Technit und der„Modemen Entwidlung. Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 80 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 Quartal. „Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſerate: der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nac Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Buregu(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 — en Die Colonel⸗Zeile. 25 Nfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioauan 677 5 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ enee, e Sluß der Inſeraten-Annahme für das Mittagsblatt Morgens 36 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. een e e Nr. 278. Montag, 19. Juni 1911. Abeundblatt.) eeccee dce er Die Reform der Gymnaſien. (Bon einem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, I. Juni. Dem humaniſtiſchen Gymnaſium in Preußen drohen, ſcheint's neue Gefahren. Angeblich ſoll wieder einmal eine Schulkonferenz ſtattfinden mit dem Ziel, das Griechiſche fakul⸗ tativ zu machen und durch das Engliſche zu erſetzen. Das iſt zwar, wennſchon nicht gerade in offizieller Form, abgeleugnet worden, und dennoch erhält ſich das Gerücht und ſchafft neue Be⸗ unruhigung. Das humaniſtiſche Gymnaſium, das in ſeiner heutigen Geſtalt in Preußen auf die Regulative von 1812 und am letzten Ende auf Wilhelm v. Humboldt zurückgeht, hat mancherlei nicht unanſehnliche Feinde. Da ſind zunächſt die im Verein„Reichsſchulreform“ zuſammengeſchloſſenen Kreiſe, die in dem alldeutſchen Herrn Friedrich Lange ihr geiſtiges Ober⸗ haupt verehren, und denen in ihrem engbrünſtigen Nationalis⸗ mus eine ausſchließlich auf das Deutſche geſtellte Schule als Ideal vorſchwebt. Dieſen ſeltſamen Heiligen— in ihren Zirkeln pflegt zuweilen ja auch ein Wotankult heimiſch zu ſein— leben der Anſicht, daß bereits die Berührung mit dem Fremden„nrein mache, zum mindeſten die nationale Geſinnung gefährde, und erſtreben ſchon aus dieſem Grunde die Einſchränkung des ult⸗ ſprachlichen Unterrichts. Zu ihnen geſellen ſich die praktiſchen Leute, die Nützlichkeitsfanatiker kat exochen. In manchen Stücken grenzen ſie an das an, was man ſonſt in anderen Zuſammen⸗ hängen„Realpolitiker“ heißt; wenigſtens findet man hier wie dort dieſelbe abſchätzige Behandlung von allem, was nicht un⸗ mittelbar zu verwerten und in Mark und Pfennig umzurechnen iſt; die gleiche brünſtige Verehrung der ſogenannten Wunder der geſagt, nicht ganz unbeträchtliche und nicht ganz einflußloſe Kreiſe. Gewichtiger aber noch iſt die wohl allgemein bekannte Tatſache, daß auch der Kaiſer in dieſen Stücken zu den rerum novarum Cupidi gehört und, obſchon ſelbſt ein Gymnaſial⸗ abiturient, den Realanſtalten den Vorzug gibt. Deshalb wird es nützlich ſein, trotz aller halben Dementis, zumal im Kultus⸗ miniſterium eine gewiſſe Behutſamkeit beobachtet werden ſoll, beizeiten den Widerſtand zu organiſieren. Man muß ſich näm⸗ lich klar ſein, daß dieſes ſogenannte engliſche Gymnaſium nichts anderes bedeutet als die Zerſtörung des klaſſiſchen Gymnaſiums überhaupt. Das alte Berechtigungsweſen mochte ſeine Bedenk⸗ lichkeiten gehabt haben. Es hatte Unzählige auf die Latein⸗ ſchulen geführt, die es zu einem wiſſenſchaftlichen Berufe nicht trieb und die dafür auch gar nicht taugten. Die, wenn ſie dann doch über kurz oder lang die ihrer Veranlagung und ihren Be⸗ ſtrebungen nicht entſprechende Anſtalt verließen, dem Leben im großen Durchſchnitt hilflos gegenüberſtanden. Wer dieſen ab⸗ gebrochenen Tertianern begegnet iſt, wird faſt immer die Emp⸗ findung geſcheiterter Exiſtenzen gehabt haben. Problematiſcher Naturen im Goetheſchen Sinne, die keiner Situation genügten und denen auch keine Situation genügte. Aber nach dieſer Rich⸗ tung ſind die hauptſächlichſten Steine des Anſtoßes inzwiſchen ja wohl fortgeräumt worden. Wir haben Realgymnaſien, wir haben Realſchulen, und beide öffnen den Zugang auch zu den Univerſitäten und nahezu zu allen Fakultäten. Das„Real⸗ pennal“— das iſt in dieſem Lande der Aeußerlichkeiten und Das 17 wie der Kaſtenſchichtungen, das ehedem das Land der Dichter und Denker war, wohl zu beachten— gilt jetzt als ebenſo feudal wie die humaniſtiſchen Anſtalten. Das hat die Gymnaſien entlaſtet und ihnen ejnen Zwangsvorzug genommen, der in Wahrheit eine auferzwungene Bürde war. Wer will, kann das Gymna⸗ ſium nun meiden und es trotzdem genau ſo weit in Stagt und Geſellſchaft bringen wie, wer zwiſchen 16 und 19 Jahren mit Eicero und Horaz ſchlafen ging und ſämtliche unregelmäßigen Aoriſte ſich einprägte. Daneben hat das Gymnaſium ſich auch „moderniſtert“; hat ſich allerlei neue Lehrgegenſtände einverleibt, mehr vielleicht, als der Einheitlichkeit des Ausbildungsganges zuträglich war. Nun ſollte man des Experimentierens aber genug ſein laſſen und diejenigen, die nach der Väter Weiſe ihre geiſtige Schulung aus den humaniſtiſchen Gymnaſien zu beziehen wünſchen, nicht daran hindern. Nicht nur aus dem vielleicht nicht ganz unpädagogiſchen Geſichtspunkte, daß gerade dieſe Dinge einer gewiſſen Stetigkeit bedürfen. Auch aus dem an⸗ deren, noch ernſthafteren, daß man juſt in ſolchen Fragen die Erfahrung ſich als Lehrmeiſterin dienen laſſen ſoll. Schließlich ſollen unſere Schüler doch nicht zu wandernden Konſervations⸗ lexika erzogen werden. Das ganze Wiſſen der Zeit kann heute kein Menſch mehr umſpannen, und die Polyhiſtoren von Leib⸗ nizſchem Ausmaß ſind ſelbſt unter unſeren Profeſſoren ausge⸗ ſtorben. Das Beſte, was die Schule dem Jüngling, der hinter⸗ her die Univerſität bezieht, mitgeben kann, iſt eine Grundlage, die es ihm ermöglicht, mit Gewinn und mit Luſt ſpäterhin wiſſenſchaftliche Studien zu treiben. Das haben die Gymnaſten bisher zuwege gebracht, und ſo iſt aus ihrer Vergangenheit eigentlich kein Grund abzuleiten, warum man ſie in Anſtalten umwandeln müßte, in denen dem Schüler alle Dinge und noch einige eingetrichtert werden, die ſie, wenns ſchon darum geht, am und die unregelmäßigen Verba. Auch unſere heranwachſende Jugend iſt kein Spielzeug. Da ſei uns Gott davor! Politische Uebersſeht. * Mannheim, 19. Juni 1911. Die unbefriedigte„Areuzeitung“ Das führende konſervative Blatt iſt mit unſerer Antwort, ſo ſchreibt die nat. Korr., auf ſeine an den Nationalliberalismus gerichteten Lockungen nicht zufrieden. Es hat aus ihr— allen Ernſtes!— herausgeleſen, daß die„nationalliberale Partei an ihrer Schwenkung nach links feſthält!“ Es iſt immerhin eine achtenswerte Leiſtung, dergleichen aus einem Artikel zu ent⸗ nehmen, welcher der konſervativen Partei vorwarf, ſie ſei nach rechts, zu dem radikalagrariſchen Materialismus, zum Zentrum und zu einem„Royalismus, deſertiert, welcher gegen den König gerichtet iſt, weil der Monarch der erſte Diener der Gemeinin⸗ tereſſen im Reiche und in Preußen, nicht aber ein Förderer kon⸗ ſervativen Parteiegoismen ſein will! Die„Kreuzztg.“ kommen⸗ tiert auch die verdächtigen Liebenswürdigkeiten, welche ſie an die liberale Mittelpartei richtete, dahin, ſie habe keineswegs eine liberale Mittelpartei ſchlechthin als eine nationale Notwendigkeit bezeichnet, ſondern nur eine„geſunde“ Mittelpartei, welche„dieſen Charakter auch mit Entſchiedenheit zu wahren willens und im⸗ ſtande iſt“,— Anforderungen, denen die nationalliberale Partei Ende ebenſo gut vergeſſen, wie die Lehren der lateiniſchen Syntax weegn ihrer(der Kreuzztg.“ zur fixen Idee gewordenen)„Links⸗ ſchwenkung eben nicht entſpricht. Daß hierbei die bewußte Un⸗ wahrheit,„die nationalliberale Partei ſei vom Jungliberalismus beherrſcht“, ebenfalls wieder herhalten muß, ſei nur nebenher er⸗ wähnt. Wir halten es dem„marasmus ſenilis der„Kreuzztg.“ zugute, wenn ſie die Rolle des Jungliberalismus in der national⸗ liberalen Geſamtpartei zu begreifen abſolut außer ſtande iſt. Es wäre andererſeits aber für uns von Intereſſe, zu wiſſen, was die nationalliberale Partei eigentlich tun müßte, um von der„Kreuz⸗ zeitung“ das ihr bisher vorenthaltene Geſundheitsatteſt ausge⸗ ſtellt zu erhalten. Daß wir vor den degenerierten Konſervatis⸗ mus von heute mit dem Gelöbnis der Beſſerung hintreten und um Verzeihung bitten, wird die„Krenzztg.“ doch nicht verlangen. Vielleicht aber können wir unſeren mittelparteilichen Charakter mit der von dem konſerpativen Organ vermißten„Entſchiedenheit“ wahren, wenn wir unſere Haltung zur Sozialdemokratie einer Reviſion unterziehen und uns das(doch zweifellos geſunde) kon⸗ ſervative Vorbild zum Muſter nehmen. Wir müßten dann— wie die Konſervativen in Sagan⸗Sprottau, Hildesheim, Back⸗ nang⸗Hall, Ausbach⸗Schwabach, Jericho uſw.— um ſozialdemo⸗ kratiſche Stichwahlhilfe betteln; nationale Mandate, wie die Kon⸗ ſervativen in Neuſtadt⸗Landau, Erlangen, Lippe, Frankfurt a..⸗ Lebus an die Sozialdemokratie verraten; und es müßten die nationalliberalen Führer nach dem Beiſpiele der konſervativen Führer von Treuenfels, von Köller, von Wangenheim uſw. zur in⸗ direkten Herbeiführung von ſozialdemokratiſchen Stichwahlſiegen auffordern und dergl. Aber, wenn das auch mit den„nationalen“ Grundanſchauungen vereinbar iſt, mit den nationalliberalen Prinzipien iſt das nicht. Wir geben daher die Hoffnung auf, im Sinne der„Kreuzztg.“ unſeren mittelparteilichen Charakter mit Entſchiedenheit zum Ausdruck zu bringen; ſelbſt auf die traurige Ausſicht hin, einſtweilen mit der„Kreuzzig“ noch nicht Arm in Arm marſchieren zu können. 8 55 Deutſchland und der„Internationale Seemaunsſtreik“. 81 5 Ein Hinübergreifen der internationalen Streikbewegung im Seemannsberufe iſt, wie die Korreſpondenz„Heer u Politik“ aus Marinekreiſen mitgeteilt wird, nicht zu befürchten. Die maßgebenden Kreiſe ſehen der Entwicklung der Dinge mit Ruhe entgegen. Der Norddeutſche Lloyd hat ſich bereits auf Befragen dahin geäußert, daß nach dem jetzigen Stande der Dinge und nach den bisherigen Anzeichen eine allgemeine deutſche Streikbewegung der Seeleute nicht zu erwarten iſt. Auch der ſozialdemokratiſche deutſche Verband der Schiffsleute ſteht nicht auf Seiten der Streikbewegung, die er für ausſichtslos nach der bisherigen Lage erklärt hat. Es wurden auch andere führende Schiffsfirmen in Hamburg, Stettin und Danzig um ihre An⸗ ſchauung befragt. Sie gaben alle ihrer Anſicht dahin Ausdruck, daß eine Ausdehnung auf Deutſchland in weitem Maße kaun zu befürchten ſei. Die Entwicküing der Dinge wird zeigen, wie weit die maßgebenden Kreiſe Recht behalten. Deutsches Reich. — Jahnfeier in Berlin Die Jahnfeier nahm geſtern ihren Fortgang. Den Höhepunkt bildete ein Feſtzug, der ſich um mit⸗ tags vom Brandenburger Tor in Bewegung ſetzte und faſt drei Stunden gebrauchte. Die Spitze der hiſtoriſchen Gruppe führ⸗ ten zwei Herolde, dann folgten 24 berittene Splelleute, Reiter, Feuilleton. Neue deutſche Architektur. Zur Wiesbadener Ausſtellung der Bismarckkonkurrenzentwürfe. Von Dr. F. P. Vor zehn Jahren noch hätte man einen Bericht über eine große Denkmalkonkurrenz mit dem Titel„Deutſche Plaſtik“ überſchreiben können. Ein Zeichen der Wandlung des monu⸗ mentalen Gefühles unſerer Zeit iſt die Tatſache, daß der weit⸗ aus größte Teil der jetzt in Wiesbaden ausgeſtellten Entwürfe für das Bismarck⸗Nationaldenkmal bei Bingerbrück architekto⸗ niſche Schöpfungen darſtellt. Es iſt von der Kritik oft genug ausgeſprochen worden, daß man mit dem Reſultat dieſes Wett⸗ bewerbes durchaus nicht zufrieden ſein kann: Die Aufgabe iſt von ſehr wenigen Teilnehmern auch nur annähernd befrie⸗ digend gelöſt worden. Und dabei ſind von den ca. 400 ein⸗ gegangenen Entwürfen nur die beſten in Wiesbaden ausgeſtellt. Bei der Betrachtung der Modelle und Zeichnungen wird man allerdings ein peinliches Gefühl der Enttäuſchung nicht los. Das erſte, was einem auffällt, iſt die Tatſache, daß ein ſehr großer Prozentſatz dieſer Arbeiten an dem fundamentalen Fehler krankt, daß der Platz für das betreffende Denkmal nicht AUnbedingt der vorgeſchriebene ſein muß. Es ſind ganz wenige, die die Möglichkeiten des gegebenen Terrains zu monumen⸗ talen Wirkungen ausnutzen, wie etwa die von Pechſtein, Schmidt, Wünſche und Brantzky. Andere dagegen, um nur ein paar Beiſpiele zu nennen, wie der Hahn⸗Beſtelmeyerſche Entwurf, der für den Berg viel zu zierlich geſtaltet iſt, ſowie das Bonatzſche und Läugerſche Denkmal, kann man ſich ſehr wohl an einem anderen Platze denken. Der etwas langweilige rechteckige Säulenhof von Bonatz würde vielleicht auf einer flachen Rheininſel vorzüglich zur Geltung kommen, und bei 1 N dem Hahn⸗Beſtelmeyerſchen Dolmenhau haben faſt alle Kritiker betont, daß er eher für eine ebene Waldlichtung geſchaffen ſei. Wie Fritz Hellwag im„Kunſtgewerbeblatt“ erzählt, hat es ſich Hermann Hahn übrigens ſehr leicht gemacht: er hat einfach einen früheren Entwurf zum Goethedenkmal in Chicago zum Bismarckdenkmal umgearbeitet. Ganz ähnlich verfahren ja auch Brurein und Hoſäus: ſie ſtellen ihren früheren Wett⸗ bewerbsentmurf zum Deutſchen Brunnen in Buenos⸗Ayres mit wenigen Ahänderungen einfach auf die Eliſenhöhe hinauf. Die kreisrunde Säulenhalle iſt an ſich ſehr wirkſam, aber es iſt doch ein Unterſchied, ob ſie auf einem Platze in der Stadt, oder im Freien auf einem Hügel ſteht! Ein Teil der Schuld daran, daß die Bauten an dem be⸗ ſtimmten Orte fremd wirken, mag auf die ſtark abſolute und abſtrakte Auffaſſung der Architektur zurückzuführen ſein, die in den Entwürfen zutage tritt, und die einen mit ihren ein⸗ fachen, faſt primitiven Einzelformen an Architekturentwürfe aus der Epoche exinnern kann, die der großen franzöſiſchen Revolution unmittelbar folgte. Die Entwürfe von Arnold Hartmann, von Senf und Haller beiſpielsweiſe haben vieles mit jener Revolutionskunſt gemein, der ſeinerzeit unſere großen klaſſiſchen Baumeiſter Gilly, Schinkel und Weinbrenner ſo viel verdankten. Auch jener Zeit lag bei ihrem Glauben an das abſolut ſchöne Kunſtwerk die Gefahr nahe, zu wenig Rückſicht auf den beſtimmten Platz zu nehmen. Wenn man ſich aber entſchließt, einmal von der Platzfrage ganz abzuſehen, und die architektoniſche Arbeit an ſich betrach⸗ tet, dann muß man allerdings zugeben, daß der Durchſchnitt der Leiſtungen ganz tüchtig iſt. Man ſieht in der Ausſtellung klar, wie ſich das tektoniſche Gefühl in den letzten Jahren merklich nach der Seite größerer Straffheit und Logik in der Gliederung gewandelt hat. Die„kunſtgewerbliche“ Richtung in unſerer Architektur findet man nur noch in ganz wenigen Exemplaren vertreten, etwa in dem wie Papiermachs wirken⸗ den Rundbau von Riemerſchmied und in den undisziplinkerten Schöpfungen Albin Müllers. Freilich, auch die als Bauten vorzüglichen Arbeiten drücken ihren Zweck, das Gedächtnis eines großen Staatsmannes zu verewigen, nicht überzeugend aus. Manches von den Denk⸗ mälern, etwa das von Max Läuger und das von Boſſelt, würde innerhalb einer Stadt ein wohlproportioniertes intimes Muſeum abgeben und Hartmanns gegezüiger ernſter Entwurf iſt ein eindrucksvolles Mauſoleum, aber kein Bismarckdenkmal für die Eiſenhöhe. Man muß ja zugeben, daß es nicht leicht iſt, die vollkom⸗ mene Denkmalslöſung für gerade dieſen Platz zu finden. Die Frontanſicht wird verhältnismäßig wenig in Betracht kommen; viel mehr wird bei der weiten Sichtbarkeit des Punktes die charaktervolle Profillinie des Berges ſprechen. Dieſer Profil⸗ anſicht haben denn auch die Teilnehmer ohne Ausnahme ihre beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt, und es treten in ihrer Be⸗ handlung zwei ganz verſchiedene Auffaſſungen zu Tage. Die einen wollen die Berglinie erhalten, die anderen wollen ſie übertrumpfen. Die letzte Auffaſſung, daß das Denkmal den Umriß kräftig unterbrechen müſſe, verteidigt Wilhelm Kreis temperamentvoll in einer der letzten Nummern des Cicerone, indem er ſich auf die monumentalen Wirkungen der Mauſoleen der Cagecilia Metella und des Hadrian, ſowie auf die verbneſer Jeſtungstürme auf den Bergen, und auf den(noch nicht reſtau⸗ Meißner Dom beruft. Dieſe Beiſpiele ſcheinen mir aber nicht überzeugend zu ſein: Die beiden erſten ſtehen in der Ebene, die beiden letzten auf den Gipfeln der Berge und nicht auf einem abhängenden Hügel, der aus einer Bergkette hervortritt, wie das zukünftige Denkmal. Dieſes müßte ſchon ſehr groß in der Maſſe ſein, um den aufwärts und abwärts gehenden Berglinien gegenüber Stand zu halten; ſonſt könnte es leicht einen ähnlich unglücklichen Eindruck machen, wie die Heidelberger Bismarckſäule, die gegenüber dem Hefligenberg garnicht zur Geltung kommt. Da iſt es ſchon ſicherer, man läßt das Denkmal, bei aller monumentaler Formung, ſich dem Berg angliedern! Und in dieſe Gruppe gehört denn auch der Entwurf, den man noch am eheſten ausgeführt ſehen möchte. Es iſt derjenige, welchen der zukunftsreiche Führer der Berliner Neuen Seceſſion, Max 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Junk⸗ Fußtruppen, Turner, Studenten, Bürger in Trachten des Jahres 1811 und in drei Wagen die Ausſchußmitglieder der deutſchen Turnerſchaft, darunter der alte Goetz⸗Leipzig. Ihnen ſchloſſen ſich an ſechs Wagen mit Turnern aus dem Jahre 1861, zwei Wagen der Schützenabordnung, 400 Schüler höherer Lehr⸗ anſtalten, von der Studentenſchaft 80 berittene Chargierte, 80 Wagen mit Fahnenmannſchaften und hundert deutſche Turner vom Auslande(aus Oeſterreich, Belgien und England). Dieſen ſchloſſen ſich etwa 3000 brandenburgiſche Turner an. Von kauf⸗ männiſchen und den ſtädtiſchen Fortbildungsſchulen, den kirch⸗ lichen Jünglingsvereinen waren etwa 2500 Perſonen erſchienen. Von vier Berliner Gauen waren rund 5000 Mann ſowie neun Muſikchöre im Zug verteilt. Nachdem der Vorbeimarſch an der Tribüne beendet war, trafen Prinz Eitel Friedrich und der kom⸗ mandierende General v. Loewenfeld ein. Alsdann begannen die Turnübungen des Militärs. Daran ſchloſſen ſich allgemeine Freiübungen mit etwa 12 000 Teilnehmern, Kürturnen uſw. Das Telegramm des Ausſchuſſes der Deutſchen Turnerſchaft an den Kaiſer hat folgenden Wortlaut:„Euer Majeſtät danken alleruntertänigſt die Turner Deutſchlands, Groß⸗Berlins und der Mark Brandenburg für die Entſendung des Prinzen Oskar zur Hundertjahrfeier des Turnplatzes Haſenhaide und bitten, das Gelöbnis unwandelbarer Treue allergnädigſt entgegen⸗ zunehmen.“ — Abänderung der Fahrkartenſteuer. Der„Berl. Lok.⸗A.“ meldet: Eine der erſten Vorlagen, die dem neuen Reichstag zu⸗ gehen werden, wird ein Geſetzentwurf wegen Aenderung der Fahrkartenſteuer ſein. Die preußiſche Staatsbahnverwaltung möchte die unangenehme Wirkung der ſtaffelförmigen Fahr⸗ kartenſteuer, die eine ſtarke Abwendung der Reiſenden aus der erſten zur zweiten und aus dieſer zur dritten und ſo weiter zur FJolge hatte, dadurch beſeitigen, daß an deren Stelle prozentuale Zuſchläge zu allen Fahrkartenpreiſen erhoben werden, etwa 3½ vom Hundert, womit man ebenfalls ungefähr auf den jetzigen Betrag der Fahrkartenſteuer von rund 20 Millionen kommen dürfte. Da aber hierfür ſchwerlich im künftigen Reichstag, wie er auch zuſammengeſetzt ſein möge, eine Mehrheit zu haben ſein dürfte, ſo würde die geplante Reform im weſentlichen darin beſtehen, daß man die Steuer für Fahrkarten erſter Klaſſe er⸗ heblich herabſetzt und den dadurch entſtandenen erheblichen Ausfall durch eine entſprechende Erhöhung der Steuern für die zweite und dritte Klaſſe, vielleicht auch durch die Einführung einer Steuer für die vierte Klaſſe auszugleichen ſuchen wird. (Das wäre alſo ein weiterer Rückſchritt in der Verkehrsſteuer. Wir glauben nicht, daß ſich nach den einmal gemachten Er⸗ fahrungen die Parteien zu einer weiteren Verſchlechterung her⸗ geben werden. D. Red.) eTürkiſcher Beſuch. In Berlin iſt eine Reiſegeſellſchaft eingetroffen, deren Mitglieder angeſehene Perſönlichkeiten des osmaniſchen Reichs ſind. Sie gedenken in der Zeit vom 15. Juni, dem Tag ihrer Abreiſe von Konſtantinopel, bis zum 14. Juli auf deutſchem Boden zu verweilen, außer Berlin, wo ihr Aufenthalt bis zum 23. Juni abends dauern ſoll, Dresden, Poſen, Kiel, Hamburg, Bremen, Köln, daran anſchließend ſechs Tage lang das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtrie⸗Revier, dann Frankfurt a.., Heilbronn, Stuttgart, Friedsrichshafen, München zu beſuchen und von dort über Genua die Heimreiſe zu Schiff anzutreten. Zweck und Ziel dieſes Beſuchs iſt, deut⸗ ſches Gewerbe, Induſtrie und Handel, auch deutſche Kultur⸗ pflege an den Stätten ihrer praktiſchen Wirkſamkeit kennen zu lernen. Politiſchen Charakter will dieſer Beſuch nicht tragen. — Eine Selbftverteidigung der Regierung wegen des Zu⸗ ſammengehens mit der Sozialdemokratie bringt nun auch noch die„Nordd. Allg. Ztg.“ und zeigt damit, welchen Reſpekt ſie vor Herrn v. Heydebrand hat und ſich deshalb vor ihm recht⸗ fertigen möchte. Das offiziöſe Blatt ſchreibt: Wenn alſo die ſozialdemokratiſche Fraktion an einer Verfaſſungsgeſetzgebung teilnehmen wollte, die entgegen ihren programmatiſchen For⸗ derungen die Kaiſergewalt ſtärkte, ein Oberhaus einführte, das Bubgetrecht gegen parlamentariſche Machtgelüſte ſicherte, ſo war es natürlich, billig und zweckmäßig, daß zu der Beſprechung, die ein neues befriedigendes Ergebnis einer nochmaligen Be⸗ ratung in der Kommiſſion vorbereiten ſollte, auch Vertreter der ſozialdemokratiſchen Fraktion zugezogen wurden, und daß auch dieſen gegenüber der Staatsſekretär des Innern den Stand⸗ punkt der Regierung in Einzelfragen darlegte. Der parlamen⸗ tariſche Mechanismus bringt auch ſonſt ähnliche Berührungen mit ſich. Selbſt die konſervative Partei hat es jahrelang nicht als ein Opfer der Weltanſchauung betrachtet, z. B. in der Ge⸗ ſchäftsordnungskommiſſion unter dem Vorſitz eines ſozialdemo⸗ kratiſchen Mitgliedes zu arbeiten. — Wanderverſammlung des Deutſchen Technikerverbandes. Aus Anlaß der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung findet in der Zeit vom 15. bis 19. Juli dieſes Jahres, von der Bezirks⸗ verwaltung Dresden veranſtaltet, eine Wanderverſammlung des Deutſchen Techniker⸗Verbandes in Dresden ſtatt. Der D. .⸗V. beſitzt rund 29 000 Mitglieder, die ſich über ganz Deutſch⸗ land verteilen. Samstag, den 15. Juli, abends 8 Uhr, findet ein Begrüßungskommers im großen Saale des Gewerbehauſes ſtatt. Sonntag, den 16. Juli, nach der feierlichen Eröffnung der Wandverſammlung im großen Saale des ſtädtiſchen Aus⸗ ſtellungspalaſtes und Begrüßung der Feſtteilnehmer durch den Rat der Stadt Dresden wird der Redakteur Architekt Schubert⸗ Berlin einen Vortrag über„Technik, Wirtſchaft und Organi⸗ ſation“ und Herr Geheimer Hofrat Profeſſor Dr. jur. et phil. Wuttke⸗Dresden einen Feſtvortrag über„Die Bedeutung der Tarifverträge im Wirtſchaftsleben“ halten. Eine Feſttafel im Konzertſaal und eine Beſichtigung der Ausſtellung unter kun⸗ diger Führung werden die Tagung beſchließen. Montag, den 17. Juli, wird Herr Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Cornelius Gurlitt (Dresden) im Vortragsraum der Ausſtellung einen Vortrag über„Das Weſen der Schönheit alter deutſcher Städte“ halten und hieran anſchließend wird Herr Architekt Kaufmann⸗Berlin einen Bericht über„Die 12. Legislaturperiode des Reichstages und die techniſchen Angeſtellten“ geben. Am 18. und 19. Juli ſeak. Ausflüge nach der Sächſiſchen Schweiz und nach Meißen att. Badiſche Politik. Reichsverband gegen die Sozialdemokratie. )(Karlsruhe, 19. Juni. Die am Freitag im Frie⸗ drichshof abgehaltene Verſammlung des Reichsverbands gegen die Sozialdemokratie wählte Herrn Rechtsanwalt Elbel hier zum Generalſekretär für Baden und zum Leiter der Rechtsaus⸗ kunftsſtelle des Landesverbandes Baden. Der bisherige ge⸗ ſchäftsführende Vorſitzende des proviſoriſchen Vorſtands, Herr Oberamtmann Dr. Heinze übergab darauf die Geſchäftsführung des Landesverbandes und der Ortsgruppe dem neuen General⸗ ſekretär. An der lebhaften Diskuſſion beteiligten ſich u. a. die Herren Dr. Brovenſchen, Hauptgeſchäftsführer des Reichsver⸗ bandes, Berlin und Landgerichtsrat Winkler hier. Städtiſche Gedächtnisfeier für Großherzog Karl Friedrich von Baden. N. Heidelberg, 18. Juni. Im großen Saale der Stadthalle beging heute vormittag die Stadt Heidelberg die Feier der hundertſten Wiederkehr des Todestages Karl Friedrichs. Honoratioren und Behörden waren zahlreich vertreten, ſo waren zugegen Prinz Wilhelm von Sachſen⸗ Weimar, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Bürgermeiſter Prof. Dr. Walz, Bürgermeiſter Wielandt, Geh. Regierungsrat Becker⸗ Mannheim, Geh. Regierungsrat Jolly, der Protektor der Uni⸗ verſität Geh. Hofrat Profeſſor von Duhn ſowie viele Univer⸗ ſitätsprofeſſoren, Stadträte, Vertreter der Geiſtlichkeit ete. Der Huldigungsmarſch von Grieg, den das ſtädtiſche Orcheſter und Radigs Leitung meiſterhaft zu Gehör brachte, leitete die Feier ein. Dann ergriff Herr Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Gothein das Wort zur Feſtrede. Längſt als glänzender Redner bekannt und bewährt, überraſchte er heute doch aufs neue durch den groß⸗ zügigen Aufbau ſeiner Rede, durch ſeine feſſelnde Rhetorik, durch die Lebendigkeit ſeiner Darſtellung. Wenn es gilt, Badens Ge⸗ ſchicke und Geſchichte zu würdigen, dann iſt Gothein als Spezial⸗ forſcher auf dem Gebiete badiſcher Geſchichte und Kulturgeſchichte ſicher der Berufenſten einer. So viele Reden im Laufe der letzten Wochen zu Ehren Karl Friedrichs gehalten ſind, Gothein ver⸗ ſtand es, die hehre Herrſchergeſtalt unter neue eigene Geſichts⸗ punkte zu ſtellen. Ganz beſonders feſſelte der Redner dadurch, daß er bei der Kennzeichnung der badiſchen Vergangenheit Streif⸗ lichter auf die Gegenwart warf; in geiſtvollem Apereus zog er eine Parallele zwiſchen dem Einſt und Jetzt und zeigte, wie jene Zeit vor 100 Jahren keine abgeſchloſſene Epoche für ſich darſtellt, ſondern wie aus ihr lebensſtark die neue Zeit hervorwuchs. Da hier auf die vollſtändige Wiedergabe der Rede verzichtet werden muß, ſo ſeien nur einzelne beſonders bedeutſame Teile derſelben herausgegriffen, ſo vor allem die Charakteriſtik der Zähringer. Der Redner leitete ſeine Anſprache etwa in folgenden Worten ein: „Wir feiern Feſte der Erinnerung an Perſonen und Ereig⸗ niſſe nur ſo lange, als dieſe noch etwas für uns bedeuten. Das ſtrenge Wort„Laſſet die Toten ihre Toten begraben“, gilt auch hier. Nur der Lebende hat Recht! Es iſt eine bemerkenswerte Tatſache, daß Karl Friedrich für unſer politiſches Leben und Staatsbewußtſein noch heute lebendig iſt. Er war keine glänzende Fürſtenerſcheinung— und das badiſche Volk iſt auch ſicher weniger als jedes andere geneigt in Devotion vor ſeinem Herrſcher oder ſeinem Herrſcherhauſe zu erſterben; Karl Friedrichs Herr⸗ ſcherzeit gehörte zu den trübſten Zeiten deutſcher Geſchichte, über welche wir ſonſt gern den Schleier ziehen— und trotzdem iſt die Erinnerung an den Mann, der ſich in ſchweren Schickſalen groß und gerecht hielt und der den badiſchen Staat gründete, eine er⸗ hebende Erinnerung. Was iſt ſein hiſtoriſches Verdienſt, das ihm dies treue Gedanken ſeines Volkes ſichert? Er hat dem badiſchen Staate, der traditionslos war, eine Tradition geſchaffen. Das iſt ein Großes. Denn kein Volk kann beſtehen ohne Tradition, die die Vergangenheit verknüpft mit der Gegenwart und Zukunkt. Allgemeine Vernunftsgrundſätze reichen im Völkerleben nicht aus; wir bedürfen der Erinnerung. Ein Land kann eine Geſchichte haben, braucht aber keine Tradition zu haben; davon kann gerade — die Pfalz etwas erzählen. Karl Friedrich hat eine Tradition ge⸗ ſchaffen, weil er ſelber eine Tradition hatte: es iſt die Tradition des Zähringer Fürſtenhauſes. Es iſt eigenartig, daß immer die gleichen Geſtalten, faſt wie eine Art Seelenwanderung unter den Zähringern auftreten. So iſt beſonders der Zähringer Fürſten⸗ charakter verkörpert in Markgraf Chriſtoph, Markgraf Georg Friedrich, Karl Friedrich und in höchſter Verklärung und un⸗ vergeßlicher Geſtalt in Großherzog Friedrich I. Welche Charakter⸗ züge ſind den Zähringern beſonders eigen? Niemals ſind die Zähringer geniale Ueberflieger geweſen; niemals haben ſie ſich unerreichbare Ziele geſetzt ja, einigen von ihnen fehlt es ſogar am begeiſterten Schwung zu hohen Taten. Aber alle charakteri⸗ ſtert ein Gemiſch von Zähigkeit und Milde, Gepuiſfenhaftzskeit und Treue, und daraus hervorwachſend Freude an der Arbeit im Kleinen; ihnen allen eignet Güte im perſönlichen Verkehr, Strenge in der Uebung aber auch in der Forderung der Pflicht⸗ erfüllung. Sie haben alle an die Vernunft geglaubt und an die Wirkſamkeit vernünftiger Ueberredung; ſie haben alle einen lehr⸗ haften, pädagogiſchen Zug, am meiſten Karl Friedrich. Sie treten als Lehrer dem Volke gegenüber. Sie haben viel und gern ge⸗ ſprochen, aber ſie hatten nie etwas zurückzunehmen oder zu be⸗ dauern, da ſie ſtets innige Fühlung mit den konkreten Tatſachen der Gegenwart hatten. Dieſe Miſchung von Eigenſchaften war ungemein günſtig für den Beherrſcher eines kleineren Staats⸗ gebietes: Karl Friedrich kann der ideale Kleinfürſt des 18. Jahr⸗ hunderts genannt werden. Er erſcheint als der echte Sohn des 18. Jahrhunderts, Rationalismus und Muſtizismus, die im 18. Jahrhundert freundſchaftlich nebeneinander hergehen, ſind auch in Karl Fried⸗ rich vereint und beſtimmen ihn. Auch die Bildung ſeiner Zeiz hat er unter dieſen Geſichtspunkten betrachtet: die Literatur ſoll zur Veredelung und Verſittlichung des Volkes dienen, Zo war er ein Freund Lawaters, ein Beſchützer Jung Stillings, er hat Klopſtock nach Karlsruhe gezogen. Karlsruhe iſt kein Weimar ge⸗ worden; aber Karl Friedrich hat ſtets engſte Fühlung mit der deutſchen Bildung, doch immer in dieſem„moraliſchen“ Sinne behalten. 5 Der Redner charakteriſterte Karl Friedrich als Herrſcher. Als höchſtes Verdienſt ſtellte er hin, daß Karl Friedrich ein feſtgefügtes, hochſtehendes, ſelbſtbewußtes Beamtentum ſchuf, eine feſte Kollegialbehörde mit voller Verantwortlichkeit jedes Einzelnen. In dieſem Beamtentum hat Karl Friedrich die wich⸗ tigſte der badiſchen Traditionen geſchaffen. In fein gezeichneten Einzelbildern kennzeichnete Gothein Karl Friedrichs Beziehungen zu ſeinen Beamten, ſeine ſtrenge Objektivität, ſeine vornehme Achtung vor fremder Ueberzeugung. Er würdigte dann Karl Friedrichs Beſtrebungen auf dem Gebiete der Geſetzgebung und der Verwaltung, beleuchtete ſeine Stellungnahme auf volkswirt⸗ ſchaftlichem Gebiete, zeigte wie Karl Friedrich als Herrſcher eines vorwiegend agrariſchen Staates den Merkantilismus ablehnte und als Anhänger derPhyſiokraten beſonders dem Bauernſtande ſein höchſtes Intereſſe zuwandte. Nach eingehender Schilderung der landesväterlichen Fürſorge Karl Friedrichs hob der Redner beſonders hervor, daß der Herrſcher durch die wirtſchaftliche und ſoziale Befreiung ſeines Landes das Volk vorbereitete auf die poli⸗ tiſche Freiheit. Die napoleoniſche Zeik und die große Wendung in Badens Geſchicke wurde vom Redner nur kurz berührt. Er betonte, daß auf der großen Pariſer Länderbörſe Baden ehrlicher geweſen ſei als die anderen Staaten und daß Karl Friedrich es verſtanden habe, auch Napoleon Reſpekt einzuflößen. Auch im neuen badiſchen Staate habe Karl Friedrich mitgearbeitet, ſolange er konnte— der Tod war ihm eine Erlöſung. Der Redner zeigte, wie der Heranbruch einer neuen Zeik großen Wandel brachte. Die Epoche der Herrſchaft des Beamten⸗ tums ging vorüber; die Tradition der Verfaſſung folgte. Dem Umſtand, daß in Baden alle drei Traditionen, die des Fürſten⸗ hauſes, des Beamtentums und der Verfaſſung zuſammenkamen, iſt es zu verdanken, daß Baden in vieler Hinſicht vorbild⸗ lich für andere Staaten ward. Dieſe Tatſache aber dürfe nicht dahin führen, daß die Badener ſtolz auf ihr„Muſter⸗ länble“ in Selbſtzufriedenheit verfallen. Zum Schluß wies der Redner hin auf die Heldengeſtalt Friedrichs J. Stets habe dieſer zurückgegriffen auf ſeinen Groß⸗ vater. Als Schwiegerſohn Kaiſer Wilhelms habe Friedrich I. die Tradition der Entſtehung des Deutſchen Reichs, als Enkel Karl Friedrichs die Tradition der Gründung Badens vertreten. Was hat Karl Friedrichs Popularität geſchaffen? Er hat die höchſte Aufgabe eines Fürſten: daß ſein Volk ſich in ihm wieder⸗ ſpiegelt, findet in hohem Maße erfüllt. In Karl Friedrich ſah das oberrheiniſche Volkstum alle ſeine weſentlichen Züge verkör⸗ pert; Karl Friedrich war der Typus des badiſchen Volkscharak⸗ ters, wie er der Führer des Volkes war. Starker lang anhaltender Beifall folgte der Rede. Den Schluß der weihevollen Feier bildete das Dankgebet aus den altniederländiſchen Volksliedern für Männerchor(Heidel⸗ berger Sängerverband, Direktion Muſikdirektor Sahlender) Orcheſter und Orgel[Paul Radig). Pechſtein, gemeinſam mit dem Bildhauer Schmidt⸗Steglitz und dem Architekten Wünſche geliefert hat, notabene der einzige unter den in Wiesbaden ausgeſtellten, bei dem ſich das architek⸗ toniſche Element beinahe dem plaſtiſchen unterordnet. Durch ringförmige Terraſſen wird hier eine Kuppe gebildet, auf der die bildhaueriſch ſehr gute, mächtige Statue des Kanzlers 19 8 Es mag merkwürdig erſcheinen, daß man einem Ent⸗ wurf das Wort redet, der eigentlich den Typus vertritt, den wir glücklich überwunden glaubten. Aber hier iſt das alte ab⸗ gelebte Thema des Statuenmonuments vollkommen aus den 5 Bedingungen heraus neu empfunden und geſtaltet orden. Man kann neugierig ſein, welchen Entwurf die Auszeich⸗ Rung, ausgeführt zu werden, treffen wird. Am 24. Juni wird die verantwortungsvolle Entſcheidung fallen. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Stadt und Univerſität Frankfurt a. M. Ueber das Ver⸗ hältnis der Stadt zur Univerſität Frankfurt a. M. liegen fol⸗ gende Anträge ſeitens der Stadtverordnetenverſammlung in Frankfurt a. M. vor: Die Stadtverordnetenverſammlung ſoll eine angemeſſene Vertretung im Verwaltungsausſchuß erhal⸗ ten. Bei den Verhandlungen mit dem Staat ſoll gefordert wer⸗ den, daß das Vorſchlagsrecht bei der Ernennung ordentlicher Profeſſoren in der Form beibehalten wird, wie es bei der Aka⸗ demie für Sozial⸗ und Handelswiſſenſchaften üblich iſt. Es ſoll in Erwägung gezogen werden, bei der Gliederung der Fakul⸗ tätsverfaſſung neben der mediziniſchen eine juriſtiſch⸗ſtaats⸗ wiſſenſchaftliche, eine philoſophiſche und eine naturwiſſenſchaft⸗ lich⸗mathematiſche Fakultät zu bilden u. zu verpflichten. Finan⸗ zielle Leiſtungen ſeitens der Stadt außer den ſchon bekannten ſollen nicht übernommen werden, insbeſondere für notwendig werdende Neu⸗, Um⸗ und Erweiterungsbauten für Univerſi⸗ tätszwecke keine ſtädtiſchen Mittel in Anſpruch genommen wer⸗ reichenden Anlagefonds, ſei es durch andere Mittel derSicherſtel⸗ lung—, daß auch in Zukunft die wachſenden Bedürfniſſe ohne Zuhilfenahme der ſtädtiſchen Mittel befriedigt werden. Der Roſenkavalier fand in Köln vor ausverkauftem Hauſe eine begeiſterte Aufnahme. Strauß hatte ſelbſt die Leitung, Edith Walker ſang die Titelrolle, Scheidemantel den Faniel, Frl. Siems die Marſchallin und Frl. Na ſt die Sophie. Die Ausſtattung war von Prof. Roller⸗Wien erworben. Die Regie hatte Prof. Fuchs. Die Aufführung war bei der Anweſenheit ſo vieler aus⸗ gezeichneter Gäſte eine glänzende. Das ſchleſiſche Muſikfeſt in Görlitz. Von dort wird uns ge⸗ meldet: Geſtern nachmittag um 4 Uhr fand in der Stadthalle die offizielle Eröffnung des unter dem Protektorat des Grafen Bolko von Hochberg ſtehenden 17. ſchleſiſchen Muſikfeſtes mit der Auf⸗ führung von Händels Halleluja aus dem Oratorium Meſſias unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Muck⸗Berlin ſtatt. Der Er⸗ öffnungsfeier wohnten Prinz Friedrich Waldemar von Preußen und zahlreiche hervoragende Perſonen ſowie Vertreter der ſtädti⸗ ſchen und Militär⸗Behörden bei. Blaſenſteine und Hammelfleiſchgenuß. Wiſſenſchaftliche Un⸗ terſuchungen, ſo wird dem„H..“ geſchrieben, haben gezeigt, daß die Blaſenſteine in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten viel häufiger geworden ſind als früher. Dr. Lardy in Genf führt dieſe merkwürdige Erſcheinung auf den gegen früher ver⸗ mehrten Genuß von Hammelfleiſch in der Schweiz zurück, deſſen Einfuhr, wie zahlenmäßig feſtgeſtellt werden konnte, in den letzten 30 Jahren in der Schweiz bedeutend zugenommen hat. Nach den Beobachtungen dieſes Forſchers ſind die Blaſenſteine beſonders in den Ländern, in denen viel Hammelfleiſch verzehrt wird, wie z. B. in England, in der Türkei, in Syrien, Ara⸗ bien, Südrußland und Ungarn, häufig. Eine Erklärung für die merkwürdige Beobachtung muß erſt die weitere wiſſenſchaft⸗ liche Forſchung liefern. Ein Briefeapriccio Adolf Wilbrandts. Der Wiener Ver⸗ den, vielmehr iſt es der Stiftungs⸗Univexrſität überlaſſen, ge⸗ kignete Garantien zu finden— ſei es durch Bildung eines hin⸗ * leger und Buchhändler Leopold Rosner hatte bald nach der Geburt von Wilbrandts Sohne Robert an deſſen Adreſſe einige folgenden heiteren Brief, den Wilbrandt im Namen ſeines neu⸗ geborenen Kindes geſchrieben hat:„Hochgeehrter Herr— doch nein, ich nenne Sie Freund!— Sie haben durch Ihre wahrhaft überraſchende, ſinn⸗ und gemütvolle Weihnachtsgabe nicht nur mich, der ich noch allen Eindrücken des Lebens leicht und willig zugänglich bin— Sie haben auch das Herz meines alten Va⸗ ters, das ſonſt in oft kindiſchen Lauten und mit ſeltſam unarti⸗ kulierter Hanswürſtigkeit zu mir ſpricht, ein ſtummes Gemiſch von edler Heiterkeit und herzlicher Bewegung, das die doppelte Wirkung hatte, ihm und Ihnen mein junges Herz zu gewin⸗ nen.—Daß er Sie ſchätzt, lag in dem außerordentlichen Spiel ſeiner Lippen; daß er Sie hochachtet, leuchtete in dem ſeelen⸗ vollen Blick ſeiner Augen, daß er Sie liebt, hat er mir, als ich mein Nachtmahl zu mir nahm, ausdrücklich geſagt. Nur in einem Punkte mißftiel mir ſein Benehmen: er ſagte mir, daß er die Bücher, die Sie mir ſo liebevoll geſchenkt, bis zu meiner geiſtigen Mannbarkeit für mich verwalten wolle; doch was in unſerem Jahrzehnt das Wort„verwalten“ heißt, kann auch mir, der ich von meinem traulichen Ofenheim aus die Welt be⸗ trachte, nicht mehr unbekannt ſein. Doch iſt es mein Vater, und die gemeinen Handlungen ſeiner Eltern ſoll man vor gänzlich Unbekannten, vor wildfremder Zudringlichkeit nicht entblößen. — Laſſen Sie mich Sie wie einen alten lieben Freund betrach⸗ ten, und bei einem Glaſe Ammenmilch auf fernere, lebensläng⸗ liche Verbindung der Seelen anſtoßen! In berechtigter Hoch⸗ achtung Ihr ergebener Robert Wilbrandt.— P. S. Fur die erſte Auflage meines zweibändigen Epos„Es war nicht mehr nötig“, das ich in meinem neunzehnten Jahre ſchreiben werde, fordere ich 2000 fl. Honorar; gelbes Papier, zwanzig Frei⸗ exemplare, Reklamen in allen hervorragenden Blättern. Idem.“ Leopold Rosner, der mehrere Novellen, Romane und Dramen von Wilbrandt verlegt hatte, blieb mit dem Dichter und ſeiner Famile zeitlebens in guter Freundſchaft. Die Verdauung und der Bauchtanz. Aus Paris wird uns In der franzöſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften hal Dr. Fernet Bericht erſtattet über intereſſante Unterſuchungen Bücher als Weihnachtsangebinde geſchickt. Er erhielt darauf Aee. 2 Mannhiem 19. Juni. General⸗Auzeiger.(Nittagblatt.) 8. Seite. 159. Delegfertentag des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine. 8 Sch. Eiſengch, 18. Juni. Im natürlichen Mittelbunkt Deutſchlands. in Thüringens Perle, Eiſenach, vereinigen ſich diesmal die Männer der Feder zu wichtigen Beratungen und zu fröhlichem Beiſammenſein. Die Ver⸗ treter des deutſchen Schrifttums ſind gern willkommen. Das beweiſt ſchon die am Bahnhof errichtete Ehrenpforte. Gleichzeitig grüßt aber auch ſchon von weitem das Wahrzeichen Eiſenachs, die hochragende Wartburg, die den großen deutſchen Mann beherbergt Bat, der, wie der berzliche Begrüßungsartikel der„Eiſenacher Zeitung“ ſo überaus treffend ſagt, vor vier Jahrhunderten die Wehr geſchaffen hat, mit der er täglich ſtreitet und ſicht: das deutſche Schriftwort. An Martin Luther erinnert auch eindring⸗ lich das Denkmal auf dem Karlsplag, das den großen Reformator N Erz gegoſſen in ſchlichter Größe, die Rechte auf der Bibel, zeigt. Die diesmalige Tagung des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine iſt von beſonderer Bedeutung inſofern, tls mit ihr der erſte Delegiertentag des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe verbunden iſt, des Verbandes, der vor reichlich einem halben Jahce als reine Standesorganiſation der deutſchen Redakteure und Jour⸗ naliſten, ſoweit ſie im Hauptberufe tätig ſind, gegründet wurde und in dieſer kurzen Zeit bereits ſeine Organiſation auf nahezu ganz Deutſchland ausgedehnt hat. Man hat— eine gute Vor⸗ bedeutung für die Zukunit— die beiden Tagungen ſo arrangiert, daß mehrere wichtige Gegenſtände gemeinſam erledigt werden können. Der Reichsverband der deutſchen Preſſe leitet die Verhand⸗ lungen ein. Bereits am Samstag abend fand ſich der Haupt⸗ vorſtand im„Hotel Kaiſerhof“ zu mehrſtündigen Beratungen zuſammen. Im„Hotel Zimmermann“ begannen am heutigen Sonntag, kurz nach%1 Uhr, die Verhandlungen der Dele giertenverſammlung, die erſt gegen 5 Uhr ver⸗ tagt wurden. Morgen vormittag wird der Reſt der Tagesordnung erledigt. Die begrüßenden Worte des Verbandsvorſitzenden, Chef⸗ redakteur Mar x⸗Berlin waren beim Rückblick und Ausblick von freudiger Genugtuung und hoffnungsfroher Zuverſicht erfüllt, Die erſte Delegiertenverſammlung des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Preſſe, ſo meinte er u.., werde vielleicht das bedeutungs⸗ vollſte Ereignis ſein, das die deutſche Journaliſtik bisher kannte. Jeder Delegierte habe in ſeinem Kreiſe einen ſolchen Eifer ent⸗ faltet, daß ein ganz unerwartetes Ergebnis erzielt wurde. Bei Beſprechung der Zwecke und Ziele des Verbandes betonte der Reduer mit beſonderem Nachdruck, daß die ſittliche Grundlage der deutſchen Preſſe die Baſis für die Arbeiten des Verbandes ſein und bleiben müſſe. Reinheit, Ehrlichkeit und Lauterkeit hoch⸗ zuhalten, müſſe die erſte Aufgabe der deutſchen Preſſe ſein. Aus dieſer idealen Forderung heraus müſſe der Verband aber auch dafür kämpfen, daß jeder ehrliche Journaliſt auf ein auskömm⸗ liches Exiſtenzminimum rechnen kann. Mit beſonderer Genug⸗ tmung weiſt der Redner darauf hin, daß viele deutſche Behörden mit Freuden konſtatiert haben, daß in dem Reichsverband eine Organiſation vorhanden iſt, an die ſie ſich in all den Fällen wen⸗ den können, in dem ſie ein unbefangenes Urteil über wichtige Standesfragen erwarten. Der Reichsverband werde bezügl. der Stellung zu den Verlegern aufrecht mit Anerkennung alles deſſen, was er dem Vaterlande im deutſchen Zeitungsweſen geleiſtet habe, ſeinen Weg gehen. Die Verleger könnten die jetzige politiſche und geiſtige Höhe nur aufrecht erhalten, wenn ihnen ein der ſittlichen und geiſtigen Kulturhöhe entſprechender Journaliſten⸗ ſtand zur Seite ſtehe. Man habe die feſte Zuverſicht, daß der Reichsverband bei den deutſchen Verlegern ebenſo anerkannt werde, wie es durch die Behörden bereits geſchehen ſei. Mit froher Zuverſicht könne man der weiteren Entwicklung des Verbandes entgegenſehen. 8 Nach Eintritt in die Tagesordnung erſtattete Generalſekretär Dr. Hamburger den Jahresbericht, der die in den verfloſſenen ſteben Monaten geleiſtete Arbeit zuſammenfaßte. In der Hauptſache war ſie dem Ausbau der Organiſation gewidmet. Außer in Weſt⸗ preußen, Poſen und Elfaß⸗Lothringen beſtehen in allen deutſchen Landesteilen Bezirksverbände. Auch dieſer Rebner konſtgtiert, daß man auf dieſen Erfolg mit großer Befriedigung zurückblicken könne. Nach dem Kaſſenbericht beſitzt der Verband 1500 Mitglieder. Dem Rechner wurde Decharge erteilt. Die Wahl des ZJaupt⸗ vorſtandes wurde in Verbindung mit den weiteren Verhand⸗ lungen vorgenommen, die ſich hauptſächlich 3 üänderungen erſtreckten. Der erſte Vorſitzende, Chefredakteur Mary⸗Berlin, und die drei ſtellvertretenden Vorſitzenden, Stof⸗ fers⸗Düſſeldorf, Dr. Hermes⸗Berlin und Dr. N. oh r⸗München, wurden in geheimer Abſtimmung, die anderen Vorſtandsmitglieder per Akklamakion wiedergewählt. Die Anträge des Geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes, die ſich auf die Hauntparagraphen der Statuten bezogen, riefen eine ſehr eingehende Doehatte hervor. Was die Aufnahmehedingungen betrifft, ſo wird nach der neuen Jabe des§ 4 der Statuten ſtreng darauf geſehen, daß nur im Hauptberuf tätige Redakteure und Journaliſten aufgenommen werden. Journaliſtenvereine, deren Mitglieder nicht ſämtlich im Hauptberuf tätige Redakteure oder Journaliſten ſind, können nur mit dieſen Mitgliedern körperſchaftlich dem Verbande beitreten. Wo Landesverbände beſtehen, werden Einzelmftglieder nur dann direkt vom Verband aufgenommen, wenn die Landesverbände die Auf⸗ nahmebedingungen enger ziehen, als der Reichsverband. Die anderen Statutenänderungen waren mehr redaktioneller Natur. Bei Beſprechung der Anträge von Verbänden, Ver⸗ einen und Einzelnen, rief eine längere Diskuſſion folgender Antrag des Bayeriſchen Landesverbandes hervor:„Die Delegierten⸗ verfammlung wolle beſchließen, daß die— in der Satzung bereits vorgeſehene— Berbandszeitſchrift vom 1. Oktober ds. Js. ab erſcheinen ſoll““ In der Begründung des Antrages wurde aus⸗ geführt, ſeist nach dem Geure des„Zeitungsverlags“ Nahezu ſämt⸗ brauche. nd erimente, die er veranſtaltet hat in dem Beſtreben, ein Wiegtich wekamez Mittel gegen die beſonders in reiſerem Alter auftretende dauernde Trägheit der Verdauungsorgane zu ge⸗ winnen. Der Forſcher weiſt nach, welchen verderblichen Ein⸗ ftuß innere Arzneien bei dauerndem Gebrauch auf die Organe ausüben; er hat eine Art gymnaſtiſchen Syſtems ausgearbeitet, das darauf abzielt, die Bauchmuskeln zu erhöhter Tätigkeit anzuregen. Die Uebungen, die vor allem konſequent ausgeführt werden ſollen, beſtehen in regelmüßigen rhythmiſchen Beweg⸗ ungen des Ganhes, alſo in einer Art Bauechtanz, deſſen dauernde Ausübung in einer ganzen Reihe von Fällen bereits zu einer vollkommenen Heilung der Verdauungsträgheit ge⸗ führt hat. Der Laie wird ſich freilich trotz der einleuchtenden Nützlichkeit dieſes Heilverfahrens eines leiſen Lächelns nicht erwehren können 115 5 9 daß Verdauungskranke unter ärztlicher Aufſicht ſozuſagen zu f werden ſe aber ſdie Wiſſenſchaft hat ſich bereits früher ein⸗ mal eingehend mit ähnlichen Unterſuchungen beſchäftigt. Vor Jahren wurde der Akademie von einem bekannten Arzte aus Nantes über einen überraſchenden Heilerfolg Be⸗ richt erſtattet. Es handelte ſich dabei um eine Se die ſchwer unter der Erſchlaffung ihrerVerdauungsorgane zu leiden hatte und von ihrer Krankheit völlig geheilt wurde von dem Tage an, da ſte eine 5 auf Statuten⸗ daß der Reichs verband, eine wöchentlich erſcheinende Zeit⸗ Bauchtänzern ausgebildet auſpielerin, Rolle übernahm und regelmäßig liche Reoner wandten ſich gegen bieſen Antrag, der allgemein als ver⸗ früht angeſehen wurde. Der bayeriſche Antrag wurde ſchließlich auch als zu weitgehend abgelehnt und dafür heſchloſſen, die„Mitteilungen“ des Verbandes regelmäßig jeden Monat erſcheinen zu laſſen und nach den vorhandenen Mitteln auszubauen. Eine lebhafte Debatte rief ebenfalls folgender Antrag des Bezirksverbaudes Hamburg⸗Schles⸗ wig⸗Holſtein hervor:„Die Delegiertenverſammlung beauftragt den Hauptvorſtand, zu erwägen, ob es nicht praktiſch ſei, für die Mit⸗ glieder des Reichsverbandes Mitgliebskarten auszugeben und an den zuſtändigen Stellen dafür einzutreten, daß dieſe als Legitimationskarten anerkannt werden“, Der Antrag wurde einſtimmig angenommen, ebenſo ohne Debatte folgonde wichtige An⸗ träge desſelben Bezirksverbaudes;„Der Reichsverband der deutſchen Preſſe ſchließt ſich der vom Verein Berliner Preſſe in ſeiner Sitzung vom 17. Mai einſtimmig angenommenen Entſchließung über Preſſe und Finanzinſtitute an und beaguftragt den Hauptvorſtand, von dieſem Beſchluß den Börſenvorſtänden und Direktionen der Banlen ſowie dem Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes Mitteilung zu machen.“„Der Hauptvorſtand des Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Preſſe wird beauftragt, mit dem Verein Deutſcher Zeitungsverleger und dem Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes in Verbindung zu treten, um gemein⸗ ſchaftlich Wege ausfindig zu machen, wie dem Unweſen der kleinen Flnanzpreſſe zu ſteuern iſt.“ Damit ſchloß gegen 5 Uhr der erſte Verhaudlungstag. Im Garten des Hotels wurde hierauf das verſpätete Mittagsmahl eingenommen. Den Tag beſchließt ein Begrüßungsabend. Morgen vormittag um 10 Uhr erfolgt die offizielle Be⸗ grüßung der beiden Verbände durch Vertreter der Re⸗ gierung und der Stadt. Die Weimariſche Staatsregierung ſendet als ihren Vertreter Herrn Geh. Staatsrat Dr. Paulfen hierher. F 12. Deutſcher Handlungsgehilfentag. sh. Breslau, 18. Junt. Unter zahlreicher Betelligung von Deleglerten aus ganz Deutſch⸗ land ſowie aus dem Auslande trat hier der 12. Deutſche Handlungs⸗ gehilfentag zuſammen. Der ſtellvertretende Vorſitzende des Deutſch⸗ nationglen Handlungsgehilfenverbandes Bechly(Hamburg! eröff⸗ nete die Tagung mit einer Begrüßung der Erſchienenen. Den Ver⸗ handlungen wohnten die Reichstagsabgeordneten Perniock, Rother, Lattmann ſowie die Landtagsabgeordneten Graf v. d. Recke und Bitta bei. Außerdem waren vertreten der Deutſche Oſtmarkenverein, der Alldeutſche Verband, der Allgemeine Deutſche Sprachverein, der Verein für Deutſchtum im Auslande, der Hanſabund uſw. Reichs⸗ tagsabgeordneter Lattmann richtete an den Vorband die Mah⸗ nung, auf ſeinem treubewährten nationalen Standpunkt ſtehen zu hleiben. Darauf wurde in die materielle Tagesordnung eingetreten. An erſter Stolle erſtattete Fediſch(München] die ſtandespolitiſche Jahresſchan, wobei er die Erfahrungen mit den Gehilfenausſchüſſen bei den bayeriſchen Handelskammern zur Sprache brachte, die die Be⸗ rechtigung der Abneigung der Handlungsgehilfen gegenüber dieſen Ausſchüſſen nachgewieſen haben. Es wurde eine Reſolution angenom⸗ men, in der ausgeſprochen wird, daß der Handlungsgehilfentag den Handlungsgehilfen die Mitwirkung an der Bildung weiterer Aus⸗ ſchüſſe nicht empfehlen könne. Der folgende Punkt der Tagesordnung betraf die Frage des „Einheitlichen Privatangeſtellten⸗Rechts“. Der Referent Blobel⸗Ham⸗ burg kritiſierte eingehend die Berhandlung des Juriſtentages über dieſes Thema und ſuchte nachzuweiſen, daß die Erfüllung einer ſolchen Forderung unmöglich ſei.— In der Dehatte wies Kempfe(Oruro⸗ Bolivien] auf die Stellung der deutſchen Handlungsgehilſen im Aus⸗ lande hin und forderte ſtärkeren Schutz der Regierung für den deutſchen Kaufmann. Es gelangte ſchließlich folgende NReſolution zur Anughme: 1. Der 12. Handlungsgehilfentag unterſcheidet bei den auf Vereinheitlichung des Privatangeſtolltenrechts gerichteten Be⸗ ſtrebungen ſcharf zwiſchen öffentlichen und privatem Recht ſowie zwiſchen ſelbſtändigem Ausbau des Dienſtvertragsrechts der ein⸗ zelnen Gruppen der Privatangeſtellten und Schaffung eines einheit⸗ lichen Privatangeſtelltenrechts durch beſonderes Dienſtvertragsgeſetz. 2. Dor Handlungsgehilfentag iſt damit einverſtanden, daß die öſſent⸗ lich⸗rechtlichen Verhältniſſe der Handlungsgehilſen wie bisher je nach Bedarf mit denen der übrigen Privatangeſtellten oder eines Teiles von ihnen zuſammen einheitlich geregelt werden. 3. Der Handlungs⸗ gehilfentag hat nichts dagegen einzuwenden, daß das Dienſtvertrags⸗ recht der übrigen Privatangeſtellten nach dem Vorbilde des Privat⸗ rechts der Handlungsgehilfen fortentwickelt wird und wünſcht den Beſtrebungen auf dieſem Gebiet den beſten Erfolg, 4. Der Hand⸗ luugsgehilfentag lehnt es aber ab, die Entwicklung des Hand⸗ Iu deee und die Hebung der Handlungsgehilfenſchaft da⸗ durch hemmen zu laſſen, daß die Handlungsgehilfenbewegung als Vorſpann für Einheitlichung der Privatangeſtelltenhewegung benuutzt wird und daß den Handlungsgehilſen auf dem Gebiete des Dienſt⸗ vertragsrechts keine Verbeſſerungen gewährt werden, wenn und ſo⸗ lange nicht allen Privatangeſtellten dieſelben gemeinſam gewährt werden können. 5. Insbeſondere hält der Handlungsgehilfentag es für notwendig, die Geſchloſſenheit der Handlungsgehilfenſchaft da⸗ durch zu erhöhen, daß eine dreijährige kaufmänniſche Lehre oder Tätigkeit mit zur Vorbedingung für die Handlungsgehilfenſchaft ge⸗ macht, auf der andern Selte aber die Beſchäftigung im Handels⸗ gewerbe als Merkmal der Handlungsgehilfenſchaft fallen gelaſſen wird, ſo daß für alle kaufmänniſch vorgebildeten Privatangeſtllten, die kaufmänniſche Dienſte leiſten, ein einheitliches Dienſtvertragsrecht gelten würde. 6. Der Handlungsgehilfentag iſt entſchieden dagegen, die Handlungsgehilfen auf der beſtehenden geſchichtlich gewordenen ſozialen und Rechtsgemeinſchaft mit dem geſamten Handelsſtande herauszureißen und in eine ſolche mit den übrigen Privatangeſtellten hineinzwängen zu laſſen.7. DekHandlungsgehilfentgg teilt den Standpunkt des Berichterſtatters auf dem 30. Deutſchen Juriſtentag Juſtizminiſter a. D. Klein, daß ein einheitliches Dienſtvertragsgeſetz ein„Monſtrum von Geſetz“ werden würde, das ſich als„logiſch, tech⸗ niſch und juriſtiſch undurchführbar“ erweiſen dürfte, und bedauert, daß der Juriſtentag, nur um einen einheitlichen Begriff zu ermög⸗ lichen, der Entſchließung des Berichterſtatters einen Hinweis auf die Vorbereitung des einheitlichen Privatangeſtelltenrechts hinzugefügt hat. 8. Der Handlungsgehilſentag ſpricht ſich daher mit aller Enk⸗ ſchiedenheit gegen ein einheitliches Dienſtvertragsgeſetz für ſämtliche Privgtangeſtellten aus und erwartet von den geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften, daß ſie die Schafſung eines ſolchen Geſetzbuches verweigern würden. Den folgenden Punkt der Tagesordnung bildete die Beſprechung des Geſetzentwurfs betr. Angeſtelltenverſicherung“, über die Clauß⸗Hamburg referierte. Er legte folgende Entſchließung vor, die einſtimmig Annahme fand:„Der 12. Deutſche Handlungsgehilſen⸗ tag begrüßt den dem Reichstag vorgelegten Entwurf eines Ver⸗ ſicherungsgeſetzes für Angeſtellte, der geeignet iſt, die langlährigen Angeſtelltenwünſche nach ihrer und ihrer Angehörigen Verſorgung der Erfüllung näher zu bringen. Der Handlungsgehilfentag erkennt dankbar die verſchiedenen Verbeſſerungen an, die dieſen Geſetz⸗ entwurf gegen den vorigen Entwurf auszeichnen, bedauert dagegen, daß wichtige Forderungen des Hauptausſchuſſes(Verſicherungsgrenze, Anrechnung der Stellenloſigkeit, Beiträge und Leiſtungen, Ausdeh⸗ nung der Verſicherungspflicht u..) für die ſtgatliche Penſions⸗ verſicherung noch nicht verwirklicht wurden. Der Haudlungsgehilſen⸗ tag ſchließt ſich dieſen Forderungen an und bittet den Reichstag und Bundesrat, ſie bei der endgiltigen Geſtaltung des Geſetzes zu herück⸗ ſichtigen. In der Zulaſſung von Erſatzkaſſen erblickt der Handlungs⸗ gehilfeniag eine übergus bedauerliche und einſchneidende Verſchlechte⸗ ſpielte, in der ſie auf der Bühne einen Bauchtanz vorzuführen Badbs Stägdtiſche Unterſtützung für das Düſſeldorfer Schauſpielhaus. Die Sigdt Düſſeldorf beahſichtigt; dem von Louiſe Dumont geleiteten Schauſplelhaus für die nächſte Spielzelt 50 000% Juſchuß zu ge⸗ währen, da das Theater mit großen Fehlbeträgen arbeitet und ſeine Weiterführung auf der bisherigen künſtleriſchen Höhe in Frage ge⸗ ſtellt iſt, wenn die Stadt nicht eingreift, Freunde und Gönner des Schauſpielhauſes müſſen ſich dabei verpflichten, ebenfalls mindeſtens 50 600 zuzuſchießen, während Gläubiger und Geſellſchafter im bis⸗ herigen Umfange auf Zinſen und Gewinnanteil verzichten müſſen. Kleine Mitteilungen. Direktor Dörpfeld, der Direktor der deutſchen archäologiſchen Schule in Athen, hat ſeine Entlaſſung in dieſer Eigenſchaft gegeben, da die unter ſeiner Leitung ſtehenden Nachgrabungen auf Korfu ſeinen ununterbrochenen Aufenthalt auf dieſer Inſel erfordern. Dörpfeld, der 1853 in Barmen geboren iſt, war ſeit dem Januar 1882 am deutſchen archäologiſchen Inſtitut in Athen tätig, erſt als Architekt, dann als Sekretär und ſchließlich als oberſter Leiter.— Die kürzlich eröffnete„Bunte Bühne“ in München iſt in Kon⸗ kurs geraten. Das Brotloswerden der Künſtler iſt durch Uebernahme des Theaters vom bekannten Humoriſten Hans Hauſer, auf eigene Rechnung, bis auf weiteres verhindert.— Maurice Maeterlinck's Mutter Mathilde⸗Colette van den Bosſche, verw. Maeterlinck, iſt in Gent geſtorben. Geſellſchaft 1896 zum 15jährigen Stiftungsfeſt Oberſchulrat ſpricht dabei die Erwartung aus, daß die mit dem Inhalt der genannten Schrift genau pert rung des Geſegenſwurſs von weittragender Bedeutung und erfucht den Reichstag auf das dringendſte, die Paragraphen 367 und 377 zu ſtreichen. Die Zulaſſung derartiger Erfatzkaſſen wird zu einer Riſikenauswahl führen, die die davon betroffenen Angeſtellten und die Geſamtheit der übrigen Verſicherten in der Reichsanſtalt empfindz⸗ lich henachteiligt. An den Reichstag und den Bundesrat richtet der 12. Deutſche Handlungsgehilfentag das dringende Erſuchen, alles daranzuſetzen, die nach ſeinen Forderungen verheſſerte ee verſicherung noch vom gegenwärtigen Reichstage zu verabſchieden. Nach einem Referat des Herrn Döring⸗Hamburg über das Thema „Frauenarbeit und Fortbildungsſchule“ hatte der erſte Berhandlungs⸗ tag ſein Ende erreicht. 8 * Breslau, 19. Junti.(Privattelegramm des Mannheimer General⸗Anzeiger). Unter ſtürmiſchen Beifallskundgebungen aller Teilnehmer wählte der Verbändstag des Deutſch⸗nationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes einſtimmig zum 1. Verbandsvorſteher Hans Bechly⸗Hamburg. Zum Stellvevtreter Richard Döring⸗ Hamburg. Aus Stadt und Tand. „Mannheim, 10. Juni 1911. Aus der Stadtratsſitzung vom 16. Juni 1911. Weill hier. d) Für die Erweiterung des Elektrizitätswerkes 1, die Lieferung der Verbindungsleitungen zwiſchen den Genergtoren un! der Schalttafel der neuen 3000 RW.⸗Dampfturbine an die Si! deutſchen Kabelwerke und die Rheiniſche Siemens Schuckertwerke hier, 2. die Montage dieſer Berbindungs leitungen an die Rheiniſchen Siemens Schuckertwerke hier. e] Die Lieferung von 2 Dampfkeſſeln für die Erweiterung des Gaswerks Luzenberg an die Dampfkeſſelfabrik vormals Artur R berg.⸗G. in Darmſtadt. k Die Erweiterung der Hochtransportba in der Vorkühlhalle des Schlachthofes an die Firma Kaiſer u. C Kaſfel. 3) Die Lieferung der Unterlagsquader aus Neckarſandſtein für die Erweiterung der Kohlenhalle im Gaswerk Luzenberg an die Firma Friedrich Ziegler hier. h) Die Ausführung der Repargture⸗ des Asphaltpflaſters längs der Straßenbahngleiſe der Firma Kop u. Co. hier. i) Die Ausführung der Glühlamponbeleuchtung i einere Wagenhalle des Straßenbahndepots der Allgemein Glebtrizitätsgeſellſchaft hier, tz) Die 51 Gleisgbzweigung dem Stahlwerk Osnabrück.) Die Ausfi der Steinhauerarbeiten aus Baſaltlava für den Neubau des waltungsgebäudes des Straßenbahnamtes der Firma Gebrüder Bläſer in Mayen. m) Für den Neubau der Peſtalozziſchule die Lieferung der Turngeräte an die Frankenthaler Turugerätefabrik Ch. Pfeifer, n) Für den Neubau der Kirchgartenſchule die Aus führung der Steinhauerarbeiten Los Jan Joſef Seibt⸗Heppenheim, Los II an Johann Abele⸗Weiler bei Sinsheim. o) Für das Frauen, heim— ehemaliges Großh. Inſtitut— die Tüncherarbeiten Los Jan die Firma Eiſinger u. Groß, Los I1 an Joſef Strickle, Los III an Anton Kunapp. p) Für die Peſtalozziſchule die Schloſſerarbeit Los 1 an A. Wieſe, Los II an Konrad Theuteberg, Los II1 an Jo Bieber, Los IV an die Firma Schuſter u. Lippert, Los V und VI Joſef Gerber; die Lieferung von gebogenen Sitzmöbeln Syſtem Thomet⸗Wien an die Firma W. Landes Söhne. q) Für die Liſelotte⸗Schule— II. Höhere Mädchenſchule: Die Schulbanklieferung Los 1 an die Firma Karl Elſäßer Nachf. Balde u. Co. in Schöngn Los II an die Firma Zſchocke⸗Werke in Kaiſerslautern, die Lieferung 2 gebogenen Sitzmöheln Syſtem Thomet⸗Wien an die Firma Geß, Reiß. N Einladungen liegen vor: 1, Von der Mannheimer Fußbe am 17. Juni 19 2. von dem Turnerbund Mannheim⸗Käfertal zum Wfäh Stiftungsfeſt am 22.—24. Juli 1911. * Vom Hofe. Prinz Max hat ſich geſtern nach London begeben, um als Vertreter des Großherzogs an den Krön 5 feierlichkeiten des Königs von England teilzunehmen. Prin⸗ zeſſin Max begleitete, einer Einladung des engliſchen Königs⸗ paares folgend, ihren Gemahl. * Der Nachfolger des Prinzen Max. Kommandeur der 28. Kavallerie⸗Brigade wurde an Stelle des von ſeinem Poſten zurü⸗ getretenen Prinzen Max Oberſt v. Arnim, bisher Kommandeur des Bonner Huſaren⸗Regiments König Wilhelm 1 Nr. 7. * Die Prüfung der Aſpiranten behufs Aufnahme ins rerſeminar 1 in Karlsruhe findet am Freitag, den 8. An Samstag, den 9. September ſtatt. Geſuche um Zulaſſung zu bie Prüfung ſind bei der Großherzoglichen Seminardirektio zureichen. Die Prüfung der Aſpiranten behufs Aufnahm Lehrerſeminar in Ettlingen findet am 12. und 13. Septem ſtatt. Geſuche um Zulaſſung find bei der Gr. Seminard in Ettlingen einzureichen. *Der 10. Deutſche Turnkreis(Baden, Pfalz, Elſaß⸗Lo ringen) hält am 25. Juni auf der Friedrichshöhe 7. Bergfeſt ab. * Lanbesverband badiſcher Redakteure. Wie ſcho wird am 25. Juni, vormittags 12 Uhr beginnend „Reichspoſt“ in Heidelberg der Landesverhand! dakteure eine außerordentliche Hauptverſa abhalten. * Zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten hat der Oberſchulrat folgende Berordnungen erlaſſen: Direktionen der höheren Lehranſtalten, die Kreisſchulä Volksſchulrektorate und Ortsſchulbehörden werden veranlaß häuftes Auftreten von Maſern und Keuchhuſten in den S jeweils rechtzeitig zur Kenntnis des Bezirksarztes oder Ortspolizeibehörde zu bringen. 2. Die Ortsſchulbehörden Volksſchulen erhalten demnächſt je ein Exemplar der vom ſchen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkuloſe in Ber herausgegebenen Schrift des Privatdozenten Dr. Hübner in M burg über„Die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung Lupus für die„Heilung“ mit dem Auftrag, dieſelhe de Lehrer zur Aufnahme in die Schülerbibliothek zuzuſte! zere Schulen werden mehrere Exemplare erhalten. 2 — und ſich bemühen werden, deren Inhalt in der S zu verwerten und auch in weiteren Kreiſen belehrend breiten. 4. Seife. General⸗Anzeiger. Abendblatt..) Mannheim, 19. Juni. * Boettge im Friedrichspark. Geſtern war Meiſter Boettge mit ſeiner Muſikerſchar vom Badiſchen Leibgrenadierregiment wieder bei den Mannheimern zu Gaſte. Daß dabei ihm und ſeiner Kapelle wieder die Sympathien aus vielen hunderten von Herzen entgegenflogen, braucht wohl nicht beſonders geſagt zu werden. Das kennen die Mannheimer bei ihrem Böttge nicht anders. Bei Feſtſtellung dieſer Wertſchätzung kann ſich der Berichterſtatter auch die Superlativen erſparen, die allerdings bei einer ein⸗ gehenderen Würdigung deſſen, was die Kapelle geſtern wieder bot, unmöglich notwendig geworden wären. Das Nachmittagskonzert, das infolge der ungünſtigen Witterung im Saale abgehalten wer⸗ den mußte, fand ſchon ein außerordentlich zahlreiches und dank⸗ bares Publikum vor. Am Abend hatte ſich das Wetter wieder aufgeklärt, ſodaß das Konzert im Freien ſtattfinden konnte. Trotz in den Friedrichspark geeilt, um ſich von Böttge begeiſtern zu laſſen. Und ſie wurden es. Vor dem Pavillon ſtaute ſich bei den einzelnen Vorträgen die Menge der Zuhörer und immer wieder mußte die Kapelle zugeben. Wie war das auch anders möglich, wenn doch das Programm Darbietungen enthielt, wie aus Tannhänſer, Zauberflöte, Carmen, Bajazzo, Cavalleria ru⸗ ſticana u. a. Zwei Märſche aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die Böttge ſelbſt inſtrumentiert hat, wurden dem Publikum eben⸗ falls vermittelt. Dann hörte man noch„Die Libelle“, Mazurka von Joſ. Strauß, ein ganz entzückendes Tonſtück, und„Eyouch⸗ nem„Laß uns eilen), ein Lied der Wolgaſchiffzieher, das dieſe ſingen, um ſich beim Ziehen der ſchweren Laſtkähne anzufeuern. Die Charakteriſierung des Näherkommens und Verſchwindens der Schiffe durch das crescendo und decrescendo der Kompo⸗ ſitibn wurde von der Kapelle außerordentlich fein herausgear⸗ beitet. Zum Schluß gabs noch ein großes humoriſtiſches Pot⸗ pourri„Münchener Leben“ von Kaiſer, wobei alle Nuancen des ebens und Treibens in dem gemütlichen Iſarathen zu Worte zamen. Sogar der Abſchiedsgeſang der„Schwalangſcher“ fehlte nicht. Zuletzt wurden Boettge und ſeiner Kapelle, nicht ohne daß er noch einen flotten Marſch gegeben hatte, lebhafte Ovationen aus vielen dankbaren Herzen dargebracht, deren Grundſtimmung lautete: Auf baldiges Wiederſehen!— Die italieniſche Nacht, die die Parkverwaltung bereits für Fronleichnamstag geplant hatte, iſt auch am Samstag wieder zu Waſſer geworden. Der Tag der Abhaltung des Abendfeſtes iſt heute noch unbe⸗ ſtimmt. * Uniontheater. Der ſeit Samstag im Uniontheater, P 6, 23/24 zur Vorführung gelangende Film„Das befreite Jeruſalem“ nach dem Heldenepos von Torquato Taſſo, verdient mit Recht„Das größte Meiſterwerk kinematographiſcher Kunſt“ genannt zu wer⸗ den. Dieſer außergewöhnliche Film, der bei jedem Beſucher große Bewunderung erregt, gelangt nur noch heute zur Vorführung, weshalb wir empfehlen möchten, einen Beſuch des Theaters nicht zu verſäumen. Sportliche Rundſchau. Konſtanzer Regatta. Die 10. Regatta des Konſtanzer Ruder⸗ vereins Neptun war ſehr gut beſucht und nahm bei tadelloſer Veranſtaltung einen glatten Verlauf. Das anfänglich ſchöne Wet⸗ ter ſchlug ſpäter um und die Rennen wurden bei Regen und Gegenwind ausgefahren. Die Senioren des Züricher Grashop⸗ per Klub ſtarteten nicht. Die Rennen verliefen: 2000 Meter: Iunior⸗Vierer. Stäakspreis. 1. Konſtanzer.⸗V. Neptun:28; 2. Mannheimer.⸗Kl.:37: 3. Münchener.⸗V. Bayern :43: 4. Groshopper Kl. Zürich:45. Sicher⸗Vierer. Großher⸗ zogspreis. 1. Heilbronner.⸗G. Schwaben:2275; 2 Mann · heimer.⸗Kl.:56: Ueberlegen. Prinz Max⸗Vierer. 1. Mannheimer.⸗Kl.:3775; 2. Heilbronner.⸗G. Schwa⸗ ben:4118. Nach ſcharfem Rennen im Ziel mit einer Länge ge⸗ wonnen. Zweiter Achter. 1. Heilbronner.⸗G. Schwaben :3025; 2. Mannheimer.⸗Kl.:3675. Schön gewonnen. Troſt⸗Vierer. 1. Münchener.⸗Kl. Bayern.30785 2 Seckl. Arbon:0276. Grashopper Zürich ausgeſchloſſen. See⸗Gig⸗ Bierer. 1. Beckl. Rorſchach:0125; 2..⸗Kl. Rorſchach:02758. Durch Endſpurt mit halber Länge gewonnen. Großer Achter. 1. Heilbronner.⸗Kl. Schwaben:1136; 2. Mannheimer.⸗Kl. 721735. Mit 1½ Längen gewonnen. Bei ſtarkem Wellengang gerudert. Der Mannheimer.⸗Kl. hielt ſich ſehr gut. Bei 1200 Meter wurde durch Gegenwind und Wellen ein Fehlzug verur⸗ ſacht; das Rennen von ihm aber mit Bravour fortgeſetzt. Pferderennen. Hamburg, 18. Juni. Eröffnungsrennen. 6000 M. 1. G. Ehlers Brantome(Bulloch, 2. Cicero, 3. Ops. 27:10: 13, 24, 17:10.— Silberne Peitſche. 4000 M. 1. Haeuſers Cam⸗ bronne(Or. W. Schulz), 2. Kings Tax, 3. Argile. 17:10, 18, 45:10.— Großer Hanſapreis. 45000 M. 1. Pakheiſers Star [Spear), 2. Pantagruel, 3. Angoſtura. Ferner: Mondſtein, Cola Rienzi, Sarenna, Sideſlip, Fervor, Viscount. 35:10: 13, 88, 18:10.— Kaiſerin Auguſta Victoria⸗Jagdrennen. 23 000 Mk. J. Kühns Trotzköpfchen(It. v. Egan⸗Krieger], 2. Irmingard, 3. Doppelgänger. Ferner Lootſe, Haltefeſt, Edfu, Faſchmünzer, Moſes. 11510:; 25, 20, 16:10.— Schiffbecker⸗RKennen. 4000 M. 1. Balduins Ulk(Weatherdon), 2. Roly Poly, 3. Couſin Bob. 59:10; 16, 2, 12:10.— Peter-Handicap. 15 000 M. 1. v. Oetzens Saint Cloud(Warne), 2. Spion, 3. Werra 2. Ferner Major Fife, Letizia, Rutland Arms, Cheops, Rohrſperling, Blauer Dunſt, Oberleutnant, Don Ceſar. 52:10; 23, 31, 23:10.— Orient⸗Ren⸗ Knen. 7000 M. 1. Geſtüt Graditz Sentenz(Bullock), 2. Pelleas, 3. Frauenlob. 16:18: 11, 14, 23:10. Auteuil, 18. Juni. Prix de la Source. 3000 Frs. 1. Mr. L. Hill Woods Maſter at Arms(Robinſon), 2. Cantinier 2, 3. Procles. 57:10; 20, 22, 18:10.— Prix d Iſſp. 4000 Frs. 1. A. Wiells Hunter(Barre), 2. Cedrus, 3. Les Aldudes. 283:10; 50, 22, 24:10.— Grand Steeple Chaſe de Paris. 125 000 Frs. 1. A. Veil⸗Picards Blagueur 2(Parfrement)], 2. Cheſhire Cat, 8. Lutteur 3. Ferner: Mount Proſpects Fortune, Wickham, Woonſtruck, Hypnos, Journaliſte, Saint Potin. Teuton, Primat, Chartres, Nivoletta, Mont Agel. Mit 4 Längen leicht gewonnen, Cheſhire Chat 1 Länge vor Lutteur 3, dem Hypnos und Wickham folgten. 30:10; 24, 29, 38:10.— Prix General'Connor. Ehren⸗ preis. 1. Rapiere(Monſ. Mont fort), 2. Zenda, 8. Aldebaran. 111:10: 40, 58, 33:10.— Prix Cosmopolite. 10 000 FIrs. 1. G. Broſſettes Kom Ombo(R. Sauval), 2. Port au Prince, 3. La Berezina. Ferner: Kandabar, Acacia 4, Milane, Cholsra, Le Negre, La Manche, Fred Keene, Goldfinder, Quinte et Quan⸗ torze, Monſeigneur. 23:10; 14, 30, 20:10.— Prix des Avenues. 5000 Frs. 1. P. Woodlands Monſ. Moneſtyr(P. Woodland), 2. Piccarrai, 3. Aſtre Royal. 31:10: 15, 29, 19:10. Von Tag zu Tag. (Ein Kindsmord. Hüningen, 18. Juni. Ven einem Fiſcher wurde geſtern Mittag oberhalb der Schiffsbrücke beim Leeren ſeines Fiſchkaſtens ein ſchrecklicher Fund gemacht. Ms er den Fiſchkaſten aus dem Waſſer zog, befand ſich daran die Leiche eines neun Monate alten Knäbleins, das erſt kurz zuvor in den Rhein geworfen wurde. Das Kind ſah noch ſo ſtiſch aus daß man zunächſt Wiederlebungsverſuche machte, die der etwas kühlen Temperatur waren die Mannheimer en masse Geſtern abend kenterte auf dem Rhein bei Mönchenwerth ein indeſſen negatives Reſultat ergab. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß das Kind höchſtens eine halbe Stunde im Waſſer gelegen iſt. Ermittelungen in Baſel, ob dort ein Kind vermißt werde, waren reſultatlos. Das Kind trug ein weiß:rot geſtreiftes Kleidchen, an einem Fuße ein ſchwarzes Strümpfchen. Die Amtsanwaltſchaft Hüningen hat ſofort an Ort und Stelle den Tatbeſtand aufgenommen. Zweifellos liegt hier ein Mord vor; doch iſt man über die näheren Umſtände noch im Dunkeln. — Eine Ortſchaft durch Feuer zerſtört. Hoorz(Prov. Nordholland), 19. Juni. In der Ortſchaf Einnenwyzend ſind die Kirche, 14 Wohngebäude und eine große Meierei abgebrannt. Zahlreiche Familien ſind obdachlos. — Beim Segeln verunglückt. Neuß, 19. Juni. Segelboot. Zwei Inſaſſen ertranken, die dritte, eine Dame, wurde gerettet. — Bootsunglück auf der Oberſpree. Ber⸗ lin, 19. Juni. Drei junge Leute kreuzten in einem Boote auf der Oberſpree mit einem Dampfer. Als dieſer kaum vorüber war, ſahen ſie ſich einem zweiten Dampfer gegenüber. Sie wurden kopflos und fuhren in ihrer Erregung direkt auf den Dampfer los. Obgleich der Kapitän ſofort das Signal ſtopp! gab, geriet das Boot doch in den Wellenſtrudel am Hinterteil des Dampfers und wurde umgeworfen. Das Perſonal des Dampfers und andere Bootsführer bemühten ſich um die Rettung der jungen Leute. Es gelang aber nur einen in Sicherheit zu bringen, die anderen zwei ertranken. — Mutterliebe. Mailand, 19. Juni. In einem benachbarten Dorfe war es bei einem ausgebrochenen Brande einer Frau nicht möglich, ihre Kinder zu retten. Nur ein Säugling konnte durch ein vergittertes Fenſter geſchoben werden. Als die Mutter ſah, daß die Kinder dem Flammentod geweiht ſeien, eilte ſie durch die Flammen zu ihnen. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Mainz, 18. Juni. Als geſtern vormittag im Güterbahnhof der verheiratete 29jährige Fuhrmann Karl Racky eine Kiſte mit Knallkorken auf ſeine Rolle verlud, explodierten dieſe plötz⸗ lich mit weihin hörbarem Knall. Racky wurde ſchrecklich zugerichtet. Ganze Fetzen Fleiſch hingen ihm vom Geſicht. Außerdem erlitt er ſchwere Brandwunden an Kopf, Bruſt und Händen. Er wurde ins Rochusſpital gebracht, wo er 1½ Stunden ſpäter, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb. * Berlin, 19. Juni. Der Tiſchler Schmalle, der im Auguſt 1910 ſeinen 5jährigen Sohn im Grunewald vergiftete, wurde vom Schwurgericht wegen vorſätzlicher Tötung unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. W. Paris, 19. Juni. In der Irrenanſtalt Ville Evrard bei Paris tötete die Krankenwärterin Giel den Aſſiſtenzarzt Dr. Gutta aus Eiferſucht durch einen Meſſerſtich. 5 * Konſtantinopel, 19. Juni. Das Blatt„Sinin? meldet einen neuen Zwiſchenfall, wobei ruſſiſche Soldaten und türkiſche Soldaten von Nomaden grundlos erſchoſſen wurden. Die Pforte machte bei der ruſſiſchen Botſchaft ſowie in Peters⸗ burg Vorſtellungen. * Alexandria, 19. Juni. Der ägyptiſche Staats⸗ mann Riaz iſt geſtorben. Aus Eiferſucht erſchoſſen. * Heidelberg, 19. Juni. Geſtern Abend nach 11 Uhr erſchoß der 20jährige Kaufmann Scheid aus Bammental den 18 Jahre alten Fabrikarbeiter Gg. Heſſenauer, der in der Tapetenfabrik Bammental arbeitet, aus Eiferſucht. Journaliſtentagung in Eiſenach. Sch. Eiſenach, 19. Juni.(Eigener Bericht.] Die 19. De⸗ legiertenverſammlung des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine wurde heute vormittag um 10 Uhr durch den Vorſitzenden des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe, Chefredak⸗ teur Marx⸗Berlin mit einer kurzen Anſprache eröffnet. Hierauf begrüßten die Verſammlung im Namen der Weimariſchen Staats⸗ regierung Regierungsrat Krauſe⸗Weimar, im Namen der Stadt Eiſenach Oberbürgermeiſter Schmieder. Den Vorſitz übernahm ſodann der Vorſitzende des Verbandes deutſcher Jour⸗ naliſten⸗ und Schriftſtellervereine, Redakteur Alexander Gießen⸗ Frankfurt a. M. Das erſte Referat erſtattete der Geſchäftsführer der Münche⸗ ner Penſionsanſtalt W. Prager, der in einem intereſſanten Vortrag ſich über die Privatbeamtenverſicherung und die Angehö⸗ rigen der deutſchen Preſſe verbreitete. Ohne Diskuſſion wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen: Die in Eiſenach ta⸗ gende Delegiertenverſammlung des Verbandes deutſcher Jour⸗ naliſten⸗ und Schriftſtellervereine und des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe erkennt in der vom Bundesrat beſchloſſenen Faſ⸗ ſung des Entwurfes eines Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte eine geeignete Löſung der bedeutungsvollen Frage einer Alters⸗, Invaliditäts⸗, Witwen⸗ und Waiſenverſicherung für die Angehöri⸗ gen der deutſchen Preſſe. Wünſchenswert erſcheint bei aller Auf⸗ rechterhaltung der Forderungen über die Gleichwertigkeit einer dem individuellen Verhältnis unſerer Kollegen Rechnung tragenden Beurteilung der beſtehenden Fürſorgeeinrichtungen, ſoweit ſie als Erſatzinſtitute in Betracht kommen. Bei dem gemeinſamen In⸗ tereſſe der Arbeitgeber und Arbeitnehmer an dem Zuſtandekommen und der Durchführung des Geſetzes iſt ein gemeinſames Vorgehen anzuſtreben. Damit wurde nach Erledigung dieſes Punktes die Delegierten⸗ verſammlung des Verbandes deutſcher Journaliſten⸗ und Schrift⸗ ſtellervereine unterbrochen und der Reichsverband der deutſchen Preſſe ſetzte für ſich allein die geſtern abgebrochenen Beratungen fort. Es wurde zunächſt ein Antrag Skoffer⸗Düſſeldorf ver⸗ handelt, der folgenden Worklaut hatte: Die Delegiertenverſamm⸗ lung wolle beſchließen, daß zur Strafprozeßreform eine Eingabe an den Reichstag gerichtet werde, in der die Einführung der Pri⸗ vatklage für Nachdruckſachen befürwortet wird. Die Debatte über dieſen Antrag dauerte über 2 Stunden, da ſich eine Spaltung in den Anſichten der Vertreter des Redakteurſtandes und der freien Schriftſteller bemerkbar machte. Schließlich wurde der Antrag des Hauptporſtandes in der mitgeteilten Faſſung mit Mehrheit an⸗ genommen. Hierauf wurde folgender Antrag dreier Berliner Herren be⸗ ſprochen: Die Delegiertenverfammlung wolle beſchließen, eine Enquete über die ſoziale Lage der Angehörigen des deutſchen Schrifttums zu veranſtalten. 115 Häuſer durch einen Erdſtoß zerſtört. * Berlin, 19. Juni. Aus Rom wird gemeldet, daß in Bellung ein ſchwerer Erdſtoß, der ſich in der Nähe von Agordo ereignet hat, eine ganze Ortſchaft von 115 Häuſern, die am Fuße eines Berges liegt, zerſtörte. Die Bewohner waren recht⸗ zeitig geweckt, ſodaß ſie ihre Wohnung verlaſſen konnten. Trotz⸗ dem ſind 3 Perſonen getötet worden. Zahlreiche Familien ſind obdachlos. Mord und Selbſtmord. * Berlin, 19. Juni. Heute Vormittag wurde der Konft⸗ turenhändler Schulz und Frau, die in der Schönhauſer Allee ein gutgehendes Geſchäft betrieben, tot in der über dem Laden befindlichen Wohnung aufgefunden, ebenſo der Hund. Man nimmt an, daß die Ehefrau, die geſtern Abend einen heftigen Streit mit ihrem Manne hatte, ſich und den Mann mit Leucht⸗ gas vergiftete. Der Kaiſer in Hamburg. Hamburg, 19. Juni. Der Kaiſer kehrte 124 Uhr von Stellingen für kurze Zeit nach Hamburg zurück und begab ſich gegen 1 Uhr im Automobil zu Direktor Ballin, um einer Ein⸗ ladung zur Frühſtückstafel zu folgen. *Hamburg, 19. Juni. Der Kaiſer begab ſich heute mor⸗ gen mit einer Pinaſſe vonder„Hohenzollern“ nach dem Südufer der Elbe zum Elbtunnel, wo er von den Bürgermeiſtern Pre⸗ doehl, Burchardt und Schröder empfangen wurde. Ferner waren anweſend der Geheime Baurat Bubendey von der Bau⸗ deputation, Sektion Hafenbau, und Baurat Wendemuth, der Erbauer des Tunnels. Der Kaiſer durchſchritt den Elbtunnek und beſichtigte ihn mit dem größten Intereſſe. Sodann begab er ſich im Automobil nach Stellingen zum Beſuch des Hagen⸗ beckſchen Tierparks. Vom deutſchen Rundflug. »Kiel, 19. Juni. Den täglichen Höhepreis beim geſtrigen Wettfliegen erhielt Hirth, der auf ſeinem Eindecker mit einem Paſſagier 1100 Meter Höhe erreichte. Hagelunwetter in Tirol. Reutte(Tirol), 19. Juni. Ein furchtbarer Hagelſchlag richtete geſtern nachmittag in der Umgegend von Reutte bis Lermoos im Tannheimertal und im unteren Lechtal außer⸗ ordentlich großen Schaden an. Die Schloßen, die einen Durch⸗ meſſer von 7 Centimeter hatten, durchſchlugen Ziegeldächer und Blechdächer. Mehrere Perſonen wurden verletzt. Ein neeus furchtbares Fliegerunglück. Budapeſt, 19. Juni. Auf dem Rakoſer Flugfelde wo in den Abendſtunden ein zahlreiches Publikum die für geſtern angekündigte Ankunft des Wiener Oberleutnants Bier er⸗ wartete, unternahmen mehrere Flieger, nachdem bekannt ge⸗ worden war, daß Bier heute nicht eintrifft, Flugverſuche. Dabei geriet ein Flugzeug beim Abſtieg in die Menge, die erſchreckt auseinanderſtob. Ein Mädchen rannte in paniſcher Ver: wirrung gerade in den Apparat und wurde von dem Propeller erfaßt, der ihm den Kopf buchſtäblich vom Leibe riß. Ein Proteſt gegen die Wettflüge. W. Paris, 19. Juni. Aus Anlaß der bei den Rund⸗ flügen vorgekommenen tötlichen Unfällen und Ausſchreitungen erheben mehrere Blätter ſcharfen Einſpruch gegen die Wett⸗ flüge. Nur einem Wunder ſei es zu danken, daß kein Flugzeug in die Menge ſtürzte. Was die Flieger anlange, ſo könne man dieſe waghalſigen Leute nicht hindern, ihr Leben aufs Spiel zu ſetzen. Aber es ſollte nicht geſtattet ſein, ſie durch gewiſſer⸗ maßen offizielle Veranſtaltungen in den Tod förmlich hineinzu⸗ hetzen. Es verlautet, der Deputierte Millevohe beabſichtige den Kriegsminiſter über den tragiſchen Tod des auf dem Flugplatz von Iſſy les Moullineaux verunglückten Leutnant Princetau zu interpellieren. Auch mehrere Juſchauer, die dem Start der Flieger beiwohnten, wurden von ſchweren Unfällen betroffen. So ſtürzten drei junge Leute von Bäumen ünd erlikten dabef lebensgefährliche Schädelbrüche. Europäiſcher Rundflug. * Lüttich, 19. Junti. Von den Teilnehmern am Europäiſchen Rundflug ſind noch Kimmerling, Tabuteau, Prevoſt und Wynmalen eingetroffen. Störung einer Prozeſſion in Rom. .Rom, 19. Juni.(Priv.⸗Tel.) Bei der geſtrigen Ueber⸗ führung der Reliquien des ſeligen Gregor Barbarico aus der Domkirche zu Padua in die Seminarskirche wurde in Anweſen⸗ heit von 20 Biſchöfen und 200 Vereinen mit ihren Fahnen die Prozeſſion dreimal durch Sozialdemokraten geſtört. Der Poli⸗ zeibehörde gelang es nach heftigem Kampfe die Ruhe wieder herzuſtellen. Prinz Heinrich in London. * London, 19. Juni. Prinz Heinrich von Preußen iſt heute vormittag 8 Uhr 45 Minuten hier eingetroffen. Er begab ſich in den Buckingham⸗Palaſt, Das Kronprinzenpaar in England. * Port Viktoria, 19. Juni. Das Kronprinzenpaar iſt heute Vormittag unter dem Salut der Kriegsſchiffe hier ein⸗ getroffen und wurde von dem Admiral Dourey, dem Oberkom⸗ mandanten der Nordſeeſtation General Barker und anderen Offizieren empfangen. Nachdem der Kronprinz die Ehrenwache beſichtigt hatte, fuhr das Kronprinzenpaar im Sonderzuge nach London weiter. In demſelben Zuge fuhr auch Prinz Heinrich der Niederlande. Dreifache Ueberzeichnung. * Waſhington, 19. Juni. Die Ausgabe von 50 Millionen der Panamakanalbank wurde dreifach überzeichnet, Der Durchſchnittspreis iſt 102,50. Berliner Prahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureaun.) Die Fliegerkataſtrophen in Frankreich. —Berlin, 19. Juni. Aus Paris wird gemeldet: Der erſte Tag des franzöſiſchen Rundfluges hat außer dem Leutnant Princeteau und dem Chef⸗Piloten Lemartin noch ein drittes Opfer gefordert. Wie im Laufe der Nacht bekannt und ſchon kurz gemeldet wurde, hat wie bei einer ähnlichen Kataſtrophe wie die des Offiziers⸗Piloten Princeteau auch der Zivilflieger Landron den Tod gefunden. Landron hatte nachmittags in Such eine Panne erlitten, die ihn zwang, bis abends liegen zu bleiben. Nach ½7 Uhr ſtieg er wieder auf und hatte günſtigen Rückenwind. Um 7 Uhr abends ſtürzte er jedoch ab, wobei der Benzinbehälter brach. Der Apparat fing Feuer und ebenſo wie der Offiziersflieger hat ſich Landron nicht rechtzeitig frei⸗ machen können. Auch er erlitt den Flammentot. Der Zuſtand des bei Pont Long abgeſtürzten Fliegers Gobert iſt weniger beſorgniserregend, als es anfangs ſchien. Der Verunglückte hat keine inneren Verletzungen und auch keine Knochenbrüche davon⸗ getragen. Der Abgeordnete Millevois kündigt eine Anfrage an den Kriegsminiſter über die geſtrigen Unfälle des Militär⸗ Aviatikers an. Der Chef der Militär⸗Aviatiker erklärte, daß Leutnant Princeteau, der bekanntlich den Verbrennungstot fand, ein aviatiſches Militär⸗Manöver nach beſonderem Kommando ausführte. Sein Flug von Paris nach Reims hatte den Zweck, Vergleichsſtudien mit den Flügen der Zivil⸗Aviatiker anzuſtellen, jedoch denkt der Chef derartige Flug⸗Manöver nicht mehr aus⸗ jühren zu laſſen. 5 — —— Mannheim, 19. Junt. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Aus dem Großherzogtum. J. Waldshut, 14. Juni. Der Bürgermeiſter Binkert von Geißlingen wurde geſtern durch einen Hufſchlag ſeines Pfer⸗ des ſo ſchwer verletzt, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Die ärztliche Unterſuchung ergab einen doppelten Beinbruch und weitere ſchwere innere Verletzungen. Gerlachsheim, 15. Juni. Wie entſetzlich hier die Wieſen überſchwemmt und mit Schlamm überzogen wur⸗ den, zeigt die Tatſache, daß die Gr. Domänenperwaltung bei der letzten Verſteigerung den Morgen um 10 Pfennig abzugeben bereit war, aber keine Abnehmer fand. Die Verwüſtung in un⸗ ſeren Wieſen ſpottet jeder Beſchreibung. Volkswirtschaft. Großinduſtrie am Oberrhein. Die Höchſter Farbwerke in Höchſt bei Frankfurt beabſichtigen in dem eine halbe Stunde von Laufenburg entfernten rhein⸗ abwärts liegenden Rhina einen großen Landkomplex zu er⸗ werben zum auf demſelben eine große Fabrikanlage zu errichten. Die Verhandlungen über die Landerwerbe mit den Eigentümern werden von Oberingenieur Grunert in Laufenburg und Dr. Rösle in Zürich geführt. Die Fabrik käme in nächſte Nähe des Kraft⸗ werkes und würde Geleisanſchluß an die Station Murg erhalten; dieſelbe würde die Hälfte der vom neuen Kraftwerk proſizierten Kraft brauchen. Das in Ausſicht genommene Gelände umfaßt 40—50 Morgen und liegt nördlich der Landſtraße Rhina⸗Murg; es kommen 34 Landeigentümer, davon 12 von Murg und 22 von Rhina in Betracht. Für den Morgen wurde 2000 M. oder 80 Pf. per Quabratmeter geboten. Die erſte Unterhandlung mit den Land⸗ eigentümern auf dem Rathaus in Rhina führte zu einer Eini⸗ gung in bezug auf den Landpreis. Eine zweite Verſammlung im Salmen in Rhina war der Verſtändigung über einen Einheits⸗ preis ſchon günſtiger und es beſteht begründete Hoffnung, daß die weiteren Unterhandlungen zwiſchen den Landeigentümern und den Beauftragten der Höchſter Farbwerke in Bälde zu einem befriedigenden Abſchluß führen. Konkurſe in Süddeutſchland. Pforzheim. Feinmechaniker Eugen Stamer..⸗T. 5. Juli..⸗T. 7. Juli.— Firma Schneider u. Winkopp, Inh. Emil Schneider..⸗T. 5. Juli..⸗T. 7. Juli. n. Mannheimer Produktenbörſe. Meldungen über beſſere Ernteausſichten in Süd⸗ und Weſt⸗Deutſchland ſowie ſchwächere Kurſe und Tendenzberichte von den amerikaniſchen Börſen übten auf die Tendenz des hieſigen Markts einen ungünſtigen Einfluß aus, beſonders auf Weizen und Roggen. Berichte über unbefrie⸗ digenden Mehlabſatz waren weiterhin verſtimmend. Die Umſätze in Brotgetreide waren daher wieder minimal. Ein recht lebhaftes Geſchäft zeigt ſich dagegen in Futtergerſte, die ſprungweiſe im Preiſe hinaufgeſetzt wurde. Hafer und Mais hatten unveränderten Markt. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wur⸗ den für pfälziſchen Weizen etwas herabgeſetzt, während Futter⸗ gerſte eine Steigerung um 0,50 M. per 100 Kg. erfuhr. Die Preiſe für Weizenmehl wurden um 0,25 M. ermäßigt. Vom Ausland werden angeboten die Tonne gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Baßia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo 80 Kg. per Juni⸗Jult M. 152.50—153.—, dito ungariſche Ausſaat 80 Kg. per Juni⸗Juli M. 152.50—153, dito ungariſche Santa Fe 81 Kg. per Juni⸗Juli 153—153.50, Redwinter per Juni⸗Juli M. 152—152.50, Hart⸗ winter per September Mk.——, Ulka 9 Pud 30⸗35 prompt M. 150.— is 150.50, Ulka 10 Pud M. 150 50—151.—, Azima 10 Pud 5⸗10 ſchwimm. M. 157.——157.50, Rumänier 78⸗79 Kg. per Mai⸗Juni M. 153.50 bis 154.—, dito 3% blaufrei promptl M.—.—, Rumänier 79—80 Kg. 3 Prozent blaufrei M.——, dito per Mai⸗Juni M. 155.50—156.— Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 ver prompt M. 112.50—113.—, dito 9 Pud 20⸗25 per prompt Mk. 114.50—115.—, dito 9 Pud 30⸗35 per prompt 116.——116.50, norddeutſcher 71⸗72 Kg. per Mai Mart 118.50—114.—. Gerſte ruſſiſche 59—60 Kg. per prompt Mk. 120.——121.—, dito 58.59 g. per prompt Mark 119.——120.—, rumäniſche 59⸗60 Kg. per Juni⸗Juli Mark 121.——122.—. Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend Mark—.—.—.—.— Mai⸗Juni Mark—.—.—.—.—, Donau Galatz Foxnanian Mai Mk. 105.—105.50, Odeſſa per prompt Mk. 103—103.50, Novoriſſik weiß per prompt Mark—.—, Mixed per Mai Mark 103—103.50. Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. vrompt. 109——109 50, dito 47⸗48 Kg. prompt Mk. 110—110.50, Donau 46⸗47 per April Mark——.— dito 50⸗51 Kg. Juni⸗Juli Nk. 113.——113.50. La Plata neue Ernte 48⸗49 per Juni⸗Juli M. 108.— bis 108.50 Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt. Die letzte Woche hat dem Eiſenmarkt eine Aenderung nicht gebracht. Die Ungewißheit hält weiter vor, weshalb die Marktlage keine Beſſerung aufweiſen konnte. Ueberall tröſtet man ſich mit dem ruhigen Abwarten, was die nächſten Wochen bringen werden. In Roheiſen wollen die Werke weitere Beſtellungen nicht annehmen, wenn ihnen nicht höhere Erträgniſſe zugebilligt werden. Zunächſt iſt darin nur wenig Ausſicht, weil die meiſten Abnehmer ſich ſchon bis ins nächſte Jahr hinein mit Rohmaterial verſorgt haben. Für einige Sorten konnten die Preiſe doch etwas erhöht werden, allerdings waren es meiſt nur die beſſern Stahleiſen. Der Halbzeugmarkt blieb während der Woche in guter Verfaſſung. Noch immer harrt man der Löſung des Stahlwerksverbandes. Aber heute iſt man ſchon ſo weit einig, daß eine Auflöſung des letzteren wohl nicht eintreten wird, denn mit dieſer würden ſich die Werke ins eigene Fleiſch ſchneiden. So hofft man denn auch, daß nun auch am Stabeiſenmarkte die Lage wieder beſſer werden wird. Zur Zeit werden eben die Preiſe noch gedrückt. Der Handel, wie auch die Weerke ſehen ſich energiſch nach mehr Arbeit um. Doch iſt der Erfolg nicht beſonders glücklich, da die Zurückſtellung immer noch die Oberhand hat. In Flußeiſen konnten neuerdings etwas mehr Beſtellungen aufgenommen werden. Der Grundpreis blieb M. 12.50 per 100 Kilo ohne Veränderung. Bandeiſen hatte ſchwachen Verkehr. Die ſüddeutſchen Werke ſind nach wie vor darin gut beſchäftigt. Der Preis beträgt M. 13.50, bverzinkt koſtet dasſelbe M. 28. Das Trägergeſchäft batte auch in lester DWoche eine Beſſerung aufzuweiſen; dieſes iſt mit dem Fort⸗ Ichreiten der Bauſaiſon leicht erklärlich. Der Blechmarkt be⸗ bauptet ſeine Stabilität und ſo ſind Grobbleche, Mittelbleche, wie auch Feinbleche geſucht. Letztere allerdings in etwas beſcheide⸗ Die Preiſe ſtellen ſich für die marktgängigen Das Drahtgeſchäft zeigte einen ſchwa⸗ chen Verkehr, nachdem die meiſten Beſtellungen für das dritte Jahresviertel erteilt worden ſind. Blanker Eiſendraht erzielte Ne. 20. Sämtliche Preiſe verſtehen ſic ab Maunheim. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. „Frankfurt a.., 10. Juli. Vom 20. d. Mts. ab gelangen Amſe in U auf Aktien der Bleiſtift⸗Fabrik vormals Johann Faber zur Notierung. 8 nerem Maße. Sorten auf M. 20—24. 5. Seite. —— geſchwebt. Hauptſächlich wurde die erhöhte Beteiligungsforderung der Gutehoffnungshütte in Oberhauſen erörtert und dieſem Werk aufgegeben, bis zum 1. Juli zu erklären, ob es auf der Mehrfor⸗ derung beſteht oder ſie zurückziehen will. Ferner wurde verhan⸗ delt über die Frage des Quoten⸗Ankaufs, um Produktionsmengen den Werken zu entziehen, wie es z. B. im Walzdraht⸗Verband ge⸗ ſchehen iſt, wogegen der laufende Roheiſen⸗Verbandsantrag dieſen Modus nicht zuläßt. Man glaubt auf dieſe Weiſe auch mit den Geisweider Eiſenwerken, die dem Roheiſenverband noch immer ablehnend gegenüber ſtehen, zum Ziele zu kommen. Neueſte Dividenden⸗Ausſchüttungen. * Frankfurt a.., 19. Juni. Die Dividende der Auguſt Wegelin, Fabrik für Ruß⸗Fabrikation und chemiſche Induſtrie in Köln wird lt.„Frkf. Itg.“ nicht unter 13 pCt. (11 PpCt.) erwartet. JBerlin, 19. Juni. Görlitzer Maſchinenfabrik, Dividende 5 Prozent(4 Proz.] geſchätzt.— Laurahütte, Dividende auf—5 Prozent(4 Proz.) geſchätzt.— Vereinigte chemiſche Werke, 20 Pro⸗ zent(wie im Vorjahr) geſchätzt.—.⸗G. Körtnig, Elektriz.⸗Werk mindeſtens wieder 7 Prozent geſchätzt. Inſolvenz. * Berlin, 19. Juni. Die Garnhandlung M. Sch. Fränkel in Lodz iſt nach der Korreſpondenz Textil⸗Induſtrie mit bedeu⸗ tenden Paſſiven inſolvent. Internationales Spiegelglas⸗Syndikat. * Charlerois, 19. Juni. Entſprechend der Ankündigung hat ſich lt.„Frkf. Ztg.“ nunmehr das internationale Spiegelglas. Syndikat Brüſſel durch Abſchwächung des Auftragseinganges zu einer abermaligen Produktions⸗Einſchränkung veranlaßt geſehen, indem es die Anzahl der Betriebsfeiertage im laufenden Jahres⸗ viertel von 28 auf 30 Tage erhöhte. *X*** Telegraphiſche Börſen⸗Berichte. ([Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 19. Juni. Fondsbörſe. Die neue Woche brachte zwar nur geringe Geſchäftsbelebung, zeigte aber im all⸗ gemeinen mit wenig Ausnahme eine feſte Haltung. Günſti en Ein⸗ druck hinterließ der Ausweis der Reichsbaunk. Die erkehrs⸗ einnahmen der deutſchen Eiſenbahnen ergaben ein bedeutendes Plus, was zur Nachfrage einzelner Transportwerte Anlaß gab. Auch machte der günſtige Bericht der Baumwollſchätzung in den Vereinigten Staaten guten Eindruck. Lombarden erzielten im Auſchluß an Wien weitere Avancements. Auch Staatsbahnen waren beſſer bezahlt. Prinz Heinrich lagen feſt. Von amerikaniſchen Bahnen waren Bal⸗ timore gut behauptet. South Weſtafrica auf günſtige Nachrichten leb⸗ haft und feſt. Schiffahrtsaktien bewegten ſich bei mäßigen Umfätzen feſter. Am Bankaktienmarkte herrſchte Intereſſe für Kreditaktien, die ziemlich lebhaft umgeſetzt wurden. Von heimiſchen Banken Diskonto⸗ Kommandit feſt, Deutſche Bank mäßig ſchwächer. Auf dem Gebiete der Montanpapiere iſt die Haltung ungleichmäßig. Von den führenden Papieren ſind Harpener Bergbau behauptet. Die Nachbörſe ſchwächte ſich im allgemeinen etwas ab Phönix Bergbau 1 Prozent niedriger. Es notierten: Kredit 204½, Diskonto Kommandit 188¼, Dresduer Bank 157, Staatsbahn 15912, Lombarden 2494, Baltimore 10758, Phönix 253¼ à 25294, South Weſtafrica 179% à 177½. Bezugsrecht auf Antwerpener Zentralbank 2,95 Proz. b. G. * Berlin, 19. Juni. Fondsbörſe Bei recht ruhigem Verkehr begann die Börſe die neue Woche im allgemeinen in feſter Haltung. Hüttenaktien beſſerten ſich meiſt unter Bervorzugung von Phönix und Gelſenkirchener, da man eine Belebung des Geſchäftes in der Eiſen⸗ erwartet. Für Kolonialwerte trat ein dauernd reges South Weſtafrika ſetzten mit einer Kurserhöhung um 1 Prozent ein. Das Geſchäft ſchrumpfte im Verlaufe weiter ein, der Kursſtand konnte ſich aber im allgemeinen gut behaupten. Täg⸗ liches Geld 3 Prozent und darunter. Die Schätzungen für Ultimo⸗ geld bewegten ſich zwiſchen 5 und 57½ Prozent. In der zweiten Börſenſtunde ſchwächte ſich der Montanmarkt infolge Geſchäftsſtille ab. Auch verſtimmte im allgemeinen der ſtärkere Rückgang. Die War⸗ ſchau⸗Wiener Aktien, die gegen Anfang 76 Prozent notierten, ver⸗ loren. Auf den übrigen Umſatzgebieten blieben die Kursverände⸗ rungen geringfügig. Die Börſe ſchloß bei ſehr ſtillem Geſchäft für Montanwerte abgeſchwächt. Kanada behaupteten ihre Feſtigleit. In⸗ duſtriewerte des Kaſſamarktes waren geteilt. Einzelne Montanaktien und chemiſche Werte beſſer. * Berlin, 19. Juni. Produktenbörſe. Am Markt für Brot⸗ getreide war die Tendenz bei ſtillem Geſchäft anfangs im Einklang mit Amerika und auf die letztägigen Regenfälle ſchwächer, befeſtigte ſich aber ſpäter, da die Klagen über den Saatenſtand in Süddeutſch⸗ land und Rußland und beſſere Warengeſchäfte in Roggen Kaufluſt auslöſten. Hafer war leicht abgeſchwächt. Mais und Rüböl ſtill. Brotgetreide ſpäter ſtark nachgebend unter großen Realtiſierungen und Abgaben der Importeure. Wetter: warm. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 19. Juni.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ziemlich lebhaft. Zur Notierung ge⸗ langten Umſätze in Homburger Aktien⸗Brauerei vorm. Meſſerſchmitt⸗ Aktien zu 78 Prozent, Bad. Aſſekuranz⸗Aktien zu 2275, pro Stück und in Oberrhein. Verſich.⸗Aktien zu 1220 pro Stück, Weiterhin notierten: Brauerei Ganter, Freiburg 104 G. 105., Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien 95 G. 96., Karlsruher Nähmaſchinen Haid u. Neu⸗Aktien 308., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien 188 G. 190 B. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 186 bez. induſtrie Intereſſe hervor. Aftien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Banl 132.— Mannh. Lagerhaus 98.— 96.— Gewrbk. Speyer5o/ E—.——.—Frankona, Rück⸗ und Pfälz.—.— 133 Bad. 13 Pfäl;.⸗Ban—.— 198.— Rück⸗ u. Mitverſ. 250—.— Rbein Veeditbant—.— 139.90 Fr. Transy.⸗Unfall u. Rhein. Hyv.⸗Bank—.— 198.80] Glas-Verſ.⸗Geſ.—— 2515 Südd. Bank—.— 120.30 Bad. Aſſecuranz—.— 2275 Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.50 Verſich. 840.ä——.— Mannh. Verſicherung 885.— 876.— Sbeu Indminte⸗ Oberrh. Verſich⸗Gel.—.— 1220 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 500.— Württ. Transp.⸗Verf.—— 620.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 222. Zuduſtrie Verein dem. Fabriken—.— 342.—.-G. f. Seilinduſtrie 140.— 1 8— 75.⸗G. f. Seilinduſtrie 140. Verein D. Oelfabriken—.— 168.75 S. 7 Weſt..⸗W. Stamm 218——.— Dingler'ſche Mſchfſbr.—.— 93. 8 5— 104.— Emaillw. Maikam ner—.— 113.75 2 Ettlinger Spinnere!—.— 103.— Brauereien. 55——5 Bad. Brauerei 75.— 73—JDutend Spumere Durl. Hof vm. Hagen 258.— Heddernh. Fupferm. u. r,. 1232.50 Südd. Kabelw Frkf.—.— 12330 Cichben gurehrdgenmg—.— 2 Kallsr-Maſchinengan 185 ſbr. Nühl, Worms———— Karlsr. Maſch— 185.— Frelbg. 158. 104.. Jübmeer dan en 225.— Kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Koſth. Cell u. Papterf.—.— 222.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 78. Mannb. Gum u. As5 182.—133.— Zudwigsh. Akrienz———.— Nacchinen. Bavdenia—— 205.— Vaun ene e ßß i Si 213.— fäl Müß enwerkre—.—: Dr. Schrödt, Heidlbe.—— 10.—, Pf. ähemu. Fabrradf. 190.—188. „Schwarz. Spene—— 128.— Jort-Zement Holds.—.— 164.50 „ S. Welg. Spezet—.— 80. 3— Sdb Hratte uft.14.——.— —5 er. c TTbb Pf. Preß Spritib.—.— 167.—VBereim Freis. Ziegelw. 111. Pf. Preßßz.u. Spritſb. 167„„„ Trausport Würzmühle Neuſtadt—.——.— u. Berficherung.——.— 5 D..-G. Riſch. Seetw 74.—. 5 Nannl. Dampfſchl.—— 59,75 JZuterfür. Frankeniß. u. 88. 1 Odbligatlonen. Pfandbriefe, 4½ Bad. Anil. u. Sodafbr. 102.80 G 40ſ Rh. Hyp.⸗Bk. unk. 1902 99.40 bz04½ Bad. Anil. u. Sodafbr. à„„„ verſchied. 90.— bz. Serie B 103.50 B 3½%„„„Kommunal 91.30 bzſe Br. Kleinlein Heidelbg. 98.50 Städte⸗Aulehen. 5 Bürg. Brauhaus, Bonn 102.— 3½ Freiburg i. B. 91.— B04% Hedderng. Kupferw. 102.— 8 ½ Heidelberg v. J. 1903 92.50[4 Herrenmühle Genz 99.—G 4 Karlsruhe v. J. 1907 101.— Gſ4½ Koſth. Cell. u. Paprfbr. 101.10 G 3 Karlsruhe v. J. 1896 4½ Mannheimer Dampf⸗ 3% Lahr v. J. 1902 91.60 G ſchleppſchiffahrt 98.—B 4% Lubwigsha en 102.—G84%½ Mannh. Lagerhaus⸗ 4 5 v. 1906 100.40 B] Geſellſchaft 99.—6 3 7 4 90.90 B4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4 Mannh. Oblig. 1908 100.50 G werke, Karlsruhe—.— 4„ 1907 100.— G04%½ Pfälz. Chamotte und 4 7„ 1906 99.90 6] Tonwerk,.⸗G. Eiſenbg. 102.— G 4 15„ 1901 100.25 G60(4% Pfälz. Mühlenwerke 101.—6 3 7 5„ 1885 92.— G4½ Schuckert⸗Obligat. 101.— B 85„ 1883 92.— 504½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofffb. 3 5½ 7„ 1895 91.50 B Waldhof bei Pernau in 3 7½ 7 7 1898 91.25 B] Livland 100.30 G 37 15„ 1904 91.— 54% H. Schlink u. Cie. 101.50 G 35„„ 1905 91.30(4½ Speyerer Brauhaus 3% Pirmaſens unk. 1905—.—.⸗G. Speyer 99.— G 91.50 G04% Speyerer Ziegelwerke 99.40 4½ Südd. Drahtinduſtrie 100.50 G 4½ Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102.—bz 4½ Zellſtoffabrik Waldhof G3 ½ Zellſt. Waldh. 1908 102.65 G 7 177 4½ Wiesloch v. J. 1905 Jnduſtrie⸗Obligation. 4½ Akt.⸗Geſ. für Seilindu⸗ ſtrie rückh. 105% 103.50 G 4 ½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 99.— Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 19. Juni. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Wetizen, pfälz. 21.50——.—[Hafer, bad. 18.——18.50 „ Rheingauer—.— Haſe⸗ nordd.——.— „ torddeutſcher—.———.—Hafer, ruſſiſcher 17.50—18.25 „ rufſ. Azima 22.25—22.75]„ La Plata 16.75——.— „ Ulka 21.50—21.75 Mais, amer. Mixed—.———.— „ Krim Azima 23.———.—„ Donau 15.—.— „ Taganrog 21.50—21.75„ La Plata 15.25—.— „ Saxonska 21.75——.—Kohlreps, d. 28.50—29— „ rumäniſcher 22.—— 22.50 Kleeſamen, nordfranz. 128—135 „ ͤ am. Winter 5 2 120—125⁵ „ Manitoba!-——.—„ Luzerne ital. 168—182 „ Walla Walla——.—„ Provenc. 190—200 „ Kanſas II—..—„ Eſparſette 35.——40.— „ Auſtralier————oser Rotklee—— „ La Plata 21.75—22.—Leinöl mit Faß——— Kernen, 21.50——.—Rüböl in Faß—.—— Roggen, pfälzer 17.50——.—Backrüböl „ ruſſiſcher 17.50——.—Fein⸗Sprit Ia., verſt. 100% 180.80 norddeutſchee———-—.—]„„„unperſt. 56.30 „ amerik.—.—Roh⸗Kart. ſprit verſt. 80ſ88 177.30 Gerſte, hieſ. 17.50—18.—„„ unverſt. 80/88 55.80 „ Pfälzer 17.75—18.75 Alkohol hochgr.,„ 92/04 55.30 Gerſte, ungariſche—.—„ 7„ 88/90 54.30 Ruſſ. Futtergerſte 14.——14.25 1 5 1 Nr. 00 0 12 2 3 4. 51.28 30.25 2825 2875 25.20 21.25 Roggenmehl Nr. 0) 26.25 1) 23.25. Tendenz: Weizen ruhig. Roggen unverändert. Futtergerſte höher. Hafer und Mais unveröndert. Mannheim, 19. Juni. Leinſaat 37.- MWBk 5 Fulterartikel⸗Rotierungen 755 Klee heu M..80, Stroh M. 4, Weizen⸗Kleie M. 10.—, Teber M. 12.50. Alles per 100 Kilo, Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft) Montag, den 19, Juni 1911. 173 Alles Notizlos. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 19. Juni.(Telegramm.)(Produktenbrſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 17 Weizen per Juli 208.25 207.—] Mais per Juli-.—.— „ Sept. 200.— 193.75 Sepltl. „Skt. 209.— 198,.75——.— 7—.——.—[Rüböl per Juni——— Roggen per Juli 169.—188.— 5 91.— 60.50 „Sevſ. 189.— 167.50„ De;—.—.— „Okt. 169.— 167.75—.— 5—.———[Spiritus 70er loco—.— Hafer per Juli 169. 168 75 Weizenmehl 27.50 „Scpt. 266.50 166.—Roggenmehl 23.60 5 Pariſer Produktenbörſe. 16 19 18. Hafer Juni 2..35 Rüböl Juni 66— . 2150 20.75 55 66 ½ „ Juli-Aug..80 10.90„ Juli-Auguſt 66 ¼ „ Sept.⸗Dez..15 18.35„ Sept.⸗Dez. 67 Roggen Jun 19 50 19.5] Spiritu⸗ Jun: 61— „ Juli 19.25 19.255„ 11 61 „Juli-Aug. 18.75 18.75„ Juli-Aug. 61 JJ. „ Sept.⸗Dez..90 17.0.Dez. 48 7 Weizen Juni 26.70 26.10 Leinsl Juli-Auguſt 94/ Juli 23.05 25.85„ Sept.-Dez. „ Juli⸗Aug. 25.75 25.70 Rohzucker 88“ loco 32 7/ „ Sept.⸗Dez 24.95 25.75 Zucker ZJuni 35 ¼ Mehl Juni 31.60 34.25 85% 5 „ 34.90 34.600— 1 35% 35 „ Juli-Aug. 34.70 34 45 5 kt.-Jan. 31½ 21 „Sept.⸗Det. 32.85 32.75 Taig 78— 78 Zudapeſter Produktenbörſe Budapeſt. 19. Juni. Getreide narkt. ¶ Telearomm.) 19. per 50 kg ver 59 kg Weizen det Aprt.———— willig—— ** Mai„55— 2 „„ On. 116— 1182—ł2g Noggen zer Mai——— willig———ftramm „ 23— 947— Hafer der Ma!:— willig——— ſeſt 4 80— 228—— Nais per Juli 702—— willig 712—— fet „Aug. 715— 222— Keeßt Ag 14——— nhig 14——— cußhig 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 19. Juni. Myh. Aec. 4% Frt, Hop. Pfdb. 99.90 99.904% Pr. Pfdb. unk. o90 100.— 100.— 40 K.Jtr.1 99.90 99,90%%„„„ 12 99.— 99.— TrgbopG. Uiob. 19r 10 l0d eſte: 10 erer ee Pfdb. 100 Iee 15 89. 0 40%„ 17 95.70 99 70 310% Pr. Bod.⸗GAv. 90, 64% Preuß. Pfandb,⸗ aabce d. U 65 99.40 99.40 Bank unk. 1919 100.— 100.— 4% Pr. Pidbr.„Bk.⸗ unk. 0³ 99.40 99.40 Hyp.⸗Pfobr. Emiſ. 4e%„ Pfdbr..01 30u. 61 unkündb. 20 100 20 100 20 i0% bee,, e ee *„ PfDdww. Og 3iſj.„„ ſe 90,70 90.70 0 unt. 12 99.70 99.7öteehih.„.O. 20 100 20 100 20 975 Pfdbyw.86 31„Pfdbr.⸗Bk.⸗ 89 U. d4 90.20 90.20 5 b. 04 82½ Pfd. 90/06 90,20 90.20 4eſ Rh. O. B. Pfb. 09 99.40 99 40 4%„ Gomibl. 10% 1007 99.40 99,40 .O I, unf. 10 100 10 100.10,%. 7 1912 970 09.70 %½„ Gom.⸗Obl. 4%„„ 1917 99.80 99.80 v, 87/91 91.— 91.— 40% N 1919 100.80 100.30 %„Com.⸗Obl. l%„„„ 1921 100 70 109.70 v. 96/06 91.— 91.— Ae verſchied. 90.— 90.— 3% Pr. Hyp..⸗B.1825 120.— 120. 3% 5 5 1914 90. 90— 4„„„.97.— 97.fu, Fs..⸗B. K. 0 21.30 91 30 9980 97.0 1 5 —1 4½% Ft alſttl. 3. „on 59.25% e („„„ en 99.50 99,50 Manng. Berl..⸗A, 870-870. Ber Ber Südd. Immabil.⸗Geſ. 85— 85.— Weyß u. Freytag 5 Gichbaum Mannheim 128.—123.— Parkakt. Zweibrücken 96 70 96.70 Weltzz. Sonne, Speyer 89.— 88.— Cementwerk Heidelbg. 164 40164 Cementfabr. Karlſta5! 180,50130.50 Badiſche Anflinfabrik500.—501.25 Ch. Fabrik Griesheim 34 25264 25 Farbwerke Höͤchſt Var. chem. Fabrik Mh. 342.—313.· Holzverkohlung 6 8 EChem. Werke Albert 495,—493.75 Südd, Drahtind. Peh. 149,50146,50 Alkumul.⸗Fab. Hagen 218.—278.50 in Glaktr.⸗Geſ. Allgem. 275.½ 275% Lahmever 0 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 176— 176.45]„ Rheiniſche 13 Siamens& Halske 249.40 250.— Gumi Peter Hedd. Ku. u. üdd. Kb. 123.50 124.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 113.—112.25[Gold u. Silber Schelde⸗ Vederwerk. St. Jugbert 72— 72. Eſchweiler Bergw. Friedrichshütte Bargb, 138.—138.—Gewerkſch. Roßleben Gelſenkirchner Südd. Giſenb.G. Hamburger Packet Norddautſcher Lloyd 97% 97 75 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 159.25 159.50 Oeſt. Südbahn Lomb. 25.75 25 75 Badiſche Bank Fom Dar Doutſche Bank Dmiſchaſtat. Ban! D. Effekten⸗Ban! Disgeomo⸗Comm. Dresdener Bauf Eiſenb. Rentbank 8„Dan N Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Confinental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbankdiskont 4 Prozent. 182.80 162.80 Maſchinenfbr. Hilpert 92.50 Aktien⸗Brauerei—— Dürrkopp Maſch.⸗,äAematf. Klein 146.— 1 Pf. Rähm, au. Fahrradf Gebr. Kayſer—.—1 Röhrenkf v. Dürrcao—.— Schnellpreſſenf. Frkth. 256.65 9 Ver.deutſcher Oelfabr. 166.785 Schlinck u. Eo. 243.— 2 Schuhfabr. Senz 142.50 1 Seilinduſtrie Wolff 534 531 50 286.75 289.— Böſe, Berl 38 119.—119.40 Maſchpapfbr. 138.50 1 Fränkent), Zuckerfbr.—.— Bf. Pulverfb. St. Igb 140.—1 Schraubſpdfhr. Krau, 169.—1 Ver. Fränk, Schuhfbr. 163.—=1 139 80 139.75 331.3884.— anſtalt Bergwerksaktien. 188.50 183.50 Ur.Königs⸗u. Jaurah. 176.50 1 109.50 201.% Schlußkurſe. Wechſel. F. N. 8 Amſterdam kurz 169.08 169.65[Check Paris 80 775.775 Belgien„ 80.385.3830 Baxts kur 80.733 80 75 Aalien„ 380.423 50 445Schweitz. Plätze„ 80775 30 80 Eheck London 20.435 20.4350 Pten 85.05 85— London„ 20.405 20,4050 Napoleonsd'or 16.16 16 16 lang————[Brivatdistonts 3% 3 Staatspapiere. A. Deutſche. 17. 19. 17 18 4e beutſch. Reichs an 101 95 102.100 Mh. Stadt⸗A. 1908——— 4„„ 100—%„ 1909.—.— 3 5 93 63 93.700½4„„ 1905———— 32%% 100———f. Husländiſche. 8 80 2 83.60 83 6005 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.— J 4% pe. könf. St.⸗Anl. 102.60 102.65% Chineſen 1898 101.75 101.90 do. do.1900——— t„„ 1808 99.26 99.20 3*„ 93.65 93 804½% Japaner 97.50 97.50 37„„ 1909—.——.—[Mexikaner äuß. 8/%0 96.— 96 15 35 83 45 88 50ſ3 Nerikaner innere 63.— 62.10 Zbadiſche St..1901 100.35 100·50 Bulgaren 102.05 102.— „1908/09 101 40 101.403¾ italten. Rente—.——.— 4˙ bad. St.⸗Ofabg)fl 96.60 96 606½ Oeſt. Silberrent⸗ 96.60 96 60 6„6„ M. 98.90 93.904½„ Pgpierrent.—.— 5%„„ 1900 91.50——Deſterr, Goldrente 9380 96.15 83„„ 1904 91— 91.208 Portug. Serie L 66 /½ 66 25 re— 5„ III 67.75 67.60 3bayr⸗E..⸗A. b. 1916.— 47½ neue Ruſſen 1905 100.60 100.40 1918 101 75 101.50 Ruſſen von 1880 92.50-.— 3½ do. u, Allg. Anl. 91.30 91.20 ſpan. ausl. Rente——.— 3 dy, 3. Obl. 82.35 82,20ʃ4 Türken von 1903 86 80 86.80 4 Pfälz..⸗B. Prior. 10025——ft„ unff. 93.60 98.80 99 35 92.32 Unger⸗ Goldrente 94.— 9410 3 Peſſen von 1908 101.30 101,30[(4„ Kronenrente 91.20 91,10 3 Haſſen 79 98 80.—[Verziusliche Loſe. 3 Sachſen 83.— 83.—6 Oeſterreichiſche 860 179 179. 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—Türkiſche 176.— 176.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabri!l 186.— 185.950 Spicharz Lederwerke 82.30 82,30 Ludwigsh. Walzm ihle 163,50 163.75 Adlerfahrradw. Rleyer 466.50 469— 92.50 Maſchinenfb. Badenia 205.— 205.— 515.— 525,— Maſchinenf. Gritzner 274,80 274 50 46 75 88.— U9. 65.70 42 50 22.50 137.60 137.60 'wollſp.Lamperton—.—.— ſtammgarn Kaifersl. 195, 195.— Zellſtoffabr. Waldhof 258.— 259.— Aſchbg. Buntpapfhr. 190— 190.— 96.50 40.— 69.— 63.— 759.— 750,. Bochumer Berghau 234 75 236 50 Sae e 187.50 187.50 Buderns 116 75 116.50lKallw. We eln 212.50 212.50 Gontordia Bergb.⸗G.—.———Oberſchl. Giſ. uſtr. 85.— 85.— Deutſch. Juxemburg 191.25 192.¼ Phönir 252.% 258.25 77.50 Aktien deutſcher und auslänbiſcher Transporlanſtaſten. 124.— 124.50 186.— 186.¾ Gotthardba Ital. Mittelmeerbahnn Wfaubbriefe. Brioritzts-Obligatlonen. Bank und Berſicherunzs⸗Aktien. 132.10 132.10 Oeſterr.⸗Ung Ba-tt 126.— 126.40 Oeſt. Länderbauk 166— 166 ½ Kredii⸗Anſtalt 118.—118 75 Mated. Bank 136.90 126.500 Pfälz. Hyp.⸗Bank 264.25 263.50 2 7 Hypotheknd. 145. 145— Deutſche Neichsbt. 123—123.— 9 5 Krsditbank 188 50 188.50 Rhein. Hyp.⸗B. M. 156 ½ 157.— Schaaffd. Bautver. 17150175 30 Sſldd. Bank Nhm. 213,80 218.80 Siener Bankver. 165.60 165.60] Südd. Diskont 127 25 127.50l Bauk Ottomane U. Metallb. andel8⸗Ge. „ Uu. Dist.⸗B. ꝗädter Ban! 124.60 143.—1 —— —.— do. Meridionalbahn 127.50 127.50 Baltimore und Obio 107.87 107.% 138.10 138 10 183.10 138.50 203,75 204.25 106,25 106.25 195.,/75 195.70 24.90 48 10 185 70 139 70 198 30 198 20 188 10 138.— 120 40 120.40 136.50 13620 11875118 75 14 141.— Nraukfurt a,., 19. Juni. Freditaktten 204 25, Diskonko⸗ Commandit 188 50, Darmſtädter 126,.75 Dresdner Bant 156.87 Han delsgeſellſchaft 166.— Deutſche Bank 26325 Staatsbabhn 159.25. Lombarden 258 75 Bochumer 236.25, Gelſenkirchen 200.7% Laurahütte 177—, Ungar 94. Tendenz: feſt. Berliner Effektenbörſe. Berhin, 19. Juui.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 203.75 204.25 Laurahütte 176.¼ 177.½ Disc.⸗Kommandit 188.25 188.% Phönix 252 253% 1——159.75 Harpener 187.50 187.50 ombarden 25.75 26.—.; feſt Bochumer 234.68 286.50 Lendd ſeſt Berlin 19 Imn. Schluß urſe.) Wechſel London 20.435 20.43 Reichsbank 142.70 142.90 Wechſel Paris 80.77 80.77 Rbein. kreditbank 139 70 139 50 4% Neichsanl. 102.20 102.10 Nuſſenbank 160.20 160 50 ga,„ 1909————[ Schaaffb. Bankv. 137.30 137.80 300% Reichzanl. 93.75 93.75 Südd. Disc.⸗G.⸗A. 118.70 118.70 300%„ 1909—.——— gaatsbahn—.— 159.75 30½ Reichsanleibe 83 70 83 60 zombarden 95. 25.% 4% Gonſols 102 60 102 60 Baltimore u. Ohis 107.75 107.% 9 c0%„ 1909—.——.— Fanada Paciſte 242„ 243.½ 3%„ 93.75 93.75 Hamburg Packe! 136.— 135.90 3½%%„ 1909—.——— Nordd. Lloyd 9760 97.80 80% 5 88.30 83.50 Aranbg. Bergwksg. 360.— 360— 19% Bad. v. 1901—.— 100.70. Bochumer 235 ½% 285 25 4%„„ 1908/09 101.10 101— Dautſch⸗Luxembg. 192.¾8 192. /½ 3%„ bony.———.— Dortmunder 15„ 1992/09—.——.Gelſenkirchner 199.½ 200 J½ 3½% Bayern 91.30 91/25] Harpener 187 50 187.— 3%% Heſſen 91.— 91—Laurahütte 177 25 176 25 30% Heſſen 80.— 80,—[Phönix 952.20 952.90 30% Sachſen 83.10 83.90] Weſteregeln 210— 211 50 3 Japaner 1905 9760 97.70 Allg. Elektr.⸗Gel. 275— 275.50 80% Italiener—.——.— Anilin 500.80 503 50 4% Ruſſ. Anl. 1902 92 60 92.75 Anilin Treprow 391.70 395.— 39% Bagdaddahn 88680 86 80 Brown Boveri 155.— 155.— Oeſter. Kreditaktien 203 75 204.25 Chem. Albert 403.— 492.— Berl. Handels⸗Geſ. 165.½ 16575] D. Steinzeugwerke 233.20 283.— Darmftädten Bant 126.¾ 128./[Elberf. Farben 504 50 507— Deutſch⸗Aſtat. Ban 144.9) 14470 Celluloſe Koſtheim 220.20 220 50 Deulſche Bank 263— 262, 8Rüttgerswerken 193.— 192.20 Dise.Kommandit 183.25 188,6/ Tonwaren Wiesloch 125.— 125.— Drosdner Bank 156.½ 156,¼ Wf, Draht Laugend. 209.— 209.— Eſſener Creditanſt, 167. 167 20 Zellſtoff Waldhof 258.— 256.60 Privatdiskont 3½% Pariſer Börſe. Paris, 19. Juni. Anfangskurſe. 3%e Ronte 96.35 95,37 Debeers 481.— 483.— Spanier 97.— 96,75 Eaſtrand 119.— 120.— Tuürk. Looſe—.— 218 70 Goldfteld 133.— 133.— Banque Ottemane 717.— 717.—] Randmines 198.— 198.— Rio Tinto 1784 1792 Tondoner Effektenbörſe. London, 19 Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffeltenbörſe. —25— Conſols 79., 79¹⁰16 Moddersfontein 12 12˙ 9 Keichsanleihe 82% 82% Premier 3 4 Argen 88 J 88JRandmines% Tu⸗ 4 Italiener 103— 103—Atchiſon comp. 116% 117½ 4 Japaner 92½ 92½ Canadian 2477/. 247/ 3 Mexikaner 32½% 32½ Baltimore 111 111½¼ 4 Spanier 94˙% 94%/ Chikago Milwaule“ 131½ 181½ Otiomanbank 18% 16 Denvers com.— 29 ¼ Amalgamated 72, 73% Erie 368 36 Angeondas 8% 8ʃ/ Grand TrunkIII pref. 60% 60½ Nio Tintg„„ ord. 28ʃ% 287 Contral Mining 18½% 13½᷑] Lonisville 155˙% 155¼ Chartered 31 31 Miſſouri Kanſas 45% 3881/ De Beerz 18½ 18½% Ontario.. Gaſtrand 4% 4/ JSoutbern Paeiſte 192 /½ 122/ Geduld 1½ 1% Union com, 1957% 191— Gold fields 5% 5½ Steels com. 81½ 81¼¾ö Jagersfontein 81% 8½] Tend. beh. Wiener Börſe. Wien, 19 Juni. Vorm. 10 Ubr Kreditaktien 649.50 650.—Oeſt. Kronenrente 92.20 92.20 Länderbank 581.— 531.—-]„ Papierrente 96.20 96.20 Wiener Bankverein 541.50 54.— Silberrente 96.30 96.30 Staatsbahn 758.— 755. Ungor. Goldrente 111.85 111.80 Lombarden 128.20 129.70[„ Kronenrente 91.25 91.20 Marknoten 117.52 117.53 Alpine Montan 812.— 813.— Wechſel Paris 94.90 94.92] Tend. feſt. Wien, 19. Juni. Nachm.50 Uhr. Kraditaktien 648.20 651.-Buſchtehrad. B. 1011 1028 Oeſterreich⸗Ungarn 1964 193 50Oeſterr. Papiexrente 96.20 96.20 Bau u. Betr.——— Silberrente 96 30 98.30 Unionbank 617.—623.[„ Goldrente 116 70 116.75 Ungar. Kredit 830.—837.— Ungar. Goldrente 111.85 111.80 Miener Bankverein 541.—544.— Kronenrente 91.25 91.25 Anderbank 531.—531.— Wch. Frankf. viſta 117.53 117.56 Türk. Loſe 258.—253.— ondon„ 240.12 240,10 Alpine 812.—813.— Paris 5 9491 94.92 Tabakaktien——, Amſterd.„ 198.90 198.95 Nordweſthahn———.—Mpoleon 19.02 19.03 Holzverkohlung—.———Mlarknoten 117.53 117.56 Staatsbahn 754.— 755.70 Ultimo⸗Noten 117.51 117.50 Lombarden 128.70 129.—] Tend.: feſt. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Holland⸗Amerilalinie. Dampfer„Rotterdam“ von Rotterdam nach Newyork am 11. Juni Seilly paſſiert. Nieum Amſterdam“ nach Rokterdam am 18. Juni von Newyork abgegangen.„Noordam“ von Rot⸗ terdam am 12. Juni in Newyork eingetroffen.„Ryndam“ von Newyork am 9. Juni in Rotterdam eingetroffen.„Potsdam nach Rotterdam am 6. Juni von Newyork abgegangen. Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlach u. Bären⸗ klau Nachfolger, Mannheim, Bahnhofplatz 7, Tel. 7215. Direkt am Hauptbahnhof, Dampſerexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. Ab Bremerhaven: D. Kronprinz Wilhelm 20. Juni nach Newyork über Southampton⸗Cherbourg; D. George Waſhing⸗ ton 23. Juni nach Newyork über Soukhampton⸗Cherburg; D. Heidelberg 24. Juni nach Braſilien:; D. Sigmartugen 24. Juni nach Argentinien. Ab Newyork:„D. Kaiſer Wilhelm d. Große 20. Junt über Plymouth und Cherbourg nach Bremen; D. Prinz Friedrich Wilhelm 22. Juni über Plymoutz und Cher⸗ burg nach Bremen; D. Berlin 24. Juni über Gibraltar und Neapel nach Genua. Ab Genug: D. Goeben 20. Junt nach Oſt⸗ aſien, Ab Kangda: D. Willehad 22. Juni nach Bremen. Ab Marfſeille: D. Prinz Heinrich 21. J. über Tunis nach Alexan⸗ drien; D. Schleswig 24. Juni nach Alexandrien dirett. Ab Alexandrien: D. Prinzregent 21. Juni über Neapel nach Marſeille. Ab Nicolajeff: D. Thearapia 18. Juni über Konſtantinopel nach den Häfen des weſtlichen Mittelmeeres. Marx& Soldschmidt, Mannheim Telswamm⸗ͤldreſſer Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 19. Juni 1911. Proviſionsfreil ———— R Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſttontrahenten täufer unter Vorbehalt: 50 60 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft. Ludwigshafſen—. 445 Jadiſche Feuerverſicherungs⸗Bank—[M. 250 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 132— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 55 „ Vorzugs⸗Aktien 97— Benz& Co., Rhein. 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Geſchäftsjahr 1910,/11 wurde durch Beſchluß der heutigen Generalverſammlung au an die Expedition d. Bl. Bl mbl. Zim m. ſep. Eing. aelerde Ae deee de 0 Lreditbank in Maunheim und deren Zweigniederlaſſungen, ſowie bei der f Tumieg 7 dap: Dreſe vunne pinttk unz Mannheimer Bank.⸗G. in Mannheim zur Auszahlung. 4 0 16391 Mietgesuche Gut möbl. dergumig. Zinnmer außerh. zahlr. gefl. Offert. erbittet Manuheim, den 17. Juni 1911. 3 7 in pſt. Stublt. 2 725—— 22—4⸗Zimmerwohnung per des neuen öſtl. Stadtt. Nähe Goldberg, 1+ 2, 9 Pfälzische Mühklen Werke.., Jult von kinderl. Ehepaar ſee ee — Der Aufsichtsrat. Der Vorstand. 18772 1955 236 1958 23645 22512 23041 § Mannheim, 14. Juni. Strafkammer IV. Vorſ:.;: Landgerichtsdirektor Dr. Hummel. Sehr unglimpflich iſt am 22. März d. J. in der Wirtſchaft zum„Amtskeller“ in Schwetzingen der Taglöhner Joſ. Brucker aus Brühl mit ſeiner Schwiegermutter, der 57 Jahre alten Pet. Schüßler Wwe., verfahren. Die im„Amtskeller“ beſchäftigte Frau hatte Brucker erſucht, ihr ſein mutterlos gewordenes Kind zu überlaſſen, war aber von ihrem Schwiegerſohn barſch abgefertigt worden. Sie kriege das Kind nicht und wenn ſie noch ſo lange Briefe ſchreibe. Die Witwe Schüßler hatte darauf ſpitzig geantwor⸗ tet:„Gelt, aber zum Läusruntermachen, da bin ich recht!“ Sie hatte dem Mädchen einmal auf der Straße die Hare in Ordnung gebracht. Dieſe Bemerkung verſetzte den Angeklagten in Wut Er packte die Frau, warf ſie zu Boden und würgte ſie derart, daß ihr der Atem ausging. Später nahm er einen Stuhl und drohte ſie totzuſchlagen. Der Bezirksarzt ſtellte am andern Tag feſt, daß der Frau infolge der Mißhandlung der Kehlkopf ſchräg ſtand. Der Schwiegerſohn wurde vom Schöffengericht Schwetzingen zu ſieben Wochen Gefängnis verurteilt. Er legte Berufung ein. Die Ver⸗ handlung vor der Strafkammer geſtaltete ſich bei ſeiner Schwer⸗ hörigkeit nicht ſehr glatt. Er ſagte, die Schwiegermutter habe ſtark gelogen und ſich beim Bezirksarzt verſtellt. Sie habe ihn ſchwer gereizt, indem ſie ihm ins Bier und ins Geſicht geſpuckt habe. Er bitte um eine Geldſtrafe, da er wieder heiraten wolle. Das Gericht war aber der Meinung, daß der Brucker⸗Seppl ſeine Schwiegermutter doch zu arg malträtiert habe und verwarf die Berufung. In der Nachmittagsſitzung hatte ſich das Gericht mit einer Anklage wegen unlauteren Wettbewerbes zu beſchäftigen, die ſich gegen den Kaufmann Daniel Nawraßzki aus Weinheim rich· ete. Der Angeklagte iſt Inhaber des Schuhgeſchäfts Hirſch in Weinheim. Anfang Februar vergrößerte er ſeine Lager⸗ And Ver⸗ kaufsräume und inſerierte in Weinheimer Zeitungen einen Aus⸗ verkauf, indem er prima Ware zu fabelhaft billigen Preiſen an⸗ bot. Die Schuhmachervereinigung ſtellte darauf Strafantrag, weil 1. ein Ausverkauf nicht notwendig geweſen ſei, 2. die Ware weder — alg fabelhaft billig noch als prima zu bezeichnen ſei. Auch habe Nawratzki, ebenſo aber auch die Klägerin legten gegen dieſes Urteil Berufung ein. Als Sachverſtändiger war Herr Heinrich Schenk geladen, der erklärte, daß die vom Angeklagten als fabel⸗ haft billig bezeichneten und zu.90—6 M. verkauften Stiefel nach dem ſogenannten„Warenhausſyſtem“ allgemein zu dieſem Preiſe verkauft werden. Als„Warenhausſyſtem“ gelte ein Syſtem, nach dem man der Reklame halber wenig oder gar nichts an dem be⸗ treffenden Artikel verdiene. Die angebotenen Stiefel könne man nicht als prima oder gediegen, ſondern höchſtens als preiswert bezeichnen. Die Verkäuferin Anna Voll gab an, daß die im„Aus⸗ verkauf“ zu.95 M. verkauften Schuhe zu anderer Zeit mit.50 zei ſetzte der Täter den größten W vorläufig ins hieſige Amtsgefängnis gebracht. * Konſtanz, 15. Juni. Zu der gemeldeten Verhaftung des Fabrikanten Galler werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Galler hatte nach Friedrichshafen einen Kochherd geſandt, der dort von der Bahn längere Zeit nicht abgeholt wurde. Als von Fried⸗ richshafen aus G. benachrichtigt wurde, ſandte er einen Arbeiter dorthin, der ſich dann an dem Herd zu ſchaffen machte. Ein Be⸗ amter kam gerade dazu, als der Arbeiter aus dem Junern des Herdes anſtatt der Herdſteine Pakete mit Saccharin herausnahm. Der Arbeiter gab ſofort an, daß er im Auftrage ſeines Dienſt⸗ herrn handle. Darauf erfolgte ihre Verhaftung. In die Ange⸗ legenheit ſollen noch—8 Perſonen verwickelt ſein. 1957 iderſtand entgegen. Er wurde Mark verkauft worden ſeien. Der Vertreter der Schuhmacher⸗ vereinigung, Rechtsanwalt Dr. Seelig, beantragt eine Erhöhung der Strafe. und Publikation des Urteils. Mit Rückſicht auf die vorliegenden erſchwerenden Umſtände wurde die Geldſtrafe auf 500 M. erhöht und auf Publikation des Urteils im „Weinheimer Anzeiger“ erkannt. Der Angeklagte war durch Rechtsanwalt Dr. Pfälzer vertreten. Die Rheinauer Sͤbylle, die verehelichte Eliſabeth Spil⸗ ger geb. Carpon aus Hombach, hat vom Schöffengericht wegen „Gaukelei“ d. i. in dieſem Falle Kartenſchlagen, eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 14 Tagen erhalten. Ihre Berufung bleibt er⸗ folglos. Aus dem Großherzogtum. . Oberſtenweiler, 15. Juni. Bürgermeiſter Bieſen⸗ berger hat, wohl in einem Anfall von Schwermut, ſeinem Leben ein freiwilliges Ende bereitet. Bieſenberger war ſeit 1887 Bür⸗ germeiſter unſerer Gemeinde. T. Todtmoos, 14. Juni. Im benachbarten Ibach er⸗ ſchlug bei dem geſtern über dem Schwarzwald niedergegangenen ſchweren Gewitter der Blißz eine wertvolle Kuh und einen zwei⸗ jährigen Stier. TF. Lörrach, 14. Juni. Aus unbekannter Urſache verſetzte der Steinhauer Bieg der im gleichen Hauſe wohnenden Frau Kübler zwei heftige Hammerſchläge auf den Kopf, daß die Frau bewußtlos zuſammenbrach. Der Verhaftung durch die Poli⸗ 12 Munderbare Exrfolge, Damenbedienung durch Frau Rosa Schäfer. Zivile Preise. Prospekte gratis. Tel. 4320, Erst., grösst. u. bedeut. Institut am Platze Ausführliche Brosehüre gratis. 3 5 — Behan kunft erteil uetel ssset„ELEE TRO N. ſur f 3, 3. Hanstem gegenüber dem Restaurant„Wilden Mann“. Sprechsturden: tüglich von—12 und—9 Uhr abends. Sonntags von—12 Uhr. Hundertoe Dnankschreibeu. 1Ijan 11 25 Er Hautleiden Lupus, Flechten, Hautjucken, gut- und 750 hösartige, sowie tuberkuläss Beschwüre, 5 Goelenkentzündungen, chronische Nasen-, Hals, Bronchlal- 5 und Hungentcatakne.— lung mit Röntgen-RHestrahlungen elektr. Hochfreguenzströmen, Sowie mit Natur- und elektrisshem Lichtsellverfahren. ant ertele Dlrektor Heinrich Schäfer AxXis! 14086 8. Seite. General⸗Unzeiger. (Ahbendblatt.) Mannheim, den 19. Juni 1911 Bekanntmachung. Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro II. Halbjahr 1911: ca, 1700 Ko, Ia. Hammelfleiſch, deren Lieferung im Submiſſionswege vergeben werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis 1266 Samstag, den 24. Juni 1911, vorm, 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Das Angebot hat nach einem zu bewilligenden Rabatt ver ein Kilo zu erfolgen. Angebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lieferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen vom Tage der Sub⸗ miſſionseröffnung an gerechnet uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, den 9. Juni 1911. Krankenhaus⸗Kommiſſion: von Hollander. Sammlung füir dir Heherſcneumten des badiſchen Ztanlenlardeez, Transport 1061.35 Mk, Sonner. Es gingen ein von: M. D. 5 Mk., G. St. 2 Mk., J. D. 5 Mk, Ungenannt 2 Mk., Ungenannt 10 Mk., Miti⸗ wochs⸗Skolgeſellſchaft im Fürſtenberg⸗Reſtau⸗ rant 20 Mk., Herm. Soencker 5 Mk. 49.— Mk Zuſammen 1110.85 Wek. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Expedition. Eine Geldbörſe mit 12 Mark Inhalt wird eine arme Frau beſchuldigt in der Metzgerei 5. 12, am Mittwoch, den 14. Juni abends 5½ Uhr entwendet zu haben. 16395 Nach den Angaben der Beſchuldigten, waren mit ihr noch zwei Anaben im Alter von ca. I1 u. 8 Jahren zu gleicher Zeit in dieſem Laden, was von anderer Seite beſtritten wird. Mark 25.— Belohnung dem, welcher die Knaben namhaft macht. Geſchwiſter Gutmann, 6 3, 1. Triber U. Hotel Kurhaus Schwarzwald-Hotel„Waldlust“ Hotels mit modernst. Comkort in unerreicht herrl. Lage, Garage. Penslon. Früh- u, Spätjahr erm. Preise. Win⸗ tersport. Illustr. Prosp. K, Bieringer, Eigent, 7650 Schwarzwald⸗ . AnEsTE 820 m ÜU. M. Direktlon: Chr. Wenk. Beahnststlonen Baden-Baden und Bühl-oObertal-Baden. 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Backwaren: ca. 2500 Ko. Schwarzbrot J. Sorte à 1 Ko. ca. 2500 Ko, Milchbrot à 55 Gr. 2. Maſtochſenfleiſch oder prima Rindſfleiſch; ca. 5000 Ko. 3. Leber: ca, 150 Ko. 4. Kalbfleiſch: ca, 1000 Ko. 5. Schweinefleiſch: ca. 700 Ko. 6. Dürrfleiſch: ca. 150 Ko. 7. Wurſtwaren u. Schinken ca. 30000 Portionen deren Lieferung im Submiſ⸗ ſionswege vergeben werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis Samstag, 24. Juni 1911 vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchriſt verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R5, 1 eingereicht werden. ie Lieſerungsbedingungen liegen inzwiſchen auf genann⸗ tem Bureau zur Einſicht offen, es wird jedoch jetzt ſchon be⸗ merkt, daß 1. die Angebote auf Lieferung von Maſtochſenfleiſch bezw. Ia. Rindfleiſch, Kalbfleiſch, Schweinefleiſch, Leber nach einem zu bewilligenden Rabatt an dem jeweiligen Ladenpreis zu richten ſind; 2, daß die Preiſe für Schinken, Wurſtwaren u. dgl. für die ganze Lieferungszeit feſt normiert werden; „daß die bezeichneten Gegen⸗ ſtände von den Lieferanten in der Krankenanſtalt oder ſue Filialen zu übergeben ind; 4. das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ langen auch in ganzen oder halben Tieren nach demoets⸗ üblichen Gewicht von min⸗ deſtens 35 Ko. pro Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Angebote in der Art zu erfolgen, daß bei den einzelnen Gattungen a) für Schwarzbrot J. Sorte, b) Milchbrot, der für die ganze Lieferungszeit zu fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben beſtimmt ausge⸗ drückt iſt. Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrot als auch den Weißwaren für die ganze Lie⸗ ferungszeit an der jeweiligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten angegeben, zu gewähren und behalten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lie⸗ ferung ganz oder getrennt zu vergeben. Ferner behalten wir uns vor, die Bedürfniſſe der Kranken⸗ anſtalt ſowie der Filiale, Spital für Lungenkranke“ zuſammen oder getrennt zu pergeben. Auf Verlangen iſt das Fleiſch für letztere Anſtalt ebenfalls in ganzen, halben oder viertel Tieren zu lieſern Angebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, wer⸗ den nicht berückſich igt. Die auf vorgenannte Liefe⸗ rung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Sub⸗ miſſtonseröffnung an gerechnet, uns gegenſtber außer Kraft. Mannheim, 9. Juni 1911. Kranlenhaus⸗Kommiſſton: v. Hollander. 258 Sonner. DEesl — — Muſcſt. 2. 5 zu vermieten 5818 Auntnachung. 11 Belanntmachung. Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro II. Halbjahr 1911: Backwaren: ca. 4000 Ko. Weißbrötchen (Waſſerbrötchen) à 190 Gr. ca. 9000 Ko. Milchbrot à 80 Gramm ca, 6000 Kilo Milchbrot à 55 Gramm 1259 deren Lieferung im Submiſ⸗ ſionswege vergeben werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis Samstag, den 24. Juni 1911, vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nanntem Bureau zur Ein⸗ ſicht offen. Die bezeichneten Gegen⸗ ſtände ſind von den Liefe⸗ ranten in der Krankenanſtalt oder deren Filialen zu über⸗ geben. Die Angebote haben in der Art zu erfolgen, daß bei den einzelnen Gattungen a) Weiß⸗(Waſſer⸗Brötchen, b) Milchbrot der für die ganze Lieferungs⸗ zeit zu fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben be⸗ ſtimmt ausgedrückt iſt. Außerdem iſt für die ganze Lieferungszeit an der jewei⸗ ligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten ange⸗ geben, zu gewähren. Angebote, die nicht unſern Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lie⸗ ferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 9. Juni 1911. Krankenhans⸗Kommiſſion: v. Hollander. Sonner. Belanntmachung. Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro II. Halbfahr 1911: Backwaren: ca. 17 000 Ko. Schwarzbrot J. Sorte à 1 Ko. deren Lieferung im Sub⸗ miſſonswege vergeben wer⸗ den ſoll. Angebote hierauf wollen bis 1260 Samstag, den 24. Junj 1911, vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nanntem Bureau zur Ein⸗ ſicht offen. Die bezeichneten Gegen⸗ ſtände ſind von den Liefe⸗ ranten in der Krankenanſtalt oder deren Filialen zu über⸗ geben. Das Angebot hat derart zu erfolgen, daß der für die ganze Lieferungszeit zu for⸗ dernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben beſtimmt aus⸗ gedrückt iſt. Außerdem iſt für die ganze Lieferungszeit an der ſewei⸗ ligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten ange⸗ geben, zu gewähren, Angebote, die nicht unſern Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lie⸗ ſerung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Suhmiſſtonseröffnung an ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 9. Juni 10911. Krankenhaus⸗Kommifſion: v. Hpllander. Souner. Bekanntmachung. Wir ſuchen für unſer Rohr⸗ netzbureau zum alshaldigen Eintritt einen im Planzeich⸗ nen erfahrenen Techniker ober Geometer mit mehrjäb⸗ riger Praxis, der in der Be⸗ handlung von Pläuen und der Planxegiſtratur gründ⸗ lich bewandert iſt. Gehaltsanſprüche, Bildungs⸗ gang und früheſter Dienſt⸗ eintritt ſind anzugeben und Zeugniſſe beizufügen. Geſuche ſind bis 24. 5 Mts anher einzureichen. 1267 Mannheim, 10. Juni 1911. Die Direktſon der ſtäbtiſchen Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Vichler. Bekanntmachung. Infolge ſteten Rückganges des Grubenentleerungsbetrie⸗ bes iſt eine noch gut erhaltene Eulleerungslokomonite (: Heizfläche 6,4 am.:) ſof. betriebsfähig, überzählig und ſoll nun, ohne Gewähr, zum Verkaufe gebracht werden. Die Lotomobile kann tägl von—4 Uhr Nachmittags in unſer. Depot, Kepplerſtr. 22, eſichtigt werden Schriftliche Angebote, mit eniſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſind bis längſtens Mittwoch, den 21. Juni 1911 Vormittags 11 Uhr bei der um erzeichneten Slelle Luiſenreng 49, einzureichen. Angebote Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Wir bemerken noch daß der Steigſchilling ſofort nach Zu⸗ ſchlag anher zu entrichten iſt. Mannheim, den 13. Juni 1911 Städt. Fuhrverwaltung Krebs. Steigerungs⸗Aukündigung. Auf An rag der Stadtge⸗ meinde Mannheim wird am Dienstag, 20. Juni 1911, nachmittags 3 Uhr, im Bürgerausſchußſaale des alten Rathauſes dahicr, durch das unterzeichnete Notariat das nachbeſchriebene Grund⸗ ſtück hieſiger Gemarkung öffentlich verſteigert: Bauplatz Mollſtraße 9g im Block XXIII, Lgb.⸗Nr. 4884d im Maße von 568 qm, Anſchlag 60 Mk. pro qm. Die weiteren Verſteigerungs⸗ bedingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unterzeich⸗ neten Notariats 0 6, 1 oder im Rathauſe dahier einge⸗ ſehen werden. 1242 Mannheim, 2. Juni 1911. Gr. Notariat VI. Mayer. Vergebung von Kauglarbeilen. Die Gemeinde Seckenheim vergibt im Angebotsverfah⸗ ren die Arbeiten und Lie⸗ ferungen für Herſtellung eines 150 Meter langen Steinzeugkanals von 25 em I. W. mit 3 Einſteigſchächten an der Lanbſtraße Nr. 3 gegen Edingen. 16350 Angebote hierauf ſind bis zum Dienstag, den 27. d.., vormittags 10 Uhr auf dem Rathaus dahier einzureichen, woſelbſt inzwiſchen diepläne und Bedingungen zur Ein⸗ ſicht aufliegen und auch die Vordrucke zu den Angeboten abgegeben werden. Seckenheim, 16 Juni 1911. Der Gemeinderat: Volz. Müſche, billig, Strickarbelt Hand⸗ und Maſchinenarb.), Feinbügeln, Häkel⸗ 1264 „ treten erſt nach] Büumeifter e kulant. Sätzen von erſtklaſſiger auswärtiger Großbank. Off. u. Nr. 49793 an die Expedition. Für gut. Unternehmen Teil⸗ haber geſucht. Off. u. B. L. 1962 an die Expedition d. Bl. Anfertigung einfacher u. eleganter Flickarbeiten exakt und arbeiten, Weißſtickereien, Mono⸗ gramme, Nadelmalerei und alle küuſtlichen Handarbeiten. 61045 Garautie für tadelloſe Aus⸗ führung, Mäßige Preiſe. St. Eliſabethverein, Abt. Arbeisnachweis Büro Lau⸗ rentianum, Laurentinusſtr, 10, Telephon 904. *— 1* SchwarzwälderSpezialgeſchäft Feinſte Rauch⸗ u. Wurſtwaren. Bauern⸗Schinken, Schinkenſpeck, Speck, Rippchen, Kienbacken, Bauern⸗Wurſtwaren, 55504 Kirsch-u Zwetschgen- Wasser, Himbter, Brombeer, Heidelbeer und Wachholdergeiſt Tannen-u. Blütenhonig ff. 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