantungbahn und Orientbahn, ebenſo Warſchan⸗Wiener und Ka⸗ nada bei anziehnden Kurſen begehrt, während Prinz⸗Heinrich⸗Bahn 255 nach der vorgeſtrigen ſtarken Steigerung unter Gewinnrealiſierungen bedeutend litten. Auf dem FJondsmarkte trat lebhaftes Intereſſe für Türkenloſe hervor, die 3 Mark im Kurſe gewannen. Schiffahrts⸗ aktien abgeſchwächt, Hanſaaktien konnten ſich behaupten. Kurzfriſtiges Geld über Ultimo%½ Prozent. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 29. Auguſt.(Offizieller Bericht.) An der Börſe wurden heute Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 159 Prozent gehandelt. Ferner war Kaufluſt vorhanden für Weſteregeln⸗Aktien zu 228 Proz., Ludwigshafener Aktienbrauerei⸗ Aktien zu 218 Proz., Aktien der Brauerei Werger, Worms, zu 76 Prozent und für Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik Aktien zu 151 Prozent. ereereeeeeenen ßßß Aktien. Wauten. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyer50/ E—.——.— Fiankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 104.75 Mitverſ. vorm. Bad. 5 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Rück⸗ u. Mitverſ. Rhein. Creditbank 139.50 139.—Fr. Transp.⸗Unfall u. 5 Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197. Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2200 Südd. Bank—.— 117.50 Bad. Aſſecuranz— 2000 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.80 Continental. Verſich.—.— 630.— Chem. Induſtrie. e Bad. Anil zu. Sodafbr.—.— 482.— Wben en e CThem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Induſtrie 155 Verein chem. Fabriken—.— 327.—.⸗Gö f Sellinduſtrie 555 Verein D. Oelfabriken—.— 159.50 Di ler'ſch Michfb Weſt..⸗W. Stamm—— 233.— Fungfer ſche d r.—.— 100. Vorzu— 102.30 Emaillw. Maikammer—.— 105.— 5 5[eEttlinger Spinnerei—.— 99.— Brauereien. 8 Fuchs Waf. Holbg.—.— 191.50 Bad. Brauerei 78.———Hüttenh. Spinneret 68.— 67.— Durl. Hof vm. Hagen 232.— 239.— Heddernh. Kupferw. u. 5 Eichbaum⸗Braueret 110.50—.— Südd. Kabelw. Frkf.—.— 128.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.50 Karlsr. Maſchinendau—.— 210.— Br. Ganter, Freibz.—.— 90.50] Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 243.— Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Koſth. Cell u. Papierf.—— 288.— ombg. Meſſerſchmitt 40.——.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 143.— Labwgsh Aktienbr.—.— 218.— Maſchinenf. Badenia—.— 205.— Mannh. Aktienbr.— 135.— Oberrh. Elektrizitt—.— 19.— Brauerei Sinner 250.——.—Ffälz Mühlenwerke—— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 Pf. Nähmeu. Fahrradf.—.— 151.— „Schwartz, Speyer 127.——.— Portl. Zement Holbg. 146.25—.— „ S. Weltz, Speyer—.——.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— „.Storch., Speyer—.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 159.— Br. Werger, Worms—.— 76.— Weee e 120— f. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.—„ Speyr.— 3F323300 8 Frausport Sellſtoffabk. Waldhof— 8 u. Verſicherung. 5 Zuckerlor Waghäuſel ..⸗G. Abſch. Seetr.—.— 80.— Zuckerfbr. Frankenth. ——— WMannheim, 29. Auguſt 7. Seite. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Montag, den 29. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 21333—— Nov. 213— B. 210—. März 220—.— Roggen: Sept.———— Nov.—— 157½% G. Merz—— 160— G. Hafer: 10 Mais: März —— 141 B. 142 B. —— Kursblatt der Mannheimer Produkt vom 29. enbörſe Auguſt. (Nachdruck verboten). Die Notierungen ſind in Reichsmark, Reben Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 21.25—21.75 Hafer, bad. 15.25—15.75 „ Rheingauer—.— Hafer, nordd.——.— „ norddeutſcher 21.50—21.75 Hafer, ruſſtſcher 1650—17 „ rufſ. Azima 23.25—23 50„ La Plata 157/5— „ Ulka 22.50—23.— Mais, amer. Mixed—.— „ Theodoſia 24. 24.25„ Donau 14.75 „ Taganrog 22.50—28.—„ La 8 14.75—.— „ Saxonska 23.25—.—.—Kohlreps, d 25.50—26— „ rumäniſcher 22.75—28.— Aeen enſe——— „ am, Winter 23.25 1T1—— „ Manitoba k 4„ Luzerne ital.——— „ Walla Walla—.„ Provenc.——— „ Kanſas II—.—.—„Eſparſette—.——.— „ Auſtralier—Isosger Rotklee—— La Plata 23.—Leinöl mit„Faß 87..— Kernen, 21.50——.—Rüböl in Faß 65.——.— Roggen, pfälzer neu 15.75—16.— Backrüböl 69.——.— „ruſſiſcher 16.50—16.75 Fein⸗Sprit Ja., verſt. 100% 179.80 „ norddeutſcher 16.50——.— unverſt.„ 55.80 „ amerik.——ů— Roh⸗Kart. prit verſt. 80ʃ88 176.80 Gerſte, hieſ. neu 15.25—16.—„ unverſt. 8088 54.80 „ Pfälzer neu 15.75—17.— Alkohol höchgr,„ 924 54.80 Gerſte, ungariſche———.— 5„ 0„ 88/00 53.00 Ruff. Futtergerſte 12.25—12.50 8 Nr. 00 0 1 2 3 4. Weizenmehl 32.75 31.75 29.75 28.25 26.75 22.75 Roggenmehl Nr. 0) 24.75 1) 21.75. Tendenz: Weizen feſter. Pfälzer Roggen etwas höher. Brau⸗ gerſte etwas feſter. Futtergerſte, Hafer und Mais unverändert. Mannheim, 29. Auguſt. Leinſaat 35.50 Mk. Bau u. Ungar. Kredit 665.— 666.50 ——ů—— 621.— 624.— 862.— 862.— 8 Wiener Bankverein 547.— 558.— 520.— 528.— 254.— 256.— 760.— 761.— Wien, 29. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn 1865 1860 Betr..⸗G. Unionbau Buſchtehrad. B. Oeſterr. Papierrente „ Silberrente „ Goldrente Ungar. Goldrente Kronenrente Frankf. viſta ondon ⸗ *.* Verliner Effektenbörſe. Berlin, 27. Auguſt.(Deviſennotterungen.) kurz Holland 169.35 169.30 piſta New⸗Nork 420.— 421.25 „ Belgien 80.70 80.77 kurz Wien 85.07 85.10 „ London 20.43 20.425 lang Wien—.——.— „ Paris—.— 81.15 kurg Petersburg—— „ Ilalten 80.45 80.55 lan„„ „ Schweiz 80.90 80.95[kurz Warſchau—.——.— Berlin, 29. Auguſt.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 208.25 209.25 Laurahütte. 179.5½ Digc.⸗Kommandit 187.— 187.% Phönix 235. 5 235.½% Staatsbahn 159.¼ 160.5/ Harpener 197,% 198.— Lombarden 22.25 22./ Tend.: ruhie. Bochumer 234.50 286.— 5 Berlin 29. Auguſt.(Schlaßkurſe.) Wechſel London 20.465 20.46 Reichsbank 143 40 143.10 Wachſel Paris 81.05 81.05 J Rhein. Kreditbank 189.— 139.— 4 101.90 Ruſſenbank 162 50 163.— 30%———— Schaaffb. Bankv. 143.10 143 10 3%— 92.80 92.80 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.70 117.50 4200 19008—.——.— ꝗaatsbahn 160.— 160.50 30% Reichsauleihe 88.75 83.70 Lombarden 22.25 22.5% 72 102.30 102.30 Balttmore u. Ohio 105.% 105.75 1909———.— Canada Pageiſie 188.% 189.% 5 92.80 92.80] Hamburg Packet 141.60 141.40 4 7 1905———.—Nordd. Noyd 108.90—.— 83.85 83.70 Bochumer 284% 237.75 Bad. 1. 1—. Deutiſch⸗Huxembg. 204./ 205 25 527 250 0 8855 101.40] Dortmander 96.5% 97.— ———.— Gelſenkiruchner 213.4½ 215 25 190007—.——— Fae 198.½ 197.½ 1 Bapern 91.75 91.90] Laurahütte 178.1 179.75 3% Heſſen 90.90 90.90 Phönix 235.— 2385— 800 Heſſen 79.90 80.—] Weſter egeln 218 70 221.40 30% Sachſen 88.10 83.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 286.— 286.60 4½ Japaner 1905 97.60 97.75 Anilin 482.70 482.— 40% Italiener—.—— Alilin Treptow 370— 370.— 40% Nuſſ. Anl. 1902 91.75 91.75 Brown Boveri 169.70 169.40 4% Bagdadbahn 886.60 86.70 Chem. Albert 479.— 480.80 Oeſter. Kreditaktien 208.25 209.25 D. Steinzeugwerke 235.— 235.— Berl. el. 169.— 169.%½ Elb erf. Farben 494— 493— Darmfädter Bank 130.1½ 130.50 Cellnloſe Koſtheim 231.20 235.— Diutſch⸗Afiat. Bank 148.10 54457 Rüttgerswerken 191 70 191.80 Deutſche Bant 255.¼ 256.½ Tonwaren Wiesloch 104 30 104.— Disc.⸗Kommandit 187.25 187. 50 Wf. Draht. Laugend. 233.50 232.— Dresdner Bank 157.½ 158.%] Zeillſtoff Waldhof 260.10 260.50 Privatdiskont 3¾% W. Berlin, 20. Auguſt.(Telegr.) Nachbör ſe. Kredii⸗Aktien— 209,25 Staatsbahn 160.25 160 50 Diskonto Komm. 187.25 187.50 Lombarden 22.— 22.8% Wiener Vörſe. Wien, 29. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 663.— 665.30 Oeſt. Kronenrente 94.55 94.55 Länderbank 518.50 525.50„ Papierrente 97.45 97.50 Wiener Bankverein 547.— 547. Silberrente 97.40 97.45 Staatsbahn 749.20 752.— Ungar. Goldrente 112.10 112.05 Zombarden 112.50 114.70%„ Kronenrente 91.80 91.85 Marknoten 117.48 117.480 Alpine Montan 754.50 764.— Wechſel Paris 95.25 35.25] Tend.: feſt. 975.— 973.— 97.40 97 50 97.40 97 50 116.15 116.50 112.10 112.10 91.85 91.90 117.48 117.50 240.42 240.42 95.25 95.26 199.25 199.20 Dresd 19.08 19.08 Jran 117.48 117.50 117.51 117.51 Disconto-Comm. Genenal-Segesgen.(Abenbblatt) Rio Tinto 1724 1714 Tondoner Effektenbörſe. London, 29. Auguſt.(Telegr.) Pariſer Börſe. Paris, 29. Auguſt. Anfangskurſe. 8 e% Rente 97.82 97.23 Debeers 437.— 435.— Spanier 94.97 95.— Eaßſrund 130.— 131.— Tuͤrk. Looſe—.———Goldfteld 155.— 156.— Banque Ottomane 685.— 686.— Randmines 219.— 220.— Anfangskurſe der Eßßektenbörſe. 2/ Conſols 81— 81 ½/ö1 Moddersfontein 12— 12— 3 Reichsanleihe 83— 83— Premier 7 4 Argentinier 915/½ 915/.][ Randmines 8„ 8 4 Italiener 102½% 102% Atchiſon comp. 100%½ 100— 4 Japaner 93% 93½ Canadian 195½ 195 ½ 3 Maxikaner 35¾ 35%[Baltimore 107% 107— 4 Spanier 93— 93—Chikago Milwaukee 123— 120%½ Ottomanbank 17% 17¼[ Denvers com. 30% 300¼5 Amalgamated 66%ä 66/] Erie 25 25 Anaecondas 81ſ,. 8½ Grand TrunkIII pref. 46½ 47½ Rio Tinto 68˙/%% 68¼½„„ ord. 26½% 27½ Central Mining 16— 16½ͥ Louisville 146— 146% Chartered 34— 34½ Miſſouri Kanſas 82%/ 32½% De Beers 17/½ 17¼ Ontarto 1„ 1 Gaſtrand 5/ 5½ Southern Pacifte 116— 115¼% Geduld 210% 2ʃ½ Union com. 170˙ 169½¼ Goldfields 6¼ 6ʃ˙J.] Steels com. 70% 71— Jagersfontein 8¼ 8¼ Tend.“ ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 29. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbö r..) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 27. 291 27. 29. Weizen per Sept. 200.75 203—] Mals per Sept 138.—— „ Ott.—.— 203 50„Oltbr.—— „ Dez. 202.— 204.25„ Dez.—.—— Roggen per Sept. 151.25.152.——.——.— „ Okt. 154.25 155,25 Rüböl per Auguſt—.——.— „ Dezbr. 156.25 157.—„ Okt. 58 60—.— „ Mai 163 25164.—„ Dez. 5670—.— Hafer per Sept. 152.75 152.75 Spiritus 70er lofo———.— „Okt. 155 75156 25 Weizenmehl 28.50 28.50 „ Dez.———.— Roggenmehl 20.80 21.— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 29, Auguſt. Getreidemarkt.(Delegramm.) 27. 29. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 978— träge 977—— willig „ April 1007— 1005—— Roggen per er Nprz 726—— träge 726—— träge prf e ee 555 Haßer ver Okt. 775—— ruhig 773— ruhig Mais per Juli„55 „„ Auguſt—— ruhig——— ruhig „ Mai 575— 595—— Kohlraps Augu! 13 60—— feſt——E feſt Wetter: Schön. Tiverpooler Börſe. 29. eee 3 Wethen pur Okt.%86½ ſelg 76% ſtetig „Dez. 77 7. 5 Mafs per Sept.— kräge— träge prs Okt.—— 5 „% Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Reichsbankdiskont 4 Prozent. 5 Schlußkurſe. Wechſel. 27. 29 2 Amſterdam kur; 109.40 169.40 85 Parſs 81.075 81 075 Belgien„ 80.725 80.70 Paxis kur! 81 033 81.025 Italten„80.575 80.5750 Schweitz. Plätze„ 80 175 80.975 Check London 20.467 20.47 Wien 85 066 85.025 London 20.435 20.43 Napoleonsd'or 1619 16.20 2 lang——.—[Privatdiskonto 37% 37¼ Staatspapiere. A. Deutſche. 27 20 20 geſedeuiſch.Reichsanl. 102 05 101.90[f Mh. Stadt⸗A.1908 100.30 100.30 8„„1909 92 75„„ 1909——.— 5—.— 92 65355„1905 91.05 91.05 48* 85 ioo Ausländiſche. 83.60 83.555 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.— 1— pr. Lonſ. St.⸗Anl. 102.15 102.155% Ehineſen 1908 102.— 102.— do. do.1909———%½„„ 1898 99.60 99.60 7.90 92.65% Japaner 97 60 97.70 155 5„ 1909——Dkerikaner äuß. 88/90 100.15 100.10 83.60 83 558 Merikaner innere—— 69.50 bawit St. M. 1901 100.50 100.500 Bulgaren— 101.20 1908/ 101 60 101 50 1 8lrch—.— .55 93.50 „„ 1505 99— 91 85 5„„ 1904 92.—— „1907 92.——.— 58* 4 0r..A..1915 100,90 100.80 1918 101.— 101 nl. 91.75 91 65 88.— 82.20 101,.—101.20 9180 92— 101 50 101.50 3 Oeſſen 79.90 79 75 3 Sa 83.20 83.10 ſen Lar 1907———.— 27.5 D9. 71. All. 3 do. G..Obl. 4.⸗B. Prior. 18 Heſſen pon 1908 8¾ italien. Rente 111⁶ Oeſt. Silberrente—— 97.85 4½„Papierrent.———.— Oeſterr. Goldreunte 96.95 2 Portug. Seris 66.05 3 III 68.05 68.15 4 neue Ruſſen 1905 100.40 100.30 4 Ruſſen von 1880 91.10 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türten von 1903 „. 1 Ungar. Goldrente 94.35 94 25 4„ Kronenrente Verztusliche Loſe. 3 Oeſterreichtſchei880 174.— 174.— —— Türkiſche 179.— 181.40 Bauk⸗ uud Berſicherungs-Aktien. Badiſche Bank 184.— 184.— Berg u. Metallb. 113 75 116.90 Berl. Handels⸗Geſ. 169 50 169.50 Comerſ. u. Dist.⸗B. 12 50 112 50 Darmſtäbter Bant 130, 180 9 Deuuſche Baut 255 75 256— Bant 143.50 144 107 70 107.90 D. Effekten⸗Bauk 187 6 186,½ 157.½ 158 50 209.— 209— 167.70 167.80 124.— 123.¾ Südd. Diskont Oeſterr.⸗Ung Bank 133.70 138.70 Oeſt. Länderbank 130 50 133.— „ Kredit⸗Anſtalt 208.25 208./ Pfälziſche Bank 104.0 10475 Pfälz. Hyp.⸗Baununk—— Preuß. Hypotbeknb. 121 55 121.50 Deutſche Reichsbk. 143% 143. 116117. 187.40 139.25 117 50 117.75 137.— 147 Liener VBantber. Gank 178.75, Ungarn 84 40 Tendenz: f̃ 143 45 143.50 Nhein. Kreditbank 139.— 139.— Rhein. Oyp.⸗B. M. 197 80 197.60 Schaaffb. Bant ver. Südd. Bank Mhm. Attien iuduſtrieller Unlernehmunzen. Bad. Zuckerfabrik 203.—202— Süpd. Immobil.⸗Geſ. 90.70, 90.70 Cichbaum Mannheim 110.— 110.— Mh. Aktien⸗Brauerei———.— Spicharz Lederwerke 98.— 98.— Parkakt. Zweibrücken 93.— 93. dubmigah. Walzmühle 159.— 159.— e 86.— 86.— Adlerfahrradw. Kleyer 442.— 443,10 Cementwerk Heidelbg. 145 50 146 40 Cementfabr. Karlſtadt 127.50 127.50 Badiſche Anilinfabrik 482 50 482,10 Ch. abrik Griesheim 257.90 257 90 Farbwerke Höchſt 523.— 523.75 erachem. Fabrik Mh. 327.25 327 25 Chem. Werke Albert 480.50 480.— Südd. Drahtind. Deh. 159.— 159.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212,50 Acc. Böſe, Berlin 16 70 17.— Glektr⸗Geſ. Allgem. 286 50 286 Lahmeyer 120.— 120 Elettr⸗Gel Schuckert 168./ 169.— Rheiniſche 127.— 127— Siemens& Halske 258.— 256.50 Gumi Peter 384.90 385.— Weyß u. Freytag 149— 149.— Berawerlsaktlen, 234.—286 75 112.—113.10 Bochumer Bergbau Buderus Coneordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 204 75 204.65 Eſchweiler Bergw. 196.— 197.25 Frtedrichshütte Bergb. 132—132.— Gelſenkirchner 213.—213.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transpnlanſulle, Südd. Eiſenb. G. 122 50 122.50 Hamburger Packet 141.75 141.— Norddeutſcher Lloyd 108.75 108 50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 160.— 160 5/ Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 129.80 129.80 Kunſtſeidenfabr. Irkf. 117.—118.— e 82.— 81.80 Maſchinenfbr. Hilpert 83.— 82 80 Maſchinenfb. Badenia 205.70 206,50 Dürrkopp 430.— 430.— Maſchinenf. Gritzner 243.50 243.50 Maſch.⸗,Armatf. lein 116.— 116,— Pf. Nähm. u. Fahrradf Gebr. Kayſer 151. 161. Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 19.— 19.— Schnellpreſſenf Frkth. 241.20 241.10 Ver. deut 85 Oelfabr. 158.25 158.80 Schuhf erz, Frkf. 116.50 116.50 Salliauſtete Wolff 138.— 168.— 'wollſp. Sampertsm 45.— 45.— Kammgarn Kalſersl. Alſeeffab Waldhof 260.— 260.75 ——.— Harpener Bergbau 197.50 198.— kaliw. Weſterregeln 221.75 928 50 Oberſchl. Giſeninduftr. 103.50 104,50 Ghönix 284./8 285.25 Br Köntge⸗ u.—.—178 50 Gewerkſch. Roßleben 121 50 9 5⁰ Gotthardbahn——L— Ital. Mittelmeerbahn—— do. Meridionalbahn—.—181. Oeſt. Südbahn Lomb. 22 25 22.75 Pfandbriefe. Prioritäts-Obligationen. [Baltimore und Obio 10575 5 7⁵ 8 6% Frk. Hyp. BPfdb. 100.— 100.—%0 Preuß. Pfandb.⸗ 4% F..B. Pfobr.05 100.20 100,20 Band unk. 1919 100.90 40% 1910 19075 teſe Pr. 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