70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile..1 Mark che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt 3 Uhr. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adrefſe: „General⸗Auzeiger Druckerei⸗Bureau(An⸗- nahme v. Druckarbeiten 344 Rebaktin 8 Expedition und Verlagss buchhandlung. 4218 Nr. 400. Dieustag, 30. Auguſt 1910. (Abendblatt.) 7 Die demagogiſche Ausſchlachtung Kaiſerrede. Der„Vorwärts“ hat, indem er die Königsberger Kaiſer⸗ rede in ein„Bekenntnis zum Abſolutismus“ umfälſchte, die ſinnloſe Forderung einer ſofortigen Einberufung des Reichs⸗ tages erhoben, weil die„Vertretung des deutſchen Volkes die unabweisliche Pflicht habe, den Fehdehandſchuh aufzunehmen und der Krone die verfaſſungsmäßigen Grenzen anzuweiſen.“ Da ſich indeſſen niemand meldete, um der Sozialdemokratie bei der demagogiſchen Ausſchlachtung des Vorganges behilf⸗ lich zu ſein, drückte der„Vorwärts“ nunmehr ſein ſchmerz⸗ liches Erſtaunen darüber aus, daß der Liberalismus„noch keine ſchärfere Töne“ gefunden habe und auch nicht bereit ſcheine, jener„einzig möglichen und unbedingt gebotenen Voſurwg“ beizuſtimmen. Und wahrſcheinlich zur Begründung dieſes reichlich unmotivierten Erſtaunens ſoll dann die wei⸗ tere Fälſchung dienen:„Nicht nur die nationalliberale Preſſe, ſondern ſogar freikonſervative Blätter müſſen mit dem Aus⸗ druck des lebhaften Bedauerns einräumen, daß die Königs⸗ berger Rede Willems II. nicht etwa nur ein zwar beklagens⸗ werter, aber politiſch nicht tragiſch zu nehmender Durchbruch des impulſiven Temperaments des Kaiſers war, ſondern eine Kriegserklärung an das konſtitutionelle Regime, ein bewußter, programmatiſcher Bruch mit der Novembererklärung“ uſw. Selbſtverſtändlich iſt, ſo ſchreibt dazu die„natl. Corr.“, es keinem nationalen Blatt eingefallen, derart blühenden Unſinn in die Welt zu ſetzen; und der„Vorwärts“ darf ſicher ſein, daß die nationale Preſſe es auch weiterhin der Sozialdemokratie überlaſſen wird, der Rede dieſe hetzeriſche Auslegung zu geben. Der Liberalismus hat— bis auf die wenigen, bekannten Aus⸗ nahmen u. E. diejenigen„Töne“ gefunden, welche der Situa⸗ tion angemeſſen waren: und damit wird es auch ſein der Bewenden haben können. In der Rede von Königsberg eine Kriegserklärung an das konſtitutionelle Regime zu ſehen, entbehrt ſchon darum jeder Berechtigung, weil dem Kaiſer trotz aller ſeiner Betonung des Gottesgnadentums in 22jähr. Regierung niemals beigefallen iſt, das beſtehendeerfaſſungs⸗ recht tatfächlich zu verletzen. Es bleibt freilich trotzdem bedauerlich, daß der Monarch— offenbar unter der Einwirkung der an der hiſtoriſchen Stätte haftenden Erinne⸗ rungen— ohne zwingenden Anlaß zu dieſer immerhin miß⸗ verſtändlichen Hervorhebung des(an ſich gar nicht beſtreit⸗ baren)„Königtums aus eigenem Recht“ Gelegenheit nahm; daß er Wendungen brauchte, die unzweifelhaft eine gewiſſe Geringſchätzung der öffentlichen Mein ung atmen: und endlich, daß auch hier wieder, wie wir ſchon ſagten, jene Ueberwertung des dynaſtiſchen Verdienſtes an den großen Geſchehniſſen der vaterländiſchen Vergangenheit in Verbindung mit einer Unterſchätzung der aufopfernden Mitarbeit der Nation zutage trat, die ſchon des öfteren aus den Anſprachen des Kaiſers hervorklang. Es iſt andererſeits aber auch unbeſtreitbar, daß zwiſchen dem Tun dieſes Herrſchers und ſeinen, aus der er⸗ höhten Stimmung bedeutſamer Momente fließenden Reden ein Unterſchied zu machen iſt. Wenn wir von den ſchwülſtigen Auslaſſungen einiger rechtsſtehender Organe abſeh zuführen geeignet ſind, tmüſſen. Eine Herabſetzung ———. ß in der nationalen Preſſe dasjenige, was geſagt wer⸗ den mußte, auch geſagt worden iſt. Die Sozialdemokratie und diejenigen Blätter der bürgerlichen Demokratie, die es an⸗ geht, ſollten ſich doch über das grundverſchiedene Motip klar ſein, aus dem ſie und aus dem die nationalen Organe Kritik am Kaiſer üben. Demokratie und Sozialismus ſehen ſolche Kritik als Selbſtzweck an und geben ſich ihr mit um ſo hef⸗ tigerer Inbrunſt hin, eine je gründlichere Vertiefung des Gegenſatzes zwiſchen Fürſt und Volk ſie ſich davon verſprechen zu können glauben. Die bürgerlich⸗nationale Preſſe dagegen iſt, wenn ſie ihre Bedenken freimütig äußert, von dem Be⸗ ſtreben beſeelt, ſolchen Anläſſen, die eine Störung des Ver⸗ trauensverhältniſſes zwiſchen Krone und Nation herbei⸗ für die Zukunft nach Möglichkeit vorzubeugen. Darum muß und wird ſie die tendenziöſe Aus⸗ ſchlachtung ſolcher Dinge denen überlaſſen, die dabei im Trüben zu fiſchen hoffen. Sie wird im Gegenteil die Pflicht haben, planmäßiger Uebertreibung und illoyalen Unterſtel⸗ lungen entgegenzutreten; mag der„Vorwärts“ darob auch aus dem Erſtaunen gar nicht mehr herauskommen. Seinem Vorſchlag, den Reichstag einzuberufen, iſt bisher mit Recht nirgends die Ehre ernſthafter Erörterung zuteil gewor⸗ den; ſelbſt nicht, ſoweit wir ſehen, in den ihm naheſtehenden Organen. Es mag ihm das zum Zeichen dienen, daß aus der Königsberger Rede für die Zwecke der Sozialdemokratie nicht viel herauszuholen ſein wird. politische ebersicht. * Maunheim, 30. Auguſt 1910. Die augenblickliche Fleiſchtenerung und die preußiſche Regierung. Von gut unterrichteter Seite ſchreibt man uns: Die Tat⸗ ſache, daß ſeit Wochen eine erhöhte Steigerung der Fleiſch⸗ preiſe eingetreten iſt, läßt ſich nicht beſtreiten. Die Annahme aber, daß die preußiſche Regierung den veränderten Verhält⸗ niſſen gegenüber intereſſelos gegenüberſtehe, trifft keineswegs zu. Das zuſtändige Miniſterium hat die Entwickelung ver⸗ folgt und auch Erwägungen angeſtellt, ob eine Milderung der hohen Fleiſchpreiſe durch Regierungsmaßnahmen möglich ſei und wo die Gründe für die Fleiſchteuerung zu ſuchen ſeien. Das Ergebnis iſt folgendes: Eine Fleiſchteuerung beſteht nicht allein in Deutſchland, ſondern in ganz Mitteleuropa, vor allem auch in Oeſterreich, der Schweiz und in Holland. Der Grund iſt wahrſcheinlich in der ſchlechten Futterernte des Vorjahres zu ſuchen, die viele Viehbeſitzer veranlaßt hatte, ihre Beſtände zu verringern, um großen Unkoſten ſpäter Futermittel kaufen zu des deutſchen Viehbeſtandes aus ſpekulativen Gründen zur Erzielung höherer Fleiſchpreiſe dücfte nicht erfolgt ſein, weil eine ſolche Maßnahme kauf⸗ männiſch unklug wäre, überdies läßt ſich ſchlachtreifes Vieh nicht längere Zeit zurückhalten, weil das Riſiko der Erkrankung für dieſes Vieh bei Ueberfütterung zu groß iſt. Nachdem der letzte Winter bei verſtärktem Angebot die Preiſe reduzierte, trat aus obengenannten Gründen im Frühjahr eine Ver⸗ Feuilleton. Art und Beſchaffenheit des äſthetiſchen AUrteils. Von Dr. Theodor Alk. Wenn wir von einer Herabwertung der deutſchen Kunſt durch die Parteigänger des Impreſſionismus ſprechen, ſo bedeutet das Wort„Herabwertung“ ein Urteil, das den Wert der Leiſtungen der deutſchen Kunſt herabſetzt, entweder gegenüber denjenigen anderer Völker, oder gegenüber einer Wertſchätzung, die ſie früher genoſſen haben, oder beides zugleich. Ob dieſes Urteil mit Recht oder Unrecht gefällt wird, iſt vorläufig gleichgültig. Jedenfalls aber handelt es ſich dabei um ein ſogenanntes„Werturteil“. Urteile abzugeben iſt Sache des denkenden Verſtandes. Das Organ, mit dem wir Kunſtwerken gegenüber treten ſollen, iſt jedoch nicht der Verſtand, ſondern das Gefühl. Man kann die ohne weiteres Nachdenken aus dem Gefühl heraus gefällten Ur⸗ keile über die Schönheit eines Kunſtwerks oder einer Natur⸗ erſcheinung„Geſchmacksurteile“ nennen, weil dabei der augen⸗ blickliche Geſchmack des urteilenden Subjektes unmittelbar und vohne weiteres Nachdenken zu Worte kommt. Der Geſchmack iſt gaber bekanntlich berſchieden. Infolgedeſſen erhebt ſich die Frage, ob und 1 ein äſthetiſches Werturteil für Andere maßgebend werden könfe. 5 5 5 Den Saßt, daß wir Kunſtwerken zunächſt mit dem lebendigenn Gefühl und nicht mit dem reflektierenden Verſtande gegenüber ſei eben das deren Worten: Daher iſt es di minderung des Viehbeſtandes ein. Erſt nachdem die Futter⸗ ernte dieſes Jahres befriedigend ausgefallen iſt, wird der Viehbeſtand vergrößert werden und das herangewachſene Vieh möglichſt ſchnell ſchlachtreif gemacht werden. Ein Herunter⸗ gehen der jetzigen Fleiſchpreiſe darf alſo in den nächſten Monaten erwartet werden und zwar auf das Niveau der letzten Winterpreiſe. Es iſt eine Oeffnung der Grenzen in der Preſſe gefordert worden. Eine ſolche Maßnahme wird keine Ver⸗ beſſerung bringen, denn in den Nachbarſtaaten beſteht auch Fleiſchnot aus den gleichen Gründen wie bei uns. Das Aus⸗ land würde ſelbſt bei einem Ueberſchuß an Schlachtvieh unter den gegebenen Verhältniſſen die Konjunktur ausnützen und hohe Preiſe fordern. In ſanitärer Hinſicht könnten aber leicht ſchwere Schäden durch ein ſpontane Grenzöffnung ent⸗ ſtehen. Es beſtände auch die Gefahr, daß durch zu ſcharſe Auslandskonkurrenz, man ſprach von argentiniſcher Viehein⸗ fuhr, die Rentabilität der deutſchen Viehzucht ſtark vernach⸗ läſſigt würde. Eine Herabſetzungder Eiſenbahn⸗ tarife wäre ein anderes Mittel, der Staat würde dieſes Opfer bringen, wenn dadurch eine Verbilligung der Preiſe eintreten würde, was immerhin zu bezweifeln wäre, denn es iſt beobachtet worden, daß die Aufhebung der ſtädtiſchen Schlachtſteuer die Fleiſcher nicht veranlaßt hat, die Preiſe um dieſen Betrag zu vermindern, ſie haben den Profit einge⸗ ſteckt. Eine Tarifherabſetzung würde den Zweck nur erreichen, wenn ſie eine Preiskontrolle im Gefolge hätte. 5 Die Parole des Zentrums. Die„Münchener Neueſten Nachrichben“ hatten vor kur⸗ zem mitgeteilt, daß in der Generalverſammlung des Auguſtinusvereins zu Augsburg die Vertreter ms⸗ preſſe angewieſen wurden, auf ein Kompromiß aller büre lichen Parteien gegen die Sozialdemokratie h. ſeitt dieſer Meldung bemerkte die„Augsb. Poſt Polemik gegen den Fränkiſchen Merkur, daß„jede landsfreund nur froh ſein könnte, wenn ein ſolch promiß aller bürgerlichen Parteien gegen die Soziald kratie zuſtande käme, um die rote Hochflut einzudäm Beſtritten wurde die Nachvicht nicht. Im Gegentei Augsburger Zentrumsblatt ſuchte den Fränkiſchen er, der die Pationalliberalen vor dem famoſen Zentrumsplan ge warnt hatte, zu überzeugen, daß ein Wahlkompromiß mit d Zentrum im Intereſſe des Freiſinns lage. Jetzt teilt dasſelbe Blatt eine Notiz mit, die ſch her in einem kleinen Zentrumsorgan erſchienen war und Meldung der Münchener Neueſten Nachrichten als erfur bezeichnet:„Daß das Zentrum den entſchiedenen Kampf ge die Sozialdemokratie führen wird, verſteht ſich von ſel Aber was die liberale Preſſe erzählt, beruht auf Erfindun⸗ Daß ſich der„entſchiedene Kampf gegen die Sozialdem kratie“ beim Zentrum auf einmal von ſelbſt verſtehen will nicht jedem einleuchten, der die Geſchichte der Wah kompromiſſe desſelben Zentrums mit der Sozialdemokraki kennt. Und daß gar die„Erzählung“ von der Augsburg Wahlparole eine„Erfindung“ ſein ſoll, ſo ſchreiben dit Münchener Neueſten Nachrichten, wird diejenigen am meiſten überraſchen, die der Generalverſammlung des„unpol maßen: Der äſthetiſche Genuß und insbeſondere der Kunſtgenuß ſoll beſtimmungsgemäß in müheloſer, ungetrübter Luſt beſtehen, denn ſonſt iſt er eben kein Genuß. Das reflektierende Nachdenken dagegen iſt Arbeit; es iſt die mühevolle Arbeit der Wiſſenſchaft. Der äſthetiſche Genuß einer gegenwärtigen Erſcheinung wird alſo durch die Arbeit des Reflektierens über ſeine Urſachen, über die Gründe unſeres Wohlgefallens oder Mißfallens an ihr, geſtört oder aufgehoben: Kritik iſt nicht äſthetiſcher Genuß. Man kann aber auch ſagen, wir machten die Erfahrung, daß es gar nicht anders ſein könne. Denn zuerſt müſſen wir die uns gegenüber tretende Erſcheinung doch betrachten, und dabei fühlen wir ſofort; wir fühlen ohne weiteres ein Verhältnis unſerer Perſönlichkeit zu ihr, auf deſſen Gründe uns nichts ankommt. Und wenn wir darüber nachzudenken anfangen, dann iſt dieſes Gefühl immer ſchon vorausgegangen; wir haben es nur mehr oder weniger raſch unterdrückt, um den prüfenden Verſtand an ſeine Stelle zu ſetzen. Das Gefühl ſchöpft ſein Urteil nicht aus dem prüfenden Ver“ ſtande, ſondern unmittelbar aus der Tieſe der Subjektivität in ihrer gegenwärtigen Verfaſſung. Seine Urteile ſind alſo eigent⸗ lich gar keine„Urteile“, ſondern Aeußerungen der Luſt oder Un⸗ luſt; es ſind Kundgebungen des Begehrens oder Ablehnens der Anſchauung einer äſthetiſch differenten Erſcheinung. Mit an⸗ jedes unmittelbar aus dem Gefühl abgegebene äſthetiſche Werturteil, jedes reine Geſchmacksurteil alſo, ſtellt ſich dar als eine Aeußerung unſeres grundloſen Wollens. Es bedarf als ſolches für das urteilende Subjekt keiner Rechtfertigung durch den Verſtand, noch ſcheint es einer Widerlegung durch Gründe zugänglich zu ſein. Würde es dabei bleiben, ſo gäbe es überhaupt keine äſthetiſche Kritik; keine Kritik, die ſich anmaßen dürfte, Anderen die Billi⸗ gung oder Ablehnung eines Kunſtwerks vorzuſchreiben oder ſie in beſtimmter Richtung zu beeinfluſſen, ja nur ſie zu belehren. e Exiſtenzfrage aller Kunſtkritik, ob nicht dennoch ig der äſthetiſhen Werturteile aus allgemeinen 3 Prinzipien möglich ſei, d. h. ihre mittelbare Zurückfü objektive Tatſachen oder wenigſtens im Großen, Ga allen Menſchen geteilte Gefühle und Anſchauungen; fern ihre Ableitung aus dieſen nicht mit logiſcher Notwendigk folge, d. h. ſo und nicht anders erfolgen könne und müſſe. halb, weil von der Bejahung dieſer Frage ihre gau abhängt, iſt es eine ſtillſchweigende Vorausſetzung jeder Kunſtkritik, die für Andere maßgebend zu ſein bear — und das tut ſie ja ſtets!—, daß es eine„normative? 15 gebe, nämlich eine lehrbare Wiſſenſchaft von allgemein gülti mehr oder weniger zwingenden Normen des Schönen a dingungen des äſthetiſchen Genuſſes. Wir ſchließen uns Auffaſſung an und betrachten die Frage als in Sinne erledigt, obwohl fortgeſetzt Zweifel am Beſtehen normativen Aeſthetik geäußert werden. Der Streit dre aber wohl mehr darum, wer eigentlich im Beſitze eine trauenswürdigen äſthetiſchen Urteils ſei, ob die Künſtle die Kunſtgelehrten. Wir haben keine Veranlaſſung, di Streit ſchlichten zu wollen. Wenn wir nur jedesma Sache recht haben und andere davon zu überzeugen ve Ob unſer äſthetiſches Gefühl oder Urteil durch eigene U. der Kunſt oder durch deren Studium und ſyſtematiſches geſchult wurde, iſt doch wohl gleichgültig. Jedenfalls aber kan ein Künſtler ebenſo falſch denken, wie ein Gelehrter falſch fühle Es iſt die Aufgabe der Kritik, das Verhältnis der Kunſt⸗ leiſtung zu ihrem Gegenſtand, zur„Idee“ des Kunſtwerks, im der Aeſthetik iſt es, die dafür maßgebenden allgemeing Prinzipien und ihr Verhältnis zu einander feſtzuſtellen. wenn es eine normative Aeſthetik gibt, können wir zu Uaber eim Pioß fubjektt und perlbnlich be ſachlich begründeten Urteil gelangen, und nur e einem Jahreseinkommen 2. Seite. Gounosal⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Auguſk. Auguſtinusvereins beigewohnt haben. Der Gewährsmann der Münchener Neueſten Nachrichten hält ſeine Meldung im vollen Umfange aufrecht und iſt überzeugt, daß ſie nur des⸗ halb dementiert wurde, um den Glauben an den unpolitiſchen Charakter der„Katholiken“verſammlungen zu erhalten. Zur Verſchmelzung der antiſemitiſchen Parteien ſchreibt der Abg. Liebermann v. Sonnenberg in der„Staatsb. Zig.“ in bezug auf die Mitteilungen der„Natl. Corr.“, die „Fvaktion“ der„Wirtſchaftlichen Vereinigung“ habe in der gegenwärtigen und letzten Seſſion dieſer Legislaturperiode gar kein Intereſſe, wenn ihr ein paar Sitze mehr zugerechnet würden. Beim Zuſammentritt des Reichstages im vorigen Jahre ſei dem Abg. Zimmermann offiziell das Anerbieten gemacht worden, ſich mit den Abgg. Gräf und Werner, ebenſo wie es der Abg. Hilpert ſchon ſeither tut, für die Kommiſ⸗ ſionsbeſetzung der„Wirtſchaftlichen Vereinigung“ zuzählen zu laſſen. Dafür würde den genannten Herren die Möglichkeit geboten worden ſein, gelegentlich auch in Kommiſſionen mit⸗ zuarbeiten. Herr Zimmermann ſchien anfangs auch geneigt zu ſein, auf dies Anerbieten einzugehen, habe es dann aber in letzter Stunde ohne Angabe ſtichhaltiger Gründe abgelehnt, und die Herren Reformer im Reichstag würden nach wie vor für die freikonſervative Partei gezählt.— Es war alſo wieder nichts, und die Hoffnung, daß die Vereinigung der antiſemi⸗ tiſchen„Fraktionen“ vielleicht dazu beitragen würde, der von Herrn Liebermann ſo glorreich geführten„Kraut⸗ und Rüben⸗ partei“ auf die Beine zu helfen, iſt abermals zu Waſſer ge⸗ worden. Deutsches Reich. E16, Hauptverſammlung des Verbandes deutſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereine. Unter zahlreicher Beteiligung von Hand⸗ werkern und Gewerbetreibenden aus ganz Deutſchland trat in Regensburg der Verband deutſcher Gewerbevereine und Hand⸗ werkervereinigungen zu ſeimer 16. ordentlichen Hauptver⸗ ſcmmlung zuſammen. Voraus ging die Hauptverſammlung des Landesverbandes bayriſcher Gewerbevereine, die ſich mit internen Angelegenheiten befaßte. Zu der Hauptverſammlung waren Vertreter der Königl. bayriſchen Staatsregierung, der württembergiſchen und badiſchen Regierung, als Vertreter der Stadt Oberbürgermeiſter Aue ſowie Delegierte der Hand⸗ werkskammern Augsburg, Darmſtadt und Regensburg er⸗ ſchienen. Der erſte Vorſitzende des Verbandes Regierungsrat Noack(Darmſtadt) eröffnete die Verhandlungen mit einer Begrüßung der zahlreichen Gäſte und erſtattete ſodann einen kurzen Bericht über die Tätigkeit des Verbandes im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr. Aus dem Kaſſenbericht geht hervor, daß die Einnahmen im abgelaufenen Jahre 21 621, die Aus⸗ gaben 16099 M. betrugen. Als Ort der nächſten Tagung ſoll eine Stadt in Mecklenburg in Ausſicht genommen werden. Hierauf referierte Geh. Regierungsrat Dietz(Darmſtadt) über das Thema:„Die Reichsverſicherungsordnung und der Hand⸗ werkerſtand, insbeſondere die Penſions⸗ und Hinterbliebenen⸗ verſicherung der ſelbſtändigen Handwerker und Gewerbetrei⸗ benden.“ Seine Ausführungen gipfelten in folgenden Vor⸗ ſchlägen: 1. Die Hauptverſammlung des Verbandes deutſcher Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen erſucht die Vorſtandſchaft, an geeigneter Stelle dahin zu wirken, daß in der Reichsverſicherungsordnung die Kranken⸗ und Invaliden⸗ berſicherungspflicht der ſelbſtändigen Gewerbetreibenden mit 5 bis zu 3000 M. geſetzlich aus⸗ geſprochen wird.— Zur Reichsverſicherungsordnung werden alsdann noch folgende einzelne Anträge geſtellt: 1. Durch die Schaffung der Verſicherungsämter darf die Selbſtverwaltung der Verſicherungsträger nicht beeinträchtigt, das Verfahren nicht verlangſamt, und es dürfen die Verſicherungsträger nicht mit weiteren Koſten belaſtet werden; 2. an der Hälfte⸗ lungg der Beiträge für die Krankenverſicherung iſt feſtzuhal⸗ ten; 3. die Errichtung von Innungs⸗ und Betriebskranken⸗ kaſſen wie ihr Beſtehen überhaupt iſt nicht zu erſchweren; 4. die Inpalidenverſicherungspflicht iſt geſetzlich für ſämtliche Haus⸗ gewerbetreibende auszuſprechen; 5. durch Schaffung höherer Lohnklaſſen oder überhaupt einer anderen Grundlage für die Renkenfeſtſetzung muß es ermöglicht werden, daß Verſicherte mit höheren Löhnen höhere Renten erhalten, daß beſonders Verſicherte in füngeren Jahren in den Genuß höherer Ren⸗ teen gelangen können; die Zuſatzverſicherung iſt auf den Fall des Eintritts der Erwerbsunfähigkeit zu beſchränken; 7. für die Gewähr der Objektivität in ſich; desjenigen Grads von Objek⸗ tivität wenigſtens, der dem Menſchen zu erreichen vergönnt iſt, und dies könnte ja ſehr wohl die volle Objektivität ſein. Der „Geſchmack“ aber iſt und bleibt ſubjektiv. Die Frage, ob es Kunſtgeſetze gebe, iſt jedoch mit einer auf mehr oder weniger ſachdienliche Erörterungen geſtützten Kund⸗ gebung des Ueberzeugtſeins, daß es ſolche gebe, nicht beant⸗ wortet. Der Beweis ihres Beſtehens kann vielmehr nur dadurch geführt werden, daß man ſie aufzeigt. Dieſer Beweis iſt viel⸗ leicht ſchwerer zu führen, als derjenige, daß es eine normative Aeſthetik gebe. Denn deren Prinzipien können eine gewiſſe all⸗ gemeine Geltung beſitzen und dennoch im einzelnen Falle Aus⸗ nahmen zulaſſen, etwa in Abwägung ihrer Bedeutung gegenüber derjenigen eines entgegenſtehenden Prinzips. Geſetze aber ſind unumgänglich. Indeſſen laſſen ſich in den einzelnen Künſten eine ganze Reihe von Geſetzen nachweiſen, denen entſprochen werden muß, wenn die beabſichtigte Wirkung zuſtande kommen ſoll. Dem Gefühl kann durch Beweisgründe ſofort nichts beigebracht werden, denn dieſe wenden ſich ja ausſchließlich an den Verſtand. Einem Menſchen, deſſen Gefühl ſtumpf iſt, läßt ſich überhaupt nichts beibringen. Wohl aber wird bei allen normalen Menſchen durch Nachdenken über die Urſachen ihres Wohlgefallens oder Mißfallens an Kunſtwerken auch ihr Gefühl geſchult und erzogen werden. Denn„Gefühl“ bedeutet nichts anderes, als die rezep⸗ live Totalität unſerer Seelenkräfte, das leidende, ſeiner Gründe weder bewußte noch bewußt ſein wollende Verhalten der gegen⸗ wärtigen Einheit und Ganzheit unſerer Perſon. Die Entwick⸗ kung dieſer Einheit aber wird durch die Entwicklung jeder ein⸗ zelnen ihrer Kräfte notwendig mitbeſtimmt werden, weil ſie alle 18 n Organismus umfaßt und in ſich ſchließt; mithin, auf wel⸗ chem immer, auch durch die unſere Erfahrungen organi⸗ ſierende Tätigkeit des Verſtandes. Die deukende Beſchäftigung uſt führt uns mehr und mehr zur Erkenntnis eines erum einheitlichen, ſoſtematiſchen Zuſammenhanas der Gründe die Hinterbliebenenverſicherung müſſen freiwillig geleiſtete Beiträge in gleicher Weiſe bewertet werden wie Zwangsbei⸗ träge; 8. die Vorſchriften über das Erlöſchen der Anwart⸗ ſchaft ſind zu mildern, beſonders nach der Richtung, daß das Wiederaufleben der Anwartſchaft auch bei freiwilliger Ver⸗ ſicherung eintritt; 9. der Begriff der Erwerbsunfähigkeit der ſelbſtändigen Gewerbetreibenden iſt zu regeln. II. Für den Fall, daß ſich der Anſchluß der ſelbſtändigen Gewerbetreiben⸗ den an die Reichsverſicherungsordnung nicht ermöglichen ſollte, ſind Schritte zu tun, um ihre zwangsweiſe Angliede⸗ rung an die in Ausſicht ſtehende Penſionsverſicherung der Privatbeamten zu erreichen. Nach lebhafter Debatie wurden die Leitſätze angenommen. — Der„Fall Gagern“. Der Rechtsanwalt des Generals von Gagern erließ eine Erklärung, die im weſentlichen darauf hinaus⸗ läuft, daß die Frau Oberſtleutnant Meersmann wegen Geiſtes⸗ ſchwäche entmündigt worden ſei. Jetzt teilt dem„Berl. Tagebl.“ der Verteidiger der Frau Meersmann, Rechtsanwalt Linnartz, fol⸗ gendes mit:„Die Nachricht von der Entmündigung der Frau, Meersmann wegen Geiſteskrankheit iſt richtig. Ich habe von dieſer Tatſache erſt durch ein Schreiben des Vormundes vom 20. Auguſt, alſo nach dem letzten Termin, Kenntnis erhalten. Die Entmün⸗ digung iſt in perſönlichen Intereſſen der Frau Meersmann erfolgt, nachdem ſich ebenſo viel Gutachter gegen wie für dieſe ausge⸗ ſprochen haben. Die Entmündigung wäre längſt aufgehoben, wenn nicht Frau Meersmann infolge eines mehrjährigen Aufenthaltes im Auslande es unterlaſſen hätte, Schritte nach dieſer Richtung hin zu unternehmen. Frau Meersmann iſt nach dem Gutachten des bekannten Pſychiaters Placzek zurzeit vollkommen geiſtig geſund. Auf die Prozeßbehauptungen bleibt die Entmündigung materiell ohne Einfluß, da ſie nicht auf Behauptungen der Frau Meers⸗ mann, ſondern auf Briefe des Generals v. Gagern beruhen, die ich im perſönlichen Intereſſe der Familie Meersmann, ſowie zur Wahrung der perſönlichen Freiheit der Entſchließungen des Gene⸗ rals v. Gagern nur auszugsweiſe vortragen konnte.“ — Deutſchlands Beziehungen zu Abeſſinien. Wie die„Köln. 31g.“ aus Adis Abeba meldet, trat der deutſche Geſandte Dr. Scheller⸗Steinwartz in Begleitung des Dragomans Senſen ſeine Rückreiſe über Dſchibuti an. Als der Geſandte dem Thronfolger Didi Jeaſſu das Abſchiedsgeſchenk überreichte, wünſchte ihm der Regent Ras Taſſama glückliche Heimreiſe und ſagte:„Seien Sie beſtrebt, die Sympathien der deutſchen Regierung für Abeſſinien durch Förderung der Handelsintereſſen zu mehren; der Wunſch Meneliks war, daß ſich in ſeinem Reiche deutſche Unternehmungen mehr entwickeln möchten als bisher. Ich werde in Abeſſinien die deutſchen Intereſſen fördern, ſorgen Sie auch dafür!“ — Der Kaiſer gegen den Ordensſchacher. Die Erlaubnis zur Anlegung nichtpreußiſcher Orden muß bekanntlich bei jeder Ver⸗ leihung bei dem König von Preußen nachgeſucht werden. Wieder⸗ holt iſt es vorgekommen, daß dieſem Antrage nicht entſprochen werden konnte, weil die Perſönlichkeit des zwar gutſituierten Aus⸗ gezeichneten nicht ganz einwandsfrei war. Aber in vielen Fällen war an ſich nichts gegen die Betreffenden einzuwenden, weshalb die Genehmigung erteilt wurde. In den letzten Jahren ſind nun auffallend viele Dekorationen an Perſonen verliehen worden, bei denen von irgend welchen Verdienſten um den Staat, welcher die Auszeichnung verlieh, nicht die Rede ſein konnte. Da fernerhin feſtgeſtellt wurde, daß es namentlich in Berlin eine ganze Anzahl von Agenten gibt, welche die Verſchaffung von ausländiſchen Orden gegen Zahlung verhältnismäßig ganz geringer Summen gewerbs⸗ mäßig betreiben, hat der Kaiſer angeordnet, daß, abgeſehen von der Makelloſigkeit des Nachſuchenden, dieſer eine Urkunde des Ber⸗ liner Bevollmächtigten jenes Staates beizubringen hat, in welcher die beſonderen Gründe angegeben ſein müſſen, welche für die Ver⸗ leihung der Dekoration beſtimmend waren. Von der Nachprüfung derſelben erſt wird die Erlaubnis zur Anlegung abhängig gemacht. Auf dieſe Weiſe ſoll dem Ordensſchacher entgegengetreten werden. — Jubiläum der Unfall⸗ und Invaliden⸗Verſicherung. Die Gedenkfeier, welche die gewerblichen und landwirtſchaftlichen Be⸗ rufsgenoſſenſchaften zuſammen mit den Landes⸗Verſicherungs⸗ Anſtalten vorbereiten, beginnt mit einer Feier im Reichs⸗Verſiche⸗ rungsamte. Am 30. September, nachmittags 2 Uhr, findet nämlich in den Räumen des Reichs⸗Verſicherungsamtes die Enthüllung des Bödiker⸗Denkmals ſtatt. Präſident Dr. Kaufmann, als Vorſitzen⸗ der des Denkmals⸗Ausſchuſſes, wird im Plenarſagale des Amtes eine Erinnerungsrede auf Bödiker halten. Dann erfolgt die Ent⸗ hüllung des Denkmals. Außerdem wird bei dieſer Gelegenheit das für den Plenarſgal beſtimmte Bild des erſten Präſidenten und die für die Feier geſchaffene Grinnerungsmedaille überreicht werden. Am Abend des 30. September iſt im Reichstag Empfangsabend. Der eigentliche Feſtakt wird am 1. Oktober, vormittags 10 Uhr, ebenfalls im Reichstage begangen werden. Dabei wird je ein Vertreter der Gruppe der gewerblichen und landwitſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften ſowie der Landes⸗Verſicherungs⸗Anſtalten über die Tätigkeit dieſer Organiſationen in dem abgelaufenen Vierteljahrhundert Bericht erſtatten. Dann wird ſich ein Ver⸗ treter des Reichs⸗Verſicherungsamtes in einem zuſammenfaſſenden Schlußworte über die Bedeutung und die Leiſtungen der Arbeiter⸗ Verſicherung ausſprechen. Bei dieſer Gelegenheit wird eine Reihe von Publikationen und Feſtſchriften überreicht werden; ſo ins⸗ beſondere eine von dem Verbande der Berufsgenoſſenſchaften ver⸗ anlaßte umfaſſende Darſtellung der Leiſtungen auf dem Gebiete unſeres Wohlgefallens und damit zum äſthetiſchen Selbſtbewußt⸗ ſein. Neben dem auf Wiſſen begründeten äſthetiſchen Urteil wird das Geſchmacksurteil in mehr oder weniger großem Umfang auch weiter tätig ſein. Höchſt perſönliche Neigungen und Abneigungen können im lebendigen, unmittelbaren Gefühl vielleicht niemals ganz überwunden werden. Sie trüben und beirren von hier aus unſer Urteil. Das urteilende Subjekt vermag ſich aber auch ſehr wohl darüber zu erheben und, obgleich jene Neigungen oder Ab⸗ neigungen fortbeſtehen, dennoch zu einer objektiven Wertbeur⸗ teilung zu gelangen, wenn ſein Wiſſen ein hinlänglich befeſtigtes iſt, namentlich wenn es ſich im Vollbeſitze des äſthetiſchen Be⸗ wußtſeins befindet. So wird z. B. nicht ſelten die Schönheit einer dem anderen Geſchlechte angehörenden Perſon trotz einer beſtehenden perſönlichen Abneigung anerkannt, oder die hohe Vortrefflichkeit eines Bauwerks etwa in gotiſchem Stile wird anerkannt trotz einer Abneigung gegen dieſen Stil. Anderer⸗ ſeits verdient es Beachtung, wenn unſer innerſtes Gefühl und Weſen Kunſtwerke abzulehnen fortfährt, obgleich wir ihre Vor⸗ trefflichkeit auf Grund unſeres Wiſſens einräumen oder ein⸗ räumen zu ſollen glauben. Dann muß dies möglicherweiſe dar⸗ aus erklärt werden, daß das betreffende Kunſtwerk eben doch Beſtandteile enthält, die aus irgend einem Geſichtspunkt getadelt werden können oder müſſen. Ein ſolcher Mangel iſt ferner möglicherweiſe auch für das objektive Urteil zwar vorhanden, aber von untergeordneter Bedeutung, während jedoch das betrachtende Subjekt dabei eine tiefe und den Genuß des Ganzen zerſtörende Unluſt empfindet. Wir ſtoßen hier auf eine beſondere Schwierig⸗ keit des äſthetiſchen Werturteils. Sie beſteht in der Inkommenſurabilität, in der Unvergleichbarkeit des Grades der äſthetiſchen Luſt⸗ und Unluſtempfindungen verſchiedener Sub⸗ jekte. Im vollſtändigen, allſeitig ausgebildeten Syſtem der nor⸗ mativen Aeſthetik können dieſe ſubjektiven Abweichungen natür⸗ lich nicht als berechtigt anerkannt werden, ſondern müſſen der Unfall⸗Verhütung, ferner eine Feſtſchrift über die bisherige Tätigkeit des Reichs⸗Verſicherungsamtes, die von Mitgliedern des Amtes verfaßt wird. Es verlautet ferner, daß die bei der ſozialen Verſicherung beteiligten ärztlichen Autoritäten eine Feſtſchrift überreichen werden. Am Abend des 1. Oktober wird ein Feſtbankett im Zoologiſchen Garten ſtattfinden. Badiſche Politik. Der Aufwand für die Volksſchulen. Auf Grund des§ 141 des neuen Schulgeſetzes wurde zum Vollzug des Geſetzes unter Aufhebung der Verordnungen vom 24. Februar 1894 und vom 11. Dezember 1906 ver⸗ ordnet: Neue etatsmäßige Stellen, zu deren Errich⸗ tung für eine Gemeinde eine geſetzliche Verpflichtung nicht beſteht, können in den Staatsvoranſchlag nur aufgenommem werden, wenn die Gemeinde die hiefür erforderlichen Mittel bereit geſtellt und die weiter vorgeſchriebenen Verpflichtungen übernommen hat. Die Feſbſetzung der von den Gemeinden auf Grund des§ 72 J und III des Geſetzes an die Staats⸗ kaſſe einzuzahlenden Beiträge erfolgt— vorbe⸗ haltlich der im Falle der Weigerung der Gemeinde dem Be⸗ zirksamt zuſtehenden Entſcheidungsbefugnis— durch die Oberſchulbehörde. Ausfertigung der Entſchließung wird der Gemeinde unter Bezeichnung des an die Staatskaſſe zu be⸗ zahlenden Betrages und der Zahlungstermine von der Ober⸗ ſchulbehörde unmittelbar zugeſtellt. Das Bezirksamt erhält hievon Abſchrift. Die Beiträge ſind in monatlichen Teilbeträgen am 15. jeden Monats an die Steuereinnehmerei zu bezahlen. Ge⸗ meinden am Sitz einer Amtskaſſe haben die Zahlungen in derſelben Weiſe unmittelbar an dieſe Kaſſe zu bewirken. Be⸗ zieht die Gemeinde einen Staatsbeitrag, ſo iſt dieſer an dem Gemeindebeitrag in Abzug zu bringen. Das Gleiche iſt der Fall, hinſichtlich des Beitrages, den der Staat zum Gehalt eines nach§ 31 des Geſetzes beſtellten Rektors zu leiſten hat. Ueberſteigt der Staatsbeitrag den Gemeinde⸗ beitrag, ſo wird der Ueberſchuß der Gemeinde von der Staats⸗ kaſſe in Vierteljahresbeiträgen je auf 31. März, 30. Jumt, 30. September und 31. Dezember verabfolgt. Eine Neufeſtſetzung der Beiträge innerhalb des in§ 72 II des Geſetzes bezeichneten Zeitraumes hat zu erfolgen: a) im Fall der Neuerrichtung einer ſtändigen Lehrerſtelle vom Tag ihrer erſtmaligen Beſetzung an; b) im Fall der Aufhebung einer Unterlehrerſtelle von dem auf die Abberufung des Lehrers folgenden Tag an, bei der Aufhebung einer Haupt⸗ lehrerſtelle aber vom Beginn(1. Januar) des Jahres an, in dem die Stelle im Staatsvoranſchlag nicht mehr erſcheint. Die Neuregelung des Schulgeldbeitrages kann unterbleiben, wenn durch die Neuerrichtung einer Lehrerſtelle die Geſamt⸗ zahl der ſtändigen Stellen eine Aenderung nicht erfährt. Die Feſtſetzung des Gemeindebeitrages erfolgt von Amts wegen, ohne daß es eines beſonderen Antrags der Gemeinde bedarf. Die in§ 95 Ziffer 1 bis 6 des Geſetzes bezeichneten Be⸗ träge ſind nur inſoweit Gegenſtand des Staatsbeitrages, als es ſich dabei micht um freiwillige Leiſtungen der Gemeinden handelt. Hieraus ergibt ſich im einzelnen: 1. Soweit an einer Volksſchule mehr Lehrerſtellen oder Lehrerſtellen anderer Art als nach den§§ 26 und 27 des Geſetzes notwendig errichtet find, kommt der hiefür zu leiſtende Mehrbetrag bei der Feſt⸗ ſetzung des Staatsbeitrages nicht in Betracht. Für Haupt⸗ lehrerſtellen, die nach§ 28 des Geſetzes an Stelle von— nach § 26 des Geſetzes— gebotenen Unterlehrerſtellen errichtet ſind, iſt nur der Beitrag, der für eine Unterlehrerſtelle zu leiſten wäre, in Berechnung zu ziehen. 2. Die Vergütung für Ueberſtunden kommt nur in Anrechnung, wenn und inſoweit die letzteren zur Durchführung des Unterrichtsplanes von der Oberſchulbehörde angeordnet oder als geboten anerkannt ſind. Turnſtunden ſind von der Uebernahme der Vergütung auf die Staatskaſſe ausgeſchloſſen. Bei Feſtſtellung der Zahl der Ueberſtunden ſind daher an der Geſamtzahl der von einem Lehrer erteilten Unterrichtsſtunden die darunter enthaltenen Turnſtunden vorweg in Abzug zu bringen. 3. Die Vergütung für Aushilfeleiſtung im Religionsunterricht und für die Auf⸗ wendungen auf Grund des§ 3 Abſatz 4 des Geſotzes komnit mit dem von der Oberſchulbehörde beſtimmten Betrag in Au⸗ rechnung. 4. Der auf Grund des§ 9 des Geſetzes für den Beſuch der Volksſchule einer Nachbargemeinde zu leiſtende Be⸗ trag iſt nur in der vom Bezirksrat feſtgeſetzten Höhe und nur ſoweit er ſich auf den perſönlichen Aufwand bezieht— unter die äſthetiſchen Unluſt⸗ und Luſtgefühle auch auf ihr richtiges Maßverhältnis zurückgeführt werden können. Wenn wir von der Vorausſetzung ausgehen, daß die nor⸗ mative Aeſthetik ſich in ihrem ganzen Umfange auf die Er⸗ fahrungen der Kunſtgeſchichte begründen ließe, nämlich auf die Erfahrungen der Wirkung von als hervorragend gelungen be⸗ zeichneten Kunſtwerken, dann ſcheint die Feſtſtellung ihrer Nor⸗ men oder Geſetze keine beſondere Schwierigkeit zu bieten. Sind erſt einmal mehrere Kunſtwerke als mehr oder weniger voll⸗ kommen allgemein anerkannt, dann laſſen ſich aus ihrer Ver⸗ gleichung die übereinſtimmenden Merkmale ihrer Vollkommen⸗ heit feſtſtellen und als äſthetiſche Norm dekretieren. Jedoch ſind damit nur äußere Merkmale ihrer Vortrefflichkeit angegeben. Einſicht in deren Urſachen iſt damit nicht gewonnen, und das Er⸗ gebnis bleibt alſo ein fragwürdiges und höchſt prekäres. Denn in dem Augenblick, in welchem dieſe Kunſtwerke von mehreren Menſchen nicht mehr als vollkommen oder ſchlechthin muſtergiltig leklaſſiſch“) anerkannt werden, ja wenn auch nur die Frage auf⸗ geworfen wird, warum ſie denn allgemein gefielen oder als bollkommen bezeichnet würden, ſo fällt die darauf gegründete Beweisführung in ſich zuſammen. Hier liegt der Mangel dieſer Art von Begründung einer normativen Aeſthetik, den man jedoch infolge der tatſächlichen Uebereinſtimmung Aller in der Wert⸗ beurteilung älterer Beſtände der Kunſtgeſchichte dahingeſtellt ſein laſſen kann. Die größte Schwierigkeit aber erhebt ſich dann, wenn wir nun einer vollkommen neuartigen Kunſtſchöpfung gegenübertreten. Denn die Erfahrung der bisherigen Kunſtübung gibt uns dafür keinen Beurteilungsgrund an die Hand. Der gute Geſchmack, als ein lediglich auf Erziehung beruhendes äſthe⸗ kiſches Urteilsvermögen, ſteht ihr infolgedeſſen meiſt vollſtändig⸗ ratlos gegenüber, und es wäre wirklich wahr, daß edas Kunſt⸗ genie der Kunſt ſein Geſetz vorſchriebe, wenn es außer der Kunſt⸗ erfahrung kein äſthetiſches Urteilsvermögen und keinen Beur⸗ teilungsgrund für neue Kunſtſchöpfungen gäbe. In Wahrheit Maunheim, 33. Auguſt. Geuerab⸗lugsiger.(Abendblatt.) 05 3. Selte. ee Weglaſſung des Schulgeldes— in Anrechnung zu bringen. 5. Eine Vergütung für die Erteilung des Fortbildungsunter⸗ richts iſt nur dann und nur inſoweit anzuſetzen, als derſelbe nicht gemäß 55 Abſatz 2 des Geſetzes innerhalb des dort Hbezeichneten Stundenſatzes des Lehrers 1 erteilt wird. Im übrigen iſt dafür der Betrag einzuſtellen, der für je zwei Stunden eimer jeden von dem Unterrichtsplan zu bildenden Abteilung nach§ 65 des Geſetzes zu leiſten iſt. Allgemeiner Deutſcher Annungs⸗ und HBandwerkertag. sh. Berlin, 30. Auguſt. Im großen Feſtſaal des Handwerkskammergebäudes begann geſtern der Allgemeine deutſche Innungs⸗ und Handwerkertag, der aus allen Teilen Deutſchlands zahl⸗ reich beſucht war.— Bereits am vorgeſtrigen Sonntag traten die Delegierten zu einer Vorverſammlung zuſammen, in der die Tagesordnung für die Hauptverſammlung feſtgeſtellt wurde. Sie umfaßt 16 Punkte, u. a. ſteht der„Schutz der Arbeitswilligen“, die„Gefängnisarbeit“, die„Reichsverſicherungsordnung“ und die „Bildung von Arbeiterkammern“ zur Beratung. Ehrenobermeiſter Rich t⸗Berlin eröffnete die Tagung mit dem Kaiſerhoch und begrüßte dann die erſchienenen Ehrengäſte. Dieſe dankten in längeren Ausführungen. Hierauf wurde ein Huldigungstelegramm an den Kaiſer abgeſandt. Dann erſtattete Syndikus Dr. Müffelmann den Tätigkeitsbericht des Zen⸗ tralausſchuſſes der vereinigten Innungsverbände ſeit dem Eiſenacher Handwerkertage. „Darauf ſprach Dr. Cölſch, Geſchäftsführer der Deutſchen Mittelſtandsvereinigung, über Kreditierung offener Buchforderungen. Hierzu lag folgende Reſolution vor:„Der Allgemeine deutſche Innungs⸗ und Handwerkertag erkennt in der Diskontierung offener Buchforderungen ein wirkſames Mittel zur Bekämpfung des Borgunweſens und Erziehung der Handwerker zu einer ge⸗ ordneten Buchführung. Er beauftragt den Zentralausſchuß, Für⸗ ſorge zu treffen, daß Inſtitute zur Diskontierung der Buchforde⸗ rungen bald überall errichtet werden.“— Die Reſolution wurde einſtimmig angenommen. Ueber das Thema „Fabrik und Handwerk“ reſerierte der Obermeiſter der Schloſſerinnung Stettin Berndt. Er forderte, daß die Fabrikbetriebe, die handwerksmäßig aus⸗ gebildete Gehilfen beſchäftigen, für letztere Beiträge an die Innungen zu zahlen haben, und daß bon Großbetrieben ge⸗ haltene Lehrlinge und jugendliche Arbeiter, die zu Geſellen aus⸗ gebildet werden, bei den Innungen unter Zahlung der von letz⸗ teren feſtgeſtellten Gebühren ſich einſchreiben und die Geſellen⸗ prüfung bei ihnen machen müſſen. Bedauerlich ſei, daß die Be⸗ griffe Fabrik und Handwerk noch immer nicht geſetzlich feſtgelegt ſeien. Die bisherigen Auslaſſungen laſſen an Unklarheit nichts zu wünſchen. Die Grenzlinie zwiſchen Handels⸗ und Hand⸗ werkskammer müſſe genauer gezogen werden, als es bisher der Fall war. Fiſcher⸗Leipzig: Die Hauptſache iſt, daß wir von der Großinduſtrie Unterſtüzung erhalten für die Ausbildung der Lehrlinge. Es handelt ſich um eine Ehrenpflicht der Großbetriebe und der Reichstag ſollte die Großbetriebe zwingen, dieſer Pflicht zu genügen. Obermeiſter Rahardt⸗Berlin führt aus, daß der Fabrikbetrieb gar nicht in der Lage ſei, einen qualifizierten Handwerker auszubilden. Gedeihen und Verderb der Großindu⸗ ſtrie hänge davon ab, ob das Handwerk in der Lage ſei, Leute auszubilden, wie ſie unſer guter Ruf erfordert. Deshalb ſei es nötig, eine Verſtändigung mit der Induſtrie herbeizuführen. Bei beiderſeitigem guten Willen werde ſich ein Modus finden laſſen, der allen berechtigten Wünſchen entſpricht. Auf geſetzliche Maß⸗ nahmen werde man noch ſehr lange warten müſſen. Beſſer eine Verſtändigung mit der Großinduſtrie als ein fragwürdiger Pro⸗ zeß. Es wurde eine Reſolution angenommen, in der es für not⸗ wendig erklärt wird, daß die Großbetriebe für die Ausbildung der Lehrlinge Beiträge aun die Innungen zahlen.— Ueber Lehrlingsgusbildung ſprach der Obermeiſter der Berliner Schloſſerinnung Markus. Er empfahl folgende Reſolution:„Der Allgemeine Deutſche Innungs⸗ und Handwerkertag erklärt ſich grundſätzlich mit der Einrichtung der Pflichtfortbildungsſchule einverſtanden. Er ver⸗ langt dabei die Bildung von Beiräten, in denen mindeſtens“ der Mitglieder Handwerker ſind und welche bei der Feſtſetzung der Lehrpläne mitzuwirken, ſowie das Recht zum Beſuch der Unterrichtsſtunden haben. Die Unterrichtsſtunden ſind ſo zu legen, daß ſie ohne Schädigung der Werkſtattlehre erfolgen kön⸗ nen. Ein etwaiger Ergänzungsunterricht im Zeichnen ſoll an den Sonntagvormittagen ſtattfinden. Der Beſuch einer Fachſchule ſoll von dem Unterricht an der Pflichtfortbildungsſchule, jedenfalls aber von dem Zeichenunterricht in derſelben entbinden. Der Fachunterricht ſoll möglichſt von Fachleuten, die in der Praxis ſtehen, erteilt werden. Strafbeſtimmungen für Meiſter wegen Verſäumniſſe ihrer Lehrlinge dürfen nur Geldſtrafen, nicht aber Haft. und Gefängnisſtrafen enthalten.“— Die Reſolution wurde iſt dies jedoch keineswegs der Fall. Das Kunſtgenie findet nur neue, bisher noch nicht benützte Möglichkeiten innerhalb eines umfangreichen Komplexes von höheren, über den Künſtlern und der Menſchheit gleichmäßig waltenden Geſetzen des vernünf⸗ tigen äſthetiſchen Genuſſes, und es erweiſt ſich gerade dadurch als wahres Kunſtgenie, daß es neue Wege findet, ohne dieſe Geſetze zu verletzen. Daß dieſe Geſetze aus der Praxis der Kunſt herſtammten, iſt einfach nicht zutreffend, ſondern die Kunſt bildet nur das Feld ihrer Betätigung. Deshalb muß, wenn es ſolche Geſetze gibt, die Kunſtgeſchichte das Beweismaterial für ihre Exiſtenz liefern. Dieſes Beweismaterial liefert ſie auch, in ſämtlichen bisher allgemein als groß und muſtergiltig anerkannten Kunſt⸗ werken. Muſtergiltigkeit iſt aber nicht Größe, ſondern die echte Größe iſt nur ohne Muſtergiltigkeit, wenigſtens in der Haupt⸗ ſache, nicht denkbar; nicht denkbar ohne die Beachtung des Grund⸗ ſatzes, daß unſerer geſunden Vernunft und unſern geſunden Sinnesempfindungen nicht zuwidergehandelt werden könne, ohne daß dadurch die Luſt des Kunſtgenuſſes teilweiſe oder ganz auf⸗ gehoben würde. Es beſtehen alſo allgemeine Vorausſetzungen des Kunſtſchaffens in der Verfaſſung des menſchlichen Geiſtes ſelber, wie z. B. darin, daß die Phantaſie grundſätzlich nur walten kann in der Kombination von Erinnerungsvorſtellungen der Wirklichkeit, durch Trennung und Verbindung von Beſtand⸗ teilen der Erſcheinungen der wirklichen Welt. Aus dieſer Voraus⸗ ſetzung entſpringt das Kunſtprinzip des Naturalismus als Kri⸗ terium des ſo gearteten Kunſtſchaffens, d. h. der nachahmenden Künſte. Das Kunſtgeſetz des Realismus aber entſpringt wiederum aus dieſem durch unſere Fähigkeit zur Erkenntnis des Weſens der Dinge und mithin auch des Weſentlichen an ihrer Er⸗ 8 ſcheinung. Die in der Vernunft begründete orſtellung ihrer thei bedinat ferner die orcganiſche Schönheit der Or⸗ — angenommen, mit der Aenderung, daß der Fachunterricht nur von Fachleuten erteilt werden ſoll. Reichstagsabgeordneter Rieſeberg(Bäckermeiſter in Quedlinburg) ſprach über die 5 Behandlung parlamentariſcher Geſetzentwürfe für das Handwerk. Er bedauerte, daß in einer Verſammlung, zu der die Handwerker aus ganz Deutſchland zuſammengekommen ſeien, um über ihr Wohl und Wehe zu beraten, die Geheimräte nicht wenigſtens ſo lange bleiben, bis die Tagesordnung erledigt ſei. Das ſei ein Zeichen, wie weltfremd die Herren ſind. Der Bureaukrat tut ſeine Pflicht von 10—12, aber länger nicht.(Große Heiterkeit.) Redner meint, daß es an gutem Willen weder im Reichstage noch im Bundesrate fehlte, es fehle aber an dem nötigen Verſtändnis für die Bedürfniſſe des Handwerks. Zu fordern ſei eine ſelbſtändige Reichsgewerbebehörde, eine Abteilung für das Handwerk im Miniſterium und Berufung von Vertretern des Handwerks in die erſte Kammer. In dem erweiterten wirtſchaftlichen Ausſchuß ſitze kein Handwerker. Sind denn die Handwerker Staats⸗ bürger zweiter Klaſſe? Wenn wir auch nicht von Gottes Gnaden oder begnadet ſind, ſo ſind wir doch ein wichtiges Ge⸗ bilde im Staat und wollen uns nicht mehr hintan halten laſſen. Für das Emporblühen des Staates ſind wir Handwerker ein ganz anderer Faktor als gewiſſe Leute, die manchmal nicht wiſſen, wo ſie ihr Vaterland zu ſuchen haben.(Lebh. Beifall.) Solche nichtswürdige Erlaſſe wie die Bäckereiverordnung, die Tauſende ruiniert hat, dürfen nicht mehr vorkommen.(Zuſtimmung.) Der Redner legt der Verfammlung eine Reſolution im Sinne ſeiner Forderungen vor, die einſtimmig angenommen wird Generalſekretär Beythien⸗Hannover ſprach über Mittelſtand und Beamtenkonſumvereine. Es ſei eine Einbildung, wenn viele Leute glauben, in den Kon⸗ ſumvereinen billiger als anderswo zu kaufen. Die Beamten⸗Kon⸗ ſumvereine wirken beſonders verbitternd in weiten Kreiſen des Volkes. Der Beamte muß mit der Bepölkerung im Frieden leben und darf ſich nicht wirtſchaftlich ausſchließen, ſchon aus Gründen ſozialer Sittlichkeit. Der Staat hat das größte Intereſſe an der Erhaltung einer ſelbſtändigen Mittelſchicht, wie ſie der Klein⸗ gewerbetreibende darſtellt. Redner macht auf die ausgleichende Wirkſamkeit der gemeinnützigen Rabattſparvereine aufmerkſam, die im letzten Jahre 40 Millionen Rabatt auf den Warenumſatz von 1 Milliarde Mark gezahlt hätten. Er empfiehlt eine Reſolu⸗ tion, in der es heißt, daß die durch die Gründung von Beamten⸗ konſumvereinen immer mehr in die Erſcheinung tretende Abſon⸗ derung des Beamten von der bürgerlichen Bevölkerung in ſozialer nationaler und wirtſchaftlicher Beziehung höchſt beklagenswert ſei. Die Regierung wird aufgefordert, gegen dieſe Entwicklung in durchgreifenden Geſetzesmaßnahmen zu wirken.— Die Reſolu⸗ tion wurde einſtimmig angenommen. Dr. Brundmann⸗-Berlin behandelte hierauf die 5 Reichsverſicherungsordnung. Er gab eine Ueberſicht über die beſtehenden Verſicherungszweige und meinte, daß ſich die Innungskrankenkaſſen auf die Dauer nicht aufrecht erhalten laſſen würden.— Dieſe Aeußerung rief ſcharfen Widerſpruch hervor. Vom Vorſtandstiſch aus wurde er⸗ klärt, daß der ganze Vorſtand in dieſer Frage auf einem anderen Standpunkt ſtehe.— In der Diskuſſion kamen ſehr verſchiedene Anſichten zum Ausdruck. Ein Teil der Redner hielt die Verſiche⸗ rungspflicht der Handwerker für geboten, ein anderer war da⸗ gegen. Ein Redner aus Schwerin erklärte, es ſei ja bedauerlich, daß es ſo viel überflüſſige Aſſeſſoren und Referendare gebe; es gehe aber nicht an, dieſe auf Koſten des Gewerbes unterzu⸗ bringen.— Kern⸗Leipzig: Wir müſſen die Zwangsverſicherung Reſolution angenommen: „Der Allgemeine Deutſche Innungs⸗ und Handwerkertag er⸗ klärt zur Reichsverſicherungsordnung, daß die dadurch entſtehen⸗ den Koſten angeſichts der ſchon jetzt übermäßig ſtarken Belaſtung des Handwerks auf allgemeine Koſten übernommen werden müſſen. Im einzelnen erklärt ſich der Handwerkertag für die Aufrechterhaltung der Innungskrankenkaſſen, für die Beibehal⸗ tung der entſcheidenden Stellung der Berufsgenoſſenſchaften und daher gegen die Einſetzung der Rentenfeſtſetzungsämter und für die Abſchaffung der Beſtimmungen betreffend die Anhäufung der Reſervefonds. Beſonders wird gefordert: 1. Ablehnung der Hälf⸗ telung der Beiträge zur Krankenverſicherung, 2. Ausdehnung der Kranken⸗ und Involidenverſicherungspflicht auf alle ſelbſtändigen Handwerker, die ſtändig allein arbeiten oder nicht mehr als zwei Vollarbeiter beſchäftigten, 8. Schaffung einer Altersrentenver⸗ ſorgung durch eine bei den Invalidenverſicherungsanſtalten ein⸗ zurichtende Sparverſicherung, in der Weiſe, daß jeder Hand⸗ werksmeiſter ohne Rückſicht auf ſein Alter und den Umfang ſeines Betriebs mit ſeinen Angehörigen ein beliebiges Kapital einzahlt, aus deſſen Zinſen er jederzeit eine Altersrente fordern kann.“ Obermeiſter Rahardt berichtete dann über die Sicherung der Bauforderungen. Mit dem bisherigen Geſetz ſei der Bauſchwindel nicht beſeitigt. Der Magdeburger Magiſtrat habe erklärt, daß unter den Bau⸗ — rr————ßß.::——————— ganfsmen als Erſcheinung der vollendeten Angemeſſenheit an ihren Daſeinszweck, d. i. als Erſcheinung der ihnen immanenten Zweck⸗ oder Vernunft⸗„Idee“. Sind dieſe Prinzipien oder Ge⸗ ſetze erſt einmal als ſolche anerkannt, dann läßt ſich ihre Ver⸗ wirklichung oder Verletzung durch das einzelne Kunſtwerk exakt beweiſen. Dies gilt insbeſondere auch hinſichtlich der Be⸗ dingungen, unter denen die Malerei den Eindruck der Wahrheit des Natürlichen auf den Geſichtsſinn hervorbringen muß, weil ſie ihn nur unter dieſen beſtimmten Bedingungen hervorbringen kann. Denn die Erzeugung der Sinneseindrücke durch die Mittel der Kunſt unterliegt exakten phyſikaliſchen und phhyſiologiſchen Geſetzen. Alle Bedingungen des Zuſtandekommens eines reinen und ungetrübten äſthetiſchen Genuſſes an Kunſtwerken aber ſtehen unter ſich im Zuſammenhang eines einheitlichen Geiſtes⸗ ſyſtems, aus dem Verſtandesſchlüſſe gezogen werden können, die für die Beurteilung auch neuartiger Kunſtſchöpfungen ausreichen. Was ſich hier jedoch nicht mit guten und ſtichhaltigen Gründen als verboten bezeichnen läßt, das iſt eben erlaubt und bildet hinfort eine wertvolle Bereicherung unſeres äſthetiſchen Ge⸗ fühlslebens. Im anderen Falle aber iſt es mehr oder weniger wertlos und wird trotz aller Bemühungen der Anhänger des ſo gearteten Kunſtgenuſſes, trotz eines augenblicklichen Erfolges von kürzerer oder längerer Dauer wieder verſchwinden oder durch ein endgültiges Urteil der Allgemeinheit auf ſeinen wahren Wert zurückgeführt werden. Erſt dieſes Endurteil der Allgemeinheit gehört der Kunſtgeſchichte an. Von ihr gilt, wie von der Welt⸗ geſchichte, daß ſie das Weltgericht iſt für die Kunſt, aber doch nur im ſelben Sinne wie bei dieſer, nämlich unter der auf Wahr⸗ ſcheinlichleit gegründeten Vorausſetzung, daß ſchließlich die Ver⸗ nunft zum Siege gelangen werde. 5 Schluß folgt.) einführen und wollen dabei auch ruhig aus der Staatskrippe eſſen, das iſt angenehmer, als der öffentlichen Armenpflege zur Laſt zu fallen oder zu verhungern.— Schließlich wurde folgende Boxerkämpfe zum Gaſtſpiel der isländiſchen Glimaboys im Apollo⸗ gewerbetreibenden zwei Drittel unreelle Leute ſeien. Der erſte Teil des Geſetzes ſei nichts als eine taube Nuß. Der Innungstag einigte ſich ſchließlich auf eine Reſolution, die beſagt, daß eine wirkſame Sicherung der Bauhandwerker⸗ forderungen erſt in der Einführung des zweiten Teiles des Ge⸗ ſetzes zu erblicken ſei, die zuſtändigen Stellen in allen Bundes⸗ ſtaaten werden aufgefordert, überall dort, wo ſich der Bau⸗ ſchwindel bemerkbar gemacht hat, die Einführung des zweiten Teiles durch landesherrliche Verordnung in die Wege zu leiten. Morgen werden die Beratungen fortgeſetzt. Internationaler Sozialiſtenkongreſz. sh. Kopenhagen, 29. Auguſt. Der heutige zweite Tag des Internationalen Sozialiſten⸗ Kongreſſes brachte zunächſt die Prüfung der Mandate. Der ganze Tag war der Arbeit der fünf Kommiſſionen gewidmet, in denen über die„Genoſſenſchaftsfrage“, die„Gewerkſchaftsfrage“ die„antimilitariſtiſche Agitation“, die„Arbeitergeſetzgebung“, die „Arbeitsloſenfrage“, ſowie über die eingebrachten Reſolutionen verhandelt wurde. Zu dem erſten Thema der Genoſſenſchaft frage liegt folgender Bericht der ſozialdemokratiſchen Parte Deutſchlands vor:„Die Genoſſenſchaften können geſetzlicher Hinderniſſe wegen in Deutſchland der Partei nicht angeſchloſſen ſein. Sie dürfen ſich überhaupt nicht politiſch betätigen. Die klaſſenbewußte Arbeiterſchaft hat dennoch den politiſch-neutralet Arbeiterkonſumvereinen ein reges Intereſſe zugewandt. Di durch die Zollgeſetzgebung und die Vermehrung der indirekten Steuern hervorgerufene Teuerung der Lebensmittel und vieler unentbehrlicher Gebrauchsartikel weiſt die Arbeitermaſſen ge bieteriſch auf die Vorteile der Konſumgenoſſenſchaften hin.“ BZu dem Thema„Arbeitsloſenfrage“ liegt ebenfalls ein umfangreich Bericht der Deutſchen vor, der einleitend beſagt:„Das deutſche Reich hat zur Linderung der Not der Arbeitsloſen bisher nichts getan. Eine Denkſchrift, die die Reichsregierung 1906 auf das Drängen unſerer Genoſſen hin veröffentlichte, hatte keinerle praktiſche Konſequenzen. Am 13. November 1909 wurde im deutſchen Reichstage eine Interpellation der ſozialdemdkrat chen Reichstagsfraktion verhandelt, welche den Reichskanzler 0 derte, ſich über die Maßnahmen zu erklären, mit denen die R gierung die Not der durch die Kriſe arbeitslos gewordenen Arbeiter zu lindern gedächte. Der Redner der ſozialbemokra tiſchen Partei meinte, daß ſich mit jährlich 220 Millionen eine Arbeitsloſenverſicherung durchführen laſſe. Dieſer Betrag ſei eine im Vergleich zu den jährlichen Ausgaben für Heer und Flotte niedrige Summe. Die Interpellation wurde von dem jetzigen Reichskanzler Herrn von Bethmann⸗Hollweg bean wortet, der auf die Beſchleunigung einiger Staatsarbeiten hin wies und im übrigen die Arbeitsloſen mit wohlwollende Redensarten abſpeiſte. Er erklärte, von der Möglichkeit eine Durchführung der Arbeitsloſenverſicherung durch das Re nicht überzeugt zu ſein.“ ſozialiſtiſchen Redakteure ſtatt. 7 Aus Stadt und Land. „Maunheim, 30. Auguſt „Kaufmannsgerichtswahl. Bekanntlich finden demnächſt die Neuwahlen zum Kaufmannsgericht ſtatt. Aus dieſem Grunde ſpricht im hieſigen Bezirk des Vereins für Handlungs⸗Commis von 1858 morgen(Mittwoch) abend 9 Uhr im oberen Saal des Reſtaurant„Fauſt“ Herr G. Lißke aus Hamburg über das Thema:„Die Bedeutung der bevorſtehenden Kaufmanns wahl“. Zu dieſem Vortrag ſind nicht nur die Mitglieder, auch alle Kaufmannsgerichtswähler freundlichſt eingeladen. 5 * Die Niederwaldfahrt am Sonntag war von über 400 Per⸗ ſonen beſucht— ein Intereſſe an der ſchönen Fahrt, das bei Erfolg der borangegangenen, von nahezu 500 Teilnehmern frequen⸗ tierten Exkurſtion kaum erwartet worden war. Um noch weiteren Kreiſen Gelegenheit zu geben, die Schönheiten des Rheins kennen zu lernen, wird Sonntag, 4. September, mit dem Salon⸗ Raddampfer„Mannheimia“ eine dritte Fahrt folgen, zu welcher der Karten⸗Verkauf heute imVerkehrsbureau(Ra haus) beginnt. Alles Nähere beſagt das Inſerat in der Mittagsausgabe. 5 20 Arellie hentet Mannheim. Nur noch zwei Tage bleibt beſte deutſche Burleske⸗Komiker Hartſtein in unſerer Stadt, ſich Mittwoch abend in der tollen Burleske„Der ſchöne Wilhelm von dem Mannheimer Publikum zu verabſchieden. Die hat demſelben für dieſen Abend einen Ehren⸗Benefiz⸗Abend geſetzt und hoffen wir, daß der beliebte Künſtler an dieſem nochmals ein volles Haus hat. * Saalbau⸗Theater— Central⸗Kinematograph. War bishe ſchon die Zuſammenſtellung des Programms im Saalbau⸗K matograph eine anerkannt vornehme und künſtleriſche, ſo wi Zukunft eine noch größere Sorgfalt auf die Auswahl der führenden Bilder verwendet werden. Was das Saalbaut* das Mannheimer Publikum bedeutet, braucht hier nicht beſo erwähnt zu werden. Die raſche Entwicklung und der ſich! ſteigernde Beſuch dieſes Theaters ſpricht alles. Wir woll⸗ nur kurz noch das neue Programm erwähnen, das mit dem h Tage ſeinen Anfang nimmt und welches einen Extrakt de tographiſchen Induſtrie darſtellt. 2 ſchöne Naturaufnahmen Dramen und 4 Humoresken, ergeben ein Programm, welches Dokument iſt für die Gediegenheit, den künſtleriſchen Geſchme und der vornehmen Leitung dieſes Theaters. Aus dieſen Grün⸗ den heraus iſt der Beſuch dieſer Vorſtellungen nur beſtens empfehlen. *Isländiſche Verteidigungs⸗ und Sportſpiele. Glima⸗ un Theator Mannheim. Unter den berühmteſten Sportsleuten der W welche ſich im Sommer 1908 in der London Station als Teilnehme an den olympiſchen Spielen verſammelten, befand ſich eine klei ar isländiſcher Athleten, welche von der isländiſchen Regierung abge⸗ ſandt waren, um ihre Glima⸗Sportſpiele vorzuführen. Glima i isläudiſche Nationalſport und wir wollen verſuchen 25 ſt 4. Seite. Geusval⸗Augesiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Auguſt. Leſern in Kürze eine Erklärung für dieſe eigenartigen, hochinter⸗ eſſanten Kämpfe abzugeben. Schon ſeit dem 11. Jahrhundert wlrd dieſer Sport auf der alten, ſagenumwobenen Fnſel im atlantiſchen Ozean geübt und Jahrhunderte hindurch haben die Bewohner der⸗ ſelben ängſtlich darauf geachtet, daß kein Fremder dieſe Kunſt, welche ihr Geheimnts bildete, erlernen konnte. Leute, welche die Inſel be⸗ ſuchten, erzählten, daß es den Glima⸗Athleten möglich ſei, ſich gegen mit allen Waffen ausgerüſteten Angreifer zu meſſen, aber nie konnte das Auge eines Fremden Zeuge eines ſolchen ſein. Das erſtemal, daß die Glimakämpfer ſich öffentlich zeigten, war im Jahre 1874 an⸗ läßlich des Beſuches Sr. Majeſt. König Chriſtian IX. von Dänemark auf der Juſel Jsland. Damals führten dem König und ſeinem Ge⸗ folge zwei isländiſche Prieſter einen Glimakampf in der„Tringvalla“ vor, der Platz auf dem ſich der Rat der Aelteſten(Das Isländiſche Parlament) verſammelt. Aber dies blieb auch bis zum Jahre 1908 das erſte und letztemal. Glima wird folgendermaßen getrieben. Zwei Gegner faſſen ſich an den Hoſen und verſuchen, ſich gegenſeitig zu Fall zu bringen. Derjenige, welcher zuerſt auf den Rücken fällt, gilt als beſiegt, genau wie im griechiſch⸗römiſchen Ringkampf. Der Gegenſatz heſteht ſedoch zwiſchen den beiden Sports darin, daß in letzterem nur die Arme beuutzt werden dürfen, während die Isländer verſuchen, den Gegner mit Füßen und Beinen zu bezwingen. Als im Jahre 1908 die Londoner olymp. Spiele beendet waren, kehrten die Isländer nach ihrer Heimatsinſel zurück, obwohl amerikaniſche Managers den jungen Sportsleuten für eine Tournee durch bie Vereinigten Staa⸗ ten fabelhafte Summen offerierten. Ein Jahr ſpäter bekamen die Glimakämpfer einen Antrag nach Kopenhagen und nach monate⸗ langen Verhandlungen, welche immer wieder zu ſcheitern drohten, da die Isländer ihre Geheimnis nicht preisgeben wollten, gelang es endlich, das Gaſtſpiel zum Abſchluß zu bringen. Die Glimaboys kamen alſo nach Kopenhagen, trafen daſelbſt mit den beſten däniſchen Athleten zuſammen und beſiegten alle in wenigen Minuten. Von Kopenhagen gingen die Isländer nach Hamburg, aber die deutſchen Sportsleute, die ſich mit ihnen zu meſſen hatten, ereilte das gleiche Schickſal wie ihre däniſchen Kollegen. Der Ruf dieſer Glimaboys drang auch infolgedeſſen nach Rußland, welches bekauntlich die ſtärkſten unbd bekannteſten Athleten auf dem Kontinent aufzuweiſen hat. Wir brauchen nur Namen der ruſſiſchen in aller Welt bekannten Meiſter wie Kolotin, Jwanoff, Padeubny, der Rieſe Kriſtrinoff, Janes ete. zu nennen. Aber faſt ebenſo ſchnell wie die däniſchen und deutſchen Herben, wurden auch dieſe ruſſiſchen Größen von den Isländern be⸗ ſiegt. Wir wollen nur einige der Match erwähnen. Der Isländer Palſſen beſiegte Kolotin in 12 Minuten, John Hellgaſſen warf Kriſtinoff in 11 Minuten und in 8 Minuten beſiegte CEhriſtian Tor⸗ gilſſen den mächtigen Iwanoff. Man wird leicht dieſe Rieſenleiſtunen erkennen, weun wir erzählen, daß ein jeder dieſer Ruſſen über 300 Pfund wiegt, während der ſchwerſte Glimaboy 65 Kg. hat. Man kam dadurch in Rußland zu der Meinung, daß in den Isländern über⸗ katürliche Kräfte ſchlummern. Da gelang es eines Abends in Moskau dem jungen ruſſiſchen Champion Janes gegen Chriſt. Tor⸗ gilſſen 20 Minuten Stand zu halten und ſein Ruhm wuchs infolge⸗ dieſſen derart, daß er zum Liebling ſeines Volkes und meiſtgeachteten Sportsmann emporſtieg. Im Hypodrom in Odeſſa, wo die Isländer ihre Kunſt zeigten, erſchien eines Abends ein mit einem Meſſer be⸗ waffneter junger Ruſſe und forderte die Isländer zu einem Match gdgauf. Der Direktor des Hypodrom verſuchte vergebens den Ruſſen von ſeinem Vorhaben abzubringen, aber das Publikum ergriff ſeine Parxrtei in ſo großem Maße, daß die Isländer die Herausforderung nicht mehr abwehren konnten. Chr. Torgilſſen und der Ruſſe be⸗ traten darauf die Manage und begaunnen den Kampf auf Leben und Tod. Der Ruſſe wollte ſich auf Torgilſſen werfen und dieſen durch einen Stich in die Schulter zu vernichten, Torgilſſen duckte ſich jedoch ſchnell, hackte dem bewaffneten Mann die Beine zuſammen, ſo daß dieſer vorwärts auf das Geſicht zu Boden fiel. Torgilſſen ſtürzte ſich alsdann über ſeinen Geguer, zerbrach ihm den Arm und hielt die Mordwafſe in ſeinen Händen. Die Zuſchauer ſchrieen vor Begeiſte⸗ krung, ſtürzten in die Manage und umarmten die kleinen Isländer. In dieſem Kamf ſochte Torgilſſen nach den Regeln des freien Glima in dem alle Griffe geſtattet ſind und der nur angewandt wird, wo die Gegner durch Wafſen einen ungeheuren Vorteil haben. Am Tage nach obigem Kampf beſuchte der Polizeipräſident von Moskau die Glimas mit der Bitte, die Moskauer Polizei in dieſer Verteidigung zu unterrichten und die Isländer haben infolgedeſſen auf Kaiſerliche Koſten deu ruſſiſchen Schutzleuten in allen größeren Städten Unter⸗ cht exteilt. Speziell iſt die Parade gegen Mann mit Revolver der Aufnahmen erſchienen, die Schutzleute und Glimas zeigen und werden dieſe Bilder auch hier zur Ausſtellung kommen. Unter den Mitgliedern der Glimaboys befindet ſich auch der Leicht⸗ gewichts⸗Meiſterſchaftsboxer von Dänemark von 1902—1909, der be⸗ kaunte Waldemar Holberg, welcher durch ſeinen vieldiskutierten Match am 27. Oktober 1908 in London, mit dem engliſchen Champion Matt Wells ſo berühmt wurde. Wir haben verſucht, hier in kurzen Umriſſen unferen Leſern ein Bild von denjenigen Perſonen zu geben, die in den nächſten 14 Tagen das Intereſſe der hieſigen Bevölkerung in Anſpruch nehmen dürften. Selbſtmord wegen verſchmühter Liebe. Der ledige 24jährige Maſchiniſt Heinrich Enders von Ludwigshafen brachte ſich heute Mittag in einer Wirtſchaft der Ludwigsſtraße wegen verſchmäh⸗ kter Liebe einen Schuß in die Stirne bei. Er wurde mit dem Sanitäts⸗Auto in bewußtloſem Zuſtand nach dem Krankenhaus berbracht, wo er nach einer Stunde ſeinen Verletzungen erlag. Zehnter Verbandstag des Füddeutſchen Schuhmachermeiſter⸗Verbandes. Landau, 27. Auguſt. Aus Anlaß des heute und die folgenden Tage hier ſtattfindenden 10., Verbandstages des Süddeutſchen Schuhmachermeiſter⸗Verbandes 5 afür geliefert habe, was in ganz Deutſchland in der Maſchineninduſtrie und in der Lederbranche zum Wohle und zum rfolg des Schuhmacherhandwerks geleiſtet werden könne. Um 6 Uhr abends fand im Zivilkaſino eine Vorſtands⸗ gung ſtatt, der dann ein zwangloſe Unterhaltung daſelbſt folgte. eute Sountag, 28. Auguſt, begannen im gleichen Lokale die Ver⸗ bandsverhandlungen. Vertreten waren die dem Verbande ange⸗ hörenden 22 Innungsverbände mit etwa 100 Delegierten. Hier begrüßte die Delegierten der Vorſitzende der hieſigen Ver⸗ inigung Schuhmachermeiſter Lind, welcher zugleich der Stadt⸗ emeinde den Dank ausſprach für die finanzielle Unterſtützung. Bürgermeiſter Mahla entbot auch heute wieder den Willkommen⸗ ſruß der Stadt und bemerkte, daß die Delegierten gern geſehene Gäſte ſeien und daß man es jedenfalls nicht bereuen werde, Landau als Tagungsort gewählt zu haben. Es könne kein Zweifel darüber eſtehen, daß dem Schuhmachergewerbe beſondere Schwierigkeiten eut⸗ gegenſtehen, weshalb ſich ein engerer Zuſammenſchluß nötig mache. ſteſem Gewerbe ſei es anmöglich gemacht, Maſſenartikel herzuſtellen ind daß es mehr und mehr auf die Bahn gedrängt werde, Spezial⸗ tikel und gute Maßarbeit zu fertigen. Neben einer guten Schul⸗ ub Fachausbildung könne dies ſehr gut erreicht werden. Hoffentlich werde dieſes Streben erreicht zum Nutzen und Segen des Handwerks. Verbandsvorſitzender Schmitt dankte für die freundliche Auf⸗ ahme in Landau. Es folgten noch Begrüßungsanſprachen ſeitens Gewerbevereinsvorſitzenden Bourdy von hier, des Kammerpräſi⸗ denten Bea von Freiburg, der Kammermitglieder Falkenberg von arlsruhe und Jean Müller von Neuſtadt a. H.— Den Geſchäftsbericht Über daß abgelaufene Jahr erſtattete Herr Sekretär Fluck⸗Mann⸗ im. Derſelbe berichtete zunchſt über die an die Militärverwal⸗ ungen inbezug auf Militärtieſerungen gemachten Eingaben, über ie gemeinſam mitz den norddeutſchen Kollegen in Fraukfurt ge⸗ Hogenen Verhandlungen. Was den Zuwachs aubelange, ſo gehe es Kur langſam vorwärts, die Innung Straßburg ſet ausgetreten, was ſedauerlich ſei. Die Tätigkeit des Verbandsausſchuſſes nach innen tßen ſei eine recht rege geweſen. n der ſich hieran anſchließenden Diskuſſion wird gewünſcht, den ſtsbereicht 14 Tage vor dem Verbandstag in der Verbands⸗ veröffentlichen. Der Austritt der Innung Straßburg önlichen Motiven zugeſchoben. Der Vorſttzende erwähnt, nnung Metz dem Verbande beigetreten iſt und daß die ein⸗ ung von Referenten ſicher ſein könnten. ſogenannte„Hands eip“⸗Trick die Freude der ruſſiſchen Polizei. Von der Ausbildung derſelben ſind ſ. Zt. eine Reihe photographiſcher im Unterricht rganiſationen jederzeit der finanziellen Unterſtützung und Den Rechenſchaftsbericht für 1909/10 erſtattete Verbandskaſſier Schober⸗Stuttgart. Es be⸗ tragen die Einnahmen 880.54 /, die Ausgaben 600.45 J, Ueberſchuß 280.09 Das Geſamtvermögen beträgt 435.10 ¼ Es folgt nunmehr die Beratung der eingelaufenen Auträge der Verbandsmitglieder. Die Vereinigung Säckingen beantragt, der Süddeutſche Schuhmachermeiſterverband wolle an die Großh. Regie⸗ rung eine Eingabe richten, daß bei Einſtellung von Mitteln zur För⸗ derung des Handwerks dieſe in der Weiſe bewilligt werden, daß den badiſchen Handwerkergenoſſenſchaften eine angemeſſene Summe über⸗ wieſen wird, die den einzelnen Genoſſenſchaften je nach Bedarf zu billigem Zinsfuß überlaſſen bleibt. Rückzahlbar ſollen dieſe Dar⸗ lehen nach 10 bis 15 Jahren in beſtimmten Raten ſein, gleichwie die Großh. Regierung der Laudwirtſchaft dies ſchon längere Zeit ge⸗ währt. Dieſer Antrag wurde von A. Döbele⸗Säckingen eingehend be⸗ gründet. Referent ſtützte ſich in ſeinen Ausführungen hauptſächlich darauf, daß das, was der Landwirtſchaft gewährt werde, ſicher auch dem Handwerke gewährt werden müſſe. In der folgenden Ausſprache ward hervorgehoben, daß das Ge⸗ noſſenſchaftsweſen im Handwerk nur ſehr langſam vor ſich gehe, der Hinderniſſe ſeien es eben gar viele, die ſich hier entgegenſtellten. Man ſolle es eben auch ſo machen wie die Landwirtſchaft und Anſchluß an die einzelnen Parteien ſuchen. Die Junung Mannheim hatte den Antrag eingebracht, den Verbandsbeitrag von 40 auf 50. pro Jahr zu erhöhen. Nach ſehr langen Erörterungen wird dem Antrage zugeſtimmt. Der Beitrag für die Einzelmitglieder wird auf .50/ feſtgeſetzt. Es beantragt die fceie Schuhmacherinnung Stuttgart, der Verbandstag wolle beſchließen, die im Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei in Mannheim feit dem 1. Juli dieſes Jahres erſcheinende„Süddeutſche Schuh⸗ und Leder⸗ Zeitung“ für alle dem Verband angeſchloſſenen Innungen ſowie Einzelmitglieder obligatoriſch einzuführen und den Preis per Exemplar auf 1 ¼ feſtzuſetzen für das Quartal. Durch die obliga⸗ toriſche Einführung des Verbandsorgaus ſoll das Intereſſe der Mit⸗ glieder geweckt werden. Nur dadurch werde der ganze Verband er⸗ ſtarken und auf eine Höhe kommen, die durch die jetzige Einrichtung der Organiſation nicht zu erreichen ſei. Begründet wurde der Antrag von Böhm⸗Stuttgart in eingehender Weiſe. Es wird beſchloſſen, jede einzelne Innung zu verpflichten, das Obligatorium zur Durch⸗ führung zu bringen.— Die Innung Neuſtadt a. H. hatte beantragt, die Einheitlichkeit der Meiſterprüfungen inſoweit zu fördern, daß in allen Handwerkskammerbezirken die gleichen Anfor⸗ derungen an die Meiſterkandidaten aus dem Schuhmacherhandwerk geſtellt werden. Begründet wurde der Antrag in eingehender Weiſe von dem Kammermitglied J. Ph. Müller aus Neuſtadt a. H. Der Redner führte u. a. aus, daß in den einzelnen Prüfungsbezirken nach einheitlichen Grundſätzen bei den Meiſterprüfungen nicht ver⸗ fahren werde. Mit zweierlei Maß zwiſchen Stadt und Land dürfe nicht gemeſſen werden, es müſſe der Stadt⸗ wie Landſchuhmacher das verſtehen, was zur Ausübung des Handwerks nötig ſei. Es wurde ſchließlich eine Reſolution angenommen, wonach die einheitlichen Meiſterprüfungen zur Durchführung gebracht werden ſollen. Die ſich an den Vortrag auſchließende Diskuſſton erklärte ſich zuſtimmend zu den Müllerſchen Ausführungen.— Die Innung Tübingen ſtellt eine Anfrage über die Umbildung von freien in Zwangs⸗ innungen und wünſcht Aufſchluß über die Erfahrungen, welche andere Junungen bei der Umbildung zur Zwangsinnung gemacht haben. Mitller⸗Neuſtadt gab ein charakteriſtiſches Bild über die in Neu⸗ ſtadt beabſichtigte Gründung einer Zwangsinnung, d. h. über die Umwandlung der freien Junupg in eine Zwangsinnung. Hier ſeien es die Sozialdemokraten geweſen, welche gegen die beabſichtigte Gründung Front machten und in einer einberufenen Verſammlung Stellung dazu nahmen. In der Diskuſſion habe einer der Verſamm⸗ lungsbeſucher die Aufrage geſtellt, ob man jene, die zur Bildung einer Zwangsinnung ſchreiten wollten, nicht erſt auf ihren Geiſtes⸗ zuſtand unterſuchen laſſen wollte, Ein anderer habe geäußert, er wolle lieber Hungers ſterben, als der Organiſation des Handwerks zu⸗ ſtimmen. Hier handle es ſich um Exiſtenzen, die ſich ſelbſt Meiſter nennen. Mit aller Entſchiedenheit müſſe dahin gewirkt werden, daß den Zwangsinnungen das gleiche Recht der Preisfeſtſetzung zuge⸗ ſtanden werde, wie den freien Innungen.— Die Wahl des Verbandsvorſtandes hatte folgendes Ergebnis: Hofſchuhmachermeiſter Schmitt als., Merkel⸗Stuttgart 2. Vorſitzender, Fluck⸗Mannheim Sekretär und Redakteur, Schober⸗Stuttgart Verbandskaſſier; dieBeiſitzer wurden wiedergewählt, neugewählt wurde Gutjahr⸗Mainz. Der nächſt⸗ jährige Verbandstag wird in Säckingen abgehalten. Die Revi⸗ ſion der Jahresrechnung ergab die Richtigkeit derſelben in allen ihren Teilen. Es folgten nunmehr verſchiedene Referate. Fritz Chriſt⸗ mann von Neuſtadt ſprach über die Hilfsmaſchinen in der Schuh⸗ macherei. Redner ging auf die Bedeutung und die Errungenſchaften auf maſchinellem Gebiete für die Schuhmacherei ein und vertrat hier⸗ bei die Anſchauung, daß nur derjenige vorwärts komme, der ſich den geſchaffenen Neuerungen nicht verſchließe. Heute müſſe dahin gewirkt werden, daß die ſtaatlichen Schulen mit den benötigten Maſchinen verſehen werden. Mit der Anſchaffang von Hilfsmaſchinen, die neu auf den Markt kommen, 12 1 man ſich nicht überſtürzen. Es folgte nunmehr das Referat von Fritz Schöchlin⸗Mann⸗ heim über die Erfahrungen aus dem Schuhmachergenoſſenſchafts⸗ weſen. Der Referent gab lt.„Pfälz. Preſſe“ in ſeinen Ausführungen manchen beherzigenswerten Wink über die Gründung und Erhal⸗ tung von Genoſſenſchaften, wobei er die Bemerkung unterfließen ließ, daß mit der Gründung von Genoſſenſchaften ſehr vorſichtig zu Werke gegangen werden müſſe, gegründet ſeien ſie ſchnell, aber nicht immer zu halten. Im Deutſchen Reiche exiſtierten bis jetzt über 100 Schuhmachergenoſſenſchaften. Der ſüddeutſchen Zentralgeuoſſenſchaft in Maunheim gehörten bis jetzt 9 Genoſſenſchaften an, das Ergebnis ſei ein zufriedenſtellendes. Das letzte Referat ſollte Jean Phil. Müller⸗Neuſtadt über die Maßſchuhmacherei in individueller und hygieniſcher Beziehung halten, Der vorgeſchrittenen Zei“ halber wird die Sitzung auf morgen früh vertagt. Geh. Kommerzienrat Carl Maria ZJoſeph Eckhard iſt geſtorben. Mit ihm ſchied ein Mann von uns, der in früheren Jahrzehnten im Mittelpunkt des politiſchen Lebens nicht nur Mannheims, ſondern des ganzen badiſchen Landes ſtand. Carl Eckhard verkörperte ein Stück badiſcher Geſchichte. Sein Name iſt mit den Tagen der erwachenden politiſchen Freiheit Badens aufs engſte verknüpft. Lamey und Eckhard! Das waren mit die beiden bedeutendſten Repräſentanten der ſturmbewegten Jahre, in denen Badens politiſche Freiheit begründet wurde. Schon in der ereignisvollen Zeit von 1848/49 ſtand Carl Eckhard im politiſchen Leben. Wie oft erzählte er in Freundeskreiſen mit dem ihm eigenen Humor, daß er in jener Periode mit knapper Not dem Schickſal entgangen ſei, das ſo manchen anderen von Idealen erfüllten Freiheitshelden beſchieden war. Aber die traurigen Erfahrungen jener Zeit ließen in ihm keine Verſtimmung zurück. Als durch die berühmte Oſterproklamation des heim⸗ gegangenen Großherzogs der freiheitlichen Entwicklung in Baden die Bahn geöffnet wurde, ſtellte ſich Carl Eckhard in die erſte Reihe der Kämpfer. Er iſt der eigentliche Vater der liberalen Partei in Baden, die er in den 6ber Jahren im Verein mit gleichgeſinnten Männern ins Leben rief. Eine erſprießliche fruchtbringende Tätigkeit entfaltete Carl Eckhard damals im badi⸗ ſchen Landtag, dem er lange Jahre als Vertreter von Offenburg angehörte. Nach Errichtung des deutſchen Reiches trat Carl Eckhard auch in den Reichstag ein, in dem er ebenfalls dank ſeiner umfaſſenden Kenntniſſe und ſeiner glänzenden Fähigkeiten 8 Ueine hervorrogende Rolle ſpielte. Aber nur für eine Wahl⸗ periode gehörte er dem deutſchen Parlamente an. Bei den Neu⸗ wahlen im Jahre 1874 lehnte er die Wiederannahme einer Kan⸗ didatur ab, da er inzwiſchen von Offenburg nach Mannheim übergeſiedelt war, wo er die verantwortungsvolle Stelle des Vorſitzenden des Aufſichtsrats der Rheiniſchen Creditbank über⸗ nahm. Er widmete ſich von dieſer Zeit an den zahlreichen indu⸗ ſtriellen und kaufmänniſchen Unternehmungen, zu deren Mitbe⸗ gründern und Leitern er lange Zeit gehörte. Durch dieſe Tätig⸗ keit erwarb er ſich bleibende Verdienſte um das Emporblühen der Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Mannheim, die ihm ihre An⸗ erkennung bei den verſchiedenſten Gelegenheiten zum Ausdruck brachte. 5 Carl Eckhard war ein äußerſt ſchlichter, beſcheidener Charak⸗ ter. Er blieb der einfache Mann, der er ſtets geweſen trotz der großen Erfolge, die er im politiſchen und wirtſchaftlichen Leben erzielte und des hohen Anſehens, das er überall genoß. Ein feiner Humor ſtrahlte von ihm aus. Wer je Gelegenheit hatte, mit dieſem Manne, den eine unendliche Herzensgüte und tiefe Menſchenfreundlichkeit erfüllte, in Berührung zu treten, wird die Stunden, die er bei ihm verweilte, nie vergeſſen. Diejenigen, welche früher im politiſchen Leben ſtanden, haben von Carl Eckhard jederzeit reiche Anregungen und dankens⸗ werte Belehrungen empfangen. Hervorragend war er als Red⸗ ner. Wie volkstümlich und zu Herzen gehend wußte er zu ſprechen. Er konnte die Hörer ſtundenlang feſſeln. Seine Aus⸗ führungen waren ſtets gemiſcht mit einem geſunden Sarkasmus und einer feinen Ironie. Dabei ließ er dem politiſchen Gegner vollſte Gerechtigkeit widerfahren, deſſen Ueberzeugungen er Ver⸗ ſtändnis entgegenzubringen wußte. Seine Kampfesweiſe war trotz aller Schärfe und Entſchiedenheit ſtets eine ſachliche. Per⸗ ſönliche Momente hielt er pöllig fern. Sache von der Perſon zu trennen. In einem jüngſt erſchienenen, pvon dem Verblichenen ſelbſt verfaßten Buche, betitelt„Erinnerungen aus meinem Leben“ hat Carl Eckhard ein Bild ſeines Lebens und Wirkens niedergelegt. *** Der Verſtorbene war Vorſitzender des Aufſichtsrates der Rheiniſchen Ereditbank und zwar ſeit deren im Jahre 1870 er⸗ folgten Gründung bis zum Jahre 1901, wo er den Vorſitz an Herru Kommerzienrat und Generalkonſul Reiß abgab. Der Dahinge⸗ ſchiedene legte den Grundſtein zu der großen Ausdehnung der Bank, wie er auch für die wirtſchaftliche und kommerzielle Hebung des Handelsplatzes Mannheim ſtets warm eintrat. Ferner ge⸗ hörte der Entſchlafene der Kontinentalen Verſicherungsgeſellſchaft, wie der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft als Aufſichtsrats⸗ mitglied an. Trotz ſeines hohen Alters nahm er ſtets an dem Ent⸗ wicklungsgange dieſer Inſtitute den lebhafteſten Anteil. Außerdem gehörte Herr Geh. Kommerzienrat Eckhardt noch einer Reihe hie⸗ ſiger induſtrieller Betriebe und Banken, wie der Rheiniſchen Hy⸗ pothekenhank Mannheim und der Pfälziſchen Hypothekenbank in Ludwigshafen als Mitglied des Aufſichtsrates an, legte dieſe Poſten jedoch bereits ſchon vor Jahren infolge zunehmenden Alters nieder. Lange Jahre bekleidete er auch das Amt eines Vorſitzen⸗ den des Aufſichtsrats der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. Auch dieſes Etabliſſement verdankt ſeinen Weltruf nicht zum wenigſten der tatkräftigen Initiative des Verblichenen. Seſt dem 6. April 1865, dem Gründungstage der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, war er bis zum Jahre 1907 Mitglied des Aufſichtsrates, in wel⸗ chem Jahre er den Vorſitz infolge angegriffener Geſundheit an Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. H. v. Brunck in Ludwigshafen abgab. 8 *** A In der im Verlag der Dr. H. Haasſchen Buchdruckerei G. m. b.., im Jubiläumsjahr 1907 erſchienenen Feſtſchrift wird über den Lebensgang Carl Eckhard folgendes mitgeteilt: Carl Maria Joſef Eckhard, Ehrenvorſitzender, Geh. Kom⸗ merzienrat, iſt geboren 13. März 1822 zu Engen im Hegau, be⸗ ſuchte die Volksſchule ſeiner Vaterſtadt und das Lyceum in Kon⸗ ſtanz. Er ſtudierte in Freiburg i. Br. und Heidelberg Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften und arbeitete nach beſtandener Staatsprüfung bei verſchiedenen Aemtern Badens. Wegen Teilnahme an der rebolutionären Bewegung des Jahres 1849 in Unterſuchung ge⸗ zogen, wurde er zwar von den Gerichten freigeſprochen, durch das Juſtizminiſterium aber vom öffentlichen Dienſte ſuspendiert. Nach Aufhebung der Suspenſion 1856, ließ er ſich als Anwalt in Offen⸗ burg nieder, wo er 1860 als Bürgermeiſter gewählt wurde. Seit 1861 Vertreter der Stadt Offenburg im Landtage, ſchloß er ſich der nationalliberalen Partei an, deren Ziele: Einigung Deutſch⸗ lands, liberale Neugeſtaltung ſeines Heimatlandes und Be⸗ kämpfung der klerikalen Uebergriffe auf das politiſche Gebiet, er nach Kräften zu fördern ſuchte. Längere Zeit war er auch Mit⸗ glied des Komitees des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters. Nach vollendetem 80. Lebensjahre, 1902, zog Eckhard ſich von ſeiner öffentlichen und induſtriellen Tätigkeit zurück und beſchränkte ſich auf die Verwaltung ihm übertragener Ehrenämter der Stadt Mannheim und der altkatholiſchen Gemeinde Mannheim. Am 24. Juli 1892 war Eckhard Sprecher bei der von Franz Thorbecke⸗ Mannheim angeregten und geleiteten großartigen ſüddeutſchen Bismarckovation in Kiſſingen. Immer wußte er die Telegramm. Gouverneur v. Schuckmann verabſchiedet und Dr. Seitz zum Gou⸗ veruenr von Deutſch⸗Südweſtafrika ernannt. Berlin, 30. Aug. Dem Gouverneur von Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika von Schuckmann iſt, wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet, der erbetene Abſchied in Gnaden bewilligt worden. An ſeine Stelle iſt der bisherige Gouverneur von Kamerun Dr. Seitz zum Gouver⸗ neur des Schutzgebietes Deutſch⸗Südweſtafrika ernannt worden. Dr. Seitz war mehrere Jahre in Baden im höheren Verwaltungsdtenſt tätig, bevor er in die Kolonialabteilung übernommen wurde. Zum Gouverneur von Kamerun iſt der bisherige vortragende Rat im Geh. Oberregierungsrat Dr. Gleim ernann? worden. ciportliche Rundſchau. Radſport. * Der Bol di'Or, das klaſſiſche 24 Stundenrennen, wurde von Samstag zu Sonntag auf der Pariſer Buffalobahn ausgefahren. Sieger blieb der mehrmalige Gewinner des Rennens Leon Georget, welcher 923 Km. zurücklegte. Zweiter wurde Lafvurcade mit 876 Kilameter vor Suter mit 804 Klm. Georget, dem allerdings die + 323 c c fa — 208 8280 ne 2 S nnn rn O eS 0 11 0 nen 112 — Mannheim, 30. Auguſt. Geneval⸗Muteiger.(Abendblatt.) 5. Seite. beſten Tandem⸗Mannſchaften zur Verfügung ſtanden, war ſeinen Gegnern von Anfang an überlegen und hatte ſchon nach 12 Stun⸗ den einen beträchtlichen Vorſprung erlangt. W Aviatik. * Das Bennet⸗Rennen für Flugmaſchinen wird nach einer Be⸗ kanntgabe des Aeroklubs von Amerika in der Zeit vom 25.—30. Oktorber dort ſtattfinden. 50 000 Dollars an Preiſen wurden aus⸗ geſetzt, darunter der Gordon Bennet⸗Pokal für den ſchnellſten Rekordflug. Außerdem werden die teilnehmenden Flieger am Rein⸗ gewinn beteiligt. Wettlauf. „Rund um Paris wurde am Sonntag ein Wettlauf aus⸗ getragen, welcher über die Strecke von 39 Kilometer ging. Es be⸗ teiligten ſich 800 Läufer, welche von dem auf den Straßen Spalier bildenden Publikum lebhaft begrüßt wurden. Den Sieg errang Bouchard, welcher nach 2 Stunden 30 Minuten 25Sekunden am Ziel ankam. Zweiter wurde Moulin, welcher 5 Minuten ſpäter folgte por Orſey. Aus dem Großherzogtum. * Plankſtadt, 29. Aug. Zwei Weiblein gerieten am Sams⸗ tag wegen der Backutenſilien in Streit. Als die Köpfe die richtige Hitze erreicht hatten, da wurden die Beiden handgemein und eine ganze Zeit lang ging es dann nach dem Motto: Hauſt du hin, ſo hau ich her. Uebrigens ein nettes Bild: das zarte Geſchlecht.— * Heidelberg, 29. Aug. Am 31. Juli ſtarb dahier in der Frauenklinik nach längerem Leiden Fra: Pascal aus Paris, geb. Ackermann aus Heidelberg. Die Kranke hatte den lebhaften Wunſch geäußert, proteſtantiſch und auf heimatlichem Voden be⸗ erdigt zu werden, weshalb man ſie die weite Reiſe nach hier zurzick⸗ legen ließ, und der Gedanke, ihren Wunſch erfüllt zu ſehen, wirkte auch ſichtlich beruhigend auf ſie. Trotzdem war die Schwerkranke dem Tode verfallen.— Einer ihrer Söhne, der in einer hervor⸗ ragenden Pariſer Muſikakademie ſeine Studien beendet hat, brachte die Dankbarkeit ſeiner Familie für die ſeiner Mutter erwieſenen Wohltaten in ſchwerer Zeit durch ein prächtiges Geigenſolo zum Ausdruck, das er geſtern vormittag in der Providenzkirche im Anſchluß an eine Predigt des Herrn Stadtvikars Schenkel über „Dankbarkeit“ zu Gehör brachte. In dieſer Kirche war ſeine Mutter getauft und konfirmiert worden. Das Spiel war äußerſt ſtim⸗ mungsvoll und ſchön, von feinem Empfinden und auch techniſch höchſt lobenswert. Vor allem aber verfehlte es unter den obwalten⸗ den Umſtänden nicht, einen überwältigenden Eindruck auf die be⸗ wegte Gemeinde auszuüben. * Sinsheim, 29. Aug. Die Gewerbeausſtellung erfreute ſich geſtern wieder eines ſehr regen Beſuchs. Ungefähr 30 verſchie⸗ dene auswärtige Vereine beſichtigten die Ausſtellung, in der die Waibſtädter Kapelle konzertierte und u. a. vom Sinsheimer„Turn⸗ verein 1861“ ſehr gut gelungene turneriſche Vorführungen dar⸗ geboten wurden. Das Ausſtellungskomitee hat beſchloſſen, die Ausſtellung 14 Tage, bis zum 11. September, zu verlängern. *Adelsheim, 29. Aug. Die 40. Wiederkehr des Tages von„Sedan“ veranlaßte den Gemeinderat zum Beſchluß, die hie⸗ ſigen Veteranen zu einem am 2. September d. J. im Gaſthaus „zum Hirſch“ ſtattfindenden Ghrenmahl einzuladen. Am Abend des Gedenktages ſchließt ſich ein Huldigungsakt am Krieger⸗ denkmal und ein allgemeines Feſtbankett im„Deutſchen Kaiſer“ an. Hoffen wir, daß unſere 17 noch lebenden Veteranen in Rüſtig⸗ keit auch noch die Halbjahrhundertfeier der großen Tage von„70“ feiern können! .C, Karlsruhe, 29. Aug. Vorgeſtern und geſtern wurden hier der 16. Ring⸗ und 14. Deutſche Sammlertag abgehalten. Dieſe 4 Veranſtaltungen nahmen ihren Anfang mit der Eröffnung einer Ausſtellung von Briefmarken. Die Ausſtellung war außerordent⸗ 3 lich intereſſant und wies ganz hervorragende Seltenheiten auf. Die Eröffnung erfolgte Samstag nachmittag um 3 Uhr. Am gleichen Nachmittage begannen kurz nach 4 Uhr die Verhandlungen legenheiten dienten. Geſtern vormittag, beginnend um 9 Uhr, — lertages begann um ½12 Uhr im Eintrachtsſaal. Auf der Tages⸗ ordnung ſtanden zwei Vorträge„Briefmarkenkataloge und Brief⸗ markenalbums“, ſowie„Die Philatelie vor Gericht“. Beide Vor⸗ träge wurden von den zahlreich anweſenden Zuhörern mit leb⸗ 1 haftem Beifall aufgenommen. An die Tagung ſchloß ſich ein all⸗ gemeines Feſteſſen. 5 Freiburg, 30. Aug. Zu der bereits gemeldeten Selbſt⸗ mordaffäre wird noch folgendes bekannt: Es handelt ſich um die 20jährige Tochter eines Lokomotivführers. Das ungewöhnlich hübſche Mädchen hatte ein Techtel⸗Mechtel mit einem Offizier. Die Mutter des Mädchens kam hinter die Liebelei und ſtellte die Tochter zur Rede. Dieſe ſuchte ihren Geliebten auf, ihn ernſtlich be⸗ fragend, ob er ſie heiraten wolle. Davon wollte natürlich der Marsjünger nichts wiſſen. Das enttäuſchte Mädchen trank darauf⸗ hin eine Flaſche mit Lyſol. Es ſtellten ſich heftige Vergiftungs⸗ erſcheinungen ein, denen das Mädchen erlag. Sie iſt vor einigen Tagen zu Grabe getragen worden. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Berlin, 30. Aug. Als das Kaiſerpaar heute früh in Berlin eintraf und nach Charlottenburg fuhr, verſuchte eine junge Dame einen großen Blumenſtrauß in die Hofequipage zu werfen. Sie wurde von einem mann ſiſtiert und zur Wache gebracht. *Berlin, 80 Aug⸗ Die„B. Ztg.“ meldet aus Konſtan⸗ tinopel: Zwei in Uesküb verhaftete Montenegriner, die dort ein Mord⸗Attentat auf den montenegriniſchen politiſchen Flüchtling Major Mitrowitza verübten, geſtanden, daß ſie von der montene⸗ griniſchen Regierung um 25 000 Fr. zum Mord gedungen wurden. Potsdam, 30. Aug. Das Kronprinzenpaar iſt wieder in Potsdam eingetroffen und nahm im Marmorpalais Wohnung. * Dresden, 30. Aug. Unter zahlreicher Beteiligung des Publikums fand in Gegenwart der Königin von Sachſen, des Prinzen und der Prinzeſſin Johann Georg und der Prinzeſſin Mathilde ſowie den Spitzen der ſtädtiſchen Be⸗ hörden heute vormittag die feierlich Weihe der neuen König Friedrich Auguſt⸗Brücke ſtatt. Oberbürgermeiſter Beutler Begleitung der Behörden und Ehrengäſte die feſtlich ſchmückte Brücke überſchritten hatten, wurde dieſelbe dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die angrenzenden Gebäude ſowie alle Elbſchiffe hatten Flaggenſchmuck angelegt. Brücke wurde mit einem Koſtenaufwand von—⁹ Millionen Mark von den Architekten Prof. Dr. Greis⸗Düſſeldorf und Stadtbaurat Hermann Klette⸗Dresden erbaut. * Hopenhagen, 30. Aug. Die Kaiſerin⸗Witne von Rußland iſt heute vormittag an Bord der Kaiſerjacht Polar⸗ ſtern hier eingetroffen. Fahrten des L. Z. 6. *Straßburg, 30. Aug. Nach einer Mitteilung. des Dr. Eckener von der Deutſchen Luftſchiff.⸗G. ſteht dieſe mit des Sammlertages, die der Erledigung verſchiedener Vereinsange⸗ wurde eine Feſtbörſe abgehalten. Bei derſelben gelangten zabl⸗ reiche Käufe zum Abſchluß. Die Sitzung des 14. Deutſchen Samm⸗ hielt die Weiherede. Nachdem der König mit Gefolge in e„ Die 1 * 7 ſich vor der Verurteilung beugen wird und daß die ihm erteilte ſtoß wurde e lag Ling. 2880 o wu de „Uente des Opſervctoriums Mileto, die außer dem Haublſtoß drei J eige entuade Berhaſtung baren berinderl. Eckener ließ ſich aus einer Höhe von etwa 15 Meter an einem Tau auf den Poliggon nieder. Das Luftſchiff kehrte darauf nach Baden⸗Baden zurück. Die Ankunft des Zarenpaares in Friedberg. * Friedberg, 30. Aug. Das ruſſiſche Kaiſerpaar mit dem Thronfolger und den Prinzeſſinnen⸗Töchtern traf um .29 Uhr auf dem Bahnhof Friedberg ein, woſelbſt ſich zur Begrüßung der kaiſerlichen Verwandten das Großherzogs⸗ paar von Heſſen eingefunden hatte. Der Empfang, der nur einen rein privaten Charakter trug, war ein überaus herz⸗ licher. Der Großherzog begrüßte zunächſt ſeine kaiſerliche Schweſter durch Handſchlag und Kuß und darauf ſeinen kaiſerlichen Schwager in ebenfalls herzlichſter Weiſe. Nach der Begrüßung, zu der kein Militär erſchienen war, fuhren die Herrſchaften in offenen Automobilen durch die reich⸗ geſchmückte Stadt, vom Jubel der Bevölkerung herzlich be⸗ grüßt nach dem Schloß und zwar im erſten Automobil die Kaiſerin von Rußland mit der Großherzogin von Heſſen und dem Großfürſt⸗Thronfolger, im zweiten Automobil der Zar mit ſeinem Schwager, dem Großherzog, im dritten Auto⸗ mobil die kaiſerlichen Kinder. Die Stadt Friedberg hat an⸗ läßlich des heutigen Feſttages reichen Flaggenſchmuck an⸗ gelegt. Die lauten Hurras der Menge, die alle Fenſter be⸗ ſetzt hielt, gab dem Empfang einen überaus freundlichen, ja herzlichen Charakter. Erkrankung von Soldaten in München. *München, 30. Aug. Von Mannſchaften des 15. Infan⸗ terieregiments, welche zur Zeit in München untergebracht ſind, erkrankten geſtern auf dem Reiſe⸗Marſche von einer längeren Uebung eine große Anzahl von Soldaten. Ein Einjährig⸗Frei⸗ williger, der anſcheinend noch geſund nach der Kaſerne zurück⸗ kehrte, iſt nachts geſtorben. Zwei Reſerviſten ſind ernſtlich er⸗ krankt. 5 7 Der Reichskanzler in Berlin. * Berlin, 30. Auguſt. Der Reichskanzler iſt hier einge⸗ troffen und nahm heute vormittag eine Reihe von Vorträgen ent⸗ gegen. Verhaftung von Raubmördern. * Hannover, 30. Auguſt. Die hieſige Polizei verhafteke drei galiziſche Arbeiter unter dem dringenden Verdachte, in der Nacht zum 19. Juli in der Nähe von Marſchwitz bei Deutſch⸗Liſſa in Poſen einen 18jährigen galiziſchen Arbeiter durch zahlreiche Meſſerſtiche ermordet und beraubt zu haben. Die Täter ſind nach der Tat ins Ausland geflüchtet, ſind aber ſpäter nach Deutſchland zurückgekehrt. Einer der Verhafteten hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. Profeſſor Neißer und Ehrlich's Hata 606. * Breslau, 30. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Im„Bresl. Gen.⸗ Anz.“ wird heute eine Erklärung der dermatologiſchen Klinik ver⸗ öffentlicht, zu der vor kurzem erfolgten Blättermeldung über Aeußerungen des Prof. Neißer's über Ehrlich's neues Syphilis⸗ mittel. Danach ſolle das Mittel eine Immunität gegen neue Anſteckung ſchaffen. Das iſt falſch. Richtig iſt, daß Neißer, wie beim Menſchen ſo auch bei Affen die außerordentliche Wirkſamkeit von Ehrlich's Hata erweiſen konnte, unrich⸗ tig iſt aber die Schlußäußerung, daß durch das Mittel 606 ge⸗ heilte Tiere dauernd für Syphilis unempfindlich geworden wären. Gerade das Gegenteil iſt der Jall, wie ein in Kurzem erſcheinender Bericht Neißers über expe⸗ rimentale Syphilisforſchung letzten Jahre zeigen wird. Die alte Annahme, wonach durch Heilung von Syphilis dauernde Im⸗ munität erfolgt, iſt irrig. Sobald Menſch oder Tier von Spphilis geheilt iſt, kann eine Neuanſteckung bei den betreffenden Individuen genau ſo erfolgen, als bei früher nie ſyphilitiſch geweſenen. Dieſe Tatſache gilt ebenſo für Heilungen mit Ehrlich's Hata, als mit Queckſilber. Eine bleibende Immunität gegen Syphilis gibt es nicht. Wir halten eine Richtigſtellung für notwendig, damit bei dem Publikum, das ohnedies durch zahlreiche Zeitungsberichte über wiſſenſchaftliche Erfolge in letzter Zeit auf dieſem Gebiete in begreiflicher Erregung gebracht worden iſt, nicht die Auffaſſung Platz greift, mit„606“ behandelte Kranke ſeien ihr lebenlang gegen Neuanſteckung geſchützt. Dieſe Annahme iſt abſolut falſch und könnte die traurigſten Konſequenzen fördern. Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. * Ratibor, 30. Aug. Das wegen Ermordung ſeines Schwie⸗ gerſohnes, des Wirtſchaftsbeſitzers Elbin, am 24. April bom hie⸗ ſigen Schwurgericht zum Tode verurteilte Häusler⸗Ehepaar Kuznik aus Gr. Gauden(Kreis Koſel) wurde zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus begnadigt. Der Ehemann zählt 78, die Ehefrau 63 Jahre. Die franzöſiſche Preſſe und das Schreiben des Vatikans. Paris, 30. Aug. Faſt die geſamte Preſſe beſchäftigt ſich lebhaft mit dem Schreiben des Papſtes über die katholiſch⸗ demokratiſche Jugendvereinigung. Die radikalen Blättern äußern ihre Befriedigung darüber, daß der Papſt jeder Zweideutigkeit ein Ende gemacht habe. Die„Aktion“ ſchreibt: Das Schreiben des Papſtes bedeutet einen endgültigen Sieg derjenigen, die in religiöſer und politiſcher Hinſicht einen unverſönlichen Stand⸗ punkt einnehmen. Wenn die liberalen Katholiken ſich unter⸗ werfen, dann gehen ſie einem neuen heftigen Kampfe zwiſchen der Republik und der Kirche entgegen, wenn ſie Widerſtand leiſten, dann werden wir einem Streit der katholiſchen Parteien beiwohnen, der der Republik und der ſozialen Demokratie nur zu großem Nutzen gereichen kann. Möge der Papſt in ſeiner Verblendung und ſeinem Fanatismus uns noch manchen ſolchen Dienſt leiſten.— Die„Petit Republic“ ſchreibt: Wir werden das Schickſal der Silloniſten nicht beweinen, mögen ſie ſich mit der Kirche auseinander ſetzen, wenn ſie das für notwendig halten. Unſere Sache iſt es, auf die Unduldſamkeit und Engherzigkeit der päpſtlichen Anſchauungen hinzuweiſen. — Die„Lantere“ meint: Dank dem Papſte iſt die Lage nunmehr klar; ein Katholik muß nicht nur antirepublikaniſch, er muß auch antidemokratiſch ſein.— Der konſervativ⸗rohaliſtiſche„Gaulois“ meint: Der heil. Vater leiſtet uns einen Dienſt ſelbſt auf politiſchem Gebiete, in⸗ dem er uns zur Beſcheidenheit, zum Gehorſam und zur Vorſicht mahnt. Es iſt gut, daß die höchſte Autorität der Welt uns an unſere Pflichten erinnert. Wir ſind überzeugt, daß der Sillon Lehre uns allen zum Nutzen gereichen wird. Wir haben uns in die Leitung der religiöſen und kirchlichen Angelegenheiten nicht einzumiſchen, dazu iſt die Kirche da. Wir haben ihr nur zu gehorche. VVVV Erdſtüße in Süditalien.„„„ »Reggio di Calabria, 30. Aug. Ein ſehr heftiger erd⸗ heute früh gegen 3 Uhr 15 Min. verſpürt. Die Bevölke⸗ m Freien; auch in Meſſina, Gerace, Konteleone, Gal⸗ Milazzo und Mileto wurde der Erdſtoß verſpürt. Die Inſtru⸗ ſigen Blättern mit, daß Frau Meersmann wegen des Entmündi! letzten Zeit ſeitens der Regierung ein bedeutender Umſchw verzeichnen. Dem Turnverein Lorrain Sportive iſt it Stadt zu ziehen. Das letzte Vereinsfeſt dieſes Vereins ſtrengen Zenſur unterzogen. Auch der Verein Souvenir d mußte ſeine Gedenkfeier weſentlich einſchränken und alle die Niederlegung eines Kranzes mit wenigen Worten begl' leichtere Erdſtöße verzeichneten, wurden beſchädigt. Soweit bekannt, wurde kein Schaden angerichteet. Zwei Antworten zur Königsberger Rede. *London, 30. Aug. Der Berliner Vertreter der„Daily Mail“ hat nach dem„G..“ ſich an den Reichskanzler und den Abg. Bebel gewandt und um Aufklärung zur Königsberger Kaiſerrede erſucht. Herr v. Bethmann Hollweg hat auf die Frage, was er auf die gegen ihn 1 Angriffe zu erwidern habe, aus Hohenfinow tele⸗ graphiert: 1 „In der fraglichen Angelegenheit habe ich keinerlei Er⸗ klärungen abzugeben. Bethman Hollweg.“ Der Führer der deutſchen Sozialdemokratie telegraphierte: 5 „Ich habe ſvdeben die Rede des Kaiſers geleſen. Kanr, nur erklären: die Hohenzollern ändern ſich niemals. Bebel.“ Diebſtahl von Jubiläumsgeſchenken. „Zara, 30. Aug. Dem nach Cettinje reiſenden Petersburger Grafen Alexander Tſchernodew wurden an Bord des Lloydſchiffes „Prinz Hohenlohe“ auf der Fahrt von Trieſt nach Spalato zagl⸗ reiche Wertgegenſtände, darunter angeblich Jubiläumsgeſchenke für den König von Montenegro, ſowie Geld von unbekannten Tä⸗ tern geſtohlen. Die deutſchen Panzer in der Türkei. “ Konſtantinopel, 30. Aug. Die aus ſonſt zuverläſſiger Quelle ſtammende Meldung, nach der die Uebergabe der früheren deutſchen Panzerſchiffe an die Türkei bereits erfolgt ſei, war verfrüht. Sicheren Informationen zufolge werden die Schiffe erſt gegen Ende der Woche abgegeben werden. Der Tag ſteht noch nicht feſt. Der Marineminiſter gibt heute zu Ehren des Kontre⸗Admirals Koch ein Eſſen. Die Fahrt der an die Türkei verkauften Linienſchiffe„Kur⸗ fürſt Friedrich Wilhelm“ und„Weißenburg“ nach den Dardanellen iſt ohne ſede Störung verlaufen. Die bereits vorgenommene Exprobung der Armierung und der Maſchinenanlagen haben die türkiſche Ma⸗ rinebehörde in jeder Hinſicht befriedigt. Türkiſche Rüſtungen. Konſtantinopel, 30. Aug. Wie der„Tanin“ meldet, wird das Marineminiſterium 20 Transportſchiffe ankaufen. Konferenz der interparlamentariſchen Union. »Briſtol, 30. Auguſt. Die Konferenz der interparlamenta⸗ riſchen Union wurde heute vormittag im Situngsſaale der Dep 1. tiertenkammer durch Prof. Dr. Eickhoff eröffnet. Auf Vorſchla von Prof. Eickhoff wurde Staatsminiſter Beernaert zun Vorſitzenden der Tagung ernannt. In ſeiner Eröffnung ſtellte Staatsminiſter Bernaert feſt, daß die interparlamentar Union ſich immer mehr durchſetze, ſodaß ihr ſchon offizielle but getäre Unterſtützungen zuteil wurden. Der Union gehören jetz 3000 Mitglieder von 21 Staaten an. Miniſter Davignon begrüßte namens der belgiſchen Regierung die Verſammlung, worauf be ſchiedene Vertreter ausländiſcher Gruppen ihre Sympathie für Belgien und das belgiſche Volk zum Ausdruck brachten. Auf A trag des Engländers Lord Weardale wurde ſodann ein Begrü⸗ ßungstelegramm an König Albert geſandt. Derlimer Nrahthericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Zur neueſten Kaiſerrede. 08 PL] Berlin, 30. Auguſt. Bis jetzt liegen zu der Marie burger Kaiſerrede noch keine Preßäußerungen vor. Nur die„B. .“ meint, inbezug auf die Hauptpunkte der Königsberger Kaiſer, rede bildeten die geſtrigen Worte geradezu einen beſänftigenden Kommentar, indem der Kaiſer erklärte, er nehme die Mitarbeit jedes ehrlichen Chriſten, wer es auch ſei, an, daß er wie der Mo⸗ narch unter der höchſten Obhut und dem höchſten Auftrage Gottes arbeite, gab er die Fiktion des Gottesgnadentums als pe ziellen Eigenart der preußiſche ige prei alſo, ſo meint die„B..“ die Erregung, Rede entſtanden iſt, beſchwichtigen wollen. Zur Erkrankung Kautskys. Berlin, 30. Aug. Das Befinden des Genoſſen der auf dem internationalen ſozialiſtiſchen Kongreß in Kopen erkrankt iſt, gibt zu Beſorgniſſen keine Veranlaſſung. Es ſich um einen Influenzaanfall. Kautsky befindet ſich bexei Bett. f Neue Cholerafälle in Berlin. J Berlin, 30. Aug. In Berlin und Char ſind heute zwei neue Cholera⸗Verdachtsfälle worden. Der eine ſtammt aus demſelben Hauſe, in Hausdiener Vogt gewohnt hat und betrifft eine Frau Schulz, die in das Rudolf Virchow⸗Krankenhaus überfü wurde. Dort hat im Laufe des Vormittags die Frau mehre ſchwere Anfälle gehabt, doch hält man es auch in dieſem micht für wahrſcheinlich, daß es ſich um aſiatiſche Cholera handelt hat. Die zweite Erkrankung betrifft eine Verkäu die in Spandau wohnt und in Charlottenburg beſchäftig Die bakteriologiſche Unterſuchung des choleraverdächtige Falles in der Oderbergſtraße, wo der Hausdiener Vogt wohnt hat, iſt noch nicht abgeſchloſſen, das Ergebni morgen Vormittag feſtgeſtellt. Prof. Lentze und ande Aerzte ſind jedoch der Anſicht, daß in den vier Fällen aſi⸗ Cholera wahrſcheinlich nicht vorliegt. In Spandan ſämtliche Schulen desinfiziert worden. Hier h Ueberzeugung vor, daß die Choleraerkrankungen mi Auswanderer⸗Bahnhof Ruhleben zuſammenhängen un wünſcht die Verlegung dieſes Bahnhofes. Die Fra⸗ heute in der Sitzung der Spandauer Stadtverordne⸗ ſammlung beſprochen werden. * Berlin, 30. Aug. Die bakteriologiſche Unter der im Virchow⸗Krankenhaus eingelieferten Perſonen negatives Reſultat. 80 Die Affäre des Generals v. Gagern. Berlin, 30. Aug. Zu dem Prozeß des Generals teilt Rechtsanwalt Dr. Riemann als Vertreter v. Gagerns beſchluſſes des Breslauer Amtsgerichtes Aufechtungsklage beit gericht erhoben, aber wegen gänzlicher Ausſichtsloſigkeit wiede gezogen habe. Es handelte ſich bei Frau M. nicht um eine Geiſtesſtörung, ſondern um eine ſchon ſeit langer Zeit be Krankheit. Schon im Jahre 1894 habe Profeſſor Fo konſtitutionelle Hyſterie und tiefe moraliſche Schwäch logiſche Lügenhaftigkeit feſtgeſtellt. Die Behandlung der franzoſenfreundlichen Vereine [Berlin, 30. Aug. Aus Metz meldet der„Lok. der Behandlung der franzoſenfreundlichen Vereine Wochen verboten, mit klingendem Spiel durch die lichen Kundgebungen unterlaſſen. Bei der vorgeſtrigen Gedenkfe vor dem franzöſiſchen Denkmal zu Noisville wollte der Präſi wurde aber von den anweſenden Gendarmen unter . Seite General⸗Augeiger.(Abenoblatt.) Mannheim, 30. Auguſt. Colkswirtschalt. H. Schlinck u. Co.,.⸗G. Palminwerke in Hamburg und Mannheim. In einer in Hamburg abgehaltenen außerordentlichen Gene⸗ ralverſammlung wurde die Erhöhung des Aktienkapi⸗ tals von 3 Mill. Mk. auf.3 Mill. Mk. beſchloſſen. Ferner wurde der Vorſtand beauftragt, die vorliegende Offerte eines Bankenkon⸗ ſorxtiums zu akzeptieren, das ſich erbietet, die neuen Aktien zu 101,5 Proz. ſofort bar und unter Zahlung ſämtlicher Unkoſten zu übernehmen und in Verbindung hiemit die noch reſtlichen Genuß⸗ ſcheine im Betrage von 600,000 M. koſtenlos einzuliefern. Von der Verwaltung wurde mitgeteilt, daß die Einführung der Aktien an den Börſen von Hamburg, Frankfurt a. M. und Mannheim durch die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft in Mannheim und die Norddeutſche Bank in Hamburg in die Wege geleitet ſei. ** 1* 1* Vom rheiniſchen Eiſenmarkt. Von unſerem fachmänniſchen Mitarbeiter wird uns Düſſeldorf geſchrieben: Auf dem Eiſenmarkte macht ſich nach den ziemlich über⸗ einſtimmenden Berichſen aus den verſchiedenſten Induſtriezweigen eine Belebung geltend, die in ſteter Zunahme begriffen zu ſein ſcheint. Nach den fortwährenden, durch die unſicheren Erfolge der Verbandsbeſtrebungen hervorgerufenen Schwankungen hat ſich augenſcheinlich nach dem Abſchluß des Roheiſenſyndikats und der übrigen Preisverbände ein Umſchwung eingeſtellt, der mit Rück⸗ ſicht auf die ſtille Jahreszeit zwar keine ſehr bemerkenswerte Aen⸗ derungen der Marktlage hervorrief, aber doch, wie angenommen werden kann, eine Wendung zur Stabilität und zum flotteren Ge⸗ ſchäft vorbereitet. Es iſt daher zu erwarten, daß der herannahende Herbſt die Situation in weſentlich anderer Verfaſſung wie die letz⸗ ten Monate finden wird, zudem die Belebung nicht nur vom In⸗ lands⸗, ſondern auch vom Exportgeſchäft gemeldet wird, und die Händler haben alle Urſache, die weitere Entwick⸗ lung der Dinge mit größter Aufmerkſamkeit zu berfolgen. Noch iſt das Roheiſenſyndikat nicht vollſtändig zu⸗ ſammengefügt, doch gewinnt in den intereſſierten Kreiſen die Hoff⸗ nung immer mehr Boden, daß die außenſtehenden Werke ihren Widerſtand aufgeben u. ihren Beitritt auf irgend einer beiderſeits annehmbaren Grundlage vollziehen werden. Tritt, womit man be⸗ ſtimmt rechnet, dieſer Fall ein, ſo wird ſich nach den ſchon in unſerem letzten Bericht dargelegten Verhältniſſen, die in mehr als einer Beziehung einer Klärung und Feſtigung bedürfen, die Lage der nicht mit Werken liierten Händler unangenehm zuſpitzen und die ſeit langem brennende Händlerfrage einer Löſung zutreiben, die nicht auf allen Seiten Zuſtimmung finden dürfte. Daß man⸗ cherlei Komplikationen hierbei auftreten werden, erſcheint ſicher. Es iſt daher Zeit, daß ſich der reine Eiſe nhandel uregen begi nmt und die ihm drohende Gefahr der Beein⸗ trächtigung ſeiner Exiſtenz durch geeignete Maßnahmen abzu⸗ wehren ſucht, ohne die Verſchmelzung der Intereſſen der Hütten izelnen Händlerkonzernen ſo feſt gefügt iſt, daß eine Locke⸗ zung kaum noch möglich erſcheint. Bis jetzt konnte beobachtet wer⸗ den, daß die Verſchiebungen auf dem Eiſenmarkte ganz beſonders in den letzten zwei Jahren im Schnellzugstempo vollzogen wurden und dabei eine Umſicht, Energie und— Rückſichtsloſigkeit zutage trat, die allen beteiligten Intereſſentengruppen eine Mahnung ſein muß, auf dem Poſten zu ſein. Die Induſtriekoloſſe, wie z. B. Thyſſen, Gelſenkirchen uſw., ſchaffen Zuſtände, die noch mancherlei Ueberraſchungen bringen dürften.— Was die einzelnen Artikel anlangt, ſo iſt darüber wenig Bemerkenswertes zu ſagen: die Be⸗ aus * BVereinigte Ultramarinfabriken.⸗G. vorm. Leverkus, Zeltner nd Konſorten, Köln. Der Aufſichtsrat beſchloß die Verkeilung einer Dividende von 10 Prozent(wie i..) und die Rückzah⸗ lung von 114(i. V. 0) Genußſcheinen vorzuſchlagen. Bergbau⸗A.⸗G. Friedrichsſegen zu Friedrichsſegen a. d. Lahn. man ſchreibt, iſt der Geſellſchaft ein neues Aufberei⸗ ungsverfahren durch Deutſches Reichspatent Nr. 222 089 und Nr. 225 809 geſchützt worden. Bislang nicht verwertbare Roh⸗ rze und Zwiſchenprodukte der Aufbereitungen können eventuell zu ltigen Hüttenerzen verarbeitet werden. Derartige Materia⸗ n hat man bis heute als unbrauchbar und wertlos auf Halden geſtürzt. Jetzt bietet ſich Gelegenheit, dieſe nach dem neuen Ver⸗ fahren eventuell noch nutzbringend zu verwerten; ebenſo beſteht für 55 Erzgruben die Ausſicht, ihre Betriebe gewinnbringend geſtalten. 125 5 eue Augsburger Kattunfabrik,.⸗G. in Augsburg. Nach dem resabſchluß für 1909/10 betrugen die Rohergebniſſe 95 364 M.(1 459 408.), wovon die Betriebsunkoſten, Frachten, Verſi erungen, Steuern, Zinſen, Tilgungen, Gewinnanteile uſw., die in einem einzigen Poſten cusgewieſen werden, 1 946 994 M. 718 772.) erforderten. Es verblieb ein Gewinn von 348 871 (259 364 M. Verluſt, der zum Teil aus den Rücklagen gedeckt Nach Tilgung des Verluſtvortrags von 108 494 M. verblieb Reingewinn von 239877., woraus eine Dividende von Prozent verteilt wird. Telegraphiſche Handelsberichte. Phõnix,.-G. für Bergbau- und Hüttenindustrie. *Dortmund, 30. Aug. Die Abschlussitzung der nix,-G. für Bergbau und Hüttenindustrie ist lt. Frkf. uf den 8. Sept. anberaumt. ö Neues vom Dividendenmarkt. 8 5 Hambur g, 30. Aug. Die Jutespinnerei und Weberei vor. Von der Reichsbank. rlin, zo. Aug. Die Ansprüche an die Reichsbank zestern und heute recht bedeutend grösser als im Vor- esonders in Berlin war starker Bedarf. Magedonische Eisenbahn. 30. Aug. Die Einnahmen der Mazedoni- Eisenbahn betrugen in der Zeit vom 6. August 68 153 Fres.(weniger 24 317 Frcs.), seit dem s. 1936 544 Fres,(mehr 182 868 Fres). 8 Proz. Dividende ſchäftigung iſt allenthalben verhältnismäßig gut, die Preiſe ziehen vom 6. August bis 12. August 189 230 Fres.(mehr 24 851 Fres.); seit am 1. Januar ds. Js. 4 90% 532 Fres(mehr 694 719 Francs). Furtaæecinnahme der Sao Paulo Kaffecaollanleihe. * Santos, 30. Aug. Die Surtaxe-Einnahme für die Sao Paulo Kaffeezollanleihe beliefen sich in der Zeit vom 22.—27 August auf 66 400 Pfd. Sterl. Vom amerikanisclien Baumwollgeschäft. * NeW- XoOr kE, 30. Aug. Die Einengung der Baisse an der gestrigen New- VLorker Baumwollbörse in August- Terminen, welche die Preise für den laufenden Monat um über 3 Cts. auf zeitweise 20 Cts. hinaufschwellen liessen, gilt hier noch nicht als überwunden. Es scheinen noch ziemlich beträchtliche Positionen in August-Baumwolle ungedeckt zu sein, obgleich manche Baissiers sich privatim arrangierten. Die Hausse-Clique, bestehend aus den bekannten Spekulanten Brown Scales und Heyne sandten Aufforderungen an die Pflanzer im Süden, keine Baumwolle unter 16 Cts. zu ver- kaufen, da die neue Ernte sich höchstens auf 12 Mill. Ballen belaufe und der Weltbedarf sehr stark sei. Die Clique entriert augenscheinlich eine neue Hausse-Kampagne an einem späteren Termin. Inzwischen haben weitere Baumwollwaren- fabrikanten ihre Betriebe eingestellt. *** Telegraphiſche Vörſenberichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 30. Aug. Fondsbörſe. Der Grundton der Börſe iſt weiter ein feſter. Der matte Verlauf der Monats⸗ abrechnung bewirkte, daß die ſeitherige Aufwärtsbewegung auf ein⸗ zelnen Märkten weitere Fortſchritte machte. Lebhafteſte Aufmerkſam⸗ keit widmete die Börſe wieder dem Markte der Elektrizitätswerte. Es profitierten hauptſächlich Schuckertaktien, Ediſon und Siemens u. 5 5 Die übrigen Werte zogen mehr oder weniger an. Lebhafteres ntereſſe zeigte ſich für Deutſch⸗Kuxemburger. Von Transportwerten konnten ſich Lombarden ihre führende Stellung behaupten. Prinz Heinrich⸗Bahn lebhaft gehandelt auf die gute Entwicklung, welche in der luxemburgiſchen Montaninduſtrie vorherrſcht. Baltimore, Ohio behauptet. Schiffahrtswerte verkehrten intereſſelos. Auf dem Bankenmarkte ſind die führenden Werte im allgemeinen nur wenig verändert. Diskonto Kommandit und Deutſche Bank wurden rege gehandelt. Oeſterreichiſche Werte feſt. Auf dem Gebiete der Montan⸗ werte zeigte das Kursniveau im allgemeinen lebhafteres Ausſehen. Von führenden Aktien bekundeten Phönix⸗Bergbau, Deutſch⸗Luxem⸗ burger, Bochumer und Harpener eine ſehr feſte Haltung bei lebhaftem Geſchäft. Im Kaſſainduſtriemarkt war die Stimmung zuverſichtlich, doch hielten ſich die Umſätze in engen Grenzen. Schwache Tendenz zeigten chemiſche Werte. Höchſter Farbwerke 394 Prozent, Holz⸗ verkohlung 3 Prozent niedriger. Maſchinenfabriken feſt. Feſt⸗ verzinsliche Werte ruhig und wenig beachtet. Heimiſche Anleihe konnten ſich behaupten. Von fremden Werten ſind Portugieſen und Türkenloſe bei lebhafter Geſchäftsbewegung anzuführen. Ruſſen im weiteren Verlaufe ruhig bei behaupteter Tendenz. Diskonto Kom⸗ mandit per September 18794—1884. Die Börſe ſchloß ſehr feſt. Es notierten Kreditaktien 209/½, Diskonto Kommandit per Auguſt 187½—188, Staatsbahn 16056, Lombarden 2276, Baltimore Ohio 10676, Dresdener 158978, Gelſenkirchener 216½, Ediſon 287½8 à 287%, Sie⸗ mens u. Halske 258, Deutſch⸗Ueberſee 1857% bis 186. * Berlin, 80. Aug. Fondsbericht. Bei Beginn bder Börſe trat wieder eine recht zuverſichtliche Stimmung zutage. Die über die deutſche Eiſeninduſtrie in letzter Zeit recht günſtig lautenden Nach⸗ richten und die geſteigerte Hoffnung auf das Zuſtandekommen eines deutſchen Roheiſenſyndikates waren die Veranlaſſung zu umfang⸗ reichen Käufen in Hüttenwerten. Bevorzugt waren Deutſch⸗Luxem⸗ burger und Rheinſtahl, die mit einer mehr als zweiprozentigen Steigerung einſetzten. Aber auch Rombacher, Gelſenkirchener, Dort⸗ munder und Phönix ſtellten ſich erheblich höher. Erhebliche Kurs⸗ gewinne erzielten auch Elektrizitätswerte, ſo Geſellſchaft für elek⸗ triſche Unternehmungen, die ſich um 298 Prozent beſſerten. Von Bahnen ſtiegen Warſchau⸗Wiener auf Meinungskäufe um Prozent, Kanada zogen auf die Juliausweiſe an, öſterreichiſche Bahnen folgten der Aufwärtsbewegung an der Wiener Börſe. Banken und Fouds lagen vernachläfſigt, ruſſiſche Bankenwerte zogen weiter an. Türken⸗ loſe mußten einen Teil ihrer geſtrigen Steigerung wieder hergeben. Die anfangs eingetretenen bedeutenden Kurserhöhungen riefen auf dem Markte der Montanwerte und Elektrizitätsaktien ſpäter Ge⸗ winnrealiſierungen hervor. Das Geſchäft geſtaltete ſich mangels weiterer Anregung ruhig; die feſte Grundſtimmung blieb aber be⸗ ſtehen. Geld über Ultimo ca.%½ Prozent. In der dritten Börſenſtunde war die Tendenz feſt. Canada ſtärker auf Gerüchte von der Abtretung eines höheren Bonus aus Länder⸗ verkäufen. Phönix lebhafter gehandelt. * Berlin, 30. Aug. Produktenbericht. Matteres Amerika und Septemberrealiſierungen haben hier abſchwächend auf die Weizen⸗ preiſe gewirkt, während Roggen auf größeres ruſſiſches Angebot etwas nachgab. Auch Hafer war billiger. Mais träge. Rüböl ziemlich behauptet. feſtigt, auch Rüböl anziehend. Wetter: regendrohend. *** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 30. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyer50/————.— Pfälz. Bank— 108. Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Brotgetreide ſpäter auf einige Käufe und Deckungen be⸗ hältlich blieben: Brauerei Ganter, Freiburg zu 90,50 Prozent und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 201 Prozent. ** 8 Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) 0 (Nachdruck verboten), Dienstag, den 30. Auguſt 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 213½ B.—— Hafer: Sept.———— Nov. 213— B. 210— G. Nov.———— März 220— B.—— März———— Mat———— Nov.———.— Mais: Sept.——— März———.— tov.—.—— März— 9 **** 4 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 30. Aug. 1910. Pyoviſiousfreil — 1 9 Wir ſind als Selbſttontrahenten taufe Räufer unter Vorbehalt: 900⁰ 9% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 380.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 220 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— 7„ Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 156 15⁴ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64— Bürgerbräu, Ludwigshafen 238— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 174 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 180zfr 175zfr Deutſche Südſeeplantagengeſ.—— Erſte Oeſterreich. Glanzſtöffabriten 235— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 108— Filterfabrik Enzinger, Worms— 180 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim—— Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 96— Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München— 1213fr Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 93 Lindes Eismaſchinen— 137 Neckarſulmer Fahrradwerke 140— Pacific Phosphate Shares alte 8 658%.68¼ 5„ junge L. 3½ CL. 3½6 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 1145;fr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 156 154 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Nheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannhbeim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm.— 95zjür Stahlwerk Mannheim 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein— Süddeutſche Kabel, Mannbeim, Genußſcheine 124 M. 170 Unionwerie,.⸗G., Fabriten f. Brauerei⸗Einrichtungen 118 Unionbrauerei Karlsruhe— 40zfr Ver. Diamantminen Lüde ezbucht— 10⁴4 Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim M. 555— Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngeſellſchaft 85 10⁰ Berliner Effektenbörſe. Berlin, 30. Auguft.(Anfangs⸗Kurſe.) n Hamburg-Harburg schlägt It.„Frkf. Züg.e wieder Mannh. Damofſchl. Hombg. Meſſerſchmitt 40.——.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 218.— Mannh. Aktienblr.—.— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Speyer 127.ä——.— „ S. Weltz. Speyer———.— „z. Storch., Speyer———.— Br. Werger. Worms—.— 76.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Transport 5 u, Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seett.—.— 80.— —.— 43.— VBörſe war ziemli 8 8 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Rück⸗ u. Mitverſ.—.— 1250 Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 193.— 197.—] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2160 Südd. Bank—.— 117.50 Bad. Aſſecuranz—— 200⁰ Südd. Disc.⸗Geſ.—117.80 Continental. Verſich.—— 635.— chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 482.— Württ Trangp. Ver.—.— 648.— rtt. Transp.⸗Verſ.—.— 648. SChem. Fab. Goldenbg. 210.ä——.— Indutrie Verein chem. Fabriken—.— 327.—.G f Seflinduſtrie 185 Verein D. Oelfabriken—.— 159.50 Dif 1 8 55 Mſchfb Weft..⸗W. Stamm—— 223.— Oung Vorzug—.— 102.80 Emaillw. Majkammer—.— 105.— 3 8 0Ettlinger Spinnerei—.— 99.— Brauereien. H. Fuchs Wgf. Hdlbg.—.— 191.50 Bad. Brauerei 78.———Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Durl. Hof vm. Hagen 232.— 232.— Hedderuh. Kudferw.u. Eichbaum⸗Brauerei 110.50—.—]Südd. Kabelw. Frkf.—.— 128.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.50 Karlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Br. Ganler, Freibg. 90.50—.— Näbmfbr. Haid u. Neu—.— 244.— Kleinlein, Heidelberg—.— 789.— Koſth. Cell u. Papierf.—.— 238.— Mannh. Gumeu. Asb.—.— 146.— Maſchinenf. Badenſa—.— 205.— Oberrh. Elektrizität—.— 19.— Bfälz. Mühlenwerke—.——.— Pf. Nähmu. Fahrradf.—.— 151.— Portl.-Zement Hdlbg. 146.25—.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 159.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— Speyr. Wurzmühle Neuſtadt—.——.— Zellſtoffabk. Waldhof—.— 260.— Zuckerfbr. Waghäuſel 201.——.— Zuckerfbr. Frankenth.—.— 388.— Zucker kaff Mannh. 158,% 158.J Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 209.25 209.25 187.50 188.% Jagersfontein Privatdiskont%% W. Berlin, 30. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Staatsbahn Lombarden Tondoner Effektenbörſe. 2 33ʃ 5 W 5 755 35 3 Reichsanle— 83— Premier 7¹ 4 Argentinier 91J. 91/ Randmines“/.%/ 4 Italiener 102½ 102%Atchiſon comp. 100— 100% 4 Japaner 930 93/. Canadian 195 197— 8 Mexitaner 35% 35¼ↄ Baltimore 107— 107½ 4 Spanier 93— 93— Chikago Milwaukee 120½ 1237 Ottomanbank 17¼ 17˙½ Denvers com. 30˙½ 32— Amalgamated 66¼ 665/½ Erie 25% 264 Anacondas 816 84/J Grand TrunkIII pref. 47% 481½ Neio Tinto 68% 68, e ord., d, Ne Central Mining 16% 16—Loutsville 146% 147½ Cbartered 34½ 35½% Miſſouri Kanſas 32% 32% De Beers 17/ 17½¼ Ontario 41½% 41½ Gaſtrand Southern Paciftie 115¼ 116% Geduld 8 Union com 169 /¼ 171˙E Goldſielss 6i. 3½¼ Steels cmm. 71— 72% Kreditaktien 209.25 209.25 Laurahütte 179.2½ 180 37 Disc.⸗Kommandit 187.8 188.— Phönix 235.7½ 286.87 Staatsbahn 169./ 160.⅜ Harpener 198.— 198,75 Lombarden 22.½ 22.7J%% Tend: feſt. Bochumer 286.— 288.% Berlin, 30. Auguſt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.46 20.46 Reichsbank 148.10 143 10 Wechſel Paris 81.05 81.05 Rhein. ktraditbank 139.— 139— 4% Reichsanl. 101.90 101.90 Ruſſenbant 163.— 16360 30%„ 1909—.——.— Schaaffb. Bankv. 143 10 148.20 35% Reichzanl. 92.80 92.80 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.50 117.80 4%„ 1900—.——.— kaatsbahn 160.50 160.% 30% Reichsanleihe 83 70 83.70 Lombarden 225 22.75 4% Conſols 102.30 102.25 Baltimore u. Ohio 105.75 106.25 40„ 1909—.——.—Canada Paeiſte 189.¾ 191 50 3%%%„ 92.80 92.80] Hamburg Packet 141.40 140.70 35% 0%„ 1909—.——.— Nordd. Lloyd—.— 108.50 4% 5 88.70 88.70 Bochumer 237.75 238—- 3oſo Bad. v. 191—. 100.75 Deutſch⸗Luxembg. 205.25 206.75 80%„„ 1908/09 101.40 101.75 Dortmunder 97.— 97.½ 3½%„ eonv.———.— Gelſenkirchner 215 25 216.% 3½%„ 190/7—.——.— Harpener 197.½ 198.50 8 7% Bayern 91.90 91,70 Laurahütte 179.75 180.— 8%% Heſſen 90.90 90,90] Phönir 235.— 235.90 8 0% Heſſen 380.— 79.80 Weſteregeln 221.40 223.20 30% Sachſen 83.— 83.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 286.60 286.30 4½ Japaner 1905 97.75 97.80 Anilin 482.— 480.10 80% Italiener———.— Anilin Treptow 370.— 870—-— 4% Ruſſ. Anl. 1902 91˙75 91.70] Brown Boveri 169.40 169.70 40% Bagdadbahn 86.70 86.60 Chem. Albert 480.80 482.70 Oeſter. Kreditaktien 209.25 209.25 D. Steinzeugwerke 235— 235.— Berl. Handels⸗Geſ. 169.% 169.— Elberf. Farben 493.— 4900— Darmſtädter Bank 130.50 130.75 Celluloſe Koſtheim 235.— 237.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 144— 143 50 Rüttgerswerken 191.80 191 70 Deutſche Bant 256.% 256.6 Tonwaren Wiesloch 104.— 104—- Disc.⸗Kommandit 187.50 187.¼ Wf. Draht. Langend. 232.— 232.— Dresdner Bank Zellſtoff Waldhof 260.50 259.70 160 50 160.75 22.½ 22.7 Nidre: 4„ 2% bäd. St-Oabgg 825 Mannheim, 30. Auguſt. 555 (Abendblatt) T. Sette. Börſe. Wiener Wien, 30. 2 ut. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 665.30 667.20 Oeſt. Kronenrenke 94.55 94.65 Länderbank 2325.50 528.50„ Papierrente 97.50 97.55 Wiener Bankverein 47.— 536.50]„ Sfiberrente 97.45 97.55 Staatsbahn 52.— 751.70 Ungar. Goldrente 112.05 112.05 Lombarden.70 118.—-„ Kronenrente 91.85 91.90 Markuoten.48 117.50 Alpine Montan 764.— 760.50 Wochſel Paris 95.25 95.26] Tend.: feſt. Wien, 30. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kroditaktien 666.50 667.— Buſchtehrad. B. 973.— 975.— Oeſterreich⸗Ungarn 1860 1861 Oeſterr. Papierrente 97.59 97.55 Bau u. Betr..⸗G,———„ Silberrente 97 50 97.55 Unionbank 624.— 624.:„ Goldrente 116.50 116.15 Ungar. Kredit 862.— 862.—JUngar. Goldrente 112.10 112.10 Wiener Bankverein 553.— 556.— Kronenrente 91.90 91.90 anderbauk 528.— 527.— Wch. Frankf. viſta 117.50 117.51 Türk. Loſe 256.— 258.—„ London„ 240.42 240.,40 Alpine 761.— 749.—]„ Paris„ 95.26 95.27 Tabakaktien———, Amſterd.„ 199.20 199.20 Nordweſthahn—.——.— Napoleon 19.08 19.10 Holzverkohlung 2800 2920 Marknoten 117.50 117.51 Staatsbahn 751.70 758.50 Ultimo⸗Noten 117.51 117.52 Sombarden 117.— 118.20] Tend.: ſtetig. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 30. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 29. 30. Weizen per Sept. 203.— 202.25 „ Okt. 203.50 202 75 „ Dez. 204.25 203.50 Roggen per Sept. 152.— 152.50 „ Okt. 155.25 155.— „Dezbr. 157.— 157.— 0 85 ai 164.— 168 50 Hafer ept. 152.75 55 Okt. 156 25—.— „ Dez.—.——.— 29. 80. Mals per Sept—. 138.— „ Oktbr.—.——.— H Rüböl per Auguſt———.— Spiritus 70er l Weizenmehl Roggenmehl 0. ez.—.— 57.70 oco—.——— 28.50 28.50 21.— 21.— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 30. Auguſt. Getreidemarkt,(Telegramm.) 29. per 50 kg ver Weizen per Okt. 977— willig 9 80 „„ April 10 05— 10 08 Roggen per 9 726—— träge 726 3 5——=.—— Hafer per Okt. 773—— ruhig 7 79 Mais per Jult„„—— „„Auguſt———— ruhig „„ Mai 5 95— 5 97 Kohlraps Auguſt———— 5 Welier: Schön. 30. 50 Kg — fträge — träge — ruhig — ruhig — Tiverpooler Börſe. 2iverpool, 30. Auguſt.(Aufangskurſe.) 29. Weizen por Okt. 7½7% ruhig 5„Dez. 7084% Mais per Sept.— träge pre Okt.— *** 30. 7½% ruhig 758 — träge Frankfurter Effektenbörſe. Reeichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 29. 30. 29 30. Amſterdam kur; 169.40 109.42 Check Paris 81.075 81.05 Belgien„ 80.70 80.7380 Paxis 81.025 81.016 Italten„ 80.575 80.5750 Schweitz. Plätze„ 80 975 80 975 Check London 20.47 20.465 Wien„ 35.025 84.975 London„ 20.48 20.42 Napoleonsd'or 16.20 16 19 5 lang—.——[Privafdiskonto Stoatspapiere. A. Deutſche. 29 30. 8 29 30 85 deulſch. Reichsanl. 101.90 101.90]f Mh. Stadt⸗A.1908 100.30 100.30 8„ Iöoe 19000—.——.— C 92 65 92.60%„„1005 91/05 91.— 48„„ 1909—-——B. Ausländtſche. 4 5 83.55 88.555 Arg. k. Gold⸗A.1887—.——.— 8% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.15 102.105% Chineſen 1896 192.— 102.— 4 do. do. 1909—.——„%½%„„ 1898 99.60 99.60 3*. 15 92.65 92.601½% Japaner 97.70 97 65 375„ 1909———. Mexikaner äuß. 88/J0 200.10 190.— 83.55 88.5003 Merikaner innere 69.50 69.50 lbadiſche St..1901 100.50 100.5% Bulgaren 101.20 10.30 „1908/9 101.50 101.408¾ ſtalien. Nente—104.10 —.—iißs Oeſt. Silberrente 9735 97 40 5 93.50 98.40 8„ 15900 91 85 91.70 FVVVVP FNFN Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 100.80 160.90 4 37% do. 7u. All„Anl. 91.65 91.60 3 do..⸗B. Obl. 82.20 85.— 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.20 101.— 3 1918 101— 101.20 92— 92.— 1908 101.50 101.30 8 Heſſen 79 75 80.— 3 Sachſen 83.10 88.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.— Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 7 4%„Papierrent.—.— 97.25 Oeſterr. Goldreute 99.— 99.05 2 Vortug. Serte IL 66.25 66.35 5 68.15 68.40 4½ neue Ruſſen 1905 100.30 100.35 1 Ruſſen von 1880 91.10 91.20 4 ſpan. ausl. Rente—— 4 Türten von 1908 87.80 87.50 „ uuff. 94.70 94 50 4Unger. Goldrente 9425 94.25 4„ Kronenrente 92.— 92.— Verzinsliche Loſe. Türkiſche 8 Oeſterreichiſche860 174.— 174.— 181.40188.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. 202— 200.— 8 2 Ner. cem. abrik Mh. 327 2532¼.25 Chem. 55 Albert 480.488. Südd. Drahtind. Pih. 159.—159.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212.50 Ate. Böſe, Berlin 1. 1 Flektr⸗Geſ. Allgem. 286 28 Lahmeyer Elektr.⸗Geſ. Schu Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 129 30 129.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 118.—118.— Lederwerk. St. Ingbert 81.80 81.80 Spicharz Lederwerke Ludwigsh. Walzmühle 159.—159.25 98 8. Adlerfahrradw. Kleyer 443 10 444.90 Maſchinenfbr. Hilpert 82 80 82 80 Maſchinenfb. Badenia 206 50205 50 430— 430.— Southampion.) New⸗Nork ab, iſt Rotlerdam) Berawerksaktien. Bochumer Bergbau 236.75 238.—Harpener Bergbau Buderns 118.10 114 400Kaliw. Waſt eln Coneordia Bergb.⸗G.—.——.—Oberſchl. Giſe Deutſch. Luxemburg 204.65 207.—Bhönix Eſchweiler Bergw. 198.199.% 223 50 224.75 uftr. 104.50 104.75 235.25 286.75 197.25 199.% Br.Königs⸗ u. Laurah. 178.50 180.75 Friedrichshütte Bergb. 132.— 132—[Gewerkſch. Roßleben 121 50 121 50 enktrchner 918.— 216.ö8 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Giſenb.⸗G. 122.50 122 30 Hamburger Packet 141.— 141.½ Norddeutſcher Lloyd 108 50 108.¾ Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 160 160./ Oeſt. Südbahn Lomb. 22.75 22. 8 Pfandbriefe. — 8c% Frk. Hyp.- Pfdv. 100.— 4%.K. VB. Pfobr.05 100.20 4%„„ 1910 100.— 31⸗DopB. Pfob. 99 20 1 1 8 ̃ 81½%„ Pr. Bod.⸗Fr. 90 50 40 Gtr, Bd. Pfd. voc 99.60 4% 99 d. 00 100 40 dbx..0i „tunf. 90 100 d0 Pfdbr,w. O8 unz. 12 „ Pfdbr,.86 89 g. 94 Pfd. 96½06 „ Com.⸗Obl. .0 I,unk. 10 3 ½%„ Gom.⸗Obl. v. 87/01 Beſ,„ Com⸗Obl. v. 96/06 91.40 4d% Pr. Pfdb. unk. 09 99.— *⁰ 12 99.60 0 99 75 100. 100 20 8 7 100.70 92.20 90.50 99 60 100.40 1˙ 100.90 4% 8 75 83 4% 99.80 99.80 90.70 90.70 90.70 90.70 100.30 100.30 91 40 91.40 91.40 99. 99.60 99.75 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn——.— do. Meridionalbahn 181.—— 130.50 Baltimore und Ohio 105.75 106.¼ 1% Preuß.Pfandb.⸗ Bank unk. 1919 t0% Pr. Pfob. unt. 15 40ʃ0 1 8* 17 —15 0* 14 2„.— 0 5½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Sel⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 40% Rh. H. B. Pfb. 02 19% 907 „„ 1912 „1917 1919 1 2 4e% R. W. B. C..10 leſ, Pf. B. Pr.⸗Ool. 3100% Pf. B..⸗O. 2½, Ital. frtl.g. S. B. Nannb. Verſ.⸗.⸗A. Banke und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauk Berg u. Metallb. Berl. Handel s⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Bant Deutſche Bank Dautſchaſtat. Banl D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Fraukf. Hyp.⸗Bank Irkf. Hyp.⸗Eredluv. Nationalbank 184.— 184.— 116.90 117— 169.50 169.— 112 50 118 50 180 ½% 130 25 256— 253.25 144 143.50 107.90 107 90 186.½ 187 75 158 50 158.% 209.— 209.— 167.80 167.60 123.¾ 124.— Fraubfurt a,., 30. Aug. 179.75, Uugarn 94.25 Tandenz: feſt. Nachbhörſe. Kreditaktien 209. Staatsbahn 160,¼, Lombarden 22 ½. Ae. Handel mit lebhaft. Shischrtz Aatiglen in Mont Oeſterr.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbank Krodit⸗Auſtalt Pfälziſche Bauk Pfälz. Hyp.⸗Bauk Hypotbeknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kraditbank Rhein. Hyp.⸗B. M Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Baukver. Südd. Diskont Bank Ottomane Prioritäts⸗Obligationen. 100.90 100.90 99.60 99.60 99.60 94.— 91.30 99.60 94.— 91.30 99 80 99.70 99.80 99.70 100.— 100.— 100.10 100.— 101.— 101.— 91.— 91.— 91.— 91.— 91.— 91.— —— 78.60 —— 78 60 710.— 710.— 133.70 188.70 183.—138 ½ 208./ 209.½ 104.75 105.— —.——.— 121.50 12135 143.50 143.60 139.—139 20 197.60 197.90 143. 143.50 117.—117.— 139.25 189./ 117.75117 60 187—137.— Kreditaktten 209.25, Pisconto⸗ Commandit 187.75, Darmſtadzer 180.J, Dresdner Bant 158 25 Han⸗ dalsgeſellſchaft 169.25 Dautſche Bank 256.50, Staatsbadu 160., Lombarden 22.½, Bochumer 238.—, Helſenlizchen 216.—, Laurapnlte 2 187 Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 27. Auguſt 1910. Diggonto⸗Commandit 187.75 Großvieh und Kälber mittelmäßig, mit Schweine heiutt haſtuveikehr Mart. Müßig„Johanna“ von Heilbronn, 2547 Ztr. Steinſalz. Pet. Heck„Max Honſel“ von Heilbronn, 1762 Ztr. Steinſalz. Juſt. Kußel„Kußel“ von Heilbronn, 2022 Ztr. Steinſalz. Mart. Müßig„Kätchen“ von Heilbronn, 2614 Ztr. Steinſalz. Friedr. Heuß„Rich. Schäuffelen“ v. Heilbronn, 2800 Ztr. Steinſ. Hch. Lentz„Eliſe“ von Jagſtfeld, 1960 Ztr. Steinſalz. Hch. Kahl„Karolus“ von Walſum, 16 940 Ztr. Kohlen, Hafenbezirk Nr. 7. Angekommen am Hch. Schifferdecker„Karolina“ von Frankfurt, 2000 Dz. und Roggen. 27. Auguſt 1910. Weizen Karl Weber„Vorwärts“ von Biebrich, 5820 Dz. Phosphat. Gg. Zoller„Maria“ von Mülheim a. Rh., 1000 Dz. Roggen. Friedr. Hauck„Maunheim 42“ von Rotterdam, 6610 Dz. Getreide, Holz und Saat. Gg. Gaſſert„Aeolus“ von Rotterdam, abgegangen. Floßholz: 1 angekommen, 1 * Aberfeeiſche Schif fahrts⸗ New⸗Pork, 27. Aug.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie.) * 13 000 Dz. Getr. u. Stückg. Telegramme. Der Schnell⸗Poſtdampfer„Kaiſerin Auguſſe Victoria“ iſt am 27. Aug., morgens 1 30 Uhr in New⸗Pork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Reckow, Mannheim, I. 14, 19. New⸗York, 26. Aug⸗ hampton.) Der Schnell⸗Dampfer (Drahtbericht der Walther u. von Amerlkan⸗Line Sout⸗ „St. Louis“ am 20. Auguſt von Southampton ab, iſt heute angekommen Southampton, 27. Aug.(Drahtl der Der Schnell⸗Dampfer„St. Paul“ am heute vormitiag hier angelommen. rahtbericht der Amerikan⸗Line 20. Aug. von Motterdam, 25. Aug.(Drahtbericht der Holland⸗Amerita⸗Linie tterdam) Der Dampfer„Ryndam“ am 16. iſt heute hier angelommen. Aug. von New⸗Nork öffentlich verſteigern: 5 1 Nähmaſchine und andere Sachen. Antwerpen, 29. Aug.(Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, An werpen.) Der Dampfer„Kroonland! am 20. Aug. von New⸗York ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnbof. Geſchüftliches. Ein Geſpräch über fremde Sprache .: Sie meſſen Sprachkenntniſſen große Bedeutung bei? .: Allerdings. Wer fremde Sprachen beherrſcht, kommt über vorwärts. Viele Leute lernen nur zu ihrem Vergnüngen fremd Sprachen, um ihre Bildung zu vervollkommnen, fremde Länder und Völker und fremdländiſche Literatur kennen zu lernen. Aber der praktiſche Wert iſt noch weit größer. Bedenken Sie nur, wie Leute, die fremde Sprachen beherrſchen, zu angeſehenen, gutbezahl Stellungen kommen. .: Ich will zugeben, daß ich Sprachkenntniſſe gut verwerte Honorar zahlen muß. Sie vergeſſen, daß Sie durch die Methode Touſſaint⸗Langen ſcheidt fremde Sprachen ohne Lehrer, unabhängig von Zeit und Ort in möglichſt kurzer Zeit, mit geringen Koſten und ohne beſondere Vorkenntniſſe oder Nachhilfe vollkommen erlernen können. .: So glauben Sie wirklich, daß dieſe Methode ein ſo hervor ragendes Mittel zur Erlernung fremder Sprachen iſt, wie allgemei behauptet wird? 8 5 .: Unbedingt. Wenn Sprachlehrer oder Dolmetſcher auf Gri ihrer nur durch die Methode Touſſaint⸗Langenſcheidt erworbene Sprachkenntniſſe ihr Examen beſtehen, ſo iſt das doch der beſte Bewei für die Vortrefflichkeit dieſer Methode. A. Ich möchte aber doch gern nähere Informationen haben Können Sie mir ſagen, wo ich nähere ich mich endgültig entſchließe. erfahre? .: Verlangen Sie ſofort koſtenlos einen Proſpekt und ein Unterrichtsprobe in der Sprache, für die Sie beſonderes Inter haben, von der Langenſcheidtſchen Verlagsbuchhandlung, Berlt Schöneberg. Berantwortlic-⸗ Für Politik: J..: Julins Witte. für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte ſür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: 81 Ki für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jobs. Druck und Berlag der Dr. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. Direktor: Eruſt Müller. 4 Wochen kostenlos zur krobe Elektrische Bügeleisen Stromkosten bei Krafttarif—7 Pig. pro Stunde. bei Liehttarif 12—16 Pig. pro Stunde. Besonders im Sommer⸗ 72d unentbehrlich für die Hausfrau. S810TZ& Cie. Elektrizitäts-Gesellschaft mit beschr. 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Brown, Boveri& Ce. mnengeſenca, Mannheim. en Nr. 14194 IV. Nachſtehend bringen wir die vom Be⸗ Zürksamt mit Zuſtimmung des Bezirksrats am 14. Juli ds. Js. erlaſſene und von Gr. Herrn Landeskommiſſär mit Er⸗ Laß vom 1. Auguſt 1910 Nr. 5279 für vollziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſchrift bie Kaminfegertaxen betr. zur allgemeinen Kenntnis. Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks haben die Borſchrift ortsüblich bekannt zu machen und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 2. Auguſt 1910. Großh. Bezirksamt Abt. IV: Dr. Bechtold. Bezirkspolizeiliche Vorſchrift. Die Kaminfegertaxen betr. I Die 1 5 für die Berrichtungen der Kaminfeger werden gemäߧ 77 Gewerbeordnung,§ 20 der Kamiufeger⸗ ordnung vom 20. November 1887 unter Aufhebung der be⸗ zirkspolizeilichen Vorſchrift vom 15. 3. 1888 und der orts⸗ polizeilichen Vorſchrift vom 15. 3. 1888 Kaminfegertaxen betreffenbd, mit Zuſtimmung des Bezirksrats Mannheim und zwar mit Wirkung für den ganzen Amtsbezirk wie folgt feſtgeſetzt: 1. Für das Reinigen der Kamine(der ſteigbaren und der engen(ruſſiſchen 8F 8 und 13 der Kaminfegerordnung): 1 15 für ein einſtöckiges Kamin 5 K. für ein zweiſtöckiges Kamin 25 4. für ein dreiſtöckiges Kamin 35 f. für ein vierſtöckiges Kamin 45 8. für ein fünfſtöckiges Kamin 55 3 für ein mehr als fünfſtöckiges Kamin 60 g. 2. Für die Unterſuchung neuer oder unter Dach aus⸗ gebeſſerter Kamine(§ 18 der Kaminfegerordnung: für ein einſtöckiges Kamin.50 für ein zweiſtöckiges Kamin.80 +4 für ein drei⸗ und mehrſtöckiges Kamin.20 4 3. FJür die Unterſuchung nicht benützter Kamine(§ 16 Kaminfegerordnung) ſind die unter Ziffer 1 feſtgeſetzten Taxen zu entrichten. 4. Für das Ausbrennen der Kamine(88 18 Ziffer 8, 14 Kaminſegerordnung): für ein einſtöckiges Kamin.50 flür ein zweiſtöckiges Kamin.75 + flür ein dreiſtöckiges Kamin.00 4 für ein vier⸗ und mehrſtöckiges Kamin.00 4 Wird das zum Ausbrennen erforderliche Material von geſtellt, ſo mindern ſich dieſe Taxen um 5. Für die Unterſuchung neu errichteter, cusgebeſſerter, ſowie teilweiſe erneuter Fabrikkamine und für die Mit⸗ wirkung an der Unterſuchung von Fabrikkaminen, deren Reinigung dem Eigentümer überlaſſen iſt(8 15 Ziffer 6 Abſ. 8 Kaminfegerordnung): für ein Kaminn.00 4 6. Für das Reinigen eines Fabrikkamins von Ruß (8 15 Ziffer 6 Kaminfegerordnung) bei einer Heizflüche des Dampfkeſſels bis zu 10 qm.00 4 von 10—20 qm.00 4 von 20—40 am.00 über 40 qm.00 4 Wird die Reinigung eines Fabrikkamins auf beſon⸗ beren Antrag an Sonutagen oder geſetzlichen Feiertagen, ſowie an Werktagen außerhalb der in§ 15 Ziffer 7 der Kaminfegerordnung vorgeſehenen Zeit ſin der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr, in den übrigen Monaten von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends) vorgenommen, ſo iſt für das Kamin eine Zuſatztaxe von 1 zu entrichten. a) Für das Auskehren einer Räucherkammer 20 b) für das Unterſuchen neu errichteter, aus⸗ gebeſſerter oder veränderter Räucherkam⸗ mern(8 141 Landesbanordnung) 50. c) für das Ausbreunen: einer häuslichen Räucherkammer 50 gewerblicher Räucherkammern: für eine einſtöckige Räucherkammer.50 4 für eine zweiſtöckige Räucherkammer.00 4 für eine drei u. mehrſtöck. Räucherkammer.50 8. Daneben iſt zu entrichten: 3) für das Reinigen der Kanäle und Füchſe bei Back⸗ öſen und ähnlichen Feuerungen: bet einer Länge der Kanäle und Füchſe bis zu einem Meter 10 über einen Meter 20. b] für das Reinigen von Zuleitern in angeſetzten Kaminen, welche vom Kaminfeger zwecks Reinigung aus⸗ Aund eingeſetzt werden: bei eiuer Länge bis zu einem Meter 5 3. bis zu 2 Meter 10 K über 2 Meter 20 g. e bei Fabrikkaminen für das Reinigen der wagrecht dom Keſſel nach dem Kamin führenden Feuerzüge: bei einer Länge der Feuerzüge bis zu 3 Meter.00 4 über 3 Meter.50 4 d) für Kamine(Fabrikkamine ausgenommen), welche auf beſonderen Autrag außerhalb der in§ 15 Ziffer 7 der Kaminfegerordnung vorgeſehenen Zeiten(in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April von morgens 7 Uhr bis abends 5—— in den übrigen Monaten von 6 Uhr morgens bis 7 ahends] gereinigt werden, eine Zuſatztaxe von 50 II. Bei der Unterſuchung neuer, oder erneuter Kamine und Räucherkammern(J1 2 und 7b), ſowie bei der Unter⸗ ſuchung und Neinigung von Fabrikkaminen(15 und 6) gußerhalb des Wohnortes des Kaminfegers, welche nicht ge⸗ legentlich der regelmäßigen Reinigungsarbeiten vorgenom⸗ men werden können, iſt außer den in Ziffer 1 feſtgeſetzten ren bei einer Entfernung bis zu 4 Kilometer einſchließ⸗ lich eine Taxe von 1 4(Ganggebühr] zu entrichten. Bei weiteren Entfernungen erhöht ſich die Taxe um 15 4 für u angefangenen Kilometer. r Berechnung der Ganggebühren wird die Ent⸗ ſernung des Hin⸗ und Rückwegs zu Grunde gelegt. Werden mehrere Unterſuchungen und Reinigungen während des gleichen Geſchäftsganges vorgenommen, ſo iſt die Ganggebühr von den beteiligten Kaminbeſitzern ge⸗ meiuſchaftlich zu tragen. III. Bei der Berechnung der Taxen ſind alle Stock⸗ werke zu berückſichtigen, welche das Kamin durchzieht oder Aberragt, auch wenn von ihnen keine Feuerungen in das Kamin geleitet werden. Unter dieſer Vorausſetzung gelten als Stockwerke auch Am Dachräume bis zum Kehlgebälk oder bis zur Höhe des Kehlgebälks, Dacheinbauten(Manſarden, Gaupen u. ſ..), Kuieſtöcke, Halbſtöcke und Souterrains;: Kellergeſchoſſe jedoch nur dann, wenn die Kamine von dort aus benutzt werden. IV. Dieſe bezirkspolizeiliche Vorſchrift tritt am 1. Auguſt 1910 in Kraft. Mannheim, den 14. Julti 1910. 4358 Großh. Bezirksamt Abt. IV: Dr. Bechtold. Nr. 85681. Dies bringen wir hiermit zur öffentlichen Mannheim, den 15. Auguſt 1910. Bürgermeiſteramt: von Hollander. 342 Activa. Bilanz⸗Conto pro 1. April 1910. Paſſiva. Reingewinnnnkn 34197622 e Grundſtück⸗Conddd 380 648023 Aktienkapital⸗Contoſ 6 000 000— Gebäude⸗Conto 1 656 000—%½% Anlehen⸗Conto 4 500 000— Gleiſe⸗Cono 32 600— Anlehen⸗Zinsſchein⸗Conto 180 590— Arbeitsmaſchinen⸗Conto[1 308 000— Reſervefonds⸗Contooo 460 000— Werkzeug⸗Conto 187 600— Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds⸗Conto 302 612.30 Handlungs⸗Mobilien⸗Cont 1— Conto⸗Corrent⸗Ereditoren... 3233 731.— Fabrik⸗Mobiljen⸗Conto 1— Aval⸗Conto(Kautionen) 432 017.50 3 665 748 50 Conto für Gas⸗, Waſſer⸗ u elektriſche Fabrik⸗ Gewinn⸗ und Verluſt⸗Cont:?ꝛk inſtallatiin-ezͤ 74 700— Reingewinn zg4 97622 Modelle⸗Conto 1— Fabrikations⸗Conto: Halbfertige Maſchinen, Apparate und Infigllattonensns 2s91419 1 698 722059 Gafſee nss 8 89 889— BeteiligungssConss 1103 602.— Conto⸗Corrent⸗Debitoren.5 468 230.51 Aval⸗Conto(Kautionen)... 432 017.50 5 895 24801 15 400 92702 15 400 92702 Soll. Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto pro 1. April 1910. Haben. N 3 3JJ 5 Abſchreibungen auf: Boricßlßfßhöhb 8 33 47970 Geitude ſſſ 87 567 29 Gleiſe dons 10% 3e70. Gewinn auf: Arbeitsmaſchinen⸗Conto 100%145 71378 Werkzeug⸗Conto 470%] 125 18707 Fabrikations⸗Conto 2566 878003 Handlungs⸗Mobilien⸗Conto 19009%½ 8 6088 85 Fabrik⸗Mobilten⸗Conto 1000% 5 38051 Conto für Gas⸗, Waſſer⸗ und elektr. Fabrikinſtallatvoeͤn. 20% 18 71⁵ 98 Ausgaben für: General⸗Unkoſten⸗Contt 1465 607 07 4½% Anlehen⸗Zinſen⸗Conto. 202 500— Reparaturen Conth 196 000 96 2 600 357 2600 35773 —— Mbkitsbergebung. Für die Erweiterung der Kühlhalle auf dem hieſigen Schlachthof ſollen im Wege des öffentlichen Angebots die Erd⸗, Fundamentbeton⸗ und Maurerarbeiten vergeben werden. 346 Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Montag, 12. Septbr. 1910, vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Kaufhaus 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Erſatz der Umbdruckkoſten (.60 erhältlich ſind und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter oder deren bevollmächtigten Vertreter erfolgt. Auskunft im Baubureau Schlachthof. Mannheim, 29. Aug. 1910. Stäbt. Hochbauamt. Deffentliche Verſteigerung. Mittwoch, 31. Auguſt 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ Ilung gemäߧ 1234 B..⸗B. öffentlich verſteigern: Schrank, 1 Spiegel, 1 Vertiko, 1 Sofa, 2 Seſſel (Plüſchh, 1 Kommode, 1 Waſchkommode mit Mar⸗ morplatte, 1 Tiſch, 1 Näh⸗ maſchine, 1 Schreibtiſch, 1 Nachttiſch. 5324³ Mannheim, 30. Aug. 1910. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Grasverlleigerung, Das Gras von den Wieſen in den Gewannen Franken⸗ ſtücke u. Trappengarten der Frieſenheimer Inſel wird verſteigert am Freitag, den 2. September, vormittags im Karpfen in Sandhofen im Anſchluß an die Verſtei⸗ gerung des Gr. Domänen⸗ amts Mannheim. 9709 Weinheim, 29. Aug. 1910. Gräfl. v. Berckheim'ſches Rentamt: Schretzmann. Farteu⸗Nerkauf. Die Gemeinde Laudenbach t Weinheim verkauft am Montag, den 5. Sept. d.., nachmittags 3 uhr einen fetten Gemeindefarren im Submiſſionswege. Angebote ſind ſpäteſtens bis Montag, den 5. September d. J. beim Bürgermeiſteramt dahier ein⸗ zureichen. 9658 Laudenbach, 25. Auguſt 1910. Das Bürgermeiſteramt Noe. Wolff, Saſdl aur Bel Baden-Baden 7. dent. Augusten Telephon 87I. 18 Sophlenstrale 33 Diwekt bei den Grossh. Badern— Zimmer inkl. Frühstück don Mx. 20. Pension von Mk. G— an.— Gut bürgerl. Haus. Prospekt gerne zu Diensten. Besitzer A. Degler. 5 Weckels Formuldre zahl zu haben der Dx. B. Sdas i Buchüruckerel S. m. b. B. Gebe Vorſchuß bis z. Taxpreiſen auf Möbel u. Waren, welche mir zum Verſteigern übergeb. werden. Auch kaufe ſed. Poſſen Möbel, Pfandſcheine u. Waren gegen bar. M. Arnold, Auktionator, N3, 11. 3, 4. Zwangs⸗Perſteigerung. Mittwoch, 31. Auguſt 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Spiegelſchrank und ſonſtige Möbel. 53244 Mannheim, 30. Aug. 1910. Marotzke, Gerichtsvollzteher. Zwangs⸗Berſteigerung. Mittwoch, 31. Auguſt 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 3 Klaviere, Betten, Möbel, Wein, Sekt, Steinhäger. Manuheim, 30. Aug. 1910. Happle, 53246 Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Der ſtundenplaumäßige Unterricht wird nach Um⸗ fluß der Sommerferien wieder aufgenommen in der Volks⸗ und Bürgerſchule am Montag, den 5. September vormittags 8 Uhr in der Knabenfortbildungsſchule und in der Mädchenfortbildungsſchule(Haushaltungs⸗ ſchule) am Montag, den 5. September vormittags 7 Uhr. Maunheim, den 29. Auguſt 1910. Volksſchulrektorat: 347 Tücht. jg. Mädchen möchte m. e. Herrſch. n. Amerika. Offt. an Luiſe Miehm, Werderſtr. 5. + Heirat. Frl., kath. 28., 30000 M. a. I. Beamt. bek. z. w. Offt. u. 86487 a. d. Expedt. d. Bl. Zu verkanfen. Witrtſchaftseinrichtung Etchelsheimerſtr. 25. Billig zu verkaufen: und lack. Schränke, Vertiko, Diwan, Büfett, Tiſch u. Stühle Waſchkommode, Nachttiſch, Badewanne uſw. 36378 Prinz Wilheimſtr. 17, Hof. 2 gebr. Kochherde, Lelertr. Lüſter(Iflammig), 1 gebr. kl. Bohrmaſch., bill. zu verk, 364³2 L 12, 14(Hof). Nortifn bochf. Ausf., m. Ñd. Vellik, Garant. enorm bill zu verk. D 5, 18, II. 58283 Waſchmaſchine (Marke Waſchfrau), mit Peurug, wenig gebraucht, abzugeben. 52s Treff, P 2, 6, Laden. 1echter ſchw. Spitzer(Nüde) 25 om hoch, 1 J. alt, ſ. wachſam, d II. z. v. 364283 L 14, 20, v. Denschaten Efthaus modern eingerichtet, 6% reutierend, unter gunſtigen Beding. zu verkauſen. Off. u. Nr. 58058 a. d. Exp. d. Bl. Brauerei-Kauf. Wir beabſichtigen in nächſte Umgebung von Mannheim⸗ Ludwigshafen a. Rh. e. Unter⸗ nehmen käuflich zu erwerben. 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