Ne Baum des deutſchen Theaters nähren. Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 30 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inu ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Amgebung. Anabtzängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Talegrupim⸗Wele 15 „General⸗Anzeiger Maunheim“, adiſche Neueſte Nachrichten Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktioan 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 452. Die e e Partei in Caſſel. II. Was 5 nun die nationalliberale Partei in dieſer zer⸗ riſſenen Lage tun, deren hervorſtechendſtes Merkmal eine gusweichende, ſtatt führende Regierung, tolerierende ſtatt leitende Staatsmänner ſind, in der der Mangel an politiſcher Initiative bei der Regierung nach dem ganzen Verhältnis der geſetzgebenden Faktoren zueinander auch die politiſche Beweglichkeit der Parteien naturgemäß einſchnürt? Wir ſtellen die Frage beſſer ſo, was nur kann die nationallibe⸗ rale Partei und ihr Kaſſeler Parteitag in dieſer Lage tun?. Es gibt nur eine Antwort: Ausharren, durchhalten, ſich wicht abdvängen laſſen nach rechts, ſich nicht abdrängen laſſen nach links, aber auch ſich nicht zurückdrängen laſſen auf Poſi⸗ tionen, die der Nationalliberalismus, ſich anpaſſend den Bedürfniſſen einer anderen Zeit, früher programmatiſch ein⸗ nahm, auf das Heidelberger Programm: dieſe Forderung war, nebenbei, wohl der am wenigſten geſchickte und kluge Schachzug des„rechtsnationaliberalen“ Grüppchens, ein ver⸗ blüffender Beweis, wie wenig poſitiv im ganzen ihre Kritik. Wenn der nationalliberale Parteitag in Kaſſel das leiſtet, feſtſtellt, daß die Führer und die kompakte Majorität der Partei durchaus und unbeugſam gewillt ſind, ſich nicht irgend⸗ wohin ſammeln zu laſſen, ſondern durchzukämpfen, zu be⸗ harren in jener ſtrategiſchen und taktiſchen Poſition, die die Partei in den Kämpfen um die Reichsfinanzreform einzu⸗ 8. nehmen ſich gezwungen ſah und die zu verlaſſen kein ge⸗ ringerer ſie hindert als die Regierung ſelbſt, dann 9855 er ſeine Aufgabe gelöſt und die Parte kann nicht ohne Sorge zwar, doch in innerer Geſchloſſenheit den kommenden Wahl⸗ kämpfen entgegengehen, ſie wenigſtens mit dem feſten klaren Ziel vor Augen, in dem Zuſammenbruch und dem Wirrwarr, wo die Regierung die Feuer auf dem Leuchtturm auslöſchte, eine ſelbſtändige nationalliberale Partei hinüberzubringen in die Zeiten, wo die Oppoſitionsflut wie⸗ der zurückſpringt und durch einen Syſtemwechſel die ſtaats⸗ männiſchen Grundſätze von 1907 wieder in Kraft treten, die die Ausſchaltung des Liberalismus für ein geſchichtliches Un⸗ recht und einen politiſchen Fehler erklärten— Grund⸗ ſätze, die unſere heutigen Regierungsmänner vielleicht auch für richtig halten, nur wagen ſie ſich nicht an ihre Betätigung. Man hat vom nationalliberalen Parteitag von den verſchieden⸗ ſten Seiten her ſchon alles mögliche verlangt, auch Wahl⸗ parolen oder eine Wahlparole ſollte er ins Land hinaus⸗ gehen laſſen. Abgeſehen davon, daß für die Ausgabe dieſer Wahlparole nach der Natur der Dinge erſt der letzte Dele⸗ giertentag vor den Wahlen zuſtändig iſt, was für eine Wahl⸗ barole ſoll er denn in dieſer unklaren Lage ausgeben, die nicht zum mindeſten von derſelben kraftloſen Gemeinplätzig⸗ keit wäre wie die Sammlungspolitik? Das braucht und das kann er nicht leiſten in einem Augenblick, wo die ganzen Verhältniſſe des kommenden Wahlkampfes noch vollkommen unüberſehbar ſind. Wenn wir aber ſo wollen, in der klaren und feſten Deklaration, die u. E. der Parteitag in einer Formulierung, die ſich nicht drehen und deuteln läßt, ohne 7CCCCC. ũ õpDTTTTTTFTTTETETfTTfTfTTfTfTTPTTfTTPTPTTTTT Dunnerstag, 255 September 885 Gee Fi boe und deutungsfähige Wortſetzung 777 muß, iſt die Wahlparole gegeben, die 50 für die vor⸗ handenen und noch zu gewinnenden Wähler erforderlich iſt, das Stichwort unſerer Leidenſchaft, das wir brauchen, mit dent wir prakliſche Agitationsarbeit treiben und den kommen⸗ den Wettern auf dem lichtloſen Meere trotzen können. Wenn der Parteitag dieſe ſcharfe und beſtimmte Erklärung hinaus⸗ gibt, ſo iſt das mehr als eine gemeinplätzige oder gar bindende Wahlparole, welch letztere wohl niemand vom Parteitag fordert. Daß der Parteitag in Caſſel eine Erklärung der Richtungslinien, ſo etwa wie wir ſie oben umſchrieben haben, und zwar in Form einer für Baſſermanns Führung und Politik mit überwältigender Mehrheit annehmen wird, das iſt doch wohl mehr nur eine Vermutung derer, die dieſen Verlauf wünſchen. Die Kreuz⸗Zeitung hat zwar noch am letzten Sonntag einen anderen Verlauf vorweggenommen. Plötzlich von zärtlicher Liebe erfüllt für dieſe„ſo verdiente liberale Mittelpartei“, die auszudrängen ihre Geſinnungs⸗ genoſſen ſogar ſich nicht ſcheuten ihre Seele dem Zentrum zu verkaufen, wagt ſie zu hoffen, daß in Kaſſel die„überragen⸗ den und politiſch erfahrenen Männer des Nationalliberalis⸗ mus, die nur allzulange hinter der Front gehalten“, wieder an die Spitze der Partei kommen, dieſe werden dann im Gegenſatz zu Baſſermann und ſeinem Anhang die national⸗ liberale Partei wieder mit den Konſervativen und den Bünd⸗ lern literen, die Front der Partei ganz allein gegen Hanſa⸗ hund, Bauernbund und Sozialdemokratie ausrichten und vor allem das Tiſchtuch zwiſchen der nationalliberalen Partei und Fortſchrittlern wie Jungliberaten zerſ ſchneiden. Wir fürchten nicht daß der Parteitag in Caſſet dieſe ruinöſe Politik billigen wird, die verdächtig bleibt, ſelbſt wenn ſie von der— Kreuz⸗Zeitung empfohlen wird. Dieſe überragenden und politiſch erfahrenen Männer werden ſich⸗ natürlich auch in Caſſel rühren, wie ſie es ſchon in Zeitungen und Korreſpondenzen getan haben, allerlei kategoriſche ſammlungspolitiſche Forderungen ſtellen und vom Parteitag verlangen, daß er tue, was er nicht kann, Tote auferwecken, das Heidelberger Programm, das u. a. noch die Forderung des Sozialiſtengeſ ſetzes enthielt. Sie werden als Männer, die es in ihrer Weiſe ſicher gut meinen mit der Partei, mit Höflichkeit und Ruhe vom Parteitag angehört werden, ſie ſollen ſich nicht zurückgeſetzt oder beleidigt fühlen, damit Zen⸗ trum und Konſervative Gelegenheit finden aufs neue Oel ins Feuer zu gießen. Sie werden— auch ſie hoffentlich mit vollendetem Takt und wohlgezügeltem Temperament— ihre Argumente für die Wiederbelebung des Altliberalismus, für den Anſchluß nach rechts vorbringen und dann werden ſie aus dem dünnen Widerhall ihrer Reden in der großen Verſamm⸗ lung zu ihrem Erſtaunen, aber hoffentlich zu ihrer Belehrung entnehmen, daß die nationalliberale Generation, aus deren Anſchauungen ſie reden, ja ſchon faſt ganz ausgeſtorben, daß es ganz hoffnungslos iſt, die heutige nationalliberale Partei mit Altliberalismus zu durchſetzen(zer ſetzen!), hoffnungs⸗ los ſie von ihrer ſelbſtändigen Baſis, die ja nur Tendenzlüge als Großblockbaſis denunziert, nach rechts zu den Bündlern und S Scharfmachern und Klerikalen abzudrücken, ſo wenig Feuilleton. Bard und Süd auf dem deutſchen Theater. Von Lüuis Ferdinand Möller. Wenn wir jetzt voller Wehmut und Dankbarkeit die glänzende Laufbahn Joſef Kainz' überſchauen, ſo kommt uns ſo rechk deutlich zum Bewußtſein, wie weit die Wurzeln reichen, die den mächtigen Seine Vaterſtadt war ein kleiner Ort in Weſtungarn, wo das Deutſche nicht mehr Landes⸗ ſprache, wohl aber Kulturſprache, die ſprachliche Brücke iſt, die die Verbindung mit dem großen europäiſchen Kulturleben herſtellt. Gerade dieſe Grenzmarken vor den Pforten des Deutſchtums haben unſerer Schauſpielkunſt reiche Kräfte zugeführt; auf unga⸗ riſchem Boden ſind u. a. auch Sonnenthal und Barnah, Emmerich Robert und Siegwart Friedmann, die Poppe und die noch unver⸗ geſſene Barkany geboren, und von dort, wo das Deutſchtum an das Polentum ſtößt, kamen der geniale, wenn auch launenhafte Da⸗ wiſon, der aus Warſchau, und Emanuel Reicher, der aus dem 9 iziſchen Oertchen Bochnia ſtammt. Nehmen wir hinzu, daß auch der kernige deutſch⸗baltiſche Stamm, der ſonſt in der Hervor⸗ bringung ſchauſpieleriſcher Talente nicht reich iſt, dem deutſchen Theater einen Charakterkopf wie Max Grube geſchenkt hat, ſo er⸗ n wir, daß die deutſche Bühne in Wahrheit ein idales Groß⸗ darf. Aue deutſchen e 1 wie es 917 liberale Partei mit der zupferchen. Nach ſo liebens swürdiger Ausſprache werden dieſe ſcationalliberalen aus Holſtenland, welkelenla dann ent⸗ weder ſich überzeugen, daß der Baſſermannſche N ational⸗ liberalismus doch in ſeinem Verhältnis zur Linken recht weit verſchieden iſt von der tendenziöſen Spiegelung, die er in bündleriſchen und klerikalen Organen erfährt, oder ſind nicht zu überzeugen von der Verkehrtheit und Fruchtloftgteit ihres Beginnens, dann müſſen ſie dorthin ziehen, wohin es ſie treibt, ſie werden dann immer noch das Verdienſt haben an der Geſchloſſenheit der Partei mitgewirkt zu haben! Viel⸗ leicht kommen ſie nach den nächſten Reichstagswahlen wieder Sollten dieſe Nationalliberalen aber eine weniger freund⸗ ſchaftliche Auseinanderſetzung wollen, ſo wird die Partei auch den Sturm beſtehen können, den ſie etwa eien ee ohne von ihrer Baſis als eine liberale Mittelparteik) ab⸗ gedrängt zu werden, ihre ſeit der Reichsfinanzreform ein⸗ genommene Poſition aufzugeben, ihre Geſchloſſenheit zu ver⸗ 12550 Daß jene Nationalliberalen aber, die behaupten, Schwergewicht der Partei werde nach links verſchoben, 19890 in Wahrheit ſie es nach rechts ſchieben wollen, den Caſſeler Parteitag unter ihren Willen zwingen werden wird ausgeſchloſſen ſein. Der Parteitag. wird ſich zu der Politik der unbehin⸗ derten Selbſtändigkeit gegenüber der Regierung und den Parteien rechts und links von uns bekennen, un Abweiſung eines Zuf ammengehens mit den Extremen wie den Extremen links, zu jener Politik, die das eigentliche Weſen der Baſſermannſchen Politik ausmacht die Weſt⸗ falen irren ſich gründlich, wenn ſie in ihren für Caſſel andeuten, Baſſermann wolle die Partei„ nach links Frängen“. Er denkt nicht daran, aber fr er ſie auch nicht einſeitig nach rechts abdrängen, was wiederum die Weſtfalen wollen mit ihrem horror vor Fortſchr ſern und Jungliberalen. Er, Baſſermann und mit ihm die üb wiegende Mehrheit der Partei wollen auch in dieſen Stürmen die nationalliberale Partei als eine Mittelpartei erhalten aber als eine liberale, ſie ſind daher ebenſo fern be Großblockträumen— waren es vor Magdeburg ſchon genau ſo wie nach dem politiſchen Jammer dieſer Tagung— wie auch entfernt von Sammlungsgedanken mit den he Konſervativen, in denen, nur für Herrn von Bethmann⸗ weg nicht recht ſichtbar„etwas einer wirtſchaftlichen geiſtigen Reaktion Aehnliches“ ſich behauptet und die Staats⸗ maſchinerie Preußen⸗Deutſchlands beherrſcht. Und wenn di Freunde aus Heſſen, aus Weſtfalen und aus Holſtei nun zurufen: Zurück zu Bennigſen!, ſo können wir hnen ſagen, wir, die Mehrheit der nationalliberalen Partei mit Baſſermann an der Spitze, wandeln in Bennigſens Spuren und wollen ihnen aus der Erklärung der Nationalliber vom 29. Mai 1881 nur folgende, auf Bennigſen 0 lich zurückzuführende Sätze vorhalten: „Nach ſchmerzlichen Erfahrungen und Prüfungen der Ver⸗ gangenheit iſt die nationalliberale Partei aus der Beberdeuaung *) Ganz recht, Ihr Weſtfalen, eine wielbarte, liberale! Berl. Tagebl.“ 15 10 Sozialdemokratie zuſammen⸗ ſpieler iſt ſo Pedenfend daß an mancher norddeutſ ſchen ein Anzengruberſches Stück ſich leichter ſprachecht beſetzen läßt, als ein lofales Dialektſtück. Man irrt indes, wenn man annimmt, daß dies von jeher das Verhältnis zwiſchen Süd und Nord auf dem deutſchen Theater geweſen ſei; vielmehr zeigt ein flüchtiger Blick auf ſeine Geſchichte einen immer erneuerten Kräfteausgleich, ein fortgeſetztes Hin⸗ und Widerſtrömen— vielleicht ſogar eine ge⸗ wiſſe hiſtoriſche Entwicklung des Anteils der deutſchen Stämme an der Rekrutierung des Schauſpielerſtandes. Die Anfänge des deutſchen Theaters nämlich beruhen ganz vor⸗ nehmlich auf Künſtlern aus dem Norden. Hier im Norden iſt ja zuerſt der Hanswurſt aus dem Muſentempel hinausgejagt und eine höhere Anſicht der theatraliſchen Aufgaben gewonnen worden; und ſo war denn auch die tapfere Neuberin, die„Mutter des deutſchen Theaters“, ein Kind des ſächſiſchen Vogtlandes, und der große Elhof ſtammte aus Hamburg. Gleichfalls norddeutſcher Ab⸗ kunft waren die großen„Prinzipale“ jener Frühzeit: Ackermann, der Ahne der bekannten Schauſpielerfamilie, war in Schwerin geboren, Schönemann in Kroſſen, Koch in Gera, Döbbelin in Königsberg; und auch der bahnbrechende Schröder, der gleich Acker⸗ mann in Schwerin zur Welt gekommen iſt, gehörte dem nord⸗ deutſchen Stamme an. Oeſterreich ſtellte damals wohl auch ſeinen Anteil, aber es trat doch noch in den Hintergrund. Brockmann, der erſte deutſche Hamlet, kam aus Prag, der unruhige Bergopzoom aus Wien, und der mächtige Eßlair war eigentlich ein Kheven⸗ hüller und hatte im fernen Eſſegg das Licht der Welt erblickt. wir einen Schritt weiter zu der für die deutſche das Theater eſe iſth, dle Jag die 1575 als b. Heigendorf Goethen ſo unbequem ward, der waren weimariſche Landeskinder. Goethe 11 n Lieblingsſchüler der ars een 1551. Als Wolff dann an das Berliner Hoftheater 193 el. er auch hier in ein Enſemble vorwiegend norddeutſchen 6 prät Iffland war der Abkömmling einer guten bannoverſchen rge familie, und Fleck, der geniale Wallenſtein, hatte in Bre⸗ Licht der Welt erblickt. Die Stich⸗Crelinger, deren 6 Düri ang geweſen war, war ein waſchechtes Berliner g der Fama nach, in ihren Jugendtagen Apelſinen verkauft ſtatibſe Händel⸗Schütz, die viermal verheiratete Prieſteri klaſſiſchen Poſe, die auch eine Zeitlang dem Berliner Th angehört hat, nannte das wenig klaſſiſche Döbeln ihre Vat Im Laufe der Jahre zog dann das Berliner Schauſpielhar mehr Kräfte aus allen deutſchen Gauen heran. So kam der gefeierte Held und Liebhaber, von Köln; Sey Meiſter des Wortes, war Glatzer, Luiſe Erhardt Wi Fuhr ſtammte aus Kaſſel, die unvergeßliche Frieb⸗Blume aus Stuttgart. Die Devrients, die dem deutſ chen Theat bedeutende Kräfte geſchenkt haben, waren eine Be iner mannsfamilie. Wollte man nun aber hiernach etwa den Schl. Nord⸗ und in weiterem Kreiſe überhaupt Reichsde zugsweiſe den Norden mit Schauſpielern verſahen, Bühnen aber unter dem Zeichen der Deſterreicher geſtande ſo würde das auch nicht zutreffen. 75 0 älteren Perſonalliſten des Burgihesters ege⸗ einen ſtarken Prozentſatz bpn Nord⸗ und Reichsdeutſ de und Goneral⸗Angeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 29. September. unſeres Volkes hervorgegangen, daß eine über ganz Deutſchland ausgebreitete, unabhängige, reaktionären wie radikalen Tendenzen gleichmäßig ſichfernhaltende libe⸗ rale Partei eine Notwendigkeit iſt. Ohne eine ſolche Partei würde ein fortdauernder, die Grundfeſten des Staates erſchütternder Kampf zwiſchen extremen Richtungen... unſerem Vaterlande nicht erſpart bleiben. An dieſer Ueberzeugung hält die nationalliberale Partei auch in der heutigen Zeit unerſchütterlich feſt, wo wirtſchaftliche Sorgen wie politiſche Enttäuſchung und Verbit⸗ terung das ruhige Urteil zu verwirren und die Bebölkerung in großer Zahl dem politiſchen Le⸗ bden zuentfremden oder zu extremen Richtungen nach rechts oder links zuzutreiben drohen Unabhängig, in ſich geeinigt, frei von Ermüdung wie von Erbit⸗ terung, zu ernſter Arbeit entſchloſſen, wird die nationalliberale Partei, auch unter geſteigerten Schwierigkeiten ferner ihre poli⸗ tiſche Pflicht erfüllen. Parteien, welche gleiche und ähn⸗ liche Ziele verfolgen, werden uns zur Verſtändigung und zu gemeinſamem Wirken immer bereit finden.“ Wer vorurteilsfrei prüft und dieſe Worte Bennigſens etwa mit dem Hamburger Baſſermann⸗Interview vergleicht, wird anerkennen, daß von Bennigſen bis Baſſermann eine gevade Linie führt. Der Geiſt in der Partei hat ſich nicht gewandelt. Und das eben iſt es, was wir vom nationalliberalen Parteitag in Caſſel erwarten, ein der Zahl der Deklaranten wie dem Pathos nach eindrucksvolles Bekenntnis zu dieſer dem Radikalismus wie der Reaktion gleichmäßig abgekehrte Politik einer nationalen und liberalen Mittelpartei, ein Beßenntnis aber ſo wuchtig und klar und feſt, daß endlich einmal den Quertreibereien von rechts, den Anzweiflungen von links, gründlich der Garaus gemacht wird. Gelangen wir in einer nachdrücklichen und großen Vertrauens⸗ kundgebung für Baſſermann zu dieſem Bekenntnis, dann hat der Parteitag geleiſtet, was er leiſten mußte: Zum Schweigen ſind gebracht diejenigen, die die nationalliberale Partei in die gefährlichen Strudel der Reichsgroßblockpolitik hinab⸗ ſtoßen wollen, verſtummen müſſen die trügeriſchen Ratten⸗ fänger, die die Partei an die Rechte heranſchmeicheln wollen, damit ſie ihre letzten Wähler verliere, das ſo notwendige Vertrauensverhältnis zwiſchen den liberalen Parteien wird ſich leichter herſtellen und der leidige Streit der lokalen „Organiſationen über die Mandate ſich friedlicher ſchlichten, Regierung und Rechte aber werden erkennen, daß ſie ſo lange znicht auf die Mitarbeit der nationalliberalen Partei zählen können, als erſtere ſich nicht zu einem Syſtemwechſel, zu einer gründlichen Abkehr von einer ſchwächlichen und parteipolitiſch einſeitig orientierten Politik entſchließt, letztere nicht der wirtſchaftlichen und geiſtigen Reaktion Valet ſagt, die keines⸗ twegs ein integrierender Beſtandteil eines nationalen Kon⸗ ſervatismus ſein muß.* 8 HPolitische Uebersicht. 8 Naunheim, 29. September 1910. Was wird die neue Militärvorlage bringen? In einem„Gedanken zum neuen Heeresetat“ überſchriebenen Artikel eines Militärs in den„Grenzboten“ kommt der Ver⸗ faſſer nach einer ausführlichen Erörterung der militäriſchen und finanziellen Situation in Deutſchland und den großen Militär⸗ ſtaaten des Kontinents zu dem Schluß, daß eine umfangreiche Bermehrung der fechtenden Truppen des Deutſchen Reiches nicht wahrſcheinlich und auch nicht notwendig ſei. Die neue Militärvorlage würde in erſter Linie nur eine neue Organiſation und Vermehrung der techniſchen Truppen insbeſondere des Trains und der Pionierformationen bringen. Dann aber müßten auch die Fußartillerietruppenteile vermehrt werden, da mit dem Ausbau der neuen Befeſtigungen an der Weſt⸗ und Oſtgrenze die Zahl dieſer Truppenteile unzureichend geworden ſei, und zwar umſomehr, als die modernen Befeſtigungen gerade ein zahlreiches, gut ausgebildetes aktives Perſonal verlangen. Was die Feldartillerie anlange, ſo dürfte höchſtens die Errichtung der naoch fehlenden beiden Artillerieregimenter bei den dritten Divi⸗ ſionen und die Ergänzung der bayeriſchen Artillerie auf den nor⸗ malen Stand gefordert werden. Weiter müſſe die Ausſtaktung der Infanterie mit Maſchinengewehrkompagnien fortgeſetzt und zum Abſchluß gebracht werden, ſo daß jedes Infanterieregiment über eine ſolche Kompagnie verfüge. Dadurch werde ſich allerdings eine nicht unbeträchtliche Vermehrung unſerer Friedenspröſenzſtärke ergeben. Von beſonderem Intereſſe ſind die Ausführungen des ſachkun⸗ bdigen Verfaſſers über die Aufſtellung neuer Armee⸗ korps im Kriege. Er weiſt darauf hin, daß zwei deutſche Armee⸗ korps, je eins im Weſten und Oſten, aus drei Diviſionen beſtehen, während alle übrigen Armeekorps nur deren zwei be⸗ ſitzen. Es ſei anzunehmen, daß im Kriegsfalle dieſe dritten Divi⸗ ſionen nicht bei ihrem Armeekorps verbleiben, ſondern zur Bil⸗ dung beſonderer neuer Formationen benutzt werden würden. So z. B. könnten aus ihnen durch Zuteilung der überſchießenden, ſoge⸗ nannten kleinen Infanteriebrigaden ſchnell neue Korps gebildet werden. Für dieſen Fall, den Militärſchriftſteller von hohem An⸗ ſehen, die ſich mit dem Zukunftskriege beſchäftigen, auch als wahr⸗ ſcheinlich annehmen, würde es, wie im Anſchluß hieran ausgeführt wird, allerdings wünſchenswert ſein, daß dieſe Armeekorps bereits im Frieden aufgeſtelltwürden. Die Mobil⸗ machung der Armee wird um ſo ſchneller und glatter verlaufen, je mehr die Friedensverhältniſſe der Kriegsgliederung entſprechen. Jede Neuaufſtellung eines Truppenkörpers und Stabes bereitet große Schwierigkeiten und wird ſich nicht ohne Reibung vollziehen. Verhältnismäßig leicht wird es dagegen ſein, die Truppen auf den Kriegsfuß zu ſetzen, wenn der feſte Rahmen dazu bereits im Frie⸗ den vorhanden iſt. Würden dieſe neuen Armeekorps gebildet, ſo iſt die Infanterie für die noch aufzuſtellenden zweiten Diviſionen be⸗ reits vorhanden(überſchießende kleine Brigaden). Dagegen würde es an der notwendigen Kavallerie, Artillerie und an den Spezial⸗ trüppen fehlen. Es würde natürlich den militäriſchen Intereſſen am meiſten entſprechen, wenn man dieſe neu aufſtellen wollte. Ver⸗ zichtet man aber aus finanziellen Gründen auf die Ausführung dieſer Maßregel, ſo müßte man ſich mit der Zuweiſung d ieſer Truppen von anderen Armeekorps zu helfen ſuchen.“ Nord und Süd. In der letzten Nummer der„Hilfe“ ſchreibt der Abg. Naumaun über den Gegenſatz von Nord und Süd in der ſozialdemokratiſchen Partei: „Die Süddeutſchen faffen das Leben harmloſer auf als die Norddeutſchen. Sie halten nicht gleich jeden Gratulationsbeſuch bei einer Majeſtät für ein Verbrechen, weil ja auch ihre Maje⸗ ſtäten nicht mit Königsberger Pomp durchs Daſein marſchieren. Der König bleibt dortein Menſch und der Sozial⸗ demokrat auch, und das iſt es, was in Berlin weder vom König, noch vom Sozialdemokraten begriffen wird. Der Süd⸗ deutſche hält auch nicht von vornherein jeden Miniſter für einen geſchworenen Gegner, denn auch ſeine Miniſter fahren ge⸗ legentlich einmal mit ihm dritter Klaſſe und ſehen nicht aus wie friſierte Halbgötter. Der Sinn für hohe Aemter und Titel iſt im Süden geringer; man verſchenkt da die Titel zu fleißig, als daß ſie noch viel wirken könnten. Das Gefühl, daß man einem höheren Staatsbeamten gegenüber entweder ſehr demütig oder ſehr unverſchämt auftreten müſſe, weil es einen geſunden Mittel⸗ weg nicht gibt, dieſes echt preußiſche Gefühl iſt ſeiner Natur nach nicht ſüddeutſch. Hier fehlt der Uebermenſch und der Un⸗ menſch, und es bleibt übrig Menſchliches und Allzumenſchliches. Auch der Staat iſt nichts Fernes und Hohes, wie etwa ein marmorner Tempel, den nur Prieſter und Waffenträger be⸗ ſchreiten, er iſt wie eine jener alten Kirchen, in der die Köchin und der Herr Oberſt vor demſelben Altar ſtehen. Der Reſpekt iſt geringer und die Duldſamkeit größer. Das hat auch ſeine Schattenſeiten, denn bei dieſer Art von Kultur entſteht kein all⸗ gewaltiger, geſchichtsbildender Wille. Man kann ſich nicht aus⸗ denken, daß ein Bismarck in Baden oder Württemberg heran⸗ wächſt. Dazu iſt die Fläche zu klein, die Herrſchaftsmöglichkeit zu gering. Militäriſch betrachtet behält deshalb der Süddeutſche immer eine gewiſſe Abhängigkeit und kann ſich wohl auch nie ganz in die Empfindungen der rein militäriſchen Staatsauffaſſung hineindenken. Das iſt es, was Adolf Wagner in verſchiedenen kräftigen Anſprachen den Süddeutſchen vorgehalten hat. Er kann und darf es, denn er iſt Militariſt mit Leib und Seele, aber Bebel— was hat eigentlich Auguſt Bebel gegen die Weich⸗ heit der ſüddeutſchen Kultur einzuwenden?“ 23. Generalverſammlung des CEvangeliſchen Zundes. (Eigener Bericht.) sh. Chemuitz, W. Sept. Die dritte und letzte Hauptverſammlung war wiederum äußerſt zahlreich beſucht. Die Einleitungsrede hielt Profeſſor Dr. Wächtler(Jena). Den Hauptvortrag über das Thema: Die gemeinſame chriſtliche Weltauſchauung, Ultramoutanismus und Proteſtautismus ielt Oberkonſtſtorialrat D. Kaftan(Kiel). Er führte aus: Gemein⸗ 1 1 Weltanſchauung! dieſes Wort iſt geprägt im politiſchen Streit unſerer Tage. Der Ultramontanismus im Lichte ſeiner Geſchichte verſtanden, ſtarrt von Kampf; Proteſtantismus als Abwehr geboren, ward er zum Angriff. Der Katholizismusiſtheute ult ra⸗ montan. Auch ich habe Sympathie für den religiöſen und prieſter⸗ lich ſakramentalen Katholizismus. Aber mißverſtehen Sie auch dieſen nicht. Auch dieſer Katholizismus iſt mit dem evangeliſchen Proteſtan⸗ tismus unvereinbar. Wenn nun trotzdem, wie das meinerſeits ge⸗ ſchteht, eine gemeinſame Weltanſchauung von Ultramontanismus und Proteſtantismus behauptet wird, ſo ſteigt in nicht wenigen Köpfen unwillkürlich der Verdacht auf: Ja, was für ein Proteſtantismus iſt denn das? Auch der Proteſtantismus iſt kein eindeutiger Begriff. Es läßt ſich ſcheiden zwiſchen dem religiöſen und dem kulturellen Proteſtantismus. Der Proteſtantismus, um den es ſich in der gegen⸗ wärtigen Erörterung handelt und allein handeln kaunn, iſt der im Evangelium wurzelnde. Der Papſt in Rom und der Papſt in Jena verkündigen ein jeder in ſeiner Weiſe ihren Gläubigen die Leugnung Chriſti als die Konſeguenz der Leugnung des Papſtes und als die Konſequenz der Leugnung Chriſti die Leugnung Gottes. Wir aber hören das alles mit verſchränkten Armen, weil wir das Evangelium kennen und jene beiden nicht verſtehen. Da ſehen wir, wie in dem Ultramontanismus, wie in dem chriſtusgläubigen Proteſtantismus Gott das erſte und letzte iſt: Beiden leuchtet über die Zeit die Ewigkeit und Beides Gott und Ewigkeit haben ſie auf Grund einer ſpezifiſchen Selbſtaufopferung Gottes; freilich ſchon hier ſind klaffende Unter⸗ ſchiede vorhanden. Die Katholiſchen und Evangeliſchen verſtehen unter Glauber etwas ganz verſchiedenes. Als Martin Luther die Arttkel des apoſto⸗ liſchen Glaubens wiederherſtellte, war er gewiß, damit dem ganzen katholiſchen Glaubensweſen ſeiner Zeit entgegenzutreten. Aber dieſe klaffenden Unterſchiede dürfen nicht hindern, die gemeinſamen Welt⸗ anſchauungsmomente zu würdigen. Wenn das, was nur mit katho⸗ liſcher Verzerrung und Verbrämung tatſächlich das bibliſche Chriſten⸗ tum iſt, als Katholizismus geſchildert wird, und als Proteſtantismus eine geiſtige Größe, die weſentlich in religiös beſtimmten Kultur⸗ intereſſen aufgeht, ſo iſt das Verzeichnung. Ultramontanismus wie Proteſtantismus ſind des lebendigen, weltmächtigen Gottes gewiß. Beide kennen wirkliche Gebote Gottes, beide kämpfen um des 6. Ge⸗ botes willen, die bei Hohen und Niederen ſich regende Laxheit, die Bitte aller Bitten iſt beiden: Dein Reich komme. Hier macht ſich nun aber die Differenz, in und trotz der Gemeinſchaft geltend. An der Stelle, wo im Proteſtantismus der Glaube an Jeſus Chriſtus ſteht, ſteht im Katholizismus der Gehorſam gegen die Kirche. Hier ſtehen wir an dem Wurzelpunkte, wo der Katholizismus und der evan⸗ geliſche Proteſtantismus auseinander gehen. Aus dem religiöſen Katholizismus wird kraft ſeines Kirchenbegriffes der Ultramontanis⸗ mus. Der Katholizismus will die prieſterliche Weltherr⸗ ſchaft heute ſo gut wie im Mittelalter. Wenn behauptet wird, der Papſt von heute begehre nicht, wie der des Mittelalters, rex regum, Fürſt der Fürſten zu ſein, ſo iſt das eine opportuniſtiſche Rede. Der Anſpruch iſt genau der gleiche wie einſt. Ein Ultramontanismus, der den Auſpruch prieſterlicher Weltherrſchaft fallen ließe, hörte ja auch auf, ſo abſurd das klingen mag, die religiöſe Größe zu ſein, die er iſt. Die Idee, die der Ultramontanismus repräſentiert, iſt die Idee der göttlichen Weltherrſchaft. Ich glaube jetzt in Zeichnung und Wür⸗ digung des Ultramontanismus ſo weit gegangen zu ſein, wie es nur irgend möglich iſt, ſo weit, daß ich jedem Prieſter, jedem Biſchof frei ins Auge ſehen kann mit dem Anſpruch, ihm ganz gerecht geworden zu ſein. Und nun bin ich doch Proteſtant? Wärum? Ich fage, das mit einem Einzigen, mit einem auf Grund alles bisher Entwickelten geradezu ſchneidenden Wort: Um der Weltbeherrſchung Gottes willen. Eine gewaltige Macht iſt der Ultramontanismus, aber er iſt ein noch gewaltigerer Wahn. Wird die Kirche zu einem äußerlich herrſchen⸗ den, die ureigene Freiheit aller anderen Faktoren tötenden Macht⸗ faktor erhoben, verſtanden als Prieſterherrſchaft, als die vom Papſt bis zum letzten Kaplan einheitlich organiſierte Hierarchie, gefällt ſich die ſo entſtandene Kirche als Staat, dann wird die Weltbeherrſchung Gottes geradezu verkehrt in ihr Gegenteil: aus Gottesherrſchaft wird Prieſterherrſchaft. Der Ultramontanismus iſt daran inte⸗ reſſiert, die Individuen in geiſtiger Unfreiheit zu er⸗ halten, in ihrer Abhängigkeit von anderen. Der Proteſtantis⸗ mus iſt darauf gerichtet, daß ein jeglicher zu dem geiſtigen Beſtitz, der geiſtigen Reife geführt werde, die irgend ſeine Stellung zu Gott ihm ermöglicht. In intellektueller Beziehung hat ſich der Anſpruch der Hierarchie vollendet. Durch die Hinderung der geiſtig freien Entwicklung des Einzelnen, durch die erſtrebte Beherrſchung der Geſamtentwicklung durch Index und Syllabus wird Gottes Kulturbeherrſchung umge⸗ wandelt in die Knechtung der Kulturentwicklung unter Menſchen⸗ gebote. Auch die evangeliſche Kirche iſt gewiß, die religiöſe Wahrheit zu vertreten, aber unter Selbſtkritik. Sie hat den Vorzug, daß ſie ſich irren kann. Sie iſt frei, erkannte Irrtümer abzuſtoßen. Die ultra⸗ montan geſtimmte römiſche Kirche trägt unabſtoßbar alle Fiktionen, alle Irrtümer vergangener Tage, den ganzen Wuſt der Jahrhunderte mit ſich. Rom kann nicht anders. Freie Forſchung iſt Roms Tod. Was iſt das beklagenswerte Bemühen, die Proteſtanten von den Katholiken überall zu trennen anderes als ein unfreiwilliges aber ichlagendes Selbſtzeugnis, daß die katholiſche Weltanſchauung in freier Luft ſich ſelbſt zu halten ſelbſt verzagt. welche uns Evangeliſche alle noch mit den weiteſt linksſtehenden ver⸗ bindet. Gott herrſcht in der Wahrhett, und im Irrtum der Menſch. Im Ultramontanismus werden, indem Gottesherrſchaft zur Prieſter⸗ herrſchaft geſtaltet wird, Gottes Gebote unter Menſchengebote gebeugt. Der erzwungene Cblibat iſt wider die Menſchennatur, ein Quell un⸗ zühliger Uebertretungen des 6. Gebotes. Trotzdem hält die Hierarchie daran feſt. Gottes Gebot hat dem Prieſtergebot zu weichen, ſo im Sittlichen ſo im Religiöſen. Es ſind in unſeren Tagen kultusartige Sätze laut geworden, die da klingen wie eine Andacht zum Papſte, wie Gebete zum Stellvertreter Gottes. Unverkennbar iſt das Beſtreben des modernen Ultramontanismus, die Volksandacht immer ſtärker an das ſinnlich Materielle heranzudrängen. Gott und die Seele, das iſt der religiöſe Grundton, der durch die Jahrhunderte geht. Was wird daraus in dem ultramontanen Katholizismus? Das Verhältnis zwiſchen Gott und der Seele erſtickt in lauter Mittlerſchaften von Menſchen. Das iſt es, was dem zum Ultramontanismus gewordenen Katholizismus gegenüber der vom Evangelium beſtimmte Proteſtan⸗ tismus vertritt: Die in Gott freie Entwicklung der Menſchen, den unbedingten Gehorſam gegen die Wahrheit, den vollen Ernſt der Ge⸗ bote Gottes, das unmittelbare Leben der Seele in Gott und Gottes in der Seele, und in dem allen: Die wahrhaftige Herrſchaft Gottes in allen und in allem. Was dem Ultramontanismus und dem Proteſtan⸗ tismus gemeinſam iſt, verwirklicht trotz allen gegenteiligen Scheins in Wahrheit nicht der Ultramontanismus, ſondern der aus dem frommen Gewiſſen geborene Proteſtantismus.(Stürmiſcher Beifall.) Damit war die Tagesordnung erledigt, und die Verſammlun wurde mit den üblichen Dankesworten geſchloſſen. Zum nächſtjähriges Tagungsort wurde Erfurt auserſehen. ſammenfluß aller deukſchen Skämme auf dem Theaker mit ſie alten Häupter der Burg waren Gäſte aus dem Norden. Der miäͤchtige La Roche war Berliner, der wackere Coſtenoble ein Weſt⸗ fuale aus Herford; Anſchütz und Wilhelmi([dieſer urſprünglich preußiſcher Offizier) entſtammten wieder der Lauſitz; der uner⸗ reicht liebenswürdige Fichtner war in Koburg geboren, und der immer ſiegreiche Komiker Beckmann war ein Breslauer Töpfers⸗ ſohn. Die Verjüngung des Burgtheaters durch Laube führte dann in Wahrheit alle deutſchen Stämme auf ſeinen Brettern zuſammen. Schwaben ſandte in der Haizinger und ihrer Tochter Louiſe Neu⸗ ſmann zwei geniale Kräfte(Karlsruhe war ihre Heimat), Friederike Goßmann die einzige Naive, war in Würzburg geboren; von den großen Tragödinnen dieſer Periode ſtammten die Rettich aus Hamburg, die Enghaus⸗Hebbel aus Braunſchweig, die Wolter aus Köln. Oeſterreich war u. a. durch Sonnenthal und Lewinskhy glor⸗ reich vertreten, und aus Poſen kam Bernhard Baumeiſter, heut die letzte Säule aus der Laubeſchen Glanzzeit. Sind nun gleich dieſe Angaben nur als Stichproben anzuſehen, ſo laſſen ſie doch immerhin den Schluß zu, daß das ſtarke Ein⸗ bringen des öſterreichiſchen Clementes in die deutſche Schauſpiel⸗ kunſt wohl erſt mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein⸗ geſetzt hat. Seit damals freilich quilt Deutſch⸗Oeſterreich gleich⸗ ſam von Bühnentalenten über. bereits erwähnten) an einige Große des Theaters: die beiden Pragerinnen Marie Bayer⸗Bürk und Fanny Janauſchek, die Wiener Tragödin Kathi Frank, Mitterwurzer, das Ehepaar Sommerſtorff⸗Geßner— doch„wer zählt die Völker, nennt die Namen? Nicht zu vergeſſen, daß Oeſterreich die geradezu klaſſiſche Heimat der Soubretten iſt, daß die Gallmeyer, die Geiſtinger, die Nieſe dort zu Hauſe ſind. Die geniale Grobecker allerdings war eine Schleſierin— eine geborene Mejo aus Breslau. Und auch Berlin hatte ſeine große Soubrette, die nie vergeſſene Erneſtine Erinnern wir nur laußer den Wegner— aber ihre Vaterſtadt war Köln! Sie bildet eines der Stadt zuſammenwachſen. An der Burg iſt das— ein trefflicher Beweis für ihre innere Akklimatiſationskraft!— häufig; wer denkt noch an Ernſt Hartmanns Hamburger Urſprung? Aber in Berlin kommt es doch auch vor: daß Anna Schramm, die„furchtbar nette“, im böhmiſchen Reichenberg zu Hauſe ſein ſoll, berührt faſt wie Ironie. Indes gibt es auch immer Schauſpieler, die, dem Rieſen Antäus gleich, nur aus dem Mutterboden ihre Kraft gewinnen können; Konrad Dreher, der Urmünchener, zählt zu ihnen. Uebrigens iſt dem mächtigen Aufblühen der öſterreichiſchen Schauſpielkunſt nicht etwa, wie man annehmen könnte, ein gleich⸗ zeitiger Niedergang der ſchauſpieleriſchen Produktion im Norden parallel gegangen. Selbſt neben der glänzenden Schar der öſter⸗ reichiſchen Künſtler des letzten Menſchenalters vermag ſich der Norden mit Poſſart und Friedrich Haaſe(beides Berliner Kin⸗ dern), mit Matkowsky, den Charakterkomikern Engels u. Vollmer, mit der Magedeburgerin Hedwig Niemann⸗Raabe, mit Agnes Sorma und Nuſcha Butze, die wieder aus Berlin herſtammen, und zahlreichen anderen vorzüglichen Darſtellern mit höchſten Ehren zu halten. Alſo daß man im ganzen und großen mit Fug und Recht von einem Ausgleiche der Kräfte auf dem deutſchen Theater ſprechen kann, von einem Ausgleiche, der dem Theater zum höchſten Vorteile gereicht. Unſere Bühne kann und will ſo wenig des Feuers und der reichen Lebensfülle des Südens, wie der feſten und oft herben Plaſtik des Nordens entraten, und unausgeſetzt wirken Nord und Süd auf dem Theater aufeinander ein, lehren einander, bilden einander. Haben ſich Generationen an Kainz und Sonnen⸗ thal geſchult, ſo ſind auch Baumeiſter, Matkowskp, die Sorma nicht ohne Nachfolger geblieben; wenn die junge Generation in Lyris⸗ mus zu berſinken droht, macht ſich das Gewicht des entſchiedenen Sinnes fürs Charakteriſtiſche beim Norden geltend, und wenn die Gefahr der Nüchternheit ſich meldet, ſo jagt die Wärme des Sü⸗ Beiſpiele, wo Bühnenkünztler aan und gar mit einer fremden dens ſie davon. Die einzige wirkliche Schwierigkeit, die der Zu⸗ führt, liegt in der Gefährdung der Sprachreinheit, deren Notwen⸗ digkeit für die deutſche Bühne längſt allgemein anerkannt iſt. Die Geſchichte der deutſchen Sprache, Literatur und Bühne hat es mit ſich gebracht, daß die norddeutſche Ausſprache zur kanoniſchen ge⸗ worden iſt; und wenn auch kaum jemals ein Künſtler die deutſche Sprache mit ſtrengerer Reinheit gehandhabt hat, als die Münchne⸗ rin Klara Ziegler, ſo iſt doch in vielen Fällen ein letzter Hauch von Dialekt unüberwindbar. Im ſchwäbelnden Anklange der Haizinger wollten ihre Bewunderer die letzte kine fleur ihrer Rede ſehen; Matkowsky fiel immer wieder in das flache ei der Preußen zurück, Baſſermann hat oft genug mit ſeinem Mannheimiſch zu kämpfen, und die polniſche Nachbarſchaft verrät ſich leicht in gau⸗ miger Behandlung der Ausſprache. Ganz abgeſehen davon, daß ſelbſt bei pfleglichſter Ausſprache der letzte zarte flavour des Sprachklanges beim Hamburger und Wiener, beim Frankfurter und beim Berliner immer ein anderer bleibt. Der Verſuch, Angehörige fremden Volkstumes dem deutſche⸗ Theater zuzuführen, iſt im Schauſpiele weit ſchwieriger, als in der Oper. Die deutſche Oper zählt Amerikaner, Tſchechen, Italiener, Skandinaven uſw. zu ihren anerkannten Künſtlern; die Geſchichte des deutſchen Schauſpieles iſt an ſolchen Beiſpielen weit ärmer. Doch iſt Maria Pospiſchil, die Tſchechin, vollſtändig zur deutſchen Künſtlerin geworden, und auch die Rumänin Agathe Barſescu hat ſich ihren Platz auf unſerm Theater erobert. Tereſina Geßner hat doch wenigſtens einen ſtarken Beiſatz italieniſchen Blutes und ebenſo hatte ihn die Ramazetta. Ungewöhnlich iſt der Verſuch den Reinhardt in Berlin unternommen hat, indem er ſich bemüht den Vollblutitaliener Moiſſi und den Vollblutungarn Beregi fün das deutſche Theater zu gewinnen. Die Meinungen über den Er folg dieſer Verſuche gehen noch recht weit auseinander. Die Wahrhaftigkeit iſt es. ſchuld, daß das Bier um 2 Pfg. pro Waunheim, 29. September. e(Abesdblate) 39. Generalverſammlung des Internationalen Botelbeſitzer⸗Bereins. (Von unſerem Korreſpondenten.) rr. Baden Baden, 28. Septbr. Heute vormittag begann im Reſtaurationsſaale des Kur⸗ hauſes die 39. Generalverſammlung des Inter⸗ nationalen Hotelbeſitzervereins, zu welcher ſich eine große Zahl von Mitgliedern aus Deutſchland, der Schweiz, Oeſterreich⸗Ungarn, Frankreich, Belgien und Italien eingefunden hatte. Eröffnet wurde die Verſammlung vom Vorſitzenden, Herrn Hoyer⸗Köln, welcher die Anweſenden, darunter auch die Herren Geh. Oberregierungsrat Lang, Oberbürgermeiſter Fieſer und den Vertreter der Handelskammer Karlsruhe, Dr. Plauer, mit herzlichen Worten begrüßte. Des weiteren erſtattete er einen ausführlichen Jahresbericht, welchem zu entnehmen iſt, daß der Verein gegenwärtig 1571 Mitglieder zählt und ein Vermögen von 179 966 Mark beſitzt. Nachdem ſich der Redner noch über verſchiedene Fragen, die das Hotelgewerbe betreffen, geäußert, widmete er zwei verſtorbenen Mitgliedern Worte ehren⸗ den Gedenkens. Nunmehr nahm Herr Geh. Hofrat Dr. Gothein⸗Heidelberg das Wort zu einem Vortrag über das Thema:„Die Lage und Beſtrebungen der Hotelangeſtellten“. In klarer Weiſe beſprach der Redner die Verhältniſſe der Angeſtell⸗ ten, die Trinkgelderfrage, die Beziehungen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und betonte ſchließlich, die ſozialen Verhält⸗ niſſe ſeien der Beſſerung ſehr bedürftig, aber da der Staat allein auf dieſem Gebiet nicht alles leiſten könne, müßte eben auch durch eine gute Organiſation Poſitives geleiſtet werden. Die Ausführungen des Redners fanden lebhaften Beifall. Nachdem Herr Direktor Bieger die Berichte der Kommiſſionen erſtattet hatte, wurden für ein Kellnerheim in Cannes 300 Franken, zur Gründung einer Penſionskaſſe für die Angeſtellten des Vereins 5000 Mark bewilligt. Die Otto Hoyer⸗Stiftung zählt, wie mit⸗ geteilt wurde, jetzt im ganzen 31817 Mark. Nunmehr wurde zu den Wahlen geſchritten, welche fol⸗ gendes Ergebnis hatten: In den Aufſichtsrat wurden die aus⸗ ſcheidenden Mitglieder: A. Ellmer⸗Heidelberg, W. Hauſer⸗Luzern, C. Landſee⸗Innsbruck und W. Spaeth⸗Lindau wiedergewählt. Neu hinzu traten anſtelle des verſtorbenen Herrn Hollſtein Herr E. Metzger⸗Berlin und anſtelle des verſtorbenen Herrn Spatz Herr Ch. Borgarello⸗Genua. Der engere Vorſtand, beſtehend aus den Herren Otto Hoyer⸗Köln, Karl Landſee⸗Innsbruck und Auguſt Stracks⸗Oſtende wird auf Vorſchlag des Herrn Helfs⸗ München⸗Gladbach wiedergewählt. Sämtliche Wahlen erfolgen einſtimmig durch Akklamation und ehren ſo die Gewählten wie die Wähler ſelbſt. Die Herren Hoyer und Landſee ſprechen ihren Dank für die ehrenvolle Wahl aus. Als weiterer Punkt der Tagesordnung waren Aenderung der Satuten bvorgeſehen. Die diesbezüglichen Anträge des Vorſtandes fanden Annahme bis auf einen, welcher der nächſten Generalverſammlung zur Beſchlußfaſſung überwieſen wurde. Zur Frage der Fleiſchteuerung referierte Herr Hotelbeſitzer Fr. Hölliſcher⸗Baden⸗Baden, welcher ausführte, daß man es nicht mehr mit einer Teuerung, ſondern mit einer Fleiſchnot zu tun habe, unter der ſpeziell das Hoteliergewerbe ſchwer leiden müſſe. Die Mitglieder hätten deshalb auch die Pflicht, dem jetzigen Zu⸗ ſtande entgegenzutreten. Er ſchlage deshalb folgende Reſolu⸗ 2 tio boor:r JJ ðV ͤK „Die in Baden⸗Baden kagende 39. General⸗Verſammlung des Internationalen Hotelbeſitzer⸗Vereins(Sitz Köln) bittet den hohen Bundesrat, in Rückſicht auf den offenkundigen und zahlen⸗ mäßig nachgewieſenen Notſtand in allen Schichten des deutſchen Volkes, beſonders aber in Anſehung der äußerſt ſchwierigen Lage des ſo wichtigen und aufſtrebenden Fremdenverkehrs⸗, Hotel⸗ und Reſtaurationsgewerbes— ſo bald als nur immer möglich, geeignet erſcheinende Schritte zu kun, um die Fleiſchpreiſe wieder auf einen erträglichen Stand zurückzuführen.“ Nachdem Herr Geb. Hofrat Gothein noch kurz zu der An⸗ gelegenheit geſprochen, wurde die Reſolution einſtimmig an⸗ genommen mit dem Zuſatz, die Regierung möge durch Errich⸗ tung von Schlachthäuſern an der Grenze den Fernbezug von Fleiſch erleichtern. Zu Schiedsrichtern wurden die bisherigen Mitglieder einſtim⸗ mig wiedergewählt. Nachdem noch Herr A. Rö ßler⸗Baden⸗ Baden über den gegenwärtigen Stand der einheitli⸗ chen Unfallverſicherungsfrage berichtet, wurde be⸗ ſchloſſen, die nächſtjährige Generalberſammlung in Verbindung mit dem Weltkongreß im Oktober 1911 in Berlin abzuhalten. Nachdem noch über verſchiedene interne Angelegenheiten beraten war, wurde die Verſammlung nach Dankesworten des Vorſitzenden und einem Hoch auf Vorſtand und Aufſichtsrat kurz nach 5 Uhr nachmittags geſchloſſen. Die badiſche Wirtevereinigung und die Eiſenbahnkantinen. Es wird uns geſchrieben: Bei der letzten Tagung der Wirtevereinigung beſchäftigte man ſich bekanntlich auch ſehr angelegentlich mit den badiſchen Eiſen⸗ bahnkantinen. Dies hat nun in den Kreiſen des Eiſenbahnperſo⸗ nals lebhafte Erregung verurſacht und wird bereits Stellung zu dem Vorgehen der Wirte genommen. Auf die verſchiedenen An⸗ griffe der Wirtevereinigung auf die von der Generaldirektion ein⸗ gerichteten Kantinen glauben wir auch unſere Meinung ſagen zu dürfen. Unſere Kantinen ſind allgemein beliebt geworden, beſon⸗ ders dadurch, daß Mittageſſen uſw. abgegeben wird zu einem billigen Preiſe und in einzelnen Kantinen auch Wein und Bier. Die Wirtevereinigung glaubt nun Sturm laufen zu müſſen gegen dieſe Wohlfahrtseinrichtung, da dieſe Kantinen alle Waren zum Selbſtkoſtenpreis verkaufen und deshalb die Eiſenbahner die Wirt⸗ ſchaften meiden und die Kantinen beſuchen. Auch wird gefordert, die hohe Generaldirektion möge verbieten, daß in den Kantinen Alkohol ausgeſchenkt werde. Nun raten wir den Eiſenbahnarbei⸗ tern, wenn die Wirtevereinigung gegen den Ausſchank von Wein und Bier in den Kantinen iſt, ſie möchten auch bei den Wirten den Alkohol meiden, die Wirte ſollen, wenn ſie Alkoholgegner ſind in den Eiſenbahnkantinen, in ihren ſelbſt trinken, wir Eiſenbahner ſparen Ge ei. er iſt denn 75 0,, 5 Niemand wie die Wirtevereini n der Pfalg, 3. B. in Ger⸗ in vielen koſten 0,4 Liter Bier „bei uns 12, 14 und 15 Pfg. ſumrückgang ſchuld? Gewiß Bierpreiſes, die P einſtimmi 4 55 regſte Intereſſe der Teilnehmer wachriefen. Am Denkmal des ber⸗ und zu nützlicheren Dingen verwenden können. Eine Kraft iſt in dem Bier ſtcher nicht enthalten, man nennt es allgemein„gefärbtes Waſſer“.(11) Deshalb kaufet euern Kinder Brot für das erſparte Biergeld und ihr werdet den Vorteil bald verſpüren. Keine Bedien⸗ ſteten in den einzelnen Gewerben ſind ſo ſchlecht bezahlt, als wie gerade die Bedienſteten des Wirtsgewerbes. Beſonders das weib⸗ liche Perſonal(Kellnerin) erreicht in dieſer Hinſicht den Gipfel des Erreichbaren. Die Kellnerin muß faſt ganz von den Gäſten ver⸗ halten und bezahlt werden zu dem Bieraufſchlag. Kein Haus⸗ knecht, keine Köchin, keine Kellnerin oder ſonſtige Bedienſtete haben durch den Bieraufſchlag eine Verbeſſerung ihres Lohnes erfahren. Man ſteht alſo, wer das Geld in den Sack ſchiebt. Daß einzelne Wirte ſchwer um ihre Exiſtenz zu kämpfen haben, iſt Wahrheit. Das liegt aber in der Hauptſache an der Ueberproduktion von Wirt⸗ ſchaften und an den teuern Mieten, die an die Brauereien bezahlt werden müſſen. Der eine Wirt ſucht durch Konkurreng den andern umzubringen, von den Arbeitern aber verlangt mam, ſie ſollen ihre ſauerverdienten Groſchen dieſen wackligen Exiſtenzen opfern, um noch mehr ſolcher Kneipen auf die Welt zu zaubern. Iſt doch ſchon jetzt bald jedes zehnte Haus eine Wirtſchaft. Auch gegen die hohen Fleiſchpreiſe hat das Wirtsgewerbe rumort. Wir wiſſen aber, daß, wenn auch die Metzger das Vieh und die Wirte das Fleiſch geſchenkt bekommen, die Preiſe doch nicht billiger werden. So iſt es bei den Bäckern mit dem Brot, auch dieſe meinen, der Beamte dürfe nicht einem Konſumverein bei⸗ treten, ſondern müſſe ihnen ſein Einkommen an den Kopf werfen und müſſe ſich mit jeder Schundware zufrieden geben. Allgemein wirft man der Arbeiterſchaft vor, ja, ihr habt auch Aufbeſſerung erhalten; deswegen ſtieht man auch mehr hohlwangige Arbeiter herumlaufen als Wirte, welche meiſtens mit einem wohlgepflegten Bäuchlein oder auch mit einem ſonſtigen Erkennungszeichen aus⸗ gerüſtet find, welche gewiß nicht vom Waſſertrinken und Hunger⸗ leiden herrühren. Dem Eiſenbahner vergönnt man es, wenn er durch die Verwaltung zu einem annehmbaren Preis Lebensmittel erhält, während die Wirte ſelber, um die Händler trocken zu ſetzen, ihre Kartoffeln, Kohlen und auch den Wein auf genoſſenſchaftlichem Wege einkaufen. Wir meinen, was dem einen recht iſt, iſt dem andern billig. Die Eiſenbahnarbeiter ſieht man nicht mit der Flinte auf dem Rücken auf die Jagd gehen, die bekanntlich ein ſehr teures Vergnügen iſt. Aber Wirte kann man ſehr häufig auf der Pirſche antreffen. Das ſind dann die halbverhungerten Exiſtenzen. Später, wenn die Wirte einmal ſich zur Ruhe geſetzt haben und ſpazieren gehen, dann kennen ſte ihre beſten Gäſte aus dem Ar⸗ beiterſtand nicht mehr. Alles ſchon dageweſen! Merken wir uns dieſes, meiden wir die Wirtſchaften, wenn man dort den Kampf gegen uns aufnimmt. Es wird uns nicht zum Schaden gereichen. Im Gegenteil, wir ſparen unſer Geld und können dasſelbe dann zu anderen beſſeren Dingen benützen. Auch dienſtlich werden wir Vorteile haben, die nicht zu verachten ſind. Alſo meiden wir die Wirtſchaften, wenn man unſere wirtſchaftlichen Begünſtigungen dermaßen bekämpfen will. e. Bürgerausſchußſitzung in Hockenheim. (Schluß). K. Hockenheim, 29. Sept. Verkündigung der 190g9er Stadtrechnung mit Nevenrechnungen. Das Vermögen behäuft ſich auf 1 461 410.71, die Schulden auf M. 488 140.83 und das Reinvermögen auf M. 973 269.88. Die Vermehrung gegenüber dem Vorjahre beträgt M. 48 780.72, diejenige des Grundſtocksvermögens M. 63 368.27. Die Einnah⸗ men des Gaswerks betragen M. 70 770.32, die Ausgaben Mark 59 578,06, der Kaſſenporrat ig genhemigt.———— Verkündigung der 190g9er Sparkaſſenrechnnn. Bürgermeiſter S c ülh wies darauf hin, daß ſich ſowohl die pe Einlagen als auch die Zahl der Einleger gegenüber dem Vorjahr bedeutend vermehrt haben. Seit dem letzten Jahre ſeien allein 270 Einleger hinzugekommen. Dem Reſervefonds ſeien in dieſem Jahre M. 5000 zugewieſen worden, ſo daß er jetzt M. 78 000 be⸗ trage. Die Vorlage wurde einſtimmig genehmigt⸗. Vergebung der Haltung der Gemeindefarren. In der letzten Bürgerausſchußſitzung wurde von einem Mit⸗ glied der Antrag geſtellt, die 8 Gemeindefarren möchten in der Weiſe verteilt werden, daß die eine Hälfte der Farren in dem Gebiete der oberen Hauptſtraße, die andere dagegen in demjenigen der unteren Hauptſtraße untergebracht werden, dae die Entfer⸗ nung vom Farrenſtall für die im unteren Stadtgebiet wohnenden Beteiligten zu groß ſei. Der derzeitige Vertrag läuft mit dem 31. März 1911 ab. Der Gemeinderat ſtellte dem Bürgerausſchuß die Beſtimmung hierüber anheim...M. Müller iſt der Anſicht, 4 Farren im unteren und 4 Farren im oberen Dorf unterzu⸗ bringen..A M. Simon unterſtützt dieſen Antrag, der dann auch mit allen gegen 11 Stimmen angenommen wird. Damit war die Beratung der Tagesordnung erledigt. Bür⸗ germeiſter Schütz unterbreitete dem Bürgerausſchuß hierauf die Anregung, in der Badeanſtalt im Schulhaus ein Dampfbad ein⸗ zurichten. Die Koſten würden ſich auf M. 1500 reſp. 2000 belaufen. Die Gemeinde würde mit der Errichtung des Dampfbades ein gutes Geſchäft machen. Auch müſſe man Rückſicht auf die Bevöl⸗ kerung nehmen. Man könne diejenigen Leute, die vom Arzt ein Dampfbad verordnet erhalten, nicht immer nach Mannheim oder Heidelberg ſchicken. Die Anregung fand in der Sitzung allſeitige Zuſtimmung. Ferner unterbreitete Bürgermeiſter Schütz dem Bürgerausſchuß die Wünſche des Ratſchreibers Braun bezüglich Gehaltsaufbeſſerung. Der Anfangsgehalt ſolle M. 2600, die jähr⸗ liche Aufbeſſerung M. 100 betragen bis zum Höchſtgehalt von M. 3800. Raiſchreiber Braun war früher im Staatsdienſte und beſtund die verſchiedenen ſtaatlichen Prüfungen mit beſtem Er⸗ folg. Nach den Aeußerungen mehrerer Bürgerausſchußmitglieder dürfte auch hier die Genehmigung ſicher ſein. Schluß der Sitzung kurz vor 10 Uhr abends. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 29. September 1910. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem Stadtrat Ludwig Käppele in Karlsruhe das Ritterkreuz 1. Klaſſe, dem Polizeidirektor Alexander Schaible daſelbſt das Ritterkrenz 2. Klaſſe mit Eichenlaub und dem Stadtrat Leopold Kölſch und dem 1. Vorſtand des Badiſchen Leibgrenadiervereins, Bildhauer Wilhelm Nußberger in Karlsruhe das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. * 196 418 Einwohner zählte Mannheim nach der Berechnung des Statiſtiſchen Amtes Ende Auguſt. * Die Elektriſche beförderte im Monat Auguſt 2248 232 Perſonen oder 3,70(3,54) Perſonen pro Wagenkilometer. Verein⸗ nahmt wurden 220 668.20 M.(208 460.25.) oder 36,83 M. (34,91.) pro Wagenkilometer. * Ausflug. Gemeinſam mit dem Verein badiſcher Zie⸗ leibeſitzer unternahm der Verein heſſiſcher 8 iegele i⸗ [beſitzer einen Ausflug nach Mannheim, um einer Ein⸗ kladung der Firma Heinrich Lanz Folge zu leiſten. Unter be⸗ M. 11 192.26. Die Vorlage wurde ſtorbenen Gründers der Werke wurde von beiden Vereinen ein Kranz niedergelegt. Ein gemeinſames Mittageſſen mit darauf⸗ folgender Rundfahrt durch die Hafenanlagen Mannheims hielt die beiden Vereine bis zum Abend zuſammen. Das gute Einvernehmen zwiſchen Badenern und Heſſen wurde durch freundliche Trinkſprüche wiederholt betont. 5 2 * Die 7. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr(Neckarau) hielt am Dienstag abend ihre diesjährige Hauptprobe ab. Um 7 Uhr war das Korps mit den Löſchgeräten auf dem Marktplatz zur Beſichtigung aufgeſtellt. Wir bemerkten unter den beſonders eingeladenen Gäſten u. a. die Stadträte Orth und Baro und das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim. Nachdem die Vorſtellung, welche in zwei Gliedern erfolgte, durch den Komman⸗ danten Noll beendet war, rückten die Mannſchaften unter Vor⸗ antritt der Feuerwehrkapelle zum markierten Brandplatz ab. Als Brandobjekt waren die großen Lager⸗ und Materialräume des Baumeiſters Noll zwiſchen der Werder⸗ und Neckarauerſtraße g dacht. Die Verrichtungen der Feuerwehrleute erfolgten mit eine bewundernswerten Ruhe und Sicherheit. Der mit außerordentli Schnelligkeit und Beſonnenheit ausgeführte Hauptangriff, der da enkfeſſelte Element mit 4 Strahlrohren bekämpfte, ließ klar kennen, daß hier eine vorzüglich organiſterte und wohl disz nierte Wehr eine gutbeſtandene Probe ihrer Leiſtungsfähigkeit legte. Gegen 8 Uhr erfolgte das Signal„das Ganze halt, wo⸗ die Wehr mit den Geräten zum Depot am Rathaus abrückte. Am Marktplatz erfolgte vor den inſpizierenden Ehrengäſten noch ein ſtrammer Vorbeimarſch, worauf man ſich noch im Saale des Gaſt⸗ hauſes„zum Prinz Max“ für einige gemütliche Stunden einigte.„5 * Das ſchwere Automobilunglück, das ſich am Dienskag A in Sandhofen ereignete, iſt auch für die Inſaſſen des Wagens nicht glimpflich abgelaufen. Der Chauffeur namens Nägele, ein rſt ſeit kurzem verheirateter 27 Jahre alter Mann, kam zwar mit dem Schrecken davon. Seinem Begleiter, einem Monteur dagegen wur⸗ den drei Finger der rechten Hand abgeriſſen und der vechte Armm gequetſcht. Am ſchwerſten verletzt iſt Frau Heinz, die Mutter des getöteten 4½% jährigen Kindes. Die Frau hat einen Becken⸗, Schädel⸗ und rechtsſeitigen Beinbruch davongetragen. Sie liegt im Kranken⸗ hauſe zu Sandhofen und es iſt ſehr fraglich, ob ſie mit dem Leben davbonkommt. Die 12jährige Tochter der verunglückten trug einen Bruch des rechten Oberſchenkels davon. Von Au zeugen wird das Unglück wie folgt geſchildert: Das Fabri kam von Käfertal herangeſauſt. Von Sandhofen nahte ein Auto und an der Ecke der Käfertaler⸗ und Karlſtraße bog auch noch ein Fuhrwerk in die Karlſtraße ein. Das getötete Mädchen gin binter dem Fuhrwerk. Als der Chauffeur die Kleine hint Wagen gewahrte, bremſte er dermaßen, daß die Vorderräder Luftſprung machten. Es war aber zu ſpät. Infolge des ſchnellen Tempos hielt das Auto nicht ſofort. Der Chauffeur verlor die Ge⸗ walt über das Steuer, ſodaß der Wagen mit dem linken Vorderrad gegen eine Telegraphenſtange vannke, daß die Splitter herum flogen. Das Auto wurde nach rechts geſchleudert, ſauſte die Böſchm hinab und überſchlug ſich zweimal, wobei es ſtark beſchädigt wurde. Auf der Straße aber lag das 4½% jährige Mädchen der Frau Hei das mit Mutter und Schweſter im Graſe geſpielt hatte. Es blz aus einer tiefen Kopfwunde. Als man die arme Kleine aufho ſie bereits tot. Einige Schritte entfernt lag die Mutter, Kind hatte wegreißen wollen. Der bewußtloſen Frau waren Kleider buchſtäblich vom Leibe geriſſen. Geſicht und Bruſt w mit Blut beſudelt. Aus der rechten Hüfte quoll ein dicker B Eeur, Börſencafé⸗Konzerte. Ein JTtalien. Herren⸗Enſ unter Leitung des Virtuoſen G. Macciacchini wi 1. Oktober ab in dem eleganten Café mit ſeinem Gaſtf ginnen. Das Enſemble, welches bisher im Auslande nur in erſtklaſſigen Hotels konzertierte, bringt ganz Ausgezeichnetes Gehör und bezeugt in der Auswahl ſeiner Programme einen künſtleriſchen Geſchmack. 55 Aheater, Kunſt und Wiſffenſchaft. Tamini— Haſſelbaum in Mannheim. Aus unſerem kreiſe geht uns die Bitte zu, anzuregen, daß Tamini Gelege erhält, hier in Mannheim zu ſingen. Wir kommen dem gern 4 Man ſchreibt uns: Würde ſich die Intendanz nicht entſchließ können, einmal Tamini, der doch ein Mannheimer Kin als der einzige Rivale Caruſos bezeichnet wird, zu einem ſpiel aufzufordern? Gar zu gern würden wir ihn in unſer⸗ Hoftheater in einer Opernpartie hören. Auf ein volles Haus könnte man ſich gefaßt machen. Das alte Sprichwort, der P nichts in ſeinem Vaterlande, würde ſich hier ſicher als hinfäll erweiſen. Wir Mannemer werre all kumme. Frankfurter Komödienhans. Am kommenden Sonnf 2. Oktober, wird die erſte Matinee, die„Der junge G titelt, veranſtaltet werden. Direktor Karlheinz Mart die einleitenden Worte. Dr. Emil Milan vom Deutſchen t Berlin lieſt das Gedicht„Der Wanderer“ und aus„Werth Leiden“ den Brief, welcher die erſte Begegnung erzählt. Witwirkung von Traute Carlſen, Theodor Loos, Julius Ke Hans Wolf von Wolzogen, Paul Graetz und anderen komm einer ländlichen Szene Gedichte und Lieder ernſten 0 Inhalts zum Vortrag. Zum Schluß wird Satyros werden. Kainz ſchriftlicher Nachlaß. Frau Margarete Kain aus Wien berichtet wird, an den Wiener Schriftſtelle Salten ein Schreiben gerichtet, in welchem ſie ihn erf geſamten ſchriftlichen Nachlaß ihres Gatten zu ſichten un nach ſeinem Ermeſſen das Paſſende herauszunehmen. Feli hat den Antrag angenommen und ſich dabei die Mitarheiterſchaft des Berliner Schriftſtellers Dr. Eloeſſer erbeten, der eb e der intimſten Freunde von Joſeph Kainz war. Ueber des ſchriftlichen und literariſchen Nachlaſſes Kainzens wil erſt ein Ueberblick gewinnen laſſen, wenn das noch in Kiſten packte Material geſichtet wird.— Kainz's Wohnungseinricht die meiſten Kunſtgegenſtände und die wertvolle Bibliothek, ſich u. a. auch eine Shakeſpare⸗Folioausgabe befindet, der Haushalt aufgelöſt wird, im November öffentlich in W auktioniert. Kainz⸗Gedächtnisfeier des Wiener Hofburgtheater burgtheater wird entweder das vollſtändige„Themiſtokles von Kainz oder zunächſt in einer dem Andenken Kainz gelt Matinee eines ſeiner drei hinterlaſſenen Dramenf ˖ führen. Und zwar bereits Ende Oktober.— Außerd Baron Berger, Kainz„Figaro“⸗Bearbeitung, deren Auff' dem Künſtler eine Herzensſache war, die er aber unter Schlet Direktion nicht durchzuſetzen vermochte, womöglich no 5 laufenden Saiſon dem Burgtheater⸗Repertoire einzuven „Die neue Sonne“ von Hermann Heiyerman 0 nen Geſchäfte in der umliegenden Ge währter Führung wurden die Fabrikanlagen befichtigt. die das 77777 viele Geſchäftsleute ruiniert werden. Unter dieſe geh * 8 4. Seite, General⸗Augeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. September⸗ der Ladenbeſitzer Starke, welcher in Gefahr ſchwebte, Konkurs an⸗ melden zu müſſen. Er erwägte viele Gedanken, um ſich aus der Situation zu retten. Da kommt ihm ſein Töchterchen zu Hilfe, welche halb aus Vorſatz, halb aus Verſehen eine Lampe umwirft, durch welche das Geſchäft in Flammen aufgeht. Bei dieſer Kata⸗ ſtrophe kommt jedoch ein epyleptiſches Kind aus dem 1. Stock ums Leben. Die Tochter des Ladenbeſitzers ſchleppt lange die Schuld mit ſich herum. Im 4. Akt geſteht ſie aber ihre Schuld. Das wenig geſchickt komponierte Schauſpiel fand beim Publikum nur geteilte Aufnahme. 5 Gerichtszeitung. Landau, 28. Sept. Daß ein Bürgermeiſter ſeine Frau zum Weinpantſchen prügelt, das war das Ergebnis einer Straf⸗ kammerverhandlung am Samstag. Zu verantworten hatte ſich die 64 Jahre alte Witwe des früheren Bürgermeiſters Johann Jakob Braun aus Waldhambach. Sie war beſchuldigt, gemeinſam nrit ihrem nun verſtorbenen Mann den im Herbſt 1909 geernteten Wein verfälſcht zu haben, und es ſtellten ſich vor Gericht recht nette Einzelheiten heraus. Brauns hatten nur drei Morgen Wingert, die 1909 höchſtens 1665 Liter gekelterten Wein gebracht haben können. Obwohl ihr Wirtſchaftspächter davon etwa 75 Liter ver⸗ kaufte— den weiter bezogenen gab er zurück, weil er zu ſchlecht war—, konnten Brauns doch noch 2493 Liter um 360 M. das Fuder an den Weinkommiſſionär Oskar Kern in Böchingen verkaufen, in deſſen Keller die Brühe zunächſt verſchwand. Kern hatte aber, Damit er nicht zuviel zahle, eine Analyſe machen laſſen; die Sache würde dadurch ruchbar und Kern ſtellte den Wein dem Verkäufer wieder zur Verfügung, indem er ſich 33 M. Lagergeld und 155 M. Schadenerſatz zahlen ließ, denn„berühmt“ iſt ſein Keller durch Dieſe„Lagerung“ nicht geworden. Die Angeklagte ſchildert vor Gericht in glaubwürdiger Weiſe den Sachverhalt ſo: Ihr Mann war nicht ſehr zärtlich, er hieß ſie den Wein nach ſeinen Angaben Herrichten, weil ſich das Pantſchen für den Ortsvorſtand nicht ſchicke, und wenn ſie Einwendungen machte, erhielt ſie der be Prügel, was öft vorgekommen iſt. Zu 1600 Liter Wein tat ſie Zentner Zucker, den ſie mit Bachwaſſer anrührte, das mit einem alten Pfuhlkübel aus dem Bache geſchöpft wurde. Auf dieſe Weiſe entſtanden 2493 Liter à3 Fuder 300 Mark. Da die Abfüllfäſſer eiwas mehr hielten, ſchüttete ſie noch 100 Liter„Haustrunk“ zu, der nurx aus Treſterbrühe, Zuckerwaſſer und Hefe beſtand. Die Sachverſtändigen ſchätzten die Ueberſtreckung auf mindeſtens vierzig Prozent. Das Gericht berückſichtigt die Zwangslage, in der ſich Ddie Frau Bürgermeiſter befand, und ließ ſie mit 20 Mark Gel d⸗ ſtrafſe davonkommen. Die 2493 Liter„Flüſſigkeit“ wurden ein⸗ gegogen. on Tag zu Tag. —Durch giftige Gaſe getötet. Mülhauſen, 29. Sopt. (Priv.⸗Tel.) Als geſtern Abend ein 53 Jahre alter Gießereiarbeiter in der Kolmarerſtraße an einer Heizungsanlage etwas in Ordnung Fringen wollte, wurde er infolge Ausſtrömens giftiger Gaſe betäubt. Ein herbeigeeilter Inſtallateur wurde gleichfalls betäubt, konnte aber noch den Ausgang erreichen. Der Juſtallateur konnte vom Arzt ge⸗ rettet werden, während bei dem Arbeiter die Wiederbelebungs⸗ verſuche erfolglos blieben. — Ein Schutzmann von einem Fahrraddieb er⸗ ſchoſſe n. W. Eſſen, 29. Sept. Heute vormittag wurde in einem Grundſtück der Sidoniſtraße der 32jährige Schutzmann Hentſchel von einem Fahrraddieb erſchoſſen. Der Täter wurde verhaftet. Hentſchel hinterläßt eine Witwe und ein 2jähriges Töchterchen. 5e Doppelter Raubmord. wWw. Neuruppin, 29. Sept. 5 Der Bauerngutsbeſitzer Kleine in Schönhagen bei Pritzwalk wurde geſtern abend, der„Märk. Ztg.“ zufolge, von einem ruſſiſch⸗polniſchen darbeiter, vermutlich Czerna, im Stall durch Hammerſchläge ge⸗ el. Die Ehefrau wurde im Seſſel erwürgt und die 26fährige Tochter im Bett gefeſſelt. Dann ſuchté der Täter nach Geld. Inzwiſchen war es der Tochter gelungen, ſich zu befreien, worauf ſie in die Stadt Eilte, um Hilfe herbeizuholen⸗ Als dieſe eintraf, war der Raubmörder 1000 Mark entkommen. — Familientragödie. Berlin, 29. Sept. ne Familientragödie hat ſich in der vergangenen Nacht in dem Baumſchulenweg abgeſpielt. Dort wohnte der Kaufmann Nladow, der in einem Berliner Geſchäft angeſtellt war und ur ein kleines Gehalt bezog. Seit einigen Tagen ſchien die Not in ſeinem Hauſe eingekehrt zu ſein. Es wurde bekannt, daß er verſucht habe ſich und die Seinen mit Leuchtgas zu pvergiften. Geſtern früh trafen Nachbarn den etwa ſieben Jahre alten Knaben des Kaufmanns laut ſchluchzend auf der Straße. Er rief laut: Hilfe, Vater will uns mit Gas ver⸗ giften! Einer der Nachbarn nahm ſich des Knaben an und fief mit ihm in die elterliche Wohnung. Dort bot ſich ein ſchauerlicher Anblick. Das Ehepaar lag leblos im Bett und zwiſchen ihnen das jüngſte Kind, ein kleines Mädchen. Vor⸗ genommene Wiederbelebungsverſuche konnken weder bei der Frau noch bei dem Kinde etwas helfen, nur der Mann ſchien moch eine Spur von Leben zu haben, als aber ein herbei⸗ gerufener Arzt ſich um ihn bemühte, verſtarb er unter deſſen Händen. — Die Rache der Verlaſſenen. Berlin, 29. Sept. Ein junges Ehepaar wollte ſich geſtern gerade von dem Hochzeitsmahle nach ſeiner Wohnung begeben, als ſich auf der Straße ein junges Mädchen, angeblich die frühere liebte des Ehegatten, dem Paar zu nähern verſuchte. ötzlich begoß das Mädchen aus einer Flaſche, die es aus ſeiner Handtaſche hervorholte das junge Ehepaar mit einer Flüſſigkeit, die die Kleider ſofort zerfraß und auch die Gattin micht unerheblich verletzte. Nach der Tat entfloh das junge Mädchen. Es gelang der Polizei bis jetzt nicht ſeiner habhaft werden. 5— Ein gefährlicher Koffer. Zürich, 29. Sept. Hier waren geſtern abend, wie der„Berl. Lokalanzeiger Hberichtet, zwei Bahnbeamte auf dem Baſeler Bahnhof mit m Einladen von Koffern beſchäftigt, die aus Amerika durch⸗ wandernden Ruſſen gehörten. Als ſie einen Koffer fallen kießen erfolgie eine furchtbare Exploſion, durch die beide Beamte ſchwer verletzt wurden. In dem Koffer war eine ombe verpackt geweſen. Der Eigentümer des Koffers, ein huſſe aus Agram, wurde mit Frau und Kindern verhaftet. eetzte Nachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 29. Sept. Am 27. September wurde ein Jahre alter verheirateter Sekretär einer Eiſenbahnbau⸗ und triebsgeſellſchaft hier, der ſich ſelbſt bei der Gr. Staatsanwalt⸗ chaft ſtellte und angab, er habe über 4000 Mark unter⸗ ſchlagen, verbaftet. Durch ſofortige Recherchen wurde ermittelt, daß Unterſchlagungen vorliegen. * Bracciano, 29. Sept. Das Militärluftſchiff Nr. 2 g heute früh 4½ Uhr zu einem Flug nach Campalto bei enedig auf, wo ſich die Ballonhalle befindet. Nachdem es unter ockengeläute und dem Jubel der Einwohner um 9 Uhr vom erceb weggeflogen war, mußte es 4 Kilometer hinter der Stadt ſolge Motorendefektes, der eine Erneuerung der Schrauben nötig machte, landen. Die Landung erfolgte ohne Zwiſchenfall. Zahlreiche Schauluſtige aus der ganzen Umgegend ſtrömten zu der Landungsſtelle, die ſich auf einem Hügel befindet. Ausſchußſitzung des deutſchen Muſeums. w. München, 29. Sept. Im Feſtſaale der Akademie der Wiſſenſchaften fand heute vormittag unter dem Vorſitz des Prin⸗ zen Ludwig von Bayern eine Ausſchußſitzung des deutſchen Mu⸗ ſeums ſtatt, zu der die Ausſchußmitglieder von allen Teilen Deutſchlands herbeigekommen waren. Nachdem der Präſident der Akademie der Wiſſenſchaften von Hügel die Verſammlung namens der Akademie und Miniſter Brettreich namens der Staatsregierung begrüßt hatten, erſtattete Baurat und Reichsrat Oskar von Miller den Bericht über die Finanzen und den Neu⸗ bau des Muſeums. Oberbürgermeiſter von Borſch gab bekannt, daß die Gemeindevertretung einſtimmig beſchloſſen habe, dem deutſchen Muſeum in ſeinem Neubau Wärme und elektriſches Licht unentgeltlich zu liefern, was einem jährlichen Aufwand von 160 000 Mark entſpricht. Reichsrat Maffei⸗München gab namens der vereinigten Firmen des deutſchen Lokomotivbaues bekannt, daß dies für den Ehrenſaal des Muſeums ein Borſigdenkmal er⸗ richten wolle. Sodann berichtete Geheimrat van Dyck⸗München und Exzellenz Graf Zeppelin über verſchiedene Verwaltungs⸗ angelegenheiten. Zum Vorſitzenden des Vorſtandsrates wurde Dr. Blohm⸗Hamburg, zum Schriftführer des Vorſtandsrates, Geheimrat Bunte⸗Karlsruhe neu gewählt. Dr. Blohm gab eine kurze Schilderung über die Leiſtungen und die Lage des deut⸗ ſchen Schiffbaues. Geh. Marineoberbaurat Heßfeld übergab namens des Kaiſers ein großes Schnittmodell des Linienſchiffes „Rheinland“, das der Kaiſer dem Muſeum bei deſſen Grundſtein⸗ legung zugeſagt hatte. Das im Verſammlungsſaale aufgeſtellte Schnittmodell, deſſen einzelne Teile elektriſch befrieben werden können, fand ungeteilte Bewunderung, die auch in den herzlichen Dankesworten des Prinzen Ludwig von Bayern und des Reichs⸗ rates von Miller zum Ausdruck lam. Dem Kaiſer wurde ein Danktelegramm geſandt. Von der Cholera. W. Konſtantinopel, 29. Sept. Geſtern wurden bier 15 Erkrankungen und 5 Todesfälle an Cholera feſtgeſtellt. Außerdem iſt ein Soldat eines Redifbataillons unter choleraverdächtigen Er⸗ ſcheinungen erkrankt. Leutnant Helm aus der Haft entlaſſen. * London, 29. Sept. Leutnant Helm iſt vom Polizei⸗ gericht in Varcham bis zu den im November beginnenden Aſſiſen von Wincheſter aus der Haft entlaſſen. Es muß aber eine Kau⸗ tion von 2000 Pfund geſtellt werden, wovon die Hälfte von zwei britiſchen Bürgern herrühren muß. Helms ſoziale Stellung als aktiver Offizier wirkte laut Frkf. Zeitung bei der Entſcheidung des Gerichts mit, da man annimmt, daß er als Gentleman ſich einfinden würde. Es iſt dagegen nicht ſicher, ob er vor den Aſſiſen nur auf Unfug oder auf Verrat angeklagt wird. Die Lohnkämpfe in der Tuchinduſtrie. *„ Hottbus, 29. Sept. Der Streik in Forſt iſt bisher nicht beigelegt worden. Sämtliche zum Arbeitgeberverband der Lauſitzer Tuchinduſtrie gehörige Firmen kündigten ihren Ar⸗ beitern und Arbeiterinnen zum 5. Oktober. Lotdoner Prattnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) Dieengliſche Preſſeüber die Verletzungen ihrer Vertreter in Berlin. OLondon, 29. Sept.(Von unſerm Lond. Bur.) Die Ber⸗ liner Korreſpondenten mehrerer engliſcher Blätter, insbeſondere der„Daily News“ beſchwerten ſich bitter darüber, daß ein Auto⸗ mobil, in welchem ſich die Korreſpondenten der Daily Mail“, „Daily News“„Sunding Times“ und des Renterbureaus befan⸗ deu, in der Domſtraße von Poliziſten angegriffen wurde, ohne daß die Herren irgend etwas getan haben wollen, was der Polizei für ihr Vorgehen hätte Anlaß geben können. Der Korreſpondent der Daily News“, der ausführlich über den Vorfall berichtete, ſagte, daß er und ſeine Kollegen Polizeipäſſe haben und eben aus Moabit zurückfahren wollten, als ſie bemerkten, daß an der Ecke des Tier⸗ gartens Poliziſten blank zogen und über Raſen und Beete hinweg eine Jagd auf wehrloſe Frauen und Mädchen machten, die ſich ſehr ordnungswidrig benommen hätten. Die Journaliſten intereſſierten ſich nun, zu ſehen, wie ſich die Sache entwickeln würde, als plötzlich ein roh ausſehender Geheimpoliziſt ausrief: Los auf die Kerle im Automobill, da erhob ſich der Vertreter der Daily Mail und ſchrie: Wir ſind Preſſevertreter und haben Päſſe Gleichzeitig woll⸗ ten die Journaliſten weiter fahren. Aber der Geheimpoliziſt, der den Vertreter der Daily Mail als agence provokateur bezeichnete, gab Befehl, dreinzuhauen. Und ſofort ſtürzten ſich 6 Poliziſten auf den Wagen und ſchlugen mit aller Gewalt auf die Engländer ein. Der Vertreter des Reuterbureaus kam am ſchlimmſten weg. Er wurde durch einen Stich in die Hand verwundet, während die anderen leichtere Berletzungen erlitten. Auch der Chauffeur wurde verwundet, was, wie der Korreſpondent ſagt,„zeigt, wie wahnſinnig dieſe Verrückten vorgingen. Denn ſie hieben auf den Mann los, der ſich Mühe gab, den Befehlen nachzukommen.“ Der genannte Korreſpondent ſagt, er ſei gewohnt zu ſehen, daß die Berliner Po⸗ lizei immer den Kopf verliert, wenn eine Kriſis eintritt. Aber ſo etwas hätte er doch nicht für möglich gehalten. Er bezeichnet die Polizei als die eigentlichen Agence Provokateure und fügt hinzu, daß er niemals geglaubt haben würde, daß die Poligei in ſolcher Weiſe wehrloſe Frauen angreife, wenn er es nicht ſelbſt geſehen hätte. Es ſei ſchwer, unter ſolchen Umſtänden die Behauptungen der Sozialdemokratie zurückzuweiſen, welche erklärt, daß ſie durch das Vorgehen der Polizei nur ermutigt werden würde, und daß dieſe in erſter Linie für die Unruhen verantwotlich zu machen ſei, die gegenwärtig in Moabit toben. Der Vertreter der„Daily Telegr.“ kabelt ſeinem Blatte, daß ſein Automobil gleichfalls von Geheimpoliziſten umringt wurde, die aufgeregt auf ihn einredeten. Aber ſchließlich ſei ihm klar geworden, daß ſie wünſchten, daß er ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe fahren ſoll. er bemerkt dazu, die Polizei habe leichtverſtändliche Gründe, bei der Niepe ue der Unruhen in den letzten Tagen nicht kontrolliert zu werden. NRerliner Prahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 29. Sept. Aus Kaſſel wird gemeldet: In Abweſenheit der Familie des bekannten Oberbürgermeiſters von Kaſſel, des Landtagsabgeordneten Antoni, drangen geſtern Unbe⸗ kannte in Antonis Villa ein und zerſtörten dort die ganze Inneneinrichtung nebſt wertvollen Gegenſtänden. Man nimmt an, daß es ſich um einen Racheakt politiſcher Gegner handelt. Zur Bodman-Hetze. Berlin, 29. Sept. Zu der Entſchuldigung des badiſchen Miniſters von Bodman in der„Karlsr. Zeikung“ ſchreiben die „Hamburger Nachrichten“: In höchſtem Maße erſtaunlich finden wir es, wenn der Miniſter eines deutſchen Bundesſtaates in der Weiſe, wie es Herr von Bodman in ſeiner Erklärung getan hat ſich als Zeugen auf einen Führer der revolutionären Umſturz⸗ partei beruft, indem er ſagte: Nachdem auch Bebel auf dem Magdeburger Parteitage den Tatſachen entſprechend bemerkt hat daß Miniſter v. Bodman mit ſeiner Aeußerung vom 13. Juli von ſeinen früheren Erklärungen gegenüber der Sozialdemo⸗ kratie kein Jota zurückgenommen hat, er erwarten werde, daß der Mißbrauch aufhöre, der mit den Worten des Miniſters bon ſozialdemokratiſcher Seite getrieben werde. Nächſtens wird ſich Herr von Bodman vom Abg. Bebel auch noch beſtätigen laſſen, daß er von der rechtsſtehenden Preſſe zu Unrecht angegriffen worden ſei. Wir können nicht begreifen, daß ſich Herr von Bod⸗ man unter dieſen Umſtänden der Erwartung hinzugeben ſcheint daß die Organe der rechtsſtehenden Parteien bei ihren Erör⸗ terungen mehr als bisher die früheren Ausführungen des Miniſters berückſichtigen würden. Dazu wäre auch nach der Er⸗ klärung in der„Karlsr. Zeitung“ abſolut kein Anlaß mehr. Dies genügt völlig. Nationale Flugwoche in Johannisthal. Berlin, 29. Sept. Bei dem Meldeſchluß zur natio⸗ nalen Flugwoche in Johannisthal, die im Oktober ſtattfindet, hatten ſich 25 Flieger mit 47 Flugmaſchienen gemeldet. Eine neue Rede des bayeriſchen Thronfolgers. — Berlin, 29. Sept. In der Rede, die der bayeriſche Thronfolger Prinz Ludwig in der Vorſtandsſitzung des deut⸗ ſchen Muſeums gehalten hat, hat er einen politiſch höchſt intereſſanten Ausſpruch getan, der als ein charakteriſtiſches Gegenſtück zu ſeinem in Altötting abgelegten religiöſen Be⸗ kenntnis angeſehen werden muß. Der Thronſolger ſagte u..:„Es wird niemand leugnen, daß Bayern in den letzten 25. Jahren fortgeſchritten iſt und daß ein Frieden im Lande herrſcht, wie es ſelten früher der Fall war, und ich nur wünſchen kann, daß es viele Dezennien noch ſo bleibt.“ Der frühere Unfriede, auf den der bayeriſche Thronfolger hin⸗ wies, waren die Kämpfe zwiſchen den vor 25 Jahren noch annähernd gleichſtarken Parteien der Klerikalen und Liberalen. Die ätraßenkümpfe in Verlin. Berlin, 29. Sept. Die Situation in Moabit iſt ſeit heute nacht wieder ruhig. Es ſcheint, als ob die Bewegung bereits wieder im Abflauen ſei. Nach dem energiſchen Vorgehen der Schutzmannſchaft trat heute nacht um 1 Uhr plötzlich Ruhe ein, und auch die vorhergehenden Kämpfe waren an Heftigkeit nicht mehr mit denjenigen der vorhergehenden Nacht zu vergleichen. Um 1 Uhr kamen die Polizeimannſchaften an allen Punkten zur Ruhe. Die am weiteſten vorgeſchobenen Poſten wurden gegen 2 Uhr ein⸗ gezogen. Patrouillen blieben die ganze Nacht unterwegs. Einige Abteilungen, die vom frühen Morgen ab Dienſt gehabt hatten, wurden um 2 Uhr entlaſſen. Die Patrouillen kamen noch immer in die Lage, einige Höfe räumen zu müſſen. Dieſe Maßregel war den ganzen Abend über in großem Umfange gehandhabt worden. Die Erfolge waren überall zu ſehen. In der Nacht vorher hatten gerade die Elemente, die ſich überall auf den Höfen verſteckt hielten, immer wieder neue Unruhen verurſacht, ſobald die Polizei ihnen den Rücken wandte. Jetzt waren die Ruheſtörer nicht mehr im⸗ ſtande, ſich feſtzuſetzen, ſondern wurden ſofort zerſtreut. Der Auf⸗ forderung, die Fenſter zu ſchließen, kam man geſtern allenthalben bald nach. Vor den Piſtolen hatte man doch Reſpekt bekommen. Verletzungen müſſen in großer Zahl vorgekommen ſein. In der Turmſtraße und im kleinen Tiergarten ſah es heute morgen wüſt aus. In großer Menge lagen hier ganze und zer⸗ brochene Stöcke, zerſchlagene Hüte und Mützen herum. Es wurde hente morgen alles aufgeleſen, und für die Unterſuchung beſchlag⸗ nahmt. Der Vorſtand des Fortſchrittlichen Volksvereins in Moabit hat heute auf Anregung des Landtagsabgeordneten Prediger Dr. Runze folgenden Beſchluß gefaßt: a) Herrun Oberbürgermeiſter Kirſchner zu erſuchen, in ſofortige Unterhandlung mit denjenigen Inſtanzen zu treten, welche geeignet ſind, den Streik bei der Firma E. Kupfer u. Co. beizulegen, um hiermit den Unruhen in Moabit den Boden zu entziehen; b) einen Aufruf an die Bürgerſchaft Moabits dahin zu richten, daß dieſe ohne Berückſichtigung ihrer Stellung zu den wirtſchaftlichen Kämpfen alle Maßnahmen zur Wiederherſtellung des Bürgerfriedens unterſtützt und deshalb jede Teilnahme an den Straßenanſammlungen ablehnt, Häuſer und Fenſter nach eingetretener Dunkelheit geſchloſſen hält und alles ver⸗ meidet, was geeignet iſt, die öffentliche Sicherheit und die öffent⸗ liche Ordnung zu gefährden. Im Polizeipräſidium fand hente vormittag 9 Uhr wiederum eine Konferenz aller höheren Beamten unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten von Jagow ſtatt. Es wurden die bisherigen Maßnahmen beſprochen und Bericht über den geſtrigen Tag erſtattet. Die Tä⸗ tigkeit der Polizei bleibt vorläufig dieſelbe. Wo Unruhen vorkom⸗ men, ſoll mit aller Energie vorgegangen und ſofort angegriffen werden. Eine Warnung an das Publikum wird behördlicherſeits nicht erlaſſen werden, da das Publikum wiſſen muß, was es zu tun hat. Die Behauptung, daß die Mehrzahl der Verhafteten Metall⸗ arbeiter ſind, trifft nicht zu. Alle Arbeiterklaſſen ſind vertreten. Eine genaue Feſtſtellung der Berufe der Verhafteten iſt angeordnet und wird demnächſt veröffentlicht werden. Bei den Unruhen ſind geſtern abend nach polizeilicher Feſt⸗ ſtellung 75 Perſonen ſo erheblich verwundet worden, daß ſie ſofort perbunden werden mußten. 44 erhielten dieſe Hilfe auf der Unfall⸗ ſtation in der Erasmußſtraße und 29 im Krankenhaus Moabit. 5 Verwundete mußten im Krankenhaus bleiben, wo jetzt insgeſamt 22 Verletzte ſind. Daß die Zahl der Verletzten größer iſt, als feſt⸗ geſtellt werden konnte, erſcheint ganz ſicher. Siſtierungen wurden geſtern Abend weit mehr vorgenommen, als vorher. Die Verhaf⸗ teten wurden nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien bis auf 5 Mann einſtweilen wieder freigelaſſen. Dieſe 5 wurden wegen Landfrie⸗ densbruch feſtgehalten und ſind ſofort dem Unterſuchungsrichter zu⸗ geführt worden. Dem Unterſuchungsrichter ſind geſtern 12 Perſo⸗ nen unter der Auſchuldigung des Aufruhrs vorgeführt worden. Ein Kohlentransportwagen, der von Charlottenburg her die Sickingerſtraße erreichte, wurde heute vormittag gegen 11 Uhr von Streikenden angegriffen. Zwei der Unruheſtifter, die ſich beſon⸗ ders fanatiſch hervortaten, wurden von der Polizei durch Säbel⸗ hiebe unſchädlich gemacht. Soweit bisher feſtſteht, wird die Polizei⸗ ſtunde auf 5 Uhr nachmittags feſtgeſetzt werden. Die ausländiſchen Journaliſten, die bei den geſtrigen Tumulten durch das Eingreifen der Polizeibeamten verletzt wurden, werden heute mittag zuſam⸗ mentreten, um über die vorzunehmenden Maßuahmen zu ihrem Schnhe zn Pegaten..d dage gefördert. WMannheim, 29. September. Gieneral-Nnzeisee.(benbblste) Seite Dolkswirtschaft. Londoner Börſen⸗Wochenbericht. 5 11 W. London, 23. Sept. 8 Die Verhältniſſe auf dem Rhodeſiſchen Minenmarkt beeinfluß⸗ den natürlich Kaffirs entſprechend. Dieſe erfuhren anſehnliche Rückgänge, die beſonders bei Modderfontein trotz ſehr günſtiger Nachrichten von dieſer Mine zum Ausdruck kamen. Nach einer Meldung der African World haben die Aufſchließungen auf dieſer Mine während des vergangenen Jahres 2 282 000 Tonen Erz⸗ Reſerven von einem Durchſchnittswert von 7 dwts, pro Tonne zu⸗ 0 Dieſe Ziffern ſind außerordentlich günſtig, beſon⸗ ders im Vergleich zum Vorjahre, wo die Ziffern der Erz⸗Reſerven nd ihr Erzgehalt nur mit 1 Million Tonnen, reſp. 1 dwts. an⸗ wurde. Man beabſichtigt eine Erweiterung der Anlage und Erwartet, daß die Geſellſchaft vom nächſten Januar ab in der Lage ſſein wird, monatlich 52 500 Tonnen Erz zu verpichen. Der neue en l⸗Schacht wird bis zu einer Tiefe von 2000 Fuß errichtet und die Ingenieure hoffen, daß auf dieſe Weiſe bis zum Juni 1913 8 250 000 Tonnen Erz unter mäßigen Koſten aufgeſchloſſen werden Fönnen. Die in Errichtung befindliche neue Pochanlage bedeutet Eine Erhöhung der bisherigen Betriebskapazität um monatlich 39 00⁰ Tonnen. Aus allen vorſtehenden Gründen rechnen einige Füdafrikaniſche Kreiſe von Mitte nächſten Jahres ab mit einer jähr⸗ lichen Dividendenverteilung von Lſtr. 1 pro Aktie.— Der Jahres⸗ bericht der Simmer u. Jack Proprietar Mine per 30. Juni 1910 weiſt einen Gewinn von Kſtr. 584 700 aus. Der Arbeitermangel während des vergangenen Jahres machte den Gebrauch von beſon⸗ deren Maſchinen⸗Bohrern notwendig, wodurch der erzielte Erzwert einen Rückgang erfahren hat. Außerdem wurde dieſe Gelegenheit Benutzt, um niedriggradigesErz, welches früher beiſeite gelegt wurde, mitzuverpochen. Die geſamten Ergreſerven per 30. Juni werden auf 2 690 000 Tonnen von einem Durchſchnittswert von 6,3 dwts. geſchätzt. Die entſprechenden Ziffern im Vorjahre waren 2 500 000 Tonnen, reſp. 6,5 dyts. Die Kompagnie hat ſeit kurzem mit der Ausfüllung der ausgebeuteten Minen⸗Gänge mit Sand begonnen urnd erwartet dadurch in anderen Gängen wertvolles Erz extra⸗ hieren zu können, welches ſie bisher aus Gefahr eines Einſturzes ün die bisher ausgebeuteten leeren Gänge nicht vornehmen konnte. Von der Van Ryn Deep Mine verlautet, daß die Aufſchließungen rüftig fortſchreiten. Stand der Saaten im Großherzogtum. Mitte September 1910. Anter der fortgeſetzten Ungunſt der Witterung während der Aubgelaufenen Berichtsperiode— Mitte Auguſt bis Mitte Septem⸗ ber— hatte vor allem die Einbringung der Getreideernte ſtark zu leiden. In vielen Bezirken, und zwar nicht nur in höhe⸗ ren Lagen, konnte der Hafer bis jetztnoch nicht eingeheimſt werden und erleidet dadurch erhebliche Einbuße an Güte und Menge. Die Verzögerung der Erntearbeiten hat auch von der Beſtellung der Felder für die Herbſtſaat, von vereinzelten Fällen abgeſehen, noch abgehalten. Die in vielen Bezirken, namentlich im nordßſt⸗ lichen Landesteil, herrſchende Mäuſeplage iſt für die jungen Saa⸗ ken wenig erfreulich. Auch die Oehmdernte und die Gewinnung der zweiten und weiteren Futterſchnitte von Klee und Luzerne wird durch fortwährende Niederſchläge in erheblicher Weiſe behindert. Die in den meiſten Bezirken reichlich vorhandenen Mengen können kaum zum Dürren gebracht werden, und es dürfte bei längerem An⸗ ern der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe, ähnlich wie bei der Heuernte, ein erheblicher Teil der Erträge minderwertig werden. lex den Kartoffeln greift das Faulen der Knollen immer mehr um ſich, ſo daß ſtellenweiſe wohl nur das Saat⸗ gut für das nächſte Jahr gewonnen werden wird. Zudem wird von verſchiedenen Seiten die Befürchtung laut, daß die Kar⸗ koffeln im Keller nachfaulen werden, wodurch die ohnehin un⸗ genügenden Erträge noch mehr zuſammenſchrumpfen dürften. Der Stand des Tabaks und des Hopfens hat ſich ſeit dem Vormonat im allgemeinen weſentlich gebeſſert. Namentlich beim Hopfen ſind auch die Erträge der zurzeit im Gange befind⸗ llichen bezw. vielerorts beendigten Ernte meiſt befriedigend; nur wäre auch hier warmes Wetter für eine raſche Dörrung ſehr er⸗ ſo daß der Produzent dieſes Jahr ſeine Arbeit belohnt ſieht.— Die Herbſtausſichten ſind faſt im ganzen Lande und in allen Weinbaugegenden ſehr ungünſtig. Außer Didium und Peronoſpora iſt vielfach der Sauerwurm aufgetreten, ſo daß ncherorts kaum Trauben zur Bereitung eines Haustrunkes vorhanden ſein ſollen. Nach der Stufenfolge einer Nr. 1 ſehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren(durchſchnittlichen), Nr. 4 geringen, Nr. 5 ſehr geringen Ernte berechtigte der Stand der Saaten Mitte Septbr. zu folgenden Ernteausſichten: Kartoffeln 3,8(dagegen Mitte Auguſt ds. Is. 3,6), Klee lauch mit Beimiſchung von Gräſern) 25(2/6), Luzerne 27(2,5), Bewäſſerungswieſen 23(2,4), andere Wieſen 23(2,4, Tabak 3,1(3,6), Hopfen 2,5(3,0), Reben 4,6(4,. Moritz Marx Söhne Akt.⸗Geſ., Bruchſal. Wie ſchon früher angekündigt, ift nunmehr mit einem Grundkapital von M. 570,000 obige Geſellſchaft(Malzfabriken) ins Handelsregiſter eingetragen worden. Gründer ſind die Herren Emil, Fritz und Ludwig Marz in Bruchſal, Fritz Mayer⸗Karlsruhe und Simon Löb in Bruchſal, die ſämtliche Aktien übernommen haben. Die drei erſteren bringen die Firma Moritz Marx Söhne in Bruchſal und Gebr. Hammel in Kirchheim an der Eck, Herr Emil Marx außerdem ein Grund⸗ ſtück in Bruchſal ein. Dafür erhalten die Herren Emil und Fritz Marx je M. 100,000, Ludwig Marx M. 56,000. Den erſten Auf⸗ ſichtsrat bilden die Herren Rechtsanwalt Dr. Ludwig Haas in Karlsruhe, Albert Braun in Karlsruhe und Bernhard Luß⸗ beim er in Mannheim. 5 7 i i Vom 30. d. Serie 33, unkündbar bis 1918, 10 Millionen 4proz. Bodenkreditobligationen(Serie 34), unkündbar bis Bodenkreditobligationen(Serie 35, un⸗ er 1910—1918 lieferbar. timmung war heute Mtis. ab ſind 10 Millionen Vom Ausland werden angebo dam: Weizen Lavplata⸗Bahia⸗ er ſchwimmend M. 157—158, dito ungariſch wimmend M. 158—159, dito ungariſche ⸗ Januar⸗Februar——, Redwinter: per Au uſ er September Mk.—.—, Ulka 9 Pud 30⸗ 1 Ulka 10 Pud M. 154 155 5, Ri er 78⸗.79 K wünſcht. Die Hopfenpreiſe haben eine anſehnliche Höhe erreicht, 96.50, dito 58⸗59 Kg. per September⸗Oktober Mark 95—95.50, rumä⸗ niſcher 59⸗60 Kg. per September Mark 98—99. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark 101—102, September⸗Oktober Mark 101.50—102.—, Donau Galax Foxnanian ſchwimmend 102,50—103.—, Odeſſa Mark—.—, Noporiſſik weiß per prompt Mk.—.—, Mixed per Dezember⸗März neue Ernte Mark 104 bis 104.50. Hafer ruſſiſcher 46⸗47 Kg. vrompt M. 98—98.50, dito 47⸗48 Kg. prompt M. 98.50—99.—, Donau 46⸗47 prompt Mk. 98.—98.50, dito 4747 Kg. prompt M. 99—99.50. Telegraphiſche Handelsberichte. Banß für Huandel und Iudustrie Darmstadt. Darmstadt, 29. Sept. Das Bankgeschäft J. Sander, Inh. Alexander, wird am 1. Oktober ds. Js. von der Bank für Handel und Industrie Darmstadt übernommen und mit der hiesigen Depositenkasse vereinigt. Braumschieveigisclie Maschinenbauanstalt, Braunschebetg. Braunschweig, 29. Sept. In der General-Versamm- lung der Braunschweigischen Maschinenbauanstalt teilte die Verwaltung It.»Frkf. Ztg.« mit, dass das Geschäft im laufen- den Jahre bis jetzt befriedigend sein werde. Demnach sei die Wiedereinführung der Aktien an der Berliner Börse in Aussicht genommen. Syndixatsbestrebungen in der Moladrahitbrunche. Düsseldorf, 29. Set. Wie verlautet, hat nunmehr auch das Soester Eisenwerk Gabriel und Bergenthal sich bereit erklärt, dem Walzdrahtverband beizutreten. Mit den übrigen beiden Aussenseitern schweben noch Verhandlungen, die man jedoch Iit.»Frkf. Itg.« gleichfalls noch zum Ab- schluss zu bringen hofft. Zur oberschlesischen Kohlenhondention. Kattowit z, 29. Sept. Bezüglich der oberschlesischen Konvention ist vor dem 14. Oktober eine Einigung nicht zu erwarten. Vom 30. September ab dürfte daher die alte Ver- einigung interimistisch beibehalten werden. Glaubigerversammlung der NViederdeutschen Bank. Dortmund, 29. Sept. Die Gläàubigerversammlung der Niederdeutschen Bank findet entgegen anderen»Mit⸗ teilungen am 5. Oktober statt. Die Besprechungen beziehen sich auf den Prüfungstermin. Bei der Treuhandgesellschaft dürften über 8½ Mill. M. Forderungen angemeldet worden sein. Kongurse. Kassel, 29. Sept. Bei dem Konkurs der Kasseler Bäckereieinkaufsgenossenschaft, e G. m. b.., betragen die zur Verfügung stehenden Aktiva 825., Während sich die Passiva auf 90 548 M. nicht vorberechtigter Forderungen be- laufen. Diskonterhõhung der belgischen Bank. Brüssel, 29. Sept. Die Belgische Bank hat ihren Diskontsatz heute um 1 Proz. erhöht. Dishonterhöhiung der Baunłk von England. .ondon, 29. Sept. Die Bank von England erhöhte heute ihren Diskont auf 4 Proz. Abschluss der neuen ungarischen Anleike. zum Umtausch angeboten wäre und zwar pari gegen pari. Der Rest wird vermutlich unter der Hand verkauft. Die alten Scheine sind laut„Frkf. Ztg.e hauptsächlich in Oester- reich-Ungarn und zum kleinen Teil auch in der Schweiz und vereinzelt in Deutschland plaziert. Von der 250 Millionen Kronenrente, die als Novum einen garantierten Rückzahlungs- kurs erhalten, wird die Hälfte fest, die andere Hälfte in Option genommen. Die Subskription auf die Kronentente erfolgt voraussichtlich vor dem neuen Jahre. Der Kurs und der Kuszahlungstermin stehen daher noch nicht fest. Neues vom Dividendenmarkt. 15 Prog. Dividende bei Bleistiftfabrit Faber-Vürnberg. Nürnberg, 29. Sept. In der heutigen Generalver- sammlung der Bleistiftfabrik vorm. Joh. Faber.-G. Nürn⸗ berg, wurde die Dividende auf 18 Proz. wie im Vorjahre festgesetzt und die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats wiedergewählt. Es wurde It.»Erkf. Ztg.e berichtet, dass die Fabrikation vollauf befriedigend sei und dass die Verwaltung sich bemühen werde, die nachteiligen Folgen des jetzt be- endeten Streiks im Laufe des Geschäftsjahres zu überwinden. Berlin, 29. Sept. Die Schultheis-Brauerei, Berlin, schlägt für das abgelaufene Geschäftsjahr wiederum 14 Proz. vor. JDresden, 29. Sept. Die Dividende der Sachsischen Kammgarnspinnerei in Harthau wWird auf wiederum 9 Proz. geschätzt. 5 J Weſtfäliſche Drahtinduſtrie in Hamm. Die Dividende wurde auf 5 Prozent(wie i. V! vorgeſchlagen. 5 Sächſiſche Waggonfabrik.⸗G. in Werdau. Die Divi⸗ dende beträgt wiederum 15 Prozent. Kattowitz, 29. Sept. Die Oberſchleſiſche Zinkhütte ſchlägt eine Dividende von 6 Prozent(wie i..) vor. Zwickauer Maſchinenfabrik.⸗G. Z3wickau, 29. Sept. Die geſtrige außerordentliche Generalverſammlung beſchloß die Kapitalserhöhung um 600 000 Mark auf 1 400 000 Mark. Hannoverſche Maſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. Epersdorf in Haunover⸗Linden. 2 359 800(i. V. Mk. 2516 597). Prozent li. V. 24 Prozent) feſtgeſetzt. Uelegraphiſche Börſen⸗Berichte. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 29. Sept. Fondsbörſe. bei Eröffnung reſervierte Haltung und nahm auf den meiſten Märkten nur geringe Geſchäftsbewegung vonſeiten der Spekulation an. Der Grund lag zunächſt in der Befürchtung, daß die Bank von Englanb dem deutſchen Zentralinſtitut mit einer Heraufſetzung des Diskontſatzes folgen wird, zu ſuchen. Die Tendens war mäßig. Während ſich teilweiſe lebhafteres Geſchäft auf dem Dan zeigten Montanpapiere ſchwächere Tend Ferſte rußiſche 50—60 9. per Seplember⸗Ottaber Mt. 96 b5ls Hannover, 29. Sept. Der Reingewinn beträgt Mk. Die Dividende wurde auf 20 Die Börſe zeigte Br. Werger. Worms unregel⸗ cht den Er⸗ u 5 zerſt waren Phönix. Trausportwerte ſtill. Amerikaniſche Bahnen und Oeſterreicher behauptet. Ruſſiſche Werte ziemlich feſt. Die Aktien des Bankenmarktes lagen feſt. Wieder lebhafter waren Nationalbank für Deutſchland im Anſchluß an die gemachten Mitteilungen über den Verlauf des erſten Semeſters. Auch für Deutſche Bank erhielt ſich weiteres Intereſſe, Diskonto Kommandit behauptet. Oeſterreichiſche Banken im Anſchluß der neuen ungariſchen Anleihe gefragter. JIn⸗ duſtriepapiere ruhiger. Farbwerke matt und 7½ Prozent niedriger gegen geſtern Mittag Von Maſchinenfabriken büßten Hüttener Stahl 3 Prozent ein. Kali⸗ werte behauptet. tegorien heimiſcher Anleihen. Ruſſen ſchwächer. Die Heraufſetzung der Bankrate von England, die im weiteren Verlauf der Börſe ein⸗ trat, machte keinen Eindruck. Das Geſchäft erfuhr erſt ſpäter Be⸗ lebung, da London beſſere Kurſe ſandte. An der Nachbörſe feſt. Gelſenkirchener 2 Prozent geſteigert. Schuckert ebenfalls anziehend, Ediſon behauptet. Es notierten Kreditaktien 20776, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 18934, Dresdener 16298, Staatsbahn 16296, Lombarden 22½, Baltimore 10654, Gelſenkirchener 22094 4 222¼, Schuckert 162 4a 163%½. Berlin, 29. Sept. Fondsbericht. Im allgemeinen zeigte die Börſe auch heute bei Beginn Zurückhaltung. Auf dem Banken⸗ und Montanmarkte ſetzten nur einzelne Werte mit bemerkenswerten Kursveränderungen ein. So ſtiegen Dresdner Bank, die reger Kauf- luſt begegneten, während von Hüttenaktien Laurahütte erheblich niedriger einſetzten auf ungünſtige Gerüchte über den Jahresabſchluß. Recht lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich aber in gewiſſen Werten des Bahnenmarktes, vor allem wurden Warſchau⸗Wiener in bedeutenden Poſten umgeſetzt und ſtiegen, auf angeblich Warſchauer Käufe um mehr als 3 Prozent. Kanada beſſerten ſich auf die von Newyork aus⸗ gehende Anregung. Unter ſpekulativen Meinungskäufen trat auch für Schantungbahn gute Nachfrage hervor. Im übrigen blieb die Haltung luſtlos, zumal man mit einer Diskonterhöhung der Bank von England um ein ganzes Prozent rechnet. Später erfuhren jed Gelſenkirchener und Phönix eine Beſſerung, trotz der ſonſt herrſchen⸗ den Verſtimmung über eine weitere Verflauung der Laurahütte⸗ aktien, die mehr als 3 Prozent gegen geſtern einbüßten und trotz der nicht gerade anregend lautenden unſicheren Berichte vom amerika⸗ niſchen Eiſenmarkt. Auf dem Bankenmarkte gewährte das Anziehen der Deutſchen Bank und der Dresdner Bank der Haltung eine S. Auch elektriſche Werte waren allgemein gut behauptet. Das Beka werden der iprozentigen engliſchen Diskonterhöhung beeinträchtigte die Stimmung nicht merkbar. Gelſenkirchener und Phönix ſetzter 85 Aufwärtsbewegung bei andauernden Meinungskäufen fort. über Ultimo 6½ Prozent und höher. Die Börſe ſchloß im allgem ſeſt. Gelſenkirchener waren bei lebhaften Umſätzen weiter ſtei da angeblich der Verkauf der Zeche Viktor perfekt geworden iſt. Phönix zogen weiter an. Kanada waren gleichfalls bei negem ſchäft höher. Induſtriewerte des Kaſſamarktes lagen ziemlich feſt ruhigem Verkehr. * Berlin, 29. Sept. Produktenbörſe. Der Verkehr am Septemberweizen gab auf erneute Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe 955 vom 29. September. Reichsmark, gegen Barz ihlunz per 100 K bahnfrei hier. Hafer, bad. Die Notierungen ſind in 21.——21.25 —. Hafer, nordd. 21.25—21.75 Hafer, ruſſiſcher 22.50—22 75„ La Plata 21.75—22.50 Mais, amer. Mixed 24.——24.25]„ Donau 21.75—22.50„ La Plata 22.50—23.25 Kohlreps, d. 22.50—23.—Kleeſamen, dentſch. I 22.50——.— Weizen, pfäl:. „ Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Ulka Theodoſta Taganrog Saxonska rumäniſcher am. Winter Wallg Walla Kanſas II Auftralier „ La Plata Kernen, Roggen, pfälzer neu „ruſſiſcher norddeutſcher amerik. ** „ Luzerne ital Provenc „Eſparſette (goger Rotklee Leinöl mit Faß Rüböl in Faß Backrüböl 69.— Fein⸗Sprit La., verſt. 100% 1 üindertß; * 5 Roh⸗Kart. ſprit verſt. 8088 1 Gerſte, hieſ. neu 15.75—17.50„„ unverſt. 8088 „ Pfälzer neu 16.——17.75 Alkohol hochgr.,„ 92/94 Gerſte, ungariſce—.——..— 1 75 88/90 Ruſſ. Futtergerſte 12.25—.— Nr. 00 0 1 2 2 1 weennen 62.50 31.50 29.50 28.— Roegzenmehl Nr. 0) 25.— 1) 22.— Tendenz: Getreide unverändert. Mais ruhig. Mannßeim, 29. Seplember. Leinſaat 37.— Mk. 5 ** Mannheimer Effektenbörſe. Vom 29. September.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ziemlich feſt. Höher notierten: Anilin 490 Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien 727., Waggonfabrik Fuch Aktien 194., Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Aktien 158,50 G.— Badi Brauerei⸗Aktien blieben zu 67 Prozent erhältlich. Aktien. Wanken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 134.— Gewrbk.Speyeröo%—.——.— Pfälz. Bank—.— 105.25 Pfölz. Hyp.⸗Bank— 125 Rbein. Creditbank 139.50 139.— Rbein. Hyv.⸗Zank 193.— 197.— Südd. Bank—.— 118.— Südd. Disc Geſ.—.— 117.50 Chem. Induſtrie. 15 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 490.— Cbem. Fab. Goldenbg. 210.——.— Verein chem. Fab'ilen 341.50—.— Verein D. Oelfabriken 159.——.— Weſt..⸗W. Stamm—— 237.— 1„ Vorzug—.— 102.30 Brauereien. Bad. Brauerei 67.— Durl. Hof vm. Hagen 242.— Eſchbaum⸗Brauerei 109.50 Elefbr. Rühl, Worms—.— 8 Bi. Ganier, Freibg. Kieinlein, Heidelberg Hombg. Meſſerſchmitt Ludwigsh. Aktienbr. Mannh. Aktienbr. Brauerei Sinner Br. Schrödl. Heidlbg.—.— 185.50 75 Schwartz, Spever 127.——.— „ S Weltz, Sveyer „3. Storch., Spever r2„„„* 5 22.25—22.50 21.28.—.— 15.50—15.75 16.50——.— 16.25 ———.— — N * Brief G⸗ Frankona, Rück⸗ und Mitverſ. vorm. Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Francona, junge Fr. Transp⸗Unfall u. Glas-Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecuranz Continental. Verſich.—. Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—. Würtl. Transp.⸗Verſ. 648. Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduffrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillw. Maitamaie Ettlinger Spinnerei H. Fuchs Waf. Holbg. Hüttenb. Spinnerei Heddernh. Kupferw.u. Südbd. Kabelw. ferkf Katlsr. Maſchinenbau Näbmfbr. Haiv u. Neu—. — Koſth. Cell. u. Pavierf. 23 Mannb. Gum u. Asb. Maſchinenf. Baden! Oberrb. Eiektrizität Efäl!. Müblenwerke Pf. Mähm. u. Fahrradf. Portl. Zement Hdlbg. Röh. Schuckert⸗Geſ. Südd. Draht⸗Induſt Belein Kreib. Ziege w. Speh Würzmühle Ne Auſtoffab 55 Chemiſche Anilin behauptet und Höchſten Fonds teilweiſe ſchwächer, beſonders einzelne Ka⸗ 8 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Donnerstag, den 29. September 1910. Die Preiſe verſtehen ſich pro 1000 kg. Hafer: Sept.—— Man 1 nrfurt a, S8., 20. Sept. Krevitaktten 209.½, Ditconte Gi u189./. Darmſtädter 181.—, Dresduer Baul 162.— Hau⸗ Landeree 50 88 Deurſche Bank 257.—, Staaababn 162.62 „ndarden 22.50. Bochnmer 233.75, Gelſenltzchen 219.75, hütte 175,50, Ungarn 98 50. Tendenz: beh. 5 Bachbörſe. Lroditaktien 200½, Disconke⸗Fommandtt 15— Staatsba9n 162./. Lo mbarden 22.% ** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Nachdem das dringende Weizenangebot von Nußland nachgelaſſen und auch Frankreich wieder mehr als Käufer auftrat, hat ſich die Stimmung auf dem Getreidemarkte in abgelaufener Berichtswoche wieder freundlicher geſtaltet. Dazu kommt, daß der Mehlabſatz bei den Großmühlen auch beſſer geworden und zeigte ſich infolgedeſſen mehr Kaufluſt in allen Getreidearten. Eine weſentliche Preisveränderung gegenüber der Vorwoche iſt jedoch nicht eingetreten. In Inlandsware iſt immer noch kleines Angebot und ſind die Preiſe etwas höher. Die Börſe verkehrte in guter Haltung und fanden heute, ſowie auch in letzter Woche neben Landware, größere Umſätze in gutem ruſſiſchen Weizen ſtatt. Wir notieren per 100 kg frachtparität Stuttgart, nett nach Qualität und Vieſegeit: zuWelzen württemb. alt M..—.—, neu M. 20.——22— ſränkiſcher M.—.——.—, bayriſcher alt M. 22.25—22.78, neu M,. 22.——22.50, niederbayriſcher M.—.——.—, Rumänier nen M. 22.75—53.75, Ulka M. 23.50—24.—, Soxonska M. 23.50—24. 21555 3J0 fi 9 M.—.——.—, Laplata, M. 75—23.75, Amerikaner M.—.— Redwinter M. Californier M.—.———.—, Auſtralier M.———5 Kernen alt M. 22.50—23.—, Dinkel neu M. 13.——15.—. Roggen württemb. alt M.—.——.—, neu M. 14.—15.75, Roggen bayriſcher M.—.———.—, Roggen ruſſiſcher M.—— Gerſte württemberg. M.—.———.—, Gerſte Pfälzer nomin M. 18.75—19.25, Gerſte bayrſſche M. 18.50—19,25, Gerſte Tauber M. 18.——19.—, Gerſte Elſäſſer M.—.——.—, Gerſte ungariſche A 11 21.50—23.50, Gerſte Moldau M.—.——.—, Gerſte natolier M.—.——.—, Gerſte kaliforn. prima M.— Futtergerſte, ruſſ. M. 13.25—13.75. Hafer württ alt M. 16.——17.—, neu M. 14. 15.50, Mals M. 115 Mixed M.—.———.—, Mais Hellow M.—.——.— ais ruſſiſch Ue.—..— i 15.25—15.75, Kohlrers M. Mehl mit Sack, Kaſſa mit 19% Skonto. Tafelgries M. 33.50—34.50. Mehlpreiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 33.50—34.50, Mehl Nr. 1 M. 32.50—33.50. Mehl 2 M. 31.50—32.50, Mehl Nr. 8 M. 30.——31.—, Mehl Nr. 4 M. 26.50—27.50. Kleie M..— bis Mk..50 ohne Sack netto Kaſſe). Stiſſhttz Athritten in Rannheiner haſtnvetbeht Hafenbezirk Rheinan. Angekommen am 27. September 1910. M. Poß„Arminus“ von Ruhrort, 7800 Dz. Kohlen und Koks. M. Stiehl„Oceanus“ von Ruhrort, 8230 5. Kohlen. H. Fabig„Rheinland“ von Ruhrort, 17 970 Dz. Kohlen. W. Erlenbach„Der Wille Gottes“ v. Ruhrort, 8500 Dz. H. Heep„Reederei 20“von Ruhrort, 11180 Dz. Kohlen. N Goneral⸗Nuzeiger.(Abendblatt.) Tiverpooler Börſe. Liverpool, 29. Sept.(Anfangskurſe.) 20 7,3½ ſtelig .8 Weizen per Okt. 9„ Dez. Mais per Sept. pre Okt. ruhig Sept. willig Nov. März Roggen: Sept. Nov. März Mai 2097% B.—— 216½ B. 216— 6. 5 2 8 Weizen: 400% träge 6 15 ** Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. Schlußkurſe. Wechſel. 28. 29. 169.12 169,10 Check Paris 81.— 80.95 8060.60 Paxis kur; 80.95 80.883 80.416 80.40 Schweitz. Plätze„ 80 825 30 80 20.437 20.44ien„ 84.875 84.875 20.40 20.407 Napoleonsd'or 16,19 16.19 Brivatdis tonto 47%/ Stoatspapiere. A. Deutſche. 5 28 29. 4% deulſch. Neichsanl. 101.85 101.95 3 Sept.—— Nov. März Mati—— **** 1* Berliner Effektenbörſe. Berlin, 29. Sept.(Anfanas⸗Rurſe.) Kreditaktien 209./8—.—[Laurahütte Disc.⸗Kommandit 190.1½ 189.8 Phönix 162.½ 162.75 Harpener gombarden 22.50—.— Bochumter Tend.: kaum beh. Berlin, 29 Sept.(Schlußturſe⸗ Wachſel London 209.40 29.435 Reichsbank 143 10 143— Wechſel Paris 80.95 80.98 Rhein. ſtreditbank 138.70 138 50 4% Reichsanl. 101.90 101.90 Ruſſenbant 163,30 162.90 40%„ 1909 Schaaffh. Bankv. 143 90 143.60 30% Reichsanl. Südd. Disc.⸗G.⸗A. 117.40 117.50 3 720%„ 1909 taatsbahn 162.50 162.75 30% Reichsauleihe 82 80 82.80 Lombarden 22. 2275 7 5 82.90 82 89 4 Conſols 102 10 102.10 Baltimore u. Ohio 107.¼ 106.7½ 4% pr. konſ. ⸗Anl. 102.— 101.85 41 1909—.——. Canada Paetſte 195.— 195% 8 do. do. 19o9———— 92.10 92.— Hamburg Packet 142.70 142.50 91.90 91.85 —.— Nordd. Lloyd 109.— 109— 82 75 82.70 Bochumer 23.25 283 75 9% Bad. v. 1901 10.70—.— Deutſch⸗Luxembg. 202% 202.% „1908/09 101.30 101.20 Lortmunder 100 50—.— 5„ 1908/9 101.— 1015% —.[Gelſenkiuchner 219 5% 222.50 35% bad. St.⸗O.(abg)fl 91.75 Harpener 192.25 192,½ 3½%„ 9 91.40 Laurahütte 177. 17350„ 91 10 Phöntix 247.40 24750 ½%„„ 80. Weſteregeln 287.— 288,50„ 1907 960 503 5„ II 608 82 75 Allg. Elektr.⸗Geſ. 288.— 288.20 Abayr..⸗B.⸗A..1915 101—-—4½ neue Ruſſen 19)05 100.20 100.30 97.30 Anilin 490. 491.—4„„„ 1918 101 45 4 Ruſſen von 1880 92.10 92.10 —.— Antilin Treptow 374 20 377— 3½ do. u. Allg. Anl. 91 35 4 pan. ausl. Rente 92 60 Brown Bovexi 162.90 162 80 3 do.„.Obl.———1 Türlen von 1903 86 10 Chem. Albert 491.50 490.— 4 Pfälz..⸗B.Prior. 100 40 100,10]ſ%„ unif. 209.%%[D. Steinzeugwerke 238— 239—3½„ 9150—— Ung r. Goldrente J. Handels⸗Geſ. 165,½% 166% Elberf. Farben 504.50 504— 4 Heſſen von 1908 101.30 101251„ Kronenraonte mſtädter Bant 181.75 16150Celluloſe Koſtheim 236.50 235—3 Haſſen 80 05 80.—[Berzinsliche Loſe. ch⸗Aſiat. Ban 147 90 148.— Nüttgerswerken 196 50 198 70[à Sachſen 82.70 82.70ʃ3 Oeſterreichiſche 860 174.70 175.20 ſche Bant 256.75 257.25 Tonwaren Wiesloch 112 50 111.50] 4 Mh. Stadt⸗A. 190—.——.—Türkiſche 180.80—.— Sc.⸗Kommandit 189,50 190.— Wf. Draht. Langend. 236.70 232.— bsdner Bank 161.50 162.75l Zeliſtoff Walvbof 263.— 262.10 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 1watdi 115 Bad. Zuckerfabrik 19450 194—Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 127.40 127.10 Pr e 4 74 Südd. Immobtl.⸗Geſ. 89.— 88.50Kunſtſeidenfabr. Irkf. 108.— 107. W. Berlin, 29. Sept(Teiegr.) Nachbörſe. Gichbaum Mannheim 106.— 108.— Lederwert St. Jngbert n. tölt⸗Atlten 21 50 210.— Staalsbahn 16 Mh. Aktien⸗Brauerei 137.— 137.—Spicharz Lederwerke 99.50 99 50 Skonto Komm. 18 50 189.75 Lombarden 2 Parkakt. Zweibrücken 93.50 92 60 Ludwigsh. Valzmihle 148.— 158.— Weltzz.Sonne, Speyer.——.— Adlerfahrradw. Kleyer 442.— 44150 Mais: 28. 29. Amſterdam kurz Belgien 8 Italien Check London London 7 lang 178 1785.½ 249.— 147.75 703.25 192.— 28 29 Mh. Stadt⸗A. 1908—. 100.— „ 1909 —— 1905—.— 91.— 3. Ausländtſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 5% Chineſen 18986 ½„„ 1898 99 25 99.20 1½% Japaner 97.50 87 50 Mexikaner duß. 88/90 99.60 99.95 3 ferikaner innere 69.— 69 Bulgaren 100.80 100 30 3¼ ftalten. Rente—̃—— 95.— 93. ½ Oeſt. Silberrente 97 10 96 90 93.35 93.%4½„ Papierrent. 97 9205 92. Oeſterr. Goldrente 98 35 98 50 1904 9150 91.28ſ Portug. Seris L 67 10 67.2 „ 1999 e 91 90 91.85 9„ 19099 ———.— 92.10 92.— 102.20 101.80 5. 82 75 8297 wadſſche St.⸗A. 901 100.80 100.8 4 91 60 91.30 91.10 80 20 82 70 97.80 1900 taliener——— ſ. Anl. 1902 Bagdadbahn 86.10 Datler, Kreditatktien— 86.20 86 30 94.— 94— 93 50 93.50 91.50 91.30 162.75 2 75 18 Roheiſen, Paris, 29. Sept. Anfangskurſe. „ 97.20 9407 96010 9878 678 6677.— 1669 1676 Pariſer Börſe. Debeerns Eaſtrund Goldfteld Randmines 427.— 154.— 217.— 134.— 432 184.— 152.— 217.— Anfangskurſe der Eſſetenborſe. Premier Canadian Baltimore Ontario Wien zien, 20, Sepl. Vorm. 10 669.20 670.70 535 50 535.500„ 557.20 561— 760.50 760.— 116.70 128.— 117.65 117.57 95.27 95.28 Ubr. Moddersfontein RNandmines Atchiſon comp. Chikago Milwa Denvers com. Erie 264 Grand TrunkIII pref. 47½ *„ ord. 26% Loutsville Miſſouri Kanſas Oeſt. Kronenrente Papierrente „ Silberrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Alpine Montan Tend.! feſt. 117. 124— 51½ et Soutbern Pacifte Union com. Steels com. Tend. ſtill. Börſe. 94.20 97.— 97.— 111.60 91.50 771.50 zerliner Produktenbörſe. lin, 29. Sept.(Telegramm.) Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 28. 209. per Sept. 202.75 202.— „ Ott. 200 50 199 50 „Dez. 202.— 201.75 „ Mai 207.50 207.75 er Sept. 150.50 150.50 kt. 150.25 149.25 Dezbr. 154.— 153.76 al 161 25 160.75 pt. 148.75 147 50 Dbtt. 158.— 152.25 „Dez. 15950—.— apeſt, 29. 28. per 50 kx 1003—— ruhig 1084—— 733—— ruhig Mais per Sept 93 ktbr. De Rüböl per Sept. Okt. Dez Mat Spiritus 7oer loco Weizenmehl Roggenmehl peſter Produktenbörſe. Sept Getreldemarkt.(TDel. egramm.) 115% 8 ½ 8605 101˙% 199— 97.05 97.15 111.60 96 50 770.— (Produktenb ö Cementwerk Heidelbg. 146 50 145 Cementfabr. Karlſtast 121.75 12.50 Badiſche Antlinfabrik 491 75 491.80 Ch. Fabrik Griesheim 262.50 262 50 Farbwerke 49 588.— 580.50 Ver. chem. Fabril Mh. 344 20—- Chem. Werke Albert 493— 490.— Südd. Drahtind. Peh. 152 50 158.75 Akkumul.⸗Fab. Hagen———.— Acc. Böſe, Berlin 16 50 16.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 284% 284— Lahmeyer 117.50 116 50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 163.⅜ 162.7% Rheiniſche 130.— 130— Siemens& Halske 255.— 254.— Gumi Peter 384.— 386.— Weyß u. Freytag 149 70149.50 Buderns 107.20 111.— Conecordia Bergb.⸗H.———. Deutſch. Zuxemburg 203.25 202.8% Eſchweiler Bergw. 193.75 197.75 Friedrichshütte Bergb. 131.— 131 Gelſenkirchner 220.% 220 50 Slüdd. Giſenb.⸗G. 122.— 122.— Hamburger Packet 143.% 143.¾ Norddeutſcher Lloyd 109½ 10.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 162½ 162./8 Oeſt. Südbahn Lomb. 22.50 22 50 8%½% Frt. Ogr., ufdb. 100.— 100. 4%.K. B. Pfobr.o5 100.20 100 20 40%„ 1010 100— 104.— FF*V 91.50 91.50 3½0% Pr. Bod.⸗Er. 94 50 80.50 4% Etr. Bd.Pfd.vs 99 40 99 40 1 99 n 0g 160 50 10080 ..0l 10 100 80 100 80 Pſpbr..03 unl. 12 1 Pfobr..86 89 u. 98 Pfd. 98/½06 „ Com.⸗Obl. v. I,unk 10 „ Gom.⸗Obl. v. 87½/1 „ Gom.⸗Obl. v. 96/06 1⁰⁰ 4e% 9% 810 4% 3 ½ 84. 90.50 90.50 90.50 90.50 91 20 91 20 91.20 91.20 99 80 4/ Pf.Dyp G. Pfdb. 100.99 100.40 0% 11.0 0 99.70 99.70ſ f0% 100 30 100.360 ½ 98 80 Maſchinenfbr. Hilpert 91.50 88 60 Maſchinenfb. Badenia 207.— 207.— Dürrkopp 431.—433— Maſchinenf. Gritzuer 252— 250.20 Meaſeh.⸗, Armatf:elein)18.—11825 Pf. Rähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. 257.80 256.95 Ver.deutſcher Oelfabr. 157.80 157.70 Schuhfabr. Herz, Frkf. 116.50 117.— Seilinduſtrie Wolff 129.— 126.— 'wollſp. Lampertsm—— 43 Kammgarn Kaiſersl. 209.40 209.40 Zellſtoffabr. Waldhof 263 50 262.20 151.60 151.75 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 234.,25 234.— Harpener Jergbau 193— 192 50 Naliw. Weſterregeln 237.40 23650 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 104.— 104.— Zhönix 248.½ 248.25 Br.Königs⸗ u. Laurah. 177.25 174.— Gewerkſch. Roßleben 123— 123— Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transportauſtalten. Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahnn—— do. Meridionalbahn 131.—181.— Baltimore und Ohio 107.— 106.75 Pfiaudbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. %½% Preuß. Pfandv.⸗ Bant unk. 1919 100 50 100.50 4% Pr. Pfdb. unt. 15 89 70 99.70 en 93.50 98.50 12 90.60 % Pefder⸗Bf.·- Kleinb. b. 04* ½ Pr.Pföbr.⸗Bk., Zyp.⸗Pfd.⸗KRom.⸗ Obl. unkündb. 12 % R9. H. B. Pfb. 92 99 60 99.60 191% 99 60 100.— 100.— 101. 101.— 90.70 90.50 90.70 31% Aih. 0. 90.70 90.50 eR..B. C..ivi % Pf. B. Pr.Obl.—.——— 51½% Pf. B. Pr.⸗O. 2½5 It il. ſttl.a. H. B. **** —.— 72.80 72 90 40% Pr. Pfdb. unt. o9 430 12 4%„„ 99.50 14 99 75 134.— 134.— 116 20 116.— 166.%8 166— 112—112.— 181.—131— 256.75 257 ½ 146 75 46 50 10710 07 10 189 1 189 75 162.25 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handel 8⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗G. Darmſtädter Baul Diatſche Baut Dautſchaſtat. Bant D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. 99 50— 99.25] de n Zert.⸗.⸗A. 725.— 725— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Oeſterz.⸗Ung Bauk 181.45 131.50 Oeſt. Landervbauk 134.30 134.90 „ Kredit⸗Anſtalt 209. 209 ½ Pfälziſche Bank 105 25 105.20 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 19550 195.50 Hppotbeknd. 121.60 121·80 Deutſche Reichsdl. 1438.50 143— Rhern. Kreditbank 139,.— 139.— Benz& Co., Rhein. Gasmot. Mannhetm, Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 90.50 P. Köhnen„Agnes“ von Ruhrort, 11770 Dz. len. H. Meiſen„Kehl“ von Alfum 15 960 Dz. Koblen 5 Ph. Liſcher„Hendrina“ von Lüttich, 3700 Dz. Kohklen. N. Kranz„H. Stinnes 1“ v. Duisburg, 4250 Dz. Kohlen u. Koßks. d. Voßwinkel„H. Stinnes 2“ von Duisburg, 4550 Ds. Kohlen. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold,. Fernſprecher: Nr. 56 und 108 29. September 1910. Proviſionsfreit BVer⸗ käufer Wir ſind als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien Vorzugs⸗Aktien Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen vollbezahlte Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim Deutſche Südſeephosphat.⸗G. Deutſche Südſeeplantagenge. Erſte Oeſterreich. Glanzſtoffabriken Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms 8 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Nannheim Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal Lindes Eismaſchinen Neckarſulmer Fahrradwerke Paeiſie Phosphate Shares alte 8„ junge 0 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Mannheim 8 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannbeim Schiff⸗ u. Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stamm. Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Ver. Diamantminen Lüde⸗ azbucht Vita Lebeusperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrik Raſtatt Waldhof, Bahngeſellſchaft Berautwortlich: 55 Für Politik: Dr. Fritz Golbenbaum für Kunſt und Fenilleton: Julius Witte. für Lokales, Provtuzielles und Gerichtszettung: Richart Schönfelde⸗ für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz N0 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jeos. Druck und Berlag der Dr. Haas ſchen Buchdruckerei, G. m. B. Direktor: Eruſt Müller. 5 Nontag, 3. ORt. Nt. 12 m. Ab, ſchl. Istenog General⸗Anzeiger. Abendblatt.) 7. Seite eecee Mannbeim, 29. September 1910. — ee ee e en ee rerren.. Schwarzwaldverein e e Sektion Mannheim⸗Ludwigshafeu. Zur Einweihungsfeier der neuerbauten Schutzhütte auf dem Hünerſedel am Sonntag, 2. Oktober er., vormittags 11 Uhr, und zum Feſtmahl nachmittags 5 Uhr in Emmendingen„Zur Poſt“ iſt auch an unſere Mitglieder freundl. Einladung ergangen, der wir zahlreich Folge zu leiſten bitten. 20322 Der Vorſtand. Ausk. u. Wochenberichte Stuttgart, Pilsener Urquell ſ% 80 E8. Eröffnung 2 des vollständig umgebauten und neu renovierten Donnerstag abends 6 Uhr. Zum Ausschank kommen: Cabljau Amerkaamnmt erstklassige KBüehe. Wetterauer Mast-Gänse Enten, Hahnen Suppenhühner Naue Linsen Neus Erbsen Restaurant Gültigkeit. Diners und Soupers zu Mk..50 und höher. 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Hierzu werden die Mitglieder des evangelischen Bundes mit ihren Familienangehörigen, sowie nlle Freunde wahrhaft religiöser Freiheit umd Toleranz mit der Bitte um recht zählreiche für Hausbrandkohlen und Koks ffreil Keller in Säcke Junger Mann aus guter Familie mit tär für Penſionsberechtigung. einen ſelbſtgeſchriebenen Lebenslauf unt. 2. 11 eocten Hngsbnb für alle l, N fungen uaetscheien derlel 2 Mannheim f2 Mesucht!——— Beruisgenossenschalts-Bureau. Nach erfolgler Ausbildung feſte Anſtellung mit Bewerber wollen Abſchriſten ihrer Zeugniſſe und ., Mannheim einſenden 6942 54 an 5 10362 Tebeneſtellang, Eine tüchtige, ſelbſtändige Verkäuferin, welche mit der gutem Hauſe. Off. Franzöſ, Schweizer ſucht möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion in unt. W. ein Manufakturengeſchäft an ein. größeren Platze Mittel⸗ IEk..28 Lehrmädehen TCehrling oder Lehrmädchen aus acht⸗ barer Familie mit ſchöner Handſchrift für ſofort geſucht. Bad. 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Die Sonne, die wieder einmal vom Frei⸗ tag bis Montag ihre volle Kraft entwickelte, lockte die Flugbienen aus den Völkern, um die meiſten nicht wieder zurückkehren zu laſſen, und mit Bedauern betrachten heute die Bienenwirte ihre entvölker⸗ ten Stöcke. Gierig kehrten nämlich die Bienen in den Bäckereien ein, wo ſie auf den zum Backen bereitſtehenden gezuckerten Kuchen einen gedeckten Tiſch fanden. Hierbei wanderten leider, da ſich die Bäcker ihrer nicht beſſer erwehren konnten, die Kuchen mitſamt den ſie dicht beſetzenden Bienen in den Backofen, wo ſie daun geröſtet— wie Roſinen— von den gebackenen Kuchen abgeleſen werden konnten. Nicht genug damit, am Kirchweihmontag war das Bienenmorden durch die Verkäufer von Zuckerwaren am Marktplatz noch größer. Der Schreiber dieſes hat beobachtet, wie von Zeit zu Zeit die Zuckerwaren auf die Müllſchippe genommen wurden und dann erbarmungslos mit dem Taſchentuch auf die daran befind⸗ Bureau i 7, 34 aefihe Juſelhe der ungünf ſagen Beſchaffenheil des Plaßzes, an unter P. M. 100 an Haaſen⸗ ſtein& Vogler.⸗G. in 6965 und ſauberes Laufmädchen geſucht. Telephon 948. 19 Karlsruhe i. B. ſtadtkundiges 54041 Seitenbau, 2 Zim 68, 2 u. Küche zu veirm. Roſenkränzer——— M 1, 22 Naberes 3. Stock. 20041 deſſen Stelle ja durch das Entgegenkommen der Frankfurter Stadtverwaltung bald ein neuer Platz treten ſoll und infolge Herumliegens größerer Gegenſtände wurde vorgeſtern ein Pro⸗ peller beſchädigt. Bei dem geſtrigen Aufſtieg erfaßte leider bald, nachdem der Pilot mit kurzem Anlauf aufgeſtiegen war, eine Seitenböe den Apparat und warf ihn rechts herunter zu Boden, ſo daß der Apparat erheblich beſchädigt wurde. Der Flieger trug eine ernſtliche Gehirnerſchütterung davon. Hundeſport. * Hunde⸗Ausſtellung in Mülhauſen i. Elſ. Es iſt alle Aus⸗ ſicht vorhanden, daß die am 2. Oktober ſtattfindende Ausſtellung gut beſchickt wird, beſonders aus den Nachbarländern Baden und der Schweiz. Eine ſchöne Anzahl Ehrenpreiſe ſind ſchon geſtiftet. Programme und Anmeldeſcheine ſind erhältlich beim Ausſtellungsleiter P. Schimpf, Friedhofſtraße 79. Radſport. ile das 100 (eannbeimſ“ Kickers); Kickers); .B0, Philipp zweiten, der ſich in England abſpielen wird. wird die England Löble(S Verteidiger: Läufer: Stürmer: tuttg. Kickers), (Nürnberg); Erſatzmann: billard in feinſter Lage billig per ſofort zu verm. 20816 Näh. I. 14, 10, 2 Treppen. Hollſtein(K..., Kühnle(Stuttg. Breunig, Schwarze(K..⸗V.), Krebs(Stuttg, Gablonsky(Bayern⸗ München), Förderer(K. Kipp(Sportsfreunde Stuttg.), Schweickert (Pforzheim). Automobilſport. Die Prinz⸗Heinrich⸗Fahrt 1911 wird in zwei große Teile zer⸗ fallen, den erſten Teil, der ſich auf deutſchem Boden, und den Verteilung derart ſein, ſechs Etappen entfallen. daß auf Deutſchland drei, Die deutſche Strecke dürfte zer⸗ Vorausſichtlich auf fallen in die Etappen Homburg b. d. Höhe—Düſſeldorf, Düſſel⸗ dorf—Porta Weſtfalica und Porta Weſtfalica—Bremerhaven. Statt der Porta Weſtfalica könnte auch Hannover als Etappen⸗ ſtation in Frage kommen. Eine nicht unerhebliche Schwierigkeit bildet die Ueberführung der Wagen und Teilnehmer an der Fahrt nach England. Automobilen und 440 Paſſagieren. In Frage kommt die Verladung von etwa 110 —————— 1190 5 5 5 55 und geſchützte Gasſparrreau⸗ Naenb, Saue .ölner-erte im Rosengarten SStadt. Festhalle), Friedrichsplatz eals cr genmann Aeee 8 kostenfrei durch Ernst Thierer 5 78. lichen Bienen eingehauen wurde. Und hier könnte von maßgeben⸗..O. In Köln gewann der Berliner The Bei der Nachprüfung des der Seite auf einfachſte Weiſe Wandel geſchaffen werden, wenn das Feilhalten von Zuckerwaren nur in Auslagen unter Glas ge⸗ ſtattet werden würde. * Weinheim, 28. Sept. Ueber den Winter richtet die Freudenbergſche Lederfabrik durch das Gorxheimer Tal bis Tröſel eine Automobilverbindung für die im vorderen Oden⸗ wald wohnenden Arbeiter der Fabrik ein. Ein Laſtautomobil und zwei Anhänger, alles mit Bedachung und Sitzplätzen ver⸗ ſehen, macht morgens und abends die Tour. Der Fahrpreis be⸗ trägt für die Woche, 12 Fahrten, 1 M. Sportliche Nundſchan. Avpiatik. Die Flugſtudien, die der bekannte Hamburger Sportsmann Hans Haller von der Deutſchen Fluggeſellſchaft in der letzten Zeit auf dem Flugplatz in Frankfurt a. M. zur Vorbereitung für ſeine Beteiligung an der Oktober⸗Flugwoche in Berlin aus⸗ Führte, haben leider geſtern zu einem unglücklichen Ergebnis Kilometer⸗Rennen um den Großen Preis in der Bahnrekord⸗ zeit von:15:33.4. Guignard, welcher am Sonnkag vorher in Steglitz nur ein mäßiges Rennen lieferte, hielt ſich in Köln ausgezeichnet und endete nur 70 Meter hinter dem Sieger. Dritter wurde der Kölner Günther vor Walthour, welcher nicht in Form war und nur eine Statiſtenrolle ſpielte. Das Haupt⸗ fahren der Flieger fiel an Henry Mayer vor Aſchoff und Stabe. Raſenſpiele. Die Vorrunde um den deutſchen Kronprinzenpokal findet Sonntag, 9. Oktober, ſtatt. Es treffen ſich: Norddeutſcher Fuß⸗ ballverband und Verband Mitteldeutſcher Ballſpielvereine in Leipzig; Verband Berliner Ballſpielvereine gegen Märkiſcher Fußballbund in Berlin; Süd⸗Oſtdeutſcher Fußballverband gegen Baltiſcher Raſenſportverband 15 Danzig; Weſtdeutſcher Spiel⸗ verband gegen Verband Süddeutſcher Fußballvereine in Köln. Süddeutſchland(letzter Inhaber des Kronprinzenpokals) hat vorläufig folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Tor: Schönig Dampfermaterials hat ſich herausgeſtellt, daß ſich nur ein deut⸗ ſcher Dampfer findet, auf dem ſich ohne weſentliche Umbauten eine derartige Ver⸗ und Entladung glatt und ohne ſonderlichen Zeitver⸗ luſt ausführen läßt. Es iſt dies der dem Norddeutſchen Lloyd ge⸗ hörende„Große Kurfürſt“, mit deſſen Reederei entſprechende Ver⸗ handlungen bereits eingeleitet worden ſind. Briefkaſten. Wir bitten Sie auf unſerer Argentinien. ſprechen. Langjährige Abonnentin. Redaltion vorzu Wir bedauern, aber alle anony men Anfragen wandern in den Papierkor b. I 3 4 72n pzilion 22 3 5 8 8 111e beporzugt. — 72 1 2 2 8 2 8. Seite. Ausstattungen Vrgesehane -Kosfbedeckungen Relzende Neuheiten hlllioste Preise m Uölbeliön vom Baby bis zum Back- fisch u. Jünglingsalter Gebr. UDindenheim Planken E 2, 12. 7 2 81— 22 Bekanntmachung. Herſtellung der öffentlichen Gehwege 5 durch die Stadtgemeinde betr. Nr. 34126J. Wir haben die Wahrnehmung gemacht, ttellung der Gehwege ſelbit ausführen laſſen. Wir machen wlederholt darauf aufmerk am, daß dieſes] Verfahren unzuläſſig iſt, da nach dem bereits mehrfach ver⸗ öffentlichten Gemeindebeſchluß vom 22. Februar 1910 die General⸗Anzeiger. J. und 2. Etage (Apenphlatt) * Treppe hoch E2, 45 Treppe hoch Telephon 919 rösstes Etablissement für Wäsche-Ausstattungen Herren-Hemden nach Mass Sett-· und Tisch-Wäsche daß in zahlreichen Fällen die Grundſtückseigentümer die Her⸗ Nur Allerbeste Qualitäten Vorteilhaſteste Preise. J. und 2. Etage 18 Verkaufsräume. erſtmalige Herſtellung mit Ausnahme der vorlaufigen F7F ĩð Gangbarmachung ſowie jede Erneuerung der öffent⸗ lichen Gehwege Sache der Stadtgemeinde iſt. Wir werden genötigt ſein, künftighin gegen Grundſtücks⸗ eigenlümer, die obige Beſtimmung nicht genau befolgen, mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln einzuſchreiten. Mannheim, den 4. Auguſt 1910. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Zeltler. pffyat-Dſlchauer- und Teiehen-Schle. Unterricht im Modellieren, Holzschnitzen, Steinhauen, Zeichnen, nach der Natur Stilisie- ren ete. Das Abendalct- und RKopfzeichnen findet regel- müssig Mittwoch und Donnerstug, abends 6 8 im grossen Saale der Sternwarte statt. 102²29 Anmeldupgen und Auskunft daselbst. Hermann Taglang akad. Sildhauer. Sternwärte, A 4, 6. Prospekt zu Dlensten. MWanzenfod a, Linoleum und Parkefthodenwachs 1902 per Pfund von 65 Pfennig an. Fussbodenlackfarbe e per Kilo 2,9 M. Schüreck f2,9 Tapefen-, bincleum- und Wachstuch-Spezialgeschaft. SOGGGoseeeeeeeeee Orthopädischesu.Medico-mechanisches G Zander-Institut 2 2 Tel, 644l. sicher wirkendes Mittel per Flasche 50 Pig. Elektrische Lichtbäder 5824 MaAmHDHRHeirn, M 7, 28. Telephon 659. 7 Telephon 659. SSOeSeeeee%οοο Apfel-Auffauf bereite man jetzt nach Dr. Oetker's bewährtem Rezept: Zutaten: 70 f Butter, 2 Esslöffel voll Zucker, 1 Päckchen DOr. Oetker's Vanillin-Zucker, 5 Eier, ½ Lit. Milch, ½ Pfund Mehl, 1 Päckchen Dr. Oetker's Back- pulver, 1 Suppenteller voll in Scheiben geschnittene, eingezuckerte Aepfel. Zubereitung: Man lasse die Butter zergehen, gebe Zucker, Vanillinzucker, Eigelb, Milch und das mit dem Backpulver gemischte Mehl hinzu und zuletzt den Eierschnee. Die Hälfte der Masse gebe man in die gebutterte Auflaufform, darauf die Aepfelscheiben, dann den Rest der Masse und backe den Auflauf ca. 1½¼ Stunde. 82139 SOGG Beamte= Angeſtellte können unter ſirengſter Distretion ihren Bedarf in Teppichen, Gardinen, Stores, Bettvorlagen, Tiſch⸗ decken, Diwandecken, Schlafdecken, Fellen, Spachtel⸗ u. Erbſtüll⸗Bettdecken, Linoleum⸗ und Linoleum⸗Teppiche ꝛc. von einem Spezial⸗Geſchäft(rein Abzahlungsgeſchäft) Mannheim's unter bequemen Zahlungsbedingungen ohne Preisaufſchlag erhalten. Offerten unter Nr. 11633 an die Expedition des Mannheimer General⸗Anzeigers, E 6. 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Der Kapitalbetrag der ge⸗ zogenen gen kann gegen Rückgabe der Letzteren und der dazu ge⸗ hörigen noch nicht verfalle⸗ nen Zinsſcheinen nebſt des dazu gehörigen Erneue⸗ rungsſcheines nach Wahl des Inhabers, Stadt⸗ in Wiesloch bei der kaſſe oder in Mannheim bei derRheini⸗ ſchen Creditbauk und deren ſämtlichen Zweig⸗ niederlaſſungen erhoben werden. Vom 1. Januar 1911 an hört die Verzinſung der ge⸗ zogenen Schuldverſchreibun⸗ gen auf. 10856 Wiesloch, 22. Sept. 1910. Der Gemeinderat: Burckhardt. Kramer. 2 8 Awängs⸗Verſteigerung. Freitag, 30. Septbr. 1910, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim, im Pfandlokale, 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswegeöffentlich verſte gern: 1 Bordwagen, 1 Pferd, 1 Bohrmaſchine, 1 Sprech⸗ apparat mit Zubehör, Mö⸗ bel aller Art und Verſchied. Hieran anſchließend auf dem Lagerplatz, welcher im Pfand⸗ lokal bekannt gegeben wird, 1 Partie Gerüſtholz, Diehlen, 1 Aufzugmaſchine und eine Schreibmaſchine. 54141 Sommer, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Milchverſorgung betr. Nr. 32966 JII. Am 30. Sep⸗ tember findet hier zu ſtattſti⸗ ſchen Zwecken eine Milch⸗ zählung ſtatt. Die Verkäufer von Milch werden erſucht, die ihnen zugehenden ſtatiſti⸗ ſchen Fragekarten zur Ver⸗ meidung weiterer Erheb⸗ ungen und Rückfragen auf den Tag genau auszufüllen. Mannheim, 28. Sept. 1910. roßh. Bezirksamt III: gez. Dr. Sauter. Nr. 41741 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Keuntnis. 419 Mannheim, 26. Sept. 1910. Bürgermeiſteramt: Ritter. Sekauntmachnng. Am 417 Montag, den 3. Oktober 1910, vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf dem ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofe hier, zwei ausgemuſterte ſchwere Arbeitspferde, öffentlich an den Meiſtbieten⸗ den gegen bare Zahlung. Mannheim, 23. Sept. 1910. Städt. Fuhrverwaltung. Krebs. Vergebung Sielbauarbeiten Nr. 10026 J. Die Aus⸗ führung von ca. 134 lfdm Steinzeugrohrſiel von 0,30 m Lichtweite einſchließlich der Spezialbauten im ſtädtiſchen Schlachthof ſoll öffentlich vergeben werden. 427 Die Verdingungsunter⸗ lagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamtes zur Ein⸗ ſicht auf. Angebotsformulare können von dort bezogen werden, nach auswärts gegen Einſendung des Portos von 0,20 in Briefmarken. Angebote ſind portofrei, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſpäteſtens bis zum Montag, 10. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzulie⸗ fern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach der Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 6 Wochen. Mannheim. 27. Sept. 1910. Städt. Tiefbauamt: Stauffert. Neue Cehrod-Hnzüge Neue Frac-Hnzuge verleiht Schneider⸗Werkſtatt „ZBlitz““ 2, Ia III. Tel. 3809. 332 Damenſchneiderin empfiehlt ſich. 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