Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.)(Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abrefſe 1 1 70 Pfennig monatlich. 9 5 9„General⸗Anzeigen; 4 Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, 5 Maunheim““,, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ 6 aufſchlag W..42 pro Quartal.*2 Teleion Mummernt. Einzel⸗Nummer 5 Pig⸗ 8 Direktion u. Buchhaltung 149 Anabtzängige Tageszeitung. Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 In ſerate: 8 80 Die Golonel-Zelle. 25 Pfg. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Auswärtige Inſerate 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. 955 18 Die Reklame⸗Zeile..1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 15 Nr. 410. Montag, 5. September 1910.(Abendblatt.) Die Hochſeeflotte 1910. In wenigen Wochen werden die beiden letzten Schiffe der „Naſſau“⸗Klaſſe„Poſen“ und„Rheinland“ zur Hochſeeflotte treten, während dafür die Schiffe der„Wittelsbach“⸗Klaſſe „Wittelsbach“ und„Zähringen“ aus dem Verbande der Hochſeeflotte ausſcheiden. Die vier Schiffe der„Naſſau“⸗ Klaſſe werden alſo zum erſten Male beiſammen ſein, und ſo iſt es nicht ohne Intereſſe, ſich über den Kraftzuwachs klar Jahres erfahren hat. Damals hatte, nach den Mitteilungen des deutſchen Flotten⸗Vereins das zweite Geſchwader der Hochſeeflotte dieſelbe Zuſammenſetzung wie in dieſem Winter, indem es ſisben Schiffe der„Deutſchland“⸗ bezw.„Braun⸗ ſchweig“⸗Klaſſe aufwies, wozu dann noch die als Flotten⸗ flaggſchiff fungierende„Deutſchland“ des gleichen Types kam bezw. kommt. Das erſte Geſchwader beſtand dagegen aus zwei Schiffen der„Deutſchland“⸗Klaſſe, vieren der „Wittelsbach“⸗Klaſſe und zweien der noch älteren„Kaiſer“⸗ Klaſſe. Für die beiden letzteren traten im Winter die beiden Schiffe„Weſtfalen“ und„Naſſau“ ein; in Geſchützen aus⸗ gedrückt: auſtelle von 24⸗em-⸗ und achtundzwanzig 15⸗Om⸗ Geſchützen kraten vierundzwanzig 28⸗em⸗ und vierundzwanzig 15em,Geſchiitze; das 15⸗ m⸗Modell der„Naſſau“ iſt moderner. In dieſem Herbſt nun werden die Schiffe„Wittels⸗ bach“ und„Zähringen“ mit acht 24⸗Om⸗ und ſechsunddreißig 135em⸗Geſchützen durch„Poſen“ und„Rheinland“ erſetzt, mit vierundzwanzig 28m⸗ und vierundzwanzig 15⸗Om⸗Ge⸗ ſchützen. Die verhältnismäßige Verſtärkung durch die vier Schiffe iſt alſo eine ganz enorme, ſowohl nach der Anzahl, als auch nach der Güte und Leiſtungsfähigkeit det Geſchute Das zweite Geſchwader und das Flottenflaggſchiff, im ganzen acht Schiffe, führen zuſammen zweiunddreißig 28⸗om⸗Geſchüitze, die vier Schiffe der„Naſſau“⸗Klaſſe dagegen achtundvierzig 28⸗-Geſchütze eines neueren Modelles. Ungleichmäßſig freilich iſt das erſtere Geſchwader zurzeit noch, denn ihm gehören die beiden Schiffe der„Deutſchland“⸗Klaſſe„Han⸗ nover“ und„Schlefien“ und die der„Wittelsbach“⸗Klaſſe „Mecklenburg“ und„Wettin“ an. Und dieſer Zuſtand wird ſo bleiben, bis 1911 die drei Schlachtſchiffe der„Helgoland“⸗ Klaſſe fertig ſind. Derartige Unzuträglichkeiten und Bunt⸗ ſcheckigkeiten in der Flotte bringt die Uebergangsperiode eben mit ſich. Der Nutzen und außerordentliche Fortſchritt gegen früher wird dadurch nicht verdunkelt, denn wir haben zum erſten Male eine in ſich abgeſchloſſene gleichartige Schlacht⸗ ſchiffdiwiſion, die auch den neueſten fertigen Bauten anderer Nationen als ebenbürtig zu betrachten iſt. Auch bei den Aufklärungsſchiffen der Hochſeeflotte iſt ſeit dem vorigen Herbſte eine erfreuliche Aenderung zu verzeichnen. Im Winter trat der fertig gewordene Panzerkreuzer „Blücher“ an die Stelle des Panzerkreuzers„Norck“. „Blücher“ hat eine Geſchwindigkeit von über 25 Knoten, „Norck“ eine ſolche von 21 Knoten;„Blücher“ führt zwölf 21.em-Geſchütze, Länge 45,„Porck“ vier 21⸗em⸗Geſchütze, 1 Länge 40. Wegen der Ausreiſe des Panzerkreuzers„Scharn⸗ horſt“ nach Oſtaſien wurde der„Jorck“ wieder eingeſtellt und wird demnächſt durch den Panzerkreuzer„von der Tann“ erſetzt werden.„von der Tann“ führt acht 28⸗em-Geſchüitze, Heuilleton. Von Aviguon über Nimes nach Montpellier. Von Friedrich Zimmermann. Schon lange hatte es mich gereizt, die Stadt Apyignon ein⸗ mal zu beſuchen, da dieſelbe eine ſehr bedeutende Geſchichte mit vielen intereſſanten Orten beſitzt. Richard Wagner legt dem Tribunen Rienzi in der gleichnamigen Oper die Worte in den und:„Petri Stuhl muß flüchten zum fernen Avignon“ und in 12 Tat war die Stadt vom Jahre 13091377 die Reſidenz der Päpſte, ſo daß man in der Kirchengeſchichte von der 70jährigen Gefangenſchaft ſpricht. Es iſt echt hiſtoriſcher Boden, auf wel⸗ Sie liegt bereits in dem Rhonedelta kreuzern überlegen, welche vor der engliſchen„Invincible“⸗ zu werden, den unſere Flotte ſeit dem Herbſte vorigen Zu einer hedentungsvollen Kundgebung der Veteramenfürſorge behandeln. Die Veteranen von heute: iſt Avignon deshalb für die Gegenwart von großer Bedeutung, der Bund der Felibres gegründet wurde, welcher es ſich zur Aufgabe gemacht hat, die provencaliſche Sprache der Langue heißt ſoviel als Schriftgelehrter; doch iſt die Abſtammung nicht zehn 15⸗Om⸗Geſchütze und hat eine Geſchwindigkeit von über 26 Knoten. Wenn nun auch der„Blücher“ mit dem geringen Kaliber ſeiner ſchweren Geſchütze nicht als„Invincible“⸗ Kreuzer angeſprochen werden kann, ſo iſt er doch allen Panzer⸗ Klaſſe gebaut worden ſind. Mit ihm und mit dem„von der Tann“ haben wir alſo zwei hervorragend ſtarke und auch ſchnelle Panzerkreuzer.„von der Tann“ mit der„Naſſau“⸗ Diviſion zuſammen würde ſchon eine ſehr reſpektable Gefechts⸗ einheit bilden. Freilich darf uns die Genugtuung, daß es nun wirklich vorwärts geht, nicht darüber täuſchen, daß wir noch weit von dem Ziele entfernt ſind, welches das Flottengeſetz für unſere Wehrkraft geſteckt hat und welches angeſichts der Rüſtungen unſerer Nachbarn das mindeſte darſtellt, was zu unſerer Verteidigung erforderlich iſt. Bei dieſer Gelegenheit möge dem neuerdings in der Preſſe wieder ausgeſprochenen Urteile nachdrücklich entgegengetreten ſein, daß die„Naſſau“⸗ Klaſſe gleichalterigen ausländiſchen Bauten gegenüber nicht auf der Höhe ſtehe. Das Gegenteil iſt der Fall, denn dieſe Klaſſe beſitzt verſchiedene, beſonders artilleriſtiſche Vorzüge, welche die gleichalterigen ausländiſchen Schiffe nicht beſitzen; man kann überhaupt durchaus mit dieſen Schiffen zu⸗ frieden ſein. 5 HPolilsche Uebersicht. * Maunheim, 5. September 1910. für die Veteranen⸗Fürſorge geſtaltete ſich ein großes Kriegervereinsfeſt in Mittelfranken, das am 4. September in Oberſteinbach ſtattfand. Die 40jähige Wiederkehr des Sedantages und der großen Ereig⸗ niſſe, die zur Aufrichtung des deutſchen Reiches führten, ließen den Feſtredner, Herr A. Damaſchke, auch die Frage das ſind die Krieger von einſt, die durch ihre Taten doch recht eigentlich auch den Grund zu dem wachſenden Wohlſtand des deutſchen Volkes gelegt haben. Sie ſtehen jetzt nach 40 Jahren in einem Alter, in dem ſie den ſchweren Kampf ums Daſein nicht mehr mit voller Kraft führen können. Alle Parteien ohne Unterſchied haben es deshalb als eine nationale Ehren⸗ ſchuld anerkannt, daß den Veteranen, die in bedrängten Ver⸗ hältniſſen leben, ein Ehrenſold von ihrem Vaterland gereicht wird. Aber nun kommt das beſchämende Schauſpiel, daß man in dem großen deutſchen Reich nicht die paar Millionen Mark zur Einlöſung dieſer Ehrenſchuld finden will. Und doch, wie leicht wäre das möglich! Die Reichs⸗Zuwachsſteuer ſteht vor der Ent⸗ ſcheidung. Sie will bekanntlich nur den Wertzuwachs im Boden zum Teil erfaſſen, der ohne jedes Zutun des Eigen⸗ tümers entſteht. Ein ſolcher„unverdienter“ Wertzuwachs iſt aber nur möglich in einer Kulturarbeit, die durch unſere Kriegsrüſtung geſchätzt iſt. Er konnte im heutigen Umfange überhaupt nur entſtehen in einem großen Wirtſchaftsgebiete, d. h. erſt nach der Aufrichtung des deutſchen Reiches. So be⸗ über 80 000 Einwohner, während ſie heute etwa 50 000 zählt. Heute iſt die alte Stadt der ſtille Sitz eines Erzbiſchofs. Die Stadt wurde ſchon von den alten Römern zu einem befeſtigten Platze ausgebaut und war lange Zeit der Hauptſtützpunkt der kriegeriſchen Unternehmungen. Merkwürdigerweiſe iſt von den Römerbauten faſt nichts mehr übrig geblieben. Später eroberten die Burgunder und die Franken die Stadt. Ihre geſchichtliche Bedeutung erhielt ſie erſt, als ſie zur Reſidenz der Päpſte er⸗ hoben wurde. Infolge der Kämpfe zwiſchen Adel und dem auf⸗ ſtrebenden Bürgertum in Rom mußte ſich der Papſt flüchten und fand in dem feſten Avignon eine Zufluchtsſtätte. Verſchiedene Päpſte wohnten in dem feſten Schloß und erſt Gregor XI. kehrte wieder in die ewige Stadt zurück. Infolge der großen Kirchen⸗ ſpaltung regierten aber noch zwei Päpſte in Avignon und päpſt⸗ liche Legaten blieben im Beſitz der Kurie, bis in der franzöſiſchen Revolution die Stadt 1791 endgültig mit Frankreich vereinigt wurde. Unter der päpſtlichen Regierung war Avignon eine ſehr fruchtbare Kunſtſtätte. Noch heute findet man in den großen Kirchen Frankreichs prächtige Meiſterwerke der Malerei und der Bildhauerkunſt aus jenen Zeiten und die Stadt blieb lange Zeit der Mittelpunkt der religiöſen Kunſt. Auf dem Gebiete der Plaſtik ſind herrliche Grabmonumente zu erwähnen, die noch heute zu den Schönſten auf dieſem Gebiete zählen. Das neue Avignon iſt eine lebhafte Fabrikſtadt mit bedeutender Seideninduſtrie, die namentlich mit dem Orient in enger Verbindung ſteht. In geiſtiger Beziehung weil hier im Jahre 1854 von dem provencaliſchen Dichter Miſtral 'oc des Mittelalters zur neuen Bedeutung zu erheben und eine ſelbſtändige geiſtige Entwicklung Südfrankreichs anſtrebt und zwar mit ganz bedeutendem Erfolg. Der Name„Felibres“ ſteht ein tiefer ſittlicher Zuſammenhang zwiſchen den opfer⸗ vollen Taten unſerer Krieger auf den Schlachtfeldern in Frankreich und den Bodenwertſteigerungen im Gebiet des Reiches. Es muß deshalb gefordert werden, daß die Reichs ⸗ Zuwachsſteuer möglichſt bald angenommen und ihr Ertrag ir erſter Linie zur Einlöſung unſerer nationalen Ehrenſchuld in der Veteranenfürſorge verwandt werde. In dieſer Frage können unſere Kriegervereine erkennen, wer für ihre gerech⸗ ten Forderungen wirklich Taten übrig hat und wer ſie nur mit billigen Worten abſpeiſen will. 8 Als nun das Ehrenmitglied der Kriegervereine, Her Dr. jur. A. von Schwerin erklärte, daß die Unterſtütz einer gerechten Steuerpolitik heute eine wahrhaft matio Aufgabe ſei und daß die Reichs⸗Zuwachsſteuer ur Veteranenfürſorge bald von der deutſchen Volks. vertretung befriedigend erledigt werden müßte, da zeigte die allgemeine freudige Zuſtimmung, wie ſehr dieſer Gedan zündet hatte! Die Sammlungspolitik. Die nationalliberale„Königsb. Allg. Ztg.“ veröffentlich die Zuſchrift eines„angeſehenen parlamentariſchen Mit⸗ arbeiters“, die Bezug nimmt auf die Marienburger Kaiſer⸗ rede und den darin erhobenen Ruf zur Sammlung und fol⸗ gendes ausführt: „Mit bloßen Worten iſt nichts mehr zu erzielen, von welcher Stellswn auch ausgehen mögen. Man ſcheint ſich hierüber in hohen Kkeiſen einem ſchweren Irrtum hinzugeben. Dort ni man wohl an, daß es eigentlich nur am guten Willen der führer liegt, ob der Friede im Lande wieder hergeſtellt we⸗ den ſoll oder nicht; gelänge es, die Herren v. Heydebrand mann zu verſöhnen, ſo wäre der Zwiſt der Parteien Schlage beſeitigt, alles wieder in ſchönſter Ordnung. richtig; dafür ſind die Dinge viel zu weit ge man die Führer unter einen Hut zu bringen bermöchte, noch nicht ſehr viel gewonnen. Denn es beſtände ni Sicherheit dafür, daß ſie ihre Leute hinter ſich hätten ſpräche im Gegenteil dagegen. Nicht ſowohl ein Zuſamme⸗ der verſchiedenen Parteien als vielmehr eine Sprengung de nen Partei könne die Folge ſein. Auch ein Rütliſchwur wü ſchen Konſervativen und Liberalen keine Eidgenoſſenſchaft me herſtellen. Das muß gerade jetzt geſagt und mit voller Klarhe und Schärfe ausgeſprochen werden, wo es offenbar iſt, daß man höchſter und leitender Stelle den ehrlichen Wunſch und das e Streben hat, alles zu tun, um der ſchweren Kriſis ein E machen, von der unſer Volk heimgeſucht wird. Es gilt, die Stimme zu erheben, damit dem guten Willen nicht falſche Wege gewieſen und damit wertvwolle Kräfte nicht unnütz vergeudet werden. Jener gute Wille und dieſe wertvollen Kräfte, ſie mü um einen Erfolg zu erzielen, nicht auf dem Gebiet der Worte, ſon⸗ dern auf dem der Taten einſetzen. Nur Taten können noch helf In welcher Richtung ſie ſich zu bewegen haben, iſt klar. Wenn de gegenwärtige jammervolle Zuſtand durch das herbeigeführt worden iſt, was unter der Herrſchaft des konſervativ⸗klerikalen Bündniſſes tatſächlich geſchehen iſt, ſo kann er beſeitigt werden nur durch T ſachen, die ſich in entgegengeſetzter Richtung bewegen. Gewiß dieſe Richtung iſt die der Liberalen; und es mag manchem Konſe vativen unbillig erſcheinen, daß er veranlaßt werden ſoll, ohne Zwang einer parlamentariſchen Mehrheit liberale Forderungen erfüllen. Aber würde denn das um der Liberalen willen ſchehen? Oder nicht vielmehr um des Staates willen, an d Konſervativen genau dasſelbe Intereſſe haben wie die Liberal Und ſogar auch um die Konſervativen ſelbſt willen, die als Part ſicher erwieſen. In den Anlagen des Bahnhofplatzes hat Ph Girard, der Erfinder der mechaniſchen Flachsſpinnerei, hübſches Denkmal. An den gut erhaltenen, prächtigen St mauern ziehen ſich die ſchattigen Boulevards hin. mauern ſind 4800 Meter lang und 39 meiſtens viereckige in regelmäßigen Abſtänden mit zierlichen Zinnen und v den Pechnaſen(mächicoulis) zeigen uns die Bauart de Zeit. Die alten Stadttore wurden größtenteils nieder zum Schaden des ſchönen Bildes. Auch die tiefen und breite Feſtungsgräben wurden eingeebnet und zu Aulagen Die neuen Stadtteile weiſen nicht viel Originalität auf, dene Denkmäler ſchmücken die öffentlichen Plätze. Ein Bau iſt das Theater mit einer Loggia. Am Eingang ſchönen Standbilder von Corneille und Molisrfke. Ein intereſſanter Bau iſt dann das Palais des Pape iſt eine düſtere Gebäudegruppe in gothiſchem Stile m Meter dicken Mauern. Die Gliederung iſt ganz flach 1 die Zinnen und die Ecktürme mildern den ſchwerfälligen Ein⸗ druck. Der ganze Bau iſt eine finſtere Zwingburg, wi jenen kriegeriſchen Zeiten erbaut wurden und in der T es auch ein uneinnehmbarer feſter Platz, in dem die Päpſte Gegnern mutig entgegentreten konnten, da die Feſte die S und die ganze Umgebung vollſtändig beherrſchte. Schon an Aeußeren ſieht man, daß verſchiedene Baumeiſter an dieſe Rieſenbau tätig waren. Es waren fünf Päpſte, die vom J 1316—1364 ohne Unterbrechung mit dem Ausbau beſchä waren. Der nördliche Teil mit dem Tour de Trouillas, d heute die Archive des Departements bildet, wurde von Pap Benedikt XII. exbaut und dieſer Teil iſt heute noch die Haup partie. Urban V. ließ den Cour'Honneurs aus dem nati lichen Felſen hauen. Der ganze Bau hatte ſieben feſte T von denen noch heute ſechs vorhanden ſind. Der papſt Benedikt XIII. wurde in dieſer Feſtung belager daß es den Belagerern gelungen wäre, den Ort 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) in die ſchwerſte Lage kommen müßten, wenn ſie einer übermäch⸗ tigen parlamentaxiſchen Konſtellation von Zentrum und Sozial⸗ demokratie gegenüberſtänden? Taten ſind notwendig. Denn ſie allein können das im Volke wiederherſtellen, was ihm verloren gegangen iſt: das Vertrauen.“ Die Friedens⸗ und Abrüſtungspauke, die auf dem Internationalen Sozialiſtenkongreß zu Kopen⸗ hagen ſo lebhaft bearbeitet wird, hat ein großes Loch be⸗ kommen. Schuld daran ſind bezeichnenderweiſe gerade die zielbewußten engliſchen„Genoſſen“. Auf deren kürzlich ab⸗ gehaltenem Kongreß hat ſich der Parteichef Hyndman für die engliſche Flottenrüſtung ausgeſprochen und ſeine Haltung mit der deutſchen Invaſionsgefahr begründet; jetzt krönt der Leiter des Organs dieſer zielbewußten Richtung,„Genoſſe“ Quelch, den„Marinismus“ ſeines Paxteifreundes durch eine ſtramme Erklärung zugunſten der Beibehaltung des Seebeuterechts. Quelch ſchreibt in der„Juſtice“: „Der Verzicht auf das Seebeuterecht würde ſofort jeden Schutz gegen Invaſion zerſtören, den die Herrſchaft über die See England gewährt.. Die Immunität der Nicht⸗ kämpfenden zu Kriegszeiten erſtreckt ſich nicht auf ihr Eigentum auf dem Lande. Warum ſollte man zugunſten ähnlichen Eigentums zur See eine Ausnahme machen?“ Die ſozialdemokratiſche„Dresdner Volksztg.“ ringt über dieſe chauviniſtiſche Auffaſſung des engliſchen„Genoſſen“ ver⸗ zweifelt die Hände. Sie weiſt ihm ſchonend den Irrtum nach, in dem er ſich betreffs des Privateigentums auf dem Lande befindet, und ſucht ihm klar zu machen, daß die eng⸗ liſchen Küſten im Gegenteil beſſer geſchützt werden könnten, wenn die Kreuzer„ſich nicht in allen Meeren herumtreiben würden, um Handelsſchiffe zu erbeuten“.— Vor allem aber hält das Dresdner Sozialiſtenorgan den Hyndman und Quelch vor, daß die Abſchaffung des Seebeuterechts„die deutſche Regierung des plaufibelſten Vorwandes für die Fortſetzung der Rüſtungen und die Ablehnungen eines gegenſeitigen Ab⸗ kommens zur Einſchränkung der Rüſtungen berauben würde.“ — Da auch dieſer Geſichtspunkt auf die Führer der ſozial⸗ demokratiſchen Partei Englands ſicherlich keinen Eindruck machen wird, ſollte die deutſche Sozialdemokartie ihr Geſchrei über die deutſche Flottenrüſtung ein wenig dämpfen. Unruhe im Zentrum. Der Zug nach rechts, der heute durch die Zentrumspolitik geht, iſt nicht nach dem Geſchmack des demokratiſchen Zen⸗ trumsflügels. Vielleicht fürchtet man, ſo ſchreibt die„Köln. Ztg.“, nicht mit Unrecht eine böſe Einwirkung der an die Konſervativen gerichteten Gefälligkeitspolitik in der Finanz⸗ reform⸗ und Wahlrechtsfrage auf die Arbeitergefolgſchaft. Oder man beſorgt, daß die Führerſchaft in die Hände von Leuten kommt, die einigen beſonders geſchäftigen Zentrums⸗ größen nicht den genügenden Spielraum zur Betätigung laffen würden. Alſo es ſtimmt irgend etwas nicht, und wer es nicht glaubt, kann es von jemandem hören, der es wiſſen muß. In der„Schleſiſchen Zeitung“ beſchäftigt ſich nämlich der katholiſche Pfarrer Feja mit der Politik, die im Anſchluß an die Katholikentage getrieben wird, und ſagt: In dieſem Jahre galt es, bei dem Kampf um das erledigte Zientrumsmandat Warburg⸗Höxter den Profeſſor Spahn abzuſägen, einen Mann, der unter den eigenen Glaubensgenoſſen eine ſehr beachtete Rolle ſpielt, aber die Unvorſichtigkeit begangen hat, Dis⸗ harmonien im politiſchen Leben nicht bloß zu erhorchen und ſein Ohr daran zu gewöhnen, ſondern offen darauf hinzuweiſen. Der Pfarrer erkennt ganz richtig die Gefahr, die auf ſich nimmt, wer gegen den Stachel des Zentrums lökt, hat aber dennoch die Kühnheit, die Bewegung gegen Spahn in ihvem gegenſätzlichen Verhältnis zur Zentrumspartei zu krittſieren. Er teilt mit, daß die Aufdeckung dieſer Bewegung doppelt unangenehm gewirkt habe, weil ſie an einem Orkt ſtattfand, „an welchem Politik, wie verſichert wird, nicht getrieben wird“. Der Glaube an die unpolitiſche Qualität der Katholiken⸗ tage ſcheint demnach nicht einmal bei einem katholiſchen Pfarrer ſonderlich ſtark zu ſein, man ſollte alſo Fernerſtehen⸗ den ihre leiſen Zweifel doch wirklich nicht ſo ſchroff verübeln. Pfarrer Feja kann die Anti⸗Spahn⸗Bewegung nur damit er⸗ klären, daß irgend etwas nicht in Ordnung iſt: Eines jedenfalls iſt durch die Augsburger Kundgebung wieder einmal klar geworden: das Streben nach Einfluß auf die deutſche Zentrumspolitik von Süddeutſchland aus, mehr noch das Auf⸗ begehren der demokratiſchen Richtung in der Fraktion. Man fürchtet Prof. Spahn im Bewußtſein, daß er ſich nicht nur durch Zauber⸗ formeln, die leidenſchaftlicher Wille ausgibt, in Irrgärten führen laſſen, daß er ſich nie eine Praxis zu eigen machen wird. aus welcher Geſchäftspolitiker heute ſo gern ihr Kleingeld holen, um damit Majeſtät Demos für ihre Zwecke zu küren. Mannheim, 5. September, Wie kann man nur im Hinblick auf das Zentrum vom Geſchäftspolitikern reden? Das könnte doch Herrn Erzberger und ſeine Kollegen, die von Spahn jr. nichts wiſſen wollen, arg verſtimmen. Ihre Bemühungen um den Demos ſtehen ohnehin nicht in einem befriedigenden Verhältnis zu ihrem Erfolg. Offenbar deshalb denken ſie ſchon an einen Wechſel in der Zentrumsleitung, wenigſtens deutet Feja ſo etwas an: Intereſſant an der ganzen Aktion iſt die Tatſache, das Graf Oppersdorff, dem die Vorſtellung, mit dem maßgebenden ober⸗ ſchleſiſchen Polentum ungeſtört ind warmen Neſt zu ſitzen, bereits in Herz und Gemüt übergegangen iſt, nun auch im Weſten Einfluß zu gewinnen ſucht. Es ſcheint ſich da alſo wirklich um eine Palaſtrevolution im Zentrum zu handeln. Bei dieſer Gelegenheit ſeien noch einige intereſſante Epiſoden vom Augsburger Katholikentage wiedergegeben, die eine glänzende Illuſtration von der hinter⸗ haltigen Kampfesweiſe des Zentrums geben. Daß die Illuſtra⸗ toren den führenden Kreiſen im Zentrum angehören, erhöht den Reiz der Sache. Auf dem Katholikentage in Augsburg erklärte laut Augsburger Neueſten Nachrichten der Münchener Theologe Benz, München ſei noch weiter zurück als Freiburg; aber man habe dort von katholiſcher Seite unter einem Deck⸗ namen, der den Zweck der der Sache nicht ohne weiteres er⸗ kennen laſſe, eine Organiſation geſchaffen, die ihre Ange⸗ hörigen apologetiſch ſchule, damit ſie überall ſofort eingreifen könnten.— Und der Landesſekretär des katholiſchen Preß⸗ vereins für Bayern, Dr. Müller⸗München, fſorderte auf, man müſſe„einen zwar nicht offenen, aber intenſiven Kampf gegen⸗ über den akatholiſchen Bibliotheken führen.“ Zu dieſen Aeuße⸗ rungen einen Kommentar zu ſchreiben, erübrigt ſich, man wird ſich ihver aber dei Gelegenheit erinnern müſſen. Sicherheitsmännerwahlen im Ruhr⸗ revier. Als Reſultat der Sicherheitsmännerwahlen hat der Gewerk⸗ verein chriſtlicher Bergarbeiter auf ſeiner Konferenz der Bezirks⸗ obmänner, die die Wahlen geleitet haben, folgendes feſtgeſtellt: (Unterird. u. über Tage) Gewerkverein hriſtlicher Bergarbeiter 436 Mandate Alter Verband 953 Mandate Zechen und Unorganiſierte 104 Mandate Polen 115 Mandate Hirſch⸗Dunckerſcher Gewerkverein 13 Mandate Auf 17 Schachtanlagen hat ſich der chriſtliche Gewerkverein nicht an der Wahl beteiligt; die Zahl der Gewählten iſt ihm daher nicht bekannt. Die Mandate auf dieſen 17 Zechen dürften den Mandaten des alten Verbandes und der Zechen zuzuzählen ſein. Von 41 Anlagen einſchließlich der 17 Zechen, wo der Gewerkverein ſich an der Wahl nicht beteiligt hat, fehlt die Zahl der abgegebenen Stimmen noch. Soweit die Stimmenzahl be⸗ kannt iſt, wurden abgegeben: für den Gewerkverein 27840 Stimmen, Verband 38 606, Polen 5200, Zechen und Unorgani⸗ ſierte 3910, Hirſch⸗Duncker 836, ungültig 993 Stimmen. In mehreren Bezirken gingen alter Verband, Polen und Hirſch⸗ Dunckerſcher Gewerkverein gemeinſam gegen den chriſtlichen Ge⸗ werkverein vor. Mehrere Obmänner betonten ausdrücklich, daß auf einer Anzahl Zechen Zechenbeamte öffentlich für die Kandi⸗ daten des alten Verbandes eingetreten ſeien, und zwar mit der ausdrücklichen Betonung: die Ausſchüſſe des chriſtlichen Gewerk⸗ vereins hätten ihnen ſchon in den letzten Jahren genug zu ſchaffen gemacht. Auf die Einzelheiten wird noch zurückzukommen ſein. Deutsches Reich. — Die Erinnerung an die Strandung des Luftſchiffes „Deutſchland“, das am 28. Juni auf der Preſſefahrt mitten im Teutoburger Walde, etwa 17 Kilometer von Osnabrück, entfernt, nach neunſtündigem Kampfe mit dem Sturm havarierte, ſoll be⸗ kanntlich durch ein Denkmal feſtgehalten werden. Es liegt jetzt ein Entwurf vor, der vorausſichtlich auch zur Ausführung ge⸗ langen wird. Die Vorderſeite eines mächtigen Findlings trägt das Bronzebildnis des Grafen Zeppelin, darunter das Bild des geſtrandeten Luftſchiffes, neben dem ſich ein Genius befin⸗ det. Eine Bronzetafel trägt die Inſchrift:„Trotzdem— vor⸗ wärts!“ und„Hier ſtrandete ſchneebedeckt im Sturm am 28. Juni 1910 das Luftſchiff„Z.“. Für die Anlage des Denkmals an der Unfallſtelle ſoll nach dem„Berl. Tagebl.“ eine Waldfläche von 5 Ar angekauft werden. — Kongreß des Bundes deutſcher techniſcher Zoll⸗ und Steuer⸗ beamten. Unter dem Vorſitze des Oberzollkontrolleurs Barthe⸗ Hamburg trat in Dresden die 3. Hauptverſammlung des Bundes deutſcher⸗techniſcher Zoll⸗ und Steuerbeamten und die 1. allgemeine Verſammlung deutſcher techniſcher Zoll⸗ und Steuerbeamten zu⸗ ſammen; dieſelbe war von etwa 120 Teilnehmern aus allen Teilen Lange Zeit diente das Schloß als Infanteriekaſerne, ſoll aber jetzt in ein hiſtoriſches Muſeum umgebaut werden und ein paſſen⸗ derer Ort könnte nicht gefunden werden, da hier jeder Stein laut zu der Gegenwart ſpricht. In dem 80 Meter hohen Turm Trypuillas wurde angeblich Rienzi gefangen gehalten, während ex nach anderen bei einem Volksaufſtand im Kapitol ſeinen Tod fand. Auch der berühmte Dichter Petrarca ſoll längere Zeit hier gelebt haben als Gaſt des Papſtes. Eein anderer wunderbarer Bau der Stadt iſt das Hotel des Monnaies aus dem Jahr 1610. Es war zur Münze beſtimmt, war aber mehr Kaſerne und heute iſt eine Muſikſchule darin untergebracht. Nur das untere Ruſtikageſchoß hat Fenſter. Die Faſſade des oberen Teiles hat eine Inſchrifttafel und zierliche Blumen- und Fruchtgewinde zeigen die hohe Entwicklung der Bildhauerkunſt in jenen Zeiten. Das obere Geſchoß iſt mit einem rieſigen Wappen verziert. Auf einem Felſen iſt die Kathedrale erbaut. Es iſt ein maſſiver Bau im romaniſchen Bogenſtil, der allen Stürmen getrotzt hat. Von dem Balkon aus ſpendeten die Päpſte den Segen. Der Bau hat nur ein Schiff, iſt aber durch das Vorſetzen von Pfeilern im Renaiſſanceſtil und Bogen, wie durch den originellen Laufgang ſpäter geſchmückt worden. Im Chor iſt noch der einfache Marmorſeſſel der Päpſte zu ſehen. Von hier aus kann man durch die ſchönen, mit ſeltenen Sträuchern geſchmückten Anlagen des Domes bis auf das Felſenplateau ge⸗ langen, welches ſteil zur Rhone abſtürzt. Hier iſt eine Bronze⸗ ſtatur des Perſers Althen; welcher im Jahr 1776 eine für Frank⸗ reich lange Zeit ſehr wichtige Kulturpflanze einführte, die ſoge⸗ nannte Färberröte oder Krapp,(Rubia tinctoria), aus deren zeln die rote Farbe hergeſtellt wurde, mit welcher man das zuch für die roten Hoſen und die Käppi der Soldaten färbte. ſetzt iſt dieſe Farbe aus Pflanzenſtoff durch die ſchöne Anilin⸗ arbe erſetzt und die Kultur der Pflanze hat aufgehört. Wir kanden aber in der Gegend verwilderte Ueberbleidſel aus der früheren Zeit und die Pflanze, die mit unſeren Labkräutern Iscgaliun] nahe derwandt iſt, hak ſich in Südfrankreich einge⸗ Deutſchlands beſucht. Sekretär Knoll⸗Straßburg übermittelte die Grüße der ſüddeutſchen Kollegen. Die Tagesordnung wies aus⸗ ſchließlich innere Bundesfragen und geſchäftliche Angelegenheiten auf. An Stelle des zurücktretenden Oberzollinſpektors Sorkau⸗ Berlin, wurde Zollrat Schlegel⸗Münſter zum Bundesvorſitzenden gewählt. Bei den Beratungen über die Bundeszeitſchrift„Zoll⸗ warte“ wurde der Wunſch ausgeſprochen, daß dieſelbe von allen Hauptzollämtern abonniert werden möchte. Für die Prämiierung von neuen Preisaufgaben wurde ein weſentlicher Betrag bereit⸗ geſtellt. Als Ort für die nächſtjährige Tagung wurde Köln ge⸗ wählt. Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten hielt Oberzollreviſor Raſſow einen Vortrag über die Handhabung der neuen Leuchtmittelſteuer. — Die Partikulierſchiffer und das Schleppmonopol. Aus dem preußiſchen Miniſterium der öffentlichen Arbeiten iſt den Parti⸗ kulerſchiffern die Mitteilung zugegangen, daß ihre dorthin gerich⸗ tete Vorſtellung, das Schleppmonopol für den Rhein⸗Weſer⸗Kanal nicht einzuführen, zu weiteren Ermittlungen Anlaß gegeben habe. Der Oberpräſident der Rheinprovinz erklärte ſich auf die ihm zu⸗ geſtellte Eingabe gern bereit, den Vortrag der Wünſche der Parti⸗ kulierſchiffer durch einige Vertreter bei Gelegenheit der diesjäh⸗ rigen Rheinſtrombefahrung perſönlich entgegenzunehmen. — Volkszählung 1910. Der„Reichsanz.“ ſchreibt: Auf Grund eines Beſchluſſes des Bundesrats vom 10. Februar ds. Is. findet am 1. Dezember ds. Is. wiederum eine allgemeine Volkszählung im Deutſchen Reiche ſtatt, die ähnlich wie in früheren Jahren aus⸗ geführt werden wird. — Die Verteidigungsanlagen an der Emsmündung. Der Oſt⸗ ſeezeitung zufolge hat die Reichsregierung beſchloſſen, für die Ver⸗ ſtärkung der Verteidigungsanlagen an der Emsmündung durch eine Reihe weiterer Hafen⸗ und Fortsbauten die Bereitſtellung der erforderlichen Mittel im kommenden Reichsetat zu beantragen. Wider den Mammonismus in unſerer Volkserziehung! Aus Karlsruhe wind uns geſchrieben: Das Geld iſt mehr und mehr zu einer Macht geworden, der ſich ſo ziemlich alles beugt. Das mag bedenklich ſtimmen, iſt aber fürs erſte nicht zu ändern. Das aber müßde verſucht werden und bei ernſtlichem Bemühen wohl auch gelingen, die Macht des Geldes dort zu brechen, wo es am allerwenigſten Machtmittel ſein ſollte: im Erziehungsweſen unſeres Volkes. Zurzeit ſind wir freilich von der Einſicht in dieſe Notwendig⸗ keit noch recht weit entfernt; auch im Gebiet der Schule iſt das Geld eine Macht. In den weitaus meiſten Fällen entſcheidet das Ein⸗ kommen des Vaters darüber, welche Schule ein Kind be⸗ ſuchen kann. Die höheren Lehranſtalten ſind nicht die Schulen der höherbegabten, ſondern im großen und ganzen die Schulen für die Kinder der begüterten Kreiſe unſeres Volkes. Ja, ſelbſt in den Volksſchulen, die doch nach ihrem Weſen und Zweck Schulen für alle, für das geſamte Volk ſein ſollten, übt das Geld ſeinen unheilvollen Einfluß aus. Unſere Volks⸗ ſchulen haben ſich faſt überall da, wo es die größere Schüler⸗ zahl zuließ, in verſchiedene Arten gegliedert, die gegen ein verſchieden hohes Schulgeld zugänglich, alſo ebenfalls in der Hauptſache nach der wirtſchaftlichen Lage der Eltern ab⸗ geſtuft ſind. Auch hier öffnet der größere Beſitz den Weg zu einem größeren Maß von Ausbildung. Dieſe Herrſchaft des bloßen Geldes im Bereiche der geiſtigen Kultur verdient die ernſteſte Beachtung des geſamten Volkes. Viele Kmaben, die wohl die erforderlichen Geldmittel, nicht aber die vor allem nötigen Fähigkeiten haben, werden den gelehrten Be⸗ rufen zugeführt; wertvolle Intelligenzen der unteren Stände gehen dem Dienſte an einer ihren Fähigkeiten entſprechenden Stelle verloren und müſſen ſchließlich unter dem Drucke des Alltagslebens, das ihrer harrt, verkümmern. So reich an Intelligenzen in den führenden Schichten iſt aber kein Volk, auch das Volk der Denker und Dichter micht, als daß es ſich für die Dauer ein ſolches Brachfeld an guten Köpfen ohne Nachteil leiſten könnte. Nur durch Ausſchaltung des Mammonfsmus aus dem Bildungsweſen kann das anders werden. Mit einem Schlage geht das freilich nicht; aber ein Anfang muß gemacht werden, und zwar von unten her. Die Volksſchule muß einheitlich organiſiert und zur allgemeinen Grundlage aller weiter⸗ führenden Bildungsanſtalten gemacht werden, und es müſſen reiche Mittel zur Verfügung geſtellt werden, um begabte, aber arme Kinder der Volksſchule höheren Bildungszielen zuzuführen. Daran hat der Staat das allergrößte Intereſſe, Alle Kräfte, die auf dieſe Weiſe ausgelöſt werden, kommen vor allem ihm zugute; und dem Staatskörper beſtändig neues bürgert als wildes Gewächs. Wuünderbar ſchön iſt die ganze Gegend in der Abendbeleuchtung, ein großer Teil der landſchaft⸗ lich ſo berühmten Provence liegt wie eine Landkarte von den Augen des Reiſenden ausgebreitet. Im Nordweſten dehnen ſich die ſchön geformten Cevennen aus und im Oſten glänzt der Lauf der Duranne wie flüſſiges Silber. In dem wunderbaren Zuge der Seealpen hebt der ſtolze Ventoux mit 1912 Meter ſeine ein⸗ ſame Kuppe und ladet zum Beſuche ein. Die Stadt Avignon wird namentlich von Geſchichtsforſchern viel beſucht, da in den Bibliotheken viele wichtige Manuſkripte aus der großen, päpſt⸗ lichen Zeit vorhanden ſind, die über jene intereſſante Periode wichtige Aufſchlüſſe enthalten. In den reichen Bildergalerien ſieht man viele Maler und Malerinnen, welche hier Studien abſolvieren oder Kopien der berühmten Originalbilder herſtellen. Von Avignon fuhren wir über Artis nach Marſeille zurück. Vorher wollten wir aber noch dem romantiſchen Tale von Vauclux einen Beſuch abſtatten, um die Gegend zu ſehen, in wel⸗ cher Petrarka ſeine berühmten Sonetten an Laura ſchrieb. Das Dörfchen Vauclux liegt in einem Talzirkus, der von mächtigen Felswänden gebildet wird. Die berühmte Fontaine von Vauclux, die Quelle der Sorgue, entſpringt in geringer Entfernung in einer 9 Meter breiten Höhle, am Ende des von 200 Meter hohen, ſenk⸗ recht abſtürzenden Felswänden eingeſchloſſenen Tales. Die Waſſer⸗ menge iſt ſo ſtark, daß ſie große Waſſerräder zu treiben vermag. Am ſchönſten iſt der Anblick bei hohem Waſſerſtand. Dann ſchäumt die Quelle über, ſtürzt mit Gewalt über die Felsblöcke herab und liefert in der Stunde über 150 Kubikmeter Waſſer. Das Waſſer kommt nicht etwa aus einem unterirdiſchen See, ſondern es tritt hier ein unterirdiſcher Fluß zutage aus den zerklüfteten Kalkgebir⸗ gen des ſüdlichen Frankreichs. Hier ſind die von Petrarka in der 14. Canzone ſo herrlich beſungenen„chiare, fresche e doli aque“ der„Sorgia, rex fontium“. Es iſt die waſſerdurchlaſſende Eigen⸗ ſchaft des unauflöslichen, nur ſchwer in Erde zerfallenden, von tauſend Spalten und Rinnen zerklüfteten Kalkſteins, welcher dieſe prächtigen, ganz unbermittelt aus ſteilen Felſenmauern hervor⸗ brechenden Quellſtürme in die Tiefe leitet. Hier an dieſen Quellen, die an der unerwartetſten Stelle am Fuße hoher Felswände in herrlicher Friſche und mit mächtigem Schwall als fertige kleinere oder größere Flüſſe hervorſpringen, ſind die ſchönſten, von den größten Landſchaftsmalern geſuchten Landſchaftsbilder, welche dann in den Bildergalerien das Entzücken des Kenners bilden. Ein Halbkreis von Felſen, horizontal geſchichtet, faſt ſenkrecht empor⸗ ragend, von grünen Büſchen geſchmückt, die in den Felsſpalten wachſen, ſchließt das wonnige Bild ein. Höhere, waldbedeckte Berge ſchließen dieſen Felſenzirkus ein und öffnen ſich gerade nur ſoweit, um dem Waſſer am Fuße der Felſen freien Abzug zu geſtatten. In vollendeter Klarheit fließen die Waſſer zuerſt in majfeſtätiſcher Ruhe in einem Bett von ſmaragdgrünem Waſſermoos ſtumm dahin, aber bald, von einem ſteilen Abſturz mitgeriſſen, bricht ſich ihr Lauf zu Schaum an den Felſen, welche die Mitte des Bettes einnehmen, während der wenig erregte Rand, immer auf grünem Grunde dahingleitend, die weiße, ſchäumende Mitte des Strom⸗ laufes um ſo kräftiger und plaſtiſcher hervorhebt. So entſchwindet der junge, ſtürmiſche Fluß dem Blick, in dem tiefen Tal ſich herab⸗ ſenkend, deſſen Waſſerſpiegel nur um ſo ſchöner aus dem grünen Rahmen der Gebüſche hervorſchimmert. Auf der Höhe liegen die Ruinen eines Schloſſes, welcher der Schützer und Freund Pe⸗ trarkas, Kardinal Philipp von Cabaſſole erbauen ließ und woſelbſt der Dichter kurze Zeit lebte. Da vielen unſerer Leſer der be⸗ rühmte Dichter nur dem Namen nach bekannt ſein dürfte, ſo wollen wir eine kurze Notiz über ihn hier einfügen: Franzesco Petrarka wurde im Jahre 1304 in Arezzo bei Florenz geboren. Im Jahre 1312 kam er nach Avignon, wurde Geiſtlicher und lernte 1327 Laura kennen. Sie war von wunder⸗ barer Schönheit und nahm alle Sinne des jungen Mannes gefan⸗ gen. In unzähligen Sonetten und Liedern beſang er ſie, ohne je⸗ mals in nähere Verhältniſſe zu ihr zu treten. Im Jahre 1337 zog —— Mannheim, 5. September. 4 Blut und friſche Säfte zuzuführen, iſt das wirkſamſte Mittel, ihn geſund zu erhalten. Der Staat muß durch ſeine Schul⸗ geſetzgebung die einheitliche und für alle allgemeine Volks⸗ ſchule ſichern, und er muß in ſeinem Etat die Mittel bereit ſtellen, um den wenig begüterten Talenten aus der Maſſe des Volkes den Weg zur Höhe zu bahnen. —— Anternationaler Sozialiſtenkongreß. sh. Kopenhagen, 3. Septbr. Die heutige Schlußſitzung des Internationalen Sozialiſten⸗ kongreſſes brachte die Erledigung der noch ausſtehenden Themata: die Betätigung der interngtionalen Solidarität, die Arbeitergeſetz⸗ gebung, die Amneſtiefrage und die noch ausſtehenden Reſolutionen. Ein großer Teil der Delegierten iſt bereits abgereiſt, da die Ent⸗ täuſchung über den ſtimmungsloſen Verlauf des Kongreſſes all⸗ gemein iſt. Trotzdem von vornherein feſtſtand, daß der Kongreß nur ſozialiſtiſche Kleinarbeit liefern ſollte und große Fragen nicht zur Debatte ſtanden, iſt man doch der Meinung, daß die Verhandlungen auf einem etwas höheren Niveau hätten gehalten werden ſollen. Vergeblich verſuchten die deutſchen Delegierten die Frage der anti⸗ militariſtiſchen Propaganda zum Mittelpunkte der Verhandlungen 3u machen, um nach außen hin zu wirken; der Beſchluß, die Re⸗ ſolution und das Amendement dem Internationalen Bureau zu überweiſen, machte alles zunichte. Es ſteht nunmehr zu erwarten, daß der nächſte Kongreß eine große prinzipielle Auseinanderſetzung über dieſe wichtige Frage bringen wird. Das Fehlen von Bebel und Singer iſt ebenfalls nicht ohne Einfluß auf den Verlauf des 1* Kongreſſes geblieben, denn das epiſodenhafte Auftreten von Jaures 1 Vaillant, Keir Hardie und anderen Größen vermochte nicht dar⸗ über hinwegzutäuſchen, daß die eigentlichen Granden der Inter⸗ nationale durch Abweſenheit glänzten. So wurde auch der Beſuch der Tribünen von Tag zu Tag ſpärlicher. Dazu kamen dann noch die Schwierigkeit der gegenſeitigen Verſtändigung., die anſcheinend unlösbaren Differenzen zwiſchen Deutſchen und Engländern über die internationale Betätigung und ſchließlich die mangelnde Diſzi⸗ plin bei den Delegierten der intereſſanten öſtlichen Länder. Alles dies wirkte zuſammen, um dem Kongreß im Gegenſatz zu dem Stuttgarter und Amſterdamer den Charakter eines Hornberger Schießens zu verleihen. Den Vorſitz führt heute Jeppeſen(Norwegen). An erſter Stelle referierte Huggler(Schweiz) über die Betätigung der internationalen Solidarität. Die Kommiſſion hat hierzu folgenden Antrag der Schweden an⸗ genommen:„Der Kongreß fordert die Arbeiter aller Länder auf, wenn ein Kampf zwiſchen Kapital und Arbeit ſolche Dimenſionen angenommen hat, daß die Arbeiterſchaft des Landes, in dem der Streit entbrannt iſt, aus eigener Kraft denſelben offenbar nicht durchfechten kann, die kämpfenden Genoſſen ſo kräftig als nur mög⸗ lich moraliſch und materiell zu unterſtützen, um die gebieteriſche Pflicht der Arbeiterſolidarität in dieſer Weiſe in die Tat umzu⸗ ſetzen. Der Kongreß ſtellt der gewerkſchaftlichen Internationale anheim, die zweckmäßigſten Formen der internationalen Arbeiter⸗ ſolidarität näher zu unterſuchen und feſtzulegen. Für die nächſte Zeit empfiehlt der Kongreß: das immer nähere und dauerhaftere Zuſammenwirken der gewerkſchaftlichen Arbeiterorganiſationen in jedem Lande und über die Grenzen hinaus; die Abänderung von ſolchen gewerkſchaftlichen Satzungen, die einer ſchnellen und wirk⸗ ſamen internationalen Hilfsaktion hinderlich ſein könnten; die Verbeſſerung und Erweiterung der internationalen Verbindungen der ſozialdemokratiſchen Arbeiterpreſſe. Beſonders werden die ſozia⸗ — liſtiſchen Journaliſten in dem Lande, in dem ein großer Kampf innert, ihre ausländiſchen Kollegen über die Situation ſchnell und korrekt auf dem Laufenden zu erhalten, die ihrerſeits verpflichtet ſind, die Berichte, um das Intereſſe und die Sympathie der Ar⸗ beiterſchaft überall wachzurufen und um den allzu oft direkt er⸗ logenen„Neuigkeiten“, die, um die öffentliche Meinung zu täuſchen, von im Dienſte des Kapitals ſtehenden Zeitungen und Bureaus verbreitet werden, rechtzeitig entgegenzutreten, unmittelbar zu ver⸗ wenden. Auch von dieſem Geſichtspunkte aus iſt es von höchſter Be⸗ deutung, daß in allen Ländern eine ſozialiſtiſche Preſſe empor⸗ wächſt, die Kraft genug beſitzt, um die breiten Volkskreiſe von der lähmenden Einwirkung des bürgerlichen Zeitungsweſens freizu⸗ machen.“ Die Rede Hugglers brachte ein intereſſantes Nachſpiel zum ſchwediſchen Generalſtreik. Der Redner führte aus: Die Reſolution zur internationalen Soli⸗ darität iſt von den Schweden eingebracht worden. Die Schweden haben bei dem letzten großen Generalſtreik im eigenen Lande die Folgen mangelnder Solidarität zu empfinden gehabt. Wir alle wiſſen, daß es bei dieſem Streik an herzlicher, moraliſcher Unter⸗ ſtützung nicht gefehlt hat. Wenn aber hunderttauſende von Arbei⸗ tern im Streik ſtehen, ſo nutzt eine noch ſo ausgiebige moraliſche Unterſtützung nicht viel, und in dieſer Beziehung hat ſich auch die internationale Solidarität ſehr verſchiedenartig betätigt. Es haben die nördlichen Länder einſchließlich Deutſchland geradezu über⸗ menſchliche Anſtrengungen gemacht, um den ſchwediſchen Freunden zu helfen. Es kamen auch von weiter gelegenen Ländern Be⸗ kundungen der internationalen Solidarität. Dagegen iſt in der Kommiſſton konſtatiert worden, daß einzelne Länder, beſonders Frankreich, Belgien und in erſter Linie England die internationale Solidarität in einer Art und Weiſe zum Ausdruck gebracht haben, die ſchwer zu verſtehen iſt.(Lebhaftes ſehr richtig! bei den Deut⸗ ſchen). So hat das große Frankreich ganze 7000 Franes für die Streikenden übrig gehabt. Das iſt für eine Organiſation von Millionen Mitgliedern jedenfalls ſehr wenig.(Zuruf: erbärmlich ———....————— er ſich ganz nach Vauclux zurück, wo die meiſten Dichtungen, die wir heute noch bewundern, entſtanden ſind. Es war das letzte Erblühen der Minneſängerzeit und ſeine wunderbaren Gedichte wurden von keinem anderen Dichter erreicht. Da er bemittelt war, ſo machte er ſpäter große Reiſen nach Frankreich, Deutſchland und Italien, um den großen, ungeſtillten Liebesſchmerz zu mil⸗ dern. Im Jahre 1342 kehrte er nach Avignon zurück, wo er Laura als Mutter einer zahlreichen Familie wiederfand. Sie ſtarb ſchon 1348. Sie war die Tochter eines Mannes namens Audibert von. Nopea und vermählte ſich ſchon 1325 mit Hugo de Sade. Petrarka ſtarb erſt im Jahre 1374 in Auqua bei Padua und weihte der ver⸗ ſtorbenen Geliebten noch manches ſchöne Gedicht. In Tarascon verließen wir den Zug, um das berühmte Städt⸗ chen kennen zu lernen. Hier iſt der Schauplatz bon„Alphonſo Daudets ſatyriſchem Romane,„Tartarin von Tarascon“ und das kleine Städtchen mit etwa 10 000 Einwohnern iſt in Frankreich ſo bekannt und berühmt geworden, wie Säckingen durch Scheffels Trompeter. Das ſtille Städtchen liegt am linken Ufer der Rhone und iſt durch eine ſehr lange Brücke mit dem auf den andern Ufer liegenden Städtchen Beaucaire verbunden. Nach der Sage rührt der Name von einem Drachen, provencaliſch„Tarasco“ her, wel⸗ chem die heilige Martha ihren Schleier um den Hals band und ihn wie ein Hündlein umherführte. Noch heute wird dieſe Tat am 24. Juni durch eine feierliche Prozeſſion gefeiert, bei welcher ein hrt wird. Ein altes, mit romantiſchen den König Renes von inen, weltmänni⸗ ſte Pflegeſchule der die berühmteſten chen Minneſänger und l in Ausſicht ſteht oder ſchon begonnen hat, an die Verpflichtung er⸗ heute beziehen die Seeſtädte ihre Steine von hier. Städtchen St. Remy iſt ganz in grüne Laubwaſſer eingebettet und Gonenal⸗Augeiger.(Abendblatt.) wenig!) Wenn man gleichzeitig bevückſichtigt, daß Norwegen 300 000, das kleine Finland 43 000 Kronen(donnernder Beifall), die Schweiz mit ihren 60 000 Arbeitern 25 000 Francs aufgebracht haben, und daß die kleine Schweiz von Schweden ebenſo weit ent⸗ fernt liegt, wie etwa Frankxeich.(Sehr richtig! und Beifall bei den Deutſchen.) Aus Belgien ſtammen 6000 Francs, bei einer ſozia⸗ liſtiſchen Organiſation von über 100 000 Mitgliedern. Nun iſt aller⸗ dings zu ſagen, daß von Frankreich in der Kommiſſion Gründe an⸗ geführt wurden, die ſich hören laſſen. Iſt es richtig, daß in Frank⸗ reich die ſozialiſtiſchen Organiſationen nicht in der Lage ſind, ſo⸗ fort mit Mitteln beizuſpringen, ſo dient das zur Entſchuldigung, ebenſo wenn Belgien anführt, daß es ſich zur Zeit ſelbſt in einer Kriſe befand. Was aber England anzuführen hat, erſcheint furcht⸗ bar kleinlich.(Lebhaftes Hört! Hört!) Ich hoffe und wünſche, daß die Engländer ſich die Lehren der Reſolution zu eigen machen wer⸗ den.(Lebhafter Beifall.) In der Debakte ſchließt ſich ein Vertreter Schwedens dem Tadel gegen die Franzoſen und Engländer an. Er polemiſiert in erſter Reihe gegen die Engländer. Aber auch Frankreich hätte als Zentrale der revolutionären Geſinnung ſchlecht abgeſchnitten. Die engliſchen Delegierten laſſen erklären, ſie gäben zu, daß die Eng⸗ länder beim Generalſtreik nicht auf der Höhe der Situation ge⸗ ſtanden hätten. Das erkläre ſich daraus, daß die ſozialiſtiſche Preſſe in England leider wenig verbreitet ſei, ſodaß es der engliſchen Parteileitung nicht möglich war, die Arbeiter in wünſchenswerter Weiſe über den ſchwediſchen Generalſtreik und die Notwendigkeit ſie materiell zu unterſtützen, aufzuklären. Der ſchwediſche Vertreter erwidert, dieſe Erklärung ſei ganz geſchickt, aber für die Schweden ungenügend. Sie müßten das Verlangen ausſprechen, daß die engliſchen Gewerkſchaften ſich ver⸗ pflichten, in Zukunft der internationalen Solidarität mehr Aus⸗ druck zu geben.— Im Schlußwort erklärte es der Referent für ſelbſtverſtändlich, daß die Delegierten nach der Rückkehr in ihre Länder dafür zu ſorgen hätten, daß die hier gehörten Anregungen in die Tat umgeſetzt würden.(Beifall.)— Darauf wurde die Reſo⸗ lution angenommen. Zu dem Thema: Arbeitergeſetzgebung liegt folgende Reſolution der Kommiſſion vor: „Der Kongreß beſtätigt die Reſolutionen von Paris und Am⸗ ſterdam und ſtellt feſt, daß die herrſchenden Klaſſen der verſchie⸗ denen Länder ſeitdem wenig auf dieſem Gebiete geleiſtet haben, und daß das Zuſtandegekommene ſich im allgemeinen als unzuläng⸗ lich erwieſen hat. Alle möglichen Ausflüchte hat die Bourgeoiſie gemacht, um ihren Mangel an gutem Willen und ihre Unfähigkeit, etwas großes für die Arbeiterklaſſe zu leiſten, zu verhüllen. So hat ſie die Behauptung aufgeſtellt, daß die induſtriellen Konkur⸗ renzverhältniſſe der einzelnen Länder die Einführung einer guten Arbeitergeſetzgebung verhinderten, falls nicht internationale Ver⸗ einbarungen getroffen würden. Die verſchiedenen Regierungen haben aber ſchon ſeit langem Mittel und Wege gefunden, um ſich internativnal zu verſtändigen, ſo z. B. bei der Berner Konvention über die Nachtarbeit der Frauen. Aber von dieſer Möglichkeit iſt nur ein ſehr unerheblicher Gebrauch gemacht worden, obgleich die Kapitaliſten gewaltigen Mehrwert aus der Arbeit der Proletarier gezogen und Milliarden für militäriſche Zwecke vergeudet werden. Der Kongreß ruft den Arbeitern ins Gedächtnis, daß nur durch kräftig organiſierte Gewerkſchaften, die auf perſönlicher, ernſter und ausdauernder Opferwilligkeit beruhen, auf die Herrſchenden ein genügend ſtarker Druck ausgeübt wird, um ſie aus ihrer unver⸗ antwortlichen Läſſigkeit aufzuſcheuchen.“ Der Referent hierüber war der Reichstagsabgeordnete Mol⸗ kenbuhr(Deutſchland). Er bezog ſich in ſeinen Ausführungen im weſentlichen auf die Kommiſſionsverhandlungen, worauf die Reſolution zur A 5 8 Aſylrecht angenommen. Die Reſolution proteſtiert dagegen, daß unter nich⸗ tigen Vorwänden berſchiedene Länder das Aſylrecht für politiſche Vergehen verletzen, beſonders auf den Einfluß Rußlands hin. Namentlich bedauernswert ſei es, daß auch England trotz aller Kräftigung der Volksrechte dieſes verletzende Vorgehen aufgenom⸗ men habe. Der Kongreß fordert das Proletariat auf, ſich mit allen Mitteln gegen eine ſolche Aktion auch im Intereſſe der Unabhängig⸗ keit des eigenen Landes energiſch zu widerſetzen.“ Darauf trat die Mittagspauſe ein. Aus Stadt und Land. * Mannheim,; 5. September 1910. Hiſtor. Tageskalender für Mannheim. 5. September 1856 Prinz Friedrich, ſeit 1852 an ſeines Bruders Stelle Regent, nimmt den Titel Großherzog an.(Vgl. 24. April.) * Vom Hofe. Der Großherzog traf am Samstag abend 7 Uhr in Karlsruhe ein. Er begibt ſich heute wieder ins Manövergelände. Die badiſchen Staatseiſenbahnen vereinnahmten während der Großen Woche in Baden⸗Baden 126 000 M. * Das Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt veröffentlicht eine Be⸗ kanntmachung des Juſtizminiſteriums betr. die Erſuchen nach dem Auslande ſoweit ſie nicht auf die Auslieferung oder Feſt⸗ nahme gerichtet ſind. * Die badiſchen Handwerkskammern werden dem Großherzogs⸗ paare zur ſilbernen Hochzeit eine gemeinſame Glückwunſch⸗ adreſſe überreichen. noch heute bewundert man die herrlichen lyriſchen Gedichde, welche in der blühenden und bildereichen Sprache jener Zeit geſchrieben wurden. Weiterhin treten die letzten Ausläufer der Alpen bis an die Rhone heran. Es ſind die ſogenannten„Alpines“, deren Steinbrüche ſchon zus Römerzeit das Material lieferten und noch Das hübſche ganz ſchüchtern blicken die weißen Giebelwände der Häuſer aus dieſem Meere von Grün hervor. Hier trifft man überall auf Spuren der Weſtgothen und wer einen Zug überſpringen will, der kann das von dieſen Auswanderern im Jahre 480 zerſtörte Gla⸗ num Livii beſuchen. Es lag auf einer Hochfläche am Fuße der Alpines und eine ſchöne Ausſicht lohnt die geringe Mühe. Nur noch ein verwitterter Triumphbogen und ein Grabmal zeugen von der ehemaligen Niederlaſſung. Der Triumphbogen iſt mit ſechs⸗ eckigen Kaſſetten in der Rundung und mit einem Laub⸗ und Früchtekranz an der Archivolte und mit Reliefs von gefangenen Galliern geſchmückt. Das Grabmal iſt noch beſſer erhalten; es iſt 18 Meter hoch und wurde nach einer Inſchrift am nördlichen An⸗ hitrav von Sextus, Lincius und Marcus Lujius ihren Eltern ge⸗ ſetzt. Es erinnert etwas an die Rotunda der Cäcilie Wetellg an der Via Appiani in Rom. Der Bau iſt aus mächtigen Quader⸗ ſteinen erbaut und hat drei Stockwerke. An dem Unterbau ſind Reliefbilder, eine Jagd und Schlachtenſcenen darſtellend, darüber ſind Guirlanden mit kragiſchen Masken. An den Ecken ſind Bogen mit korintiſchen Dreiviertelſäulen. Ein von 10 Rundſäulen ge⸗ tragener Rundtempel krönt das Ganze mit zwei Porträtſtatnen. Das hiſtoriſch hochintereſſante Bauwerk ſoll am Beginn der chriſt⸗ lichen Zeitrechnung errichtet worden ſein und iſt ein prächtiges Denkmal der damals ſchon ſo boch entwickelten Baukunſt und der Schlacht bei Sedan veranſtaltet der Nationalliberale Verein nnahme gelangte.— Ferner wurde noch eine Reſolution über das * Krankenbeförderung mit der Eiſenbahn. Von ſeiten der preuß.⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung ſind in letzter Zeit mehrere zum Krankentransport eingerichtete Wagen eingeſtellt worden. Es ſind dies von den größten, vierachſigen, mit Doppelfedergeſtellen verſehene Perſonenwagen, von denen die beiden mittleren Abteile zwiſchen den Achſen als bequemes Krankenzimmer hergerichtet ſind. Durch die Anbringung des Raumes in die Mitte des Wagens ſind Stöße und Schwankungen auf das geringſte vermindert. Das gibt Kranken, die nur einigermaßen transportfähig ſind, die Möglich⸗ keit, ſelbſt größere Reiſen zu unternehmen. 1 * Nationalliberaler Verein Mannheim. Der Vorſtand des Nationalliberalen Vereins Mannheim verſandte an die Vor⸗ ſtände der nationalliberalen und jungliberalen Vereine ſämt⸗ licher Orte unſeres Reichstagswahlkreiſes, ſowie an die Vor⸗ ſtände der in der Nähe Edingens gelegenen Orte des Reichs⸗ tagswahlkreiſes Heidelberg⸗Eberbach⸗Mosbach fobgende Ein⸗ ladung: Anläßlich der ſilbernen Hochzeit unſeres allverehrten Fürſtenpaares und der 40. Wiederkehr des Jahrestags der Mannheim am Sonntag, den 11. September einem Familienausflug nach Edingen, woſelbſt nachmittags 3% Uhr im herrlich am Neckar gelegenen Garten(bei ſchlech⸗ tem Wetter im Saal) der Edinger Aktienbrauerei ein Vater⸗ ländiſches Feſt abgehalten wird, zu dem wir die verehr⸗ lichen Mitglieder Ihres Vereins hiermit freundlichſt einladen. Das Programm beſteht in Muſik⸗ und Geſangsvorträgen, Reden und Toaſten. Abends italieniſche Nacht und Tanz⸗ unterhaltung. Wir rechnen auf eine recht zahlreiche Beteili⸗ gung unſerer Parteifreunde und deren Familienangehörigen. Schließlich bitten wir, dieſe Einladung auf geeignete Weiſe — am beſten durch eine Notiz im redaktionellen Teile der dortigen Zeitung— unſeren Parteifreunden bekannt zu geben. * Die 26. Jahresverſammlung des Allgemeinen Evangeliſch⸗ Proteſtantiſchen Miſſionsvereins wird vom.—8. September d. Is. in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen abgehalter Zweimal iſt Mannheim die Feſtſtadt für dieſe Jahresverſam lung geweſen. In Mannheim hat vor allem die erſte Jahres⸗ verſammlung nach der Vereinsgründung getagt. Vor einem Monat hat ein Japaner auf dem internationalen Kongreß für freies Chriſtentum und religiöſen Fortſchritt in Berlin unſerer deutſchen Miſſion die geiſtige Führung unter allen Unter⸗ nehmungen der alten Kulturvölker zur Hebung der wiſſen ſchaftlichen Geiſteskultur und des religiöſen Lebens des jap niſchen Volkes in geradezu ergreifender Weiſe zuerkannt. Das allgemeine Intereſſe dürfte ſich allen folgenden Veranſtal⸗ tungen zuwenden: Dienskag, 6. September, abends ½8 Uhr: Gottesdienſt in der Südſtadtkirche(Predigt Pfarrer Heſſel⸗ bacher⸗Karlsruhe), in der Nordſtadtkirche(Predigt Pfarre Lic. Lueken⸗Frankfurt a..). Im Anſchluß daran im Saalbau Haßler, Nordſtadt, Hemshoferſtr. 56, geſelliges Beie ſammenſein. Vortrag Pfarrer John⸗Daisbach: Alte und neue Miſſionswege. Anſprache Pfarrer Weißheimer⸗Mann⸗ heim. Mittwoch, 7. Sept., vormittags 11 Uhr: Oeffentliche Generalverſammlung des Zentralvereins. Leitung: Präſident Pf. D. Dr. Kin d⸗Berlin. Jahresbericht. Vortra D. Niebergall-Heidelberg: Die Eigenart unſe Abends 8 Uhr: Volksverſammlung im„Pfälzer träge Pfarrer Bau r⸗Baſel: Rückwirkung der Miſſion Heimat. Miſſionsinſpektor Witte: Was wir in Japan k bewirken. Anſprache des Präſidenten D. Dr. Kin d⸗ Donnerstag, 8. Sept: Ausflug nach Hefdelberg ab Haup hof Mannheim 10.45 Uhr. * Zirkus Charles. Wie uns zahlreiche Annoncen und Plakate bereits ſeit mehreren Tagen verkünden, wird der bekann Zirkus Charles in den nächſten Tagen— vom.—19. Sep — ein kurzes, nur für die Dauer von 12 Tagen berechnetes ſpiel abſolvieren. Das Unternehmen iſt ein erſtklaſſiges und wi am 8. September früh 6 Uhr auf dem hieſigen Hauptbahnhof tels Sonderzuges eintreffen. Abends um.15 Uhr findet als ſchon die Eröffnungsvorſtellung ſtatt. Der Zirkus verfügt ü auf das modernſte eingerichtete Transportwagen, die das ge Material permanent von einem Platze zum andern beförde⸗ Außerdem führt der Zirkus als ſolcher einen kleinen zoologif Garten für ſich mit, in dem wir u. a. Gisbären, Seelöwen, 8 El fanten, Zwergochſen, Kamele, Strauße, Zebras, Zebroite, 7 präch⸗ tige Königstiger und als Hauptattrakation 28 ausgewachſene liche Löwen finden. Auf den Marſtall ſowie überhaupt auf modern Pferdedreſſur iſt bei alledem beſonderer Wert gelegt und finden wi die ſchönſten und edelſten Raſſepferde im Beſtand des Zirk Charles, welche das Entzücken eines jeden Sportsmannes b Ganz hervorragendes auf dem Gebiet der viel vertretenen Reitkun leiſtet die berühmte Reiterfamilie Francesco Cardinal⸗ die den bisher noch nie und nirgends gezeigten Trick: Sprung ve —6 Perſonen zu gleicher Zeit auf ein Pferd mit einer erfreuenden Gewandtheit ausführt. Durch eigene, in allen Wel teilen herumreiſende Agenten hat die Direktion des Zirkus Charke nämlich zu alledem noch eine ganze Karawane indiſcher Gaukler, Fakire, Zauberer und Schlangenbeſchwörer verpflichtet, welche m dem geſamten, oben angeführten Tierbeſtand des Zirkuſſes i. Manege auftreten und ihre eigenartigen Kunſtſtücke k Bildhauerei. In dem Städtchen Arles hatten wir noch Zeit dieſen Ort zu beſuchen, der durch die Schönheit ſeiner und Frauen überall berühmt iſt. Die Stadt liegt un Stelle, wo ſich die ungemein breite Rhone in zwei Arme teilt die Inſel Carmaque bildet. Julius Cäſar errichtete hier ein miſche Kolonie und die Stadt hatte lange Zeit faſt dieſelbe B. tung wie Marſeille. Kaiſer Conſtantin ging ſogar mit dem Ple um, Arles zur Hauptſtadt des römiſchen Reiches zu erheben ließ eine gewaltige ſteinerne Brücke über die Rhone bauen. Jahre 879 wurde Arles Hauptſtadt des Königreichs A welchem ſeit dem 11. Jahrhundert alles Land zwiſche Saone, Rhone, dem Mittelmeer und den Alpen umfaßte und deutſchen Reich gehörte. Im Jahre 1482 kam Arles an Frankrei und bildet noch heute einen der ſchönſten Edelſteine in dem reicher Kranze ſeiner vielen Städte. An Sonn⸗ und Feſttagen tra⸗ ſchönen Arleſierinnen ein altes, hiſtoriſches Koſtüm, an welcher auch die Frauen der oberen Geſellſchaft feſthalten. Der ſchönf Schmuck unter den vielen Gebäuden iſt das große Amphitheater aus dem erſten Jahrhundert nach Chriſtus. Es iſt aus gro Quadern ohne Mörtel gebaut mit einer Längsachſe von 136 n einer Querachſe von 107 Meter. Die äußere Mauer hat Stockwerke mit je 60 Bogen unten mit doriſchen Pilaſtern, mit korinthiſchen Halbſäulen. Vier Eingänge führen in daß Innere, in welchem 26 000 Zuſchauer Platz hatten. Es iſt ein waltiger Bau von großer Schönheit und Einfachheit. Bevon mit der Beſichtigung zu Ende waren, brach der Abend herein wir beſchloſſen, am nächſten Tage nochmals dahin zu gehe alles mit Muße betrachten zu können. 4. Seite. Gonerval⸗Aunzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 5. September. Auch eine Originalchineſentruppe iſt vertreten und produtiert ſich in den ſeltſamen Künſten ihres Heimatlandes, ſo daß man auf die Darbietungen dieſes Rieſenunternehmens in der Tat geſpannt ſein darf. Jedenfalls glauben wir heute ſchon vorausſagen zu können, daß der 8 des Zirkus Charles hier ein ganz außergewöhnlicher ſein wird. 2 * Vom Hofe. Die Königin von Schweden iſt heute vormittag halb 10 Uhr zur kurzem Beſuche des Großherzogs in Karlsruhe eingetroffen. Die Königin nahm im Großh. Palais das Frühſtück ein fuhr gegen mittag nach der Mainau weiter. Der Großherzog begab ſich heute mittag zu mehrtägigem Aufenthalt nach Metz. * Mannheimer Jonrnaliſten⸗ und Schriſtſtellerverein. Wir machen unſere Mitglieder und Freunde auf die heute abend 9 Uhr im Reſtaurant Wilhelmshof ſtattfindende Zuſammenkunft (Stammtiſch) aufmerkſam. * Ueber der Fahrt des Ballons„Zähringen“ des hieſigen Vereins für Luftſchiffahrt am geſtrigen Sonntag lag inſofern ein Unſtern, als der ununterbrochen fallende Regen am Morgen nichts Gutes erhoffen ließ. Das Fertigmachen des Ballons mußte unterbrochen werden und halbgefüllt ſtand das Luftfahrzeug dem Regen ausgeſetzt da. Als der Himmel ſich kurz vor 10 Uhr auf⸗ hellte, wurde die Füllung beendet und 10 Uhr 55 ſtartete„Zäh⸗ ringen“ glatt mit noch 83 Sack Ballaſt trotz reichlich naßgereg⸗ neter Hülle und Netzwerks. Die Fahrt ging direkt öſtlich mit ſchwacher Neigung nach Süd über Schriesheim, am weißen Stein vorüber, dann aber verſchwand der Ballon auf lange inden Wol⸗ ken, Rur ab und zu kleine Durchblicke gewährend, die zur Orien⸗ tierung aber nicht ausreichten. Die über den Wolken ſtrahlende Sonne trocknete den Ballon gehörig aus, was den Mitfahrenden um ſo lieber war, als dieſes automatiſche Ballaſtgeben den Sand⸗ ballaſt ſchonte. Der Ballon zog in der Höhe zwiſchen 2000 und 3000 Meter in beträchtlicher Geſchwindigkeit dahin, denn 23 Stunden genügten, um ihn bis in die Gegend von Ausbach (Bayern) zu bringen, wo er auf einem Kartoffelacker glatt lan⸗ dete und ſeine Seele aushauchte. War es auch keine Zeppelinfahrt ſo wird dieſe genußreiche Fahrt allen Teilnehmern ſicher lange in angenehmer Erinnerung bleiben. * Ju Varieté„zum Storchen“ konzertieren vom 1. ds. Mts. die„Berolina⸗Sänger“(5 Damen und 5 Herren) unter Direktion des Herrn Emil Banola und zwar mit großem Erfolge. Vollſtändig neu für Mannheim, verſtehen ſie es durch ihr neues und abwechslungsreiches Programm das ſtets ausverkaufte Haus zu lautem Beifall hinzureißen. * Sehr beſcheidene Zeitungsleſer ſcheinen die Abonnenten der „Feudenheimer Zeitung“ in unſerem Vorort Feudenheim zu ſein. Der Verlag dieſes dreimal wöchentlich erſcheinenden Blättchens ſchreibt nämlich in ſeiner letzten Ausgabe vom Donnerstag abend: „An die verehrlichen Leſer! Da wir jetzt mit dem Umzug unſerer Druckerei nach Moltkeſtraße 86 beginnen, ſo müſſen wir die näch⸗ ſten Nummern unſerer Zeitung ausfallen laſſen, wovon Unſere geſchätzten Abonnenten gefälligſt Notiz nehmen wollen.“— Beneidenswerter Redakteur und Verleger! * Schöffengericht. Als Proviſionsreiſender der Firma Joh. Wölfle unterſchlug der Reiſende Gg. Joh. Bohlen von Norden den Betrag von 12 Mark. Gegen den Angeklagten wird eine Gefängnisſtrafe von 10 Tagen ausgeſprochen.— Ruheſtörung verübte der Schiffer Karl Mondſchau im Jungbuſchviertel hier. Als ihn ein Schutzmann zur Wache verbringen wollte, leiſtete er Widerſtand. Urteil 3 Tage Haft und 14 Tage Ge⸗ fängnis.— Im Streit ſchlug der Taglöhner Heinrich Kling dem Taglöhner Emil Goldſchmidt mit einer Feile auf den rech⸗ ten Oberarm, daß der Geſchlagene kurze Zeit die Arbeit aus⸗ ſetzen mußte. Eine Geldſtrafe von 25 Mark wird als eine aus⸗ reichende Sühne erachtet.— Der Schiffer Stefanus Orle⸗ mans entwendete in der Nacht zum 21. Auguſt in der Wirt⸗ ſchaft zum Rheinſchiff dem betrunkenen Schiffer B. von Loon aus deſſen Taſche einen Geldbeutel mit einem Inhalt von 25 Mark. Urteil 14 Tage Gefängnis.— Der Taglöhner Georg Gaa und die Fabrikarbeiter Johann Janſon und Adam Kapp, alle aus Plankſtadt, hatten am 20. Mai auf dem Bahn⸗ hof zit Rheinau und auf der Fahrt im Lolalbahnzug nach Schwetzingen ein Renkontre mit dem Schaffner Joh. Albert in⸗ folge verſpäteten Einſteigens in den Zug. Gaa und Janſon er⸗ gingen ſich in Schimpfworten über den Beamten und ſchließlich riſſen ſie ihn noch vom Zuge herunter, als er im Begriffe war, den Zug zu beſteigen. Gaa ſtieß noch während der Fahrt Drohungen mit dem Tode gegen denſelben aus, auf dem Schwetzinger Bahnhof kam es mit letzterem zu erneuten Differen⸗ zen. Gaa wird zu einer Geldſtrafe von 10 Mark und 10 Tagen Gefängnis, Janſon zu 1 Woche Gefängnis und Kapp zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt.— Auf dem Feldwege von Sand⸗ hofen nach dem Rheindamm verprügelte am 17. Juli nachmittags der Maurer Johann Schnell II den Taglöhner Jak. Riffel II. Er ſchlug dem Manne ins Geſicht, warf ihn dann auf den Boden und kniete ſich auf ihn, worauf er ihn mit der Fauſt durch Schläge ins Geſicht bearbeitete, als Riffel ſich erhoben hatte, wärf der Angreifer ihn wieder zu Boden und erteilte ihm die zweite Auflage. Gegen den brutalen Schläger wird eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 5 Wochen ausgeſprochen. Eine Furie. Einen harten Strauß hatten am Morgen des 81, Juli d. J. drei Schutzleute mit der Kellnerin Philomena Mafer aus Reiſing auszufechten. Die Schutzleute, welche ſie wegen Verdachts der Gewerbsunzucht zur Wache verbringen wollten, be⸗ ehrte ſie mit kaum wiederzugebenden Ausdrücken, wie z..: Zuerſt komm ich, dann kommt der Hund, dann kommt etwas anderes, dann noch lange nichts mehr und dann der Schutzmann. Auf der Straße ſowie im Amtsgefängnis drehte ſie den Schutzleuten die Kehrſeite hin. Auf der Wache leiſtete ſie den Schutzleuten den energiſchſten Widerſtand, ſchlug und ſtieß wie eine Wilde um ſich und trat einem Schutzmann auf den Unterleib. Auf dem Notarreſt der Lindenhof⸗ poligeiwache riß ſie in ihrer unbändigen Wut das Ofenrohr ab und machte dort einen derartigen Spektakel, daß ſie in das Amts⸗ gefängnis verbracht werden mußte. Die Angeklagte wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Monat und zu einer Woche Haft verurteilt. Malhenr. Von ſchwerem Unglück verfolgt wird die 9 Jahre alte Tochter des Herrn Karl Walter aus der Hafenſtraße 58. Das Mädchen litt ſeit 34 Jahren an einer ſchweren Hüftgelenks⸗ entzündung und war erſt vor kurzer Zeit aus dem Krankenhauſe klaſſen worden. Geſtern abend gegen 8 Uhr ſtieß dem Mädchen bermals ein Unglück zu. In der Hafenſtraße rutſchte ſie aus und brach den rechten Oberſchenkel. Im Krankenwagen wurde die kleine Walter ins Allgemeine Krankenhaus gebracht. * Im Vierſpänner ins Gefängnis. Ueber die Gefängnisfahrt des übergeſchnappten Danny Gürtler, der ja auch in Mann⸗ heim ſchon wiederholt auftrat, ſchreibt der„Frkf..⸗A.“: Der König der Bohsme und der„neue Meſſias“ haben Freitag nach⸗ mittag in Darmſtadt eine Gratisvorſtellung gegeben. Schon mor⸗ us brachte die dortige Preſſe ein Inſerat folgenden Inhalts: Danng Gürtler, der unermeüdliche Romkämpfer, wird heute Freitag nachmittag gegen.45 Uhr, mit ſeineni Kampfgenoſſen, dem Naturphiloſophen Karl Waßmann, vor dem Gr. Arreſthaus im Viergeſpann eintreffen, um eine vierwöchentliche Ker⸗ ſtrafe wegen Papſtbeleidigung enzutreten. Sollten während 5 der komenden Wochen Düten mik Romgedichten er⸗ ſcheinen, bei denen die Ware durchfalt, ſo ſind ſie Gürtlers Pro⸗ dukt. Spießbürger und Mucker, die Holz zu ſägen, Teppiche zu klopfen, Schuhe zu flicken haben, wollen den König der Bohme mit Aufträgen beglücken. Es wird alles prompt beſorgt!“— Als kurz nach 4 Uhr das von zwei livrierten Dienern gelenkte hochelegante Viergeſpann durch die Straßen der heſſiſchen Reſi⸗ denz, die des Sedanfeſtes wegen reichen Flaggenſchmuck trug, kut⸗ ſchierte, war wohl alles, was abkommen konnte, auf den Beinen. Man will ſogar geſehen haben, daß beim Vorüberfahren der beiden die Schloßwache ins Gewehr trat. Sie hatte in dem Vier⸗ geſpann einen richtigen„König“ vermutet. Am Arreſthaus ſelbſt hatte ſich eine gewaltige Menſchenmenge erwartungsvoll ange⸗ ſammelt, die, als ſie den Wagen ſichtete, in Hochrufe auf Gürt⸗ ler ausbrach. Danny war in glänzender„Stimmung“. Freigebig warf er klingende Münzen unter„ſein Volk“ und ließ ſich mit ſeinem Waßmann„ohne Hemd und Strümpfe“ von den zahlreich erſchienenen„Knipſern“ aufnehmen.„Nun iſt es Zeit, daß wir ein Ende machen“, meinte der beluſtigte Gefängnisinſpektor, „Sie haben ohnedies ſchon lange genug auf ſich warten laſſen.“ „Ich bin es gewöhnt, daß man auf mich wartet“, meinte noch Gürtler, da ſchloß ſich auch ſchon hinter Darmſtadts„größtem Sohne“ die eiſerne Pforte des altertümlichen Gefängniſſes. Palizeibericht — vom 5. September. (Schluß.) In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrräder geſtohlen: 1. Am 25. Auguſt ein Fahrrad Marke Ideal, Fabr.⸗No. unbe⸗ kannt, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, vernickelte Speichen, hochgebogene Lenkſtange und Lederſattel.— 2. Am 25. Auguſt ein Fahrrad Marke Triumph, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, letztere mit 2 roten Streifen, aufwärts gebogene Lenkſtange, Frei⸗ lauf mit Rücktrittbremſe, der hintere Mantel iſt neu. 3. Am 25. Auguſt ein Pfeil⸗Rad, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, gerade Lenkſtange, Fabr.⸗No. unbekannt.— 4. Am 29. Aug. ein Breslau⸗ Rad, Fabr.⸗No. unbekannt, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, letztere mit je 1 weißen Streifen, vernickelte Lenkſtange.— 5. Am 13. Auguſt ein Konkordia⸗Rad, ziemlich neu, ſchwarzer Rahmen⸗ bau und Felgen, vernickelte aufwärts gebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe, dreieckige Werkzeugtaſche.— 6. Am 29. Auguſt ein Merkur⸗Rad, noch neu, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, hochgebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe.— 7. Am 31. Auguſt ein Werder⸗Rad, neu, ſchwarzer Rahmenbau und Fel⸗ gen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, hochgebogene Lenkſtange.— 8. In letzter Zeit ein Göricke⸗Weſtfalenrad, ſchwarzer Rahmenbau und Felgen, letztere mit 3 grünen Streifen. Ferner wurden entwendet: Am 28. Auguſt hier eine goldene Herren⸗Rem.⸗Uhr mit Sprungdeckel, glattem Rand, ſowie 1 gol⸗ dene Keite, 6 Ztm. lang mit Medaillon.— Am 29. Auguſt hier, abends 8½ Uhr, auf dem Zeughausplatz 1 Geldbeutel aus brau⸗ nem Leder mit 3 Fächern und Klappverſchluß mit 170 Mk. Inhalt. — Bei einem Unterſuchungsgefangenen wurden nachbenannte Sachen gefunden, die offenbar geſtohlen ſind: 2 weiß⸗ und blau⸗ geſtreifte Maurerbluſen, 1 Backſteinhammer mit neuem Stiel, gez. ., 1 gewöhnlicher Hammer und 1 Bleiſenkel. Die Sachen ſind auf dem Bureau der Kriminal⸗Polizei(Schloß, linker Flügel) ein⸗ zuſehen. 15. Verbandstag deutſcher und öſterreichiſcher Eiſenbahnbeamtenvereine. B. C. Konſtanz, 4. September. Der 15. Verbandstag des Verbandes deutſcher und öſterreich⸗ iſcher Eifenbahnbeamtenvereine wurde am geſtrigen Sonntag in Konſtanz abgehalten. Es waren zahlreiche Delegierte der dem Ver⸗ bande angehörenden Vereine erſchienen. Aus dem von der Ver⸗ bandsleitung über einen Zeitraum von 3 Jahren erſtatteten Be⸗ richte iſt zu entnehmen, daß im Mitgliederſtande der Verbands⸗ vereine ſeit dem letzten Berichtsjahre 1906/07 folgende Veränder⸗ ungen eingetreten ſind: Die Mitgliederzahl des badiſchen Ver⸗ eins iſt von 1689 auf 1597 zurückgegangen, dagegen diejenige des ſächſiſchen von 9047 auf 9165, des württembergiſchen Verkehrs⸗ beamtenvereins von 1428 auf 1616 und des öſterreichiſchen Eiſen⸗ bahnbeamtenvereins von 5628 auf 6285 geſtiegen. Der Geſamt⸗ zuwachs beträgt hiernach 963 Mitglieder. Der badiſche Verein glie⸗ dert ſich in 11 Bezirksvereine, der ſächſiſche in deren 5 mit 114 Ortsgruppen, der württembergiſche in 19 Bezirksvereine und der öſterreichiſche Verein in 68 Ortsgruppen. Aus der Ueberſicht über die Wohlfahrtseinrichtungen der Vereine und deren Wirkſamkeit in den drei letzten Jahren iſt hervorzuheben, daß u. a. der ſächſiſche Verein in dieſem Zeitraum an Unterſtützungen, Sterbegeld uſw. insgeſamt rund 83000 M. und an Darlehen rund 90 000 M. ge⸗ währt hat. In hohem Maße bewährt ſich die„Kurſtiftung“ des öſterreichiſchen Vereins, aus der in den drei Berichtsjahren in 78 Fällen 11680 Kr. Kurbeihilfen an kranke Mitglieder gewährt wur⸗ den, um beizutragen, ihnen die Mittel zur Wiederherſtellung der Geſundheit zu verſchaffen. In den deutſchen Vereinen wird nach wie vor der allgemeinen und beruflichen Fortbildung, in erſter Linie dem Vortragsweſen große Aufmerkſamkeit geſchenkt. In dankenswerter Weiſe hat namentlich auf Anregung der General⸗ direktion der ſächſiſchen Staatseiſenbahnen der Verein ſächſiſcher Bahnärzte aufklärende und belehrende Vorträge über die Geſund⸗ heitspflege im Hinblick auf ſolche Krankheiten, die von der Eigenart des Eiſenbahndienſtes vorzugsweiſe begünſtigt werden, durch ihm angehörende Bahnärzte halten laſſen. Im badiſchen Verein hat u. a. der Bezirksverein Freiburg mit dem dortigen kaufmänniſchen Ver⸗ ein ein Abkommen getroffen, wonach ſeine Mitglieder an deſſen akademiſchen Kurſen teilnehmen können. Die Frage der Beamten⸗ ausſchüſſe lebt in den Vereinen fort, ohne an greifbarer Geſtalt zu gewinnen. In Oeſterreich ſei man bei den Staats⸗ und Privat⸗ bahnen zur Errichtung von„Perſonalkommiſſionen“ gekommen. Sehr bedauert wird zum Schluſſe die heutige Entwicklung des Petitionsweſens der Beamtenſchaft zu einem Petitions⸗Un⸗ weſen. Man ſollte ſich doch allerſeits vor Augen halten, daß im normalen Verhältniſſe das Petitionsrecht der Beamten wohl nur als letztes Mittel gedacht ſein könne und nicht, wie es jetzt ausgeübt werde, als erſtes und ausſchließliches. Fagung des Verbandes deutſcher Gebirgs⸗ und Wandervereine. Neuſtadt a. d.., 5. Sept. Die Hauptverſammlung, die am Samstag nachmittag im Saalbau ſtattfand, wurde in Verhinderung des 1. Verbandsvor⸗ ſitzenden Wegener⸗Fulda von dem 2. Vorſitzenden Dr. Schnei⸗ der⸗Fulda geleitet. Von 62 Vereinen, die dem Verband ange⸗ hören, waren 34 durch zirka 200 Perſonen vertreten. Namens der pfälziſchen Kreisregierung begrüßte Regierungsdirektor Map⸗ pes aus Speier den Verbansdtag und widmete den Beſtrebungen des Verbandes anerkennende Worte. Für den Pfälzer Waldverein ſprach Regierungsdirektor von Ritter zu Speier, namens der Stadt Neuſtadt Bürgermeiſter Wand und im Auftrage der Pfälziſchen Bahndirektion Regierungsrat Bachmann aus Lud⸗ winsbafen, Aus dem Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß der Verband 62 Vereine mit zirka 200 000 Mitgliedern zählt. Als nächſtjähriger Ort des Verbandstages wurden Büdingen (Heſſen) oder Bad Wildungen in Vorſchlag gebracht. Der Verbandsausſchuß ſoll zwiſchen beiden entſcheiden. Für die näch⸗ ſten 5 Jahre hat vom 1. Januar 1911 ab der Erzgebirgsverein die Geſchäfte zu führen. Die letzten 5 Jaher hatte der Rhönklub dieſe Funktion. Von den Beſchlüſſen der Verſammlung ſeien fol⸗ gende erwähnt; 1. An der Internationalen Ausſtellung für Reiſe und Touriſtik in Berlin 1911 will ſich der Verband nach Ver⸗ mögen beteiligen. 2. Die Beſtrebungen zur Hebung der Wanderluſt in der deutſchen Jugend ſoll durch einen Jugendausſchuß gefördert werden, den der Hauptausſchuß zu bil⸗ den hat. Mit allen Kräften ſoll die Pflege der Wanderluſt unſerer Jugend in die Hand genommen werden. 3. der Antrag auf Schaf⸗ fung einer Austauſchſtelle für touriſtiſche Publikationen der Verbandsvereine in Deutſchland wird auf den nächſten Ver⸗ bandstag zurückgeſtellt, bezügl. der Schaffung von Auskunfts⸗ ſtellen im Auslande zur ſtärkeren Heranziehung des Auslands in unſere ſo ſchönen Mittelgebirge wird der Verbandsausſchuß beauftragt, ſich beim Bund deutſcher Verkehrsvereine, der bereits eine ſolche Einrichtung hat, ſich über das Nähere und namentlich auch über die finanzielle Seite der Frage zu orientieren und dann dem nächſten Verbandstag Vorſchläge zu machen. 4. Die Aus⸗ ſtellung touriſtiſcher Publikationen(wie ſie mit dem heurigen Verbandstag verbunden iſt) ſoll jedes Jahr ſtattfinden. 5. Deutſche Gebirgsvereine in Böhmen dürfen in den Verband auf⸗ genommen werden, wenn ſie ſich weder politiſch noch konfeſſionell betätigen. 6. Der Anregung des Pfälzer Waldvereins, bei den Eiſenbahndirektionen den Antrag zu ſtellen, daß die Alters⸗ grenze für die Schülerfahrkarten von 10 auf 16 Jahre hinaufgeſetzt werden möchte, ſoll ſtattgegeben werden.— Zur Begrüßungsfeier im großen Saal des Saalbaues, der reich mit Grün geziert iſt, fanden ſich Tauſende von Feſt⸗ gäſten ein. Die Veranſtaltung hatte die Form der hier ſo be⸗ liebten Weinabende, bei denen vom Faß verzepft wurde. Auf der Bühne wurden uns„ein Sonntagmorgen am Haardt⸗ gebirge vor Augen geführt, wobei ſowohl die Pfälzer Trachten als auch die Pfälzer Mundart getrenlich nachgeahmt wurde. Pfälzer Dichter und Pfälzer Künſtler hatten ſich um das Arran⸗ gement bemüht. Im Laufe des überaus animiert verlaufenen Abends, in welchem ein kleines Mädchen(Tochter des Schuh⸗ machermeiſters Fritz Chriſtmann) als Zukunftskind auftrat, ſpra⸗ chen die Herren Geh. Rat Luckner⸗Straßburg und Pfarrer Lö ſcher⸗Zwönitz. Heute iſt Volksfeſt auf dem Hambacher Schloß. morgen beginnen die Wanderungen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zur Uraufführung des Roſenkavaliers. Man ſchreibt uns aus Dresden: Nachdem Intendant Graf Seebach in Garmiſch betreffs der Uraufführung des Roſenkavaliers mit Richard Strauß ver⸗ handelt hat und auf die gemilderten Bedingungen des Komponiſten betz. ſeines Verlegers Fürſtner eingehen konnte, wurde auch das Nähere über die Uraufführung und die endgiltige Beſetzung feſt⸗ geſetzt. Richard Strauß weilte zu dieſem Zwecke in Dresden. Die Hauptrolle(Mezzoſopran) übernimmt auf beſonderen Wunſch des Komponiſten unſere ausgezeichnete erſte Sopraniſtin Kammmer⸗ ſängerin Eva von der Oſten, den Ochs von Lerchenau Herr Lord⸗ mann. v. Schuh leitet die Proben und dirigiert das Werk. Die Direktionsfrage an der Wiener Hofoper. Aus einer ver⸗ öffentlichten Unterredung eines Mitarbeiters der W. F. Pr. mit Herrn Direktor von Weingartner geht hervor, daß an offitieller Stelle das Vorhandenſein einer augenblicklichen Direktionskriſe an der Wiener Hofoper entſchieden in Abrede geſtellt wird. Nichts⸗ deſtoweniger bleibt die Frage offen, ob Direktor von Weingartner über die nächſte Saiſon hinaus in Wien verbleiben wird. Dies⸗ bezüglich meldet das„Berl. Tgbl.“:„Es iſt wohl kein Geheimnis mehr und gilt als ſo gut wie ſicher, daß Mahler unter geänderken Vorausſetzungen die künſtleriſche Leitung der Wiener Hofoper wieder übernehmen wird. Die Verhandlungen ziehen ſich aller⸗ dings noch hin, doch ſind die größten Schwierigkeiten bereits über⸗ wunden. Weingartner ſelbſt hat ihn als Nachfolger vorgeſchlagen. Es ſind allerdings wieder neue Namen, wie Schillings, Herz uſw. aufgetaucht, doch bedeuten dieſe Vorſchläge nur Empfehlungen von Freunden. Der Kurioſität halber ſei auch mitgeteilt, daß vorge⸗ ſchlagen wurde, Ferdinand Gregori mit der Leikung der Wiener Hofoper zu betrauen. Es kann, wie bereits geſagt, als ſo gut wie ſicher gelten, daß Mahler die Zügel wieder in die Hand nimmt, denn von allen Anwärtern iſt er der einzige, der bereits den Befähigungsnachweis für das ſchwierige Amt erbracht We portliche Nundſchau. * Sportgeſellſchaft Olympia 1906 Mannheim gewann am vergangenen Sonntag gegen die 3. Mannſchaft der Mannheimer Fußballgeſellſchaft 96 trotz Afachen Erſatzes mit 5 zu 1, während ſie im Vorſpiel mit 5 zu 0 den Platz als Sieger verlaſſen konnten. * 2582 Meter hoch im Aeroplan. Faſt jeder Tag bringt einen neuen Fliegerrekord und gerade der Höhenrekord iſt es, der am ſchärfſten umſtritten wird. Ein Bravourſtück hat geſtern wieder unter beſonders ſchwierigen Umſtänden in Deauville der franzöſiſche Flieger Morane vollbraocht, indem er den von ihm vor einigen⸗ Tagen aufgeſtellten Höhenweltrekord überbot. Morane, der zuletzt 2150 Meter hochgekommen war, ſtieg geſtern ſogar bis zu einer Höhe von 2582 Metern empor und ſchuf damit einen neuem ſchwer zu überbietenden Weltrekord. Beim Abſtieg ſetzte in 2500 Meter Höhe der Motor aus, worauf Morane im Gleitfluge niderging und ohne Schaden zu nehmen landete. * Radrennen. In Berlin⸗Steglitz wurden Dauerrennen ge⸗ fahren. 20 Kilometer. 1. Dickentman 14:3376, 2. Scheuermann, 3. Stol, 4. Schipke. 30 Kilometer. 1. Dickentman 21:52, 2. Scheuermann, 3. Schipke, 4. Herrmann Przyrembel, 5. Stol. 50 Kilometer. 1. Scheuermann 36:2958, 2. Schipke, 3. Przyrembel. 4J. Stol, 5. Dickentman.— Dresden: Meiſterſchaft von Europa. 100 Kilometer. 1. Theile:10:34%(bisheriger Rekord:13:27, 2. Walthour vier Runden, 3. Ryſer ſechs Runden, 4. Guignard zehn Runden, 5. Salzmann fünfundzwanzig Runden zurück. Der Stundenrekord wurde auf 85,300 Km. verbeſſert. Den Zukunfts⸗ preis über 35 Km. gewann Janke, dem Thomas und Penzel folgten. — Düſſeldorf: Meiſterſchaft von Deutſchland für Flieger. 1000 Meter. 1. Rütt, 2. Arend, 3. O. Meyer, 4. Oſtermeyer. 20 Km. 1. Tommy Hall 17235, 2. Schulze, 3. Pongs, 4. Hoppe.— Paris: Das Fliegerrennen gewann Hourlier, dem Rettig und Ellegard folgten.— Zürich: 10 Km. 1. Huybrechts:575, 2. Humann, 3. Bruni, 4. Wegmann. 30 Km. Erſter Lauf. 1. Huybrechts 28:425, 2. Bruni, 3. Humann, 4. Wegmann. 30 Km. Zweiter Lauf. 1. Huy⸗ brechts 28:6ÿ, 2. Humann, 3. Bruni, 4. Wegmann.(„Frkf. Ztg.] Schwimmſport. 9 Eine Strecke von 2000 Meter gab es geſtern bei dem in Aſchaffenburg im Main vom Aſchaffenburger.⸗K. Salamander veranſtalteten Wettſchwimmen zu durchſchwimmen. Das Schwim⸗ men gewann der als heißer Favorit geſtartete Fritz Becken⸗ bach vom hieſigen.⸗K. Salamander in 14 Min. 29 Sek. mit ca. 100 Meter Vorſprung. Zweiter wurde B. Schröder⸗ Athletik Frarfurt, dritter Henkel⸗Offenbach, vierker Adolf Voll⸗ 22 ˙ſ rath,„Hellas“, Mannheim fünfter Saßmann⸗Aſchaffenburg⸗ 4 3* * des Großherzogs Friedrich[I. von Baden. D. Selte. General⸗ Alnzeiger. Abendblatt) 15 Mannheim, 5. September. Flugſport. Preis des Präſidenten Fallieres. Paris, 5. Sept. Präſident Fallieres hat für die Flugwoche von Bordeaux einen Preis geſtiftet, der nur einem Aeroplan fran⸗ zöſiſcher Herkunft zugeſprochen werden kann. Der Preis beſteht in einer Bronze, die einen Geier mit ausgebreiteten Flügeln darſtellt. ** 8*— 3. Internat. olympiſche Spiele. Mit den geſtrigen internationalen olympiſchen Spielen beſchloß der einheimiſche.⸗C. Victoria die Leichtathletik⸗Saiſon. Blicken wir nun zurück über das vollendete Halbjahr, ſo müſſen wir uns dazu bekennen, daß das in allen Arten Dargebotene wiederum einen großen Schritt vgrwärts bedeutet. Der geſtrige Sonntag geſtattete indeſſen leider infolge des unaufhörlichen Regens dem Konkur⸗ renten nicht ſein volles Können zu entfalten. Man durfte daher auf neue Recorde nicht rechnen. Umſo überraſchender kam daher die Kunde, daß Joſ. Olto,.⸗C. Darmſtadt im Kugelſtoßen mit 12,725 Metern eine deutſche Höchſtleiſtung vollbrachte. Die anderen Darbietungen gingen jedoch über das Mittelmaß nicht hinaus. Von den ſüddeutſchen Meiſterſchaften ſicherte ſich Char⸗ pentier⸗Straßburg die des 200 Meter Laufens und K. Haas (Viktoria) die des 7500 Meter Laufens. Der Wanderpreis unſerer Stadt für 800 Meter Stafettenlaufen kam in den Beſitz des.⸗V. Straßburg, dem auch der Wanderpreis unſeres Großherzogs in der 400 Meter Stafette zufiel. M. Böhn endete ſiegreich im Dreikampf für Senioren, während im Juniorendreikampf Voll, Worms, die höchſte Punktzahl erreichte. Stadtſchulrat Dr. Sickinger wohnte den Spielen bei, von denen hier die Einzel⸗ ergebniſſe folgen mögen: )50 Meter⸗Juniorlaufen. 1. E. Held,.⸗Kl. Frei⸗ burg, 6¾ Sek.; 2. J. Maus,.⸗Kl. Frankfurt 1880; 3. R. Florh, .⸗Verein Straßburg; 4. M. Schmitz,.⸗Kl. Viktoria Mann⸗ heim. 2) 100 Meter⸗Juniorlaufen unter 17 Jahren. 1. Birkert,.⸗Kl. von 1880 Frankfurt, 13 Sek.; 2. K. Schwigz⸗ gebel,.⸗Kl. Viktoria⸗Mannheim, 13,2 Sek.; 3. O. Metzger, .⸗Kl. Victoria Mannheim, 13,5 Sek. 8) 3000 Meter⸗Wettgehen für Junioren. 1. E. Handwerker,.⸗Kl. Phönix⸗Ludwigshafen, 14,5296 Min.; 2. Th. Dörzbacher,.⸗Kl. Höchſt, 15,34% Min. J Diskuswerfen. 1) M. Müller,.⸗Sp.⸗V. Frankfurt, 34,83 Meter; 2. J. Otto, Sp.⸗Kl. Darmſtadt, 34,25; 3, Kl. Hahn, .⸗Kl. Germania Frankfurt, 31,98; 4. R. Ströter,.⸗Kl. Germania Frankfurt 31.80 Meter. 5) Dreikampffür Junioren(50 Meter⸗Laufen, Kugel⸗ ſtoßen 10 Pfd., Weitſprung aus dem Stand). 1. C. Noll,.⸗ und Lawnt.⸗Klub Worms, le Punkte; 2. J. Perſon,.⸗V. Straßburg, 9 Punkte; 3. H. Vogel,.⸗V. Frankfurt, 8 Punkte; 4. R. Falk⸗ ner,.⸗Kl. Viktoria Mannheim, 5 Punkte; 5. A. Halt,.⸗Abt. der Turngemeinde München, 4 Punkte. 6) 100 Meter⸗Juniorlaufen. 1. W. Heßler, Tſp.⸗B. Frankfurt, 11, 9 Sek.; 2. Fr. Schröter,.⸗Kl. Pirmaſens, 12,½2 Sek.; 3. E. Held,.⸗Kl. Freiburg, 12,3 Sek., 4. T. Schwampe, .⸗Kl. Germania Frankfurt, 13 5. M. Schmitz,.⸗Kl. Viktoria Mannheim, 13,2 Sek. 7J 1000 Meter⸗Juniorlaufen. l. Blanſch,.⸗Kl. Kickers Frankſurk, 35 Min.; 2. Faber,.⸗V. Karlsruhe, 395 Min.; (Sofk. Se 3. K. Rautſchelbach,.⸗Kl. 04 Langen; 4. Benzinger,.dl. Viktoria Feudenheim; 5. C. Seitter,.- u. Lawnk.⸗Kl. Worms. 8) 50 Meter⸗Seniorlaufen. 1. F. Bock,.⸗Kl. Frank⸗ furt 6,1 Sek.; 2. Ph. Enninger, Tſp.⸗V. Frankfurt, 6,2 Sek. 3. Fr. Schröter,.⸗Kl. Pirmaſens, 6,4 Sek.; 4. K. Klee,.⸗Kl. Germania Frankfurt; 5. W. Heßler, Tſp.⸗V. Frankfurt. 9. 200 Meter⸗Juniorlaufen. 1. R. Flory,.V. Straßburg 26,7 Sek.; 2. Salomon,.⸗V. 1817 Mainz, 26,8 Sek.; 3. R. Simonds,.⸗Kl. Germania Frankfurt 27 Sek. 10) Hochſprung. 1. A. Halt, Sp.⸗Abt. d. Turngemeinde München, 1,635 Meter, 2. M. Böhn,.⸗Kl. Viktoria Mann⸗ heim, 1,535 Meter; 3. Cabermehyer,.⸗Kl. Frankfurt 1880 1,485 Meter; 4. H. Waltz, Tſp.⸗V. Frankfurt. 11) 1500 Meter⸗Seniorlaufen. 1. B. Vogt,,.,Kl. Frankfurt, 4,3428 Min.; 2. G. Amberger,.⸗V. Straßburg, 4,3476 Min.; 3. Sauer,.⸗V. Karlsruhe, 5,11 Min.; 4. W. Hü hner,.⸗ G. 1903 Ludwigshafen 5,12 Min. 12) 400 Meter⸗Juniorlau fen. 1. Blattner,.⸗V. Karlsruhe 5998 Sek.; 2. F. Büchler,.⸗Kl. Germania Langen, 60 eSk.; 3. Salomon,.⸗V. 1817 Mainz, 6025 Sek.; 4. Wald⸗ auſen, F. V. Karlsruhe, 6075 Sek. 19 1 1. J. Otto, Sp.⸗Kl. Darmſtadt, 12,60 Meter; 2. Kaltenbach,.⸗Kl. v. 1879 München, 12,18 Meter 5 3. J. Freund,.Kl. Phönix Ludwigshafen, 11,78 Meter; 4. K. Kaiſer, Tſp.⸗V. Frankfurt, 11,56 Meter. 14. 400 Meter Stafettenlaufen. „.S. Straßburg(Flory, Charpentier, Flath, Perſon), 50,2 Sek.; 2. 11 07 1 Frankfurt 51,1 Sek.; 3..⸗Kl. Frankfurt von 1880, 51,8 Sek.; 4..- u..⸗F.⸗Kl. Worms, 52 Sek. 15. Schleuderballwerfen.(. M. Böhn, Viktoria Mannheim, 54,40 Meter; 2. Kaltenbach,.⸗Kl. von 1879 München 54,10 Meter; 3. C. Noll,.⸗ u..⸗T.⸗Kl. Worms 50,00 Meter; 4. J. Fegbeutel, Viktoria Mannheim, 49,20 Meter. 16) 200 Meter⸗Laufen. Meiſterſchaft von Süd⸗ deutſchland. 1. A. Charpentier,.⸗V. Straßburg, 25 Min.; 2. Fr. Schröter,.⸗Kl. Pirmaſens, 2535 Min.; 3. H. Wenſeler, ., U..⸗T.⸗Kl. Worms, 26 Min. 17. Weitſprung mit Anlauf. 1. J. Fegbeutel, Viktoria Mannheim, 6,12 Meter; 2. M. Flath,.B. Straßburg, 6,12 Meter; 3. M. Böhn, Viktoria Mannheim, 607 Meter; 4. E. Wenſel,.⸗ u..⸗T.⸗Kl. Worms, 5,55 Meter. 18) 800 Meter Stafettenlaufen. Wanderpreis der Hauptſtadt Mannheim. 1..⸗V. Straßburg(Perſon, Flath, Charpentier, Florpy), 1,556 Min.; 2..⸗ u. L. Tecl. 01 1,5925 Min.; 3..-Kl. 11 50 Frankfurt 2,00 Min.; 4..Kl. ia Frankfurt 2,005 ein. —: 55 M. Schmitz, Viktoria Mannheim,(7 Meter Vorgabe); 2. Fr. Seyfried, Turnſp.⸗ Verein Frankfurt(6 Meter Vorgabe]; 3. E. Knopp, Athl-Kl. 9 5 mania Obrigheim; 4. 15 15 90.⸗Kl. Viktoria; 5. A. „V. Straßburg(Malmann). 0 9 11 ampf für Senioren 2. 100 Meter-Laufen, b. Diskuswerfen, e) Dreiſprung. 1. M. B öhn, Viktoria Mann⸗ heim, 15 Punkte: 2. J. Fegbeutel, Viktoria Mannheim, 9 Punkte; 3. M. Flath, F. V. Straßburg, 8 Punkte; 4. C. Noll, Te u...⸗Kl. Worms, 6 Punkte. 210 Speerwerfen. 1. E. Wenſel, 43,90 Meter; 2. L. Figge,.⸗Kl. Britannia 8. O per,.⸗Kl. von 1880 Franlfurt, 37 nkfurt, 41,46 Meter; Meilerr er zerſchmettert liegen blieb. 8. u..--Kl Worms, 22) 7500 Meter⸗Laufen. Meiſterſchaft von Süd⸗ deutſchland. 1. K. Haas, Viktoria Mannheim, 27, 34 1½ Min.; 2. L. Wahlberg,.⸗G. 1896 Heilbronn, 28,32 Min.; Haas (ſüdweſtdeutſcher Meiſter gewinnt mit 370 Meter Vorſprung vor dem württembergiſchen Meiſter Wahlberg. 23) Stabhochſprung. 1. W. Reif,.⸗Kl. Germania Frankfurt, 2,80 Meter; 2. J. Fegbeutel, Viktoria Mannheim, 2,80 Meter; 3. M. Böhn, Viktoria Mannheim, 2,70 Meter. 24) 800 Meter Vorgabelaufen. 1. A. Charpentier, .⸗V. Straßburg(Mahlmann) 2, 17 Min.; 2. Benſinger, Viktoria Feudenheim, 2,17 zwei Zehntel Min.; 3. Faber,.⸗V. Kaiſerslautern, 2,18 Min.; 4. K. Wieland, Viktoria Mannheim 2,30 Min. Nus dem Großherzogtum. oc. Weinheim, 4. Sept. Bei der ſtädt. Sparkaſſe wurden im Monat Auguſt einbezahlt 130 672.01 Mk., zurückerhoben 99 768.28 Mk. oc. Wiesloch, 4. Sept. Man beabſichtigt hier die Grün⸗ dung einer Bäcker⸗Zwangsinnung. .C. Karlsruhe, 4. Sept. Die Temperatur iſt in den letzten beiden Tagen bedeutend heruntergegangen. In den Frühſtunden zeigte das Thermometer nur. 6 Grad Celſius. KFarlsvuhe, 5. Sept. Geſtern abend ſtürzte eine 46 Jahre alte Witwe von hier infolge Trunkenheit im Hofe einer Wirtſchaft zu Beiertheim zu Boden, wobei ſie ſich eine Verletzung an der rechten Kopfſeite zuzog. Offenbar hat ſie ſich auch noch ſchwere innere Verletzungen zugezogen, denn nach Verlauf einer Viertel⸗ ſtunde verſtarb die Frau. BC. Ettlingen, 4. Sept. Der ſeit acht Tagen vermißte junge Kaufmann Fr. Maier hat ſich geſtern abend bei ſeinen Eltern eingeſtellt; derſelbe hielt ſich ſeit Montag in der Gegend von Freiburg, teils im Walde auf, nachdem er vorher eine Irr⸗ fahrt nach Stuttgart gemacht haben will. Aus den Angaben Maiers geht hervor, daß der Alkohol, den er zweifellos in ſolcher Doſis, wie er ihn am Sonnutag in Geſellſchaft einnahm, nicht er⸗ tragen konnte und auf ſeinen heiſtigen Zuſtand ſehr ungünſtig ein⸗ wirkte. B. C. Don aueſchingen, 4. Sept. Der Kaiſer hat zur Erinnerung an die wiederholten Beſuche bei dem Fürſten zu Für⸗ ſtenberg ein bleibendes Denkmal errichten laſſen. Dort, wo die Waſſer der Donauquelle mit denen der Brigach ſich vereinigen, wurde in den letzten Wochen ein offener Tempel aus koſtbarem Geſtein erbaut, zu dem der Kaiſer ſelbſt die Pläne entworfen hat. Mit der Ausführung war der Geh. Baurat Schwechten in Charlot⸗ tenburg, der Erbauer der Kaiſerpfalz in Poſen, beauftragt. Der Tempel iſt in griechiſchem Stiel gehalten; der Unterbau beſteht aus Beuchaler Granit, der Oberbau iſt mit Ausnahme der Säulen⸗ ſchäfte, die aus rotem Veroneſer Marmor beſtehen, ganz aus hellem Untersberger Marmor hergeſtellt. Die Decke zieren vergoldete Roſetten in blauem Moſaik. Ein Bronzegitter umſchließt 8 Seiten des Innenbaues. Der Tempel iſt entſprechend dem Charakter der Gegend von Granitfindlingen umlagert, zwiſchen denen die Flora des Schwarzwalds hervorſprießt. Non Tag zu Tag. — Grauſiger Selbſtmor d. W. Mu nchen, 5. Sept. Der 20jährige Notariatsbuchhalter Reitz ſtürzte ſich geſtern abend von der Kuppel des nördlichen Frauenturms auf den Frauenplatz herab, wo — Vom Dach geſtürzt. Kölln, 5. Sept. Heute vormittag ſtürzten von einem Neubau in Deutz zwei Dach⸗ decker ab, einer war ſofort tot, der andere ſtarb kurz darauf. — Gaserploſion. Berlin, 5. Sept. Eine Explo⸗ ſion erfolgte heute vormittag in der Bunzlauerſtraße, als ſtädtiſche Arbeiter einen neuen Quilly revidierten. Es hatten ſich Gaſe angeſammelt, die eine Lampe des Kontrolleurs ent⸗ zündeten. Der Kontrolleur wurde ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus gebracht. — Ungetreuer Poſtaſſiſtent. Berlin, 5. Sept. Die„B..“ meldet aus Münſter i..: Im hieſigen Poſtamt wurde in der Nacht zum 1. September ein Wertpaket mit 12 000 Mark entwendet. ö 1 Poſtaſſiſtenten richtete, wurde durch eine Hausſuchung bet dieſem beſtätigt. Von der Summe fehlten nur 300 Mark. Schröder wollte das Geld für eine militäriſche Uebung ver⸗ wenden. — Verhaftung zweier Mörder. Berlin, 5. Sept. Der„.⸗A.“ meldet aus Hamburg: Wegen Mord, begangen an einer Proſtituierten namens Schauſeil, wurden hier zwei Ruſſen feſtgenommen. — Automobilunfall. Bern, 5. Sept. Das Automobil des Weinhändlers Bourgui ſtürzte bei dem Dorfe Vallrobe(Waadt) von einer hohen Böſchung herab. Das 13jährige Töchterchen des Beſitzers iſt dabei umgekommen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Fahrten des„L. Z. 6“ nach Straßburg verboten. * Straßburg, 5. Sept. Nachdem vor kurzem das Luft⸗ ſchiff„L. Z. 6“ von Baden⸗Oos nach Straßburg Zielfahrten unternommen hat, wurden dieſelben nunmehr bis auf weiteres von Berlin aus verboten, weil, wie die hieſigen Mittagsblätter in der Lage ſind zu melden, in der letzten Zeit viele Ausländer, beſonders Franzoſen in dem Luftſchiffe Fahrten unternommen haben und die Gefahr beſtehe, daß dieſelben vom Luftſchiff aus photographiſche Aufnahmen machen. Die Geſellſchaft hat bereits die bezahlten Paſſagierfahrtpreiſe den Teilnehmern zur Verfüg⸗ ung geſtellt. Die Begegnung Kaiſer Wilhelms mit dem Zaren. * Berlin, 6. Sept. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: Aus Cron⸗ berg i. T. ſind Gerüchte in die Preſſe gelangt, wonach der Beſuch des Kaifers auf Schloß Friedrichshof bevorſtehen ſolle und hinzugefügt wurde, daß dort eine Begegnung des Katſers Wilhelm mit dem Zaren und vielleicht auch mit dem König von Enland erfolgen könne. Nach früheren Meldungen iſt für die deutſch⸗xuſſiſche Monarchen⸗Begeg⸗ nung Wiesbaden in Ausſicht genommen. Es genügt feſtzuſtellen, daß alle dieſe Angaben müßige Kombinationen ſind. Richtig iſt, daß bei der Ankunft auf deutſchem Boden der Zar ein herzliches Telegramm an Kaiſer Wilhelm richtete, das ebenſo herzlich erwidert wurde. Ein 600jähriges Städtejubilum. toria⸗Stiftung auf 30000 M. zu erhöhen und die —— 1 5 7 Friedberg das Tagesgeſpräch. Wilhelm, der ſtets den allerbeſten Einfluß auf den Zaren ausgeit die Zarin in den heiligen Gemächern von Sarowo und dieſem Der Verdacht, der ſich gegen den ihres Elkins für Mitte Februar in Venedig feſtgeſetzt iſt. Wie w den Rang einer königlichen Prinzeſſin erhalten. von der Einkommenſteuer zu befreien und ein großes Geländ⸗ zur Errichtung von Ein⸗ oder Zweifamilienhäuſer mit; Gärten für Arbeiter unentgeltlich oder zu niedrigen Preiſet bereit zu ſtellen Keine Cholera in Genua. W. Ro m, 5. Sept. Die Agence„Stefani“ meldet: Das Gerücht von einem Cholerafall in der Provinz Genua entbehrt jeder Begründung. Der Miniſter des Innern hat Nachforſchung na 111 Urhebern des Geredes angeordnet, um ſie gerichtlich belangen z aſſen. 5 Die Cholera in Italien. 1 5 W. Ro m, 5. Sept. In den letzten 24 Stunden wurden in Mar⸗ guerite di Savoya 2 Neuerkrankungen und 3 Todesfälle an Cholera feſtgeſtellt, in Trinitapoli 3 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in San Ferdinando 1 Todesfall, in Barletta 7 Erkrankungen, 4 Todesfälle, in Trani 2 Erkrankungen, 4 Todesfälle, in Molfetta 3 Erkrankungen, in Canoſſa di Puplia und Andria je 1 Erkrankung. 0 Kaiſer Wilhelms Beſuch in Brüſſel. m. Brüſſel, 5. Sept.(Priv.⸗Tel.) König Albert wird heute zurückerwartet, worauf das Endprogramm des deutſchen Kaiſer⸗ beſuches feſtgeſtellt wird. Es beſtätigt ſich, daß Kaiſer Wilhelm de Wunſch geäußert hat, das Schlachtfeld von Waterloo zu beſuchen. Geueralſtreik in Barcelong. 58 „*. Barcelona, 5. Sept. Das Komitee für Solidarität kündiat durch Anſchlag für morgen den Generalſtreik an, zum Zeichen de⸗ Solidarität mit den Ausſtändigen in Bilbab. Durch dieſe unerwarte Maßnahme ſcheinen die Arbeiter ſelbſt überraſcht zu ſein. 5 Die Aufregung im engliſchen Schiffhaugewerbe. W. Glasgow, 5. Sept. Die Arbeitgeber vom Schiffbau gewerbe veröffentlichen heute eine lange Bekantmachung, in de ſie die Ausſperrung begründen und rechtfertigen und ihr Bedaue über den Streik ausſprechen, der unglücklicherweiſe die Arbeiter de verwandten Arbeitszweige in Mitleidenſchaft ziehe. Die Notwendig keit, eine draſtiſche Maßregel zu ergreifen, ſei ihnen aufgezwunge worden. Bevor nicht eine Beſſerung der Lage gewährleiſtet ſei, könn die Arbeit nicht wieder aufgenommen werden. 7 5 Strandung eines ruſſiſchen Torpedobootes. Reval, 5. Sept. Das Torpedoboot Poraja Juſchtſchy iſt, in den Schären auf eine Klippe aufgelaufen und erhielt großes Leck unter der Waſſerlinie. Das Schulſchiff Afrika iſt zur Hilfeleiſtung abgegangen. Rettung aus Seenot. Newyork, 4. Sept. Der Dampfer„Mauretania“ meldet drahtlos, daß am Freitag das zweite noch vermißte Rettungsboo des geſunkenen Dampfers„Weſtpoint“ aufgenommen wurde. Di ganze Beſatzung der„Weſtpoint“ iſt ſomit gerettet. 3 5 (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 5. Sept. Aus Petersburg wird gemeldet 5 Der in Odeſſa eingetroffene Profeſſor Neumann von de Königsberger Univerſität, welcher von der preußiſchen gierung dorthin geſandt iſt, um Maßnahmen im Kampf gege die ſibiriſche Peſt zu treffen, beſuchte die Peſtbaracken wie da Bakteriologiſche Inſtitut in Odeſſa. Die ruſſiſche Hofkamarilla. 9 Berlin, 5. Sept. Aus Petersburg wird über die ruſſiſch Hof⸗Kamarilla dem„Berliner Tagebl.“ gemeldet: In dieſen kreiſen bildet der Aufenthalt des Zaren und ſeiner Familie im Schlo Friedbe Man erzählt ſich, daß der Zar und di Zarin in der neuen Umgebung förmlich aufgelebt ſind und man er wartet viel von der bevorſtehenden Zuſammenkunft mit Kai 1 hatte. Allerdings würde dieſer Einfluß von der Hofkamarilla nich gern geſehen, weil ſie mit Recht fürchte, daß dadurch am ruſſiſchen ein ſtärkerer und anderer Wind wehen könnte. Im i Schloß iſt der Zar ganz wie in Rußland von einer Ho geben, an deren Spitze frühere Chevalier⸗Garde⸗Offiz deren Rat der Zar zu hören gewöhnt iſt. An de kamarilla ſteht der Hofmeiſter Baron Frederiks, Fürſt Wla loff, Hofmarſchall Beuckendorff und andere. Unter dieſen keiten ſptelt ſonderbarerweiſe Fürſt Orloff die erſte Rolle, geiſtig ein völlig unbedeutender Meuſch iſt. Er hat ſich zu eit geber aufgeſchwungen, ihm ſchenkt der Zar ebenſo großes Vertrauen wie dem Fürſten Putjatin. Letzterer hat ſich ſeinerzeit das Vertra des Zaren dadurch erworben, daß er für den heiligen Seraphi Sarowo, wohin der Zar und die Zarin viel pilgern, einen ſchön Sarkophag erbauen ließ. Auf den Rat des Fürſten Putjatin betet⸗ ſtande wurde die endliche Geburt eines männlichen Thronerben z geſchrieben. Orloff und Putjatin machten auch ſeinerzeit viel ch reden, weil ſie in dem Revolutionsjahre Mönche und fahrendes Volß dem Zaren zuführten, um ihn noch mehr einzuſchnüren. Ueber aller dieſen Perſönlichkeiten iſt jedenfalls Putjatin der ſelbſtloſeſt rakter. Er ſieht ſeinen Ehrgeiz nur darin, die Ochraua des 3 möglichſt vollkommen zu organiſteren. In dieſen Kreiſen nehmen, dem„Berl. Tagebl.“, alle Intrigen gegen Stolypin ihren An + n von ihnen hängt die Ernennung der neuen Miniſter oder Genee Gouverneure ab und von ihnen geht der Sturz eines mißliebigen Machthabers aus. Wigen Zwiſchenfall bei der Zarenreiſe. Berlin, 5. Sept. Ueber einen Zwiſchenfall bei de Abreiſe der Zarenfamilie berichtet der Petersburger Korre⸗ ſpondent der„B..“: Die Abreiſe der Zarenfamilie war Samstag nachmittag feſtgeſetzt. Der Reiſeplan auf der gangen zu befahrenden Strecke war durch Geheimordre den beteili Behörden mitgeteilt; jeder Stationsvorſteher und ſäm Polizibehörden von Petersburg, Darmſtadt und Fri hatten dieſen Geheimbefehl erhalten. Am frühen Mi des Samstags kam nun eine dienſtliche Meldung aus Deutſch land, welche die Verſchiebung der Abreiſe um 12 Stun kategoviſch verlangte, ob aus techniſchen Schwierigkei aus Gründen der Sicherheit, iſt in Petersburg nicht be geworden, nur daß dieſe Dienſtmeldung bei dem gan, amtenheer wie eine Bombe wirkte. Alles war r zufällige Anweſenheit eines jungen Beamten der Botſchaft in Berlin, welcher ſich auf Urlaub in P 1 befand, brachte Rettung. Dieſer unternahm es freiwi ſeinen Urlaub zu unterbrechen und, weil mit deutſchen hältniſſen völlig vertraut, die Verantwortung für Ausführung der Diſpoſitionsänderung zu übernehmen % S. M. S. Poſen. Berlin, 5. Sept. Aus Kiel wird gemelde neue Linienſchiff der Dreadnoughtklaſſe Poſen iſt heute m nach ſeiner Station Wilhelmshafen abgegangen. Poſen die vor 8 Tagen in See gegangene Rheinland werden Beendigung der Herbſtmanöver anſtelle von Zähringe⸗ Wittelsbach in das Geſchwader der Hochſeeflotte eint Dieſe beiden Schiffe bilden mit der Naſſau und Weſtf erſte vollſtändige Diviſion. Die Torpedobootsflottille heute morgen nach Schluß der Manöver der Hochſeeflo CCt. 5 1 75 Miß Elkins— Prinzeſſin. Berlin, 5. Sept. Die römiſche„Vita“ glaubt verſi zu können, daß die Hochzeit des Herzogs der Abruzzen mit verlautet, dürfte Miß Elkins noch vor Weihnachten vom K in Rom empfangen werden, danach würde die offizielle V ung bekannt gegeben werden. Miß Elkins ſoll am Hochzeits 6. Seite. Soneval⸗luszeiger!(Abendblatt.). Mannheim, 5. September. Volkswirtschaft. Bierbrauerei Durlacher Hof,.⸗G. vorm. Hagen in Manuheim. Ins Handelsregiſter wurde bei obiger Firma eingetragen: Phil. Bohrmann junior und Karl M üller, beide in Mann⸗ heim, ſind zu Prokuriſten beſtellt und brechtigt, gemeinſam oder je in Gemeinſchaft mit einem anderen Prokuriſten der Geſell⸗ ſchaft dieſe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. *** Bericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats über Ernteſchätzung vom 1. September ds. Is. Das Wetter im Auguſt war für den Fortgang der Ernte⸗ arbeiten nicht immer vorteilhaft. Häufige, weitverbreitete Niederſchläge hinderten die Landwirte das meiſt geſchnitten auf den Feldern lagernde Getreide in einem Zuge einzubringen, ſo daß nahezu in allen Berichtsbezirken Klagen über feucht einge⸗ brachtes Getreide oder über Auswuchs laut wurden. Aber ab⸗ geſehen von dieſen durch ungünſtiges Erntewetter hervorgerufene Schäden haben die bereits im letzten Berichte erwähnten Zu⸗ ſtände dazu beigetragen, das qualitative Ergebnis beträchtlich herabzumindern. So wird beim Weizen Roſt und Lagerung als Grund für die oft mangelhafte Körnerbildung angeführt und mehr noch beim Roggen infolge Notreife über kleines, flaches Korn geklagt. Beſonders nachteilig wirkten die häufige Nieder⸗ ſchläge auf die Gerſte, von der große Mengen die für Brau⸗ zwecke erforderliche Beſchaffenheit eingebüßt haben dürften. Nicht minder hat der Hafer gelitten, der vielfach grau⸗ und ſchwarz⸗ ſpitzig ausfakken ſoll. Auch in quantitativer Hinſicht ſcheint das Ergebnis ſelbſt hinter den ſchon im vorigen Monat herabge⸗ ſtimmten Erwartungen zurückzubleiben. Das gilt in erſter Linie für Winterroggen, deſſen Erdruſch allgemein enttäuſcht, was in dem Herabgehen der Schätzung von 94,3 auf 91,8 Proz. gegen 101 Prozent im Vorjahre zum Ausdruck kommt. Hin⸗ ſichtlich der Menge wird alſo der Ernteertrag des Vorjahres, der allerdings einen Rekord bedeutet, bei weitem nicht erreicht wer⸗ den. Die Ertragsziffer für Winterweizen, die noch im Vor⸗ monate über der korreſpondierenden des Vorjahres ſtand, iſt nun⸗ mehr auch unter die entſprechende des Vorjahres herabgeſunken, doch wird man bei einem Vergleiche der Ernteergebniſſe der beiden Jahre berückſichtigen müſſen, daß dies Jahr die Anbau⸗ fläche eine weſentlich größere geweſen iſt. Ein Rückgang gegenüber dem Vormonat iſt auch bei der Gerſte feſtgeſtellt, nämlich von 89,4 auf 87,8 gegen 102,4 im Vorjahre. Die Ziffer für Hafer erfuhr eine, wenn auch un⸗ weſentliche Verbeſſerung, indem ſie ſich von 89,5 auf 90,6 er⸗ höhte. Es ſcheint alſo, daß, wie wir in unſerem letzten Be⸗ richt erwähnten, der Regen die durch die Dürre im Juni hervor⸗ gerufenen Schäden gemildert hat. Immerhin iſt die Haferernte im Vergleich zum Vorjahre recht wenig befriedigend, zumal da auch der qualitative Ausfall zu wünſchen übrig läßt. Von den Hackfrüchten haben ſowohl Zucker⸗ als auch Futterrüben eine recht günſtige Entwicklung genommen, doch brauchen die Zucker⸗ rüben Wärme. Die Ausſichten der Kartoffelernte haben ſich durchweg verſchlechtert. Die Niederſchläge vermochten das Abſterben des Krauts nicht mehr zu verhindern, verurſach⸗ zen aber andererſeits, daß das bereits im Vormonat beobachtete Faulen der Knollen in bedenklicher Weiſe weiter um ſich griff; neſonders frühe Sorten ſind davon betroffen. Der zweite Schnitt der Futterpflanzen, Klee und Luzerne, liefert im allgemeinen ſehr gute, zum Teil ſogar vorzügliche Exträge, vielfach wird auch berichtet, daß der junge Klee gut ausſieht. Die Grummeternte hat, ſoweit die Wieſen nicht durch zuviel Näſſe oder Ueberſchwem⸗ mungen gelitten haben, gleichfalls ein günſtiges Reſultat er⸗ geben. 1 *** Zur Geſchäftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirk. [Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt.— Aus der Ruhrkohlen⸗ Induſtrie.) Der Geſchäftsgang auf dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſen⸗ markt hat allgemein an Lebhaftigkeit gewonnen. Wenn man bisher in Händlerkreiſen hin und wieder mit größeren Neu⸗Ab⸗ ſchlüſſen noch etwas zurückhaltend war in der Meinung, ange⸗ ſichts des im ganzen wenig lebhaften Geſchäftsganges und der ſchwankenden Haltung des amerikaniſchen Marktes ſpäter viel⸗ leicht billiger anzukommen, ſo konnte man ſich inzwiſchen über⸗ zeugen, daß die Preisbewegung eher nach oben neigt. Die, wenn auch geringe, Erhöhung des Stabeiſenpreiſes kennzeichnet die derzeitige Markttendenz. Auch wird mit einer Erhöhung der Roheiſenpreiſe zu rechnen ſein, wenn erſt die noch außerhalb der neuen Roheiſenverkaufsvereinigung ſtehenden Roheiſenwerke dieſer beigetreten ſind. Die fortdauernden Verhandlungen führten in den jüngſten Tagen zum Beitritt einiger größerer Werke. Allem Anſchein nach dürfte ein ſeit langem angeſtrebter großer deutſcher Roheiſenverband hiernach in nächſter Zeit wohl zur Tatſache werden. Die großen Stahlwerke ſind in faſt allen Ab⸗ teilungen recht gut beſchäftigt, namentlich für die Ausfuhr. Die andauernde ſtarke Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes ermög⸗ lichte es dem Stahlwerksverband, umfangreiche Aufträge, beſon⸗ ders in Eiſenbahnmaterial, hereinzunehmen. Auch der engliſche und der belgiſche Eiſenmarkt zeigt feſte Haltung, dank der erheb⸗ lich geſtiegenen Nachfrage. In Baueiſen hat auch der inländiſche Bedarf infolge der lebhafteren Bautätigkeit erheblich zugenom⸗ men. Man darf wohl annehmen, daß das Herbſtgeſchäft eine weitere Belebung der Nachfrage bringen wird. Gute Anzeichen dafür ſind vorhanden. Die öffentliche wie die private Bautätigkeit iſt in den deutſchen Großſtädten zurzeit eine ſehr rege. Um⸗ faſſende Neubauten ſind in Angriff genommen und weitere wer⸗ den vorbereitet. Da auch die Geldſätze bisher ziemlich normale geblieben ſind und hoffentlich für die nächſte Zeit auch ſo bleiben, dürften der in erfreulichem Aufſchwung begriffenen Bauunter⸗ nehmung in der Baugeldbeſchaffung vorerſt keine äußeren Schwie⸗ rigkeiten entſtehen. Dieſe in ſeinen Hauptzweigen recht günſtige Geſtaltung des Eiſenmarktes iſt um ſo höher anzuſchlagen, als der Hauptabneymer der deutſchen Eiſeninduſtrie auf dem In. landmarkt, die Verwaltung der Preußiſchen Staatsbahnen, mit ihren Bezügen nach wie vor eine Zurückhaltung beobachtet, die ſchließlich doch für eine nur noch kurz bemeſſene Zeit als durch⸗ führbar erſcheint. Am meiſten leiden unter dieſer Zurückhaltung die Waggonfabriken und die Betriebe der Kleineiſeninduſtrie, die hauptſächlich für die Waggonfabriken arbeiten. Die Maſchinen⸗ fabriken ſind uneinheitlich beſchäftigt und nicht immer zu aus⸗ kömmlichen Preiſen. Auch in der Ruhrkohleninduſtrie hat ſich das Geſchäft weſentlich lebhafter geſtaltet. Der Herbſt⸗ bedarf macht ſich jetzt geltend und führt zu umfangreichen Koh⸗ lenverſchiffungen rheinauf. und rheinabwärts, welchen der ſehr günſtige Waſſerſtand gut zuſtatten kommt. Die Koksnachfrage hat ebenfalls erheblich zugenommen, ſo daß die Vorärte ſich wieder verringert haben. Privatwechſelzinsfuß 8 Prozent. 468 n. Mannheimer Probnktenbörſe. An der heutigen Börſe war im allgemeinen ein feſterer Grundton bemerkbar, doch hiel⸗ ten ſich die Umſätze in Brotgetreide weiter in mäßigen Grenzen, weil die Mühlen im Einkauf Zurückhaltung beobachteten. Für Braugerſte dagegen machte ſich größeres Intereſſe bemerk⸗ bar und namentlich blieben prima und geſunde Mittelſorten ge⸗ fragt. Bezahlt wurde für prima Gerſte M. 16.50—16.75 und für Mittelware M. 15.75—16.50 per 100 Kg. frei Stationen. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Wei⸗ zen um 25, für Braugerſte um 50—75 und für Hafer um 25 Pf. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 168—169, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend M. 169—170, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar——, Redwinter 2 per Auguſt M.—.—, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimmend M. 163—164, Ulka 10 Pud Mk. 164—465, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimmend M. 168.169 Rumänier 78-79 Kilogramm per Auguſt⸗September M. 162—163, dito 3% blaufrei prompt M.—.—, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September M. 164—165. f * 1** Telegraphiſche Handelsberichte. *London, 5. Sept. Laut„Standard“ ſind der türkiſchen Regierung neuerdings hier Kredite eröffnet worden. Es ſollen deshalb weitere türkiſche Goldentnahmen oder Barrenkäufe hier zu erwarten ſein.(Frkf. Ztg.) Neckarwerke.., Eßlingen. * Eßlingen a.., 5. Sept. Die Zulaſſung von 7,50 Mill. Mark ½prozentiger zu 102 Prozent rückzahlbarer Hypothekar⸗ ſchuldverſchreibungen obiger Geſellſchaft zur Frankfurter Börſe wurde von den Herren J. Dreyfus u. Co. lt.„Frkf. Ztg.“ be⸗ antragt. Derſammlung der Luxemburgiſchen Hochofenwerke. * Köln, 5. Sept. Wie der Korreſpondent der„Frkf. Ztg.“ hört, ſollen die Luxemburgiſchen Hochofenwerke, ſoweit ſie für die Bildung des dortigen Syndikats in Betracht kommen, auf den 7. d. Mts. zu einer Verſammlung einberufen werden. Dieſe Sitzung wird ſich in erſter Linie mit der Bildung des Luxemburgiſchen Syndikats ſelbſt, dann aber auch mit dem Abkommen zum Eſſener Roheiſenverband zu befaſſen haben. Die Differenzen ſind nament⸗ lich in der Quotenfrage zum Teil noch groß, ſodaß die offizielle Meldung, die Luxemburger Werke ſeien ſich ſoweit einig, und daß lediglich noch die glatte Syndikatsbildung zu vollziehen iſt, zum mindeſten als verfrüht zu bezeichnen iſt. Bilanzſitzung der Laurahütte. * Breslau, 5. Sept. Die Bilanzſitzung der Laurahütte findet nach der„Bresl. Ztg.“ am 3. Oktober ſtatt. Neues vom Dividendenmarkt. * Altenburg, 5. Sept. Die Altenburgiſche Straßenbahn und Elektrizitätswerk, Altenburg beantragt 7½ pt.(7 pCt.) Dividende. Leipzig, 5. Sept. Die Falkenſteiner Gardinenweberei und Bleicherei in Falkenſtein i. V. ſchlägt für das Jahr 1909/10 wieder 8 pCt. vor. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr werden als nicht ungünſtig bezeichnet.(Frkf. Ztg.) * Braunſchweig, 5. Sept. Der Aufſſichtsrat der Braun⸗ ſchweiger Akt.⸗Geſ. für Jute⸗ und Flachsinduſtrie ſchlägt lt.„Frkf..“ für 1909/10 wieder 12 pet. Dividende vor. Zum Ausſcheiden Ballins. * Berlin, 5. Sept. Das Ausſcheiden des Kommerzienrates Ballin in München aus dem Auſſichtsrate der Geſellſchaften „Guropa“ und„Preußiſche Rückverſicherung“, die ſich bekanntlich im großen Frankfurter Konzern befindet, hat dem Vernehmen nach keinen beſonderen Anlaß. Geſundheitsrückſichten dürften lt.„Irkf. Ztg.“ maßgebend geweſen ſein. Allgem. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft. *Berlin, 5. Sept. Von den bei der Elektrizitäts⸗Trans⸗ aktion zwecks Umtauſch zur Ausgabe gelangenden Aktien der All⸗ gemeinen Glektrizitäts⸗Geſellſchaft blieben ſämtliche 10 Million Ediſon⸗Aktien der Herren Guilleaume auf längere Zeit geſperrt, ebenſo der größere Teil der an die Mülheimer Felten u. Guil⸗ leaume⸗Carlswerke.⸗G. für das Dynamowerk hinzugebenden 10 Mill. Der andere Teil der letzteren wird an ein Konſortium be⸗ geben. Die Dividende der A..⸗G. iſt mit 14 Proz.(13 Proz.) in ſicheve Ausſicht genommen. Die Aufſichtsratsſitzung der A..⸗G. findet am 15. September ſtatt. Heute beratet der„Frkf Ztg.“ zufolge nur das Finanzkonſortium die Details und die Durch⸗ führung der Transaktion. Einnahmen der Südbahn. *„ Wien, 5. Sept. Die Einnahmen der Südbahn betrugen im Auguſt Kronen 18 447 585 oder mehr Kronen 583 822 als im ent⸗ ſprechenden Vorjahrsmonat. Richtigſtellung pro April: Plus Kron. 740 695. 1* ** 5 Telegraphiſche Börſenberichte. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt, 5. Sept.(Fondsbörſe.] Bei Eröffnung der neuen Börſe zeigte der Verkehr nur geringe Unternehmungsluſt, ohne daß jedoch die Stetigkeit der Grundtendenz eine weſentliche Ab⸗ ſchwächung erfuhr. Die Tendenz war zunächſt ungleichmäßig. Was die einzelnen Werte zunächſt betrifft, ſo war das Geſchäft ruhig im Hinblick auf die Newyorker Feiertage. Ameritaniſche Bahnen ruhig und im Auſchluß an London behauptet. Lombarden wurden vorüber⸗ gehend höher bezahlt, da ſich einige Nachfrage einſtellte, in den übrigen Trausportwerten fanden nur geringe Kursveränderungen ſtatt. Deutſche Bankaktien entwickelten ein etwas lebhafteres Geſchäft. Auf dieſem Kursgebiet Kreditaktien feſt, Schantungbahn gut behauptet, Auf dem Gebiete der Induſtriewerte war das Geſchäft ungleichmäßig. Die Ermüdung in Elektrizitätswerten iſt durch die am Sonntag ſtatt⸗ gefundene Aufſichtsratsſitzung dieſer Geſellſchaft eingetreten. Kühl erörtert wurde die Kapitalserhöhung von 30 Millionen auf 130 Mill. und die Fuſtion der Lahmeyer⸗Werke. Man begegnete guter Verkaufs⸗ luſt infolge des Beſchluſſes, daß die Aktionäre nur der neuen Emiſſion anerkannt haben ſollen. Ediſon verloren 138 pEt., Schuckert⸗ aktien und Siemens u. Halske gaben im Kurſe nach. Banken für elektriſche Unternehmungen in Zürich notierten 204.50 ex. Dioiden⸗ den⸗Coupon. Kursabſchlag.10 pCt. Feſte Haltung zeigten Phönix⸗ Bergbau und Gelſenkirchener. Laurahütte ſind beeinflußt durch wenig günſtige Nachrichten über den Geſchäftsabſchluß. Kaſſainduſtrie⸗ werte ſind bei mäßiger Nachfrage behauptet. Fremde Werte waren vernachläſſigt, mit Ausnahme von Ruſſen, welche ſeſte Haltung zeig⸗ ten. 1902er Ruſſen lebhaft und höher, heimiſche Anleihe behauptet. Die Nachbörſe war ruhig ohne weſentliche Kursbewegung. Phönix⸗ Bergbau ſchwächten ſich ab. Es notierten Kreditaktien 209)8, Dis⸗ konto Kommandit 189½, Dresdner 159½, Staatsbahn 160½, Lom⸗ barden 23½, Baltimore Ohio 105½¼,, Phönix Bergbau 239. 35 * Berlin, 5. Sept.(Fondsbörſe). Die Börſe vermißte heute weitere Anregungen. Infolgedeſſen gewann nach vorher⸗ gegangener Aufwärtsbewegung die Realiſationsneigung vielſach das Uebergewicht über die Kaufluſt. Ein regeres Angebot trat namentlich auf dem Elektrizitätsaktienmarkte hervor. Allgemeine Elektrizitäts⸗ aktien ſetzten auf die Bekanntgabe der Kapitalserhöhung, hinſichtlich der Bezugsbedingungen der neuen Aktien, mit einer Abſchwächung von 2½ pCt. ein, gleichartige Werte verloren bis zu 1 pCt. Von Montanwerten lagen Deutſch⸗Luxemburger feſt auſ die Beſſerung der Betriebsüberſchüſſe bei dem Differdinger Werk. Ferner waren ober⸗ ſchleſiſche Werte gut gehalten. Banken zeigten keine gleichmäßige Hal⸗ tung, das Geſchäft darin war gering. Nationalbank und Schaaff⸗ hauſenſcher Bankverein ſtellten ſich etwas höher. Von Bahnen er⸗ fuhren Warſchau⸗Wiener bei lebhaften Meinungskäufen eine Steige⸗ rung um ziemlich 4 pet. Regere Nachfrage, bei anziehenden Kurſen, zeigte ſich auch in Lombarden, während die übrigen öſterreichiſchen Werte erhielt ſich e 8 1 ſen konnten die in den en Tagen erzielte Beſſerung z ehaupten. In Schiſſabrtsaltden kam Nalen eine feſte Tendenz zum Durchbruch, mit Rückſicht auf die Nachrichten über gute Frachten⸗ *—23 * 3% pgt. nachgebenden Kurſen. ungünſtige Abſchlußziffern. unter Realiſierungen. * Berliu, 5. Sept. Deckungsbegehr beſtand auch für ſchwächer war. ** (Handelsrechtliches Weizen: Sept. Nov. 212—bez.—— Roggen: Sept. Nov März Mai 157 165— B. 160—G. vom 5. 21.25—21.75 21.75—22.25 23.25—23 50 22.50—23.— 24.25—24.50 22.50—23.— 23.50——.— rumäniſcher 22.75—28.— am. Winter 23.25——.— Manitoba! Walla Walla Kanſas II Auſtralier „ La Plata Kernen, Roggen, pfälzer neu „kuſſiſcher „norddeutſcher „ am Gerſte, bieſ. neu 5 Pfälzer neu Gerſte, ungariſche Ruſſ. Futtergerſte Nr. Weizen, pfälz. Rheingauer norddeutſcher 11 Azima Ulka Theodoſia Taganrog Saxonska * ——— ö— 0— N 1*** 2**** 8* ———— 8 23.25—.—.— 15.76—16.— 107 180 15.50—16.75 15•˙75—17.— 12.25— 12.50 00 0 (Produktenbörſe). war anfangs auf Amerika hin ſchwächer, während die übrigen Ter⸗ mine den Samstagſtand behaupteten. führten ſpäter eine Befeſtigung in Roggen herbei. 21.25—21.75 Rüböl i geſchäfte. Bevorzugt waren Hamburger Packetfahrtaktien. Tägl. Geld Die Börſe ſchloß bei trägem Geſchäft zunächſt bei weiter Laurahütte waren gedrückt auf Berichte über Induſtriewerte des Kaſſamarktes litten Käufe der Kommiſſionshäuſer Kaufluſt und Hafer, während Mais etwas Rüböl ſtill. Wetter: ſchön. ** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. ** Lieferungsgeſchäft.) [Nachdruck verboten) Montag, den 5. September 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. 211—.]Hafer: Sept.— —— Mais: Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe September. (Nachdruck verbyten). Die Notierungen ſind in Wbehe gegen Barzahlung per 100 Kg Rire hier. Hafer, bad. Hafer, nordd. Hafer, ruſſtſcher 7 Plata Mais, amer. Mired—.——. „ Donau „ La Plata 14.75—.— Kohlreps, d. Kleeſamen, S 15.50—16.25 ———— 16.75—17.25 16.——.— „ Eſparſette 190g9er Rotklee Leinöl mit Faß Backrüböl 69.——.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 180.80 „„„ ünverſt. Roh⸗Kart. ſprit verſt. 5 177. 5„ unverſt. 80/88 55.30 Alkohol hochgr,„ 92/94 55.80 88 54.80⁰ *** 1 2 3 Weizenmehl 88.75 61.75 Roggenmehl Nr. 0) 25.— höher, Mais unverändert. Vom 5. September. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Gewrbk. Speyerso/—.——.— Pfälz. Bauk—.— 105.25 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.— Rhein. Creditbank 139.50 189.— Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.— Südd. Bank—.— 118.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.50 Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 482.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Vercin chem. Fabriken 328.— 327.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm—— 227.— 5„ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei 70.—̃ͤ— Durl. Hof vm. Hagen—.— 240.— Eichbaum⸗Braueret 110.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.50 Br. Ganter, Freibg.—.— 92.— Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Hombg. Meſſerſchmitt 39.——.— Ludwigsh. Aktienbr.—.— 218.— Mannh. Akrienbr.—— 135.— Brauerei Sinner 250.——.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 185.50 „ Schwartz, Spever 127.ä——.— „ S. Weltz, Speyer———.— „3. Storch., Speyer———. Br. Werger, Worms—.— 76.— Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 167.— Transport u. VBerſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 80.— Mannh. Dampfſchl.—.— 43.— * Tondoner Lonbon, 5. Sept,(Telegr.) 2% Conſols 80˙%% 80 ½% 3 Reichsanleihe 83.— 4 Argentinier 94— 4 Italiener 102½ 4 Japaner f 8 Mexitaner 4 Spanier Ottomandank Amalgamatend Anacondas Rio Tinto Central Mining Chartered De Beers 85 Goldfields 29.75 28.25 26.75 19 22.— Tendenz: Weizen feſter, Roggen angenehmer, Gerſte und Hafer Mannheimer Effektenbörſe. (Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ziemlich feſt. Höher notierten: Süddeutſche Bank⸗Aktien 118., Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien 240., Braueret Ganter, Freiburg 92 bez. u.., Frankfurter Transport⸗, Unfall⸗ und Glasverſ.⸗Aktien 2260 G. wa e e Fuchs⸗Aktien 191 bez. e u. Brief Geld Mannh. Lagerbaus—.— 85.— Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Fr. Transp.⸗Unfall u. Glas-Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz Continental. Verſich. Mannh. Verſtckerun Oberrh. Verſich.⸗Ge Württ. Transp.⸗Verſ. Jnduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.——.— Dingler'ſche Mſchfor.—.— 100.— Emaillw. Maikammer—.— 105. Ettlinger Spinnerei—.— 99.— H. Fuchs Waf. Odlog.—.—191.— Hüttenh. Spinnerei 68.— 67.— Heddernh. Kupferw. u. Südd. Kabelw. Fikf. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. Maichinenf. Badenia Oberrh. Elektrizität gſälz. Mühlenwerke———.— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 182.50 Portl.⸗Zement Holbg. 146.25—. Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.—— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 155.50 Verein Freib. Ziegelw. 120.——. Speyr.———— Würzmühle Neuſtadt—.——.— Zellſtoffabk. Waldhof—.— 260.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 193.— Zuckerfbr. Frankenth. 12.35—-— 2260 —— —* —.— 870.— —.— 648.— —.— 128.— —.— 210.— —.—245.— —.— 240.— —.— 148.— — 205.— —.— 19.— *5. Effektenbörſe. 83—Pr 1 Jagersfontein Tene 5—.—888.— Zuckerraff. Mannh. —— * Anffangskurſe der Effettenborſe. 4 Baltimore 105ʃ%½ Chikago Milwauker 122 Denvers com. 30% 1 Erie 26 26¼ Grand TrunkIII pref. 48— „.„bord. Louisville Miſſouri Kanſas 82˙% Outario 41— 41 Souibern Paecrſte 115— 118 ¼½ Union com. Dezemberweizen — — ̃— 3 55 Maunheim, 5. September. Abendblatt.) Berliner Effektenbörfe. Berlin, 5. Sept.(Anfangs⸗Kurſe.) 181. 240.½ 201.62 143 30 139— 163.50 144.50 117.70 160.25 23 25 105.% 191.% 144.— 111— 237 25 209.½ 99.— 217.¼ 200.¾ 180.50 289 20 229— 288.30 483.— 372— 166.— 481˙50 235.— 492 50 240.— 196 20 103 20 284.— 258.50 181½ 239.12 199.87 143.40 139.— 163.80 144 20 117.60 111.30 286.J 209—* 99 2167½ 199.7% 179.. 238.50 227.50 288.— 486.— 372.— 166.20 482.80 235.— 496— 289.— 190.20 103 20 263 20 258.20 Privatdiskont 3½% Kreditaktien———— Laurahütte Dise.⸗Kommandit 18g.“ 189.37 Phönix S5e———.— Harpener ombarden 23.½—.— 12 ̃ Bod er 5 Tend.: ungleichm, Berlim 5. Sept.(Schlußkurſe.) Wachſel London 20.46 20.455 Reichsbank Wechſel Paris 81.05 81.05 Rbein. Kraditbank 4% Reichsanl. 101.30 101.90] Rußfenbant 40%„ 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 3590% Reichsanl. 92.70 92.60 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 35„ 1909—.——.—Staatsbahn 30% Reichsanleihe 83.40 83.40 Lombarden 40% CGonſols 102.25 102,25 Baltimore u. Ohio 40⁰„ 1909—.——.— Canada Paceiſte 3 92.70 92.60] Hamburg Packet .55 N%„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 40% 4 83.40 83.40 Bochumer 30% Bad. v. 1901 100.50 100.40] Deutſch⸗Luxembg. B0%„„ 1908/9 101.30 101.60] Dortmunder 8 conv.———.— Gelſenkirchner 3%„ 1902/09—.— 91.25 Harpener 37%% Bayern 81.80 91.60 Laurahütte 3 h Heſſen 90 70 90.60 Phönix 30% Haſſen 80.10 80.10 Weſteregeln 30% Sachſen 82.75 82.90 Allg. Elektr.⸗Geſ. 4n Japaner 1905 98.— 98.—Anilin 40% Italiener—.———Anilin Treptow 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.— 92 40] Brown Bovari 4% Bagdadbahn 86.40 86.60 Chem. Albert Oeſter. Kreditaktien—.——.—D. Steinzeugwerke Berl. Handels⸗Geſ. 170— 170.—Elberf. Farben Darmſtädter Bank 131.50 131. Celluloſe Koſtheim Deutſch⸗Aſiat. Bank 144— 144.50 Rüttgerswerken Deutſche Bant 256.4½ 256./ Tonwaren Wiesloch Disc.⸗Kommandit 189.75 189.% Wf. Draht. Langend. Diesdner Bank 159.½ 158./ Zellſtoff Waldhof Pariſer Börſe. Paris, 5. Sept. Anfangskurſe. 3 d Rente 97.65 97.70] Debeers Spanier 95.20 95.50 Eaſtrand Türk. Looſe———— Goldfield Banque Ottomane 684.— 681.— Randmines Rio Tinto 17.10 1715⁵ Wiener Börſe. Wien, 5. Sept., Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 666.70 668.— Länderbank 527.— 528.50 Wiener Bankverein 555.20 553.50 Staatsbahn 748.20 749.— Lombarden 120.50 121.70 Marknoten 117.52 117.53 Wechſel Paris 35.27 95.28 Wien, 5. Sept. Nachm..50 Oeſt. Kronenrente Papierrente „ Silberrente Ungar. Goldrente „ KKͤronenrente Alpine Montan Tend.: ruhig. Uhr. Buſchtehrad. B. Oeſterr. Papierrente Silberrente „ Goldrente Ungar. Goldrente „ Kroneunrente Wch. Frankf. viſta London n * Marknoten Ultimo⸗Noten Kreditaktien 669.70 667.20 Oeſterreich⸗Ungarn 1860 1855 Bau u. Betr..⸗G.— Unionbank 623.— 622.— Ungar. Kredit 863.— 863.— Wiener Bankverein 555.— 553.— Sänderbank 527.— 529.— Türk. Loſe 260.— 258.— Alpine 760.— 757.— Tabakaktien„„ Nordweſtbahnn—.——. Sen e 20920 2870 Staatsbahn 1751.— 749.70 Lombarden 121.— 121.50 Tend.: träge⸗ 448.— 442.— 138.— 133.— 168.— 162.— 225.— 224.— 94 80 94.80 97.65 97.65 97.65 97.62 112.15 112.50 92.10 92.— 758.50 758.50 976.— 990.— 97.70 97 65 97.70 97.65 116.29 116.— 112.— 112.10 91.— 92.— 117.51.117.53 240.37 240.42 95.25 95.28 117.52 117.55 Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 3. 5, Amſterdam kurz Belgion 109.37 169.40J Check Paris 80.675 80,7160 Paris 80.55 80.475 Schweitz. Plätze„ kur Wien 20.485 20.43 Napoleonsd'or Privatdistonto Stoatspapiere. A. Deutſche. Italien 5 Check London 20.465 20.46 London 25 — 2 3 5. 4 bedelſch. Reichs anl. 101.75 101.75 24%ä 22.60 92 50 VVTTVT 45 5„ 33.40 83.30 8% pr. Lönſ. St.⸗Anl. 102.05 102.10 4 do. do.1909———.— 389„ 92.65 92.50 8% ͤ„„ 1909———— 4 8830 83 25 Gadlſche St. AH. 1901 100.50 100.70 4„ 1908/00 101.75 101.60 3 b5.St⸗Otabe— 91 75 93.55 22 1000 92.— 91 70 2%„ 1904——— 2 1907 92.—— * 4bahr..⸗B...1015 101.10 101.20 1 1918 101.10 101 50 8½ do. u. Allg. Anl. 91.70 91 75 3 do...Obl. 82.90 82.60 8 Pfälz..⸗B. Prior. 101,10 101.10 ZWVVVVVVT 4 Heſſen von 1908 10130 101.50 3 Heſſen 80.— 80 05 4 Sachſen 82.70 83.— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 ———.— Badiſche Bank 184.25 184.25 116 80 116.80 Berg u. Metallb. 8 Berl. 170.— 170.½ .B. 118 30 113 30 131 5½ 181 50 259 50 255 ½ 143 40 143 70 107 90 107.50 180 50 189.25 159.80 159 8% 209.— 209.— 167.—167.— 24.80 124,80 Deatſch Dentſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Jrankf. Hop.⸗Bank . Hyp.⸗Eraditv. 17 51 34 2 B. Ausländiſche. 1898 * 7* 1% Japaner 3 Merikaner innene Bulgaren 3⅝ italien. Rente 43%6 Oeſt. Silberrente 4½„Papierrent. Oeſterr. Goldreute 2 Portug. Seris L 8 III 3. 81.10 81 05 8 Mh. Stadt⸗A.1908 100.30 100 10 1909ů 1905— 90.80 99.65 9770 Mexikaner äuß. 88/90 100.05 69.— 101.40 97.50 99.05 66.20 68.15 5. 81 05 81.00 80.90 5 85.025 16.19 8 1710 5 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887——f 30% Chineſen 1896 102.— 102.— 99 60 97.80 99.25 69.20 101.40 97 60 99 20 68.15 4% neue Ruſſen 1905 100.40 100.30 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türken von 1903 „ unif. 4 Ungar. Goldrente 4 Kronenrente Verzinsliche Loſe. Türliſche Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Oeſterx.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank 91.50 88 20 94 10 94.20 92.05 91.60 88.— 94.— 9410 92.05 8 Oeſterreichiſche880 178.50 174.— 181.20 181.— 133. 183.20 138.— 138.— 209.50 209 60 105.25 105 10 128.— ub. 121 80 122.40 148 50 143.30 130 10 139.10 197.25 197.70 144.% 144 75 118.— 118 30 139.10 138.10 Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Rhelin. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantvor. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. Südd. Diskont 117 50 117.75 5 137.— 187— Bad. Zuckerfabrit 193.— 192— Südd. Immobil.⸗Geſ. 90,70 90.70 Eichbaum Mannheim 109.80 109.80 Mh. Aktien⸗Brauerei—.——.— Parkakt. Zweibrücken 93.— 88 Weltz z. Sonne, Speyer 86.— 86 50 Cementwerk Heidelbg. 145— 146.— Cementfabr. Karlſtadt 127.40 127.— Badiſche Anilinfabrik 482— 481 90 Ch. Fabrik Griesheim 256.— 256— Farbwerke Höchſt 517.—516.— Ver. chem. Fabrik Mh. 327.— 327— Chem. Werke Albert 484.50 488.— Südd. Drahtind. Pih. 154.75 155.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212.50 Acc. Böſe, Berlin 17— 17.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 285% 284 ½ Lahmeyer 121.25 121 40 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 107.75 165.75 Aheiniſche 128.— 128 Siomens& Halske 257.⅝ 255.75 Gumi Peter 382.50 882 20 Weyß u. Freytag 148 70 149.— Bochumer Bergbau 237.50 237 Buderus 114 80 114 80 Coneordia Bergb.⸗H.—.—— Deutſch. Luxemburg 209.50 209.75 Eſchweiler Bergw. 203.— 202.— Friedrichshütte Bergb, 133 50132 50 Gelſenkirchner 216 75 217.— Südd. Giſenb.⸗G. Hamburger Packet Norddeutſcher Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Fraukſurt a, delsgeſellſchaft 169.75 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 122.— 122.40 144.¼ 145,¾ 111.50 11175 159.50 160 25 Oeſt. Südbahn Lomb. 23./ 28.50 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. au., 5. Sept. Commandit 189.8/6, Darmſlädter 131.25, Dresdner Ban. 159.50 Han⸗ Deu ſche Bank 256.25 Sombarden 28.25 Bochumer 237.25, Jalſenktechen 217.25, Lauradälte Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 129.05 129.— Runſtſeidenfabr. Irkf. 118.— 118.— Lederwerk. St. Ingbert 80.90 80.90 Spicharz Lederwerke 98.50 88 50 Ludwigsh. Walzmühle 159.— 159.— Adlerfahrradw. Kleyer 444.— 444.— Maſchinenfbr. Hilpert 83.20 83 20 Maſchinenfb. Badenia 209 50 210.— Dürrkopp 430.— 428— Maſchinenf. Gritzner 244 50 245.— Maſch.„Armatf. Klein 115.75 115.75 Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 19 30 19.30 Schnellpreſſenf. Frkth. 244.— 245.— Ver.deutſcher Oelfabr. 157,.— 158. Schuhfabr. Herz, Frkf. 116.80 146.80 Seilinduſtrie Wolff 130.— 188.— 'wollſp. Lampertsn 44.——.— Kammgarn Kaiſersl.——. Zellſtoffabr. Waldhof 258.— 259.25 151.90 151.— — Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 201.¾ 200.4½ Kaltw. Weſterregeln 229 25 22825 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 105.75 105. Zhönix 289.% 239.1½% Vr.Königs⸗u. Laurah. 181.25 180.50 Gewerkſch. Roßleben 124 50 124 50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—.— do. Meridionalbahn 130.25 1338.50 Baltimore und Ohio 105.25 105.25 30% Frk. Hyv.- Bfdb. 100.— 100.— 4% Preuß. Pfandb.“ 4%.K V. Pfdbr.05 100.20 100.20 Bank unk. 1919 100.90 199.0 4e%„„ 1910 100.— 100.—4% Pr. Pfdb. mt. 15 99.60 99 60 4% Pf.Hyp B. Pfdb. 109.60 100 604%„„„ 17 99 60 99.60 815 94.— 94.— 310ſ Pr. Bod.⸗Fu. 90.50 90 50 fiſ.„„„12 91.30 91.30 4% Ctr. Bd. Pfd. voo 99 50 99 503i, Pr. Pfdbr.⸗Bl. 4% 99 Kleinb. b. oaa— unt, 00 100.40 100 403½½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 6% dbr..0l Hypee Pfd.⸗Kom⸗ 8 5 159 05 100.90 100 90 Sg. untendd. 4 0 50 00 80 4%„ 5w. 0 4eſ Rh. H. B. Pfb. 03 99.80 8 fun. 12 09 80 99.80 595 99.80 99.80 3½„ Pfdbv..86 4%„„ 1912 100— 100.— 89 g. 94 90.50 90.50 fe%„„„ 1917 100.40 100.0 3ſj. Pfd. 95/6 90.50 90.504%„„„ 1910 101.— 101. 4%„ GEom.⸗Odl. 51½„ verſchied. 91.— .0 Lunk. 10 100.30 100 30½%„ 92.— 91.— 3/%„ Gom.⸗Obl. 31% Rh..⸗B..O 91.— 91.— v. 87/1 91.20 91 20 10% R. W. B. C..10———— 3%„ Com.⸗Obl. 1% Pf. B. Pr.⸗Ool.———.— v. 96/06 91.20 91.20 31½0% Pf. B. Pr.⸗H. 4d Pr. Pfdb. unk.§) 99..——.—½ Ftal. ſttl.a. G. B. 78 80—.— 4%„„„ 12 99.60 99.60ʃ—— 4%„„„14 99.75 99 750 Nannh. Berſ.⸗G.⸗A. 710.— 710.— reditakiten 209.%, NMacante⸗ Stagiah zon 160.25 181.—, Ungarn 94 20. Tendenz: ſchwächer. 199.20 192.20 19.11 19.09 117.51 117.53 Ab Bremerha nach Newyork über Southampto * 5 Nachbörſe. Krodilaktien 209.%%, Disgonte⸗Gommandit 189.25 Staatsbahn 160 25. Lombarden 23 50. 33F „„„ ͤ; Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 5. September 1910. 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Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 114;fr. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 156 154 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 106— Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Maunheim, Stamm. 953fr Stahlwerk Mannheim— 113 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 124— Süddeutſche Kabel, Mannh Genußſcheine— M. 170 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 118 Unionbrauerei Karlsruhe 5— 40zfr Ver. Diamantminen Lüde. etbucht— 10⁴ Vita Lebeusverſicherungs⸗Gejellſchaft, Mannheim M. 555—. Waggonfabrik Raſtatt 90— Waldhof, Bahngaſellſchaft— 10⁰ 55 25* 1 5 Aberfeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Norddeutſcher Llond.„„ ven: D. Kronprinzeſſin Cecilie 6. Sept.“ n/Cherbourg; D. Köln 7. Sept. nach Philadelphia und Galveſton; D. Prinzeß Aliee 8. Septbr. nach Oſtaſien; D. Neckar 8. Sept. nach Newyork und Baltimore; D. Friedrich der Große 10. Sept. nach Newyork und Cherbourg; e nach Braſilien; D. Lothringen 10. Sept. Ab Newyork: D. Kaiſer Wilhelm II. 6. Sept. nach Bremen; D. Prinz Friedrich Wilhelm 8. Sept. nach Bremen; D. König Albert 10. Sept. nach Genua. 20 Ab Genua: D. Königin Luiſe 8. Sept. nach Newyork. Ab Baltimore: D. Chemnitz 7. Sept. nach Bremen. Ab Batum: D. Therapia 10. Sept. über Genua nach Marſeille und Barcelona. Ab Pokohama: D. Bülow 10. Sept. nach der Weſer über Hongkong uſw. 0 Ab Sidney: D. Gneiſenau 10. Sept. über Melbourne, Colombo uſw. nach der Weſer. 3 Verantwortlich: Für Politik: J..: Julius Witte. für Kunſt und Feuilleton: Julins Witte. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Frauz für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Tetl: Frang für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jess. Druck und Berlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. Kircher; Während unſere„Ideal“-Schreibmaſchine das unit treffliche Gebrauchs⸗ und Strapazierſtück für das Kontor ſtellt, iſt unſere neue Schreibmaſchine„Erika“ ſpeziell fi Einzelnen beſtimmt. 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Septbr. 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Auftrage des Herrn Dr. Stetteuheimer hier, ſol⸗ gende Sachen öffentlich ver⸗ ſteigern: 53431 Schränke, Betten, Tiſche, Waſchkommode, 1 Kron⸗ leuchter, 1 Glasherd, Por⸗ zellan und Glaswaren und Verſchiedenes. Mannheim, 5. Sept. 1910. Zollinger, Gerichtsvollz. Hasserversorpung Seckenhelm. Die Gemeinde Seckenheim vergibt auf Grund d. Ver. v. 3. I. 07 die Arbeiten zur Herſtellung von 13 500 m Rohrleitungen von 40 bis 175 mm Lichtweite für das Ortsnetz und die Haus⸗ anſchlüſſe mit 126 Hydranten, 71 Schiebern u. ſ. w. im öffentlichen Wettbewerb. Die Angebote ſind portofrei, ver⸗ ſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift Rohrleitungen ver⸗ ſehen bis 6877 Moutag, 19. September, vormfittags 10 Uhr an das Bürgermeiſteramt Seckenheim einzureichen. Die Pläne und Bedin⸗ gungen liegen auf dem Ge⸗ ſchäftszimmer der Kultur⸗ inſpektion Heidelberg, Treitſchkeſtr. 6 zur Einſicht auf, daſelbſt werden die An⸗ gebotsvorbrucke abgegeben. Heidelberg, 3. Sept. 1910. Gr. Kulturinſpektion. Jasd⸗Verwachtung. Freitag den 23. September 1910, nachmittags 1 Uhr wird im Rathauſe dahier die Ge⸗ meindejagd mit einem Flächeninhalt von ca. 920 Hektar auf weitere 6 Jahre, vom 1. Februar 1911 an, ver⸗ pachtet, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden. Bei einem günſtigen Verpach⸗ tungsreſultat für die Ge⸗ meinde kann die Genehmi⸗ gung auch auf 9 Jahre er⸗ teilt werden, letztere behält ſich jedoch der Gemeinderat vor. 9832 Als Bieter werden nur ſolche zugelaſſen, welche zah⸗ lungsfähig ſind und ent⸗ weder im Beſitze eines Jagd⸗ paſſes ſich befinden, oder durch ein Zeugnis der zu⸗ ſtändigen Behörde nach⸗ weiſen, daß gegen die Ertei⸗ Lung eines ſolchen keine Be⸗ denken obwalten. Die Verſteigerungsbedin⸗ gungen liegen bis zum Ver⸗ ſteigerungstermin auf dem . 0 5, 45 9826 hieſigen Rathauſe zur Ein⸗ ſicht auf. Neunkirchen, den 3. Sep⸗ tember 1910. Gemeinderat: Brenuner, Bgmſtr. Schumacher, Ratſchr. Reellste direlrte Bezugsquelle für erstklassige Pianos ſu. Flügel von unübertroſtener 1+ TLonschönheit 2857 Paano d. Flügeffabſie Scharf& Hauk Mannheim, C 4, 4 Piauos fremder Fabrikate . M, 450.— auf ab Lager Damen finden diskr. Aufuahme Fr. Alker, Ludwigshafen⸗ Sileſenbein, Noſenſtr.—— 8 zehrling mit guter Schulbildung, mögl. Abiturient einer Mittelſchule geſucht. Unterrieht. Franz., engl., ital. u. ſpan. Handelskorreſpondenz wird ge⸗ lehrt. Mannheim. 38781 Vermischtes 5 Teelleplaz Abonnement C. Sperrſitz 5. Reihe links, Seiten⸗ platz abzugeben. 58428 85 2, 16, 8. Stock. .. Vervielfältigungen und Abschriften auf Schreibmaschinen. Frledr. Burckhardts Nachf. 52655 Craitinge B. R. k.— ohne Lötfuge, Sie nach Gewicht am billigſten bei ſo. Fesenmeyer, F, 3, Breiteſtraße. 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