2 Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Amgebung. che Neueſte Nachrich Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Geueral⸗Auzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: 8 Oie Golonel⸗Zeile.. 25 Pg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattnn 877 Auswärtige Inſerate. 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ Schluß der JuferatenAnnahme für das Müttagsblatt Morgenz 4 9 Uhe, für das Abenwblatt Nachmittags 3 Uhr.****Vk. (Abendblatt.) Mittwoch, 14. September 1910. Die Wahlparole, die keine war. (Von einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 13. Sept. Der Alarmruf der„Frankfurter Zeitung“, die uns die allein echte Wahlparole des fünften Kanzlers zu künden ünternahm, ſtellt ſich mehr und mehr als der wohlgemeinte Irrtum eines Outſiders heraus. Der immer noch, nicht bloß in der Bülowzeit, gut unterrichtete Herr Auguſt Stein be⸗ fündet ſich zur Zeit im Urlaub und ſo hat in das klug geleitete, ſonſt abſeits aller Senſation ziehende Blatt ein Artikel Ein⸗ gang gefunden, an dem eigentlich wichts anderes neu war als der ſenſationelle Aufputz. Gewiß haben die Offiziöſen recht, die uns jetzt verſichern, der Kanzler hätte noch keine Wahl⸗ parole ausgegeben. Bethmann nicht auf. Das wäre bei ihm, der die Dinge an ſich herankommen läßt und— die Entwicklung bei der preußi⸗ ſchen Wahlreform hat es uns erſt wieder gezeigt— ſich nicht vor der zwölften Stunde rührt, die er auch dann noch derpaßt, contra naturam sui generis. Aber es wird ſchon ſtüm⸗ men, daß ſeine Pläne ſich auf ähnlichen Pfaden bewegen. Zu⸗ nächſt wiſſen wir ja alle— und die Marienburger Rede des Nafſers, der mit ſeinem Kanzler plus'accord iſt als je, gat es feierlichſt urbi et orbi beſtätigt— daß Herr von Beth⸗ Es iſt ihm peinlich— mehr als einmal haben ſeine Sendboten das unter der Hand verlentten laſſen— als der Kanzber des ſchwarz⸗blauen Blocks ſtigmatiſiert zu werden. Zum mindeſten die Nationallſberalen öder vielleicht mur ſie allein möchte er noch vor ſeinen Wagen ſpannen können. Es wird wohl auch ſein, daß gewiſſe Vor⸗ ſtellungen von der Notwendigkeit einer wirtſchaftlichen Samm⸗ lung dabei eine Rolle geſpielt haben oder noch ſpielen. Wenig⸗ ſteus ift uns bekannt, daß Vertraute des Kanzlers mit ähn⸗ mamrn auf die„Sammlung“ finnt. ſichen Argumenten bereits in früheren Stadien auf die No⸗ Honalliberalen— auf die Parteifühver und auch auf einfluß⸗ reiche Publiziſten— zu wirken verſucht haben. Im wächſten Reichstag, ſo konnte man gelegentlich wohl von ihnen höven, würden doch wieder die wirtſchaftlichen Fragen eine große Rolle ſpielen: ob denn die Nationalliberalen mun wohl in Ernſt daran dächten, dann Seite an Seite mit dem Forb⸗ ſchritt kämpfen zu können? Aber weiter ſind die Dinge ſchwer⸗ lich gediehen. Das alles ſind Pourparlers und unverbindliche Vorverhandlungen. Der Reichskanzler ringt um die Seele der Nationallſberalen, er ringt ſogar mit einer gewiſſen Zähigkeit um ſie, aber er läßt ſich auch dabel Zeit, und bisher iſt man ſchwerlich über wiederholte Verficherungen des kanz⸗ leriſchen guten Willens, authentiſche Interpretationen ſeiner Worte und Handlungen und ähnliche Uebungem hinaus⸗ gekommen. Fragt ſich, ob auf dieſem Wege dem Kanzler Erfolge Soweit dabei die Schutzzollpoliti als Mörtel ver⸗ wendet werden ſoll, die auseinander Strebenden oder aus⸗ einander Getriebenen zu kitten, darf man ſchonm heute ſagen: die Ausſichten ſind gering. Schon darum gering, weil die Grundlagen des gegenwärtigen Wirtſchaftsſyſtems von keiner Seite ernſtlich mehr berannt werden. Dieſe Dinge haben in Man kann ſogar noch weitergehen und ſagen: er hat noch keine Wahlparole. So früh ſteht Herr von Wirklichkeit viel von ihrer urſprünglichen Schärfe verloren. Es handelt ſich am letzten Ende nur noch um ein Mehr oder Weniger an Schutzzoll, das man zu bewilligen bereit iſt. Solche Unterſchiede finden ſich aber auch bereits innerhalb der natio⸗ nalliberalen Partei, in der der Schwevinduſtrie, die zur Not wohl für höhere Zölle zu gewinnen wäre, und den bäuer⸗ lichen Elementen, denen mit der Erhaltung der gegenwärtigen gedient iſt, die Kreiſe der verarbeitenden Induſtrie gegen⸗ überſtehen, denen die Erweiterung des Exportes eine Lebens⸗ bedingung iſt und die deshalb, wenn das auch aus allerlei verſtändlichen Rückſichten nicht ganz ſo klar zum Ausdruck kommt, nicht einmal etwas dagegen hätten, wenn die Zügel gelegentlich etwas gelockert würden. Dieſe Gegenſätze ſind übrigens nicht ſo groß, daß ſie dem Parteiverband gefährlich werden könnten. Aber man erſieht jedenfalls daraus, daß die Parole vom„Schutz der nationalen Arbeit“ ihre Werbe⸗ kraft gegen früher eingebüßt hat. Daß ſie zum Schlachtruf ſich ebenſo wenig eignet wie zum Scheidewaſſer, das die nationalliberalen Reihen von der Umklammerung des Forb⸗ ſchritts löſte. Es iſt ja richtig: die ſchönen Träume vom Vor⸗ jahr, da ſich bereits eine in der Sache, wenn auch nicht in der Form, einheitliche Schlachtlimie der bürgerlichen Linken zu formieren ſchien, ſind im täglichen Kleinkrieg zerronnen. Von hüben und drüben find Fehler gemacht worden und werden wohl auch noch immer gemacht. Baſſermanns tapfere Kölner Mahnung: es dürfte nicht mehr vorkommen, daß die Liberalen einander durch Gegenkandidaturen das ohnehin Längſt nicht mehr leichte Leben erſchwerten, iſt vielerorts auf ein fteintges Erdreich gefallen. In Schleswig⸗Holſtein, in Thüvingen, vielleicht auch noch in anderen Gegenden wird es an ſolchem Bruderzwiſt nicht fehlen. Es mag auch ſein, daß in den engeren Zirkelm der Führer mancherlei Veilletäten wirkſam ſind, die ein Zuſammengehen der Linken auſhalten möchten und, daß insbefondere von den nationalliberalen Parlamentariern Preußens die wiederholten Lockrufe des Kartzlers den einen oder anderen ſchmeichleriſch untfangen haben. Indes bleiben derlei Stimmungen, wie geſagt, doch nur auf ſehr enge Zirkel, vielleicht darf man ſogar ſagen auf einige wenige Perſönlichkeiten beſchränkt. Die große Maſſe der nationalliberalen Wählerſchaft will nach allem, was man aus dem Lande hört, ſich von den ſchwer genug gefundenen Richtlinien nicht mehr abdrängen laſſen. Vermutlich wird die Kñaſſeler Tagung der Natio⸗ nalliberalen das ganz unzweideutig bekräftigen, und dann wird vielleicht der Herr Reichskanzler die Baſis ge⸗ funden haben, von der er aus einen Schlachtplan für die kommenden Reichstagswahlen entwerfen kann. Politische KHebersicht. * Maunheim, 14. September 1910. Und abermals: Nonſervatiue„Sammlungs⸗ politik“. Unter der Aufſchrift„Gewehr bei Fuß“ bringt die Sächſiſche Nationalliberale Korreſpondenz einen neuen Bed⸗ trag zu dem hier bereits mehr fach behandelten Kapitel konſer⸗ vativer„Sammlungspolitik“. Die Vorgänge ſprechen für ſich und bedürfen daher eines Kommentares nicht:„Auf der öffentlichen Deutſch⸗ſozialen Verſammlung in Meißen am Sonntag den 11. September führte im Verlaufe der Dis⸗ kuſſion der deutſch⸗ſoziale Reichstagsabgeordnete Lattmanm aus:„Wenn die Nationalliberalen nicht ihre Taktik gegen⸗ über den Parteien der Rechten ändern würden, ſo würden dieſe mit Gewehr bei Fuß ſtehen, wo die Nationallibe⸗ ralen mit Sozialdemokraten in der Stichwahl zu kämpfen hätten. Die Herren Dr. Streſemann, Junck, Weber uſw. würde man dann einfach durchfallen laſſen. Der national⸗ liberale Parteiſekretär Dr. Brüß⸗Dresden betonte demgegen⸗ über, daß die nationalliberale Partei ihre Taktik ſelbſt be⸗ ſtimme und Ratſchläge anderer Parteien in dieſer Beziehung durchaus ablehnen müſſe. Aber die Nationalliberalen würden Mann für Mann für jeden bürger⸗ lichen Kandidateneintreten, der in der Stichwahl mit den Sozialdemokraten zu ringen hätte; gleichviel welche Taktik jene anderen bürgerlichen Parteien im einzelnen be⸗ folgten. Einen Patriotismus mit Einſchräm⸗ kung oder gegen Bedingung kennen eben die Nationallibe⸗ ralen nicht. Die zitierten Ausführungem des Abg. Latbmann wurden von der konſervativantiſemitiſchen Zu⸗ hörerſchaft mit dröhnendem Beifall belohnt,. Weder die anweſenden Redner der Konſervativen, des Bundes der Landwirte noch der Reformer widerſprachen ihm. Wir ſcheinen darnach vor der bedauerlichen Tatſache zu ſtehen, daß bei den nächſten Reichstagswahlen die Parteien der Rechten die gemeinſamen bürgerlichen Intereſſen gegen die Sozialdemokraten nicht mehr reſt⸗ los wahren wollen. Auch wenn es ſich nur um Drohungen handeln ſollle, wäre das Verfahven um ſo bedenklicher, als es nur dazu dienen kann, die Wähler zu verwirren und die ohnehin hoch angeſchwollenen Siegeshoffnungen der Sozial⸗ demokratie noch zu ſteigern.“ Die Wahltaktik des Zentrums wird von Dr. J. Bachem im Organ der Windthorſt⸗ bunde mit der wünſchenswerteſten Deutlichkeit umſchrieben. „Mit aller Beſtimmtheit“ glaubt dieſer gut unterrichtee Zen⸗ trumspolitiker ſagen zu dürfen, daß auf der Augs burger Katholiken⸗Verſammlung in einer Sitzung des Auguſtinus⸗LVereins von Zentrums⸗Parlamentariern für die Zentrumspreſſe nicht die Parole ausgegeben wurde, unter allen Umſtänden für den Zuſammenſchluß der bürger⸗ lichen Parteien gegen die Sozialdemokratie im Reichstags⸗ wahlkampf einzutreten. Weshalb einer ſolchen Parole vom Zentrumsſtandpunkte aus nicht zugeſtimmt werden könne, ſetzt Dr. Bachem eingehend auseinander. Er macht zunächſt geltend, daß die Bezeichnung„bpürgerliche Partei“ auf das Zentrum micht ſchlechthin zutreffe, weil die Zen⸗ trumstpählerſchaft ſich zu einem beträchtlichen Tefle aus Mr⸗ heitern zuſammenſetzt. Dr. Bachem bezweifelt ſodann die Wirkſamkeit jener Sammlungsparole gegen die Sozialdemo⸗ kratie, weil infolge des Scheiterns der Blockpolitik die Gegenſätze zwiſchen Zentrum und Liberalen zu groß wären, als daß auf eine gegenſeitige Unterſtützung Endlich aber erhebt Dr. Bachem Feuilleton. DBerliner Theater. (Von unſerm Berliner Bureau.) J Berlin, 12. Sept. Obwohl die Reiſezeit noch nicht vorüber iſt und recht viele der vornehmeren Theaterbeſucher noch fernab von der Reichshaupt⸗ ſtadt ihre Tage zubringen, ſteht doch das Theaterleben bereits wieder im alten Schwange. Nur die Konzertſaiſon verzögert ihren eigentlichen Beginn bis in die erſten Tage des Oktober hinein. Eine gute Tat iſt allſogleich wieder von Reinhardt zu berichten, den die Münchener Feſtſpiele eher gekräftigt als ge⸗ ſchwächt zu haben ſcheinen. Er brachte im Deutſchen Theater Kleiſt mit einer Aufführung des„Amphitryon“ zu Ehren. Nachdem wenige Tage zuvor des Dichters„Pentheſilea“ durch die„literariſche Geſellſchaft“ durch eine fabelhafte Kürzung ge⸗ ſchändet worden war, hat ſich Reinhardt mit der Amphitryon⸗ Aufführung doppeltes Lob verdient. Freilich werden damit auch alle günſtigen und ungünſtigen Urteile über Kleiſt und Amphitryon wieder in den Vordergrund geſtellt, aber die Zeit iſt doch gerechter gegen den Dichter geworden, und ſelbſt Goethes ſchroffes Urteil vermag uns nicht zu hindern, uns in der Wert⸗ ſchätzung Kleiſts mehr und mehr der Meinung Wielands anzu⸗ nähern. 135 ſeine neuphiloſophiſche Deutung näher gebracht, das ur⸗ alte Problem wird um viele Grade verſtändlicher, und im Kleiſt⸗ ſchen Sinne erfaßt, erſcheint es menſchlicher und göttlicher zu⸗ gleich. Reinhardt hat ſich um den Wuſt früherer Bearbeitungen nicht gekümmert, ſondern den echten Kleiſt hervorgeſucht, der unge⸗ achtet aller Schwächen und Schwächlichkeiten ſchätzenswerter iſt als der von allerhand Unberufenen überkleiſterte Kleiſt. Erhebt ſeine Kleiſt hat uns den Vorwurf der Moliereſchen Komödie ſich auch Amphitryon noch nicht zu der Fülle draſtiſchen Humors, der uns im„zerbrochenen Krug“ entgegenſprudelt, ſo ſind doch die ſtarken Anſätze ganz unverkennbar. Wenn auch nicht durch⸗ weg, im Ganzen wurden die Darſteller dem Dichter gerecht, und auch der Humor fand die richtigen Töne. In den Kammerſpielen des Deutſchen Theaters erlebten die⸗ jenigen, welche noch immer nicht von dem Gedanken laſſen mögen, in Maxim Gorki einen Dramatiker zu erblicken, eine herbe Enttäuſchung. Wer ſich durch die nichts weniger als erfreulichen Milieuſchilderungen des„Nachtaſyls“ nicht täuſchen ließ, der konnte ſchon früher wenig Hoffnung auf eine Entwicklungs⸗ möglichkeit irgend welchen dramatiſchen Talents bei Gorki ſetzen. „Die Letzten“, welche nicht mehr mit dem beſcheideneren Untertitel des„Nachtaſyls“ auftreten, ſondern in der Betrach⸗ tung des Dichters über die„Szenen aus der Tiefe“ zu einem „Schauſpiel“ ſich ausgeweitet haben, ſind doch nichts weiter als zerflatternde Milieuſchilderungen von einem ganz fatalen Realis⸗ mus, den unſere Dichtung glücklicherweiſe überwunden hat. Aber nicht, daß Gorki ſich in einer überwundenen Kunſtform übt, macht ſein neueſtes Stück ſo ungenießbar, ſondern daß dieſem jeder dramatiſche Zug, jede dramatiſche Steigerung, daß ihm vor allem auch die Logik der Handlung fehlt. Niemand wird mit Gorki darüber rechten wollen, daß er ſeinen Zorn gegen die ruſſiſche Polizeikorruption, die er einſt am eigenen Leibe ſpütrte, in alle Winde ſchreit, würde er nur über das Talent verfügen, ſo zu ſchreien, daß man ihn anhört. Aber gerade um dieſe Wirkung be⸗ trügt ſich der jungruſſiſche Dichter, indem er ſtatt des Romans ſich des Büßhnenſtücks bedient, zu dem ihm innere Sammlung und die Beherrſchung der äußeren Form vollkommen abgeht. Schließ⸗ lich hören wir auch über das Ruſſiſch⸗Allzuruſſiſche der berannten Polizei nichts Neues mehr, und was wir hören, hat Gogol in ſeinem„Reviſer“ vor faſt drei Menſchenaltern erheblich beſſer geſagt; uns aber etwa an den Sprößlingen des verkommenen Polizeityrannen ein Stück Vererbungstbeorie klar zu machen, da⸗ Stegreifkomödie zu fehlt dem Dichter anſcheinend jede Prädeſtination. Handlung iſt nur wenig da und läßt ſich kaum wiedergeben, ohne die öden und ermüdenden Auftritte, die ebenſo brutal komponiert ſind wie ſie peinlich wirken, einzeln zu fkizzieren. Die Uraufführung am Deutſchen Theater brachte es darum trotz einer leidlichen Dar⸗ ſtellung nicht über eine recht kühle Aufnahme hinaus. Ein feiner Kopf leitet ſeit Jahr und Tag das Kgl. Schau⸗ ſpielhaus. Paul Lindaus Vorliebe für Molidre macht jenem alle Ehre. Nach der ausgezeichneten Inſzenierung des„Einge⸗ bildeten Kranken“ war die Neueinſtudierung des„Tartüffe“ nicht minder anerkennenswert. Dem Tartüffe ſchickte Paul Lindau die „Molisre und die Seinen“(„LIm⸗ promptu de Versgilles“) voraus, die damit wohl überhaupt zum erſten Male auf einer deutſchen Bühne erſcheint. Lindau hat ſie ſelbſt für das Kgl. Schauſpielhaus bearbeitet und mauches wegretouchiert, was heute wider alles Verſtändnis wäre. Sowieſo bleibt dieſes Molisreſche Gelegenheitsſtück immer nur etwas für den Kenner, dem aber gerade hier des großen franzöſiſchen Komikers Satire und Schalkhaftigkeit beſonders fein entgegen⸗ leuchtet. Im Oktober 1668 entſtanden, hat es den vom Kom⸗ poniſten Molisres ausdrücklich gewollten Zweck gehabt, die Neider des damals auch um ſeine Anerkennung ringenden Dich⸗ ters auf gut Molisreſche Art heimzuleuchten. Es blitzt denn auch von auserleſenen Bosheiten gegen die Mitglieder des Hotel de Bourgogne, und wenn Molisre nebenher offene Worte für die menſchlichen Schwächen der Hofſchranzen hat, ſo fand er ſicherlich auch damit ſeines Königs ungeſchränkten Beifall. Die feinge⸗ ſchliffenen Bemerkungen über Dichter, Schauſpieler Hofſchranzen, Publikum und noch andere trafen auch hier beim Berliner Pub⸗ likum auf ziemliches Verſtändnis. „Der Wert des Lebens“ in ein vieraktiges Schauſpieb gekleidet, wurde in einer Uraufführung im„Modernen Theater“ dem fröhlichen Beſchauer klargemacht. Sonderlich Weltbewegendes Genoral⸗ xuzeiger.(Abenbblatt.) Enent Einwand von anclaggebender Be⸗ dentenng, indem er ſchreibt: In den liberalen Parteien ſind nicht wenige Perſönlichkeiten, welche in Weltanſchauungsfragen dem Zentrum nicht minder ſchroff gegenüberſtehen als die Sozialdemakratie, und welche im Paxlament dieſe Gegnerſchaft in einer für das Zentrum empfindlicheren Weiſe zur Geltung bringen können, als die Sozial⸗ demokratie. Soll die Zentrumspartei ſolche Perſönlichkeiten wahl⸗ los gegen ſozialdemokratiſche Kandidaten durchſetzen helfen? Der Satz allerdings läßt ſich verſtehen, daß die Zentrumspartei wegen der tiefen grundſätzlichen Gegenſätze zwiſchen Zentrumspartei und Sozialdemokratie nirgends für ſozialdemokratiſche Kandidaten, welche mit Kandidaten der ſogenannten bürgerlichen Parteien im Kampf ſtehen, poſitiv eintreten ſoll. Aber von da bis zur un⸗ bedingten Unterſtützung jedweder bürgerlichen Kandidaten gegen den Sozialdemokraten iſt noch weit. In manchen Fällen wird es bei der Entſcheidung wohl mehr auf die Perſon als auf die Partei⸗ ſtellung ankommen. Nachdem Dr. Bachem ſo die Wahltaktik des Zentrums umſchrieben, bezeichnet er es als verfrüht, jetzt ſchon über⸗ haupt eine Wahlparole auszugeben: das Zentrum müſſe abwarten, wie die anderen bürgerlichen Parteien zu ihm ſich ſtellen, dann werde es die Entſcheidung„mit Rückſicht auf das Gemeinwohl und das eigene wohlverſtandene In⸗ treffen. Von der Rückſicht auf das Gemeinwohl verrät der grund⸗ ſetliche Standpunkt Dr. Bachems gar nichts, er läßt ſich nur einnehmen aus ſeinem Parteiegoismus. Denn im Reichstage können Weltanſchauungsfragen wegen der ver⸗ faſſungsmäßigen Kompetenz des Reiches im Vergleich mit den militäriſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen nur eine untergeordnete Rolle ſpielen. Wenn alſo Dr. Bachem trotzdem aus Gründen der Weltanſchauung liberale Kandidaten durch klerikale Stimmenthaltung von Sozialdemokraten geſchlagen ſehen will, ſo iſt man zu der Feſtſtellung berechtigt, daß eine ſolche Wahltaktik von Rückficht auf das Gemeinwohl frei, mit⸗ hin nicht national iſt. Um ſo beſſer gedeiht bei einer der⸗ 0 Taktik die klerikal⸗ſozialdemokratiſche Abwehrmehrheit. Sie iſt unverkennbar das Ziel jener Taktik Bachems, wie ſie früher das Ziel des Zentrums war, lange bevor das Scheitern der Block⸗ politik die Kluft zwiſchen Liberalen und Zentrum vertieft hätte. Mit Hilfe der Abwehrmehrheit im vollen Sinne des Wortes„regierende Partei“ zu werden, das iſt der Kern der Wahltaktik Dr. Bachems und des Zentrums. Zur Frage der Beteranenfürſorge. Offine wird geſchrieben: „Die Erörterungen über die Verſorgung unſerer Kriegs⸗ Veterenen laſſen es als angebracht erſcheinen, einmal unter Ausſchaltung der im Reichstage anssgiebig erörterten Deckungs⸗ frage einen Vergleich zu ziehen zwiſchen den Leiſtungen des Deutſchen Reiches und denjenigen der hauptſächlichſten Staaten des Kontinents für ihre Kriegsveteranen. Deutſch⸗ land zahlt jetzt aus dem Reichsinvalidenfonds, deſſen Ver⸗ ngen bekanntlich im nächſten Jahre auf die Reichskaſſe unmittelbar übergehen, aus dem beſonderen Fonds für be⸗ dürftige Kriegsteilnehmer und aus dem Allerhöchſten Dis⸗ öonsfonds jährlich eine Geſamtſumme von 60 lionen Mark. Im ganzen belaufen ſich die Lei⸗ ſtungen des Reiches für die Veteranen bis jetzt auf 1500 Millionen Mark, und wenn ſie am Ende angelangt ſein werden, wird die Geſamtausgabe ungefähr 2200 Millionen Mark betragen, d. i. das Doppelte deſſen, worauf man bei Eim⸗ richtung des Reichsinvalidenfonds gerechnet hatte. In Frankreich ſind von Staatswegen überhaupt keine deren Maßnahmen zugunſten der Veteranen aus dem ge 1670 die 0 invalide worden. 8 die 38clech aunch ich waren und deren e ren ae. Da e wird kaum eanden dar⸗ chen können, daß ſein neues Schauſpiel trotz aller rſöhnung zum guten Schluß recht herzlich unbe ⸗ ur inſofern iſt es von einigem Intereſſe, als hier⸗ ſektueller einmal gründlich mit all dem Peſſi⸗ r Landsleute bricht und ihm ſogar herzhaft zu Um den Selbſtmord zu verdammen, konſtruiert der Ehebruchsgeſchichte, und der betrogene Ehegatte tut Herrn Aemitemiſſch. Dantſchenko den Gefallen, nach damatiſchen Szeue den Selbſtmord des Liebhabers aufs entſchiedenſte zu verurteilen und dadurch zu⸗ uch ſeine Frau von ihren Qualen und Selbſtmordgedanken on. Daß es ein Ruſſe auch im Schauſpiel nicht anders anzes philoſophiſches Syſtem zu entwickeln, verſteht Das verurſacht jedoch oft Längen, die ſich zur dehnen. ichten und barmloſen Seite zeigt ſich der grob⸗ JLudwig Thoma in ſeinem Schwank„Erſter welchen das Kleine Theater herausbrachte. Von den Figuren Thomas begegnet uns hier der baheriſche geordnete Joſef Filſer, und daß dieſer ein gut Teil Erfot s beſtreitet, braucht garnicht erſt feſtgeſtellt werden. iebevall iſt Filſers Gegenpart, der Neuruppiner Ge⸗ Stüve gereichnet, der ebenſo 5 wie witzig die en Figuren ſind voll Pfichen Humors und von di en Witz, wie man ſich ihn in ſolcher Geſtalt 8. kaum verſehen bätte. jedes Zuſpätkommen war eine Geldſtrafe geſetzt. dung eingetreten war, gab Anſpruch auf eine Verſtümmelungs⸗ zulage. In Italien iſt allen Veteranen der Feldzüge von 1848—49 und 1854—55 ſowie einem Teile der Veteranen von 1859 eine Penſion von 100 Lires zuerkannt. Erſt 1907 iſt die Penſionsberechtigung von 100 Lires auch auf die Vete⸗ ranen des Krieges von 1860—61 ausgedehnt worden. Vete⸗ ranen ſpäterer Kriege erhalten noch nichts. Insgeſamt ſind 3 Millionen Lires für Veteranen im Etat bereitgeſtellt. Am 4. Juli 1907 hat die Deputiertenkammer außerdem anläßlich des hundertjährigen Geburtstages Garibaldis einmalig eine Million zur Verteilung unter bedürftige Garibaldiner be⸗ willigt. In Dänemark erhält jeder Kriegsteilnehmer aus 1848—50 zwiſchen Weihnachten und Neujahr 100 Kronen, und zwar ſeit dem Jahre 1906. Dieſe Jurwendung an rund 6500 Mann, die meiſt über 80 Jahre alt ſind. Die Veteranen aus 1864, deren Zahl auf 5 23000 angegeben wird, erhalten noch nichts. Dieſe Darſtellung beweiſt ja wirklich, daß ſchon heute Deutſchland in der Fürſorge für ſeine Veteranen von keinem andern Staate erreicht wird; ſie beweiſt aber auch, daß das nicht viel ſagen will. Auf keinen Fall kann ſie uns ermuntern, die beſſere Löſung einer von uns ſchlecht gelöſten Aufgabe deshalb zu unterlaſſen, weil ähnliche Aufgaben anderswo noch ſchlechter gelöſt worden ſind. Deutsches Reich. — Die Hauptverſammlung des Deutſchen Moniſtenbundes, die zur Zeit in Dresden tagt, hat zu der Königsberger Rede des Kaiſers und dem Altöttinger Glau⸗ bens Bekenntnis des bayeriſchen Prinzen uüdwpig in folgender Reſolution Stellung genommen: „Die in Dresden aus allen Gauen Deutſchlands ver⸗ ſammelten Abgeordneten des Deutſchen Moniſtenbundes be⸗ klagen anläßlich der Rede des Kaiſers in Königsberg über das Gottesgnadentum und der Rede des bayeriſchen Thronfolgers in Altötting über die fürbittende Maria aufs tiefſte, daß derart überlebte, der religiöſen und ſittlichen Kultur unſrer Zeit zuwiderlaufende Anſchauungen an ſo einflußreichen, fiür die Geſchicke unſres Volkes maßgebenden Stellen noch immer herrſchen. Der Deutſche Moniſtenbund erblickt in dieſen un⸗ zeitgemäßen Bekenntniſſen deutſcher Fürſten einen Beweis der verhängnisvollen Erſtarrung unſeres geiſtigen Lebens. Er entnimmt dieſen und ähnlichen bedauernswerten Vorkomm⸗ niſſen den verſtärkten Antrieb, unabläſſig an der geiſtigen, religiöſen und ſittlichen Aufklärung unſeres Volkes im allen ſeinen Schichten fortzuarbeiten und richtet an alle mutigen und unabhängigen Glieder des deutſchen Volkes, Männer wie Frauen, die dringende Aufforderung, dieſe Bekenntniſſe durch den Austritt aus der Landeskirche zu beantworten, damit der ungerechtfertigten Gleichſetzung von„deutſch“ und„chriſt⸗ lich“, von„religiös“ und chriſtlich⸗ für immer ein Ende ge⸗ macht werde.“ — Geſamtverbaud Deutſcher Metallinduſtrieller. Der Vor⸗ ſtand des Geſamtverbandes Deutſcher Metallinduſtrieller hat beſchloſſen, auf Donnerstag, den 22. September eine Ausſchuß⸗ ſitzung nach Berlin einzuberufen, welche über die Geſamt⸗ ausſperrung zugunſten der angegriffenen Seeſchiffs⸗ werften Beſchluß faſſen ſoll. Aus anderen Zertungen und Zeit⸗ ſchriften. Auf dem Alldeutſchen Verbandstag haben bekanntlich zwei Redner einige mehr als taktloſe Bemerkungen über die Preſſe und ihre Vertreter gemacht. In dankenswert kräftiger Abwehr ſetzen die„Leipz. Neueſten Nachrichten“ ſich für die Zeitungsſchreiber ein: Es ſteckt eine Unſumme von Idealismus im deut⸗ ſchen Journalismus, denn wer nicht mit Leib und Seele Journaliſt iſt, leiſtet in dem Berufe nichts. Die Geſchichte von dem „berfehlten Beruf“ iſt Legende, und ſehr hübſch hat Karl Jentſch jenes Wort dahin erweitert, daß ein Journaliſt nicht ſeinen Beruf verfehlt, ſondern ihn oft erſt ſpät gefunden hat. Und alle die„Zei⸗ tungsſchreiber“, die an dem rieſigen Räderwerk mitarbeiten, um den Sekundenzeiger der Weltgeſchichte in Gang zu erhalten, ſie alle, die auch ihre beſten Leiſtungen ſchon morgen Makulatur werden ſehen, die ſich aber tagaus, tagein, oft nur kärglich entlohnt, uner⸗ müdlich abſchuften— für andere, ſie haben wenigſtens den An⸗ ſpruch darauf, daß man ihre Arbeit achtet, wie jede der großen Diſeuſe heraus, in denen ſie von ihren trüben An⸗ fängen, ihrem langen Ringen und ihrem endlichen Erfolg be⸗ richtet. ſie langſam heraufgekommen. Aus dem tiefſten Elend des Pariſer Armenviertels iſt Schon mit 12 Jahren war das kleine Mädchen gezwungen, für ſeinen Lebensunterhalt zu ar⸗ beiten, da der Vater ſeinen Wochenlohn verſpielte und die Mutter die Familie durch Nähen und Schneidern nur notdürftig er⸗ nähren konnte. Wenn Mutter und Tochter ſich den ganzen Tag über mit der Nadel geplagt hatten, dann begann am Abend bis tief in die Nacht hinein das traurige Wandern von Laden zu Laden, um neue Beſtellungen zu erbitten und die fertig gemachte Ware abzuliefern. Viele Stunden lang trippelten dann die kleinen Kinderfüße bisweilen durch Regen, Wind und Kälte; in den aufgeweichten Schuhen laſtete die Näſſe, und der Wind pfiff durch das dünne e„Welches Glück, wenn wir Geld be⸗ kamen und Aufträge! Das bedeutete ja Eſſen und Leben für zwei oder drei Tage“. Aber es gab auch Tage, da klopften die abgehärmten Beiden vergeblich an alle Türen, und das graue Ge⸗ ſpenſt der Not, das mit ihnen von Hauſe ſortgewandert war, kehrte drohender und ſchrecklicher mit ihnen heim. Da mußten auch noch die letzten Stücke der Wirtſchaft zum Pfandleiher ge⸗ tragen werden, und ſie waren froh, wenn überhaupt etwas da war, das in Brot umgetauſcht werden konnte. Die junge Pvette wurde daher Arbeiterin und war tätig von 7 Uhr früh bis zum ſpäteſten Abend für 3 Franes den Tag, die ſie der Mutter brachte. Das ſchlimmſte Ringen mit der Armut hörte erſt auf, da die Probiermamſell bei einem Damenſchneider engagiert wurde. Auf „„Ich war ein Muſter von Pünktlichkeit damals“, erzählte ſie,„und bin es mein ganzes Leben geblieben. Denn in den 18 Jahren, die ich nun bei der Bühne bin, habe ich niemals jemanden auch nur eine einzige Minuten warten laſſen“. 8 Schließlich hatte ſte es ſo weit gebracht, um ein eigenes chneiderge jäft aufzumachen. Auch da nicht andere. Und den Ruhm hat die deutſche Preſſe, und zwar die ſozial⸗ demokratiſche mit eingeſchloſſen, daß ſie abſolut unbeſtech⸗ lich iſt. Und ſie ſorgt ſchon felber dafür, daß Elemente wie Dahſel und Konſorten außen verbleiben. Es iſt eigentlich erſtaunlich, daß nran einem Reichstagsabgeordneten, 1 politiſche Arbeit faſt wir⸗ kungslos ſein würde, wenn die Preſſe nicht die Vermittlerin zwiſchen ihm und der Oeffentlichleit wäre, das alles ſagen muß. Das Sol i⸗ daritätsgefühl der deutſchen Preſſe, das ſich endlich auch eingeſtellt hat, hat es den Reichstag ſchon einmal fühlen laſſen, was er ohne Preſſe ſein würde. Wie die Taubſtummen konnten ſich die Herren damals vorkommen. Und wenn die deutſche Preſſe künftig ſo„niederträchtig“ wäre, über zie Reden des Herrn von Liebermann nicht mehr zu berichten, ſo bliebe ihm ſchließlich nichts weiter übrrg, als Abzüge ſeiner Reden an den Straßenecken verteilen zu laſſen. Auch als der preußiche Eiſenbahnminiſter zu der Einweihung der Dampffähre Saßnitz⸗Trelleborg die deutſchen Journaliſten nicht ein⸗ lud, obwobl ihre ſchwediſchen Kollegen eingeladen waren, ließ die deutſche Preſſe auch ihn im luftleeren Raum reden. Man fragt ſich dann auch ganz erſtaunt, in welcher Vorſtellungswelt Herr von Liebermann, der doch mit der Preſſe häufig genug in Berührung kommt, eigentlich lebt. Solange aber keine Garantien gegeben wer⸗ den können, daß auf Tagungen des Alldeutſchen Verbandes der⸗ artige Herausforderungen der deutſchen Preſſe unterbleiben, wird die deutſche Preſſe am beſten tun, die Alldeut⸗ ſchen im tagen zu laſſen. Die Leitung des Verbandes, deſſen Vorſitzender in dieſem Falle vergebens verſucht hat, dem Unfug zu ſteuern, mußte ſich aber doch ſagen, daß ſie ſich durch ſolche taktloſen Entgleiſungen ſelber das Waſſer abgräbt. Der„Vorwärts“, der immer wütende, findet es beſchämend, daß ſozialdemokratiſche Proteſtverſammlungen gegen den Beſuch des Zaren in Deutſchland verboten werden: Es bleibt die beſchämende Tatſache, daß in Deutſchland der Proteſt gegen den Beſuch des Zaren mit ſtaatlicher Gewalt gu verhindern geſucht wird, ein Verſuch, der in England, Frankreich und Italien ganz ausgeſchloſſen wäre. Es bleibt die beſchämende Tatſache, daß das offizielle Deutſchland in Liebesdienſten für den Blutzaren die Regierungen aller anderen Länder um mehrere Längen ſchlägt! Die brennende Scham aber über all das ſoll uns anſpornen, mit allen Kräften an dem Sturz des Poligeiſtaates g. arbeiten, in dem ſolche Angriffe auf die Rechte des Volkes, in dem ſolche Liebesdienſte für einen Nikolaus II. möglich ſind, zu arbeiten für ein freies Deutſchland, in dem das Volk nicht mehr gebüttelt wird von einer Obrigkeit, die als die Vertreterin einer kleinen Minderheit handelt, und in dem einem xuſſiſchen Deſpoten nicht mehr wohl ſein kann. Beſchämend iſt vielmehr die Hete des„Vorwärts“ gegen den Beſuch eines Herrſchers, der mit Rückſicht auf die Krant⸗ heit der Gemahlin in unſer Land gekommen iſt. Was uns dieſe Hetze koſten kann, wenn nicht die Behördenn dem Treiben ein Ende machen, zeigen folgende Auslaffungen des „St. Petersburger Herold“⸗; Noch bevor dieſer Beſuch in Deutſchland eintraf haben wir in deutſchen Blättern, und zwar nicht nur in ſosialdemokratiſchen ſon⸗ dern auch in gut bürgerlichen, Betrachtungen leſen 85 die an Kleinlichkeit und Taktloſigkeit die ußerſte Grengs ten. Man 55 die Angſt aus, daß dieſer Beſuch der Staatskaſſe irgend eines eutſchen Zändchens— Ausgaben verurſachen könnte. Selöſt wenn dies der Fall geweſen wäre, ſo hätte man eime aus Klugheit nicht anſchneiden ſollen. Man daß Rußland das gaſtfreundlichſte Fand der Welt Frage ſchon bedenken 155 ift— um 8 werden ausländfſchen f. Grenze 5 Lande über 5 leute uien dies ausgezeichnet ergehen ſich ſozialdemolratiſche 5 g e rungen, daß einem gebildeten M ſicht ſteigt. Dieſe Aeußerungen laſſen 1555 e andeuten Selbſt in den ärgſten Zeiten des Deutſe in der ruſſiſchen Preſſe derarlige Dinge niemals„ Man nicht, daß es ſich ja nur um ſozialdemokratiſche kbe Die Sozialdemokratie hat in ſchland einen derartigen An⸗ hängerkreis, daß es der ruſſiſchen Preſſe erlaubt iſt, den Schluß zu ziehen, daß ein großer Teil des deutſchen Volkes pöbelhaft 5 iſt. Das Schlimmſte aber iſt, daß wieder gutbürgerliche Blätter ſich nicht ſchämen, die ſozialdemokratiſchen Gemeinheiten, manchmal unter Hinzufügung eines ſchwächlichen Bedauerns, in extensd wiederzugeben, daß ſie ſo die unqualifizierbaren ſogialdemolvaft⸗ ſchen Roheiten zum Gemeingut des ganzen Volkes machen. Viel⸗ leicht meinen dieſe gutbürgerlichen Blätter, daß es ſchade wäre, ihren Leſern einen ſenſationellen Stoff vorzuenthalten. Aber be⸗ denken ſie denn gar nicht, wie ſehr ſie ſich politiſch gegen die Inter⸗ eſſen ihres eigenen Landes verfündigen, von Erwägungen der An⸗ ſtandspflicht und dergleichen„Krimskrams“ ſchon ganz zu ſchweigen? Die ruſſiſche Preſſe berührt aus naheliegenden Gründen zurzeit dies heikle Thema nicht, aber ſie kennt die erſtaunliche Haltung der deut⸗ ſchen Preſſe ſehr wohl Sie wird bei Gelegenheit quittieren, wenn auch nicht in ſo unanſtändiger Weiſe. Die deutſche Preſſe gräbt eine immer roſig. Viele ihrer feinſten Kundinnen waren ſchlechte Zahler, und bei mancher Dame, der ſie ſpäter in der Geſellſchaft begegnete, hat ſie oft und lange mahnen müſſen, ohne ihr Geld zu bekommen. Einſtmals begegnete ſie einer ſolchen Dame, die in geringſchätzigem Tone ihren Freundinnen erzählte:„Sie hat nicht immer ſolchen Erfolg gehabt, Pvette Guilbert. Als ſie mir zuerſt begegnete, da war ſie— Sie werden es nicht glauben — ein armes kleines Laufmädel, und, jetzt iſt ſie ſo hochmütig, daß ſie mich nicht mehr kennen mag.“„Ich wendete mich nach ihr um“, erzählt die Künſtlerin,„und ſagte mit meinem liebens⸗ würdigſten Lächeln und völlig ruhiger Stimme:„Sie irren ſich, meine Dame. Das kleine Laufmädel von damals hat ſie durch⸗ aus nicht vergeſſen. Es hat auch nicht vergeſſen, wie oft es in Ihre Wohnung laufen und die Rechnung präſentieren und um Bezahlung bitten mußte.“ Eines Tages ſprach ein„älterer Herr“ die junge Modiſtin an und ſtellte ſich ihr als Zirkusdirektor Zidler vor. geben, ſie habe die Figur dazu und werde binnen kurzem die beſte Kunſtreiterin in Paris ſein.„In zwei Jahren ſollen Sie 16 000 Mark das Jahr verdienen!“ Aber ihre Mutter wollte von dieſen Zirkusplänen nichts hören, und ſo gab Ppette nach, obwohl alle Sehnſucht nach einem glänzenderen Leben in ihr geweckt war. Zid⸗ ler blieb jedoch auch weiter ihr Freund und Ratgeber und ſchenkte ihr eines Tages ein Billett für eine Theatervorſtellung und das war der große Moment der Peripetie in ihrer Laufbahn. Ein neben ihr ſitzender Herr wurde auf das begeiſterte Mädchen aufmerkſam und ſtellte ſich ihr als der Theaterkritiker Edmond Stoulig vor. Durch ihn wurde ſie in die Kreiſe des Theaters und der Bühne eingeführt. Nach einem nicht unglücklichen Debül erhielt ſie bei ſchmaler Gage Anſtellungen an verſchiedenen kleinen Pariſer Vorſtadtbühnen und trat in Rollen auf. Dann faßte ſie den Entſchluß, zum Varietee über⸗ zugehen. Das Eldorado engagierte ſie mit 500 Mark den Monat, „Kounhelm, 14, September⸗ en Er machte ihr den Vorſchlag, er wolle ihr Reitſtudien unbedeutenden und Her trat zum Mal mit den 8 Handz —„ — Mauunheim, 14. Septembes. Goneval · Muteigev· Abenbblat.; ktiefe Kluft zwiſchen Ruſſen und Deutſchen; ſie erweckt perſpnli reim menſchliche Feindſchaft. F5F 5 Die„Kölniſche Zeitung“ bemerkt dazu: Wir geben uns nicht der Hoffnung hin, daß dieſe Ausführungen die Haltung der ſozialdemokratiſchen und linksliberalen Blätter in Deutſchland beeinfluſſen werden. Sie werden nach einem Bismarck⸗ ſchen Wort fortfahren, Fenſterſcheiben einzuwerfen, die das deutſche Volk dann bezahlen kann. Es iſt von jeher das Unglück der Deut⸗ ſchen geweſen, ausländiſche Zuſtände mit dem Maßſtab innerpoliti⸗ ſcher Anſchauungen zu meſſen, unbekümmert darum, ob durch dieſe Handlungsweiſe die deutſchfeindliche Stimmung in anderen Staa⸗ ten gefördert und unſeren Gegnern wirkſame Waffen in die Hand gegeben werden. Aber die jetzige Gelegenheit bietet ein Schulbeiſpiel für die Unvernunft unſerer Radikalen, wie es zwingender kaum gefunden werden kann, nur brauchen ſie leider nicht allein die Zeche zu bezahlen. Die Rechnung wird Deutſchland noch einmal präſen⸗ tiert werden; es geſchieht z. B. jetzt ſchon mit dem Satz, der Schluß ſei zuläſſig, daß ein großer Teil des deutſchen Volkes pöbelhaft ver⸗ roht ſei. Das iſt nicht wahr, und jeder Ausländer, der Deutſchland kennt, wird die Behauptung zurückweiſen, aber es bleibt ein übles Ding, daß deutſche Slätter und Parteien durch ihre Torhei! den Anſchein davon erwecken können. Jubiläumstagung der Zaugewerks⸗ genoſſenſchaften. (Eigener Bericht). sh. Danzig, 13. Sept. Die geſchäftlichen Beratungen des 25. Verbandstages der Baugewerksberufsgenoſſenſchaften eröffnete der Vorſitzende Baurat Feliſch⸗Berlin mit der Erſtattung des Geſchäfts⸗ berichts. Bei den Wahlen wurde der Vorſtand durch Zuruf wiedergewählt. Architekt Voigt⸗München ſprach darauf über die Be⸗ ſchlüſſe der Reichstagskommiſſion zum Entwurf einer Reichsverſicherungsordnung. Statt der Verſicherungsämter ſind bei den Behörden beſondere Abbeilungen für Arbeiterverſicherung vorgeſehen. Die Höhe der Koſten iſt noch nicht beſtimmt. Redner glaubt nicht daran, daß der ganze Geſetzentwurf fallen werde. Dies ſei auch nicht zu wünſchen, denn der Entwurf enthalte eine Reihe von Verbeſſerungen. Die Verſammlung nahm einſtimmig folgende Reſolution hierzu an:„Der Verbandstag be⸗ grüßt die Beſeitigung der Verſicherungsämter als beſonderer Behörden und die Auferlegung der Koſten der behördlichen Mitwirkung auf die Bundesſtaaten mit Befriedigung in der Annahme, daß die weiteren Beratungen der Reichstags⸗ kommiſſion nicht dahin führen, daß die von ihr beſchloſſenen Abteilungen für Arbeiterverſicherung ſachlich den geplanten Verſicherungsämtern gleichkommen und ähnlich hohe Koſten verurſachen wie dieſe und beantragt: a) daß den zu errichtenden Abteilungen für Arbeiter⸗ verſicherung keine Spruchtätigkeit für das Gebiet der Urfallverſicherung übertragen, 8 b) daß der Berufsgenoſſenſchaft ein Wahlrecht für die Beſetzung der Beiſitzerſtellen in dieſen Abteilungen zu⸗ geſtanden, 85 o) daß der Rekurs beibehalten, d) daß der Zuſchlag zum Reſervefonds nach der Berufsgenoſſenſchaften geändert wird. — Weſiter ſpricht ſich der Verbandstag gegen Erhöhung der Koſten und gegen die Mitwirkung der Arbeitervertreter bei. der Rentenfeſtſetzung aus. Maurermeiſter Lehmann⸗Altona berichtete über Arbeiterſchutzbrillen, deren Konſtruktion und An⸗ wendung. Die Verſammlung nahm eine Reſolution an, in der eine einheitliche Geſtaltung der Unfallverhütungs⸗ vorſchriften bezüglich der Schutzbrillen gefordert wird. Ein Antrag der Magdeburgiſchen Baugewerks⸗ berufsgenoſſenſchaft verlangt Herbeiführung einer An⸗ weiſung, durch die allen Montagegeſchäften für elektriſche Anlangen die Verpflichtung auferlegt wird, neue elektriſche Freileitungen auf und an Gebäuden mit der nötigen Ifolierung der Leitung zu verlegen. In Verbindung hiermit wurde ein Antrag der ſchleſiſch⸗poſenſchen Ge⸗ noſſenſchaft betreffend Iſolierung elektriſcher Freileitungen und Führung ſowie Befeſtigung der Niederſpannungs⸗ leitungen an Konſolen bezw. Häuſerfronten im Bereiche des Elektrizitätsnetzes der Talſperre bei Markliſa beſprochen. Beide Anträge wurden einer Kommiſſion überwieſen. Ferner wurde der Voyſtand beauftragt, in den Jahresberichten nieder⸗ zulegen, wie viel von den feſtgeſtellten Verſtößen gegen die Unfallverhütungsvorſchriften auf die Schuld der Arbeitgeber reſp. der Arbeiter entfallen. Zu der Petition des deutſchen Polierer bundes an den Reichstag, daß zu Baukontrolleuren die Polierer geſetz⸗ lich beſtimmt werden ſollen, wurde beſchloſſen, bei den geſetz⸗ gebenden Körperſchaften zu beantragen, dieſer Petition nicht Folge zu geben, da bei der Heranziehung von Polierern zu Baukontrolleuren die Berufsgenoſſenſchaften jede Verant⸗ wortung für die Beachtung der Unfallverhütungsvorſchriften ablehnen müßten. Die Verſammlung beſchloß weiter zu be⸗ amtragen, daß in das Geſetz eine Verpflichtung der Polizei⸗ hehörden, Gerichte und Staatsanwälte aufgenommen werde, 12 den Anträgen ſchuhen auf, die dann eine ſo charakteriſtiſche Note ihrer Kunſt wurden.„Ich wählte ſie aus Sparſamkeitsrückſichten“, bekennt ſie freimütig. Als Star kam ſie dann mit 1000 Mark monatlich an das Kaſino in Lyon. Doch hier erlebte ſie ein großes Fiasko. Sie wurde mit Ziſchen und Gelächter empfangen.„Die hat wohl ihre Figur im Koffer gelaſſen!“ ſchrie man.„Sie iſt ja flach wie ein Eierkuchen!“ Sie mußte die Bühne verlaſſen, ohne zu Ende zu ſingen. Aber ihren Mut verlor ſie deswegen nicht.„Sie phaben mir 1000 Mark den Monat bezahlt“, ſagte ſie zu dem Impreſſario, als ſie das undankbare Lyon verließ.„Nun wohl, nuächſtes Jahr komme ich wieder, und Sie werden mir 1000 M. für den Abend zahlen.“ Ihre Prophezeiung wurde Wahrheit. Nun trat ſie in dem„Eden⸗Konzert“ auf dem Boulevard Straß⸗ bourg auf, wohin Francois Copps und das biedere kritiſche Orakel von Paris Franecisque Sarcey bisweilen kamen. Damals ver⸗ tiefte ſie ſich in die neue realiſtiſche Literaturbewegung; ſie las Zola, die Goncourts und Maupaſſant.„Ich wollte im Lied geben, was ſie in der Dichtung gaben“, ſo charakteriſiert ſie ihr da⸗ maliges Streben. Und es gelang ihr. In Lüttich erkannte man zum erſte Male ihre große, elementare Wucht der naturaliſtiſchen Darſtellung. Sie erſchütterte und ergriff das Publikum wie nie zuvor ein Künſtler im Varietee. Man engagierte ſie mit 800 Mark für den Abend nach Brüſſel. Von dort drang ihr Ruf nach Paris, und bald ſtrahlte der Weltruhm über dem Lebenslauf bei Einleitung von Unkerſuchungen zur Feſtſtellung ſchwerer Unfälle die zuſtändigen Berufsgenoſſenſchaften ſofort zur Teilnahme einzuladen. Als Ort der nächſten Tagung wurde Regensburg gewählt. 30. Deutſcher Auriſtentag. sh. Danzig, 13. September. (Schluß.) Die Emanation des Bürgerlichen Geſetzbuches ſei in eine Zeit gefallen, wo man ſich des Satze: Ein Stand, ein Recht, noch nicht bewußt geweſen ſei. Speziell für das Gebiet der So⸗ zialpolitik habe man— was aber nicht im Tone des Vorwurfs ge⸗ ſagt ſein ſolle— über der zunächſt dringlicheren Sozialpolitik für die gewerblichen Arbeiter die ſoziale Fürſorge für den Mittelſtand, von dem der Stand der Angeſtellten nur ein Teil ſei, verſäumt und dieſe Verſäumnis dann nur ſchrittweiſe nachgeholt. Nun ſtehe man vor einer Zerriſſenheit des Angeſtell⸗ tenrechtes, die ſchlechterdings unhaltbar ſei. Schwer ſei, den ein⸗ zelnen Angeſtellten richtig zu rubrizieren. Schwer alsdann feſtzu⸗ ſtellen, welches Recht für ihn gelte. Insbeſondere beſtehe nicht die geringſte Veranlaſſung mehr, den Handlungsgehilfen innerhalb des größen Standes der Privatangeſtellten ſozialpolitiſch zu iſolieren; zumal dem gelernten höheren gewerblichen Arbeiter gegenüber, mit dem er häufig Pult an Pult ſitze, verwiſche ſich die Grenze mehr und mehr. Nach alledem ſei kein Zweifel, daß die vorliegende Frage bejaht werden müſſe. Was dem Handlungsgehülfen recht ſei, ſei den anderen Privatangeſtellten billig. Freilich ſei an dieſe ja ein aber zu knüpfen. Solle man ſich etwa damit begnügen, die handels⸗ rechtlichen Vorſchriften durch einen Akt der Geſetzgebung auf alle Privatangeſtellten zu übertragen? Das würde recht einfach ſein, die beſtehende Verwirrung aber nicht heben, ſondern verſchlimmern und angeſichts des ſchon reformbedürftig gewordenen, ſchon im Fluſſe einer fortſchrittlichen Geſetzgebung befindlichen, ſchon teil⸗ weiſe überholten Handelsrecht nicht einmal richtig ſein. Die Ant⸗ wort könne nur ſein: das Ziel iſt die Schaffung eines einheitlichen Angeſtelltenrechtes. (Lebh. Beifall) s Prophet desſelben habe der Gutachter Reichs⸗ tagsabgeordneter Pokthof gewirkt, deſſen Wünſche ſogar bis zu einem einheitlichen Rechte des Dienſtvertrages gingen, alſo ein⸗ ſchließlich der gewerblichen Arbeiter überhaupt. Allein die In⸗ tereſſen des Arbeiters und des Angeſtellten dürften für abſehbare Zeit noch auseinandergehen. Dieſer ſtrebe nach Freizügigkeit des Dienſtes, jener nach möglichſt dauernder, geſicherter Anſtellung. Daher möge man ſich mit einem„Sonderrechte aller Pripatange⸗ ſtellten“ begnügen, ſei es als Novelle zum Bürgerlichen Geſetzbuche, ſei es als Spezialgeſetz. Die Frage führte zu intereſſanten Auseinanderſetzungen. Hierzu nahm an erſter Stelle einer der Führer des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes in Hamburg, Kaufmann Blobel (Berlin) das Wort. Er hatte auf ſeine Wortmeldung geſchrieben, daß er als Vertreter des Deutſchnationalen Handlungsgehülfenver⸗ bandes das Wort zu nehmen wünſche. Der Vorſitzende der Abtet⸗ lung, Geheimer Profeſſor Enneccerus(Marburg) bemerkt ihm, daß er hier nicht als Vertreter des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehülfenverbandes, ſondern lediglich als Mitglied des Deutſchen Juriſtentages ſprechen dürfe. Kaufmann Blobel führte darauf aus, er nehme trotzdem an, daß die Meinung des Deutſchnationalen bon Intereſſe ſein werde. Er könne letzten Endes die Meinung der überwiegenden Mehrheit der Handlungsgehilfen hier zum Aus⸗ ruck bringen. Bedauerlich ſei es, daß weder die Gutachter noch die Referenten die bedeutſame Literatur des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes berückſichtigt habe. Er habe in Stutt⸗ gart auf dem Verbandstage der Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen Unruhe und Zurufe: Zur Sachel) die weitergehenden ſo⸗ zialen Forderungen der Handlungsgehilfen eingehend behandelt ſerneute Unruhe). Wenn Sie mich nicht als Mitglied des Hand⸗ lungsgehilfenverbandes hören wollen, ſo können Sie mich doch ruhig als Mitglied des Deutſchen Juriſtentages anhören. Die Mitteilung der Quellen zur Erkenntnis der ſozialen Forderungen der Gehilfenſchaft gehört nach meiner Auffaſſung durchaus zur Sache. Es wäre bedenklich, wenn die Handlungsgehilfenſchaft aus der Berufsgenoſſenſchaft aller Handelsangehörigen herausgenom⸗ men und in eine Gemeinſchaft mit der Geſamtheit der Privatange⸗ ſtellten gepreßt würden. Da könnte die Handlungsgehilfenſchaft leiden, ohne daß die Geſamtheit Vorteile davon hätte. Die Hand⸗ lungsgehilfen haben noch eine große Reihe von Forderungen zu mehr in ihrem künftigen Berufe ausgebildet werden, während ſie gegenwärtig vielfach Hausbotendienſte verrichten müſſen.[Erneute Zurufe). Redners ſtehen nur in einem ſehr loſen Zuſammenhang mit dem Thema. Zum weitaus größten Teil ſtehen ſie außerhalb desſelben. Ich kann es der Verſammlung nicht übel nehmen, wenn ſie durch Zurufe Sie darauf hinweiſt, daß Sie bisher lediglich mit einem Satze zum Thema geſprochen hahen. Kaufmann Blobel(fortfah⸗ rend): Ich glaube, wenn Sie mich ruhig hätten ſprechen laſſen unter Ausnützung der vollen Redezeit, daß Sie dann zu einem an⸗ deren Urteil gekommen wären. Ich will nur ausführen, daß die Handlungsgehilfen ſelbſt einen raſchen Ausbau der für ſie gelten⸗ den ſozialen Schutzbeſtimmungen verlangen und daß die Kaufleute umſo mißtrauiſcher werden würden, wean ſie hören, daß alle Pri⸗ vatangeſtellten die gleichen Forderungen aufſtellen. Der Geſamt⸗ heit der Privatangeſtellten wird man nicht geben können, was die Handlungsgehilfen für ſich fordern. Auch politiſche Gründe ſpre⸗ chen gegen die Bildung einheitlicher großer Schichten von Privat⸗ beamten.(Unruhe.) Die große Beamtenſchaft bietet bekanntlich ein großes Agitationsfeld für gewiſſe Parteien. Bei den Privat⸗ beamten iſt ähnliches in dem Umfange nicht zu behaupten, aber Vorſicht iſt aus praktiſchen und taktiſchen Gründen zu fordern.— Der Syndikus des Deutſchen Technikerverbandes Dr. Günther bedauert, daß politiſche Streitigkeiten in die Debatte gezogen wur⸗ den und beſtreitet dem Vorredner jede Legitimation, im Namen der Deutſchen Handlungsgehilfen zu ſprechen. Der Verbandsegoismus Referate und erklärt ſich aus praktiſchen Gründen damit einver⸗ ſtanden, den Privatbeamten zunächſt die Schutzbeſtimmungen des Handelsgeſetzbuches zu verſchaffen und dann erſt die notmendigen weiteren Beſtimmungen zu treffen. 1 der Anrechnung der Krankengelder auf das Gehalt und legt dar, daß in allen beſſeren Betrieben die Lage der Privatbeamten eine der armen kleinen Schneiderin. durchaus günſtige Rechtsanwalt Weinberg(Berlin) be⸗ Handlungsgehülfenverbandes mit ſeinen 120,000 Mitgliedern, der in berſchiedenen Fragen die anderen kaufmänniſchen Verbände mehr oder minder hinter ſich hergezogen habe, für den Juriſtentag vertreten, die nicht zu weit gehen, ſo z. B. daß die Lehrlinge heute Vorſ. Profeſſor Enneccerus: Die Ausführungen des des Deutſchnationalen Verbandes ſtehe gänzlich vereinzelt da. Redner dankt im Namen der deutſchen Techniker für die beiden Frhr. v. Pechmann(München) wendet ſich gegen das Verbot 25 Raten auf 2 Jahre ausgedehnt werden kann; der zweit gründet einen Antrag, der Deutſche Juriſtentag möge ein einheit⸗ liches Privatbeamtenrecht nach Art des öſterreichiſchen fordern. Der Redner wendet ſich gegen die Ausfährungen Blobels, deſſen Rede juriſtiſch gänzlich unverſtändlich geweſen ſei, und der den Futterneid eines großen Teiles der Handlungsgehilfenſchaft gegen⸗ über den Pribatbeamten zum Ausdruck gebracht habe.— Dr. Heiß vom Bunde der techniſch induſtriellen Beamten führt aus: Blobel hat nicht die Vorausſetzungen für die Mitgliedſchaft des Deutſchen Juriſtentages, er hat kein juriſtiſches Studium hinter ſich. Unruhe). Ich hebe das hervor, weil in einer Verſammlung Herr Blobel mir das Wort vorenthielt, mit der Begründung, daß ich kein Kaufmann ſei. Er hat dem Juriſtentag den Separatab⸗ druck einer Broſchüre überreicht. Der Deutſche Juriſtentag ſteht aber nicht auf dem Blobel'ſchen Niveau, daß man ihm eine ſolche Broſchüre vorſetzen könnte. Vorſ. Profeſſor Enneccerus: Derartige das zuläſſige Maß weit überſchreitende Ansdrücke bitte ich zu un⸗ terlaſſen. Dr Heiß(fortfahrend): Ich bedauere, daß ich dieſe Aus. führungen machen mußte. Nachdem ich aber die Broſchüre geleſen, kann ich meine Ausführungen nicht zurücknehmen.(Große Unruhel. Der Vorſitzende Enneccerus befragt die Verſammlung, ob ſie den Redner noch weiter hören wolle. Die Verſammlung beſchließt, daß Dr. Heiß das Wort entzogen werden ſolle. Die weitere De⸗ batte drehte ſich darum, ob eine Zuſammenfaſſung der verſchiede nen Anträge möglich ſei. Es wurden ſchließlich die Leitſätze von Excellenz Klein ange⸗ nommen mit dem Zuſatz, daß die erwählte Kommiſſion bereits dem nächſten Juriſtentage Bericht erſtatten ſoll, um die Schaffung eines einheitlichen Rechtes für den Dienſtvertrag der Privafängeſtellten vorzubereiten. 5 In der zweiten Abteilung beſchäftigte man ſich mit der in⸗ tereſſanten Frage: Liegt ein Bedürfnis für ein deutſches Reichsverwaltungsgericht vor? Gutachter hierzu waren Senatspräſident Dr. Schulßen⸗ ſtein(Berlin), Profeſſor Dr. Thoma(Tübingen) und Profeſſor Dr. Anſchütz(Berlin), während als Berichterſtatter Wirkl. Geh. Oberjuſtizrat Präſident Dr. Vierhaus(Breslau) und Pro⸗ feſſor Dr. Lukas(Königsberg) fungierten. Der Vorſitzende der Abteilung, Profeſſor Dr. Gierke(Berlin), leitete die Berhand⸗ lungen mit der Bemerkung ein, daß es das erſte Mal ſei, daß ſich der Juriſtentag mit einer berwaltungsrechtlichen Angelegenheit be⸗ faßte. Die Leitſätze des erſten Referenten Präſident Dr. Vier⸗ baus beſagen zunächſt, daß die geſtellte Frage in dieſer Allge⸗ meinheit nicht zu beantworten ſei, vielmehr näßerer Beſtimmung bedürfe. Für diejenigen Verwaltungsgebiete, auf denen bereits eine reichsrechtliche verwaltungsgerichtliche oberſte Inſtanz be⸗ ſtehe, könne— unbeſchadet einer etwaigen Vereinfachung im einzel⸗ nen— das Bedürfnis eines einheitlichen oberſten Verwaltungs⸗ gerichtes nicht anerkannt werden. Die Schaffung einer reichs⸗ rechtlichen oberſten verwaltungsgerichtlichen Inſtanz, ſoweit zur⸗ zeit eine ſolche Inſtanz überhaupt nicht beſtehe, oder nur lande rechtlich geordnet fei, empfehle ſich nicht und zwar auch nicht in d Beſchränkung auf Fälle, in denen das Rechtsmittel auf die Ven letzung einer in den Reichsgeſetzen enthaltenen Rechtsnorm geſtützt wird. Nür das Bedürfnis nach einer reichsgeſetzlich zu regelnden Inſtanz zur Verhütung einer widerſprechenden Auslegung des Reichsrechts auf dem Gebiete des Verwaltungsrechts ſei anzu⸗ erkennen. Für die Regelung einer ſolchen Inſtanz ſchlägt der Redner im einzelnen Grundzüge vor. Der Korxeferent Prof. Dr. Lukas(Königsberg) das Bedürfnis nach Schaffung eines Reichsverwa mit der Begründung, daß erſt hierdurch jene Einheitlichkeit Anſvendung des Reichsverwaltungsrechts erzielt werden könn die erforderlich ſei, damit die Rechtseinheit auch auf dieſem G. biete voll zur Geltung komme. Der Redner ſtellt Leitſätze auf. Nach einer kurzen Diskuſſion ziehen beide Referenten ihre A träge zurück und die Verſammlung einigt ſich auf folgenden kurzer Antrag von Profeſſor Gierke und Juſtizrat Wildhagen:„Es ſteht ein Bedürfnis nach Schaffung einer reichsrechtlich geordnef böchſten richterlichen Inſtanz für Verwaltungsſachen, um die heitlichkeit der Anwendung des Reichsverwaltungsrechts zu ſie Damit waren die Arbeiten der zweiten Abteilung erledi In der dritten Abteilung wurden beute die handlungen über die Strafmittel nach dem Vorentwurfe zu Deutſchen Strafgeſetzbuche mit einer Erörterung des zweite Teiles des Themas: Die Freiheitsſtrafe im beſo deren fortgeſetzt. Prof. Dr. J. Goldſchmidt und L gerichtspräſident Dr. b. Staff(Breslau) begründeten in gehenden Ausführungen die Leitſätze. Die Vorträge nahme Stunden in Anſpruch. Eine Diskuſſion über die beiden Refera Goldſchmidt und v. Staff fand nicht ſtatt, es wurde ſo Abſtimmung über die Leitſätze geſchritten. Zu dem Strafmittel im allgemeinen lag eine Reſol des Senatspräſidenten Dr. Olshauſen vor, die in folgen Jorm zur Erörterung und Annahme gelangte. Die erſte allg meine Theſe„Das Strafmittelſyſtem des Vorentwurf 1 deutſchen Strafgeſetzbuche iſt im allgemeinen durchaus zu bi namentlich ſind andere Strafmittel als die in ihm vorgeſchla nicht zu empfehlen“ wurde unverändert gelaſſen. In der Theſe, die die einzelnen Strafmittel behandelt, wurden d ſätze verſchiedentlich geändert. Der Abſchnitt betreffend Todesſtrafe wurde in folgender Form angenommen: „Die Einſchränkung der Todesſtrafe iſt nicht ü! tende Recht hinaus auszudehnen. Bei milderen Umſtänd dem Richter allgemein ein nach dem ordentlichen Strafrahm⸗ cͤbgeſtuftes Strafmilderungsrecht einzuräumen. Der ug der Todesſtrafe iſt für das Reichsgebiet einheitlich zu Mit der Todesſtrafe ſoll der Verluſt der bürgerlichen Eh rechte von Rechts wegen verbunden ſein.“ 8 „1. Es iſt zu billigen, daß a) das Anwendungsgebi Geldſtrafe gegenüber dem Reichsſtrafgeſetzbuch bedeuten weitert wird, b) ihre Androhung mit Höchſtbeträgen ei die in beſtimmten Summen ausgedrückt find, o] ſie baren Handlungen, die auf Gewinnſucht beruhen, Nebenſtrafe Anwendung finden kann, d) die Erſatz den Fall ihrer Uneinbringlichkeit Haft und, wenn a ſtrafe neben einer anderen Freiheitsſtrafe erlan einzutreten hat.“ „2. Dagegen iſt zu fordern, daß bei wahlweiſer von Geldſtrafe mit Freiheitsſtrafen, von Ausnahmen die Summen der zuläſſigen Höchſtbeträge der Geldſtrafe beſtimmtes Verhältnis zu dem Höchſtbetrage der wahlweiſe gedrohten Haftſtrafe geſetzt werden“. Ergänzt wurden dieſe Leitſätze durch die Annahme zw Anträge. Der eine beſagt, daß die Zahlung von Geldſtr. fordert, das Abverdienen einer Geldſtrafe im Nichtzah 4 Seit Geusral⸗Angeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. September. in einer Anſtalt, einem Gefängnis, oder einem Arbeitshauſe.— Die Theſe über den Verweis:„Insbeſondere iſt zu billigen, daß der Verweis auch gegen Perſonen über 18 Jahre als Haupt⸗ ſtrafe Anwendung finden kann“ wurde unverändert angenommen, ebenſo die Theſe über den Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte, die lautet:„Insbeſondere iſt es zu billigen, daß die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte nur als Neben⸗ ſtrafe angedroht iſt und daß die Teil⸗Aberlennung der bürger⸗ 1 Ehrenrechte in größerem Umfange als bisher zugelaſſen i Eine längere Debatte entſpann ſich noch darüber, ob dieſe Leitſätze dem Plenum zur Beſchlußfaſſung oder nur zur Kennt⸗ nisnahme vorgelegt werden ſollen. Es wurde ſchließlich be⸗ ſchloſſen, die Leitſätze im Plenum nur berichtweiſe vorzutragen. 85 Zum Berichterſtatter wurde Olshauſen gewählt. Die Silberhochzeit des Großherzogs⸗ puares. Elettrotechniſche Sonderausſtellung für Kleingewerbe, 5 ſchaft und Haushalt. 5 Die Ausſtellung, die anläßlich der Feier der ſilbernen Hochzeit des Großherzogspaares vom Landesgewerbeamt in der Landes⸗ gewerbehalle zu Karlsruhe, Karl⸗Friedrichſtraße, veranſtaltet und am kommenden Sonntag eröffnet wird, wird vor allem die Allge⸗ meinheit und die Fachleute über die vielſeitige und vorteilhafte Verwendbarkeit der Elektrizität im Kleingewerbe, in der Landwirt⸗ ſchaft und im Haushalt aufklären und zeigen, welche Fortſchritte die naeueſte Zeit auf dieſen Gebieten gebracht hat. Namhafte Firmen der Elektrizitätsbranche ſind mit ihren Erzeugniſſen, Motoren, Lampen und dergl. vertreten. Den größten Raum werden natür⸗ lich die elektriſch betriebenen Arbeitsmaſchinen für die verſchieden⸗ ſten Gewerbe einnehmen. Beſonderes Intereſſe werden die klei⸗ neren elektriſch betriebenen Haushaltungsmaſchinen finden. Elek⸗ triſche Koch⸗ und Heizapparate ſind ebenfalls in größerer Zahl von verſchiedenen Firmen angemeldet. Die landwirtſchaftlichen Ma⸗ ſchinen wurden in eine beſondere Abteilung eingereiht, deren Ein⸗ richtung der Genoſſenſchaftsverband badiſcher landwirtſchaftlicher Vereinigungen übernommen hat. Für dieſe Abteilung iſt eine eigene Ausſtellungshalle auf dem Terrain des Landesgewerbeamtes nach der Markgrafenſtraße zu erſtellt worden. Zum Schaufenſter⸗Dekorations⸗Wettbewerb, veranſtaltet vom Karlsruher Verkehrsverein, haben ſich bis zum 10. d. Mts, bereits 111 Firmen, darunter die hervorragendſten, an⸗ gemeldet. Die angemeldeten Schaufenſter ſind während der Feſt⸗ iage zu Ehren des Großherzogspaares den 18. bis mit Donnerstag den 22. September) von morgens 8 Uhr bis abends 9 Uhr offen. Jedem während der Feſttage am Hauptbahnhof an⸗ kommenden Fremden wird ein Verzeichnis der Preisbewerber nebſt Skraßenſtigze durch den 5„ behändigt. Aus Stadt und Tand. MNaunheim, 14. September 1910. ur Tostrennung der Rheinau von Seckenheim vi der„Rheinauer Zeitung“ geſchrieben: Der Verlauf der Bürgerverſammlung, welche ſich am berflof ſe⸗ Samstag Abend in Seckenbeim mit der Frage der Lostrennung Rheinau vom Hauptort Seckenheim befaßte, gibt keineswegs die ſedanken derjenigen Kreiſe von Seckenheim wieder, welche trotz allem Hin und Her und Für und wider der Tagesſtrömungen ſich den klaren Blick für die ſeitherigen und zukünftigen Ereigniſſe be⸗ wahrt haben. Die Angriffe, die gegen den Seckenheimer Gemeinde⸗ rat gefallen ſind, weil er ſicheſ. Zt. für die Lostrennung erklärte, erſcheinen bei ſachlicher Ueberlegung durchaus unberechtigt. Es 'ag ja zugegeben werden, daß bei der Entſcheidung, ob eine Los⸗ nnung der Rheinau erfolgen ſolle oder nicht, mancher Umſtand afür und mancher dagegen ſpricht, wie das ja auch in dem Stim⸗ nen erhältnis, mit dem ſich der Gemeinderat für die Lostrennung e, ſchon zum Ausdruck kam. Man darf aber doch nicht ver⸗ eſſen, daß man mit einer Politik, wie ſie in der Verſammlung empfohlen wurde, ſehr in das Hintertreffen geraten kann und daß die„abgeſägten Hoſen“, mit welchen einer der Herren Redner den Herrn Miniſter und ſeinen Vertreter in ſo geſchmackvoller Weiſe bedachte, ſich in ein auch für die Gemeinde Seckenheim ſelbſt ſehr unbequemes Kleidungsſtück verwandeln können. ESs bleibt doch immer zu bedenken, daß in einem früheren Sta⸗ ium der Eingemeindungsverhandlungen, nämlich im Jahre 1902, eitens der Staatsregierung in unzweideutiger Weiſe die Anſicht geſprochen wurde, es könne gemäß Art. 4 des Geſetzes vom 20. ril 1854 ein Gemarkungsteil auch gegen den Willen der be⸗ ten Gemarkungsinhaber und ohne daß es eines Antrages be⸗ durch Entſchließung der Verwaltungsbe⸗ rde abgetrennt und einer anderen Gemarkung zugeteilt Es iſt alſo nicht nur theoretiſch möglich, ſondern auch ch durchführbar, daß die Rheinau auf dem Verwal⸗ gswege abgetrennt und zu Mannheim geſchla⸗ rd, wenn dringende öffentliche Intereſſen es n. Nun muß man ſich doch fragen, wohin wir in Seckenheim ſtheinau wandern, der am nächſten Samstag ſtattfin⸗ denden Bürgerausſchußſitzung eine Abſtimmung im Sinne der in er neulichen ee eee gefaßten e erfolgt und Landwirt⸗ tennzeichneten Baſis zurückgewieſen wird. Man braucht kein Prophet zu ſein, um die Befürchtung aus⸗ „daß die ſchon jetzt unhaltbaren Verhältniſſe in der Ge⸗ 12 rwaltung von Seckenheim und Rheinau gerade durch einen olchen Beſchluß noch viel unhaltbarer werden würden. Haben es doch erlebt, daß vor drei Jahren bei der Neubeſetzung der 55 in Seckenheim und bei Anläſſen die 0 in nun in der betr. Verſammlung darauf bingewieen es ſei ausgeſchloſſen, daß man der Rheinau alles in einem chen könne, ſondern daß man immerhin noch zwei Jahre zätte, bis die Rheinau ſo hergeſtellt ſei, daß ſie gedeihen könne, ebe man ſich doch keinen Täuſchungen hin, daß 21 Aheinauer ltnis 0 Sedenheim und Rheinau, wenn die Los⸗ nicht zu Stande kommt, ohne Frage Zuſtände entwickeln, weiteren Beweis dafür überflüſſig machen, daß hier im 1 Intereſſe ein Eingreifen der Staats⸗ geboten iſt. Wohin treiben wir aber dann in beſt eine gewiſſe Neigung ſeitens nung der Rheinau eine die Staatsregierung ſich zu einem Einſchreiten Nanla ſieht, N wird Mannheim ſchon die nötige Kühle zeigen und den abzutre⸗ tenden Gemarkungsteil als gewiſſermaßen aufgedrängten behan⸗ deln und ſeine Bedingungen darnach einrichten. Ob ſich dann die Chancen von Seckenheim verbeſſern werden und ob bei einem ept. verwaltungsgerichtlichen Verfahren über die Höhe der Entſchädigung für Seckenheim mehr abfallen wird als beute, wo das geſamte Barvermögen auf Seckenheimer Seite blei⸗ ben ſoll, und ob die Grenze dann noch ſo ausfällt wie heute, er⸗ ſcheint doch ſehr zweifelhaft. Wir hoffen durch dieſe Zeilen auch in der Oeffentlichkeit den Eindruck wiederhergeſtellt zu haben, daß die Reſolution in der Verſammlung vom 10. ds. Mts, auch in Secken⸗ heim durchaus nicht ungeteilten Beifall findet, daß vielmehr weite Kreiſe hinter denjenigen ihrer Gemeinderatsmitglieder ſtehen, die für die Lostrennung der Rheinau geſtimmt haben und es durchaus verſchmähen, den Gemeinderat für ſeine, wie wir wiſſen, nach reif⸗ licher Ueberlegung und unter Würdigung aller in Betracht kom⸗ menden Umſtände gefaßten Beſchlüſſe noch obendrein zu tadeln und anzugreifen, ganz abgeſehen davon, daß ſich der Bürgerausſchuß im Prinzip ja bereits ebenfalls für die Lostrennung ausgeſprochen hat. ***** * Seckenheim, 13. Sept. Nächſten Samstag, 17. Septem⸗ ber, abends ½7 Uhr findet hier eine Bürgerausſchuß⸗ ſitzung ſtatt. Als erſter Punkt ſteht die Lostrennung der Rheinau und die Eingemeindung in die Stadt⸗ gemeinde Mannheim zur Beratung. Die Vorlage lautet: „In der am 26. Juli ds. Is. ſtattgefundenen Sitzung der Einver⸗ leibungskommiſſion, welcher der Gr. badiſche Landeskommiſſär Herr Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker beiwohnte, wurde die Grenze des abzutretenden Geländes mit rund 893 Hektar wie folgt bezeichnet: Der Edinger Rindweg von der Schwetzinger Grenze nördlich bis zum alten Heidelberger Weg, dieſen nordweſtlich ent⸗ lang bis zum Hallenweg, und alsdann den Hallenweg nördlich bis zur Staatsbahn, dieſer bis zur Richtung nach Mannheim folgend bis zur Mallau; von hier bis zur Neckarauer Grenze, wobei aus⸗ drücklich betont wird, daß die Mallau ſelbſt nicht inbegriffen iſt.“ „ In den Ruheſtand verſetzt wurde der Vorſteher des Stations⸗ amts Freiburg⸗Hauptbahnhof, Bahnhofinſpektor Guſtav Stoll, auf Anſuchen unter Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen, und Amtsgerichtsſekretär Karl B ü ch ner in Schwetzingen auf Anf ſuchen bis zur W Wiederherſtellung ſeiner Ge⸗ ſundheit. Verſetzt wurde Reallehrer Ernſt Hofmann von der Bürger⸗ ſchule in Tauberbiſchofsheim in gleicher Eigenſchaft an das Großh. Vorſeminar dortſelbſt. * Auszeichnung. Der Firma Gebrüder Schwabenland, Hotel⸗ Kücheneinrichtungen, Stammhaus Mannheim, Zweignieder⸗ laſſungen in Berlin, Köln, Zürich, Wien und Genua, wurde in dieſen Tagen das Prädikat als Hoflieferanten des Großherzogs von Heſſen verliehen. Bekanntlich iſt die Firma bereits Inhaberin der entſprechenden Prädikate des badiſchen und rumäniſchen Hofes. * Im ſelhſtgebauten Kanve von Friedrichshafen nach Rotter⸗ dam. Zwei Schüler der 9. Klaſſe der Oberrealſchule in Ravensburg, Hans Bethge und Walter Uhl, haben im Monat Auguſt im Verein mit dem Bruder des erſteren, dem cand, mach, an der Techniſchen Hochſchule in Hannover Karl Bethge, eine F ahrt im ſelbſt⸗ gebauten Kande von Friedrichshafen bis nach Rotterdam unternommen und glücklich zu Ende geführt. Das von den jungen Leuten ohne jede fremde Hilfe erbaute Boot, das zur Fahrt benützt wurde, war ein dreiſitziges Kande von 6,5 Meter Länge und 0,90 Meter größter Breite. gedeckt und hatte auf Deck nur die drei Sitzlöcher für die Ruderer. Mit Ausnahme deſſen, daß das Kanoe in Schaffhauſen, Laufenburg, Rheinfelden und Augſt⸗ Wyhlen umgeſetzt mußte, iſt es nicht aus dem Waſſer gekommen. Die übrigen Stromſchnellen des Ober⸗ laufs und die ſonſtigen Fahrthinderniſſe konnte das Bpot über⸗ winden. Außer den Inſaſſen und ihrer Ausrüſtung trug das Kande noch einen kleinen zerlegbaren Transportwagen, der bei dem Trans⸗ port des Fahrzeugs über Land um den ee und die erwähnten Stromſchnellen herum benützt wurde. Die von dem Kande zurück⸗ gelegte Strecke beträgt rund 1200 Kilometer, die Fahrtdauer etwas über 3 Wochen. Bezirksverband Stolze⸗Schrey tagte am vergangenen Sonntag zum erſtenmale in Sandhofen, wo vor Jahresfriſt ein Verein für vereinfachte Stenographie entſtanden iſt. Im„Deut⸗ ſchen Haus“ verſammelten ſich nachmittags 2½ Uhr die Ver⸗ treter der einzelnen Vereine zu einer Sitzung, die ſich mit den innern Angelegenheiten des Bezirks befaßte. Es konnte die Neu⸗ gründung von 3 Vereinen ſeit der letzten, im Frühjahr ſtatt⸗ gefundenen Verſammlung bekanntgegeben werden. Der Bezirk umfaßt gegenwärtig einige 20 Vereine mit ca. 1000 Mitgliedern. Im Saale des Gaſthofs„zum goldenen Pflug“ eröffnetre um 5½ Uhr der Bezirksvorſitzende, Herr Handelslehrer Ober⸗ heiden⸗ Mannhein, die öffentliche Verſammlung und erteilte nach einer kurzen Anſprache und nach Begrüßungs⸗ worten des Herrn Bureauvorſtehers Kraus, Vorſitzenden des Sandhofener Vereins, Herrn Hauptlehrer aufmann⸗Heidel⸗ berg das Wort zu ſeinem Vortrage:„Die Stenographie— ein Kulturfaktor“. Der Vortragende verſtand es, den ſehr zahl⸗ reichen Zuhörern in feſſelnder Weiſe die große Bedeutung und Unentbehrlichkeit der Kurzſchrift im Kulturleben der Begenwart vor Augen zu führen. Er erntete lebhaften Beifall. Es ge⸗ langten ſodann noch die Ehrenurkunden für das letzte Bezirks⸗ wettſchreiben zur Verteilung. Im Anſchluß an die Verſamm⸗ lung fand eine Abendunterhaltung mit Tanz, humoriſtiſchen Vorträgen uſw. ſtatt. * Geſtorben iſt in Karlsruhe Oberlandesgerichtsrat Gottfried Gerner im Alter von 67 Jahren. Gerner iſt 1843 zu Unterſchüpf nten wurde 1870 Rechtspraktikant, 1872 Re⸗ ferendär, 1873 Notar in Triberg, 1879 Amtsrichter in Konſtanz, 1884 Oberamtsrichter in Offenburg, 1889 Landgerichtsrat daſelbſt, 1899 kam er in gleicher Eigenſchaft nach Heidelberg. Seit 1903 war er in Karlsruhe Sürgerausfchußſtgung in Oftersheim. K. Oftersheim, 14. Sept. Geſtern abend 8 Uhr fand unter dem Vorſitz des Herrn.-R. Kaufmann eine Sitzung des Bürgerausſ chuſſes ſtatt. Bürgermeiſter Braun war infolge Krankheit am Erſcheinen berhindert. In der Sitzung waren 43 Mitglieder anweſend. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf die Aenderung der Satzungen über den Beizug der Angrenzer zu den Gehwegherſtellungskoſten. Ratſchreiber Wober verlas ein Schreiben der Straßenbau⸗ behörde, wonach für den Beizug der Angrenzer zu den Gehwegher⸗ beſtimmte Säze aufgeſtellt werden müſſen. Darnach belaufen ſich die Koſten für die Angrenzer für den Meter Gehweg ohne feſten Belag und ohne Randſtein auf 1 Mark, mit Randſtein auf 5 Mark und mit Randſtein und feſten Belag auf 10 Mark. B. A. M. Hähnle wendet ſich gegen die Vorlage. Wollte man nicht, was Schwetzingen ſpäter mache. nur darum, wie man die Gemeinde ſiellung einer gehalten werden. benden Mitglieder des Bürgerausſchuſſes.„ e der Es war vollſtändig ein⸗ rlage zum Beſchluß erheben, ſo würde ſie eine Ungerechtigkeit gegen einen Teil der Bewohner darſtellen. Seine Fraktion lehne die Vorlage ab..⸗R. Hahn iſt gleichfalls gegen die Vorlage. Die Vorlage wurde mit 29 gegen 14 Stimmen angenommen. Kapitalaufnahme für das neue Schulhaus. .-R. Kaufmann Wie bekannt, wurden beim Bau des Schulhauſes verſchiedene bauliche Veränderungen vorgenommen, die einen Mehraufwand von zuſammen 8,400 Mark ausmachen. Ratſchreiber Weber: Die Baukoſten wurden ſ. auf 66,000 M. feſtgeſetzt. Es ſoll nun ſtatt der vorgeſehenen Oefen eine Zentralheizung und ſtatt eines gewöhnlichen Bodens ein Par⸗ kettboden gelegt und das Keſſelhaus tiefer ausgehoben werden. Vom Bezirksamt iſt eine größere Mauerſtärke verlangt worden. Die Mehraufwendungen belaufen ſich auf M. 8,400, ſodaß die Geſamt⸗ koſten des Schulhauſes M. 74,400 betragen. Die Vorlage wurde einſtimmig und ohne Debatte Bewilligung der Mittel zur Ausarbeitung eines Projektes für eine Waſſerleitung. .-R. Kaufmann wies zunächſt auf das ſchlechte Waſſer im unteren Dorf hin. Es ſoll nun ein Projekt ausgearbeitet wer⸗ den zur Waſſergewinnung. B..M. Hähnle wünſcht Auskunft über die Beſprechung mit dem Schwetzinger Gemeinderat betreffs Waſſerlieferung. Rat⸗ ſchreiber Weber: Schwetzingen wäre bereit, uns das Waſſer zu liefern den Kubikmeter zu 6 Pfg. Schwetzingen würde ferner alles fix und fertig liefern, die Rohrnetze ete. legen, ohne daß ſich jemand im Voraus für Waſſerabnahme verpflichten müßte. B..M. Rauchholz weiſt darauf hin, daß infolge des ſchlechten Waſſers im unteren Dorf einige Brunnen geſchloſſen werden mußten. Was gedenke denn der Gemeinderat zu tun, um den Leuten beſſeres Waſſer zu verſchaffen?.⸗R. Kaufmann: In dieſer Sache muß etwas getan werden. Darum werde die heutige Vorlage vorgelegt. B. A. M. Nock weiſt auf die Verunreini⸗ gung der Brunnen hin...M. Ackermann iſt der Anſicht, daß die Leute ſelbſt ſchuld an dem ſchlechten Waſſer ſind. B..M. Bartelmeß iſt gegenteiliger Anſicht. Das beſte wäre, wenn man ſelbſt eine Waſſerleitung erſtellen würde, denn man wiſſe B. A. M. Hähnle iſt ein eigenes Waſſerwerk auch lieber als wie 20 neue Brunnen. B..M. Lei 5 verlangt die Ablehnung der Vorlage. Wenn man die Mittel für ein Projekt genehmigt, dann komme auch gleich die Waſſer⸗ leitung hinten nach. Ratſchreiber Weber: Es handelt ſich heute mit gutem Waſſer verſorgt. Die Unterſuchung hat ergeben, daß das Waſſer direkt eckeler⸗ regend ſei und daß die Gefahr beſtehe, daß Typhus ausbreche. Die Gemeinde iſt verpflichtet, hier für Abhilfe zu ſorgen und den Leuten beſſeres Waſſer zu verſchaffen..⸗R. Hahn iſt für Er⸗ eigenen Waſſerleitung B..M. Leitz verlangt Abſtimmung über die Vorlage, damit die Leute nicht ſo lange auf⸗ B. A. M. Frey iſt für eine Waſſerleitung, aber nur unter der Bedingung, daß diejenigen Leute, die Waſſer hiervon beziehen, auch für die Zinſenlaſt aufkommen..⸗R. Hahn nennt dies einen berkehrten Standpunkt. Bei der hierauf vorgenommenen Abſtimmung wird die ge⸗ meinderätliche Vorlage mit 34 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Gegen die Vorlage ſtimmten faſt geſchloſſen die Landwirtſachft trei⸗ Sitzung kurz nach 9 Uhr. Aus dem Großhierzogtumm. Kleine Mitteilungen aus Baden. In 9 155 der 35 alte Bierbrauer Weener 8 dem in v del 30er Johren ſichenden ver⸗ heirateten Tüncher Klormann, der, als er Weiß zu Hilfe eilte, ebenfalls einen ſchweren Stich in die Hüfte und mehrere Schläge auf den erhielt. Die Joppe weiſt mindeſtens 15—20 Stiche auf. Die Meſſerhelden entkamen unerkannt im Dunkel.— Im Weiher eines Bauernhofes im ſogen. Grundtal bei Unterkirnachertranken beim Baden zwei 17 bezw. 25 Jahre alte landwirtſch aftliche Taglöhner aus Schweighauſen bezw. Dörlinbach.— In Baden⸗ Baden ſchoß nachmittags auf offener Straße der Sattler Bernhard Walter aus Sinzheim dem Kaufmaun Johanm Deißler in die linke Backe. Nach der Tat brachte offenbar Geiſtesgeſtörte ſelbſt zwei Schüſſe in die Schläfen⸗ gegend bei, die ſeine Beberführung 115 Krankenhaus er⸗ forderlich machten.— In Altenheim wurde ein junger Burſche beim Häckſelſchneiden von der Transmiſſion am Kopfe erfaßt und in die Futterſchneidmaſchine geſchleudert, wobei e faſt der ganze Hinterkopf ſkalpfiert wurde⸗ — In Schwetzingen erhielt in der Kaſerne beim Streu⸗ machen der Rekrut Schmidt aus Weinheim von einem Pferd einen Schlag auf Bruſt und Kopf, ſodaß er ſchwerverletzt ins Krankenhaus verbracht werden mußte.— Der 88 Jahre alte Gitſchir von Tiergarten bei Meßkirch begab ſich kürzlich in das Fürſtl. Fürſtenbergiſche Landesſpital nach Hüfingen, um dort ſeinen Lebeusgbend zu verbringen, Der alte Mann wurde jedoch von Heimweh befallen, daß er am zweiten Tage im Spital bat, ihn wieder in ſeine Heimat ziehen zu laſſen, welcher Bitte willfahrt wurde. Als er nun auf dem Bahnhof zu Donaueſchingen auf den Zug wartete, der ihn wieder in ſeine Heimat ſollte, wurde er voy einem Schlaganfall gebötet⸗ Pfalz. Heſfen und Arsgehung. Kleine Mitteilungen aus der Pfalz. Die Fre⸗ quenz des Dürkheimer Wurſtmarkt 5 der am Sonntag und Montag ſtattfand, übertraf alle Vorjahre Während 3. B. die Geſamtfreguenz der Eiſenbahnſtation Dürkheim im Vorjahre ſich auf rund 32000 Paſſagiere bezifferte, betrug ſie am Sonntag rund 45 000(rund 20 000 hin und 24000 bis 25 000 zurück); 13000 Per⸗ ſonen mehr wie 1909!(1909 belief ſich die Perſonen-Geſamffre⸗ quenz während der drei Marktkage nur auf rund 48 000).— Von einer ungeahnten Wirkung war eine Eypploſi ion in einem Hotel zu Frankenthal begleitet. bedienſtete Büfettfräulein ſchüttete, nachdem es Glacehandſchuhe ge⸗ waſchen hatte, das übrig gebliebene Benzin in den im vierten Stock⸗ werk befindlichen Abort, wobei ſich das Benzin infolge Unachtſamkeit des Mädchens entzündete und gleichzeitig mit den in der Abort⸗ anlage angeſammelt geweſenen Gaſen mit einem furchtbaren, Knall explodierte. Die Exploſion war ſo ſtark, daß ein im Hotel wohnen⸗ der Reifender, der gerade einen im zweiten Stockwerk befindlichen Abort benutzte, von ſeinem Sitze herabgeworfen und verletzt wurde. Die Brandwunden, die der Verletzte davontrug, waren der⸗ artig erheblich, daß er ſogleich ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte.— Das Begirksamt Zweibrücken beſchlagnahmte am Samstag 1500 Flugblätter, die die ſozialdemokratiſche Partei als N zu einer ſich der Das im Reſtaurant des Hotels *EN Nennungsſchluß zurückgezogen werden triarchats eröffnet. ———2 eMaunheim, 14. September. Geneval-Auz iger.(Abendblalt.) 5. Seite wolkte. Die Beſchlagnahme erfolgte wegen des Satzes, daß die Regierung mit Hilfe des ſchwarzblauen Blockes das Volk aushungere. — Bei einem großen Gasbehälter in Barmen, den die Dinglerſche Maſchinenfabrik.⸗G. in Zweibrücken erbaut, iſt eine eiſerne Wendeltreppe nach faſt beendeter Montage in ſich zuſammen⸗ gebrochen. Von zwei Schloſſern der Dinglerſchen Maſchinenfabrik, welche dem Lieferanten der Treppe zur Hilfe beigegeben waren, blieb der eine namens Ludwig Schneider aus Zweibrücken ſofort tot, während der andere namens Ludwig Walzer aus Irheim eine ſchwere Verletzung davontrug. Sheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Vom Sterbelager Joſef Kainz. Joſef Kainz hat die Nacht gut verbracht. Heute früh erwachte er faſt ſchmerzlos. Die Aerzte ſind nicht überraſcht über dieſe Beſſerung im Befinden, da bei derartigen Krankheiten öfters ein ſcheinbarer Stillſtand vor⸗ kommt. Vom Schauſpiel zur Oper. Im Neuen Leipziger Stadttheater ſang der frühere Komiker am Thaliatheater in Hamburg Anton Franck zum erſtenmale den Beckmeſſer in den„Meiſterſingern“. Er bot geſanglich ſehr Anerkennenswertes und ſo wurde ihm von dem ausverkauften Hauſe ein äußerſt herzlicher Empfang bereitet. Ein Bazillus der progreſſiven Paralyſe! Man ſchreibt: Ein engliſcher Arzt Muirhead hat angeblich einen Bazillus in dem Blute und der Rückenmarksflüſſigkeit von Toten gefunden, die während des Lebens an progreſſiver Paralyſe litten. Der Bazillus iſt klein mit zugeſpitztem Ende, er ähnelt dem Erreger der Diphtherie. Der Enidecker iſt vorſichtig genug, ſeinen Fund nicht ohne weiteres in direkten urſächlichen Zuſammenhang mit der Paralyſe zu bringen, doch vermutet er, daß der Bazillus eine mehr ſekundäre Rolle ſpielt, indem er die bereits beſtehende Krankheit zu verſchlimmern im⸗ ſtande iſt. Sportliche Nundſchau. Winterſport. * Der deutſche Ski⸗Verband beruft auf den 8. und 9. Oktober eine außerordentliche Vertreterverſammlung nach Baden⸗Baden ein. Die Tagesordnung iſt ſehr umfangreich. Pferdeſport. „ Die Pferderennen zu Zweibrücken werden am 25. und 29. September und 2. Oktober abgehalten. An Stelle der beiden land⸗ wirtſchaftlichen Rennen, die wegen ungenügender Beteiligung beim mußten, wurde ein Erſatz⸗ rennen(Herrenreitenſ eingeſetzt. Der Nennungsſchluß hatte ein gutes Reſultat. Für 16 Rennen wurden 300 Unterſchriften ab⸗ zeben. 5 Raſenſpiele. * Fußball. Am kommenden Sonntag, 18. September, nach⸗ mittags ½ Uhr, beginnen die diesjährigen Verbandswettſpiele der Klaſſe Al. Als erſter Gegner hat der Man nheimer Fuß⸗ ballklub„Phönix“ den Ludwigshafener Fußball⸗ 1ILub„Pfalz“ auf ſeinem Sportplatze bei der Fohlenweide. (Kürzeſter Zugang durch die Max Joſeph⸗Straße oder Lange Rötter⸗ ſtraße.) — re e Von Tag zu Tag. Beim Spiel getötet. Trier, 14. Sept. In Beid⸗ weiler wurde der 11jährige Sohn des Gaſtwirtes Steger beim Räuberſpielen von einem 12jährigen Spielgenoſſen durch mehrere Meſſerſtiche getütet —5 Seichenfund. Berlin, 14. Sept. Auf der Strecke zwiſchen Niklasſee und Grunewald wurde heute früh die Leiche des Regiſtrators Siefried tot aufgefunden. Wahrſcheinlich liegt Selbſtmord vor. — Saunkt Bureaukratins. Auf einen unglaublichen Bureaukratenſtreich macht die„Weſerzeitung“ aufmerkſam. Nach dieſem Blatte ſind von der Witwe des bei dem Eiſenbahnunglück am 23. Dezember v. J. bei Scheeſſel tödlich verunglückten Privat⸗ dozenten der Bonner Univerſität Dr Kölpin vom des Si⸗ Kreiſes Rothenburg auf polizeilichem Wege 8 Mark für nigung und Säubern der Kegelbahn in Scheeſſel von den Blut⸗ ſpuren, die beim Aufbahren der Leiche entſtanden waren, unter Androhung von Zwangsvollſtreckung erhoben worden! Das ge⸗ nannte Blatt verbürgt ſich für die Richtigkeit dieſes Vorfalles. Stimmt es wirklich, kann man nur empört die Schultern zucken. — Spionage. Petersburg, 14. Sept. Im Kriegs⸗ hafen von Sebaſtopol wurde ein Japaner und drei Ruſſen, unter ihnen zwei Frauen, bei dem Verſuch, ein Kriegsſchiff zu beſuchen, wegen Spionageverdacht verhaftet. Das Heiratsjahr von Morbecque. Die wenig über 3000 Einwohner zählende Stadt Morbecque bei Lille, im Departement Nord, hat ihr Heiratsjahr. Nicht weniger als zwölf goldene Hoch⸗ zeiten finden am 22. September ſtatt. Dies ſeltene Zuſammentreffen ſoll feſtlich begangen werden. Auf Koſten der Stadt ſollen alle zwölf Hochzeiten zuſammen gefeiert werden Große Zelte werden errichtet, die geſamte Bürgerſchaft iſt vom Magiſtrat eingeladen, inmitten einer fröhlichen Menge werden die Vierundzwanzig alſo thronem, die 50 Jahre hindurch gemeinſam Leid und Freud in der Ehe getraßzen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Die Tat des Betrogenen. „Berlin, 14. Sept. Der„Lokal⸗Anz.“ meldet aus Lem⸗ berg: In Zabkowice an der galiziſchen Grenze überraſchte der Buchhalter Podolka ſeine Frau mit ſeinem Chef, ſchoß beide nieder und tötete ſich dann ſelbſt. Glanzleiſtung eines deutſchen Schnelldampfers. w. Bremen, 14. Sept. Der Schnelldampfer„Kronprinzeſſin Cecilie“ des Norddeutſchen Llopds legte die 3049 Meilen lange Strecke von Cherbourg bis Amboſe⸗Chanamfeuerſchiff in 5 Tagen 10 Stunden 23 Minuten und zwar mit einer Geſchwindigkeit 23,39 Seemeilen zurück. Das iſt die beſte Leiſtung, die bisher je⸗ mals ein deutſcher Dampfer erreicht hat. Das erſte Mal erreichte der Dampfer am 12. September 610 Seemeilen, das ſind 5 See. meilen mehr als der Schnelldampfer„Kaiſer Wilhelm II.“ im Mai 1910 erreichte. Maßnahmen gegen die Verbreitung der Cholera in Oeſterreich⸗ Ungarn. * Bukareſt, 14. Sept. Gegen die Choleragefahr, die von Oeſterreich⸗Ungarn droht, trafen die Sanitätsbehörden umfaſſende Maßnahmen. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln in friſchem Zu⸗ ſtande und von grünem Gemüße wurde verboten. Eröffnung der Natonalverſammlung wider Willen der türkiſchen Regierung. w. Konſtantinopel, 14. Sept. Trotz der Maßnahmen der Regierung wurde die Nationalverſammlung des ekumeniſchen Pa⸗ Bis heute wurden 8 Mitglieder verhaftet. Ein deutſcher Tag in Mexiko. * Mexiko, 13. Sept. Heute fand der deutſche Tag der mexikaniſchen Jubiläumsfeier ſtatt. Im Auditorium der Natio⸗ nalbibliothek übergab der deutſche Geſandte Buenz mit einer An⸗ ſprache die Feſtgabe des deutſchen Kaiſers, die Humboldſtatue in Gegenwart von Regierungsbeamten, Diwplomaten, Offizieren und Kadetten des deutſchen Schulſchiffes„Freya“. Dann erfolgte die Enthüllung der Statue vor der Nationalbibliothek unter den Klängen der deutſchen und mexikaniſchen Nationalhumne. Präſi⸗ dent Diaz übernahm die Statue mit einer Anſprache. deutſchen Geſchäfte waren zur Feier des Tages geſchloſſen. Berliner Praßtkericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 14. Sept. Von einem tragiſchen Verluſt wurde die bekannte Berliner Schauſpielerin Toni v. Seyffer⸗ titz betroffen. Während ſie in Begleitung der ihr eng be⸗ freundeten Frau Grete Kainz am Sterbelager des Künſtlers in Wien weilte, wurde hier ihr Töchterchen von Blinddarm⸗ entzündung befallen, die einen operativen Eingriff nötig machte. Geſtern wurde Frau von Seyffertitz vom Kranken⸗ bett des Freundes an das Sterbelager ihres Kindes gerufen, das heute früh infolge der Operation verſchied. Berlin, 14. Sept. Aus Belgrad wird gemeldet: Eine neue Affäre des Prinzen Georg bildet das Tagesgeſpräch. Die Offiziere des 18. Infanterie⸗Regiments, deſſen Inhaber der Prinz iſt, erhielten von der Regierung den Befehl, den diesjährigen Geburtstag des Prinzen nicht zu feiern. Die Offiziere des Re⸗ giments haben gegen den Befehl Proteſt eingelegt, den die Re⸗ gierung nicht berückſichtigte. Außerdem hat die Regierung den Prinzen bei ſeiner Ankunft in Belgrad durch keinerlei offizielle Perſönlichkeit empfangen laſſen. 255 Griechiſch⸗türkiſche Wirren. Berlin, 14. Sept. Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Heute findet das große Jahresfeſt der Patriarchen⸗ kirche ſtatt, zu der jährlich tauſende pilgern. Bei dieſer Gelegen⸗ heit will man unauffällig die Nationalverſammlung tagen laſſen. Der Patriarch will den Gendarmen, falls die Verhaftungen heute fortgeſetzt werden, erklären, er habe die Verſammlung einberufen und daß man hie und da Metropoliten verhaften ſolle. Der Miniſter des Innern drahtete an die Vilajets, daß gegen alle griechiſche Wählerverſammlungen nötigenfalls mit Waffengewalt einzuſchreiten ſei. Die geſamte Garniſon iſt in den hieſigen Kaſernen konſigniert. Außer den Gendarmen iſt das vierte Kavallerie-Regiment zum Dienſt beordert. Man hofft, während der großen Liturgie Delegierte in das Patriarchatsgebäude ein⸗ ſchmuggeln zu können. Die Menge will ſich nach dem Gottes⸗ dienſt im Hof des Patriarchats aufſtellen und dann einen Demon⸗ ſtrationszug nach der Pforte antreten; den die Kavallerie ver⸗ hindern ſoll. Die griechiſche Bevölkerung iſt ſehr erregt. Geheimnisvolle Duellgeſchichten. Berlin, 14. Septbr. Aus Paris wird gemeldet: Das Theaterblatt„Comedia“ erzählt eine geheimnisvolle Geſchichte eines Duells, das zwiſchen 3 preußiſchen Offizieren u. einem jungen franzöſiſchen Schriftſteller in Paris ſtattgefunden haben ſoll. Die drei preußiſchen Offiziere wohnten einer Vorſtellung in der Co⸗ medie francaiſe bei, wobei ſie in einer laut geführten Unterhaltung ſich abfällig über eine franzöſiſche Schriftſtellerin ausließen. Es handelt ſich möglicherweiſe um die Romanſchriftſtellerin Gyp, die eine Gräfin Marcelles iſt. Ein in der Nähe ſitzender, junger fran⸗ zöſiſcher Schriftſteller trat als Kavalier für die Ehre der Dame ein und forderte die Offiziere auf ein Piſtolenduell. Der Zwei⸗ kampf zwiſchen dem Schriftſteller und den Offizieren fand in der Nähe von St. Germain ſtatt. Einer der Offiziere wurde durch eine Kugel in den Unterleib ſchwer verwundet. Die beiden andexen Piſtolen⸗Duelle verliefen unblutig.„Comedia“ nennt keine Namen und verzeichnet die Mitteilung als Gerücht. Das Blatt ſcheint aber den Namen des jungen Schriftſtellers genau zu kennen. Das Einjährig⸗Freiwilligen⸗Recht in Oeſterreich. Berlin, 14. Sept. Aus Wien wird gemeldet:; Im Kriegsminiſterium finden zurzeit im Zuſammenhang mit dem neuen Wehrgeſetz Beratungen wegen Abſchaffung oder Einſchrän⸗ kung des Einjährig⸗Freiwilligen Rechts ſtatt. Oeſterreich hat ge⸗ nügend Reſerve⸗Offiziere, leidet aber Mangel an langdienenden Unteroffizieren. Um dieſe Kalamität zu beſeitigen, ſind zwei Mög⸗ lichkeiten zur Frage geſtellt: entweder Aufrechterhaltung des Ein⸗ jährig⸗Freiwilligenrechts oder Beſchränkung der Berechtigung oder allgemeine zweijährige Dienſtzeit mit Aufhebung des Einjährigen⸗ Privilegs. Ruſſiſches. Berlin, 14. Sept. Aus Petersburg wird gemeldet: Die Kiewer Intendantur⸗Rebpiſoren ſtellten feſt, daß die dortigen Intendanten im Verlaufe von 5 Jahren 17 Millionen Mark Schmiergelder erhalten haben. Das Tuftſchiff„Z. 6“ vollſtändig verbrannt. Die Eroberung der Luft wird von der Menſchheit mit ſchweren Opfern an Menſchenleben und au koſtbaren Material⸗ werten erkauft. Wieder iſt einer der ſwolzen Luftſegler den haſſenden Elementen zum Opfer gefallen,„L. Z. 6“ iſt nach einer glücklich verlaufenen Fahrt bei der Bergung in der Halle binnen wenigen Minuten ein Spfer des Feuers ge⸗ worden, gerade am Tage bevor es ſeine Fahrt nach Frank⸗ furt a. M. antreten wollte. Viele glückliche Fahrten hatte es ſchon unternommen, noch am 11. September vier Paſſagier⸗ fahrten nach Karlsruhe, die wohl den Anſtoß gaben, daß ein ungenannter Karlsruher Geber 700 M. für das Luft⸗ ſchiffperſonal ſpendete. Unvergeßlich wird in unſerer Erinne⸗ rung die Fahrt des„L. Z. 6“ nach Mannheim am 3. September bleiben und die Landung hierſelbſt. Es war eine ſchöne und glänzende Fahrt, in 1½ Stunden legte „L. Z. 6“ den Weg trotz heftigen Gegenwindes zurück. Noch ſehen wir vor uns die eleganten Schleifenfahrten um das Kaufhaus, die zweite große Schleifenfahrt über Mannheim, noch hören wir den lauten Jubel der vieltauſendköpfigen Menge, als das Luftſchiff dann, ſicher und feſt von ſeinem Steuermann, Oberingenieur Dürr geführt, landete. Unver⸗ geßliche Augenblicke: nun iſt auch dieſes Luftſchiff vernichtet, nur noch ein Wrack, das einen troſtloſen Anblick bietet. Nicht hoch in den Lüften durch Sturmesgewalt oder durch Ver⸗ ſagen des Mechanismus iſt es zerſtört worden, ein widriger Zufall, das Hineinſchlagen eines Funkens in ein mit Benzin gefülltes Gefäß hat die jähe Zerſtörung herbeigeführt. Die„Deutſchland“, dann das Luftſchiff„Erbslöh“ und nun das ſtolze„L. Z.“, das im badener Land ſeine Heimat gefunden hatte: die furchtbaren Kataſtrophen folgen ſich mit unheimlicher Schnelligkeit; es iſt ein rechtes Unglücksjahr für Deutſchlands Luftſchiffahrk. Aber der Kampf um die Eroberung der Luft wird nicht aufgegeben werden, er wird von mutigen und unerſchrockenen Männern, in denen wir in Wahrheit Kulturpioniere erblicken und ehren dürfen, fort⸗ geführt werden, bis der Menſchheit auch in der Luft der Sieg über die Glewaute biwibt. Uud wir braucten mign du Alle zweifeln, daß ſie auch im freien Reiche der Lüfte den Wider⸗ ſtand der Elemente überwinden wird, ſo weit das überhaupft in die Hand des Menſchen gegeben iſt. Aber durch harte und verluſtreiche Prüfungen müſſen wir noch hindurch, bis das Ziel erreicht iſt, und viele Erfahrungen müſſen noch ge⸗ ſammelt werden, bis wir aus der Zeit der Kataſtrophen in eine Zeit einigermaßen geſicherten Verkehrs in der Luft kommen. So wird man nach dieſem erſchütternden Unglücks⸗ fall wohl Acht darauf geben, daß die Bedienungsmannſchaften der Luftſchiffe in ihrer ganzen Hantierung ſich der größten Vorſicht befleißigen, ſo wird man wohl ſich um Verſuche be⸗ mühen, die Hüllen und den leichten Bau der Luftſchüffe widerſtandsfähiger gegen Feuersgefahr zu machen. er entmutägen werden ſich die Menſchen nicht laſſen, auch wenn noch manche Kataſtrophe ſie aufs tiefſte erſchüttert, herrſchen will und wird der Menſchengeiſt auch über die Luft, die ſeinen Eroberungsgelüſten jahrtauſendelangen Widerſtand entgegenſetzte. 5 In dieſer Stunde des Unglücks aber wird ganz beſonders Mannheim der Teilnahme voll an dem erſchütternden Verluſte ſein. Ueber die Vernichtung des„L. Z. 6“ durch Feuer gehen uns folgende Privat⸗Telegramme zu: * Luftſchiffhalle Oos, 14. Sept., 3½ Uhr nachm. (Privat⸗Telegr.)„L. Z. 6“ iſt heute mittag 3½ Uhr infolge Benzinentzündung in der hinteren Gondel explodiert und vollſtändig zerſtört. worden. Mehrere Angeſtellte der Luftſchiffhalle erlitten Verletzungen. * Frankfurt, 14. Sept. Nach der„Frkf. Ztg.“ if das Luftſchiff, als es von Heilbronn zurückkehrte und in die Halle geſchafft werden ſollte, in Brand geraten. Inmer⸗ halb 7 Minuten war das Luftſchiff vollſtändig verbrannt. Auch die Luftſchiffhalle ſteht in Flammen. Die Löſcharbeiten find im Gange. 2 Die Urſachen der Kataſtrophe. bt. Baden⸗Baden, 14. Sept.(Priv.⸗Telegr. des Mannh. Gen.⸗Anz.)„L. Z. 6“ war heute vormittag um 1½12 Uhr zur Zielfahrt nach Heilbronn aufgeſtiegen. Ueber Karlsruhe machte ſich ein Motordefekt bemerkbar, der zur Umkehr zwang. Das Luftſchiff landete glatt vor der Halle. Die Monteure wollten den Defekt beheben. Kurz nach 3 Uhr fing der Ballon Feuer und zwar durch Ein⸗ ſchlagen eines Funkens in ein mit Benzin gefü Gefäß im der hinteren Gondel. Die Hülle ſtand ſofo in Flammen und war in kaum 5 Minuten zerſtört. Die Halle iſt nicht beſchädigt. Vier Monteure erlitten leichte Brandwunden. Das Skelett des Schiffes liegt in der Halle und bietet einen kroſtloſen Anblick. Tauſende von Menſchen hälten ſich auf dem Platz vor der Halle auf. 585 bt. Baden Baden, 14. Sept.(Priv.⸗Telegr.). Es ſtellt ſich heraus, daß die Halle doch ziemlich ſtark beſchädigt iſt. Die Laufſtege ſind völlig zerſtört. Zwei der Verunglückten mußten von der Sanitätswache ins Krankenhaus gebracht we 55 ». Baden⸗ Oos, 14. Sept. Von der Führung des, wird dem Süddeutſchen Korreſpondenz⸗Bureau über den folgendes gemeldet: Das Jeuer iſt dadurch entſtanden, da bein Reinigen des Mötors das Benzän, das ſich natur mäß im offenen Behälter befand, explodierte. Flammen ſchlugen hoch empor, worauf das Schiff Jeuer Innerhalb 10 Minuten ſtand das ganze Schiff in Flammen, auch das Gerippe iſt vollſtändig zerſtört. Es iſt nichts übrig gebliebe als die beiden Motore. Ein Hilfsarbeiter, der mit dem Reinig des Motors beſchäftigt war und ein Monteur wurden verlet Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Die Leiſtungen des„Z“. wW. Baden⸗Dos, 14. Sept. Zu der heutigen Fahrt „L. Z6“ wird von der Lukfſchiffahrt⸗Geſellſchaft mitgeteilt: Das Luftſchiff„L. 3“, das ſich auf der Fahrt nach Heilbronn bef mußte infolge Motordefektes wieder umkehren und iſt gla der Luftſchiffhalle gelandet. Es iſt dies die erſte Fahrt, die programmgemäß geendet iſt, nachdem„L. 3 6“ in nunmehr 18 Tagen bei teilweiſe ungünſtiger Witterung 34 Fahrten ausgefü hat. Die geſamte Strecke, die das Luftſchiff hierbei zurückgelegt he beträgt 3100 Km. Mehr als 300 Paſſagiere wurden von de Luftſchiff befördert. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeit betr 47 Km. „Bekam mit 6 Wochen Srotts Emulſton. Reichau, Schwaben, den 4. Dez. 19 „Die mir kürzlich gefandte Flaſche Scotts Emulſion habe ich inen 6 Wöchen alten Knäblein neiner Tochter, das nicht recht vorangeh ollte, angewandt. Damals batte das Kind ein Gewicht von? Plund, h nach 5 Wochen, wiegt es is Pfund. Der Kleine iſt jetzt ſehr krältig u. mi und ſtellt ſich ſchon tapfer auf die eg Ich ſchätze Ihre Scotts ſion ſehr und werde ſie gern, wo ich Gelegenheit habe, weiter empfehlen (gez.) Thereſia Lindner, Heban Ein Stärkungsmittel, das man ſchon eine Wochen alten Säuglinge geben kann, muß vor leicht verdaulich und angenehm zu nehmen ſein. beidem Eigenſchaften beſitzt Scotts Emulſion Scottſchen Verfahren werden ihre Beſtandteile i feinſte Tröpfchen aufgelöſt, die ſelbſt der 0 Säuglings voll verdaut, alſo in Fleiſch und Wer ſeinen Kindern den Nutzen wirklich guten Lebertrau⸗Emulſion zuteſl werden will, gebe ihnen Scetts Emulſion, die ſeit Jahrze erprobt iſt und auf deren Herſtellung aus den er bar beſten Rohſtoffen man ſich unbedingt ve kann. Das Kennzeichen der echten Scotts Emulſio iſt unſere wohlbekannte nebenſtehende Fiſcherſch , mare 885 7 8 non uns ausſchließlich im 755 ſnie ioſe A eſch 15 5 Maß, dden—7 5 ver 170 Duglaaaf e mit unſerer Schußmarke(Iſſcher mit dem Dorſch). Scott& Bowne d. H. Frankfurt a. M. 8 inſter Medizinal⸗Jebertran 150,0, prima Glyzerin 50, unterph, krait umſetzt. Beſtandtetle e ee e ummi er„ oho Em Manbel⸗ und ie 2 Krupfen. a te, Seite. GenteraleNMezeiger. Abendblatt.) Mannheim, 14. Seprember:. Jolkswirtschaft. Londoner Börſen⸗Wochenbericht. W. London, 9. Sept. Der Status der Bank von England weiſt keinerlei Indi⸗ kationen für eine bevorſtehende Erhöhung der Bankrate auf. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die vorwöchentliche peſſimiſtiſche Auf⸗ faſſung vollſtändig unberechtigt war. Als ein beſonderes Zeichen gilt, daß die Bank am letzten Montag in der Lage war, ankommen⸗ des Gold zur Minimum⸗Rate zu erwerben. Allerdins iſt eine weitere Goldausfuhr nach Konſtantinopel infolge der neuen Grün⸗ dung der Türkiſchen Nationalbank und nach Aegypten im Zu⸗ ammenhang mit der Baumwollernte wahrſcheinlich, aber ſeitens es Kontinents beſteht kein Wettbewerb für Gold, was die Poſition er hieſigen Bankinſtitutes kräftigt. Konſols, die zeitweiſe auf 0½ Zurückgingen, ſchließen leicht erholt zu 80½ auf die eben ennzeichneten Goldmarktverhältniſſe. Heimiſche Bahnaktien liegen feſt. Zwar iſt der Streik m Schiffbaugewerbe noch nicht beigelegt, aber ein Sieg der Arbeit⸗ ber wird mit Beſtimmtheit erwartet, und man glaubt, daß die Arbeiter aus ihrem diesmaligen fruchtloſen Vorgehen die Lehre iehen werden, ſich in Zukunft an Vereinbarungen zu halten. Die Spekualtion war aus dieſem Grunde geneigt, den Streik eher als auſſefaktor zu betrachten. Die Haltung war daher feſt, zumal die ihneinnahmen andauernd günſtig ſind und die letzten Handels⸗ iffern eine weitere Beſſerung der Geſchäftslage Englands an⸗ deuten. Der Kapitaliſt jedoch bleibt dem Markte immer noch fern, ihn die bisher ſo häufigen Streikbewegungen abſchrecken. Mit Zeit jedoch dürfte ſich das Publikum infolge der guten Ver⸗ zinſung, welche viele Werte dieſes Gebietes derzeit abwerfen, für ſelben wieder intereſſieren. Momentan iſt ſeine Hauptaufmerk⸗ amkeit auffremde Staatsfonds gerichtet, die in den letzten gen eine anſehnliche Kursſteigerung erzielen. Im Vordergrund anden Ruſſiſche Anleihen, für die auch ſeitens des Heimatlandes ege Nachfrage herrſchte. Auch Zentral⸗ und Südamerikaniſche zonds waren geſucht im Hinblick auf die gute Verzinſung. Für lrgentinier ſtimulierte die neue öproz. innere Anleihe von ſterl. 209 600, die zu 101 Prozent aufgelegt wurde. Augenſcheinlich purde das Anleihen voll gezeichnet, denn die Gmiſſionshäuſer unten die Zeichnungsliſte berxeits am erſten Tage ſchließen. Im ergleich zu anderen Argentiniſchen Anleihen ſind die Bonds zu Prog. Agio billig, ſie ſchließen/ Proz. Agio. Eine Aus nahme deten in der Tendenz dieſes Gebietes Columbiſche Anleihen auf andauernden Zinsrückſtand. Speziell litten die Obligationen Columbian National Railwah, die ohne großes Verkaufsmate⸗ ial ſtark herabgeſetzt wurden. dem Südafrikaniſchen Minenmarkt herrſchte für Kaffirs r wenig Intereſſe. Infolgedeſſen bröckelten die Kurſe leicht ab, r man glaubt, daß die am kommenden Samstag zur Veröffent⸗ hung gelangenden Ziffern der Witwatersrand Ausbeute für den onat Auguſt, ſowie die Zahlen über den Arbeiterbeſtand einen ulierenden Einfluß auf dieſes Marktgebiet ausüben werden. ch den bis jetzt bekannten Gewinnziffern erzielten die produ⸗ renden Goldminen der General Mining Gruppe im letzten Monat einen Gewinn von Lſterl. 56 757 gegen Lſterl. 54 192. für den Monat Juli. Alle Tochtergeſellſchaften dieſer Compagnie er⸗ zielten Mehrgewinne, mit Ausnahme der Roodepoort United. Als rund für dieſen Rückgang darf der Uebergang der alten zur neuen hle angeſehen werden, auf welch letztere, wie immer beim inn von Verpochungen Gold ſeitens der Platten abſorbiert irde. Was die Arbeiterziffern anbelangt, ſo liegen Privatmel⸗ 18 Von ſonſtigen Gebieten ſind ausländiſche Bahnaktien wähnenswert, von denen die Shares der argentiniſchen Bahnen uf günſtige Einnahmen beſonders feſtlagen. Auch Havannas ehaupteten ihre vierwöchige feſte Haltung auf optimiſtiſche Divi⸗ dende⸗Schätzungen. Dieſer Grund ſpricht auch für die feſte Tendenz epican Railway Ordinary, die 50 ſchließen. Zuckerfabrik Offſtein zu Neuoffſtein i. Pfalz⸗ er Abſchluß für 1909/10 ergab nach 84 892 M. li. Vorj. .] Abſchreibungen einſchließlich 117230 M.(117 624.) einen Reingewinn von 677308 M.(484 256.) zender Verwendung: Rücklage 28 004 M.(18 332.), Be⸗ nd Arbeiterzwecke 26000 M.(16 000.), Neubauten uanſchaffungen 130 000 M.(75000.), Gewinnanteile lohnungen 97773 M.(62 694.), 17 Prozent(13 Proz.) Dividende gleich 255000.,(195000.) und Vortrag 140 529 117230.). Das befriedigende Ergebnis iſt dem Ge⸗ tsbericht zufolge in erſter Linie dem Umſtande zu ver⸗ daß die Zuckerpreiſe mit Anfang der Kampagne ſich in Richtung bewegten. Sie erreichten im Frühjahr 15 M. einen Höchſtſtand, wie man ihn ſeit Jahren nicht en hatte. Obgleich die Geſellſchaft einen Teil ihrer zu niedrigeren Preiſen vorverkauft hatte, dürfte das Is günſtig angeſehen werden. Die Rübenernte war ſeft ſowohl was die Güte der Rüben anbelangt, die erjenigen des Vorjahres etwas nachſtand, als auch hinſichtlich Mengen⸗Ertrags. Es wurden von 8193(5887) Morgen (1088 000) Ztr. Rüben abgeliefert, was für den Mor⸗ 76 Ztr. ausmacht gegen etwa 185 Ztr. im Vorjahre o Str. vor zwei Jahren. Der Betrieb, der ohne ung vonſtatten ging, hat auch im verfloſſenen Jahre fache Verbeſſerungen erfahren, die auf die Leiſtungs⸗ nd Ertragsfähigkeit von günſtigem Einfluſſe geweſen 'e von 4185 Landwirten gelieferten 1 443 800 Ztr. Rüben in 144 Schichten 72 Arbeitstagen verarbeitet. Es demnach auf jeden Arbeitstag etwa 20 052(16 547) Ztr. Für die kommende Kampagne habe die Geſellſchaft ne genügende Morgen⸗Anzahl Rüben zu einem 5 Pfg. en Zentner höheren Preiſe als im Vorjahre abgeſchloſſen. eſellſchaft verfügt bei unbedeutenden Verbindlichkeiten u. a. 7 M.(1187 350.) Bankguthaben. Eine Umfrage über die Hopfen⸗ und Malzbeſtände EECCCCCCC r neuen Geſchäftskampagne hat, wie alljährlich, aſtliche Ausſchuß der Verſuchs⸗ und Lehranſtalt für reien, die zuſammen mehr als 50 Prozent der ing Deutſchlands auf ſich vereinigten, aren danach in den deutſchen Brauereien am viantierung der Brauereien mit Hopfen noch Ende dieſes Jahres entſpricht. Auch in den Ländern reichen die Hopfenvorräte der Braue⸗ uch von übe erbrauch) 'r, wonach im vergangenen Monat kein Rückgang zu ver⸗ Berlin veranſtaltet. In Deutſchland beantwor⸗ den über 110 000 Zentner Hopfen vorhanden, bis fünf Monate aus. An der diesjährigen ge haben ſich nahezu 900 Brauereien r 8300 000 Zentner li. Vorj. b teiligt. Bei ſchlagen. Sie ſind alſo bis Januar nächſten Jahres noch mit Vorräten verſehen. * Hildebrandtſche Mühlenwerke A.., Halle(Saale.] Der Aufſichtsrat der Hildebrandtſche Mühlenwerke Akt.⸗Geſ. beſchloß die Verteilung einer Dividende von 4 Proz. li. V. 12 Proz.) in Vorſchlag zu bringen. *Aktiengeſellſchaft für Baumwollinduſtrie in Mülhauſen i. Elſ. Die mit einem Aktienkapital von 8 Mill. M. ausgeſtattete Geſellſchaft veröffenklicht im„Reichsanzeiger“ in wenig durchſich⸗ tiger Weiſe ihre Bilanz. Es wird nur ein Reingewinn von 746,294 M.(i. V. 658,529.) ausgewieſen, ohne daß die Laſten und Abſchreibungen erſichtlich werden. Die Dividende be⸗ trägt 6Prozent 5 Prozent). Die Bilanz verzeichnet 3 549 591 Mark(4,005,652.) Depoſiten und Kreditoren. Anderſeits wer⸗ den 83,610 M.(66,686.) Barmittel, 1,847816 M.(1,887,988 Mark) Wechſel und Wertpapiere, 738,881 M.(1,906,350.) Bankguthaben und 10 549,167 M.(9,417,412.) nicht geſondert aufgeführte Außenſtände und Waren ausgewieſen. Der abgeſetzte erſte Vorſtand der Vereinigten Stein⸗ Zement⸗ und Mörtelwerke A⸗G. in Berlin, der bekannten Grün⸗ dung von Auguſt Thyſſen jr., macht erneute Anſtrengungen, ſich ins Recht zu ſetzen. Unter Hinterlegung des 20. Teils des Aktienkapitals beantragten die Herren Rohrbocher und Salge die Einberufung einer neuen Generalverſammlung. Auf der Tagesordnung ſteht u..: Abberufung der Aufſichtsratsmitglie⸗ der Jesko v. Puttkamer, Graf v. Montgelas und Dr. jur. Borchardt, des Bevollmächtigten Thyſſens, Abberufung der Vor⸗ ſtandsmitglieder Noeske und Bergmann, entſprechende Neu⸗ wahlen, ferner Beſchlußfaſſung über Regreßklage gegen v. Putt⸗ kamer, Montgelas und Borchardt, Weitergang der Wechſelklage gegen Thyſſen jr. und Herrn Borchardt, bezw. Antrag darüber, über das Vermögen dieſer Schuldner der Geſellſchaft den Kon⸗ kurs zu beantragen. Endlich wird beantragt die Vorlegung der in der Generalverſammlung vom 11. Auguſt 1910 unter⸗ drückten Aufſichtsratsprotokolle. Der neue Vorſtand, die Herren Bergmann nud Noeske, ſetzten noch folgende Punkte auf die Tagesorduung: Beſchlußfaſſung über die Einleitung von Regreßklagen gegen die früheren Vorſtandsmitglieder, Herren Salge und Rohrbocher. 1* 1** Jelegraphiſche Handelsberichte. (TTelegramme unſeres Verliner Bureaus.) 60 000 Entſchädigung für den Rücktritt von der Generaldirektion. Berlin, 14. Sept. Generaldirektor Mathies von der Dortmunder Union erhält als Entſchädigung für ſeinen Rücktritt von der Generaldirektion 5 Jahre lang je 60 000 M. Einführung der Aktien von Wayß u. Freytag,.⸗G., Neuſtadt, an der Berliner Börſe. IBerlin, 14. Sept. Die Aktien der Wayß u. Frey⸗ tag.⸗G. ſollen in abſehbarer Zeit zur Einführung an der Berliner Vörſe gelangen. Bei der vor einiger Zeit erfolgten Erhöhung des Aktienkapitals um 2 Millionen Mark' ſind 1 Million Mark direkt begeben worden, während die reſtliche Million von einem Konſortium unter Führung der Süd⸗ deutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft übernommen wurde. Es wurde ſeiner Zeit ſchon beſchloſſen, für dieſe 2 Million die Zulaſſung an der Berliner Börſe zu erwirken. Ein diesbezüg⸗ licher Antrag wird demnächſt geſtellt werden. Verhandlungen wegen Uebernahme der Romsdorfer Braun⸗ kohlenwerke. ABerlin, 14. Sept. Augenblicklich ſchweben Ver⸗ handlungen mit einer großen Montan⸗Geſellſchaft in Halle a. S. wegen Uebernahme der Romsdorffer Braunkohlen⸗Werke für etwa 1 600 000 M. Die Aktien der Romsdorfer Braun⸗ kohlenwerke befinden ſich ſämtlich im Beſitz der Bank für Berg⸗ bau, deren Aktien an der Berliner Börſe notiert werden. Neues vom Dividendenmarkt. IBerlin, 14. Sept. Der Aufſichtsrat der Gardinen⸗ Weberei Plauen beſchloß eine Dividende von 12 pCt.(8 PCt.) vorzuſchlagen. Badiſche Geſollſchaft für Zuckerfabrikation. Waghäuſel, 14. Sept. Bei der Badiſchen Geſellſchaft für Zuckerfabrikation wird für das am 81. Auguſt abgelaufene Geſchäftsjahr vorausſichtlich eine etpas höhere Dividende als 10 Prozent zur Ausſchüttung gelangen. Wie groß aber der Mehr⸗ ertrag ſein wird, hängt von der Höhe der zu machenden Rück⸗ lagen ab. 5 Abſchluß des Eſchweiler Bergwerksvereins. Kohlſcheid, 14. Sept. Der Abſchluß des Eſch⸗ weiler Bergwerksvereins für das Geſchäftsjahr 1909/10 er⸗ gibt nach Abzug der Verwaltungskoſten und Zinſen einen Geſamtüberſchuß von 7707 065,11 M. Nach Be⸗ ſchluß des Aufſichtsrats werden zu Abſchreibungen auf An⸗ lage⸗Werke 3½ Millionen beſtimmt. Der auf den 28. Oktober einzuberufenden Hauptverſammlung⸗ ſoll vorgeſchlagen wer⸗ den, von dem verbleibenden Reingewinn eine Dividende bon 8 PEt. gleich 3 040 000 M. auf 38 Millionen Mark Aktienkapital zu verteilen und 516 441,86 M.(224 760,21) guf neue Rechnung vorzutragen. 8 Neues vom Dividendenmarkt. * München, 14. Sept. Die Aktiengeſellſchaft für Leder⸗ fabrikation verteilt 8 Prozent Dividende(i. B. 6 Prozent). *„Trier, 14. Septbr. Bei der Union⸗Brauerei in Trier Verhältniſſen entſprechend recht lt.„Frkf. Ztg.“ auch der Abſatz den Proz. zufriedenſtellend zu geſtalten. Im Vorjahre gelangten 6½ Dividende zur Verteilung. Konkurs. *Leipzig, 14. Sept. Im Konkurſe der Firma C. H. Rahnis, Wollwarenſabrik in Pösneck wird ein Zwangs⸗ vergleich von 30 Prozent vorgeſchlagen, und von der Kon⸗ kursverwaltung empfohlen. Der vor dem Konkursausbruch ange⸗ ſtrebte Alkord von 40 Prozent war geſcheitert. tragen 390 000 Mark. Werte ſollen ſich, wie die erechnen. Die Differens Kreditaktien 20776 à 1, Diskont 190½ à 190, Dresdnuer Bank 15978, klationsintereſſe richtete. des ſchönen, warmen Wetters, der Ermattung Newyorks und den er⸗ ſcheint ſich dem allgemeinen Geſchäftsgang nach der Abſchluß wie Die Paſſiven be⸗ blieben: Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 109,50 Prozent und Hom⸗ burger Akt.⸗Brauerei vorm. Meſſerſchmitt zu 38 Prozent. f Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 184.— Mannh. Lagerbaus—.— 85.— —— 88—5 Pfälz. Ban—.— 105. itverſ. vorm. 8 Pfälz. Hyp⸗Bank 194.— 193.— Rück⸗ u. Mitverſ.—— 12.20 Rhein. Creditbank 139.50 139.— Fr. Transv.⸗Unfall u. 185 198.— 80—— 2280 üdd. Ban—.— 118.—Bad. Aſſecuranz—.—— Südd. Disc.⸗Gef.—.— 117.50„5 Mannh. Verſtckerung—.—— Cbem. Induſtrie. Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 875.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 482.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 648.— Cbem. Fab. Goldenbg. 210.——.—:. Jubuſtri Verein chem. Fabriken—.— 380.— A. G. f. Seilinduftrie Verein D. Oelfabriken 159.——.— Dingler'ſche Michfbr. 8 5 Weſt..⸗W. e 104.80 Emaillw. Maikammer—.— 105.— N zug 8 Ettlinger Spinnere!—— 99.— Brauereien. I5. Fuchs Wgf. Hdlbg.—.— 197.80 Bad. Brauerei—.— 70—Hüftenh. Spinnerei 68.— 67.— Durl. Hof om. Hagen 242.——.— Eichbaum⸗Braueret 109.50—.— 1 995 10 ebe— 19 85 2 ter,*—.— 15 f uss b. Kleintein, Hebeldeng—. 189.— Koſth. Cell u. Papierf.—— 240.— Hombg. Meſſerſchmitt 38.——.— Maunh. Gum u. Asb. Ludwigsh. Akrienor.—.—218.— Diee—.. 205.— Aktienbr. 135.— Fi 1 Pe—.— 19.— 0 7 er 5.———* eget e—.— Br. Schrödl, Heldibg— 1385.50 1 151.90 55 127.——.—PortſZemen 9. 144.50—.— „ S, Welg Speger.———. S ducen de, 18— z. Storch., Speyer—.——— Südd. Draht⸗Induſt. 155.— 154.— Br. Werger, Worms—.— eee 120.——. Pf. Preßh.⸗u. Spritſb.—.— 168.— Würgaile Neuſt 8—— Trausvort Sellſtoffabk. Waldhof 280.—. u, Berſicherung⸗ Juckerfbr. Waghäuſel—.— 187.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 80.——.—Jackerfbr. Frankenth.—.— 888.— Mannb. Dampfſchl.—.— 48.—, Zuckerruff. Mannd⸗——., zwiſchen dem in Wiener Blättern genaunten Preis von 35 Mill. Kronen dürfte als Aequfvalent für eine zu gewährende Zahlungs⸗ erleichterung anzuſehen ſein, wenn etwa der Kaufpreis in neue Werte von der öſterreichiſchen Geſellſchaft erlegt wird. Das Gros der neuzuſchaffenden Werte ſcheint ſofort von anderer Seite übernommem zu werden. Die oberſchleſiſchen Kokswerke würden alſo den weſent⸗ lichen Teil in bar erhalten und damit Mittel zur Rückzahlung von Obligationen und Bankſchulden erhalten. Offenbar iſt es die Anſicht eines Teiles des Auſſichtsrates, daß dieſer Kaufpreis nicht aus⸗ reichend iſt. Die Pomona⸗Angelegenheit. * Berlin, 14. Sept. Die Hamburger Nachrichten von der Erledigung des Pomonaſtreites werden hier als nicht zutreffend bezeichnet. Wie die Frkf. Zeitung hört, beſitzt weder die deutſche Kolonialgeſellſchaft noch die deutſche Diamanten G. m. b. H. eine daraufhindeutende Nachricht. Es iſt möglich, daß demnächſt pri⸗ vate Intereſſenten in der Frage der Pomona⸗Angelegenheit ver⸗ handeln. 27 Preisermäßigung für Zwiſchendeckpaſſagiere. * Hamburg, 14. Sept. Um den für das Poolverhältnis notwendigen Ausgleich der Verteilung der Auswanderung über Bremen und Hamburg herbeizuführen, ſetzt die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie dom 16. September ab den Zwiſchendeckpreis laut Frkf. Zeitung auf 130 Mark für Poſtdampfer und 140 Mark für Schnelldampfer herunter. *. ** Telegraphiſche Börſenberichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 14. Sept. Fondsbörſe. Bei Beginn desß Börſe machte ſich wiederum eine feſte Tendenz bemerkbar, die ſich jedoch nur auf einzelne Märkte beſchränkte. Eine weſentliche Stütze findet die Spekulation in ihrem Vertrauen, augenſcheinlich in dem Umſtande, daß die Geldmarktsverhältniſſe ſich ſeither nicht in dem befürchteten Maße geändert haben. Tägliches Geld war leicht er⸗ hältlich, der Privatdiskont zog allerdings etwas an. Die Reichs⸗ bank wird ihren Goldvorrat zu ſchützen wiſſen, ſo daß man auf einen verhältnismäßig günſtigen Ausweis rechnen kann. Newyork brachte für amerikaniſche Bahnen Belebung. Angeſichts der Wahlen ſcheint man beſſerer Stimmung geworden zu ſein, ſo ſetzten Baltimore gegen die geſtrige Abendbörſe 1 Prozent höher ein. Oeſterreichiſche Bahnen ſchwächten ſich ab. Shantungbahn avancierte 1½ Prozent, Prinz Heinrich⸗Bahn 1 Prozent. Schiffahrtsaktien waren wenig behauptet. Auf dem Gebiete des Bankenmarktes waren Dresdener Bank belebt, auch Diskonto Kommandit mäßig beſſer, öſterreichiſche Werte ruhig und behauptet. Wenn auch das Intereſſe für Montanwerte etwas nachgelaſſen hat, ſo war auf dieſem Gebiete nach anfänglich zögevnder Haltung eine feſte Haltung vorherrſchend, Phönix eröffnete 24596 und konnte ſich bis 247% ſteigern. Harpener und Laurahütte ebenfalls belebter. Elektriſche Werte ruhig und ziemlich behauptet. Schuckert ſind, wenn auch günſtige Dividenden⸗Ausſichten, abgeſchwächt, Ediſon und Siemens u. Halske gut behauptet. Auf dem Gebiete des Kaſſa⸗ induſtriemarktes war das Intereſſe heute geringer. Von chemiſchen Werten, die im allgemeinen gut behauptete Tendenz zeigten, ſind Holzverkohlungsinduſtrie 3½ Prozent, Chemiſche Mannheim 4 Proz. niedriger. Lederfabrik Spier verloren 5 Prozent, Zuckerfabriken waren feſt. Heimiſche Anleihen behauptet, ruſſiſche feſt, Türkenwerte ſchwächer. Die feſte Grundtendenz erhielt ſich bei ruhigem Geſchäft im weiteren Verlauf. Die Nachbörſe war ruhig. Eine Ausnahme bildeten Phönix Bergbau bei lebhafterem Geſchäft. Es notterten * 8 Staatsbahn 1624, Lombarden 2276, Baltimore 10796, Phönix 247% 1* a 76 4 3, Felten u. Guilleaume 172½ à 34. Bezugsrecht auf Aktien + des Frankfurter Hypothekenvereins 2,65 bz. G. Der Satz für die heute fälligen Kupous der 4proz. konvertierten, unifizierten türkiſchen Anleihe von 1903—06 iſt auf 81 feſtgeſetzt. * Berlin, 14. Sept. Fondsbörſe. Das Nachgeben der Zins⸗ ſätze an der Londoner Börſe und der günſtige Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſée hat auf die großen Spekulantenkreiſe ermutigend gewirkt. Infolgedeſſen war heute von Angebot nur wenig zu per⸗ ſpüren. Der Kursſtand blieb ungefähr behauptet. Die Führung hatten wieder Phönixaktien, auf die ſich hauptſächlich das Speku⸗ Auf dem Markte der Elektrizitätsaktien be⸗ wegte ſich bas Geſchäft in ruhigeren Bahnen bei feſter Tendenz. Von Bahnen gaben Orientbahn etwas nach infolge von Realiſationen, da⸗ gegen waren Shantungbahn auf Meinungskäuſe höher. Lombarden waren ungünſtig beeinflußt von angeblichen Androhungen der paſſtven Reſſiſtenz ſeitens der Augeſtellten. Prinz Heinrich⸗Bahn folgten der Tendenzgeſtaltung am Montanmarkte. Warſchau⸗Wiener beſſerten ſich auf Rückkäufe. Ruſſiſche Werte begegneten anfangs guter Nachfrage. Späterhin büßten die Bankenwerte mehr als die Beſſerung wieder ein, namentlich Petersburger internationale Han⸗ delsbank. Dynamittruſtaktien blieben begehrt bei weiterer Beſſerung. 5 Verkehr hielt ſich in engen Grenzen. Tägliches Geld 27 bis 3 rozent. * Berlin, 14. Sepl Produktenbericht. Unter der Einwirkung mäßigten Auslandsofferten griff am Markt für Brotgetreide eine mattere Haltung Platz. Die Preiſe für beide Artikel verloren 1 bis 1,50 /, die Geſchäftstätigkeit blieb wieder in engen Grenzen. Hafer und Rüböl waren ruhig, aber ziemlich behauptet. ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 14. September.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe waren gefragt: Aktien des Vereins chem. Fabriken zu 330 Prozent, Aktien der Akt.⸗Geſ für Seilinduſtrie zu 131 Prozent, Karlsruher Nähmaſchinenfabrik Heid u. Neu⸗Aktien zu 244 Prozent, Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 151900 Prozent, Südd. Drahtinduſtrie⸗Aktien zu 154 Prozent(155.) und Zuckerfabrik Waghäuſel ⸗Aktien zu 187,50 Prozent. Erhältlich v. 96½0 *4 Pr. Pfdb. unt. 772 „Kurshlatt der aunntheimer 5 Produktenbörſe. HOandelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Mittwoch, den 14. September 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Weizen: Sept. 214—.— afer: Sept.—— Nov. 207½ B. 307— G. 9798. März 215— B.—— d Mai—- Mai Roggen: Sepft.——— Mais: Sept.—— Nond— Nov. Maz Mai—— Mai 1** 2* März—— —— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 18. 14. 18 14. Amſterdam turz 169.37 169.35 Check Paris 81.05 81 05 Belgien„ 30.716 80,7330 Paris 3 81.— 81.016 Italten„ 80.475 80.433 Schweitz. Plätze„ 80 90 80.90 Ebeck London 20.45 20.44 Wien„ 3595 85.016 London„ 20.41 20.417 Napoleonsd'or 16.19 16.19 n8B8BB Privaldiskonto 3156% 3% Staatspapiere. A. Deutſche. 18 14. 18. 14 %% beutſch. Reichsanl. 101.80 101.85 Mh. Stadt⸗A.1908 100. 100. 3 8 190009—.——.— 4„ 1909—.——.— 92.80 92 3088%„„1905—.——.— 38³ 5„ 1909———[B. Ausländiſche. 4 5 2 83.20 83.205 Arg. i. Gold⸗A. 1887———. 30% pr. lonſ. St.⸗Anl. 102.20 102.2005% Chineſen 1896 102.— 101.90 4 do. do. 1909.——.—ff½„„ 1898 99.50 99,60 8*„ 55 92.25 92.80½% Japaner 97.90 97.80 3½„„ 1909———[Mexikaner äuß. 88/90 99.80 39.90 4 83.16 83,15 Mexikaner innere 69,20 69.20 Abadiſche St. A. 1901 100.75 100.60 Bulgaren 101.40 10140 4„„ 1908/09 101.70 101.703¾ italten. Rente———.— 856 b0d. St⸗Olabg)fl—.— 97.504% Oeſ. Silberrente 97.80 97.50 „. 92.90 93.20(4%„ Papierrent.—.— 97.35 8„„ 1900—.— 91 50 Oeſterr. Goldreute 98.95 98 80 „ Portug. Serie 1 66.25 66.40 4. 31% do, u. Allg. Anl. 91.40 91.40 3 do...bl. 3 Pfälz..⸗B. Prior, 100,90 100.80 5 9220—.— 4 Heſſen von 1908 101.50 101.85 4 ſen 83.— 83. 4 Mh. Stadt⸗A. 190——.— Aktien iuduſtrieller Unternehmungen. 181 50 187.75Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 128.25128.50 Bad. Zuckerfabril Südd. Immobil.⸗Geſ. 88.80 90.— Gichbaum Mannheim 109.70109.5 Mh. Aktien⸗Brauere˙i—. 8 Parkakt. Zweibrücken 9280 91.70 Weltzz.Sonne, Speyer 87.80 89.80 Gementwerk Heideldg. 144.80 144 Cemautfabr. Karlſtast 125.05125.— Badiſche Anilinfabrik 482 50 481 25 .7 Griesheim 262 75 265.— VFarbwerke Höchſt 518.75519.80 Ver. chem. Fabrik Mh. 384—38.0— Ehem. Werke Albert 483.50 488.50 Südd. Drahrind. Mh. 155.154.— Akumml.⸗Fab. Hagen 214.— 214.— Ace. Böſe, Berlin 16.80 16.80 Glektr⸗⸗Geſ. Allgem. 285 25 285.¼ Lahmeyer 119—116.— Elsktr.⸗Geſ. Schuckert 165.50166.— Rheiniſche ——— 127 50126.75 Siemens& Halske 259.— 259.— 1904.— 9140 1018 101.50 9 2.„ 1907 91.— 91.90[3„ Abayr..⸗B..b. 1015 101.20 101.1804% neue Ruſſen 1005 100.30 100.25 4 Ruſſen von 1880 ſpan. ausl. Rente 82.25 82.50l4 Türken von 1908 4 Untf. 4 unger. 2 Turkiſche Goldrente Kronenrente 80.25 80 05Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchel880 174. 178.80 ——— 91.80 87.80 984 10 94.30 91.95 92.— 87.80 93.80 94 91.75 181.80 181.20 tuſtſetdenfabr. Frkf. 116.50 116.— Seilinduſtrie vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf.Frkth. 255.— 255.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 157.20 157.50 Schuhfabr. 5 Wl 116.80 116.50 ff Gumi Peter 380.80 380.60 Weyß u. Freytag 149,50 149 76 Bernwerksaktien. Bochumer Bergbau 236.7 236.%[Harpener Bergbau Buderus 111.50 112.25 Coneordia Bergh⸗G.— Deutſch. Luremburg 205. ½ 205.— Eſchweiler Bergw. 200.75 200.75 Friedrichshütte Bergb. 132.—132.— Phönix Gelſenkirchner 216%½ 216.— Pfandbriefe. Hyp.Pfdd- 100.— 100.— 100,20 100.20 100.— 100— 36. Frk. Or 4J. K. B. Pfobr. 05 „ 0 0„* +5 31½e% Pr. Bod.⸗Ev. 4e% StriBd. Pfd. vgo 4„ 20 unk. 09 4%„ Pfdbr.9i0 unz. 10 4˙ 5 Pfdbr v. O8 35 93.10 93.10 90.60 90.60 59.40 99.40 100.30 100 30 100.30 100.80 unz. 12 99.70 99.70 „ Pfdbr..86 pfb— 5 98ʃ06 „ Com.bl. v. Luuk. 10 „ Gom.⸗Obl. v. 87/91 Com.⸗Obl. 90,30 90.30 91.20 91.20 5l. 2 91.20 98.90 99.50 91.20 99.80 99 50 90.50 90.50 100.30 100 303 2 55* 31ſ Pr. Pfbbr.⸗ Kleinb. b 4 * 40% ** *** 1 Nh. 4% R. W. * 14 99.50 99 50 12 Bk.⸗ 04 31½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp!⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 40% Rh. H. B. Pfb. 02 9% 1907 12 912 1917 1919 „ verſchied. „ 1914 „B..O C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 31½0% Pf. B. Pr.⸗O. %½ Italeſttl.a. S. B. MNaund. Berl.⸗B.= A. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Oeiterr.⸗Ung Baut Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt 134.—134.— 117—116.75 168.50 169.1½ 112 50 112.50 Badiſche Bauk Darmſtädier Bant 131 ½ 131— Dautſche Ban 255 50 255 50 Dautſchaſtat. Bank 144 40 144 40 D. Effekten⸗Bauk 107 50 167 40 Disconto⸗Lomm. 190 190 Dresdener 985 5 19 5 9 Faukf..san! 209.10 209 1 e 166.20 166.20 5 Credün. Naieenk 12.65 Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Ba 1 Hypotheknb. Preuß. Teutſche Reichsbk. Rhgarn. Kreditbant Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bantver. Südd. Bank Rhm. Wiener Bank ver. Südd. Diskont Baut Qucmanc Lederwerk. St. Zngbert 80.— 80.— Spicharz Lederwerke Ludwigsh. Walzmühle 159.— 159.— Adlerfahrradw. Klepar 433.60 485,60 Maſchinenfbr. Hilpert 82 50 82.80 9850 98.50 Maſchinenfb. Badenia 208,.—208.—. opypp 436.60 434.— Maſchtnenf. Gritner 250.—26.— Maſch.„Armatf. Klein 119.—117.7 Vf. Nähm. at. Fahrrabf 5 Gebr. Kayſer 150.—151.90 Rödrenkeſselfabrit 111 180.—131.— 'wollſp. Lampertsm 39.— 40.— ſtammgarn Kaiſersl. 200.50 208. Zellſtoffahr. Waldhof 261.— 260.— 198.8% 199.— Kaltw. Weſterregeln 228.— 228.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 104.50 104.50 245.75 247.50 Vr.Köntigsau. Laurach. 175.176,75 Sewerkſch. Roßleben 123 50 123 50 Prioritäts⸗Obligationen. 40% Preuß. Pfandb.⸗ 5 Bank unk. 1919 100.75 99.50 10% Pr. Pfdb. mt. 15 100.60 100.60 r. Pf 99 80 98.80 91.30 132.70 132.70 132 40 132.75 209. 208.½% 105.10 105.— 193.— 193.— 121,20 121,70 144— 14425 17 197.20 197.20 144.25 144 25 117.80 117.80 188.85 138.70 11740 117.25 187— 187. Diskonto Komm. Südd. Giſenb.G. 121.— 121.20 Hamburger Packet 143.50 143.¾ Norddeutſcher Lloyd 110.¼ 110,5 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 162.75 161 25 DOeſt. Südbahn Lomb. 23.00 22./ Frankſurt a,., 14. Sept. Commandit 190.50, Darmſtädter 137.25, Dresdaer Banl 160.— Han“ delsgeſellſchaft 168.50 Deuiſche Bank 255.75, Staatab n 162.25 Lambarden 22.87, Bochumer 237.37. Gelſenlirchen 216.25, Vaurabülte 175.7 5, Ungarn 94 10. Tendenz: beh. Vachbörſe. Kreditaktien 208.7½, Disconto⸗Fommandit 190.½ Staatsbahn 162 25. Lombarden 22.½ *** 1* Berliner Effektenbörſe. Berlin, 14. Sept.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—. 208.60 Disc.⸗Kommandit 190.1½ 189.12 Staatsbahn Lombarden 22.4% 22.62 Bochumer 237.25 286.62 Berlin, 14. Sept. Wechſel London 20.445 20.435 Wachſel Paris 81.02 81.02 4% Reichsanl. 101.20 101.90 „00 3500% Neichsanl. 9009 92.40 92.40 30ʃ% 1„ 1 30½% Reichsanleihe 83.25 88 25 4% Gonſols 102 20 101 20 4ůů.„ 1909———.— 35 15 92.40 92.40 2%„ 1909—.——.— 4600 83.15 82,25 80% Bad. v. 1901 100.90—.— 80%„„1908/09 101.30 101.40 3½%„ gonv.—— 93.25 8„ 1902/09 91.90—.— 3%% Bayern 91.40 91.50 3%% Heſten 80% Heſſen 89.25 80.25 3eſ Sachſen 83.10 83.20 4½ Japaner 1905 97.90 97.90 80% Italtener———— 4% Ruſſ. Anl. 1902 92.80 98.20 4e% Bagdadbahn 86.30 86.60 Oeſter, Kreditaktten—.— 208 Hſe Berl. Handels⸗Geſ. 168.75 168.75 Darmftädter Bank 131.25 161.— Deutſch⸗Aſtat. Bant 144.20 144,60 Deutſche Bauk 255.½ 255.75 162.½ 162.50 Harpener (Schlußkurke.) Disc.⸗Kommandit 190.— 50 Dresduer Bank 159.6% 159.75 W. Berlin, 14. Sept,(Telegr.) Nachbörſe. 209.— 208.%[Staalsbahn 190.— 190,1½ Lombarden Pariſer Börſe. Anangskurſe. Kredit⸗Aktien Paris, 14. Sept. 3 d Rente 97.75 97.70 Spanier 95.65 95.60 Türk. Looſe—.— 419.— B e Ottomane 687.— 682.— Rio Tinto 17.14 1710 London, 14. Sept.(Telegr.) 2% Conſols 80%55 80˙1. 3 Reichsanleihe 83— 83— 4 Argentinier 91 9175 4 Italiener 102½% 102˙5% 4 Japaner 93— 83˙7 8 Mexikaner 35/ 35½ 4 Spanier 93%/ 9350 Ottomanbank 17½% 17ʃ0. Amalgamated 65˙%½ 5 Angeondas 8½% 81 Nio Tinto 67½% 66˙ Contral Mining 16˙ 160 Chartered 3310% 88ʃ˙5 De Beers 17% 17/ Gaſtrand 50 5% Geduld 270 5 Goldſtelds 6% 68%/ Jagersfontein 87 8 Tondoner Effektenbörſe. bahn Ital. Mittelmeerbahn—. 8 do. Meridionalbahn 133825 133 25 Baltimore und Obis 105.% 107./ Rreditaktten 208.87, Disssute“ 175•8. 175.87 246.75 245.50 199.— 198.25 Laurahütte Phönix Tend.: ſeſt. Raichsbank 144— 144.10 Rhein. Krediktban!l 138 70 188.70 Ruſſenbant 164.20 163,70 Schaaffhb. Bankv. 144.— 144— Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.40 117.40 Staatsbahn 162.75 162.50 Lombarden 28.— 22. Baltimore u. Ohio 105.7/% 107. Canada Pagiftc 192.8% 198.¼ Hamburg Packet 143.50 148.50 Nordd. Lloyd 110.30 110.80 Bochumer 236 25 236.25 Deutſch⸗Luxembg. 205,25 205.7 Dortmunder 101,75 101.%/ Gelſenkirchner 217.½ 216 6 Harpener 19846 199.— Laurahütte 175.50 178.% Phbnix 245/40 247.20 Weſteregeln 227.— 227.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 285.— 285.20 Anilin 482.— 482.— Anilin Treptow 370 10 870.20 Brown Boveri 165.50 165.— Chem. Albert 484.— 4838.20 D. Steinzeugwerte 238.50 239.— Elberf. Farben 402.50 494.70 Celluloſe Koſtheim 237.50 289.30 erswerken 191.20 191.50 Tonwaren Wiesloch 111.— 111 50 Wf. Draht. Zangend. 286.— 239.— Zellſtoff Waldhof 259.— 259.— Privatdiskont 3¼% 162.50 162 25 22.½ 22.778 Debeers 442.— 439— Eaſtrand 132.— 132.— Goldfield 160.— 160.— Randmines 221.— 221.— Anfangskurſe der Gffeltenbörſe. Moddersfontein 12— 12/ Premier Rand mines 8 8. Atchtſon comp. 100¼ 102— Canadian 196— 195% Balttmore 1061ʃ, 108 ¼/, Chikago Milwauker 123— 126.— Wiener Vörſe. Wien, 14. Sept.. Vorm. 10 Kredilaktien 667.— 666.20 Länderbank 826.70 528.5 Wiener Bankverein 563.20 552.50 Staatsbahn 762.70 759.70 Lombarden 119.20 127.— Marknoten 117.53 117.55 Wechſel Paris 95.25 95.25 Wien, 14. Sept. Nachm..50 Kreditaktien 665.70 665 50 Oeſterreich⸗Ungarn 1857 1849 Bau u. Betr..⸗G.—— Unionbank 621.— 620.— Ungar. Kredit 856.— 856.— Wiener Bankverein 552.— 558.— Denvers com. 30% 317 Erie 26˙ 27— Grund TrunkIII pref, 48/ 48˙/ 5„ord. 277 27%/ Lonisville 146% 147— Miſſouri Kanſas 82˙% 32˙%/ Outario 41½ 41%⁰ Soulhern Pacifte 116½ 117½ Union com. 170% 1733ÿ% Steels com. 70% 1 Tend.. Ubr. Oeſt. Kronenrente 94.60 94.55 „ Papierrente 97.45 97.45 „ Silberrente 97.45 97.45 Ungar. Goldrente 111.95 112.— „ Kronenrente 91.60 91.80 Alpine Montan 768.— 766.50 Tend.: ruhig. Uhr. Buſchtehrad. B.——— Oeſterr. Papierrente 97.45 97.45 „ Silberrente 9745 97.45 Goldrente 115.25 115.75 Ungar. Goldrente 112.— 112.— Kronenrente 91.85 91.85 Wch. 7 5 viſta 117.36 11752 ondon„ 240,35 240.25 „ Paris„ 695.25 95.28 „ Amſterd.„ 199.30 199.30 Napoleon 19.09 19.09 Marknoten 117.55 117.42 Ultimo⸗Noten 117.58 117.57 Tend.: ruhig⸗ Länderbant 528.— 528.— Türk. Loſe 258.— 257.— Alpine 766.— 765.— Tabakaktien——— Nordweſtbahn——.— Holzverkohlung 2880 2900 Staatsbahn 759.70 760.— Lombarden 118.— 117.50 Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.) Preiſe in Mark pro 100 kg fret Berlin netto Kaſſe. Berlin, 14. Sept. 13. 14. Weizen per Sept. 203.—201 50 „ Ott.——200 25 „ Dez. 202 50201.— „ Mai 209.— 207.— Roggen per Sept. 150.75150.25 Okt.—.—151.50 „ Dezbr. 15525154.25 „Mai 162—160,75 Hafer per Sept. 149.—148 25 „Okt. 154 251538.50 160.75 159.75 (Produktenbörf Bubapeter Pesdultkenburfe. Dubapgft. 14. Sept elegrace. 15% 5 14. ver 50 kg ver 50 kg Weizen per Oet. 10 08—— willig 10 00—— willig „„ April 1085—— 1030—— Roggen per Okt. 732—— träge 738—— ſtetig „„ April 778—— 777—— Hafer per Okt. 809—— träge 8 00—— ruhig „„ April 850—— 851— Mais per Jult—— ſietig——luhig 3* „„Da 591— 5986—— Kohlraps Augun———— notizlos——— notizlos Wetter: Schön Liverpooler Börſe. Ziverpool, 10. Sept.(Anfangskurſe.) 12. 13. 8 Weizen per Okt. 714% träge 748% ruhig Mals ber Sept 8 5 55 per Sept.— träge 4⁰7¹ träge pre Okt.— 408 5 FBFVCVVVVVVVVTVTPFTCCVFTTTTT Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 14. September 1910. Proviſtonsfreil Wir ſind als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen Badiſche Feuerverſtcherungs⸗Bank Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— 5„ Vorzugs⸗Aktien 100— Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 152 150 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 6⁴ 60 Bürgerbräu, Ludwigshafen 2³8— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 96 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 173 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. Deutſche Südſeeplantagengeſ. Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens lierfabrit Enzinger, Worms 180 11 Eiſen⸗ und Broncegteßeret, Mannheim— errenmüßhte vorm. Genz. Heidelberg— Kagoee Derrain⸗A.⸗G., München 1213fr ühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal 93 Lindes Eismaſchinen 138 Neckarſulmer Fahrradwen— Pacific Phosphate Shares alte 85 67% 5 55 junge 310 Nheinau, Terratn⸗Geſellchaft 115 öfr. Reau Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 154 N9 hlenwerke, M eim— Rbeinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Süddeutſche Kabel, Mannh Unionwerie,.⸗G., Fabrikenf. Unionbrauerei Karlsruhe 5 Ver. Diamantminen Lüde, gbucht Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrik Raſtatt— Waldhof, Bahngeſellſchaft Maunheim „Genußſcheine tungen Geſchäftliches. *Neben der Darſtellung des Steins der Weiſen gingen di Alchymiſten des Mittelalters darauf aus, ein Lebenselixier herzu⸗ ſtellen, jene wunderbare Arznei, die das Leben verlängern ſollte und alle Krankheiten unfehlbar heilen follten. Wenn auch dieſe Beſtrebungen ein Reſultat nicht haben konnten, ſo haben ſie doch den Grund zu einer rationellen Arzneimittellehre gelegt, und be⸗ wirkt, daß es den Nachfolgern der Alchymiſten, den modernen Che⸗ mikern gelingen konnte, aus bisher unbeachteten Stoffen die ſchön⸗ ſten Farben und ſicher wirkendſten Arzneimittel, ſowie die herr! lichſten Wohlgerüche hervorzuzaubern. So hat man aus dem Theer die Anilinfarben, und das Antipyrin, aus dem Fichtenharz das Vanillin, aus der Wolle das Lanolin hergeſtellt. Es iſt nachgewie worden, daß das Lanolin, mit dem in der geſunden menſchlichen Haut enthaltenen Fett identiſch iſt, und mit dieſer Erfahru hat man aus dem Lanolin einen vortrefflichen Cream, das Toi lette⸗Lanolin hergeſtellt, das in keinem Haushakte fehle⸗ ſollte, da es bei allen Hautunreinigkeiten, wie Puſteln, Hitz⸗ anderen Pickeln, Ansſchlägen, Sprödigkeit, Wundſein der Kinder, Brand⸗ und Schnittwunden ein nie verſagendes Mittek iſt. Das echte Toilette⸗Lanolin trägt die Schutzmarke„Pfeilring“ und wird alein von der Lanolinfabrik Martinikenfelde in den Handel ge⸗ bracht. Es iſt in allen Apatheken und Drogerien zu haben. Beranutwortlich: Für Politte: Dr. Fritz Goldenbautm; für Kunſt und Fenilleton: Julins Witte. 15 für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Michard Schönfe für Bolkswirtſchaft und den übrigen rebakt. Teil: Frauz Kirch flüur den Fuſeratenteil aud Geſchäftliches: Feig Js. Drud und Berlag der DPr. Gaas'ſchen Buchdruckerel, G. m. B. 6. 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