Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfrennig monatlich. Beingerlohn 80 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummetr d Pig. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeiger Mannheim“. Telefon⸗Nummern: Dtrektlon u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Butean(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 Die Colonel-Zelle. 28 Pſg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Ausgab Ei en gene Kedaktionsbureaus Redaktion 3677 —˙0 in Maunheim und Umgebung.(aus genommen in Berlin und Narlsruhe. Expedition und Verlags⸗ ame⸗ 0 5 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. eeeee Nr. 280. Dienstag, 20. Juni 1911. Abendblatt.) 5 über Saida, Ain⸗Sefra und Beni⸗Unif an der Weſtgrenze Teil ihrer Löhnung aus. So findet auf dieſe Weiſe ei t Frankreichs ſchwarze Truppen in Marokkos vorbei einige hundert Kilometer in die Sahara hinein.] Ausgleich ſeat Die Solbabe Wamin ale Bengehe— Algerien. Die Frage der Soldatenbeſchaffung iſt in Frankreich eine äußerſt wichtige. Wiederholt iſt recht einſthaft 2095 Wöcde im Falle europäiſcher Verwicklungen auch farbige Truppen zu verwenden. Derartige Abſichten unſeres Grenzlandes, deren Verwirklichung durchaus gar nicht unwahrſcheinlich iſt, dürfen bei uns in Deutſchland nicht unbeachtet bleiben. Der Ruf nach Revanche der Chauviniſten drüben iſt nicht zuletzt mehr und mehr verſtummt 15 der erkannten militäriſchen Schwäche Frankreichs. Alle Beſtrebungen, dieſe zahlenmäßig auszu⸗ gleichen, müſſen daher von uns nach ganz beſtimmten Geſichts⸗ punkten bewertet werden. Für uns heißt es, die Augen auf zu halten. Jede Aufklärung, die wir hier erhalten, muß uns will⸗ kommen ſein. Einen Beitrag nach dieſer Richtung hin finden wir nun in einer Zuſchrift an die Kölniſche Zeitung, in der Dr. F. v. Papen, anſcheinend ein Kenner der Verhältniſſe, Mittei⸗ lung von Frankreichs ſchwarzen Truppen macht. Es heißt dort: Infolge der kriegeriſchen Verwicklungen in Marokko und der zahlreichen Truppenſendungen Frankreichs in das ſcherifiſche Reich ſind in der letzten Zeit in der Preſſe öfters die„ſchwarzen Truppen“ Frankreichs genannt worden. Man muß ſich hüten, dieſe, wie es zuweilen geſchieht, mit den arabiſchen Regimentern in einen Topf zu werfen, denn die Araber gehören trotz ihrer zuweilen dunkelbraunen Hautfarbe zur weißen Raſſe. Derartige Truppen ſind z. B. die Schützen(Turkos) und die Spahis. Auch die Genieregimenter, die Artillerie und der Train ſtellen zahlreiche, freiwillig dienende Araber ein. Nebenbei bemerkt, ſind die Zuaven, was wenig bekannt iſt, Franzoſen, die ihrer aktiven Militärpflicht genügen. Den„ſchwarzen“ Regimentern gehören aber ausſchließlich„Schwarze“ an, alſo Neger, die aus dem Süden und dem Senegal ſtammen. Selbſtverſtändlich kann Frankreich derartige Truppen nur in ſeinen weſtafrikaniſchen Be⸗ ſitzungen anwerben, nicht in Algerien. In dieſem beſitzt die Republik augenblicklich eine Truppe von 9000 Schwarzen. Es beſteht aber die Abſicht, die Zahl in abſehbarer Zeit um weitere 20000 zu erhöhen. Man hat die Befürchtung ausgeſprochen, daß Frankreich ſeine ſchwarze Kolonialarmee im Falle eines Krieges mit Deutſchland auch auf europäiſchem Boden ver⸗ wenden wird. Das iſt nach den in den maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen beſtehenden Anſchauungen auch nicht ganz unwahr⸗ ſcheinlich. Wir wollen aber hoffen, daß Frankreich keine Ge⸗ legenheit hat, unſern Soldaten die ſchwarzen Teufel aus Afrika gegenüber zu ſtellen. Soweit ſie in weſtafrikaniſchen Garniſonen liegen, ſind ſie allerdings weit vom Schuß. Schneller heran⸗ gezogen werden könnten hingegen die in Algerien ſelbſt ſtehenden Kompagnien der Senegaliſchen Schützen. Ich habe ſie vor kurzem in ihren Garniſonen beſucht und muß ſagen, daß ſie auf mich einen ſehr guten militäriſchen Eindruck gemacht haben. In Algerien ſtehen vier Kompagnien ſchwarzer Senega⸗ liſcher Schützen zu je 200 Mann, ſodaß ſich alſo die geſamte ſchwarze Truppenmacht Frankreichs in Algerien auf 800 Mann beläuft. Zwei Kompagnien liegen in Beni⸗Unif(Figig), die beiden andern in Colomb⸗Beſchar. Dieſe Oaſe, die Pforte des Tafilelt, iſt der zeitige ö punkt der Bahn, die von Oran aus führt. Sie hat vorläufig nur ſtrategiſche Bedeutung, um den Eingang zum mittleren Marokko zu beherrſchen. Geplant iſt ihre Weiterführung als„Transſaharabahn“ über Igli und Tuat zum Tſchadſee oder bis Timbuktu. Damit hat es allerdings noch gute Weile. Größer und ſchöner als Colomb-Beſchar iſt Beni⸗Unif in ſeiner herrlichen Gebirgslage und mit ſeinen ausgedehnten prächtigen, in mauriſchem Stil erbauten militäriſchen Gebäuden, unter denen die Kaſerne der Fremdenlegion beſonders auffällt. Abſeits von ihr liegt in der Ebene, eine eigene Stadt bildend, das Lager der ſchwarzen Soldaten, eine Stadt mit Männern, Frauen und Kindern, denn man muß wiſſen, daß die Soldaten zum großen Teil verheiratet ſind und hier im Kreiſe ihrer Familie leben. Auf die 200 Mann einer Kompagnie kommen ungefähr 120 Verheiratete und 80 Unverheiratete. Das Lager iſt ganz regelmäßig angelegt mit breiten, ſich rechtwinklig kreuzen⸗ den Straßen, an denen die einzelnen Gebäude liegen. Der 1 Teil des Lagers wird durch die Wohnungen der Ver⸗ eirateten eingenommen. Jede Familie hat ihr eigenes Häus⸗ chen. Die Häuſer ſind nicht miteinander verbunden, ſondern jedes ſteht einzeln für ſich mit den andern in Reih und Glied. Von weitem ſehen ſie aus wie große Badezellen, und die mäch⸗ tigen rohen Sanddünen dahinter tun das Ihrige, dieſen Eindruck noch zu verſtärklen. Nur einen Raum enthält das Häuschen, der für die ganze Familie als Wohn⸗ und Schlafzimmer dient. Alle Frauen kochen gemeinſam in einer großen Küche, in der ſich eine ganze Anzahl von Kochherden urtümlichſter Art befinden. Die unverheirateten Soldaten wohnen in langgeſtreckten Stein⸗ baracken; ſie ſchlafen auf Matratzen, die, ſchön militäriſch aus⸗ erichtet, ſich an der Längsſeite des Gebäudes hinziehen. Ich konnte nicht umhin, dem uns begleitenden weißen Feldwebel gegenüber meine Verwunderung über die in dem Naum herr⸗ ſchende Ordnung und Sauberkeit auszuſprechen. Ueberhaupt machen ſowohl Männer und Frauen einen guten Eindruck, vor allem manche der Frauen mit ihren zuweilen ganz angenehmen Geſichtszügen, ihren adretten, eng anliegenden Ge⸗ wändern und ihrer zierlichen Haarfriſur. Die Soldaten ſind offenbar ganz zufrieden; der Dienſt iſt nicht allzu ſchwer, ſie haben alles, was ſie brauchen, und ſind geſichert vor allen zwei⸗ und vierbeinigen Feinden. Die Kinder der Soldaten werden ſelbſtverſtändlich wieder Soldaten. Bei dieſen ſchwarzen Truppen handelt es ſich genau wie den arabiſchen natürlich nur um Freiwillige. Sie verpflichten ſich zu einer dreijährigen Dienſtzeit und können nach deren Ablauf den Vertrag immer wieder für drei Jahre erneuern. Nach fünf⸗ zehnjähriger Dienſtzeit haben ſie ſich das Ruhegehalt erworben, d. h. wenn ſie abgehen, zahlt ihnen der Staat bis an ihr Lebens⸗ ende eine jährliche Rente von 450 Franken. Wer ſo verſorgt in ſeine Heimat zurückgeht, kann dort als wohlhabender Mann leben. Die Löhnung beträgt monatlich 18 Franken, und zwar ſowohl für den Verheirateten wie für den Unverheirateten. Das Ungerechte dieſer Bezahlung iſt nur ſcheinbar, denn da es keine Mannſchaftsküche gibt, müſſen ſich auch die unverheirateten Sol⸗ daten ſelbſt verpflegen. Sie geben ſich daher bei einem ver⸗ heirateten Kameraden in Koſt und zahlen an deſſen Frau einen ſchließlich den des Feldwebels erreichen. Offizersſtellen ſämtlich mit Franzoſen beſetzt. Polltische Uebersicht. Mannheim, 20. Juni 1911. Die richtige Adreſſe. So gering wir das Vergnügen einſchätzen, ſo ſchreibt die „Natl. Korreſp.“, uns Tag für Tag gerade mit der„Kreuz⸗ Zeitung“ heſchäftigen zu müſſen, ſo unerläßlich dünkt es uns doch, die Degeneration der Heydebrandpartei, wie ſie ſich in den Winkelzügen, den unaufhörlichen Verdächtigungen und Aus⸗ flüchten ihres führenden Blattes präſentiert, an jedem Einzelfalle erneut feſtzuſtellen. Obgleich die„Nordd. Allg. Ztg.“ am Sonn⸗ abend abend ſich tatſächlich dazu hergibt, die Heranziehung der Sozialdemokratie zu den Verhandlungen über die elſaß⸗loth⸗ tingiſche Reformvorlage und ſelbſt dem Geſpräch des Kaiſers mit dem engliſchen Sozialiſten Maedonald— erläuternde Be⸗ merkungen zu widmen, läßt die„Kreuzztg.“ auch in ihrer Sonn⸗ tagsnummer nicht locker, ſondern fährt fort, die Regierung des Herrn von Bethmann Hollweg vor dem Lande zu verdächtigen: Hat es auch der Reichskanzler vermieden, ſich mit den Ver⸗ tretern der Sozialdemokratie in perſönliche Unterhandlungen über ſchwebende Regierungsangelegenheiten einzulaſſen, ſo iſt es doch, wie der„Kölniſchen Zeitung“ aus Berlin gemeldet wird, richtig, daß Staatsſekretär Delbrück eine Beſprechung über die elſaß⸗lothringiſche Verfaſſungsvorlage mit noſſen“ Emmel hle herbeigeführt hat. Das Kölniſche Blatt nimmt— hoffentlich mit Unrecht— an, daß dies mit Wiſſen und Willen des Herrn von Beth⸗ mann⸗Hollweg geſchehen ſei, und findet, hiergegen ſei verſtändigerweiſe nicht das geringſte einzuwenden. So hat man im nationalliberalen Lager früter nicht gedacht. Früher war man dort mit uns ſogar in der ieen das Reichsamt des Innern einig, als von dieſem ein Verkehr mit den ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften auf dem Fuße der Gleichberechtigung angebahnt wurde und zu Gewerk⸗ ſchaftskongreſſen Vertreter entſandt wurden. Und was für ein ungeheurer Unterſchied iſt es, ob mit den Gewerkſchaftsführern über Arbeiterangelegenheiten oder ob mit ſozialdemokratiſchen Parlamentariern über ein Verfaſſungsgeſetz verhandelt wird. Was ſoll die loyale Bevölkerung von ſolchen Verhandlungen denken, und wie ſoll ihr nun klar gemacht werden, daß der grundſätzliche und unverſöhnliche Kampf gegen die Sozial⸗ demokratie eine ſtaatsbürgerliche, ja nationale Pflicht ſei?“ Wir haben uns zur Sache ſelbſt mehrfach geäußert. Es liegt uns heute nur noch daran, die faſt beiſpielloſe Heuchelei dieſer konſervativen Ausführungen zu beleuchten. Man kann über den in Frage ſtehenden Vorgang denken, wie man will, und wird doch gerade der„Kreuzztg. und den von ihr ver⸗ tretenen konſervativen Kreiſen jede Berechtigung abſprechen müſſen, hier die moraliſch Entrüſteten und die um den Eindruck auf die koyale Bevölkerung Beſorgten zu ſpielen. Denn wenn Natütrlich ſind die Feuilleton. Bom Schatten. Von Johanna Arntzen. Von einem ganz Stillen im Lande will ich erzählen. Laut⸗ los ſind ſeine Bewegungen— iſt ſein Kommen und Gehen. Wie oft achtet man ſeines Daſeins nicht, und doch wirkt und herrſcht er, wie ein heimlicher König. Breit fließt die Sonne durch das Vorfrühlingsgezweig, dem kaum die zarten Kügelchen entquollen ſind, und ſie wirft ſein Abbild auf den Boden, über Tiſch und Bank und über die Menſchen, die den erſten Sonnenſchein ſuchen. Die wonnigen Schatten überall, wie ſie den vereiſten Menſchen gefangen neh⸗ men; wie ſie ſchmeicheln und werben, wenn ſie über die winter⸗ ernſten Mienen huſchen und um ein Lächeln bitten! Und wenn der Frühling, wenn die Sonne ſtärker geworden iſt, wie kommt's, daß es uns unter leicht belaubtem, wind⸗ bewegtem Blätterdach manchmal iſt, wie in lauem fließendem Waſſer! Die Schatten der kleinen Blätter fließen über uns hin— her und hin— und ſp iſt's, als umſpülte uns das Son⸗ nenleuchten, das ſo voll iſt von luſtiger Unruh. ſſ Und über den Fluß und die breite, flache oſtergrüne Land⸗ ſchaft will die Sonne ihr Licht gießen. Aber Wolken ziehen vor die Strahlenquelle, die laue, ſpielende Tropfen herabregnen und das Land in tiefen Schatten legen.— Und da reißt das Wolkentuch vor der Sonne, und drunten wird ein Fleckchen hell; ein Fleckchen, wie ein Paradies. Weiße Häuschen mit roten Dächern in Grün und blühenden Bäumen,— und um das Bild ein Schattenrahmen, der es abſchließt und hebt. Und nun wechſelts auf dem weiten Land. Das Wolkentuch ſchließt ſich und reißt an anderer Stelle, und Bilder tauchen auf— Bilder, immer neu und glanzvoll; und die Schatten ſind's, die die Bilder aus ihrer Umgebung löſen, ſo köſtlich ge⸗ ſchloſſen und wechſelreich. Wenn die junge Unraſt zur Ruhe gekommen, wenn Som⸗ merſchwere über dem Land liegt, dann ſind auch die Schatten ruhig und groß. Dichte, dunkle, kühle Inſeln mit zackigen Rän⸗ dern breiten ſich unter den Bäumen im glühenden Sonnen⸗ meer, Vor den Häuſern liegen, ſcharf umgrenzt, die dunklen Streifen, und weiße Mauern haben Gliederung und Schmuck durch das Silhouettenbild hängender Ranken. Und wir freuen uns an der Unterbrechung der Sonnenflächen und beobachten gern den Lautloſen, Wohltätigen. Wie mannigfaltig er iſt in all ſeiner Einheit! Tief dunkel in der Mitte, und nach dem Rande hin immer mehr ſich aufhellend, bis ein duftiger, opal⸗ grauer Schein die Grenze zwiſchen Licht und Schatten ver⸗ wiſcht. Wie farbig die Schatten ſind! Dort auf dem weißen Hauſe ſchimmern ſie, wie durchſichtiges Violett, und die dunkle läche dort im gleißenden Sonnenſchein, die ein Baum auf ein hellbraunes Erdreich wirft, iſt wie ein dunkelblauer Schleier. Ueberall feine Linienornamente dazwiſchen, als wäre ein ſchar⸗ fes Scheerchen aufmerkſam jeder Kleinigkeit gefolgt. Plötzlich tut ſich ein Wind auf; in zitternde Angſt wandelt ſich die Stille. Alle kleinen Schatten haſten wirr durcheinander, — bis plötzlich ein tiefes Wolkendunkel alle Silhouetten ver⸗ ſchlingt. Da ſteht der Gewitterſchatten auf der bangen Erde, ſtarr und groß, und unter ihm iſt ein Wirren und Schwirren und ein erhabenes Naturſchauſpiel zerreißt endlich das Dunkel und löſt die Spannung. Wenn dann die Baumkronen ſich gelichtet haben in der reifen Ruhe der goldenen Herbſttage, dann ſchenkt der heim⸗ liche König erſt ſeinen reichſten Linienzauber. Dieſer wunder⸗ volle Teppich hier unter der wilden Kaſtanie! Dies großzügige Muſter der fünfmal geteilten Blätter zwiſchen den kräftigen Strichen des Zweignetzes! So ſchön liegt es da, daß das Auge immer wieder zurückkehren muß. Und jede der lockeren Kronen legt einen eigenen Teppich auf den Boden, deſſen Muſter ſich kaum bewegt, ſich nur verändert, wenn ein Blatt oder eine Frucht fällt. Und dann kommen Regen und Sturm und die ganze, wilde Raſtloſigkeit des letzten Aufflackerns. Wolkenſchatten haſten über Berg und Tal, einer nach dem andern, wie gepeitſcht. Das iſt ein tolles Gejage in dem fahlen Sonnenlicht, unver⸗ ſgeßlich dem, der es einmal geſehen hat. Das iſt kein freund⸗ liches Auftauchen von Bildern, wie im Frühling— das iſt ein Deri Aufleuchten und Verdunkeln, unheimlich, unauf⸗ hörlich. Bis der Winter ſein weißes Tuch gedeckt hat und wieder Stille wird auf dem großen Friedhof. Da ſind auch die Schatten wieder zur Ruhe gekommen— zu ſtarrer Ruhe, ſtarr, wie der Tod. Wenn die Winterſonne ſie lockt, liegen ſie auf dem weißen Schnee, die Umriſſe der Stämme und kahlen Aeſte,— ſo be⸗ wegungslos, als gäbe es kein Hoffen mehr in der Natur;— bis ein neuer Anfang dem Ende die Hand reicht, 5 Eigen iſt's, wie die Schatten die jeweilige Stimmung ver⸗ mitteln und verſtärken! Morgen und Mittag haben ihren eige⸗ nen Schatten; aber am eindrucksvollſten iſt doch ſeine Macht, wenn die Abenddämmerung Flor auf Flor niederfallen läßt. Da verſchwindet alles Kleine, alles Kleinliche. Der große, große Schatten ſchluckt alle Farben, läßt alle Einzelumriſſe verſchwin⸗ den. Und ſchließlich iſt nur noch eine weite Linie zu ſehen. Die liegt ſchärf auf dem Abendhimmel und geht über die Ber⸗ geshäupter, die Türme und Kuppeln— über alles Große und Ragende. Ueber dem Fichtenwald neigt und hebt ſie ſich in großen Zacken, und unter der Linie iſt alles ſchwarz, bis tief unten die Lichter glänzen— und über der Linie iſt der Him⸗ mel mit dem letzten Licht und dem Abendſtern über der Berg⸗ 905 Ein großer Stiliſierungskünſtler iſt er, der heimliche nig. Und die Künſtler ſuchen von ihm zu lernen. Nicht davon will ich ſprechen, daß die Maler, bis hinauf zu Rembrand, ſeinen Zauber feſtzuhalten ſuchten und ſuchen. Der Schatten auf der Leinwand iſt ja ſchließlich körperlich, eine— wenn auch noch ſo dünne— Farbenſchicht. Aber der Bildhauer, der Archi⸗ tekt, was wollten ſie ohne den wirklichen Schatten, ohne dies Phantom, dies Lichtmanko! Zumal die Marmorplaſtif 2. Seite. Geucral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 20. Junt. die„Kreuzztg.“ nicht weiß, wie ſie nun der Bevölkerung klar machen ſoll, daß„der grundſätzliche und unverſöhnliche Kampf gegen die Sozialdemokratie eine Pflicht iſt“, ſo ſoll ſie die Gründe dafür nur bei ſich ſelbſt ſuchen! Denn ſie ſelbſt war es in Ge⸗ meinſchaft mit den Wangenheim, Köller, Treuenfels uſw., welche dürch die unabläſſige Aufforderung, in der Stichwahl zum Siege der Sozialdemokratie beizutragen, Verwirrung ſtiftete. Herr von Bethmann Hollweg hat der an die Regierung zwecks poſitiver Mitarbeit herantretenden Sozialdemokratie die Verhandlungen Hicht verweigert; von mindeſtens einem halben Dutzend konſer⸗ bativer Parlamentarier iſt aber bekannt geworden, daß ſie um ſozialdemokratiſche Stichwahlhilfen geworben haben; ganz ab⸗ gefehen von dem wiederholt und abſichtlich geübten konſervativen Verrat nationaler Mit weit größerem Recht als an die Regierung iſt alſo an die heuchelnde„Kreuzztg.“ und ihre Freunde die Frage zu richten:„Was ſoll die loyale Bevölkerung bon ſolchem Berhalten der Konſervativen denken, und wie ſoll ihr nun klar gemacht werden, daß der grundſätzliche und unverſöhn⸗ liche Kampf gegen die Sozialdemokratie eine ſtaatsbürgerliche, ja nationale Politik iſt?“ Das dünkt uns die richtigere Adreſſe! Die Vorbereitungen zur Neichs tagswahl. Die am 17. Juni in Bremen abgehaltene Vertrauens⸗ männerverſammlung des Bundes der Landwirte für den 6. hannoverſchen Reichstagswahlkreis hat einſtimmig beſchloſſen, den Kandidaten der konſervativen Ver⸗ einigung General von Wrochem zu unterſtützen. Exzellenz von Wrochem iſt ſomit gemeinſamer Kandidat der rechtsſtehenden Paxteien für den ſechſten hannoverſchen Wahlkreis. Am 18. Juni fand in Meiningen eine Vertrauens⸗ männerberſammlung des Bundes der Landwirte ſtatt, welche einſtimmig den Beſchluß gefaßt hat, für den 1. meiningi⸗ ſchen Reichstagswahlkreis den Kandidaten der kechtsſtehenden Parteien, Willy Schäfer, Redakteur der „Poſtwelt“ in Karlsruhe zu unterſtützen. Die Vertrauensmännerverſammlung des Bundes der Land⸗ wirte in Falkenberg für den Reichstagswahlkreis Merſeburg 1, beſchloß den konſervativen Kandidaten, Fabrikbeſitzer von Strombeck-Liebenwerda zu Unterſtützen. Der Reichstagsabgeordnete Graf Kanitz, von dem linksſtehende Blätter behauptet hatten, er werde ſich in ſeinem bisherigen Wahlkreis nicht mehr aufſtellen laſſen, erklärt in einem Schreiben, daß ihm die Abſicht eines ſolchen Verzich⸗ te's du richaus fernliege. 55 Die Fortſchrittliche Partei hat in Herfort⸗Halle als Reichstagskandidaten den Kandidaten König aufgeſtellt, ſo⸗ daß hier der Fortſchrittler einem Nationalliberalen gegenüber⸗ ſteht. Ebenſo haben die Fortſchrittlichen in Bernhur 5 he⸗ ſchloſſen dem Fabrikbeſitzer Zierath die Reichstagskandidatur gegen den natfonalen Kandidaten Bodenbender anzutragen. hat die Fortſchrittliche Volkspartei in dem Wahlkreiſe ortmund Hörde den Rektor Tittel als Kandidaten rl 155 In Dresden Neuſtadt haben die Nationalliberalen beſchloſſen den fortſchrittlichen Kandidaten Kloeppel ſchon im erſten Wahlgang zu unterſtützen.„ In Augsburg ſtellt das Zentrum den Polizeiarzt Dr. Hoeber als Kandidaten auf Die Nationalliberalen des Wahlkreiſes Neuwied ſtell⸗ ten den Pfarrer Schmitt aus Engers als Kandidaten auf. Die Einigung des Geſamtliberalismus 1510 und die Ronſervatinen. In Ausführungen, die eine große Beſorgnis um den Aus⸗ zang der Wahlen für die Konſervativen nicht verhehlen können, bezweifelt die„Kreuzzeitung“, daß die Einigung des Geſamt⸗ lüberalismus für die bevorſtehenden Reichstagswahlen zur Tat wird. Das Blatt glaubt, daß ein großer Teil der National⸗ liberalen ſich ſelbſt von Baſfermann durchaus nicht zur Liebe der Fortſchrittlichen zwingen laſſen will. Von der ſozialdemokra⸗ tiſchen Gnade allein könnte der Freiſinn nicht leben und würde übrigens im Volke, des Liebäugelns mit den Sozialdemokraten müde, manches ſichere Mandat verlieren. Die fortſchrittliche Preſſe gebe ſelbſt zu, daß bis jetzt erſt im ganzen 33 Wahlkreiſe der Fortſchrittlichen Volkspartei auf dem Wege der Einigung mit den Nationalliberalen vertraglich ſicher geſtellt ſeien. Das ſeien aber nur 23 des jetzigen Beſitzſtandes von 49 Mandaten. 6 davon blieben alſo noch ungeſichert, ja ſeien ſogar durch nationalliberale Gegenkandidaturen gefährdet. Doch die Kreuz⸗ zeitung möge ſich beruhigen, es wird ſich ſchon alles hiſtoriſch entwickelu. Religion und Politik. Der bekannte franzöſiſche Geiſtliche und Abgeordnete Lemire nahm in den letzten Tagen Anlaß, gegenüber dem Abg. Jaures, dem franzöſiſchen Sozialiſtenführer, ſich über die Frage Religion und Politik auszuſprechen. Er ſagte: Wenn man mein Gewiſſen anriefe, um eine Partei zu bilden, der Sie, Herr Jaures, in der Kommiſſion für das all⸗ gemeine Stimmrecht wiederholt den verführeriſchen, aber nach meiner Anſicht ſchlechten Namen„katholiſche Partei“ gegeben haben, glauben Sie, daß ich als Prieſter mich alsdann verpflichtet hielte, in dieſen Parteirahmen einzutreten, den ſie mit einer Aufſchrift ſchmückten, die ein Anruf an mein Ge⸗ wiſſen iſt, ein Anruf, den ich aber mit aller Entſchloſſenheit abweiſe, weil ich nicht will, daß man Religion und'olit'ik verwechſle?... Der Katholizismus iſtkeine Partei. Derchriſtliche Geiſtiſtnicht das Monopoleiner Parteigruppe. Jedenfalls, wenn man ſolche Bezeichnungen in andern Ländern hat an⸗ nehmen können, ſo nehme ich dies als eine örtliche Tatſache hin. Ich lehne es aber ab, ſie nachzuahmen. Ich habe zu großes Vertrauen auf den geraden und klaren Sinn und auf das freie Gewiſſen Frankreichs, um nicht zu glauben, daß es auf immer dieſe Vermiſchung zweier verſchieden geordneter Dinge abweiſen wird. Wenn aber dieſe Vermiſchung zum Vorteil einer katholiſchen Partei ge⸗ ſchaffen würde, ſo würden die Reſte des Chriſtentums, die noch in unſeren Landgemeinden vorhanden ſind, ſchwer gefähr⸗ det werden. Ich liebe meine Religion zu ſehr, um dies nicht zu fürchten. Dieſe Worte aus dem Munde eines Geiſtlichen ſind auch für unſere deutſchen Verhältniſſe bemerkenswert um ſo mehr, als das Zentrum den chriſtlichen Geiſt ſtets als das Monopol einer Parteigruppe anſieht, ſeiner. Die franzöſiſche„Paziſtzierung“ Maroklios. Nach einer Blättermeldung aus Paris hat der Kriegs⸗ miniſter dem in Paris eingetroffenen Befehlshaber der Diviſion von Oran General Toutee ſeine Genugtuung über den glück⸗ lichen Ausgang der Kampagne ausgeſprochen, die zur Nieder⸗ werfung der Beni Mtri und der Uled Nidi geführt hat. General Toutee teilte einem Berichterſtatter mit, er ſei mit ſeiner Truppe nur 180 Km. von Fez entfernt geweſen und hätte die Haupt⸗ ſtadt mindeſtens um 6 Tage früher erreichen können als die Kolonne Moinier. Er machte ſich anheiſchig, den Weg von Fez nach Oran teils zu Pferd, teils auf einer Automobil⸗ Mitrailleuſe in 24 Stunden zurückzulegen. Die Gegend von Tazza ſei vollſtändig pazifiziert. Die Eingeborenen hätten ihre Erzeugniſſe den franzöſiſchen Truppen gebracht, ſichtlich von dem Wunſche beſeelt, deren Wohlwollen zu erlangen. Auch ihre Gewehre geben die Marokkaner heraus und es ſeien dies manch⸗ mal Waffen, die an 500 Fr. gekoſtet hätten. In einigen Tagen würde Über Tazza eine funkentelegraphiſche Verbindung mit Fez hergeſtellt. Die Franzoſen, 13 000 Mann, hielten gegenwärtig ein Gebiet beſetzt, das eine Ausdehnung mindeſtens dreier fran⸗ zöſiſcher Departements hätte; ohne dieſes Land erobern zu wollen, müſſe man ihm doch die Wohltaten der franzöſiſchen Intervention zugute kommen laſſen. Man werde militäriſche Poſten einrichten, die die Ordnung und an der algeriſchen Grenze die Sicherheit verbürgen ſollen. Das ſei der Zweck ſeiner Reiſe nach Paris, wo er einige Tage bleibe, um mit dem Miniſter und dem Geſandten Regnault zu konferieren. Deutsches Reich. — In der Landtagserſatzwahl im Wahlkreiſe Eſchwege⸗ Schmalkalden wurde der nationalliberale Kandidat Dr. Wendlandt mit 164 gegen 131 Stimmen, die auf den kon⸗ ſervativen Landrat v. Keudell entfielen, wiedergewa ht. Eine Perteidigung des Grafen Zeppelin. Unter der Ueberſchrift„Zur Sonnenwende“ brachte Maxi⸗ milian Harden in Nummer 37 der„Zukunft“ einen Artikel über den Luftſchiffbau Zeppelins, in dem er eine herbe Kritik an der bisherigen Arbeit des Grafen Zeppelin übt und ſeine Er⸗ folge herabzuwürdigen ſucht. Der Direktor der Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b.., Colsman, richtete an den Herausgeber der„Zukunft“ ein Antwortſchreiben, das aber in der letzten Nummer der„Zukunft“ keine Aufnahme fand. Ebenſowenig erhielt Direktor Colsman irgendeine Antwort von Harden über die Nichtaufnahme ſeines Schreibens. Infolgedeſſen ſah ſich Direktor Colsmann veranlaßt, ſein Antwortſchreiben der „Württembergiſchen Zeitung“ zu übermitteln, in der das Schreiben in aller Ausführlichkeit publiziert wird. Hieraus ſei folgendes wiedergegeben: „Iſt es vielleicht kein Erfolg, wenn bei den letzten ſechzig Fahrten keine größeren Defekte eine Fahrt unterbrachen und das gewünſchte Ziel erreicht wurde, wenn Motoren, Getriebe und Propeller zuverläſſig arbeiteten? Iſt es kein Erfolg, daß die Geſchwindigkeit geſteigert wurde, ſo daß„“⸗Schiffe im Verhältnis zur Motorenſtärke die größte Geſchwindigkeit be⸗ ſitzen, und daß das Luftſchiff, das jetzt die Fahrt beginnt, die größte Geſchwindigkeit der bisher gebauten Luftſchiffe aller Syſteme beſitzt? Haben Sie nicht geleſen von der Höhenfahrt auf 1810 Meter, die in wenigen Minuten erſtiegen wurden, ohne irgend Ballaſt auszugeben? In dieſe Höhe können die Schiffe zurückkehren, beliebig oft; das iſt von großem Wert fütr die Kriegsbrauchbarkeit, ein Erfolg ſondergleichen. Oder iſt es kein Fortſchritt, wenn das Gewicht um 1000 Kilogramm herabgeſetzt und dennoch die Feſtigkeit erhöht wurde? Das wurde erreicht ohne Kuratorium, und mit einem ſolchen würde ſicherlich nicht mehr erreicht worden ſein.“ Dann geht Direktor Colsmann auf den Düſſeldorfer Unfall ein, bei dem er die Schuld der Halle und nicht dem Luftſchiff zuſchiebt. Colsman fährt fort:„Sie ſchreiben, daß Sie nicht wiſſen, ob Graf Zeppelin, wie von ernſten Männern behauptet wird, den wich⸗ tigſten Teil ſeines Syſtems von dem Oeſterreicher Schwarz übernommen und die Möglichkeit zur Verbindung der beiden Gondeln in einem amerikaniſchen Patent gefunden hat. Wenn man ſo etwas nicht weiß, ſollte man es nicht wiederholen! Wer ſind die ernſten Männer, die das behaupten? Sie irren, dieſe Männer; ich weiß das, denn ich habe die Ehre, dem Grafen Zeppelin nahezuſtehen und habe dem verſtorbenen Induſtriellen Karl Berg, der das Luftſchiff des David Schwarz baute und aus ſeiner Taſche bezahlte, nahegeſtanden. Lediglich einige Konſtruktionsteile am Gerippe waren bei dem erſten Luftſchiff die gleichen wie bei dem des David Schwarz, da die Einzelteile beider Schiffe in der Fabrik von Karl Berg in Lüdenſcheid hergeſtellt wurden. Schon bei dem zweiten Schiff war nichts, was irgendwie dem Schwarzſchen Luftſchiff gemeinſam geweſen wäre. Und von dem amerikaniſchen Patent weiß hier in Friedrichshafen kein Menſch etwas, die Geſchichte iſt ebenſo un⸗ wahr, wie die, daß der Kriegsminiſter v. Einem infolge eines Konfliktes mit dem Grafen Zeppelin oder wegen des Grafen Zeppelin ſeinen Abſchied genommen habe.“ 19. Delegiertentag des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine. IV. Sch. Eiſenach, 19. Junt. Weiterberatung des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe. Nach kurzer Pauſe ſetzt der Reichsverband ſeine Beratungen fort. Von Journaliſt Stoffers⸗Düſſeldorf liegt folgender An⸗ trag vor: „Die Delegiertenverſammlung wolle beſchließen, daß zur Strafprozeßreform eine Eingabe an den Reichstag gerich⸗ tet werde in der die Einführung der Privatklage für Nachdruck⸗ ſachen befürwortet wird.“ In der beinahe zweiſtündigen Debatte ſtoßen die gegenſätzlichen Auffaſſungen der im Verein Urheberrecht vereinigten Freien Schriftſteller und der im Hauptberuf tätigen Redakteure und Journaliſten ſcharf aufeinander. Die freien Schriftſteller wenden ſich durchweg gegen den Antrag, weil ſie ſich das Recht des Einſchreitens des öffentlichen Anklägers bei unbe⸗ rechtigten Nachdrucken nicht nehmen laſſen wollen. Der Antrag Stoffert wird aber ſchließlich mit großer Mehrheit an⸗ genommen. Ein Antrag des Verbandes der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Preſſe: „Die Delegiertenverſammlung wolle beſchließen, daß der Reichs⸗ verband die bisher vom Verbande der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Preſſe beſorgte Stellenvermittlung übernehmen und die Koſten dieſer Einrichtung tragen ſoll, wird nach kurzer Debatte zurückgezogen. Drei Berliner Delegierte beantragen:„Die Delegiertenverſammlung wolle beſchließen, eine Enquete über die ſoziale Lage der Angehörigen des deutſchen Schrift tums zu veranſtalten“. Der Vorſitzende des Badiſchen Landesverbandes, Chefredakteur Scheel⸗Mannheim, begrüßt prinzipiell den Antrag, betont aber, daß eine Enquete heute noch unmöglich ſei. Man ſollte in dieſer Frage mit der Soziologiſchen Geſellſchaft zuſammengehen, die eine eingehende Unterſuchung der Verhältniſſe des deutſchen Preſſeweſens plane und deshalb einen großen Teil der Koſten der Erhebungen des Reichsverbandes tragen wolle. Redner ſchlägt folgende Reſolution vor:„In Anerkennung der Notwendigkeit einer Enquete über die ſoziale Lage der Redakteure und Berufsjournaliſten erklärt die Dele⸗ giertenverſammlung des Reichsverbandes als die Pflicht der dem Reichsverband angeſchloſſenen Verbände und jedes Einzelmit⸗ gliedes, dieſe Enquete tatkräftig zu unterſtützen, ſowie den vom Hauptvorſtand aufzuſtellenden Fragebogen eingehend zu beant⸗ iſt durch ihn eine Schwarz⸗Weißkunſt im eigentlichſten Sinne; deun die Erhöhungen und Vertiefungen am Bildwerk rechnen genau mit dem reizvollen Licht⸗ und Schattenſpiel auf der Oberfläche, und ohne Schatten bliebe, ſchon auf ganz geringe Entfernung, von dem Kunſtwerk nichts, als der Umriß. Bei der Glfederung der Gebäude rechnet auch die Architektur mit dem Schatten; aber die Gebäudeſilhouette auf dem Boden iſt ein veränderliches, unberechenbares Ding. Bald ſchlank, bald gedrungen, bald klein, bald groß, aber in neckiſchen Verzer⸗ rungen immer wieder den Charakter des Baues betonend. Manchmal auch, in ſtiller Mittagsſtunde, wiederholt er den Umriß des Baues ernſt und rein, von jedem ſtörenden Bei⸗ werk befreit. Wie der Parallelismus in den Pſalmdichtungen wirkt dieſe Wiederholung, verſtärkend, verfeinernd. Die Rokoko⸗ verzierungen, die am Giebel hinaufklettern, ſind in eine große, rühige Linie aufgelöſt. Der Schatten eines maleriſch breiten Barockbaues ſcheint zu ſagen:„Seht her, die ihr den Ge⸗ ſchmack der d 7 75 Zeit überladen neunt, in meiner verein⸗ fachten Geſtalt fühlt ihr beſſer, welche Art von Schönheit der Künſtler in der ſatten Fülle ſuchte.“ AUnd ein düſteres, altes Gebäude, ein unheimliches Schloß, wie wird es zum Gegenſtande des Grauens durch die ſchweren Schatten, die wie Mauern daſtehen, der Sonne das Eindringen irn Die ſtarke Vereinfachung gibt den Stempel der Ruhe. So iſt es denn wohl kein Zufall, daß die Biedermeierzeit, die Zeit des ſtillen Behagens, den geſchnittenen Schattenriß ſo liebte und daß unſere ruheſuchende Zeit das Silhouettenſchneiden wieder hervorgeholt hat. Aber das Suchen nach der Stille, die in der Vereinfachung ruht, lernt noch weiter vom Schatten. Wie der Schatten die Dinge entkörpert, ſo ſucht ſetzt vielfach auch die Malexei alles in Flächen aufzulöſen. Die Wand⸗ gemälde laſſen, bei Fritz Erler z.., nicht mehr hineinblicken in eine vertiefte Landſchaft, in der plaſtiſch durchgearbeitete Menſchen nein, das Ganze hängt vor uns, wie ein Wandteppich, ohne jede Perſpektive, ruhig und wohltuend, nicht mehr ſtark auf⸗ oder anregend Auch bei kleineren Bildern ſehen wir dieſe klingenden bunten Farben im Schattenriß. Plückebaum z. B. malt ſo ſeine Geſtalt gewordenen Naturſtimmungen und Ludwig v. Hoffmann ſeine traumhaften Bilder. Letzthin wurde auf einer unſerer feinſten Bühnen ein mittelalterliches Myſterium aufgeführt. Die Leidenswerk⸗ zeuge, alſo Hammer, Nägel, Dornenkrone, Kreuz,— dann die Gottesmutter und der Engel Gabriel hielten Zwieſprache mit dem leidenden Heiland. Eine realiſtiſche Darſtellung ſchloß ſich von ſelbſt aus; es mußte ſtiliſiert werden. Die Darſteller ſollten eben wirken, als wären ſie entkörpert— als ſeien ſie nur Stimmen. So ſtanden denn die Geſtalten, die ſich kaum bewegten, vor einer dunkelen Wand— einfarbig, faltenlos gekleidet. Jede Farbe ſtand ſcharf in ihrem Umriß vor dem dunklen Hintergrunde und wirkte ganz flächenhaft, ein farbiger Schattenriß. Ernſt und würdig klang ſo die Sprache des mittelalterlichen Myſtikers, die uns, bei weniger feinſinniger Darſtellung, befremdlich hätte erſcheinen können. Aber der Schatten hatte den rechten Ton gelehrt. Auch bei modernen Dichtungen, und gerade bei ſolchen, die man wegen ihrer übergroßen Feinheit in eine erdenfernere Sphäre rücken möchte, wie etwa„Gyges und ſein Ring“ von Hebbel, ſucht man ſolche Wirkungen, ſa, man läßt den eigent⸗ lichen Schatten mitarbeiten, wie eine Perſon, und bei den modernen Tänzen rechnen Beleuchtung und Darſteller genau feinen, ſchwebenden Bild auf der einfarbigen Bühnen⸗ wand. „Dem Stillen im Lande ein ſtilles Aufmerken; er gibt Ge⸗ nüſſe ganz eigener Art. Dem heimlichen König eine Huldi⸗ gung! Er iſt ein Künſtler, von dem Künſtler lernen. Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Münchener Künſtler⸗Theater. Die muſikaliſchen Feſtſpiel⸗ Aufführungen unter der Regie von Max Reinhardt neh⸗ men am 30. Juni mit der Aufführung der„Schönen He⸗ lena“ von Offenbach ihren Anfang. Einige Nummern der Partitur, die bei den bisherigen deutſchen Aufführungen immer geſtrichen waren, werden auf Veranlaſſung Zemlinskys, der als erſter Dirigent bei den Feſtſpielen wirkt, diesmal zur Wie⸗ dergabe gelangen. Als erſte Neuheit folgt am 14. Juli„The⸗ midore“, ein muſikaliſches Liebesſpiel von Digby la Touche, Text von Roda Roda und Steffan. Im weiteren Verlauf er⸗ ſcheint auf dem Spielplan die Operette„Cherchez la femme“ von Dr. Ralph Benatzky. Was die Pariſer Oper koſtet. Der Bericht über das Budget der Schönen Künſte, der von dem Senator Rivet verfaßt wor⸗ den iſt und im Senat verteilt wurde, enthält einige Angaben, die auch außerhalb Frankreichs intereſſieren dürften. Der Be⸗ richterſtatter behauptet, nach einem Telegramm des„B..“ aus Paris, daß das Defizit der Pariſer Oper unbedeutend iſt, wenn man es mit dem Defizit der Mailänder Seala— 300 000 Lire—, mit dem der Wiener Hofoper— 2 Millionen Kronen — und mit dem des Metropolitanopernhauſes in Newyork— rund 1 Million Mark— vergleichtJede Aufführung der Pariſer Oper koſtet mindeſtens 17000 Franes. Die 7000 Lampen, die das Theater erhellen, erfordern an jedem Spielabend einen Ko⸗ ſtenaufwand von 900 Franes, und die bloße Reinigung des Theaters koſtet nach jeder Aufführung 200 Francs. Gegen⸗ wärtig, beſchäftigt die Oper nicht weniger als 2000 Perſonen. Der Berichterſtatter kommt zu dem Ergebnis, daß der Staat ſeinen Theatern größere Unterſtützungen gewähren müßte. Was die Frage der Zulaſſung ausländiſcher Muſik be⸗ trifft, ſo kommt Rivet zu dem weiſen Schluß, daß die franzö⸗ ſiſchen Komponiſten ihren Brotneid nicht ſo offen zeigen ſollten. Er gibt ihnen jedoch den guten Rat, ſich von der Nachahmung der deutſchen Muſik möglichſt fernzuhalten, da dieſe Muſik dem franzöſiſchen Temperament nicht entſpreche. Ein Boulevardblatt behauptet, daß dieſe Worte nur eine ſchöne Umſchreibung ſeien: Rivet habe eigentlich ſagen wollen, daß die franzöſiſchen Kom⸗ poniſten, wenn ſie Erfolg haben wollten, keine langweiligen Opern ſchreiben dürften. Das Radium und die Edelſteine. In einem längeren Auf; ſatz über„künſtliche Edelſteine“(„Kosmos“, Handweiſer für Mannhiem 20. Juni. eneral⸗Muzeiger. Mittaghlatt. 3. Seite. worten.“ Der Berliner Delegierten einſtimmig angen Dami ſchließt um balb 2 Uhr die Vöcmttgeſtn V Nach einem opulenten Frühſtück im Hotel„Kaiſerhof“ wird um 4 Uhr die Sitzung wieder aufgenommen und bis um .15 Uhr der Reſt der Tagesordnung erledigt. Vom Landesverein Heſſiſcher Zeitungsredakteure liegt folgender Antrag vor:„Die Delegiertenverſammlung wolle beſchließen, dem§ 3 der Satung ein für allemal die Auslegung zu geben, daß Redakteure, die zu⸗ gleich Verleger ſind, im Hauptberuf immer Verleger znd deshalb nicht aufnahmefähig ſind.“ Außer Chefredakteur Waldeſtel⸗Darmſtadt, der den Antrag begründet, ſprechen ſich ſämtliche Redner gegen den Antrag aus, weil man vornehmlich nicht will, daß diejenigen Verleger kleinerer Zeitungn, die ihr Organ ſelbſt redigieren, vom Eintritt in den Reichsverband aus⸗ geſchloſſen werden. Der Antrag wird hierauf zurückgezogen. Der Monatsbeitrag wird für Einzelmitglieder auf 12., für Mitglieder von Landesverbänden auf 6.ä feſtgeſetzt. Als nächſtjähriger Tagungsort wird München gewählt. Die Wahl des Tagungstermins wird dem Vorſtand überlaſſen. Außer Mün⸗ chen haten noch Bremen und Düſſeldorf eingeladen. Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Redakteur Dr. Oeſtreich⸗Berlin dankt dem Vorſtand, namentlich dem 1. Vorſitzenden, für ſeine Mühe⸗ waltung und ſchließt mit einem Hoch auf Chefredakteur Dr. Marx. Der Gefeierte dankt dem Ortsausſchuß, vor allem deſſen Vorſitzenden, Chefredakteur Kühner, und läßt dieſen und das gaſtfreundliche Eiſenach im allgemeinen hochleben. Ein gemüt⸗ licher Abend auf der Wartburg beſchloß den Tag. — Die Standartenweihe des enangel. Zunden in Tampertheim. H. Lampertheim, 19. Juni. Zu einer impoſanten Feier geſtaltete ſich, wie bereits im heutigen Mittagsblatt kurz erwähnt, die Samstag abend und ge⸗ ſtern ſtattgefundene Standartenweihe des evangeliſchen Bundes, Zweigvereins Lampertheim, und des evangeliſchen Männervereins Jampertheim. Das eingetretene Regenwetter konnte der Feſt⸗ ſtimmung keine Einbuße tun. Die eigentliche Weihe wurde am Samstag abend, nachdem zuvor Herr Pfarrer Eckel, der Vor⸗ ſitzende des hieſigen Zweigvereins, die Begrüßungsanſprache ge⸗ halten hatte, durch Herrn Pfarrer Waitz aus Darmſtadt, dem Vorſitzenden des Landesvereins des evangeliſchen Bundes, vor⸗ genommen. Die hierbei gehaltene Weiherede war überwältigend und wurde von der trotz des Regenwetters erſchienenen vielhun⸗ dertköpfigen Menſchenmenge mit ſtürmiſcher Begeiſterung auf⸗ genommen. Herr Pfarrer Waitz betonte in ſeiner Rede aus⸗ drücklich, daß der evangeliſche Bund keineswegs die katholiſche Re⸗ ligion bekämpfe, ſondern, daß er den Augenblick dankbar begrüßen würde, in dem ſich die beiden Konfeſſionen zu gemeinſamer Arbeit zuſammenfinden würden. Lediglich gegen den römiſch⸗jeſuitiſchen Geiſt im katholiſchen Volksleben wolle der evangeliſche Bund Front machen. Die Rede gipfelte in dem auf dem Banner ent⸗ haltenen Bekenntnis„Evangeliſch bis zum Sterben, deutſch bis in den Tod hinein“. Die Standarte wurde hierauf von dem Vorſitzenden des hieſigen Zweigvereins, Herrn Pfarrer Eckel übernommen und von dieſem an den Standartenträger, Herrn Quick übergeben. Im Namen des Zweigvereins des evange⸗ liſchen Bundes zu Worms ſprach Herr Profeſſor Rößler, der den feſtgebenden Verein zu ſeiner Standarte beglückwünſchte, ſei es doch in Heſſen der erſte Fall, daß ſich ein Zweigverein eine Standarte als äußeres Symbol ſeiner Zuſammengehörigkeit und gemeinſamer Beſtrebungen zugelegt habe. Nachdem der Kirchen⸗ chor unter der Leitung ſeines bewährten Dirigenten, Herr Pfarrer Eckel, noch einige Lieder vorzüglich zu Gehör gebracht hatte, wurde die Feier kurz nach 11 Uhr beendigt. Am Sonntag früh 7 Uhr war Choralblaſen vom Kirchturm, bis zwei Stunden Schlaf verzichtet, konnte er doch dafür eine ausgeführt vom Poſaunenchor. Der im Feſtprogramm vorge⸗ ſehene Feſtzug zur Kirche konnte des Regenwetters wegen nicht ſtattfinden. Nichtsdeſtoweniger war die Kirche bis auf das letzte Plätzchen gefüllt, gar viele mußten mit einem Stehplatz ſich be⸗ gnügen. Als Feſtprediger war Herr Stadtpfarrer Klein aus Mannheim gewonnen worden. Man hatte hierin einen wirklich guten Griff gemacht, denn die Predigt war von ganz bedeutendem Inhalt und machte auf alle Beſucher des Gottesdienſtes einen ſichtlichen Eindruck. Kirchen⸗ und Poſaunenchor wirkten auch beim Feſtgottesdienſt mit. Um 1 Uhr mittags fand im Saale des „Darmſtädter Hof“ ein gemeinſames Eſſen ſtatt, an dem auch die geladenen Gäſte und Feſtredner teilnahmen. So waren erſchienen, Se. Exzellenz Herr Generalleutnant v. Henning⸗ Homburg, Herr Kirchenrat Matthes⸗Jugenheim, Herr Kapi⸗ känleutnant Grill, Herr Pfarrer Bickelhaupt, Groß⸗ Umſtadt, ein geborener Lampertheimer u. a. mehr. Am Schluſſe erſchien ſodann noch Herr Pfarrer Kopfermann⸗Kaub a. Rh. Verſchiedene Reden wurden während des Mahles gehalten; ſo brachte Herr Bürgermeiſter Boxheimer das Hoch auf Kaiſer und Großherzog aus, Herr Pfarrer Eckel begrüßte zunächſt die erſchienenen Gäſte. Herr Stadtpfarrer Klein⸗Mannheim ktoaſtete auf Herrn Pfarrer Eckel, deſſen vielſeitige Tätigkeit er beſonders hervorhob. Herr Pfarrer Roos⸗Lampertheim ge⸗ dachte der angeſtrengten Tätigkeit der Ausſchüſſe und ſtattete ihnen den Dank der Verſammlung ab. In Anbetracht des ſchlechten Wetters war vorgeſehen, die Feier am Nachmittag in 2 Sälen abzuhalten. Nachdem jedoch der Himmel am Nachmittage ſich dann etwas aufßellte, zog man doch auf den Feſtplatz, wo alsdann die Feier programmäßig vor ſich ging. Man hatte gut daran getan, trotz des zuerſt noch zweifel⸗ haften Wetters den Feſtplatz zu wählen, denn in den Sälen hätte Naturfreunde) berichtet der bekannte Schriftſteller Hanns Günther über ſehr intereſſante Verſuche, die die Einwirkung der Radiumſtrahlen auf die Farbe der Edelſteine betreffen. Die Entdecker des Radiums, Herr und Frau Curie, bewahrten einen Teil ihres Radiumbromids in einem Glasröhrchen auf, und dieſes Röhrchen färbte ſich allmählich blau. Das veranlaßte einen jungen Chemiker namens Bordas, den Einfluß der Radiumſtrahlen auf Edelſteine genau zu prüfen. Er begann ſeine Verſuche mit Korunden, die er bei einem Juwelier für 2 Franken das Karat erſtand, packte ſie mit Radiumbromid zu⸗ ſammen und ließ die Strahlen genau einen Monat lang wirken. Das Ergebnis war ganz überraſchend. Ein ungefärbter Korund war gelb geworden wie ein Topas, blauer Korund hatte ſich in Smaragd, violetter in Saphir umgewandelt. Die Fortſetzung der Verſuche brachte noch beſſere Ergebniſſe. Weingelber Korund war zu einem ſchönen Rubin geworden, und ein ſehr minderwertiger dunkler Korund wurde violett. Nun ging Bordas hin und bot ſeine Steine dem gleichen Juwelier, bei dem er zwei Franken für das Karat bezahlt hatte, zum Kaufe an; der ſah ſich die Steine genau an und meinte, er wolle ihm 45 Franken pro Karat geben, für den Rubin aber 500 Franken. Es iſt noch nicht abzuſehen, wohin dieſe Verſuche uns führen werden, denn man prüfte gleich auch den Einfluß der Röntgen⸗ ſtrahlen auf Edelſteine, und bei ihnen zeigte ſich ein ähnlicher verfärbender Einfluß, der ſich jedoch in Bezug auf die Zeit⸗ dauer als bedeutend ſchneller wirkend erwies. 8 Antrag Scheel wird an Stelle des Antrages der nicht ½ der erſchienenen Feſtgäſte an der Feier teilnehmen können. Als erſter Redner trat Herr Pfarrer Kopferman n⸗Kaub auf, der ſich über das Thema„Der evangeliſche Chriſt und ſeine Fa⸗ milie“ in wirklich volkstümlicher Art verbreitete; ſeine Rede war mit Humor gewürzt. Eine kernige, von echtem deutſchen Geiſt getragene Anſprache hielt Herr Generalleutnant v. Henning. Er verbreitete ſich über das Thema:„Der evangeliſche Chriſt und ſein Vaterland“. Als dritter offizieller Redner trat ſodann ein Lampertheimer Kind, Herr Pfarrer Bickelhaupt, Groß⸗Um⸗ ſtadt, auf. Sein Vortrag„Der evangeliſche Chriſt und ſeine Kirche“ war äußerſt anſchaulich, inhaltreich und zu Herzen gehend. Sämtliche Redner ernteten ſtürmiſchen Beifall; waren doch alle Vorträge in jeder Hinſicht erbauend und von überwältigender Wirkung. Herr Profeſſor Wendling⸗Mannheim überbrachte Glückwünſche des Zweigvereins in Mannheim; ſeine Ausführun⸗ gen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Vom evange⸗ liſchen Arbeiterverein in Waldhof, der in großer Anzahl er⸗ ſchienen war, ſprach ein Mitglied des Vereins wirklich ſchöne, ſchlichte und doch zu Herzen gehende Worte. Er beglückwünſchte den hieſigen Zweigverein zu ſeiner Standarte und überreichte als äußeres Angebinde eine prachtvolle Fahnenſchleife, wofür Herr Pfarrer Eckel im Namen des hieſigen Zweigvereins mit bewegten Worten dankte. Auch die Feſtjungfrauen ſtifteten eine Schleife. Alles in allem kann geſagt werden, daß es ein Feſt von ganz überwältigendem Eindruck war, auf das der Zweigverein des ebangeliſchen Bundes zu Lampertheim jederzeit ſtolz ſein kann; denn noch niemals iſt in Lampertheim ein Feſt mit ſolcher Wärme und Begeiſterung gefeiert worden. Aus Stadt und Land. „Mannzeim, 20. Juni 1911. Süngerreiſe der Mannheimer Nieder⸗ tafel nach der franzöſiſchen Achweiz. VI. Chamonix, 18. Juni. Unſere Befürchtung iſt eingetroffen. Mit dem„früh zu Bett“ war es nichts. Im Gegenteil es wurde verhältnismäßig ziemlich ſpät. Aber die Gründe für dieſen ſtarken Gegenſatz zwiſchen Worten und Taten ſind durchſchlagender Natur und jeder war wegen der Nichtbeachtung der weisheitsvollen An⸗ ordnung des Vorſtandes entſchuldigt. Herr Dr. Seyler, der liebenswürdige ſchweizer Hotel⸗ fürſt, hatte die Liedertafel in herzlichſter Weiſe gebeten, doch noch einige Stunden des letzten Abends unſeres Aufenthalts in Zermatt in ſeinem Hotel Mont Cervin bei einem guten Glas Bier zu verbringen. Wer hätte es über ſich gebracht, dieſer freundlichen Einladung nicht folge zu leiſten? Es ging hoch her! Eine gehobene Stimmung durchwehte den ſtattlichen Saal, der von der Reiſegeſellſchaft, den Kurgäſten und zahlreichen angeſehenen Einwohnern von Zermatt bis auf den letzten Platz beſetzt war. Selbſt der Ortspfarrer war erſchienen und blieb bis zum Schluſſe des ſchnell improviſierten Banketts. Chor⸗ lieder, Quartetts und Geſangsſoli wechſelten in bunter Folge. Die Zuhörer waren begeiſtert und ihr Beifallsklatſchen nahm faſt kein Ende. Die Liedertafel hat mit dieſem Abend in Zermakt dem Deutſchtum in der franzöſiſchen Schweiz einen großen Dienſt berzeugung wurde geleiſtet. Die eue e gewiſſermaßen einen natio⸗ nalen Charakter an. Dieſer hervorragenden Perſönlichleiten Ausdruck gegeben. Aufbruch gegeben wurde. Gern hätte jedoch jeder auf die ein Erinnerung eintauſchen, die wohl für ſein ganzes Leben in der Erinnerung traulich wiederklingen wird. Nur kurz war die für den Schlaf beſtimmte Friſt, denn ſchon um 343 Uhr früh begann das„große Wecken“. Wenn es auch viele verſchlafene und übernächtige Geſichter gab, ſo war doch alles munter und wohlauf. Die Hoffnung allerdings, einen Sonnenaufgang beobachten zu können, wurde nicht erfüllt, denn gerade zu der Zeit, in der das Tagesgeſtirn hinter den Berges⸗ rieſen emporſteigen ſollte, bauten ſich dichte Wolkenmaſſen am Oſthimmel auf. Später wurden ſie allerdings wieder aus⸗ einander geſchoben und die Sonne drang ſiegreich durch, aber das Wetter blieb doch den ganzen Tag unbeſtändig. Einmal heller Sonnenſchein, dann dichte Wolkenmaſſen, manchmal ſogar leichter Regen. Immerhin konnten die Liedertäfler mit dem Wetter ſehr zufrieden ſein. Auch hatte dieſes wechſelnde Wetter⸗ bild für den Naturfreund ſeine großen Reize. Es war, als wollte die Natur ihr gewaltiges Können auch von dieſer Seite zeigen. Und dieſe Abſicht gelang hervorragend gut. Die Abfahrt von Zermatt erfolgte 4 Uhr 25 Min. Das Wecken hatte ſomit etwas zu früh begonnen. Die Fahrt gir⸗ zunächſt nach Visp, von hier nach Martiguy und dann mit der Zahnradbahn auf die Vorberge des Mont Blanc und zwar über Salvan, Finhaut, Chatelard, nach Valloreine und von hier nach Chamonix. Es war wieder eine hochintereſſante, genußreiche Reiſe. Der Gebirgscharakter des Mont Blanc⸗Gebietes iſt von dem Gebirgsreich das von dem Matterhorn beherrſcht wird, ein weſentlich verſchiedener. Er iſt wilder und romantiſcher, anderer⸗ Hamburg die fünfte Hauptverſammlung des Deutſchen Monk⸗ ſtenbundes als„Erſter Moniſtenkongreß“ ſtattfinden; das Ehrenpräſidium hat Prof. Eruſt Haeckel übernommen; als Verhandlungsleiter wird Prof. Wilhelm Oſtwald fungieren. Es werden u. a. die Profeſſoren Haeckel, Svante Arrhenius, Jacques Loeb(Newyork), Friedrich Jodl, 8. WahrmundPrag), Rektor Guſtav Höft(Hamburg) und Dr. Ernſt Horneffer (München) ſprechen.— Die eeee akultät der deutſch⸗chineſiſchen Hochſchule in Tſingtau iſt mit 12 Schülern eröffnet worden. Weitere Schüler aus an⸗ geſehenen chineſiſchen Familien wurden angemeldet.— Das Frankfurter Komödienhaus hat das Schauſpiel „Frau Hella“ von Faubourg zur Uraufführung ange⸗ nommen. Dasſelbe Theater hat auch Theodor Wolffs„Kö⸗ nigin“ erworben. Die Hauptrolle wird ebenſo wie in Berlin von Frau Durieux dargeſtellt werden.— Neulich war be⸗ kannt geworden, daß Roald Amundſens Südpol⸗Exrpeß dition ſich in Geldnot befinde. Als das Schiff„Fram“ nach der Anlandſetzung Amundſens und deſſen Begleiter nach zur Beſtreitung aller Koſten. Der in Buenos Aires wohnende Norweger Don Pedro Chriſtopherſen hat jetzt mitgeteilt, er ſchenke der Expedition alle nötigen Mittel für die Südpol⸗ fahrt von der Ankunft des Schiffes in Buenos Aires an, bis das Schiff nach derbholung Amundſens in San Franeisco Kleine Mitteilungen. Vom 8, bis 11. September wird in! 7 landet, insgeſamt rund 200 000 Kronen wiederhölt bön Mitternacht war faſt herangekommen, als das Zeichen zuin Buenos Aires zurücktehrte, waren an Bord nur 100 Kronen nach Ludwigshafen ſeits aber auch lieblicher, da die Gebirgshänge vielfach von prächtigen Tannenwäldern, durch die mächtige Waſſerfälle toſend zu Tale ſtürzen, bedeckt ſind, ſodaß man ſich oft in den Schwarzwald verſetzt glaubt. Kühn ſteigt die Bahn an der Berglehne empor, bis ſie in Chartelard den Kamm erreicht hat. Dann geht es abwärts durch ein fruchtbares in üppigſter Vege⸗ tation prangendes mit mächtigen Wäldern geſchmücktes Hoch. gebirgstal, in das zahlreiche anmutige Bergdörfer maleriſch ge⸗ bettet ſind und das der wilde von dem Mont Blanc kommende Gletſcherfluß Arve durchrauſcht. 15 5 Die Ankunft in Chamonix fand nach weſteuropaiſcher Zeit Mittags 12 Uhr 22 Minuten ſtatt. Die Reiſegeſellſchaft erhielt 955 Quartiere in den Hotels Grand Hotel des Alpes, Hotel Gouttet und Hotel du Parc. Der für den Nachmittag vorgeſehene Beſuch des Boſſons⸗ Gletſchers fiel aus, dafür wurden von den Liedertäflern klei⸗ nere Spaziergänge in der herrlichen Umgebung des idylliſch gelegenen Städtchens Chamonix gemacht: die einen gingen da⸗ hin, die anderen dorthin, ein Teil beſuchte auch das Caſino, um dort beim Spiel das Glück zu verſuchen oder das Unglück herauszufordern. Meiſtens war das Letztere der Fall. Man ſagt, daß bei manchem Reiſeteilnehmer das Portemonnaie durch den Spielteufel ſehr erheblich entlaſtet worden ſei. Der Lunch und das Diner wurden in den verſchiedenen Hotels, in denen die Reiſegeſellſchaft wohnte, eingenommen. Nach dem Diner traf man ſich zu einem gemütlichen Beiſam⸗ menſein im„Hotel des Alpes“. Herr Dr. Ramsperger teilte mit, daß Nachmittags ein großer Teil der Reiſegeſellſchaft die Bierſtube„Deutſches Haus zum Grafen Zeppelin“ beſucht und dort bei einem guten Glaſe Bier und frohem Geſang eine heitere Stunde verlebt habe. Er ſchlage vor, zur Erinnerung an dieſe Stunde dem Grafen Zeppelin folgenden möglichſt von allen Reiſeteilneh⸗ mern zu unterſchreibenden Kartengruß zu überſenden:„Ew Erxzellenz ergebenſte Liedertafel gedenkt auf der Sängerr durch die franzöſiſche Schweiz im Zeppelinhaus zu Chamo in alter treuer Hochachtung und Verehrung in einem muſika liſchen Hoch und entbietet ihrem größten Landsmann die er⸗ gebenſten Grüße mit den aufrichtigſten Wünſchen für ſein fer⸗ neres Wohlergehen und Gelingen.“ Der Abſendung dieſes Kar⸗ tengrußes wurde freudig zugeſtimmt. Herr Hechler nahm ſo⸗ dann Veranlaſſung, denjenigen Reiſeteilnehmern zu danken, die zugleich auf der Reiſe ſich in den Dienſt der Liedertafel geſtellt haben und zwar dem Reiſearzt Herrn Dr. Ramsperge den Reiſeberichterſtattern Ernſt Müller und Fr. Kun und Herrn Photographen Tillmann. Das auf die v Herren ausgebrachte Hoch fand freudige Aufnahme. Im Name dieſer vier Herren dankte Herr Ernſt Müller für die freund lichen und herzlichen Worte des Liedertafelpräſidenten. Sodann feierte er den Ehrenpräſidenten Herrn Direktor Heinr. Irſ linger, der die ganze Reiſe mit bewundernswerter Rüſtigkei und Ausdauer mitgemacht hat. Er wies hin auf die groß Lebensarbeit, die Herr Irſchlinger der Liedertafel gewidm und die ihm für immer einen der hervorragendſten Ehrenpl in der Geſchichte der Liedertafel ſichern. Das Hoch auf Hei Irſchlinger fand brauſenden Beifall und ebenſo herzlich er klangen zu Ehren des Gefeierten die Akkorde des Liedertafel wahlſpruchs, deſſen Text von Herrn Irſchlinger ſeinerz faßt worden iſt. Jn humoriſtiſcher launiger Weiſe feierten Herren Lebkuchen und Peter Meuver den Präſidenten der Liedertafel, Herrn Hechler, mit trefflichen Ausführungen Beifallsſtürme auslöſend. Herr tor Heinrich Irſchlänger dankte für das ihm ausgebra Hoch, der Verſicherung Ausdruck gebend, daß er bis zu ſeit tafel treu bleiben werd ͤ Zuk. ltel,Herr Stadtrat eterte die kre Mitglieder dertedertafel, genvmmen, wie diejenigen, u Hiermit war der offizielle Teil beendigt. Später traf man ſich nochmals im„Deutſchen Feebaee wo man Geſang und gutem Stoffe bis gegen Mitternacht ver Erwähnt ſei noch, daß folgendes Telegramm von M heim eingelaufen war: 5 Wir ſitzen hier mit unſerer Pein im Regen,, Sie haben Pracht und Sonnenſchein auf allen Wegen. Drum ſteig dem Liedertafelchor„„VV Voll Dank das Hoch empor. Wernicke⸗ n⸗ Kriegsminiſterium und Handwerker. Das Kriegsminiſteriun hat die Vorſchläge des 8. deutſchen gewerblichen Genoſſenſchafts⸗ tages über die Zuweiſung amtlicher Lieferungen an das Handwerk gebilligt und wird unter Vorausſetzung der ordungsgemäßen Durchführung der zugeſagten Kontrolle jährlich einen feſten Pro zentſatz der zur Bekleidung und Ausrüſtung des Heeres notwen⸗ digen Gegenſtände an Handwerkervereinigungen über⸗ weiſen. 8 * Vom Heidelberger Bataillon. Die„Heidelberger Zeitung meldet: Wie wir erfahren, wird Herr Oberleutnant Jend nach dem Manöver nach Mannheim verſetzt. An ſeine Ste tritt Herr Oberleutnant Böcker Mannheim. 1 * Zur Sommerſonnwende veranſtaltet der Sängerkra; Mannheim am Samstag, den 24. Juni(Johannistag) abends Uhr im Waldparkreſtaurant„am Stern“ ein So nachtsfeſt unter Mitwirkung der geſamten Kapelle des II. bay Pionierbataillons aus Speyer(Obermuſikmeiſter Fritſch zu ſolchen Veranſtaltungen wie geſchaffene Etabliſſemenf i park erhält zur Feſtfeier Lampionbeleuchtung. Ein Johanni⸗ inmitten des Waldesdom wird den Abſchluß des Abendfeſtes bilden. Bei Regenwetter findet die Veranſtaltung 8 Tage ſpäter tritt 20 Pfg. *Von bübiſcher Hand wurden heute Nacht die ſämtlich ſtämmigen Roſenſtöcke auf der rechten Seite des Schloßh welche zur Zeit ihre ſchönſte Blütenpracht entfalteten, an der K abhgeknickt, und an den Zypreſſen die Aeſte herunter Offenbar handelt es ſich um denſelben Täter, der ebenfall geſtrigen Nacht gegenüber der Pfälziſchen Hypothekenbank in Lu wigshafen an den Blumenbeeten Verwüſtungen anrichtete, denn der ganze Weg vom Schloſſe bis zur Rheinbrücke zeigt an den Bö men die Spuren des Vandalen. Ein Polizeihund nahm den W bis zum Durchgange rechts am Schloſſe, dann ging ihm die Sp; verloren. Anzunehmen iſt, daß es ſich alſo um einen Täter Ludwigshafen handelt. 5— * Die Fundamentierungsarbeiten für die neue Feuer kaſerne waren am leßten Samstag beendigt und wurde aus Anlaß von der Firma Wayß u. Freytag.⸗G., Frankfurt a. die das Fundament erſtellte, eine kleine Feſer veranſta beiden Dampfhammer, die mit ihrer Tätigkeit am 26. A begannen, haben ein Gewicht von 25 reſp. 30 Zenkner u in dieſer kurzen Zeit ungefähr 800 Betonpfähle einger zwar zirka 600 ungefähr 10—12 Meter tief und zirka Meter tief. Die beiden Maſchinen ſind bereit montiert und geht die eine von hier aus nach Neuſt Geeſchäftsbericht cht der Ortskrankenkaſſe Man Jahr 1910. Nach dem gedruckt vorliegenden Geſchäf mehrung erfahren. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt..) Mannheim, 20. Juni. fallen von den 72 849 Perſonen, die in Mannheim in den ver⸗ ſchiedenen Orts⸗, Innungs⸗ und Betriebskrankenkaſſen auf die Ortskrankenkaſſe 38 208 Perſonen. Der Rechnungsabſchluß weiſt eine Vermögenszunahme von 189325 M. auf. Dem Reſervefonds konnten einſchließlich der Hypothekengewährung an den Käufer des der Kaſſe gehörigen Wohngebäudes in Neckarau 222 072.61 M. zugeführt werden. Die geſetzlich vorgeſchriebene Zuführung be⸗ läuft ſich dagegen nur auf 149 379.14 M. Dieſes günſtige Rech⸗ nungsergebnis iſt einesteils auf die Vermehrung der Beitragsein⸗ nahmen infolge Zunahme der Mitgliederzahl, ſowie auf die im Gegenſatz zu den Vorjahren ſich in ziemlich normalen Grenzen bewegenden Unterſtützungsausgaben zurückzuführen. Die Durch⸗ ſchnittsmitgliederzahl iſt um rund 2100 Mitglieder 6,2 Pro⸗ zent geſtiegen. Die Krankheitsfälle ſind gegenüber dem Vorjahr um 1,14 Prozent, die Krankheitstage um 0,689 Tage pro Mit⸗ glied zurückgegangen. An Beiträgen wurden 98 770.76 M. mehr bereinnahmt. Die Verwaltungsgeſchäfte haben infolge der Mit⸗ gliederzunahme wiederum in ihrem Umfange eine erhebliche Ver⸗ Mit der Erledigung der geſamten Arbeiten waren 31 Bureaubeamte, 7 Hilſsarbeiter ſowie 3 Maſchinen⸗ ſchreiberinnen und 1 Lehrling beſchäftigt. An Invaliden⸗Ver⸗ ſicherungsbeiträgen wurden eingezogen 384 660 M. Die von der Verſicherungsanſtalt für den Einzug zu entrichtende 53prozentige Verzinſung belief ſich auf 21 156.30 M. Mit dem 1. Januar 1910 wurde infolge Eingemeindung die Gemeinde⸗Krankenver⸗ ſicherung aufgelöſt. Die Mitglieder dieſer Gemeinde⸗Kranken⸗ Verſicherung wurden je nach ihrer Berufsart den hierfür in Mannheim beſtehenden Ortskrankenkaſſen überwieſen. Der Ortskrankenkaſſe 1 wurden 46 Betriebe mit 89 Verſicherten über⸗ wieſen. Auch die freiwilligen Mitglieder wurden übernommen. Die Einnahme an Zinſen aus den Wertpapieren, ſowie auf Scheckkonto angelegten Kapitalien beträgt 2 461.44 M.(1909; 18 748.59.) Die Geſamtbeitragseinnahme mit 1493 791.48 M. hat gegenüber dem Vorjahre eine Vermehrung von 98 770.70 M. erfahren, welche beinahe ausſchließlich auf die Zunahme des Mit⸗ gliederſtands zurückzuführen iſt. Von der Beitragsſumme ent⸗ fallen auf Pflichtbeiträge 1 437 569.84 M. Die von den frei⸗ willigen Mitgliedern geleiſteten Beiträge betragen 56 221.64 M. (1909: 48 740.96.) Die von den pfandloſen Arbeitgebern ge⸗ ſchuldeten Beiträge belaufen ſich auf 1122.93 M.(2126.48.) Die Koſten der ärztlichen Behandlung der Kaſſenmitglieder be⸗ laufen ſich im Jahre 1910 auf 210 851.48 M.(1909: 265 578.68.) Auf den Kopf der Durchſchnittsmitgliederzahl entfallen.33 M. gegen.58 M. im Vorjahr. Die Ausgaben für Arzneien und Heilmittel ſind von 120 623.47 M. im Jahre 1909 auf 133 424.99 M. geſtiegen. Die Ausgabe an Krankengeld beträgt 556 951.81 M.(1909: 567064.06.) An Wöchnerinnenunterſtützung wurde verausgaßt 35 939.20 M.(1909: 34 893.35.) Für Sterbegeld an Mitglieder und Angehörige der Mitglieder wurden zuſammen 34 621.50 M.(1909: 37 546.65.) verausgabt. Der Aufwand für Verpflegung erkrankter Kaſſenmitglieder in Krankenanſtalten, Geneſungsheimen und Erholungsſtationen iſt von 195 883.07 M. im Jahre 1909 auf 218 254.91 M. geſtiegen. An perſönlichen Verwaltungskoſten wurden verausgabt 105 599.14 M.(1909: 102 687.14.) Der Kaſſenbeſtand belief ſich am Schluſſe des Jahres auf 72 217.41 M. Das Guthaben auf Scheckkonto bei der Badiſchen Bank betrug am Jahresſchluſſe 58 73797 M. Dem Wert des Verwaltungsgebäudes mit 369 565.94 M. ſteht eine Hypothekenforderung der Landesberſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe in Höhe von 152000 M. gegenüber. Der von der Kaſſe in dem Gebäude aus eigenen Mitteln angelegte Kapital⸗ betrag beziffert ſich daher auf 217565.94 M. Der Reſervefonds beträgt am Ende 1910 813 412.07 M. Der nach den geſetzlichen Vorſchriften anzuſammelnde Reſervefond müßte 1 394 890.2 M. petragen. Zu dieſer Summe fehlen alſo noch 581428.16 M.— Der dem Geſchäftsbericht angegliederte„Bericht über das 4. Ge⸗ ſchäftsjahr der Walderholungsſtätte der Ortskranken⸗ kaſſe 1“ konſtatiert eine weitere Zunahme des Beſuchs der Er⸗ holungsſtätte. Beſucht wurde die Stätte im ganzen von 291(1909: 237) Perſonen an 6980(1909: 5179) Verpflegungstagen. Die durchſchnittliche Verpflegungszeit beträgt 24(1909: 22] Tage. Der Betriebsaufwand für die Stätte belief ſich auf 16 119.98 M. (1909: 12 170.59.) Auf den Verpflegungstag entfallen für 1910.72 M.(1909:.86.) Aus dem Großherzogtum. dt. Karlsruhe, 18. Juni. Geſtern wurden hier zwei Kinder vom ſicheren Tode errettet. Das eine erlitt durch ausſtrömendes Gas eine Vergiftung, konnte aber von ſeinem Großvater noch zur rechten Zeit gefunden werden. Ein Poliziſt entriß ein 5jähriges Kind dem Waſſer des Gutenbergbrunnens, in den es beim Spielen gefallen war. rr. Baden- Baden, 18. Juni. Das Bütten⸗ quelle-Emanatorium, dieſe neueſte, bedentungsvolle Kureinrichtung Baden⸗Badens, wurde geſtern nachmittag durch den Großh. Bezirksarzt, Herrn Medizinalrat Dr. Thomann, einer eingehenden Beſichtigung unterzogen und alsdann für die Inbetriebnahme geeignet erklärt. Die näheren Erläuterungen in mediziniſcher Hinſicht gab Herr Medizinalrat Dr. Krieg, indeß ſich Herr Direktor Frah m über einzelne techniſche Fragen äußerte. Das Emanatorium, welches ſich in außerordentlich gefälliger Form präſentiert, befindet ſich im Seitengebäude des ehemaligen Palais Hamilton und iſt von heute an geöffnet. Ueber Beſuchszeiten und Preiſe ſei auf die Bekanntmachung des ſtädt. Kur-⸗Komitees verwieſen. Das Emanatorium erhielt geſtern noch hohen Beſuch. Prinzeſſin Wilhelm von Baden beſichtigte unter Führung des Herrn Kurdirektors Grafen Vitzthum von Eckſtaedt die neue Einrichtung und brachte ihr lebhaftes Intereſſe an der Neuſchöpfung zum Ausdruck. T. Hüningen, 14. Juni. Bei der im Wochenbett liegenden Frau Cäſarigo war eine als Vorgängerin beſchäftigte Frau mit dem Nachfüllen des Spiritusapparats beſchäftigt. Plötzlich explo⸗ dierte der Apparat und im Augenblick ſtand die Frau in hellen Flammen. Die zwei Stunden zuvor von einem Kinde entbundene Frau Cäſarigo ſprang in Todesängſten aus dem Bette und half mit der gleichzeitig eingetroffenen Hebamme die Flammen löſchen Die Vorgängerin iſt am ganzen Körper über und über mit Brandwunden bedeckt und mußte ins Baſler Spital gebracht wer⸗ den. Infolge des Schreckens liegt die Wöchnerin totkrank dar⸗ nieder. An dem Aufkommen beider Frauen wird gezweifelt. Von Tag zu Jag. — Eiſenbahnunfall. Frankfurt a. 19. Juni. Geſtern Architekten W. Fink, der mit dem Cronberger Zug 692 hierher fuhr und am offenen Fenſter ſtand, in der Nähe der Station Bockenheim durch eine offenſtehende Koupetür des entgegen⸗ fahrenden Hamburger Zuges 150 die Schädeldecke zertrümmert. Er war ſofort tot. — Vorden Zug geworfen. Berlin, 20. Juni. Vor den Eiſenbahnzug, der kurz nach 9 Uhr abends Eberswalde verläßt und der um 10 Uhr in Berlin eintrifft, warf ſich geſtern Me., vormittag 11 Uhr 15 Min. wurde dem Abend ein in mittleren Jahren ſtehender Mann; er wurde ſofort getötet. — Ein Kampf zwiſchen Verbrecher und Gendarm. Berlin, 20. Juni. Als ein Gendarm heute morgen in Steglitz einen Mann, der in der Kolonie Dahlem einen Einbruch verübte, feſtnehmen wollte, wurde er von dem Einbrecher tätlich angegriffen. Der Beamte mußte von der Waffe Gebrauch machen. Durch einen Schuß in den Ober⸗ ſchenkel machte er den Spitzbuben kampfunfähig. — Verkehrsſtörung. Die Züge der Strecke Berlin⸗ Bernau hatten heute morgen ein paar Stunden Verſpätung, weil bei Blankenburg zwei Güterzugswagen aus den Schienen geſprungen waren. Die Störung wurde nach einiger Zeit behoben. — Bauunfall. Spandau, 20. Juni. Auf einem Neubau in der Kloſterſtraße ſtürzten drei Balkons mit einem Teile der Frontmauer zuſammen. Ein Maurer und ein Hilſs⸗ arbeiter wurden unter den Trümmern begraben und konnten erſt nach längeren Bemühungen aus ihrer ſchwierigen Lage befteit werden. Der eine von ihnen hat ſo ſchwere Verletzungen er⸗ litten, daß er nach dem Krankenhaus übergeführt werden mußte. — Großfeuer durch Blitzſchlag. Panten (Fürſtentum Ratzeburg), 20. Juni. Infolge eines durch Blitz⸗ ſchlag verurſachten Brandes wurden 17 Häuſer eingeäſchert. Ein kleines Kind iſt mitverbrannt. Letzte Nachrichten und CTelegramme. Luftſchiff„Erſatz Deutſchland.“ * Stuttgart, 20. Juni. Wie der„Schwäbiſche Merkur“ aus Friedrichshafen erfährt, ſoll das Luftſchiff„Erſatz Deutſch⸗ land“, L. Z. 9, bis Samstag flugbereit hergeſtellt werden, ſodaß am Sonntag die erſte Probefahrt gemacht werden kann. Schon für den folgenden Tag iſt dann die Fahrt nach Baden⸗Baden vorgeſehen. Nach acht Tagen Aufenthalt ſoll das Luftſchiff nach Friedrichshafen zurückkehren und von dort aus Paſſagierfahrten unternehmen.— Geſtern nachmittag fand in Friedrichshafen eine Sitzung des Kuratoriums der Drachenſtation ſtatt, bei der Ver⸗ treter der Reichsregierung und der ſüddeutſchen Regierungen an⸗ weſend waren. Abends waren die Teilnehmer von dem Grafen Zeppelin zu einem Eſſen eingeladen. Heftiger Sturm. * Bonn, 20. Juni. Ein heftiger Stur m, der nur wenige Minuten anhielt, hat geſtern abend, wie die „Frankf. Ztg.“ mitteilt, in verſchiedenen Stadtteilen und in der Umgebung großen Schaden angerichtet. In Poppels⸗ dorf und Endenich wurden mehrere Häuſer völlig oder teilweiſe abgedeckt. Im botaniſchen Garten, in Privatgärten und an verſchiedenen Straßen wurden ſtarke Aeſte von den Bäumen geriſſen und in Keſſenich und an der Siebengebirgsſtraße eine Anzahl Bäume umgeworfen, wodurch eine ernſte Ver⸗ kehrsſtörung im Straßenbahnbetrieb entſtand. Ein deutſcher Ueberſeeflug⸗Rekord. * Kfel, 19. Juni. Der Marine⸗Oberingenieur Loew von S. M. S. Danzig iſt geſtern abend mit dem Kapitäuleutnant Buſch auf ſei⸗ nem Fritſche⸗Rumpler⸗Eindecker von Sonderburg nach Kiel, etwa 90 Kilometer weit, über das Meer geflogen und hat damit eine gläu⸗ zende deutſche Höchſtleiſtung aufgeſtellt. Loew hat erſt am 12. Mai ds. Is. die Führerprüfung, und zwar auf einem Sommer⸗Zweidetker, be⸗ ſtanden. Er fühlte ſich nach zwei Flügen mit ſeinem neuen Eindecker bereits ſicher genug, um am Sonntag abend mit einem Fluggaſt den Flug über das Meer zu wagen. Er blieb dabei ſtändig über dem Waſſer, weil er ſich dort ſicherer fühlte als über dem Lande, das in dieſer Gegend nur wenig geeignete Landungsſtellen bietet. Ueber dem Kieler Flugfelde langte er in ziemlich bedeutender Höhe, 800 bis 1000 Meter, an. Die Leiſtung von Loew iſt bisher nur durch den 584 Kilometer langen Flug des ruſſiſchen Fliegers Utotſchkin über das Schwarze Meer übertroffen worden. Da Loew für den ganzen Flug Sonderburg⸗Kiel nur eine Stunde gebraucht, entwickelte ſein Flugzeug alſo trotz des beſtändigen Gegenwindes die bedeutende Geſchwindigkeit von über 100 Kilometer in der Stunde. Die entſetzliche Tat eines Vaters. * Siedletz, 20. Juni. Als dem Kaufmann Kamien die Geburt des ſiebenden Kindes gemeldet wurde, warf er das Neu⸗ geborene gegen die Wand und mißhandelte die Mutter und Hebamme, die ſcherzweiſe die Geburt eines Mädchens anſtatt des erwarteten aber tatſächlich geborenen Knaben gemeldet hatte. Das Kind iſt tot, die Frau ſchwer verletzt, der Mann irrfinnig geworden. Die Reichsratswahlen in Oeſterreich. * Wien, 20. Juni. In 70 Wahlkreiſen Weſt⸗ und Oſt⸗Gali⸗ ziens mit insgeſamt 106 Mandaten ſind bisher 38 Abgeordnete end⸗ gültig gewählt und zwar 30 Mitglieder des Polenklubs, 5 Soziali⸗ ſten, darunter Daſzynski zweimal und der unabhängige Sozialiſt Breiter ſowie zwei Ruthenen. Der Polenklub gewinnt bisher 3 und verliert zwei Mandate, die Sozialiſten gewinnen zwei, die Zioniſten verlieren 2 und die Ruthenen 1 Mandat. Ein Wetiflug über das Mittelmeer. * Paris, 20. Juni. Auf Antrag der Gemeindevertretungen von Carthagena in Spanien und Oran in Algerien ſoll ein Wettflug über das Mittelmeer für die Strecke Carthagena—Oran veranſtaltet werden. 0 Die Krönungsfeierlichkeiten in London. * London, 19. Juni. Das Programm für die Krö⸗ nungsfeierlichkeiten iſt folgendes: 20. Juni: Staatsbankett im Buckingham Palaſt, darauf Ball in der Albert Hall. 21. Juni: Diner im St. James Palaſt bei dem Herzog von Connaught. 22. Inni: Krönung in der Weſtminſter⸗Abtei von 11.15 vormit⸗ tags bis.30 Nachmittags. Abends Familiendiner im Bucking⸗ ham⸗Palaſt. 23. Juni: Prozeſſion des Königs und der Königin durch die City und Süd⸗London. Diner im Auswärtigen Amt. 24. Juni: Flottenparade vor Spithead. 26. Juni: Gala⸗Vor⸗ ſtellung im Opernhauſe. 27. Juni: Gartenfeſt im Park des Buckingham⸗Palaſtes. Gala-Vorſtellung in His Majeſtys⸗Thea⸗ ter. Souper und Ball bei Graf Derby. * London, 20. Juni. Im Buckinghampalaſt fand geſtern abend eine Feſtlichkeit zu Ehren der fremden Fürſtlichkeiten und der Vertreter der fremden Staaten ſtatt. Die Generale Lord Methuen und Sir William Nicholſon wurden anläßlich der Krö⸗ nung zu Feldmarſchällen ernannt. Die Kämpfe in den ausländiſchen Reedereibetrieben. * London, 20. Juni. Der Ausſtand in Southampton trat geſtern nachmittag in ein neues Stadium, indem gegen tauſend Stauer die Arbeit verweigerten. Eine Abteilung Stauer ging an Bord des Dampfers„Royſtom Grange“, der vom La Plata mit ge⸗ ſchlachteten Schafen ankam, um im Haf en zu löſchen. Nach Oeff⸗ nung der Luken erklärten die Leute, nur bei einer Lohnerhöhung arbeiten zu wollen. Unter dieſen Umſtänden entſchloſſen ſich die Reeder, das Schiff zum Löſchen nach London zu ſenden. Dies war das Signal zu faſt allgemeinem Ausſtand der Stauer, die den Dockarbeiterverband beauftragten, in ihrem Namen Verhandlungen zu führen. Ein neuer Taxif ſoll aufgeſtellt werden. 8 * London, 20. Juni. In den Häfen von Firth of Forth ſpitzte ſich die Lage dadurch zu, daß über 600 Mann von den in den verſchiedenen Häfen liegenden Dampfern geſtern abend die Arbeit niederlegten. In Leith liegen 28 Schiffe ſtill. Wei⸗ tere Schwierigkeiten werden dadurch hervorgerufen, daß auch die Hafenarbeiter ſich dem Ausſtand angeſchloſſen haben. Das Laden und Löſchen der Schiffe iſt nicht mehr möglich. Zwei Schiffe ſind geſtern nach dem Kontinent abgegangen. * Amſterdam, 20. Juni. Im Laufe des geſtrigen Tages ſind ſieben große Dampfer eingelaufen. Die Mehrzahl der See⸗ leute ſchloß ſich, ſoweit ſie ſich nicht in einem Vertragsverhält⸗ nis befinden, dem Ausſtande an. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 20. Juni. Aus Paris wird gemeldet: Prinz Viktor und Louis Napoleon haben ſich nach Turin begeben, da der Geſundheitszuſtand ihrer Mutter, der Prinzeſſin Klothilde bedenklich iſt. Die Prinzeſſin iſt ſchon vor einigen Monaten an einer Lungen⸗ entzündung erkrankt und hatte während der letzten Tage einen ernſten Rückfall, der den Aerzten wenig Hoffnung auf ihre Geneſung läßt. Prinzeſſin Klothilde iſt eine geborene Prinzeſſin von Savoyen und ſteht im 69. Lebensjahre. Eine Fahrt des Kaiſers im Unterſeeboot. Berlin, 20. Juni. Die im allgemeinen in Manövernach⸗ richten zuverläſſigen„Kieler Neueſten Nachrichten“ melden: Wie uns von beſonderer Seite mitgeteilt wird, beabſichtigt der Kaiſer während der Kieler Woche mit einem von Kapitänleutnant Kohl geführten Unterſeebobt eine Unterwaſſerfahrt zu unternehmen. Das genannte Blatt fügt hinzu, es gebe die Meldung unter allem Vor⸗ behalt wieder. Im Reichsmarineamt iſt von dieſer Abſicht des Kaiſers nichts bekannt. Das preußiſche Pflichtfortbildungsſchulgeſetz. [Berlin, 20. Juni. In der zweiten Leſung der Kommiſ⸗ ſion des Abgeordnetenhauſes über das Pflichtfortbildungsſchulgeſetz erklärte heute Handelsminiſter Sydo w, daß die Regierung das Geſetz fallen laſſen werde, falls der obligatoriſche Religionsunter⸗ richt unter Hinzuziehung der Geiſtlichen zur Schulaufſicht beſtehen bleibt. Auch der Finanzminiſter ſchloß ſich dieſer Erklärung mit dem Hinweis an, daß eine Ueberſchreitung des ſtaatlichen Zu⸗ ſchuſſes von 8 M. pro Kopf unmöglich ſei. Die Konſerpativen lie⸗ ßen darauf ihre Forderung fallen. Die Obligatoriſierung des Re⸗ ligionsunterrichtes wurde darauf gegen die Stimmen des Zentrums abgelehnt. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Zeitungsverleger. Berlin, 20. Juni. Der Verein deutſcher Zeitungs⸗ verleger hielt heute in Berlin ſeine Hauptverſammlung ab. Der Tagung ging geſtern ein feſtlicher Empfang voraus, den die ver⸗ ſchiedenen Berliner Zeitungsverleger den Kollegen aus dem Reich im Hotel Adlon veranſtalteten. Die heutige Haupt⸗ verſammlung trat vormittags im Rheingold zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtehen techniſche und gewerbliche Fragen des Zeitungsgewerbes. Prof. Dr. Koch⸗Heidelberg ſprach über die akademiſche Ausbildung des Journaliſten. Die Verhand⸗ lung wurde eingeleitet durch eine Anſprache des Vorſitzenden Dr. Max Jeneſcke⸗Hannover, der ausführte, es ſeien heute wieder allerhand Beſtrebungen im Werke, die auf eine Rückwärts⸗ revidierung der Freiheit der Preſſe abzielten. Da erſcheine es notwendig, beſonders auf dem Poſten zu ſein. Die diesmalige Tagung finde in der Reichshauptſtadt ſtatt. Wir in der Pro⸗ vinz haben den lebhafteſten Wunſch, in intenſiver Einmütigkeit zuſammenzuarbeiten mit der Preſſe Berlins, deren großartige Entwicklung die Provinz mit Bewunderung ſehe. Dann be⸗ grüßte namens des Kreisvereins Berlin Rechtsanwalt Ul!. ſtein ⸗Berlin die Verſammlung. Er betonte, daß die Berliner Verleger ſich ſolidariſch fühlten mit den Verlegern in der Pro⸗ vinz und keine Sonderſtellung einzunehmen wünſchten. Welche große Bedeutung das geſchloſſene Zuſammengehen habe, davon hätten die letzten Tage einen deutlichen Beweis geliefert. Dieſer Kampf in Berlin ſei ein Vorgang, der in der Geſchichte des deutſchen Zeitungsweſens von beſonderer Bedeutung ſein werde, Hierauf trat die Verſammlung in die Tagesordnung ein. Aus der franzöſiſchen Kolonialarmee. Berlin, 20. Juni. Aus Paris wird gemeldet: Der Kriegsminiſter hat ſoeben ein Exempel ſtatuiert. Vier Unter⸗ offiziere der Kolonial⸗Infanterie, die nach Marokko entſandt werden ſollten, weigerten ſich, abzureiſen und baten um Löſung ihres Dienſtverhältniſſes, da ſie in einem Dienſtalter ſtünden, wo ihnen jederzeit eine ſolche Löſung möglich ſei. Der Kriegs⸗ miniſter hat nun verfügt, daß die vier Unteroffiziere ohne Pen⸗ ſionsanſprüche unverzüglich aus dem aktiven Militärverhältnis zu entlaſſen ſeien und daß ſie, falls ſte für eine Dekoration vor⸗ geſchlagen wären, keine erhalten ſollen. Hauptverſammlung der Vereine der Elektrizitätswerke. JBerlin, 20. Juni. Die Vereine der Elektrizitätswerke hielten heute in Magdeburg ihre ſtark beſuchte Hauptverſamm⸗ lung ab. Direktor Meng⸗Dresden füührte den Ehren⸗Vorſitz. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder beträgt 397, die der außer⸗ ordentlichen 18. Den erſten Vortrag hielt Oberbürgermeiſter a. D. Wippermann⸗Großlichterfelde über die Frage„Welchen Einfluß hat die Organiſation der Verwaltung der Werke auf ihre Rentabilität“. Nach längerer Beſprechung und lebhaftem Meinungsaustauſch über das Starkſtromgeſetz genehmigte die Verſammlung nach namentlicher Abſtimmung die Abſendung einer Eingabe an das Reichsamt des Innern in Berlin, die in Gemeinſchaft mit dem Vorſtand des Städtetages ausgear⸗ beitet worden war. ‚ Maſſenvergiftung durch Milch in England. IBerlin, 20. Juni. Aus London wird gemeldet: Maſ⸗ ſenvergiftungen durch Milch werden aus Edinburg gemeldet. Dort liegen über 200 Perſonen infolge Genuß von roher Milch, die von London geliefert wurde, krank darnieder. Eine Menge anderer Konſumenten der Milch kam mit leichtem Unwohlſein davon. Im Krankenhaus iſt bereits ein Knabe unter Vergif⸗ tungserſcheinungen geſtorben. Bisher iſt es den Edinburger Sanitätsbehörden nicht gelungen, die Erreger der Maſſen⸗ erkrankungen feſtzuſtellen. Attentat auf den Prinzen von Udine. JBerlin, 20. Juni. Aus Rom wird gemeldet: Auf einer Automobilfahrt von Rocca nach Padua wurde gegen den Prin⸗ zen von Udine einem Vetter des Königs Viktor Emanuel ein Revolverſchuß abgegeben, der ſein Ziel verfehlte. Der Täter hatte ſich in einer Weinkneipe verborgen und entfloh. Man glaubt ihn zu kennen. Gendarmen wurden aufgeboten, um ſeiner habhaft zu werden. 5 —* Mannheim, 20. Juni. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt)) Tundwirtſchaft. Ausflug von Kaſſel nach dem Großherzogtum Heſſen 80 berg, Wetterau, Rheinheſſen, Odenwald) 1 Um den Beſuchern der landw. Ausſtellung Kaſſel und insbeſon⸗ 8 dere den Mitgliedern der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft 15 Gelegenheit zu geben, die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe des Gaues kennen zu lernen, in welchem die jährliche Wanderaus⸗ ſtellung ſtattfindet, veranſtaltet dieſelbe nach den verſchiedenen Teilen des betreffenden Gaues Ausflüge. So iſt auch ein Ausflug nach dem Großherzogtum Heſſen vorgeſehen, der urſprünglich in Verbindung mit einer Reiſe durch Thüringen als Studien⸗ reiſe gedacht war, mit Rückſicht aber auf das Auftreten der Maul⸗ und Klauenſeuche in Thüringen mußte der Beſuch in Thüringen aufgegeben werden, ſodaß nunmehr die Reiſe nach dem Großherzogtum Heſſen als Ausflug von Kaſſel aus ſtattfindet. Die Reiſe wird unter Leitung des Sekretärs der Landwirtſchafts⸗ kammer für das Großherzogtum Heſſen, Dr. Hamann, zur Ausführung gebracht. Diejenigen, welche an dieſem Ausflug teil⸗ nehmen wollen, können ihre Teilnahme heute ſchon bei der Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Berlin SW. 11, Deſſauerſtr. 14, aber auch noch in Kaſſel und zwar an den erſten beiden Aus⸗ ſtellungstagen bis Freitag, den 23. Juni abends bewirken. Volkswirtschalt. Vom oberrheiniſchen Frachtenmarkte. Man berichtet uns unterm 19. ds.: Die fortgeſetzten Nieder⸗ ſchläge hielten den Waſſerſtand andauernd auf ungefährer Höhe, wenn auch von Tag zu Tag Schwankungen nach oben und unten zu verzeichnen waren. Der heutige Stand am hieſigen Pegel belief ſich auf 424 Zentimeter gegenüber einem Stande von 402 Imtir. am heutigen Tage. Der oberrheiniſche Schiffahrtsbetrieb hat in jüngſter Zeit vollſtändig aufrecht erhalten werden können. Ja es war ſogar möglich, Sendungen nach Baſel abzufertigen. Die Bewegung im allgemeinen war ziemlich ausgedehnt. An den meiſten Tagen wurden viele Schiffe nach dem Oberrheine von der Ruhr ſowohl, wie auch von Holland abgefertigt. Die Fahrzeuge ſind meiſtens mit voller Ladung bis nach den Mannheimer Häfen heran gelangt, mußten aber abgeleichtert werden, ſofern ſie für ober⸗ halb Mannheims gelegenen Plätze beſtimmt waren. In der Haupt⸗ ſache waren es Brennſtoffe, die von der Ruhr anlangten. Auch waren wieder Zufuhren von engliſchen Brennmaterialien zu verzeichnen. Neben dieſen wurde viel Getreide angebracht. Größere Zufuhren von Gerſten ſind unterwegs, da der Vorrat in Mann⸗ heim darin unbedeutend iſt. Aueßrdem wird mit der Beifuhr von Holz fortgefahren. Es iſt meiſtens Weißholz, das von Schweden und Rußland ausgefüht wird. Außerdem langten aber auch andere Hölzer an. Auf dem Neckar wurde Salz, Sand, Steine ange⸗ gebracht, Materialien, die zum Teil wieder weiter nach dem Mittel- und Niederrhein gingen. Bezahlt wurden zuletzt an Frach⸗ ten für Brennſtoffe von der Ruhr nach Mannheim M..35—.40, nach Lauterburg M..85 und nach Straßburg M..60 pro 1700 Kilo. Der Schlepplohn von der Ruhr bis nach Mannheim belief ſich pro Zentner auf 3 Pfg. Das Schleppgeſchäft zeigte bisherige Entwicklung. Das Angebot von Schleppkraft war ziemlich bedeu⸗ tend, die Nachfrage aber nicht belangreich. Daher rühren auch die gedrückten Sätze. Die Flößerei auf dem Rheine war ausgedehnter, als bisher, da mehr Floßholz auf dem Maine eintraf. Rodi u. Wienenberger,.G. für Bijouterie⸗ und Kettenfabrikation Pforzheim. Obwohl durch den in der Hochſaiſon erfolgten Streik der Be⸗ 1910 vollſtändig ſtillag, bezeichnet der Geſchäftsbericht das Ergeb⸗ nis des abgelaufenen Jahres als ein befriedigendes. Der Umſatz Abzug der ebenfalls nicht bezifferten Unkoſten ſowie nach 69 734 Mark(i. V. 69 481.) Abſchreibungen auf Anlagen und 25 000 Mark(35000.) auf Kontokorrent verbleibt zuzüglich 29 519 Mark(21086.) Vortrag ein Reingewinn von 171175 Mark(151068.), aus dem wieder 8% Dividende gezahlt werden ſollen. Für Talonſteuer werden 5000 M.(0] zurückgeſtellt, der Vortrag erhöht ſich auf 40 260 M. In der Bilanz ſind Kreditoren von 512278 M. auf 785 838., Debitoren von 774.770 Mark auf 1027 858 M. geſtiegen. Die Höhe der Außenſtände wird darauf zurückgeführt, daß infolge des Streiks der Verſand einige Monate ſtockte und die angeſammelten Vorräte erſt in den letzten Monaten des Berichtsjahres abgeliefert werden konnten. In bar und Wechſeln waren 152 630 M.(126 185.] vorhanden. Waren und Rohſtoffe ſind mit 620 469 M.(617 479.) bewertet. Zur Erledigung der Aufträge erwieſen ſich die jetzigen Geſchäftsräume als zu klein; ein Erweiterungsbau iſt in Angriff genommen, der im Bexichtsjahr 14500 M. erforderte. Konkurſe in Süddeutſchland. Stutkgart. Ueber das Vermögen der angeſehenen Kolo⸗ nialwarenfirma Karl Frobenins in Stuttgart wurde Konkurs verhängt. Die Quote iſt vorausſichtlich gering. 5 Zuſammenſchluß der oberrheiniſchen Mühlen. Gutem Verneh⸗ men nach ſchreiten die Verhandlungen zum Zuſammenſchluß der oberrheiniſchen Mühlen befriedigend fort. Kürzlich fand in Mannheim eine neue Kommiſſionsſitzung ſtatt. Sinner, Grün⸗ winkel, Ludwigshafener Walzmühle und zwei Frankfurter Firmen ſtehen noch abſeits. *Errichtung einer Ueberlandzentrale auf der Jagſt. Wie berlautet, beabſichtigt die Bergmann⸗Elektrizitäts⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft in Berlin noch in dieſem Herbſt in Untergrießheim bei Jagſtfeld eine große Ueberlandzentrale für etwa 100 Ortſchaften zu errichten. Aus der Jagſt können an der ge⸗ nannten Stelle etwa 500—600 Pferdeſtärken gewonnen werden. Es ſollen durch dieſe Zentrale etwa 50 badiſche Ortſchaften zwiſchen Strümpfelbrunn, Mudau, Walldürn, Oſterburken, Rappenau und Waibſtadt mit Elektrizität verſehen werden. Zahlungseinſtellungen. Über das Vermögen der Fa. Schnei⸗ der u. Winkopp, Bijouteriefabrik in Pforzheim(Inh. Emil Schneider) iſt Konkurs eröffnet worden. Gewerbebank Speier.⸗G. in Liqu. Nach der Bilanz der Gewerbebank Speier.⸗G. i. Liqu. hat ſich die Unterbilanz von M. 122 954 auf M. 126 449 erhöht bei einem mit 50 Prozent eingezahlten Aktienkapital von M..50 Millionen. Bei der Filter⸗ und bautechniſchen Maſchinenfabrik.⸗G. vorm. L. A. Enzinger in Worms, deren Aktien vor kurzem in Berlin eingeführt wurden, hat ſich der Umſatz im laufenden Jahr weſentlich erhöht. Der Auftragsbeſtand ſei zurzeit gegen das Vorjahr um 70 Prozent höher. Man könne ſchon heute(das Ge⸗ ſchäftsjahr ſchließt erſt am 31. Januar) mit einer höheren Divi⸗ dende als im Vorjahr(14 Prozent) rechnen. Kaliwerke Aſchersleben. Die Verwaltung von Aſchersleben wendet ſich nunmehr mit einer Warnung von der jüngſt ſchon ge⸗ kennzeichneten ſogen. Aktionärpereinigung an ihre Aktionäre und 25 trieb im Monat Novpember teilweiſe und im Monat Dezember hat ſich erhöht, ohne daß jedoch Ziffern angegeben werden. Nach termin wurde nach auf Aktien der Bleiſtiftfabrik Joh. Faber erſtmalig 8,00 b. G. 5. Seite erſucht dieſe, ihre Intereſſen in der bevorſtehenden Hauptver⸗ ſammlung entweder ſelbſt wahrzunehmen oder ihre Aktien Herrn Juſtizrat Dr. Veit Simon in Berlin zu überlaſſen. 155 Die Hauptverſammlung der Süddeutſchen Rückverſicherungs⸗ .⸗G. München ſetzte die Dividende auf 16) feſt und geneh⸗ migte einſtimmig die Kapitalserhöhung um 1 Million auf 6 Millionen M. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu 143,75 90. Einzuzahlen ſind 31,25 des Nennwerts gleich 312.50 M. und 437.50 M. Aufgeld, zuſammen 750 M. Auf 5 alte Aktien ent⸗ fällt eine neue mit halber Dividendenberechtigung für 1911. Eine Bankengruppe übernimmt die neuen Aktien gegen 50 M. Provi⸗ ſion für das Stück und trägt die etwa 20 M. ausmachenden Un⸗ koſten. Die Kapitalserhöhung bezweckt nur die Stärkung der als Sicherheit dienenden Mittel. Ein Geldbedarf oder die Abſicht zu beſonderer Ausdehnung beſtehe nicht. Die Einführung der neuen Aktien an der Börſe werde in Ausſicht genommen. Durch die event. Annahme des Lebensverſicherungsmonopols in Italien werde das gegenwärtige Geſchäft nicht berührt. Zur Beſchluß⸗ faſſung über die event. Verlegung des Geſellſchaftsſitzes aus Mün⸗ chen ſei eine außerordentliche Hauptverſammlung zu berufen. Das laufende Jahr zeige eine normale und günſtige Entwicklung. .⸗G. für Montaninduſtrie in Berlin. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht nahm das Jahr 1910⸗11 einen wenig günſtigen Verlauf. Wenn auch die meiſten Induſtriezweige eine fortſchreitende Ent⸗ wicklung aufwieſen, ſo ſtanden dem doch höhere Ausgaben für Löhne und Steuern gegenüber. Dazu kam in der Montanin⸗ duſtrie die Ungewißheit über die Erneuerung der großen Ver⸗ bände. Der Gewinn beträgt 110055 M. li. V. 108 161.) Der Vorſtand ſchlägt vor, hiervon 5503(5408) M. dergücklage zuzuführen dem Aufſichtsrat 12000 M.(i. V. 15000.) zur Verfügung zu ſtellen und den Reſt von 92 553 M.(87753.) vorzutragen. Mit dem 1. Januar 1911 hat die Geſellſchaft die Bank für Werte ohne Börſennotiz, G. m. b.., deren Anteile ſich in ihrem Beſitz be⸗ fanden, in ſich aufgenommen. Aus den Außenſtänden iſt der Poſten von 1 446 000 M. ausgeſchieden. Dieſer Poſten bildete den Gegenwert des Geſchäfts mit dem Hochofenwerk Lübeck, wel⸗ ches ſich durch die Begebung der Schuldverſchreibungen ſeitens dieſer Geſellſchaft erledigte. Bei der Hauptverſammlung wird auch die Ausdehnung des Geſellſchaftszweckes auf Bank⸗ und Geldgeſchäfte aller Art beantragt. Amerikaniſche Bankiers, unter ihnen Goldman und Sachs u. Ko. haben in Paris eine Privatbank errichtet zum Zwecke der Erleichterung der Kaſſierung amerikaniſcher Wert⸗ papiere. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt a.., 20. Juni. Die Zulaſſung der 15 Millionen Mark Aproz. Hypotheken⸗Pfandbriefſe Serie 68 der Süddeutſchen Bodenkreditbank in München zur Notierung im öffentlichen Börſen⸗ kursblatt wurde genehmigt. Neueſte Dividenden⸗Ausſchüttungen. * Frankfurt a.., 20. Juni. Der Aufſichtsrat der Motorenfabrik Oberurſel.⸗G. in Oberurſel bei Frankfurt a. M. beſchloß nach erhöhten Abſchreibungen und Rückſtellungen die Ver⸗ teilung einer Dividende von 7½ Prozent(4 Prozent] vorzu⸗ ſchlagen. Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co., Leipzig. 5 * Leipzig, 20. Juni. Die heutige außerordentliche Ge⸗ neralverſammlung der Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co. in Leip⸗ zig genehmigte die Umwandlung der Geſellſchaft in eine reine Aktiengeſellſchaft. Die hierzu erforderliche Auseinanderſetzung mit den beiden perſönlich haftenden Geſellſchaftern, Kommerzien⸗ rat Stöhr und Hugo Keil, fand, lt. Frkft. Ztg., gleichfalls die Zu⸗ ſtimmung der Verſammlung. Beſchloſſen wurde ferner die Er⸗ höhung des Aktienkapitals um 2900 000 M. zwecks Auseinander⸗ ſetzung mit den bisher perſönlich haftenden Geſellſchaftern, ſo⸗ teiligungsanſprüche der Gute⸗Hoffnungshütte Brauerei Sinner wie Erwerb der Kammgarnſpinnerei von C. S. Solbrig Söhne in Chemnitz. Die Ausſichten wurden von der Verwaltung als günſtig bezeichnet. Weiteres Anziehen der Elbfrachten. *Hamburg, 26. Juni. Infolge der ſtarken Güterzufuhr hat ſich ein erheblicher Raummangel ergeben, ſodaß die Elb⸗ frachten weiter ſtark angezogen haben, und zwar um 8Pfg. nach der u. Berſicherung. Zellſtoffabk. Waldhof B..⸗G. Rhſch. Sectr. Zuckerfbr. Waghäuſ Wannß. Damvffhl..— 59 76 Jackeribr. Frankenih. Mittelelbe und 10 Pfg. nach der Oberelbe. iSe ſtellen ſich nun⸗ mehr auf 38 Pfg. nach Magdeburg und 60 Pfg. nach Rieſa. Konkurs eines Bankvereins. * Berlin, 20. Juni. Ueber das Vermögen des Lichtenberger Bankvereins e. G. m. b. H. in Lichtenberg iſt nunmehr das Kon⸗ kursverfahren eröffnet worden. Vereinsbank Frankfurt a. O. in Konkurs. [JBerlin, 20. Juni. Der auf heute angeſetzte Prüfungs⸗ kurzer Verhandlung vertagt. Endgültiger Termin wurde auf den 31. Juli anberaumt. Nach dem vom Konkursverwalter gegebenen Bericht ſtellen ſich die Aktiven auf 2,26 Millionen., die Paſſiven auf 5,28 Millionen. Das Kaſſen⸗ guthaben auf Sparkaſſen und auf Banken beträgt augenblicklich rund 480 000 M. Es dürften etwa 26—30 Prozent auf die nicht bevorrechteten Forderungen entfallen. Von der diesjähigen Baumwollernte. * Newyork, 20. Juni. Die Berichte von 700 Kon⸗ miſſionen aus den Hauptbaumwollſtaaten Texas und Oklahama liefern einen recht optimiſtiſchen Ueberblick über die Ausſichten der diesjährigen Baumwollernte. Danach würde gegen das Vor⸗ jahr ein um 815 Prozent größeres Areal bepflanzt ſein, während die letzten amtlichen Berichte für das Baumwollgebiet nur eine Zunahme von 4,7 Prozent angegeben hatten. Der Stand ſei um 3½%ñ über dem Vorjahre. Der Boden ſei gut bearbeitet und inſeltenlos. Selegraphiſche Börſen⸗Kerichte. (Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt a.., 20. Juni. Fondsbörſe. Von der zu⸗ verſichtlichen Stimmung, die geſtern herrſchte, iſt heute nicht viel übrig geblieben. Die auswärtigen Börſen brachten nur geringe An⸗ regungen, weshalb die Spekulation größere Zurückhaltung beob⸗ achtete. Von den führenden Werten am Montanmarkte ſind zunächſt Deutſch⸗Luxemburger, Phönix und Gelſenkirchener auf Realſiationen ſchwächer, dagegen Bergbau Maſſen und Buderus lebhaft und feſter. Am Banaktienmarkt war das Geſchäft wieder ſehr gering. Das Er⸗ gebnis der Südbahnverhandlungen ſcheint zwar zu einer Ver⸗ ſtändigung zu führen, aber ein ſchnelles Reſultat nicht herbeiführen. Amerikaniſche Bahnen im Anſchluß an Newyork ruhig und behauptet. Prinz Heinrich abgeſchwächt. South Weſtafrica konnten die geſtrigen Kurseinbußen wieder einholen. Schiffahrtswerte zeigten bei ruhigem Geſchäft eine ziemlich feſte Tendenz. Orientbahn notierten 152 Proz. exkl. Dividende. Am Markte der Elektrizitätswerte waren Schuckert und Ediſon angeboten und abgeſchwächt. Kaſſa⸗Induſtriepapiere ſind im allgemeinen gut gehalten. Chemiſche Aktien waren Schwankungen unterworfen. Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt 5½ Prozent höher. Da⸗ gegen Gummi Peter 6 Prozent niedriger. Fonds in Uebereinſtim⸗ mung mit der Geſamthaltung ruhig. Heimiſche Anleihen teilweiſe ſchwächer. An der Nachbörſe bel'ebte ſich das Geſchäft und einzelne Werte erzielten Kurserhöhungen. Kanada lebhaft und feſt. Es notierten: Kredit 20378 à 20498, Diskonto Kommandit 18838, Dresdner Bank 157, Staatsbahn 15924, Lombarden 2516 à 25, Baltimore 10772 à 386, Phönix 25174 4 25034, South Weſtafrica 17884 4 178. Bezugs⸗ rechte auf Antwerpener Zentralbank⸗Aktien 2,80 bz. G. Kreditaktien 204.25 204.— Laurahütte Dise.⸗Kommandit 188.% 188.37 Phönix Staatsbahn 159.75—.—Harpener gombarden 26.%7, Tend.: ſchwächer. Bochumer * Berlin, 20. Juni. FJondsbörſe. Die auswärtigen großen Börſen boten dem hieſigen Verkehr keine Anregung. So übten einige verſtimmende Nachrichten aus der heimiſchen Eiſeninduſtrie unein⸗ geſchränkt ihre Wirkung auf den Markt aus. Die Ablehnung der Be⸗ machen das Weiter⸗ beſtehen des Roheiſenverbandes fraglich. Elektritzitätsaktien kounten ſich leidlich gut behaupten, beſonders Allgemeine Elektrizitäts⸗Aktien. Deutſche Sproz. Reichsanleihe blieben bei geringen Umſätzen unver⸗ ändert. Im übrigen ſtellte ſich der Kurs bei krägem Verkehr niedriger, allerdings nur um kleine Bruchteile eines Prozentes. Der Satz für Ultimogeld wurde mit 51 Prozent genannt. Tägliches Geld 3 rog. und darunter. In der zweiten Börſenſtunde machten die Rückgänge in Hütten⸗ aktien weitere Fortſchritte, namentlich Phönix⸗Aktien und Bochumer gedrückt. Lombarden verloren ½ Prozent, während in den übrige öſterreichiſchen Werten die Umſätze ſehr beſchränkt blieben. 18 Die Börſe ſchloß bei trügem Geſchäft ſchwach. Montanwerte weiter nachgebend. Warſchau⸗Wiener ſtärker gedrückt, ſie notierten 220,50 Prozent. Induſtriewerte des Kaſſamarktes größtenteils ſchwächer. * Berlin, 20. Juni. Produktenbörſe. Das Geſchäft am Ge⸗ treidemarkt war ſehr ſtill. Zunächſt kennzeichnete ſich die Stimmung für Weizen und Roggen im Anſchluß an Amerika feſt. Als aber die Kaufluſt befriedigt war, und es an der Beteiligung mangelte, gaben die Preiſe nach, wozu auch die Ankündigung weiterer Regenfälle in den täglichen Wetterberichten beitrug. Hafer blieb gut behauptet, Mais und Rüböl vernachläſſigt, Wetter: windig. Mannheimer Effektenbörſe. Vom 20. Juni.(Offizieller Bericht.) Geſchäft war heute in Aktien der Homburger Aktienbrauerei vorm. Meſſerſchmitt zu 78 Prozent. Gefragt blieben: Rhein. Credit⸗ bank⸗Aktien zu 139,50 Prozent, Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗ fabrit⸗Aktien zu 187 Prozent und Zellſtoff⸗FJabrik Waldhof⸗Aktien zu 257 Prozent. 8 Atien. 5 Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 132.— Mannh. Lagerhaus 96.— 96.— Gewrbk. Speyerßo%E—.——.—Frankona, Rück⸗ und Pfälz. Bank—. 106.25 Mitverſ. vorm. Bad. Pfälz Hyp.⸗Bank—.— 198.—] Rück⸗ u. Mitverſ. 1250—.— Rhein. Creditbank—.— 139.50 Fr. Transp.⸗Unfall u. 77 Rhein. Hyv.⸗ZBank—.— 198.80] Glas⸗Verſ.⸗Geſ.—.— 2 Südd. Bank—.— 120.30 Bad. Aſſecuranz—.— Südd. Disc.⸗Geſ.—.— 118.50 Continental. Verſich. 840.— Chem. Juduſtrie. Oaueh Berſſch⸗Gel—.——29 VBad. Anil.⸗u.Sodafbr.—.— 500.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 620 e e Juduſtri 25 erein chem. Fabriken—.— 342.—9 3 75 2 Verein D. Oelfabriken—.— 168.75 AG. f. Seilinduſtrie 140. Dingler'ſche Mſchſbr.—.— Weſt..⸗W. Stamm 216——.— Emaaillw Malkamnier „Vorzug—— 104.—Ettlinger Spinneret Brauereien. H. Fuchs Waf. Hdlog. Bad. Brauerei 75.— 73— Hüttenh. Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen.— 258.— Heddernh. Kupferw.u. Südd. Kabelw. Frkf. Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 222.— Mannh. Gum. u. Asb. 162.— 163. Maſchinenf. Badenia—.— 20 Oberrh. Elektrizitäk—.— Bfälz Müblenwerke—. Pf.Nähm..Fahrradf. Portl.⸗Zement Holbg. Eichbaum⸗Brauer“—.— 123.50 Elefbr. Rühl, Worms—.——.— Br. Ganter, Freibg. 105.— 104.— Kleinlein, Heidelberg—.— 210.— Hombg. Meſſerſchmitt—.— 78.— Ludwigsh. Aktienbr.———.— Mannh. Aktienbtr.——140.— Br. Schrödl, Heidlbg.—.— 190.— „ Schwartz, Speyel—.— 128.— 75 Speie—.— 89.— Rh. Schuckert⸗Geſ. „. Storch., Speyer—— 71.50 H. Schlinck u. Cie .— 80%Südd. Draht⸗Induſt. 1 Verein Freib.Ziegelw. Speyr. peyr. Würzmühle Neuſtad Br. Werger, Wüims bf. Preßh.⸗u. Spritſb. Trausport Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. (Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft.) Dienstag, den 20. Juni 1911. Alles Notizlos. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 25. Juni.(Tele zrimm.)(Produften9 örf Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 19. 20. Weizen per Juli 207.— 206.25 Mais per Juli—.— „ Sep!. 198.75 198.75„Sepl.—.— „ Olt. 198.75 198.75 50—.— —.——[Rüböl per Juni—.— Roggen per Juli 188.—168.25„ „Seyt. 167.50187.75„ Dez „ Okt. 1867.75167.75 5———.—Spiritus Joer loco—.— Hafer per Juli 168 75168.50 Weizenmehl a 5 8 75— 168.— 165 50 Roggenmehl 23.5 ktt..— Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 20. Juni. Getreidemarkt.(Telegramm.) 19. 29. per 50 kg per 50 x Weizen ver April———— ſltramm———— ſtr 5* Ma 3—ͤ— „„ Ol. 1182—— 1194—— Roggen ver Mai———— ſtramm———— fe „„ vn 943—— Hafer per Mai———— feſt——— feſt 828—-— 832—— Mais per Juli 712——fet 716—— „dug 727—— 727— Kohlraps Augu! 14——— ruhig 1405—— Weiter: Schn. Liverpooler Börſe, 2iverpool, 20. Juni.(Anfangskurſe.) 19. Weizen per Jult 619%½ ruhig 12 Olt 6/8½½ Mais per Juli 4J/8˙/ tträge per Sepl. 411¼ 5 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 20. Juui.(Anſangs⸗Kurſe.) 15 236,50 234.877 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 20. Juni. Herlin 20 Juni.(Schluß'urſe.) Wechſel London 20.43 20.42 Reichsbank Wechſel Paris 80.77 80.75 Rbein. Kreditban! 40% Reichsanl. 102.10 102.20 Ruſſenbant 300%„19%%e gaaff Bankey 38% Reich aul. 93.75 93.75 Südd. Disc.⸗G.⸗ 35„ 1909—.——.— taatsbahn gaß, Reichsauleihe 88 60 88.30 zombarden 4% Gonſols 102 60 102 60J Baltimore u. Ohi 8 000„ 1909—.———Canada Vaciſte 60%„ 93.75 93.75 Hamburg Packe n„ 190—.———[Nordd. Nlovo 30⁰⁰— 88.50 83.50 Aranbg. Bergwksg. 4% Bad. v. 1901 100.70 100.50 Bochumer 4%„ 1908/09 101— 101.— Deutſch⸗Luxembg. 3„ eonv.—.——.— Dortmunder 85„ 190%9—.——.— Gelſenkirchner 357½%% Bayern 91.25 91.20 Harpener 3%% Heſſen 91— 91.—Laurahütte 3 en 80.— 79.80 Phönix 3 achſen 83.90 88.10 Weſteregeln 8½ Japaner 1905 97.70 97 60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 30% Italiener———— Anilin 4% Nuſſ. Aul. 1902 92.75 92 80 Autlin Treprow 37% Bagdadbahn 86 80 86.80Brown Boveri Oeſter. Kreditaktien 204 25 204 75 Chem. Albert Berl. Handels⸗Geſ. 165 75 166.— D. Steinzeugwer!. Darmſtädter Baut 128./ 126.¾[Elberf. Farben Daeutſch⸗Aſtat. Banl 144 70 145.— Colluloſe Koſtheim Deutſche Bant 263,/ 263 25 Rüttgerswerken Di mandit 188.% 188.25 Tonwaren Wiesloch Drosdner Bank 156.½ 156./ Wf. Dra)t. Langend. Eſſener Creditanſt. 167 20 167.20 J Zellſtoff Waldhof W. Berlin, 19. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Krebit⸗Aktien 204½ 204J% Staatsbahn Disolnto Komm. 188.½ 188,25[Lombarden LVondon, 20 Juni.(Telegr.) Aufangskurſe der Effektenbörſe. 791¹16 7918.. Moddersfontein 12/ 12˙0. 82%½% 82˙ Premier 7— 77¼. 88— 88½ Nand mines 715 7 103— 103— Atchiſon comp. 1. 92½ 92¾ Canadian 247%/ 24854 32% 32½] Baltimore 111¼ 111½ 4 Spanier 94/ 94% Chikago Milwaukee 131½ 131/ Ottomandank 18 ½ 18% Denvers com. 73˙% 73/] Erie 36% 37% 81ſ„ 8½ Grand TrunkIII pref. 60% 60% „ 28˙. 29— 13½¼ 18½,] Louisville 155¼ 157— 31½ 31½! Miſſouri Kanſas 8810½. 385ʃ 18½% 18¼ Ontario 46% 467 a 4% 4/ Southern Pacifie 122½ 122 eduld 1½% 1½᷑ Union com. 191— 191%/ oldſtelds 5½ 5½p Steels com. 81/ 81¹ gersfontein 8½% 8˙/ Tend.: ſtill. Wiener Börſe. 20, Juni. Vorm. 10 Ubr 1 5 5 650.— 651.—Oeſt. Kronenrente 92.20 92.20 531.— 581.-][„ Papierrente 96.20 96.20 542.— 546.—]„ Silberrente 96.30 96.30 755. 755.50 Ungar. Goldrente 11189 441.85 129.70 128.70 Kronenrente 91.20 91.15 Aſpine Montan Tend.: feſt. 20. Junl. Nachw..50 Ur. 651. 653 500 Buſchtehrad. B. 117.58 117.56 94.92 94.92 1935 1932 Oeſterr. Papierrente —— Silberrente 628.— 622.—-]„ Goldrente 837.— 889.— Ungar. Goldrente 544.— 546.— Kronenrente 531.— 531.—(Gch. Frankf. viſta 253.— 253.—]„ London„ 813.— 813.—-]„ Paris 5* Amſterd.„ — Napoleon ——.— Marknoten 755.70 755.—Ultimo⸗Noten 129.— 126.20] Tend.: feſt. Telegramme 5 Reichsbankdistonk 4 Prozent. 3 Schlußkurſe. 190. 20. 19. 20. mſterdam kurz 169.65 169.05][Check Paris 80.775 80 80 elgien 5 80.888 80.8660Paris kur; 80 75 80.768 Ma„ 380.445 80.425 Schweitz. Plätze„ 80 80 80.80 00 20.435 20.432 Wien 85.— 85.— „ 20.405 20.402 Napoleonsd'or 16.16 16,16 lang————brivafdiskonto 3% 310 Staatspapiere. X. Deutſche. 1 20 85 19 20 4 beuiſch. Reich zant 102 10 102 10/1 Nh. Stadt-.1900—.—— 1000———414. 1909——— 98.70 93 65ʃ(½„ ——B. Auzländtſche. „„ 323.80 83.655 Urg. i. Gold⸗A. 1887—.— känf. St.⸗Aul. 102.65 102.655% Chineſen 1893 101.90 101.80 „ da190. eſi 186s 29.20 89520 98.80 93.8001% Japaner 97.50 97.60 3„ 1—.———Nertkaner äuß. 88/90 96 15 96.25 4 83.50 83.40%3 Merikaner innere 62.10 63 80 Ibadiſche St.M. 101 100.50 100.50 Bulgaren 102.— 101.80 „„1908/09 101 40 101 308¼ italieu. Nente ad.StOlabg)n 96.60 96.601 Oeſt. Silberrente 96 60 9660 5 M. 93 90 93.90½%%„ Papierrent.———7 1 1000—— 01.80 Deferr. Goldrente 90.45 99.15 8 91.20 91—4 Vortug. Serie 66 25 66 30 1507—.——.— III 67.60 67.60 .. Mb. 1015— 101.2004% neue Ruſſen 55 1918 101.50 101 704 Ruſſen von 1880 eeee wee 92.85 58.45%4 Ungar. Goldrente 01,80 101.30%f0„ 80.— 79 95[Verzinsli n 1968 1 che Loſ nl. 91,20 91.20(4 ſpan. ausl. Rente 82.20 81.60]4 Türken von 1908 86.80 86 90 93.80 9410 94.— 91.10 91.15 Rronenronte Deſterreichiſchel880 170 142.90 139 50 160 50 137.80 118.70 159.75 25./5 107.% 243.9% 135 90 97.80 360— 285 25 192.% 200 ½ 187.— 176 25 252.90 211 50 275.50 503 50 395.— 155.— 492.— 233— 507— 220 50 192.20 125— 209.— 256.60 159.% 25.75 LTondoner Effektenbörſe. 813.—814.— 102²8 96.20 96.80 116.75 111.80 91.25 117.56 240.10 94.92 198.95 19.03 117.56 117.50 Frankfurter Effektenbörſe. der CTontinental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 142 90 139 50 160. 137.80 117.90 25.¼ 107.25 242 5 135 50 97 90 360.— 283 ½ 190— 199.ſ½ 185.5¼ 175 J½ 250.70 212 20 275.40 300 20 396— 149.70 493 233 10 502 20 220.50 192.— 125— 210— 256.60 Privatdiskont 3½% —. 25.— 102⁵ 96 20 96 30 116 75 111.85 91.20 117.56 240.12 94.93 198.90 19.02 117.50 117.50 1995 100.40 100.35 —.— 92.50 E. — 93.80 — 178 80 17 60 176.8 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabru 185.95185.20 Südd. Immobil.⸗Gel. 85.— 85— Weyß u. Freytag 162.80 162.95 Eichbaum Nannheim 123 128.— Mh. Aktien⸗Brauerei Parkaft. Zweibrücken 96 70 96 70 Weltzz. Sonne, Speyer 88.— 83 Cementwert Heidelsg. 64 63 5 Cementfabr. arlſta 13 50 13%0 Badiſche(nilinfabri! 501 25500 5 Ch. Fabrik Grtes heim 26425 24 0 Farbwerke Höcht 531 50 535— Var, chem. Fabril n. 343 343— Holzverkohlung 289. 290.75 EChem. Werte Albert 403 75492.— Südd. Drahtind. P4 146,50 147 8 Spicharz Leder verke. 82. Zudwigsh. Balzmeihl“ 168.75 163.50 Adlerfahrrad w. leyer 469—469.50 Naſchinenfbr. Hilvert 92.50 92.50 Maſchinenfb. Badenia 205. 205.— Dürrkopp 525 519.50 Naſchinenf. Gritzue 274 50 275. KRaſ.„Armatf. Klein 146 75 147.50 Pf. Nähm.⸗u. fahrrad Gebr. kayſer töhrenkf.v. Dürrdo Schuellpreſſenf. Frtt). 259. 263.— Vet.deutſ her Jelfabr 65.70 165.20 Schlinck u. Eo. 212 50242.80 Shu abr. Herz, Frkf. 122 50 122.50 Seilindu trie Volff 137 60 137.60 188.— 187.— ———— 82 30 82.30 Badiſche Bank die noch nicht 'wollſp. Vamperts aͤnãꝛ—.——.— kamngarn kaiſers 195.— 195. Zellſtoffabr. Valdhe 259.— 257.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 278.502/7.— Aec. Böſe, Berlin 85 Elekrr.⸗Geſ. Allgem. 275% 275 Lahmeyer 119.40119.[Aſchbe. Bu itpapfbr. 190.— 190— Elektr.⸗Gel. Schuckert 176 5175„ Maſchpaofbr. 186.50188.75 Rheiniſche 139.75139[Frankent, Zuckerfbr.——.— BI. Pulverib. St. Jgd 140.— 140. Schraubſpofbr. Kra„169.— 169.— Ver. Frant. ſchuhfbr. 166. 162.50 Siemens& Halske 250.— 249. Gumi Veter 334— 3388. Heod. Ku. u. üdd. Kb. 124 24.10 Kunſtſetdenfabr. Frkf. 112.25 2 75]Gold u. Silber Sche.de⸗ Vederwert. St. Ingbert 72. 72— antalt Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 236 50 235[Harpenler gergbau 187 50 186.% Zuderus 116 50 117—faliw. Weſterregeln 21250 213— Coneordia Bergb.⸗G.—.[Oberſchl. Eiſenindulr. 85— 85.— Deutſch. Luxemburg 192./ 190,50 hönix 253.25 251.50 Eſchweiler Bergw. 188.50 183.750 Br.Königs⸗ u. Laurah. 177 50 177.50 Friedrichs ütte Ber 138.— 138.—Hewerkſch. Roßleben Gelſenkir ner 201.4½% 200.75 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 750..755.50 — ——— Südd. Giſenb.⸗G. 124.50 124. Hamburger Packet 130.% 6 Se Norddeutſcher Lloyd 97 75 97 50 do. Meridionalbahn 127 50 127.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 159.50 159.75 Oeſt. züdbahn Lomb. 25 75 25.1½ fandbriefe. VPrioritäts⸗Obligationen. Baltimore und Obio 107.% 107.50 4% Frl.H9p. fdb. 99.90 96.90ſ4% Pr. Pfob. unt. O5 100.— 100.— 4% F. K. B. Pfdbr. 10 99 90 39 90%%„ 12 99.— 99.— 100 10040 8. 99 85 99 00 0% 2 2100.,10f%„„ 15 9040 95580„ 3100% Pr. Bod.⸗FIr. 90.60 90.604% Preuß. Pfandb.⸗ 4% Ote.b. fp.o9 99.40 99 40 Bank unk. 1919 100.— 100.— „ 10% Pr. Pdbr.⸗Bk.⸗ Unk. 00 99 40 99.40 Hyp.⸗Pfdbr. Emif. 4%„ Pfdbr..01 30u. 81 unkündb. 20 100 20 100 20 unk, 10 99.40 99.4⁰0 4%„ Pfdbr..08„) unz, 12 99.70 99.70 teih„.⸗O.20 100.20—.— 9½%„Pfdbrw. 96 5½ Pr.ofdbr.⸗Bk.⸗ 89 u. 94 90.20 90.20 15 5 b. 04 82 3, Pfd. 95/06 90.20 90.20 feſ gih.H. B. Pfb. 04 90 40 90.40 .0, unk. 16 100 10 100 10ff% 1912 99.70 90 40 %„ Gom.⸗D, ſle io 80 99.80 v. 87 91.— 81.—le„„ 194ʃ9 10030 100 10 %,„ Com. bl. r ene i0 e.%½0 91.— or.,„„ okrſched, 90.— 60.— 97½ Pr.Hyp..B. 1825 180.. 120.—%½„„ 1914 90— 90-5 „ 87.— 97.— 51% Nö..⸗B. G. O 91 30 91.30 en.„„„„„. 80. 89.50 34½% Pf. B. Br⸗D. 12 50 „*„„ Ca-l8 99.20. 99.20 14½ Ital⸗ſtel.a..B. 72.50. 0514 99.25 99.255—— 85 4„„„ bieit 99.50 99.50 Naunh. Beri..⸗A, 870.— 870— Bank⸗ unb Verſicherungs⸗Aktien. 132.10182.10 Oaſterr:⸗Ung Baal 138 10 138.10 126 40 126.40J Oeſt. Länderbank 133.50 133.50 166 ½% 166—„, Kredit⸗Anſtalt 204.25 203.“% 118 75 118.50J Pfälziſche Bauk 106.25 108,25 126.50 126.75 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 195.70 195.70 263 50 263.25 Sa Hypotheknb. 124.90 124.55 Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Somerſ. u. Dist.⸗B. Daruſtädter Bant Deutſche Bank Dautſchaſtat. Bank 145— 145.— Deutſche Reichsbk. 143 10 143 20 D. Effekten⸗Bank 123.— 123— Ryein. Kreditbank 139 70 189.50 Disdconto⸗Somm. 188.50 188 ſ¾] Nhein. Hpp.⸗B. M. 198 20 198 10 Dresdener Banl 157.— 157—Schaaffh. Baukver. 138.— 187 6 Eiſenb. Rentbank 175 50 175 50] Südd. Bank Nhm. 120 40 120 40 Frankf. Hov.⸗Ban 218.80 213,80][ Biener Bankver. 166 0 137.95 Frkf. Hyp.⸗Credito. 165 60 165.60] Südd. Diskont 118 75 118 70 Nattonalbank 127.50 127 75/ Jank Ottomane 141.— 141— Frankfurt 4, WN., 20. Juni. Kreditaktien 204.25, Diskonko⸗ Commandit 188%, Darmſtädter 126.50, Dresdner Bant 157.— Han⸗ delsgeſellſchaft 166.— Deutſche Bank 263 50 Staatsbabn 159. Lombarden 25.¾, Bochumer 235.50, Gelſenkirchen 200.75, Laurahütte 176 50 Ungar 94 10. Tendenz: ruhig. Biehmartt in Mannbeim vom 19. Junl.(Amtlicher Be⸗ richt der Direktion). Es wurde bezablt für 50 Ko. Schlachtgewicht die Preiſe in Klammern vezeich nen Lebendgewicht: 55 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemiſtete höchſten Schla htwertes, gezogen haben(un ejocht) 94—96(51—52) M. b voll⸗ fleiſchige, ausgemäſtete im alter von—7 Jahren 92—94(50—51) Mk. e) junge fleiſchige, nicht ausgemäſtete, und ältere ausgemäſtete 84—88 (45—4/) Mk., d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 86—88 (40—47) M. 60 Bullen(FJarren): a) pollfleiſchige höchſten Schlacht⸗ wertes 84—88(47—49)., d) vollfleſſchige jüngere 78—84(41—41) ., o) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 78—80 (44—45) M. 865 Fär ſen(Rinder u. Kühe): a) vollfleiſchige, aus⸗ gemäſtete Färſen, höchſten Schla ptwertes 90—94(47—49., d) voll⸗ fleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwertes bis zu? Jahren 80—84(42—44)., o) ältere 1 entwickelte jüngere Kühe, und Färſen 72—80(34—38)., d) mäßig genährte Kühe und Färſen 64—75(31—36)., e) gering genährte Kühe und Färſen 54—60(26—29) Mark. 374 Kälber: à) Dopellender feinſter Maſt 00—00(00 00) Mk, d) feinſte Maſtkälber 105—09(63—00) Mark, e) mittlere Maſt⸗ und beſte Saugkälber 100—00(60—00) Mark, ch geringe Maſt⸗ und gute Saugkälber 95—00(5700) Mark, e) geringe Saugkälber 90—00(54—00) Mark. Schafe: 00 Stallmaſtſchafe: a) Maſt⸗ lämmer und jüngere Maſthamme! 00—00(00—00) Mk., b) ältere Maſthammel, geringere Maſtlämmer und gut genährte junge Schafe 84—00(44—00) Mk., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merz⸗ ſchafe 78—00(39—00) Mark; 18 Weidemaſiſchafe: a) Maſtlämmel 00—00(00—00 Mark, b) geringere Lämmer und Schafe 72—00 (36—00) Mark. 2175 Schweine: a) Fettſchwelne über 150 Kg. (8 Ztr.) Lebendgewicht 00—00(00—00) Mk., b) vollfleiſchige Schweine don 120—150 Kg.(000—000 Pfd.) Lebendgewicht 00—00(00—0) Ml., oh vollfleiſchige Schweine von 100—120 Kg.(200—240 Pfd) Lebendgewicht 60—00(47—00) Mk 4) vollfleiſchige Schweine von 80—100 Kg.(160—200 Pfd.) Lebendgewicht 61—00(4800) Mk. el vollfleiſchige Schweine unter 80 Ka(160 Ufd.) Lebend zewicht 62—00 (49—00) Mark, Sauen 52—51(41—42) Mark. Es wurden dezadlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—000 M. 77 Ardeispferde: 350—1300., 55 Pferde zum Schlachten. 70—280., 00 Zucht⸗ und Nutz pie: 000—000., 00 Stück Maſtvfe. 00—00., 00 Milchkübe: 000-000., 000 Ferkel, .0000.00., 1 Zlegen: 10—24 M. 0 Zicklein:—0 o0 Lämmer: 0 MN. 38 f -00 D. Zuſammen 3680 Stüd. Handel im allgemeit ausgemäſtete Kühe und wenig gutf D. Sichiffahrts⸗Kachrichten im Mann⸗ heimer Hafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 5. 5 Angekommen am 17. Juni. Sander„Die Geſchwiſter“ von Ruhrort, 9800 Dz. Kohlen. Uebelhör„Harpen 36“ von Ruhrort, 7075 Dz. Kohlen. Gieſen„Harpen 17“ von Ruhrort, 11070 Dz. Kohleu. Roſenbvom„Bertha“ von Rotterdam, 12 960 Dz. Getreide. Angekommen am 19. Juni. Ninken„Raab K. 6“ von Duisburg, 10 470 Da. Kohlen. Weinert„Harpen 25“ von Ruhrort, 9800 Dz. Kohlen, Möller„Anna Eliſe“ von Walſum, 8030 Dz. Kohlen. Metzger„Raab K. 23“ von Duiburg, 15 500 Dz, Kohlen, Hafenbezirk Nr. 6. Angekommen am 17. Juni. Heck„Max Honſel“ von Heilbronn, 1072 Ztr. Steinſalz. Spröhnle„Gott mit uns“ von Heilbronn, 1816 Ztr. Steinſalz, Müßig„Weibertreu“ von Heilbronn, 1360 Ztr. Steinſalz. Och. Leutz„Eliſe“ von Heilbronn, 1250 Ztr. Steinſalz. Lud. Reinmuth„Guſtav“ veon Heilbronn, 902 Ztr. Steinſalz. Karl Neuer„Aug. Metzger“ von Heilbronn, 1160 ZItr. Steinſalz. Gg. Philip„Karl“ von Jagſtfeld, 1300 Ztr. Steinſalz. Fritz Böhringer„Kätchen“ von Jagſtfeld, 1550 Ztr. Steinſalz. Friedr. Goos„Rud. Sperling“ von Ruhrort, 5000 Ztr. Kohlen. Hafeubezirk Nr. 7. Angekommen am 16. Juni. M. Dehaas„Bones Eſperance“ von Antwerpen, 8000 Dz. Holz. W. Klau„Düſſeldorf“ von Homberg, 14700 Dz. Kohlen. G. J. Verburg„Gerrit Jean“ von Rotterdam, 11 720 Dz. Holz. Pet. Schneider„Rhein“ von Rotterdam, 11 390 Dz. Holz. Fr. Haferkamp„Joh. Guav“ von Rotterdam, 10 830 Dz. Holz. W. Roßvorin„Karl“ von Rotterdam, 11000 Dz. Holz. Joſ. Roedig„Boruſſia“ von Rotterdam, 11000 Dz. Holz. D. Schuhmacher„M. Schürmann S. 24“ von Ruhrort, 19 500 Dz. Khl. A. Klorman„Guſtav“ von Duisburg, 3250 Dz. Stückgut. J. Schyven„Ideal II“ von Rotterdam, 9000 Dz. Holz und Getreide. Eb. Raſtert„Mannheim 56“ von Rotterdam, 12 500 Dz. Kohlen. A. Page„Mannheim 60“ von Rotterdam, 15 000 Dz. Kohlen. Hch. Heuß„Anna“ von Duisburg, 9150 Dze Kohlen. 1 Holzfloß angekommen. Angekommen am 17. Juni. Lud. Braun„Fendel 37“ von Antwerpen, 18 560 Dz. Getreide. Pet. Koning„Amalia“ von Ruhrort, 4800 Dz. Kohlen und Koks. Fr. Wagner„Maria Chriſtina“ von Rotterdam, 5500 Dz. Bretter. 1 Holzfloß abgegangen. ** * Marx& Goldschmidt, Mannheim Teleramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 20. Juni 1911. Proviſionsfrei! Pet. Frz. Chr. 0f0ff0f006⁵ ͥ⁰ͥ¶ͥ¶aaa Verantwortlich: 8 Für Politik: J..: Julius Witte; für Kunſt und Feuilleton: Julius Witte: für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: Franz Kircher. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Fraug Kirchez. für den Inſeratenteil und Geſchäſtliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. Haas'ſchen Buchdruckerel. G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. Bestbenahrte ANiehrung für: So-II2e2 4 chwöchliche, n= in der Entyſcklung mange Zurückgehlſebene darmkranke Klnder. 7094 LIIH. A. Watrapas feinste Qualltste Cigerelte z0; bis 5 Pfg per Stüch. 6 sion von Fr..— an. Haus von vor, (Sohweiz) nehmer Einfachheit. Kurarzt. Tennis 1280 m. u. Meer 8G60... Juoh. Ch. Foltera, Dir. — Oroquet. Dunkelkammer, IIl. Prospekte. Wir ſind als Selbſtrontrahenten Käufer unter Vorbehalt: 0%* Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen—. 445 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank— M. 250 Badiſche Maſchinenfabrik Sebold, Durlach 132— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 55— 5„ Vorzugs⸗Aktien. Benz& Co., Rhein. Gasmot., Mannheim, 167 1865 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 64 zfr.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 282 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch——— 127 Compagnie francaiſe des Phosphates de lOceanie fs.1450—. Daimler Jotoren⸗Geſellſchaft, Untertürkhem 22⁰ Deutſche Celluloidfabrik Leipzig 272 25 Deutſche Südſeephosphat.⸗G. 8 167zfr Europa, Rückverſ. Berlinn M. 700— Erſte Oeſterreſch Glanzſtoffabriken 8 188 182 Fahr Gebr.,.⸗Geſe, Pirmaſens— 97 Flink, Eiſen⸗ und Broneegießerei, Mannheim 55— (Herrenmühle vorm. Genz, Heidelben 94 Kühnle, Kopp u. Kauſch,.⸗G. Frankenthal— 108 Lindes Eismaſchineun 163 162 London und rovincial Electrie Theatres Atd. (öönbeene; 22/ſh. 20/— Maſchinenfabtik, Werrry 121— Neckarſulmer Fahrradwerke 181 128 Pacifie Phosphate Shares alte ſhares— L. 7 5 5„„ 5—.5 2 7% preferred„— 25% sh Preußiſche Rückverſicherung M. 440— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 127 zfr.— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 169— Rhein. Metallwarenfabrik Genußſch. M. 220 M. 200 Rheinmühlenwerke, Mannheim 140— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 10 Stahlwerk Mannheim 8 11⁵ Süddeutſche Aa ene Mannheim 109— Süddeutſche Kabel, Mannheim Genußſcheine—[M. 170 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 162— Unionbrauerei Karlsruge— 51öfr Union, Projfektionsgeſellſchaft, Frankfurt— 226 5 Bita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheimm— M. 540 Waggonfabrik Raſtatt 96— Weißenhofterrain.⸗G. Stuttgart— 99 zfr. I. 5ob die laylle des Oblander- 0 f 1 M A L P„ Grd. Hotel Kurkaus 150 Betten. Pen. 5 Spiez 5 wouo * fahrt des Gütewettbewerbs, ſämtlich in der Konſtanzer Bucht. — 2222 — 2 ebue FF Dochenbeilage des fllann heimer deneralanzeiger(Badiſche fleueſte flachrichten) —1 N Bodenſerwoche 1911. st. Konſtanz, 12. Juni. Wie alljährlich, ſo finden auch in dieſem Jahre wieder auf dem Bodenſee in der Zeit vom 18.—23. Juli Motorboot⸗ wettfahrten ſtatt, die der Motor⸗Jacht⸗Club von Deutſchland veranſtaltet. Der Wert dieſer Regatten liegt in der Sammlung von Erfahrungen für die Konſtruktion von Bootskörpern und Bootsmotoren und namentlich darin, dieſe Erfahrungen für die Induſtrie nutzbringend zu verwerten. Solche Wettbewerbe, be⸗ ſonders auch die letztjährige Bodenſeewoche, haben dazu geführt, daß in den internationalen Motorboot⸗Regatten in Mon aco in dieſem Jahre zum erſten Male die Hauptpreiſe an Deutſch⸗ land fielen. Das deutſche Boot„Lürſſen⸗Daimler“, das als endgültiger Gewinner des Lanzpreiſes unter dem Namen„Daim⸗ ler 2“ von der vorjährigen Bodenſeewoche her noch gut bekannt iſt, gewann in Monaco ſowohl„die Meiſterſchaft des Meeres“ als auch den„Grand Prix der Nationen“. In dem Rennen um den letztgenannten Preis über 100 Kilometer, waren von den 3 Boo⸗ ten, die durchs Ziel gingen, zwei gänzlich deukſche Fabri⸗ kats; das dritte war ein franzöſiſches Boot mit deutſchem Motor. Alle übrigen Konkurrenten ſind während der Fahrt zuſammengebrochen. Nach dieſem Triumph mußte die Ueber⸗ legenheit des deutſchen Materials vom Auslande voll und ganz anerkannt werden. Wie bisher, wird auch in Zukunft die Bodenſeewoche unbe⸗ dingt den Mittelpunkt der motorſportlichen Ver⸗ anſtaltungen bilden, umſomehr, als die vom Kaiſerlichen Jacht⸗Club und vom Kaiſerlichen Automobil⸗Club während der Kieelr Woche veranſtalteten Motorbootsregatten in Zukunft wohl nicht mehr ſtattfinden werden. So werden ſich die Intereſſen der Motorbootsſportleute in Zukunft in erſter Linie auf die Kon⸗ ſtanzer Bucht bezw. auf den Bodenſee konzentrieren. Um der deutſchen Induſtrie noch mehr als bisher Gelegenheit zu geben, ſich im Wettbewerbe mit dem Auslande zu zeigen, wird darauf Wert gelegt werden müſſen, die Bodenfeswoche immer inter⸗ nationaler auszugeſtalten. Ueber die Ausſichten der Beteiligung an der„Boden⸗ ſeewoche 1911“ läßt ſich noch nichts ſicheres ſagen, da am 8. Juli erſtt Nennungsſchluß iſt. Es iſt indeſſen zu erwarten, daß nach dem Ausfall der Kieler Regatten die Beteiligung ſehr rege wer⸗ den wird. Die Regattabahnen liegen, abgeſehen von der Rund⸗ Nach den Beſtimmungen für den neuen Lanzpreis können um dieſen Preis künftig nur wirkliche Binnenkreuzer, alſo reine Tourenboote ſtarten. Wieder iſt der Lanzpreis als ein Herausforderunspreis gedacht, der in drei aufeinander⸗ folgenden Jahren jährlich ausgefahren werden muß und erſt dann in den endgültigen Beſitz eines Gewinners übergeht, wenn er von dieſem 2mal mit derſelben oder verſchiedenen Mptorjachten gewonnen worden iſt. Fällt er dreimal verſchiedenen Gewinnern zu, ſo wird im vierten Jahre unter den 3 Siegern eine Entſchei⸗ dungskonkurrenz veranſtaltet. Die Rennen werden über eine Strecke von 100 Kilometern ohne Vergütung ausgefahren. Im geſellſchaftlichen Programm iſt ein zwangloſes Zuſammenſein im„Waldhaus Jakob“, eine Tourenfahrt nach Stein am Rhein und zur Inſel Reichenau und eine kleine Auto⸗ mobiltour vorgeſehen. Die Wektfahrtleitung liegt in den Händen von Direktor Curti und Direktor Schröder. Schiedsrichter ſind Ingenieur Iſendahl⸗Berlin, J. P. H. de la Croix und Direktor Waltz⸗Konſtanz. ̃ Das endgültige Programm ſieht am Mittwoch, den 19. Juli und am Freitag den 21. Juli offene Regatten in der Konſtanzer Bucht vor. Am Donnerstag findet der Gütewettbewerb ſtatt, der in einer Rundfahrt um den ganzen Bodenſee beſteht. Am Samstag, den 22. Juli wird die Bodenſeewoche dann mit der Wettfahrt um den Lanzpreis ihren ſportlichen Höhepunkt er⸗ reichen. Am Sonntag nachmittag werden die Regatten durch eine Vorgabewettfahrt und eptl. Stichrennen um den Bodenſeepokal 1911 und um den Coeur⸗Dame⸗Preis beendet. Die zentrale und neutrale, von allen mitteleuropäiſchen Staaten aus leicht erreichbare Lage des Bodenſees macht dieſen für internationale Veranſtaltungen zu einem geradezu idealen Sportrevier, auf dem ſich vorausſichtlich die großen waſſerſport⸗ lichen Veranſtaltungen immer mehr einbürgern werden. —— Rugbg. Fußball⸗ und Lawn⸗Tennis⸗Klub Worms gegen Fußball⸗ Klub Phönix Mannheim. Es ſind bereits mehrere Jahre ver⸗ floſſen, ſeitdem wir hier das letzte Rugbyſpiel ſahen, das ſeinerzeit vom jetzigen Mannheimer Hockeyklub ausgetragen wurde. Rugby, das in der Hauptſache in England, Amerika und Frankreich ge⸗ pflegt wird, vermochte nicht, hier feſten Fuß zu faſſen, bis ſich in den letzten Tagen im hieſigen Fußballklub Phönix eine größ⸗ tenteils aus Franzoſen und Engländern beſtehende Rughbyabtei⸗ lung bildete, die heute im Anſchluß an das Aſſociationsſpiel Phönix gegen.⸗V. Amicitia und 1902 Frankfurt gegen die Rugbyabteilung des Fußball⸗ und Lawn⸗Tennisklub Worns an⸗ trat. Die Leitung des Kampfes hatte Herr Ullrich(Heidel⸗ berg) übernommen. In der 1. Spielzeit iſt hauptſächlich Worms im Angriff, während die Einheimiſchen nur ſelten über die Mit⸗ tellinie zu kommen vermögen. Die Gäſte erreichen bis zur Pauſe zwei Verſuche, die ſie zu keinem Treffer erhöhen können.:). Nach der Pauſe ſpielt Phönix energiſcher. Das Treffen geſtaltet ſich ausgeglichen, doch ſind die Einheimiſchen nicht imſtande, einen Erfolg zu erringen. Worms hingegen kann einen weiteren Ver⸗ ſuch einbeimſen, ſodaß beim Schlußpfiff Worms mit.0 Punkten Sieger bleibt. Die Gäſte hinterließen gegenüber Phönix den Eindruck einer geübten Mannſchaft. J. M. 0— Fußball⸗Verein Amieitia von 1902 Frankfurt gegen Jußball⸗ Klub Phönix Maunheim. In den Sommermonaten zeigt ſich jetzt nur noch wenig Intereſſe für den Fußballſport, weshalb die ſtattfindenden Wettſpiele ſehr mangelhaften Beſuch aufweiſen. Dieſe Tatſache konnte man auch beim Treffen obiger Vereine konſtatieren. Den Anſtoß vollbringen die Gäſte, die ſich jedoch lange nicht zurecht finden. Phönix iſt anfangs überlegen, doch verhütet der Torwart Frankfurts mehrfach in geſchickter Weiſe einen Erfolg. Nachdem indeſſen die Einheimiſchen des öfteren Angriffe unternommen haben, gelingt es Otto Schönig llinks⸗ innen), in der 23. Minute ſeinem Vereine die Führung zu ver⸗ ſchaffen und in der darauffolgenden Minute bereits das 2. Tor zu buchen. Aber auch Frankfurt ſpielt nun beſſer zuſammen, er⸗ reicht einige Durchbrüche, aus denen ein Treffer hervorgeht. Allein bald darauf vergrößert Phönix ſeinen Vorſprung, indem Müller lrechtsinnen) in der 38. Minute einſendet. Während das Spiel bis zur Pauſe ausgeglichen bleibt, iſt es in der zweiten Spielzeit hauptſächlich die einheimiſche Elf, die offenſip arbeitet. Sie erzielt auch noch durch Schönig, Schmidt lrechtsaußen) und Meinhardt(Mittelſtürmer] drei Tore, von denen zwar das erſte nicht am Platze war, während die Gäſte durch den rechten Innenſtürmer ein zweites Mal erfolgreich ſein können. Der Stand war ſomit am Ende:2 zugunſten der Einheimiſchen, die im Großen und Ganzen ein flinkes, eifriges Spiel vorführten. Frankfurt bot außer dem Torwart wenig Hervorragendes..M. J. M. Fußball⸗Reſultate. Am geſtrigen Sonntag ſchlug Mannheimer.⸗K. Phönix den.⸗V. Amieitia und 1902 Frank⸗ fürt mit:2, Mannheimer.⸗K. Victoria die.⸗G. 1903 Lud⸗ wigshafen mit.1 Toren. Union, V. f.., Mannheim unter⸗ liegt in Fürth i. B. der dortigen Spielvereinigung mit:3. Das Rugbyſpiel Mannheimer.⸗K. Phönjx gegen.⸗ u. L..⸗K. Worms endete mit.0 Punkten zugunſten von Worms. —— Aviatik. Schwäbiſcher Ueberlandflug. Für den ſchwäbiſchen Ueber⸗ landflug über Ulm nach Friedrichshafen ſind bis jetzt erſt 60 000 Mark gezeichnet. Der Flieger Hirth, der Sieger im oberrheiniſchen Zuver⸗ läſſigkeitsflug, iſt ein Sohn des bekannten Induſtriellen Albert Hirth in Stuttgart und ſeit einiger Zeit in Johannisthal mit der techniſchen Betriebsleitung der Rumpler⸗Werke betraut. Er hatte ſich früher bereits dem Automobilſport gewidmet und war auch längere Zeit in England und Amerika praktiſch tätig. Sein ſieg⸗ reicher Eindecker„Syſtem Etrich⸗Rumpler“ iſt auf ſeine Anregung hin in verſchiedenen weſentlichen konſtruktiven Einzelheiten ab⸗ geändert worden. Bemerkenswert iſt die Betätigung der Höhen⸗ und Seitenſteuer, die lediglich durch entſprechende Bewegung des Steuerrades erfolgt. Die ſcharfen„Knicke“ der ſogenannten Klappſteuer ſind vermieden, vielmehr erfolgt die Steuerung durch elaſtiſche Bewegung der Flächengrenzen. Ferner iſt das leichte und ſichere Abkommen des Apparates von Vorteil; nach kurzem Anlauf wird das Schwanzende gehoben und der Apparat erhebt ſich in die Lüfte. Hirth hatte bereits im April Gleitflüge aus beträchtlicher Höhe unternommen, auch Stürzflüge, Leiſtungen, die umſo mehr anerkennenswert ſind, wenn man bedenkt, daß der Flieger erſt im März das Pilotenzeugnis erworben hat. Unter Hirth lernen etwa 40 Schüler, bei deren Auswahl die Rumpler⸗ Werke äußerſt vorſichtig ſind, und mit Recht. Sogenannte„ver⸗ krachte Exiſtenzen“, die die im Flugſport lockenden Preiſe zur Auf⸗ beſſerung ihrer Verhältniſſe benutzen wollen, werden unter keinen Umſtänden zugelaſſen. Derartige Individuen, die das Niveau unſeres deutſchen Sports nur herabdrücken können, gehören auch nicht in den Flugſport. Gerade hier braucht man Leute mit ruhigem Blut, die mit Ueberlegung handeln und die ſich der Ver⸗ antwortung ihrer Mitfahrer, dem Publikum und beſonders auch der deutſchen Technik gegenüber voll bewußt ſind; Fachleute, die ſich auch ſagen können, daß es allein mit dem„Rekord ſchlagen“ nicht getan iſt, ſondern daß hier nur wohlüberlegtes Handeln der jungen Flugtechnik zur Anerkennung, dem Vaterland zur Ehre ge⸗ reichen kann. Die Vorausſetzungen ſcheinen bei Hirth gegeben zu ſein. Jedenfalls kann man nach den Eindrücken, die man von dem erſt 25jährigen Flieger perſönlich empfängt, nur das Beſte hoffen; möge ihm auch bei dem großen Ueberlandflug durch ruhiges, über⸗ legtes Handeln der Erfolg ſicher ſein. Spi. Die Verbreitung des Golfſpiels in Deutſchland iſt ſtändig im Zunehmen begriffen. Der Deutſche Golf⸗Verband hat auf der Dresdener Hygiene⸗Ausſtellung eine Wandkarte ausgeſtellt, auf der die Verbreitung des Spiels bei uns genau zu exſehen iſt. Daruach beſtehen in Deutſchland folgende Clubs mit nachſtehenden Einrich⸗ tungen: Baden⸗Badener Golf⸗Club in Oos bei Baden⸗ Baden(18 Löcher mit einer Geſamtlänge von 4500), Berliner Golf⸗ Club in Weſtend bei Charlottenburg(9 Löcher, Geſamtlänge nicht an⸗ gegeben), Bremer Elub zur Vahr auf der Vahr bei Horn(9 Löcher, Geſamtlänge 2295), Kölner Golf⸗Klub auf der Rennbahn Merheim bei Köln(9 Löcher, Geſamtlänge 1804), Dresdener Golf⸗Club auf der Dresdener Rennbahn(9 Löcher, Geſamtlänge 2349), Golf⸗Club Wentorf⸗Reinbek in Reinbek bei Hamburg(18 Löcher, Geſamtlänge 4000 m, Hamburger Golf⸗Club in Flottbek bei Hamburg(0 Löcher, Geſamtlänge 2349), Golf⸗Club Homburg v. d. H.(18 Löcher, Ge⸗ ſamtlänge 1133 m) Golf⸗Club Kitzeberg in Kitzeberg bei Kiel(9 Löcher, Geſamtlänge 1923 my, Golf⸗Club Gaſchwitz in Gaſchwitz bei Leipzig (9 Löücher, Geſamtlänge 2277), Münchener Golf⸗Club(9 Löcher, Ge⸗ ſamtlänge 2815), Thüringer Golf⸗Club in Oberhof(9 Löcher, Ge⸗ ſamtlänge 3000 ml. Dazu kommt noch der kürzlich eröffnete Golf⸗ Club in Wiesbaden, deſſen Bahnmaßſe nicht augegeben ſind, und auch in Bad Nauheim wird ſeit einigen Jahren Golf geſpielt; der dortige Club hat ſich dem Deutſchen Golf⸗Verbande allerdings noch nicht au⸗ geſchloſſen. Der Harlau⸗Eindecker, der in dieſem Jahre zum erſten Male mit anderen Maſchinen in Konkurrenz tritt, hat während der Jo⸗ hannisthaler Flugwoche wieder einen neuen Erfolg zu verzeichnen. Dipl.⸗Ing. Grulich gewann auf Harlan den 1. Preis im Haupt⸗ rennen, dem Dan orflug, der während der ganzen Woche beſtritten werden konnte. Grulich legte allein am letzten Tage über 27½ Stunden bei ſcharfem Winde und am vorletzten Tage über 1% Stunden zurück. Et. Jahnom, der ſchon während der Sachſenwoche mehrere erſte Preiſe erzielte, ſtieg auf ſeinem Harlan⸗Flugzeug auf 1525 m Höhe. Es iſt erfreulich, dieſe rein deutſche Maſchine mit deutſchem Argus⸗Motor auch hier wieder ſo erfolgreich gegen die aus⸗ ländiſchen Konſtruktionen zu ſehen. *Zum Abſturze des Fliegers Frey. Wie ſchon gemeldet wurde, iſt der Flieger Frey bei Viterbo auf dem Fluge Paris —Rom verunglückt. Die Annahme, daß der verunglückte Pilot der deutſche Flieger Alfred Frey ſei, iſt irrig. Es handelt ſich vielmehr um den Franzoſen André Frey, der einen Sommer⸗Doppeldecker führt. Der bekannte deutſche Flieger Alfred Frey, der als einziger einen Flug über Berlin aus⸗ führte, hat dem Fliegen ſeit dem Oktober vorigen Jahres den Rücken gekehrt. Die Verwechſelung der beiden Flieger iſt ſchon mehr als einmal vorgekommen. Beim Budapeſter Meeting im Juli 1909 ſtürzte Andves Frey mit dem Sommer⸗Doppeldecker auf eine Tribüne und verletzte mehrere Perſonen. Dieſer Un⸗ glücksflug wurde auf Konto Alfred Freys geſetzt, ebenſo wie der gelungene Flug des Franzoſen Frey, den er kürzlich über zwei Stunden lang über Paris ausdehnte. Alfred Frey lebt zurzeit allerdings auch in Paris, wird aber nicht mehr aufſteigen, da er nach einem furchtbaren Sturz aus 500 Meter Höhe, bei dem er wunderbarerweiſe unverletzt blieb, von einer ſchweren Ner⸗ voſität befallen worden iſt.— Ein Drahtbericht aus Rom mel⸗ det noch: Ein Pilze ſammelnder Bauer aus San Martino im Eiminiſchen Gebirge hatte im Walde von Fogliano zwiſchen San Martino und Vetralla Sauſen und Raſſeln in den Lüften und darauf Rufe in fremder Sprache vernommen. Er hatte den Verunglückten gefunden, der auf dem Geſicht lag, ſich aber nicht mit ihm verſtändigen können. Der Bauer brachte die Mel⸗ dung nach Roneiglione und holte eine Hilfsexpedition, die um 7 Uhr abends an der weitentlegenen einſamen Unglücksſtelle eintraf, wo Frey ſeit zehn Stunden, unfähig ſich zu bewegen, lag. Die Aerzte erklären ihn außer Lebensgefahr. Nach ſeinen Andeutungen iſt ihm die Windſtrömung über den Ciminiſchen Bergen gefährlich geworden; er ſtürzte auf einen Baum, waß den Sturz abſchwächte. Das Flugzeug iſt zertrümmert. Athletik. *Athleten⸗Klub„Schwetzinger⸗Vorſtadt“ Maunheim. Bet dem an Pfingſten abgehaltenen 8. Kreisfeſt des 4. Kreiſes des Deut⸗ ſchen Athleten⸗Verbandes errangen ſich bei ſtarker Kon⸗ turrenz folgende Mitglieder Preiſe: Muſterriege 8. Preis, 2. Vereins⸗ 9 preis mit 449.; Meiſterſchaftsringen(Schw.⸗Gewicht)! Adam König 2. Meiſterſch.; Meiſterſchaftsſtemmen(Schw.⸗Gewicht) Adam König Meiſterſch.; Meiſterſch.⸗Stemmen(Mittel⸗Gewicht!f Aug. Hack Meiſterſch., Meiſterſchaftsringen(Leicht⸗Gewicht) Philipp Feil Meiſterſch.; Meiſterſchaftsſtemmen(Leicht⸗Gewicht) Georg Panz 2. Meiſterſch. Im Stemmen(Schwergewichtſ Adam König den 2. Pr., im Stemmen(Leichtgewicht) Georg Planz den 1. Preis, Karl Groß im Ringen.⸗G, 1. Preis und noch 8 diverſe Preiſe. Die Preiſe be⸗ ſtehen aus Ehrenpreiſen, Meiſterſchaftsmedaillen, Medaillon, Kränzen und Diplomen. J. M. Leichtathletik. Bei den nationalen olympiſchen Spielen, —eren die am Sonntag in Bruchſal ſtattfauden, konnte der Mannheimer 8 Es gelang ihm, den Wander⸗ preis der Stadt Heidelberg(400 in Stafette) in 49 Minuten vor .⸗K. Victoria 7 Siege feiern. .⸗V. Kickers⸗Victoria Frankfurt zu gewinnen, während ſein Mit⸗ glied Erwin Kern im 200 Meter⸗Seniorlaufen und Hochſprung den erſten Preis erringen konnte und im 100 Meter⸗Senior⸗ laufen hinter Huft(Victoria) den 2. Platz belegte. beutel(Victoria) ſiegte im Weitſprung vor Brennig(Karks⸗ ruhe) und Stabhochſprung und erreichte im Dreikampf für Se⸗ nibren mit Brennig gleiche Punktzahl(18). Richard Falkner von Victoria landete im 100 Meter⸗Juniorlaufen hinter Schet⸗ ting(Saar Saarbrücken) an 2. Stelle. Radſport. *28. Bundesfeſt des Deutſchen Radfahrer⸗Bundes. Ge⸗ legentlich des Bundesfeſtes wird Frankfurt noch Zeuge einer ganz beſonders intereſſanten Veranſtaltung ſein, einer Kraft⸗ fernfahrt. nicht nur Radfahrer, ſondern auch viele Kraftradfahrer und Automobiliſten in ſeinen Reihen. Für dieſe iſt die Konkurrenz geplant, deren Ziel Frankfurt iſt. Die Ankunft erfolgt am 5. Auguſt. Die eingetroffenen Fahrer werden mit ihren Fahr⸗ zeugen an dem großen Feſtzug teilnehmen. Außerdem rechnet nach den bis jetzt eingetroffenen Meldungen der ge⸗ ſchäftsführende Ausſchuß mit der Teilnahme von ca. 3000 Rad⸗ fahrern am Feſtzuge. Ueberhaupt wird nach den nun getrof⸗ fenen Vorbereitungen zu ſchließen, der Feſtzug ein Ereignis für Frankfurt werden. Der Zug wird von namhaften Künſtlern zuſammengeſtellt. *28. Bundesfeſt des Deutſchen Radfahrerbunds. Wohl keines der bisher von großen Korporationen veranſtalteten Feſte konnfe in ſeinem Programm eine ſolche Abwechſlung, Leben und Bunt⸗ heit hineinbringen, als der deutſche Radfahrerbund in ſeinem 28. Bundesfeſt, das er in der Zeit vom.—13. Auguſt in Frank⸗ furt am Main abhält. Sportliche hervorragende Wettkämpfe wechſeln mit großen allgemeinen Volksbeluſtigungen, offizielle Bankette mit hochintereſſanten Geſellſchaftsfahrten nach dem Taunus und dem ſagenumwobenen Rhein, ſowie dem Ziel aller Wünſche„Paris“. Der Tpureu⸗Club„Pfeil“ Lubwigshafen a. Rh.(Mitglied des S..⸗V.) hält am 9. Juli ſeine 2. große Fern⸗ und Zuver⸗ läſſigkeitsfahrt über ca. 350 Kilometer, genannt„Großer Straßenpreis der Rheinpfalz“, ab. Die Strecke führt ab Ludwigs⸗ hafen über Worms, Albisheim, Kaiſerslautern, Homburg, Zwei⸗ brücken, Lauterburg, Speyer nach Ludwigshafen. Zum Austrag ge⸗ laugen wertvolle Ehrenpreiſe. Der Einſatz beträgt für Mitglieder des Süddeutſchen Rennfahrer⸗Verbandes der Klaſſe B mitglieder 6 /¼, für Fahrer der Klaſſe A 6 bezw. 8% Meldungen ſind zu richten an Georg Rathgeber, Ludwigshafen, Hartmann⸗ ſtraße 38 * Die große Rad⸗Fernfahrt„Quer durch Deutſchland“(1500 Kilometer) auf der Strecke Breslau⸗Dresden⸗Erfurt⸗Nürnberg⸗ Mannheim⸗Bingen⸗Köln⸗Aachen zeigte wiederum, Diamant⸗Rad ganz beſonders gut abſchneidet. Unter den 25 am Ziele eingetroffenen Fernfahrern waren die ſechs Diamant⸗ fahrer, darunter die neue Größe Huſchke. Huſchke gewann die Etappen: Dresden⸗Erfurt und Erfurt⸗Nürnberg. Das waren die ſchwierigſten Strecken. Im Geſamiklaſſement wurde der bis zum 5. Tage mit 6 Punkten Vorſprung an der Spitze liegende Huſchke Mit nur 2 Punkten Rückſtand be⸗ durch Sturz zurückgeworfen. ., für Nicht⸗ Bekanntlich hat der Deutſche Radfahrer⸗Bund 5 daß das legte er im Geſamtklaſſement den 2. Platz. Huſchke fährt Ori. ginal⸗Diamant⸗Rad, Original⸗Diamant⸗Jg! Rollenkette Originaldiamant Freilaufzahnkranz. —— und 8. Seite General⸗Anzeiger lAbendblatt. Maunben 20 111 In Waddparkresſaurant am Sternreseegee g O3,1 Hotmòôb 10 ehFabrik O 3, 1 BILLIeE BURGERLICHE WOHNUNES-EINRIEHTUNGER in künstlerischer Durchführung Elch. Speisezimmer. Mk. 780.— Schlatzimmer mit 8 tür. Spiegelschranx, Herrenzimmer mit grossem Canape Beste Qualltät. Besichtigung in unser 980.— 930.— 15575 n Ausstellungsräumen. Sammlung ſit die Heherſchwemmten des bodischen Frankenlandesz. Es gingen ein von: Ungenannt Transport 1110.35 Mk. 10.— Mk 1120.35 Pek. Zuſammen Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereil Auf Teil ohne Preisaufschlag Spezlal-Teppich- Tepplche, Bettvorlagen, garnlturen, Tischdecken, 8 Befdltnanun. 55 Rhein betr. Nr. 24853 J. Das vauen⸗ bad an der Rheinbrücke kann infolge der von einem Schiffszuſammenſtoß herrüh⸗ renden erheblichen Beſchädi⸗ gungen in dieſem Jahre nicht mehr benützt werden. Dem Badebedürfnis der Frauen wurde daher in der Weiſe Rechnung getragen, daß das Männerfreibad an der Stephanien⸗ Promenade bis auf Weitercs und Freitags nachmit⸗ tags ausſchließlich von Frauen benützt wer den darf. Mannheim, 17. Juni 1911. Bürgermeiſteramt. von Hollander. 1276 Händel. Stüädtiſce Umlage. Am Montag, den 26., Dienstag, den 27. und Mittwoch, den 28. Juni 1911, nachmittags von 2 bis 5 Uhr, werden im Lehrer⸗ Zimmer der Knabenabteilung. des Schulbauſes Waldphof (1. Stock) Zahlungen aw um⸗ 5 lagen und anderen ſtädtiſchen Gefällen entgegengenommen. Während dſieſer Zeit bleibt unſere Zahlſtelle in Feuden⸗ heim geſchloſſen. 1274 Mannheim, 19. Juni 1911. Stadtkaſſe: Röderer. Velauntmachung. Die Ausführung der Erd⸗, Beton⸗ und Maurerarbeiten für die Elevatorengrube an der alten Kohlenhalle im Gas⸗ werk Luzenberg ſoll ungeteilt im Wege der Submiſſion vergeben werden. 1272 Die Unterlagen zur Ver⸗ bung können in unferem Bu rean K 7, 1/2, Zimmer 22 8. Stock, während der üblichen Dtenſtſtunden eingeſehen wer⸗ den und die Angebotsformu⸗ lare unentgeltlich daſelbſt be⸗ zogen werden. eiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Freitag, 30. Juni 1911 vormittags 11 Uhr verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrif. verſehen u. voſt⸗ u. beſtellgeld⸗ frei bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen, woſelbſt auch die der Angebole erfolgt. 60 e beträgt Woch en. d 14. Juni 1911. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichl. er: Diskretion liefert ein grosses reelles in Mannheim seine Artikel Reisedecken, Tüll- u. Erbstülſdecken, Felle u. Linoleum. Verlangen Sie Muster gratis und franko. Gefl. Otkert. unt. Nr. 15207 an die dieser Die zahſung mmd unter strengster u. Linolsum-Haus Lolnen- 5 Gardinen, Stores, bwandecken, chlafdecken, Fhaghe. Für den Neubau der Peſta⸗ lozſiſchule ſollen im Wege des öffentlichen Angebets die Tüncherarbeiten vergeben werden. Angebote hierauf find ver⸗ ſchloſſen und mift entſprechen⸗ der Au ſchrift verſehen bis Montag, den 28. Juni 1911, vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts, Rathaus N 1, III. Stock, Zimmer Nr 125, einzureichen, woſelbſt auch die Bieler oder deren kevollmäch⸗ tigten Vertreter erfolg'. Zimmer Nr. 126 erhältlich. Auskunft im Baubüro(Neu⸗ bau) 1275 Mannheim, den 19. Juni 1911. Städt. Hochbauamt. 2 Lartloi Zwangs⸗xVerſteigerung Morgen Mittwoch, den 21. Juni 1911, nachmittags 2 Uhr weſde ich im Pfand⸗ lokale Q 4, 5, hier gegen Bar⸗ ahlung im Volln recküngswege öffentlich verſteigern: 61103 verſchiedene Klempner⸗ u. Schloſſerwerkzeuge. Mannheim, 20. Juni 1911. Happle, Ge ichtsvollz. 2 7 oi Awangsperſteigerung. Mittwoch, den 21. Inni l91t, nachmittags 2 Uhr werde ich in Q 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ lreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 61104 19 Vogelkäfige und 18 Kanartenvögel. Mannheim, 20. Juni 1911 Marotzke, Gerichtsvollz eher. Von Ausſchlag gänzlich befreit durch Obermeyers Herba-Seiſe beſtätigt Herr Ortsvorſtand Ott in Hochobach, indenn er ſchreibi: „Teile Ihnen hierdurch., daß ich Jore Herba⸗Seiſe jür einen Ausſchlag au Bruſt u. den Armen verweſdet babe und bin jetzt gänzlich davon beireit. 708 Obermeyers Herba⸗Seiſe zu haben in allen Apotbek., Dio den Parfümerien à Stück 50 Pig. 30% flärk. Praparat Mek. Nerleren golden. Kettchen mit Anhäncer Montag mittag zwiſchen Waſſerturm u. Kunſt⸗ Abzug, geg Belohnung P 7, 25 III. St. 61106 Eröffnung der Augebote in? Gegenwart etwa erſchienener Angebotsformulare ſind im unter Mitwirkung Eintritt 20 Pfennig. Programm am Samstag, den 384. Juni, abends 8 Uhr: veranstaltet vom Süßerkrans Mannheim 61102 ler gesamten Hapelle des H. Bay. Pionierbatalllons aus Speper. Direktion: Obermusikmeister Fritsche. Festliche Gartenbeleuchiung! Ab I1 Uhr: Tanz! Reizender Sommerauf enthalt auch gür Nicht⸗ Kranke. Wasserheilanstalt(keine Tuberkulöser. Mitten im Pfälzer Hochwald, prächtige W. Foe nge direkt vom Bade aus. Allgemeiner Kurtisch, ferner kranke u. vegetarischer Tisch. und diri Arzt Dr. Hoenes. Nervenarzt. Berühmter, alter Fark. Völlig staubfreie Lage. Diättische für Magen-, Nieren- Prospekte durch Badedirektion 7753 Stellen ſinden Selten günſtige Gelegenheit zu einer großartigen EXIistenz. Mit w. Kapital f. 1 o. 2 Herren ein jährliches Einkommen v. m. Mk. 10000.—. Das Unterr nehmen iſt i. d. Reklame u. w. d. große Erfolge nachnewieſen. Herr Metzger gibt gerne Aus⸗ kunft Mittwoch, den 21. „Central“,. zaunheim, Zimmer Nr. 10. er, von 10—1 Uhr im Hotel 2031 an den Eingängen. Zu vermieten Fndaden-Angahme llf 8lle 26l. tungeg u. 1 5 JMannhelm. e Exiſtenz. Alleinvertriebsrecht. ein. geſetzl. geſch. Artilels zu vergeben. Vertrieb durch Agen⸗ ten, Proviſionsreiſende an Pri⸗ vate u. Contore. Generalver⸗ treter geſücht. Erforderl. Mk. 250.— Offert. 1— 5 K. 2590 an EVogler, „., Karlsruhe. 7766 Heira Suche für Verwandte, 24j. hübſch. Mäsdch. iſt. vom Lande, mit 10000 Verm., einen jungen Mann in ſicherer Poſition zw. Heirat. Ernſtge einte Reflek⸗ tanten wollen unter„Ehren⸗ ache Nr. 2029“ ihre Adueſſe ſa d. Exp. ds Il abgeb. Dis⸗ krelion zugeſichert. 85 ertereertern. Vormischtes Zahludgsſchwierigleiten ſich ält. Kaufm, zur Ver⸗ meid. v. Konkurſen. Nachweis⸗ bare Erfolge. A. u. Nr. 58725 an die Exded. d. Bl 600 Lerzen-Llehkf fur Pig. pro Stungs. 88— 8 2 8 2 —*. — 3 + En 2 2 8 77 9— 85 l — 2 — 5 — 8 ——— 2 2 3 85— — 8 2 2* R. W. Nasalamupe .klammig 300 Kerzen M. 88. 500 88.— mit punt. Laterne 12 u. 15 Mx. mehr. Brennkosten 4— 6 mal 80 billig wie bei elektr. Bogen- und Metalltadenlampen. Rugolt Weickel, g. 22 Brennerfabrik. Teſ. 351 57205 chneiderin bat noch La e fret f. Bluſen und Kinder⸗ kleideränderungen. 2024 Rupprechtſtraße 15, 5. Stock. Lanrf 0 WPollſtändigen Werk!! garag. Okltel⸗l. Damenlleder Schuhe uſw. zahlt„010 Nur Goldbergir. Mittehl. 72. Wer bezahlt die höchſten Preiſe für getragene Kleider, Schuhe, Sukko, Gehrock, Frack, Smocting⸗ Anzug, Koſtümkleider, Kinderſachen Möbel, Partiewaren, ganze aden⸗, ſowie ſeſel If 8. gut H. Meifel, Telephon A5.—— Zahle bis 0 für getragene Herren- und Damen- Kleider —— 15 verkaufen Jaſſenſchrant, Schreibmaſchine 11(Remington), amerikan. Schreibrollpult, Kopiermaſch, alles vorzügl. erh., zu verk. 2038 Mi eſſtr. Nr. 148 pt Bureau O 4, 7, hirl. Hof 8 2 ſchöne Zanmer, neu herge⸗ richtet, als Bureau ſofort zu 23652 vern mieten. Schreidpult, Dehmalwage ꝛc. zu veikaufen. 1969 4, 4. Pian nos guüt erhalten, Mk. 250.— u. 350.— zu verkaufen. Scharf& Hauk, C4, 4. 60841 1 Schlafzimmer 1 pitſch pine Kücheneinrichtung gillig zu derkaufen. 61040 Stapf, O 3, 11, 2. St. Kaſſenſchrank faſt neu, billig zu verkaufen. Offerten unter Nr. 610896 an die Expedition ds. Bl. Zu verkaufen eiferne Wendeltreppe, 1 Waren⸗ ſchran“, 1 Gaslüſter. L6, 12 p. Faſt neues 2039 Herrenrad kettenloſer Wanderer umſtände⸗ halber billig zu verkaufen. Näheres R 7, 25 Laden. Jahrrad mit Freil., faſt neu, bill. Nzu verk. J 5. 6,1 Tr. l. 2034 Seiſwaſſer⸗Aufomat neueſten Syſtems wird, umdas⸗ ſelbe hier einzuführen,z. Selbſt⸗ loſtenpre eis verkauft. Anzuſeh —4 Uhr. M 2. 18 part. 2028 b8tellen finden Für ben Weranf v von Sfeingäger⸗ lian (beſter 55 der Welt). werden geeignete Vertreter für Wüte genen hohe Pro⸗ viſion geſucht Offerten unter Nr. 2042 an die Expedition. Acige Kullenaneſke ſofort geſucht. 61105 Geſchw. Kahn, D 2, 14. Gewandte Stenotypiftin per ſofort geſucht. Gefl. Offerten unt Nr. 61100 an die Exped. ds, Bl. Ein Mädchen zur Aushilfe ſofort geſucht. ILI 14. 10, part. 61095 Müdchen für Vormittag zu häusl. Arbeit. ofort oder 1. Juli geſ. 2048 Nuitstr. 14, 2 Tr. Tr. Unks. en sucder Invalide ſucht für einige Stunden im Tage Beſchältig. als Bote, Ausläufer uſw. Off. u. Nr. 2032 au die Exv⸗d Mietgesuche Per J. Murfl 191⸗ geſucht für Bureauzwecke eine Wohnung v.—5 Zim⸗ mern, eine od. zwei Treppen hoch in der Heidelbergerſtr., Planken oder Breiteſtraße bis Marktplatz. Offerten mit Preisangabe u. B. Z. 60992 an die Exped. ds. Bl. Stlefel u. Verschledenes. Für Jugend⸗Kleider tenerer. Gefl. zahlreiche Offert. erbeten. Goldkorn, 6 7, 17. Telephon 4308. Für ein neues zu errichtendes Café- u. Teegeſchäft in ver⸗ kehrsreicher Lage— am liebſten Heidetbergerſtraße— ein Laden geſucht. 59148 Näheres Jul. Loeb, R 7, 25. Telephon 163. 61092 Wofnungen 5 oder 6 Zimmer, 0 0 8 Küche u. Manſarde ſofort oder ſpäter zu vermieten. Preis 700 Mark. 2040 Zu erfragen parterre. U 4J, 9a Manuſarden Wohng. a ſol. Leute. f 3 2035 — 4, 1 2 4. St., 5 Zimmer, 11 und Zubehör per 1. Oktober oder früher zu vermieten. 23655 Näheres parterre 5 Meerfeldſtr. 84 ſchöne 2 Zimmerwohnung mit Bad u. Manſarde ſofort oder 99 0 billig zu verm. 23659 Näh. 2. Stock, Joh. Geiſel. Plauken Wohnung 5 oder 7 großze Zimmer mit reichlichem Zubehör vorzügliche Lage für Arzt, Bureau ttt. auf 1. Okkob. billig zu verm. O 3, 6, 2 Trepp. Tel. 4283 11257 Mon, gefucht per 1 Au⸗ ſt er. für eine 50 der Obeiſtodt in 8. Etage gelegene ſehr ſchöne u. preisw. 3⸗Zim.⸗ Wohng. m. Badezim. de., der geneigt iſt, einem ſelbſtändigen Kaufm. 1 möbl. Zim. davon wie bish. z. überl. Offt. u 2012 an die Expeditlon d. Bl. Elebante Belle⸗Etage, 5 Zimmer, Bad u. Zubeh. elektr. Licht, am Tennisplatz billig zu verm. durch Ju ius Loeb, R 7, 25, Tel. 163. 23654 Röſengartenftt. 10, 3 Treppen, ſchöne Wohnung, 5 Zim. mit Bad, Verauda u. Balk., Gas u. elektr. Einrichtung ſowie allem ſonſt. Zubehör p. Juli oder ſpäter zu vermiet. Näh. part. daſelbſt. 23403 Rheindammſtr. 37, 2„Stock ſchöne Wohnung, 4 Zim., Küche, Bad, Magdkammer dt. per 1. Sepk. zu vermieten. 23619 Rennershofſtraße 27 Schöne 4 Zimmerwohnung m. Bad, Speiſek. und reichl. Zubehör, II. Stock, mit freier Ausſicht auf den Nhtin, per l. Oktbr. u verm. Näh. part. daſelbſt. 23680 Rüpprechtfraße 9 Elegante—6 Zimmerwohnz. mit groß. Badezim. u. Zubeh. im 2. Stock ſofort od. ſpäter zu v. Näh. 2 Trepp. 28464 f f n. Meßplatz Schimperſl. 1, geäum., helle 4 Zimmer, Bad, Küche und Manſarde ſofort oder ſpäter billig zu vermieten. 23581 Näh. Laden od. Felephon 4336. Schwesingerſtrabe 154, einige ſchöne 2 Zimmerwoh⸗ aungen of. od. ſpäter zu uvm Näh. Bäckerei Beltz. 23657 Schümanufkraße 3 3 Zim., 2 Valk., Bad, Nüch Man p. I. Oks. z. v. 22094 Tallerfalfraße 31, 3. Stock chöne 6 Zimmerwohnung per ofor! oder ſpäter u verm. breis 1600 Mk. 21600 horäckerſtr. 9 3 Zimmer u. Küche auf 1. Aug. z. v. Näh. II. Slock. 2037 Im Stadt⸗Zentrum an den Planken, nächſt dem Pa⸗ radeplatz iſt in mo ernem Eck⸗ hauſe die Belle⸗Etage— 6 bis 7 Zim. mit Zubehör— geeignet fülr Anwälte, Aerzte oder Büro mit Wohnung abzugeben. Offerten unter Nr. 61101 an die Expedition ds. Blattes. 13imm. u. Küche nur 2 fein 1. Juli zu vermieten. Eleg Wohnungen von 7 u. 8 Zimmern zu ver⸗ mieten. Näheres J. Peter, Roſengartenſtr. 22. 23041 Schüne b⸗Zinmerwohnung mit Bad unt reichl. Zubehör per Oktober od. früher zu vm. Anzuſehen von 10—4 Uhr O 8, 68, 2 Treppen. 1985 Schone geräumige 6 ehll. 5⸗Zimmer⸗Nohnnng mit Balkon, Bad, großer Küche nebſt allem Zubebör per ſol. oder 1. Juli zu verm. 23880 Näh. F 2, 18, 3 Stock. P 3, I, III. Etage e elegant möblierles Zimmer zu vermieten. 22675 P 3 Schön möbl. Zim. 10 eyptl, mit Penſton per I. Juli an ſol. 79 55 zu vermieten. P 6, 225 Cetelbergerſr) r hoch, ſchön müöbliert Zimmer zu Lermieten. 23616 R 4, 13, 1 Tr. Schön möbl. Zim. p. 1. Juli zu verm. 1751 R6 8 9 ſchön möbl. Part⸗⸗ 0 Zim. per 1. Juli an einen Herrn zu v. 1774 III. Iks. Gr. möbl. 0³ 9, 3 Zimmer mit 2Betten zu vermieten. 1527 U 5, 13 Ning. I Tr. rechts, möbl. Zim. an beſf. mn zu vermielen. 28617 B 4, 2 Trolks. Per ſof. oder ſpäter ſchöne Wohn⸗ u. Schlafzimmer auch einzeln b. kl. Familte zu verm. 23594 94 8 Stf. r. ſchön wödl 1 B 3, 13 Balkonzim. z. v. 1988 1 Treppe hoch 28240 ſch. möbl. Zimmer bei kleiner Familie per 1. Juli oder früher zu vermieten. 5 6, 72 75% 4 Treppen, möbl⸗ Zimmer zu ver⸗ Augartenſtr. 11, part., möbl. Zimmer zu verm. 22720 Bismarckplatz 3 Hoch⸗ partexre, fein möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion per 1. Juli zu vermieten. 23609 Tuangſtraße 40 5 1973 6 2, 2 2 Treppen, einf. möbl Z. an ält. J. St. r. hübſch möbl. Zimm. z. v. 2038 2 Tr. hoch Gut Möbl. Zimmer geg. 922010 Leeres veim. Zimmer zu 20¹1˙ Gr. Wallſtadtſtr. 50, 2. St. 6 3 2. Tr., Wohn⸗ und Schlafzim. zu vernt handen. Zuerfrag. part. 21992 3 1 Tr. hoch, groß. 10 Ballon zimmer z. verm. 23611 03 1 Tr, hoch, großes 9 konzimmer zu verm. 23311 604, 10 r. Ain. e grog. gehendſ z. v. 23200 Paradepl., 2 Tr. ſchön 115 auf Paradepl. geh. ſep. Ein⸗ gang an beſſeren Herrn zu verm. 233388 6, 4 zu paieh 2 Tr. ſchoͤn möbl. imm. zu vermiet. 0 F 2, 9, 3 T. Großes fein möbl. Zimmer m. von 28 Mk zu verm. F 5 13 part, I. gut möbl. 5 Zim. ſof. N 92 2016 Zim., 16 M. zu veim. 1777 U 50 9 Zimmer an beſſeren Herrn zu vermieten. 1982 m. Klavierben, zu vermieten. 1694 N 4. 1 Zimmer m. Penſion 1972 M J. 4 möbl. Zimmer nur an ſoliden Herrn per 1. Juli M 7 22, part. möblierte Zimmer per 1 Tr. hoch, möbl. 2 Zim. m. Klavier⸗ 9 N2, 7 1 Tr., gut möbl. ar Zim. z. v. 2007 Zimmer zu verm 23605) N3, 163 großes ſchön möbl. Zimmer wit oder ohne Penſto in an beſſ. Herrn u ve 1662 P 5 4 2 Tr. Elegant möbl. Zimmer Fanlen zu verm. 1864 Bad und Tel., Gaslicht vor⸗ eleg, möbliertes elegant möbl. Bal⸗ möhbl. Zim. Straße 1 1,3 möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ D 5, 11 E.15 1758 Frühſtück u. Bedienung z. Pr. 3. St. ſchön möbl, 67,37 2 Tr. ſchön mödl. 1 4 10 Möbl. Part.⸗Zim. 1 Tr. gut möbliert. zu vermieten. 3. Stock, ein ſchön zu vermieten. 2026 23612 ben. ſof. zu v. 28841. K J. 11 2 Tr. fein möbliet zu vermieten. per ſoſort zu verm. 23627 (Nähe d. Meßypl.), großes möbl. Zimmer per 1. Juli zu verm. Preis 19 Zu erfragen bei E. im 3. Stock. 23618 171., gut mobl. Parkring La 2 b v. 1285 Rupprechtſtr. 13 fenez upp möbl. Areu ſep., billig verm., b. Schellenberger. 95 Wedaſe 10, 2 Tr. gut möbliert Balkonzimmer zu verm. 1944 Werderſtraße 30 Herrſchaftl. möbl. Wohn⸗ und Schlafzim. in 18 10 der Oſtſtadt mit Schreibtiſch Telephon u. Babehiumerpenl zung per ſof. zu v. Zu erfr. Stock rechts. 1854 2 Zimmer mit Penſion ſind zu vermieten. Friedrich⸗Kaufmannſtift⸗ ung Seckenheimerſtr. 13. 23826 10 möbl. Wohn⸗ U. Schlaf⸗ zimmer eptl. mit Klavier. Nähe Friedrichsplatz z. Preiſe von 85 Mk. zu vermieten. 1881 Repplerſtr. 40, 40, pt. Gut möbliertes Zimmer i. d. Nähe d. Friedrichsbrücke an freiem Platz, an befferen Heren per 1. Juli zu ver⸗ mieten. Zu erfrag, Kuiſen⸗ ring 47, 1 Tr. r. 28658 Gut möbl. geräumig. Zimmer hochp., in ruhiger freier Lage des neuen öſtl. Stadtt. Nähe Auguſta⸗Anlageu Ottoeckſtr. ſof. z. v Weſpinſtr. 18, p. l. Nu I. Danfeb H 7, 28, parterre, eiuf. Peltag⸗ und Abendliſch können noch einige Herren erhalten. 23839 1. 4, 22, 3. St., an gutem Mittag⸗u. Abendtiſch können noch einige beſſ. Frn. teilnehm. 2020 Guüten Preipat⸗MNittagtiſch eventl. auch Abendtiſch, elenſtr. 79 8. St. Ebenda⸗ ſelbſt möbl. Zim ohne vis⸗a⸗vis. 1989 0 Caute beſſere Heren erhalf. guten Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſch. 23656 B 5. 13, part. Flechtæn „ trockene Schuppenflechte, Ekzema, Hautausschläge, Ooffene Fühße Beinschäden, Beingeschwüre, Ader- deine, böse Finger, alte seind oft sehr hartnäck wer bisher vergeblich bortte eheilt zu werden, mache noch einen ersuch mit der bestens b Rino-Salbe krei von schidlichen Fälschungen 5 man zurüöck. Zu B In den Aatheken aben 1