Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ 3 Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenemmen Sonntag) mriger Eigene Redaktiensbureaus in Berlin und Narlsruhe. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Manunheim“, Telefon⸗Nummern: Dtrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 341 Redaltioan 6577 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 Nr. 416. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme fſür das Mittagsblatt Mortzens 1 9 ußzr, für das Abendblatt Nachmittags 3 tthe. Donnerstag, 8. September 1910. (Abendblatt.) * Das Präludium für Magdeburg. Aus der vergnüglichen Sundſtadt ſind die Antibudget⸗ bewilliger mit geſtäupten Gliedern heimgekehrt. Herr Lede⸗ bour glaubte den Boden bereitet, auf marxiſtiſchem Kothurn einherzuwandeln und die engliſchen„Genoſſen“ ob ihrer Etatsfreundlichkeit abkanzeln zu können. Aber er mußte er⸗ fahren, daß auch auf internationalen Tagungen der Inter⸗ nationalismus ſeine Grenzen hat. Herr Keir Hardie er⸗ ſuchte ihn ebenſo unhöflich wie beſtimmt, ſeine Hände von dem„Sozialismus“ des Inſelreichs zu laſſen. Dann aber war der Budgetſpeach des guten Jorg Ledebour von dem lauken Gelächter der Franzoſen, Briten, Holländer feblos erſtickt und die reviſioniſtiſche deutſche Minderheit feierte die Blamage des Prinzipienſtrengen, indem ſie Keir Hardie mehrere Minuten lang demonſtrativen Beifall klatſchte. In⸗ zwiſchen geht der öde Zank daheim weiter, denn Magdeburg ſteht vor der Tür und die Berliner haben die blotrote Ab⸗ ſtimmungsguillotine ſorglich hergerichtet. Doch die Ketzer ſind guten Muts. Ihre Häupter haben ſich in der neueſten Nummer der„Sozial. Monatshefte“ ein Stelldichein gegeben, — um für das Magdeburger Spektakulum ihr Wehr und Waffen noch einmal auf Hieb⸗ und Stichfeſtigkeit zu prüfen. Wer aber glaubte, dieſes Heft ſei eine Verteidigungsſchrift, ein Plaidoyer für die auf der Anklagebank ſißende Budgetſeelig⸗ keit, der hat weit fehlgegriffen. Die verſammelte Intelligenz des Reviſtonismus hält es mit der altpreußiſchen Deviſe, daß der Hieb die beſte Deckung ſei. Sie überſchütteten den Gegner mit beißendem Spott und ſpenden ihm Bosheiten, wie ſie erfriſchender gar nicht gedacht werden könnten. Bernſtein, direr allerdings ſtets umſo tapferer iſt, je weiter er pom Schuf iütt, nennt die Nürnberger Reſolution kalkle bürgerlichen und ſozialiſtiſchen Demokratie, die ſouveräne ſehr oberflächliche, durch und durch unhiſtoriſche Denkweiſe kann.. den Abſolutismus der Mehrheit als die höchſte Verwirklichung der Demokratie proklamieren!“ Ja, was bleibt denn eigentlich noch von der ganzen Herrlichkeit demo⸗ kratiſcher„Weltanſchauung“ übrig, wenn die Mehrheit nichts mehr gikt? Und wie iſts, wenn der Reviſionismus einmal die Majorität bilden ſollte? Aber das macht Herrn Bern⸗ ſtein„faſt gar nichts“, denn die reviſioniſtiſchen Elitemänner haben angeſichts der ſichern radikalen Majorität in Magde⸗ burg einander das Stichwort gegeben:„Mehrheit iſt Unſinn: Verſtand iſt ſtets bei wenigen nur geweſen.“ In dieſem Falle alſo beim Revifionismus. Darum haut auch Edmund Fiſcher in die gleiche Kerbe. Sein Artikel iſt auf den Schrei nach— Selbſtverwaltung in der Sozialdemokratie, nach einer weniger bureaukratiſchen Zentralregierung abgeſtimmt. Denn furchtbar iſt, wenn ſie losgelaſſen, die— Herrſchaft der Maſſe! Das klingt wie eine böſe Vorahnung der Dinge, die in Magdeburg der roſaroten Neuerer warten. Trotzdem:„Sie treiben's toll! Ich fürcht', es breche! Doch wer bezahlt am Schluß die Zeche?“ Die Süddeutſchen ſind augenſchein⸗ lich der Zuverſicht, daß ſie nicht die Leidtragenden ſein werden. Denn am unſanfteſten ſpringt Herr Kolb vom Unfehlbarkeit der Mehrheit, höhniſch zu verulken:„Nur eine badiſchen Landtag, einer der Rädelsführer des Evolutionis⸗! mus, mit den Machthabern der Rechtgläubigkeit um. Er bekämpft die„unheilvolle Theorie“ Kautskys, daß der Klaſſenkampf ſich immer mehr zuſpitzen müſſe, und führt friſch und keck aus: „Die Zuſammenbruchstkeorie ſteht auf ſehr wackligen Füßen. Ganz abgeſehen davon, daß kein Menſch im voraus beſſimmt wiſſen kann, wie die künftige Entwicklung ſich geſtaltet, ob ſie or⸗ ganiſch ſich vollzieht oder zu tiefgehenden Konflikten führt, ſprechen die Tatſachen der bisherigen Erfahrungen gegen die Annahme, daß die Klaſſengegenſätze ſich ſchablonenhaft verſchärfen und zuſpitzen werden, und noch deutlicher lehrt die bisherige Erfahrung, daß die Gefahr der politiſchen Konflikte nicht zu⸗, ſondern abnimmt. Die Zuſammenbruchstheorie ſteht auch im permanenten Gegenſatz zur Tätigkeit der Gewerkſchaften und der Genoſſenſchaften. Es iſt daher kein Zufall, daß die Quaſimarxiſten mit den Gewerkſchaften im⸗ mer wieder in Konflikt kommen und deren Arbeit als„Siſyphus⸗ arbeit“ charakteriſieren... Die Partei ſitzt de facto zwiſchen zwei Stühlen: Daraus allein erklärt ſich der große Gegenſatz zwiſchen unſerer zahlenmäßigen und unſerer realen politiſchen Macht. Die größte politiſche Partei iſt politiſch ohnmäch⸗ tig. Es iſt durchaus kein Witz, wenn vor kurzem ein badiſches linksliberales Blatt ſchrieb, viele Führer der Sozialdemokratie beteten täglich im ſtillen Kämmerlein:„Herr, bewahre uns vor der parlamentariſchen Majorität!“ In der Tat, was ſollen wir damit anfangen, ſolange die Zuſammenbruchstheorie die Köpfe und Sinne verwirren kann? Der„Radikalismus“ wird auch in Magde⸗ burg wieder die Mehrheit haben: Sonſt freilich hat er nichts mehr. Wer nicht blind iſt, ſieht, daß der„Radikalismus“ auf tönernen Füßen ſteht. Er hat es nicht nur mit dem„Kanton Badiſch“ zu tun. Der Reformismus ſitzt nicht in Baden, ſondern in der Partei. Im Kampf um die Vernunft und die Logik kommt man auf die Dauer nicht mit einer innerlich brüchigen Mehrheit aus. Das Problem der Taktik wird gelöſt werden. Wenn die Partei nicht die Zeche bezahlen ſoll, wird der„Radikalismus es tun müſſen. Auch die Herren Hildenbrand, Schröder(der edlen geburt und ſchreitet ſogar ſoweit, das höchſte Idol aller mit der Binſenwahrheit herausfordert, daß der Schutzzoll haben die frühere Chamadenmelodie in die Fanfare ge⸗ wandelt und blaſen das Signal zum Vorrücken. Sollen wir berg enden? Nach dieſem Präludium dürfen wir uns wohl auf eine Kakephonie à la Trianon gefaßt machen. Aber wenn ſich der Lärm verzogen, wird es abermals keinen Geſchlagenen geben, ſondern wie in Nürnberg wieder nur zwei„Sieger“, die in lächerlich zerlumptem Gewande ſtolz die Wahlſtatt verlaſſen. Politische Uebersicht. Maunheim, 8. September 910. Krankenkaſſen u. Aerzte in der Neichs⸗ verſicherungsordnung. Der Neichstagsausſchuß für die Reichsverſicherungs⸗ ordnung iſt bekanntlich zu der Anſicht gekommen, daß die in dem Entwurf vorgeſchlagene Regelung des Verhältniſſes digend ſei. Landgerichtsrat Kulemann⸗Bremen, eine Autori⸗ tät auf dem Gebiete der Berufungsorganiſationen und des Sozialrechts, alſo eine der berufendſten Perſönlichkeiten, unterbreitet den geſetzgebenden Faktoren im Zentralblatt der auch dort emporblühe, wo oſtelbiſche Junker nicht hauſen—, nun deshalb glauben, Magdeburg werde anders wie Nürn⸗ zwiſchen Krankenkaſſen und Aerzten nicht befonders befrie⸗ Reichsverſicherung Vorſchläge, die einmal der öffentlich⸗ rechtlichen Stellung der Krankenkaſſen und dann der Macht ⸗ ſtellung der Aerztekoalition Rechnung tragen. Dieſe Vor⸗ ſchläge ſcheinen einen geeigneten Weg zu zeigen und ver⸗ dienen daher die Beobachtung weiteſter Kreiſe: Mit Staunen leſe man die Beſchlüſſe des Aerzteverbandes, die ohne Um⸗ ſchweif den ſtaatlichen Anordnungen, falls ſie den erhobenen Forderungen nicht entſprechen, den Gehorſam aufkündigen⸗ Das Vorgehen der Aerzte ſetze dieſe moraliſch ins Unrecht und miſſe dahin führen, daß ſich die Sympathien für ſie in den unbeteiligten Kreiſen vermindern. aber, um dieſe Verpflichtung zu erfüllen, auf die M der Aerzte angetvieſen, denen es freiſteht, ob ſie währen wollen. Das ſei ein Widerſinn, denn das lege den Kaſſen eine Leiſtung auf, die vielfach unmögl werden kann und ohne Zweifel die Kaſſen den Aerzten ar Gnade oder Ungnade ausliefert, ſobald dieſe geſchloſſen vor ⸗ gehen. Für Streitfälle müſſe eine neutrale Inſtanz ge⸗ ſchaffen werden, die berufen iſt, Entſcheidungen zu treffen. Es müßte dann dafür geſorgt werden, daß dieſe Entſchei⸗ dungen durchgeführt werden. Leider ſei bei den Auhängern des Aerzteverbandes die Vorausſetzung nicht geſichert, ſie anerkennen, was man von jedem Staalsbürger ford darf, nämlich, daß er ſich dem beſtehenden Geſetz fügt u insbeſondere die im geordneten Rechtsverfahren ergangenen Entſcheidungen anerkennt und befolgt. Das Mittel, das der Staat in der Regel anwendet, um die Befolgung der Geſetze zu erzwingen, iſt die Androhung und nötigenfalls Voll⸗ ziehung von Geld und Freiheitsſtrafen. Bei den Aerzten ſpreche manches dagegen, zu ſolchen Maßregeln zu greifen. Eine erzwungene ärztliche Leiſtung würde niemals den ⸗ ſelben Wert haben, wie eine freiwillige. Ein Weg, der un mittelbaren Zwang vermeidet, iſt die Anſtellung von öffent ⸗ kichen Aerzleen 15 55 Nutzloſe Auseinanderſetzungen. Der Straßburger Profeſſor Theobald Ziegler hatte im „Schwäb. Merkur“ unter der Aufſchrift„Wie ſoll es weiter⸗ Feuilleton. Zoſeph Kacnz. Schon lange hatte man gefürchtet. Die Meldungen ſeit ſeiner erſten Erkrankung klangen zu widerſprechend, die die Befürchtungen abſchwächenden Dementis zu ſehr aus Liebe diktiert. Das ließ nichts gutes ahnen. Nun hat ſich plötz⸗ lich die erſchütternde Kunde von ſeinem Schickfal in alle Welt verbreitet: Kainz iſt verloren! Allzu überraſchend kam es ja nicht; man vermutete, man ahnte 1a. Trotzdem traf uns die nackte Wahrheit wie ein Schlag. Tief betrübt ver⸗ ſammelt ſich nun die große Gemeinde um das Schmerzens⸗ lager dieſes Größten der Großen der Bühne. Was wir in ihm verlieren, iſt, man vermag es nicht anders zu faſſen, un⸗ erſätzlich. Wir in Mannheim haben Kainz als Gaſt bei uns geſehen, wir haben den Proben ſeiner gewaltigen Kunſt kaurſchen dürfen Kainz, kainziſch, * war zu einem Begriff geworden, zu etwas, das in Größe auf ſich ſelbſt beruht. An ſeiner Kunſt, an ſeiner Perſönlichkeit machte alle Kritik halt. Die Welt fand ſich in Bewunderung, in Staunen zuſammen. Niemand anders als wie Hermann Bahr hat das wohl beſſer geſagt. Seine Kraft der Anſchauung fand die rechten Worte, als er 1897, anläßlich eines Gaſtſpiels im Burgtheater ſchrieb: Was man über Kainz ſagen kann, iſt alles nicht das Weſentliche. An einem anderen Schauſpieler loben wir die Technik, die er hat, die Beredſamkeit des Körpers und wie er in jedem Moment mit Geiſt, Geſchmack oder Takt, je nach den Forderungen der Rolle, über ſeine Mittel zu gebieten und wir ſind von ihr bezwungen worden. weiß. Dies wäre bei Kainz, wie einen Helden loben, weil er gehen gelernt hat. Mit einem Blitz ſeiner bald zärtlichen, bald zornigen Augen, die man im Leben nicht mehr ver⸗ geſſen kann, mit einer ſeiner ungeduldigen und heroiſchen Geberden, mit einem leiſen Ruck ſeiner zarten und wie eime edle Klinge nervöſen Geſtalt ſpricht er die biefſten Empfin⸗ dungen aus. Einen folchen Redner hat man auf der deutſchen Bühne noch nicht gehört; in ſeinem Munde wird unſere ſchwere Sprache graziös, fängt zu ſingen an und ſcheint zu fliegen. Aber man fühlt: das alles muß bei ihm ſo ſein; man achtet es kaum, mit einer ſolchen Natur und Unſchuld iſt es da. Von einem Adler kann man eben nur ſagen, daß er ein Adler iſt. Kein anderes Wort drückt aus, was wir ihm verdanken. Ich will auf der Bühne Menſchen von edler Art ſehen, damit ich durch die Erinnerung an ſie beſſer werden kann, ſchrieb ich einſt. Dabei habe ich an Kainz gedacht, der für mich das Maß aller ſchauſpieleriſchen Dinge iſt. Mit ihm kommt ein Menſch von edler Art auf die Bühne, einen guten Stab in der Hand; da wird das Schlechte in uns ſtumm und die hellen Mächte dürfen walten. Wir fühlen uns froh werden, wie wenn wir eine fromme Muſtk hören oder in das ſtrenge Antlitz eines ſinnenden Knaben ſehen. Bei ſeiner Stimme möchte man weinen, ſo rein iſt ſie. Die Not des Lebens, den Aerger der Geſchäfte, und den rauhen Anteil, den der Neid, die ſtürmiſche Begierde, reich zu werden, und die Hoffart an uns haben, nimmt ſie uns leiſe ab. Wir ſitzen wie in einem heiligen Traume da, das Irdiſche zu beſchwören, er zieht uns hinan. Nun wird man wiſſen wollen, wie denn eigentlich ſein edles und koſtbares Weſen iſt. Man möchte es doch gern beſchrieben haben. Es iſt aber von einer ſo beflügelten, ſo geiſtigen— und wagen wir nur, ſie recht zu nennen— ſo himmliſchen Natur, daß es ſich kaum mit unſern groben Worten erhaſchen läßt. Vielleicht wird man mich verſtehen, wenn ich, etwas manieriert, ſage: Weſen iſt die reinſte, ſich bald mit Laune, bald mit Leidenſe ausſtrahlende Kultur. Es gibt glückliche Geſchlechter, die ſich Vater zum Sohne nur die Tugenden zureichen, während menſchlichen Sünden allmählich verblaſſen: Zuletzt kommt da⸗ ein ſchöner Jüngling hervor, ſehr milde und mit jenem ſtillen Zu von Trauer, den die Griechen ſolchen Statuen geben, wie ein Gefäß, das bis an den Nand zu voll von Güte iſt und nun gleich⸗ ſam ſelber Angſt hat, ſich zu verſchütten. Bei Plato begegnen dieſen Jünglingen oft; er muß ſie ſehr geliebt haben. In i ſanften und huldvollen Größe ſehen wir ſie da, vom Ringen wenig müde, an einer Säule lehnen, wie ſie den Philoſophe hören und ſie ausfragen: Denn ſie möchten gerne ſo gut w als ſie ſchön ſind. Manchmal ſtimmen ſie auch, damit die Gefüh ihnen nicht das Herz ſprengen ſollen, die Hymne an die furchtß Pallas an oder ſie gehen, umſchlungen, in Gedanken hin und her. Mon erinnere ſich etwa des Charmides, den Sokrates einmol ſchildert: Wie er beſcheiden, ſehr ſchamhaft, leicht errötend, wenn er mit den Weiſen ſpricht, von einem tieſen Ernſt, der aber doch heiter iſt und gleichſam in der Sonne zu liegen ſcheint, und mit der innigſten Grazie der Geberden über das Leben nachdenkt. Aber nun dürfen wir doch, das hat ſchon Taine geſagt, wir dürfen nie vergeſſen, daß eben dieſe Schüler des Plato zugleich auch die Krieger des Perikles geweſen ſind: ſo gewaltſam und ſchrecklich vor dem Feinde als ſonſt zärtlich und fanft. Wie wir die Engel auf den Bildern, die ſie mit dem Teufel kampfen laſſen, plötzlich Flam⸗ men ſprühen und mit einem entſetzlichen Zorn über die Böſen fallen jehen, ſo find die philoſophiſchen Knaben die wildeſten Helden ge⸗ worxben: Denn das Gute iſt ſanfter Art und benimmt ſich ſcheu, bi es lebroht wird, aber Lann bricht es wie ein Element, mit W. und Haß, verhehrend über den Widerſacher herein. Jetzt wird man mich vielleicht verſtehen, wenn ich ſag Kunſt des Kainz iſt die Vorſtellung des platoniſchen 2. Seite. Suenernl-euzeiger Abenbblatt) Mannheim, 8. September⸗ gehen?“ einen Fner wohl gutgemeinten, aber kurzſichtigen und von einer Verkennung der ganzen Sachlage ausgehenden Ratſchläge an den Nationalliberalismus veröffentlicht, von Dem wir nicht erft Notiz genommen haben, weil es allgemach keinen Zweck mehr hat, dieſe unfruchtbaren Auseinander⸗ ſetzungen weiterzuführen; zumal der Delegiertentag von Kaſſel in kürzeſtem die Willensmeinung der berufenen Ver⸗ treter der Geſamtpartei feſtlegen wird. Wir ſehen uns jetzt aber doch genötigt, ſo ſchreibt die„Natl. Korr.“, noch kurz auf die Darlegungen Zieglers einzugehen, weil ſie, wie vorauszuſehen war, heute von der„Konſ. Korr.“ gegen die nationalliberale Partei in extenso ausgeſchlachtet werden. Herr Profeſſor Ziegler hat es eine„verfehlte Spekulation“ genannt, daß die Nationalliberalen ſich auf die Blockgründung des Fürſten Bülow einließen; gleichzeitig aber die Forderung erhoben, die Partei möge ſich(alſo ohne Block) mit den Konſervativen ritterlich ſchlagen und vertragen, ſich zu⸗ ſammentun und verſtändigen. Das iſt— wir bekennen es krund heraus— ſowohl neu als auch richtig. Nur iſt das Neue nicht richtig und das Richtige nicht neu. Wie der Straßburger Profeſſor ſich eine nationalliberal⸗konſervative Kooperation vorſtellt, ohne daß der Bülowſche Blockgedanke mit der Pointe gegenſeitiger Zugeſtändniſſe und der Gleich⸗ berechtigung der Kontrahierenden in irgendeiner Form er⸗ neut zur Grundlage des Einvernehmens gemacht wird, bleibt das Geheimnis ſeiner Stubengelehrſamkeit. Die„Königsb. Allg. Ztg.“ hatte von der Rechten und von der konſervativ beeinflußten Regierung Taten verlangt. Die höhniſche Ant⸗ wort der„Kreuzztg.“ lautete, wenn die Liberalen Taten ſehen wollten, dann mögen ſie ſich ſelbſt dazu aufraffen. Was ſie arin bis jetzt geleiſtet, ſei nur der Sozialdemokratie zugute ekommen! An ihnen alſo ſei es, umzukehren, nicht an der konſervativen Partei. Das iſt gewiß nicht die Art, einen additus ad pacem zu ebnen, der beide Teile befriedigen ſoll. Um die Ritterlichkeit in der Politik iſt es eine ſchöne Sache. ber eine Ritterlichkeit, die den anderen Teil nach der Methode des„Friß oder ſtirb!“ behandelt, iſt zum Fundament eines ehrenvollen Friedens doch nicht recht geeignet. Der Blockvertrag iſt von der Rechten brüsk gebrochen worden; an ihr iſt es deshalb, die Hand zum Frieden zu bieten und ein ntgegenkommen zu beweiſen, das oiner Partel genügen darf, ie auf Selbſtachtung hält. Die deutſche Sozialdemokratie in engliſchem Lichte. Der bekonnte Leiter der engliſchen Arbeiterpartei, Ram⸗ Macdonald, gibt im„Daily Chronicle“ ſeine Eindrücke on dem Kongreß in Kopenhagen wieder. Er kommmt dabet u einem kritiſchen Vergleich der deutſchen mit den engliſchen Zozialiſten. Der Kongreß in Kopenhagen habe klar gezeigt, ie impotent die deutſche revolutionäre Schule gegenüber en parlamentariſchen Methoden geworden ſei. Er ſagte „Die alde Schule liebt mit Zärtlichkeit die Worte Kapitaliſt, Proletariat, Bourgeoſie, klaſſenbewußt und ähn⸗ Phraſen, aber bei der praktiſchen Arbeit ſind ſie nutz⸗ Dagegen zu prokeſtieren, daß es durch die deutſchen revo⸗ Iutionären Gruppen aufs elendeſte aller elenden Programme feſtgelegt wurde. In der Fabrikaufſicht der Kinderarbeit, der Arbeitszeit und, ſonderbar, auch im politiſchen Er⸗ faſſen der Bedeutung und der Entwicklung der Verſicherung und der Aufſicht durch den Staat und der Gewerkſchafts⸗ aktion iſt die engliſche Arbeiterpartei der ſozialiſtiſchen Be⸗ wegung des Kontinents weit voraus.“ Was werden da Ledebour, Kautsky und die anderen Wächter des heiligen Marx ſagen, die jetzt berauſcht von der ternationalen Phraſe aus Kopenhagen zurückkehren, wenn ſen, wie nüchtern und objektiv ſich ein engliſcher„Ge⸗ e“ zu ihren„Erfolgen“ ſtellt? Aber freilich, wenn man er nur das große Ziel jenes utopiſtiſchen Zukunftsſtaates n Auge hat, dann bleibt für ſo kleinliche Fragen, wie die iale und ideelle Hebung der Arbeiterſchaft kein Raum. Eine Abfuhr der„Dailn Mail“. Die Artikel von Maxwell in der„Daily Mail“ erfahren e gründliche Abfuhr in einer„Borkum and Bunkum“, orkum und Humbug betitelten Auslaſſung bes konſer⸗ iven„Dailn Graphic“. Das Blatt führt aus, daß keine den in den Hetzartikeln mitgeteilten Tatſachen neu ſei; Den tſchland befeſtige Helgoland ſeit dem Zeitpunkte, an dem en und im Krieg. Beſſer kann ich ſie nicht definieren. feinſten und heiterſten Farben malt ſie das Glück der Seele aus, aber keine hat jemais im Streit gegen die Dinge, gegen die den Jüngling bedrohende Welt ſchreck⸗ und erhabenere Akzente gehabt. Wie ein Gutes ſich gegen Leben verteidgen muß, wie es ihn ſchlecht machen will und nichts anhaben kann, ja, wie er am Ende im Beiden ich ſeine Schönheit Herr über alle dunklen Mächte wird, iſt immer ihr Sinn. Die größte Kraft hat ſie darum auch, ſie, ohne erſt eine Maske zu nehmen, ſich ſelbſt ſpielen darf: bei Shakeſpeare. Wenn man ihren Romeo geſehen hat, kann anderen mehr vertragen: Denn dieſer mag noch man wird das Gefühl nicht mehr los, den wirklichen erſönlich gekannt zu haben, nämlich eben den des Kainz. Sinn des Romeo ſcheint ja mit dem Weſen des Kainz ſein. So auch der Ruſtan, ſo der König von Toledo alle Rollen ſtreitbarer Jünglinge, die ihre Kultur gegen en zu verteidigen haben. 5 35 s ſchrieb Hermann Bahn vor 13 Jahren, doch heute gilt en Deut weniger.„Einen größeren Menſchen wie Kainz che Bühne nicht.“ it der Eiſenbahn durch den Waldbraud. Von Dr. Ernſt Schultze. bat uns als Knaben in der phantaſtevollen„Reiſe um in 80 Tager“ Jules Vernes mehr intereſſiert als die AWer die morſche Holzbröcke in Nordamerika, die ick zuſammenzuſtürzen drohte, und über die der Zug binweglam, daß die Lokomottve vorher einen ge⸗ nahm. So der Zug in donnernder Fahrt über rauſte, die unmittelbar hinter ihm krachend handelt hatte England, das dieſe bedeutungsloſen Worte gebraucht als jedes andere Land, immer aufs neue es ihn ſeitens Lord Salisburys überanwortet worden ſei: die Befeſtigung von Borkum und Norderney ſeit ſeit drei bis vier Jahren in Ausſicht genommen, aber es handle ſich um Maßregeln, die einen ausgeſprochen defenſiven Charakter trügen, „Mam hat uns— ſo meint das Blatt weiter— niemals offenſwer Abſichten geziehen, weil wir die Inſel Wight, die Kamal⸗ oder die Scilly⸗Inſeln befeſtigten oder wenigſtens be⸗ feſtigen wollten; Deutſchland hat aber mindeſtens ebenſo gute Gründe die oſtfrieſiſchen Inſeln zu befeſtigen. Ein Kriegs⸗ korreſpondent hält dieſe ganz natürlichen Vorſichtsmaßregeln des Deutſchen Reiches für die Abſicht, die Unabhängigkeit eines benachbarten Staates anzutaſten und zugleich die Offenſivkraft gegen England zu verſtärken. Wann wird man endlich einſehen, daß die Macht zur See nur auf einer ſtarken ſchnell beweglichen Flotte, nicht aber auf Defenſivpunkten beruht? Es wäre geradezu Wahnſinn, wenn Deutſchland eine Kette von Inſeln, die die Mündung vdon Waſſerläufen abſchließen, an denen ſeine bedeutendſten Flottenbaſen liegen, ohne Verteidigungswerke ließe. Man ſtelle ſich nur einmal vor, in welche Lage die deutſche Flotte in Wilhelmshaven, in Brunsbüttel und in Kurhaven gelangen würde, wenn jene Inſeln im Beſitze eines Feindes mit einer größeren Flotten⸗ macht wären! Ihre natürlichen Vorteile, was die Verteidi⸗ gung anbetrifft, ſind gering genug, ohne Befeſtigungen würden ſie nutztlos ſein. Zu Verteidigungszwecken ſind die Inſeln, wenn ſie entſprechend befeſtigt werden, ſehr günſtig; keine Macht aber kann, wenn eine andere Maßnahmen zu ihrer Verteidigung trifft, dieſes Vorgehen als eine„unfreundliche Aktion“ bezeichnen. Wir müſſen uns auch vor Augen halten, daß die Deutſchen ebenſo reizbar ſind, wenn es ſich um an⸗ gebliche Angriffsmaßregeln Englands gegen Deutſchland handelt, als es ein Teil des engliſchen Volkes iſt, wenn s ſich um Rüſtungen zur See ſeitens Deutſchlands Nun wird geſagt, daß ſich die deutſche Flotte hinter dieſer Barriere von Inſeln verbergen und einen be⸗ liebigen Ausgang wählen kann. Die Aufgabe eines Admirals der feindlichen ſtärkeren Flotte wird immer darin beſtehen, daß er den Gegmer veranlaßt, aus dem Hafen herauszukom⸗ men und daß er dann mit jedem verfügbaren Schiff über ihn herfällt. Die deutſche Küſtenlinie in der Nordſee iſt kurz genug; ſie kann durch ein Geſchwader von Kreuzern und Zer⸗ ſtörern hänreichend überwacht werden; die Schlachtflotte ſelbſt wird ſich an einem beſtimmten Platz halten, bis zuverläſſige Nachrichten eingelaufen ſind, daß die feindliche Flotte auf offener See ſich genähert hat. Die deutſche Schlachtflotte ge⸗ winnt durch die Befeſtigungen der Inſeln keineswegs an Offenſipkraft... Wir haben kein Recht, Defenſivmaßregeln der Deutſchen als Offenſivmaßregeln auszupoſaunen, und die Möglichkeiten eines Konfliktes zwiſchen den beiden Reichen ſind ernſt genug, ohne daß die Volkswirtſchaft noch durch eine falſche Darſtellung der Verteidigungsmaßregeln einer der beiden Mächte erregt wird.“ Deutsches Reich. Wer das Poſener Schloß bewohnen wird, iſt noch nicht bekannt. Die„Poſ. Ztg.“ hatte ſich an das Oberhofmarſchallamt in Berlin gewendet, um zu erfahren, ob die Mitteilung, daß Prinz Eitel Friedrich dort reſidieren werde, auf Wahrheit be⸗ ruhe, Darauf hat das Blatt folgende Antwort erhalten:„Auf Ihr Schreiben vom 30. v. M. erwidert das Oberhofmarſchallamt ergebenſt, daß demſelben von einer Bewohnung des königlichen Schloſſes in Poſen durch einen prinzlichen Hofhalt nichts bekannt iſt. Berlin, 3. September. gez. Eulenburg.“ Alſo wird das Kai⸗ lerliche Schloß einſtweilen leer ſtehen. — Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg hat, wie aus Mün⸗ chen gemeldet wird, die Abſicht, auch in dieſem Herbſt wieder einige Zeit im bayeriſchen Hochgebirge im Jagdvergnügen zuzu⸗ bringen, wegen unaufſchiebbarer und dringender Geſchäfte auf⸗ geben müſſen. — Das Programm zum Beſuche Kaiſer Wilhelms in Wien iſt jetzt feſtgeſtellt. Die Ankunft Kaiſer Wilhelms ſoll am 29. September in den Morgenſtunden erfolgen. Kaiſer Wilhelm wird in Wien zweitägigen Aufenthalt nehmen und im Schloſſe Schön⸗ brunn wohnen. Das Programm, das zu Ehren des Kaiſers veranſtaltet wird, weiſt eine Familienkafel und eine Hoftafel, beide in Schönbrunn, auf. An einem der beiden Vormittage wird der Kaiſer eine Deputation des Huſarenregiments Nr. 7 emp⸗ fangen, deſſen Inhaber er bekanntlich iſt. In das Programm der beiden Tage wurde auch ein zweimaliger Beſuch der In⸗ ternationalen Jagdausſtellung aufgenommen, da Kaiſer Wilhelm für die Ausſtellung großes Intereſſe zeigt. Ferner wird der nicht um über eine zuſammenſtürzende Brücke hinzugelangen, ſon dern um den verheerenden Flammen eines Waldbrandes zu ent⸗ gehen. Wie die Indianer früherer Zeiten bei dem Ausbruch von Präriebränden in raſendem Ritt friedlich neben Büffeln, Bären und allem möglichen Getier den drohenden Flammen zu ent⸗ kommen ſuchten, ſo ſind gerade in letzter Zeit ſehr oft Eiſenbahn⸗ züge mit äußerſter Anſpannung aller Kräfte der Lokomotive auf den Schienenſträngen dahingejagt, um einem Waldbrande zu ent⸗ gehen, begleitet von Tieren aller Art, die in der Angſt um ihr Leben aus dem Walde hervorbrachen. 0 Aber nicht immer wollen die Züge, die ſo durch die Flammen hindurchſauſen mußten, einer bedrohten Ortſchaft Hilfe bringen. Oft wurde ein Zug auch mitten auf der Strecke von einem Wald⸗ brande überraſcht. Insbeſondere in den ausgedehnten Gebieten des nordamerikaniſchen Weſtens, in denen jeder kleine Bahnhof von dem nächſten durch mehrere Stunden Fahrt getrennt zu ſein pflegt, wußte man zuweilen auf der Station nichts davon, daß mitten auf der Strecke ein Waldfeuer wütete. Erſt wenn der Zug bis auf wenige Kilometer Entfernung herangekommen iſt, erkennt der Lokomotipführer, daß die dunkle Wolke, die er ſchon vorher am Himmel gewahren konnte, von einem Waldbrande der ganze Wald vor ihm in glutroten Flammen 1. 85 Was tun? Auf der eingleiſigen Strecke, auf der keine Weiche vorhanden iſt, zurückfahren, mit der Lokomonve die Wagen vor ſich verſchieben? Wird das Waſſer im Keſſel dafür ausreichen? Er hat den letzten Bahnhof ſchon zwei Stunden hinter ſich und lann neues Waſſer erſt auf der Station erhalten, die noch eine hakbe Stunde vor ihm liegt. Vielleicht auch iſt die Gegend hinter ihm bei fortſchreitendem Brande viel größeren Gefahren ausgeſetzt als die Strecke vor ihm, die nur eben durch einen Streifen brennenden Woldes gefährlich geworden iſt. Soll er ie Fahrt das brennende Heer der Baumrieſen wagen? Erbägung dieſer Fragen mit dem Zugführer Veranſtaltung auf der deutſchen Botſchaft beiwohnen. Die Ab⸗ reiſe erfolgt am 21. September in den Abendſtunden vom Bahn⸗ hof Penzinghauſen. — Prinzeſſin Viktoria Luiſe von Preußen, die einzige Toch⸗ ter des Kaiſerpaares, vollendet am Mittwoch nächſter Woche das 18. Lebensjahr und wird damit, nach den Geſetzen des Hohen⸗ zollernhauſes, großjährig. Die Prinzeſſin wurde am 13. Sept. 1892 im Marmorpalais bei Potsdam geboren. Sie iſt zweiter Chef des 2. Leibhuſarenregiments Königin Viktoria von Preu⸗ ßen Nr. 2. — Ein eigenartiger politiſcher Beleidigungsprozeß erregt, wie aus Eſſen gemeldet wird, dort ziemliches Aufſehen. Ein Eſſener Geſchäftsmann hatte in dem in Bochum erſcheinenden polniſchen Blatte ein Inſerat veröffentlicht, in dem Hoſen zum Verkauf angeboten wurden. Ein Kliſchee zeigte einen Mann, der einem mit einem„H. K..“ bezeichneten Manne ein Beinkleid zum Kaufe vorzeigt. Darunter ſtehen die Worte:„Du verdamm⸗ ter Hakatiſt, du kannſt die Buxe nicht kaput reißen!“ Die Boch⸗ umer Ortsgruppe des Oſtmarkenvereins erblickte in dieſer An⸗ zeige eine Beleidigung und ſtellte gegen das polniſche Blatt Strafanterag. Die Staatsanwaltſchaft hat dieſem Antrage jetzt Folge gegeben. — Zu der Verhaftung des deutſchen Offiziers in England iſt dem Korreſpondenten des„Berl. Tgbl.“ von dem Bataillons⸗ kommando in Mainz folgende Auskunft erteilt:„Bisher iſt beim Bataillon nichts bekannt. Daraus dürfte zu ſchließen ſein, daß nichts Gravierendes vorliegt. Helm iſt ein Mann in geordneten Verhältniſſen, der nach Anſicht aller, die ihn kennen, ganz andere Intereſſen hat. Er ſtammt aus Berlin. Auch ſein Vater iſt Offi⸗ zier. Helm iſt in England in Uniform herumgegangen, was er wohl nicht getan hätte, wenn er hätte ſpionieren wollen. Ver⸗ mutlich hat Helm Reiſeſkizzen für ſein Album angefertigt und wußte gar nicht, daß er ſich in einem Befeſtigungsrayon befand.“ Badiſche Politik. B. C. Karlsruhe, 7. Sept. Eine geſtern hier ab⸗ gehaltene Verſammlung des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins nahm nach einem Referate über die Aenderungen des Ver⸗ mögensſteuergeſetzes bezw. des Schuldenabzugs folgende Reſolution an:„Die Verſammlung ſpricht die beſtimmte Er⸗ wartung aus, daß die vom Landtag genehmigte Ermäßigung der Liegenſchaftswerte bis zu 25 pCt. ſeitens der hieſigen der Petition des Vorſtandes des Hausbeſitzersvereins be⸗ antragt iſt.“ Tief entrüſtet, iſt die Zentrumspreſſe über die Rede des Oberſchulrats Reb⸗ mann beim Überalen Parteifeſt in Donaueſchingen und ſie bezeichnet es als tief bedauerlich, daß im Lande Baden eim Mitglied der oberſten Schulbehörde in einer Geſellſchaft, in der Frauen und Kinder anweſend ſind, das Mit arbeiten der bürgerlichen Parteien mit der revolutionärew, anti⸗ monarchiſchen, republikaniſchen, religionsfeindlichen Sozial⸗ demokratie als einen wünſchenswerten, idealen Zuſtand preiſt, ſtatt die geſamten Bürger, auch Frauen und Kinder zu bitten. und zu beſchwören, ſich vor der Umſturzpartei zu hüten und nrerkwürdig, ſo ſchreibt dazu die„Bad. natl. Korr.“, wie raſch die Meinung der Zentrumspreſſe ſich ändert. Als Herr Wacker ſ. Zt. die Wahl der Sozialdemokratie in Karlsruhe als hocherfreuliches Ereignis bezeichnete, als die Zentrums⸗ wahlmänner Arm in Arm mit den Sozialdemokraten vom, Café Nowack in Karlsruhe zur Wahlurne zogen, als in der: Sakriſtei des Domes zu Speyer der Pakt zwiſchen Zemtrum und Sozialdemokraten geſchloſſen wurde, hat denn da die Zentrumspreſſe gebeten und beſchworen, die Umſturgpartei mit allen Mitteln zu bekämpfen? Und jetzt dieſe Entrüſtung! O ihr Heuchler! 85 Die landwirtſchaftliche Anbaufläche in Baden. .C. Karlsruhe, 7. Sept. Die alljährlich auf 1. Juni ſtattfindende Ermittelung der landwirtſchaftlicher Anbauflächen im Großherzogtum hat auch für das Jahr 1910 ergeben, daß die landwirtſchaftliche Fläche im Rückgang be⸗ gröffen iſt; ſie iſt gegenüber der letztjährigen Erhebung um 1190 Hektar geſunken und beträgt nunmehr 835 770 Hektar. Es iſt der Anbau von Getreide, Hackfrüchten, Handels⸗ gewächſen und Reben im Rückgang, der Anbau von Futter⸗ pflanzen in Ausdehnung begriffen. Erfreulich iſt die ſeit Jahren zu beobachtende Abnahme der Brache, deren heutiger⸗ Umfang auf 7740 Hektar feſtgeſtellt wurde. Die ſtändige und mit den Schaffnern entſchließt er ſich zu ſezlerem— vielkeicht getrieben von amerikaniſchem Wagemut, vielleicht auch nur, weil ihm die klare Ueberlegung ſagt, daß ihn, gerade wenn er zurück⸗ zufahren ſucht, die Flammen um ſo ſicherer erreichen werden. Denn die Fahrt iſt nicht geradlinig durch den Wald gegangen, ſondern einen Flußlauf entlang in vielen Krümmungen, während der Wind ihm die Flammen in gerade Richtung entgegenbläſt. Mit unheimlicher Geſchwindigkeit huſchen ſie von Zweig zu Zweig, von Baum zu Baum. Und ſo mag er hoffen, dem Verderben eher zu entgehen, wenn er ihm kühn ins Antlitz ſchaut und mitten durch den brennenden Wald auf die nächſte Station zueilt. Um die höchſte Schnelligkeit zu erreichen, läßt er durch den Heizer die Feuerung ganz vollſchaufeln. Stehen die Flammen nur noch etwa eine engliſche Meile vor ihm, ſo nimmt er viel⸗ leicht noch einen kleinen Anlauf nach hinten. Dann ſtellt er den Hebel auf Volldampf und brauſt mit der höchſten Geſchwindig⸗ keit, die die Lokomotive hergeben will, auf den brennenden Wald zu. 5 Je mehr der Zug ſich dem Feuer nähert, deſto heißer und heißer wird es. Alle Fenſter und Türen ſind dicht geſchloſſen, die Luftlöcher allenthalben abgeſtellt. Die Reiſenden haben ſich in ihre Mäntel und Decken gehüllt, um den Körper mit allem zu ſchützen, was nur irgend zur Verfügung ſteht. Lokomotiv⸗ führer und Heizer ſuchen ſich mit naſſen Tüchern zu kühlen. Und nun iſt die Feuerzone erreicht. Unerträglich wird die Wärme. Ein brandiger Geruch verbreitet ſich. Die Fenſter be⸗ ginnen eine ſolche Hitze auszuſtrahlen, daß die Paſſagiere ſich nur ſchwer davon zurückhalten laſſen, ſie aufzureißen— denn das wäre ja erſt recht das ſichere Verderben. Draußen brennt jeder Aſt und Stamm. Flammen über den Kronen der Bäume. Wie rieſenhafte Fackeln recken ſich dieſe zum Himmel, wahre Glutbanner hin⸗ und herſchleudernd. Dazu ein betäubendes Krachen und Knallew wie Kleingewehrſener zu einer Schlacht. Dazwiſchen die jaumern⸗ Kaiſer, wie immer, wenn er in Wien weilt, auch diesmal einen Stadtverwaltung auch tatſächlich beſchloſſen und nach ein⸗ geholter Staatsgenehmigung durchgeführt wird, ſo wie in dieſelbe mit allen erlaubten Mitteln zu bekämpfen. Es iſt Wie zerfetzte Fahnentücher flattern die Mannheim, 8. September. 5 Geneeultsugeiger.(Abendblatt.) Weide hat gegenüber dem Vorjahr um 590 SHektar ab⸗ genommen. Unter den einzelnen Getreidearten weiſt im Vergleich mit dem Vorjahr die Sommergerſte die ſtärkſte Abnahme auf(um 2050 Hektar); der Winterſpelz hat um 1270 Hektar abgenommen; dagegen hat Winterweizen um 1580 Hektar, Sommerroggen um 1100 Hektar und Hafer um 420 Hektar an Fläche gewonnen. Unter den Futter⸗ pflanzen ſtehen der rote Klee mit 40 190 Hektar und Luzerne mit 27 840 Hekbdar an den erſten Stellen; mit Eſparſette ſind 8450, mit Grünmais 6570 Hektar angepflanzt; Lupine und Seradella ſind für das Großherzogtum von untergeordneter Bedeutung. Infolge fortdauernden Rückgangs des Raps⸗, Flachs⸗ und Hanfbaus verliert der Handelsgewächsbau von Jahr zu Jahr inſoweit an Boden; die Abnahme der mit Hopfen bepflanzten Fläche hat in dieſem Jahr 196, im Vor⸗ jahr 350 Hektar betragen; neu angelegt wurden im Jahr 1910 im ganzen Land nur 17 Hektar. Im Gegenſatz dazu nmimmt der Anbau von Tabak in den letzten Jahren wieder zu; in dieſem Jahr wurden 126 Hektar mehr als im Vor⸗ jahr gebaut. Der Kartoffelbau umfaßt im Berichtsjahr eine Geſamtfläche von 88 200 Hektar(680 Hektar weniger als im Vorjahr), der Runkelrübenbau eine Fläche von 30 880 Hektar(170 Hektar mehr als im Vorjahr). Das Rebland iſt von 17510 Hektar im Jahre 1909 auf 16,770 Hektar im Berichtsjahr zurückgegangen; im Ertrag ſtanden 16 170 Hektar; davon find beſtimmt zur Gewinnung von Weißwein 9420 Hektar, von Rotwein 1720 Hektar, die übrigen 5080 Hektar ſind mit gemiſchten Stöcken beſtanden. Redaktionswechſel. B. C. Karlsruhe, 7. Sept. In der Leitung der Karls⸗ ruher Zeitung tritt mit dem heutigen Tage ein Wechſel ein. An Stelle des um die Zeitung hochverdienten Herrn Julius Katz, der aus Geſundheitsrückſichten ſein Amt niederlegte, übernimmt Herr C. Amend, bisher Chefredakteur der Wiesbadener Zeitung(Rheiniſcher Kurier), die Leitung der Karlsruher Zeitung. Piolitiſcher Beleidigungsprozeß. .C. Radolfzelt, 7. Sept. Vor dem hieſigen Schöffengericht gelangte geſtern die Privatklage des katho⸗ liſchen Stadtpfarrers Ruf in Singen gegen den Redakteur Kadel vom„Volksfreund“ in Karlsruhe wegen Veleidigung zur Verhandlung. Der Prozeß hatle folgende Vorgeſchichte: In Nr. 287 vom 8. Dezember v. J. brachte der„Volksfreund“ eine Zuſchrift aus Singen„Zur Bettelbriefüberſchwemmung“ iüberſchrieben. In derſelben wurde kritiſiert, daß das kath. Pfarramt Groß⸗Lichterfelde bei Berlin an zahlreiche Arbeiter des Singener Bezirks Bettelbriefe für einen dortigen Kirchen⸗ bau verſendet. Hieran knüpfte der Einſender folgende Be⸗ merkung:„Nun, da wollen wir Hochwürden verraten, daß ſie ſich bei den Singenern Arbeitern an die falſche Adreſſe gewandt haben; dieſe haben für Kirchenbauten auch nichts übrig. Aber einen Rat können wir Hochwürden erteilen, wie er doch zu einem hübſchen Häuflein für ſeine Kirche kommen könnte. Stadtpfarrer Ruf hat dieſen Sommer eine Prämie von 1000 M. ausgeſetzt für jeden einzelnen Fall, in dem ihm nachgewieſen wird, daß er bewußt die Unwahrheit geſagt hat. Seit den Tagen des Landtagswahlkampfes ſind dreiviertel der hieſigen Einwohnerſchaft der Meinung, daß ſich da ein ſchönes Stück Geld verdienen ließe.“ Das Er⸗ gebnis der geſtrigen Verhandlung war, daß Redakteur Kadel zu 50 M. Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten verurteilt 11. Deutſcher Handwerks⸗ und Gemerbe⸗ kammertag. (Schluß.) S. Stuttgart, 8. Sept. Geſtern früh 9 Uhr wurden im Konzertſaal der Liederhalle die Verhandlungen des Kammertages ſortgeſetzt und zwar beſchäftigte man ſich zuerſt mit dem wichtigen § 100 q der G. O. 5 Ein ausführliches Referat wurde hierzu von Müller⸗Koblenz erſtattet. Es handelt ſich um eine Reviſton des Beſchluſſes des 3. Kammertages zu Leipzig, der damals folgendermaßen lautete:„Die Innungen dürfen ihre Milglieder in der Feſtſetzung der Preiſe ihrer Waren oder ihrer Leiſtungen nur inſoweit beſchränken und über⸗ wachen, als er denſelben überlaſſen iſt, für gleichmäßige Waren und Leiſtungen Mindeſtpreiſe oder Lohnſätze feſtzuſtellen ſchlüſſe unterliegen der Genehmigung der Aufſichtsbehörde. Die Auf⸗ ſichtsbehörde kann veranlaſſen, daß bei Innungen, deren Bezirk ſich über mehrere Gemeinden erſtreckt, die Feſtſetzung für jede Gemeinde geſondert erfolgt.“ Dieſer Beſchluß ſei in Leipzig nur mit einer ge⸗ ringen Mehrheit zuſtandegekommen. Inzwiſchen habe bie Wucht der Tatſachen bewirkt, daß die Stimmung eine andere geworden ſet. Es ſei bezeichnend, daß faſt ſämtliche Handwerkerorganiſationen dem § 100d feindlich gegenütberſtehen, auch diejenigen, die von ſeiner Auf⸗ hebung wenig oder gar nichts zu erwarten haben. Die Gegner der Aufhebung erheben immer den Vorwurf, daß die für ſeine Beſeiti⸗ gung Eintretenden in kurzſichtiger Verblendung die Tragweite ihrer Vyrſchläge nicht kennen. Der Referent hält einen ſolchen Vorwurf für ſehr billig, ſolange nicht nachgewieſen werde, daß durch die Ab⸗ ſchaffung des§ den Intereſſen des Handwerks entgegengearbeitet werde. Der Standpunkt der Regierung ſei bisher immer zurück⸗ haltend geweſen. Der Referent ſchlägt im Auftrage der Handwerks⸗ kammer Koblenz folgende Leitſägze vor: den und ächzenden Stimmen der Tiere, die aus dem Walde keinen Ausweg gefunden haben und die nun— ohne Furcht vor dem dahinſauſenden Zuge— vor ihm, hinter ihm, neden ihm um ihr Leben rennen. Den Reiſenden wird glutheiß unter ihren Decken. Sie möchten ſie abwerfen. Einige eilen zur Tür, um ſie aufzureißen, werden dort aber von dem Schaffner, dem die Todesangſt aus den ſtiergewordenen Augen bricht, mit erhobenem Revolver zu⸗ rückgehalten. Dem armen Lokomotipführer und dem Heizer wird die wahnſinnige Hitze, der ſie ganz ohne Schutz ausgeſetzt ſind, ſchier unerträglich. Ihre waſſergekühlten Tücher ſind ſiedend heiß geworden. Noch ein kleiner Augenblick— dann hält einer es nicht mehr aus und ſpringt trotz der Unſinnigkeit ſolchen Beginnens von dem brennenden Zuge ab, um wenigſtens im Sturz einen ſicheren und ſchnellen Tod zu finden. Die Maſchine faucht und ächzt, der Zug ſchleudert hin und her, als ſei er ein Schiff auf hoher See. Die Menſchen fallen von den Bänken viele verlieren die Beſinnung; jeden Augenblick droht eine Ent⸗ leiſung. ber endlich winkt die Erlöſung! Der Zug fährt donnernd aus dem Flammenmeer heraus. Hier und da brennt noch die Fackel eines Baumes, ſonſt aber ſieht man nur noch geſtürzte, verkohlende Stämme und hunderte von Baumleichen, die der Brand vernichtet hat. Die Geſchwindigkeit mindert ſich— der brave Heizer hat die übermenſchliche Energie beſeſſen, auf ſeinem Poſten auszuharren— und bald fährt der Zug, mit rauchenden ſchen Handwerks⸗ tragte Reſolution angenommen. Der ſpricht ſich mit 60 gegen 10 Stimmen fü 100d der.⸗G.⸗O. aus Dagegen hakten geſtimmt di Derartige Be⸗ führung des Beſchluſſes des 3. Kammertages zu Leipzig, eine Feſt⸗ ſetzung von Preiſen, Löhnen und dergl. unter Zuſtimmung der Auf⸗ ſichtsbehörde zu geſtatten, erſcheint undurchführbar, da den Aufſichts⸗ behörden nicht zugemutet werden kann, Beſchlüſſe zu ſanktionieren, deren Tragweite ſie nicht überſehen können. J. Eine Beſeitigung des gegenwärtigen unhaltbaren Zuſtandes iſt nur möglich durch gänzliche Aufhebung des§ 100g der.⸗O.“ Im Anſchluß an dieſe Leitſätze legt 1 Handwerkskammer von Koblenz noch nachſtehende Reſol u⸗ ion vor: „Der 11. Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag zu Stutt⸗ gart erklärt ſich im allgemeinen mit den Ausführungen der Hand⸗ werkskammer zu Koblenz über die Wirkungen des§ 100q der.⸗O. einverſtanden. Er beantragt hierdurch eine gänzliche Auf⸗ hebung des§ 100g der.⸗O. und erſucht den Ausſchuß des Deut⸗ und Gewerbekammertages den geſetzgebenden Körperſchaften eine Denkſchrift auf Grundlage des heutigen Be⸗ ſchluſſes vorzulegen.“ In der darauf folgenden langen Debatte kamen auch Meinungen für die Beibehaltung zum Ausdruck. Sekretär Hartjenſtein⸗Hildesheim meinte, daß man dem Handwerker⸗ ſtande eigentlich zutrauen ſollte, daß er weiß, was für ihn gut oder ſchlecht iſt. Wenn dieſer§aus dem Geſetz entfernt werde, werde erſt eine umfaſſendere Organiſation möglich ſein. Seine Kammer ſei eben⸗ falls für die völlige Aufhebung. Der frühere Reichstagsabgeordnete Jakobskötter⸗Erſurt wendet ſich gegen einige Ausführungen des Referenten, die auch vom Vorſitzenden gerügt wurden, als ob er bei der Beratung der.⸗O. im Reichstag und auch durch ſonſtige Ver⸗ öffentlichungen das Handwerk geſchädigt habe. Er gibt einen geſchicht⸗ lichen Ueberblick über die damaligen Vorgänge im Reichstage. Der § 100q ſei durch einen Antrag eines nationalliberalen Abgeordneten⸗ in das Geſetz hereingekommen, er ſei ſchließlich nach der Faſſung eines füddeutſchen Zentrumsabgeordneten angenommen worden. Es ſei da⸗ mals ausſichtslos geweſen, das zu verhindern. Was er über den § 100 geſchrieben habe, habe er aus ſeiner langfährigen Erfahrung heraus keinen Grund, davon etwas zurückzunehmen. Die Innungen ſeien wohl für die Aufhebung des§ 100g, aber wenn man ſie frage, wie ſie ſich die Folgen denken, ſo ſei der Reſt Schweigen. Er könne nur ſagen, er werde der vorgeſchlagenen Reſolution nicht zuſtimmen, denn wenn der 8 aufgehoben werde, ſo werde bei den Innungen nur Zank und Streit losgehen, von einer Förderung aber keine Rede ſein. Heinſohn⸗Lübeck ſpricht ſich für die Aufhebung aus, da er ein großes Hindernis für eine einheitliche Regelung der Innungen ſet, Gewerberat Falk⸗Darmſtadt weiſt auf die Schwierigkeit der Definition des Begriffes: einheitliche Leiſtungen hin. Seine ehrliche Ueberzeugung iſt, daß die Feſtſetzung des Begriffs„einheitliche Leiſtung“ kaum in einem Gewerbe möglich iſt, ebenſowenig die Feſt⸗ ſetzung eines Mindeſtpreiſes in der Praxis. Die Aufhebung werde ein Zankapfel werden, weil die Innungsmitglieder dann aufeinander eine polizeiliche Aufſicht über die Einhaltung der Innungsbeſchlüſſe ausſtben müſſen. Ex möchte darum bitten: Bewahren Ste die Hand⸗ werker vor dieſem Danagergeſchenk. Wol f⸗Stuttgart iſt für die Auf⸗ bebung. Wenn der§ aufgehoben werde, ſo liege darin doch noch nicht die Vexrpflichtung, daß jede Innung von der Erlaubnis der Preisfeſt⸗ ſetzung Gebrauch zu machen habe. Der Geſchäftsführer des Kammer⸗ tages Dr. Meuſch⸗Hannover gibt in kurzen Zügen das Ergebnis einer betr. den§ 100g9 veranſtalteten Rundfrage bekannt. Die Mehr⸗ heit der befragten Innungen ſei für die Aufhebung des§ 100g ein⸗ getreten, eine recht auſehnliche Minderheit habe ſich aber für die Bei⸗ behaltung des bisherigen Zuſtandes ausgeſprochen. Faſt alle aber, die eine Beſeittgung wünſchen, hätten es unterlaſſen, die von der Geſchäftsſtelle verlangte Begründung ihres Standpunktes zu geben und die Frage zu beantworten, ob es möglich wäre, eine einheitliche Preisfeſtſetzung zu treffen. Stroh⸗Backnang(Kammerbezirk Heil⸗ bronn] zeigt an verſchtedenen praktiſchen Beiſpielen, daß die Feſt⸗ ſetzung von Mindeſtpreiſen zu Unträglichkeiten führen würde. Das Kleinhandwerk würde dadurch geſchädigt und die Kundſchaft der Groß⸗ induſtrie zugetrieben werden, die an dieſe Preisfeſtſetzung nicht ge⸗ bunden ſei. Die Obermeiſter der Innungen ſollten ihren Lenten ſagen, bekämpfet durch ſachgemäße und gute Arbeit die Konkurrenz und nicht durch Schmutzpreiſe. Daß ſich die Friſeure an die Spitze der Bewegung geſtellt hätten, könne er nicht begreifen, da er ſie nicht zu den eigentlichen Handwerkern zählen könne.(Lebhafter Wider⸗ ſpruch und Schlußrufe). Die Friſeure ſeien eigentlich nur in das Ge⸗ ſetz aufgenommen worden, weil man ſie nirgends anders unter⸗ bringen konnte. Zum Handwerk zählen nach dem Geſetz doch nur ſolche Berufe, die Rohſtoffe veredeln. Nach einigen weiteren Erörterungen wird die von Koblenz bean⸗ Handwerkskammertag r die Stre 124 ung des 85. ammern Erfurt, Königsberg, Augsburg, Kaiſerslautern, Regensburg, Hetl⸗ broun, Konſtanz, Darmſtadt, Weimar und Hamburg. Stettin enthtelt“ ſich der Abſtimmung. 5 In Sachen der Lehrſtellenvermittelung und Arbeitsnachweiſen wurde nach einem Referat von Thierkopf⸗Magdeburg eine Reſo⸗ lution angenommen, wonach die Arbeitsnachweiſe und Lehrſtellen⸗ vermittelungen der Innungen nach Kräften zu unterſtützen, auszu⸗ bauen und gegen alle Aufſaugungstendenzen öffentlicher Nachweiſe zu ſchützen und die Lehrſtellenvermittelungen der Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammern in gleicher Weiſe mit allen Mitteln zur Entwicklung zu bringen ſind. In der Debatte wurde von Bea⸗Freiburg hervor⸗ gehoben, daß in Baden die paritätiſchen Arbeitsnachweiſe gut funk⸗ tionieren, während andererſeits betont wurde, daß dieſe noch ſtets ein Zankapfel geweſen ſeien. Ueber die Arbeitszeit in Motorwerkſtätten des Handwerks referierte Dr. Gerhardt⸗Stuttgart und kritiſierte dabei die bekannten Vorſchläge des preußiſchen Miniſters für Handel und Gewerbe, die in einer zur Annahme gelangten Reſolution als eine ſchwere Schädigung des Handwerks und überhaupt als undurch⸗ führbar bezeichnet wurden. In der Debatte kam ſeitens verſchiedener Redner zum Ausdruck, daß eine weitere Einſchränkung der Beſchäf⸗ tigungszeit der Lehrlinge dazu beitragen müſſe, daß die Heranbildung des jugendlichen Nachwuchſes für das Handwerk unmöglich wäke. Her⸗ vorgehoben wurde dann auch, daß eine Ueberanſtrengung der Lehr⸗ linge im Handwerk höchſtens nur in einzelnen Fällen vorkomme. In der Frage der Geſellenprüfung von Handwerkslehrlingen in Fabriken wurden die von Leonhardt⸗Meiningen vorgeſchlagenen Leitſätze ein⸗ ſtimmig angenommen. Darin wurde an die einzelnen Kammern das Erſuchen gerichtet, bei der Zulaſſung von Fabriklehrlingen zur Ge⸗ ſellenprüfung die gleichen Vorbedingungen zu ſtallen, welche auch für die Zulaſſung von Lehrlingen aus Handwerksbetrieben beſtimmend ſind. Damit war die Tagesordnung erledigt. Mit einigen Dankes⸗ worten an die Stadtverwaltung, die ſchwäbiſchen Freunde und die Stuttgarter für die gute Aufnahme, welche dem Kammertage in Stutt⸗ gart zuteil geworden iſt, ſchloß der Vorſitzende die Verhandlungen mit einem Hoch auf das deutſche Handwerk. Ausflüge nach dem Lichten⸗ ſtein und den Bodenſee bildeten den Schluß der Tagung. Dem Vorſitzenden, Plate⸗Hannover, iſt vom Prinz⸗Regenten von Bayern der Michaelsorden 4. Klaſſe verliehen worden, eine Aus⸗ Flanken und brennendem Verdeck, in die Station ein. Dieſe iſt nur dadurch vor dem Feuer gerettet worden, daß ſie in weitem Umkreiſe von Feldern umgeben iſt, ſo daß die Flammen nicht auf ſie überſpringen konnten. Oft jedoch mißlingt ſolch ein kühnes Wagnis. Als im Ok⸗ tober 1908 im Staate Michigan ein furchtbarer Waldbrand wütete, ſuchten ſich die Einwohner der Ortſchaft Metz und ihrer Umgebung, zuſammen etwa 80 Männer, Frauen und Kinber, vor dem Brande zu retten, indem ſie mit der Eiſenbahn flohen. Der ſtählerne Perſonenwagen, in dem ſie ſich zuſammengedrängt hatten, entgleiſte mitten in dem brennenden Walde, weil die Eiſenbahnſchwellen verkohlt oder verbrannt waren, und ſtürzte eine Böſchung hinab. Die Türen wurden dabei verbogen, und ließen ſich nicht wieder öffnen— und ſo mußten die Unglück⸗ lichen, die ſich der Rettung ſchon nahe geglaubt hatten, mitten zwiſchen den allmählich in Glut geratenden Wänden des Stahl⸗ wagens eines molochartigen Todes ſterben. Auch ſoeben ſind ja wieder Menſchen im Eiſenbahnwagen verbrannt. Ein Zug der Northern Pacific⸗Bahn, der mit 42 Flüchtlingen und 19 Krankenſchweſtern von der Station Wallace abgefahren war, um dem Waldbrande zu entkommen, iſt wenige engliſche Meilen vor Miſſoula, wo die Rettung winkte, den Flammen zum Opfer gefallen und mit allen ſeinen Inſaſſen verbrannt. Vielfach gelingt indeſſen die Rettung. Mit prachtvoller dichteriſcher Kraft und mit unnachahmlicher Anſchaulichkeit hat In der Debatte kam ſchließlich die Verſammlung zur Ablehnu eichnung, wofür der Kammertag mit einem Hoch auf den Prinz⸗ egenten auittierte. Deutſcher Apothekertag. 5 sh. Braunſchweig, 7. Septbhr. Im Anſchluß an die Tagung des Vereins zur Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen deutſcher Apotheker trat hier der Verein Deutſcher Apotheker zu ſeiner 39, ordentlichen Hauptverſammlung zuſammen, die von dem Vorſitzenden Dr. Salzmann(Berlin) mit einer Begrüßung der Teilnehmer und Gäſte eröffnet wurde. Unter letzteren befand ſich Geheimrat Dr. Fröhlich vom Preu⸗ ßiſchen Kultusminiſterium. Im Namen der Braunſchweigiſchen Landesregierung begrüßte Geheimrat Hartwig, im Namen der Stadt Stadtrat Wegner die Hauptverſammlung.— Der Vor⸗ ſitzende dankte für die Begrüßungsworte und betonte, die Verhand⸗ lungen würden den Beweis erbringen, daß durch die Vertretung der Intereſſen des Apothekerſtandes nicht die Intereſſen des all⸗ gemeinen Wohles geſchädigt würden. Dann machte der Vorſitzenda eine Reihe geſchäftlicher Mitteilungen und ſtellte feſt, daß von den 78 Kreiſen des Vereins 74 durch Delegierte vertreten ſeien. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf den Entwurf einer Reichsverſicherungsordnung. 12 Nach längerer Debatte einigte ſich die Verſammlung auf fol⸗ genden Antrag des Vorſtandes: 7 5 „Der§ 404 der Reichsverſicherungsverordnung iſt in der Faſ⸗ ſung des Regierungsentwurfes wieder herzuſtellen. Will man andere Gewerbebetriebe als die Apotheken an der Verſorgung der Krankenkaſſenmitglieder mit Arzneien ete., ſoweit die Abgabe der! ſelben nicht den Apotheken geſetzlich vorbehalten iſt, teilnehmen laſſen, ſo muß andererſeits im Geſetz feſtgelegt werden, daß den Mitgliedern von Krankenkaſſen die Freiheit nicht beſchränkt wer⸗ den darf, auch dieſen Teil der ihnen auf Rechnung der Kranken⸗ kaſſen verordneten Arzneien et., aus den Apotheken zu beziehen.“ Der nächſte Punkt betraf die Gehaltskaſſe deutſcher Apotheker. Hierzu lag folgender Antrag der drei Kreiſe Berlins vor! „Die drei Kreiſe Berlins erſuchen die Hauptverſammlung, den Vorſtand des Deutſchen Apotheker⸗Vereins zu beauftragen, die nö⸗ tigen Vorarbeiten für eine Gehaltskaſſe in die Wege zu leiten.“ Dieſer Antrag wurde ſchließlich angenommen. Es folgte die Beratung über das Thema: Wahrung der Standesintereſſen. 5 4 Hierzu lagen Anträge vor vom Kreiſe Naſſau und von Schmidt (Würzburg). Der erſtere fand in folgender Form Annahme:„D Deutſche Apothekerverein wolle bei dem Herrn Reichskanzler vor⸗ ſtellig werden, daß, ſobald Geſetze zur Ausarbeitung gelangen, welche die Intereſſen des Apothekerſtandes berühren, die Vertreter des Apothekerſtandes der einzelnen Bundesſtaaten zu jedem der⸗ artigen Geſetzentwurfe gutachtlich gehört werden.“ Sodann wurds zum Punkt— Verkehr mit Arzneimitteln„„ übergegangen. Hierzu begründete Schneider(Dresden) folgenden Antrag des Kreiſes Dresden:„Nach richterlicher Entſcheidung-⸗ Strafſenat des Düſſeldorfer Oberlandesgerichts; Vorinſtanz! Strafkammer des Elberfelder Landgerichts— ſollen Heilmittel in Form von Schokoladetafeln nicht unter die im Verzeichnis 4 und 9 der Kaiſerlichen Verordnung vom 22. Oktober 90 führten Formen fallen. Der Vorſtand wird gebeten, g Auffaſſung Schritte zu unternehmen. Der Antrag wi Es wurde dann der folgende, auf die Berufsbezeichnung des Apothekerperſonals bezügliche Antrag Schmidt(Würzbu nommen:„Es wird Bezug genommen auf den diesbezüglichen, einſtimmig gefaßten Beſchluß der Darmſtädter Hauptverſammlung und der Vereinsvorſtand gebeten, immer wieder dahin zu wirken, daß der gewiß berechtigte und motivierte Wunſch des Stt endlich erfüllt werde.“— Vom Vorſtandstiſche aus wurde erklärt daß der Vorſtand dieſem Wunſche nachkommen und ſich erneut mit der Regierung in Verbindung ſetzen werde. Dann wurde über d Vor⸗ und Ausbildung der Apotheker beraten, zu welcher Frage eine ganze Reihe von Anträgen vorla oder Zurückziehung der meiſten der geſtellten Anträge.— Ang nommen wurden nur die Anträge des Kreiſes Oberſchleſien und der drei Kreiſe Berlins. Der Antrag des Kreiſes Oberſchleſien lautete: 8 „Der Hauptvorſtand wolle für die Forderung des Reifezeut niſſes der in Betracht kommenden Lehranſtalten für unſeren B eine erneute recht dringende Eingabe an den Bundesrat rich und zugleich auch an zuſtändigem Orte die Einführung des w freien Lateinunterrichts für die oberen Klaſſen der Oberrealſchulen anbahnen.“„ Die Anträge der drei Kreiſe Berlins haben folgenden Wort⸗ laut: 1.„Die Hauptverſammlung wolle den Vorſtand beauftra 0 an den Bundesrat erneut eine Eingabe zu richten, in welcher Einführung des Abiturienten⸗Examens als Vorbedingung für de Eintritt in das Fach verlangt wird. 2. Beim Bundesrat möge antragt werden, daß a) auf allen Hochſchulen, an denen die phar mazeutiſche Staatsprüfung abgelegt werden kann, den Studieren⸗ den der Pharmazie Gelegenheit gegeben werde, ſich in der D ſtellung galeniſcher und chemiſcher Arzneimittel zu üben, und ein auſtraliſcher Schriftſteller, C. A. Jeffries, dies in Novelle„Hinterwald⸗Eiſenbahner“ geſchildert. Er erzählt u darin, wie ein Lokomotivführer, um eine große Schar von K bern zu retten, mit dem vollen Bewußtſein der furchtbaren Ge fahr in den Wald hineinfährt und in raſender Fahrt die Kind wieder herausbringt. Stefan von Kotze hat die Novelle, die echtem auſtraliſchem Humor zeugt, meiſterhaft ins Deutſch ll tragen.(„Geſchichten aus Auſtralien“, abgedruckt in Nr. 25 „Volksbücher“ der Deutſchen Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung!. Iſt das Schlimmſte bei dem Waldbrand überſtanden, dan; kümmert man ſich in Ländern, in denen man an ſolche Vor kommniſſe gewöhnt iſt, wie z. B. in den Vereinigten Staat nur noch wenig um ſeine Nachwehen. Die Eiſenbahnen fa wenn der Streckenbau nicht zu ſehr gelitten hat, ruhig durch noch halb brennenden Wald. Nachts iſt dies ein dämonif ſchöner Anblick: die Flammen winden ſich wie Schlangen dur das niedrige Buſchwerk oder gleiten wie elektriſche Strahlen⸗ bündel an den noch ſtehenden Stämmen auf und nieder. Dem deutſchen Auge allerdings iſt es ein jammervolles Schauſpiel, z1 ſehen, wie die verkohlten Stämme ihre Aeſte zum Himmel empor⸗ ſtrecken oder wie ein paar mächtige Baumrieſen noch imme die Qual des Feuertodes leiden. Wild und wüſt ſtehen die Leiche der anderen Bäume daneben, falls ſie nicht ſchon geſtürzt ein furchtbares Schlachtfeld, von dem ſich eine bittere Anklaß der Natur gegen den barbariſchen Menſchen erbebt der ſie achl⸗ los vernichtet„5 Seite. Genoesal⸗Augeigen.(Abendblatt.) Mannheim, 8. September. dieſe Uebungen obligatoriſch gemacht werden; b) Uebungen in phy⸗ ſiplogiſch⸗chemiſchen, mikroskopiſchen und bakterivlogiſchen Unter⸗ ſuchungen, ſoweit ſie in der Apotheke ausführbar ſind, obligatoriſch gemacht werden; c) die unter b) aufgeführten Materien zum Ge⸗ genſtande der pharmazeutiſchen Staatsprüfung gemacht werden.“ Darauf wurden die Weiterberatungen auf heute vertagt. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 8. September 1910. Ernannt wurde Lehramtspraktikant Karl Peter von Sinz⸗ deim zum Profeſſor an der Realſchule in Meßkirch. * Zur Silberhochzeit unſeres Großherzogspaares empfehlen wir unſeren Abonnenten die durch unſere Expedition E 6, 2 zu beziehenden, in Mehrfarbenkunſtdruck ausgeführten lebensgroßen Bruſtbildniſſe des badiſchen Großherzogs⸗ paares. Die vorzüglich hergeſtellten Bilder bilden einen herr⸗ lichen Zimmerſchmuck und ſollten in keinem badiſchen Haushaltfehlen. Der Preis für die künſtleriſch ausgeführ⸗ ten Bilder beträgt für unſere Abonnenten nur 6 Mark. Die Bild⸗ größe iſt 50443 cm, die Kartongröße 5976 em. Großherzog Friedrich wie Großherzogin Hilda ſind auf den Bildern über⸗ raſchend gut gezeichnet und wiedergegeben. Auch zu Geſchenkzwecken dürften die Portraits ſehr geeignet ſein, indem ſie überall Freude hervorrufen dürften. Hat doch unſer Großherzogspaar ſich Ja ſo ſchnell die Sympathien des badiſchen Volkes errungen und Wußte insbeſondere die Landesfürſtin die Herzen ihrer Untertanen im Fluge zu gewinnen. Wir erinnern hierbei nur an den kürz⸗ lichen Beſuch des Großherzogspaares in unſerer Stadt. Wir können deshalb die Anſchaffung dieſer beiden Portraits nur an⸗ gelegentlichſtäempfehlen. Auch unſere Zeitungsträgerinnen nehmen gerne Beſtellungen entgegen. Die Bilder ſind in unſerer Expedition zur Beſichtigung ausgeſtellt. Aus dem Manöver. Nachdem mit dem Dienstag die Manöver der 55. Infanterie⸗Brigade ihr Ende gefunden haben, begannen heute früh die Manöver der 28. Diviſion, beſtehend aus der 55. und 56. Infanterie⸗Brigade, welch letztere in der Baar übte und zur Zeit in Löffingen und Umgebung einquartiert iſt. Die Diviſtonsmanöver ziehen ſich von Donaueſchingen bis gegen Bad Dürrheim. Bei günſtiger Witterung iſt in der Nacht zum Freitag Biwack bei Ankenbuck und Schabelhof. In der Nacht vom Freitag zum Samstag, beziehen die Truppen, wenn nicht allzu ſchlechtes Wetter eintritt, Biwack in der Nähe von Villingen. Am Samstag erfolgt in Villingen die größte Einquartierung wäh⸗ rend der diesjährigen Herbſtmanöver. Die Truppen bleiben über den Sonntag in Villingen.— Heute mittag bezog Prinz Max von Baden Quartier bei Herrn Bürgermeiſter Dr. Braunagel.— Die 57. Infanterie⸗Brigade übte bisher in der Gegend von Meßkirch und hat in den Tagen von Donnerstag bis Montag mit der 58. Infanterie⸗Brigade, welche bei Stockach ihr Bri⸗ gadeexerzieren abhielt, und welche beide die 29. Diviſion bilden, in der Gegend von Tuttlingen Diviſionsmanöver. Vom 13. September ab vereinigen ſich die 28. und 29. Diviſion zum Korps⸗ manöbver bei Tuttlingen. Am 15. September iſt Manöverſchluß. * Gründung eines Neckarauer Vereins für Volksbildung. In einer Dienstag abend in der„Krone“ zu Neckarau ſtattgefundenen Verſammlung wurde die Umwandlung des„Komitees für Volks⸗ bildung“ in einen Verein für Volksbildung“! perfekt. Durch den Beitritt mehrerer Korporationen zu dem Verein iſt eine Gewähr geleiſtet für erſprießliche Entwicklung. Der Jahresbeitrag werden. Es ſei bemerkt, daß ſich die Beſtrebungen des Vereins voll⸗ ſtändig fern halten von politiſchen oder religisſen Fragen. Der augewählte Vorſtand wird ſich angelegen ſein laſſen, nur gediegene Vorträge ete. den Mitgliedern zu bieten. Ia * Haſenkrankheit. Aus Jägerkreiſen wird der„Straßb. Poſt“ geſchrieben: Mit einer gewiſſen Beſorgnis ſehen wir im Ober⸗ elſaß der Jagderöffnung entgegen, denn in unſerer Umgegend, ſich vom Rhein her verbreitend, machte ſich ſchon im borigen Jahre die Haſenkrankheit bemerkbar, bei der dleſes Wild zunächſt ſtark abmagert und dann auch eingeht, wenn es nicht zuvor matt und elend, kaum noch für den Tiſch verwendbar, gefangen und erlegt wird. Unterſucht man die eingegangenen Stücke, ſo findet man vor allem bei ihnen eine durchaus kranke, fleckige Leber, während die übrigen Organe geſund erſcheinen. Obwohl nun die verſchiedenſten Unterſuchungen über die Krank⸗ heit angeſtellt ſind, woran ſich auch die Straßburger Univerſität beteiligte, iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, ein durchſchlagendes Mittel hiergegen zu finden. Man ſteht wehrlos der verheerenden Krankheit gegenüber, die ganze Bezirke entvölkerte, ſodaß wir das Abſterben des letzten Haſen erwarten müſſen, um unſer Gebiet mit fremdem, geſundem Blute zu beſetzen. In einzelnen Fällen erreichte man damit durchſchlagenden Erfolg. Soweit wir bis jetzt in Erfahrung bringen konnten, wurden nun auch hier bei der Jagderöffnung viele kranke und eingegangene Haſen ge⸗ funden, woraus man feſtſtellen konnte, daß dieſe Seuche weiter um ſſich greift. Entſchieden wird das Wetter mit dem häufigen Platz⸗ kegen die Weiterverbreitung der Krankheit begünſtigen. Selbſt bei den Kaninchen hat man das Gleiche beobachtet, und dort, wo ſie in dieſem Frühling infolge der reichen Aeſung in verſtärkter Menge zu finden waren, trifft man jetzt nur noch wenige Junge an, da dieſe entſchieden nicht ſo widerſtandsfähig ſind und ohne Zweifel ſchnell eingehen. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß weitere Bed ngen nach dieſer Richtung hin hierüber angeſtellt und ver⸗ öffentlicht, und auch die eingegangenen Stücke zur Unterſuchung an die Univerſität Straßburg eingeſandt würden.— Da in der Pfalz ſchon öfter dieſelben Wildkrankheiten aufgetreten ſind, wie im Elſaß, ſo wird eine genaue Beobachtung des pfälziſchen Haſenbeſtandes angezeigt ſein, zumal am 1. Oktober die pfälziſche Haſenjacd aufgeht. Sportliche Nundſchau. Moranes Höhenflug. Auf dem Flugfelde von Trouville hat, wie bereits telegraphiſch mitgeteilt, Morane ſeinen erſt vor einigen Tagen von ihm er⸗ keichten Höhenrekord von 2040 Metern geſchlagen und die neu eſte Höchſtleiſtung des Höhenfluges mit 2582 Meter gufgeſtellt. Der Sportberichterſtatter des„Figaro“ beſchreibt als Augenzeuge den— bei prachtvollem, faſt wolkenloſem Himmel unternommenen— Flug in folgendem ſpannendem Bericht: Mo⸗ rane hatte vom Flugfelde geradewegs die Richtung auf das Meer zu genommen. Er ſteuerte gegen den Wind, der ihn bei ſeinem Aufſtieg unterſtützte, zugleich auch gegen das Licht, den Blick der Sonne zu, wie die Adler. Von der Helle geblendet, hatten wir ihn Hald aus den Augen verloren. Nur von Zeit zu Zeit fand man ihn klein winzig und immer winziger, in dem ungeheuren Blau des Himmels wieder, ſo winzig ſchließlich, daß die Menge regungs⸗ los in ſtummer Bewunderung daſtand. Seit langer Zeit ſchon war er dann vollſtändig unſeren Augen entſchwan⸗ den. Von Norden bis Süden und von Oſten bis Weſten nichts mehr als das Himmelsblau und weit unten über Deausille der flammende Widerſchein der Sonne in leuchtenden Wolken, die ihm ielleicht die Erde berhüllten und dem Meere zu den Weg verlieren hießen. Die Menge erfaßte Unruhe und Beklemmung. In wenigen inuten hatte Morane bisher immer ſeine Höhenflüge vollendet jetzt wußte man ſchon faſt ſeit einer Stunde nicht mehr, was ihm geworden war. Als man ihn zum letzten Male geſehen iſt ſo niedrig feſtgeſetzt, daß jeder in der Lage iſt, Mitglied zu hatte, war er über dem Meere. Große Unruhe bemächtigte ſich unſer aller, um den am Himmel über offenem Meere verlorenen Menſchen, der, am Ende mit ſeinem Benzinvorrat, plötzlich ge⸗ zwungen ſein konnte, auf die Wogen hinabzuſteigen. Die Unruhe war unnütz, denn plötzlich entdeckte man ihn wieder in der Ferne und ſehr, ſehr hoch nach der Landſeite zu. Unendlicher Jubel, nun ganz kurze Zeit, dann plötzlicher Schrecken. Die Schraube neigt ſich plötzlich in ſchreckenerregender Weiſe nach unten und der Apparat fliegt mit ſchwindeln der Schnelligkeit abwärts. Hundert Meter vom Erdboden taucht er faſt ſenkrecht, hebt ſich einen Augenblick wieder aufwärts und verſchwindet hinter Hügel, Bäumen, Dächern. Entſetzen, bleiche Geſichter, Kopfloſigkeit, die Aerzte ſpringen in die Automobile, die Huppen ertönen befehls⸗ haberiſch durcheinander und den davon jagenden Automobilon ſtürzen berittene Gendarmen im Galopp, Radfahrer, Fußgänger, nach. Den Ankommenden bot ſich, wie ein anderer Augenzeuge be⸗ richtet, ein ſeltſamer Anblick. Aus dem Felde trat ihnen Morane unverletzt, bleich, aber lächelnd mit dem Regiſtrierbarometer in der Hand entgegen. Nach einer Weile der Erholung erzählte er, was er erlebt hatte, Augenblicke, in denen er ſelbſt das Ende unmittelbar und rettungslos kommen zu ſehen glaubte.„Ich ſtieg auf“, be⸗ richtete er,„indem ich mir den vom Meere aufwärts wehenden, Wind zunutze machte, und erreichte ſehr leicht die Höhe von 2000 Meter, immer in Spiralen aufſteigend. Noch immer ſtieg ich aber höher. Allmählich begann ich ſehr ſtark unter einer Kälte zu leiden, die ſich durch die Schnelligkeit meines Fluges noch erhöhte. Plötz⸗ lich hörte mein Benzinzuführer auf, den Motor zu nähren. Ich be⸗ gann ſofort den Abſtieg im Gleitfluge, aber der Umſtand beſchleunigte ihn, daß die Schraube faſt ebenſo ſchnell wie der Motor bremſte, was mir bisher niemals vorgekommen war, ſelbſt wenn ich auch die Feuerung abgeſchnitten hatte. Dann floß wieder Benzin zu, der Motor nahm ſeine Tätigkeit wieder auf und hielt von neuem an. Dieſer Wechſel verurſachte fürchter⸗ liche Stöße des Apparates. Zu ſeiner Schwäche geſellte ſich zunehmend die meinige, denn ich glaube, während einiger Sekunden ſelbſt das Bewußtſein verloren zu haben. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in 800 Meter Höhe und langſam gewann ich auch meine Faſſung wieder, ſodaß ich auf dies Feld, wo mein Eindecker liegt, hinlenken und die nahen Bäume vermeiden konnte, an denen zu zerſchellen ich ſonſt Gefahr lief. Nur wenige Minuten vom Erdboden gelang es mir, meinen Apparat noch aufzurichten, ſo daß meine Landung noch im ganzen ſanft verlief.„Aber, ſchloß der kühne Flieger,„ich werde ſobald nicht wieder anfangen, ſo hoch zu ſteigen. Und noch höher zu ſteigen, wäre Selbſtmord. Denn unſere Motore ſind heute noch nicht ſoweit, um gegen die Erkältungswirkungen aufzukommen, die ſich dort oben einſtellen. Das Metall und die Zylinder mußten ſich darunter zuſammenziehen. Für den Augenblick habe ich genug.“ Athletik. * Athletenklub Schwetzingervorſtadt(Lokal Schwetzingerſtr. 109). Bei den am Sonntag, den 4. ds. ſtattgefundenen internationalen olympiſchen Spielen des Fußballklubs Viktoria 1897 errangen ſich im Ringen und Stemmen nachſtehende Mitglieder Preiſe, die aus Ehrenpreiſen, goldenen, ſilbernen Medaillen und Diplomen be⸗ ſtehen: Im Stemmen Leichtgewicht erhielten Gg. Planz den 1. Pr. und Joſeph Sonnenſchein den 8. Preis, im Stemmen Mittelgewicht Auguſt Hack den 8. Preis, Ringen Leichtgewicht: Ph. Feil den 2. Preis, Ringen Mittelgewicht: Ad. König den 3. Preis und K. Groß den 6. Preis. Die Preiſe ſind im Schaufenſter des Friſeurs P. Lang, Schwetzingerſtraße 79, ausgeſtellt. 8 Aviatik. „ Paris, 7. Sept. Der Amerikaner Weymann, der mit⸗ tags 11.45 Uhr von dem Flugplatz Bue mit einem Paſſagier auf⸗ geſtiegen war, um zur Bewerbung um den Michelinpreis nach Clermont Ferrand zu fliegen, iſt um.45 Uhr nachmittags in Chanteney⸗St. Imbert(Dep. Nievre) gelandet. Auf ſeinem weiteren Fluge landete Weymann bei einbrechender Dunkelheit in Volpic, 10 Kilometer von Fuyh Dome entfernt. Er hat ſich im Automoibl nach Clermont⸗Ferrand begeben. Damit iſt Weymann ſein Verſuch, den Michelinpreis von 100 000 Franks für den Flug von Paris auf den Gipfel des Puy de Dome in der Auvergne zu erlangen, mißlungen. Die Strecke beträgt in der Luftlinie 400 Km. und ſollte innerhalb 6 Stunden zurückgelegt werden. Die Landung Weymanns erfolgte nach der neueſten Meldung geſtern abend.15 Uhr bei Puy de la Nugere in 800 Meter Höhe, 15 Kilometer von Clermont⸗Ferrand. Als Weymann Montlucon paſſierte, hatte er infolge des herrſchenden Windes und Regens die Richtung verloren und mußte viele Umwege machen, ſonſt wäre er in der gewollten Zeit am Ziel eingetroffen. Gerichtszeitung. 5S Mannheim, 6. Sept. Ferienſtrafkammer J. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Bernauer. Ver⸗ treter der Großherzogl. Staatsbehörde: Erſter Staatsanwalb Kärcher. Die Metzger Wilhelm Grüner und Bernhard Müller verlegten ſich unlängſt aufs Radmadern, wurden aber bald erwiſcht. Herr Grüner, der ſich ſchon ſeit einigen Jahren auf Abwegen befindet, erhält diesmal 1 Jahr Gefängnis, Müller kommt mit 6 Monaten davon. Der 33 Jahre alte frühere Anwaltsgehilfe Wilhelm Göhrig iſt dem Wahn verfallen, ein Schriftſteller zu ſein. Er hungert lieber, als daß er auf dieſen Wahn verzichtet und eine einträglichere Arbeit aufnimmt als die, Schund zu ver⸗ faſſen. Wie ſchon öfters, hat er neuerdings ſich unter falſchen Vorſpiegelungen ein paar Groſchen erſchwindelt, aber gerade, weil ſeine Vorſtrafen ihn nicht belehrt haben, wird diesmal auf 3 Monate 2 Wochen Gefängnis erkannt. Seine Bibte, auf freien Fuß geſetzt zu werden, wird wegen ſeiner Sxkellen⸗ und Mittelloſigkeit abgewieſen. Eine blutige Raufſzene ſpielte ſich am 4. Juli ds. Js. vor dem Hauptzollamt ab. Der Taglöhner Georg Roos aus Oppau ging ſchimpfend dem Arbeiter Adam Schultz und dem Vorarbeiter Adam Dähne, die gleich ihm bei der Firma H. Glock u. Co. in der Hafenſtraße arbeiteten, nach. Er war ſeiner Meinung nach von Schultz beleidigt worden und ſuchte Genugtuung. In gegenſeitigem Hin⸗ und Herſtoßen wurde man ſchließlich handgemein, Roos zog ſein Dolchmeſſer, hielt Schultz, der zu flüchten ſuchte, am Aermel feſt und ſtieß ihm das Meſſer zweimal tief in die Schultern; dann verfolgte er Dähne, ohne dieſen aber zu erreichen. Schultz war lange Wochen arbeitsunfähig. Vor dem Schöffengericht erklärte Roos, er habe ſich in Notwehr befunden; denn Schultz und Dähne hätten ihn angegriffen und er, dem ſchon einmal ein Auge in einem Streite ausgeſtochen worden fei, habe nur zum Meſſer gegriffen, um nicht noch das andere zu verlieren. Das Gericht billigte ihm in der Tat weitgehende mildernde Um⸗ ſtände zu und erkannte nur auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten und 2 Wochen Haft. Der Staatsanwalt hielt dieſe Strafe nicht für eine genügende Sühne und erzielte heute mit ſeiner Berufung gegen das Urteil den Erfolg, daß die Gefängnisſtrafe auf 6 Monate erhöht wurde. Verteidiger: .⸗A. Dr. Bachert. 8 * 8 5 „Tote, welchem der Kopf überfahren Das 21jährige Dienſtmädchen Julie Hackmeier aus Sinsheim iſt trotz ſeiner Jugend ſchon zweimal wegen Dieb⸗ ſtahls beſtraft worden. Jetzt ſteht ſie wieder wegen ſchweren Diebſtahls und mehrfachen Betrugs vor Gericht. Am 25. Mat trat die Angeklagte bei Frau Kaubinger, Fahrlachſtraße 7, ün Dienſt; als ſie 2 Tage dort war, erbrach ſie einen Schreib⸗ tiſch und entnahm ihm eine Kaſſette, worin ſie einen größeren Geldbetrag vermutete. Es fielen ihr aber nur zirka 25 Mark in die Hände, da am Tage vorher eine größere Summe ab⸗ geführt worden war. Auf die Frage des Vorſitzenden, was ſie vorgehabt hätte, erklärte die Angeklagte weinend, ſie habe nach Amerika auswandern wollen, weil ihr Liebſter ſie ver⸗ führt und verlaſſen habe und ſie in ihrem Zuſtande nicht nach Hauſe dürfe. Am 4. Juni ſuchte ſie eine Freundin im Mädchen⸗ heim in Pforzheim auf und ſtahl dort aus einem Kaſten 4,80 und 6 Mark und eine Damenbluſe. Mit großer Hart⸗ näckigkeit warf ſich die Angeklagte auf den Haftgeldſchwindel. Sie verdingte ſich vom 26. Mai bis 9 Junli in 45 Fällen als Dienſtmädchen in Baden⸗Baden, Lahr Altdorf, Ettenheim, Pforzheim, Bruchſal, Eberbach, Bensheim, Ladenburg, Käfer⸗ thal, Feudenheim uſw. Sie trat aber in keinem Falle den Dienſt an, ſondern verſchwand mit dem Haftgelde, ſetzte ſich auf die Bahn und verdingte ſich anderswo. In den meiſten Fällen erhielt ſie—3 Mark Haftgeld, aber auch Lebens⸗ mittel und Logis. Ueberall legte ſie ſich einen falſchen Namen zu und unterſchrieb auch Dienſtverträge mit falſchen Namen. Die Angeklagte erhält wegen ſchweren Diebſtahls und Be⸗ trugs in fortgeſetzter Handlung eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten. * Konſtanz, 7. Sept. Ein Bild ſittlicher Verwahrkoſung, wie es glücklicherweiſe ſelten vorkommt, bot geſtern eine Ver⸗ handlung vor dem hieſigen Gerichtshof für jugendliche Vergehen. Vor den Schranken des Gerichts erſchienen fünf junge Burſchen im Alter von 19 Jahren, die beſchuldigt ſind, in den Jahren 1907 und 1908, alſo in einem Alter von 17 Jahren, au Mädchen im Alter von 6, 7, 8, 10 und 12 Jahren fortgeſetzt unfitt⸗ liche Handlungen vorgenommen zu haben. Die Burſchen ſind von Hödingen(Amt Ueberlingen), wo auch der Schauplatz ihver ſchamloſen Taten iſt. Das Bild ſittlicher Verwahrloſung wurde noch ergänzt durch die während der Verhandlung erwieſene Tat⸗ ſache, daß die Jungen von den Mädchen zu den unſittlichen Hand⸗ lungen verführt und aufgefordert wurden. Einer der Ange⸗ klagten erklärte, daß ihn ſeine eigene, damals 11jährige Schweſter verführt habe. Das Gericht trug dieſen Umſtänden Rechnung und betrachtete dieſe als ſtrafmildernd, ebenſo den Umſtand, daß die Angeklagten erklärten, ſie ſeien ſich der Strafbarkeit ihrer Handlungen nicht bewußt geweſen. Die Angeklagten wurden zu Gefängnisſtrafen von—8 Monaten berurteilt. 2 Aus dem Groffherzogtum. * Heidelberg, 7. Sept. Geſtern abend verſuchte ein beſſet gekleideter, etwa 22jähriger Mann auf einer Bank am denkmal durch einen Schuß in die Schläfe ſich das Leben zu nehmen. Dem Selbſtmordkandidaten, der ſeinen Namen anzu⸗ geben verweigerte, und bedauerte, ſich nicht beſſer getroffen zu haben, wurde durch Paſſanten und dem Direktor der ration die erſte Hilfe zuteil. Das Motib zu der Tat dürſte Des beskummer ſein.— * Karlsruhe, 7. Sept. Ein ſchwerer Unfall ereignenn ſich heute vormittag in der Weinbrennerſtraße. Das nrit dem Herr Profeſſor Ebert ausgeritten war, ſcheute plötzlich und ramte durch die Weinbrennerſtraße nach der Schillerſtraße. Die Straßen⸗ hreuzung paſſierte im ſelben Augenblick ein Straßenbahntoaßen; das Pferd raunte in den geſchloſſenen Hinterperron und ſtürzte⸗ mit dem Reiter zu Boden. Herr Prof. Ebert erlitt hierbei eine Gehirnerſchütterung und einen komplizierten Armbruch. Er wurde bewußtlos in eine Privatklinik gebracht. Das Pferde hatte bei dem Anprall an den Perron des eine Scheibe zertrümmert und dabei Schnittwunden am Hals und Kopf en⸗ lütten. Herr Profeſſor Ebert hat hente früh wieder das Bewußtſeim erlangt.— Geſtern nachmittag ſiel ein hieſiger, 80 Jahre alter Privatmann auf einem Spaziergang auf dem Gottesauer Exer⸗ zierplatz infolge eines Herzſchlages zu Boden und war kahurd eur Leiche. 7. Sept. Geſtern früh wurde auf der Baßhnltmie DurlachWeingarten ein Unbekannter tot aufgefunden. Der wurde, war etwa 25 Jahre alt und gehörte laut„Durl. Wbl.“ anſcheinend dem Arbeiterſtaude an⸗ Er trug weißes Hemd mit Umlegkragen und ſchwarze Krawatte. .O. Eppingen, 7. Sept. Heute morgen ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücks fakl. Als die Dampf⸗ dreſchmaſchine, Heinrich und Friedrich Höcken dahier gehörend. wegen der Frühſtückspauſe abgeſtellt wurde, wollte der Ein⸗ leger Wilhelm Blöſch, 29 Jahre alt, verhetratet, zwiſchen derg Dreſchmaſchine und Strohpreſſe ſchmieren. Aus Unvorſichtig⸗ keit brachte er ſeinen Kopf ſchwiſchen eine Bleuelſkangge und der Rückwand der Skrohpreſſe, ſo daß ihm der Kopf total zerquetſcht wurde. Der Tod trat ſofort ein. 25 B. C. Meßkirch, 6. Sept. Der hieſige alkrarholiſche Pfarrer Wagner wurde vorgeſtern während eines Kranken⸗ beſuches vom Herzſchlag getroffen, der ſeinen ſofortigen Tod herbefführte. Stadtpfarrer Wagner war geborener Donqu⸗ eſchinger. Die Prieſterweihe erhielt er im Jahre 1865: ſein Uebertritt zur altkatholiſchen Kirche erfolgte 1874. oc. Schönwald, 7. Sept. Ein Trupp italieniſcher——. eröffnete auf das Ga s zur„Sonne! ein regelrechtes en, 5b, Wirt den Radauluſtigen klein Btern verabfolgen wollte. Der Materiakſchaden iſt bedentend. Der Sohn des Hauſes wurde durch einen Wurf ſchwer an der Hand berletzt, Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. 1 Breiſach, 7. Sept. In Königſchaffhauſen am Kaiſerſtuhl wurde geſtern der verw. Landwirt K. Tibi verhaftet. In ſeinem Anweſen wurde eine Unterſuchung vorgenommen deren Ergebnis war, daß ein von der Tochter des Verhafteten heimlich geborenes Kind gleich nach der Geburt im Backofen verbrannt worden war. Man fand in dem Ofen noch verkohlte Ueberreſte der Leiche des Kindes. T. Waldshut, 6. Sept. In Tiengen wurde geſtern morgen die Leiche der 76 Jahre alten Jungfer Honegger am Rechen des Fabrikkanals aufgefunden. Die Verunglückte, die altersſchwach und kurzſichtig war, iſt wahrſcheinlich beim Paſ⸗ ſieren des Kanalſteges in den Kanal geſtürzt. Pfalz, Heſſen und Umcebung. Aus der Umgebung von Bad Dürkheim, 5. Sept⸗ Obwohl noch geraume Zeit bis zur allgemeinen Leſe vorliegt, iſt das Portugieſergeſchäft ungemein rege. Im Durchſchnitt bewegen ſich die Preisangebote von 15 bis 17 M. für die Logel(40 Liter). Dieſer reſpektable Preis für Portugieſer, wie er ſchon lange nicht mehr erzielt wurde, kommt beſonders den Orten Dackenheim, Leiſtadt, Weiſenheim a.., wo die Portugieſer teilweiſe ſogar einen reichen Behang mit ſchön entwickelten Trauben zeigen, zu gute und iſt ſicher durch die Mißernte in verſchiedenen Weinbau⸗ — 1 8 *5— Mannheim, 8. September. iger.(Abendblatt) 5. Seite. gebieten in erſter Linie zu begründen. Die Produzenten bewahren im großen und ganzen in dieſen Orten eine abwartende Stellung, indem ſie noch höhere Preiſe erhoffen. Marnheim, 6. Sept. Nach ihrem letzten Jahres⸗ bericht vereinigt die im Jahre 1867 gegründete Real⸗ anſtalt am Donnersberg eine bklaſſige Realſchule und ein Jugendheim mit der Beſtimmung, den ihr anver⸗ trauten Knaben eine gründliche höhere Bildung und eine famtilienhafbe Erziehung in religiös⸗ſittlichem und vater⸗ Jändiſch⸗deutſchem Geiſt zu geben. Unter der Leitung der Direktoren Dr. E. und Dr. G. Göbel wirken in ihrem aus⸗ ſchließlichen Dienſt 15 Lehrer und Erzieher. Für regelmäßige Bädegelegenheit wurde durch die Erbauung des Jungborn mit einem heizbaren Schwimmbaſſin geſorgt. Infolge der ihr gewordenen reichen Schenkungen und ihrer Verfaſſung, nach welcher alle etwaigen Ueberſchüſſe nur der Anſtalt ſelbſt wieder zu gute kommen dürfen, iſt der Penſionspreis ſo be⸗ meſſen, daß ſie vor allem ein Heim für Knaben aus dem Mittel⸗ und Beamtenſtand geworden iſt. Schüler mit ſchlechten Betragensnoten werden nicht aufgenommen, im ganzen auch nicht mehr als ca. 125 Zöglinge und ca. 40 Tagesſchüler. Die 22 Schüler ihrer oberſten Klaſſe haben alle das Reife⸗ zeugnis und u. a. damit die Berechtigung zum einjäkeig⸗frei⸗ willigen Dienſt erhalten. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Freitag den 9. Sep⸗ tember(Abonnement B) kommt wegen Erkrankung Hans Coponh's ſtatt des„Barbier von Sevilla“ die einaktige Oper„Suſan⸗ nens Geheimnis“ ron Wolff⸗Ferrari und Leoncavpallos „Bajazzo“ zur Aufführung. Adolf Lußmann, der frühere lyriſche Tenor unſeres Hoftheaters wurde von den Direktoren Karczag und Wallner in Wien für meh⸗ rere Jahre engagiert. Der Künſtler wird auch eine der Hauptrollen in Leo Falls neuer Operette„Die ſchöne Riſette“ kreieren. Im Zuſtande Joſef Kainz iſt bis heute, Donnerstag mittag noch keine Aenderung zu konſtatieren. Der Patient be⸗ findet ſich in einer Art Halbſchlaf, der faſt als Dämmerzuſtand bezeichnet werden muß. In der Nacht klagte Kainz ſehr über Magenſchmerzen. Heute morgen hatte Kainz einige Augenblicke geiſtiger Helle. Er meinte dabei, ſeine Schmerzen ſeien auf eine Morphium⸗Vergiftung infolge der vielen Injektionen zurückzu⸗ führen. In den Morgenſtunden ſtattete Profeſſor Schnitzler dem Kranken einen Beſuch ab und ſtellte dabei einen ruhigen Puls feſt. Zuſammenkunft der Scheffelverehrer. Rechnungsrat Stocker in Waldshut wird, wie beſtimmt verlautet, im Laufe dieſes Monats in Achdorf eine Zuſammenkunft der Scheffelverehrer veranſtalten. Unter der Linde ſoll der bekannte Dichter gefeiert werden. 85 Felix Mottl königl. Geh. Hofrat. Wie die„Münchn. Ztg.“ meldet, verlieh der Prinzregent dem Hofoperndirektor Felix Mottl den Titel eines königl. Geh. Hofrates aus Anlaß der diesjährigen Feſtſpiele, ebenſo eine Reihe weiterer Auszeichnungen an Mit⸗ wirkende. 5 Profeſſor Dr. Brauer aus Marburg wurde zum Direltor des Eppendorfer Krankenhauſes in Hamburg ernannt. Rechtslehrer Prof. Dr. Friedberg, Senior der juriſtiſchen Fakultät in Leipzig und Ehrenbürger der Stadt Leipzig iſt im Alter gon 74 Jahren an einem Herzleiden erlegen. Der Geh. Hofrat Prof. Herm. Breymann aus Sker am Harz, Ordinarius für römiſche und engliſche Philologie der Univerſität München iſt in Bad Reichenhall im Alter von 67 Jahren ge⸗ ſtorben. Non Tag zu Tag. — Im Verfolgungswahn. Frankfurta.., 8. Sept. Heute morgen halb 10 Uhr wurde in einem im Hauſe Meiſengaſſe 7 befindlichen Warenlager der 59 Jahre alte Arbeiter Hermann Wiegand mit durchſchnittener Kehle, in einer großen Blutlache liegend, tot aufgefunden. Wälitt an Verfolgungswahn und hätte heute der Irrenanſtalt zu⸗ geführt werden ſollen. — Geborgen. Eſſen, d. Aug. Von den ſeit geſtern Abend auf der Zeche„Zollverein“ in Stippenberg verſchütteten drei Bergleute wurden heute früh zwei Mann lebend und einer tot geborgen. — Familientragödie. Berlin, 8. Sept. Eine er⸗ ſchütternde Familientragödie ſpielte ſich geſtern in Schöne⸗ berg ab. Dem 62jährigen Kaufmann und Freiherrn v. C. war ſeit Wochen die Mitteilung der Aerzte ſchwer zu Herzen ge⸗ gangen, daß ein Leiden ſeiner gleichalterigen Gattin unheilbar ſei. Geſtern abend begab ſich das Ehepaar in die Küche und drehte die Gashähne des Kochherdes auf. Als nach einiger Zeit Hausbewohner eindrangen, fanden ſie die beiden alten Leute eng aneinander geſchmiegt tot auf dem Kohlenkaſten ſitzen. Wieder⸗ belebungsverſuche blieben erfolglos. — Papierfabrik abgebrannt. Berlin, den 8. Sept. Die„B..“ meldet aus Hirſchberg: Die Papier⸗ fabrik Weltende iſt heute vormittag abgebrannt. Der größte Teil der Vorräte wurde vernichtet. Ungetreuer Angeſtellter. Leipzig, den 8. Sept. Der bei einer hieſigen Firma angeſtellte Buchhalter Pleutl ging nach Unterſchlagung von 10 000 Mark flüchtig. Juwelenräuber. Rom, 8. Sept. In Florenz wurde eine Frau verhaftet, die Perlen und Juwelen im Werte don einer Million und mehrere 100 000 Lire in Wertpapieren in Beſitz hatte. Es wird angenommen, daß ihr Geliebter, ein Poſtbeamter namens Marollo, dieſe Wertſachen aus den Trüm⸗ mern Meſſinas geſtohlen hat. Marollo wurde in Meſſina ver⸗ befte, 15 Letzte Nachrichten und Telegramme. Der Zar in Homburg v. d. H. * Homburg v. d.., 8. Sept. Der„Taunusbote“ meldet: Der Zar traf geſtern nachmittag kurz nach 4 Uhr im Automobil von Friedberg kommend hier ein und unternahm in Begleitung ſeiner Adjutanten einen Spaziergang im Kurgarten, wo er in den Kolonnaden des Kaiſerbrunnens Einkaufe machte. Nach einſtündigem Aufenthalt begab ſich der Zar wieder nach Friedberg zurück. . Ueberlandflug Trier⸗Metz. Trier, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Mitteilung des Gaiſerlichen Aeroklubs haben ſich für die Trierer Flugwoche ereits nehrere FIli eee. zu Flügen mit Paſſggieren angekündigt.! Die abfällige Kritik, die in den Blättern an den Beſtimmungen der Flugwoche geübt wurde, bezeichnete in der geſtrigen Stadtver⸗ ordnetenſitzung der Beigeordnete Schilling als eine ſyſtematiſche Gegenagitation des in Frankfurt a. M. domizilierenden Deutſchen Fliegerbundes, der darüber verſtimmt ſei, daß man ihm die Leitung der Veranſtaltung nicht übertragen habe.([Das Präſidium des Deutſchen Fliegerbundes wird jedenfalls nicht verſäumen, auf die Behauptung des Beigeordneten Schilling entſprechend zu antwor⸗ ten. Soweit wir unterrichtet ſind, ſteht das Präſidium des Deuk⸗ ſchen Fliegerbundes der Trier⸗Metzer Flugveranſtaltung durchaus ſympathiſch gegenüber, weil es nur begrüßt werden kann, wenn dem erſten deutſchen Ueberlandflug recht viele weitere folgen. Die auch von uns veröffentlichte Kritik an den Propoſitionen für den Ueberlandflug Trier⸗Metz ging auch nicht vom Deutſchen Flieger⸗ bund aus, ſondern von der Deutſchen Fluggeſellſchaft G. m. b.., einem Frankfurter aviatiſchen Unternehmen, das zum Deutſchen Fliegerbund in keinen Beziehungen ſteht. D. Red.) Aus dem Kaiſermanöver. W. Chriſtburg, 8. Sept. Die blaue Armee gedachte auf der ganzen Linie gegen Oſten vorzugehen und die rote Armee überall anzugreifen, wo ſie auf dieſelbe ſtoßen ſollte. Das 17. Armeekorps ging zwiſchen Ewing und Drauſenſen vor. Ihm unterſtellte ſich eine Kavallerie⸗Diviſion. Die Kavallerie erzwang den Uebergang über den Elbingfluß bei Elbing gegen ſchwache Truppen der roten Armee. In der Gegend nördlich von Chriſtburg entwickelte ſich ein größeres Gefecht, indem das blaue 17. Korps hier gegen weſtlich ge⸗ legene rote Truppen vorging. Die Artillerie trat auf beiden Seiten in lebhafte Tätigkeit. Das Wetter iſt regneriſch, die Wege ſind aufgeweicht. Der Kaiſer hat heute morgen Pröckel verlaſſen und iſt bei Pachollen zu Pferde geſtiegen. Graf Häſeler und andere Manövergäſte beobachten die Kavallerie⸗ Diviſion. Dammrutſch infolge Regens. W. Waldenburg, 8. Sept. Anhaltende Regengüſſe der letzten Tage verurſachten geſtern nachmittag auf der ein⸗ gleiſigen Strecke Dittersbach⸗Glatz in der Nähe des Bahn⸗ hofes Ludwigsdorf einen Dammrutſch. Der Damm ſenkte ſich in einer Länge von 40 Meter mehr als drei Meter. Der Güterzugsverkehr iſt eingeſtellt. Der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. 2855 Reſolution zur Borromäusenzyklika.* * Berlin, 8. Sept. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet aus Königsberg: Der zur Zeit hier tagende Deutſche Pfarrtag nahm heute vormittag Stellung zur Borromäus⸗Enzyklika durch einſtimmige Annahme folgender Reſolukion:„Der deutſch⸗evangeliſche Pfarrtag in Königsberg bedauert tief, daß die Borromäusenzyklika den katholiſchen Teil unſeres Volkes in die römiſchen Geſchichtsirrtümer immer tiefer verſtvrickt und zu immer feindſeligerer Haltung gegen ihre evangeliſchen Mitchriſten treiben wird. Er macht deshalb ſeinen Mitgliedern zur heiligen Pflicht, in Erhaltung der Förderung des evan⸗ geliſchen Gemeindelebens um ſeine Treue zu arbeiten und bittet insbeſondere, die Arbeiten des Guſtav Adolfvereins, des Evangeliſchen Bundes, ſowie der Geſellſchaft zur Ver⸗ breiterung des Evangeliums und des evangeliſchen Preſſe⸗ verbandes mit doppeltem Eifer zu fördern.“ Dampferunfall auf der Spree. vormittag der der Strahlauer Reederet gehörige Ver⸗ gnügungsdampfer Germamia feſt. Es bemächtigte ſich der Paſſagiere zunächſt eine große Panik, die aber ſchnell bei⸗ gelegt wurde, weil der Kapitän erklärte, er beſtände keine Gefahr. Die Paſſagiere verließen das Schiff. Eine Dame erlitt im Gedränge einen Armbruch. Hochwaſſer. * Breslau, 8. Sept. Die Oder iſt oberhalb von Ratibor langſam im Fallen begriffen, während ſie in Ratibor ſelbſt geſtern nachmittag um 50 Zm. ſtieg.— Der Höchſtſtand von 1907 iſt damit um 10 Zm. überſchritten. Vom Unterlauf wird überall ſteigendes Waſſer gemeldet, auch die Nebenflüſſe ſteigen noch. Aus der ganzen Provinz werden Hochwaſſer und Ueberſchwem⸗ mungen gemeldet. Das Wetter iſt abwechſelnd regneriſch und heiter. Die Cholera in Wien. * Wien, 8. Sept. Das Sanitäts⸗Departetenk des Miniſteriums des Innern verſendet nachfolgendes Kom⸗ munique: Die am 8. September früh abgeſchloſſene bakterio⸗ logiſche Unterſuchung hat feſtgeſtellt, daß in Wien drei Er⸗ krankungen an aſiatiſcher Cholera aufgetreten ſind. Es handelt ſich um Mitglieder einer Familie, die das einzel ge⸗ legene Haus des Bezirks Taſchgaſſe 209 bewohnen. Der Blumenhändler Joſef Gaſſenhuber iſt in der Nacht vom 5. auf 6. September erkrankt und am 6. September geſtorben. Die Leiche wurde ſogleich in die Infektionsleichenkammer des Zentralfriedhofes gebracht. Bei Frau Gaſſenhuber traten am 6. September vormittags und bei dem 10jährigen Kinde in der gleichen Nacht wie beim Vater die erſten Krankheits⸗ erſcheinungen auf. Beide ſind ſeit dem 6. September voll⸗ ſtändig iſoliert im Kaiſer Franz Joſef⸗Spital in Wien. Die Herkunft der Infektion iſt bisher krotz gepflogener Erhebungen unaufgeklärt. Die nötigen Vorbeugungs⸗Maßnaßmen ſind gelroffen. Hochwaſſerkataſtrophe. ̃ * Brünn, 8. Sept. Dem Hochwaſſer in der Gemeinde Kunowitz find geſtern 10 Perſonen zum Opfer ge⸗ fallen, 100 Häuſer ſind eingeſtürzt, weitere 100 drohen einzufallen. In dem mähriſchen Bezirk Ungariſch⸗Oſtra ſind 50 Häuſer eingeſtürzt, eine große Anzahl gilt als unrettbar verloren. Die zu Hilfeleiſtung angekommenen Pioniere be⸗ ginnen die Rettungsarbeiten. Der Regen dauert fort. Die Verhaftung des dentſchen Leutnant als Spion in England. * London, 8. Sept. Der verhaftete Leutnant Sieg⸗ fried Helm vom Naſſauiſchen Pionierbataillon No. 21 wurde in das Gefängnis von Wincheſter verbracht, wo er ehrenvoll behandelt wird und Beſuche empfangen darf. Nach ſeinem Auftreten iſt es kaum glaubhaft, daß er ein Spion iſt. Denn er hat ſich mit großer Unvorſichtigkeit benommen und ſeine Skizzen gezeigt. Außerdem ſpricht er ſehr mangelhaft eng⸗ kiſch. Die Preſſe behandelt den Fall mit großer Ruhe. Bloß die„Daily Mail“ benutzt die Gelegenheit zu einem Artikel in gewohntem Stil, in dem alle die Lügen der letzten Jahre über den Aufenthalt deuliſcher Offiziere in den öſtlichen Graf⸗ *Berlin, 8. Sept. An der Alſenbrücke rannte beinte ten) Schaudinn. Nicht nur jeder Arzt wird ſich von der umfaſſend⸗ ſchaften und üdber die als Kellner verkleideten Agenten auf⸗ gewärmt werden.(Frankf. Ztg.) BVerliner Draßtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Die Cholera in Berlin. Berlin, 8. Sept. Aus der Reichshauptſtadt und aus Spandau liegen heute ſo günſtige Nachrichten über das Befinden der unter Quarantäne ſtehenden choleraverdächtigen Perſonen vor, daß man die Choleragefahr für Berlin und Spandau als völlig beſeitigt betrachten kann. Jabrikant Schwarzloſe f. I Berlin, 8. Sept. Aus Norderney wird gemeldetz Der Senior der bekannten Parfümeriefabrik Max Schwarz⸗ loſe in Berlin iſt heute im Alter von 70 Jahren einem Schlag⸗ anfall erlegen. Gerichtszeitung. 15 Friſtloſe Kündigung eines Dienſtverhältniſſes bei wichtigem Grund. Urteil des Reichsgerichts. Bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. Felix Walther⸗Leipzig.(Nachdruck, auch im Auszug, verboten Friſtloſe Kündigung eines Dienſtvertrages(§ 626 des B. G..) gib ſehr häufig Ankaß zu Rechtsſtreitigkeiten, weshalb es für Prinzipal ſowohl wie Angeſtellte geboten erſcheint, ſich über die Jurisdiktio des Reichsgerichts nach dieſer Richtung hin ſtets auf dem Laufende zu halten. Ein ſolcher auch wegen ſeines Sachverhalts intereſſante Fall beſchäftigte unlängſt den höchſten Gerichtshof, und zwar hande! es ſich um den Streit des Rechtsanwalts Dr. M. in B. gegen d Bankier St. daſelbſt, zu dem er im Dienſtverhältnis geſtanden hatt das der Bankier friſtlos kündigte. In den Entſcheidungsgründe⸗ des 3. Zivilſenats, die dem klagenden Rechtsanwalt ungünſtig waren heißt es in der Hauptſache: „Der Borderrichter(Kammergericht Berlin) hat dem Kläge (Dr..) Gehalt und Tantieme unbedingt nur bis zum 6. März 1903 zugeſprochen, weil er an dieſem Tage von dem Beklagten(Bankier St.) aus ſeinem Dienſtverhältnis entlaſſen ſei. Den zu dieſer friſt⸗ loſen Kündigung nach§ 628 des Bürgerl. Geſetzbuches erforderllchen wichtigen Grund erblickt der Vorderrichter darin, daß der Kläger den damals in der Strafanſtalt befindlichen Beklagten dem Strafanſtalts direktor gegenüber ohne zwingende Gründe unzuläſſiger Durch⸗ ſtechereien beſchuldigt und dadurch veranlaßt habe, daß der Straf⸗ anſtaltsdirektor gegen den Beklagten dieſen ſchwer ſchädigende Maß nahmen traf. Der hiergegen gerichtete Reviſionsangriff des Klägers iſt nicht gerechtfertigt. Darauf, daß das Vorliegen eines wichtige Kündigungsgrundes zu Unrecht angenommen ſei, kann die Rey ſion nur daun geſtützt werden, wenn der Begriff des wichtigen Kün⸗ digungsgrundes verkannt iſt, nicht aber weil das Berufungsgericht nach den Umſtänden des vorliegenden Falles dem Sachverhalte zu Unrecht einen ſolchen Grund gefunden habe. Den Begriff des wich tigen Kündigungsgrundes hat aber das Berufungsgericht nicht ver⸗ kannt und ſeine tatſächlichen Feſtſtellungen ſind ohne Rechtsverſtoß getroffen. Daß der Kläger jene Beſchuldigung erhoben hat, nachdez ihm, angeblich auf eine Anordnung des Beklagten, Akten weggenon men waren, erwähnt der Vorderrichter mehrfach, er hat alſo d Tatſache nicht überſehen, ſie aber nicht als Entſchuldigungsgrund b trachtet; er ſtellt ausdrücklich feſt, daß der Kläger die Beſchuldigun ohne zwingende Gründe erhoben habe. Inwiefern er hierbei i Wahrnehmung berechtigter Intereſſen gehandelt haben könnute, nicht erſichtlich; daß die Denunziation für die Wiedererlangung de weggenommenen Akten vorteilhaft oder zur Vermeidung künftige Benachteiligungen des Klägers erforderlich war, hat dieſer nicht daz gelegt und ſeine Behauptung, daß er nicht begangene Taten angeführ ſondern nur gegen die Fortſetzung von Rechtswidrigkeiten proteſtie⸗ habe, ſteht mit den tatſächlichen Feſtſtellungen der Vorinſtauz i! Widerſpruche. Das Berufungsgericht hat mithin ohne Rechtsirrtu das Vorliegen eines wichtigen Kündigungsgrundes angenommen Dem Kläger iſt auch darin nicht beizutreten, daß er, auch wenn er von dem Beklagten mit Recht entlaſſen ſei, trotzdem die Tantiemen be anſpruchen könne, weil er dieſe für ſeine Tätigkeit bei verſchiedenen Geſellſchaften zu beanſpruchen gehabt habe und der Beklagte ihn nicht aus den Stellungen bei dieſen entlaſſen konnte und entlaſſen habe⸗ indem der Beklagte ihm 300 Tautieme monatlich verſproche habe er für die Auſprüche Klägers gegen die Geſellſche ſolbſtſchuldneriſche Bürgſchaft übernommen. Dieſe Ausfüh des Klägers ſind rechtsirrig. Der Beklagte hat, wie der Vorde⸗ mit Recht feſtſtellt, lediglich als Dienſtherr ſich zur Zahlung v halt und Tantiemen dem Kläger verpflichtet; mit der Auflöſi Dienſtverhältniſſes fällt jeder Anſpruch gegen den Beklagte Zukunft fort.“ 5 5 85 Somit wurde die Reviſion des Dr. M. zurückgewieſen. *** 5 05 3 — Unfall durch Oeffnen einer unrichtigen Tür. Urteil des Reichs gerichts vom 30. Juni 1910.(Bearbeitet von Rechtsanwalt Dr. Feli Walther⸗Leipzig.) Für Ladeninhaber jeder Art dürfte nachſtehende Fall ſehr beachtenswert ſein. Er lehrt, daß mit größter Umſich die Fahrläſſigkeit und Unüberlegtheit der Beſucher des Ladens ſicht genommen werden muß und daß mit Warnungstafeln od ſonſtigen Vorſichtsmaßregeln niemals geſpart werden darf. Am oder 22. November 1902 kurz nach ſechs Uhr nachmittags wollte die Gaſtwirtswitwe B. im Möbelgeſchäfte des L. in Danzig einkaufen betrat die ins Haus führende Flügeltüre, die ſie irrig für den L eingang hielt, die aber in Wirklichkeit in die Treppe zu der Werkſt im Keller mündete, ſtürzte dieſe damals dunkle Treppe hinab un kam zu Schaden. Sie erhob deshalb gegen L. als Hauseigentüme und Geſchäftsinhaber Klage auf Schabenserſatz. Das Landgerich Danzig verurteilte, da L. inzwiſchen verſtorben war, deſſen Witwe als Alleinerbin, weil das Gericht alleiniges Verſchulden des L. annahm Das Oberlandesgericht Marienwerder dagegen hielt ein gleichwerti Mitverſchulden der Klägerin B. für gegeben und wies deshalb Klage zur Hälfte ab. Beide Parteien legten Reviſion beim Reichs gericht ein, die beide zurückgewieſen wurden. Der 6. Zivilſenat höchſten Gerichtshofes ſprach ſich, wie folgt, aus:„Das Berufungs⸗ gericht ſtellt feſt: Die dunkle Kellertreppe, von der die Klägerir heruntergefallen iſt, ſei unmittelbar von der öffentlichen Verk ſtraße aus durch eine nicht verſchloſſene Flügeltür für jederman, gänglich geweſen. Das ſei für den, der über den richtigen Eingan irrte, eine Gefahr geweſen, von der Kellertreppe hinabzufallen, u beſonders groß ſei die Gefahr geweſen, weil es ſich um ein Geſc haus handelte, wo Fremde ein⸗ und ausgehen. Hieraus leitet Berufungsgericht für L. als den Hauseigentümer und Geſch inhaber die Pflicht her, die Kellertreppe gefahrlos zu verwahren es durch Verſchließen der Türe oder durch Beleuchten der Tr mindeſtens aber durch eine abends augenfällige Warnung vo Darin, daß er nichts dergleichen getan hatte, liege ſeine hafte Fahrläſſigkeit.— Andererſeits bejaht das Berufungsgeri § 254 B..⸗B. auch ein mitwirkendes Verſchulden der Kläger⸗ dem es weiterhin feſtſtellt: ſie habe erkennen müſſen, daß der hinter der Türe dunkel war, und ſtutzen müſſen, ob hier gang in den erleuchteten Laden ſei, deshalb habe ſie überhaup oder doch äußerſt vorſichtig eintreten dürfen. Da ſie dies unterließ, habe ſie die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer acht gelaſſe Rügen der Reviſionen ſind völlig unbegründet. Denn das Berufungs gericht iſt in einer nicht zu beanſtandenden Beweiswürdigung zu obigen für das Reviſionsgericht maßgeblichen Feſtſtellungen gelat Wenn es daraufhin ein beiderſeitiges urſächlich gleichbewertete⸗ ſchulden angenommen hat, ſo kann darin ein W e Ke Richtung hin gefunden werden.“ Wie erwähnt, wurde deshalb Reviſion beider Parteien zurückgewieſen. Nachdr, verb Bom Büchertiſc.. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Ze ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Die Syphilisbehandlung mit dem Ehrlich⸗Hata ſchen (Dioxydiamidoarſenobenzol). Zuſammenſtellung der bisherigen fahrungen. Von Oberarzt Dr. Johannes Bresler, Lüben. 3 bedeutend vermehrte Auflage. Mit den Bilbdniſſen Ehrli Schaudinns. Preis.80 4 25 In dankenswerter Weiſe hat Oberarzt Dr. Bresler alles z ſammengeſtellt, was bisher über das neue Syphilisheilmittel und d Zuſammenſtellung gern vrientieren laſſen, ſondern auch jeder der die Hoffnung begt, durch dieſes erſtaunlich wirkſame Heil von ſeinem Leiden erlöft zu werden. . Seite. Seusvol⸗Magstgee: Abendblatt.) Mannheim, 8. September. swirtschalt. Transport von 5 Millionen Zentner Salz auf dem Neckar. Die„Heidelb. Ztg.“ meldet: Der Waſſerſtand des Neckars Ziſt zurzeit wieder ein verhältnismäßig hoher. Der Pegel ſtieg von 115 Zentimeter am 5. d. M. auf 230 Zentimeter am geſtrigen Tage. Heute zeigt er einen Waſſerſtand von nur noch 215 Zmtr. an. Das hohe Waſſer des Neckars kommt in dieſem Jahre der Schiffahrt zugute. Hat ſich doch die Schiffahrtsvereinigung ver⸗ kraglich vor einigen Jahren verpflichtet, von den am oberen „Neckar gelegenen Salzſalinen jährlich 5 Millionen Zentner Salz aduf dem Waſſerwege nach Mannheim zu bringen. Dieſe Menge konnte bisher in anderen Jahren wegen dem niedrigen Waſſer⸗ ſtande nur zum Teil auf dem Waſſerwege zum Transport kom⸗ men und es mußte die Vereinigung etwa 3½ Millionen Zentner Salz zur Weiterbeſorgung der Bahn mit ihrem erheblich teueren Frachtſatz überlaſſen. In dieſem Jahre iſt das anders; ein Schiff nach dem andern, ſchwer beladen, paſſiert auf dem Waſſerwege bvom oberen Neckar auf der Fahrt nach Mannheim unſere Stadt und die Schiffer haben Hoffnung, in dieſem waſſerreichen Jahre die ganzen 5 Millionen Zentner allein transportieren zu können. Am geſtrigen Tage zählten wir nicht weniger als 6 oder 7 große Salzſchiffe, die hier vorbeikamen. Jedes Schiff faßt mindeſtens 4000 Zentner Salz. Somit werden auf dem Waſſer⸗ wege momentan faſt täglich 24—28 Tauſend Zentner nach Mann⸗ heim verbracht. Der Transport auf dem Waſſerwege koſtet für den Zentner 8 Pfennig. Bei 4000 Zentner wäre das für den Schiffsunternehmer eine Einnahme von 320 M. Allerdings gehen davon die Löhne für das Perſonal uſw. ab und dann braucht ein Schiff von Heilbronn bis Mannheim einſchließlich Verladen und Ausladen immerhin 8 Tage. Alſo haben die zahlreichen Nieder⸗ ſchläge der letzten Zeit auch ihr Gutes. * 1** Bom rheiniſchen Eiſenmarkt. Von unſerem fachmänniſchen Mitarbeiter wird uns aus Düſ⸗ Jeldorf geſchrieben: Auf dem Giſenmarkte hält die bisherige beſſere Situation an, ſo daß allgemein auf ein befriedigendes Herbſtgeſchäft gerechnet wird. Nur im Trägergeſchäft iſt die Belebung noch nicht zum Durchbruch gekommen und es ſcheint, daß in abſehbarer Zeit dies auch noch nicht der Fall ſein wird, da die Betoneiſenbauten die Verwendung der Träger immer mehr beeinträchtigen. Dieſer Um⸗ ſtand wurde bereits wiederholt unangenehm gefühlt, er tritt aber gerade jetzt ſcharf hervor, da man nach der Beendigung der Aus⸗ perrung im Bauewerbe eine Zunahme der Aufträge ſicher er⸗ wartete. Baueiſen, ſoweit es bei dem Betonbau zur Verwendung mt, wird dafür lebhaft gefragt, ſo daß hierin ein befriedigendes Geſchäft zu verzeichnen iſt. Die Bemühungen der Trägerver⸗ einigung, ihrem Artikel den bisherigen Abſatz zu ſichern, ſind wohl als völlig ausſichtslos zu bezeichnen, denn techniſche Fortſchritte, pch dazu wenn hiermit gleichzeitig eine Verbilligung verbunden ſind, laſſen ſich nicht aufheben oder einſchränken.— Auf dem Stab eiſenmarkte wird zu den erhöhten Konventionspreiſen iter recht gut verkauft, und es zeigt ſich, daß die Erhöhung der eiſe keinerlei Einfluß auf den flotten Abſatz hatte. Anderſeits iſt auch als ein Irrtum zu bezeichnen, anzunehmen, die eingehenden neuen Aufträge ſeien auf die Befürchtung zurückzuführen, daß Preiſe weiter in die Höhe gehen könnten. Dies iſt nicht der Fall, vielmehr iſt die ſtärkere Nachfrage lediglich eine Folge der allgemeinen Belebung und hat mit Spekulation nichts zu tun. Auch das Blechgeſchäft liegt ziemlich gut, beſonders was Mittel⸗ und Feinblech anlangt, in denen ein lebhafter Abruf zu verzeichnen iſt. Grobblech hat etwas unter den Differenzen mit den Werftarbeitern zu leiden, da namentlich die ſtarke Beſchäf⸗ kigung im Schiffbau dem Grobblechmarkt einen bedeutenden Abſatz ſicherte Colk K8 **** Der neueſte Truſt, zan welchem J. P. Morgan intereſſiert iſt, iſt die kürzlich zorganiſierte Single Service Package Corp. of America, die zu dem Zwecke der Ausbeutung aller Patente ge⸗ ündet worden iſt, welche ſich auf die Fabrikation von Papier⸗ flaſchen, einſchließlich von Milchflaſchen, beizehen, auch um die „Maſchinen an Fabrikanten ſolcher Flaſchen zu verpachten. Es iſt beabſichtigt, von jedem Tauſend der mit der Maſchine hergeſtell⸗ ten Behälter dieſer Art eine Abgabe von 1 Doll. zu fordern. Jede der Maſchine koſtet etwa 2000 Dollars zu erbauen und ſie ird vorausſichtlich eine jährliche Pachteinnahme von 6000 Doll. liefern. Zu den Perſonen, die an dem Unternehmen intereſſiert gehören, laut Neuyorker Handelszeitung, J. P. Morgan J. P. Morgan jun., Sir Edgar Speyer, v. Speyer u. Ko., zhilipp T. Dodge, Präſident der Mergenthaler Linotype Co., zamuel Weil, einer der Direktoren der United Shoe Machinery Co. u. a. Mannheimer Produktenbörſe. Die von den amerikaniſchen und engliſchen Märkten gemeldeten ſchwächeren Kurſen wirkten auf zie Tendenz des hieſigen Marktes ungünſtig ein. Die Forderungen ſes Auslandes lauten durchweg niedriger. Die Umſätze ſind klein. Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Beizen, ruſſiſchen Roggen und La Platahafer um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ermäßigt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo 78 Kg. per ſchwimmend M. 162—163, dito ungariſche Ausſaat 78 Kg. per ſchwimmend M. 163—164, dito ungariſche Santa Fe 78 Kg. per Januar⸗Februar——, Redwinter 2 per Auguſt M.——, Hartwinter 2 per September M.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗35 ſchwimmend M. 156—157, Ulka 10 Pud Mk. 158—159, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimmend M. 162—163, Rumänier 78˙79 Kilogramm per Auguſt⸗September M. 158—159, dito 3 Proz. aufrei prompt M.—.—, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blau⸗ frei M.—.—, dito per Auguſt⸗September M. 160—161. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10-15 per Auguſt⸗September 107—108, dito 9 Pud 20-25 per Auguſt⸗September Mark 109, dito 9 Pud 30⸗35 per Auguſt⸗September M. 109 bis .50. Gerſte ruſſiſche 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗September M. 96 bis 97., dito 58⸗59 Kg. per Auguſt⸗September M. 95—96 umäniſcher 59⸗60 Kg. per Auguſt⸗September M. 96—97. Mais Laplata gelb rhe terms ſchwimmend M. 103.50—104, luguſt⸗September M. 103—104, Donau Galax Fornanian mend M. 103—103.50, Odeſſa M.—.—., Noporiſſik weiß per M.—.—, Mixed per April⸗Mai M.—.—. er ruſſiſcher 46-47 Kg. prompt M. 98—99, dito 47⸗48 ompt M. 99—100, Donau 46⸗47 prompt M. 98.50—99, dito Kg. prompt M. 99.50—100.50. * günſtig bezeichnet, die Werke ſeien auf reichlich 3 Monate mit Aufträgen verſehen. Anleihe der Stadt Koblenz. Die Stadtverordneten hatten vor kurzem die Aufnahme einer nenen Anleihe von 4% Mill. Mark genehmigt. Die erſte Rate dieſer Anleihe im Betrage von 1½% Millionen ſoll nach einem weiteren Beſchluß der Stadt⸗ verordnetenverſammlung zum Kurſe von 99.81% der Bank für Handel und Induſtrie in Berlin übergeben werden. Vereinigte Oberelſäſſer Weinkellereien.⸗G., Kolmar. Unter dieſer Firma wurde mit einem Grundkapital von M. 1 700 000 eine neue Aktiengeſellſchaft gegründet, deren Zweck der Betrieb eines vorzugsweiſe dem Engroshandel dienenden Geſchäfts in Weinen und Trauben iſt. Das Unternehmen wird eine Zweig⸗ niederlaſſung in Sennheim unterhalten. Annaburger Steingutfabrik. Berliner Blättern zufolge wird die Verwaltung der Annaburger Steingutfabrik in der in der nächſten Woche ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung nur eine Divi⸗ dende von 8% li. V. 12%) vorſchlagen. Die Ausſichten ſind unbefriedigend, da die Preiſe von Maſſenartikeln infolge des Wettbewerbs der außerhalb des Kartells ſtehenden Fabriken, ge⸗ ſunken ſind. Zu den Zahlungsſchwierigkeiten im Holzhandel. Wie wir er⸗ fahren, ſind die Ausſichten für die Gläubiger der Nutzholzfirma Moritz Dobrin, Berlin, die vor einiger Zeit im Anſchluß an die Kriſis im Holzhandel die Zahlungen einſtellen mußte, außer⸗ ordentlich ungünſtig. Da Maſſe nicht vorhanden iſt, nimmt man an, daß der Konkurs eingeſtellt werden wird. Die Held u. Francke.⸗G. in Berlin iſt zurzeit ausreichend beſchäftigt, doch mußten Aufträge teilweiſe zu niedrigſten Preiſen hereingenommen werden. In Verwaltungskreiſen wird deshalb mit der Möglichkeit gerechnet, daß die Dividende für das am 30. September abgelaufene Geſchäftsjahr etwas niedriger aus⸗ fällt als im Vorjahr(damals 1800). *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Fraukfurter Börſe. Deutſch⸗Luxemburger Bergwerksaktien werden vom 9. ds. Mts. ex. Dividendencoupon Nr. 6 mit Zinsberechnung vom 1. Juli 1910 notiert. Kursabſchlag? pCt.— Vom g9. ds. Mts. an ſind die neuen Aktien der Deutſchen Vereinsbank zu Frankfurt a. M. Litera B Nr.—5000 4 1200 gleich den bisher notierten lieferbar. Auſſichtsratsſizung der Rheiniſchen Stahlwerke. * Düſſeldorf, 8. Sept. Nach dem in der heutigen Aufſichts⸗ ratsſitzung der Rheiniſchen Stahlwerke vorgelegten Jahresab⸗ ſchluß betragen der Bruttogewinn 5 877 569(i. V. 4 983 985 ½, der Reingewinn 2854 602 fi. B. 2 358 083), die Abſchrei⸗ bungen 2 722 966&(i. V. 2 625 902); dem Hochofenerneuerungskonto werden 200 000 4 für Erſatzleiſtungen, dem Delkrederekonto 100 000 ¼ überwieſen. Es wird eine Dividende von 7 pCt.(i. V. 6 pCt) eeen und 238 429 li. V. 221.149) auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Dortmunder Union, Bergban, Dortmund. w. Dortmund, 8. Sept. In der heute abgehaltenen or⸗ dentlichen Generalverſammlung der Dortmunder Union, in der ein Aktienkapital von 27 882 500 M. mit 8255 Stimmen vertreten war, wurde der Bericht und die Bilanz für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1909/10 genehmigt und der Verwaltung Entlaſtung erteilt und die ſofort zahlbare Dividende von 5 Prozent auf die Aktien Lit. D und von 3 Prozent für die Aktien Lit. Ofeſtgeſetzt. Die Geſchäftslage wurde von der als ingus +IBerlin, 8. Sept. In der ueerdent General verſammlung der Dortmunder Union waren 28,3 Million Aktien bvertreten, ſomit war die erforderliche Zweidrittelmehrheit vor⸗ handen. Der bekannte Verſchmelzungsantrag mit der deutſch⸗ luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. wurde einſtimmig genehmigt. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats bemerkte, daß die Union heute ſo geſtellt ſei, daß ſie jeden Konkurrenzkampf be⸗ ſtehen könne. Die Geſellſchaft habe im Laufe der Jahre ſich außer⸗ vrdentlich konſolidiert, gleichwohl habe der Aufſichtsrat den Fu⸗ ſionsantrag annehmen zu müſſen geglaubt, zwar ſei der Kauf⸗ preis kein übermäßig hoher, doch könne er befriedigen, zumal das Angebot den Aktienkurs der Union erheblich überſteige. Das Angebot von Deutſch⸗Luxemburg bedeute eine—5½proz. Ver⸗ zinſung. Man dürfe hoffen, wenn die Konjunktur nicht ſchlechter werde, daß ſich bei der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Hüttenaktiengeſellſchaft ein ähnliches Erträgnis einſtellen würde. Die aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder wurden durch Zuruf wiedergewählt. Generaldirektor Mathis von der Dort⸗ munder Union wird nach Berlin verziehen. Als neuer Direktor der Union iſt Herr Eiſenbrod ernannt worden. Durch die Ver⸗ ſchmelzung der Union mit der deutſch⸗luxemburgiſchen Berg⸗ werks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. wird die Generalleitung der vereinigten Werke nach Mülheim a. Ruhr verlegt werden. Zum Konkurs Meiſter u. Seyffert in Helmbrecht. * Nürnberg, 8. Sept. In Konkurs der Mechaniſchen Weberei Meiſter u. Seyffert in Helmbrecht, Oberfranken, ergab ſich laut Frankf. Ztg 2,29 Prozent auf 302 000 M. Paſſiven. Gußſtahlwerk Witten. Witten. 8. Sept. Die Geſellſchaft erzielte der Frkf. Z. zufolge einen Bruttogewinn von 1 065 063 M.(1043 336.). Es wurde beſchloſſen, eine Dividende von 9 Prozent(w. i..) zur Verteilung vorzuſchlagen. Frankreich und die neue türkiſche Anleihe. * Berlin 8. Sept. Für die Bezahlung der beiden ſeitens der türkiſchen Regierung in Deutſchland gekauften Kriegsſchiffe kommt der Erlös der neuen Anleihe nicht in Frage. Vielmehr ſind die beiden von der deutſchen Regierung an die Türkei ver⸗ kauften Schiffe laut Frankf. Ztg. durch die Deutſche Bank finan⸗ ziert worden. Holzlieferungen für die Waſſerbauinſpektion Kuxhaven. * Berlin, 8. Sept. Man erwartete in den Kreiſen der Holzinduſtrie mit Intereſſe einem Termin, welchen die Waſſer⸗ bauinſpektion in Kuxhaven vor einigen Tagen veranſtaltete. Es handelte ſich um die Lieferung bedeutender Mengen von Spund⸗ bohlen, Rammpfählen, Schnitthölzern und Bohlen, für die Ufer⸗ befeſtigungsarbeiten in Kuxhaven. Die Lieferungen wurden der Nutzholzfirma F. A. Sohſt in Hamburg, welche die niedrigſten Forderungen ſtellte, übertragen. Erhöhung des Aktienkapitals bei den Mannesmannröhrenwerke. Berlin, 8. Sept. Auf der Tagesordnung der heutigen Aufſichtsrats⸗Sitzung der Mannesmann⸗Röhrenwerke ſteht in erſter Linie die Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Aktienkapitals von 77½ Millionen. Ueber den Gang der Verhandlungen verlautet, daß die Beſchlußfaſſung dicht vor der Durchführung ſtehe. Da gleichzeitig die Bilanz zur Vorlage kommt, ſo dürfte die Direktion die Dividende mit wiederum 12½ Prozent vorſchlagen. 5 Erkrankung des Direktors Ohm. 8. Sept. Der L. A. meldet aus Dortmund: t erkkankt. Er — Verkauf der öſterreichiſchen Kronenrente. — Wien, 8. Sept. Wie das„Fremdenblatt“ erfährt, ge⸗ ſtaltet ſich der Verkauf der öſterreichiſchen Kroenrente ſo günſtig, wird, das Syndikat aufzulöſen. Vorſchußgeſchäft der Türkei. wW. Konſtantinopel, 8. Sept. Den Blättern zufolge ſchließt das Finanzminiſterium ein Vorſchußgeſchäft in Höhe von 500 000 Pfd. mit der unter engliſchem Einfluß ſtehenden türkiſchen Natioual⸗ bank ab. 5 5 Vom Londoner Goldmarkt. * London, 8. Sept. Konſtantinopel entnimmt heute vor⸗ ausſichtlich zirka 100 000 Pfund Gold. *** Telegraphiſche Börſenberichte. (Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt a.., 8. Sept.(Fondsbörſe). Die Teudenz der Börſe charakteriſterte ſich heute als gut behauptet. Die Kurſe unterlagen im allgemeinen nur geringen Schwankungen. Newyork brachte wenig Anregung, doch ſind die in Betracht kommende Papiere teilweiſe reger gefragt und befeſtigt. Günſtiger aufgefaßt wurden die Berichte vom heimiſchen Eiſenmarkt, welcher durch andauernde Nei⸗ gung der Preiserhöhung am belgiſchen Eiſenmarkt eine weitere Stütze ünden. Die vorliegenden Meldungen über die Lage des amerikan. Eiſenmarktes fanden ebenfalls Beachtung. Günſtig beurteilt wurde auch die Beſtätigung der Lokomotivbeſtellung der belgiſchen Staats⸗ bahn ſowie auch bevorſtehende große Eiſenbahnmaterialaufträge der Katanga⸗Minengeſellſchaft, welche der belgiſchen Montan⸗ u. Waggon⸗ bauinduſtrie eine lebhaftere Beſchäftigung ſichern ſoll. Obwohl der Markt der Induſtriepapiere im allgemeinen wenig belebt war, be⸗ merkte man doch mit wenig Ausnahmen einen feſten Grundton. Phönix Bergbau lag feſt. Man iſt der Ueberzeugung, daß der Ab⸗ ſchluß der Geſellſchaft ſehr günſtige Ziffern aufweiſen wird und eine Dividende von 14—15 pCt. in Vorſchlag gebracht werde. Von den übrigen Werten ſind Deutſch⸗Luxemburger lebhaft 210.75, Laurahütte mäßig befeſtigt. Bahnen lagen vernachläſſigt, Lombarden und Staats⸗ bahn anregungslos, da Wien heute feiertagshalber geſchloſſen iſt, für Shantungbahn trat wieder Intereſſe hervor, Meridional ſchwächten ſich ab. In Schiffahrtsaktien beſtand für Norddeutſche Lloyd vorüber⸗ gehend Nachfrage. Am Baukenmarkt iſt der Verkehr weiter ruhig. Von den führenden Werten ſind Diskonto Kommandit und Deutſche Bank belebter. Für elektriſche Werte beſtand wieder ziemlich gute Meinung, Ediſon, Siemens u. Halske ſowie Schuckertaktien günſtig disponiert. Auf dem Vormarkt herrſchte Intereſſe für ruſſiſche Fonds, 1902er Ruſſen und ruſſiſche Staatsrente lebhaft, Türkenloſe ſeſt, ungariſche Rente etwas belebter auf die bevorſtehende Auflöſung des Syndikats. Von Kaſſainduſtriewerten ſind Gummifabrik Peter 4 pet. niedriger, Alluminium lebhaft, Maſchinenfabriken feſt, chemiſche Werte behauptet, Holzverkohlungsinduſtrie ſchwächer. Die Nachbörſe. hatte ruhigen Verkehr. Nur für Diskontogeſellſchaft machte ſich leb⸗ hafteres Intereſſe bemerkbar. Es notierten: Kreditaktien 20998, Dis⸗ lonto 18998 bis ½, Dresdner Bank 159, Staatsbahn 160, Lombarden 23.50, Baltimore 10536 bis ½. Bezugsrecht auf Aktien des Frauk⸗ furter Hypotheken⸗Kreditvereins 2,70 bez. G. Berlin, 8. Sept.(Fondsbörſe). Trotz des wenig un⸗ zuverläſſigen Jron Age⸗Berichts über die Lage des amerikaniſchen Eiſenmarktes zeigte ſich doch gleich bet Beginn ein lebhaftes ſpekula⸗ tives Intereſſe für Hütten und Kohlenaktien, bei meiſt beſſeren Kurſen. Eine anſehnliche Steigerung, nämlich um 186 pCt. eruhren Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrieaktien. Ferner wurden Deutſch⸗ Luxemburger ſehr rege umgeſetzt, wozu die Annahme des Fuſions⸗ vertrages in der heutigen Generalverſammlung der Dortmunder Union Anregung gab. Von Elektrizitätsaktien begegneten nur Siemens u. Halske und Schuckertaktien Nachfrage. Warſchau⸗Wiener ſtiegen um ca. 3 pCt. auf größere ſpekulative Käufe. Von Fonds zeichneten ſich Ruſſen durch anziehende Kurſe und größere Käufe für Petersburger und hieſige Rechnung aus. Amerikan. Bahnen waren von dem feſten Schluß Newyorks beeinflußt. Türkenloſe gut gefragt. Auf dem Bankenmarkt waren nur ruſſiſche Werte etwas beſſer. Im freien Verkehr fanden in oberſchleſiſchen Kokswerk⸗ aktien zu erheblich erhöhten Kurſen lebhafte Umſätze ſtatt infolge von uunte raes eßol Im weiteren Verlaufe konnten ſich auch Laura⸗ ütte etwas erholen. Im übrigen machte ſich auch heute eine gewiſſe Zurückhaltung bemerkbar, die man auf wenig befriedigende ameri⸗ kaniſche Eiſenmarktberichte und auf die Unſicherheit bezüglich der Ge⸗ ſtaltung des internationalen Geldmarktes zurückführte. Der Kurs⸗ ſtand blieb aber gut behauptet bei andauernd feſter Grundſtimmung. Oeſterreichiſche Werte waren ſehr ſtill wegen fehlender Anregung von Wien. Tägliches Geld 3½—3 pCt. In der zweiten Börſenſtunde ſetzten Warſchau⸗Wiener auf War⸗ ſchauer Käufe ihre Steigerung fort. Sonſt geſtaltete ſich der Verkehr ſehr ruhig bei guter Behauptung des Kursſtandes. In dritter Börſenſtunde ruhig. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſtill, einige Spezialwerte gebeſſert. * Berlin, 8. Sept.(Produktenbörſe) Trotz der er⸗ neuten Rückgänge an den amerikaniſchen Märkten eröffneten hier Weizen und Roggen mit gut behaupteten Preiſen, da ſich zu ſteigenden Notierungen mehrfach Kaufluſt zeigte und die Abgeber Zurückhaltung beobachteten. Später wurde die Stimmung feſt, da ſich wieder Exportbegehr bemerkbar machte und überdies die unbeſtändige Witterung Befürchtungen wegen der Kartoffelernte laut werden ließ. Hafer war ziemlich behauptet. Mais ſtill, Rüböl etwas feſter. Wetter: anbeſtändig. ** 1 Mannheimer Effektenböärſe. Vom 8. September.(Offizieller Bericht.) Heute notierten: Durlacher Hof⸗Aktien 242., Mannheimer Ver⸗ ſicherungsaktien 720., Waggonfabrik Fuchs⸗Aktien 195.50., Port⸗ land Zementwerke, Heidelberg 144.50 B. und Zuckerfabrik Waghäufel. 186 G. 188 B. Die Aktien des Verein. chem. Fabriken wurden zu 828 pCt. gehandelt. Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Mannh. Lagerhaus—.— 85.— Gewrbk. Speyer50/ E—.——.— Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—.— 105.25] Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.—] Rück⸗ u. Mitverr.—— 12.30 Rhein. Freditbank 139.50 139.— Fr. Transp.⸗Unfall u. Rhein. Hyp.⸗Bank 198.— 197.'] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—— 2280 Südd. Bank—.— 118.—Bad. Aſſecuranz— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 117.50 Mnh Werſeern—— 650.— annh. Verſicherung—.— 720.— Ebem. Induſtrie. Oberrh. Verſich. Geſ.—.— 875.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 482.— Chem. Fab. Goldenbg. 210.ä——.— Verein chem. Fabriken 338.——.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 135.——.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 100.— Weſt..⸗W. Stamm—— 227.— Umall Pia 0 FCCFF Ettlinger Spinnerei—— 99.— Brauereien. H. Fuchs Waf. Holbg.—.— 195.50 Bad. Brauerei 70.——— 68.— 67.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 242.— Heddernh Kupferwu. Sachb 110.50—.—] Südd. Kabelw. Frkf.—.— 128.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 90.50 Karlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Br. Ganter, Freibz.—.— 92.— Nähmfbr. Hald u. Neu—.— 245.— Kleinlein, Heidelberg—.— 189.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.—240.— ombg. Meſſerſchmitt 37.— 36.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 146.— Hadigsh Aktienbr.—.— 218.— Maſchinenf. Badenſa—— 205.— Mannh. Aklienbr.—.— 135.— Oberrh. Elektrizität—.— 19.— Brauerei Sinner 250.——.—Pfälz. Mühlenwerke—.— Pf. Nähm. u. Fahrradf. 150.50—.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 144.50—.— Rh. Schuckert⸗Geſ. 129.——.— Südd. Draht⸗Induſt. 158.50 157.— Verein Freib. Ziegelw. 120.——.—1 ——.— „ Speyr. Wuͤrzmühle Neuſtadt—.——.— Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 185.50 „Schwargßz, Speyer 127.——.— „ S. Welz, Speyer—— „z. Storch., Speyer———.— Br. Werger, Worms—.— 76.— Pf. Preßh.⸗ u. Spritſb.—.— 167.— Trausport Waldhof 260.——.— u. Verſicherung · BBuckerfbr. Wagbäuſel 188.— 186.— B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.—Zuckerfbr. Frankenth.—.— 888.— D.——.——.— Mannb. Dampfſchl. uckerraff. Mannß. daß die Poſtſparkaſſe noch im Laufe dieſes Monats in der Lage ſein Maunheim, 8. September. Goussal⸗Mnzeiger.(Abendblatt.) 7˙ Seite. —— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Donnerstag, den 8 (Nachdruck verboten). September 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sepi. 213 ½% bez.—— Hafer: Sept.—— Nov. 212—B. 211— G Nov.———— März 2177½ B.—— März———— Mäi! Mai———— Roggen: Sept. 154— bez.—— Mais: Sept.———— Nov.———— Nov.—— Maürzz; März———— Mai——— ** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 8. September. (Nachdruck verboten). Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen, pfälz. 21.25—21.60 JHafer, bad. 15.50—16.25 „ Rheingauer—.———— Hafer, nordd.——äͤ—' „ norddeutſcher 21.60—22.10 Hafer, ruſſiſcher 16.75—17.25 „ kuſſ. Azima 23.——23 25„ La Plata 16.——16.25 „ Ulka 22.25—28.— Mais, amer. Mixed—.——.— „ Theodoſia 24.25—24.50]„ Donau 14758 „ Taganrog 22.25—23.—]„ La Plata 111 „ Saxonska 23.25—23.50 Kohlreps, d. 25.50—26— „rumäniſcher 22.75—28.— Kleeſamen, dentſch——— „ am. Winter 23.25—.—.— 5„ III— „ Manitoba!ĩ—„Luzerne ital.——— „ Walla Walla—.—.—„ Provenc.——— „ Kanſas II—.—.—„ Eſparſette——— „ Auſtralier——Igoger Rotklee—— „ La Plata 28.———.— Leinöl mit Faß 90.— Kernen, 21.25—21.75 Rüböl in Faß 65.—.— Roggen, pfälzer neu 15.75—16.— Backrüböl 69.—.— „kuſſiſcher 16.50——.—[Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 180.30 norddeutſcher 16.50—.—„„„ unverſt.„.30 „ amerik.—.—— Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 177.30 Gerſte, hieſ. nen 15.50—16.75„„ unverſt. 80/88 55.30 7 älzer neu 15.75—17.— Alkohol hochgr.,„ 92/04 55.30 Gerſte, ungariſche—.—„ 7„ 88090 54.80 Ruſſ. Futtergerſte 12.25—12.50 Nr. 00 0 1 2 3 4. Wetzenmehl 58.75 51.75 29.75 28.25 26.75 Roggenmehl Nr. 0) 25.— 1) 22.—. 22.75 Tendenz: Wetzen abgeſchwächt. Uebriges unverändert. Maunheim, 8. September. * * Leinſaat 35.50 Mk. * 3 Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme ber Continental⸗-Telegraphen⸗Compaguie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 8.8. Amſterdem kurz 109.40 109. 47 Check Paris 8108 81.025 : a d ee, 8 42⁵ 4„ 80.85 80.85 Theck gondon 20.458 20.452J Wien „ 20.417 20.417 Napoleonsd'or 16.19 161 8 g——— IFrwaldiskonto 8½ 37¼ Staatspapiere. A. Deutſche. 1. 85 8 gate benifch. Reichs anl. 101.80 101,85J4 Mh. Stadt⸗A.1908 100.—.— 3)VFTCCCTTCCTCCCCCCJTVCb „ 92 65 92.40(84„1905—— 90.65 48„„ 100————[B. Ausl ändiſche. 4 0„ 33.35 83.8505 Arg. i. Gold⸗A. 1887———.— 30% pr. Eul. St⸗Anl. 102.10 104.1505% Chineſen 1808 102.— 102.05 4 da. d0.190—.——„„ 1808 99 55 99.60 38 92.40 92.40010 Japaner 97.85 97 90 8„„ 1000———Werikaner äuß. 88/0 99.80 99.60 2 88,.35 88.36 Mexikaner innere 69.35 69.30 dbadſſche S. M. 10—.— 100.75 Bulgaren 101.40 101.40 4„„1908/09 101.60 101.408 ktalten. Nente 104.— 104— 886 bav. St.⸗Olabg)fl—.———4 Oeſt. Silberrente 97.95 97.95 s„„ M. 93.30 98.60%%„ Papierrent.—.——.— z„„ 10900 91 50 91.700Oeſterr. Goldrente 95 25 99.15 35„„ 1004 91.50 91.70s Vortug. Seris T 68.85 66.15 1907 91.50 91.70%„ III — 880 38 AbayrB.⸗B. M. b. 1018 101.80 101.204½ neue Ruſſen 1995 100.25 100 30 91.60 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 122.— 122 Hamburger Packet 144% 144.— Norddeutſcher Lloyd 110.9/ 111. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 160— 160.— Oeſt. Südbahn Lomb. 23.25 23.50 Pfanbbriefe. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbuhn——.— do. Meridionalbahn 134.—133,25 Baltimors und Obio 104./ 105.50 Prioritäts⸗Obligationen. 36% Frt. Oyp.⸗Ufdb. 100.— 100.[tee Preuß. Pfandb.⸗ 4%.K. V. Pfdbr.05 100.20 100 20 Bank unk. 1919 100 90 109 90 oſ,„„ 1910 100— 104.—4% Pr.Pfdb. unt. 1s 99 60 99.50 4% Pf. HypcB. Pfdb. 100 60 109.60%„„„ 17 9960 99 80 Siſesſo„„ diie e ee„1.— 98.80 31½6% Pr. Bod.Fr. 90 70 40.70fif..„„ 12 9130 91.30 4e% Str.Bd. Pfd. vgo 99 50 99 50 J2½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 495 90 Kleinb. b.!k 50 unk. 09 100 40 100.40 Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 10 100 90 100 90] Obl. unkündb. 12 90 85 4%„ Pfdbr. v. Og%/, Rh. H. B. Pfb. 02 90 80 99.8) uni. 12 99.80 99.80f%„„„ 1907 95.80 90 80 3½„ Pfdbr..s6 les,„ 1912 100. 100.— 80 d. 94 90.60 90.60f le%„„„ 1917 100.10 100.10 %, Pfd. 98006 90.30 90.30.4%„„„ 1910 101.— 101.— 4%„ Gom.⸗Obl. 51½%„ verſchied. 91.— 91.— v. I, unf.10 100 30 100 30½„„„ 1914 31.—.— 3%„ Com.⸗Obl. 11%, Feh..⸗B. C. O 91.— 91.— v. 87/1 91 20 91 20/% R. W. B. C..io— n eneee 14%, Wf. B. Pr⸗Oel.—.——.— v. 96/06 91.20 91.20 31% Pf. B. Pr.⸗O., 5 4d% Pr. Pfbb. unk. 09 98 80 98 80%, Ftal.ſttl.a. G. B. 78.75 78 75 1„„„12 99.60 99 50— 4%„„ 14 99 75 99.55] Nennd. Berſ.⸗B.⸗A. 710.— 715.— Bauk⸗« und Berſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 134.25 184.25 Oeſterr.⸗Ung Bank 132.60 132.60 Berg u. Metallb. 117.— 116 80] Oeſt. Länderbank 133.20 132 70 Berl. Handels⸗Geſ. 169.75 169.8. 1, Kredit⸗Anſtall 209./ 209.% Comerf. u. Dist.⸗B. 118 25118.30 Pfälziſche Bank 105 10 105.10 Darmſtädter Bant 181 ¼ 181½ Pfälz. Hyp.⸗Bank——.—123.— Diutſche Bank 256— 256¼ B Hypothekub. 121.70 122— Deutſchaſiat. Baut 144 50 144.60] Deutſche Reichsbk. 143.40 148 40 D. Effekten⸗Bauk 107.60 107 800 Khein. Kreditbank 139.10 139— Disconto⸗Comm. 18925 189] Rhein. Hyp.⸗B. M. 19780 197.60 Dresdener Bant 159 25159.— Schaaffh. Bautver. 144 50144.— Frankf. Hop.⸗Bank 209.— 209.— Südd. Bank Mhm. 118 80 118 80 Frkf. Hyp.⸗Crediv. 166.30 166 30 Wiener Baukver. 139.—138.90 Nationalbank 124 70 124 50 Südd. Diskont 117.75117 50 Zank Ontomane 137—137.— Frankfurt a,., 8. Sept. Kreditaktten 209.%, Dissants · Commandit 189.%, Darmſtädter 131.½, Dresdaer Bant 158,% Han⸗ delsgeſellſchaft 169.75 Deuiſche Bank 256.—, Staatsbadu 160.— Jombarden 28.¾ Bochumer 236.—, Galſenktschen 215.75, Lautahülte 178.1½, Ungarn 94 20. Tendenz: feſt. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 8. Sept.(Anfanas⸗Kurſe.) Kreditaktien— 209.½ Laurahütte 177.37 177.¼ Disc.⸗Kommandit 189.— 189.— Phönix 240.— 239.½ Staatsbahn—.——.— Harpener 199.— 198.%½ Lombarden 28.25—.— Tend.: feſt. 8 Bochumer 236.25 286 87 Berlin, 8. Sept.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.455 20.455 Reichsbank 143.10 143 10 Wechſel Paris 81.02 81.02 Nhein. Kreditbank 139.— 139.— 4% Reichsanl. 101.90 101.90 Ruſſenbant 163.50 164.— 4%„ 190—. 59 7 Bankv. 143.70 143.80 %% Neichsanl. 92.40 92.40 Südd. Dise.⸗G.⸗A. 117.50 11770 e d0% e. taatsbabkn—.— 160.— 30% Reichsauleihe 88.40 83.40 Lombarden 223.%½ 23.52 4% Gonfols 102 20 102 20 Baltimore u. Ohio 104./ 105.¼ %%„ 1909—.——.—Canada Pactſte 191, 91¼ 3%„ 92.50 92.40 Hamburg Packet 148.70 143.80 3%„ 1909—.——.—Nordd. Lloyd 110.80 110 70 4000 5 88 40 83.40 Bochumer 236.d 237.¼. 30ſ Bad. v. 1901 100.80 100.80 Deutſch⸗Fuxembg. 209.% 210,% 30%„„ 1908/9 101.30 101.30 Dortmunder 99% 99.5 8%„ konlv.———— Gelſenkirchner 215% 215 8%„ 1909/b9 92.— 92.— Fung 199.½ 198.%½ .75 Bayern 91.80 91˙60 Laurahütte 177, 177% 850 Heſſen 90.80 90,65 Phönix 2239.40 239 30 8 0% Heſſen 80.10 80.20 Waſteregelnn 228.— 226 50 3oſ% Sachſon 83.— 82.90 Allg. Elektr.⸗Geſ. 283.30 288.60 4½ Japaner 1905 97.90 98.— Antlin 484.70 484 50 4% Italiener———.— Anilin Treptow 371.50 370 20 40% Ruſſ. Anl. 1902 92 70 93.— Brown Boveri 166.10 166.10 4⸗% Bagdadbahn 86.50 86 30 Chem. Albert 484 20 484.20 Oeſter. Kreditaktien—.— 209.½ D. Steinzeugwerte 234— 234— Berl. Handels⸗Geſ. 169.% 169 50 Elberf. Farben 495 50 495.50 Darmftädter Bant 181. 161.— Celluloſe Koſtheim 240.——.— Deutſch⸗Aſiat. Banl 144,20 144 90 Rüttgerswerken 190.70 190 60 Deutſche Bank 255.½% 255. Tonwaren Wiesloch 103 20 103 20 Disc.⸗Kommandit 189.— 189.¼ Wf. Draht. Saugend, 233 20 237.70 158.% 158.]J Zellſtoff Waldhof 257.— 258.— 4„„„ 1918 101.85 101.20ſ4 Ruſſen von 1880 91.70 87 do. 8 91.65 91.604 ſpan. ausl. Reute—.——.— 3 do..⸗B. Obl. 82.70 82.700 Türken von 1908 87.40 87 50 3 Pfälz..-B. Prior. 101.— 101.—-((.„ unif. 94.10 94 10 N 92.— 92 2004 Ungeer. Goldrente 94 20 94.30 4 Heſſen von 1908 101.40 101.404„ fronenrente 92.05 92.15 80 05 80.10[Verzinsliche Loſe. 83.— 83.—8 Oeſterreichiſcher880 174.20 174.— —.— 99 80 Türkiſche 181.— 182.20 3 Heſſen 4 Sachſen 4 Mb. Stadt⸗A. 1907 Dvesdner Bank Paris, 8. Sept. 3 di Rente Spanier 97.67 95.87 97.72 95.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 189—186.10 Südd. Immobil.⸗Geſ. 89.50 87.50 Gichbaum Mannheim 109.80 109.80 Mh. Aktien⸗Brauerei Parkakt. Zweibrücken 93.— 92.60 Weltzz. Sonne, Speyer 88.— 87.8 Cementwerk Heidelbg. 145 60 144 50 Cementfabr. Karlſtadt 125.30 125.30 Badiſche Aniltnfabrik 484— 483 50 Ch. Fabrik Griesheim 260 50262.— Farbwerke Höchſt 516.—515.25 Ber. chem. Fabrik Mh. 380—881. Chem. Werke Albert 485.—486.— Südd. Drahtind. Peh. 158.—156 50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 212.50 212.50 Acc. Böſe, Berlin 16.99 16 50 Glettr.⸗Geſ. Allgem. 284 75 284.½ ———.— 8 2* Lahmeyer 120 50 120.— Elettr.⸗Geſ. Schuckert 168.25 168.25 Rheiniſche 128— 128.— Siemens& Halske 258.25 259.50 Hebd. Ku. u. Südd. Kb. 129.— 129.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 118.—118 50 Lederwerk. St. Ingbert 89.30 80 50 Spicharz Lederwerke 98 50 98.50 Judwigsh. Walzmühle 159.— 159.— Adlerfahrradw. Kleyer 44250 442.— Maſchinenfbr. Hilpert 82 50 82 80 Maſchinenfb. Badenia 209.—209— Dürrkopp 427— 427.— Maſchinenf. Gritzner 249.70 242.53 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 18 80 19 35 Schnellpreſſenf. Frkth. 250.— 256.— Ver. deutſcher Oelfabr. 157.70 157.— Schuhfabr. Herz, rkf, 116.80 116.80 Seilinduſtrie Wolff 130.— 130.— 'wollſp. Lampertsm 40.— 40.— Kammgarn Kafſersl. 196.—196. Gumi Peter 382 25376.— Zellſtoffabr. Waldhof 258.25 258.— Weyß u. Freytag 149,50 149— ö Berawerksaktien. Bochumer Bergbau 237 236.%[Harpener Bergbau 199 ½159.— uderng 114 10 114.—flaliw. Weſterregeln 227.25 227.25 Concordia Bergb.⸗G.—.——.—Oberſchl. Eiſeninduſtr. 104., 105.— Deutſch. Luxemburg 209.75 210.50 Phönix 201.— 201.—Br.Königs⸗ u. Jaurah. 177.80 178. gb. 132.50 132.50J Gewerkſch. Ro aen 1 00 125000 Gelſenkirchner 215.75 2157 Eſchweiler Bergw. Zelevrichshütte Ber 239.½ 240.— Türk. Looſe —— 218.50 Banque Ottomane 688.— 683— Rio Tinto 1711 17.23 Privatdiskont 3/% Pariſer Börſe. Anfangskurſe. Debeers Eaſtrand Goldfield Randmines 439.— 444— 132.— 133.— 160.— 161.— 221.— 223.— Maſch.,Armatf.Klein 115 75115,50 Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 150.— 150.— Tondoner Effektenbörſe. London, 8. Sept.(Telegr.) Ankangskurſe der Eſſeltenborſe. 22/% Conſols 80% 80% Moddersfontein 12— 12˙¼ 3 Reichsanleihe 83— 83—Prsmier 4 Argentinier 91¼ 91½ Rand mines 87˙%. 8˙/ 4 Italiener 102½ 1021½ Atchiſon comp. 99% 1005J6 4 Japaner 98˙4%½ 98¼ Canadian 193% 194%/ 3 Mexikaner 36˙% 35¾ Baltimore 104— 105½% 4 Spanier 93½ 93½ Chtkago Milwaukee 121 192%½ Ottomand ank 17/ 17½ Denvers com. 30— 30½ Amalgamated 64% 65 ½% Erie 25˙%.ſ 26 Anacondas 8i 8˙½ Grand TrunkIII pref. 47% 47% Rio Tinto 67% 68.„„ brd. 27— 27½ Central Mining 16% 16½ Loutsville 115— 145% Chartered 33% 33¼ Miſſouri Kanſa 81%½ 82 De Beers 17/. 17/ Ontario 40¼ 41— Gaſtrand 5. 5¼ Southern Pacifie 114— 115½ Geduld 2¼ 2½¼ Union eom, 167¼ 169 ½ Goldfields 61/ 6% Steels com. 69— 69 ½ Jagersfontein 8/ 85 Tend.: lebh. 18 TLiverpooler Vörſe. Ziverpool, 8. Sept.(Aufaugsturſe.) 7. 8. 8 Woizen per Okt. 75˙ willig 7ʃ5½% ſtetig 706⁵6 5 706.¼ 1 Mais ver Sept. 48 trüge—.— träge %8U. 80 Berliner Produktenbörſfe. Berlin, 8. Sept.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) 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Nach§ 40 der Feldpolizei⸗ ordnung für den Amtsbezirk Mannheim vom 15. Mai 1895 wird mit Geld bis zu 60 ¼ oder Haft bis zu 14 Tagen heſtraft, wer das Einſperren der Tauben während der Herbſtſaatzeit unterläßt. Mannheim, 3. Sept. 1910. Bürgermeiſteramt: Ritter. Bekanntmachung. Die Verlegung des Wochenmarktes bei 37⁰ der Luiſenſchule an der Seckenheimer⸗ ſtraße betreffend. Nr. 38 741 J. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß während der Herſtellungs⸗ arbeiten des Marktplatzes bet der Luiſenſchule in der Zeit vom 12. bis mit 22 ds. Mts., die für dieſen Platz vorgeſehenen Wochenmärkte auf dem freien Platze zwi⸗ ſchen Rheinhäuſer⸗, Gabels⸗ berger⸗ und Stolze⸗Straße abgehalten werden. 377 Mannheim, 7. Sept. 1910. Bürgermeiſteramt: non Hollander. Schieß. Apangg⸗Verſteigerüng. Freitag, 9. Septbr. 1910, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, ö her iach Barzahlung im Voll⸗ reckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 53539 Mödel aller Art, ſowie Sonſtiges. Mannheim, 8. Sept. 1910. 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Teil an der rechtsſeitigen 98 7 12 Umfaſſungsmauer Kapitän Stürges 1843 von Karlsruhe 13. 55 10 an lag Wwe. 1843 0 14. Tapitän William Payne 1843 nach Mannheim 115 5 Leutnant von Holzing 1848 geſucht 116. 5 Rittmeiſter Bauer 1844 Offerten unter Nr. 5353617 5 Handelsmann Edmund Eißenhard 1844 an die Expedition ds. Bl. 18. Jobann Heller, Partikulier 1844 e DCCCC 1 Richard Weſtenra, Partikulter 18444; rrrrrccccccc Eliſe von Wwe. 1846 Anzii 21. Bernhard Mördes, Obergerichtsadvokat⸗Wwe. 1846 4— 4 Neue Cehro Ruzüge. 225 5 Karl Rüding Marxtin, Pfarrers⸗Wwe. 1847 N 2 14 1 Neue Frac-Nnaüge 23. 5 Karl Friedrich Lehmann, Partikutier 185 eeeee 2 Serleint 24. I. Teil au der erſten Quermauer Hypolit Rouſſeau, Fabrikant 1867— 7 8 25 Johann Georg Baier, Partikulier 1866 le dieſe Palme Sthneider-Werkstat26.„ Fermann Pitter Kgl. Preuß. Regierungsrat 1805] das auf der Erde wandelnde Tierreich betragt ſo über- „Rlitz-““ 28 7 Georg Philipp Eurich Eheleute 1866 64 2, Ia Ill. Tel. 3800 Ul. Teil an ber links eitigen Patde e e, +28. Umſaſſungsmaner Friedrich Wilhelmi Wwe. Karoline geb. Wolber 1877 Butter amgarine) die tieriſchen Fette durch ihre Reinheit 53525 l. Teil an der rechtsſeitigen und Güte. Das beweiſt am beſten der Umſtand, daß 29 Umfaſſungsmauer Arnold von Bunningen, Privatier 1872 Falmin und Falmona tieriſche Fette in der feinen und V. Veryielfältigungen 30. 5 Thomas Schwab, Delikateſſenhändler 1872 bürgerlichen Küche immer mehr verdrängen. ung 81. Gg. Friedrich Bürck, Gr. Notar 1873 Falmin zum Kochen, Braten und Bachen. und Ahschriften auf 32. Michael Scheibel, Privatmann⸗Wwe. 1876 Falmona als Brotaufſtrich. Schreibmaschinen. 38. 1 N. F. Walter 1876 34.] II. Teil an der erſten JuermauerPeter Hauck, Privatmann 1869 10125⁵ 5 15 05 85. Heinrich Diehl, Privatmann 1871 5 eee Die obengenannten Perſonen bezw. deren Rechtsnachfolger werden hierdurch auf⸗ Fernspr. 480l. 2 gefordert, die Grabſtätten ordnungsmäßig zu unterhalten. Beamte—. An eſkellte 15 5265 5 bätt Wir t 9555 100 e 985 entſprochen wird, die Grab⸗— 9 5 ätten nebſt Zubehör nach Ablauf von ahren an uns zurückfallen und 5 ! Ankauf. wir alsdann über ſie anderweit verfügen werden. er e ich Mannheim, den 10. Auguſt 1910. 317 becken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. 5 IHerr Schalt Opacht! Friedhofkommiſſion: Dr. Finter. en iacecaſt Gdn Abgan 15 0 5———— S 80 5 Zahle reelle hohe Preiſe J1 8 Mannheimes 8 bequemen Zahlungsbedingungen 1 ggtragene Ae—35 5 feeie l 1 n Schuhe, Hau e e. en unter Nr. an Expedition Aehe gal aun begnden ſen Statt besonderer Anzeige. Mambeimer Gererd Tigigers f6 14 Preiſe. Wegen dringendem Bedarf 5 eeeeeleeee 5 gefl. Beſtellung erbittet. Komme Freunden und Bekannten machen wir hiermit die traurige Mitteilung, pünktlich nach außerhalb. 1057 dass meine gute Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Arn. Goldberg. T 2, 9. 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